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anschrift: IMMAe.V. Jahnstraße38 80469München Tel.089/238891-10 Fax089/238891-15 [email protected] www.imma.de
Bankverbindungen: BankfürSozialwirtschaft Geschäftskonto7803800 Spendenkonto7803801 BLZ70020500
Vorstand: Dr.MagdalenaDollinger AndreaMager-Tschira EvaRittel
geschäftsleitung: GudrunKeller SabineWieninger Öffentlichkeitsarbeit: UliSuttner Inhaltlich verantwortlich: GudrunKeller SabineWieninger
redaktionelle Bearbeitung,
Konzept und Koordination: UliSuttner,SabineWieninger
gestaltung und Illustration: SimoneHüetlin
Druck: Kastner&Callwey
Bildnachweis: Sabine Klem: Titelbild,TeambilderEinrichtungen, IntrobilderEinrichtungen,EditorialundVorwort Photocase: FlexibleHilfenstationär IMMA-Archiv: alleübrigenBilder
Impressum
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
VorwortVorstand→ Seite 4 editorial Geschäftsleitung→ Seite 6
ressourcenorientierung in der arbeit der BeratungsstelleBeratungsstellefürMädchenundjungeFrauen→ Seite 10
Das „Klassenschiff“ – gendersensible gewaltpräventionan SchulenZoraGruppenundSchulprojektefürMädchenundjungeFrauen→ Seite 12
Zwangsverheiratung im Betreuungsalltag einer SchutzstelleZufluchtstellefürMädchenundjungeFrauen→ Seite 14
eine reise, die macht lustig – eine reise, die macht froh. BerlinfahrtFlexibleHilfenambulantfürMädchenundjungeFrauen→ Seite 16
„auffällig unauffällig?!“ Nach innen gerichtetes Bewältigungsverhalten bei mädchen und jungen FrauenFlexibleHilfenstationärfürMädchenundjungeFrauen→ Seite 18
genderpädagogik –eine Schlüsselqualifikation für soziale BerufeKontakt-undInformationsstellefürMädchenarbeit→ Seite 20
25 Jahre Kontakt- und InformationsstelleMeilensteine→ Seite 22
Neues aus der Jahnstraße→ Seite 24
herzlichen glückwunsch zum Fünfundzwanzigsten JubiläumGudrunKeller→ Seite 25 mit Imma durch zwei JahreÖffentlichkeitsarbeit→ Seite26
StatistikIMMAinZahlen→ Seite 29
auf einen BlickAlleIMMA-Einrichtungen→ Seite 43
Inhalt
02/03 INHALT
LiebeLeserin,lieberLeser,auchindenvergangenbeidenJahrenwardieIMMAinBewegung.DieMitarbeiterinnenindenverschie-denenIMMA-EinrichtungenundinderGeschäfts-stellehabenengagiertdafürgearbeitet,MädchenundjungeFraueninschwierigenLebenslagenzuunterstützen.SeiesdieverlässlicheBegleitungdurchunsereFlexiblenHilfenambulantundstationär,dieschnelleUnterstützungdurchunsereBeratungsstelle,SchutzundRuheinunsererZuflucht-stelleoderderTreffpunktfürjungeLesbenunddieSchulprojektebeiZora:IMMAhatmitihrensiebenEinrichtungenauchindenletztenbeidenJahrenpassgenaueAngebotefürjungeFrauenmitBera-tungs-undUnterstützungsbedarfbereitgehalten.IMMAkönntenichtsovielbewegenohnedieMitarbeitunddasEngagementvielerPersonenundInstitutionen,denenwirhierausdrücklichdankenmöchten:DasindzumEinendieIMMA-Mitarbeite- rinnen,diejedenTaghochprofessionellundengagiertindenverschiedenenEinrichtungenarbeiten,umdieMädchenundjungenFrauenineinselbstbe-stimmtesLebenzubegleiten.Die GeschäftsleitungplantundlenktseitvielenJahrenzuverlässigunderfolgreichdieGeschickevonIMMA,MitfrauenunterstützenkontinuierlichunsereArbeit,undmitunserenKooperationspartnerinnen und -partnernpflegenwirverlässlicheundnachhaltigeKontakte.Danke! FinanzielleFörderungerhaltenwirvomAdvents-kalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung,
Professional Women (AAUPW)hatsichweiterhinsehrfürdieMädcheninderZufluchtstelleenga-giert.EhrenamtlichbotendieinMünchenlebendenAmerikanerinnenAktivitätenfürundmitdenBewohnerinnenan–eineechteBereicherungfürdieMädchenderZufluchtstelle.thank you! OhnedieFinanzierungdurchdieLandeshauptstadt MünchenwäredievielfältigeArbeitvonIMMAnichtmöglich.FürdielangjährigeUnterstützungsagenwir:Danke!DieserJahresberichtsollEinblickinunsereArbeitdervergangenenzweiJahregeben.ErberichtetvonwichtigenStrömungen,Entwicklungen,Trends,Zahlen.VorallemaberberichtetervonMädchenundjungenFraueninMünchen.Siedarinzuunterstützen,einengleichberechtigtenPlatzinderGesellschafteinzu-nehmenwarunsereVisionundwirdesauchweiter-hinsein.DafürbleibtdieIMMAinBewegung!IMMAVorstandDr. magdalena Dollinger andrea mager-tschira eva rittel
derCastringius Kinder- und Jugend-Stiftung,der Prof. Hermann Auer Stiftung sowie der Horst-Rohde-Stiftung.AußerdemunterstützenunsStröer Städte- reklame GmbH, Garmin DeutschlandundandereUnternehmen,dieIMMASachspendenzukommenließen.Richterinnen und RichterdesAmtsgerichtesMünchensowieStaatsanwältinnen und -anwälte weisenunsregelmäßigBußgelderzu.DieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verlags C.H Beck habengespendet,dieLichtspiele München,ebensowieeineReihePrivatspenderinnenund-spender,diewirhiernichtallenamentlichnennenkönnen.Danke!DiesezusätzlichenfinanziellenMittelermöglichenesuns,denMädchenundjungenFrauenMaßnah-menanzubieten,diewichtigfürihrepersönlicheEntwicklungsind.IndenletztenbeidenJahrenwardaszumBeispieleineGruppenfahrtnachBerlinfürsechsMädchenausdysfunktionalen,konfliktreichenFamilien.SiehabendieErfahrungvonZugehörig-keitzueinerGruppegemacht,zumTeilwarendieMädchenzumerstenMalineinemTheateroderMuseum.AndereMädchenkonntenihreTrauma-erfahrungenbeieinemWochenendemitPferdenbearbeitenundKörperbewusstsein,SelbstvertrauenundSozialkompetenzenausbauen.SolchpositiveErfahrungenbewegenvielimLeben„unserer“Mädchen–siehelfen,eigeneStärkenzuerkennenunddemLebeneineneueWendungzugeben.Wirhoffensehr,dasswirauchinZukunftmitderUnterstützungunsererSpenderinnenundSpenderundFörderinstitutionenrechnenkönnen!DieAssociationofAmerican University and
Von links nach rechts: Andrea Mager-Tschira, Dr. Magdalena Dollinger, Eva Rittel
Imma I N BeWegu Ng
04/05 VORWORT
LiebeLeserinnenundLeser,wirhaltenauchinZeitenvonDigitalisierungambewährtenFormatinPrintversionfest.EsistfürunseineschöneTradition,aufzweiJahrezurückzublickenundmitIhnendieErfolgevonIMMAindieser„sinnlichen“undansprechendenFormzuteilen.ImFolgendenstellenunsereEinrichtungenaktuelleThemenundEntwicklungen,aberauchAusschnitteausderpädagogischenArbeitmitdenMädchendar.WirwollenandieserStelleeinigeübergreifendeAspektevorausschicken,dieIMMAindenJahren2011und2012beschäftigthaben.AberauchderBlickauf2013sollhiereinenPlatzbekommen:➝ Neue einrichtungIMMAhateineneueEinrichtung:dieIMMAFachstelleZwangsheirat.VielePersonenundStellensindfürdiesenErfolgverantwortlich–wirdankenandieserStelleallden-jenigen!DerProzesshatgutzweiJahregedauertundmündeteineineneinstimmigenStadtrats-beschluss,diesesAngebotinMünchenbeiIMMAzuinstallieren.WirfreuenunssehrundsindunsderVerantwortungbewusst–zumEinengegenüberdenvonZwangsheiratBedrohtenundBetroffenen,diehäufiggroßerGefahrausgesetztsind.ZumAnderensehenwirunsinderVerantwortung,diesesbrisantepolitischeThemakultursensibelindieÖffentlichkeitzutragen.BisherhatIMMAnebenMädchenundjungenFrauenauchmännlicheBezugspersonenderMädchenwieVäter,Freunde,Partnerbetreut.InderFachstelleZwangsheiratwerdennunauchJungenundjungeMännermit
obsieLeidensdruckausSichtderMädchenreduzierenundobdieMädchenundjungenFrauengenerellzufriedenwarenbeiIMMA.Anfang2013gingdieWirkungsmessunginEchtbetrieb–dieErgebnisseerwartenwirgespanntfürEnde2013!IMMAbeteiligtsichamEU-Projekt:GirlsandViolence–InterventionsandPrevention. GutDingbrauchtlangeWeile:seitzweiJahrensetzensichdieZora-Mitarbeiterinnendafürein,sichaneinemDaphne-ProjektzugewalttätigenMädchenzubeteiligen–nunistesgelungen.StartdeszweijährigenProjekteswarimFebruar2013,siebenLändersindbeteiligt.Esgehtdarum,Daten,Erfahrungen,KonzeptederbeteiligtenLän-derauszutauschen,siebekanntzumachenundsichfachlichzubefruchten.IMMAwirddieErgebnisseinMünchenderFachöffentlichkeitzugänglichmachen.DieArbeitmitdengewalttätigenMädchenbeiIMMAwirddavonprofitieren!
Hilfebedarfeigenständigberaten–dasisteinNovumseitderGründungvonIMMA.AbMärz2013istdieFachstelleZwangsheiratfürBetroffeneundFachkräfteda!➝ Fachliche WeiterentwicklungIMMAhatmitBeteiligungvonMitarbeiterinneneinSchutzkonzeptentwickelt.DiesistseitAnfang2013inallenEinrichtungenimplementiert.NebenVerhaltenskodex,RegelungenzuMeldewesenundDatenschutzsowieBeschwerde-möglichkeitenstelltder„HandlungsleitfadenbeiVerdachtsfällenvonsexuellerGewaltgegenüberSchutzbefohlenen“einKernstückdar.WeitereHandlungsleitfädenfürandereFormenvonGewalt-ausübunginnerhalbunsererInstitutionwerdenfolgen.DasSchutzkonzeptsolllebenundnichtinderSchubladeliegen–wirwerdendaranweiterarbeiten:AlleEinrichtungenwerdensichmitMe-thodenderPartizipationvonMädchenundmitBeschwerdemanagementbeschäftigenunddieseinihrenKonzeptenverankern.DennBeteiligungwirktMachtmissbrauchentgegen!IMMAtestetdieWirkungihrerAngebote.IndenbeidenzurückliegendenJahrenwurdenmitHilfevonSIM–SozialwissenschaftlichesInstitutMünchen–fürjedeIMMA-EinrichtungInstrumentefürKlientinnensowiefürdiebetreuenden/bera-tendenMitarbeiterinnenentwickelt.SiewurdenineinemPretesterprobtunddaraufhinangepasst.ZieldiesesinternenProjektesist,feststellenzukönnen,obdieAngebotedenMädchenundjungenFrauenhelfen,obsieetwaszumPositivenverändern,
BeI u NS ISt Imma WaS loS!
