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1 Jahresbericht 2015 www.hvmzm.de Im Jahr der Flüchtlinge Verein für Flüchtlinge und Migranten in Deutschland

Im Jahr der Flüchtlinge - hvmzm.de · Deutsch-Test für Zuwanderer Teilnehmerzahlen ... Perspektiven und Erfolg für junge Frauen 4 8 6 10 12 14 14 18 18 21 22 ... die sich entfalten

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Jahresbericht 2015www.hvmzm.de

Im Jahr der Flüchtlinge

Verein für Flüchtlinge und Migranten in Deutschland

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Humanitäre Aktionen – Schnelle und unbürokratische HilfeProfessionalisierung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Neue ImpulseWir sind mobil! Gutes tun und Spenden – Aus ÜberzeugungBalkantage 2015 – Vielfältige Facetten – Reichtum des LebensBundesverdienstkreuz am Bande für Sadija Klepo – Gemeinsam für eine bessere ZukunftUnsere Förderer – Ein herzliches DankeschönSpenden und Unterstützen – So geht’s ganz einfach

Leitbild des VereinsVorwort – Im Jahr der Flüchtlinge – Beispielhaft: Unser Verein Viel mehr als nur verwalten – Personal

Asylsozialberatungsdienste (ASB) – „Hilfe zur Selbsthilfe" Landeshauptstadt München, Landkreis StarnbergASB Bad Tölz – Wolfratshausen, Landkreis Miesbach, München Land

Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer – Auf eigenen Füßen stehen Beratungsstellen München Stadt, Dachau und Freising

Sprachzentrum – “Wir schaffen das!”Integrationskurse, PrüfungszentrumDeutsch-Test für Zuwanderer Teilnehmerzahlen und Erfolgsquote B1Einstiegskurse für Flüchtlinge – Lernend ins neue Jahr starten!

Kinder- und Jugendhilfe-Projekte – Kinder sind unsere Zukunft„Schule mal anders ‘‘Lernförderung – Jedes Kind lernt anders (Neuperlach und Geretsried)Sonnila Kinderkrippen – Mit Spaß Deutsch lernen„Frühe Chancen“ – Sprache: Die wichtigste Voraussetzung für gute Integration„Kultur macht stark“ –Jugend erleben im neuen Land„Ankommen im Märchenland“ – Kulturelle Inklusion der Flüchtlingskinder

Projekte für Jugendliche und junge Erwachsene – Für das Leben lernen wir!K.O.M.M., Startklar und K.O.M.M. mit! Startklar in den Beruf – Man lernt nie aus!Jugendclub Youth United – „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen – Wenn die Nacht hereinbricht ...Mädchenwohngruppe „Haus Birgitta“ – Perspektiven und Erfolg für junge Frauen

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INHALT

IMPRESSUMHerausgeber: Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.

Adresse: Landsberger Str. 402 / 2.OG, 81241 MünchenTel.: 089 189 179 832Fax: 089 189 179 805

Webseite: www.hvmzm.de, www.balkantage.orgE-Mail: [email protected]

Verantwortlich: Sadija KlepoText: Team HvMzM e.V.

Konzeption, Gestaltung: Team HvMzM e.V.Fotografie: Maja Gugleta

Träger für berufliche WeiterbildungenTräger der freien Jugendhilfe

Mitglied in Der Paritätische Wohlfahrtsverband© 2016, Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.

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Immer mehr Menschen kommen auf der Flucht vor Krieg, sozialen Notlagen und politischen Krisen nach Deutschland. Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. versucht, die daraus resultierenden Herausforderungen in Bereicherungen zu verwandeln. Wie ein roter Faden zieht sich der humanitäre Charakter durch alle Aktivitäten des Vereins.

Und doch ist diese humanitäre Arbeit von Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. kein Selbstzweck, sondern stets auf den Erwerb und den Ausbau eigener Handlungskompetenzen der Flüchtlinge und Migrant-en gerichtet. Das unterscheidet Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. ganz wesentlich von vielen anderen karitativen Einrichtungen. Wir wollen diesen Menschen zu einem selbstbestimmten Leben verhelfen. Unsere Arbeit steht unter dem Motto “Hilfe zur Selbsthilfe”. Diesem besonderen Anspruch ordnen sich alle Beratungen, Betreuungen und Schulungsmaßnahmen unter.

Wir leisten unbürokratische und ganzheitliche Integrationsarbeit auf Augenhöhe. Durch gegenseitiges Geben und Nehmen schaffen wir eine echte Willkommenskultur, die weit über die Grenzen des Vereins hinaus strahlt. Denn wenn Migranten und Flüchtlinge nicht nur verwaltet und willkommen geheißen, sondern auch gefördert und gefordert werden, können sie ihre Leistungsfähigkeit in die Gesellschaft einbringen. Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. ist eine Kraft, die sich entfalten will, zum Wohle dieses Landes und der Menschen, die hier leben.

