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Ein Projekt für Linz 2009 - Kulturhauptstadt Europas Seite 1 von 19 Hubert von Goisern lässt die Ströme Europas erklingen 14 Länder – über 100 Künstler – über 12.000 Stromkilometer - mehr als 300.000 Zuschauer live! 22.6. 2007 Donauinsel / Ö1 Bühne 21.30 Uhr Mit: Hubert von Goisern Willi Resetarits Zdob si Zdub Hohtraxlecker Sprungschanzenmusi Im Juni geht’s los: In den kommenden beiden Jahren macht der österreichische Musiker Hubert von Goisern einen Schiffskonvoi klar, der mehrere Monate lang zwischen Schwarzem Meer und Nordsee unterwegs sein wird. Goisern kooperiert für dieses Projekt mit Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas. Musik steht im Mittelpunkt der "Linz Europa Tour 2007 - 2009". Sie ist für den Künstler das einende Element, das keine Grenzen kennt. Die Linz Europa Tour ist eine Erkundung europäischer Wirklichkeiten. Eines der Schiffe, eine Barge des Schifffahrtsunternehmens Brandner wird zur schwimmenden Konzertbühne umgerüstet, eine Soundanlage für bis zu 5000 Menschen wird mitgeführt. In den Jahren 2007 und 2008 wird das Schiff während der beiden 10wöchigen Fahrten von Linz in die europäischen Städte ein musikalisches und soziales Labor sein. An etwa 50 Orten werden Konzerte gespielt, zu denen Goisern lokale Künstlerinnen und Künstler einlädt. Der Fleckerlteppich der europäischen Kultur, ihre regionalen Ausprägungen und Besonderheiten werden auf der Reise von Musikern aus allen Uferländern an der über 12.000 Kilometer langen Strecke präsentiert. Ins Zentrum rücken sollen durch diese Reise aber auch "die Menschen am Ufer und deren Wünsche, Hoffnungen und Probleme" so Goisern. Schwerpunkt 2007 ist der Osten, wo Konzerte entlang der Donau in Österreich, Deutschland und bei freiem Eintritt in Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, der Slowakei und der Ukraine stattfinden. Von 22. Juni bis zum 1. September 2007 wird die Donau von Regensburg bis zum Delta in Rumänien und in der Ukraine erkundet.

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    Hubert von Goisern lässt die Ströme Europas erklingen 14 Länder – über 100 Künstler – über 12.000 Stromkilometer - mehr als 300.000 Zuschauer live!

    22.6. 2007

    Donauinsel / Ö1 Bühne 21.30 Uhr Mit: Hubert von Goisern Willi Resetarits

    Zdob si Zdub Hohtraxlecker Sprungschanzenmusi Im Juni geht’s los: In den kommenden beiden Jahren macht der österreichische Musiker Hubert von Goisern einen Schiffskonvoi klar, der mehrere Monate lang zwischen Schwarzem Meer und Nordsee unterwegs sein wird. Goisern kooperiert für dieses Projekt mit Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas. Musik steht im Mittelpunkt der "Linz Europa Tour 2007 - 2009". Sie ist für den Künstler das einende Element, das keine Grenzen kennt. Die Linz Europa Tour ist eine Erkundung europäischer Wirklichkeiten. Eines der Schiffe, eine Barge des Schifffahrtsunternehmens Brandner wird zur schwimmenden Konzertbühne umgerüstet, eine Soundanlage für bis zu 5000 Menschen wird mitgeführt. In den Jahren 2007 und 2008 wird das Schiff während der beiden 10wöchigen Fahrten von Linz in die europäischen Städte ein musikalisches und soziales Labor sein. An etwa 50 Orten werden Konzerte gespielt, zu denen Goisern lokale Künstlerinnen und Künstler einlädt. Der Fleckerlteppich der europäischen Kultur, ihre regionalen Ausprägungen und Besonderheiten werden auf der Reise von Musikern aus allen Uferländern an der über 12.000 Kilometer langen Strecke präsentiert. Ins Zentrum rücken sollen durch diese Reise aber auch "die Menschen am Ufer und deren Wünsche, Hoffnungen und Probleme" so Goisern. Schwerpunkt 2007 ist der Osten, wo Konzerte entlang der Donau in Österreich, Deutschland und bei freiem Eintritt in Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, der Slowakei und der Ukraine stattfinden. Von 22. Juni bis zum 1. September 2007 wird die Donau von Regensburg bis zum Delta in Rumänien und in der Ukraine erkundet.

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    Im Jahr darauf geht's nach Norden durch den Rhein-Main-Donau-Kanal bis Basel bzw. Rotterdam. 2009 wird der Hafen von Linz Schauplatz eines großen Hafenfestivals sein, unter dem Motto „Back Home in Linz“, zu dem all jene Künstlerinnen und Künstler zusammenkommen, denen Hubert von Goisern auf seinem Abenteuer entlang der Ströme Europas begegnet ist. Dabei wird auf und um der Barge eine vielstimmige Ladung gelöscht: ein Europa, das sich näher gekommen ist. HUBERT VON GOISERN - LINZ EUROPA TOUR 2007 – 2009 Die Hubert von Goisern Linz Europa Tour 2007 – 2009 ist ein gesamteuropäisches Kulturprojekt, welches in Zusammenarbeit mit Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas realisiert wird. Die Tour steht unter der Patronanz von EU-Präsident José Manuel Barroso, Jan Figel, dem Kulturbeauftragten der Europäischen Kommission und vielen anderen. Ab Juni 2007 wird der österreichische Künstler Hubert von Goisern mit einem Schiffskonvoi, welcher u.a. eine Bühne mit hervorragender Konzertveranstaltungstechnik mit sich führt, auf den Strömen Europas unterwegs sein. Dabei sucht Hubert von Goisern Begegnungen mit Künstlerinnen und Künstlern aus 14 Ländern - mit dem Medium Musik als gemeinsame Sprache. Die Tour wird an etwa 50 Orten Station machen. Das hochengagierte Vorhaben wird Künstlerinnen und Künstlern in den Ländern Süd-Osteuropas eine Plattform bieten sich auf größerer europäischer Ebene präsentieren zu können. Durch die zeitliche Länge des Projektes, die örtliche Ausdehnung (Rotterdam - Schwarzes Meer) und eine länderübergreifende Medien- und Kommunikationskampagne ist dieses Projekt das bisher größte europäische Kulturprojekt. Insgesamt werden mehr als 500.000 Menschen an den Konzerten teilnehmen, wesentlich mehr noch via TV und Internet.

