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IM BUND MIT DER KULTUR KULTUR- UND MEDIENPOLITIK DER BUNDESREGIERUNG

IM BUND MIT DER KULTUR - Bundesregierung

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IM BUND MIT DER KULTURKULTUR- UND MEDIENPOLITIK DER BUNDESREGIERUNG

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„KUNST UND KULTUR SIND DER ZUKUNFTSMOTOR UNSERER GESELLSCHAFT.“KULTURSTAATSMINISTER BERND NEUMANN

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DIE KULTUR- UND ME DIENPOLITIK DES BUNDES IM ÜBERBLICK 5KULTUR 10 BEDEUTENDE KULTUREINRICHTUNGEN FÖRDERN UND KULTURELLES ERBE ERHALTEN 10 BILDENDE UND DARSTELLENDE KUNST, LITERATUR UND MUSIK 18 OPTIMALE RAHMENBEDINGUNGEN SCHAFFEN 21 KULTURELLE BILDUNG UND MEDIENKOMPETENZ 24 KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT 28

MEDIEN 31 KLASSISCHE UND NEUE MEDIEN 31 FILMFÖRDERUNG 34

GEDENKEN UND ERINNERN 38 KONTAKT ZUM BKM 44

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Die Kultur- und Medienpolitik des Bundes4

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Die Kultur- und Medienpolitik des Bundes5

DIE KULTUR- UND MEDIENPOLITIK DES BUNDES IM ÜBERBLICK

KULTUR UND MEDIEN FÜR EINE LEBENSWERTE GESELLSCHAFTDie Bundesrepublik Deutschland ist eine weltoffene, in europäischer Tradition verankerte Kulturnation. Eine kreative und aufgeschlossene G esellschaft lebt von den Anregungen und Denkanstößen der Kultur und der Künste. Sie sind Grundlagen unserer Geschichte und unseres Zusammen-lebens. Aufgabe der Politik ist es deshalb, Kunst und Kultur zu fördern, das kulturelle Erbe zu pflegen und geeignete Rahmenbedingungen für ein vielfältiges kulturelles Leben zu schaffen.

Die Sicherung vielfältiger und freier Medien spielt ebenfalls eine funda-mentale Rolle in unserer Demokratie. Um diese Bedeutung zu betonen, ist die Presse- und Rundfunkfreiheit im Grundgesetz verankert.

KULTURFÖDERALISMUS – EIN BEWÄHRTES MODELL Der kulturelle Reichtum Deutschlands ist der Vielfalt unserer historisch be-gründeten Kulturlandschaft zu ver-danken. Im internationalen Vergleich hat Deutschland ein besonders dichtes Netz von Kultureinrichtungen. Sowohl in städtischen Ballungsräumen als auch in kleineren Städten und auf dem Land existieren kulturelle Zentren und herausragende Kulturangebote.

Diese gewachsene Struktur der deut-schen Kulturlandschaft spiegelt sich im heutigen Kulturföderalismus wider. So sind laut Grundgesetz generell die Bundesländer für die Kulturförderung verantwortlich; nach dem Recht auf kommunale Selbstverwaltung auch die Kommunen. Die Zuständigkeit für die Medien liegt ebenfalls grundsätzlich bei den Bundesländern.

WELCHE ROLLE SPIELT DER BUND?Der Bund sorgt einerseits dafür, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kultur und Medien über die Bun-desgesetzgebung günstig gestaltet

werden. Zum anderen fördert er Kultur-einrichtungen und Projekte von natio-naler Bedeutung. Auch die kulturelle Repräsentation des Gesamtstaates in der Hauptstadt ist Aufgabe des Bundes. Außerdem vertritt er Deutschland in verschiedenen internationalen Gre-mien. Für Länder und Kommunen ist der Bund ein verlässlicher Partner, der dem kulturellen Leben in ganz Deutsch-land Impulse gibt.

Der Bund engagiert sich in ganz unter-schiedlichen Bereichen. Unter anderem— unterhält er Kultureinrichtungen

von überregionaler und nationaler Bedeutung wie die Kunst- und Aus-stellungshalle der Bundesrepublik Deutschland und das Haus der Geschichte in Bonn, das Deutsche Historische Museum oder die Akademie der Künste in Berlin;

— ist er mitverantwortlich für die Kultur in der Bundeshauptstadt. Daher investiert er in große kultu-relle Bauprojekte in Berlin wie b eispielsweise in die Sanierung der Museumsinsel für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz oder der Staatsoper Unter den Linden;

Der Griechische Hof im Neuen Museum auf der Museumsinsel in Berlin

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Die Kultur- und Medienpolitik des Bundes6

— trägt und fördert er national bedeut-same Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer von NS-Terrorherrschaft und das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin;

— erinnert er in Zusammenarbeit mit Gedenkstätten und Institutionen wie der Bundesstiftung zur Auf-arbeitung der SED-Diktatur oder der Stiftung Berliner Mauer an das Unrecht in der ehemaligen DDR;

— unterstützt er den deutschen Film zum Beispiel durch den Deutschen Filmförderfonds und den Deutschen Filmpreis, den höchstdotierten deutschen Kulturpreis;

— finanziert er die Kulturstiftung des Bundes, die innovative Projekte mit internationaler Ausstrahlung ini-tiiert und fördert wie zum Beispiel die „documenta“ in Kassel;

— unterhält er mit der Stiftung Gens-hagen eine Plattform für kulturelle Bildung in Europa und vergibt jähr-lich einen Preis für bundesweit vor-bildliche Projekte in diesem Bereich;

— unterstützt er Kulturprojekte von ge-samtstaatlicher und internatio naler Bedeutung wie das 2017 stattfindende Jubiläum „500 Jahre Reformation“;

— sorgt er für die Verbesserung der Rahmenbedingungen von Kunst und Kultur, zum Beispiel im Urhe-berrecht, bei der sozialen Sicherung von Kulturschaffenden und den steuerlichen Vergünstigungen für ehrenamtliches und mäzenatisches Wirken;

— setzt er sich für den Schutz des kul-turellen Erbes und der kulturellen Vielfalt im internationalen Rahmen ein, zum Beispiel auf der Basis von UNESCO-Übereinkommen;

— fördert er die Erschließung, Präsenta-tion und Erforschung des kulturellen Erbes der historischen deutschen Ost- und Siedlungsgebiete im östlichen Europa;

— vertritt er die kultur- und medien-politischen Interessen Deutschlands bei der Europäischen Union;

— finanziert er die Deutsche Welle als mediale Visitenkarte im Ausland;

— trägt er Sorge für die Bewahrung der schriftlichen Überlieferungen und die Sammlung sämtlicher Medien-werke durch die Deutsche National-bibliothek und das Bundesarchiv.

DER BEAUFTRAGTE DER BUNDES-REGIERUNG FÜR KULTUR UND MEDIENUm die kultur- und medienpolitischen Aufgaben des Bundes zu bündeln, gibt es seit 1998 den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, abgekürzt „BKM“. Er ist als Staatsminister im Bundeskanzleramt direkt der Bundeskanzlerin zugeordnet und nimmt an den Sitzungen des Bundeskabinetts teil. Zugleich ist er Leiter einer obersten Bundesbehörde. Für den BKM arbeiten rund 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Berlin und Bonn.

Seit November 2005 ist Bernd Neumann Staatsminister für Kultur und Medien. Nach der Bundestagswahl im Herbst 2009 wurde er in diesem Amt bestätigt.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel und

Staatsminister Bernd Neumann bei der Eröffnung des

Neuen Museums in Berlin

Kulturstaatsminister Bernd  Neumann— 1942 in Elbing (Westpreußen)

geboren— 1963 bis 1966 Lehramtsstudium— 1966 bis 1971 in Bremen als Lehrer

tätig— 1971 bis 1987 Mitglied der Bremischen

Bürgerschaft; 1973 bis 1987 Vorsitzen-der der CDU-Bürgerschaftsfraktion

— 1979 bis 2008 Landesvorsitzender und seitdem Ehrenvorsitzender der CDU Bremen

— seit 1987 Mitglied des Deutschen Bundestages

— 1991 bis 1998 Parlamentarischer Staatssekretär (zunächst beim Bundesminister für Forschung und Technologie, ab 1994 beim Bundes-minister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie)

— 1998 bis 2005 Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Kultur und Medien

— seit 2005 Kulturstaatsminister— Prof. Dr. h.c. der Universität Pécs,

Ungarn— Träger des französischen Ordens

„Commandeur des Arts et des Lettres“ und der polnischen Kultur-Auszeich-nung „Gloria Artis“ in Gold

— Bernd Neumann ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

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Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin

ZUM GESCHÄFTSBEREICH DES BKM GEHÖREN FOLGENDE NACHGEORDNETEEINRICHTUNGEN:

— das Bundesarchiv,— der Bundesbeauftragte für die

Unterlagen des Staatssicherheits-dienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und

— das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im öst-lichen Europa.

DER BKM IN INTERNATIONALEN GREMIENDer BKM vertritt Deutschland im EU-Kulturministerrat in Brüssel. Bei den halbjährlich statt findenden Deutsch-Französischen Ministerräten verantwortet der Staatsminister den Bereich Kultur und Medien ebenso wie in den Regierungskonsultationen mit Partnern wie Russland.

DER ETAT DES BKMSeit 2005, dem Beginn der Amtszeit von Kulturstaatsminister Bernd Neumann, hat sich der Kulturetat des Bundes stetig erhöht. Er beträgt jetzt rund 1,2 Milliar-

den Euro. Auch in den kommenden Jahren will der Staats minister den Kultur haushalt stabil halten – als Signal für die besondere Bedeutung, die die Bundesregierung der Kultur beimisst.

Zu den größten Ausgabenposten ge-hören die Finanzierung des Auslands-rundfunks Deutsche Welle mit rund 270 Millionen Euro, der Bundesanteil an der Stiftung Preußischer Kultur-besitz mit knapp 200 Millionen Euro und die Finanzierung der Stasi-Unter-lagen-Behörde mit rund 100 Millionen Euro jährlich.

Teil dieses Etats sind auch Gelder, die der Deutsche Bundestag eigens für Son-derprogramme veranschlagt hat – so 15 Millionen Euro für ein Denkmal-schutz-Sonderprogramm im Jahr 2011. Für 2012 hat der Bundestag rund 50 Mil-lionen Euro für Kulturi n ves ti tionen eta tisiert, davon 30 Millionen Euro für ein weiteres Denkmalschutz-Programm. Ergänzt werden diese Mittel durch 25 Mil lionen Euro aus dem Nachtrags-haushalt 2012, die zum Teil auch für die Umgestaltung der Berliner Gemälde-galerie verwendet werden. Für das 2017

stattfindende Jubiläum „500 Jahre Reformation“ stellt der Bun destag jährlich fünf Millionen Euro bereit.

