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Die Kellerboxer aus Neu Isenburg Chronik des Boxringes Neu Isenburg von 1980 bis 2010 Horst Gauß Ring Frei Verlag Die Isenburger Boxer und Trainer fühlen sich auch im Keller wohl! Da wird echter, knallharter Boxsport geboten!

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  • Die Kellerboxer ausNeu Isenburg

    Chronik des Boxringes Neu Isenburg von 1980 bis 2010

    Horst Gauß

    Ring Frei Verlag

    Die Isenburger Boxer und Trainer fühlen sich auch imKeller wohl! Da wird echter, knallharter Boxsport

    geboten!

  • VorwortAls ich 1978 nach Neu Isenburg zog,war es eigentlich nur eine Frage derZeit, wann ich in meiner neuenHeimatstadt auch einen Boxclub grün-den würde. Der CSC Frankfurt-Sachsenhausen, dessen Vorsitzenderund Manager ich war, war damalsschon auf dem Sprung nach ganz oben,und so war es für mich nicht schwer dieGründungsabsicht in die Tat umzuset-zen. Animiert dazu wurde ich auch vondem damaligen rührigen Leiter desSportamtes Günter Salzmann, mit demich fortan über viele Jahre hinweg einSuper-Verhältnis hatte. Überhaupt wardas Sport-und Badeamt immer für denClub und seine Probleme ansprechbar.Allerdings war die Trainingsraum-Suchefür den neuen Club ein fast hoffnungslo-ses Unterfangen. Es gab keinerleiTrainings-Möglichkeiten in Neu Isen-burg, alle Hallen waren belegt. DerBoxclub hätte lediglich die Möglichkeitgehabt an mehreren Tagen in verschie-denen Hallen zu verschiedenen Zeitenzu trainieren.Keine befriedigendenAussichten! Zum Schluss zeigte mirHerr Salzmann, der selbst von derAussichtslosigkeit der Trainingsstät- tensuche sehr enttäuscht war, eher ausVerzweiflung, statt aus Überzeugung,jenen hässlichen Kellerraum, in dergroßen Sporthalle im Sportpark in derAlicestraße 111. Der Raum schien sogar nicht für sportliche Aktivitäten geeig-net. Es war eigentlich ein Abstellraumfür Gerümpel und alte Sportgeräte.Große, hässliche Heizungsrohre zogensich durch den sehr niedrigen, lehm-

    grau gestrichenen Raum, der stetsüberhitzt war, wann immer die großeSporthalle beheizt wurde. Dieser hinte-re Kellerraum mit dem davor liegendengroßen Gang zu verschiedenenLagerräumen und zur überdimensiona-len Heizungsanlage hatte den Vorteil,dass der neue Boxclub dort jeden Tagund alleine trainieren konnte, denn werwollte schon diesen Raum haben? Daswar natürlich ein riesengroßer Vorteil,wenn man relativ unabhängig vonirgendwelchen Hallenbelegungen mitseinen Jungs täglich trainieren konnte.Nach einigem Nachdenken, mit derÜberlegung im Kopf, dass einigeBoxcamps auch nicht viel attraktiversind, und vor allem, dass wir ja saubereUmkleidekabinen und Duschen hatten,sagte ich zu. Der neue Boxclub hatteeinen Trainingsraum. Vielen Sportlernund Besuchern, die zum ersten Mal denClub besuchten und dann die dunkleKellertreppe zu diesem seltsamenTrainingsraum hinabstiegen, verschluges erst einmal die Sprache. Man glaubt ein einen Bunker hinabzusteigen, denndas ganze "Keller-Trainingsareal"ähnelte eher einem "finsteren Luft-schutzkeller" denn einer Boxschule.Wenn dann auch noch 20 Boxer dortschwitzend und keuchend unter denschrillen Kommandos der Trainer ihrTrainingsprogramm abspulen, dannglaubt man, man sei in einer "Folter-kammer".Platz-undLuftmangel, undSchweißgeruch scheinen so gar nichtfür sportliche Leistungen geeignet. Unddoch ist es gerade diese einmaligeAtmosphäre, die so faszinierend aufTrainer und Boxer wirkt. Hier wird harter

    "Die Kellerboxer aus Neu Isenburg"Chronik des Boxringes Neu Isenburg

    erzählt von Horst Gauß vom 25.5.2010

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  • Boxsport geboten. Seit 30 Jahren istdieser Kellerraum nun schon dieHeimstätte der Isenburger Boxer und somancher "Kellerboxer" ging später alsChampion aus dieser " Folterkammerhervor. Für nichts in der Welt würde derClub diesen Raum gegen eine sterileTurnhalle tauschen, es sei denn, dieTurnhalle würde den Boxern alleingehören!Horst Gauß

    Boxen gab es in Neu Isenburg schonfrüher, die alten Boxfans erinnern sichnoch an die fünfziger und sechzigerJahre, als der bekannte FrankfurterTrainer Günter Wiewecke, der hier inNeu Isenburg geheiratet hatte, dasTraining der Boxer überrnahm und auchsportliche Erfolge erzielte. Der besteBoxer aus Neu Isenburg war damalsWilli Zeiger, der viele Kämpfe auch fürdie Eintracht Frankfurt bestritt. KarliKutschera, damals Mitglied desBoxvereins fand zwei interessanteFotos aus der damaligen Zeit und stell-te sie mir für meine Archiv-Arbeit zurVerfügung.

    1980Pompöse Gründungsfeier

    Unvergessen ist die spektakuläreGründungsfeier am 18.Juni 1980 im"Pferdestall" der damaligen Diskothekvon Kurt Benz in der Frankfurter Straße.Viel Sport-Prominenz war vertreten. Der

    unvergessene Sportreporter Herbert3

    Gründungsfeier im Stall von links:Horst Gauß, Ebby Thust, Kurt Benz,Rene´ Weller, Reiner Hartmann

    Auf den obigen Bildern erkennen Sie dasdamalige Vorstandsmitglied HansSchnurr, Karli Kutschera, GeorgZimbrich und Emil Freihaut., Willi Zeigerund den Schülerboxer Walter Neukirch,den ich übrigens 1964 noch inDietzenbach boxen sah.

  • Kranz, Rene` Weller, Ebby Thust,Reiner Hartmann, Dieter Holm, HobbyGauß, von den Ringern Paul Donat undIsenburgs Bodybuilding Legende HeinzRupp. Der noch junge Buddy Cainesorgt für die musikalische Unterhaltung.Die Presse, inclusive der Bild-Zeitungberichtete ausführlich über diesesEreignis. Es hätte eigentlich nur noch dasFernsehen gefehlt um diese Feierunsterblich zu machen! Nun musstennatürlich auch Taten folgen! ReinholdSchäfer, Kurt Benz, Herby Schäfer undNorbert Brock waren die Männer derersten Stunde, die mir tatkräftig mithal-fen.

    Der Andrang beim Training war - wieimmer wenn etwas Neues kommt - rie-sengroß. Schon im ersten Jahr nahmder Club an einigen Ranglistenturnierenmit Erfolg teil.

    1981Guter Beginn! Michael Hahnund Bernhard May waren die

    besten Isenburger Boxer!

    Der erste Isenburger Boxer war derJugoslawe Nuna Jasarevic, der späterauch die Trophäe mit dem sinnigenNamen "Stier von Isenburg" erhielt.Diese Trophäe, eine jährlich stattfinden-de Auszeichnung für den erfolgreich-sten Isenburger Boxer, sollte dannjedes Jahr den Besitzer wechseln. Dererste Boxer, der für den neuen Club inden Ring stieg, war ein afghanischerIngenieur namens Younus, der am17.1.1981 im Rahmen einesBundesligakampfes beim CSCFrankfurt boxte und auch gewann.Schon damals legte der Club größtenWert auf Integration der ausländischenSportler. Da gab es keine Unterschiede,doch die meisten damaligen Boxerwaren Isenburger Buben oder aus dernäherten Umgebung.Auch viele Schüler fanden den Wegzum Boxring und trainierten mit. Leiderblieben nur wenige dem Boxsport erhal-ten. Der erste große und erfolgreicheLokalmatador war ein echter IsenburgerBub, Bernhard May, der imWeltergewicht beachtliche Erfolge

    erzielte. Aber auch Frank Piehler, 4

    Die Beteiligung der der IsenburgerSchüler am Training war sehr gut. Dochnur wenige blieben dem Boxsport treu.

    Reinhold Schäfer der gerade in derAnfangszeit viel dem Club half, hier mitdem ersten Isenburger Boxer ,Nuna .

