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Identifizierungskatalog fr Munition und Kampfmittel beider Weltkriege und Neuzeit
des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Baden-Wrttemberg
Dieser Katalog gehrt in den Alarmordner
Ausgabe November 2006
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Inhaltsverzeichnis
Seite
Vorwort 2
Erreichbarkeit des Kampfmittelbeseitigungsdienstes 4
Verhaltensweise bei Kampfmitteln 4
Muster - Fundmunitionsmeldung 6
Begriffsbestimmungen 7
Munition fr Handfeuerwaffen und MG 11
Munition fr Maschinenwaffen und Panzerkanonen 12
Munition fr Artilleriewaffen 14
Wurfgranaten 15
Handgranaten 16
Gewehr- und Panzerfaustgranaten 18
Munition fr Brandzwecke und Pyrotechnische Munition 19
Sprengkrper 20
Wurfkrper und Raketen 21
Landminen 22
Bomben 23
Merkblatt LKA Baden-Wrttemberg 27
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Regierungsprsidium Stuttgart Kampfmittelbeseitigungsdienst
Identifizierungskatalog fr Kampfmittel der Weltkriege I. Vorwort
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) ist eine Dienststelle des Landes und beim Regierungsprsidium Stuttgart, Referat 62 - Polizeirecht angesiedelt. Die Aufgaben des Kampfmittelbeseitigungsdienstes sind dem Regierungsprsidium Stuttgart auch fr die Regierungsbezirke Tbingen, Karlsruhe und Freiburg zuge-wiesen. Der KMBD untersttzt die Polizeibehrden und den Polizeivollzugsdienst bei der Beseitigung von Kampfmitteln.
Die Kampfmittelbeseitigung umfasst:
die Entschrfung, Sprengung von Kampfmitteln,
die Befrderung geborgener Kampfmittel,
die Vernichtung von Kampfmitteln einschlielich der Verwertung des dabei angefallenen Materials,
sofern nicht andere Stellen (Landeskriminalamt, Bundeswehr, auslndische Streit-krfte) hierzu verpflichtet sind.
Dem KMBD obliegt ferner die Beschaffung und Auswertung der im Zweiten Welt-krieg von der amerikanischen und britischen Luftwaffe nach Angriffen gefertigten Luftbildaufnahmen. Die Suche nach und die Bergung von Kampfmitteln hat der Grundstckseigentmer selbst zu veranlassen. Der KMBD bernimmt im Rahmen seiner Kapazitt und ge-gen vollstndige Kostenerstattung durch den Auftraggeber die Beratung ber ver-mutete Kampfmittel sowie bei vollstndiger Kostenbernahme durch den Auftrag-geber die Suche nach und die Bergung von Kampfmitteln. Zur Erledigung dieser Aufgaben stehen dem Kampfmittelbeseitigungsdienst zur Zeit 10 Feuerwerker, 5 Luftbildauswerter, 17 Munitionsvorarbeiter/-arbeiter und 3 Mitarbeiter in der Verwaltung zur Verfgung. Nur die Feuerwerker als Fachkundi-ge knnen verantwortlich fr die Fundmunitionsbeseitigung eingesetzt werden. Aufgrund des groen Zustndigkeitsbereiches und der Fundhufigkeit von Kampf-mitteln sind zeitliche Verzgerungen bei der Beseitigung leider nicht immer zu ver-meiden. Dies gilt besonders fr die Wochenenden und auerhalb der normalen Dienstzeiten, da in dieser Zeit nur 1 Feuerwerker fr dringende Notflle als Bereit-schaftsdienst eingesetzt werden kann. Die Polizeidienststellen mssen daher oftmals Kampfmittel vorlufig absichern, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schtzen. Sie sind verantwortlich fr die Sicherung bis zum Eintreffen des KMBD und fr die Stellung eines Fhrers zur Fundstelle. Bei der vorlufigen Absicherung von Kampfmitteln treten hufig Schwierigkeiten auf, da Polizeibeamte nicht an Kampfmitteln ausgebildet werden knnen und somit oftmals Unsicherheiten bestehen, welche Manahmen einzuleiten sind.