41 Millionen Euro sind in den kom-menden vier Jahren für Forschungs-maßnahmen vorgesehen, z. B. um gefährdetes schriftliches Kulturgut zu erhalten.

ZUSÄTZLICHES GELD FÜR DIE KULTURDarüber hinaus hat der Bundestag in den vergangenen Jahren in großem Umfang weitere Mittel für die Kultur be willigt. So hat er 2007 zusätzlich zum be stehenden Etat des BKM 400 Mil li onen Euro für den Erhalt des kulturel len Erbes bereitgestellt – das größte Kulturinvestitionsprogramm in der Ge schichte der Bundes republik. Die Mittel stehen unter anderem z. B. für Großprojekte wie die Sanierung der Berliner Staatsoper zur Verfügung. Rund 100 Mil lionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II kamen eben-falls zusätzlich der Kultur zugute. Sie wurden für kulturelle Infrastruk tur-maßnahmen verwendet, z. B. für Sanierungen beim Bauhaus Dessau.

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BEDEUTENDE KULTUR-EINRICHTUNGEN FÖRDERN UND KULTURELLES ERBE ERHALTENDER BUND ÜBERNIMMT VERANTWOR-TUNG FÜR NATIONAL BEDEUTENDE KULTUREINRICHTUNGENDie Pflege und der Erhalt national bedeutender Kultureinrichtungen ist ein Schwerpunkt in der Arbeit des BKM. Er unterstützt Kulturinstitutio-nen von gesamtstaatlicher und inter-nationaler Bedeutung genauso wie einzelne herausragende Projekte in ganz Deutschland. Gemeinsam mit den Bundesländern finanziert er viele, für unser historisches Erbe wichtige Kultureinrichtungen wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit ihren zahlreichen Einrichtungen in Berlin. Neben der Klassik Stiftung Weimar gehört auch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Branden-burg dazu, die die historischen Bauten und Gartenanlagen aus der Zeit der Preußischen Könige betreut.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist mit ihren 15 Museen und weiteren Institutionen eine der größten Kultur-einrichtungen weltweit. Herzstück der Stiftung ist die Museumsinsel in Berlins Mitte mit dem Alten und dem Neuen Museum, dem Pergamon-museum, dem Bode-Museum und der Alten Nationalgalerie.Informationen zu aktuellen Veranstal-tungen, Öffnungszeiten und Eintritts-preisen erhalten Sie über das Museums-portal unter www.smb.spk-berlin.de.

Außerdem unterhält der BKM das Deutsche Historische Museum in Berlin, das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Auch bedeutende Archive und Biblio-theken werden aus dem Haushalt des Kulturstaatsministers finanziert.

FÖRDERUNG HERAUSRAGENDER EINRICHTUNGEN IN BERLINDer Bund hat ein starkes Interesse an einem attraktiven kulturellen Leben in der Hauptstadt, das ihre Bedeutung

als Repräsentantin unserer Kultur-nation widerspiegelt. Deshalb fördert der BKM national bedeutsame Kultur-einrichtungen und herausragende Projekte in Berlin. Beispiele sind das Jüdische Museum Berlin, das Haus der Kulturen der Welt, der Martin-Gropius-Bau, die Berliner Festspiele und die Deutsche Kinemathek.

Daneben fördert der BKM in der Hauptstadt wichtige Bauvorhaben und Wiederaufbaumaßnahmen wie die Vollendung der Museumsinsel. 200 Millionen Euro werden für die Sanierung der Staatsoper Unter den Linden zur Verfügung gestellt. Mit der geplanten Wiedererrichtung des Hohenzollern-Schlosses und seiner Nutzung als Humboldt-Forum wird in Berlins historischer Mitte ein Zentrum der kulturellen Begegnung und des Dialogs zwischen den Kulturen der Welt und der Wissenschaft entstehen. Der Wiederaufbau des Schlosses gehört zu den Aufgaben des Bundes-ministeriums für Verkehr, Bau und

Die Kolonnaden auf der  Museumsinsel in Berlin

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Stadtentwicklung. Der BKM ist für die inhaltliche Konzeption der Nutzung verantwortlich. Hauptnutzer des Humboldt-Forums wird die Stiftung Preußischer Kulturbesitz sein.

Das Festspielhaus in Bayreuth auf dem Grünen Hügel

NATIONALE KULTUREINRICH TUNGEN IN DER REGIONDer Kulturstaatsminister sieht sich in der Verantwortung, das nationale Kulturerbe in allen Regionen Deutsch-lands zu fördern und zu stärken. Rund 70 Einrichtungen erhalten eine dauer-hafte Förderung, wie die Bayreuther Festspiele, das Goethe-Haus in Frank-furt oder das Beethoven-Haus in Bonn. Auch an großen Baumaßnah-men beteiligt sich der BKM, so zum Beispiel am Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek in Leip-zig oder an dem des Deutschen Auswanderer hauses Bremerhaven.

In den neuen Bundesländern unterstützt der Kulturstaatsminister gemeinsam mit den Ländern und Kommunen dau-erhaft 20 „kulturelle Leuchttürme“, da-runter die Stiftung Bauhaus Dessau, die Stiftung Luthergedenkstätten und die

Franckeschen Stiftungen zu Halle. Mit dem Programm für nationale Kulturein-richtungen in Ostdeutschland werden zudem be sondere Institutionen wie die Grassi-Museen in Leipzig, die Stiftung Deutsches Hygiene Museum in Dresden, das Bachhaus in Eisenach oder die Staat-lichen Museen in Schwerin gefördert.

SCHWERPUNKT DENKMALSCHUTZIn Deutschland gibt es rund 1,3 Millio-nen Denkmäler. Sie zu erhalten ist eine wichtige kulturpolitische Aufgabe. Seit sechs Jahrzehnten fördert die Bundes-regierung mit ihren verschiedenen Programmen für national bedeutsame Kulturdenkmäler die Sanierung von Baudenkmälern, historischen Parks

und Gärten sowie archäologischen Stätten. So haben beispielsweise viele der derzeit 36 UNESCO-Welterbestätten Hilfen des Bundes erhalten – wie der Kölner Dom, die Wartburg oder das Weltkulturerbe Völklinger Hütte im Saarland.

Neben langjährigen Förderprogrammen wie dem Programm „National wert-volle Kulturdenkmäler“ wurden in den Jahren 2007, 2011 und 2012 zusätzlich für drei Denkmalschutz-Sonderpro-gramme insgesamt knapp 100 Mil lio-nen Euro zur Verfügung gestellt. Da-rüber hinaus konnte der BKM aus dem 2009 verabschiedeten Konjunktur-programm II der Bundesregierung rund 24,5 Millionen Euro Fördergelder

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ausschließlich für die Sanierung von nationalen Kulturdenkmälern ein-setzen. Auch künftig bleibt der Denk-malschutz ein Aufgabenschwerpunkt des BKM.

Alte Handschriften sind durch Papierzerfall und

Säurefraß bedroht

SCHRIFTLICHES KULTURGUT ERHALTENDer Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar 2004 und der Einsturz des Stadtarchivs in Köln 2009 haben einer breiten Öffent lich keit vor Augen geführt, dass alte Bücher, historische Schriften und Quellen höchst bedeutende und zugleich be-drohte Zeugnisse unserer Kulturnation sind. Die Bestände in deutschen Archi - ven und Bibliotheken sind jedoch nicht nur durch Unglücksfälle, sondern auch durch Säurefraß in den alten Papieren gefährdet.

Die in der „Allianz Schriftliches Kultur-gut erhalten“ zusammengeschlossenen Direktoren der großen Bibliotheken und Archive in Deutschland sind 2009 mit einer Denkschrift „Zukunft bewah-ren!“ an die Politik herange treten, um das Bewusstsein für dieses wertvolle

Kulturerbe zu wecken. Der Bund hat 2011 gemeinsam mit den Ländern die „Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts“ bei der Staatsbibliothek zu Berlin in der Stif-tung Preußischer Kulturbesitz gegrün-det. Sie evaluiert vorhandene Kennt-nisse zur Bestandserhaltung, verknüpft bestehende Netzwerke und Kompetenz-stellen und fördert Modellprojekte.

ILLEGALEN HANDEL MIT KULTURGUT BEKÄMPFENDer Kulturstaatsminister hat sich da-für eingesetzt, dass Deutschland 2008 nach 38 Jahren dem UNESCO-Über-einkommen über „Maßnahmen zum Verbot und zur Verhütung der unzu-

lässigen Einfuhr, Ausfuhr und Über-eignung von Kulturgut“ von 1970 beigetreten ist. Außerdem hat der BKM mit www.kulturgutschutz-deutsch-land.de eine gemeinsame Bund- Länder-Website und eine Datenbank eingerichtet, die 2010 in Betrieb genommen wurde. Dort sind das Gesamtverzeichnis „national wert-vollen Kulturgutes“ und das Gesamt-verzeichnis „national wertvoller Archive“ ebenso recherchierbar wie die zuständigen Behörden bei Bund und Ländern.

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Kultur14

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RÜCKGABE NS-VERFOLGUNGSBE-DINGT ENTZOGENER KULTURGÜTERWährend der Zeit des Nationalsozia-lismus sind zahlreiche, vor allem jüdi-sche Eigentümer enteignet worden. Viele mussten bei ihrer Flucht aus Deutschland ihren Besitz zurücklassen oder verkaufen. Die Bundesregierung setzt sich im Sinne der „Washingtoner Erklärung“ von 1998 für faire und gerechte Lösungen bei der Restitution von NS-Raubkunst ein. Zusammen mit den Ländern und Kommunen hat sie 1999 eine „Gemeinsame Erklärung zur Auffindung und zur Rückgabe NS-ver-folgungsbedingt entzogenen Kultur-gutes, insbesondere aus jüdischem Besitz“ unterzeichnet. Darin werden alle öffentlichen Einrichtungen zu einer raschen und umfassenden Prü-fung ihrer Kulturbestände aufgerufen.