  • Mathias Knöss, Stefan Gemmerich,Manfred Fuchs, Wolfgang Trusheim,Dieter Wilhelm, Jochen Söder, DoganCelin und Tilo Greuel waren in denersten Jahren für den Club erfolgreich.Beachtliche Talente waren damals auchNorbert Schneider, Karli Dichter,Hinnek Strauß, Harald Wenz, HolgerVeith, Wolfgang Schaller, JochenSöder, Jürgen Reuter, Thomas Neufeld,Frank Corcilius sowie Andy Haffner. Dererste Trainer war damals der erfolgrei-che frühere ungarische Meister ArpadMajay, der - und das sei erwähnt - weiles nicht selbstverständlich ist, von derStadt Neu Isenburg eine Wohnung undeinen Job vermittelt bekam. Arpad warviele Jahre der Trainer der Boxer,zusammen mit dem rührigen Senior

    Horst Priess, der nicht nur ein hervorra-gender Trainer sondern auch einKamerad für die Boxer war. Inzwischenist Arpad Rentner, aber in der Wohnunglebt er noch heute, und auch demBoxring ist er bis heute treu geblieben.Am 30.8.1981 fand dann die ersteVeranstaltung in der Buchenbuschhallestatt, es war ein so genanntesRanglisten-Turnier und die Resonanzwar sehr gut.

    Die ersten Hessenmeisterschaften andenen sich der junge Club beteiligte,brachten im Oktober 1981 schon ersteErfolge. In Oberbrechen bei Limburgboxten 3 Isenburger mit. Bernhard Mayverlor überraschend im Junioren-Halbweltgewicht gegen den KostheimerBorrow. Michael Hahn gewann imJunioren-Weltergewicht gegen denhohen Favoriten, den DeutschenJuniorenmeister Rudi Werner ausKostheim. Hahn hatte dreimal gewonn-nen um in den Endkampf zu kommen,wo er dann allerdings gegen den star-ken CSC-Boxer Filipovic verlor. Auchdie Isenburger Fliege Frank Rauschschien eine Zukunft vor sich zu haben.

    Doch er bekam nur einmal einen5

    Ein gewohntes Bild für Bernhard May(rechts). Sein Gegner wird wieder ein-mal angezählt. Sehr guter Besuch bei der ersten Box -veranstaltung 1981 in der Buchen-

    buschhalle

  • Gegner, den Wetzlarer Reindl, gegenden er in Oberbrechen im Hessenfinaleknapp verlor. In Hessen gab es nur 2Halbfliegengewichtler, und so hörteFrank schon 1981 wieder mit demBoxen auf. Einigen Isenburger Boxfans

    wird dieser Kampftag in Oberbrechennicht nur wegen des Boxens in besterErinnerung bleiben. Das anschließendeWochenende im benachbartenHaintchen/Taunus, wo ich die Boxerund Begleiter in mein Haus eingeladenhatte, war ein Volltreffer. Es wurde zünf-tig gefeiert. Michael Hahn boxte dannauch als erster Isenburger für den CSCin der Bundesliga, wo er zumJahresabschluss gegen den EichstätterWerner gewann.

    1982Massenschlägerei im Isenbur-ger Boxring! Bernd Bayer im

    Kommen!

    1982 fanden wiederum 2 Ranglisten-Turniere (4.4. und 13.12.) in derBuchenbuschhalle statt. Im Dezembergingen nicht weniger als 11 IsenburgerBoxer über die Waage. DieVeranstaltung am 13.12. in derBuchenbuschhalle endete mit einemEklat, als der stark alkoholisierte Vatervon Michael Hahn mit derPunktniederlage seines Sohnes nichteinverstanden war, kurzerhand denRing enterte und auf den Ringrichtereinprügelte. Alle wollten schlichten, undso tummelten sich mehr als 10Personen oben im Ring. Ein gefunde-nes Fressen für die Presse!Dann ging der Stern von Halbwelte-rgewichtler Bernd Bayer auf. Der langeschlaksige Junge errang einige wert-volle Siege. Der Deutsche Meister derProfi-Boxer, der sympathische Jean-Andre Emmerich sowie die StockstädterBoxer Maczuga, Kapalka und Wawrzak

    Halbliege Frank Rausch verlor seinenKampf knapp gegen Reindl

    Kellerboxer 1981 mit Trainer Arpad

    Sogar die Bild-Zeitung berichtete vondiesem schlimmen Ereignis.

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  • trainierten ebenfalls bei ErfolgstrainerArpad Majay. Doch die IsenburgerBoxer waren auch sonst überall inHessen aktiv.

    1983Ernst Teppert, WolfgangTrusheim und Tilo Greuelwaren die besten Boxer!!

    1983 und 1984 waren die aktivstenJahre des Boxringes Neu Isenburg. DerClub hatte viele Boxer, so dass mehre-re Clubkämpfe veranstaltet werdenkonnten. Beachtlich war im März dasCome Back von Ernst Teppert nach 12-jähriger Pause. Der ehemalige Frankfurter Bezirks-

    meister schlug wie in alten Zeiten mitseinem gefürchteten linken Haken denCSC-Boxer Mahmoudi ko. Dreimalwurde gegen Kickers Offenbach geboxt,zweimal gegen Kostheim. Der sportli-che Höhepunkt der " Clubkampf-Zeit"war die Begegnung gegen Reckling-hausen am 5.6.1983 in derBuchenbuschhalle. Der Club wollte sei-

    nen Beitrag zum Altstadtfest leisten undhatte eine so renomierte Boxstaffel wieRecklinghausen eingeladen. Ich wollteden Boxsport in unserer Stadt attraktivmachen, aber ich hatte die Rechnungohne die Isenburger gemacht. DieVeranstaltung wurde eine riesengroßePleite. Keine 200 Zuschauer waren amSonntagmorgen gekommen. Ich verlorüber 4000,- DM. Es war mir eine Lehre,nie wieder eine Boxveranstaltung beim

    Altstadtfest zu organisieren. Natürlichprofitierte der Boxring bei diesenClubkämpfen auch durch dieUnterstützung des CSC Frankfurt undden Beitritt einiger jugoslawischerSpitzenboxer wie Vladimir Sturlahn undCeljko Golup. Am 2.10.1983 wurde in Offenbachaufdem Festplatz an der Karl-Ullrich-Brücke im Festzelt gegen KickersOffenbach gewonnen. Den Kampf desMorgens machten der OffenbacherSchwergewichtler Thomas Hart gegenden Isenburger Polizisten Tilo Greuel.Greuel verlor nach großem Kampf, aberder Boxring ewann 10:8. Mit Edgar May,

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    Walter Fischer(links) Trainerlegende imGespräch mit den Isenburger BoxernTilo Greuel und Ernst Teppert.

    Tilo Greuel (links) im Isenburger Trikotmit der. Werbung von CarmensSonnenstudio

  • dem damaligen Trainer der neu formier-ten Kickers-Staffel war ich gut befreun-det und so boxten die Isenburger unddie Offenbacher nicht weniger als vier-mal zu dieser Zeit gegeneinander. DerBoxring konnte dabei eine Staffel miteigenen Boxern stellen. Bernd Bayerr,der wie ein ausgetragener Profi boxteund einige wichtige Kämpfe fürIsenburg gewann, war der Star! Auchder boxende Polizist WolfgangTrusheim feierte in diesem Jahr 8 Siegein ununterbrochener Reihenfolge.Jürgen Reuter, Mathias Knöss, DiegoBiasizzo und Frank Piehler waren eben-falls für den Boxring mit Erfolg imEinsatz.

    1984Boxring sehr aktiv, mehrere

    Clubkämpfe!Auch im Jahr 1984 ging es steil bergaufbeim Boxring. Im März boxte der Clubvor 400 Zuschauern in Kostheim. DerHauptkampf zwischen dem KostheimerLokalmatador Peter Geier und demneuen Isenburger Schwergewichtler,dem Sergeanten Tony Burton, war die

    Attraktion des Abends. Beide machtengleich in der ersten Runde Boden -bekanntschaft. Geier wollte aufgeben.Doch sein letzter aus Verzweiflunggeschlagener Haken traf Tony Burtongenau am Kinn, der schwer koging.Weitere glanzvolle IsenburgerSieger waren Bend Bayer undWolfgang Trusheim. Im April stieg auchich in der Hugenottenhalle zu einemkleinen Einlagekampf bei der Sportler -ehrung in den provisorischen Ring. ImMai trug der Boxring gleich zweiClubkämpfe aus. In Heusenstammwurde gegen Kickers Offenbach knappveloren. Micky Scholz und der

    Offenacher Thomas Hart machten imSchwergewicht den Kampf desMorgens, den Micky Scholz gewann. InOberursel boxte der Club mit 5 eigenenBoxern Am 8.7.84 wurde in derBuchenbuschhalle vor 300 Zuschauerngegen Kostheim der Rückkampf ausge-tragen. Alle Zuschauer wartetengespannt auf den Revanchekampf vonPeter Geier gegen Tony Burton. DochGeier kam nicht. Das war eine großeEnttäuschung. Micky Scholz verlor dieRevanche gegen Thomas Hart . DerIsenburger Toriani Traistaru kam zu

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    Eine Super-Stafel konnten wir 1983 inOffenbach in den Ring schicken!