06/07 EDITORIAL
➝ Interne WechselIMMAverabschiedetelangjährigeMitarbeiterinnenundnahmneueinEmpfang.DenscheidendenEinrichtungsleiterinnenAstridSiegmann(Beratungsstelle),MariaBayr-Link(FlexibleHilfenstationär),NicoleCaudal(FlexibleHilfenambulant)folgtenAndreaBergmayr,BrigitteEttingerundLisaTiebel.HanneloreGüntner,diedieKontakt-undInformationsstellefürMädchen-arbeitaufgebautundeinVierteljahrhundertgeprägthat,beendeteEnde2012ihreErwerbs-tätigkeit.KristinaGottlöberistihreNachfolgerin.EinengroßenEinschnittwirdes2013geben:GudrunKellerwirdIMMAalslangjährigeGeschäftsführerinverlassenundindenwohl-verdienten(Un)Ruhestandgehen.FürIMMAistdaseinegroßeZäsur,stehtsiedochseitüber25JahrenunddamitfastseitGründungdesVereinsfürIMMA.➝ Finanzierung und hilfen zur erziehungIMMAalskleiner,mädchenspezifischerTrägerbewährtsichbeidengesetzlichenundfreiwilligenLeistungen.InsbesondereimBereichdererzieherischenHilfenhaltenunsdieVerhandlungenmitdemöffentlichenTrägeraufTrab.GenerellkannmanvoneinerhohenHerausforderunginderZusammenarbeitzwischenfreiemundöffentlichemTrägerindiesemFeldsprechen,dieimmerwiedereinenhohenAufwandbedeutet.DieVerhandlungenbetreffeninersterLiniedenKampfumdenErhaltderStandardsund
derBesonderheitenderSchutzstellenundhiervorallemderMädchenschutzstellen.DiesezeichnensichausdurcheinekurzeAufent-haltsdauer,hoheFluktuation,durcheinenhohenBetreuungsaufwandbeipsychiatrischauffälligenMädchen,beiZwangsheiratoderanderenFällen,diedieAnonymitätderZufluchtstellebenötigen.IndenambulantenErziehungshilfenbeteiligenwirunsalsüberregionaleAEHamQualitätsentwick-lungsprozess–einBeispielfüreinesehrpartizipa-tiveKooperationzwischenöffentlichemundfreiemTräger.AuchhiersindFragenderFinanzierungausschlaggebendfürdenqualitativenFortbestanddieserHilfeform.Erfreulichfindenwir,dassindenletztenbeidenJahrendieISE–intensivesozialpädagogischeEinzelbetreuung–fürMädchenab16JahreninEinzel-AppartementsoderZweier-WohngruppenwiederentsprechenddemBedarfderKlientelvomJugendamtnachgefragtist.Die„Ü17-Deckelung“derVorjahrehatteindenJahren2008/09zuerheb-lichenErschwernissenbeimZugangzuHilfenfürjungeFrauenzwischen17und20Jahrengeführt.WirsehenunsinunsererÜberzeugungbestätigt,dassgeradeMädchenmitschwierigenBiografien,diehäufigspätZugangzumHilfesystemfinden,dieBegleitungineinselbständigesLeben,inAus-bildungundBerufbrauchen.EinpositivesErgebnisistauchimBereichunsererZuschusseinrichtungenimBereichJugendsozial-arbeitzuverzeichnen:DankderMünchnerStadt-politikgabeseineSteigerungumdreiProzentbei
denfreiwilligenLeistungen.Dasheißt,wirhabenPlanungssicherheitfürdienächstendreiJahrevon2013bis2015–unsereArbeitstehtfürdieseZeitaufstabilenFüßen!➝ PolitischesIMMAsetztsichweiterhinfürgeschlechts-spezifischeArbeitmitMädchenein.DieserSatzkönnteauchunterderÜberschriftFachlichesstehen.EsistaberimmerwiedereinepolitischeAussage,alsTrägerinersterLinieMäd-chenundjungeFrauenimBlickzuhabenunddieserZielgruppeAngebotezurVerfügungzustellen.Auchheuteistdiesdringenderforderlich!DaszeigtdieaktuellindenMediengeführteDebatteumSexis-musunddamitverbundenefrauenfeindlicheundherabwürdigendeÄußerungen,VerharmlosungvonÜbergriffenunddieVerleugnungvonMachtunter-schieden.WiesehrAbwertungvonFrauenundselbstverständlicheAnzüglichkeitinalltäglichesVerhaltenvonMännern(aberauchvonFrauenselbst)eingeschriebenist,kannmanderzeitinvielenBeiträgennachlesen.NichtzuletztdeshalbengagierenwirunsbeiderKampagnegegenPornofizierungundSexualisierung
EDITORIAL
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
„Unsgeht‘sum‘sGanze“desMünchnerFachforumsfürMädchenarbeit.IMMAisterschüttertüberdieunzureichendenErgebnissedesRundenTischesgegensexuellenKindesmissbrauch.ZuBeginndesRundenTischesgabesdurchausHoffnung,dassdieAufdeckungzahlreicherMiss-brauchsskandaleinInstitutionenAnstoßgebenkönntefüreineVeränderungimSinnederOpfer.DieseHoffnunghatsichnichtbewahrheitet:zumEinenhatdieKatholischeKircheihreletzteGlaubwürdigkeitindiesemBereichverloren,indemsiedieUntersuchungvonDr.ChristianPfeifferzumsexuellenMissbrauchanMinderjährigeninderkatholischenKirchegestoppthat.ZumAnderengibtesimmernochkeinerleiPerspektive,dassdiezen-traleForderungnachbessererVersorgungderOpferdurchBeratungsstellenundTherapieumgesetztwird.ZwaristMünchenmitHilfseinrichtungengutausgestattet,davonkönnenaberandereStädteoderstrukturschwacheRegionennurträumen.VieleÜberlebendesexuellerGewalt,diesichkeineUnterstützungholenkönnen,habenihrLebenlangmitdenFolgenzukämpfen.DasisteinSkandal!
➝ ÖffentlichkeitsarbeitIchmagmichIMMAmehrDieKampagnemitdiesemTitelgabMädcheninMüncheneinestarkeundpositiveStimme.Wirwolltendamitzeigen,dasssichMädchensoakzeptieren(können),wiesiesind,sichschönfinden(können)jenseitsalleridealisierenderundlebensfremderBilder,mitdenensiekonfrontiertsind.Undwirwolltendaraufaufmerksammachen,dassIMMAsiedarinunterstützt,zuSelbstwertundSelbstbewusstseinzugelangen.DiePlakatehingenimHerbst2012inSchulenundimöffentlichenRaum.➝ Kooperationen IMMAkooperiertinvielenFeldern.VieleProjektewürdenohneeinMiteinandergarnichtentstehenoderfortdauern.DieseBündnissemitanderenPersonenoderTrägernschätzenwirsehr.WirwerdenKooperationeninneuenwieauchinunsvertrautenFeldernweiterhinaufbauen,ausbauen,pflegenundhegen.
➝ Imma bedankt sichWirdankenallenMitarbeiterinnenvonIMMA,dasssiesichwiedersoprofessionellundengagiertfürdieMädchenundjungenFrauenundfürIMMAein-gesetzthaben.WirdankenallenKooperationspart-nernund-partnerinnenfürdieguteZusammenar-beit.WirdankendemSozialreferat–Stadtjugend-amtfürdieFinanzierungunsererLeistungen.WirwünschenallenzweiweitereJahremitvielenChancen,diegenutztwerdenkönnen,vielRuheundKraftfürdiezubewältigendenHerausforderungenundvielFreudebeialldem,wasgestaltetwerdenkann.GudrunKeller, GeschäftsführungSabineWieninger,Fachleitung
Sabine Wieninger,Gudrun Keller
08/09 EDITORIAL
FÜr mÄDcheN uND JuNge FraueN
BERATUNGSSTELLE
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
Beratu NgS- Stelle
r e S S o u r c e N o r I e N t I e r u N g I N D e r a r B e I t D e r B e r at u N g S St e l l e
Mädchen können sehr viel. Unsere Aufgabe ist es, diese Fähigkeiten mit ihnen zu entdecken und zu fördern.
DieKernaufgabederBeratungsstelleistdiepersön-licheBeratungfürMädchenundjungeFrauenzuallenFragenundProblemlagen.ZumeistkommendieMädchenoderjungenFrauenmiteinemodermehrerenProblemenundschildernuns,wasinihremLebenschlechtodergarnichtläuftoderwassiebelastet.UnsistschoninderErstberatungwichtig,dassesnichtausschließlichumProblemeundBelastungengeht,sonderndassauchdieandereSeitederMedaillezumVorscheinkommt:dieRessourcenderMädchen.Sofragenwirimmerauch:„Was macht Dir Spaß?“,„Was kannst Du gut?“oder„Was läuft gut in Deinem Leben?“.AufdieseWeiseentstehtnebendemFokusaufProblemeundBelastungenimmeraucheinBlickaufStärkenundKompetenzen.EinewissenschaftlicheDefinitionvonRessourcen-orientierungliestsichähnlich:„AlsressourcenorientiertwirdeineInterventiondefiniert,dienebenderSymptom-reduzierungauchderKompetenzentwicklungeineentscheidendeRolleeinräumt“(Petermann,Schmidt,2006,S.1).ImBeratungsalltagistesnichtimmersoeinfach,RessourcenzufördernundKompetenzenzuent-wickeln.VielenMädchen,besonderswennsieGewalterfahrenhaben,sindihreRessourcenwenigbewusst,oderderZugangzuStärkenundKompetenzenistdurchinnereoderäußereVerboteversperrt.
10/11 BERATUNGSSTELLE
vorhandenenBelastungenundProblemenbesserumgehenzukönnen.HäufiggehteshierumdieNutzungvonRessourcenzurbesserenEmotionsre-gulationimAlltag.ErzähltbeispielsweiseeinMäd-chen,wiegutihrdieNaturhilft,sichzuentspannen,arbeitenwirdaran,dasssiediesineinerdernäch-stenStresssituationenzunutzenversucht.WirgebenkleineHausaufgaben,z.B.beimnächstenÄrgereineRundespazierenzugehen,oderermutigenzukleinenExperimenten,wiesichdenLieblings-bauminnerlichvorzustellen.
UnsereHaltungbasiertaufderÜberzeugung,dassMädchenundjungeFrauenvieleStärkenundKompe-tenzenhaben,mittelsderersieBewältigungsstrate-gienentwickeln,ausdifferenzierenundkontrollierteinsetzenkönnen.WeildieArbeitanRessourcendasist,wasdiesonstsoindividuelleBeratungsarbeitinunsererBeratungs-stelleüberdieverschiedenenProblemlagenhinwegvereint,liegthierauchderFokusunsererseitAnfang2012angelaufenenWirkungsmessung.DieFragebögenkonzentrierensichdarauf,dieWir-kungvonBeratungimBereichderRessourcen-undKompetenzerweiterungzuerhebenundaufdieseWeisedieEntwicklungderMädchenundjungenFrauen–undwenigerdieSymptomreduktion–sichtbarzumachen.
Dr. Sandra Dlugosch, Diplom Sozialpädagogin (FH)Birgit Hermann, Diplom Psychologin
SokanneinguterSchulabschlussalsselbstver-ständlichunddurchschnittlichundnichtalsErfolgoderdasErgebnisihreseigenenKönnensgewertetwerden.
ImmerwiederantwortenMädchenundjungeFrauenaufunsereFragennachRessourcenundKompetenzenmit„Nichts!“oder„Keine Ahnung!“.DurchkorrigierendeRückmeldungen(nichtalleMädchenhabeneinenSchulabschluss),gemeinsameRealitätsüberprüfungen(WiewarderKlassendurch-schnittdesSchulabschlusses?)oderdieArbeitmitdem„innerenKritiker“,derErfolgundAnerkennungverbietet,versuchenwirlangsamdenZugangzudeneigenenRessourcenwiederherzustellen.IsteinersterZuganggeschafft,gehtesdarum,diesesicht-barzumachenundkreativfestzuhalten.GemeinsammitdenMädchengestaltenwirIch-Plakate,füllenSchatzkästchen,würdigenerreichteZieleundent-wickelnZukunftsperspektivenundZiele,diewiederumalsRessourcegenutztwerdenkönnen.AufgrundderhohenZahltraumatisierterMädchenundjungerFraueninunsererBeratungsstellesetzenwirvielederStabilisierungsübungenausderTrau-matherapieein:dieImaginationenvonsicheremOrtoderinneremGartenundÜbungenwiedie„Reise zu den Stärken“(vgl.Reddemann,2004,Görlitz,2001).RessourcenorientierungmeintbeiallerKonzentrationaufKompetenzenundStärkennicht,dieProblemeundBelastungenauszublendenoderzuvernach-lässigen.Esistimmerauchwichtig,dieseimBera-tungskontextzuwürdigen,denRaumdafüroffenzulassen.EsgehtalsonichtumdasIgnorierenvonProblemen,sonderndarum,entdeckteKompetenzenzunutzenundweiterzuentwickeln,ummitden
Von links nach rechts:Birgit Hermann, Ieva Krivickaite, Katharina Hirsch,
Dorothee Wolf, Andrea Bergmayr (Leitung). Nicht auf dem Bild: Patricia Weigel,
Birgit Hildebrand, Sandra Dlugosch
DASNEUEBUNDESKINDERSCHUTZGESETZ
Zusätzlich zum § 8a, der den Umgang mit Kindes-wohlgefährdung in der Jugendhilfe regelt, beinhaltet das Bundeskinderschutzgesetz ein Handlungsgebot in Kinderschutzfällen für alle Berufsgruppen. Nehmen also Erwachsene egal welcher Berufsgruppe im Kontakt mit Kindern und Jugendlichen Anhalts-punkte für eine Kindeswohlgefährdung war, so soll diese sofort mit einer insoweit erfahrenen Fachkraft (ISEF) eingeschätzt und Handlungsstrategien erar-beitet werden. Neu ist der gesetzlich festgeschriebene Rechtsanspruch aller Berufsgruppen auf eine Beratung durch eine ISEF, die vom Jugendamt gestellt werden oder per Delegation bei freien Trägern angesiedelt sein kann. Ob nun auch die Beratung aller Berufsgruppen in Kinderschutzfällen Aufgabe von freien Trägern sein wird, ist noch offen, erscheint aber wegen Sicher-stellung der Anonymität und des niederschwelligen Zugangs sinnvoll. Die Stärkung der elternunabhängigen Beratung als festgeschriebener Rechtsanspruch von Kindern und Jugendlichen kommt in unserer Beratungsstelle besonders bei sexuell traumatisierten Mädchen zum Tragen.
ZORAGRUPPENUNDSCHULPROJEKTE
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
FÜr mÄDcheN uND JuNge FraueN
Zora gru PPeN u N D Sch u l-ProJ eKte
Da S „ K l a S S e N S c h I F F “ Gendersensible Gewaltprävention an Schulen
DasKlassenschiffisteinKooperationsprojektvonIMMAundGoja,FachstellefürgenderorientierteJungenarbeit.
