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Inhaltsverzeichnis: Unsere Hauptversammlung

Seiten 3/4 Eis und Deichbrüche Seite 5 Vierländer Alphabet Seite 6 Schobernack Seite 7 Osterfüer Seite 7 Veranstaltungen Seite 8 Suchbilder Seite 8 Sitten und Bräuche zu Ostern

Seite 9 Ziegeleien Seite 11 Unsere Feuerwehren Seite 11 Zauberei und Hexerei

Seiten 12/13 BürgerbÜhne Seite 14

*** Das Titelbild dieser Ausgabe zeigt ein Vierländer Trachten­paar in Curslack nach einem

Bild von Hans Förster

Impressum: Herausgebe,'; Kulturkreis-Verband Vierlande von 1987 e. V. (KKVV) Redaktion; Rolf Kiehn, Rolf Wobbe, Hell­muth Bierkarre, Hermann Timmann, Peter von Essen Anzeigen; Rolf Wobbe Druck: Bergedorfer Buchdruckerei Bankverbindl1ng des I{I{VV: Vierländer Volksbank e. G. Vereins-Konto 17000 Sonderkonto "Latücht" 17027 BLZ 201903 01 Anschrift der Redaktion; Rolf Wobbe Neueng. Hinterdeich 139a 21037 Hamburg TeL 7231902

Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe:

1. Mai 1994

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Unsere Hauptversammlung Der Geschäftsbericht von Ralf Kiehn über die Ze it seit dem 15. Januar 1993 lag

schriftlich vor :

Der geschäftsführende Vorstand hat­le nach den Wahlen in der Jahres­hauptversammlung 1993 folgende Zusammensetzung:

1. Vorsitzender Rolf Kiehn 2. Vorsitzender Rolf Wobbe 1. Schatzmeister Otto Putfarcken 1. Schriftführer Dagmar Klemmer Pressesprecher Gerd Nissen

Der erweiterte Vorstand umfaßte dazu als Vertreterin des 1. Schatz­meisters Karin Aye, als Vertreterin der 1. Schriftführerin Margret Lang und als Organisationsleiterin Marian­ne Klehn. Vom Vorstand waren beauftragt als Katenleiter: Carsten Timm, als Ar­chivleiterin: Karin Aye. Hierzu kamen als Spartenleiter -zum Teil in Personalunion mit ande­ren Ämtern - für die Sparten: Kunst- und Kulturdenkmäler:

Klaus-Dieter Schmidt Tanz und Folklore: Gerd Nissen Bild und Ton: Karin Aye Sprache, Schrift und Chronik:

Marianne Klehn Natur und Landschaft:

Hermann Timmann sowie die Delegierten der ange­schlossenen Vereine. Der Mitgliederbestand blieb mit 123 Personen und elf Vereinen konstant. Es fanden im vergangenen Jahr zwölf Vorstands-Sitzungen statt. An den meisten Sitzungen nahmen 8,).lch die­jenigen teil, die besondere Amte im Verband haben, da es ja meistens bei den Sitzungen um ihre Aktivitäten und Belange ging. So wurden zumeist die verschiedenen Veranstaltungen geplant und vorbereitet sowie Spar­ten-Aktivitäten vorgetragen und be­sprochen. Hierüber werden in den Sparten-Berichten ausführliche In­formationen gegeben. Als Veranstaltungen des Kultur­kreis-Verbandes sind im einzelnen sieben Veranstaltungen zu nennen:

1. Februar: Plattdeutsche Lesung von Werner Schröder: "Veerlanner Kneup" und andere Geschichten,

19. Februar: Diavortrag von Her­bert Dahm: "Eenmol um Block",

5. April: Diavortrag von Werner Schröder über den Maler Hermann Haase,

3. Oktober: Teilnahme am Ernte­Umzug in Kirchwerder mit einem Wagen unter dem Motto: "Seit 300 Jahren Erdbeeren in Vierlanden",

4. Oktober: Lesung von Werner Schröder: "Dat Scheckheft un annere Geschichten" ,

30. Oktober: Nostalgieball und 4. Dezember: "Wiehnacht is bald"

in Neuengamme. Als achte besondere Veranstaltung sollte eine weitere Wanderung durch Feld und Wiese mit Herbert Dahm stattfinden. Lieder fiel sie buchstäb­lich ins Wasser - es goß wie aus Kübeln! Sie soll aber in diesem Jahr nachgeholt werden. Da dfese Veranstaltungen im Grunde Alttivitätcn der Spurten sind, Wird in

den entsprechenden Berichten näher darauf eingegangen. Die Anzahl der Treffen und Arbeits­abende beläuft sich nach meiner Rechnung auf 40! Unter den vielen Veranstaltungen, die in der Kate stattgefunden huben und die ebenfalls im Spartenbericht ihren Platz haben, möchte ich vier besonders hervorheben: Da ist zunächst das Treffen des Vorstandes mit Richard Dien und Gerhard Scheel, die dem Vorstand ein Sparschwein mit tausend Mark überreichten. Näheres ist in NI'. 13 der "Latücht" zu lesen. Ich möchte an dieser Stelle nur noch einmal herzli­chen Dank sagen für dieses Ge­schenk! Weiter ist hinzuweisen auf Treffen mit Spitzen der Regierung und der Verwaltung: der Leiterin des Be­zirksamts, Frau Steinert, dem Präsi­denten der Bezirksversammlung, Herrn Boldt, unserem Ortsamtsleiter Herrn Gutsch, und Vertretern des Denkmalschutzamtes. Ferner fand eine Zusammenkunft mit den Vor­ständen der Bürgervereine Berge­dorf und Lohbrügge, der Genealogi­schen Gesellschaft sowie der Initiati­ve zur Erhaltung historischer Bauten und der "Interessengemeinschaft Vierländer Bauernhäuser" statt. Schließlich erging eine Einladung an die Handwerker, die bisher in der Kate gewirkt haben. Bei diesen Treffen wurde deutlich, daß von allen Seiten die Arbeit des KKVV nicht nur mit großem Interes­se verfolgt wird, sondern es wird auch dringend darum gebeten, die begonnene Arbeit fortzusetzen, weil sie in dieser Form sonst von keiner Seite geleistet wird und nicht gelei­stet werden kann. Der Verband ist in den vergangenen Jahren aus der Sicht zumindest der Behörden, aber auch aus der Sicht der Bürgervereine zu einem ernstzunehmenden Faktor in der Bewahrung des Vierländer Kulturgutes geworden. Es ist sozusa­gen die "Arbeit vor Ort", die - oft kaum beachtet - hier getan wird: Zeugnisse der Vergangenheit werden gesammelt, aufbereitet und - soweit möglich - der Gegenwart wieder zugängig gemacht. Aber es wird auch die gegenwart in Schrift, Bild und Ton festgehalten und aufbereitet. Ich nenne hier stellvertretend für vieles andere die Jahres-Chroniken, die Hermann Timmann nun auch für die Jahre 1991 und 1992 zusammenge­stellt hat. Herzlichen Dank! Danken möchte ich auch für die Arbeit, die im Archiv selbst geleistet worden .ist und weiter geleistet wird. Auch hier nenne ich stellvertretend nur Karin Aye, die unserem Ziel mit ihrem Einsatz Dienste erweist, wie sie von keinem anderen erbracht werden und wohl auch nicht erbracht werden können. Das bezieht sich nicht nur auf den Aufbau. das heißt das Ordnen des Archivs sondern auch auf das Zusammentragen von vielem, was uns und der Nachwelt einmal interes­sant und wissenswert erscheinen wird.

Fort~et'Zung Seite"

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Unsere Hauptversammlung Fortsetzung von Seite 3 An Veranstaltungen, bei denen der Vurstand vertreten war, möchte ich nur nennen: 1. das 25jährige Bestehen der Loh­brügger Bürgerbühne und 2. rlHS 40ljährige Bestehen der Vier­länder Schützengesellschaft.