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    Weitere Informationen unter www.linzeuropatour.com Kontakt HvG-Management: Blanko Musik GmbH Augustenstr. 79/Rückgebäude D - 80333 München Tel. +49 (0) 89 74 14 16 10 Fax: +49 (0) 89 74 14 16 11 email : [email protected]

    Kontakt Linz-Europa-Tour 2007-2009: Projekt Management Linz Europa Tour 2007-09 Porzellangasse 48/14 A – 1180 Wien Tel. +43 1 8905881-3 Fax: +43 1 8905881-5 email : [email protected] [email protected]

    Informationen über das Projekt: www.linzeuropatour.com Presse Downloads unter: www.hubertvongoisern.com/media www.linz09.at/de/presse-information

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    TOURPLAN 2007 Datum Ort Begegnungskünstler 1 22.06.07 Österreich, Wien Willi Resetarits

    Zdob-si-Zdub Hohtraxlecker -Sprungschanzenmusi

    2 26.06.07 Österreich, Melk Willi Resetarits Xtra Combo STUBNBLUES

    3 29.06.07 Deutschland, Regensburg Haindling 4 30.06.07 Deutschland, Passau Claudia Koreck Band 01.07.07 Deutschland, Passau Claudia Koreck Band 5 08.07.07 Kroatien, Osjiek Tamara Obrovac 6 09.07.07 Kroatien, Vukovar Tamara Obrovac 7 13.07.07 Rumänien, Orsova Loredana Groza 8 15.07.07 Bulgarien, Vidin Karandila feat. Darinka 9 18.07.07 Bulgarien, Ruse Karandila feat. Darinka 10 20.07.07 Bulgarien, Silistra Karandila feat. Darinka 11 23.07.07 Rumänien, Braila Loredana Groza 12 24.07.07 Rumänien, Galati Zdob si Zdub 13 26.07.07 Ukraine, Ismajil Haydamaki

    Zdob si Zdub 14 27.07.07 Ukraine, Vylkove Kein Partnerkünstler 15 03.08.07 Rumänien, Sulina Kein Partnerkünstler 16 05.08.07 Rumänien, Tulcea Zdob si Zdub 17 19.08.07 Ungarn, Budapest Besh o droM 18 21.08.07 Ungarn, Mohacs Besh o droM 19 23.08.07 Serbien, Belgrad Rambo Amadeus 20 24.08.07 Serbien, Novi Sad Rambo Amadeus 21 29.08.07 Slowakei, Bratislava Druzina 22 01.09.07 Österreich, Linz tba

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    Biografie HUBERT VON GOISERN

    „Es ist der gleiche Himmel wie zu Hause“, denkt Hubert von Goisern. „Nur ein anderer Ausschnitt.“ Hubert liegt im Sand der Wüste von Mali, es ist die Nacht nach einem chaotischen Konzert während einer chaotischen Afrika-Reise, und er versucht, seine Gedanken zu ordnen. Es ist der gleiche Himmel. Es ist dieselbe Welt, nur ein anderer Kontinent. Die Frage, was ich hier soll, stellt sich gar nicht. Ich bin da.

    Einige Jahre zuvor hatte der Musiker einen ähnlichen Gedanken in einem Liedtext formuliert: „Es is' die selbe stråss'n / de di' hoam führt oder fort.“ Heimkommen. Ankommen. Und dennoch nirgends bleiben, nirgends und überall zu Hause sein, geographisch und gedanklich, musikalisch, künstlerisch. Das Gefundene wie das Geerbte nie behalten, es drangeben für das Neue, das wächst auf dem Humus des Alten. Die Zeile mit den Straßen, die uns weg- wie heimführen, stammt aus dem Album „Fön“, erschienen im Jahr 2000. Da hatte Hubert von Goisern gerade fünf Jahre Bühnenpause hinter sich. 1994 hatte er die „Alpinkatzen“ aufgelöst, müde, ausgebrannt und auch enttäuscht: vom Publikum, das immer und immer wieder nur das „Hiatamadl“ hören wollte, von den Medien, vor allem den österreichischen, die eines der erfolgreichsten Band-Projekte des Landes einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollten. Ratlos wohl auch angesichts der künstlerischen Sackgasse, in die großer Erfolg eben auch immer führt. Hubert tat, was er immer getan hat in solchen Situationen: Er sperrte die Haustür zu und machte sich auf den Weg.

    Mit fünf Jahren hatte der kleine Hubert seinen Eltern erklärt, dass er Dirigent werden wolle. Das war in Bad Goisern im Salzkammergut, wo er 1952 geboren worden war. In der örtlichen Blaskapelle lernte er Trompete, aber ihm gefiel das Repertoire nicht, und dem Dirigenten gefielen seine langen Haare nicht. Also verließ er die Kapelle und lernte zunächst klassische Gitarre, die er aber bald gegen die elektrische eintauschte. Die Steirische Harmonika, die er auf der Bühne heute hauptsächlich spielt, entdeckte er erst spät – obwohl sein Großvater sie ihm schon als Kind ans Herz legte.