LEITBILD DES VEREINS

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VORWORT

Das Jahr 2015 wird als Jahr der Flüchtlinge in die deutsche Geschichte eingehen. Eine Million erschöpfte Menschen aus Asien, Afrika und aus dem von Armut bedrohten Balkan kamen nach Bayern oder zogen über Bayern in andere Teile Deutschlands weiter. Politik und Behörden waren angesichts der Dimension der Zahl der Ankömmlinge überfordert. Auf Seiten vieler bayerischen Bürgerinnen und Bürger setzte dies ein beispielloses Engagement und eine nie gekannte Empathie mit den unerwarteten Gästen frei. Eegal, ob diese über die Balkanroute oder über das Mittelmeer einen schlimmen Weg auf sich genommen hatten, um aus den Krisengebieten in die Sicherheit Westeuropas zu gelangen.In dieser Ausnahmesituation haben auch unsere MitarbeiterInnen ihre besonderen Fähigkeiten und Belastbarkeit unter Beweis gestellt. Wir halfen überall, wo Hilfe gebraucht wurde: bei der nächtlichen Betreuung in den Erstaufnahmestellen für die unbegleiteten jungen Flüchtlinge, um Polizeieinsätze zu vermeiden und den Jugendlichen in ihren Sprachen erste Informationen über die neue Heimat zu geben. bei der Asylsozialberatung für Asylbewerber in vielen Landkreisen, in denen bisher keine Flüchtlinge untergebracht waren und in denen weder die Behörden noch die Freien Träger über Erfahrungen in der Asylsozialberatung verfügten. beim Mädchenheim in Tutzing, in dem minderjährige Mädchen im Alter vom 16. bis zum 18. Lebensjahr untergebracht und betreut werden. bei Fortbildungen und der Unterstützung der unzähligen Helferkreise durch Unterstützung professioneller BeraterInnen, damit diese künftig dauerhafte und zielgerichtete Hilfe für die Flüchtlingsfamilien leisten können. So haben wir in Kooperation mit dem Katholischen Kreisbildungswerk Bad Tölz eine Fortbildungsreihe für die Helfer gestartet.Diese spezielle Art der Zusammenarbeit zwischen Einheimischen und Neuankömmlingen leisten wir hier in Bayern seit nunmehr 23 Jahren und stellen dabei immer wieder unter Beweis, wie modern, zukunftsweisend und erfolgreich diese Arbeit sein kann.

Mittlerweile arbeiten bei uns rund 300 MitarbeiterInnen aus über 50 Nationalitäten zusammen. Wir sind stolz darauf, dass unsere MitarbeiterInnen, die manchmal selbst erst seit einem oder zwei Jahren in Deutschland leben, in der Lage sind, verantwortungsvolle und gute Arbeit zu leisten, ob in der Finanzabteilung oder in allen anderen Abteilungen unseres Vereins.

Unsere Teams leisten eine außerordentlich erfolgreiche, zielgerichtete und kreative Arbeit. Und wir freuen uns darüber, dass diese gut ausgebildeten PädagogInnen und andere Fachkräfte hoch motiviert sind. Manche AsylsozialberaterInnen betreuen allein monatelang mehr als 200 Asylbewerber gleichzeitig. Auf ein solches Engagement, solches Organisationstalent und eine so große Empathie trifft man nicht oft. Sie arbeiten zusammen mit Landratsämtern, Gemeinden und Helferkreisen, mit der Geschäftsstelle des Vereins und unserem Sprachzentrum. Nur durch diese enge Vernetzung ist es möglich, den Flüchtlingen so zu helfen, dass sie sich schnell in die Gesellschaft und das Arbeitsleben in unserem Land integrieren können.

In diesem Sinne blicken wir zurück auf ein Jahr, in dem wir große Herausforderungen gemeistert haben und gehen mit Zuversicht in das neue Jahr 2016, in dem wir weiterführen und ergänzen werden, was wir begonnen haben. Unser Dank gilt allen, die zu dieser erfolgreichen Arbeit beigetragen haben!

SADIJA KLEPO

Gründerin und GeschäftsführerinE-Mail: [email protected]

DR. DIETER HÜTTNER

VorsitzenderE-Mail: [email protected]

IM JAHR DER FLÜCHTLINGE - BEISPIELHAFT: UNSER VEREIN

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Der Verein Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. sah sich im Jahr 2015 verstärkt in der Pflicht, einen aktiven Beitrag bei der Bewältigung des großen Flüchtlingsandrangs zu leisten. Dabei lag der Fokus auf der Betreuung der Bedürftigsten, den minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen.

Im vierten Quartal erhöhte sich entsprechend die Einstellung von Asylsozialberatern für die Betreuung von Neuankömmlingen in den Landkreisen um München: Das Personal musste mehr als verdoppelt werden. Somit waren zum Ende des Jahres 2015 105 Mitarbeiter fest angestellt und weitere 288 als Honorarkräfte, Ehrenamtliche oder Praktikanten im Verein engagiert.

Der Bedarf an mehr Festangestellten im Bereich Asylsozialberatung aus dem Jahr 2014 und die Ausweitung der Vereinsaktivitäten auf München Land bzw. die Landkreise Bad Tölz–Wolfratshausen, Miesbach und Starnberg konnten auf diese Weise erfolgreich umgesetzt und erweitert werden. Auch die Zahl der Mitarbeiter in der nächtlichen Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im Auftrag der Landeshauptstadt München wurde massiv erhöht.

Die Anstellung von Asylsozialberatern wurde jedoch durch die starke Eingrenzung der zulässigen und anerkannten Qualifikationen erschwert: Zunächst durfte diese Tätigkeit nur von ausgebildeten Sozialpädagogen ausgeübt werden. Zum Jahresende hin passte sich die Politik allerdings den Realitäten an und erweiterte die Einstellungskriterien um zusätzliche Studienabschlüsse und Qualifikationen. Wir versuchen weiterhin nach bestem Wissen und Gewissen die Bedürftigen professionell zu unterstützen und ihre Integration zu beschleunigen. Nur so können sie einen Schlussstrich unter ihre Flucht ziehen und mit einer Wohnung und einem Arbeitsplatz ein neues Kapitel in ihrem Leben hier in Deutschland aufschlagen.

PERSONAL

VIEL MEHR ALS NUR VERWALTEN2010 2011 2012 2013 2014 2015

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ASYLSOZIALBERATUNGSDIENSTE (ASB)

Vor allem im letzten Jahresdrittel bestand eine große Herausforderung in der Rekrutierung qualifizierter Kräfte für die Asylsozialberatung in den Flüchtlingsunterkünften an zusätzlichen Standorten in den verschiedenen Landkreisen rund um München. In relativ kurzer Zeit mussten Beraterinnen und Berater für die Containerunterkünfte, Traglufthallen und andere Unterkünfte für Asylbewerber gefunden, qualifiziert und „startklar“ gemacht werden – für alle Beteiligten ein Kraftakt.