Aus beruflichen Gründen war für mich nur eine eingeschränkte Teil­nahme an anderen Veranstaltungen möglich. Wenn ich als 1. Vorsitzender im Amt bin, wird sich das Mitte des nächsten Jahres ändern l{önnen. Ich habe vorher die Arbeit, die in der Kate geleistet wird, angesprochen. Doch nun zur Kate selbst: Im September 1991 entdeckte Karin Aye in Altengamme eine unbewohn­te und von außen ziemlich verfallene Kate. Wie sie erfuhr, sollte sie abge­rissen werden. Dem Höfebuch von Altengamme ist zu entnehmen, daß das Land, auf dem die Kate steht, 1869 von einem Er·bhof abgetrennt wurde, nachdem kurz zuvor die Kate errichtet wurde. (Nebenbei: Sie fei­ert also in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag') . Nachdem festgestellt wurde, daß die Kate von innen noch relativ gut erhalten war, wurde mit dem Denkmalschutzamt vereinbart, sie nicht abzureißen sundern zu re­staurieren. Inzwischen sind das Dach und das Fachwerk sowie die Zuwe­gung wieder in Ordnung gebracht worden. Für dieses Jahr stehen Fuß­böden und Wandmalereien auf dem Programm. Bei einer Begehung mit Herren des Denkmalschutzamtes im Herbst vergangenen Jahres wurden diese Schritte festgelegt. In diesem Jahr konnte der KKVV die beiden Vorderräume anmieten und als Archiv bzw. als Raum für kleinere Einladungen (maximal zehn Perso­nen) und Gesprächsrunden nutzen. Damit hat der KKVV nun auch sozu­sagen ein Zuhause gefunden. Dieses Zuhause ist zwar gegenüber den Plänen der KKVV-Gründer - ich erinnere an die Pläne, auf dem Ge­lände des Rieckhauses eine "Scheu­ne" zu errichten und sie kulturell zu nutzen - bescheiden, aber sie ent­spricht dem, was wir leisten können. Mit der Betreuung der Kate und den damit zusammenhängenden Fragen hat der Vorstand Carsten Timm be­auftragt. Von der "Latücht" sind im vergange­nen Jahr vier Ausgaben herausgege­ben worden. Das Redaklionsteam bestand aus Rolf Wobbe, der auch dankenswerterweise die Anzeigen­verwaltung in Händen hat, Hermann Timmann, Peter von Essen und mir. Ich möchte dem Team hier herzlich danken, denn es gehörte ein ganz schönes Stück Arbeit dazu, alle drei Monate eine neue Ausgabe zu erstel­len. Ermöglicht wird die Herausgabe der "Latücht" durch Anzeigen. Ich rnöchto;. ~n die5:er Stelle auch allen Insel'enten herzlich d~nken . Denn sie ermöglichen - wie gesagt - nicht nur diQ HQrausgabQ sondern bekennen sich damit auch zu den Zielen des Verbundes als Bewahrer und Förde­rer der Vierländer Kultur. Die "La-

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Der neue Vorstand (von links): Kar;ll Aye, Margret Lang, Car.sten Timm, Gerd Nissen, Rolf Kiehn, Hermann Timmann, Mariannl! Klehll. Tanja Müller

tücht" bietet ja nicht nur unseren Vereinsmitgliedern sondern auch ei­nem großen Kreis Kultuünteressier­ter Informationen über unser Hei­matgebiet, über unseren Verein, Ter­minübersichten und Veranstaltungen des Verbandes sowie der angeschlos­senen Vereine, Chroniken und Be­richte aus der Geschichte. Die näch­ste Ausgabe ist bereits wieder in Arbeit. Dabei sind wir bereits bei den Pla­nungen für das neue Jahr. Vorgesehen sind: 7. Februar; Plattdeutsche Lesung von Werner Schröder bei Karl-Hermann Dietrich in Altengarnrne, 18. April: Dia- und Filmabend über Vierländer Intarsien von Günter Hei­ne und Hermann Timmann, 19. Juni: Spaziergang durch Feld und Wiese mit Herbert Dahm, 23. September: Dia-Vortrag von Her­bert Dahm im "Corslaker Landhuus": "Eenmal um Block" mit Lesungen von Clara Buhk, im September Fotoausstellung "Vierländer Jahreszeiten" in Zusam­menarbeit mit der Liedertafel "Ger­mania", die plattdeutsche Lieder sin­gen wird, und einer Trachtengruppe, 31. Oktober: Lesung mit Werner Schröder im "Norddeutschen Haus" von Karl-Hermann Dietrich, 3. Dezember, zweiter Advent: "Wieh­nacht is bald" in Kirchwerder und Februar 1995: Dia-Vortrag im "Cors­lacker Landhuus" mit Herbert Dahm. Ebenfalls werden die Aktivitäten in der Kate, soweit es die Renovie­rungsarbeiten zulassen, fortgesetzt. Damit möchte ich meinen Bericht. schließen mit dem Dank für die gute gemeinsame Arbeit und in der Hoff­nung auf ein erfolgreiches neues Jahr und eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen allen.

Bericht Kate Die Kate war 1993 für 38 Treffen geöffnet. Davon waren zwölf öffent­licher Katentreff, je zwei plattdeut­sche Gesorächsrunden sowie Vor­stands-Einladungen an Politiker und Vereine, je einer Vorstandssitzung (Weihnachtsfeier), übergabe eines

, Geschenks an den KKVV durch Ger­hard Scheel sowie Übergabe eines Polmls aus dem Tauzieh-Wettbe-

werb. Die restlichen 19 dieser Termi­ne entfielen auf Arbeitssitzungen, bei denen Fotos, Dokumente und Ar­chivstücke gesichtet, aufgeklebt und den Sparten zugeordnet wurden. Da­bei arbeitete die Sparte "Kunst- und Kulturdenkmäler" , Klaus-Dieter Schmidt und Carsten Timm, die Sparte "Bild und Ton", Rolf Kiehn, Hermann Timmann und Karin Aye, sowie als freiwilliger Helfer Horst Werstat, gemeinschaftlich. Doku­mentationen entstehen über Riepen­burg, Riepenburger Mühle, Ausgra­bungen in der Neuengammer Kirche 1993, Handel mit Blutegeln, Zollen­spieker Fährhaus. Videos wurden gedreht über das Schützenfest 1993 und den Chrysanthemen-Anbau. Hö­febücher wurden fotokopiert und mit Bildmaterial auf den heutigen Stand überarbeitet. An einem Tag in der Vorweihnachtszeit hatte der KKVV die Möglichkeit, sich im Informa­tions-Pavillon auf dem Bergedorfer Weihnachtsmarkt vorzustellen.

Sprache. Schrift und Chronik Im September und November be­gann der "Plattdütsch Koten-Klön­snack". Er soll fortgesetzt werden. Werner Schröder kam zu drei Aben­den: Lesungen und Dia-Vortrag. Blu­men gab es für die Altengammer "Speeldeel Fründschaft" nach der Premiere des Osterstücks als Dank für die Pflege des plattdeutSChen Theaters und der Sprache. Die Spar­te beteiligte sich in Bad Bevensen an einer "Plattdeutsch-Tagung".

Tanz und Folklore Die Spartenmitglieder kamen zu Versammlungen in der Kate und bei Udo TepQ zusammen, um den Nostal­gieball (30. Oktober) sowie "Wieh­nacht is bald" (4. Dezember) in der Neuengammer Kirche vorzuberei­ten. Der Nostalgieball war leider nicht gut besucht. Wer kam, hatte den Besuch jedoch nicht bereut. Dagegen war der vorweihnachtliche Abend in der Neuengammer . Kirche sehr gut besucht. Dle Spenden brachten 550 Mark. Bei den turnusmäßigen Neuwahlen wur'de Carsten Timm Nachfolger von Rolf Wobbe als zweiter Vorsitzender, der nicht wieder kandidierte.

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Eisgefahr in der Eibe und Deichbrüche Was ein alter Vierländer über Deichbrüche erzählt

Im vorigen Winter war die Eibe zugefroren, sogar einer der Eisbrecher saß unterhalb des Geesthachter Wehrs fest. Diesen Winter hatten wir zwei Eisperioden zu verzeichnen. Noch nicht vergessen ist das Hochwasser mit Eisstau im Jahre 1987 oder der Winter zuvor, als man bei Altengam­me zu Fuß nach Stove marschieren konnte. Im "Bergedor­fer Schloßkalender" von 1932 fanden wir diesen Bericht, in dem auch der Bau des Leitdamms begründet wird, der in Wraust, der Warwischer Bucht, kürzlich einem künstli­chen Süßwasserpriel weichen mußte.:

Beim Eintritt von Tauwetter besteht die alljährliche Siaugefahr in den Flüssen. Im Zusammenhang hiermit stehen die Deichbrüche mit ihren verheerenden Folgen. Als die Deiche der Eibe noch sehr unvollkommen waren, schwebten die Elbanwohner im Winter' häufig in der ernsten Gefahr, von Deichbrüchen heimgesucht zu werden. Interessant ist es nun, etwas über Deichbrüche in Vierlan­den zu erfahren. Ein alter Vierländer erzählt:

Welche Angti!, haben wir in früheren Zeiten oft ausgestan ­den, wenn die EIbe gefroren war. Es bestand nämlich die Gefahr, daß an einer flachen Stelle im Flußbett das Eis bis auf den Grund ging, so daß sich das von der Quelle herabkommende Wasser an dieser Stelle staute. Man sagte dann; "Das Eis hat gesickt." Dieser Ausdruck ist auch heute noch gebräuchlich. Das Wasser staute sich so lange, bis das Eis, der ungeheuren Wucht des Wassers nachgebend, brach. Dadurch wurden die Eismassen mit gewaltigem Druck gegen den Deich gepreßi, so daU er wie ein Spielzeug brach. Die durch die Stauung angesammelten Wassermassem stürzten nun mit entfesselter Gewalt unter furchtbarem Getöse durch den Deichbruch und überschwemmten weite Strecken der Elbufer. Vierlanden wurde sehr häufig von Deichbrüchen heimgesucht, die stets großen Schaden anrichteten. Im Winter des Jahres 1855 brach der Deich sogar in zwei Stellen zugleich und zwar in Kirchwärder­Warwisch und in Kirchwärder-Howe. Der Deichbruch in Warwisch war der gefährlichste, da er Menschenleben forderte. Es kamen ein Hofbesitzer sowie zwei tieiner Kinder ums Leben. Die Frau rettete sich mit dem jüngsten Sprößling der Familie, einem Knaben, auf das Dach des

Die Menschen waR ren sich frUher altf das Eis, bis e.J die DUIIIPfdJbr'­eh"r ILllfbraclu::lI. Dieses Foto entstand Anfang der SOer Jahre.