    Österreich wurde zu eng. Deshalb wanderte Hubert mit seiner damaligen Freundin nach Südafrika aus und arbeitete als Chemielaborant. Doch es war das Südafrika der Burenherrschaft und der Apartheid. Dort konnte er nicht lange bleiben. Zurück in Österreich, lernte er eine Kanadierin kennen. Es wurde

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    geheiratet. Hubert hieß ab sofort nicht mehr Achleitner, sondern Sullivan. Das Paar zog nach Toronto. Dort entschied er sich, 27 Jahre alt, seinen Kindheitstraum zu leben und Musiker zu werden. Er studierte in Kanada Musik und Flamenco-Gitarre. Doch dann ging die Ehe zu Ende und Hubert ging erneut auf Reisen – dieses Mal auf die Philippinen. Er lebte bei Kopfjägern, lernte Nasenflöte und brachte den Filipinos österreichische Volkslieder bei und sie lehrten ihn ihre Musik. Könnte das ein Weg sein, seine eigene musikalische Tradition wieder zu finden? 1984 kehrte Hubert nach Österreich zurück. Er lernte Wolfgang Staribacher kennen und gründete mit ihm die ersten Alpinkatzen. Aus dieser Zeit hat er auch seinen Künstlernamen: Das Duo, das waren der Wolfi aus Wien und der Hubert von Goisern. Als Staribacher das Projekt verließ, machte sich Hubert auf die Suche nach neuen Musikern. Er fand unter anderem die Sängerin Sabine Kapfinger, künftig „Alpine Sabine“ genannt, die ein wichtiges musikalisches Element mitbrachte: das Jodeln. Hubert lernte von ihr und übte unter einer Autobahnbrücke, wo ihn keiner hören konnte.

    1992 erschien die CD „Aufgeigen statt niederschiassen“. Darauf: „Koa Hiatamadl“, das der erste und größte Hit der Alpinkatzen wurde. Bald war das Lied von den dicken Wadln in jedem Bierzelt Österreichs und Bayerns zu hören – eine absurde Situation. Denn Hubert hatte seinen Landsleuten ja nur ein uraltes Volkslied neu vorgespielt, das vorher jahrzehntelang verschmäht worden war. Schon da war der Grund gelegt für die spätere Trennung der Alpinkatzen: sie waren die Band mit dem Hiatamadl, andere Songs wurden kaum zur Kenntnis genommen und im Radio so gut wie nicht gespielt. Dennoch war der Erfolg enorm. die Band spielte nun nicht mehr vor 50, sondern vor 5000 Zuhörern, die Tourneen gingen bis hinauf nach Dänemark. „Aufgeigen statt niederschiassen“ wurde vergoldet, 1994 folgte die CD „Omunduntn“. Die Alpinkatzen spielten auf dem „Eurofolies Festival“ in Frankreich, in Texas und in einem kleinen Club in New York – wahrscheinlich hat keiner der Zuhörer die Texte verstanden, aber dass da etwas gehörig swingte und rockte, das musste den Amerikanern nicht erklärt werden.

    Es war Anfang, Mitte der 90er Jahre: Nach den musikalisch unergiebigen 80ern war die Zeit reif für etwas Frisches, Neues. „Schräg dahoam“ war das Motto, immer mehr Musiker entdeckten alte Musik, alte Instrumente, die Tradition ihrer

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    Heimat und verpackten sie in ein zeitgemäßes Gewand. Die Alpinkatzen und Hubert von Goisern waren zweifellos die Erfolgreichsten dabei – dennoch sprach sich schnell herum, dass am 1. November 1994 das letzte Konzert stattfinden würde.

    Hubert war nicht untätig danach. Er entwarf eine Mode-Kollektion, er spielte in Fernsehfilmen mit, er schrieb Filmmusik. Vor allem aber lernte er Tseten Zöchbauer kenne, die Obfrau der Organisation „Save Tibet“. Mit ihr verbrachte er sechs Wochen in ihrer Heimat. Wenig später reiste er mit Wolfgang Spannberger, dem ehemaligen Tontechniker der Alpinkatzen nach Dharamsala, wo sie den Dalai Lama kennenlernten. In Indien nahmen sie in einem mobilen Tonstudio tibetanische Volkslieder auf. Vier Künstler aus dieser Arbeit kamen nach Salzburg – daraus entstand das Album „Inexil“.

    „Von Goisern nach Gombe“ war ein weiteres Ergebnis dieser „Zwischenzeit“ zwischen dem Ende der Alpinkatzen und Huberts musikalischem Wiederbeginn: In Bad Goisern hatte er die berühmte britische Schimpansenforscherin Jane Godall kennengelernt. Er war begeistert von ihren Geschichten über Afrika und unterhielt sich stundenlang mit ihr. Schließlich besuchte er sie mit einem Fernsehteam in Gombe und drehte eine Dokumentation über sie. Der Soundtrack des Films wurde als CD „Gombe“ veröffentlicht.

    Mittlerweile war das Jahr 1999 erreicht – Hubert hatte seit fünf Jahren, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht mehr auf der Bühne gestanden. Im Oktober setzte er sich hin und begann zu komponieren: dieses Mal ohne die Einschränkungen einer Band im Rücken, seine ganz eigene Musik, das, was er hörte, was in ihm klang. Erst danach stellte er eine Band zusammen und ging, im Sommer 2000, ins Studio. Am 6. November erschien „Fön“. Fön: eine radikale Abkehr von den Alpinkatzen. Ein wunderbares Album mit Groove und Sentiment, mit Jodlern und mit E-Gitarren, mit Liebesliedern und einem sehr bösen Abgesang auf die Jörg Haiders dieser Welt. Fast gleichzeitig erschien „Trad“ – eine Sammlung österreichischer Volkslieder, behutsam modern instrumentiert, eine Verneigung eines großen Künstlers vor der Tradition seiner Heimat. Auf der Fön- Tour spielte die Band auch einige Lieder daraus und die Rufe der Fans nach dem Hiatamadl verstummten bald.

