12
MENSCHENRECHTE IN DER SCHULE IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEIT

IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

1

MENSCHENRECHTE IN DER SCHULEIDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEIT

Page 2: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

2

Zielpublikum: Sekundarstufe ll (Letztes Jahr Sekundarstufe l)

Fächer: Geschichte, Deutsch, Recht/Staatskunde Philosophie, Geografie, allgemeine Bildung, Englisch, Musik

Lernziele: • Die Jugendlichen verstehen die Grundidee der Menschenrechte und lernen, dass sie die Menschenrechte

direkt betreffen;• Sie kennen einen konkreten Artikel aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: Recht auf freie

Meinungsäusserung (Artikel 19);• Die SchülerInnen wissen, dass sie selber gegen Menschenrechtsverletzungen etwas tun können.

LERNZIELE

© AI

MEHR WISSENSie finden am Ende dieses Dokuments zusätzliche Informationen und Links zu den Themen Menschenrechte und Recht auf freie Meinungsäusserung.Dieser Vorschlag für eine Unterrichtseinheit ist bewusst sehr allgemein gehalten – sie können diese Vorlage durch die Integration fachspezifischer Elemente an Ihr eigenes Fach anpassen.

IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEIT

Page 3: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

3

OPTION 1. BEDÜRFNISSE UND MENSCHENRECHTE

Ziel: Die Jugendlichen machen sich Gedanken über ihre Bedürfnisse und erkennen, dass Menschenrechte oft genau diesen Bedürfnissen entsprechen

Material: Wandtafel und Kreide, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte oder Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in einfachen Worten1

Organisation: Einzelarbeit und Plenum

Dauer: 20 – 30 min je nach Klassengrösse und Diskussionsdauer

EINSTIEG ZUM THEMA MENSCHENRECHTE

1 LinkszuDownloadsundweiterführendeInformationenzudenMenschenrechtenfindenSieamEndediesesDokuments.

VORSCHLÄGE FÜR FRAGEN IM ANSCHLUSSHat euch dieses Resultat überrascht? Welche Rechte kanntet ihr schon? Im Anschluss an die Übung kann eine Diskussion stattfinden über die Entstehung der Rechte, wer sie schüt-zen muss, usw. (siehe «Informationsteil», S. 5)

I. EINSTIEG ZUM THEMA MENSCHENRECHTE

Ablauf: Auf der Wandtafel werden nebeneinander 2 grosse Rechtecke gezeichnet: Rechteck 1 und Rechteck 2. Die Jugendlichen werden gebeten, sich ein paar Minuten Gedanken zu ihren wichtigsten Bedürfnissen zu machen. Danach werden sie gebe-ten, ihre Bedürfnisse in Rechteck 1 zu schreiben. Die Lehrperson achtet darauf, dass jedes Bedürfnis nur einmal steht. Wenn alle ihre Bedürfnisse notiert haben, geht man sie gemeinsam durch.

In einem zweiten Schritt erhalten alle die verein-fachte Version der Allgemeinen Erklärung der Men-schenrechte oder die Originalversion (je nach Al-tersstufe) und werden aufgefordert, Parallelen heraus zu suchen. Die Rechte sollen in Rechteck 2 notiert werden und mit dem entsprechenden Be-dürfnis aus Rechteck 1 mittels Linie verbunden werden. Den meisten Bedürfnissen werden ein oder mehrere Rechte entsprechen oder umgekehrt.

© A

I

Page 4: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

4

EINSTIEG ZUM THEMA MENSCHENRECHTE

OPTION 2. MINDMAP MENSCHENRECHTE2

Ziel: Die Jugendlichen machen sich Gedanken über Menschenrechte und notieren alle Assoziationen, die ihnen dazu in den Sinn kommen. Vorwissen bzw. subjektives Wissen mobilisieren.