Foto; Archiv Hermann Timmann

Wohnhauses, wo sie von den Fluten verschont blieben. Bei dem Bruch in Howe blieben Menschenleben verschont, nur wurde erheblicher Sachschaden angerichtet. Ganz Kirch­wärder bildete damals einen See. Man fuhr in Booten z.B. von Zollenspieker nach Warwisch, eiwa 200 Meter hinter dem Deich, ohne auf Grund zu geraten. Die sogenannten Bracks aber, das sind eine Art Teiche, die heute noch bestehen, stammten von den Deichbrüchen und den damit verbundenen Uberschwemmungen her. Nach den beiden großen Deichbrüchen 1855 brach der Deich in späteren Jahren noch zu wiederholten Malen. So z.B. wieder in Kirchwärder bei der Hower Kornmühle. Dieser Bruch konnte jedoch durch das sofortige Eingreifen der Warwischer und Hower Bauernschaft, die große Mengen Grassoden von der Freiheit in Warwisch herbei­schafften und den Riß damit ausfüllten, gedämmt werden. Gleichzeitig wurde der Deich mit Sandsäcken befetltigL, Es besieht noch heute für die Ochsenwärder und Kirch­wärder Einwohnerschaft ein altes Re <.:hi , bei Hochwasser und Deichgefahr Boden von der Freiheit abzufahren und der Allgemeinheit dienlich zu machen. Glücklicherweise hut Vierlanden Deichbrüche in den Ausmaßen, wie sie die Ortschaft Darchau in Mecklenburg im Jahre 1888 heimge­sucht haben, nie erlebt. 32 Dörfer wUl'den dort vernichtet. Viele Menschen fanden in den eisigen Fluten einen schrecklichen Tod. Das Wasser soll sich tagelang mit furchtbarem Brausen und Donnern durch den Bruch in das Land ergossen haben. Die gefährlichste Sielle in der EIbe in Vierlanden, an der sich das Wasser am häufigsten staute, war bei der Warwischer Bucht in Kirchwärdcr. Um diesem Übelstand abzuhelfen, baute man in den Jahren 1803/05 einen Leitdamm. Mit den Jahren sind die Deiche immer mehr befestigt und mit Mauerwerk versehen worden, so daß die Gefahr der Deichbrüche immer geringer wurde. Heute gehören durch das sofortige Eingreifen der Harbur­ger Eisbrecher Deichbrüche der Vergangenheit an. Durch die Arbeit der Eisbrecher ist ein Stauen des Wassers nicht mehr möglich, da nun auf künstliche Art Luft im Eise geschaffen wird, so daß das Wasser von der Quelle ungehindert dem Meere zufließen kann. Wir Alten wissen den Wert der Eisbrecher zu schätzen und bedauern nur, daß sie uns nicht schon in früheren Jahren von den Nöten der Deichbrüche befreit haben. Fr.Br.

Am 15. Januar 1987, als sich die Eismassen auf dl!r Elbl! rürmrl!n lind einen "Pfropfen" bildeten, der dru: Abfließcn ycrhinderte, C/lstand dieses Foto in Zollenspieker. Foto: Hermann Timmann

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Ein Vierländer Alphabet In dieser Ausgabe veröffentlichen wird den sechsten Teil unseres "Alphabets". Für diese Zusammenstellung haben wir eine Vielzahl von Quellen .. angezapft", vom "Finder" bis hin zu mündlichen Überlieferungen. Mancher Ausdruck mag in Altengamme eine andere Bedeutung gehabt haben als im Westen von Kirchwerder, In Zollenspieker anders als in Curslack. Mancher Begriff ist auch aus anderen Gegenden des plattdeutschen Sprachraums bekannt. Die "Latücht"-Redaktion würde sich freuen, wenn jemand sich meldet, der einen Ausdruck vermißt oder der eine weitere Bedeutung eines genannten Begriffs kennt. Vielleicht können wir vom KKVV dann später einmal ein erweitertes "Vierländer Alphabet" herausbringen, um auch den Sprachgebrauch

früherer Zeiten der Nachwelt zu überliefern. Denn die Original-Liste bleibt gespeichert, wird ständig ergänzt.

o oberkröpsch, oberkrops: eingebildet, gespreizt im Wesen. obschoten: beanstandet. obsternatsch, obstronotsch: leicht aufgebracht, widerspen­stig. öberböllig: übermütig, waghalsig. öberkropsch: geckenhaft, sich aufspielen wollen. öberspoinsch: übermütig, großkotzig. ~.d, öich: leicht, bald. Osel: jemand, der sich beim Essen beschmutzt hat. Qschen: schöpfen, Osfatt: Schöfkelle für Grabenwasser. Ohe: Gebiet zwischen Gose Eibe und Kraueler Eibe. ohlig: schlimm, ziemlich. ohnig sien: entbehren. oldboimig: minderwertig. Olm: Moder. olmig: moderig. opfleen, upflcicn: aufzieren, obenauflegen. opriesen, riesen: in die Höhe steigen. opsellen: hinopfern, verschwenden. opstee(d), opstteeg, opstünd(s): gegenwärtig. opstinatsch, opstranatz, obstrenatz: aufsässig, widerbor­stig. Orkund geben: informieren, benachrichtigen, Bescheid sagen. Orsbellen: Gesäßbacken. ortklog: überklug. ortscheef: verschroben, hinterlistig.

p

Packdarf: Mastdarm. padderwarts, palierwarts, parrerwarts: störrisch, eigensin­nig, aufsässig. Paddig: Menge an Menschen oder Waren. Padd maken: Schnee schaufeln, einen Pfad machen. Padulje: Konflikt. Pähd: Patenkind. Päpernött: Pfeffernüsse. Pagelun: Pfau. Pagendiestel: Pferdediestel. pali: bereit, fertig. Pallerwatsch: schlecht verträglicher Mensch. Pallholt: Ausgleichshölzer. Pall moken: fertig machen. Palten: Lappen, Fetzen, abgerissenes Stück. Paß geben: aufmerksam sein. Paßlatand: Zeitvertreib. paten: schwatzen. Peddig, Perk: Baummark, Knochenmark, Eierpfropf. Peek: Stange zum Stoßen. Peit: Pfütze. peverich: kränklich dem Aussehen nach. Pflaumenpfott: Blumentopf. piejacken, piesacken: quälen. Piek: Groll, Abneigung. piel, pielgrad: pfeilgerade. piel in een: gerade hoch. Pielpogg, Pielerpogg, Pieterpogg: Kaulquappe. Piepenclub: Pfeifenclub "Gemütlichkeit" von 1892. Einzi­ger noch existierender von mehreren Vierliinder Pfeifen­oder Rauchclubs, die es um die Jahrhundertwende gab. Pietel, Didel: Penis. Plattsehütrel, Eseher: Schaufel, Spaten. PUch(t): gedeckter, kleiner Raum im Steven eines kleinen Flußschiffs, beispielsweise eines Ewers oder einer Schute.

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plicken: tropfen. pliern: mit den Augen zwinkern, blinzeln. plietsch: pfiffig, schlau. plinkoigen: anbllnzelu. Ploog: Anzahl von Menschen, die etwas gemeinsam tun. Plot'n: Schürze. plümperich: wässerig, dünn. Poch, Pogg: Frosch. Podensteker: Hornisse. pöddern, pöllern: Aale mit Regenwürmern fangen, die im Knäuel auf Zwirn gezogen sind. Pökelfatt, -tunn: Pökelfaß, -tonne. pöseln: schmutzige Arbeit verrichten. Pogg: Frosch. Poggendorf: letztes Ende vom Achterschlag in Curslack wegen der vielen Frösche so genannt. Poggenkuller: Froschlaich. Poggenstohl: Pilz. Pohlhamer: ein bei seiner Arbeit ungeschickter Mensch. pollsohr: von oben her eingehend (bei Bäumen). Pook: schlechtes, stark gebrauchtes Messer. pooten, afpooten: Edelreiser aufsetzen, aufpfopfen. prampen: stampfen. prampenvull: gedrängt voll. Prick, op'n: sehr genau, aufs Haar. Priembüdel: Faselhans. prixen: ungeschickt nähen. Proppen: Pfropfen, Korken\ dicker Mann. Proppentrecker: Korkenziener. Prüll: flauer Kaffee. Pruhn, Wustpruhn: Geräte zum Wurst abbinden. Pü, Pües: Karbunkel, Geschwür. pünnich: schwer an Gewicht. Püsterülken: häßliches Mädchen. pütten: Düngen durch Einstreuen des Düngers in jedes Loch. Pütterachtein: unbeholfener Mensch. Pütterbuck: Abwasch- und Trockengestell. püük: hübsch, schmuck, vornehm. puddeln: langsam gehen. pudderig: geü,tig nicht normal. Pund: Pfund. punden: unordentlich graben. Pundloot: Gewicht. punnern: ohne Sinn und Verstand reden. pustig: kurzluftig, unpäßlich. Pute: Schlammpeizger Putenbieter: Spottname für die Bewohner der Winsener Marsch, in deren Gräben "Puten" (Schlammpeizger), einen minderwertigen Fisch, frühel' häufig, heute selten, vor­kommt. Putter: Töpfer. Puttrad: Rad vor dem Haus, an dem die Töpfe nach dem Abwasch abtropften. Puttschöl, Puttschör: Topfscherbe. putzlistig: eigenartig, seltsam, sonderbar. Putzbüll. Putzbütel: Friseur.