WirarbeitenanfünfaufeinanderfolgendenProjekttagenmitgemischtgeschlechtlichenwiegeschlechtshomogenenGruppenindenfünftenundsechstenKlassen.OfthabenJungenundMädchenindiesemAltersehrunterschiedlicheBedürfnisse.DieJungenregensichüberdieMädchenauf:„Es nervt, dass sie sich im Unterricht schminken, ... dass sich die Mädchen so oft anzicken“.DieMädchenregensichüberdieJungenauf:„Die Jungen sind immer so aggressiv, ... ärgern einen ständig, ... klauen Stifte und werfen mit Sachen im Unterricht“.GrenzenwerdengetestetundunterschiedlicheRollenundVerhaltensweisenausprobiert–dasindKonflikteoftvorprogrammiert.AuchdieMädchenuntereinanderhabenhäufigStreit.EsgehtumThemenwie:„Wer ist meine beste Freundin?Wie wichtig bin ich ihr? Zu wem gehöre ich? Bin ich drinnen oder draußen?“EinständigerKampfumFreundschaftundAnsehenbeschäftigtvieleMädchenindiesemAlter.OftmeldenunsdieMäd-chenzurück,dasssieessehrgenießen,maluntersichzusein,gemeinsamzuredenundProblemeuntereinanderzuregeln.
WiekönnensichMädchenundJungenineinerKlassengemeinschafteinfinden?DadieMädchenundJungenabderfünftenKlasse
12/13 ZORAGRUPPENUDSCHULPROJEKTE
WoistmeinepersönlicheGrenze?WievielRaumbraucheichfürmich?Esistunssehrwichtig,dassdieMädchenihreeige-nenGrenzendefinieren.Siesollenlernenfürsichzuformulieren:„Wie geht es mir momentan?, Was brauche ich für mich?“.DennoftorientierensiesichamGegenüberoderandem,wasvonihnenerwartetwird.Siemerkenzuspät,dassesihnenschonvielzuvielgewordenist.ImRollenspieltrainierensie,wiesiecoolbleiben,ihreGrenzenziehenundnichtaufProvokationenein-steigen.AnBeispielenausihremLebensuchenwirgemeinsamLösungenfürihreaktuellenProbleme.
WiekönnenJungenundMädchengutinderKlassezusammenarbeiten?Durchlustige,leichteKooperationsspieleinge-schlechtshomogenenGruppenlernendieJungenundMädchenaufihreArt,wassiefüreineguteKooperationbrauchen.IngemischtgeschlechtlichenGruppenwerdenanspruchsvollereKooperations-spielegespielt,gemeinsamStrategienergänztundumgesetzt.WasdenJungenundMädchengeholfenhat,wirdimgemeinsamenPlenumbenanntundfindetimLogbuchderKlasseals„TippsfürTeams“seinenEhrenplatz.DasLogbuchbegleitetdieKlassealsHilfestellungundOrientierungbiszumEndedesSchuljahres.
Silke Neukirchen, Diplom Sozialpädagogin (FH)
eineneueSchuleunddeshalbeineneueKlassebesuchen,sindvieleersteinmaldamitbeschäftigt,ihrePositioninderKlassengemeinschaftzufinden.ImKlassenschiffrufenwirsiespielerischauf,einSchiffzubauenundihreRolleanBordauszuwählen.ImSpieldürfensieallessein–oderauchausprobieren.MädchenwerdenKapitäninundJungsKöcheoderVorkosterinundBlinderPassagier.DasKlassenschiffbekommteineBelegschaft,diesichausdenRollen-wünschenderSchülerinnenundSchülerzusammen-setzt.SoentstandeinmaleinGefangenenbootoderaucheinkulinarischerKüchendampfer.DieKlassehateinBildentwickeltfürihremomentaneGruppen-situationundkannsichnunmitunsFachkräftenalsBeibootenaufdenrichtigenKursbringen.
WiekönnenKonflikteerkanntundgelöstwerden?ZuBeginndesProjekteswerdendieMädchenundJungenvonunsbefragt,wievielundwelchenStreitesinderletztenZeitinderKlassegab.FastalleJungskönnensichgutanStreitigkeitenerinnernundoftwarendieseauchmiteinerSchlägereiverbunden.BeidenMädchengibteseinedeutlichgeringereAnzahloffenausgetragenerKonflikte,beidenenesmeistensumBeleidigungenundBloßstellungengeht.DieEinschätzungderMädchenundJungenüberdieSituationihrerKlassegehtdeutlichaus-einander.DieKonfliktefindenhäufiginnerhalbderMädchengruppenundJungengruppenstatt.Deshalbbeginnenwirkonzeptionellmitdergeschlechtsho-mogenenGruppenarbeit,bevorwirinskoedukativeSettingtiefereinsteigen.
Von links nach rechts:Silvia Reum, Sabine Eisler, Stephanie Braun, Silke Neukirchen, Andrea Fühner (Leitung),
Stephanie Sfeir
INTERVIEWANDERMITTELSCHULELEHRERWIRTH 01
Was ist Ihnen wichtig bei einem genderorientierten Klassenprojekt zur Förderung eines gewaltfreien Umgangs untereinander? Männliche und weibliche Trainer/ geschlechtergetrenntes Training, denn Jungen in der Mittelschule haben viel zu selten männliche Vorbilder, auch hier in der Schule unterrichten hauptsächlich Frauen. Deshalb sind uns die Männer so wichtig. Wie kam das Klassenschiffprojekt an? Sehr gut. Das Logbuch wurde bis zum Schuljahresende mit großem Ernst weitergeführt und hat die Erinnerung an die Maßnahme wachgehalten. Welche Ergebnisse brachte das Klassenprojekt? Für die Klasse brachte das Klassenschiff einen besseren Zusammenhalt und spürbar rücksichtsvolleres Verhalten untereinander. Die Kinder wurden selbstsicher im Umgang mit Erwachsenen. Wie war die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zora /Goja und der Schule? Sehr intensiv und zeitlich gut organisiert. Es wurden weitere Projekte geplant. Die Schule ist offen und wertschät-zend für die Kooperation. Die Maßnahme wurde von der Schulsozialarbeit vermittelt, die die Organisation und Finan-zierung übernommen hat und Nachhaltigkeit gewährleistet. Was waren für Sie wichtige Erfahrungen während dem Projekt in Ihrer Klasse / Schule? Die Schülerinnen und Schüler treten selbstbewusster und offener auf, was den Kontakt und Umgang mit ihnen enorm erleichtert. Sie sind sichtbar sozial kompetenter sowohl im Schulalltag insgesamt (Ganztagsklasse) als auch im Unterricht.
01 | Mit: Adelgunde Stalleicher, Schulsozialarbeiterin, Frau Jost Klassenlehrerin, 5. Ganztagesklasse, Mittelschule Lehrer Wirth
Zu Flucht- Stelle
Z Wa N g SV e r h e I r at u N g I m B e t r e u u N g S a l lta g e I N e r S c h u t Z St e l l e
AlsInobhutnahme-EinrichtungbetreutdieIMMAZufluchtstellezunehmendMädchenundjungeFrauen,dievonZwangsverheiratungbedrohtund/oderbetroffensind.ZwangsverheiratungstelltfürBetroffeneeineunmittelbare,oftkonkreteBedro-hungssituationdar,diedurcheineschnelleAufnahmezunächstabgewendetwerdenkann.AufgrundderAnonymitätistunsereZufluchtstellesehrgutfürdieseMädchenundjungenFrauengeeignet.DieBetreuungerfordertjedocheinbe-sonderesSetting,dessenUmsetzungundBewäl-tigungüberdengewöhnlichenBetreuungsrahmenhinausgeht.
GefahreneinschätzungOftmalsistdieBedrohungssituationderMädchenunklar.DeshalbnehmenwirzuBeginnderBetreuungeineGefahreneinschätzungvor.DazuisteineengeZusammenarbeitmitdemJugendamtundinbeson-dersgefährdetenFällenauchmitderPolizeinot-wendig.DieSicherheitsvorkehrungenstellenfürdiebetroffenenMädchenselbstzunächsteinestarkeEinschränkungimAlltagdar:keineAusgangszeiten,keineMediennutzung,keinKontaktzuFreundenundFamilie.DieEinhaltungdieserRegelnfälltihnenoftschwer,dasiedieBedrohungaufgrunddermomentanenSicherheitverdrängenundsichandenFreiheitenihrerMitbewohnerinnenorientieren.DieserfordertinderBetreuungeinenintensivenKontaktmitdemMädchenselbstundeinenstän-digenAustauschmitderGesamtgruppe.UmgrößtmöglichenSchutzfürdasMädchen/diejunge
ZUFLUCHTSTELLE
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
FÜr mÄDcheN uND JuNge FraueN
LangfristigbenötigendieMädchenvielBetreuung,ZuwendungundBegleitungineinerstationärenEinrichtung,umdasHerausfallenausderHerkunfts-familiezukompensieren.NursokönnendieMädchendenÜbergangineineeigenständigeLebensformmeistern.
Judith Kraus, Diplom Sozialpädagogin (FH) Carmen Jörg, Diplom Sozialpädagogin (FH)
Frauzugewährleisten,istesnotwendig,dassdasGefährdungsbewusstseinbeialleninderGruppevorhandenist.
WeitervermittlungBeivonZwangsverheiratungbetroffenenMädchenausBayernisteineUnterbringungaußerhalbBayernsdiesichersteOption.OftgestaltetsichdieWeitervermittlungaberschwierig,insbesonderewenndasJugendamtaufgrundvongutenEltern-kontaktendieGefährdungniedrigeinschätzt.SokommtesinmanchenFällenzueinerverfrühtenRückkehrindieFamilie,nochbevorgutabgeklärtist,wiehochdasRisikoeinerZwangsverheiratungoderauchvonGewaltausübungtatsächlichist.EineWeitervermittlungkannauchdaranscheitern,dassinDeutschlandnichtausreichendPlätzezurVerfügungstehen.DiebundesweiteinschlägigenEinrichtungensindentwederanKostenzusagenderJugendämtergebundenoderdürfenihrepauschalfinanziertenPlätzenuranJugendämterimjeweiligenBundeslandvergeben.
ForderungenDeshalbisteszwingendnotwendig,dassdasgesamteHilfesystemländerübergreifendeineaufeinanderabgestimmteundeinvernehmlicheVorgehensweiseerarbeitet.ZurSicherstellungschnellerundunbürokratischerVermittlungbrauchtesdeutschlandweitpauschalfinanzierteundbeleg-barePlätze,diefüralleBundesländerzurVerfügungstehen.LänderspezifischeAngebotesindhiernichtausreichend,dahochgefährdeteMädchenimeigenenBundeslandvorihrerFamilieundderCommunityinderRegelnichtsichersind.
ÜBERDIEARBEITDERBUNDESFACHKONFERENZ
GEGENZWANGSVERHEIRATUNG Jährlich tagt die Bundesfachkonferenz gegen Zwangsverheiratung (BuKo). Sie gründete sich 2006 im Rahmen des Runden Tisches gegen Männergewalt in Hannover als bundesweites Austausch- und Vernetzungsorgan von Krisen- einrichtungen und Beratungsstellen, die zum Thema Zwangsverheiratung arbeiten.
Bisher hat die BuKo sieben Mal in unterschied-lichen Städten getagt. Dort tauschen sich die Teilnehmerinnen zu aktuellen Themen und Fällen aus. Mit dem von ihr verfassten Positionspapier nimmt die BuKo politisch Stellung und stellt Forderungen auf. Eine zentrale Forderung aus dem Positionspapier ist eine vom Bund getragene Versorgung und Finanzierung von Pauschalplätzen für von Zwangsverheiratung betroffene Mädchen und junge Frauen deutschlandweit.
Im Oktober 2013 lädt die IMMA Zufluchtstelle anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums zur Bun-desfachkonferenz gegen Zwangsverheiratung nach München ein.
Von links hinten: Annette Stahl-Fischer, Kathrin Fesser, Kathrin Schiele, Kerstin Ritzer, Tina Pirman, Miriam de Reuver
Mitte: Judith Kraus, Meryem Karakus, Petra Reinhart-Becker Vorne: Andrea Paul, Carmen Jörg (Leitung)
14/15 ZUFLUCHTSTELLE
FlexI Ble h I lFeN amBulaNt
FLExIBLEH ILFENAMBULANT
e I N e r e I S e , D I e m a c h t l u St I g – e I N e r e I S e , D I e m a c h t F r o h
Vom 6. bis 10. August 2012 besuchten fünf Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren zusammen mit IMMA-Mitarbeiterinnen die Hauptstadt. 1. tag, 7.30 uhr:münchen, geyerstraße 32.WirpackendenIMMA–Busundsindstartklar.AufderFahrtStau!Wirschlafen,unddiedreiBetreuerinnenwerfenschondieerstenPlänefürdenweiterenTagesverlaufüberdenHaufen.16.00 uhr: Berlin.WirbeziehendieTier-ZimmerderafrikanischangehauchtenPensionundsindglücklich,endlichangekommenzusein.NachdemEssenbesich-tigenwirdasBrandenburgerTorinderDämmerungundlassendenAbendmiteinemgemütlichenSpa-ziergang„UnterdenLinden“ausklingen. „An einer Ferienfahrt bei den Flexis würde ich gerne wieder teilnehmen, denn durch ihre Mitfinan-zierung kann ich in den Urlaub fahren, obwohl meine Familie wenig Geld hat. Und ohne meine Eltern dürfte ich sonst auch nicht wegfahren.“ „An einer Ferienfahrt bei den Flexis würde ich gerne wieder teilnehmen, weil ich andere Mädchen kennenlernen kann.“
2. tag, 9.00 uhr:DernächsteMorgenbeginntmiteinemleckerenBio-Frühstück.Berlinhatsovielzubieten–waswollenwirsehen?BrandenburgerTor:abgehakt.BootstouraufderSpree:stehtnochaus.Stadtführung:liegtnochvoruns.Alexanderplatz,
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
16/17 FLExIBLEH ILFENAMBULANT
ziehenunsinihrenBann.Lachen,fürchtenundstaunen,fürjedevonunsistetwasdabei.SoschönkannBerlinsein.