Unterstützend wurde daher die eintägige Fortbildung für 30 ASB-Kräfte am 08. Dezember 2015 in unseren Räumlichkeiten durchgeführt. Hier ging es u.a. um den Erfahrungsaustausch und Lösungsansätze bei rechtlichen Fragen zur Situation des Asylverfahrens sowie um Hilfestellungen zu gewaltfreier Konfliktbearbeitung.

In 2015 wurde zudem das Projekt „Hilfe für Helfer“ ins Leben gerufen. Hier werden in Kooperation mit dem Kreisbildungswerk Bad Tölz Fortbildungsmöglichkeiten für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer konzipiert und durchgeführt. Verteilt über den Zeitraum eines Jahres haben ehrenamtlich tätige Asylhelfer die Möglichkeit, sich kostenfrei in insgesamt sechs Modulen wertvolle Kenntnisse und Kompetenzen anzueignen, die für ihre ebenso vielfältigen wie anspruchsvollen Aufgaben wichtig sind.

„HILFE ZUR SELBSTHILFE”

ASB LANDESHAUPTSTADT MÜNCHEN

Im Laufe des Jahres 2015 wurden in zwei Standorten des Vereins ca. 190 Menschen beraten, die in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) Landsbergerstr. 412, in anderen GUs oder in privaten Unter-

ASB LANDKREIS STARNBERG

Im Jahr 2015 wurden im Landkreis Starnberg in insgesamt drei Unterkünften 412 Flüchtlinge betreut. Das Team wuchs auf fünf ASB-MitarbeiterInnen an. Die jüngsten Standorte sind Herrsching und Gauting, weitere sind für 2016 geplant.Das Interesse an den neuen Mitbewohnern im Landkreis machte auch vor den kleinsten Bürgern nicht halt. So besuchte die Klasse 4b der Ferdinand Maria-Grundschule Starnberg gemeinsam mit ihrer Lehrerin die im Mühltal lebenden jungen Männer. Neben einer „Frage und Antwort-Runde“ gab es viel Spaß beim gemeinsamen Fußballspiel im Garten der Unterkunft. Als Dankeschön für ihren Besuch bastelten die Grundschüler Weihnachtsdekorationen, die zu den Feiertagen den Aufenthaltsraum der Flüchtlinge schmückten.Im Projekt „Sonnenacker“, das u.a. mit Unterstützung des Netzwerks Starnberger Land e.V. durchgeführt wurde, konnten sechs Personen aus Gauting einen Sommer lang eigenes Gemüse, Salat, Kräuter und Blumen säen, und ernten. Aus der Unterkunft in den ganz normalen Alltag der Gautinger Bürger einzutauchen, soziale Kontakte zu knüpfen und in der Natur zu arbeiten, war für alle Beteiligten eine bereichernde Erfahrung.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Asylsozialberatung-Stadt-München

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/LK-Starnberg

künften wohnen. Hierbei ging es überwiegend um die Wohnungs- und Arbeitssuche, Arzttermine, Statusfragen und Integrationskurse. Viele Kinder und Jugendliche der beratenen Familien konnten vom Projekt „Kultur macht stark“ profitieren und sowohl an wöchentlichen Treffen in der Gemeinschaftsunterkunft teilnehmen (Sport, gemeinsames Kochen, Malen, spielerisches Deutschlernen ...) als auch am Sommerfest und beim Basketball-Turnier des Basketballvereins „Hellenen“. Zusätzlich fanden drei Ferienmaßnahmen statt: in den Pfingstferien in der Lyra-Hütte am Spitzingsee und zwei weitere im August - im Naturgarten „Löwenzahn“ in Reichling und im Waldort „Kinsegg”.

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ASB BAD TÖLZ – WOLFRATSHAUSEN

Die Beratungsstelle feierte im März 2015 ihr zweijähriges Bestehen. Zu Beginn des Jahres 2015 gab es sieben Asylsozialberater im Landkreis, die Ansprechpartner für ca. 1292 Asylbewerber waren. Die 126 Unterkünfte verteilen sich auf 22 Gemeinden. Die drei größten Asylbewerberunterkünfte befinden sich in Geretsried, Bad Tölz und Lenggries, wo auch unsere drei Büros angesiedelt sind. Weitere große Sammelunterkünfte und Büros, unter anderem in Wolfratshausen und Benediktbeuern, wurden geplant.Insgesamt wurden über 6000 Beratungsgespräche geführt. Die zu Beratenden kamen v.a. aus den Ländern Afghanistan, Syrien, Eritrea, Irak und Pakistan. Wir halfen bei der Einschulung von Kindern und Jugendlichen. Seit Dezember 2014 bieten wir in Geretsried die Lernförderung an, an der 25 Schüler der Grund- und Mittelschule teilnehmen und dabei von 12 Lehrern unterstützt werden. In Geretsried entstand zudem eine größere Kleiderkammer. Außerdem gibt es eine Bibliothek für Kinder und Erwachsene und die Möglichkeit für die Asylbewerber sich bei Bedarf in unserem Büro die Isarcard auszuleihen.In Benediktbeuern wurde von Frühling bis Herbst das Projekt „Fahrradwerkstatt“ durchgeführt, bei dem Asylbewerber unter Anleitung ein verkehrssicheres Fahrrad bauen und für den eigenen Bedarf nutzen konnten.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Asylsozialberatung-LK-Bad-Tölz-Wolfratshausen

ASB LK MIESBACH

Die Asylsozialberatung im Landkreis Miesbach war 2015 vor allem geprägt durch die rasant wachsende Zahl der Asylbewerber und der daraus resultierenden Herausforderung, geeignete Unterkünfte zu finden. Nicht in allen Gemeinden ist uns dies gelungen. Im Landkreis Miesbach mussten im Laufe des Jahres drei Turnhallen belegt werden, davon eine Dreifachturnhalle in Tegernsee, die Platz für 200 Personen bietet. Die Lebensumstände dort sind entsprechend schwierig. Mit der wachsenden Zahl der Asylbewerber stieg auch die Zahl der Asylsozialberater.

