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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR ARBEITSWIRTSCHAFT UND ORGANISATION IAO IAO-NEWS November 2015

IAO-News...stehen Assistenzsysteme im Fahrzeug, in der Mensch-Roboter-Kollaboration sowie in der Wissensarbeit. Das Labor wurde am 27. Oktober 2015 mit einem Fachsymposium eröffnet

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Page 1: IAO-News...stehen Assistenzsysteme im Fahrzeug, in der Mensch-Roboter-Kollaboration sowie in der Wissensarbeit. Das Labor wurde am 27. Oktober 2015 mit einem Fachsymposium eröffnet

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R A R b E I T S w I R T S c H A F T U N d O R g A N I S AT I O N I A O

IAO-NewsNovember 2015

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Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisa-

tion IAO beschäftigt sich mit aktuellen Fragestellungen rund

um den arbeitenden Menschen. Insbesondere unterstützt

das Institut Unternehmen dabei, die Potenziale innovativer

Organisationsformen sowie zukunftsweisender Informa-

tions- und Kommunikationstechnologien zu erkennen,

individuell auf ihre Belange anzupassen und konsequent

einzusetzen. Die Bündelung von Management- und Techno-

logiekompetenz gewährleistet, dass wirtschaftlicher Erfolg,

Mitarbeiterinteressen und gesellschaftliche Auswirkungen

immer gleichwertig berücksichtigt werden.

Durch die enge Kooperation mit dem Institut für Arbeits-

wissenschaft und Technologiemanagement IAT der Univer-

sität Stuttgart verbindet das Fraunhofer IAO universitäre

Grundlagenforschung, anwendungsorientierte Wissenschaft

und wirtschaftliche Praxis.

Zur Bearbeitung der Forschungsaufträge stehen mehr

als 14 200 Quadratmeter moderner Büros, Labors und

Demonstrationszentren zur Verfügung.

Geschäftsfelder des Fraunhofer IAO

• Unternehmensentwicklung und Arbeitsgestaltung

• Dienstleistungs- und Personalmanagement

• Engineering-Systeme

• Informations- und Kommunikationstechnik

• Technologie- und Innovationsmanagement

• Mobilitäts- und Stadtsystem-Gestaltung

Weitere Informationen

www.iao.fraunhofer.de

https://shop.iao.fraunhofer.de

blog.iao.fraunhofer.de

wiki.iao.fraunhofer.de

twitter.com/iaostuttgart

Fraunhofer IAO

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HIRNFORSCHUNG TRIFFT ARBEITSWISSENSCHAFT

Mit dem NeuroLab eröffnet das Fraunhofer IAO eine Testumgebung für Fragen der Neuroarbeitswissenschaft. Forscherinnen und

Forscher wenden dort neurowissenschaftliche Erkenntnisse auf Fragen der menschengerechten Arbeitsgestaltung an. Im Fokus

stehen Assistenzsysteme im Fahrzeug, in der Mensch-Roboter-Kollaboration sowie in der Wissensarbeit. Das Labor wurde am

27. Oktober 2015 mit einem Fachsymposium eröffnet.

FAHRZEUGFLOTTEN ELEKTROMOBILISIERT

Nach dreijähriger Laufzeit befindet sich das Spitzenclusterprojekt »eFlotte« auf der Zielgeraden. Viele der dabei entwickelten

Lösungen, die die Integration von Elektrofahrzeugen in bestehende Fahrzeugflotten vereinfachen, wurden in der Praxis erprobt

oder sind schon im Alltagsbetrieb angekommen – z.B. ein Ladeinfrastrukturdemonstrator am Fraunhofer-Institutszentrum

Stuttgart.

BURBIDGE-PREIS FÜR MIKE FREITAG

Auf der internationalen Konferenz »Advances for Production Management Systems« (APMS) wurde Dr. Mike Freitag, Dienstleis-

tungsforscher am Fraunhofer IAO, mit dem Burbidge Award für das beste wissenschaftliche Paper geehrt. Er hat mit zwei weite-

ren Forschern eine Methode entwickelt, die bereits in der Entwicklungsphase Interaktionen zwischen Produkt- und Serviceent-

wicklung berücksichtigt.