    Jürgen Langos schlug Micky Scholz

  • einem beachtlichen Unentschiedengegen den Kostheimer Hofem.Glanzvoller Sieger war Halbschwer-gewichtler Wolfgang Trusheim gegenden Kostheimer Norbert Ruch. Im Dezember wurde erneut in derBuchenbuschhalle gegen KickersOffenbach geboxt. Diesmal wurde klarverloren. Für viel Gelächter sorgte derkleine Isenburger Bantamgewichtler mitdem seltsamen Namen Pisshase .Pisshase errang ein beachtlichesUnentschieden gegen Orazio Martino,den heute alle als den Krokodilmannaus Dietzenbach kennen. Eine stolzeTruppe konnte der Boxring im Jahr 1984aufweisen, wobei Gemmerich, Reuterund Hahn, Greuel, Trusheim,und Torianiaus dem eigenen Nachwuchs hervorge-gangen waren.

    1985Wo blieben die Isenburger

    Boxsportfreunde?Leider war es mir in den Jahren 1981bis 1984 mit den vielen Clubkämpfennicht gelungen hier in Neu IsenburgMitarbeiter und Sponsoren zu finden.Ich konnte und wollte das Risiko bei denteuren Clubkämpfen nicht mehr alleintragen.Der Funke der Initialzündungwar leider nicht übergesprungen und sogab es 19985 keine Clubkämpfe undauch keine sonstigen nennenswerteErfolge. Ich hatte außerdem 1985 sehrviel mit dem CSC Frankfurt zu tun, derja in diesem Jahr zum erstenmalDeutscher Mannschaftsmeister derAmateure wurde.

    1986Stefan Gemmerich der

    erste A-Klasse-Hessenmeister des

    Boxringes Neu Isenburg!1986 ging es wieder bergauf. Einigegute Jugoslawen haten sich dem Clubangeschlossen. Der Club stellte mitStefan Gemmerich im Halb-Mittelgewicht und Wladimir Sturlan imSchwergewicht 2 Hessenmeister derA-Klasse. Diesen Erfolg hatte der Cluballein Trainer Arpad zu verdanken.Gemmerich, der vor 5 Jahren beimBoxring mit dem Boxsport in NeuIsenburg begonnen hatte, war die

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    Eine Bomben-Staffel, nur mit eigenenBoxern gewann am 27.5.1984 inOberursel. Von links: Teppert, TrainerArpad Majay, Toriani, Reuter, Hahn undGemmerich

  • Sensation bei den Hessenmeister-schaften, denn im Finale besiegte erden haushohen Favoriten CarstenDaika aus Kostheim. Auf diesenTitelgewinn war ich natürlich besondersstolz, weil Stefan aus dem eigenenNachwuchs hervor gegangen war.Sturlan schaffte dasselbe imSchwergewicht.

    Damit war der Boxring bei denHessischen Meisterschaften.der zwei-terfolgreichste Verein hinter dem CSCFrankfurt-Sachsenhausen.

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    Als ersten ganz großen sportlichen Erfolg des Boxringes Neu Isenburg wertete ichden Gewinn der A-Klasse - Hessenmeisterschaft im Halbmittelgewicht durch StefanGemmerich im Jahe 1986, (rechts), der aus dem eigenen Nachwuchs hervor gegan-gen war. Ein ganz toller Erfolg auch für seinen Trainer Arpad Majay. WladimirSturlan, ( 2.von lin ks)wurde Meister im Schwergewicht.

  • 19872 Clubkämpfe gegenKickers Offenbach!

    1987 wurde wiederum gegen KickersOffenbach geboxt. Neue Namen tauch-ten beim Boxring auf. "Batschi"Bijykilmaz, Baraayai, Rosenkranz,Jürgen Halley, Dogan Celic, JürgenGraf, Zeljko Golup. Den Kampf desAbends machten in Offenbach am

    13.3.1987die beiden Schwergewichtler,der Offenbacher Lokalmatador ThomasHart und Zeljko Golup vom Boxring. Die Vorteile wogten hin und her, dieZuschauer hielt es nicht mehr auf denSitzen. Thomas Hart gewann diesenSchwergewichtskampf ganz knapp.Trotzdem siegten die Isenburger mit13:9 Punkten. Am 24.November kam esdann zum Rückkampf in derBuchenbuschhalle. Neu Isenburggewann mit 11:3. Im besten Kampfbesiegte James Coleman Thomas Hart.

    Aber auch die Youngster PatrickBischoff vom OFC und Celin Doganvom Boxring zeigten einen beherztenKampf, der unentschieden endete.Lothar Kannenberg vom OFC verlorgegen den amtierenden HessenmeisterMeidner (für Isenburg) nach Punkten.

    1988Still ruht der See!

    Nach einigen Powerjahren folgte einTief! Es tat sich nicht viel in Isenburg.Trainer Arpad Majay zog sich langsamzurück, nachdem einige gute Boxer,unter anderem Wladimir Sturlahn, derletztjährige " Stier von Isenburg" mitdem Boxsport aufgehört hatten. DieBoxer trainierten jetzt auch oft im

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    Einen Fight auf Biegen und Brechen lie-ferten sich Zeljko Golup (rechts) undThomas Hart, der hier angezählt wird.

    Celin Dogan wird in der Pause vonTrainer Arpad und Geschäftsführer WilliKirschner sekundiert.

  • "Seishin" von Friedrich Meiss, wo sehrgute Arbeit vom neuen Trainer HerbertWann und von Turgut Isman geleistetwurde.

    1989Alles am Boden? FrederickMeiss 3. Deutscher Jugend

    - Meister imHalbweltergewicht !

    1989 war der Boxring zunächst total amBoden. Keiner wollte mehr so richtigden Verein führen und so kam es zujener seltsamen Jahres-Hauptver-sammlung am 7.März 1989, die sokurios verlief, dass ich nicht umhinkonnte , damals , im Jahr 1989 diesesEreignis in einer Shortstory festzuhal-ten.

    " Der Toilettenpräsident "Einige Namen wurden aus persönlichen Gründen geän-dert!

    Das darf ja wohl nicht wahr sein, wasich Ihnen jetzt erzähle, doch es geschahwirklich so, und manchmal muss ichnoch heute lachen, wenn ich an diesesHusarenstück denke. Stellen Sie sich doch einmal vor, Siewerden in Ihrem Verein einstimmigzum Vize Präsidenten oder Kassen -wart gewählt, erhalten den Applaus deranwesenden Mitglieder , freuen sichüber das Vertrauen, das Ihnen dieVereinsmitglieder gerade bezeugt

    haben, gehen dann aber mal für einenMoment auf die Toilette um Ihre Notdurftzu erledigen , Sie kommen zurück undsind Ihres Amtes enthoben, ohne dassSie davon in Kenntnis gesetzt werden..Das ist ja unglaublich ! Das ist jaschlimmer als in einer Bananen -Republik, so könnte man wirklichsagen! Nun, der Posten des so genann-ten Vize-Präsidenten (beser gesagt:2.Vorsitzender) war ja eigentlich nur einunnützer Alibi-Posten ohne jeglicheBedeutung. Doch der sogenannteVizepräsident wird oftmals in denVereinen an solche Personen verge-ben, die den Verein sponsern wollenund sollen... Aber es kommt noch viel schlimmer ! Sie werden gewählt. Sie üben Ihr Amtweiter aus und erfahren erst 1 Jahrspäter, dass Sie während IhresToilettenbesuches abgewählt wurden,also gar nicht Vize - Präsident waren.So geschehen in Neu Isenburg am7.März 1989 bei der General versamm-lung des dort ansässigen Boxringes. Natürlich sollte dieses Ereignis nicht alsvorbildliche Vereinsführung Schulemachen. Doch wenn ein Verein ganzam Boden liegt, dann greift man oftnach dem letzten Strohhalm um nochetwas zu retten. Doch Sie wissen jasicherlich selbst, wie es oftmals um dieDemokratie in kleinen Vereinen bestelltist. Da wird zwar offiziell gewählt so mit "Handzeichen erheben " usw, aberseien wir mal ehrlich , gewählt bzw.bestimmt wird sehr oft derjenige, dersich bereits vorher als "Dummer" her-auskristallisiert hat, dem man also einAmt andrehen kann.