Q Qualmwasser: unter dem Deich durchsickendes Quellwas­ser bei hoch aufgelaufenen Tiden. Qualster: dicker" schleimiger Auswurf. quanzwies: aus ::icherz, als Ausflüchte. quesen: nörgeln, widerreden. Quellen: Schwielen an den Händen. QuesenkoDD: QuerkOPf. qulemen: kränkeln, dahinsiechen. quosen: mit Anstrengung hinunterwürgen.

Wird fortgesetzt

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Schobemack in'n Düstern von Reintsche Reymers

Oe düster Johrtied harr freuer jümmer wat ganz besonders an siek. Dat elektrische Licht harr grod de Petroliumlampen affleust, ober Stallatüchten mit Talglicht udn Petroliumlampen weurn noch in Gebruuk, besonders an Fahrröd und Spannwark. Dat gew noch keen Strootenlampen und buten weur rundümm allns düster. 00 heet dat jümmer: "Kinner, kommt bi Dog no Huus, sünst krieht jo de Buhmann oder de Düstermann foot!" In düsse Düsternis speelt sick denn ok allerhand Schobernack aft, wo de jungen Lüüd jümmern Spooß an harrn. Ne Steekreuw weuer an'n Strohtau bunnen und in'n Boom fastmokt, dann weur an 'n Tochtau trocken und an de Dör bumst. Ebenso mit'n Kartüffel an 'n Band ant Fenster kloppen, weur'n Spoß för siek. Dorbi seten de Bengels in de Bäum udn tröcken dat Tau denn in de Heucht, wenn eener ut'n Huus keum. Son Undög weurn gang un gebe. Oe jungen Lüüd leuten siek sachts wat infallen. So hebbt se in'n Düstern de Spatzen ut'n Efeu holt und se dörch de Tochlöcker in de Stuv befördert, wo OMa Trina sengen deh: ,,0 kiek mol dor, 'n lütten Voge!!" Bloß toletzt fleug des ganz Stuv vull und se kunnen se nich wedder loswarn. Bi Hein Twist hett eener den'n blanken Ors int Stegelfenster holn und Oma Bertha hett seggt: "Oat weur'n ganz bekanntes Gesicht, ick kunn emm bloß nich künnig warn!"

Jan Pohlmann, de leut sik ganz wat Udergeweunli­ehes infalln. He harr'n ohles wittes Bettlooken oppdreeben, wo he twe Löcker ton kieken rinsneen und'n Dodenkopp oppmolt harr. Dat öbern Kopp trocken, doirmit speuk he dörch de Geend und mokt de Lüüd bangen. Dat snackt sick öberall rümm und de Kinner und Fronslüüd troon siek na't Düsterwarn nicht mehr no buten.

Weil se emm noch nicht footkreegen harr'n, weur he nu öberböllig und meuk dat noch 'n beten duller. He harr nu ne isern Keed und rasselt dormit dörch de Gegend und gOng an de LOOd ran und seh denn jümmer: "Huhu, ich bin der Tod ", und rassel derbi mit de Keed, dat dat ganz sehuurig dörch dat Düster gung. Eenes obends ist he an Hein Schütt geroden, wo he sien Spruch oppseggen deh ."Jo", seggt Hein, "dat wull ick gern mol öberprüfen!", und hett emm no Strich und Foden vermeubelt, dat he sien Bettlooken und de Keed verlopen müß. Bloß wer dat nu weur, dat harr Hein nicht mitkreegen. Annern Oogs seet Jan Pohlmann mit blaue Ogen und wackelige Tänen an'n Freustücksdisch und kunn sien Brot nicht bieten. Wenn he frogt weur, wat dat mit de "Veilchen " opp sick harr, ander he: "Ick bün irgendwo gegenlopen", wat je ok wohr weur, ober dat weur Hein Schütt sien Fust wesen! Siet de Tied hett dat in den Gegend keen Gespenster mehr geben!

Dat Osteifüer von Reintsche Reymers

In't Vörland steit'n hogen Barg von Busch und Holt und Twiegen, von Menschenhand ist dit Wark, wie schon vör ahle Tieden. lümmer eenen Dag vört Osterfest, und dat schon tweedusend Jahr, de Winter kriegt !tüt sienen Rest, dat Freujohr] dat ist dar. Verdreeben ward de Düsternis] lot hell dat Füer brennen, de Sünn de stiggt, dat ist gewiß] lot brennen] brennen] brennen! Wie himmerjhoch de Flammen sloot] un freet dat Düstern opp, de Flammen in de Menschen goht, so warmt jümm Hatt und Kopp . De Elw, de bringt dat Spiegelbild bit ant anner Euber hin. De Wind, de mokt das Woder wild, dor kumml mi Wal in 'n Sinn. Denn Faer und Woder mögt siek nicht] dat kann man god verstohn. Doch hier de heiden dicht an dicht] hier möt se siek vergohn!

Von 'n Diek her kummt de Trummelslag, die Piepen hell formang, dat Hatt sleil hoch, wat jeder markt, klingt das de Elw entlang! Dat Füer jeden Mensch ergrippt, dat hett de stille Macht, dat fasziniert, dat walkt und wüppt, dat Lodern ist ne Pracht. Und pust de Wind denn in de Gloht, steamt de Funken himmelhoch, dat gifft den 'n Menschen frischen Maat] denn Arbeit gifft genag. To 'n Arbeiten brukt man sicherlich in 't Leben een Symbol. De Mensch ist lütt und miekerich, sleif de Blitz von'n Heen doll Wie allgewaltig de Natur hoch öbern Menschen steit, een winzig Ding sind we je nur, wat jämmerlich ve:rgä hl. Und sünd de Elemente los, dat Woder und dat Eier] 0 , lütte Mensch go in di bloß, dien Leben ist di düer!

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Veranstaltungen in und wn Vierlanden MÄRZ 9. Katentrt'ff, Anmeldung unter 7231117 oder 7235957 t'rht'ten. 14. 20 Uhr: KKVV-Vorstandssitzung im Corslaker Land­huus. 20. 10 bis 17 Uhr: Kunsthandwerkertreff der "Snikken­Snakken-Galerie" im "Norddeutschen Haus" von Karl­Hl;!rInalln Dietrich am Altengammer Elbdeich. 16 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesell­schaft auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am N euengam­mer Hausdeich. 26. Johannespassion in der Neuengammer Kirche. 30. 15 und 20 Uhr: Aufführungen der Hans-Sachs-Bühne: Märchen für Erwachsene "Die Schöne und das Tier" im "Haus im Park" Bergedorf. APRIL 110 bis 17 Uhr: Beginn der Sommer-Öffnungszeit dienstags bis sonntags im Rieckhaus. 3. 20 Uhr: Premiere der Speeldeel "Fründschaft" für ihr Osterstück "Willem sien Willen" im "Norddeutschen Haus" von Karl-Hermann Dietrich am Altengammer Elbdeich 38. 8.20 Uhr: Speeldeel "Fründschaft" mit "Willem sien Willen" im "Norddeutschen Haus" von Karl-Hermann Diehich am Altengammer Elbdeieh 38. 10. 9.30 Uhr: Goldene Konfirmation in der Kirchwerder Kirche. 10 Uhr: Silberne Konfirmation in der Curslacker Kirche. 16 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesell­schaft auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am Neuengam­mer Hausdeich. II 20 Uhr: KKVV -Vorstandssitzung, Corslaker Landhuus. 12. und 13. 20 Uhr: Lohbrügger Bürgerbühne: "Wrack" von Wilfried Wroost im "Haus im Park" , Gräpelweg 8 in Bergedorf. 13. Katentreff, Anmeldung unter 7231447 oder 7235957 erbeten. 15. 20 Uhr: Speeldeel "FründschaH" mit "Willem sien Willen" in der Zentralschule Curslack, Gramkowweg. 17. 10 Uhr: Goldene und Diamantene Konfirmatiun in der Curslacker Kirche. 18. Film- und Dia-Vortrag über Vierländer Intarsien von Günter Heien und Hermann Timmann im "Norddeutschen Haus" von Karl-Hermann Dietrich am Altengammer Elbdeich 38. 26. 17 Uhr: Aufführung der Kindergruppe "LoKiT" der Lohbrügger Bürgerbühne; "Die Wawuschels mit den grü­nen Haaren" in der Zentralschule Curslack-Neuengamme. 29. bis L Mai "Nightclub" der Kellerbühne im Neuengam­mer Gemeindehaus. MAI 9.20 Uhr: KKVV -Vorstandssitzung im Corslaker Landhuus. II Katentreff, Anmeldung unter 7231447 oder 7235957 erbeten.