Der Kulturstaatsminister hat nach Ge-sprächen mit Vertretern von Ländern und Kommunen dafür gesorgt, dass die Prinzipien des fairen und friedens-stiftenden Ausgleichs auch umgesetzt werden. Eine überarbeitete Handrei-chung liegt als Orientierungshilfe seit 2007 vor. Seit 2008 unterstützt eine

Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/ -forschung bei der Stiftung Preußi-scher Kulturbesitz in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder Museen, Bibliotheken und Archive bei der Identifizierung von NS-verfolgungs-bedingt entzogenen Kulturgütern. Dabei arbeitet sie mit der ebenfalls vom BKM finanzierten Koordinie-rungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg zusammen, die Such- und Fundmeldungen in der Internetdaten-bank www.lostart.de veröffentlicht.

KULTURELLES ERBE DER DEUTSCHEN IM ÖSTLICHEN EUROPADer BKM unterstützt gemeinsam mit den Bundesländern auf der Grundlage von § 96 Bundesvertriebenengesetz eine Vielzahl von Museen sowie wis-senschaftlicher und kultureller Ein-richtungen, die sich der Erschließung, Vermittlung und Erforschung von Geschichte und Kultur der früheren deutschen Reichs- und Siedlungs-gebiete in Ost-, Ostmittel- und Süd-osteuropa widmen. Beispiele für solche Regionen sind Böhmen und Mähren, Ostpreußen, Schlesien oder

Das Depot der Gemäldegalerie der  Staatlichen Museen zu Berlin

Sieben bürgen. Das „Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa“ in Oldenburg nimmt hierbei auf der Grundlage eigener Forschungen eine beratende und ko ordinierende Funktion wahr.

Der Fall der Mauer und die Öffnung des Eisernen Vorhangs haben seit 1989/90 die Voraussetzungen dafür geschaffen, die Jahrhunderte währen-de Kulturgeschichte der Deutschen in grenzüberschreitenden Kooperationen museal zu präsentieren, vertieft zu erforschen sowie ihren Reichtum und ihre Wechselwirkung mit anderen Kulturen vor Ort gemeinsam mit unseren östlichen Nachbarn neu zu entdecken.

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HAMBURG

SCHLESWIG-HOLSTEIN

MECVOR

BREMEN

NIEDERSACHSEN

BERLIN 9

10 12

24 25

13

BRANDENBURG

SACHSEN

SACHSEN-ANHALT

THÜRINGEN

BAYERN

BADEN-WÜRTTEMBERG

HESSEN

NORDRHEIN- WESTFALEN

RHEINLAND-PFALZ

SAARLAND 2 31

3

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5

7

8 16

17

27 30

29

28

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32

20

21

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39 41

42

40

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36

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1

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37

6

26

18

33

43 15

46

14

22

KLENBURG-POMMERN

23

45 BEISPIELE FÜR EINRICHTUNGEN, DIE DER BKM FÖRDERT ODER GEFÖRDERT HAT

BADEN-WÜRTTEMBERG 1 Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus;

Stuttgart

2 Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma; Heidelberg

3 Donauschwäbisches Zentralmuseum; Ulm

4 Deutsches Literaturarchiv Marbach, Deutsche

Schillergesellschaft e. V.; Marbach

5 Bund Deutscher Amateurtheater e. V.; Heidenheim

BAYERN 6 Institut für Kultur und Geschichte Südosteuropas,

Adalbert Stifter Verein e. V., Tolstoi Hilfs- und Kulturwerk e. V.; München

7 Stiftung Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg

8 Bayreuther Festspiele

BERLIN 9 Deutsche Welle, Stiftung Deutsche Kine mathek,

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Akademie der Künste, Alliierten Museum, Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Bundeskanzler-Willy-Brandt Stiftung, Kultur-veranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH, Stiftung Jüdisches Museum Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Haus der Kulturen der Welt, Haus der Berliner Festspiele, Deutscher Kulturrat e. V., Deutscher Museumsbund, Martin-Gropius-Bau, Neue Wache, Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung – Ausstellungs-, Dokumentations- und Informationszentrum

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17Kultur

BRANDENBURG 10 Deutsches Kulturforum östliches Europa,

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg; Potsdam

11 Stiftung Genshagen

12 Kleist-Museum; Frankfurt/Oder

BREMEN 13 Institut für Niederdeutsche Sprache,

Kunsthalle Bremen; Bremen

14 Deutsches Auswandererhaus; Bremerhaven

HAMBURG 15 Deutscher Musikinstrumentenfonds

HESSEN 16 Gesellschaft für deutsche Sprache e. V.;

Wiesbaden

17 Herder-Institut e. V.; Marburg

18 Goethe-Museum, Deutsches Filminstitut – DIF e. V., Deutsche Nationalbibliothek; Frankfurt/Main

19 Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt

20 Festspiele Bad Hersfeld

21 Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e. V.; Kassel

MECKLENBURG-VORPOMMERN 22 Deutsches Meeresmuseum; Stralsund

23 Pommersches Landesmuseum; Greifswald

NIEDERSACHSEN 24 Institut für Kultur und Geschichte der Deut-

schen in Nordosteuropa e. V., Ostpreußisches Landesmuseum; Lüneburg

25 Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa; Oldenburg

NORDRHEIN-WESTFALEN 26 Deutsche Welle, Kunst- und Ausstellungshalle

der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Verein Beethoven-Haus e. V.; Bonn

27 Martin-Opitz-Bibliothek; Herne

28 Stiftung Bundeskanzler-Konrad-Adenauer-Haus; Bad Honnef-Rhöndorf

29 Westpreußisches Landesmuseum; Münster

30 Ruhrfestspiele; Recklinghausen

RHEINLAND-PFALZ 31 Hambacher Schloss; Neustadt an der Weinstraße

32 Deutsche Burgenvereinigung e. V.; Braubach

33 Deutsches Kabarettarchiv; Mainz/Bernburg

SAARLAND 34 Weltkulturerbe Völklinger Hütte – Europäisches

Zentrum für Kunst und Industriekultur GmbH

SACHSEN 35 Schlesisches Museum zu Görlitz

36 Fürst-Pückler-Park; Bad Muskau

37 Bach-Archiv, Kurt-Wolff-Stiftung, Zeitgeschicht-liches Forum, Museen im Grassi, Deutsche Nationalbibliothek; Leipzig

38 Deutsches Hygiene Museum; Dresden

SACHSEN-ANHALT 39 Stiftung Bauhaus Dessau

40 Franckesche Stiftungen, Kulturstiftung des Bundes; Halle

41 Stiftung Luthergedenkstätten; Wittenberg

42 Kulturstiftung Dessau-Wörlitz

SCHLESWIG-HOLSTEIN 43 Otto-von-Bismarck-Stiftung; Friedrichsruh

44 Nordfriesische Volksgruppe; Niebüll

45 Sydslesvigsk Forening (SSF) e. V.; Flensburg

46 Buddenbrookhaus, Grass-Haus; Lübeck

THÜRINGEN 47 Klassik Stiftung; Weimar

48 Wartburg-Stiftung; Eisenach

49 Lindenau-Museum; Altenburg

50 Stiftung Schloss Friedenstein; Gotha

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Kultur18

BILDENDE UND DARSTELLENDE KUNST, LITERATUR UND MUSIK

LEBENDIGE KUNST- UND KULTURSZENEDeutschland ist ein weltoffenes Land mit einer lebendigen Kunst- und Kul-turszene, die auch viele Künstler aus dem Ausland anzieht. Damit dies so bleibt, fördert der Bund nicht nur die zeitgenössische Kunst in Deutschland, sondern stärkt auch den internatio-nalen Austausch.

BILDENDE KUNSTDie Kulturstiftung des Bundes ermög-licht herausragende Projekte und Aus-stellungen wie die „documenta“ in Kassel, eine der weltweit wichtigsten Schauen für zeitgenössische Kunst, oder die „trans-mediale“ in Berlin, Deutschlands größ-tes Festival für Kunst und digitale Kul-tur. Die Kulturstiftung des Bundes wird aus dem Haushalt des BKM finanziert.

Seit 1970 sammelt der Bund Kunst. Die „Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland“ umfasst inzwischen rund 1.500 Werke und dokumentiert so das Spektrum künst-lerischen Schaffens in Deutschland nach 1945. Die Sammlung macht nicht

nur durch große eigene Ausstellungen auf sich aufmerksam, sondern ist auch ein geschätzter Leihgeber für viele Institutionen im ganzen Land. Eine un-abhängige Ankaufskommission sorgt dafür, dass die Sammlung aktuell bleibt.

Die Tanzförderung ist ein wichtiger Schwerpunkt der Kulturstiftung des Bundes. Das Förderprogramm „Tanzplan Deutschland“ hat dieser Kunstform in Deutschland zu mehr Anerkennung ver holfen. Zwei Fonds setzen dieses Engagement fort: „Tanzfonds Erbe“ för dert künstlerische Projekte zum Kultur erbe Tanz und „Tanzfonds Part-ner“ initiiert Partnerschaften zwischen Tanzinstitutionen und Schulen. Über die Initiativen der Kulturstiftung des Bundes hinaus fördert der BKM Pro-jekte von nationaler Bedeutung wie das „Nationale Performance Netz Tanz“ zur bundesweiten Verbreitung zeitgenössischer Tanzproduktionen, das Bundesjugendballett oder die „Tanzplattform Deutschland“, die zu den wichtigsten Tanzereignissen in Europa zählt.

Theater ist ein bedeutsamer Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen. Darum fördert der Bund Theaterpro-jekte mit überregionaler oder inter-nationaler Ausstrahlung wie die Ruhr-festspiele Recklinghausen und das Festival Theater der Welt, das alle drei Jahre in einer anderen Stadt Deutsch-lands stattfindet. Die Kulturstiftung des Bundes vergibt darüber hinaus Fördermittel für Theaterprojekte über den Fonds Darstellende Künste und finanziert auch das Berliner Theater-treffen, das alljährlich zehn weg-weisende deutschsprachige Theater-inszenierungen einer Saison einlädt.

TANZ UND THEATER

Die Kulturstiftung des Bundes mit Sitz in Halle/Saale wurde 2002 gegründet und fördert innovative Projekte der zeit-genössischen Kunst und Kultur, die auch international wirken. Sie finanziert zum Beispiel den Fonds Darstellende Künste, den Deutschen Literaturfonds, den Deut-schen Übersetzerfonds und den Fonds Soziokultur. Über die einzelnen Ver-anstaltungen, Programme und Förder-möglichkeiten der Stiftung informiert www.kulturstiftung-des-bundes.de.

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LITERATURFÖRDERUNGDer Bund fördert die zeitgenössische Literatur durch Förderfonds für Schrift-steller und Übersetzer und vergibt internationale Preise wie den deutsch-italienischen Übersetzerpreis und den deutsch-französischen Literaturpreis „Franz-Hessel-Preis“. Große Schrift-steller verbände wie das P.E.N.-Zentrum Deutschland oder der Verband Deut-scher Schriftsteller erhalten Förder-mittel für einzelne Vorhaben. Mit dem P.E.N.-Projekt „Writers in Exile“ unter-stützt die Bundesregierung Autoren aus aller Welt, die in Deutschland im politischen Exil leben.