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  • Der Amateur - Boxverband, Amts-gericht und sonstige Behörden mögenbeim Lesen dieser kleinen Episodebeide Augen zudrücken. Die Sache istja "Gott sei Dank" verjährt, und so etwaspassierte auch niemals wieder !Der Boxring Neu Isenburg war seiner-zeit ziemlich am Boden, ich hatte kaumHelfer und vor allem keine Geldgeber.Meine Idee war, Bernie Rouge, einenmit mir befreundeten Geschäftsmannaus Neu Isenburg als zweiten .Vorsitzenden mit ins Boot zu holen, weilich wusste, dass Bernie Rouge darangelegen war, dass es in Neu Isenburgmit dem Boxsport wieder nach obenging und, dass er auch den Vereinfinanziell unterstützen würde. .Außerdem musste ja einmal im Jahrgewählt werden, und so trafen sich anjenem Märzabend zur so genanntenJahres Hauptversammlung in "RosisLuxemburger Truhe" in der Bahnhof -straße 8 Erwachsene und 9 jugendlichBoxer, meist Ausländer, der deutschenSprache kaum mächtig. Ich hatte dieJungs nach dem Box -Training zu dieserkuriosen Versammlung beordert, damitwenigstens ein "paar Hanseln" bei derHauptversammlung anwesend waren.. Noch war Günter Markus alsVizepräsident in Amt und Würden.Günter Markus, ein netter Junge, einermeiner allerersten Hobbyboxer derschon 1972 beim CSC und später beimBoxring Neu Isenburg trainierte ,warschon jahrelang Vizepräsident obwohlihm eigentlich gar nicht so viel an die-sem Posten gelegen war. Aber manhatte mit ihm irgendwann einmal den"Dummen" gefunden und Markus mach-te seine Sache, den Umständen ent-sprechend gut.

    Doch jetzt sollte nach meinem Planalles anders werden, denn wir hatten,so glaubte ich seinerzeit , mit BernieRouge ein neues " Opfer " gefunden.Bernie wollte zudem viel Geld in denVerein stecken um das Boxen in NeuIsenburg populärer zu machen. Mein Plan wäre sicherlich auch aufge-gangen, nur Bernie Rouge machte mireinen Strich durch die Rechnung , denner kam nicht zu dieser für ihn und michso wichtigen Hauptversammlung.Also schien alle Mühe umsonst, und ichmusste nun gedanklich umschalten -den geplanten neuen Vize-PräsidentenBernie Rouge schnellstens wieder adacta legen - und den altenVizepräsidenten Günter Markus neuposieren, dass er sich noch einmal fürdiesen Posten des Vize - Präsidentenzur Wahl stellen würde. Günter wollteerst nicht so richtig, aber nachdem ichihn inständig bat und ihm mit geschwoll-lenen Worten erklärte, dass er seineArbeit hervorragend gemacht habe,und, dass der Vorstand ohne ihnundenkbar sei, da stimmte Günter zu,gerührt ob der vielen ergreifendenWorte. Die Wahl verlief schnell. Ich wurde wie-der als 1.Vorsitzender gewählt DieJungs, die meisten aus der Türkei, hatt-ten noch nie in ihrem jungen Leben ansolch einer Versammlung teilgenomm-men und verstanden sowieso nicht, wasda vorn abging. Ihr einheitlichesMääääh , Entschuldigung Ja warselbstverständlich." Wer ist dafür, dass Günter MarkusVize Präsident wird?" Wiederum machte ein einheitliches"Määääääh", Entschuldigung, " Ja" dieRunde.

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  • Aydar; ein 14 jähriger, lustiger kleinerTürke, zum ersten Mal an diesemAbend beim Boxtraining dabei, undanschließend gleich bei dieser so wich-tigen Versammlung als Wahlberechtig-ter, meinte: "Was ich machen müssen?Wer sein Gunter Makuss ?, aber mirsein egal, ich Finger hoch heben!"Günter Markus nahm die Wahl an,nachdem ich ihn, wie gesagt, inbrünstigbearbeitet hatte, und er konnte sichsomit nach wie vor Vizepräsident nenn-nen. Mir war ein Stein vom Herzen gefallen,dass Günter weiter im Amt blieb, dennnachdem Bernie Rouge uns versetzthatte, war ich froh, dass er, der jaeigentlich nicht mehr gewählt werdenwollte und auch nicht gewählt werdensollte, das Amt wieder angenommenhatte. " Wer ist dafür, dass Willi KirschnerKassierer wird?" Wieder bestätigte ein einheitliches"Määääääh" diese für den Verein sowichtige Position. Es gab ja auch sehrviel zu kassieren, bei damals lächer-lichen 20 Mitgliedern.Wie schon gesagt,der Boxring war mal wieder am Boden. Der langjährige Vorstand war also wie-der komplett bestätigt worden.Doch dann nahm die Versammlung einesehr merkwürdige Wende, nur weil derneue und alte Vizepräsident GünterMarkus mal eben auf die Toilette muss-ste. Hätte er geahnt, welch undemokra-tischer Schicksalsschlag ihm währendseines Toilettenganges sein Amt raubte,er hätte diesen Gang sicherlich nichtangetreten. Just in dem Moment, da Günter Markusin der Toilette verschwunden war, betrat

    Bernie Rouge Rosis LuxemburgerTruhe" begrüßte, leicht angetrunken alleMitglieder und entschuldigte sich dafür,dass er zu spät gekommen war. Mir blieb zunächst die Spucke weg. Ichwar natürlich sauer auf Bernie Rouge,schließlich sollte er doch zumVizepräsidenten gewählt werden undnicht Günter MarkusIch schimpfte und trauerte der verpass-sten Gelegenheit nach. Zu WilliKirschner, dem Geschäftsführer meinteich, ob er vielleicht einen Rat wüsste,wie man Bernie Rouge doch noch zumVizepräsidenten machen könnte. Kirschner und ich kamen überein, wirsollten den Vizepräsidenten, also denBernie Rouge, jetzt - da GünterMarkus auf der Toilette war - einfachnoch mal neu wählen, das mache demGünter nichts aus. Wie das ?Der Vizepräsident war doch schongewählt ! Ich musste zunächst lachen über dieseobskure Idee, doch je länger Günter aufder Toilette blieb umso schneller nahmdiese verrückte Idee reale Gestalt an.Günter Markus Pech oder Glück war es,dass er etwas länger als gewöhnlich aufder Toilette blieb. Denn während dergute Günter noch auf dem stillen Ört-chen verweilte, wurden flugs alleBedenken beiseite geschoben undBernie Rouge als neuer Vizepräsidentvorgeschlagen. "Wer ist dafür, dass Bernie Rouge neuerVizepräsident wird?" Aydar fragte neugierig: "Wer seinBernie Rutsch, ich dachte Wahl schonvorbei", aber, so dachte er, vielleicht

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  • war es ja in Deutschland so üblich, dassneu gewählt wurde, wenn jemand aufdie Toilette ging. " Ach egal, ich einfach Hand hoch undhaben meine Ruh ! " Warum kam Günter aber auch nichtschnell genug von der Toilette zurück,noch hätte er das große Unglück ver-meiden können. Immerhin hörte man jetzt das Wasserauf der Toilette rauschen, er konnte alsojeden Augenblick zurückkommen. Doch Günter kam nicht so schnell, ermusste sich ja noch die Händewaschen, und so nahm das Verhängnisseinen Lauf.. Wiederum ein einheitliches"Määääääh" , sprich "Ja" , der anwe-senden Mitglieder, bei der Frage, werdamit einverstanden sei, dass BernieRouge neuer Vizepräsident würde. Bernie nahm die Wahl natürlich an undbestellte 1 Flasche Champagner undviel Cola für die Jungs. Die Boxer jubelten. Dieser Bernie warfür sie jetzt der richtige Mann am richti-gen Ort. Auf der Toilette hatte das Rauschen desWassers aufgehört !Doch zu spät !Als Günter nichts ahnend zu seinenKameraden zurückkam, wunderte ersich über die ausgelassene Stimmungdie komischerweise während seinerAbwesenheit aufgekommen war. Die Jungs feierten gerade den neuenVizepräsidenten und Günter trank einGläschen mit und stieß mit Bernie an,nicht ahnend, dass er soeben demneuen Vizepräsidenten zugeprostet

    hatte. Er konnte ja nicht wissen, dass er wäh-rend seiner Abwesenheit seines schwe-ren Amtes auf demokratische , äh, toi-lettenartige Weise enthoben wordenwar. Günter erfuhr erst ein Jahr später beider nächsten Vollversammlung, dass er1989 gar nicht zum Vizepräsidentengewählt worden war. Er nahm es mit Humor, ging aber, nach-dem er 1990 wiederum neu gewähltworden war - Bernie Rouge hatte es beiseiner Spende für den Club sein lassen-vorsorglich nicht mehr auf die Toilette.Doch noch im selben Jahr kam einepositive Wende beim Boxring.Allmählich stellten sich wieder Erfolgeein, auch wenn die Jungs nicht nur "imFolter-Keller" im Sportpark trainiert wur-den. Im "Seishin", der Kickbox-Schulevon Friedrich Meiss reiften mit DavidBerz, Frederick Meiss und AndyKupresanin drei große Talente heran.Herbert Wann, der spätere1.Vorsitzende, Edgar Mey und ichwaren damals die Trainer. David Berzund Frederick Meiss wurden dann auchJugend-Hessenmeister. Im selben Jahrwurde Frederick Meiss auchSüdwestdeutscher Meister und belegtebei den Deutschen Jugendmeister-schaften einen hervorragenden 3. Plat

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  • 1990- Frederick Meiss und Andy

    Kupresanin Hessische Juni-orenmeister!