INNOVATIONSIMPULSE FÜR DIE TEXTILINDUSTRIE

Wie lässt sich Open Innovation systematisch im Innovationsprozess verankern? Im neu gestarteten Verbundvorhaben »futureTEX-

OpenInnovation« entwickelt das Fraunhofer IAO gemeinsam mit Forschungspartnern Methoden und Werkzeuge für die Tex-

tilbranche. Ziel des Projekts ist es, systematisch neue Anwendungsfelder für textile Werkstoffe und Technologien zu erkennen.

EU-PROJEKT amePLM VERBESSERT DATENMANAGEMENT

Während eines Produktlebens von der Idee über Engineering und Produktion bis zu Nutzung und Wiederverwendung fallen viele

Informationen in verschiedensten IT-Systemen an. Im EU-Projekt amePLM hat das Fraunhofer IAO eine Plattform geschaffen, die

kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) dabei hilft, diese komplexen Prozesse zu beherrschen.

TEILEN – SEGEN ODER FLUCH FÜR UNTERNEHMEN?

Etablierte Unternehmen beschäftigen sich noch nicht ausgiebig mit der Sharing Economy. Das zeigt die aktuelle Studie »BW

Share« des Fraunhofer IAO. Wissenschaftler haben dabei untersucht, wie etablierte Unternehmen die Sharing Economy aktuell

wahrnehmen und geben erste Empfehlungen für Politik, Wirtschaft und Forschung.

ThemeNübersIchT

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hIrNFOrschUNG TrIFFT ArbeITswIsseNschAFTIm »NeuroLab« entwickelt das Fraunhofer IAO emotionssensitive Mensch-Computer-Schnittstellen

Vorgänge im menschlichen Gehirn faszinieren Neurowissen-

schaftler seit Jahrzehnten. Über die Messung von Hirnströmen

ziehen sie Rückschlüsse auf das Befinden des Menschen und

die Funktionsweise unseres Denkorgans. Im neuen Foschungs-

gebiet der Neuroarbeitswissenschaft werden diese Erkenntnis-

se genutzt, um Arbeitsumgebungen und technische Geräte

menschengerechter zu gestalten. Das neu eröffnete NeuroLab

am Fraunhofer IAO erforscht speziell, was im Gehirn passiert,

wenn Menschen technische Geräte benutzen. Auf Basis dieser

Erkenntnisse wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissen-

schaftler Mensch-Computer-Schnittstellen entwickeln, die

mentale und emotionale Nutzerzustände erkennen und sich

automatisch an individuelle Bedürfnisse anpassen.

Eröffnung am 27. Oktober

Am 27. Oktober wurde das »Labor für Neuroarbeitswissen-

schaft« feierlich eröffnet. Peter Hofelich, Staatssekretär im

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg,

betonte in seinem Grußwort die Chancen für die Mensch-

Technik-Interaktion: »Die Auswirkungen der Digitalisierung auf

unsere Wirtschaft und Gesellschaft sind für alle erkennbar –

wir sind mitten in der Neugestaltung der vernetzten und digi-

talen Arbeitswelt von morgen. Baden-Württemberg hat alle

Voraussetzungen, Leitanbieter und Leitmarkt für die Produkti-

on und Mobilität der Zukunft zu werden. Der Mensch muss

im Mittelpunkt des Technikwandels stehen, dazu leistet das

NeuroLab des Fraunhofer IAO einen wesentlichen Beitrag.«

Prof. Wilhelm Bauer, Institutsleiter des Fraunhofer IAO, hob

hervor: »Mit dem Brückenschlag zur Neurowissenschaft heben

wir die Arbeitsforschung auf eine ganz neue Ebene. Erkennt-

nisse über das Erleben, die Motivation und die Belastung bei

der Arbeit helfen uns, Geräte viel menschengerechter zu ge-

stalten und so erfolgreich am Markt zu platzieren.«

Kontakt

Fraunhofer IAO,

Kathrin Pollmann, Dr. Mathias Vukelic

Telefon +49 711 970-2347, -5183

[email protected]

[email protected]