Ein weiteres Anliegen ist es, das reiche literarische Erbe Deutschlands zu bewahren. Darum erhalten wichtige Literaturmuseen, Bibliotheken und Archive wie das Deutsche Literatur-archiv in Marbach, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek der Klassik Stiftung Weimar oder das Goethe-Haus des Freien Deutschen Hochstifts in Frank-furt/Main Bundesmittel ebenso wie das Kleist-Museum in Frankfurt/Oder oder das Buddenbrookhaus in Lübeck. Auch die Deutsche Akademie für Sprache

und Dichtung in Darmstadt, die mit dem Georg-Büchner-Preis einen der be-deutendsten deutschen Literaturpreise vergibt, wird durch den Kulturstaats-minister bei ihrer Arbeit unterstützt.

SCHWERPUNKT MUSIKDer Bund fördert die deutsche Musik-landschaft unter anderem über große Einrichtungen wie die Berliner Fest-spiele, die Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin oder die Bayreuther Festspiele.

Ein innovatives Projekt ist auch die „Initiative Musik“, die sich dem musika-lischen Nachwuchs widmet. Die im Jahr 2007 als Public-Private-Partnership gemeinsam mit der Musikindus trie ins Leben gerufene Initiative hilft jungen Musikern und Nachwuchsbands in den Bereichen Rock, Pop und Jazz, im Markt Fuß zu fassen. Von besonderem Interesse für den Bund ist zudem die Stärkung der Laienmusik, eine der wichtigen Aufgaben des Deutschen Musikrats. Der Dachverband für die Musikorganisatio-nen in Deutschland wird seit vielen Jahren vom Bund gefördert.

Künstlerinnen und Künstler können sich für Auslandsstipendien und Studienaufenthalte an den folgenden vom BKM geförderten Kultureinrich-tungen im Ausland bewerben:— Deutsche Akademie Villa Massimo

und Casa Baldi in Rom— Deutsches Studienzentrum in Vene-

dig— Villa Romana in Florenz— Cité Internationale des Arts in Paris— Villa Aurora in Los AngelesAlle wichtigen Informationen unter www.kulturstaatsminister.de.

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OPTIMALE RAHMEN-BEDINGUNGEN SCHAFFEN

GESETZGEBUNG GESTALTENEs gehört zu den Aufgaben des Bundes, die Gesetzgebung so zu gestalten, dass sich möglichst günstige Rahmen-bedingungen für Kultur- und Medien-schaffende ergeben und Kunst und Kreativität sich frei entfalten können.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann im Deutschen Bundestag

URHEBERRECHTIm Zeitalter des Internets muss das geistige Eigentum besonders geschützt werden. Auch auf deutsche Initiative hin ist deshalb der Schutz der Urheber-rechte ein zentrales Thema auf euro-päischer Ebene. Dazu steht der Kultur-staatsminister in enger Abstimmung mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Kabinett und im EU-Kulturminister-rat. Mit seinem Zwölf-Punkte-Papier „Ohne Urheber keine kulturelle Viel-falt“ hat sich der Kulturstaatsminister frühzeitig und klar positioniert – für den Schutz des geistigen Eigentums.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann versteht sich als Anwalt der Kreativen.

Raubkopieren aus dem Internet ist kein Kavaliersdelikt, sondern bedroht die Existenz von Künstlern und Kultur-schaffenden ebenso wie ganze Wirt-schaftszweige. Die Bundesregierung will deshalb wirksame Instrumente zur konsequenten Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen im Inter-net schaffen. Bei allen Überlegungen müssen die Kreativen als Werkschöp-fer im Mittelpunkt stehen und auch die  Internetprovider mehr Verantwor-tung übernehmen.

LEISTUNGSSCHUTZRECHTIm Gegensatz zu anderen Vermittlern urheberrechtlich geschützter Werke wie Tonträgerherstellern, Sendeunter-nehmern, Filmproduzenten oder Konzertveranstaltern sind die organi-satorischen, technischen und unter-nehmerischen Leistungen der Presse-verleger bislang nicht urheberrechtlich geschützt. Auf Anregung des Kultur-staatsministers wurde die Schaffung eines Leistungsschutzrechtes für Presseverlage vereinbart, durch das Presseerzeugnisse im Internet besser geschützt werden sollen. Die von der

Bundesregierung beschlossene Regelung wird die Rechte der Journalisten und anderer Urheber angemessen und aus-gewogen berücksichtigen.

KÜNSTLERSOZIALVERSICHERUNGDie Künstlersozialversicherung bietet den Zugang zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung für Kulturschaf-fende und einen Versicherungsschutz gegen Verarmung im Alter. Sie finanziert sich zur Hälfte aus den Beiträgen der Versicherten, während der Bund und diejenigen, die Produkte der Künstler und Autoren „verwerten“, den soge-nannten Arbeitgeberanteil übernehmen.

Während der letzten Jahre wurde die Künstlersozialkasse stabilisiert und zukunftsfest gemacht. Durch gesetz-liche Änderungen werden mehr ab-gabepflichtige Unternehmer erfasst und wird somit die Abgabepflicht gleichmäßig auf möglichst viele Schul-tern verteilt. So konnten die Abgabe-sätze verringert werden – ein grundle-gender Schritt für die soziale Sicherung sowie eine Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland.

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EHRENAMT FÖRDERNDurch die Reform des Gemeinnützig-keitsrechts wurden die steuerlichen Rahmenbedingungen bei Spenden und gemeinnütziger Arbeit verbessert. Die zahlreichen finanziellen Verände-rungen – so die Anhebung von Frei-beträgen, die Verdoppelung von Spenden abzugsmöglichkeiten und die Besserstellung von Stiftungen – haben sich positiv auf den Kulturbereich aus-gewirkt. Die Stärkung des Ehrenamtes, das das kulturelle Leben in Deutsch-land entscheidend mitträgt, bleibt ein kulturpolitischer Schwerpunkt.

Staatsminister Bernd Neumann im Gespräch mit der Verlegerin

Ulla Unseld- Berkéwicz bei der Frankfurter Buchmesse

Die Künstlersozialkasse ist der An-sprechpartner für alle mit der Künstler-sozialversicherung zusammen-hängenden Fragen und berät Künstler und Publizisten sowie Verwerter. Informationen unter www. kuenstlersozialkasse.de.

ERMÄSSIGTER MEHRWERTSTEUER-SATZ UND BUCHPREISBINDUNG SICHERN VIELFALTDer ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent für Kulturgüter ist ein wesentliches Instrument der Kultur-förderung. Er trägt beispielsweise dazu bei, dass Bücher und Presseerzeugnisse oder Eintrittskarten für Theater und Museen für jedermann erschwinglich bleiben. Er nützt auf vielfältige Weise dem gesamten Kulturbetrieb und trägt zur Erhaltung der kulturellen Vielfalt bei.

Eine weitere wichtige Säule für Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe an der Kultur ist die Buchpreisbindung. Es gibt sie auf freiwilliger Basis in Deutschland bereits seit über hundert Jahren, bevor sie 2002 gesetzlich fest-gelegt wurde. Die Buchpreisbindung garantiert auch in Zeiten des Internets die weltweit einmalige Breite und Qualität des Bücherangebots in Deutschland und damit die Existenz vieler auch kleinerer Verlage und Buchhandlungen.

KULTUR ALS STAATSZIELDie Aufnahme der Kultur als Staatsziel in das Grundgesetz wäre ein Signal für den Stellenwert der Kultur insgesamt. Der Kulturstaatsminister unterstützt dieses Ziel. Die Regierungsparteien haben im Koalitionsvertrag festgelegt, dass Gespräche über Grundgesetz-änderungen aufgenommen werden. Damit bleibt das Staatsziel Kultur auf der Tagesordnung.

Buchpreisbindung – wozu?Sie sichert— einen flächendeckenden und

dichten Bestand von Buchhand-lungen,

— die langfristige und preisstabile Verfügbarkeit von Büchern,

— eine große Anzahl jährlicher Neuerscheinungen,

— die Fachberatung durch geschultes Personal und

— einen schnellen bundesweiten Lieferservice.

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KULTURELLE BILDUNG UND MEDIENKOMPETENZ

ZUGANG ZU KULTURANGEBOTENStaatsminister Bernd Neumann hat die kulturelle Bildung zu einem seiner kulturpolitischen Schwerpunkte erklärt. Im Mittelpunkt stehen dabei Menschen, die bislang kaum von den Angeboten der öffentlich geförderten Kultureinrichtungen Gebrauch machen.

Jeder soll unabhängig von seiner finanziellen Lage und seiner sozialen Herkunft kulturelle Angebote wahr-nehmen können. Seit 2010 werden Vorhaben der kulturell-künstlerischen Vermittlung gefördert, die nachhaltig wirken und durch ihre Innovations-kraft bundesweit vorbildlich sind.

PREIS FÜR KULTURELLE BILDUNGUm Projekte zur kulturellen Bildung mit bundesweitem Modellcharakter zu würdigen, hat der Kulturstaats-minister 2009 erstmalig den BKM-Preis für kulturelle Bildung ausgelobt. Die Preisgelder betragen insgesamt 60.000 Euro. Mit dem Preis werden alljährlich drei beispielhafte Projekte ausgezeichnet.

KULTUREINRICHTUNGEN ENGAGIEREN SICHVom Bund geförderte Museen, Biblio-theken und Archive bieten spezielle Programme zur besseren Vermittlung von Kunst und Kultur an. Um die Hemmschwellen zum Besuch von Kultureinrichtungen abzubauen, gewähren einige Museen wie die Staatlichen Museen zu Berlin, das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn oder das Bauhaus in Dessau Kindern und Jugendlichen freien Eintritt.

KULTURELLE BILDUNG IN EUROPAEs geht auf die Initiative von Staats-minister Bernd Neumann zurück, dass Kunst- und Kulturvermittlung in Europa zu einem neuen Arbeits-bereich der Stiftung Genshagen wurde, die vom Bund gemeinsam mit dem Land Brandenburg getragen wird. Sie pflegt europaweit den Dialog zwischen Fachleuten der kulturellen Bildung und ermöglicht konkrete Kooperationsprojekte. Junge Menschen aus ganz Europa erhalten die Chance zur Begegnung.