ASB MÜNCHEN LAND

Seit dem 9. Dezember 2015 beziehen Asylbewerber die Traglufthalle in Wörnbrunn bei Grünwald. Insgesamt gibt es hier Platz für bis zu 300 Menschen, die wir von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr betreuen.

Vor Ort kümmern wir uns um so vielfältige Anliegen wie ärztliche Versorgung, Hilfe bei der Kommunikation mit diversen Behörden, der Zusammenführung mit Familienangehörigen, Beschaffung von 1-EURO-Jobs, Freizeitgestaltung in Zusammenarbeit mit dem örtlichen „Helferkreis Asyl“ und Konfliktbewältigung zwischen den Asylbewerbern.

Bisher konnte der größte Teil der Asylbewerber aus den Ländern Syrien, Irak und Eritrea in Einstiegskurse vermittelt werden. Zusätzliche Deutschkurse werden in Zusammenarbeit mit dem „Helferkreis Asyl“ ehrenamtlich angeboten und werden gerne wahrgenommen.

Auch für die Zukunft erhoffen wir uns eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem „Helferkreis“ und der Gemeinde Grünwald. Ständiger Austausch auf regelmäßigen Treffen aller Beteiligten soll gewährleisten, die Asylbewerber bestmöglich zu beraten und zu unterstützen.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Asylsozialberatung-LK-Miesbach

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Asylsozialberatung-München-Land

Doch ohne das Engagement und die beherzte Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer vor Ort wäre die erfolgreiche und umfassende Arbeit der ASB-Stellen gar nicht möglich. Ende 2015 beschäftigte der Verein im Landkreis Miesbach für 950 Asylbewerber vier Asylsozialberater, die entsprechend viele Beratungsgespräche absolvierten - zahllose darüber hinausgehende praktische Hilfestellungen blieben ungezählt.

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BERATUNGSSTELLE DACHAU

Die Fallzahlen haben sich auch 2015 weiter erhöht und so konnte die erfreuliche Aufstockung auf 30 Stunden Arbeitszeit/Woche dazu beitragen, die Situation etwas besser zu bewältigen.Während sich in 2015 unser Klientel noch größtenteils aus EU-Bürgern zusammensetzte, wird der große Ansturm aus Syrien für 2016 erwartet. Es gibt jedoch gut eingespielte Kooperationen mit dem Jobcenter, der Arbeitsagentur, dem Landratsamt, den Schulen sowie den Frauenhäusern. Eine Kooperation mit dem neu eingerichteten Jugendmigrationsdienst ist im Aufbau.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Migrationsberatung-München

unsere Klientel noch schwieriger, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Mit nur einer Planstelle kann der enorme Beratungsbedarf kaum abgedeckt werden.

MIGRATIONSBERATUNG FÜR ERWACHSENE ZUWANDERER (MBE)

Seit 2009 bietet der Verein institutionelle Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) in München, Dachau und Freising an. Förderung für unsere Einrichtungen erhalten wir durch das Bundesministerium des Inneren und vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Insgesamt wurden an drei Standorten 806 Klienten betreut, davon rund 52% Männer und 48% Frauen.

AUF EIGENEN FÜSSEN STEHEN

BERATUNGSSTELLE LANDESHAUPTSTADT MÜNCHEN

Unsere MBE-Beratungsstelle war im Jahr 2015 die meistbesuchte Beratungsstelle in München. Bereits im Vergleich zu 2014 war die Zahl der Ratsuchenden deutlich gestiegen, da der Verein auch ein anerkannter Integrationskursträger ist.Neben dem Angebot von Sprachkursen war die Suche nach geeignetem Wohnraum einer der Arbeitsschwerpunkte: Aufgrund der ohnehin steigenden Nachfrage nach Wohnraum ist es für

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Migrationsberatung-Dachau

BERATUNGSSTELLE FREISING

Auf Grund der stetig wachsenden Anzahl von Migranten und Asylsuchenden sind wir Anfang 2015 in größere und sehr schöne Räume im selben Haus umgezogen. Dadurch konnten wir unser Angebot erweitern: Neben der Migrationsberatung bieten wir nun in zwei Klassenräumen Deutschunterricht an, der sowohl von ehrenamtlichen Helfern als auch von qualifizierten DAF-Lehrern (DAF = Deutsch als Fremdsprache) durchgeführt wird.Neben der Migrationsberatung fanden zudem verschiedene Veranstaltungen statt: Beim Zamma-Festival, welches dieses Jahr in Freising stattfand, trat eine Bollywood-Tanzgruppe unter der Leitung von Deepali Kadam mit acht Kindern auf. Die Aufführung fand sehr großen Anklang und wurde sofort für weitere Veranstaltungen gebucht.