Forschungsroadmap für die Neuroarbeitswissenschaft

Bei einem Fachsymposium stellte das Fraunhofer IAO das

Gebiet der Neuroarbeitswissenschaft mit seinen Perspektiven,

Potenzialen und Anwendungsfeldern vor. Experten diskutier-

ten anschließend die zukünftigen Entwicklungen und Anwen-

dungspotenziale von Gehirn-Computer-Schnittstellen. Entstan-

den ist eine Forschungsroadmap für die Neuroarbeitswissen-

schaft. »Wenn wir die Gehirn-Computer-Schnittstelle aus dem

medizinischen Kontext in das Arbeitsumfeld bringen wollen,

müssen wir die Menschen in den Fokus stellen. Zukünftige

Forschung muss sich direkt an den Nutzerinnen und Nutzern

orientieren«, fordern Kathrin Pollmann und Dr. Mathias Vukelic,

die die Forschung im NeuroLab verantworten.

Momentan untersuchen Pollmann und Vukelic, was bei ihren

Probanden im Gehirn passiert, wenn sie mit Assistenzsystemen

arbeiten. Dazu setzen sie Elektroenzephalographie (EEG) und

funktionale Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) ein. Zusätzlich

erfassen sie die Muskelaktivitäten im Gesicht – so können sie

beispielsweise erkennen, wenn die Benutzer angestrengt die

Augen zusammenkneifen oder lächeln. Hierdurch soll eines

Tages eine Benutzungsschnittstelle entstehen, die bestimmte

Hirnzustände wie Stress oder Freude erkennt und das Verhal-

ten von Assistenzsystemen entsprechend anpasst.

Foto: Ludmilla Parsyak, © Fraunhofer IAO

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IAO

FAhrZeUGFLOTTeN eLeKTrOmObILIsIerT»eFlotte« entwickelt praxistaugliche IT-Lösungen für die Elektromobilisierung von Fahrzeugflotten

Das Projekt »eFlotte« ist ein Projekt des Spitzenclusters »Elek-

tromobilität Süd-West« sowie Teil der Hightech-Strategie der

Bundesregierung und wird mit 1,3 Millionen Euro vom Bun-

desministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Unter der Leitung des Fraunhofer-Anwendungszentrums KEIM

arbeitete das Projektkonsortium drei Jahre an intelligenten

Flotten- und Lademanagementlösungen, die die Spezifik der

Elektromobilität für gemischte Flotten aus Benzin- und Diesel-

sowie Elektrofahrzeugen in verschiedenen Anwendungsfel-

dern berücksichtigen. Betrachtet wurden die Anforderungen

für Personenverkehr, Güterverkehr und Service-Dienstleister

wie Techniker im Außendienst. Projektpartner waren die

AMETRAS rentconcept GmbH, die Daimler FleetBoard GmbH,

die Infoman AG sowie die PTV AG.

Integration von E-Fahrzeugen in Flotten

Im Rahmen des Projekts hat AMETRAS rentconcept eine Soft-

ware entwickelt, mit der Unternehmen und Kommunen ermit-

teln können, ob eine Integration von Elektrofahrzeugen in be-

stehende Flotten sinnvoll ist. Sie unterstützt Flottenverant-

wortliche, Potenziale von Elektrofahrzeugen im eigenen Fuhr-

park zu identifizieren und wirtschaftlich umzusetzen. Unter-

schiedliche Hersteller, Fahrzeugtypen und Ladeinfrastrukturen

können berücksichtigt sowie auf ökonomische und ökologi-

sche Faktoren ausgerichtet werden.

Emissionsfreie Zustellung in Ballungszentren

Mithilfe einer Softwarelösung der PTV AG und Daimler Fleet-

Board konnte die Einbindung von Elektrofahrzeugen in logisti-

sche Flotten des Güterverkehrs vereinfacht werden. Hierbei

werden nicht nur die Besonderheiten von Elektrofahrzeugen,

z.B. die Kostenstrukturen gegenüber konventionellen Fahrzeu-

gen, bei der Planung der Touren berücksichtigt. Durch eine

Anbindung der Telematik im Fahrzeug an die Tourenplanungs-

software kann der Disponent jederzeit auf eventuelle Reich-

weitenbeschränkungen der Elektrofahrzeuge reagieren und

sich die besten Alternativvorschläge errechnen lassen.