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Um Polizeibeamten diese Entscheidungen zu erleichtern, wurde der vorliegende Iden-tifizierungskatalog erstellt. Er soll die notwendige Zusammenarbeit zwischen dem Kampfmittelbeseitigungsdienst und den Polizeidienststellen erleichtern.
In diesem Katalog sind aus der Vielzahl unterschiedlicher Kampfmittel nur einige ty-pische Exemplare jeder Kampfmittelart aufgefhrt und abgebildet. Sie ermglichen jedoch eine fr den Kampfmittelbeseitigungsdienst unbedingt notwendige Beschrei-bung des Kampfmittels, um Prioritten bei der Beseitigung, Auswahl der einzusetzen-den Fahrzeuge, der Spezialgerte und des Personals treffen zu knnen.
Der Katalog soll gewisse Verhaltensmaregeln festlegen und die Beschreibung von Kampfmitteln in der Art erleichtern, dass z.B. ein Polizeibeamter sagen kann: Das vor mir liegende Kampfmittel sieht aus wie die abgebildete Munition auf Seite 7, Bild Nr. 3. Es ist 45 cm lang und hat einen Durchmesser von 10 cm.
Im Katalog wird grundstzlich keine Aussage ber die Gefhrlichkeit von Kampfmitteln gemacht, da verhindert werden muss, dass - wenn auch nur ver-einzelt - leichtfertig mit Munition umgegangen wird.
Nach wie vor ist die Munition genau so gefhrlich wie in den ersten Nachkriegsjahren, sie ist z.T. sogar gefhrlicher, da Auskristallisation und Reaktion von Sprengstoffen mit Metallen die Explosivstoffe handhabungsunsicherer gemacht haben und teilweise Sicherungseinrichtungen der Znder verrottet sind. Diese Umstnde werden immer bercksichtigt, wenn vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Empfehlungen fr eine vor-lufige Sicherung der Munition vor Ort gemacht werden.
Fr derartige Ratschlge und Verhaltensvorschlge trgt der Kampfmittelbeseiti-gungsdienst die volle Verantwortung und ist daher nicht leichtfertig bei der Erteilung derartiger Empfehlungen, denn durch unvorsichtigen Umgang mit Fundmunition sind schon viele Menschen zu Schaden gekommen.
Bezglich der Aufgabenabgrenzung zu den Entschrfern des LKA BW beachten Sie bitte die Beiheftung im Anschluss an den Katalog.
Gnter Goedecke Leiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes
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II. Erreichbarkeit des Kampfmittelbeseitigungsdienstes:
1. Telefon:
Dienstzeiten: Montag - Donnerstag 07:00 bis 16:00 Freitag 07:00 bis 12:30 Tel.: 0711 - 904-40000
1.1 Funk: Whrend der Dienstzeiten ber Dora TECK 25
1.2 Telefax: 0711 - 904-40029
1.3 E-Mail: [email protected]
Auerhalb der Dienstzeiten ist der PvD LPD Stuttgart Tel.: 0711 - 904-43333 zu benachrichtigen. Dieser teilt dann die Rufnummer des Bereitschaftsdienstes mit.
2. Postanschrift: Regierungsprsidium Stuttgart
Kampfmittelbeseitigungsdienst Pfaffenwaldring 1 70569 Stuttgart
Grundsatz: Hnde weg von Munition III. a) Verhaltensweise bei Fundmeldungen, wenn die Munition noch auerhalb liegt 1. Name, Adresse, Telefonnummer des Meldenden festhalten.