Material: Flipchart oder Packpapier und Stifte

Organisation: je nach Klassengrösse – Gruppen mit 3-5 Leuten und Plenum

Dauer: 20 – 40 min je nach Klassengrösse und Diskussionsdauer

Ablauf: Die Gruppen erhalten den Auftrag ein Mindmap zu erstellen mit allen Gedanken, die ihnen zum Thema Menschenrechte in den Sinn kommen. Beginnend mit den aus ihrer Sicht wichtigsten Begriffen, können sie diese immer weiter spinnen und ergänzen, bis ein richtiger Baum mit vielen Verästelungen entsteht. Zur Unter-stützung können Schlüssenbegriffe wie Würde, Menschenrechte oder Freiheit in die Mitte des Blattes gesetzt werden, um die Gedanken in Gang zu bringen. Sie werden ausdrücklich gebeten sehr weit zu denken und sich keine Grenzen zu setzen.

Im Plenum geht man alle Mindmaps durch und schaut, was dabei heraus gekommen ist.

2 EinpaarBeispieleaufEnglischfindenSiehier (http://humanrights-in-europe.blogspot.ch/2011_09_01_ar-chive.html)

ZWEI MÖGLICHKEITEN, DIE MINDMAPS ZU VERWENDEN

• Ein visuell informierender Beginn kann anhand eines besonders gut ausgearbeiteten Mindmaps erfolgen. Die Lehrperson kreist mit farbigen Stiften jene Bereiche ein, auf die er/sie in der folgenden Unterichts-einheit besonders eingehen wird.

• Die Mindmaps können aufgehängt und am Ende der Unterrichtseinheit gemeinsam nochmals durchge-schaut und allenfalls ergänzt werden. Dabei kann festgehalten werden, was in den Mindmaps zu Beginn noch fehlte oder aber, was die Jugendlichen bereits an Vorwissen schon zu Beginn mitbrachten.

© AI

Page 5: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

5

INFORMATIONSTEIL

II. INFORMATIONSTEIL: MENSCHENRECHTE - WAS IST DAS?

Ziel: Die Jugendlichen verstehen die Idee der Menschenrechte. Sie erfahren, dass es Rechte sind, die das Individuum gegenüber dem Staat schützen bzw. dass diese vom Staat respektiert und gefördert werden müs-sen. Die Jugendlichen lernen, dass Menschenrechte interdependent und unteilbar sind.

Material: Powerpoint-Präsentation und/oder kurzer Animationsdokumentarfilm

Organisation: Plenum

Dauer: 20 – 60 min je nach Vorwissen, Zeit und Diskussionsbedürfnis der Gruppe

Ablauf: Zeigen Sie die beigefügte Powerpoint-Präsentation, welche die Idee sowie die Entstehung der Men-schenrechte erläutert. Passen Sie die Powerpoint-Präsentation gemäss Ihren Wünschen bzw. dem Vorwissen der Jugendlichen an.

Wenn Sie genügend Zeit haben und noch einen Film zeigen oder aber auf die Powerpoint-Präsentation verzich-ten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm: «Überblick Menschenrechte» (8.40 min, ein Clip von /e-politik.de/ e.V.: www.e-politik.de > WissensWerte)3

3 Auf dieser Seite findenSieweitereClipszumThemaMenschenrechte(www.e-politik.de)

MEHR WISSEN

Weiterführende Informationen zu den Menschenrechten finden Sie hier: www.amnesty.ch (Rubrik Themen) oder auf www.humanrights.ch («Menschenrechte für Einsteiger/innen - eine Einführung»)

© AI

Page 6: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

6

FOKUS: RUSSLAND

Ziel: An mehreren konkreten Beispielen zu einem Land, sehen die Jugendlichen, wie, wo und durch wen Men-schenrechte – insbesondere das Recht auf freie Meinungsäusserung – verletzt werden. Besonders aktuelle Themen:

• Olympische Winterspiele in Sotschi: soll Olympia von der Menschenrechtslage ablenken?