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Mit einem Stand beim Afrikafest konnten wir zudem unsere Tätigkeit in der Freisinger Öffentlichkeit präsentieren.Im Rahmen des „K.O.M.M.-Projekts“ erteilten wir in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Freising Deutschunterricht für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge. Außerdem haben wir mit einem von der Bundesagentur für Arbeit geförderten Deutsch-Einstiegskurs für Asylbewerberinnen und Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive begonnen. Ein Integrationskurs für Frauen mit Kinderbetreuung (in einem bereits vorhandenen liebevoll eingerichteten Kinderzimmer) ist in Planung. Neben dem theoretischen Unterricht legen wir großen Wert darauf, dass die Schüler das erworbene Wissen in der Praxis anwenden können. Auch werden wir mit den Kindern gelegentlich gemeinsam ins Kino gehen und den Zirkus Krone besuchen, wofür wir eine großzügige Spende über 650 € erhalten haben.Ohne die Unterstützung zahlreicher ehrenamtlicher Helfer, die hervorragende Arbeit leisten, wäre unsere Arbeit nicht möglich. Durch ihren Einsatz finden ein Deutschkurs für Afghanen, ein Alphabetisierungskurs, Sprachunterricht für Kinder sowie Hausaufgabenhilfe statt.Unser Ziel, einen offenen Ort für Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen zu schaffen, ist uns, wie wir glauben, hier sehr gut gelungen. Besonders die familiäre, freundliche Atmosphäre wird von den Teilnehmern, die oft durch Krieg und Verfolgung traumatisiert sind, dankbar wahrgenommen. Wir hoffen auch in Zukunft weitere Projekte und Kurse dieser Art anbieten zu können.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Migrationsberatung-Freising

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statt, die bereits im Jahr 2014 angefangen haben. Im Laufe des Jahres 2015 kamen noch weitere 57 Integrationskurse mit 872 TeilnehmerInnen hinzu. Insgesamt haben 2015 also 1447 Personen aus verschiedenen Nationen an 89 Deutsch- und Integrationskursen teilgenommen, Tendenz weiter steigend: Denn mit der zunehmenden Zahl der Flüchtlinge aus Krisen- und Kriegsregionen wie z.B. Syrien oder dem Irak und den Neuzuwanderern aus EU-Mitgliedsstaaten weitet sich unser Kurskontingent ständig aus. Unser Team besteht mittlerweile aus 37 Dozentinnen und Dozenten, die den Unterricht durch ihr fachbezogenes Studium und der zusätzlichen Zulassung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) kompetent und erfolgreich erteilen. Die MigrantInnen werden im Sprachzentrum von einem multikulturellen Team in verschiedenen Sprachen (u.a. Englisch, Türkisch, Spanisch, Slowakisch, Bosnisch, Serbisch, Kroatisch) betreut. Bei der Kommunikation mit den Behörden wird das Team zusätzlich durch die Migrationsberatungsstelle, die sich in den Räumen des Sprachzentrums befindet, unterstützt.

Die Hauptaufgabe des Sprachzentrums, bleibt die Vermittlung der deutschen Sprache in Wort und Schrift, von Niveaustufe A1 bis Niveaustufe B2, also vom Status des Anfängers bis zum Fortgeschrittenen.

Einen wertvollen Abschluss dieser Integrationskurse bieten die angebotenen und integrationsfördernden Orientierungskurse, da sie den TeilnehmerInnen einen umfassenden Einblick in die deutsche Gesellschaft bezüglich Alltag, Beruf und Privatleben ermöglichen. Um die Integration der TeilnehmerInnen darüber hinaus zu unterstützen, werden im Laufe der Sprachkurse auch zahlreiche Exkursionen unternommen oder Veranstaltungen besucht, damit die MigrantInnen die Stadt, in der sie leben, näher kennen lernen können.

SPRACHZENTRUM“WIR SCHAFFEN DAS!”

INTEGRATIONSKURSE

Starkes Wachstum war prägend für das Jahr 2015. Unser Sprachzentrum, das seit 2005 besteht, konnte mehr Kurse anbieten und damit auch mehr Teilnehmern die Chance bieten, Deutsch zu lernen. Und das, obwohl die hohe Zahl der Flüchtlinge in diesem Jahr noch nicht zu Buche schlug und nur Asylbewerber mit Bleibeperspektive am Unterricht teilnehmen durften.

In den Sommerferien wurden im Sprachzentrum erstmals zwei dreiwöchige Konversationskurse angeboten, die bei den TeilnehmerInnen zu spürbaren Fortschritten führten. Ein großer Erfolg, denn viele MigrantInnen sprechen weder zu Hause noch am Arbeitsplatz Deutsch und im Unterricht gibt es für den Einzelnen nur bedingt die Möglichkeit, über längere Zeit zu sprechen.

Im Jahr 2015 fanden im Sprachzentrum 32 Integrationskurse mit insgesamt 575 TeilnehmerInnen

PRÜFUNGZENTRUM

Unser Verein ist seit 2011 auch ein Prüfungszentrum und lizensierter Partner der telc GmbH. Seit 2011 werden in unserem Verein die Prüfungen Deutsch-Test für Zuwanderer und Start Deutsch 1/telc A1 durchgeführt. Seit Dezember 2014 bietet unser Verein eine weitere Prüfung der telc GmbH an,

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DEUTSCH-TEST FÜR ZUWANDERER, ERFOLGSQUOTE B1

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DEUTSCH-TEST FÜR ZUWANDERER, TEILNEHMER

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340 TeilnehmerInnen haben das Sprachniveau B1 erreicht. Somit ist die Erfolgsquote im Jahr 2015 um ein 1 % gestiegen. 222 TeilnehmerInnen haben das Niveau A2 erreicht und nur 33 TeilnehmerInnen haben die Prüfung nicht bestanden.

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die Prüfung Deutsch B2. Mit dem Deutsch-Test für Zuwanderer (DTZ) A2 – B1 wird der sprachliche Teil der Integrationskurse abgeschlossen. Diese Prüfung haben in 2015 597 TeilnehmerInnen abgelegt, rund 46% mehr als im Vorjahr.