Ladeinfrastrukturdemonstrator am Fraunhofer-Campus

Am Fraunhofer-Institutszentrum in Stuttgart wurde ein Ladein-

frastrukturdemonstrator mit 27 Ladesäulen in Betrieb genom-

men. Mit einem speziell entwickelten System können Ladevor-

gänge gesteuert und die gesamte Ladeinfrastruktur überwacht

werden. Das System ist an unterschiedliche Flottenstandorte

anpassbar und verfügt über alle Funktionen, um Ladeinfrastruk-

turen zukünftig als steuerbare Verbraucher in lokalen Energie-

netzen zu betreiben. Über definierte Schnittstellen ist das neue

System zudem in Flottenmanagementsysteme integrierbar.

Kontakt

Fraunhofer IAO, Anwendungszentrum KEIM

Gabriele Scheffler

Telefon +49 711 970-2253

[email protected]

Weitere Informationen

www.keim.iao.fraunhofer.de

Spitzencluster Elektromobilität Süd-West

www.emobil-sw.de/de

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Wer heute ein Produkt anbietet, verkauft oftmals nicht nur

das Produkt an sich, sondern gleichzeitig eine damit verbundene

Dienstleistung. Für den Kunden entsteht dadurch ein Zusatz-

nutzen – für das Unternehmen bisher zusätzlicher Aufwand,

da die Entwicklung komplexer wird. Wird jedoch die Dienst-

leistung als Smart Service angeboten, können leichter unter-

schiedliche Zielgruppen angesprochen werden. Da auf der

bestehenden digitalen Plattform aufgebaut werden kann, wird

der Entwicklungsprozess für jede zusätzliche Zielgruppe weni-

ger komplex. Bei dem belgischen Anbieter BIVOLINO wurde

beispielsweise eine App für Tablets entwickelt, mit der maßge-

schneiderte Herrenhemden für den Endkunden konfiguriert,

bestellt, produziert und ausgeliefert werden. Darauf aufbau-

end wurde eine weitere App mit einem geringeren Leistungs-

angebot auch für die Ausstattung von Berufsbekleidung für

Hotels und Restaurants entwickelt, um auch dieser Zielgruppe

maßgeschneiderte Hemden anzubieten. Die entwickelte Inter-

aktionsmethode beschleunigte den Entwicklungsprozess.

Interaktionen zwischen Produkt und Service

werden sichtbar

Dr. Mike Freitag, Dienstleistungsforscher am Fraunhofer IAO,

hat gemeinsam mit den Wissenschaftlern Ingo Westphal und

Prof. Klaus-Dieter Thoben vom Bremer Institut für Produktion

und Logistik an der Universität Bremen (BIBA) eine Methode

entwickelt, um Interaktionen zwischen Produkt- und Service-

entwicklung zu identifizieren, zu klassifizieren und anschlie-

ßend zu visualisieren. »Damit ist es produzierenden Unterneh-

men möglich, die Wechselwirkungen zwischen Produkt und

Service zu verstehen. Nur so können sie abschätzen, wie sich

neue Geschäftsmodelle auf ihre Produkte und Dienstleistungen

bUrbIDGe-PreIs Für mIKe FreITAGDienstleistungsforscher des Fraunhofer IAO mit dem Best Paper Award der APMS 2015 geehrt

auswirken«, erläutert Freitag. Für die wissenschaftliche Veröf-

fentlichung verlieh die International Federation for Informati-

on Processing den Forschern auf der Konferenz »Advances for

Production Management Systems« (APMS) Anfang September

2015 den Best Paper Award, auch »Burbidge Award« genannt.

Mit dem Preis wird jedes Jahr ein Paper ausgezeichnet, das an-

hand der Kriterien Neuigkeitswert, Praxisrelevanz und Beweis-

führung überzeugt.

Die Arbeit entstand im Rahmen des EU-Projekts »PSymbiosys«.