12. 10 Uhr: Frühschoppenkonzert des Feuerwehrmusikzu­ges Neuengamme im "Schützenhof" von Gerd Pahl. 14. Bundesfest der Vierländer Schicßltlubs bci "Dnlbek" in Börnsen. 15. 10 Uhr: Goldene Konfirmatiun in der Neuengammer Kirche. 16 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesell­schaft auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am Neuengam­mer Hausdeich. 16.20 Uhr: Lohbrügger Bürgerbühne: "Wrack" von Wilfried Wroost im "Haus im Park". 3L 17 Uhr: Aufführung der Kindergruppe "LoKiT" der Lohbrügger Bürgerbühne: "Die Wawuschels mit den grü­nen Haaren" in der Aula der Schule Richard-Lindeweg in Lohbrügge. JUNI 7. 9, 12 und 17 Uhr: Aufführung der Kindergruppe "LoKiT" der Lohbrügger BürgerblIhne: "Die Wawuschcls mit den grünen Haaren" im "Haus im Park", Gräpelweg 8 in Bergedorf. 8. Katentreff, Anmeldung unter 7231447 oder 7235957 erbeten. 10. bis 12. Niederwärtser Heimatfest bei der Schiefen Brücke in Curslack: 50 Jahre Spielmannszug "Vierlandria". 13. 20 Uhr: KKVV -Vorstandssitzung im Corslaker Land­huus. 15. 16 bis 19 Uhr: DRK-Blutspendetermin in der Zentral­schule Kirchwerder Hausdeich 341. 19. 15 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesell­schaft auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am Neuengam­mer Hausdeich. 26. 16 Uhr: Preisschießen der Vierländer Schützengesell­schaft zum Schützenfest auf ihrem Stand beim "Schützen­hof" am Neuengammer Hausdeich. .JULI L 19 Uhr: Ausmarsch der Vierländer Schützen ab "Corsla­ker landhuus" über Odemanns Heck zum Kommers im "Schützenhof" . 2. 14 Uhr: Ausmarsch der Vierländer Schützengesellschaft ab "Stadt Hamburg" Neuengamme von Günter Timmann. 3. 13 Uhr: Einholen der Könige der Vierländer Schützenge­sellschaft. II 20 Uhr: KKVV -Vorstandssitzung, Corslaker Landhuus. 13. Katentreff, Anmeldung unter 7231447 oder 7235957 erbeten. 17. 16 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesell­schaft auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am Neuengam­mer Hausdeich. AUGUST 14.16 Uhr: Monatsschießen der Vierländer Schützengesell­schaft auf ihrem Stand beim "Schützenhof" am Neuengam­mer Hausdeich.

"Suchbilder" Das langsam vor sich hin verfallende Zollenspieker Fähr­haus kennen viele. Doch wie sah es früher aus? Wir wollen vom KKVV eine Dokumentation erstellen, wollen Ge­schichten rund um das Fährhaus erhalten. Zwar haben wir bereits in der "Latücht" Nr. 2 über das Zollenspieker Fährhaus am südlichsten Punkt Hamburgs berichtet. Aber es tauchten seitdem Fragen auf, beispielsweise wird von Ausflügen berichtet, bei denen die Teilnehmer im Zollen­spieker Fährhaus eincn Schießstand oder eine Kegelbahn vorfanden. Gab es die wirklich im Fährhaus oder gehörten sie den Lokalen in der Umgebung? Fragen tiber Fragen stellen sich. Außerdem suchen wir Anekdoten und andere Geschichten oder Erlebnisse, die mit dem Fährhaus zu tun haben. Auch der Spieker Markt hatte seine Anfänge beim Fährhaus. Wer weiß etwas zu berichten? Er oder sie wird gebeten , sic-h mit Hermann Timmann (Tel. 7238482) oder Karin Aye (Tel. 723 59 57) in Verbindung zu setzen. Die Namen einü::er dcr Jugendlichen, die auf dem Suchbild in "Latüchl" 14 zu sehen waren, haben wir inzwischen erfahren. Es wurde an einem Erntedankfest aufgenulTlmen. Der dritte von links ist Fokke Mentjes, rechts neben ihm

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Birgit Diefenau und Wiebke Heuser. Ganz rechts steht vermutlich Sandra Beilfuß. über die alte Hauschronik, von der Kirchwerders Pastor Grau berichtet hatte, in der auch Ereignisse aus dem Dreißigjährigen Krieg berichtet wurden (wir fragten ebenfalls in Heft 14), haben wir leider (noch) nichts erfahren. Die Namen des Suchbilds aus der "Latücht" 15 sind bekannt. Das Bild wurde bei einem Fußballspiel aufgenom­men. das die Bäcker gegen die Gastwirte etwa 1935 auf dem außendeichs gelegenen Sportplatz des Kh'chwäl-del- Fuß­ball-Vereins (KFV) in Höhe des heutigen Johannssenste­gels ausgehagen haben. Sogar aus Mönchengladbach erreichte Hermann Timmann eine Zuschrift. Berty Göring erkannte Bernhard Warneke wieder, in dessen Familie sie nach dem Krieg für 4'/2 Jahre lebte. Nach den jetzigen Erkenntnissen stehen die Männer von links: H. Schween. Schutzmann xx, H. Joost, H. Rüge, Bernhard Warneke. Otto Garbers, Heinz Kloekmann, Hermann Reimers, H. Timmann, Hermann IIüge, H. Hars oder H. Garbers. Davor :'iitzt Hermann Dubber.

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Oster-Bräuche in den Vierlanden

Nach der Fastenzeit griff eine neue Arbeitsordnung Platz. Nicht mehr wurde von Aschermittwoch an "vör Dag", d. h. bei Licht, gearbeitet und gegessen. Man stand jetzt bei Tages­anbruch au:f und machte bei eintre­tender Dunkelheit, etwa um 5 Uhr, Feierabend. Auf die unruhvolle Fastenzeit folgt die zu erster Selbsteinkehr mahnen­de Passionszeit, eine Zeit des ge den­kens an das vierzigtägige Fasten des Heilands, an sein Leiden und Ster­ben. Sie hebt mit Aschermittwoch an, der nach Volksmäßiger Anschauung ein Unglückstag ist. "Aschermittwoeh is de Düwel to Welt kamen", hört man wohl im T,ande. Rausehende Lustbarkeiten, Tan­zunterhaltungen, Bälle u. dgL durften von diesem Zeitpunkt bis Ostern nicht abgehalten werden. Auch Hochzeiten fanden nur selten und dann in aller Stille statt. Alles war der Vorbereitung auf das kommende Osterfest gewidmet. Die letzte Woche vor Oster'n, "de stille Week", bildet das Ende der Passionszeit. Sie beginnt mit dem Palmsonntage, an dem in katholi­schen Kirchen die Palmen geweiht werden, und schließt ab mit dem Ostersonnabend, den man in den Vierlanden den "hillen", d. i. heiligen, "stillen", auch "swarten Sünnabend", d. h. Trauersonnabend, nennt. Am Tage Palmarum, an dem das Andenken wachgehalten wird an den letzten Einzug J esu in J erusalem, bei dem er auch durch Palmenstreuen besonders geehrt wurde, fand in den drei kleineren Kirchspielen die Ein­segnung der schulentlassenen Kinder statt, die in Kirchwärder herkömm­lich acht Tage zuvor, am Sonntage Judica, erfolgte. Am Palmsonntag spiegelt sich nach altem Volksglau­ben die Sonne den ganzen Tag über im Wasser. Kinder, die an diesem Tag geboren sind, werden besonders klug und gescheit. Wer in der Nacht vom Grünen Don­nerstag auf den Stillen Freitag das Licht der Welt erblickte, konnte "al­les sehen", d . h. es war ihm die Gabe des zweiten Gesichts verliehen. Be­deutsam schien der Stille Freitag für die Wettervorhersage. "Wenn't an'n Stillen Freedag regent, is dat ganze Jahr gesegnet" , will ein in den vier Gemeinden umlaufendes Wort wis­sen. Am Grünen Donnerstag gingen nach alten herkommen die Dienstbo­ten fast ohne Ausnahme zur Beichte und zum AbendmahL Der Stille Frei­Lag aber' wurde auch hier als der ernst,este kirchliche Feiertag angese­hen. Die Kirche war an diesem Tage be:'ionders stark be:lucht. In größter Stille sollte alles vor sich gehen, jedcr

ruhestörende Lärm wurde sorgsam vermieden, nh.:ht einmal Blätter und Zweige sollten sich nach der Volks­meinung bewegen dürfen. In der Karwoche, die in den vier Kirchspielen auch "Winnweek", d. i. Windwoche, genannt wird, weil man die Beobachtung gemacht haben will, daß zu dieser Zeit häufig unruhiges Wetter herrscht, pflegte in den vier Gemeinde die sogenannte große Um­:fahrt des Pastors und die kleine Umfahrt des Küsters stattzufinden. In Curslack wurden diese Umfahrten bereits vor 1870 abgesehaHi. In AI­tengamme bestanden sie bis 1879, in Neuengamme bis 1880, in Kirchwär­der bis 1882. Beide Umfahrten dien­ten dem Einsammeln von allerlei Lebensmitteln und Geldgaben, zu denen die Eingesessenen überliefe­rungsmäßig verpflichtet waren.