Kulturelle Bildung ist auch bei der EU ein wichtiges Thema. Der EU-Kultur-ministerrat hat 2009 dazu entspre-chende Empfehlungen verabschiedet. Der Kulturstaatsminister hat sich da-für eingesetzt, dass kulturelle Bildung und Vermittlung an die junge Gene-ration als Querschnittsaufgabe in den Förderprogrammen und Initiativen der EU klar als Ziel verankert wird.

JEDEM KIND EIN INSTRUMENTDie Kulturstiftung des Bundes unter-stützt ebenfalls innovative Modellvor-haben zur Förderung der kulturellen Bildung. Dazu gehört die Initiative „Jedem Kind ein Instrument“, die im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres „RUHR 2010“ im Ruhrgebiet gefördert wurde. Das Projekt hat sich – inzwi-schen ohne Förder gelder des Bundes – etabliert und wird in vielen Regionen Deutschlands nachgeahmt.

Alle Grundschulkinder lernen dort in der ersten Klasse eine Vielzahl von Instrumenten kennen – von der Gitarre über Cello und Schlagzeug bis hin zur türkischen Baglama – und wählen

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Kultur25

schließlich ihr Lieblingsinstrument aus, das sie als kostenlose Leihgabe für den Unterricht und für das Üben zu Hause erhalten.

Die Initiative „Jedem Kind ein Instrument“ der

Kulturstiftung des Bundes

SCHULEN TREFFEN „TANZPARTNER“ UND „KULTURAGENTEN“Der „Tanzfonds Partner“ – ebenfalls von der Kulturstiftung des Bundes initiiert – baut Partnerschaften zwischen Schulen und Tanzcompagnien auf, um das Verständnis für den zeitgenössischen Tanz bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Sie erarbeiten gemeinsam mit Tänzern und Choreografen jährlich eine Produktion. Gefördert werden bundesweit 12 Tanzpartnerschaften in den Jahren 2012 bis 2014.

„Kulturagenten für kreative Schulen“ ist der Titel eines neuen großen Modell programms zur kulturellen Bildung, mit dem die Kultur stiftung des Bundes gemeinsam mit der Stif-tung Mercator Kooperationsprojekte zwischen Schulen und Kultureinrich-tungen ermöglicht. Kunst und Kultur sollen einen festen Platz im Schul-alltag bekommen.

Deshalb werden an Schulen „Agenten“ für die Kultur eingesetzt, die gemein-sam mit Lehrern und Schülern ein kulturelles Programm entwickeln, Kooperationen mit Kultureinrichtungen der Stadt anstoßen und künst lerische Projekte mit den Schülern um setzen. An der vierjährigen Modellphase des Pilotprojekts sind 138 Schulen in fünf Bundesländern beteiligt.

MEDIENKOMPETENZ FÜR KINDER UND JUGENDLICHEKinder sind heute einer Vielzahl von medialen Einflüssen ausgesetzt. Zu lernen, wie man verantwortlich und bewusst mit diesem Angebot umgeht, gehört nicht nur zur Bildung der

Persönlichkeit, sondern ist auch eine entscheidende Voraussetzung für die mündige Mitwirkung an gesellschaft-lichen Prozessen in unserer Demo-kratie. Der Kulturstaatsminister hat aus diesem Grund zahlreiche Vorha-ben initiiert, die die Förderung der Medienkompetenz unterstützen.

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VISION KINODazu zählt das Netzwerk „VISION KINO“, das durch seine Programme die Filmkompetenz von Kindern und Jugendlichen stärkt und sie gleich-zeitig für den Kulturort Kino sensibili-siert. Die SchulKinoWochen mit rund 650.000 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern sind eines der größten filmpädagogischen Projekte Europas.Mit pädagogischem Begleitmaterial können die Filme im Unterricht vor- und nachbereitet werden. Neben den Filmen werden zum Beispiel Gesprächsrunden mit Filmemachern oder projektbegleitende Fortbildun-gen für Lehrer angeboten.

INTERNET FÜR KINDERKinder und Jugendliche sind im Internet besonders gefährdet. Daher hat die Bundesregierung 2007 gemeinsam mit Unternehmen und Verbänden der Telekommunikations- und Medienbran-che das Projekt „Ein Netz für Kinder“ gestartet. Es fördert gute, pädagogisch wertvolle Internetseiten für Kinder.Darüber hinaus wurde im Rahmen dieser Initiative mit „fragFINN“ ein ge-schützter Surfraum mit Suchmaschine speziell für Acht- bis Zwölfjährige ge-schaffen. Darin können sich Kinder frei im Internet bewegen, ohne auf für sie ungeeignete Inhalte zu stoßen. Die kind-gerechten Internetseiten werden von Medienpädagogen redaktionell geprüft.

Netzinformationen zur kulturellen Bildung

Wichtige Institutionen:— Stiftung Genshagen www.stiftung-genshagen.de— Kulturstiftung des Bundes www.kulturstiftung-des-bundes.de

Projekte:— BKM-Preis Kulturelle Bildung www.kulturstaatsminister.de— Jedem Kind ein Instrument www.jedemkind.de— Tanzfonds Partner/Kulturagenten www.kulturstiftung-des-bundes.de— VISION KINO www.visionkino.de— Ein Netz für Kinder www.ein-netz-fuer-kinder.de— fragFINN www.fragfinn.de— Nationale Initiative Printmedien www.nationale-initiative- printmedien.de— Deutscher Computerspielpreis www.deutscher- computerspielpreis.de

Das Projekt SchulKinoWochen von VISION KINO

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NATIONALE INITIATIVE PRINTMEDIEN Zeitungen und Zeitschriften sind Leitmedien in unserer Gesellschaft. D arum ist die „Nationale Initiative Printmedien“ ein besonders wichtiges Projekt für die Herausbildung eines demokratischen Selbstverständnisses bei Jugendlichen. Durch die Konkur-renz mit den neuen Medien verlieren Zeitungen und Zeitschriften vor allem junge Leserinnen und Leser.

Unter anderem durch jährliche Schü-lerwettbewerbe will die „Nationale Initiative Printmedien“ an einen mün-digen Umgang mit Zeitschriften und Zeitungen heranführen und über die Bedeutung eines breiten und vielfälti-gen Medienangebots aufklären.

WERTVOLLE COMPUTERSPIELE FÖRDERNComputerspiele haben große Bedeu-tung für die Freizeitgestaltung vieler Menschen. 2007 hat der Deutsche Bun-destag daher den Beschluss „Wertvolle Computerspiele fördern, Medienkom-petenz stärken“ verabschiedet und die

Regierung aufgefordert, gemeinsam mit der Spielebranche einen Preis für kulturell und pädagogisch wertvolle Computerspiele auszuschreiben.

In der unübersichtlichen Vielfalt des Angebots will der 2009 erstmalig ver-liehene „Deutsche Computer spiel preis“ Orientierung geben – gleichermaßen für Nutzer und für die Spielewirtschaft mit ihrem hohen Entwicklungspoten-zial insbesondere bei den anspruchs-vollen Spielen. Auch die Weiterentwick-lung dieser Z ukunftsbranche wirsomit gefördert.

d

So können Eltern und Pädagogen fragFINN, den geschützten Surfraum für Kinder, einrichten:Im Erwachsenenbereich von www.fragFINN.de steht eine kosten-lose Software zum Download bereit. Mit ihr kann der Surfraum auf dem Computer installiert werden. Ist die Software aktiviert, können sich Kinder nur auf geprüften Websites bewegen. In dem Surfraum können weitere Internetseiten hinzugefügt oder einzelne Angebote gesperrt werden. So kann der Surfraum individuell an die Fähigkeiten des Kindes angepasst werden.

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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT

WACHSTUM UND ARBEITSPLÄTZEDie Kultur- und Kreativwirtschaft gehört zu den wachstumsstärksten Branchen der deutschen Wirtschaft. Im Jahr 2010 erzielte sie einen Umsatz von 137 Milliarden Euro. Rund eine Million Menschen und insgesamt 244.000 Unternehmen sind in diesem Bereich tätig. Kulturstaatsminister Neumann hat eine ganze Reihe von Initiativen ins Leben gerufen, die die verschiedenen Teilbranchen der Kulturwirtschaft fördern und zu mehr Innovation ermutigen. Dazu gehören die Initiative Kultur- und Kreativ-wirtschaft, der Deutsche Filmförder-fonds oder die Initiative Musik.

VIELFÄLTIGE BRANCHEDesign, Bücher, Architektur, Musik, Film, Computerspiele, Werbung – die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine sehr vielfältige Branche. Eine Vielfalt, die sich auch in den Unternehmens-formen und -größen widerspiegelt: Neben selbstständigen Künstlern, Publizisten und anderen freiberuflich Tätigen sind es vor allem viele kleine und mittlere Unternehmen wie zum

Beispiel Werbeagenturen, Verlage, Galerien oder Musikproduktions firmen, die den Umsatz erwirtschaften.

INITIATIVE KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT Auch künftig bietet dieser Wirtschafts-zweig große Chancen für mehr Wirt-schaftswachstum und Beschäftigung. Unterstützt wird die Branche darin von der Bundesregierung, die 2008 die

„Initiative Kultur- und Kreativwirt-schaft“ ins Leben gerufen hat. Der BKM und das Bundeswirtschafts-ministerium haben die Initiative angestoßen und koordinieren sie. Darüber hinaus sind andere Ressorts beteiligt, wie zum Beispiel bei Fragen des Urheberrechts, der Steuergesetz-gebung oder der sozialen Sicherung.

Zur Kultur- und Kreativ-wirtschaft gehören

auch Architekturbüros – hier die  Gründer von

GRAFT – Gesellschaft von Architekten in Berlin

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Modedesign – eine Branche der Kultur- und

Kreativwirtschaft

KOMPETENZZENTRUM KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT FÖRDERT VERNETZUNG2009 wurde das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes in Eschborn eröffnet. Neben der Beratungstätigkeit versteht es sich auch als Forum, das die Bedürfnisse und Ansprüche der kreativ Tätigen in die Politik einbringt.

Um die Arbeit des Kompetenzzentrums in den Bundesländern besser zu ver-ankern, wurden acht Regionalbüros eingerichtet. Sie bieten individuelle An-gebote sowie Orientierungsberatungen und Sprechtage an und organisieren die regionale Vernetzung der Akteure.

Die acht Regionalbüros der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft sind unter der für das gesamte Bundes-gebiet geltenden Rufnummer 030 346 465 300 zu erreichen. Anfragen sind auch über die E-Mail-Adresse [email protected] möglich.