„Am schönsten in Berlin fand ich den Musical-Besuch, weil es echter ist als Kino.“
5. tag, 9.00 uhr:DerletzteTagistangebrochen.MüdeGesichterschmückendenFrühstückstisch.GesprächsthemaNummereins:„TanzderVampire“.DieBegeisterungistimmernochzuspüren.BevorderIMMA-BuswiederMünchenansteuert,könnenwirnocheinenBlickaufdasschöneSchlossSans-souciwerfen.DannaufdemHeimweg:Stau!DaholtunsderStartderFerienfahrtwiederein.WirmachendasBestedarausundalbernherum.DahabensicheinigeFreundschaftenentwickelt!
„Als Betreuerinnen haben wir auf einer Ferienfahrt die Chance, die Mädchen anders kennen zu lernen und sie im Umgang zusammen mit anderen Mädchen zu erleben. Das bedeutet einen enormen Entwicklungs-schritt für die Betreuung. Und es ist einfach schön, ihnen eine Urlaubsfahrt in diesem kleinen Rahmen ermöglichen zu können.“ (Zitat einer Betreuerin)
Autorin: Sophie Bock, Diplom Sozialpädagogin (FH)Zitate von den AEH-Mädchen
DankefürdiefinanzielleUnterstützungderReisedurchdieHermann-Auer-Stiftung
EastSideGalleryundShoppingaufdemKu-Damm:wartenauchnochaufuns.
„Am schönsten in Berlin fand ich die vielen Unter-nehmungen in der Gruppe, dass wir so viel gesehen haben, auch so unterschiedliche Menschen. Ich würde gerne wieder mitfahren, weil wir uns so gut verstan-den haben, jede hatte Humor und so war es einfach lustig. Durch die kleine Gruppe gibt es weniger Stress und es macht mehr Spaß.“
3. tag:WirsindbegeistertvondenvielenStraßen-künstlerInnen,MusikerInneninderU-Bahn,vonunsererStadtführerinEmaundeinfachvomGroß-stadtflair.EineIdeegefälltunsbesonders:dieGive-Box.Menschengeben,wassieübrighaben,abernochgutist.Andereholenwassiebrauchen,abernichtkaufenkönnen.WasfüreinetolleIdee!AufjedenFallmerken!
„Wäre doch super, wenn es auch in München eine Give-Box gäbe. Ist ja fast so wie die Tafel.“
4. tag:ZumkrönendenAbschlussholenwirdiefeinsteGarderobeausdemSchrankbeziehungsweiseKoffer.Kaumwiederzuerkennensindwir,alswirdurchdasTorzumTheaterdesWestensschreiten.AuchhierzeigtsichBerlinwiederinseinerVielfäl-tigkeit.Ball-undCocktailkleiderinBegleitungvonFrackundAnzughuschenanunsvorbei.DazwischenblitzenkurzeHosenundJeanshervor.DerAtemwirdunsgeraubt,alsderersteDarstellerzusingenbeginnt.„TanzderVampire“,wasfüreinSchauspiel!FürviervonunsistdasderersteMusicalbesuchüberhaupt!DieBühnenbilder,dieSchauspielerInnen,siealle
Von links hinten: Nicole Weßling, Lisa Tiebel (Leitung), Conny Fetzer,
Mitte: Mirjana Djokic, Anja Pieker-Sajons Vorne: Sophie Bock, Monika Baldus, Katharina Reinholz
PARTEILICHKEITUNDARBEITMITDEM
BEZUGSSySTEMGEHENHANDINHAND Grundlage unserer Arbeit ist die parteiliche Arbeit mit Mädchen, jungen Frauen und jungen Müttern. Das bedeutet: Bei allem, was wir tun, steht das Mädchen im Mittelpunkt. Ausgehend vom Wohl des Mädchens arbeiten wir je nach Fall mit dessen Bezugssystemen. Dazu gehören Eltern, Geschwister, peer group, Groß-eltern, Schule, community. Diese werden je nach Bedarf eingebunden, beraten oder weitervermittelt. Je nach Alter der Mädchen ist der Kontakt zu den Bezugspersonen unterschiedlich intensiv. Bei jüngeren Mädchen stehen die Eltern im Vordergrund, bei älteren die Partnerinnen und Partnern. Ziel aller Interventionen ist, das Bezugssystem für die Belange unserer Mädchen zu aktivieren, deren Interessen zu vertreten und zu klären, ob den Bezugspersonen weitere Unterstützung angeboten werden muss, damit z.B. Eltern den Entwicklungsprozess ihrer Töchter besser begleiten können.Wo es sinnvoll ist, bieten wir parallel zur ambulanten Betreuung des Mädchens eine längerfristige Eltern-beratung – meistens der Mütter – durch eine zweite Kollegin an. Ziel ist hier die Stärkung der Erziehungs-kompetenz sowie die Förderung der Kommunikations-fähigkeit zwischen Eltern und ihren Töchtern.
„ au F FÄ l l I g u N au F FÄ l l I g ? ! “
NachinnengerichtetesBewältigungsverhaltenbeiMädchenundjungenFrauen
IndenletztenJahrensinddiepädagogischenFach-kräftederFlexiblenHilfenstationärmiteinerkonstantbleibendhohenAnzahlanjungenFrauenkonfrontiert,diesichaufgrundihrerinternalisie-rendenArtderLebensbewältigungals„auffällig unauffällig“beschreibenlassen.InternenStatistikenzufolgebewegtsichderenAnteilzwischen45und56Prozent.ImpädagogischenAlltagfallendiese„stillen“,aberdennochproblembelastetenMädchendurcheineSymptomatikderVerschwiegenheitauf,dieihrenAusdruckdarinfindet,dassnegativeBefindlichkeitennichtartikuliert,sondernindieeigenePerson„hineingefressen“werden.
ObwohlsichdiegeschlechtsspezifischenVerhaltens-unterschiedemittlerweiledeutlichangenäherthaben,istnachwievorzubeobachten,dassdasVerarbeitungsprinzipderInnenorientierungteden-ziellehervonFrauenangewendetwird.DiesegeschlechtsbezogeneStrukturbasiertaufeinemmultifaktoriellenUrsachengeflecht,dassowohldiesozialenKonstruktionsprozessevonWeiblichkeitalsauchdieExistenzbiologisch-genetischangelegterundbiografischerworbenerBewältigungsdisposi-tionenfürdiesesPhänomenverantwortlichmacht.
AufderGrundlagederDefinitionvonGesund-heitsstörungenalsBewältigungsstörungennachHurrelmann(2006)lässtsichfesthalten,dass
FLExIBLEH ILFENSTATIONÄR
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
FlexI Ble h I lFeN StatIoNÄr
nichtmehraus,umeinerweiterenVerschlechterungdesgesundheitlichenZustandesentgegenzuwirken.DeshalbmotivierendieMitarbeiterinnendiejungenFrauenzurInanspruchnahmeärztlicherund/odertherapeutisch-psychiatrischerHilfen.
Martina Meier, Diplom Sozialpädagogin (FH)
innenorientierteBewältigungsmechanismeneingesundheitlichesGefährdungspotenzialbergen.DieseskannsichinintrovertiertenStörungenderpsychosozialenSpannungsregulation,insbesondereinpsychosomatischenBeschwerdenwieKopf-oderBauchschmerzenunddepressivenErkrankungenniederschlagen,wennesmitweiterenkrankheits-förderndenFaktorenkumuliert.
UmdasAuftretensolcherselbstschädigenderStörungsbilderzuverhindern,isteszwingendnotwendig,dassdieindividuellenFähigkeitenzurSelbstbehauptungerweitertwerden.DieseHandlungsmaximesetzendiepädagogischenFachkräftederstationärenISE(IntensiveSozial-pädagogischeEinzelbetreuung)dadurchum,dasssieimBetreuungskontexthauptsächlichaufeinerpartnerschaftlichenEbeneagieren.DabeierlebendieMädcheneingrößtmöglichesMaßanMitbe-stimmungundwerdeninderWeiterentwicklungihrerPartizipationskompetenzgefördert.
DarüberhinauswerdendiejungenFrauenimmerwiederdazuangeregt,sichalternativeBewälti-gungsstrategienanzueignenundverschütteteSelbsthilfepotenzialezuaktivieren.DiesgeschiehtsowohlimEinzelsettingalsauchimRahmenvonpädagogischangeleitetenGruppenangebotenzurStressverarbeitungwieLauftreffoderyogakurs.
Wenndiepsychischen,sozialenund/oderkörper-lichenFolgenvoninternalisierendenBewältigungs-musternschonsoweitfortgeschrittensind,dassdeutlicheKrankheitssymptomeinErscheinungtreten,reichensozialpädagogischeInterventionsformen
BERUFS-BZW.ARBEITSSITUATIONDER
STATIONÄRBETREUTENMÄDCHEN Von 21 betreuten Mädchen bei den Flexiblen Hilfen stationär
➝ konnten drei Mädchen erfolgreich ihren Schul-abschluss machen (zweimal Mittlere Reife, ein- mal Qualifizierender Hauptschulabschluss mit 1,7)
➝ konnten zwei Mädchen erfolgreich ihre Berufs-ausbildung abschließen (Krankenpflegehelferin, Kinderpflegerin)
➝ konnten drei Mädchen einen Ausbildungs vertrag unterzeichnen.
➝ sind acht Mädchen weiterhin in Schule/ Studium oder Ausbildung angebunden.
➝ sind drei Mädchen in FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr), Praktikum und Job hinsichtlich ihrer Stabilität phasenweise und in Richtung Arbeits-versuche angebunden.
Von links nach rechts:Brigitte Ettinger (Leitung), Martina Meier, Kerstin Peick, Inka Lehnerer, Christine Wolf, Tanja Puzicha, Christine Lang, Michaela Kuen. Nicht auf dem Bild: Sandra Werner
Basierend auf: Meier, Martina (2010): „Nach innen gerichtetes Bewältigungs-verhalten bei Mädchen als bislang unterschätztes gesundheitliches Gefährdungs-potenzial - eine aktuelle Herausforderung für die Soziale Arbeit. Theoretische Analyse mit dem Fokus auf das Beispiel depressiver Störungen“. Diplomarbeit
Literaturangaben: Böhnisch, Lothar & Funk, Heide (2003): „Soziale Arbeit und Geschlecht - Theore-tische und praktische Orientierungen“, Juventa Verlag, Weinheim und MünchenHurrelmann, Klaus (2006): „Gesundheitssoziologie - Eine Einführung in sozial-wissenschaftliche Theorien von Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung“, 6. Auflage, Juventa Verlag, Weinheim und München
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KONTAKT- UND INFORMATIONSSTELLE
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
KoNtaKt- u N D I N Forma- tIoNSStelle
g e N D e r PÄ Da g o g I K – e I N e S c h l Ü S S e l -q ua l I F I K at I o N F Ü r S oZ I a l e B e r u F e
(Auszug aus der Rede von Hanne Güntner bei der Genderkonferenz am 22.06.2012 in Gauting) „Genderkompetenzalsrudimentärsteundumfas-sendsteKompetenzwirdinteressanterweiseinderRegelnichtmitoberstemStellenwertangesehen–zumindestnichtinDeutschlandbzw.inBayern.Ichmeine:EsgibtkeineKompetenz,dieohneGenderkompetenzvollständigwäre!
Ichkannaufetwa35JahresozialeArbeitzurückblickenundegalmitwelchemThemaichmichindersozia-lenArbeitbeschäftigte–esbenötigteGenderwissen:70erJahre:Jugendarbeitslosigkeit–offeneJugend-arbeit.WeristwarumundwiearbeitslosundohneAusbildungsplatz?WarumkommenMädchennichtinsJugendzentrum?80erJahre:sexuellerMissbrauch–wopassiertdies,weristbetroffen,wieistsexuellerMissbrauchzuverhindern,welcheAngebotebrauchendieBetrof-fenen?OhneGeschlechterperspektiveund-kompe-tenzundenkbar.90erJahre:Huch–DeutschlandisteinEinwande-rungsland!EsgibtMädchenundJungenmitMigra-tionshintergrund–wasbrauchensieanAngeboten,wieistmitihnenzuarbeiten?InterkulturelleKompe-tenzohneGenderwissenundGenderkompetenzistunvollständig!WarumGenderpädagogikhäufignichtdenange-messenStellenwertbekommt-z.B.beiTrägern(andieserStellemeineHochachtungfürdiejenigen
FÜr mÄDcheNarBeIt
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Option,dassjedePersonsichihreganzeigeneIdenti-tätkreierenkann,unabhängigvongesellschaftlichenErwartungen.ZudembeinhaltetdieUmsetzungdesgenderpädagogischenPrinzipsimmerauchdenEinbezugderInstitution,daderenstrukturelleAus-richtunganPrinzipiendesGendermainstreamingsVoraussetzungist.