    1990 wurden Frederick Meiss und AndyKupresanin Hessische Juniorenmeister.Unser heutiger Trainer Orfeus Naramkabegann mit dem Boxsport. Orfeusbrachte es immerhin auf über 30Kämpfe für den Boxring, die meistendavon allerdings in fremden Ringen,weil in Neu Isenburg kaum noch veran-

    staltet wurde.

    1991Nichts los beim Boxring!!

    Der Keller war voll mit Hobbyboxern,doch keiner wollte boxen. Es fehlte einZugpferd!.

    1992Orfeus NaramkaHessenmeister!

    1992 wurde Orfeus Naramka Hessen-meister der B-Klasse im Halbschwer-gewicht, und er wurde dafür als erfolg-reichster Boxer 1992 mit der Trophäe"Stier von Isenburg" ausgezeichnet.Auch Özgür Kazan wurde bei derJugend Hessenmeister imHalbweltergewicht. Herbert Wann,damals noch bei bester Gesundheit,war ein hervorragender Trainer.Zusammen mit dem alten Haudegen

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    Frederick Meiss (links) und David Berzwurden 1989 Jugend-Hessenmeister. Ichfreute mich riesig über diesen Erfolg.Ganz rechts, Trainer Edgar May

    Frederick Meiss, David Berz und AndyKupresanin waren Seishin-ProdukteIhre Trainer Steve Mc.Queen(ganz links)und Friedrich Meiss(ganz rechts)

    Aufbruch der jungen Talente imSeishin

  • Turgut Isman waren die beiden ein"Super-Trainerteam" Neben Naramkaund der "Fliege" Wakil Safi eilten sie mitden Jugendboxern Özgür Kazan undBurak Isman von Sieg zu Sieg. Viermalin der Woche wurde trainiert, zweimalim "Keller" und zweimal bei FriedrichMeiss in der Kickboxschule "Seishin".

    Einen lukrativen Neuzugang hatte derBoxring mit dem Amerikaner RayOdonyo zu verzeichnen, der eine großeStütze des Vereins werden sollte. Der Boxring strebte bei so vielenNachwuchstalenten neuen Zielen ent-

    gegen.

    Ein gutes Gespann, die beiden Trainer.Herbert Wann und Gerd Homeier.

    19934 Hessenmeister für den

    Boxring!Özgür Kazan war einer der bestenIsenburger Boxer. Ein unverschuldeterAutounfall war sein Schicksal. Heutelebt er mit dem Rollstuhl und schauttrotzdem optimistisch in die Zukunft. 1993 war dann auch das seit langer Zeiterfolgreichste Jahr. 4 Hessenmeister ,zwei davon im Jugendbereich, errangder Club. Das hatte es vorher noch nicht gege-ben. Naramka schied zwar imEndkampf der B-Klasse wegen einerSchulterverletzung aus, aber ÖzgürKazan verteidigte erfolgreich seinen imVorjahr gewonnen Titel. Burak Isman

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    Auch das ist der Boxring Neu Isenburg.Boxen für Jedermann. Jürgen Beck, vonBeruf Versicherungsfachmann beiderAllianz ist mein ältester Hobbyboxer.Er lernte bei mir 1973 das Boxen beimCSC. Seit 1980, also seit der Gründungist er Mitglied und Hobbyboxer beimBoxring. Er fühlt sich im Kelleraum zwi-schen alten Rohren und Sandsäckenwohl.

  • wurde Jugend-Hessenmeister imSchwergewicht. Wakil Safi wurde beiden Senioren Meister im Fliegen-gewicht und Ray Ordonio, ein ganz toll-ler Bursche, der bei der US-Armee hierin der Nähe stationiert war, war zweiJahre lang ein erfolgreicher Welter-gewichtler, der von Sieg zu Sieg eilte. Erwurde in der A-Klasse Hessenmeisterim Halbweltergewicht.Er boxte dannauch für den CSC Frankfurt in derBundesliga. 1993 gewann der BoxringNeu Isenburg mit einer starken Staffelin Naurod den begehrten Peter Geier-Gedächtnis-Pokal.

    1994Endlich der lang ersehnteerste große Titel! BurakIsman wird Deutscher

    Jugendmeister im Schwer- gewicht!

    1994 sollte dann das Super- Jahr desBurak Isman werden, der nicht nurHessen-und Südwestdeutscher Jugend-meister im Schwergewicht wurde, son-dern dem ganzen noch die Krone auf-setzte, als er in Kiel Deutscher Jugend-meis ter wurde. Der erste Deutsche Titelfür einen Isenburger Boxer. Auch in derDeutschen Nationalmannschaft wurdeBurak Isman mehrmals eingesetzt. DieKrönung seiner Laufbahn war der3.Platz bei den Europameisterschaf tenin Griechenland. Ray Ordonio wurde inder A-Klasse Hessenmeister imMittelgewicht , Özgür Kazan wurdewiederum Meister im Junioren-Halbweltergewicht während Wakil Safigegen den CSC-Boxer Peter Firner imFedergewicht unterlag und Vizemeister

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    Die Weihnachtsfeiern im DietzenbacherHof waren jedes Jahr ein besonderesEreignis, so wie hier 1993 mit einer fastkompletten Boxstaffel.

    Große Freude über zwei Hessenmeisterim Jugendbereich. von links: HerbertWann, Özgür Kazan, Burak Isman undsein Vater Turgut Isman

    ImpressumDiese Chronik ist am 21.8.2010 erschie-nen im::Ring Frei Verlag Horst GaußRichard-Wagner-Straße 5063263 Neu IsenburgTel:06102/327757Fax: 06102/329318e-mail: [email protected]

  • wurde. Von diesen Erfolgen getragen,wurde die Boxveranstaltung am15.10.194 in der Buchenbuschhalle einRiesen-Erfolg. Es war übrigens dieerste Veranstaltung seit 1987 in NeuIsenburg. Der große CSC-und Boxring-Sponsor Walter Mandausch war einJahr zuvor gestorben und seine TochterPetra führte zur Erinnerung an ihrenVater erstmals das "1. WalterMandausch-Gedächtnis-Turnier" durch.Star des Abends war wieder einmalBurak Isman, der in einem

    Ausscheidungskampf zur internationa-len Deutschen Meisterschaft MarcPoser aus Gera sicher schlug. Beim Peter Geier-Gedächtnis-Pokal-Turnier konnte der Boxring seinenVorjahres-Titel nicht verteidigen. DieMannschaft wurde aber hervorragenderZweiter. Neue Gesichter tauchten mitden Talenten Aldo Wieland, ChemcikWaiss und Marjan Kojic auf. MarjanKojic, ein knallharter Bursche, der vonSieg zu Sieg eilte, kam bei einemAutounfall ums Leben

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    War das eine Freude! Ein Jsenburger Junge aus dem eigenen Nachwuchs wurdenicht nur Deutscher Jugendmeister sondern auch noch 3. Europameister. BurakIsman, der dann auch in der Deutschen Nationalmannschaft boxte. Diesen Titel wer-tete ich als den zweiten ganz großen Erfolg des Boxringes nach dem Gewinn derHessenmeisterschaft durch Stefan Gemmerich im Jahr 1984.

  • 1995Weltmeister Henry Maske in

    Neu Isenburg! 1995 brachte Neu Isenburg ein sensa-tionelles Event. Mir wurde, da ich mitdem Sauerland-Profi-Boxstall ein wenigverbandelt war, ein Teil der Organisa-tion der Boxweltmeisterschaft vonHenry Maske gegen Egerton Markus inder Festhalle Frankfurt übertragen. Sosorgte ich für Hotels, Essen, Trainings-stätte und Presse-Termine der Boxerund organisierte einen Teil des Vorver-kaufs und einige Event-Einlagen in derFesthalle. Henry Maske trainierte 8Tage lang in der Geschwister - Scholl-Schule und viele IsenburgerJugendliche durften das damaligeDeutsche Box-Idol bewundern. HenryMaske, sein Trainer Manfred Wolkeund Axel Schulz. wohnten imKempinski-Hotel, die Sparringpartnerbrachte ich im Hotel Sauer unter und inder Gaststätte Dietzenbacher Hofbekochte Renie die Sparringspartner,

    unter ihnen der spätere WeltmeisterAdolpho Washington, der für die Steakskein Besteck brauchte. Er aß sie ein-fach aus der Hand. Ein großes Ereignisfür Neu Isenburg war dann natürlichauch der Eintrag des Weltmeisters ins"Goldene Buch der Stadt". Zum Kampf gegen Egerton Markuskamen dann auch über 10.000Zuschauer in die Frankfurter Festhalle.Am 29.4 .wurde Burak Isman bei denDeutschen Juniorenmeisterschaften in

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    Ray Ordonio wurde A-Klasse-Hessen -meister

    Henry Maske in der Geschwister-Scholl-Schule beim Autogramschreiben.

    Ein besonderes Ereignis! Henry Masketrägt sich ins Goldene Buch der StadtNeu Isenburg ein.