An der Prüfung Start Deutsch 1/telc Deutsch A1 haben 2015 75 Personen teilgenommen, 45 weniger als im Jahr 2014. Allerdings kamen diese zum Teil aus nichteuropäischen Herkunftsländern

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EINSTIEGSKURSE FÜR FLÜCHTLINGE LERNEND INS NEUE JAHR STARTEN!

Das Sprachzentrum konnte ab Dezember 2015 für 60 männliche Asylbewerber aus dem Irak, Iran, Eritrea oder Syrien Einstiegskurse organisieren, die durch die Bundesagentur für Arbeit finanziert werden.

Diese Kurse beinhalten 320 Unterrichtseinheiten, in denen in kleinen Lerngruppen von 15 Teilnehmern die Grundkenntnisse der deutschen Sprache optimal vermittelt und darüber hinaus eine umfassende Orientierung über die Sitten und Gebräuche in unserem Land geboten werden.

Weitere Inhalte sind das deutsche Schulsystem und Möglichkeiten einer Berufsausbildung, um den Teilnehmern möglichst rasch den Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Sie sind hoch motiviert und glücklich, so schnell die Möglichkeit zu bekommen, ihren Alltag in Deutschland bald selbstständig bewältigen zu können.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Sprachzentrum

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und verfügten über ein entsprechend geringeres Bildungsniveau. Immerhin 35 TeilnehmerInnen haben die Prüfung jedoch bestanden.Von den 70 TeilnehmerInnen an der Prüfung Deutsch B2 haben 42, also rund 60%, bestanden und damit Niveau B2 erreicht.

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Körper wahr. Die Einrichtungen sind umfassend mit kindgerechten Materialien und Spielen und anderen Medien zur Sprachförderung ausgerüstet und nutzen diese rege. Eine wesentliche Erleichterung beim Erwerb einer Fremdsprache sind für Kinder darüber hinaus Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen. Regelmäßiges Singen oder das Nutzen kleiner Instrumente in Kombination mit Bewegung fördert ihre Sprachentwicklung.

Neben dieser intensiven Sprachförderung ist unser Ziel, den Kindern einen geregelten Tagesablauf zu bieten, um sie auf einen erfolgreichen Start in Kindergarten und Schule vorzubereiten. Dabei beziehen wir verstärkt die Eltern in unsere Arbeit ein, indem wir sie über den Spracherwerbsprozess ihrer Kinder und Möglichkeiten zu ihrer Unterstützung informieren. Zu diesem Zweck motivieren wir die Eltern, mit dem eigenen Kind in der Muttersprache zu sprechen. Denn nur wer diese fließend spricht, ist überhaupt in der Lage, auch eine andere Sprache mit all ihren Feinheiten zu erlernen. Sprechen Eltern mit ihren Kindern aber mangelhaftes Deutsch, prägen sich die Fehler so nachhaltig ein, dass sie später nur schwer behoben werden können. Abgesehen davon ist die Erstsprache auch ein wichtiger Teil der Identität eines Kindes.

Durch die Einführung von sogenannten Elterntagen, an denen wir Mütter und Väter in unterschiedlichen Sprachen beraten und über unsere Arbeit mit den Kindern sprechen, versuchen wir, sie für dieses Thema zu sensibilisieren und ihnen bei Bedarf Wege der Unterstützung aufzuzeigen. Somit ist das Projekt „Schule mal anders“ eine wichtige Ergänzung zu den Integrationskursen des BAMF und wird vom Schulreferat der Landeshauptstadt München gefördert. Wir bedanken uns herzlich bei der Lehrerschaft und den beteiligten Einrichtungen:

Grundschulen Ittlingerstr. 36, Knappertsbuschstr. 43, Strehleranger 4, Grafingerstr. 71,Berg-am-Laim Str. 142, Hirschbergstr. 33 (Kinderbetreuung in St. Clemens, Krabbelzimmer, Arnulfstraße 166); Generationenzentrum Milbertshofener Str. 72 a; Grund und – Mittelschule Lehrer-Wirth-Str. 31; Mittelschule Führichstr. 53; Katholisches Pfarramt St. Helena, Fromundstr. 2

KINDER- UND JUGENDHILFEKINDER SIND UNSERE ZUKUNFT

”SCHULE MAL ANDERS”

Das Projekt „Schule mal anders“ ermöglicht Eltern, in der Schule ihrer Kinder, Deutsch zu lernen. Jüngere Geschwisterkinder werden in dieser Zeit innerhalb der Schule von qualifizierten Kräften betreut und ebenfalls sprachlich gefördert.

Dieses Projekt bringt sowohl der Schule, in der es durchgeführt wird, als auch den Eltern der Schulkinder große Vorteile: Mütter und Väter lernen den Schulalltag ihrer Kinder besser kennen und kommen mit den Lehrern ins Gespräch. Dies wirkt sich ausgesprochen positiv auf die Kommunikation aus. Die sich stetig verbessernden Deutschkenntnisse der Eltern erleichtern den Umgang mit den Lehrern zusätzlich.