Träger,diedieWichtigkeitsehenundGenderpäda-gogikfördernundGenderkompetenzfordern)istnatürlichimZusammenhangmitgesamtgesell-schaftlichenEntwicklungenzusehen.So,wiederGenderMainstreamingProzessinsStockengekommenistundrückschrittlichePhänomene(z.B.aktuelldasBetreuungsgeld)zubeobachtensind,hatauchGenderpädagogikeinenBedeutungsverlusthinnehmenmüssen.ZudemwirdeinsteigenderKostendruckgerneangeführt,umunbequemeThemenzurückzuweisen.
ImLaufemeinesBerufslebenssindmirschonhäu-figersolcheBacklashsbegegnetundnochimmergabesdanacheineWelle,diedasThemaeingutesStückweitergebrachthat–undsiewirdkommen!!Genderpädagogikistnachwievorzukunftsträchtigundzukunftsweisend!“g e N D e r PÄ Da g o g I K – g e S c h l e c h t e r g e r e c h t e a r B e I t Definition des Begriffs:GenderpädagogikisteinÜberbegrifffürjeglichePädagogik,diedieWirkungdesGeschlechtssowohlstrukturellinderGesellschaft,indereinzelnenInstitutionbzw.indenAngebotenalsauchimper-sönlicheneinzelnenpädagogischenKontaktberück-sichtigt.GenderpädagogikfindetsichinderMäd-chenarbeitundinderJungenarbeit(geschlechtsho-mogeneSettings)genausowieinallenkoedukativenbzw.Cross-workSituationen.IhreGrundlageistdasBewusstseinumunddiepermanenteReflektionderGeschlechterdimensionen–allerdingsmitder
Inhaltliche themen der module genderpädagogik: 1. Berufsbiographische Motive, Praxisanalysen,
Innovationsbedarfe, Ausbildungsplanung2. Geschlechterverhältnisse, Lebenswelten und
Identitäten3. Interkulturalität in Geschlechterverhältnissen4. Körperlichkeit und Sexualität – Sexualpädagogik5. Gewaltstrukturen, sexuelle Gewalt und Prävention6. Standards und Strategien für eine nachhaltige
Praxisinnovation
Von links nach rechts:Hanne Güntner, Annett Blumenauer, Kristina Gottlöber (ab 01.11.2012)
DIEWEITERBILDUNGGENDERPÄDAGOGIK
4AUSBILDUNGSDURCHGÄNGE2000BIS2012 Die berufsbegleitende Fortbildung war die erste in Deutschland, die so umfassend, mit einem so großen Referentinnen- und Referenten-Pool und einer so großen Nähe zur Wissenschaft angeboten wurde. Konzipiert von IMMA und der Hochschule München, wurde sie durch einen Trägerverbund realisiert: Hochschule München, Sozialreferat Stadtjugendamt München, Schul- und Kulturreferat München, Pädagogisches Institut, Der Paritätische in Bayern, Institut für Jugendarbeit Gauting und Kontakt- & Informationsstelle der IMMA. Die insgesamt 60 TeilnehmerInnen aus ganz Deutschland und aus den unterschiedlichsten sozialen und bzw. pädagogischen Arbeitsfeldern erhielten nach erfolgreichem Abschluss ein hoch-schulnahes Zertifikat. Ein neuer Fortbildungsgang der mehrteiligen Weiterbildung Genderpädagogik ist in Planung. Aktuell berät der Trägerkreis über die Weiterführung des Angebots. Geplant ist eine Genderkonferenz Anfang 2014.
➔ Jahnstraße 38 · 80469 München
Telefon 089 / 23 88 91-20 · Fax 089 / 23 88 91-15 [email protected] www.imma.de
Ihre Ansprechpartnerin Hannelore Güntner, Dipl. Sozialpädagogin (FH), Erzieherin, Super visorin (DGSv), Bildungs referentin
Alle Fortbildungen finden in der Jahnstraße 38 in München statt.
Erreichbar mit den U-Bahn-Linien U1/U2/U3/U6 Haltestelle Sendlinger Tor. Oder U1/U2 bis Fraun hoferstraße, gegen die Fahrtrichtung nach links oben zur Fraun hoferstraße hoch gehen, bei der Apotheke in die Jahnstraße einbiegen. Ca. 8 Min. von den U-Bahn-Linien U1/U2 Aufzug Fraunhoferstraße.
Bitte nutzen Sie auch die Möglichkeit der Online-Anmeldung: www.imma.de/einrichtungen/kontakt-und-informationsstelle-fuer-maedchenarbeit/angebot/fortbildungen/
Der Anmeldeschluss ist jeweils 4 Wochen vor der Veranstaltung.
das Thema „Sexueller Missbrauch an Mädchen und Jungen“ lieferte viele Schlagzeilen in letzter Zeit. Wir beschäftigen uns seit etlichen Jahren mit der Thematik und bieten Veranstaltungen dazu an. Uns ist bewusst, dass wir in der Sozialen Arbeit sehr häufig mit den Folgen von sexueller Gewalt befasst sind. Auch im Fortbildungsprogramm 2012 finden Sie wieder einige Veran-staltungen, die dazu beitragen können Mädchen (und Jungen) mit diesem Hintergrund zu unterstützen.
Ein zweiter Themenkomplex ist im SZ Magazin (Nr. 29/2011) treffend so beschrieben: „Verfügbarkeit und Unterwürfigkeit sind so populäre Motive geworden, dass man* sie, ohne nachzudenken, einfach nachmacht.“ Mädchen und junge Frauen haben den sexualisierten, pornographisierten (männlichen?) Blick verinnerlicht und präsentieren sich entsprechend selbst-pornographisierend.
Natürlich gibt es keine exakten Abgrenzungen bei Themen oder Zielgruppen. Diversity in jeglicher Denkart ist uns in der Mädchenarbeit seit langem vertraut. Und doch ist es immer wieder nötig bestimmte Themen wie z.B. sexuelle Orientierung oder kulturelle Ausgangslagen explizit zu benennen. In allen Fortbildungen werden die sogenannten „Querschnittsthemen“ beachtet.
Ich freue mich auf Ihr Interesse! Hannelore Güntner
Liebe Interessentinnen und Interessenten! Kontakt- und Informationsstelle für Mädchenarbeit
So finden und erreichen Sie uns:
Kontakt- und Informationsstelle für Mädchenarbeit
Fortbildungsprogramm
* gemeint sind Frauen und Mädchen
Unsere aktuellen Themen: ➔ Die Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen in
den unterschiedlichen Feldern der Jugendhilfe, Jugendarbeit und Schule
➔ Genderpädagogik – geschlechtsbewusste und geschlechtsreflektierte Pädagogik
➔ Geschlechtsreflektierte pädagogische Cross-Work – Männer arbeiten mit Mädchen, Frauen mit Jungen
➔ Geschlechtsreflektierte Koedukation
➔ Gewalt und sexuelle Gewalt
➔ Interkulturelle Mädchenarbeit und Trainings zur interkulturellen Kompetenz
➔ Qualitätsentwicklung und -sicherung unter Berücksichtigung fachlicher Standards
➔ Diversity – Berücksichtigung von Querschnitts- aufgaben
Wir sprechen an:Fachkräfte, Organisationen und Einrichtungen, die sozialpädagogisch, psychosozial und pädagogisch sowohl mit Mädchen / jungen Frauen als auch mit Jungen / jungen Männern in homogenen und / oder koedukativen Kontexten arbeiten.
Unsere Fortbildungsangebote richten sich an Fachfrauen und an Fachmänner. Bitte achten Sie auf die angeführte Zielgruppe und geben Sie unser Programm Ihren Kolleginnen und Kollegen weiter.
Unser Angebot: ➔ Fachberatung, Supervision, Begleitung und
Unterstützung von Teams➔ Ein- und mehrtägige Fortbildungen, Vorträge➔ Längerfristige Weiterbildungen ➔ Organisation von Fachtagungen ➔ Maßgeschneiderte Inhouse-Schulungen und
Fachkräftetrainings in Ihrer Organisation
Geschlechtsbewusste Gestaltpädagogik für Fachfrauen und Fachmänner
„Superstar oder Topmodel?“ Referentin: Heidrun Wendel, Dipl. Psychologin, anerkannte Lehrtherapeutin für Gestalttherapie, Leiterin des Höferhofer Instituts, Lehrbeauftragte in Innsbruck Termin: 12.03. - 14.03.2012 · 09.30 - 17.00 Uhr Kosten: 250,00 EUR
Was steht – neben den gesellschaftlichen Erwartungen und dem entsprechenden Druck – als Antriebskraft hinter den Kandidatinnen?
Abgrenzungsschwierigkeiten, Überidentifizierung mit Geld, Macht, Titel? Kann Abgrenzungsfähigkeit, Selbstwertgefühl, Auseinander- setzung mit Besitzlosigkeit diesem Hype etwas entgegensetzen?
Mit Methoden aus der Gestaltpädagogik und -therapie, kreativen Medien, Fallarbeit und systemischen Methoden wird diesen Fragen und ihren körperlichen Komponenten wie Übergewicht, Schilddrüsen-problemen u.ä. nachgegangen.
Im Rahmen der Weiterbildung zur Gestaltpädagogin/zum Gestalt-pädagogen zählt dieses Modul 24 Unterrichtseinheiten von insgesamt 192 nötigen UE.
Fortbildung für Fachfrauen und Fachmänner
Geschlechtsreflektierte und migrationssensible Gewaltprävention in der Kindertagesbetreuung ReferentInnen: Markus Nau, Dipl. Sozialpädagoge (FH) Hannelore Güntner, Dipl. Sozialpädagogin (FH), Gestaltberaterin, Supervisorin (DGSv)Termin: 22.03. und 23.03.2012 · 09.30 - 17.00 UhrKosten: 140,00 EUR
Geschlecht, kulturelle Herkunft und Gewalt werden oft in Zusammen- hang gebracht. Jungen fallen eher aggressiv und gewalttätig auf. Stille Jungen und Mädchen geraten häufig aus dem Blick. Mädchen und Jungen benötigen individuell angemessene (Frei)- Räume und Grenzen für Selbstbewusstseinsentwicklungen und Selbstwirksamkeitserfahrungen.In dieser Fortbildung werden erstmals die drei Faktoren Geschlecht, kulturelle Herkunft und Gewaltprävention vereint.
Prävention wird nicht als isoliertes Projekt im KiTa Alltag dargestellt, sondern als eine umfassende grundlegende pädagogische Haltung und Handlung, die sich in die tägliche Arbeit integrieren lässt. Ver-mittelt werden strukturelle Konzepte und methodische Elemente.
Fortbildung für Pädagoginnen, Erzieherinnen und interessierte Frauen
Körper, Lust und Liebe – interkulturelle sexuelle Bildung mit Mädchen
Referentinnen: Sabine Sundermeyer, Referentin für Gender- und Sexualpädagogik, Interkulturelles Lernen, Hannover Fidan Yiligin, Referentin für rassismuskritische Mädchenbildung, Bielefelder Jugendring Termin: 23.04. und 24.04.2012 · 09.30 - 17.00 Uhr Kosten: 180,00 EUR
Folgende Themen werden mit einem Diskussionsvortrag und mit viel-fältigen Methoden und Übungen aus dem inter- bzw. transkulturellen Training im Plenum und in Kleingruppen bearbeitet:
• Bedeutung von Sexualität, Körper(wissen), Menstruation, Liebe, Lust, Beziehungen, Fruchtbarkeit, Romantik – für Mädchen und für Fachfrauen
• Ziele interkultureller sexueller Bildung mit Mädchen, z.B. Sprache / Worte finden
• Spannungsfelder: Nähe und Distanz, Freiheit und Fremdbestimmung, Individuum und Kollektiv, weltliche und religiöse Normen, Grenzen und Respekt (kein Schwerpunkt auf Grenzverletzung /Gewalt)
• Praxis: Methoden der Sexualpädagogik am eigenen Leib erfahren Es bleibt Freiraum für die Themen, Fragen und das Wissen der Teilnehmerinnen.
Fortbildung für Fachfrauen und Fachmänner
Immer unter Strom? Junge Frauen an der Grenze zur Borderline-Persönlichkeitsstörung
Referentin: Eva Kretschmann-Lagerbauer, Erzieherin, Weiterbildung Gestalttherapie, Fortbildungen in DBT nach Marsha Linehan, berufstätig mit Schwerpunkt Borderline-PersönlichkeitsstörungTermin: 26.04. und 27.04.2012 · 09.30 - 17.00 UhrKosten: 160,00 EUR
Hohe Spannungszustände, unangemessene Aggression und Wut sowie selbstgefährdendes- bzw. selbstverletzendes Verhalten können u. a. Merkmale einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sein. Sie stellen extreme Anforderungen an die Betreuerinnen und Betreuer. • Was ist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung? • Wie können Verhaltensauffälligkeiten über „normale“ und pubertäre
Schwankungen hinaus eingeschätzt oder zugeordnet werden? • Wie kann mit den Betroffenen ein Commitment hergestellt werden,
ohne nur die Feuerwehr in Krisenzeiten zu sein?