Informationen zur Initiative, zum Arbeitsfeld Kulturwirtschaft und zu öffentlichen Fördermöglichkeiten stehen unter www.kultur-kreativ-wirtschaft.de zur Verfügung.

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Kulturstaatsminister Bernd Neumann beim internationalen Aktionstag „Safer Internet Day“ in Berlin

KLASSISCHE UND NEUE MEDIEN

EINE RASANTE ENTWICKLUNGDie neuen digitalen Medien haben großen Einfluss auf das gesellschaft-liche Zusammenleben und den Lebens-bereich jedes Einzelnen. Derzeit ver-bringt jeder Deutsche ab 14 Jahren im Durchschnitt bereits 140 Minuten pro Tag im Internet – mit steigender Tendenz. Das Freizeitverhalten, das Arbeitsleben, die private Kommuni-kation, die Art, sich Informationen zu besorgen, und die Bildung von sozia-len Netzwerken haben sich in vielen Bevölkerungsteilen stark verändert.

Die rasante Entwicklung der Medien-landschaft stellt klassische Medien wie Zeitungen und Fernsehen vor große Herausforderungen. Die Entwicklung hat immer wieder gezeigt, dass neue Angebote vorhandene zwar zunächst durchaus bedrängen, aber letztlich doch nicht verdrängen konnten. Ein besonderer Garant der Angebotsviel-falt bei Zeitungen und Zeitschriften ist der Presse-Grosso, der mit seinen

Vertriebsstrukturen die wirtschaft-liche Existenz kleiner Verlage und die Konkurrenz der Verlage unter-einander gewährleistet.

CHANCEN UND RISIKENDie neuen Medien schaffen großartige Chancen für einen besseren Zugang zur Kultur für breite Schichten, die umfassend genutzt werden sollen. Sie eröffnen bisher nicht gekannte Infor-mationsmöglichkeiten, weltweite Vernetzung, neue Geschäftsfelder und Berufsbilder. Deshalb ist es Ziel der Bundesregierung, diesen Bereich zu fördern.

Mit dieser Entwicklung gehen aber auch Risiken unter anderem im Bereich des Urheberschutzes einher. Es ist eine wichtige Aufgabe des BKM, hier die Interessen der Urheber kultureller Leistungen zu vertreten, von denen eine lange Wertschöpfungskette profitiert. Staatsminister Bernd Neumann setzt sich dafür ein, dass sie eine gerechte Vergütung für ihre Leistungen erhalten, die durch illegale Nutzung und Raub-kopien bedroht ist.

Der Medien- und Kommunikations-bericht der Bundesregierung ist unter www.kulturstaatsminister.de abrufbar.

ALLE STAATLICHEN EBENEN SIND GEFORDERTBei vielen Medienfragen ist staatliches Handeln gefordert. So sorgt die öffent-liche Hand auf verschiedenen Ebenen dafür, dass die Sicherheit und Qualität der Medien, der Zugang zu ihnen und die Meinungsvielfalt gewährleistet werden. Ähnlich wie für den Bereich der Kultur liegt die Kompetenz für Medienfragen in Deutschland grund-sätzlich bei den Bundesländern. Der Bund hat allerdings Gesetzgebungs-kompetenzen bei einzelnen Themen wie Telekommunikation, Urheber- und Verlagsrecht.

Zudem entwickelt der Bund Vorschläge für staatliche Maßnahmen und medien-politische Strategien. So hat der BKM 2009 die bisher umfassendste Bestands-aufnahme der medialen Entwicklun-gen in der Geschichte der Bundes-republik vorgelegt, den sogenannten „Medien- und Kommunikationsbericht der Bundesregierung“. Er bildet die Grundlage für die Medienpolitik der Bundesregierung. Gerade im Medien-bereich können viele Probleme nicht

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mehr auf nationaler Ebene gelöst werden. Die EU nimmt zunehmend Einfluss auf medienpolitische Fragen und entwickelt hierzu Regelungen, die bei der nationalen Gesetzgebung berücksichtigt werden müssen. Ein Beispiel sind die gesetzlichen Rege-lungen für Rundfunk- und Fernseh-anstalten, die in Anbetracht der neuen digitalen Möglichkeiten weiterent-wickelt werden müssen.

Im Bereich der Medien vertritt der Kulturstaatsminister Deutschland auf EU-Ebene. 2007 haben sich die EU- Kulturminister unter deutscher Rats-präsidentschaft auf die neue „Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste“ geei-nigt, die in den Medienangeboten zen-trale Elemente unserer demokra tischen Gesellschaft wie Jugendschutz, den Schutz der Menschenwürde, den kul-turellen Reichtum sowie die Meinungs- und Informationsvielfalt sichert. Die Richtlinie ist bereits von Deutschland und den meisten Mitgliedsländern in nationales Recht umgesetzt worden.

DIE DEUTSCHE UND DIE EUROPÄISCHE DIGITALE BIBLIOTHEKEin Beispiel für die Chancen, die das Internet eröffnet, ist die Deutsche Digitale Bibliothek, die vom BKM ge-fördert wird. Bei dem Projekt sollen als erster Schritt die bereits vorhandenen digitalen Bestände von über 30.000 deutschen Kultur- und Wissenschafts-einrichtungen für jede Bürgerin und jeden Bürger im Internet erstmals zen-tral zugänglich gemacht werden.

So können digitale Kopien von Büchern, Bildern, Archivalien, Musik und Filmen aus Bibliotheken, Archiven, Museen und wissenschaftlichen Instituten von jeder-mann online eingesehen werden – unter Wahrung der Urheberrechte. Unter

www.deutsche-digitale-bibliothek.de soll das Angebot zur Verfügung ge-stellt und dann mit der Europäischen Digitalen Bibliothek „Europeana“ zusammen geführt werden.

Unter www.europeana.eu können Sie Bilder, Texte, Tonaufnahmen und Videos der Europäischen Digitalen Bibliothek Europeana recherchieren. Bisher sind 20 Millionen digitale Objekte aus europäischen Museen, Archiven und Bibliotheken verfüg-bar – und es werden täglich mehr.

Der Hauptsitz der Deutschen Welle in Bonn

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DIE DEUTSCHE WELLEDie Deutsche Welle (DW) ist der Aus-landsrundfunk Deutschlands. Für Men-schen auf der ganzen Welt produziert sie ein multimediales Programm auf Deutsch und in 29 weiteren Sprachen.

Damit ist die Deutsche Welle die medi-ale Visitenkarte und ein bedeutender Kulturbotschafter Deutschlands im Ausland. Sie vermittelt Werte und Per-spektiven, für die Deutschland als europäisch gewachsene Kulturnation steht – vor allem Menschenrechte, Frei-heit und demokratische Entwicklung.

EINSATZ WELTWEITRund 1.500 Mitarbeiter in Bonn und Berlin sowie an Einsatzorten weltweit arbeiten für das Medienunternehmen. Für die DW-Fernsehkanäle produzieren sie Programme auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Arabisch. Auf www.dw.de publizieren sie ihr Informations- und Bildungsangebot für Menschen auf der ganzen Welt – in 30 Sprachen. Und in Afrika und Teilen Asiens senden sie zusätzlich Programme der DW per Radio.

Die Deutsche Welle wird aus dem Haushalt des BKM finanziert. Sie ist nach dem Deutsche-Welle-Gesetz als unabhängiger Sender dem freien Journalismus verpflichtet.

In den kommenden Jahren wird die Deutsche Welle wichtigstes elektro-nisches Medium zur Förderung der deutschen Sprache und Kultur im Aus-land sein und damit ein bedeutender Faktor in den deutschen Außenbezie-hungen. Durch ihre Glaubwürdigkeit leistet sie einen großen Beitrag zum Ansehen unseres Landes. Sie trägt weltweit zu einer unabhängigen und pluralistischen Berichterstattung bei und arbeitet dabei intensiv mit den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten der ARD und dem ZDF zusammen.

FOKUS AUF AUS- UND FORTBILDUNGNeben ihren journalistischen Aufgaben gibt die Deutsche Welle gemeinsam mit universitären Partnern ihr Wissen im Rahmen von Aus- und Fortbildun-gen bei der DW-Akademie weiter und bildet Rundfunkfachkräfte aus Ent-wicklungsländern aus. So unterstützt

sie den Aufbau demokratischer Struk-turen in diesen Ländern.

Wenn Sie die Deutsche Welle Freunden im Ausland empfehlen oder sich allge-mein informieren wollen: www.dw.de. Hier finden Sie Nachrichten aus dem In- und Ausland, Informationen zum Empfang von DW, kostenlose interaktive Deutschkurse und vieles andere mehr.

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Dreharbeiten zu „Buddenbrooks“FILMFÖRDERUNG

FILME AUS DEUTSCHLAND HABEN ERFOLGDer Film ist ein Kulturgut, das ein Millionenpublikum anspricht. Die Filmindustrie ist weltweit aber auch ein bedeutender Wirtschaftszweig. Deutschland spielt in diesem inter-nationalen Geschäft eine zunehmend wichtige Rolle.

Dies ist vor allem einem neuen Konzept zur Filmfinanzierung, dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF) zu verdanken, mit dem Staatsminister Bernd Neumann die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die deutsche Filmwirtschaft und die Attraktivität des Produktionsstandorts Deutschland entscheidend verbessert hat. So feiern nicht nur deutsche Produktionen und Koproduktionen auf internationalen Festivals in den letzten Jahren Erfolge wie selten zuvor. Auch immer mehr internationale Filme wie „Der Wolken-atlas“, „Anonymous“ und „Unknown Identity“ werden in Deutschland gedreht.

MARKTANTEIL DEUTSCHER FILME IM KINO – 1998 BIS 2011

Zudem erreicht der Marktanteil deut-scher Filme – mit rund 22 Prozent im Jahr 2011 – seit Jahren gute Werte und macht so den Kassenschlagern vor allem aus Übersee deutlich Konkurrenz. Doch Deutschland ist nicht nur be-kannt für seine künstlerisch anspruchs-vollen Filme, sondern auch für bedeu-tende Filmfestivals wie die Berlinale.

30 %25 %20 %15 %10 %5 %

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Quelle: FFA

FILMFÖRDERUNG DES BUNDESDie staatliche Förderung trägt nach-haltig zur positiven Entwicklung der Filmbranche in Deutschland bei. Neben der Filmförderungsanstalt und den Filmfördereinrichtungen der Länder engagiert sich hier auch der Bund. 2012 gibt der BKM etwa 98 Millionen Euro für Filmförderung aus und er-reicht damit bedeutende Effekte für die gesamte Filmwirtschaft.