Schinken von fünf Pfund

Bereits in der Frühe brach man auf. Der Geistliche, nicht selten in der Begleitung seiner Frau und anderer Angehöriger, fuhr auf einem Stuhl­wagen voran, ihm folgte der Kirchen­diener auf einem Ackerwagen oder einem alten Kirchenwagen, auf dem die angelieferten Schinken, Speck­seiten, Schweinsköpfe, Mettwürste nebst Eiern und Flachs unterge­bracht wurden. Vor jedem Bauernhause wurde halt­gemacht, in einzelnen Familien wohl auch eingekehrt, während Kätner und Einwohner ihre Gaben - es handelte sich bei diesen meist nur um einen kleinen Geldbetrag - dem Kir­chendiener überreichten. Wer zur Ablieferung eines Schinkens ver­p./'lichtet war, ohne geschlachtet zu haben, gab einen gekauften Schin­ken, der nach einer obrigkeitlichen Verordnung nicht unter fünf Pfund wiegen durfte.

Pascheier und Paschsemmeln

Allgemein und in allen Häusern, klei­nen und großen, gleichmäßig beob­achtet wurde die Sitte, am Oster­abend "Pascheier" und am Ostertage "Paschsemmel" zu essen. Es war dies ein mit Safran gefärbtes längliches Korinthenbrot. Das Kochen der Eier überwachte in bäuerlichen Haushal­tungen der Großknecht, damit sie dip erwünschte Härte erhielten. Auf manchem Hofe wurden die Eier den Dienstboten nicht zugeteilt; jeder durfte nach Können und Vermögen essen, in anderen Hiiu:lern kamen dem Großknecht zwölf, dem Klein-

knecht zehn, den Mädchen je acht, dem Jungen und dem Kindermäd­chen je sechs zu. Bei solchem Eieres­sen hat mancher, um als fixer Kerl zu gelten, unter Schädigung seiner Ge­sundheit dreißig Eier und mehr, die ersten sogar mit der Schale gegessen. Todesfälle infolge solcher Unmäßig­keit sind mehrfach bezeugt. Es war. alte Gewohnheit, die zerbrochenen Schalen auf den Deich oder auf andere Wege zu werfen; es verknüpf­te sich damit die abergläubis<.:he Vor'­stellung, daß man sich auf diese Weise vor dem in unseren Marschen zeit­weilig heftig, auftretenden kalten Fieber schütze. Am Ostersonntag in der Frühe bega­ben sich viele auf einen erhöhten Standort, auf den Boden oder gar auf das Daeh, um von dort aus durch ein schwarzes seidenes Tuch die Sonne zu beobachten, wie sie nach weitver­breitetem Volksglauben beim Aufge­hen drei Freudensprünge über die Auferstehung des Herrn machte. Be­reits vorher aber hatten Frauen und Mädchen schweigend gegen den Strom das Osterwasser in Kruken geschöpft. Am 1. Mai wurde früher, alter Über­lieferung zulolge, in mancher Vier ­lander Haushaltung der Schinken zuerst angeschnitten, dann war er "gut von Rauch" und schmeckte am besten, andere freilich schritten dazu, wenn der Kuckuck zum ersten Male rief. "Mit dat Schinkenspet (Aufhängeholz) mutt man de Koih' utdriven", hieß es auch, ein Hinweis darauf, daß am 1. Mai die Kühe aus dem Stall auf die Weide getrieben, "utjagt", wurden. War dies der Witterungs- und Weide­verhältnisse wegen nicht möglich, mußte der Austrieb spätestens am "ohlen Maidach" erfolgen. Dem alten Maitag (Hinweis auf den alten, julia­nischen Kalender), das heißt dem lO. Mai oder, wie andere rechneten, dem 12. oder 13. Mai, wurde auch eine besondere Bedeutung für die Land­wirtschaft und den Gartenbau zuge­schrieben. Vor allem empfahl es sich, an diesem Tage türkische Erbsen, Bohnen und Gurken zu legen.

"Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bis daß Servatius bricht", heißt es nach einem alten Kalendervers auch in den Vierlanden. Und in der Tat sind um die Zeit der Eisheiligen, der "dree gestrengen Herren", Mamer­tus, Pankratius und Servatius (11., 12. und 13. Mai) die reichen Ertrag ver­sprechenden Kulturen durch Nacht­fröste oft genug auf das empfind­liC'ho::tp epo::C'hiiniet w()rnpf1 n()C'h io::t nach alter Erfahrung in dieser Bezie­hung in den vier Kirchspielen vor­sicht sugar bis zum JuhaIlIlisLage (24. Juni) geboten.

Ouelle: Ernst Finder: "Die Vierlande"

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Vierländer Ziegeleien

Dr. Martin Pries hat in mühevoller Kleinarbeit die Ziegelei-Ausstellung im "Kultur- & Geschichtskontor" zusammengestellt und das 64 Seiten starke, illustrierte Begleitbuch dazu geschrieben. Foto: Peter von Essen

Die Flächen in Altengamme hinter dem alten Deich beim Gammer Weg wurden nicht seit alten Zeiten durch die Landwirte genutzt. Die ungleich­mäßige Oberfläche der Felder hier

Vierlandens Feuerwehren

Vierlandens sie­ben Feuerweh­ren rückten im vorigen Jahr zu 265 Einsätzen aus. Diese Zahlen gab Bereichsfüh­rer Werner Bur­mester bekannt. Die Sirenen heulten, . um die Wehren 28mal zum Feuer und 237mal zu Hilfe- Wemer Burmester leistungen (dar-unter 1G8 Erstversorgungen nach Un­fällen) zu rufen. Die Sirenen in den Vierlanden werden in Kürze schwei­gen. Die Feuerwehr-Männer werden durch .. Pieper" alarmiert. Die Um­stellung erfolgt in Kürze. Die Zahlen im Jahre 1993 für die einzelnen Vier­länder Wehren: Curslack fünf Feuer und 14 Hilfeleistungen, Altengumme zwei und 28, Neuengamme fünf und 4~ Krauel vier und 29, Kirchwerder­Süd fleht und 76, Kirchwcrdcr-Nord vier und 29, Warwisch zehn Hilfelei­stungen.

lassen auf eine andere Nutzung des Geländes als durch die Landwirt­schaft schließen. Zwei Ziegeleien bauten hier im vorigen Jahrhundert den Ton für ihre Produkte ab. Dr. Martin Pries, Mitglied des Bergedor­fer Kultur- & Geschichtskontors so­wie Mitarbeiter an den Universitäten Hamburg und Lüneburg, hat sich mit der Geschichte der Ziegeleien im Raum Bergedorf befaßt. Herausge­kommen aus seinen Forschungsar­beiten ist eine sehenswerte Ausstel­lung, die noch bis Ende April im "Geschichtskontor" in Bergedorf am Reetwerder 17 zu besichtigen ist. Außerdem hat er zur Ausstellung im Rahmen der "Kontor"-Reihe "Ver­gangene Industriearbeit - lebendige Geschichte" eine 64 Seiten starke Broschüre mit vielen Illustrationen herausgegeben. Etwa zehn Seiten darin sind den drei Vierländer Ziegeleien gewidmet. Die Geschichte der Neuengammer Zie­gelei von Fritz Heinrich Hermann Halbe, der späteren "Deutschen Erd­und Steinwerke GmbH", einem Tarnunternehmen der SS für ihr Konzentrationslager, ist ausgiebig erforscht worden. Zahlreiche Auto­ren haben sich im Rahmen der Be­richte über das KZ Neuengamme damit befaßt. Weniger bekannt ist jedoch die Geschichte der einst am Gammer Weg einander gegenÜber­liegenden Ziegeleien Hoppe und Timmann in Altengamme. 1875 wurde die Ziegelei Hoppe zum ersten Mal im Adreßbuch erwähnt.