In diesem Forschungsprojekt werden mit zehn weiteren For-

sch ungs- und Anwendungspartnern Vorgehensweisen und Me-

thoden für die Gestaltung von Produkt-Service-Systemen ent-

wickelt. Das Fraunhofer IAO unterstützt dabei insbesondere Un-

ternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, sich vom

produkt- zum serviceorientierten Unternehmen zu entwickeln.

Kontakt

Fraunhofer IAO, Dr.-Ing. Mike Freitag

Telefon +49 711 970-5105

[email protected]

Weitere Informationen

http://link.springer.com/chap-

ter/10.1007/978-3-319-22759-7_66

EU-Projekt PSymbiosys:

www.psymbiosys.eu

© Fraunhofer IAO

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INNOVATIONsImPULse Für DIe TeXTILINDUsTrIeOpen-Innovation-Projekt erschließt neue Anwendungsfelder für textile Werkstoffe und Technologien

Zahlreiche technologische Entwicklungen eröffnen der Textil-

branche derzeit ganz neue Möglichkeiten: Textile Elektronik,

textile Systemlösungen, hochleistungsfähige Faserverbund-

werkstoffe und textile Werkstoffe für Energiegewinnung und

-speicherung sind nur einige Entwicklungen, welche die tra-

ditionelle Branche aktuell umtreiben.

Ziel ist ein systematisches Open-Innovation-Konzept für

die Textilbranche

Das nun gestartete Verbundvorhaben »futureTEX-OpenInno-

vation« verfolgt das Ziel, den kreativitäts- und vernetzungsori-

entierten Open-Innovation-Ansatz speziell für die Textilbranche

weiterzuentwickeln. Dieser wird dazu mit analytischen Werk-

zeugen aus den Bereichen Früherkennung und Zukunftsfor-

schung zu einem ganzheitlichen, systematischen Open-Innova-

tion-Konzept kombiniert und als intelligenter Innovationsmotor

dauerhaft in der Textilbranche integriert. Die softwaregestütz-

ten Lösungen helfen unter anderem dabei, im Sinne eines

zielgerichteten und kollaborativen Radarsystems externe Inno-

vationsimpulse zu identifizieren, zu beobachten und zu bewer-

ten. So können beispielsweise neue Technologien, neue Märk-

te und Anwendungen, Anregungen aus anderen Branchen

(Cross Industry Innovation) sowie allgemeine Trends berück-

sichtigt werden.

Kontakt

Fraunhofer IAO, Markus Korell

Telefon +49 711 970-2238

[email protected]

Weitere Informationen

www.futuretex2020.de

Die Akteure der gesamten textilen Wertschöpfungskette

werden einbezogen

Damit die Konzepte in der betrieblichen Praxis erfolgreich ein-

gesetzt werden können, sind flexible Organisationsstrukturen

sowie offene, aber zugleich zielgerichtete Kultur- und Füh-

rungskonzepte auf Netzwerk- und Unternehmensebene erfor-

derlich. Auf der Basis eines interdisziplinären Dialogs mit den

Akteuren der gesamten textilen Wertschöpfungskette werden

die entwickelten Lösungen in einer Pilotphase umgesetzt.

Traditionsbranchen fit für die Zukunft machen

Das Verbundvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung

und Forschung (BMBF) gefördert. Es ist eines von vier Basisvor-

haben innerhalb des Projekts »futureTEX – Ein Zukunftsmodell

für Traditionsbranchen in der vierten industriellen Revolution«,

welches zu den Gewinnerprojekten im Programm »Zwanzig20

– Partnerschaft für Innovation« des BMBF gehört. Beteiligte

Partner des Verbundvorhabens sind neben dem Fraunhofer IAO

das Sächsische Textilforschungsinstitut e. V., das Institut für

Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Uni-

versität Stuttgart sowie die n3 Data Analysis, Software Deve-

lopment & Consulting GmbH & Co. KG.

© vti-pressedienst W. Schmidt © STFI Chemnitz

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Das Vorgehen zur Produktentstehung ist in Industrieunterneh-

men häufig fragmentiert und wenig durchgängig. Die Beteilig-

ten arbeiten mit verschiedensten Methoden und Softwaresys-

temen. Produkt- und produktionsbezogene Daten liegen daher

häufig in Datensilos vor, müssen aufwändig übertragen oder

synchronisiert werden und ihre Wiederverwendung ist schwierig.