Auch für den Arbeitsmarkt ergeben sich positive Auswirkungen. Denn von einem starken Filmstandort pro-fitieren nicht nur Produzenten und

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Schauspieler, sondern auch die Film-technik-Branche, die Hersteller visuel-ler Effekte und viele andere Unter-nehmen. Außerdem trägt staatliche Filmförderung zu Qualität und Viel-falt bei. So können mithilfe staatlicher Förderung auch Filme entstehen, die sich am Markt nicht finanzieren lassen, kulturell aber wertvoll sind.

WELCHE FÖRDERMÖGLICHKEITEN GIBT ES?Wichtigster Motor der positiven Ent-wicklung der deutschen Filmwirt-schaft ist der Deutsche Filmförder-fonds (DFFF), der auf Initiative von Kulturstaatsminister Bernd Neumann eingerichtet wurde. In ihm stehen der deutschen Filmwirtschaft seit 2007 pro  Jahr zusätzlich 60 Millionen Euro Fördermittel vom Bund zur Verfügung. Seither konnte der DFFF maßgeblich dazu beitragen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Filmwirt-schaft in Deutschland zu verbessern und nachhaltige Impulse für den Film-produktionsstandort Deutschland zu schaffen.

Bis Ende 2011 wurden 527 Projekte aller Kategorien und Genres mit Förder-mitteln aus dem Fonds in Höhe von rund 296 Millionen Euro unterstützt. Die daran beteiligten Filmproduktionen lösten allein in Deutschland Investitio-nen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro – also des Sechsfachen der Fördersumme – aus. Die erfolgreiche Bilanz des För-dermodells in seiner wirtschafts- und kulturpolitischen Zielsetzung hat dazu geführt, dass der zunächst auf drei Jahre angelegte Filmförderfonds verlängert wurde. Hinzu kommt die kulturelle Filmförderung des BKM. Sie unterstützt konkrete Filmprojekte und kommt der Entwicklung von Drehbüchern, pro-grammfüllenden Spiel-, Dokumentar- und Kinderfilmen sowie Kurzfilmen zugute.

Eine bedeutende Rolle bei der Filmför-derung durch den Bund spielt auch der Deutsche Filmpreis. Seit 1951 wird er jedes Jahr in mehreren Kategorien ver-liehen und ist mit rund drei Millionen Euro Preisgeldern der höchstdotierte deutsche Kulturpreis. Neben dem Deut-schen Filmpreis finanziert der BKM den Deutschen Kurzfilmpreis, den

Deutschen Drehbuchpreis, den Verlei-herpreis und den Kinoprogrammpreis, mit dem vor allem kleinere Kinos für ein kulturell herausragendes Jahres-filmprogramm ausgezeichnet werden.

DIE BERLINALE UND ANDERE FILMFESTIVALS Alljährlich im Februar holt die „Berli-nale“ internationale Stars auf den roten Teppich nach Berlin. Sie ist das wohl wichtigste Kultur- und Medienereignis der Hauptstadt und trägt enorm zum internationalen Renommee des Film-standorts Deutschland bei. Die Berli-nale zieht rund 20.000 Fachbesucher aus 120 Ländern an und ist zudem mit 300.000 verkauften Eintrittskarten das größte Publikums-Filmfestival der Welt. Daneben unterstützt der BKM noch eine Reihe weiterer Festivals wie das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm und die Internationalen Kurzfilmtage in Oberhausen.

Ausführliche Informationen zur Filmförderung des BKM mit Terminen und Förderanträgen finden Sie auf www.kulturstaatsminister.de.

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NEUE TECHNIK IN DIE KINOSDie Digitalisierung macht auch vor den Kinos nicht halt. Die Tage der Filmrollen sind gezählt. Die Zukunft des Films liegt bei digitalen Verfahren – von der Produktion bis hin zur Film-vorführung. Da die Umrüstung auf digitale Abspielgeräte mit hohen Kosten verbunden ist, bedeutet dies für kleinere Kinos häufig eine Existenz gefährdung. Um die Vielfalt der deutschen Kino-landschaft zu erhalten, unterstützt der BKM seit 2011 mit einem Förderpro-gramm diejenigen Kinos, die die Um-rüstung auf digitales Abspiel aus eigener Kraft nicht bewerkstelligen können, darunter zahlreiche Filmkunsttheater.

Staatsminister Bernd Neumann mit Iris Berben

und Bruno Ganz bei der Nominierungsveranstal-

tung zum Deutschen Filmpreis 2010 in Berlin

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Gedenken und Erinnern38

DIE GEDENKSTÄTTENKONZEPTION DES BUNDESDeutschland trägt aufgrund seiner jüngeren Geschichte eine besondere Verantwortung für die Erinnerung an die Folgen von Terror und Gewalt-herrschaft. Damit auch künftige Generationen das Gedenken an das Leid der Opfer wachhalten, muss die Geschichte konsequent aufgearbeitet und insbesondere jungen Menschen vermittelt werden. Dem Erhalt der authentischen Orte kommt dabei eine herausragende Bedeutung zu.

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Gedenkstätten, die in der Regel von den Ländern, Kommunen und ho-hem bürgerschaftlichen Engagement getragen werden. Bei Einrichtungen und Gedenkprojekten von nationaler und internationaler Bedeutung enga-giert sich maßgeblich auch der Bund.

Die 2008 vom BKM vorgelegte und vom Bundestag unterstützte Gedenk-stättenkonzeption bildet die Grund-lage für die Arbeit in diesem Bereich. Der Deutsche Bundestag hat darüber hinaus die Mittel für die Gedenk-

GEDENKEN UND ERINNERN

stättenförderung um 50 Prozent angehoben. Damit werden die Bedin-gungen für die Aufarbeitung in Deutschland nachhaltig gestärkt.

GEDENKEN AN DIE OPFER DES NATIONALSOZIALISMUSDas Regime des Nationalsozialismus hat durch seine Verfolgungs- und Vernich-tungspolitik Millionen Opfer gefordert. Die Erinnerung an die NS-Terrorherr-schaft wird durch das Wissen um die Unvergleichlichkeit des Holocausts bestimmt. Dem systematischen Völker-mord an den europäischen Juden als Menschheitsverbrechen bisher nicht gekannten Ausmaßes kommt in der deutschen Erinnerungskultur jetzt und für alle Zeiten eine außerordentlich hohe Bedeutung zu.

DENKMÄLER UND EINRICHTUNGEN IN BERLINDas Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Infor-mation im Zentrum Berlins ist das zentrale Mahnmal in der Bundes-republik Deutschland zur Erinnerung

an den Holocaust. Es wurde mit Bun-desmitteln errichtet, ebenso wie das Denkmal für die im National sozialis-mus verfolgten Homosexuellen. Ein wichtiges Projekt ist auch das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma.

Auch die Dauerausstellung Topogra-phie des Terrors mit ihrem 2010 neu eröffneten Dokumentationszentrum, das Haus der Wannsee-Konferenz und die Gedenkstätte Deutscher Wider-stand in Berlin gehören zu den heraus-ragenden vom BKM unterstützten Einrichtungen. Sie befinden sich an den authentischen Orten und doku-mentieren die nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen.

KZ-GEDENKSTÄTTEN DAUERHAFT FÖRDERNDie KZ-Gedenkstätten Buchenwald, Mittelbau-Dora, Ravensbrück und Sachsenhausen unterstützt der Bund schon seit Langem institutionell bei  ihrer wichtigen Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit. Auch die vier großen westdeutschen Gedenkstätten Bergen-Belsen, Dachau, Flossenbürg

Die Gedenkstättenkonzeption des Bundes finden Sie auf www.kultur-staatsminister.de.

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Gedenken und Erinnern39

und Neuengamme haben ab 2009 eine dauerhafte Bundesförderung erhalten. Der BKM hat zudem ein Förderpro-gramm zur Restaurierung von Gedenk-stätten aufgelegt.

Das Denkmal für die ermordeten Juden

Europas in Berlin

AUTHENTISCHE ORTEMit der Fortschreibung der Gedenk-stättenkonzeption des Bundes von 2008 ist es nun möglich, auch Dokumenta-tionen zur Auseinandersetzung mit den NS-Tätern an authentischen Orten zu fördern.

Dazu gehören die Wewelsburg bei Pader-born, in der sich seit 2010 eine Dauer-ausstellung mit der Ideologie und den Verbrechen der SS auseinandersetzt. Auch auf dem Gelände der ehemaligen „NS-Ordensburg“ Vogelsang in der Eifel entsteht eine Aus stellung über die Schulungsstätte für NS-Nachwuchs-kader. Weitere Beispiele für eine Bun-desförderung sind die Errichtung des NS-Dokumentationszentrums München auf dem Gelände des ehemaligen Sitzes der NSDAP-Reichsleitung und der Erin-nerungsort „Topf & Söhne – die Ofen-bauer von Auschwitz“ in Erfurt.

Der Umgang mit den NS-Verbrechern in der bundesdeutschen Nachkriegs-zeit war bislang nicht Gegenstand einer eigenen Dokumentationsstätte. Das vom Bund mitgeförderte „Memo-rium Nürnberger Prozesse“, das im November 2010 im Landgericht Nürn-berg-Fürth eröffnet wurde, informiert über diesen wichtigen Themenkom-plex am authentischen Ort.

Politikergedenkstiftungen Als Lernorte historisch-politischer Bildung wurden seit 1978 fünf über-parteiliche Stiftungen errichtet, die an die Staatsmänner Otto von Bismarck, Friedrich Ebert, Konrad Adenauer, Theodor Heuss und Willy Brandt erin-nern. Sie werden aus dem Haushalt des BKM finanziert. Informationen unter www.politikergedenkstiftungen.de.

AUFARBEITUNG DER SED-DIKTATURAuf dem Gebiet der Sowjetischen Be-satzungszone (SBZ) entstand als Folge des Zweiten Weltkrieges eine kommu-nistische Diktatur, deren Auswirkun-gen zum Erbe des wiedervereinigten Deutschlands gehören. Zur Zeit dieser

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Diktatur in der SBZ und der DDR lebten die Menschen in einem Unrechts- und Überwachungsstaat und waren Ver-folgungsmaßnahmen des Staatssicher-heitsdienstes ausgeliefert. Hinzu kamen willkürliche und politisch motivierte Gerichtsverfahren, oft mit langen Haftstrafen, teilweise sogar Todesstra-fen. Den Versuch, Mauer und Grenze zu überwinden, bezahlten viele mit dem Leben.