• Gefängnis für friedlichen Protest: Greenpeace-AktivistInnen der Piraterie angeklagt.

• MusikerInnen von Pussy Riot hinter Gittern, weil sie angeblich gegen das neue «Blasphemie-Gesetz» verstossen haben.

• Das neue Bundesgesetz über Versammlungen schränkt ein

• Das Verbot von «Propaganda für Homosexualität»

Material: Informationen über die aktuelle Menschenrechtslage in Russland, Allgemeine Erklärung der Men-schenrechte oder Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in einfachen Worten (siehe Beilagen)

Organisation: Hausaufgabe4 , Gruppenarbeiten oder Einzelarbeit sowie Plenum

Dauer: 30 – 90 min, je nach Wahl der untenstehenden Möglichkeiten, der Gruppengrösse und zur Verfügung stehenden Zeit

Ablauf: Machen Sie eine Einleitung mit allgemeinen Informationen zu Russland.

Aus dem beiliegenden Amnesty-Jahresbericht 2013 und den Informationen auf www.amnesty.ch (> Länder > Russland) können Sie alles Wissenswerte zum Thema Menschenrechte herausfiltern.

Mögliche Fragen zu Russland: Wo liegt das Land? An welche anderen Länder grenzt es? Welche politischen Ereignisse haben das Land in den letzten Jahren geprägt? Nennen Sie Beispiele weit verbreiteter Menschen-rechtsverletzungen in Russland: wer sind die Akteure und Akteurinnen, wer sind die Opfer, wer verletzt Menschenrechte? Welche Rolle spielt der Russische Staat?

Suchen Sie Artikel heraus, die die aktuellen Verschlechterungen der Menschenrechte in Russland thematisie-ren und verteilen Sie diese.

III. FOKUS: RUSSLAND

4 Bevor Sie eine Einleitung mit Informationen zu Russland machen, können Sie die Jugendlichen in einer Hausaufgabe bitten, zu den aufgeführten aktuellen Themen Recherchen im Internet zu tätigen.

© R

EUTE

RS/A

lexa

nder

Dem

ianc

huk

Polizeiaufgebot bei Protest gegen Präsident Putin in St. Petersburg

MEHR WISSEN

Wollen Sie mehr erfahren über die Men-schenrechtslage in Russland? Konsultieren Sie die aktuellsten News zu diesem Land: www.amnesty.ch > Länder > Russland

Page 7: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

7

GRUPPENARBEIT

Organisation: Gruppenarbeiten oder Einzelarbeit sowie Plenum

Dauer: 30 – 90 min, je nach Wahl der untenstehenden Möglichkeiten, der Gruppengrösse und zur Verfügung stehenden Zeit

MÖGLICHKEIT 1: DIE BOLOTNAJA-PROTESTE (FALL AM BRIEFMARATHON 2013)5

Material: Eine Zusammenfassung der Ereignisse, die zur Verhaftung der «Bolotnaja» Demonstrierenden ge-führt hat sowie ein kurzes Video stehen ab Anfang November auf www.amnesty.ch/briefmarathon zur Verfügung

Ablauf: Lesen Sie die Zusammenfassung mit der Klasse durch und zeigen Sie das kurze Video. Teilen Sie die Klasse in Gruppen auf. Jede Gruppe soll sich nun bei der Fallbeschreibung auf folgende Inhalte konzentrieren:

• Welche Forderungen wurden am 6. Mai 2012 an der Demo am Bolotnaja-Platz gestellt? War der 6. Mai 2012 ein besonderer Tag? Was wollten die Teilnehmenden mit der Demonstration erreichen?

• Haben die Forderungen der «Bolotnaja 3» mit den Menschenrechten zu tun? Wenn ja, um welche Rechte handelt es sich? Sind die Forderungen aus Ihrer Sicht berechtigt? An wen richten sie sich und weshalb?