Bei den Behörden fiel sie kurz vor dem ersten Weltkrieg wieder auf, als der Eppendorfer Conrad Friedrich Wilhelm Kerth sie erwarb und mit Reparaturarbeiten begann. Ver­meintliche Schwarzbauten erwiesen sich nach eingehender Prüfung durch die Bauaufsicht dann doch als rech­tens. Wegen Unwirtschaftlichkeit wurde die Ziegelei 1921 stillgelegt. Das Ziegler-Wohnhaus wurde erst in den 50er Jahren abgerissen. Die Timmannsehe Ziegelei auf der Ostseite des Gammer Wegs bestand seit 1861. Alte Rechnungsbücher be­legen sechs Brände im Jahre 1862. Martin Pries vermutet, daß der Be­trieb bereits vor dem ersten Welt­krieg eingestellt wurde. Der Ton soll mindere Qualität gehabt haben. Zeit­zeugen berichteten ihm von dem Timmannsehen Hof, der dem Ge­meindehaus (heute Umkleideräume des SV Altengamme für den Sport­platz) weichen mußte. Die Ausstellung in den "Kontor"­Räumen Reetwerder 17 ist bis zum 29. April montags, dienstags und freitags von 10 bis 16 Uhr, mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet, donnerstags ge­schlossen. Die Initiatoren würden sich freuen, wenn alte Mitbürger Altengammes ihnen noch aus ihren Erinnerungen über die bei den Ziege­leien berichten können. Als einen Glückstreffer würden sie es bezeich­nen, wenn noch Bilder aus früheren Zeiten existieren. "Kontor" und KKVV würden davon gern Repro­duktionen für ihre Archive anferti­gen lassen.

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Aus unserem Archiv:

Von allerlei Zauberei und Hexerei in Vierlanden im 17. Jahrhundert

Joachim Witte und die drei Frauen als peinliche Angeklagte wegen beschuldigter Zauberei

Im Jahre 1612 wurde ein etwa 70jähriger Mann -Joachim Witte aus Kirchwerder - wegen Zauberei angeklagt Wie war es dazu gekommen? Ein Jahr vorher hatte Witte gegen den Landvogt von Kirchwerder, Peter Lüttke, geklagt, weil dieser ihn verleumdet und "Zauberer, Schelm und Dieb " genannt habe. Der Grund : Sämtliche Kälber des Landvogts seien der Reihe nach krank geworden und verendet, nachdem Witte , der sowieso keinen guten Leumund im Dorf hatte, sich ohne Grund im Stall herumgetrieben habe. Wittes Klage gegen den mächtigen und angesehenen Landvogt wurde na­türlich abgewiesen . Damit aber wurde Witte wege Zauberei zum Angeklagten. Deswegen angeklagt zu

werden war In der damaligen Zeit jedoch lebensbedrohlich.

Die "beschuldigte Toverey" wurde am 19. Februar 1612 vor dem Notgericht zu Bergedorf verhandelt. Vor den peinli­chen Not- oder Halsgerichten wurde hauptsäl!hlich über Mord, Diebstahl und ZaUbel"ei geurteilt. Urteilsfinder waren die Bürger, Gerichtsherren oder Vorsitzende, der Rat zu Bergedorf und der Amtmann. In einem Zwischenur­teil erkannte das Notgericht, daß Witte zu foltern oder peinlich zu verhören war. Die Verdacht::;gl'ünde - von Beweisen mag man angesichts des Vorgebrachten kaum sprechen - , die die Urteilsfinder zu dieser Anordnung bewogen hatten, sind uns aus dem Vorhergehenden bekannt: Es war leicht, einen außerhalb der Gemeinschaft Gestellten zum Sündenbock zu machen. In vielen Verfahren spiegelt sich solches Bestreben übri­gens. Wichtig ist, daß am 19. 2. bei der "Erzählung" der uns bereits bekannten Stallgeschichte Lüttkes Abneigung gegen Witte ungeschminkter als je zuvor hervorbrach: " .. . dal der Beclag (te) doch woll gewust, datt he enen nicht leiden, noch horen oder sehen moegen." Neu ist ein Indiz für die Unnatürlichkeit des Viehsterbens. Kein Hund habe die Tierkadaver fressen mögen. Neu ist weiterhin eine gewisse Schadenmaximierung. Zwei Pferde und eine Kuh sollten dem Kläger zusätzlich "gelickermalhen affgestorven" sein. Dem Lande war Witte schon lange als Zauberer berüchtigt. Seit 10, nein 20, ja sogar 30 Jahren stand Witte in diesem Rufe. Dem Angeklag­ten wuchs jetzt erst ein gewisses unheimliches oder übernatürliches, magisches Flair zu. Wie der Angeklagte "mit solchen Dingen undtt Fantasey umbgangen ". konnte der Kläger über die Zeugen Hermen Kock und Hanßen Keeler vorbringen lassen. Ausgerechnet sie, die sich heraustellte, nur Zeugen vom Hörensagen anderer her Wllrf'n , wurden als einzige Zeugen vor Gericht geforder t und an ihren Eid erinnert. Die Leute, auf die sich die bei den beriefen, weil sie das zu Schilderne erlebt hatten, wurden nicht vor Gericht zitiert. Es wurde nicht einmal nach ihren Namen geforscht.

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Für unser Archiv Archiv-Stücke jeder Art , die dem KKVV zur Verfü­gung gestellt werden, nehmen der 1. Vorsitzende Rolf Kiehn, Tel , 7233859 oder der Katenleiter

Cars ten Timm , Tel. 72314 47 gern entgegen.

Vor diesen Leuten hatte skh Witte gebrüstet,er könne einen Wagen ohne Hilfe von Pferden und Menschen eine bestimmte Stre(';ke bewegen. Außerdem hatte er vorherge­sagt, daß dieser- Wagen, wenn er weggefahren sollte, umstürzen würde. So soll es sich dann - wann, entzieht sich unserer' Kenntnis - auch zugetragen haben. Witte sollte als ein Mann mit übernatürlichen Kräft en und seherischen

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Gaben, die ihren Ursprung in seinem eigenen bösen Wullen hatten, dastehen. Die Wagengeschichte wurde ohne weite­res von dem Notgericht akzeptiert.

Fortsetzung Seite 13

Liebe Leser! gevorzugt unsere Inserenten Im WirtscMTtsgeSCne­hen . Denn sie suchen nicht nur den alleinigen Werbe-Effekt, sondern sie Sind Befürworter und

Förderer unseres Kulturlebens.

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Aus unserem Archiv:

Von allerlei Zauberei lU1d Hexerei Fortsetzung von Seite 12

Die Folter wurde sechs Tage später vollzogen. Einzelheiten werden uns über die peinliche Frage nicht mitgeteilt. Im Beisein des "des ersamen raths Bergedorff benevst underbe­nannten Tugenn" bekannte Witte, der ju wohlgemerkt ­bisher nichts zugestanden hatte, fol/?endes infolge der Gewaltanwendung und der sie begleItenden Suggestiv­Frugen:

Er bekannte, totgezaubert zu haben: Tönnies Timmann bym Tollenspiker 6 Koye, Hansen Danckwers 3 Koye. Harmen Harden selig 4 Koye, Henneken atten 2 Koye, Albertt Hackemann 2 Schwine, Joachim Witteovatt selig 1 Pagenn (Hengst zum Reiten und zum Fahren) , Hein atten selig 9 Perde, Peter Lutken, dem Landtvagede 7 Kalver, 2 Perde undt 1 Kho, Titken Rikenn 3 Perde, atten Timmann 1 Moderperdt. Cornilius Brandt 2 Koye, Claus Eggers in der Ohe 3 Perde, Federich Wulff 2 Koye, noch einem Manne thor Lobrugge, Godttken Simers, ungefehr 10 Schwine, Reimer Hollander ihm OBenwarder 8 Koye, Heinrich Wittehouett selig ihm Karckweder 12 fette Schwine. Frau Sibbern 3 Koye, Henneken Wormer 2 Koye, Hein Riken 1 Kho, Herich Wulff selig 4 Perde.

Der Gerichtsbaum Früher gab es in Kirchwerder einen Baum, bei dem unter freiem Himmel die Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden. Wer weiß etwas darüber? Er oder sie wird gebeten, sich mit Carsten Timm, Tel.

7231447 oder 723 59 57 in Verbindung zu setzen.

Insgesamt will Witte 87 Stück Vieh vom Leben zum Tode befördert haben; wie, ist noch nicht geklärt. Im auffälligen und nachdenklich stimmenden Unterschied zu diesen genauen Angaben konnte er weder im peinlichen noch im gütlichen Verhör den zeitpunkt erinnern. Als Iraglichen Zeitraum gab er die letzten 10 oder 20 Jahre an, in denen er 11.<lchl'i11.<lnrll'r zu u11ter,;chiedlichen Zeite Schadenzauber ausgeübt habe. Seinen zauber, seine Methode, beschrieb er erst jetzt.