Für die Betreuung und Sprachförderung der Kinder hat es sich als ideal erwiesen, dass unser Personal überwiegend selbst einen Migrationshintergrund hat und gleichzeitig über gute Deutschkenntnisse verfügt. Die Kinder werden in einer fremden Umgebung zunächst oder alternativ zu Deutsch in ihrer Erstsprache (Muttersprache) angesprochen, was über manche verunsichernde Situation hinweghilft. Auf dieser sicheren Basis finden die Kinder schnell den Mut, sich auf ihr neues Umfeld einzulassen und mit anderen Kindern und den Betreuer(Inne)n in Kontakt zu treten. In den ersten Lebensjahren nehmen Kinder die Welt vor allem über ihre Sinne, ihren

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Schule-anders

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LERNFÖRDERUNG JEDES KIND LERNT ANDERS NEUPERLACH

Punkt 14 Uhr strömen täglich zwölf kleine Grundschüler (zweite bis vierte Klasse) in einKlassenzimmer der Albert-Schweitzer- Mittelschule. Als erstes berichten sie voller Stolz über ihre guten Noten und zeigen ganz aufgeregt ihre zurück erhaltenen Proben. Manchmal fließen auch ein paar Tränen, wenn eine schlechte Note dabei ist. Nach und nach „trudeln“ dann die älteren Schüler und Schülerinnen (5. bis 10. Jahrgangsstufe) der Orientierungsstufe, Realschule, Gymnasium und Mittelschule ein. Sie können nicht pünktlich um 14 Uhr anfangen, weil sie teilweise bis 14.30 oder 15.00 Uhr Unterricht haben. Beim Eintreffen der Schüler setzen sich die Mitarbeiter sofort mit den jeweiligen Schülern zusammen und helfen in den Fächern Deutsch, Mathe, Physik, Englisch und Französisch.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Lernförderung-Neuperlach

GERETSRIED

Kinder aus Asylbewerber- und Migrantenfamilien haben es in der Schule nicht leicht. Um ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen und ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, hat der Verein Hilfe von Mensch zu Mensch im Januar 2015 das Projekt Lernförderung an der Karl-Lederer-Grund- und Mittelschule in Geretsried gestartet. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 49 Kinder betreut, wofür 13 ehrenamtliche Lehrkräfte zur Verfügung standen. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler aus Syrien, Afghanistan, Pakistan und Eritrea, aber auch aus Spanien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und dem Kosovo beim Erlernen der deutschen Sprache und bei den schulischen Aufgaben zu unterstützen, damit sie dem Regelunterricht besser folgen und einen guten Schulabschluss erzielen können. Das Projekt läuft erfolgreich: Einige Kinder konnten in die Berufsschule Bad Tölz wechseln, andere bekamen bessere Noten und schafften den Sprung in die nächsthöhere Klasse. Obwohl die Mädchen und Jungen am Nachmittag noch im Klassenzimmer sein müssen, gehen sie gerne in den Unterricht und warten immer schon gespannt auf ihre Lehrer. Die Lernförderung soll in Geretsried deshalb weiter ausgebaut werden.

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SONNILA KINDERKRIPPEN MIT SPASS DEUTSCH LERNEN

Die Sonnila-Kinderkrippe direkt neben unserem Sprachzentrum besuchen Kinder mit hundertprozentigem Migrationshintergrund. Viele von ihnen wachsen zwei- oder mehrsprachig auf. Umso wichtiger ist es, so früh wie möglich mit der Sprachförderung zu beginnen, um ihnen den späteren Lebensweg zu erleichtern und ihre Chancengleichheit zu erhöhen.

„Entscheidend für die Zukunft eines Kindes ist, was es in den ersten Jahren erlebt und was es daraus lernt. Verpasste Momente für den Spracherwerb beispielsweise lassen sich nur sehr schwer nachholen.“ (HvMzM 2012, Konzeption, Sonnila II – Kinderkrippe, S.18)

Sprachförderung bildet also den Schwerpunkt unseres pädagogischen Konzeptes, den die Mitarbeiterinnen ganz bewusst im normalen Alltagsgeschehen umsetzen, aber auch in gezielten pädagogischen Angeboten in Kleingruppen oder individuell mit einzelnen Kindern.

Sprache lernen soll für die Kinder jedoch keine Arbeit sein, sondern Freude und Spaß. Dazu motiviert sie die Puppe Sonnila, mit der die Kinder auf spielerische Weise Deutsch lernen. So war die Sonnila-Kinderkrippe bis Ende 2015 Teil des bundesweiten Projektes „Frühe Chancen“, welches vom Bundesfamilienministerium gefördert wurde. Das komplette Sonnila-Team hat daher auch in 2015 an zahlreichen Fortbildungen und Fachtagungen teilgenommen und kann nun das dort erworbene theoretische Wissen optimal in die Praxis umsetzen.

Im Jahr 2015 konnten wir außerdem einen zusätzlichen Schwerpunkt im musikalischen Bereich setzen. Ein Musikpädagoge hat den Kindern die verschiedensten Instrumente nahegebracht und uns beim Auftritt der Kinder auf den „Balkantagen“ und dem Sommerfest unterstützt.

Verteilt auf zwei Standorte, besteht das Team der Sonnila-Kinderkrippe aus einer Fachkraft, zwei Ergänzungskräften und einem/r Praktikanten/in pro Gruppe. Sonnila I (Ramersdorf) bietet Platz für 22 Kinder mit Kurzzeitplätzen, und Sonnila II (Maxvorstadt) hat Platz für 48 Kinder.Ebenfalls bunt gemischt sind die Herkunftsländer der Kinder, die unsere Kinderkrippen besuchen. Insgesamt 32 verschiedene Nationen konnten wir 2015 zählen.

Im Dezember haben sich die Kinder beider Krippen gleich zweimal freuen dürfen: Sie bekamen Besuch vom Nikolaus und dem Weihnachtsmann. Mit Unterstützung der Eltern haben wir sowohl eine Nikolaus- als auch eine Weihnachtsfeier ausgerichtet und dabei kleine Geschenke für die Kinder vorbereitet. Niemand kam zu kurz: Für die benachteiligten Kinder der beiden Sonnila-Krippen hat die Kinderkrippe Regenbogen eine Sammlung veranstaltet.

Durch diese Aktion konnten sich die Kinder an vielen Spielsachen, Pflegeartikeln, Süßigkeiten und vielem mehr erfreuen. Wir bedanken uns bei der Leitung Frau Frohn und den Eltern der Kinderkrippe Regenbogen, die auf diese Weise den Sonnila-Kindern das Weihnachtsfest verschönert haben.