  • Hanau Dritter im Schwergewicht. Am16.9. boxte eine kombinierte Boxring-CSC-Staffel in Bocholt. Es war eine tolleVeranstaltung und ein sehr schönerWochenend-Ausflug für alle Beteiligten.Nur 8 Tage später, am 23.9. fand das 2.Walter-Mandausch-Gedächtnis-Turniervor 300 Zuschauern in derBuchenbuschhalle statt.

    Es war eine sehr gute Veranstaltung,auch wenn einige Isenburger Boxer ihreKämpfe verloren. Stefan Oleskogewann seinen Kampf gegen denRüsselsheimer Mario Hoss und auchder mehrmaliger Hessenmeister ÖzgürKazan zeigte einen "Super-Kampf"gegen den Deutschen Meister MarcoWeinbrod und verlor nur ganz knapp.Burak Isman schlug denSossenheimerRalf Zeller. Im Herbst, man höre undstaune, fanden sogar die Endkämpfeder Hessenmeisterschaft in derGeschwister-Scholl-Schule statt. DieseVeranstaltung, die in der Sporthalle Süd

    in Sachsenhausen immer so um die1500 Zuschauer zog, wurde hier inIsenburg ein Reinfall. Es kamen nur ca.150 Zuschauer. Man muss allerdingsdazu sagen, dass ich diese Endkämpfeerst 14 Tage vor der Veranstaltung vomHessischen Boxverband aufs Augegedrückt bekam, weil es Probleme mitdem ursprünglichen Veranstaltergab.Ich hatte also keine Zeit mehr, einevernünftige Webung durchzuziehen.Isenburg hatte sogar einen Finalisten,den superschweren Jemiai Rami, derallerdings seinen Kampf klar verlor.

    1996Burak Isman Deutscher

    Vizemeister der Junioren!Ein großer Erfolg für Burak und docheine große Enttäuschung! DerDeutsche Meistertitel war so nahe! ImJanuar bat mich sein Vater, TurgutIsman, seinen Sohn zu trainieren. Ichnahm an und hatte mit Burak anstren-gende Wochen mit hartem Training zubewältigen. Es machte mir viel Spaß mitdiesem Jungen zu trainieren. DieErfolge von Burak waren sensationell.Hessenmeister und Südwestmeister mit4 KO-Siegen in der 1. Runde. Auch aufder Deutschen Meisterschaft in Kölngewann Burak gegen die starken ost-deutschen Vertreter wiederum 2Kämpfe durch ko in der 1.RundeSechsmal hatte er jetzt schon in der 1.Runde durch ko gewonnen. Er war mitAbstand der stärkste Boxer auf derDeutschen Meisterschaft. Ich hatte

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    Weltmeister Henry Maske trainierte inNeu Isenburg

  • Burak den gefürchteten Leberhakenbeigebracht , eine meiner Spezialitätenund Burak setzte diese Waffe mit Erfolgein, wie einst ein Dieter Schütze odermein Sohn Hobby. Im Endkampf um dieDeutsche Halbschwergewichtsmeis -terschaft dann die große Enttäuschungals Burak allzu siegessicher in der 3.Runde in einen Konter von KhoderZaher aus Heidelberg lief und derKampf abgebrochen wurde. Burakbeendete kurz danach seine Laufbahn.Seine Berufsausbildung zum Hotel-Fachmann ging vor. Ein weiteres

    Isenburger Box-Ereignis aus dem Jahr1996 waren die "Fighting Girls" DasFrauenboxen war in Deutschland gera-de im Kommen, da waren wirIsenburger schon mit bei den Ersten.Ich trainierte im "Seishin" Natalie Meiss,Georgia Kourmouza und DarinaTsokolaeva. Natalie und Darina wurdenProfi-Boxerinnen beim Hessen-Boxteam,während Georgia Kourmouza,dem Boxring angehörend, im Sommerin Gießen Bezirksmeisterin im Junioren-

    Leichtgewicht gegen Mike Miserskiwurde. Sie war wohl mit eine der ersteninoffiziellen Amateur-Meisterinnen inDeutschen Ringen. Am 9.11. fand danndas 3. Walter Mandausch Gedächtnis-Turnier in der Buchenbuschhalle statt.300 Zuschauer sahen gute Kämpfe. DerBoxring hatte die Staffel von BC Bocholtzum Rückkampf eingeladen. GeorgiaKourmouza wurde dann auch inoffiziell-le Südwestdeutsche Meisterin, als sie ineinem grandiosen Kampf die WormserBoxerin Nadine Stapf schlug. Für

    Isenburg boxten noch Ali Kaschab,Manuel Hertlein, Mirakai Gülzer,Soufyab Messaud, Patrick Kuhn undAmer Kheiradine, die allesamt verloren.

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    Einer meiner größten Trainer-Erfolge!Burak boxte 1996 sensationell! Und dochfehlte wieder einmal das letzteQuäntchen Glück!

    Georgia Kourrmouza war eine meinerbesten Schülerinnen.

  • 1997Christian Lindner Deutscher

    Jugendmeister imSchwergewicht!

    Zur Isenburger Boxszene gehörennatürlich auch die Erfolge von Natalieund Frederick Meiss in jenem Jahr,auch wenn sie nicht mehr direkt zumBoxring gehörten. Natalie war der Starim Zoo-Gesellschaftshaus mit einigenspektakulären Profi-Kämpfen zu einerZeit, da es in ganz Deutschland viell-leicht 50 boxende Frauen gab .Beiihrem ersten Titelkampf um dieDeutsche Meisterschaft imLeichtgewicht in Worms gegen dieLokalmatadorin Silke Weikenmeyer, diespätere Weltmeisterin, wurde sie nichtganz korrekt bewertet und verlor. Dergrößte Erfolg für den Boxring NeuIsenburg war in diesem Jahr im April

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    1996 gewannen wir den Theissen-Cup in Bocholt. Dieser Ausflug war für alleBeteiligten ein unvergessliches Erlebnis.

    Der Cup gehört uns! Mit mir freuensich Özgür Kazan und Timothy Bright

  • der Gewinn der Deutschen Jugend-Schwergewichts-Meisterschaft durchChristian Lindner in Schwetzingen.Dieser Titelgewinn war eine Gesamt-Produktion der Hobby-Boxabteilung, dienach wie vor im Kellerraum derSporthalle trainierte, während dieandern Boxer im "Seishin" daheimwaren. Lindners Erfolg war aber auchein großer Erfolg für seinen TrainerArpad Majay, der den Jungen in derFolterkammer formte. Die Hobby-Boxer Erwin Walter, Jürgen Langos und Rudi Reuter halfen ihm dabei. Beiden erstmals im Motodrom ausgetrage-nen Hessenmeisterschaften war NeuIsenburg mit 15 Boxern aktiv dabei.

    Sechs Boxern gelang der Einzug insHessenfinale. Lindner und Gerz holtensich erste Plätze im Jugendbereich.Frederick Meiss verlor im Mittelgewichtden Endkampf der A-Klase gegenRoger Knorr aus Oberursel sehrumstritten, und Mihail Brezcniak wurdeZweiter im Halbmittelgewicht der B-Klasse, genau wie Wakil Safi undJacub Holocek. Beim 4.Mandausch-Gedächtnisturnier am 15.11. kamen nur100 Zuschauer in die Buchenbusch -halle. Gewinnerin des Abends war die16-jährige Tanja Rotkvic, die die inoffi-zielle südwestdeutsche Meisterschaftim Junioren-Weltergewicht gegenNadine Stapf aus Worms gewann.

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    Christian Lindner wird 1997 Deutscher Jugendmeister . Mit ihm freuen sich seineFamilie und sein Trainer Arpad Majay (mit rotem Pullover). Für mich war dieserGewinn der Deutschen Meisterschaft das dritte große Erfolgserlebnis nachGemmerich(1984) und Isman(1994). Es war wieder ein Jugne aus dem eigenenNachwuchs, der diesen großen Titel gewann..

  • 1998Christian Lindner Deutscher

    Vizemeister im Jugend-Schwergewicht!

    1998 wurde Christian Lindner bei denDeutschen Jugendmeisterschaften inWolfenbüttel Zweiter. Das war das ein-zige nennenswert Ereignis aus demJahr 1998. Die erste Profi-Boxveranstaltung in NeuIsenburg, von Friedrich Meiss organi-siert, fand dann am.17.April 1998 statt.Frederick Meiss gewann seinen 1.Profikampf gegen Andreas Beyer undNatalie Meiss gewann gegen dieFranzösin Rangard. Auch der spätereWeltklasse-Boxer Oktay Urkal boxte beidieser Veranstaltung mit.

    1999keine besonderen

    Aktivitäten!2000

    Jakub Holocek und TanjaRotkvic sind Isenburgs Aus-

    hängeschilder!Bei den Hessenmeisterschaften wurdeJakub Holocek Hessischer Vizemeisterim Jugend-Mittelgewicht und TanjaRotkvic wurde am 28.10.2000 inIsenburg im Foyer der Sporthalle im Sportpark beim 5. Walter Mandausch-

    Gedächtnis-Turnier inoffizielle Hessen-meisterin im Halbweltergewicht gegendie Limburgerin Julia Becker. Ihr Trainerwar damals Emil Freihaut. Boxring- Trainer war 2000 Lloyd Smith.