Für die Anforderungen an die Betreuenden und an das Team werden Strategien zur Zusammenarbeit mit den jungen Frauen (Skillskette, Notfallhilfeplan) vermittelt und praxisnah erarbeitet.
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Unsere Räume sind rollstuhlgerecht
Titel der Fortbildung
Rollstuhlgerechte Räume
erforderlich nicht erforderlich
Anmelde- und Rücktrittsbedingungen sind mir bekannt:
Datum, Unterschrift
Veranstaltungsdatum
Name
Vorname
Adresse privat
Telefon
Adresse Arbeitsstelle
Telefon
Ausbildung
AnmeldungDer Anmeldeschluss ist jeweils 4 Wochen vor der Veranstaltung.
Allgemeine Anmeldebedingungen: bitte schriftlich (per Post, Fax oder Mail) an die Kontakt- und Informationsstelle. Eine Anmeldebestätigung wird mit der Zahlungsaufforderung nach Anmeldeschluss (vier Wochen vor dem Veranstaltungstermin) verschickt.
Unsere Bankverbindung: Bank für Sozialwirtschaft Konto: 7 803 800 BLZ: 700 205 00
Rücktrittsbedingungen: (gelten bei allen Begründungen)
Rücktritt ist nur bis Anmeldeschluss ohne Kosten möglich (muss schriftlich erfolgen!)
Die Rücktrittskosten nach Anmeldeschluss betragen 80 % der Teilnahmegebühr. Es können Ersatz-teilnehmerinnen in Absprache mit der Kontakt- und Informationsstelle/IMMA benannt werden. Sollte die Fort bildung durch Verschulden der Veranstalterin (Kontakt- und Informationsstelle) abgesagt werden müssen, so werden selbstverständlich alle Beiträge zurückerstattet.
JA, ich melde mich zu folgender Fortbildung an:
ImJahr2011hattedieKontakt-undInformations-stelleihr25-jährigesBestehen.VielhatsichwährenddieserZeitgeändert–wasAngeboteundThemenbetrifft.GleichgebliebenistderbereitsindererstenKonzeptniederschriftformulierteAuf-trag:„DieKo&IistDrehscheibefürdieVernetzungvonInformationenzurMädchenarbeitinMünchen,siedientderWeiterverbreitungderIdeenfeminis-tischerMädchenarbeit,z.B.FreiräumefürMädchenzuschaffen.SiearbeitetgegensexuelleGewaltunddamitverbundenfürdenAufbauvonSchutzräumenmitentsprechendenAngebotenfürMädchen.“DieGründunggelangmitdergroßartigenUnter-stützungderStadträtinnenausderrot/grünenKoalition,WissenschaftlerinnenundengagiertenFachfrauenausderJugendarbeit–angetriebendurchdieDiskussionenundForderungenderFrauenbewegung.DurchalldieJahreleistetedieKo&IkontinuierlicheArbeitinArbeitskreisenund-gruppenundquali-fizierteFachkräfteinWeiterbildungenundaufFachtagen.DadurchdasssieThemenwiesexuellerMissbrauchundLebenslagenvonMädchenindenBlickderÖffentlichkeitgerückthat,hatsieauchdenBodenbereitetfürdieUmsetzungderAnge-botevonIMMA,zumBeispielderZuflucht-undBeratungsstelle.
GründungderKo&IundEinstellungvonTinaKuhne
EntwicklungvonCross-WorkFortbildungen(pädagogischeArbeitindergeschlechtlichenÜberkreuz-Situtation)zusammenmitGregorPrüfer
QualitätssicherunginderMädchenarbeit–z.B.MitwirkunganderEnt-wicklungvonStandardsfürdieArbeitmitMäd-chenundjungenFraueninderinterkulturellenMädchenarbeit(AKinterkulturelleMädchenarbeit)
HanneGüntnerkomplettiertdasTeamderKo&I
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NS
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25 JAHREKONTAKT- UND INFORMATIONSSTELLE
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012 1986 →
ab 1999 → 1999 →
1987 →
25 Jah re KoNtaKt- u N D I N FormatIoNSStelle
Startderberufsbeglei-tendenWeiterbildungGenderpädagogik(sieheSeite20)
MitentwicklungderAktion„SichereWiesnfürMädchenundFrauen“PräventionundÖffent-lichkeitsarbeit–Pausen-hofaktionanSchulen–InterventiondurchBera-tungundKriseninter-ventionamSecuritypoint–zusammenmitAMyNAundFrauennotruf
GenderMainstreamingalskonsequenteStrategiezurUmsetzungvonGenderpädagogik.GenderpädagogikalsTeilvonGenderMain-streaminginpädago-gischenArbeitsfeldern.EntwicklungvonGender-trainingsfürdiesesArbeitsfeldundZusam-menarbeitmitFachmän-nern.Eingemischtge-schlechtlichesTrainings-teamführtGender-trainingsu.a.fürdasStadtjugendamtdurch
DieAktion„SichereWiesnfürMädchenundFrauen“wirdimAltenMünchnerRathausmitdemAnitaAugspurgPreisderLan-deshauptstadtMünchengeehrt,derbesondereVerdiensteumdieGleichstellungvonMädchenundFrauenauszeichnet
Fachtag:„SexualmoralinunterschiedlichenReligionen“
OrganisationundMitarbeitamzwei-tägigenKongresszurMädchenarbeitdesMünchnerFachforumsfürMädchenarbeit:„Unsgeht’sumsGanze“
ZusammengestelltvonHanneGüntner
Die Imma dankt hanne güntner für über 25 Jahre engagement und leidenschaft!
ThematiksexuellerMissbrauch–zahlreicheFortbildungen,FachtageundÖffentlichkeitsver-anstaltungen,AktionenundKampagnen
Mitwirkunganderfachlich–politischenVertretungderMädchen-arbeitinMünchenu.a.überdasMünchnerFachforumMädchen-arbeitundvieleArbeits-kreisewiez.B.demAKQualitätundPlanungseitca.1994,demAKinterkulturelleMädchenarbeitu.a.
DasKinder-undJugend-hilfegesetzunddieMädchenfrage–MädcheninderJugendhilfeplanung–DurchführungeinesFachtagesundErstellungeinerBroschüre
Ausstellung„NEINistNEIN“zurPräventionvonsexuellemMissbrauchinKooperationmitAMyNAundFrauennotrufinMünchen
„KissenschlachtundMinigolf“,EntwicklungeinerBroschürezurArbeitmitbehindertenMädchenundjungenFrauenimRahmenderaktivenArbeitzumThemaMädchenundjungeFrauenmit„besonderenFähigkeitenundStärken“,mitBehinderungenundBeeinträchtigungen
Maßgebliches(Mit-)entwickelnderWeiter-bildungGenderpädago-gikzusammenmitFachmännern/diversenInstitutionen(HochschuleMünchen,InstitutGauting,LHMünchenu.a.)
2000 → seit 2001 → 2003 – 2007 → 2010 → 2011 → 2013 →
seit 1986 → seit 1989 → 1993 → 1996 → 1998 → ab mitte der 90er →
DieJahnstraße38istdas„Mutterhaus“vonIMMA.HiersinddreiunsererEinrichtungenangesiedelt:Beratungsstelle,Kontakt-undInformationsstelleundZorasowiedasIMMA-CaféimParterre,dasvonallenEinrichtungengenutztwird.AuchdieGeschäftstellehatihrenPlatzinderJahnstraße:ImdrittenStockbefindensichVer-waltung,Öffentlichkeitsreferentin,FachleitungundGeschäftsführung.DieVerwaltungmitihrendreiMitarbeiterinnenistHerzstückundSchrittmacherfüralleverwal-tungstechnischenAbläufebeiIMMA.SebnemAksayim,Bilanzbuchhalterin,verstärktdasTeamseitMärz2012.
von links nach rechts:Barbara Greulich (Personalstelle), Uli Suttner (Öffentlichkeitsreferentin), Sabine Wieninger (Fachleiterin), Sebahate Zogaj, Linda Ettelt und Ruzica Buhovac (alle drei: Auszubildende für Bürokommunikation), Sonja Gehrlicher (Personalsachbearbeiterin), Sebnem Aksayim-Basar(Bilanzbuchhalterin), Gudrun Keller (Geschäftsführerin)
SonjaGehrlicher,Personalverwaltung,hatimBerichtszeitrauminsgesamtvierAuszubildendezurKauffraufürBürokommunikationangeleitetundmitErfolgdurchdieAusbildungbegleitet.IMMAhatnunendlicheinengemein-samenServer–sokönnenauchdienichtinderJahnstraßelogierendenEinrichtungenZufluchtstelle,FlexibleHilfenambulantundstationärsowiedieFachstelleZwangsheirataufalleDatenzugreifen–eingroßerSchrittbeiderModernisierungderEDV!
DERDRITTESTOCK
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
N eu eS auS Der Jah NStraSSe
Jahnstrasse
38
Ihr 25-jähriges Jubiläum feierte Geschäftsführerin Grudrun Keller im Jahr 2012. Mitarbeiterinnen und Vorstandsfrauen würdigten sie im Rahmen der IMMA-Neujahrsfeier.
LiebeGudrun,(…)25Jahrealtbistdugeworden–inIMMA-Jahren.DamitbistdufastsoaltwiedieIMMAselbst,d.h.dugehörstganzklarzudenFrauendererstenStunde.Bistein„Urgestein“derIMMAund„FelsinderBran-dung“–diesePositionhastduoftausgefüllt.(…)Duhastmaßgeblichdazubeigetragen,dassIMMAheutedieist,diesieist;duhastvielKraftundEnga-gementinvestiertumIMMAgrößerzumachen,duhastoftdieZeichenderZeitinderJugendhilfegesehenundrichtiggedeutet,duhastunermüdlichundmitgroßemstrategischenGeschickdafürgekämpft,IMMAinderKinder-undJugendhilfe-landschaftgutzuplatzieren.DubistselbsteinpolitischerMenschmitenormerDurchsetzungsfähigkeitundgroßemVerhandlungs-geschick,mitderFähigkeitklarePositionenzube-ziehenunddenBlickfürsWesentlicheniezuverlie-ren;duhastanderrichtigenStelleGasgegebenunddenMundaufgemacht,hastdieInteressenvonIMMAaufdenPunktgebrachtundklugvertretenmitdieserdirganzeigenenMischungvonsozial-politischemEngagementundSpürsinnundenormembetriebswirtschaftlichemKnow-how.FürunsVorstandsfrauenwarstdudieGarantin,dassderBetriebläuftundfinanziellallesintrockenenTüchernist,umesmitUnderstatementauszudrücken.Kurzgesagt:aufdichkonntesichIMMAimmerverlassen–undwirVorstandsfrauenhabendirindenentscheidendenBereichenganz
undgarvertraut.Ohnedich,liebeGudrun,wäreIMMAnichtda,wosieistundnichtdie,diesieist:eineOrganisationmiteinergutenfinanziellenBasis,eineOrganisationmitstabilemAnsehenundeinemfestenPlatzinderKinder-undJugendhilfe-landschaftMünchens,eineOrganisationmiteinererfolgreichen,arbeitsfähigenStruktur,eineOrgani-sationmithoherProfessionalität,Entwicklungsfä-higkeitundstetigerOffenheitfürneueProjekte.
Dankdir,Gudrun,stehenwir–alleEinrichtungenundalleMitarbeiterinnen–wirklichgutda!(…)Ichfreuemich,dassdunacheinemViertel-Jahrhundertimmernochbeiunsbist,unddankedir(…)füralles,wasduIMMAgegebenhast–unddaswarnichtwenig!(…)
herzlichen glückwunsch zum 25-jährigen! Auszug aus der Rede von Vorstandsfrau Eva Rittel
Von Anfang an aktiv in Sachen Finanzen: Gudrun Keller 1994 auf einer Demonstration auf dem Marienplatz: „50% der Mittel für Frauen und Mädchen.“
Ein Viertel-Jahrhundert bei der IMMA!
24/25 25-JÄHRIGES JUBILÄUMGUDRUNKELLER
MIT IMMADURCHZWEI JAHRE
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
Zora Gruppen und Schulprojekte für Mädchen und junge Frauen
Ruf einfach an: 089 / 23 88 91 - 43 www.imma.de
IMMA-Trainings für gewaltbereite Mädchen können mir helfen.
Manchmal tick ich aus und schlag zu. Ich will das nicht mehr.
mädchenkongress „uns geht‘s um‘s ganze“ DiebundesweiteVeranstaltungwirdvomStadt-jugendamtMünchen,demReferatfürBildungundSport,derGleichstellungsstellefürFrauenunddemMünchnerFachforumfürMädchenarbeitinMünchenorganisiert.Am17.und18.FebruarinformierensichFachfrauenausderMädchenarbeit,ausdemGesund-heits-undSchulbereichüberdieArbeitmitMädchenundjungenFrauenzudenThemenSchönheitswahn,PornofizierungundSexualisierung.DieKo&IarbeitetimOrganisationsteammit.märz – umzug Flexible hilfen DiebeidenEinrichtungenFlexibleHilfenambulantundFlexibleHilfenstationärbeziehengemeinsamneueRäumeinderGeyerstraße32.Juni – neue referentin für Öffentlichkeitsarbeit UliSuttnerlöstElisabethDieterlealsÖffentlich-keitsreferentinab.Juli – christopher Street Day MitInfostandundUmzugswagen(JuLeZ)beteiligtsichIMMAambuntenFeier-undDemonstrationstagderLesben,Schwulen,BisexuellenundTransgenderinMünchen.DieBotschaftausdemJuLeZ-Wagen„Christinaistda!“möchtelesbischesLebenindenFokusstellenundzeigen,dassderCSDnichtnureineSchwulenparadeist.