• Was ist mit den Protestierenden geschehen? Und wer ist dafür verantwortlich?• Welche Menschenrechte wurden bei den «Bolotnaja 3» verletzt? (Nehmen Sie die Allgemeine Erklärung

der Menschenrechte zur Hilfe). Sind die verhängten Strafen verhältnismässig? Warum?• Wie ist es in der Schweiz? Können hier Demonstrierende festgenommen werden? Wenn ja, unter welchen

Umständen?

Im Plenum sollen dann die erarbeiteten Punkte ausgetauscht werden.

5 Der Briefmarathon ist ein international koordinierter Event, bei dem zu ausgewählten Fällen von Menschen-rechtsverletzungen weltweit Protestbriefe geschrieben werden. Zum Bolotnaja-Fall gibt es einen vorbereiteten Brief, den Sie gerne für den Aktionsteil benutzen können. Mehr Infos zum Briefmarathon: www.amnesty.ch/briefmarathon.

IV. GRUPPENARBEIT: BEISPIELE AUS RUSSLAND

Folgende Menschenrechte wurden bei den 3 Verhaftete-ten von «Bolotnaja» verletzt: Recht auf freie Meinungs-äusserung, Versammlungsfreiheit, Recht auf ein faires Gerichtsverfahren.

MEHR ZU «BOLOTNAJA»• Public Statement von Amnesty zu den Bolotna-

ja Ereignissen (Englisch), Oktober 2013: www.amnesty.org/en/library/asset/EUR46/046/2013/en/02da7846-d938-428a-b7cc-b7ed9e3b0dff/eu-r460462013en.pdf

• Kremlkritischer Demonstrant zur Behandlung in Psy-chiatrie verurteilt. NZZ, Oktober 2013: www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/kremlkriti-scher-demonstrant-zwangseingewiesen-1.18164873

• Wer protestiert, riskiert seine Freiheit. Handelsblatt, Mai 2013: www.handelsblatt.com/politik/interna-tional/demonstration-gegen-putin-wer-protestiert-riskiert-seine-freiheit/8169890.html

Page 8: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

8

GRUPPENARBEIT

MÖGLICHKEIT 2: DIE NEUEN GESETZE

Material: Zusammenfassung der neuen Gesetze (auf www.amnesty.ch/schule zur Verfügung)

Ablauf: Neue Gesetze, die seit 2012 bzw. 2013 in Kraft sind, beschneiden das Recht auf freie Meinungsä-usserung beträchtlich.Lesen Sie mit der Gruppe die 4 neuen Gesetze im angehängten Dokument durch und diskutieren Sie folgende Fragen:

• Was bedeuten die neuen Gesetze für die freie Meinungsäusserung in Russland?• Welche Gruppen sind besonders davon betroffen? Auf welche Weise?• Warum wurden diese Gesetze Eurer Meinung nach erlassen?• Besteht zwischen der Verurteilung der Greenpeace-AktivistInnen und den neuen Gesetzen eventuell

ein Zusammenhang?• Auf welches Gesetz berufen sich die Behörden bei der Verurteilung der Band Pussy Riots? • Wird aus Eurer Sicht das Recht auf freie Meinungsäusserung in der Schweiz gewährleistet? Wann

bzw. unter welchen Umständen darf es eingeschränkt werden?