EINRICHTUNGEN UND GEDENK-STÄTTEN FÖRDERNDie Bundesregierung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Aufarbeitung der SED-Diktatur zu verstärken. Der Bund fördert deshalb zahlreiche Einrichtungen und Gedenkstätten, die sich mit der Geschichte der SED-Diktatur auseinandersetzen. Darunter sind Gedenkstätten in ehemaligen Haftanstalten wie Berlin-Hohenschön-hausen und Bautzen oder in ehemaligen „Erziehungseinrichtungen“ wie dem berüchtigten „Jugendwerkhof Torgau“.

In der ehemaligen Zentrale des „Minis-teriums für Staatssicherheit“ in Haus 1/

Normannenstraße in Berlin wird nach der Sanierung des Gebäudes ein Dokumentations- und Bildungszent-rum zum Thema „Repression in der SED-Diktatur“ eingerichtet. Der BKM finanziert auch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die u.a. Aufarbeitungsprojekte unter-stützt, Opfer berät und die wissen-schaftliche Aufarbeitung über die Diktatur fördert.

ERINNERUNG AN DIE DEUTSCHE TEILUNGDie frühere Teilung Berlins dokumen-tiert die Stiftung Berliner Mauer, die der Bund anteilig finanziert. Zu ihr gehören die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße und die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde.

Die Erinnerung an die Teilung und die ehemalige deutsch-deutsche Grenze, die zahlreiche Opfer forderte, ist jedoch eine gesamtdeutsche Aufgabe. Darum fördert der BKM zum Beispiel die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, das Deutsch-Deutsche

Museum Mödlareuth oder das Grenz-landmuseum Eichsfeld.

Wie kann ich meine Stasi-Akte einsehen?Das Antragsformular zur Akteneinsicht und weitere Informationen zur Stasi-Unterlagen-Behörde finden sich unter www.bstu.bund.de.

DER BUNDESBEAUFTRAGTE FÜR DIE UNTERLAGEN DES STAATS-SICHERHEITSDIENSTES DER EHE MALIGEN DDRDas „Ministerium für Staatssicherheit“ der DDR (MfS) diente als Unterdrü-ckungs- und Überwachungsinstrument im Sinne der Ideologie der SED. Es etab-lierte ein flächendeckendes Netz von Spitzeln und Zuträgern in allen gesell-schaftlichen Bereichen und legte Milli-onen von Akten an, die zur Repression benutzt wurden. Das MfS erpresste viele Bürger und schüchterte sie ein.

Seit 1991 kann nach dem Stasi-Unter-lagen-Gesetz jeder Betroffene die Akten einsehen, die der ehemalige DDR-Staatssicherheitsdienst zu seiner Person angelegt hat. Der Bundes-beauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemali-gen DDR, kurz Stasi-Unterlagen-Behör-de, bewahrt und erschließt diese Akten, gewährleistet den Zugang zu den Unterlagen und stellt sie in gesetzlich

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genau definierten Grenzen auch der Wissenschaft und den Medien zur Verfügung. Langfristig sollen die Stasi-Unterlagen in die allgemeine Archivverwaltung des Bundesarchivs überführt werden.

EIN FREIHEITS- UND EINHEITS-DENKMAL IN BERLIN UND LEIPZIGDer Deutsche Bundestag hat 2007 be-schlossen, zur Erinnerung an die Fried-liche Revolution im Herbst 1989 und an die Wiedergewinnung der staatlichen Einheit Deutschlands ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin zu errichten. Den Wettbewerb zur Gestaltung des Denkmals auf der Schlossfreiheit hat der BKM in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung durchgeführt.

Um den besonderen Beitrag der Leip-ziger bei der Friedlichen Revolution zu würdigen, wird dort mit Unterstützung des Bundes ebenfalls ein Denkmal errichtet. Für beide Denkmäler werden durch den Bund insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

STIFTUNG „FLUCHT, VERTREIBUNG, VERSÖHNUNG“Die auf Beschluss der Bundesregie-rung gegründete Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ hat 2009 unter dem Dach des Deutschen Historischen Museums in Berlin ihre Arbeit aufgenommen. Ihr Zweck ist es, im Geiste der Versöhnung die Erinne-rung und das Gedenken an Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert im historischen Kontext des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialisti-schen Expansions- und Vernichtungs-politik und ihrer Folgen wachzuhalten.

Die Errichtung, Unterhaltung und Weiterentwicklung einer Dauer-ausstellung sowie ein Dokumenta-

tions- und Informationszentrum in der Bundeshauptstadt sollen die geschichtlichen Hintergründe und Zusammenhänge veranschaulichen sowie die europäische Dimension verdeutlichen.

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen,

ehemalige zentrale Untersuchungshaftanstalt

der Staatssicherheit der DDR

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BEISPIELE FÜR EINRICHTUNGEN, DIE DER BKM ZUR ERINNERUNG AN NS-VERBRECHEN FÖRDERT ODER GEFÖRDERT HAT

BADEN-WÜRTTEMBERG 1 KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg; Ulm

2 Gedenkstätte Grafeneck; Gomadingen

BAYERN 3 KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

4 KZ-Gedenkstätte Dachau

5 NS-Dokumentationszentrum München

6 Memorium Nürnberger Prozesse

BERLIN 7 Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stiftung

Topographie des Terrors, Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma, Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

BRANDENBURG 8 KZ-Gedenkstätte Ravensbrück; Fürstenberg

9 KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen (1945 bis 1950 Nutzung als sowjetisches Speziallager)

HAMBURG 10 KZ-Gedenkstätte Neuengamme

HESSEN 11 Gedenkstätte Hadamar

NIEDERSACHSEN 12 Gedenkstätte Bergen-Belsen

13 Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel

14 Gedenkstätte Esterwegen

NORDRHEIN-WESTFALEN 15 Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg

1933–1945

16 Dokumentationsstätte NS-Ordensburg Vogelsang

RHEINLAND-PFALZ 17 Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ-Hinzert

SAARLAND 18 Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm;

Saarbrücken

SACHSEN

19 Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein20 Gedenkstätte Münchner Platz; Dresden

(Gedenkstätte mit NS- und SED-Vergangenheit)

SACHSEN-ANHALT

21 KZ-Gedenkstätte Lichtenburg; Prettin22 Gedenkstätte „Roter Ochse“; Halle

(Gedenkstätte mit NS- und SED-Vergangenheit)

THÜRINGEN

BREMEN

HAMBURG

NIEDERSACHSEN

SCHLESWIG-HOLSTEIN MECKLENBURG-

VORPOMMERN

BRANDENBURGSACHSEN-ANHALTNORDRHEIN-

WESTFALEN

BERLIN

SACHSEN

THÜRINGEN

BAYERNERG

HESSEN

RHEINLAND-PFALZ

SAARLAND

BADEN-WÜRTTEMB

2

11

16

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18

5 4

6 3

24 20 19

1

10

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14 12

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22

21

8

9

7

23

23 KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora; Nordhausen24 KZ-Gedenkstätte Buchenwald (1945 bis 1950

Nutzung als sowjetisches Speziallager); Weimar

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BREMEN

HAMBURG

NIEDERSACHSEN

SCHLESWIG-HOLSTEIN MECKLENBURG-

VORPOMMERN

BRANDENBURG

SACHSEN

SACHSEN-ANHALT

THÜRINGEN

BAYERNBADEN-WÜRTTEMBERG

HESSEN

NORDRHEIN- WESTFALEN

RHEINLAND-PFALZ

SAARLAND

BERLIN

12

10 6

7

8 5

4

2 3

9

11

1

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BEISPIELE FÜR EINRICHTUNGEN, DIE DER BKM ZUR ERINNERUNG AN SED-UNRECHT UND DIE DEUTSCHE TEILUNG FÖRDERT ODER GEFÖRDERT HAT

BAYERN 1 Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth

BERLIN 2 Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen,

Haus 1/Normannenstraße ehemalige Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit, Gedenk-stätte Berliner Mauer, Stiftung zur Aufarbei-tung der SED-Diktatur, Gedenkort „Parlament der Bäume“, Erinnerungsstätte Notaufnahme-lager Marienfelde, ehemaliger Grenzübergang „Tränenpalast“ am Bahnhof Friedrichstraße

BRANDENBURG

3 Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße; Potsdam

4 Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR; Eisenhüttenstadt

SACHSEN

5 Gedenkstätte Bautzen6 Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“;

Leipzig7 Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof

Torgau8 Gedenkstätte Münchner Platz; Dresden

(Gedenkstätte mit SED- und NS-Vergangenheit)

SACHSEN-ANHALT

9 Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn10 Gedenkstätte „Roter Ochse“; Halle

(Gedenkstätte mit SED- und NS-Vergangenheit)

THÜRINGEN

11 Grenzlandmuseum Eichsfeld; Teistungen12 Gedenkstätte Point Alpha; Geisa

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44Kontakt zum BKM

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)Staatsminister Bernd NeumannBundeskanzleramt11012 BerlinTelefon: 030 18 400-2060E-Mail: [email protected]

AbteilungsleiterinDr. Ingeborg Berggreen-MerkelE-Mail: [email protected]

Gruppe K 1 – Grundsatzfragen der Kulturpolitik;Zentrale AngelegenheitenLeiter: Michael TietmannE-Mail: [email protected]

Gruppe K 2 – Kunst- und Kulturförderung Leiterin: Dr. Sigrid Bias-EngelsE-Mail: [email protected]

Gruppe K 3 – Medien und Film; InternationalesLeiter: Günter WinandsE-Mail: [email protected]

Gruppe K 4 – Geschichte; ErinnerungLeiter: Dr. Michael RoikE-Mail: [email protected]

Dienstsitz BerlinKöthener Straße 210963 BerlinTelefon: 030 18 681 0

Dienstsitz BonnGraurheindorfer Straße 19853117 BonnTelefon: 0228 99 681 0E-Mail: [email protected]

PressestelleSprecher: Dietrich Graf v. d. SchulenburgTelefon: 030 18 272-3281E-Mail: [email protected]

www.kulturstaatsminister.dewww.bundesregierung.de

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Impressum

HerausgeberPresse- und Informationsamt der Bundesregierung, 11044 Berlin

StandJuni 2012

RedaktionPressestelle BKM

DruckereiBonifatius GmbH, Paderborn

GestaltungMetaDesign AG, Berlin

TitelbildSebastian Bolesch

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Servicetelefon: +49(0)180 577 80 90 (0,06 €/Verbindung aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)Servicefax: +49(0)1805 778094

E-Mail: [email protected]: www.bundesregierung.de

Diese Broschüre ist Teil der Öffentlich-keitsarbeit der Bundesregierung. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt.

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