    2001: Ägypten. Hubert spielt in Assiut mit Mohamed Mounir, dem größten Star des Landes, vor 15000 Menschen auf der Bühne. Anschließend tourt die Band

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    drei Wochen durch Westafrika. Dabei fand auch das Konzert statt, das er selbst als so katastrophal empfand, dass er erst abends unter dem Sternenhimmel wieder zu sich fand. Erstaunlich, am nächsten Tag erzählten ihm Zuhörer und andere Musiker, dass sein Auftritt der beste des ganzen Festivals gewesen sei, voller Energie und Musikalität. Während der Tournee begleitete ein Fernsehteam die Band. Daraus entstand ein Dokumentarfilm, der auf der „Grenzenlos“-DVD veröffentlicht wurde. Nach Afrika: Touren, touren, touren. „Ich wollte ja nur 30 Konzerte im Jahr spielen“, sagt Hubert heute. „Und alle in kleinen Hallen, 500 Zuhörer.“ Doch die Nachfrage war enorm – und bald musste die Band einsehen, dass es keinen Sinn hat, vor 500 Leuten zu spielen, wenn weitere 1000 auch hinein möchten. Die Tour wurde größer und größer, am Ende waren es 100 Konzerte pro Jahr, alle in den großen Hallen, alle ausverkauft. Im Rückblick, sagt Hubert, verschwimmt das alles zu einer großen Blase. Nur der Auftritt im Salzburger Festspielhaus, der bleibt besonders in Erinnerung – „die Leute kennen dich, und sie kennen alle Lieder. Das macht schon befangen.“ Neben den zahllosen Konzerten nimmt Hubert mit seiner Band auch jedes jahr eine neue CD auf. Ein besonderes Erlebnis war dabei die Produktion von „Trad II“: Nicht in einem Studio wurde gespielt, sondern in einem leerstehenden Hotel auf dem Kribbenstein, 2100 Meter hoch im Dachstein-Massiv gelegen. Das enge Zusammenleben verleiht der Musik eine ganz besondere Intensität: „Keiner konnte weg. Wenn du in der Stadt aufnimmst, fährt abends jeder heim. Hier mussten alle dableiben. Und am Ende sind wir alle mit Wehmut ins Tal gefahren.“ Für Hubert war das allerdings nicht der letzte Gang auf den Krippenstein. Bei der Postproduktion unten in Salzburg merkten sie schnell, dass das nicht ging, dass die Atmosphäre auf dem Gletscher auch jetzt wichtig war. Also, das ganze Equipment wieder hinauf. Aber wenigstens die Mischung sollte doch im Tal gelingen? Nichts da – zum dritten Mal wanderte das gesamte Studio nach oben.

    Huberts musikalische Arbeit verlief zweispurig in diesen Jahren: Zum einen die Arbeit und die Konzerte mit den beiden Trad-Platten, zum anderen jene mit seiner eigenen Musik. Nach vielen Jahren erschien im Sommer 2002 wieder eine Hubert-von-Goisern-Single: Poika, entnommen der CD „Iwasig“, die im Herbst herauskam. Im selben Jahr kam die DVD dazu in den Handel, ebenso „Grenzenlos“. 2003 drehte Hubert für das Bayerische Fernsehen einen Film mit

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    acht „Trad II“-Liedern, auch dieser ist auf DVD erschienen. Daneben fand 2003 eine vielbeachtete Tournee statt: Hubert hatte seinen Freund Mohamed Mounir eingeladen. Jeder der Künstler spielte ein Set, danach kamen alle auf der Bühne zusammen. Jedes Konzert endete mit „Madad“, Mounirs Lied für den Frieden. Hubert erhielt für „Iwasig“ den Amadeus Award, zum dritten Mal wurde er ausgezeichnet. Weil er aber der Meinung war und ist, dass die österreichischen Medien einheimische Künstler nach wie vor vernachlässigen, blieb er der Verleihung fern. Seine Heimatgemeinde Bad Goisern ehrte ihn mit der Ehrenbürgerschaft, und die österreichische Bundespost brachte eine Sondermarke mit seinem Bild heraus, 55 Cent wert. Die Erstauflage war in Bad Goisern innerhalb von fünf Tagen ausverkauft. Die Trad II-Tour mit den neuen Musikern Monika Drasch, Arnulf Lindner, Max Lässer sowie Perkussionist Bernd Bechtloff, seinem langjährigen Schlagzeuger, war sehr erfolgreich und praktisch durchgehend ausverkauft. 2005 reiste Hubert mit seiner Band nach Mali, um beim Festival au Desert zu spielen. Dort trafen sie auch mit dem Balafon-Virtuosen Kele Tigi im Akwaba-Club in Bamako zusammen. Auch diese Reise wurde filmisch dokumentiert.

    Obwohl er angekündigt hat, dass er für ein paar Jahre nicht auf Tournee gehen wird, beschäftigt sich Hubert natürlich dennoch weiterhin mit Musik. Im Februar 2005 hat er seine Klanginstallation in den Dachsteineishöhlen vorgestellt, im Sommer komponierte er die neue Vereinshymne für die Fußballer von „Red Bull Salzburg". „Ausland“ erschien im Herbst 2005. Sie besteht aus einer CD, einem Live-Mitschnitt der „Trad“-Tour von 2004 und einer DVD mit dem Film „Warten auf Timbuktu“. Im Sommer 2006 erschien zum ersten Mal eine „Best of“-CD von Hubert von Goisern, die alles vereint – die Alpinkatzen-Zeit vom Hiatamadl bis zu „Heast as nit“, den „neuen“ Goisern, der vor sechs Jahren begann, seine ganz eigene Musik aufzuschreiben und zu spielen und den „Trad“-Hubert, der sich der Musik seiner Heimat mit Respekt, Neugier und frischen Ohren nähert. Seit langem schon ist Hubert von Goisern wieder einer der erfolgreichsten – und vielseitigsten - österreichischen Künstlern, veröffentlicht CDs, dreht Filme, macht den Mund auf, wenn ihm etwas nicht passt – in seiner Heimat und anderswo. Findet Musik überall auf der Welt, und weiß: Wir leben alle auf derselben Welt, über uns ist derselbe Himmel, nur ein anderer Ausschnitt.