MEHR WISSENMehr zum Recht auf freie Meinungsäusserung:www.humanrights.chwww.amnesty.org (auf Englisch)

SCHWIERIGKEITManchmal resultiert aus solchen Diskussionen ein beschönigendes Bild der Menschenrechts-lage in der Schweiz – lenken Sie die Diskussion indem Sie auch Beispiele benachteiligter Grup-pen in der Schweiz aufführen oder die Schweiz betreffende Fragen als zusätzliches Element in die Diskussion einbringen. Mehr Informationen zur Menschenrechtslage in der Schweiz

Russische Punk Rock Band: Pussy Riot ©Игорь Мухин

Page 9: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

9

GRUPPENARBEIT

Variante B) Spiel zur freien Meinungsäusserung

Szenario – an die Klasse gerichtet: Sie sind Mitglieder einer Schulzeitungsredaktion. In Ihrer aktuellen Ausga-be haben Sie in einem Artikel scharfe Kritik an den Lehrpersonen Ihrer Schule geübt. Viele seien schlecht vorbereitet, unmotiviert, jähzornig, arbeiteten mit ural-ten Arbeitsblättern und bräuchten ewig für die Korrek-tur von Prüfungen.

Um keinen Lehrer persönlich zu kränken, wird niemand namentlich genannt, allerdings ahnt jeder, von wem Sie im Einzelnen schreiben. Vor der Veröffentlichung haben Sie die Zeitung der Schulleitung vorgelegt.

Diese ist aufgrund des Artikels sehr besorgt um den Ruf einzelner Kollegen sowie der Schule insgesamt. Die Schulleitung hat Sie deshalb aufgefordert, die in ihren Augen einseitige und überzogene Kritik zu ent-schärfen. Andernfalls würde sie die Veröffentlichung der Schülerzeitung verbieten.

Aufgabe: Die Jugendlichen schliessen sich in Gruppen von je 3-5 Personen zusammen. Sie sollen eine Re-daktionssitzung abhalten und eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen. Dabei müssen sie eine kurze Stellungnahme an die Schulleitung ausarbeiten und schliesslich vortragen.

Fragen, die sie sich stellen sollen: Meinungsäusserungsfreiheit – wo fängt sie an, wo hört sie auf? Ist es ok, wenn wir zwar die Namen der Lehrpersonen nicht nennen, aber uns bewusst sind, dass alle wissen, von wem die Rede ist? Darf die Schulleitung uns verbieten, auf diese Weise Kritik zu üben? Warum ja, warum nein? Usw.

Variante A) Diskussion

Arbeiten Sie im Plenum oder teilen Sie die Klasse in Gruppen auf, um eine fruchtbarere Diskussion im klei-neren Rahmen zu ermöglichen. Lassen Sie die Jugend-lichen folgende Frage gemeinsam diskutieren: Wo be-ginnt und wo endet die Freiheit, die eigene Meinung zu äussern?

Fordern Sie die Jugendlichen auf, bei der Diskussion auch auf persönliche Erlebnisse oder Beispiele aus der Aktualität zurück zu greifen.

Auch die Lage der Menschenrecht in Russland kann als Diskussionsgrundlage genommen werden. In der Diskussion sollen alle Meinungen Platz haben – es gibt kein richtig oder falsch!

Nach einer Phase der Diskussion, sollen die Ergebnis-se im Plenum diskutiert werden und die Grenzen die-ses Rechts gemeinsam gesteckt bzw. deren Bedeutung konkretisiert werden.

MÖGLICHKEIT 3: ÜBUNGEN ZUM THEMA RECHT AUF FREIE MEINUNGSÄUSSERUNG

Setzen die den Fokus auf das Recht der freien Meinungsäusserung, ein Recht, das in Russland in jüngster Zeit enorme Beschneidungen erfahren hat. Lassen Sie diesen Artikel 19 aus der Allgemeinen Erklärung der Men-schenrechte im Plenum von einem Schüler/einer Schülerin vorlesen. Wählen Sie je nach Zeit eine der folgenden Möglichkeiten:

© AI

EIN PAAR NÜTZLICHE LINKS DAZU Gedankens-, Gewissens- und Meinungsfreiheit (Rechtsquellen, kontroverse Themen): www.humanrights.ch/de/Menschenrechte/Gewissensfreiheit/index.htmlMeinungsäusserung- und Informationsfreiheit (Rechtsquellen, legitime Einschränkungen): www.humanrights.ch/de/Menschenrechte/Meinungsaeusserungsfreiheit/index.html

Page 10: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

10

AKTION

OPTION 1: BRIEFMARATHON

Spannen Sie den Bogen wieder zum Bolotnaja-Fall, wenn Sie zuvor nicht fallbezogen gearbeitet haben. Diskutieren Sie in der Klasse, was konkret getan werden kann, um couragierten Menschen zu helfen, die aufgrund Ihrer Gesinnung oder ihrer geäusserten Meinung festgenommen werden. Sammeln Sie gemeinsam Ideen.