Um diese Situation zu verbessern und damit die Wettbewerbs-

fähigkeit produzierender Unternehmen zu steigern, hat das

Fraunhofer IAO das Projekt »amePLM: advanced platform for

manufacturing engineering and PLM« initiiert und koordiniert.

Das Vorhaben wurde von der Europäischen Union als Fac-

tories-of-the-Future-Projekt gefördert. Jetzt wurde amePLM

erfolgreich abgeschlossen.

Erste Demonstratoren sind bereits nutzbar

Wesentliche Ergebnisse des Projekts sind Referenzprozesse für

kleine und mittelständische Unternehmen sowie ein Referenz-

datenmodell für das Management des Produktlebenszyklus

in Form einer Ontologie. Darüber hinaus hat das Projektteam

eine modulare, erweiterbare Softwareplattform sowie ver-

schiedene Unterstützungsmodule für Ingenieure bei Aktivitä-

ten entlang des Produktlebens erarbeitet. Um die Praxisrele-

vanz der Ergebnisse sicherzustellen, wurden fünf Pilotanwen-

dungsfälle bei Industrieunternehmen aus der Automobilbran-

che, der Nachrichten- und Medizintechnik sowie der High-

tech-Branche getestet. Ein Beispiel ist ein Softwaredemonstra-

tor, der Betriebsingenieuren Fertigungs- und Qualitätsdaten

zu einem bestimmten Fertigungslos zur Verfügung stellt – ohne

dass sie aufwändig danach suchen müssten. Ein weiterer

Demonstrator zur Unterstützung des Schreibens von Texten

in Microsoft Word steht unter www.juhufinder.de als markt-

fähiges Produkt zum Download bereit.

eU-PrOJeKT amePLm VerbesserT DATeNmANAGemeNTOffene Plattform und Tools zur Unterstützung technischer Geschäftsprozesse entwickelt

Folgeprojekte binden Big Data und Smart Data ein

Vorhandene Ergebnisse wie die offene Plattform und Unter-

stützungsmodule, beispielsweise zur kontextbasierten Informa-

tionsbereitstellung, werden in Vorhaben für und mit Unter-

nehmen eingesetzt und weiterentwickelt. Zusätzlich werden

spannende Forschungsfragen, beispielsweise aus dem Bereich

Big Data oder Smart Data, zur Unterstützung von Ingenieuren

in Folgevorhaben zur Entwicklung weiterer Module adressiert.

Kontakt

Fraunhofer IAO,

Joachim Lentes, Nikolas Zimmermann

Telefon +49 711 970-2285, -2140

[email protected]

[email protected]

© alekup - Fotolia

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Die »Sharing Economy« boomt. Das kommerzielle »Teilen« von

Gütern und Dienstleistungen macht Konsumenten zu Anbie-

tern und verändert die Wirtschaft. Haben etablierte Unterneh-

men vor diesem Hintergrund Sorge, dass private Sharing-Ange-

bote sie künftig vom Markt verdrängen? Die Studie »BW Share«

des Fraunhofer IAO zeigt: Unternehmen in Baden-Württem-

berg sehen nicht nur die Chance, sondern auch die Notwen-

digkeit sich mit dieser neuen Wirtschaftsform zu beschäftigen.

»Wir wollten herausfinden, ob und inwieweit sich die bisheri-

gen Konzepte und Ansätze der Sharing Economy auf die eta-

blierte Wirtschaft auswirken. Darüber hinaus wollten wir sehen,

wie Unternehmen die heutige und zukünftige wirtschaftliche

Relevanz der Sharing Economy für sich selbst beurteilen«,

sagen Helge Spindler und Simone Martinetz, Autoren der Stu-

die. Dazu hat das Fraunhofer IAO eine quantitative Online-

Befragung sowie eine Reihe qualitativer Experteninterviews

durchgeführt.