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    Jacub Holocek mit seinem TrainerHerbert Wann

    Tanja Rotkvic mit ihrem damaligenTrainer Emil Freihaut.

  • Für Neu Isenburg boxten außer TanjaRotkvic noch Jakub Holocek, Fikre Diara, und Orfeus Naramka.

    2001Nur wenige Aktivitäten!

    Am 20.10.2001 fand das 6.MandauschGedächtnis-Turnier wiederum im Foyerder großen Sporthalle im Sportparkstatt. . Diese Veranstaltung war erneutein großer Erfolg. Ich versuchte derVeranstaltung ein wenig vom Flair derso erfolgreichen CSC-Veranstaltungenin der Wintersporthalle mitzugeben. Sotrat vor und während der Veranstaltungdie von mir gemanagte SängerinSusanne Pütz auf. Die Atmosphäre warsehr aufgelockert. Die Veranstaltungkam gut an.

    2002 bis 2003Stagnation auf der ganzen

    Linie!Im Oktober 2003 wurde Tanja Rotkvic(23 Jahre alt) die erste offizielleHessenmeisterin im SchwergewichtSie besiegte Manon Rohrbach, dieboxende Gastwirtin aus Oberursel undim Endkampf dann Sabine Meffert ausLimburg. Der Trainingsbetrieb im Kellerwar gut, immer um die 15 Hobbyboxertummelten sich dort. Doch boxen wolltekeiner. Freilich ließ da auch meinInteresse am Boxring nach. Ich wollteimmer als erstes Ziel eine gut funktio-nierende Boxstaffel wie in den achtzigerJahren nicht aus dem Auge verlieren.Doch daraus wurde nichts.

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    Trainer Lloyd Smith mit den IsenburgerBoxern Diara, Naramka und Holocek

    Die aktivsten Boxer des Boxringes NeuIsenburg

  • 2004Letztes Mandausch-Turnier!

    Letzte Veranstaltung!Am 30.10.2004 fand das 7.WalterMandausch-Gedächtnis-Turnier imFoyer der Sporthalle im Sportpark statt.Es sollte die letzte Veranstaltung fürviele Jahre sein. Die Gebrüder Haukaus Sprendlingen, Fikre Dira, DumusBasta und Tunc Bayram stiegen fürIsenburg in den Ring. Trainer waren sei-nerzeit Orfeus Naramka und TorstenHering.

    2005Jubiläumsjahr und TanjaRotkvic 1. Deutsche Frauen-meisterin! 25 Jahre bestand nun der Boxring NeuIsenburg. Es gab gute und schlechteZeiten, doch der Niedergang in den letz-ten Jahren war unverkennbar, darüberkonnte auch der Gewinn der DeutschenMeisterschaft durch Tanja Rotkvic nichthinwegtäuschen, die meistens beiGerhard Jawarowski in Offenbach trai-nierte. Tanja Rotkvic wurde DeutscheMeisterin im Halbschwergewicht inWorms mit einem Sieg über MarinaMeng aus Plön. Tanja war somit dieerste Hessin, die einen offiziellen DM-Titel der Frauen gewann. Es war ihr 18.Kampf. Ähnlich wie in anderen hessi-schen Vereinen wollten immer wenigerJugendliche boxen. "Fitnessboxen oderHobbyboxen" hießen jetzt die

    Zauberwörter. Auch beim Boxring wardie Halle voll, aber die Jugendlichenwollten sich nur ein bisschen in Formbringen, nur in den Ring wollten sienicht steigen. Zudem war unser 1.Vorsitzender Herbert Wann sehr oftkrank und es fehlte natürlich auch Geldund somit auch die notwenige Initiativezu größeren Taten. Die Jubiläumsfeieram 18.Juni 2005 wurde leider keinErfolg. Das Sport -und Badeamt hattesich so viel Mühe gegeben. 5Stuhlreihen für ca. 100 Besucher sowieein Renderpult, links und rechts mitkleinen Bäumchen geschmückt solltender Veranstaltung einen würdigenRahmen verleihen. Die Stadt NeuIsenburg - an der Spitze BürgermeisterOliver Quilling - war mit fast allenPolitikern und mit Landrat Walter imwunderschön geschmückten Foyer derSporthalle vertreten, doch kein einzigerBoxer kam zur Feier.Das Zusammen-gehörigkeitsgefühl war mal wieder aufdem Nullpunkt. Die Jungs, die im Kellertrainierten, hatten nur ihre eigenenInteressen im Kopf. Der Verein war wie-der einmal ganz unten!

    2006 bis 2008Keine Veranstaltungen, we-

    nige sportlichen Erfolge!Aber neue Perspektiven

    durch neuen Vorsitzenden!Es tat sich nicht viel beim Boxring, siehtman einmal davon ab, dass sich dasFitnessboxen immer mehr durchsetzte.Die Traininghalle war voll, TrainerNaramka hatte viel zu tun, aber sportli-che Erfolge bei Meisterschaften blieben

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  • aus, weil ja auch fast niemand "Bock"hatte, in den Ring zu steigen. WaldemarStarkloff konnte als neuer Trainergewonnen werden. Sein Sohn JochenStarkloff ein starker Mittelgewichtlerbestritt einige Kämpfe erfolgreich fürden Boxring. Er ist auch heute noch derzuverlässigste und aktivste Boxer desClubs. Doch so konnte es nicht weitergehen. Bei allem Respekt vor HerbertWanns Leistungen, er hatte den Boxringüber viele Jahre hinweg hervorragendgeleitet und auch zu sportlichenErfolgen geführt, aber seine Krankheitund die Lustlosigkeit vieler Aktiver

    machten ihm einen Strich durch dieRechnung. Es musste etwas passieren.Als sich ein junger Boxer namensAlexander Konrad, aus Neu Isenburgbereit erklärte, Verantwortung zu über-nehmen, unterstützte ich diesen Plan.Am 18. Dezember 2008 wurdeAlexander Konrad dann bei der außer-ordentlichen Mitgliederversammlungzum neuen Vorsitzenden gewählt. 2.Vorsitzender wurde Turgut Isman undGeschäftsführerin Anastasia Konrad.

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    Für mich war der Gewinn der Deutschen Meisterschaft durch Tanja Rotkvic dasvierte von mir am meisten geschätzte Erfolgserlebnis bem Boxring Neu Isenburg.Tanja, ein Isenburger Mädel lernte bei Herbert Wann und mir das Boxen.Sie hattedanach noch Emil Freihaut und Gerhard Jaworowski (rechts) als Trainer, mit demsie hier den Gewinn der Deutschen Meisterschaft feiert.

  • 2009Es geht wieder aufwärts!Erste Veranstaltung seit

    2004!Mit AlexanderKonrad ging es 2009wieder bergauf!Neue Ideen, neueP l ä n e , b e s s e r eZ u s a m m e n g e - hör igkei t ,bessereTrainingsgestaltung,

    das waren die Ziele des neuenVorstandes. Cheftrainer blieb OrfeusNaramka, ihm zur Seite standenWaldemar Starkloff, Turgut Isman,Wadim Schmitt, Fikre Diara. Auch ichgriff in den Trainingsbetrieb ein undkümmerte mich in erster Linie um denNachwuchs und um die bevorstehendeBoxveranstaltung. Mit dem ehemaligenIsenburger Boxer Rene´ Kreher hatteich einen tatkräftigen und handwerklich

    begabten Helfer zur Seite. Wir machtenden alten Kleinring wieder flott und auchder Trainingsring im Keller wurde vonRene´ Kreher wieder repariert. DerHobbyboxer Ben Eisenhut sponserte

    den Boxring mit Plakaten, Werbezettelnund sonstigen Drucksachen So konnteam 15.November erstmals wieder inNeu Isenburg geboxt werden. Es gingum den "1.Isenburg-.Cup" und eskamen um die 300 Zuschauer zu einerbestens organisierten Boxveranstaltungim Foyer der Sporthalle im Sportpark.Von den Isenburger Boxern gewannHalbmittelgewichtler Amanuel Yigzaw

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    Im März war der Boxring beimHessischen Rundfunk eingeladen.Weltmeister Abraham war derStudiogast. Abraham war freundlich undentgegenkommend zu den IsenburgerBoxern.

    Rene´ Kreher, Helfer an allen Fronten

    Zur Zeit einer der stärksten IsenburgerBoxer: Jochen Starkloff (links)

  • den Cup. Den besten Kampf desMorgens machte der IsenburgerSchwergewichtler Bastan Durmus, derdem größten hessischen Boxtalent AliKyidin aus Oberursel nur knapp unter-

    lag. Patrick Rupp gewann im Dezemberbei der Boxveranstaltung derSportjugend Frankfurt in Nied denFrankfurt-Cup.