2. Mit dem Meldenden Fundort aufsuchen, Identifizierungskatalog und Meterstab mitnehmen.
3. Kampfmittel besichtigen und mit Hilfe des Katalogs mglichst identifizieren; dabei Unbeteiligte fernhalten.
4. Lnge und Durchmesser des Kampfmittels mit Hilfe des Meterstabs messen, da-bei keine Lagevernderung vornehmen (ein Kampfmittel, das schon Jahr-zehnte liegt, detoniert nicht von selbst. Es besteht also kein Risiko, an das Kampfmittel heranzugehen).
5. Feststellen, ob es sich um einen Blindgnger, angesprengte, oder um nicht ver-schossene Munition handelt (siehe Begriffsbestimmungen).
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6. Sind Deformationen erkennbar? Bei nicht verschossener Munition handelt es sich dann meist um angesprengte Munition
7. Sind Farbreste erkennbar?
8. Vorlufige Sicherung des Kampfmittels vornehmen, z.B. vorsichtiges Abdecken mit Erde oder bewachen. abhngig von Lage des Kampfmittels und der Wahrscheinlichkeit, dass Unbefugte das Kampfmittel finden.
9. Kampfmittelbeseitigungsdienst benachrichtigen, (Faxmeldung, S. 6) Ermitt-lungsergebnis durchgeben und ggf. Empfehlungen aufnehmen. Der zustndige Feuerwerker entscheidet ber zustzliche Manahmen wie z.B. Absperrungen, Rumungen etc. Es ist wichtig, dass sich derjenige Beamte, der das Kampf-mittel besichtigt hat, direkt mit dem KMBD in Verbindung setzt. Nur so knnen Rckfragen des KMBD beantwortet werden.
10. Abgesprochene Manahmen durchfhren.
11. Fundmunitionsmeldung ausfllen.
12. Sicherstellen, dass Folgeschichten den Fundort kennen und dass der KMBD jederzeit an den Fundort herankommt (Schlssel usw.).
NIEMALS VERNDERUNGEN AN DER MUNITION VORNEHMEN!
Auch harmlos aussehende Kampfmittel knnen bei unsachgemer Behandlung gefhr-lich werden!
III. b) Verhaltensweise, wenn Munition an der Dienststelle abgegeben wird
1. Name, Adresse des Abgebenden festhalten.
2. Fundort festhalten.
3. Kampfmittel an geeignetem Ort vorsichtig, z.B. Garage, noch besser in ver-schliebarer Kiste ablegen. Dabei das Kampfmittel nicht stoen, nicht werfen und nicht fallen lassen. Niemals an einem Kampfmittel mit Werkzeugen schrauben, drehen oder kratzen.
4. Fundmunitionsmeldung bzw. Fax mit Skizze oder Sofortbild bzw. E-Mail mit Bild an den Kampfmittelbeseitigungsdienst senden.
IV. Zustndigkeit der Entschrfer / Sprengstoffsachverstndigen
des LKA BW Sobald bei aufgefundenen, sichergestellten oder beschlagnahmten Munitionstei-len oder sprengstoffverdchtigen Gegenstnden der Verdacht besteht, dass sie mglicherweise in Zusammenhang mit einer Straftat stehen oder als Beweismit-tel dienen knnten, ist die Zustndigkeit der Entschr-fer/Sprengstoffsachverstndigen des LKA BW zu beachten (siehe Beiheftung im Anschluss an den Katalog).
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_________________________________ ____________,den _________ (Meldende Dienststelle, Aktenzeichen)
Tel.:___________________
Erledigt: Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Wrttemberg Pfaffenwaldring 1 70569 Stuttgart Tel: 0711 - 904-40000Fax: 0711 - 904-40029 (Keine Nachsendung per Post!)
Fundmunitionsmeldung 1. Fundort: a) Kreis
b) Gemeinde c) Bundesliegenschaft: ja ( ) nein ( )
2. Beschreibung des Gegenstandes (ggf. Skizze mit Maangaben): 3. Genaue Lage:
4. Ansprechpartner (Na