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    Biografien LOKALE KÜNSTLER

    Besh o droM

    Besh o droM schöpfen ihre musikalische Grundlage aus transylvanischen, jüdischen, afghanischen, ägyptischen, libanesischen, armenischen, bulgarischen, rumänischen sowie griechischen Musiktraditionen. Sie verwenden dabei gleichzeitig Folk- und Elektronikinstrumente. Musikrichtungen aus Ländern, die sich heute nicht unbedingt gut miteinander verständigen, stehen hier in Friede und Harmonie. Ihre Musik ist scherzhaft und seriös, komisch und berührend, akustisch und elektronisch, authentisch und städtisch, westlich und östlich, volksnah und doch gleichzeitig jenseits einzelner Nationen. Besh o droM wurden im August 1999 in Budapest gegründet. Im iovarischen Dialekt bedeutet der Name "Reite die Straße" - wie Pferde. Sie haben bisher die größte Anzahl an MagyArt-Einladungen (kulturelle Saison Ungarns) bekommen (2001 Frankreich, 2002 Italien, 2004 die Niederlande). Die Gruppe ist bei unterschiedlichsten Veranstaltungen aufgetreten: bei Volksmusik-, Rock-, Weltmusik- und Jazzfestivals auf der ganzen Welt. Ihren größten Erfolg hatten sie beim Montreal-Jazz-Festival 2004.

    Claudia Koreck

    Claudia Koreck ist ein junges Singer/Songwriter Talent aus Traunstein, Deutschland. Das besondere an ihr: Sie textet beinahe ausschließlich in Mundart.

    Bereits mit sechs Jahren begann Claudia Keyboard zu spielen, ein Jahr später war sie bereits als Solosängerin auf Tour. In diesem Tempo ging es bei Claudia weiter, mit 12 den ersten eigenen Song geschrieben, mit 14 Gitarre spielen begonnen. Diese musikalische Entwicklung nahm ihren logischen Lauf. Die Sängerin spielte in zahlreichen Bands bis sie 2005 nach München zog, um dort musikalisch Fuß zu fassen.

    Eine Band hat sie in München schon gefunden und auch das erste Soloalbum liegt bereits in der Luft.

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    Claudia Koreck (Vocals), Andreas "Andi" Dombert (Gitarre) Andreas "Otto" Schellinger (Kontrabass), Manfred "Manni" Müller (Schlagzeug)

    DRUZINA

    Hinter Druzina verbirgt sich eine Gruppe von slowakischen Musikern unterschiedlichster Stilrichtungen. Folklore, Jazz und Rock vermischen sich zu einem Mix, den die Band selbst Ethnobeat nennt.

    Gegründet im Jahr 2000 als Jej Druzina begann die Karriere der Formation erst einmal mit ausgedehnten Tourneen durch die Slowakei und später durch ganz Europa. Bereits ein Jahr nach Entstehung veröffentlichte die Band ihr Debüt "Jej Druzina“.

    2002 musste sich die Gruppe neu formieren, nachdem einige Musiker die Band verlassen hatten. Die Gründungsmitglieder holten neue Künstler ins Boot und nennen sich ab nun Druzina. Wieder versuchte man zuerst auf Tourneen erstmal zu einem eigenen Stil zu finden, bevor 2004 das erste gemeinsame selbstbetitelte Album veröffentlicht wurde. Es erwies sich als Hit in der Szene und erreichte in den renommierten World Music Chart Europe einen hervorragenden 11 Platz. In folge dessen wird die Band immer öfter zu wichtigen Festivals eingeladen, auch nach Übersee.

    Dort wurde auch ihr Album "Druzina“ wieder entdeckt. Der Stil der Band weckte so großes Interesse, dass das nächste Album "Tragare“ von Star-Produzent Vinx (er produzierte u.a. Sting und Stevie Wonder) in den USA aufgenommen wurde. Das Ergebnis der fruchtbaren Zusammenarbeit erschien 2006.

    Aty Beres (Bass), Boris Brna (Drums), Mita Almasiova (Vocals), Miroslav Baloga (Violine), Janko Simiak (Fujara, pipes, Akkordeon), Martin Sabov (Gitarre, Mandoline), Dana Feriencikova (Lead Vocals)

    HAINDLING

    Popmusik trifft auf Jazz trifft auf bayrische Mundart. Das ist der Stil von Haindling. Das vielfältige musikalische Interesse des Masterminds Hans Jürgen

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    Buchners lässt aber mitunter auch indische oder afrikanische Klänge und Instrumente in den Sound einfließen. Benannt nach einem bairischen Wallfahrtsort, soll der Künstlername von Buchner dessen tiefe Verbundenheit mit seiner Heimat ausdrücken. Diese ist auch musikalisch zu hören.

    Durch Zufall wurde Haindling Anfang der 80er Jahre entdeckt. 1982 erschien das erste Album "Haindling 1“, ohne dass es die gleichnamige Band überhaupt schon richtig gab. Kopf und Mittelpunkt der Truppe war immer Buchner, die restlichen Mitglieder fand er über eine Zeitungsanzeige.

    In den 80er Jahren feierte Haindling den größten (kommerziellen) Erfolg seiner Karriere. Mit der Single "Du Depp“ eroberte man die Charts. Haindling ließ sich vom Erfolg aber nicht blenden und blieb bei seinen musikalischen Wurzeln. Die waren zwar nicht massentauglich, aber herrlich verschroben und künstlerisch anspruchsvoll. Beinahe alle zwei Jahre folgten nun neue Platten von Buchner und seinen Kollegen.