Unternehmen sollten sich für die Sharing

Economy wappnen

Aufgrund der Ergebnisse empfehlen die Experten Unterneh-

men, sich schon jetzt für die Sharing Economy zu wappnen –

auch, wenn diese in ihrem Wirtschaftsbereich noch nicht

angekommen ist. Eine Hürde auf dem Weg dahin scheint zu

sein, dass die Wahrnehmung von Unternehmen noch sehr

stark durch die aktuell boomende »Peer-to-Peer-Sharing Eco-

nomy« geprägt ist, in der überwiegend Individuen Produkte

und Services über digitale Vermittlungsplattformen teilen. For-

schungs- und Entwicklungsbedarf sehen die Autoren der

Studie beim Transfer von Mechanismen der bisherigen Sharing

TeILeN – seGeN ODer FLUch Für UNTerNehmeN?Etablierte Unternehmen beschäftigen sich noch nicht ausgiebig mit dem Thema Sharing Economy.

Economy in Business-to-Consumer (B2C)- oder Business-to-

Business (B2B)-Geschäftsmodelle etablierter Unternehmen.

Digitalisierte Prozesse und Infrastrukturen sind das Herz einer

Sharing Economy, ganz gleich welchen Zuschnitts. Sharing

sollte deshalb als Querschnittsthema gesehen werden, das aus

überwiegend wirtschaftlicher Motivation heraus alle Branchen

durchdringen kann. Trends wie Industrie 4.0. und die umfas-

sende Digitalisierung könnten das Fundament einer zukünfti-

gen »etablierten« Sharing Economy bilden – insbesondere vor

dem Hintergrund digitaler Geschäftsmodelle.

Studie wird am 8. Dezember vorgestellt

Am 8. Dezember wird die Studie auf der Veranstaltung »Poten-

ziale und Herausforderungen einer Sharing Economy« am

Fraunhofer IAO vorgestellt. Die Auswirkungen des Sharings

auf etablierte Unternehmen werden bei diesem Forum disku-

tiert. Die Studie »BW Share« wurde vom Ministerium für Finan-

zen und Wirtschaft Baden-Württemberg gefördert und ist

unter https://www.iao.fraunhofer.de/images/iao-news/struk-

turstudie-bw-share-kurz.pdf kostenlos beziehbar.

© R

awpi

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Fot

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Kontakt

Fraunhofer IAO, Helge Spindler, Simone Martinetz

Telefon +49 711 970-2267, -2394

[email protected]

[email protected]

Weitere Informationen

https://www.iao.fraunhofer.de/lang-de/veranstal-

tungen/eventdetail/322

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R A R B E I T S W I R T S C H A F T U N D O R G A N I S AT I O N I A O