Warmes Wasser, mit dem er etwas Blut von sich vermischt habe, habe er aus einem Kessel entweder auf dem Felde oder im Stalle den Tieren auf den Leib gegossen. Er selber habe dann noch dem Vieh "in aller Duvell Nahmen" über die Leiber gestrichen. In der Anrufung des Teufels gibt er die böse Macht zu erkennen, mit der er- was nicht näher konkretisiert wird - angeblich im Bunde stehen soll. Interessanterweise zeigte er dann auf eine alte Frau von der Geest als seine Lehrmeisterin. Bellelei halle diese Frau ernährt. Dr Name war ihm natürlich längst entschwunden. wenn er ihn jemals gewußt hatte Diese Frau war dem Zugriff des Gerichts - zum Glück - durch die zeitläufe entrückt. Drei weiter Frauen, die Witte anschließend als Zauberinnen und Komplizinnen benennen sollte. lebten noch. Er bekannte "up olden Metten Harden ihm Karckwerder upm Sande, up ClIthrinen DlInckwers, Peter Danckwer:s Fruwen, undtt Carthrinen Schmalefeldes in der Corßlake".

Was waren das für Frauen? Wenig ist aus unserer Quelle über sie in Erfahrung zu bringen. Es fragt sich, ob Mette die Frau von Harmen Harden war, dem Witte 4 Kühe zu Tode gezaubert haben wollte. Als Witwe wird sie nicht bezeich­net; der genannte war zum Zeitpunkt des Prozesses bereits verstorben ("selig"). Mette hatte einen Sohn, von dem wir gleich hören werden.

Von der nächsten Frau, Cathrin Danckwers, wissen wir, daß sie verheiratet warDen Vornamen ihres Mannes kennen wir nicht. War lIans Danckwers, dem Witte Schadenzauber antat, ein Verwandter der Eheleute Danck­wers? Die andere Catrin stammte wie die erste aus Curslack; Mette wohnte in Kirchwerder. Über die Cathrin Schmalefeldes können wir gar nichts weiter berichten. Wittes Aussage belief sich darauf, "datt Cathrine Schmalefel­des tovern konde undtt wäre lange darmett in Verdacht gewesen". Über die magischen Verstrickungen der zuvorgenannten beiden Frauen erfuhren wir dagegen einige Praktiken. Zentral war Witte - aus welchen Gründen auch immer -Mette . Ehe wir fortfahren, soll - an den kurz zuvor gemachten Einschub anknüpfend - betont werden, daß wir bezüglich der Frage, wie Witte auf diese drei Frauen verfiel, völlig im dunklen tappen.

Vor anderthalb Jahren ungefähr, gab Witte an, habe Mette Hurden ein Strohbündel in Form einer Puppe mit einem schwarzen Faden umwickelt. Den Inhalt diese Bündels habe er nicht zu sehen bekommen; später wird von einem Pulver gesprochen. Mettes Wunsch gemäß habe er das Bündel auf Pet er Lüttkens Land und Weiden gelegt. Dafür habe :;ie ihm etwas ~u essen gegeben. Daß damit ein Schadenzauber verbunden war, wird nicht ausdrücklich gesagt, ist aber dem Kontexte und vor allem dem Hinweis zu entnehmen. daß Mette kein gutes Verhältnis zu dem landvogt gehabt habe. Genaugenommen war sie ihm feindlich gesonnen. Das Motiv wird ausnahmsweise einmal aufgezeigt. Mettes Sohn hatte vor etlichen Jahren Peter Lüttkens Bruder Totgeschlagen. Peter hatte dem Missetä­ter Urfehde, also den Verzicht auf Rache, schwören müssen, vergeben hatte er ihm jedoch nicht. Er verfolgte ihn. Die Mutter, die sich für ihren Sohn einsetzte, mußte dem La11dvogt ein Dorn im Auge sein. War Witte das Werkzeug, um sich an ihr und dem Sohn zu rächen? Dem Gericht stellten sich solche Fragen nicht. Kein Zweifel focht es an. Es hinterfragte auch nicht die sehr harmlose Begebenheit, mit der Witte Cathrin Danckwers belasten wollte und tatsächlich auch schwer belastete. Witte traf Cathrin eines Tages in ihrem Hause beim Buttern an. Sie unterhielten sich darüber. Witte sozusagen als advocatus diaboli versprach ihr mehr und bessere Butter, wenn sie auf eine bestimmte Art vorginge, Sie müsse den Rahm über den Kopf ins Butterfaß gießen - diese Prozedur, die die Umkehr des gewöhnlichen, natürlichen Arbeitsablaufs ist, gibt den Zauber schon zu erkennen - und dann "in aller Duvell Nahmen" buttern. Diese einzige Geschichte, die, wenn überhaupt, "nur" den Witte belasten konnte, jedoch nicht die Frau, weil sie nicht danach verfuhr, reichte aus, die Frau nach der Erkenntnis der Bergedorfer Bürger auf die Foltel' zu bl·ingen. Noch l-abiatel- verfulune sie mit der dritten Frau, der Schmalefeldes. Pauschal wurde von Witte über sie behauptet, sie könne zaubern und stünde schon lange im Verdacht. Dieses, man bedenke, war Beweis genug, um sie der Folter zu unterwerfen. Von Amts wegen wurden sie peinlich angeklagt. Die Frauen wurden inhaf­tiert und gefoltert.

Dabei ergab sich die Sensation, daß sie trotz Gewaltanwen­dung, die uns auch diesmal nicht beschrieben wird, sich nicht schuldig bekennen wollten. Sie blieben standhaft bei ihren Unschuls-Reteuerungen l Nun war auch der Amt­mann Pasche als der eine Vorsitzende des Notgerichts am .l!:nde seines Lateins und sah sich bemüßigt, über das auf der Stelle tretende Verfahren um 3. März an die Direlüorial­macht Lübeck zu berichten.

Quelle: Geschichte - Schauplatz Hamburg, herausgegeben vom Amt für Schule.

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Lohbrügger Bürgerbühne bereitet drei neue Stücke vor:

Wiederholung des Klassikers "Wrack"

Bei den Proben-Arbeiten für die neue Inszenierung des Volksstücks" Wrack" (v. lks.): Hein Erich, Jan Erich, Gudrun Schmidt, Antje Marks und Annegret Kron. Foto: Peter von Essen

Im neuen Jahr wird es auf der Probebühne der Lohbl'ügger Bürger­bühne im "Alten Bahnhof" am Neuer Weg in Bergedorf eng. Denn die Schauspieler bereiten dort zur Zeit drei (!) Stücke vor. Unter Regie von Wolfgang Sommer laufen seit mehr als einem Jahr die Proben zu dem Schwank "De möblierte Herr", in dem vor allem neue Mitglieder der Bühne auftreten. Im Herbst wird das Stück im "Haus im Park" Premiere feiern , Die Kindergruppe, das "LoKiT", er­arbeitet mit Viola Eppler, Martina Husner und Anja Klaaßen das Stück "Die Wawuschels mit den grünen Haaren", das an vielen Schulen im Unterricht gelesen wird. Deshalb ist das Interesse an den Aufführungen sehr groß. Viele Klassen haben sich bereits angemeldet. Einige Termine liegen schon fest: 26. April 17 Uhr in der Schule Curslack-Neuengamme, 7. Juni 9, 12 und 17 Uhr im "Haus im Park", 31. Mai 17 Uhr in der Aula der Schule Richard-Linde-Weg in Loh­brügge. nie "LoKiT"-Mitglieder sind für weit91'9 AuHührunss:termine of­:fen. Als Frühjahrs-Inszerlierung wird die LOhbrügger Bürgerbühne aus beson­derem Anlaß ein Stück wieder auf­nehmen, das sie vor einigen Jahren bereits mit großem Erfolg aufgeführt

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hat: "Wrack". Anlaß ist der 85. Ge­burtstag des Gründers und jetzigen Ehrenvorsitzenden der Bühne, Heinz Höpfner. Unter seiner Spielleitung errang die Bühne 1977/78 beim Nord­deutschen Amateurtheater-Wettbe­werb in Wolfs burg einen Sonderpreis. Das Volksstück" Wrack" von Wilfried Wroost spielt im Hamburger Hafen­,milieu. Heinz Erich, der auch schon in der ersten Inszenierung mitwirkte, führt diesmal Regie und ist in der Hauptrolle zu sehen. Er hat sich vorgenommen, durch sorgfältige Auswahl der Kostüme, der Requisi­ten und durch liebevolle Gestaltung des Bühnenbildes eine möglichst zeitgerechte Ausstrahlung zu errei­chen. Die tragische Geschichte des Hafenarbeiters Soodmann (Heinz

Erich) ereignet sich etwa zehn Jahre nach dem ersten Weltkrieg. Seine Frau Dora wird von dem ehemaligen LBB-Mitglied Annegret Kron ge­spielt, die nach mehreren Jahren Abwesenheit wieder einmal ein Gastspiel in ihrer ehemaligen Schau­spiel-Truppe gibt. Als Termine liegen bereits fest 12.113. April und 16. Mai jeweils 20 Uhr im "Haus im Park" in Bergedorf. Weitere Termine können noch hinzu­kommen. Die Mitglieder der Lohbrügger Bür­gerbühne freuen sich sehr auf dieses Stück. Karten sowohl für "Die Wa­wuscheis mit den 9,rünen Haaren" als auch für "Wrack ' können bei Ilse Breckwoldt, Tel. 73808 26, bereits jetzt bestellt werden.

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