    Ganz nebenbei komponierte man zahlreiche Songs für Film und Fernsehen. Auch vor Kinderliedern zeigte Haindling keine Scheu. 2000 vertonte Buchner in der Zusammenarbeit mit dem Autor der Janosch-Bücher die Figuren aus seinen Geschichten. Neben der großen Leidenschaft für die Musik engagiert sich Haindling aber ebenso leidenschaftlich für die Natur. Hans-Jürgen Buchner (Gesang, Saxophon, Tenorhorn, Tuba, Klavier, Keyboard, Gitarre, Percussion u.v.a.), Peter Enderlein (Schlagzeug, Perkussion), Michael Braun (Saxophon, Trompete, Tenorhorn, Keyboard, Percussion, Gesang), Wolfgang Gleixner (Bass, Tuba, Gitarre, Percussion, Gesang; seit 1999), Reinhold Hoffmann (Keyboard, Tenorhorn, Saxophon, Oboe; seit 1999), Michael Ruff (Tasteninstrumente; seit 2004)

    HAYDAMAKY

    Der Name ist bei Haydamaky Programm, ist er doch eine Referenz auf eine ukrainische Rebellen-Revolution aus dem 18 Jahrhundert. Nicht nur die Mischung aus traditioneller ukrainischer Folklore, Punk und Reggae ist revolutionär. Während der Orangen Revolution im Jahre 2004 engagierten sich Haydamaky auch aktiv für die Demokratie in ihrem Heimatland.

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    Gegründet wurde die Band 1991 von einigen Kiewer Studenten unter dem Namen Atkus. Zu Beginn beschäftige man sich hauptsächlich mit Reggae, Ska und Punk, nicht zuletzt, weil diese Musikrichtungen in einem starken Zusammenhang mit politischem Aktivismus stehen. Als 1993 Olexandr Yarmola und Ivan Leno, die beide bekannte Folklore-Künstler waren, zur Band stießen, begann Atkus auch traditionelle ukrainische Musik in ihren Stil einfließen zu lassen.

    Die 90er Jahre waren vor allem geprägt durch konsequente Tourneen durch ganz Europa. Erst 2001 änderte man den Namen der Band in Haydamaky, um die große Rolle der ukrainischen Kultur in der Musik der Band auch schon durch den Namen auszudrücken. Im selben Jahr erhielt die Formation ihren ersten Plattenvertrag bei EMI und veröffentlichte ein Selbstbetiteltes Album.

    Sowohl auf ihrem Debüt als auch auf ihrem 2004 erschienen Nachfolgewerk legten Haydamaky großen Wert auf Zusammenarbeit mit lokalen Folklorekünstlern. Im selben Jahr fand in der Ukraine auch die viel beachtete Orange Revolution statt. Haydamaky engagierten sich aktiv in der Bewegung und spielten auf dem "Maidan Nezaleznosti“ (Unabhängigkeitsplatz) vor hunderttausenden Menschen im Auftrag der Demokratie. Die drauf folgenden Jahre waren ebenfalls von zahlreichen Live-Auftritten geprägt.

    Anfang 2006 unterzeichneten Haydamaky einen neuen Plattenvertrag mit EastBlock. In Berlin feierten sie im Februar die Veröffentlichung ihres nächsten Albums "Ukraine Calling“. Ein guter Teil des Albums wurde vom ukrainischen Schriftsteller Yuriy Andruhovich inspiriert. Haydamakys Karpaten-Ska erfreute sich weiterhin immer größerer Beliebtheit. Einer erfolgreichen Europa-Tournee folgte ein siebter Platz in der World Music Charts Europe.

    Oleksandr Yarmola (Vocals, Sopilka), Ivan Leno (Akkordeon, Tsymbaly, Midi, Backing Vocals), Volodymyr Sherstyuk (Bass, Drymba), Eugeniu (Hayduk) Didic (Trompete), Oleksandr Dem'yanenko (Gitarre, Domra), Ruslan Ovras (Drums, Bukhalo, Percussion), Nazar Dron (Administrator, Stage Sound)

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    Hohtraxlecker Sprungschanzenmusi

    Schwierig, riskant, querwaldein und halsbrecherisch ist der Anlauf der Schanze, welche bis 1954 Austragungsort vieler Schispringen war. Ein Schluckerl "Zweschbana" hilft beim alljährlichen Springen auf der "Traxleckerschanz", die Angst vor Anlauf, Absprung und Landung zu überwinden.

    "Das Salzkammergut gehört nicht zuletzt wegen seiner reichen und lebendigen musikalischen Tradition mit zum Besten, was Österreich zu bieten hat, und die "Hohtraxlecker Sprungschanzenmusi" gehört sicher zum Besten, was das Salzkammergut zu bieten hat", so Hubert von Goisern.

    Karandila feat. Darinka

    Karandila ist eine zehnköpfige bulgarische Gypsy-Brass-Band. Ihr Stil ist eine aufregende Mischung aus traditioneller bulgarischer Folklore und modernen Elementen.

    Gegründet wurde die Formation 1994 von Angel Tichaliev, einem bekannten Trompeter aus Sliven. Karandila stehen zwar in der Tradition klassischer, bulgarischer Hochzeitsbands, haben aber diverse musikalische Einflüsse zu ihrem Sound beigefügt. So hört man Jazz, Bebop Elemente genauso wie Swing in den Kompositionen der Band.

    Seit 2002 wird Karandila von der Sängerin Anita Christy unterstützt, die mit ihrer wunderbaren Stimme vor allem die Balladen der Band bereichert. Auch live hat die Formation eine einzigartige Wirkung. Durch ihren energetischen und gleichzeitig orchestralen Charakter, reißen sie ihr Publikum mit. Dynamische Improvisationen stehen ebenfalls am Programm.

    Neue Wege zu beschreiten liegt Karandila im Blut. So bearbeiteten sie auf ihrem Album "Revolution“ typische Hymnen der linken Bewegung und machten daraus heiße, tanzbare Gypsy-Brass-Songs. Sehr zur Freude der Globalisierungsgegner, die die neu entstandenen Lieder gerne und oft auf Antiglobalisierungs-Clubbings spielten. Die 25-jährige Darinka Tsekova gilt bereits als einer der kommenden World-Music-Stars. Sie spielt die Gadulka, eine vertikal gehaltene Kniegeige, die der

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    jugoslawischen Gusle, der griechischen Lyre oder der vorderorientalischen Kemençe verwandt ist. Tsekova gilt als erste Frau, die dieses Instrument meistert und als wohl Erste, die Jazz darauf spielt, somit als Wunderkind der bulgarischen Szene.