    201030-jähriges Jubiläum!

    Im Jubiläumsjahr steht der Boxring wie-der auf gesunden Beinen. Über 70Mitglieder weist der Club jetzt schonauf. Der 1. Vorsitzende, AlexanderKonrad hat, obwohl er mit seinen 22Jahren sicherlich einer der jüngstenVereinsvorsitzenden in Hessen ist,hervorragende Arbeit geleistet. EineKickbox-Abteilung unter der Leitung vonmeinem früheren Boxer MihailBreczniak wurde gegründet und derBoxring war in diesem Jahr bei vielen

    Veranstaltungen in Hessen mit seinenAktiven präsent. Die aktiven Boxer desClubs sind zur Zeit: Johann Starkloff,Wadim Schmidt, Daniel Wypklo, PatrickRupp, Amanuel Yigzaw, BastanDurmus, Harry Podlich, PatrickMalysek, Jan Beer, Joe Clark, Ivan,David Jakovlievic, Öner Demir, JosefNigossia, Andreas Castro und JonasSchäfer. Die Jungs haben wieder Lustin den Ring zu steigen, und so wird derBoxring in diesem Jahr bei denHessenmeisterschaften sicherlich eini-ge Boxer ins Gefecht schicken. Am21.August feiert der Boxring mit einergrößeren Veranstaltung, diesmal in dergroßen Sporthalle im Sportpark sein30-jähriges Bestehen. 30 Jahre auf undab, mit einigen großen und spektakulä-ren Meisterschaften und stets großerTrainingsbeteiligung in IsenburgsFolterkammer, die auch heute nochnach 30 Jahren nicht wegzudenken istund die irgendwie ein Beweis dafür ist,dass man auch auf engstem Raumerfolgreich Sport treiben kann. DieKeller-Boxer sind nach wie vor aktivund sie sorgen dafür, dass auch inZukunft guter Boxsport in Neu Isenburggeboten wird.

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    Die besten Isenburger Boxer beim1.Isenburg-Cup 2009 waren BastanDurrmus(2.von links )und Amand Yigzaw(rechts.)

    Ein starkes Team:(von lin ks)TrainerOrfeus Naramka, Vorsitzender AlexanderKonrad und Trainer Waldemar Starkloff

  • Erfolgreichste Boxer des Boxringes Neu Isenburg,die aus dem eigenen Nachwuchs hervor gingen!!

    Bernhard May bestritt ca. 20 Kämpfe Trainer Arpad Majay, Horst Priess und Horst Gauß1981 Senioren May holte zwar keinen Titel, aber er war gerade in der Anfangszeit der wich

    tigste und aktivste Boxer des VereinsMichael Hahn bestritt ca. 35 Kämpfe, Trainer Arpad Majay, Horst Priess und Horst Gauß1981 Junioren 2. Hessenmeister Halbweltergewicht1981 Senioren Bundesliga-Kämpfer beim CSC HalbweltergewichtStefan Gemmerich bestritt ca.25 Kämpfe, Trainer Arpadf Majay , Horst Priess1984 Senioren Hessenmeister - A-Klasse Halb-MittelgewichtFrederick Meiss bestritt ca. 20 Kämpfe, Trainer Horst Gauß, Herbert Wann 1989 A-Jugend Hessenmeister Halbweltergewicht1989 A-Jugend Südwestdeutscher Meister Halbweltergewicht1989 A-Jugend 3.Deutscher Meister Halbweltergewicht!1990 A-Jugend Hessenmeister Halbmittelgewicht1997 Senioren 2.Hessenmeister A-Klasse MitelgewichtDavid Berz bestritt ca. 30 Kämpfe, TrainerFriedrich Meiss, Herbert Wann und Steve Mc.Queen1989 Junioren Hessenmeister Leichtgewicht1989 Junioren 3.Platz beim internat.Turnier

    in Ungarn LeichtgewichtAndy Kupresanin bestritt ca. 20 Kämpfe, Trainer Horst Gauß,Friedrich Meiss, Steve Mc.Queen1990 Junioren Hessenmeister Halbweltergewicht

    Bundesliga-Kämpfer beim CSC FrankfurtBurak Isman bestritt insgesamt 51 Kämpfe, davon 43 Siege,Trainer Herbert Wann, Turgut Isman, Horst Gauß1992 B-Jugend Vize-Hessenmeister Halbschwergewicht1993 A-Jugend Südwestdeutscher Meister Halbschwergewicht1993. A-Jugend Hessenmeister Schwergewicht1994 A-Jugend Südwestdeutscher Meister Super-Schwergewicht1994 A-Jugend Deutscher Meister Schwergewicht1994 Junioren 3.Europameister (inGriechenland)Halbschwergewicht 1995 Junioren iInternat.Gruppenmeister Halbschergewicht1995 Junioren 3.Deutscher Meiste Halbschwergewicht1995 Junioren Hessenmeister Halbschwergewicht1996 Junioren Südwestdeutscher Meister Halbvschwergewicht1996 Junioren 2.Deutscher Meister HalbschwergewichtGeorgia Kourmouza bestritt 13 Kämpfe, Trainer Horst Gauß1996 Junioren iinoffizielle Bezirksmeisterin Leichtgewicht 1996 Junioren iinoffiz.Südwestdeutsche Leichtgewicht

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    Erfolgreichste Boxer des Boxringes Neu Isenburg,die aus dem eigenen Nachwuchs hervor gingen!!

    Özgür Kazan bestritt insgesamt 32 Kämpfe, davon 26 Siege, Trainer Herbert Wann, Turgut 1992 A-Jugend Hessenmeister Leichtgewicht1993 A-Jugend Hessenmeister Halbweltergewicht1994 Junioren Hessenmeister Weltergewicht1995 Junioren Hessenmeister Halbmittelgewicht1996 Senioren 2.Hessenmeister-A-Klasse HalbmittelgewichtOrfeus Naramka bestritt 19 Kämpfe, davon 10 Siege, Trainer Herbert Wann1992 Senioren Hessenmeister,B-Klasse HalbschwergewichtSafi Wakil bestritt insgesamt 29 Kämpfe, davon 18 Siege, Trainer Herbert Wann1993 Senioren Hessenmeister, A-KLasse Fliegengewicht1994 Senioren 2.Hessenmeister, A-Klasse Federgewicht1997 Senioren 2.Hessenmeister, A-Klasse FedergewichtMarjan Kojic bestritt insgesamt 11 Kämpfe, davon 7 Siege, Trainer Herbert Wann1994 Junioren 2.Hesenmeister Mittelgewicht1995 Junioren 2.Hessenmeister MitelgewichtJakub Holocek bestritt ca. 30 Kämpfe, Trainer Herbert Wann und Orfeus Naramka1996 B-Jugend Hessenmeister Leichtgewicht1997 B-Jugend Hessenmeister Leichtgewicht1998 A-Jugend Hessenmeister Leichtgewicht1998 A-Jugend Südwestdeutscher Meister Leichtgewicht1998 A-Jugend 3.Deutscher Meister Leichtgewicht!1999 A-Jugend Hessenmeister Halbweltergewicht1999 A-Jugend Südwestdeutscher Meister HalbweltergewichtFekre Dira bestritt insgesamt 18 Kämpfe, davon 10 Siege, Trainer Orfeus und Wann 2002 Senioren Hessenmeister B-KlasseChristian Lindner bestritt 13 Kämpfe, davon 12 Siege,Trainer Arpad Majay1996 B-Jugend Hessenmeister Halbschwergewicht1997 A-Jugend Deutscher Meister Schwergewicht 1997 A-Jugend Südwestdeutscher Meister Schwergewicht1997 A-Jugend Hessenmeister Schwergewicht1998 A-Jugend 2.Deutscher Meister Schwergewicht1998 A-Jugend 2.Deutscher Meister SchwergewichtTanja Rotkvic bestritt ca. 20 Kämpfe,Trainer Horst Gauß,Herbert Wann,Gerhard Jaworowski, EmilFreihaut1997 Juniorinen inoffiz.Südw.Deutsche

    Meister Halbweltergewicht Halbweltergewicht1999 Seniorinnen inoffiz.Hessenmeisterin Halbweltergewicht2000 Seniorinnen 1.offiz.Hessenmeisterin Halbweltergewicht2003 Seniorinnen offiz.Hessenmeisteri Schwergewicht2005 Seniorinnen 1.offiz.Deutsche Meisterin Halbschwergewicht

    aus HessenRay Ordonio und Vladimir Sturlan Beide Boxer gingen zwar nicht aus dem eigenenNachwuchs hervor, aber sie waren sehr erfolgreich und boxten auch für den CSC in derBundesliga. Trainer Arpad Majay unbd Herbert Wann hatten die beiden trainiert. Vladimir Sturlanwar A-Klasse-Hessenmeister 1984 und Ray Ordonio war Hessenmeister 1993 und 1994.

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