Schreiben Sie mit der Klasse Briefe – nutzen Sie dazu entweder die von Amnesty angefertigten Vorlagen (we-nig Zeit) oder lassen Sie die Jugendlichen selber ein paar Zeilen schreiben – wer mag, kann es auf Englisch probieren.

V. AKTION

OPTION 2: CHARTA MEINUNGSÄUSSERUNGSFREIHEITIn der Klasse wurde das Recht auf freie Meinungsäusserung diskutiert. Erstellen Sie nun gemeinsam mit der Klasse eine Charta mit Richtlinien zur freien Meinungsäusserung, die für die Klasse in Zukunft Gültigkeit hat.

NB.Die Jugendlichen fragen oft, was denn Briefe auf Deutsch bewirken sollen, wenn sie niemand versteht. Weisen Sie darauf hin, dass es vor allem die Masse ist, die wirkt. Je grösser die öffentliche Aufmerk-samkeit, desto grösser die Wirkung bei den Behörden.

© A

I

© AI: Abigail O’Hanlon

© Philippe Lionnet

Page 11: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

11

ANHANG

FÜR DIE ÜBUNGEN

• Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Text integral und in einfachen Worten

• KurzfilmzuMenschenrechtenvonE-politik:«Überblick Menschenrechte» (www.e-politik.

de > WissensWerte)

• Powerpoint-Präsentation: auf www.amnesty.ch/schule zur Verfügung

• Menschenrechtslage in Russland aus dem Jahresbericht von Amnesty 2013: www.amnesty.de

• Fallbeschreibung Bolotnaja-Protest,KurzfilmundMusterbrieffürdenBriefmarathon:ab Anfang

November auf www.amnesty.ch/briefmarathon zur Verfügung

• Zusammenstellung «Gesetzesänderungen» in Russland: auf www.amnesty.ch/schule zur Verfügung

THEMATISCHE VORBERITUNG UND VERTIEFUNG

• 18 Fragen und Antworten zum Thema Menschenrechte

• Auf www.humanrights.ch: Guter Überblick über die Menschenrechte, weiterführende Informa-tion zum

Recht auf freie Meinungsäusserung

• Gedankens-, Gewissens- und Meinungsfreiheit (Rechtsquellen, kontroverse Themen):

www.humanrights.ch/de/Menschenrechte/Gewissensfreiheit/index.html

• Meinungsäusserung und Informationsfreiheit (Rechtsquellen, legitime Einschränkungen):

www.humanrights.ch/de/Menschenrechte/Meinungsaeusserungsfreiheit/index.html

• Mehr Informationen zur Menschenrechtslage in der Schweiz

Ihr Feedback interessiert uns! Zögern Sie nicht, uns mitzuteilen, was Sie von diesem aktuellen Informati-onsblatt halten und senden Sie uns Ihre Verbesserungsvorschläge: Romana Benedetti, [email protected]

VI. ANHANG

Page 12: IDEEN UND ANREGUNGEN FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITten möchten und den Informationsteil lieber nur mit dem Film machen, dann empfehlen wir Ihnen folgenden Animationsdokumentarfilm:

KONTAKT

Amnesty InternationalSchweizer SektionSpeichergasse 33 / PF3001 Bern031 307 22 [email protected]/schulewww.facebook.com/amnesty.schweiz

November 2013