    Loredana Groza

    Loredana ist eine der größten und populärsten rumänischen Sängerinnen. Sie erlebt eine sehr vielseitige Karriere als Popsängerin, Schauspielerin und TV-Star. Schon als Kind sang sie und war mit 14 Jahren bereits ein kleiner Star. Sie hat bisher zahlreiche Alben und Hits veröffentlicht und damit die rumänische Musik-Geschichte maßgeblich beeinflusst. Loredana hat schon hunderte Auszeichnungen für ihr musikalisches Schaffen sowie für ihr Engagement bei Wohltätigkeits- und humanitären Veranstaltungen bekommen.

    Loredana ist auch im Ausland weit reichend bekannt. Sie spielte u.a. mit Andy Garcia im Film “Modigliani” und wurde von Costa Gavras eingeladen, für den Film “Amen” in Berlin und Paris dabei zu sein. Loredana ist ein echter Trendsetter. Ein rumänischer Star, der sich auch für humanitäre Aspekte interessiert und sich für die Hilfe von Notbedürftigen einsetzt. Sie ist eine Kämpferin für Menschenrechte und weibliche Unabhängigkeit.

    Loredana arbeitete bei der Stiftung von Leslie Hawk (Mutter von Ethan Hawke) in Rumänien mit. Diese Stiftung fördert und schützt Zigeunerrechte. Darüber hinaus arbeitete sie mit der Renasterea Stiftung zusammen, eine Stiftung mit Mihaela Geoana als Vorsitzende, die das Bewusstsein über Brustkrebs gefördert hat.

    In den letzten Jahren ist Loredana auch als TV-Star bekannt geworden. Sie produziert und moderiert TV-Shows. Eine davon, “Lori”, ausgestrahlt von Acasa TV. “Lori” ist eine sehr populäre Talkshow mit einzigartigen Feuilleton-Berichten über Leute, Orte, Gewohnheiten. Es ist eine Show, die Originalität, Kommunikation zwischen Menschen und Freiheit des Geistes fördert.

    Als Künstlerin hat Loredana viele Rekorde aufgestellt: “Buna seara iubite” ist das am meisten verkaufte Album in Rumänien, “Lumea e a mea” (mit B.U.G. Mafia) die am meisten verkaufte Single. “Constantinople’s falling” wurde zum

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    erfolgreichsten Film Rumäniens und Loredana erhielt mit 16 Jahren als jüngste Gewinnerin die “Mamaia Trophäe” des begehrten Musik-Wettbewerbs.

    2006 überraschte sie alle mit einer neuen Veröffentlichung: “Jamparalele”, ein einzigartiges Album, das eine Mischung von verschiedenen Stilen repräsentiert: von rumänischen Volktänzen, über Rock ‘n’ Roll bis zu Mambo Jampara und Maramures-Tänze, die von Piazzola und besonderen Gitarren begleitet werden. Das Album wurde ein riesiger Erfolg und verbreitete sich unter Rumänen auf der ganzen Welt. Zusammen mit “Agurida” und “Zaraza” trug das Album “Jamparalele” einen Teil zum Trend der Weltmusik bei.

    Rambo Amadeus

    Rambo trifft Mozart. So darf man zumindest den Künstlernamen Rambo Amadeus des montenegrinischen Künstlers Antonije Pusic verstehen. Hinter dem eigenwilligen Pseudonym verbirgt sich ein in seinem Heimatland und angrenzenden Staaten äußerst populärer Sänger, Songwriter und Gitarrist. Das Herzstück seiner Musik sind satirische Texte und eine Vielzahl an musikalischen Einflüssen.

    Bereits in seiner Schulzeit wusste der 1963 geborenen Künstler, dass Musik seine Leidenschaft war. Er spielte in zahlreichen Bands, bis es ihn zum Studium nach Belgrad verschlug. Dort ließ sein Debütalbum nicht lange auf sich warten. 1988 veröffentlichte er "O, tugo jesenja“, dessen Stil er schon damals als Turbo-Folk beschrieb. Von Rap über Oper bis hin zu klassischen Gitarrenriffs waren die musikalischen Zitate schon auf Rambo Amadeus erstem Album breit gestreut. Ebenso waren die Texte des Künstlers von Beginn an mit Humor und Satire gespickt.

    Schon ein Jahr später folgte das Nachfolgewerk "Hocemo gusle“, auf dem er eine weitere Zutat zu seinem einzigartigen Stil hinzufügte: Politischen Aktivismus. Der Titel des Albums ist eine Referenz auf einen Protestruf, der zu dieser Zeit von Demonstranten benutzt wurde. Mit diesem Werk schaffte Rambo Amadeus auch den Sprung zur Bekanntheit in seinem Heimatland.

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    Während des Krieges in Ex-Jugoslawien wurde Rambos Musik zunehmend dunkler, aber nicht minder politisch relevant. Auch nach dem Krieg setzte er sich aktiv für ein besseres Verhältnis zwischen den verschiedenen Volksgruppen ein.

    2000 erweiterte Rambo Amadeus sein musikalisches Repertoire neuerlich: Er setzte nun Samples und Drum & Bass-Elemente ein, um seinen Songs einen neuen Sound zu geben. Live besticht er immer wieder nicht nur durch seinen mitreißenden Musikstil sondern vor allem auch durch eine Mischung aus Improvisation und Humor.

    Tamara Obrovac Die Sängerin, Flötenspielerin und Komponistin Tamara Obrovac ist eine der wichtigsten Musikerinnen der kroatischen Musikszene. In den letzten Jahren wurde Obrovac vor allem durch ihren Einfluss von Folk-Musik der kroatischen Region Istrien bekannt. Die Folk-Musik aus Istrien scheint Tamara Obrovac bei allen musikalischen Handlungen kreative Energie und Inspiration zu geben.