Juli – Jubiläum ZoraElfJahreZorawerdenmitallenIMMA-Mitarbei-terinnengemeinsamgefeiert.SolangegibtesdieEinrichtungschon,dieGruppen-undSchulprojektezurGewaltprävention,Anti-Gewalttrainings,WorkshopsindenBereichenKultur,FreizeitundBildungundeinenTreffpunktfürjungeLesbeninMünchenanbietet. Juli – Startschuss Kampagne „uns geht’s um’s ganze“ DasMünchnerFachforumfürMädchenarbeitstartetdieKampagnegegenSchönheitswahn,PornofizierungundSexualisierungvonMädchen-undFrauenbildernundderenmedialerAusbeutung.Mehrunterwww.uns-gehts-ums-ganze.de/September – Sichere Wiesn DamitdasOktoberfestfürMädchenundFrauensichererwird,läuftauchindiesemJahrdiegemein-sameAktionvonAMyNA,IMMAunddemFrauen-notrufMüncheninKooperationmitderStiftungHänsel+Gretel.NebenderPräsenzaufdemFest-geländespieltauchPräventionsarbeiteinegroßeRolle,zumBeispielbeiderpeer-to-peer-Beratungan15MünchnerSchulen.oktober – Kampagne gewaltbereite mädchen „Manchmaltick‘ichausundschlag‘zu.Ichwilldasnichtmehr.IMMA-TrainingsfürgewaltbereiteMädchenkönnenmirhelfen.“DieserSloganistinderMünchnerU-undS-BahnaufPlakatenzulesen,SchulenwerdenmitKampagnenmaterialbeschickt,diePresseberichtetüberunsereTrainingsfürgewalt-bereiteMädchen;vielAufmerksamkeitfürIMMA!
oktober – Fachtag gewaltbereite mädchen DerzweiteundabschließendeTeilderinternenVeranstaltunginformiertIMMA-MitarbeiterinnenundgibtihnenWissenundMethodenandieHand.AufdieserGrundlageentwickelteineIMMA-interneArbeitsgruppeStandardszurArbeitmitGewaltausübendenMädchenundjungenFrauen.Dezember – Neue leitung Flexible hilfen ambulant LisaTiebellöstNicoleCaudalalsLeiterinderFlexiblenHilfenambulantab,dieinElternzeitgeht.
Kampagne gewaltbereite Mädchen
Projekt „Echt schön“JuLez
mIt Imma Du rch ZWeI Jah re 2011
26/27 MIT IMMADURCHZWEI JAHRE
april – Neue leitung Flexis stationärNachzwölfJahrenverlässtMariaBayr-LinkdieIMMA,BrigitteEttingeristihreNachfolgerin.april – JuleZ-Projekt „Liebeist...schön–inihrerganzenVielfalt“.JuLeZbeteiligtsichmiteinempartizipativenProjektanderAusstellung„echtschön“inderPasingerFabrik. Juli – Neue leitung Beratungsstelle AndreaBergmayrwirdnachAstridSiegmannLeiterinderBeratungsstelle.Juli – digitaler Newsletter DieIMMAgibtzumerstenMalihrenNewsletterindigitalerFormheraus.Interessiert?EinfachaufderIMMA-WebsiteindenVerteilereintragen!Juli – cSD ChristopherStreetDay:DiesesJahrfeiernunddemonstrierendieTeilnehmer/-innenunterdemMotto„Fightforglobalrights–SolidaritätkenntkeineGrenzen“–mittendrinderJuLeZ-Wagen.AmInfostandpräsentierenIMMA-MitarbeiterinnenihreArbeit.September – Sichere Wiesn AuchdiesesJahrbietetdieAktionSichereWiesnfürMädchenundFraueneineAnlaufstelleamSecuritypointaufdemFestgelände.NeuistdieWiesn-App,dienützlicheInfoswieHeimweg,
wichtigeTelefonnummernundTippszumsicherenWiesnbesucheinfachaufsTelefonliefert.oktober – Kampagne Imma „IchmagmichIMMAmehr.WirhelfenMädchenundjungenFrauen,selbstbestimmtihrenWegzugehen.“DiesesJahrzeigtdieKampagne,wieIMMAandenStärkenderMädchenundjungenFrauenarbeitet,diezuunskommen.NebenPlakateninderS-undU-BahnundMaterialienfürSchulengibtesaucheinenkurzenSpotaufInfoscreensandenU-Bahnhöfenzusehen.BegleitendzurKampagneentwickelnwirinZu-sammenarbeitmitStudentinnenderMacromedia-HochschulefürMedienundKommunikationneueMaterialienspeziellfürdieZielgruppeMädchen.
IMMAauf Facebook: IMMA.Muenchen
Der JuLez-Wagen auf dem Christopher Street Day 2012
IMMA e.V. Initiative für Münchner Mädchen
www.imma.de
Wir helfen Mädchen und jungen Frauen, selbstbestimmt ihren Weg zu gehen.
Ich mag mich IMMA mehr!Fo
to: S
abin
e Kl
em
Motiv der IMMA-Kampagne 2012
IMMA-Newsletter digital
liebe leserin, lieber leser, wirfreuenuns,Dir/IhnenunserenersteNewsletterindigitalerFormzupräsentieren.ErlöstdieIMMA-Newsab,diebisherinPapier-formverschicktwordensind.WirinformierenüberunsereArbeit,stellenneueKolleginnenvorundliefernvieleLinkszumWeiterlesen.AußerdemzeigenwirdeninteraktivenAus-stellungsbereichunsererZoragruppeJuLeZ,derimRahmenderAusstellung„echtschön“inderPasingerFabrikzusehenwar.Diehier-fürentstandenenBilderzeigenwirauchanunseremStandaufdemdiesjährigenChristo-pherStreetDayam14.Juli–übereinenBesuchfreuenwiruns!HerzlicheGrüßeundeinespannendeLektüre,
GudrunKeller,GeschäftsführungSabineWieninger,FachleitungeSabine Wienin-ger, Fachleitung
mIt Imma Du rch ZWeI Jah re 2012
MIT IMMADURCHZWEI JAHRE
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
oktober - Imma auf Facebook WoinformierensichMädchen?AufFacebook!Klar,dasswirInformationenzuunserenAngebotenhierpräsentieren.Siefindenunsunter IMMA.Muenchen. oktober – umzug Beratungsstelle VonderHauptfeuerwacheziehtdieBeratungsstelleindasIMMA-HausinderJahnstraße38um.HiergibtesmitvierBeratungsräumenmehrPlatzfürdieArbeitmitdenMädchenundjungenFrauen.
November – Fachstelle ZwangsheiratDerMünchnerStadtratbeschließteinstimmig,beiIMMAeineFachstelleZwangsheirateinzurichten.DreineueKolleginnenbeginnenimfolgendenJahrmitderBeratungvonbetroffenenundbedrohtenMädchenundjungenFrauensowieJungenundjungenMännern,AngehörigenundFachpersonen.Dezember – Wechsel bei der Ko&I KristinaGottlöberlöstnach25JahrenHanneGüntnerinderKo&Iab.
mIt Imma Du rch ZWeI Jah re 2012
uli Suttner, Öffentlichkeitsarbeit
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
BeratuNgSStelle in Zahlen
0%
20%
40%
80%
14 14
42 42
bis 10 Jahre 11–17 Jahre 18 Jahre und älter
34 34
Alter
70%
60%
50%
30%
10% 10 10
keine Angabe0%
10%
20%
30%
50%
60%
33 3437
32
Deutsche
Kultureller Hintergrund
Migrantinnen Keine Angabe
40%
70%
3430
0
250
500
750
1.000
1.2501.080
955
Fälle
2011 20120
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
1.5851.286
2.3951.903
127 97
Persönlich Telefonisch Schriftlich E-Mail
1.191 1.267
Kontakte
4.553
Gesamt
5.298
STATISTIK– BERATUNGSSTELLE
28/29 STATISTIK– BERATUNGSSTELLE30/31
2011/2012
FaZIt: Beratu NgSStelle
➜FälleundKontakte:2011/12wurdeninsgesamt2.035Personenberaten.Davondirekt705MädchenundjungeFrauen,288MütterundVäter,874Fachkräfteund168Bezugspersonen.DerleichteRückgangresultierteausPersonalwechsel.Dieniedrig-schwelligeundanonymeE-Mail-BeratungwirdvondenMädchenundjungenFrauenimmermehrgenutzt–mitsteigenderTendenzindenletztenJahren.
➜gewalterfahrung:DieBeratungsstelleberätMädchenmitallenProblemlagen.SexuelleGewaltistdennocheinHauptanlass,warumsichMädchenaberauchAngehörigeundFachkräfteandieBeratungs-stellewenden.
➜Kultureller hintergrund:DasVerhältnisvonDeutschenundMigran-tinnenistausgewogen,„keineAngaben“ergebensichaustelefonischenoderauchE-Mail-Kontakten.
➜gewalterfahrungder mädchen, die von häuslicher gewalt betroffen sind: DieMädchen,dieGewaltzwischendenEltern–sogenanntehäuslicheGewalt–miterleben,sindhäufigerselbstvonkörperlicherundpsychischerGewaltbetroffen–dieszeigtderVergleichderSäulenbeikörperlicherundpsychischerGewalt.
30/31
0%
20%
40%
80%
3540
4640
Sexuelle Gewalt
Körperliche Gewalt
Psychische Gewalt
3127
Gewalterfahrung der Mädchen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. (Mehrfachnennungen)
70%
60%
50%
30%
10%
0
20
40
60
100
120
80
140
KIM: Beratung für Mädchen aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck 2012
Fälle gesamt
Kontaktemit Mädchen
Kontaktemit Bezugs-personen
KontaktemitFachkräften
37
132
80
131
0%
20%
40%
80%
4538
18 18
Sexuelle Gewalt
Körperliche Gewalt
Psychische Gewalt
14 15
Gewalterfahrung aller beratenen Mädchen (Mehrfachnennungen)
70%
60%
50%
30%
10%14
11
Häusliche Gewalt
STATISTIK– BERATUNGSSTELLE
2011
Zahlenvergleich
2012
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
Zora gruPPeN uND SchulProJeKte in Zahlen
0
20
40
60
80
100101
105
Gewalt-präventionan Schulen
Trainings fürgewalttätigeMädchen
Angebote
32 32 29 32
43
55
8 4
Gruppe fürsozialesLernen
Offener Treff für jungeLesben
Erfahrungs-orientierteWorkshops
0
500
1000
1500
2000
2500
2105
2422
Kontakte gesamt
2011 2012
0
200
400
600
800
1000
780718
Erreichte Mädchen
2011 2012
STATISTIK– ZORAGRUPPENUNDSCHULPROJEKTE
0%
10%
20%
30%
40%
50%
3 3
3835
29 28
bis 11 Jahre 11–13 Jahre 14–17 Jahre 18 Jahre und älter
2732
Alter
2
Keine Angabe
3
0%
10%
20%
30%
50%
60%
3845
5955
Deutsche
Kultureller Hintergrund
Migrantinnen Keine Angabe
40%
70%
03
2011/2012
FaZIt: Zora gru PPeN u N D Sch u lProJ eKte
➜ angebote:GewaltpräventionsprojektesindquantitativdergrößteAngebotsbausteinvonZora.DieNachfragederSchulenundSchulsozialarbeitanGewaltpräventionsprojektensteigtvonJahrzuJahr,sodasswirbereitsWartelistenhaben.
➜SchultypenundKultureller hintergrund:ZorabedientimBereichGewaltpräventiongroßteilsFörder-undMittelschulen.DafürgibtesspezialisierteKonzepte.IndiesenSchulartensindhäufigMädchenmitMigrationshintergrundanzutreffen,wasdenhohenMigrationsanteilverursacht.HingegenistderAnteilvonMigrantinnenbeiJuLeZ(JungeLesbenbeiZora)vergleichsweiseniedrig.
➜ erreichte mädchen:MitallenAngebotenerreichteZoraindenbeidenJahrenfast1.500MädchenundjungeFrauen.
➜Kooperation mit Jungenarbeitern:DieKooperationmitJungenarbeiternkommthauptsächlichanMittelschulenmitdemProjekt„Klassenschiff“zumTragen(vgl.BeitragvonZora).LeiderfehlenJungenarbeiter,umu.a.mehrgemein-sameFörderschulreihendurchzuführen.