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STRUKTURSTUDIE »BWSHARE«

G E M E I N S C H A F T L I C H E N U T Z U N G V O N R E S S O U R C E N – C H A N C E N U N D

H E R A U S F O R D E R U N G E N D E R S H A R I N G E C O N O M Y F Ü R D I E E TA B L I E R T E W I R T S C H A F T

I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

FRAUNHOFER VERLAG

BW S H A R E

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VerANsTALTUNGeN

12. November 2015

Modellfabrikforum: Erfolgreich montieren mit

Leichtbaurobotern – Anwendungsfälle für

wirtschaftliche und akzeptierte Kollaborationen

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart

Kontakt: Manfred Bender, Oliver Scholtz

Telefon +49 711 970-2056, -2050

www.iao.fraunhofer.de/v297.html

18. November 2015

Flottenmix der Zukunft 3.0

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart –

Zentrum für Virtuelles Engineering ZVE

Kontakt: Tobias Krause, Gabriele Scheffler

Telefon +49 711 970-2063, -2253

www.iao.fraunhofer.de/vk320.html

18. bis 20. November 2015

Wertstrom-Engineering

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart –

Zentrum für Virtuelles Engineering ZVE

Kontakt: Peter Rally

Telefon +49 711 970-2067

www.iao.fraunhofer.de/vk317.html

25. bis 26. November 2015

Fraunhofer-Kongress »Urban Futures«

Umspannwerk Kreuzberg GmbH

Ohlauer Straße 43, 10999 Berlin

Kontakt: Steffen Braun, Alanus von Radecki

Telefon +49 711 970-2022, -2169

www.iao.fraunhofer.de/v293.html

26. November 2015

Zukunftskongress »Digitale Transformation«

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart

Kontakt: Wolfgang Beinhauer

Telefon +49 711 970-2376

www.iao.fraunhofer.de/vk327.html

26. November 2015

Business Breakfast: Demografischer Wandel –

erste Ansätze für einen alter(n)sgerechten

Montagearbeitsplatz

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart

Kontakt: Oliver Scholtz, Dr. Axel Korge

Telefon +49 711 970-2050, -2058

www.iao.fraunhofer.de/v299.html

27. November 2015

Attraktive Unternehmenssoftware

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart –

Zentrum für Virtuelles Engineering ZVE

Kontakt: Stefanie Lutz, Daniel Ziegler

Telefon +49 711 970-2373, -2324

www.iao.fraunhofer.de/vk328.html

27. November 2015

»Checkpoint Zukunft« – Tag für Studierende

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart

Kontakt: Juliane Segedi

Telefon +49 711 970-2124

www.iao.fraunhofer.de/vk326.html

2. Dezember 2015

Auftaktworkshop zum Arbeitskreis

»Ganzheitliche Produktionssysteme«

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart

Kontakt: Oliver Scholtz, Dr. Axel Korge

Telefon +49 711 970-2050, -2058

www.iao.fraunhofer.de/v305.html

2. Dezember 2015

Produktiv dienstleisten mit der Methode 3KM

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart

Kontakt: Janine Kramer, Dr. Anne-Sophie Tombeil

Telefon +49 711 970-5143, -2146

www.iao.fraunhofer.de/vk283.html

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3. Dezember 2015

Entwicklung von dienstleistungsorientierten

Geschäftsmodellen für KMU

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart

Kontakt: Janine Kramer, Jens Neuhüttler

Telefon +49 711 970-5143, -5311

www.iao.fraunhofer.de/vk286.html

3. Dezember 2015

Forum FutureCar: Lebensraum Auto

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart –

Zentrum für Virtuelles Engineering ZVE

Kontakt: Daniel Duwe, Sebastian Stegmüller

Telefon +49 711 970-2325, - 2320

www.iao.fraunhofer.de/vk321.html

8. Dezember 2015

Potenziale und Herausforderungen

einer Sharing Economy

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart –

Zentrum für Virtuelles Engineering ZVE

Kontakt: Helge Spindler, Simone Martinetz

Telefon +49 711 970-2267, -2394

www.iao.fraunhofer.de/vk322.html

9. Dezember 2015

Konferenz Ultraeffizienzfabrik – Mit nachhaltiger

Produktion heute Wettbewerbsvorteile für morgen

schaffen

GOLDBERG[WERK] – Raum für Events

Schaflandstraße 6, 70736 Fellbach

Kontakt: Joachim Lentes

Telefon +49 711 970-2285

www.iao.fraunhofer.de/vk319.html

21. Januar 2016

Collaboration Performance – Erfolgsfaktoren für

unternehmensübergreifende Zusammenarbeit

Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart –

Zentrum für Virtuelles Engineering ZVE

Kontakt: Dr. Jochen Günther, Carsten Schmidt

Telefon +49 711 970-2262, -2094

www.iao.fraunhofer.de/vk318.html

28. bis 29. Januar 2016

Zukunftsforum 2016: Agile working –

Transformation in die digitale Welt

Kulturbetrieb Wagenhallen,

Innerer Nordbahnhof 1, 70191 Stuttgart

Kontakt: Tilman Naujoks, Dr. Stefan Rief

Telefon +49 711 970-2086, -5479

www.iao.fraunhofer.de/vk312.html

Page 12: IAO-News...stehen Assistenzsysteme im Fahrzeug, in der Mensch-Roboter-Kollaboration sowie in der Wissensarbeit. Das Labor wurde am 27. Oktober 2015 mit einem Fachsymposium eröffnet

Redaktion:

Verena Krug, Juliane Segedi, Yeama Bangali, Katrin Bohnenberger, Natalie

Bongartz, Lena Bühler

Layout und Satz:

Karina Lehmann

Titelbild:

Foto: Ludmilla Parsyak, © Fraunhofer IAO

Herausgeber und Redaktionsanschrift:

Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO

Presse und Öffentlichkeitsarbeit

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