    Neben ihren internationalen Konzerten, komponiert Obrovac für Theaterstücke, Cartoons, Filme und Musicals. Sie ist auch Mitglied des internationalen „Balkan Winds Ensembles“. Die vielfältige Künstlerin geht außerdem nicht nur ihrer musikalischen Leidenschaft nach, sondern schreibt auch Gedichte in heimischen Dialekten.

    Ihre Karriere begann in Zagreb, wo sie am Beginn der 80er Jahre eine Band gründete und erste eigene Songs spielte. Mehr und mehr begann sie die Jazz-Szene Zagrebs und Laibachs zu entdecken und mit kroatischen sowie slowenischen Jazz-Musikern zu musizieren. In den frühen 90er Jahren brachte dann der Krieg im ehemaligen Jugoslawien einiges zum Schweigen, so auch zahlreiche Club-Veranstaltungen in Kroatien und Slowenien.

    Tamara kehrte in dieser Zeit zurück in ihre Heimat Istrien – unberührt vom Krieg. Es war der Ort, an dem Tamara Obrovac ihre erste CD erstellte, die dann 1996 unter dem Namen „Triade“ erschien. Die CD ergab eine Sammlung von drei unterschiedlichen, musikalischen Einflüssen: Jazz-Standards, originale Jazz-Kompositionen und Lieder, die von Istriens Folk-Musik beeinflusst wurde. Mit

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    dieser ersten CD brachte sie frischen Wind in Kroatiens Musikuniversum und leitete ein neues Denken in der kroatischen Jazzszene ein.

    Auf ihrer zweiten CD namens „Ulika“, sang Tamara Obrovac ihre Songs im Dialekt und wagte sich musikalisch noch mehr in die seltene Kraft, die Kennzeichen, in die intellektuelle sowie spirituelle Eindringlichkeit der Wurzeln, Gewohnheiten, Folklore, Sprache, Musik und Seele Istriens. Zur gleichen Zeit startete sie mit ihrem Quartet mehrere Konzerte in den umliegenden Nachbarstaaten Italien, Slowenien und Österreich und verzeichnete auch internationale Erfolge.

    Mit ihrer dritten CD namens „Transhistria“ stärkte sie ihren Ruf als herausragende Künstlerin, die traditionelle Elemente vermischt und mit ihrer markanten musikalischen Ausdruckskraft versieht. „Transhistria“ verschaffte ihr noch mehr Präsenz auf der europäischen Musik-Bühne.

    Ihre zuletzt erschienene CD nennt sich „Sve pasiva“ und verbindet wieder unterschiedliche musikalische Stile und Improvisation, inspiriert von alter mediterraner Tradition.

    Loredana Bogliun schreibt, dass Tamara Obrovac zu den wenigen Musikern gehört, „die einen Drang verspüren, sich der Kunst voll und ganz hinzugeben, ein Geschenk ihrer eigenen Schönheit an die Schönheit der anderen weiterzugeben“.

    Willi Resetarits

    Willi Resetarits ist ein Vollblut-Musiker. Ob als Solokünstler oder zusammen mit einer Band, seit Jahrzehnten ist der Sänger ein Fixpunkt der österreichischen Musikszene und engagiert sich nebenbei auch seit Jahren für soziale Belange.

    Musik war Resetarits immer schon sehr wichtig, nur anfangs traute er sich noch nicht, gleich seiner Berufung zu folgen und studierte zuerst einmal. Aus einer Karriere als Pädagoge wurde dann aber doch nichts. Stattdessen entschied er sich mit seiner Politrock-Band "Schmetterlinge" durchzustarten. Mit der Formation nahm Resetarits 1977 sogar am Songcontest teil, allerdings mit mäßigem Erfolg: Die Band belegte nur den vorletzten Platz.

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    Den Durchbruch schaffte Willi Resetarits Mitte der Achtziger, als er sein Alter Ego Kurt Ostbahn aus der Taufe hob. Zusammen mit der "Chefpartie" und später mit der "Kombo" feierte er große Erfolge auf heimischen und ausländischen Bühnen.

    2003 entschied sich Willi Resetarits seine Kunstfigur Ostbahn Kurt endgültig an den Nagel zu hängen, nachdem Ostbahns Erfinder und Resetarits langjähriger Wegbegleiter Günter Brödl drei Jahre zuvor gestorben war. Seine musikalische Karriere beendete er freilich nicht.

    Politische und soziale Fragen sind Willi Resetarits ebenso wichtig wie seine Musik. So gilt er als Mitbegründer der Projekte "SOS Mitmensch“ und "Asyl in Not“ und des Integrationshauses. Dieses Engagement brachte ihm bereits renommierte Preise ein, allerdings auch eine Verurteilung wegen Aufruf zur Wehrdienstverweigerung.

    Zdob si Zdub "Zdob si Zdub" vereinen Rock, Hip Hop und klassische Folklore zu einem einzigartigen Musikgemisch. Dieser Stil begeistert nicht nur das Publikum in ihrer Heimat, sondern auch international erfolgreiche Bands wie "Rage Against The Machine" oder "Biohazard", in deren Vorprogramm die Band schon spielte.

    Gegründet wurde die Gruppe 1994 in einem Vorort der moldawischen Hauptstadt Chisinau. Sänger Roman Yagupov, Bassist Mihai Gincu und Schlagzeuger Anatol Pugach kannten sich bereits aus der Schulzeit. Während dem Studium stießen dann noch die andern drei Mitglieder zur Band und machten die Truppe perfekt.

    2005 nahm "Zdob si Zdub" beim Eurovision Song Contest Teil und erreichten den 6. Platz, kein schlechtes Ergebnis für den ersten Beitrag überhaupt, den Moldawien jemals ins Rennen um den Wettbewerb schickte.

    Besetzung: Roman Iagupov (Gesang, Texte) Mihai Gîncu (Bassgitarre, Tuba) Sergiu Vatavu (Gitarre) Valeriu Mazîlu (Trompete) Victor Dande (Posaune, Flöte) Pugaci Anatol (Trommel)