32/33
Schultypen
20
50
40
60
10
0
30
Förderschule Mittelschule Realschule
28
Berufs(fach)schule Gymnasium
18
36
44
6
15
2418
87
0
20
40
60
80
100
48 46
Kooperationsprojekte mit Jungenarbeitern
2011 2012
STATISTIK– ZORAGRUPPENUNDSCHULPROJEKTE
2011
Zahlenvergleich
2012
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
ZuFluchtStelle in Zahlen
STATISTIK– ZUFLUCHTSTELLE
0
20
40
60
80
100
3025
Selbst-melderinnen
Fremd-melderinnen
Anzahl der betreuten Mädchen
61 59
9184
Gesamt
1 23
4
0%
10%
20%
50%
70%
2629
7471
Deutsche
Kultureller Hintergrund
Migrantinnen
40%
80%
30%
60%
0%
20%
40%
80%
3527
53
66
12–14 Jahre 15–17 Jahre 18 Jahre und älter
127
Alter
70%
60%
50%
30%
10%
0
2
4
6
8
10
5,1
4,8
Aufenthaltsdauer
Wochen
6
39
12
2011
Zahlenvergleich
2012
2011/2012
34/35 STATISTIK– ZUFLUCHTSTELLE
0%
10%
20%
30%
50%
60%
40%
70%
Aufenthalt nach Zufluchtstelle
Eltern/Familie andere stationäreEinrichtung
Psychiatrie
51
Sonstiges
53
27 29
4 3
18 15
Zu�ucht-stelle
0%
10%
20%
30%
50%
60%
40%
70%
Aufenthalt vor Zufluchtstelle
Eltern/Familie andere stationäreEinrichtung
Psychiatrie
60
Sonstiges
69
13 12
26
25
13
Zu�ucht-stelle
0%
20%
40%
60%
80%
100%
1618
SexuelleGewalt
KörperlicheGewalt
Gewalterfahrung und andere Problemlagen (Mehrfachnennungen)
76 7368
73
29 30
43 46
80
85
34 31 34 37
PsychischeGewalt
Häusliche Gewalt
Kultur-bedingteKonflikte
FamiliäreKonflikte
Schulpro-bleme/Verweigerung
Selbstwert-problematik
FaZIt: Zu FluchtStelle
➜anzahl der betreuten mädchen und aufenthaltsdauer DerAnteilderMädchen,dieselbstbeiderZufluchtstelleumAufnahmebitten,istweiterhingesunken.D.h.dieBele-gungdurchdasJugendamtu.a.istekla-tantgestiegen.NochvorfünfJahrenwardasVerhältnisvonSelbst-zuFremd-melderinnenumgekehrt(60%zu40%).EinweitererTrendistdiegesunkeneAufenthaltsdauer.DiesbedeuteteineSteigerungderFluktuationundeinehäufigerwechselndeMädchengruppe.
➜alterundKultureller hintergrund:DieHauptaltersgruppeliegtbei15bis17-jährigen.WeiterhinsinktdieZuwei-sungvon(stationären)HilfenfürjungeFrauenab18Jahren.SeitvielenJahrenhältsichderAnteilvonMädchenmitMigrationshintergrundbeica.70%.
➜aufenthalt vor und nach der Zufluchtstelle:DerAnteilderMädchen,dienachderSchutzstellenachHausezurückkehren,steigtseitJahrenleichtan.Dasliegthäufigdaran,dassinderFamilieeineambulanteMaßnahmeinstalliertwird,bevoresevtl.zueinerstationärenUnterbringungkommt.DennochistdiestationäreUnterbringungz.B.inWGsoderinIntensivbetreutemEin-zelwohneneinegängigeAnschluss-maßnahme.AuchMädchennachodervoreinemPsychiatrieaufenthaltwerdeninderZufluchtstellebetreut.
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
FlexIBle hIlFeN amBulaNt in Zahlen
0%
20%
40%
80%
1711
22 24
7 9
0–9 Jahre 10–13 Jahre 14–17 Jahre
54 56
Alter
70%
60%
50%
30%
10%
18–21 Jahre
0%
10%
20%
30%
50%
60%
40%
70%
Ausbildungs- bzw. Arbeitssituation der Betreuten
Schule/Ausbildung
Förder-maßnahme
Ausbildungs-Arbeitssuche
59
KeineBeschäftigung
Sonstiges
68
1511
4 2
9
9
1013
0%
10%
20%
50%
70%58
74
42
26
Deutsche
Kultureller Hintergrund
Migrantinnen
40%
80%
30%
60%
0
20
40
60
80
100
50 47
Betreute Mädchen
2011 20120
2
4
6
8
10
6,41 6,40
Betreuungsintensität
Stunden pro Woche (durchschnittlich)
STATISTIK– FLExIBLEH ILFENAMBULANT
34/3530/31
2011/2012
36/37
6
39
12
0%
10%
20%
30%
50%
60%
65
46
20
42
1-12 Monate
Dauer der Maßnahme der beendeten Betreuungen
13-24 Monate
über 24 Monate
40%
70%
1215
über 24 Monate
0
25
50
75
100
150150 146
Betreute Bezugspersonen
2011 2012
STATISTIK– FLExIBLEH ILFENAMBULANT
0
20%
40%
60%
80%
100%83 83
FamiliäreKonflikte
Paarkonflikteder Eltern
Häufige Problemlagen (Mehrfachnennungen)
76 78
35
59
3943 41
3337
2837
35
Selbstwert-problematik
Vernach-lässigung
Kultur-bedingteKonflikte
Schulpro-bleme/Verweigerung
Armut
2011
Zahlenvergleich
2012
Fazit Flexible hilfen ambulant: S. 40
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
FlexIBle hIlFeN StatIoNÄr in Zahlen
0%
20%
40%
80%
5952
4148
16–17 Jahre 18 Jahre und älter
Alter
70%
60%
50%
30%
10%
0%
10%
20%
30%
50%
60%
40%
70%
Ausbildungs- bzw. Arbeitssituation der Betreuten
Schule/Ausbildung
Arbeit Förder-maßnahme
58
KeineBeschäftigung
Ausbildung/Arbeitssuche
65
11 94
0
1813
47
Sonstiges
92
0%
1423
8677
Deutsche
Kultureller Hintergrund
Migrantinnen
100%
90%
80%
70%
60%
50%0%0%0%
40%0%
30%
20%
10%
0
20
40
60
80
100
22 21
Betreute Mädchen
2011 20120
4
8
12
16
2017,10 16,69
Betreuungsintensität
Stunden pro Woche (durchschnittlich)
STATISTIK– FLExIBLEH ILFENSTATIONÄR
36/3734/3530/31
2011/2012
38/39
6
39
12
0%
10%
20%
30%
50%
60%
45
33 33
67
1-12 Monate
Dauer der Maßnahme bei beendeten Betreuungen
13-24 Monate
40%
70%
0
22
über 24 Monate
0
20%
40%
60%
80%
100%
73
43
KörperlicheGewalt
Psychische Gewalt
Häufige Problemlagen (Mehrfachnennungen)
55
34
82
62
77 81
59
4350
71
5548 50
34
Selbstwert-problematik
FamiliäreKonflikte
Kultur-bedingteKonflikte
Ängste Beziehungs-problematik
SexuelleGewalt
STATISTIK– FLExIBLEH ILFENSTATIONÄR
0%
10%
20%
30%
40%
50%
Wohnsituation
Appartment Wohngruppe Mit Kind
44
Eigene Wohnung
Sonstiges
44
34
26
5 3 4
22
14
4
2011
Zahlenvergleich
2012
Fazit Flexible hilfen Stationär: S. 40
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
FlexIBle hIlFeN amBulaNt und StatIoNÄr in Zahlen
STATISTIK– FLExIBLEH ILFENAMBULANTUNDSTATIONÄR
FaZIt: FlexI Ble h I lFeN amBu laNt
➜Betreute mädchenundalter:Voninsgesamt97betreutenMädchenwaren14FälleMutter-Kind-Beratungen.MehralsdieHälftewarenjugendlicheMädchenzwischen14und17Jahren.
➜ Dauer der maßnahme:46%derFällewurdeninnerhalbeinesJahresabgeschlossen,42%derBetreuungsprozessedauerteneinbiszweiJahre.ProzesseüberzweiJahresindseiteinpaarJahrenrückläufig.
➜häufige Problemlagen:KonflikteinderFamilieundzwischendenElternsinddergrößteProblembereichundhängenengmitderIndikationfürdieHilfe-formAEHzusammen.AuchdieTatsache,dassvieleMädchenuntergeringemSelbst-wertleiden,entsprichtderNachfragenacheinemparteilichenUnterstützungsangebotfürMädchen.
➜Betreute Bezugspersonen:DieMädchenlebenzumeistinderFamilie.DerEinbezugderBezugspersonenspieltdeshalbeinegroßeRolleinderpädago-gischenArbeit.NebenMütternundVäternwerdenauchGeschwisterundGroßelternmitbetreut.
FaZIt: FlexI Ble h I lFeN StatIoNÄr
➜Dauer der maßnahme und alter:DiedurchschnittlicheBetreuungsdauerreduziertesichaufeinbiszweiJahre.IndenJahrenzuvorlagsienochbeietwazweiJahrenundlänger.2012sindwiedermehrvolljährigeMädchenbetreutwordenalsimVorjahr.AllerdingswerdenMaßnahmenüberdas21.Lebensjahrhinauskaummehrfinanziert.
➜ausbildungs- und arbeitssituation der Betreuten:DiemeistenMädchenbesuchteneineSchuleoderwareninAusbildung.Immerhin13%konntenaufGrundvonpsychischerInstabilitätoderPsychiatrieaufenthaltkeinerBeschäftigungoderTagesstrukturnachgehen
➜Problemlagen:DiegroßeBandbreitevonProblemlagendesKlientelswirddeutlich.Interessantist,dassdieGewaltbetroffenheitabnimmt–egal,umwelcheFormvonGewaltessichhandelt.AufGrunddergeringenFallzahlkannhierkeinegenerelleAussageabgeleitetwerden,aberdiesgilteszubeobachten.
36/3734/3530/3140/41 STATISTIK– KONTAKT- UND INFORMATIONSSTELLE
2011
Zahlenvergleich
2012
KoNtaKt- uND INFormatIoNSStelle in Zahlen
0
100
200
300
500
600 575
231
97 59
Frauen
Qualifizierungsmaßnahmen
Männer Gesamt
400
700
290
672
0
100.000
200.000
300.000
400.000
500.000
Erreichte Personen (hinterlegte Schätzung)
262.000
338.000
Aufklärungs- und Öffentlich-keitsarbeit der Wiesn-Aktion*
0
50
100
150
200
250
Betreute Mädchen und Frauen am Security Point
Safe
135162
Aktion Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen*
0
200
400
600
800
1000
i i
427
703
Informationsmanagement
Kontakte
0
20
40
60
80
1000
Anzahl der Treffen
69
73
Mitarbeit an thematischen Arbeitsgruppen und Gremien
Thema
* In Kooperation mit AMYNA und Frauennotruf
IMMA JAHRESBERICHT2011/2012
KoNtaKt- uND INFormatIoNSStelle in Zahlen
STATISTIK– KONTAKT- UND INFORMATIONSSTELLE
FaZIt: KoNtaKt- u N D I N FormatIoNSStelle
➜qualifizierungsmaßnahmen und Informationsmanagement: Da2012keineFachtagestattfandenundaufGrundvonPersonalwechselwurdenwenigerFachkräfteerreichtalsimVorjahr.HingegengabeseineSteigerungvonpersönlichen,telefonischenundE-Mail-KontaktenzuFachkräftenundanderenRatsuchenden.
➜ mitarbeit an thematischen arbeitsgruppen und gremien: BesondershervorzuhebenistdieaktiveBeteiligunganGremienundAktionendesMünchnerFachforumsfürMädchenarbeitsowieanderKampagne„Unsgeht'sumsGanze“gegenPornofizierungundSchönheitswahn.
➜aktion Sichere Wiesn:SeitdieAktionvor10JahreninsLebengerufenwurde,istdieZahlderamSecurityPointBetreutenkontinuier-lichgestiegen.DieMaßnahmenzurPräventions-undÖffentlichkeitsarbeitwurden2011/12durcheinePausenhof-aktionanSchulensowiez.B.dieWiesn-AppfürSmart-phonesausgeweitet.
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alle eINrIchtuNgeN auf einen Blick
Kontakt- und Informationsstelle für mädchenarbeit
Jahnstraße 38 80469 MünchenFon: 089 /23 88 [email protected]
Beratungsstelle für mädchen und junge Frauen
Jahnstraße 38 80469 München Fon: 089 /260 75 31 [email protected]
Zora gruppen und Schulprojekte für mädchen und junge Frauen
Jahnstraße 38 80469 MünchenFon: 089 /23 88 91-40/-43 [email protected]
Zufluchtstelle für mädchen und junge Frauen
Jahnstraße 38 80469 München (Postanschrift)Fon: 089 /18 36 09 [email protected]
Flexible hilfen ambulant für mädchen und junge Frauen
Geyerstraße 32 80469 MünchenFon: 089 / 85 63 527 - [email protected]
Flexible hilfen stationär für mädchen und junge Frauen
Geyerstraße 32 80469 MünchenFon: 089 / 51 46 975 - [email protected]
Fachstelle Zwangsheiratseit märz 2013
Goethestraße 47 80336 MünchenFon: 089 / 45 21 635 - [email protected] geschäftsstelleJahnstraße 38 80469 MünchenFon: 089 /23 88 91-10 Fax: 089 /23 88 [email protected]
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