Im Januar 2016 startet das neue Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), an dem sich auch die Sonnila-Kinderkrippe beteiligt. Denn alltagsintegrierte sprachliche Bildung in Kitas ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Chancengerechtigkeit.

Ab Pfingsten 2016 wird die Kinderkrippe in der Hochäckerstraße um eine weitere Gruppe erweitert.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/SonnilaKrippen

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„FRÜHE CHANCEN“ SPRACHE – DIE WICHTIGSTE VORAUSSETZUNG FÜR GUTE INTEGRATION

Die 2012 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestartete Initiative „Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration“ legte einen besonderen Fokus auf strukturell benachteiligte Stadtteile und ländliche Räume mit einem mangelnden frühkindlichen Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsangebot.

Auch die Sonnila-Krippen von Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. nahmen an diesem Programm teil und erhielten so Mittel für eine zusätzliche Fachkraft, die ausschließlich Angebote zur Sprachförderung realisierte. Außerdem konnte das bestehende pädagogische Personal im Bereich der kindlichen Sprachentwicklung gefördert werden.

Zum Ende des Projekts fand am 13. November 2015 an der Städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik in München die Abschlussveranstaltung statt, bei der alle teilnehmenden Einrichtungen sowie einige Sprachförderkräfte Anerkennungsurkunden erhielten.

Mechthild Leier und Katrin Pischetsrieder vom Deutschen Jugendinstituts (DJI) erläuterten den fachlichen Ansatz und präsentierten erste Evaluationsergebnisse des Projekts. Im Anschluss stellten einige Einrichtungen ihre Arbeit vor.

Auch wir von Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. legen besonderen Wert auf die frühkindliche Sprachförderung und betrachten die Sprache als einen Schlüssel zur erfolgreichen Integration in die Gesellschaft, daher werden wir 2016 neue Projekte beginnen, die sich diesem Thema widmen.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Abgeschlossene-Projekte-Frühe-Chancen

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„KULTUR MACHT STARK“ JUGEND ERLEBEN IM NEUEN LAND

Trotz großer Schwierigkeiten aufgrund von Bauarbeiten in der Gemeinschaftsunterkunft Landsberger Straße, hat das siebenköpfige „Kultur macht stark“-Team, unterstützt von insgesamt zehn ehrenamtlichen Helfern, im Jahr 2015 viel erreicht: 90 Kinder nehmen hier regelmäßig an den Angeboten teil.Es gab zahreiche Ferienmaßnahmen: im April in der Lyra-Hütte am Spitzingsee im August in der Gärtnerei „Löwenzahn“in Reichling und im Waldort Kinsegg. Am 27. Juni wurde gemeinsam mit dem Basketballverein B.C. Hellenen ein großes Sportfest durchgeführt. Besonders schön: auch zahlreiche deutsche Kinder, die im Verein trainieren, nahmen teil, sodass viele Begegnungen zwischen Deutschen und Flüchtlingen möglich waren. Im September wurden zwei Zusatzprojekte ins Leben gerufen: „Ankommen im Märchenland“, als pädagogische Unterstützung für Vorschulkinder, gefördert durch die „GlücksSpirale“, und „Der goldene Basketballkorb“, unterstützt durch eine Spende der Dirk-Nowitzki-Stiftung. Dem besonderen Engagement des Vereins B.C. Hellenen haben wir es zu verdanken, dass wir sogar einen ehemaligen syrischen Basketballnationalspieler als Coach gewinnen konnten!

Durch die enge Verzahnung der Projekte konnten wir mehr Kinder als sonst erreichen – was besonders ab September 2015 wichtig war, als viele neue Flüchtlinge nach München kamen.Klar, dass die Zusage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das Projekt „Jugendgruppe erleben/Kultur macht stark“ weitere zwei Jahre fortzuführen und administrativ zu vereinfachen, eine Riesenfreude ausgelöst hat.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/kultur-stark

„ANKOMMEN IM MÄRCHENLAND: KULTURELLE INKLUSION DER FLÜCHTLINGSKINDER

Flüchtlingskinder im Vorschulalter haben normalerweise nicht die Chance, sich ausreichend auf die Schule vorzubereiten: Für den klassischen Integrationskurs sind sie zu jung und das Angebot im Kindergarten unterstützt sie oftmals nur unzureichend.

Um hier Abhilfe zu schaffen und den Kleinkindern ihr Ankommen und den Neuanfang im neuen Land zu erleichtern, wurde im Herbst 2015 von Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. das Projekt „Ankommen im Märchenland“ ins Leben gerufen. Es unterstützt Flüchtlingskinder im Alltag und in ihrer Sozialisation und schließt dadurch eine Lücke im deutschen Erziehungs- und Bildungssystem.

Das Projekt fußt auf zwei Säulen:

Gemeinsames Kochen und Speisen: Während Gerichte aus aller Welt zubereitet werden, bewegen sich die Kinder im Rahmen ihrer eigenen Kultur und lernen gleichzeitig spielerisch und mit allen Sinnen Teile der deutschen Kultur kennen.

Die zweite Aktivität legt den Schwerpunkt auf die Sprachentwicklung. Hierbei werden im Rahmen des „Storytellings“ klassische deutsche, aber auch internationale Märchen erzählt. Die Kinder werden dabei so in die Geschichten eingebunden, dass sie sie verstehen können, ohne die deutsche Sprache beherrschen zu müssen. Ziel: durch Zuhören und anschließende kreative Aktivitäten (z.B. Nachbasteln und Nachmalen des Gehörten und Gesehenen usw.) lernen die Kleinen zahlreiche Begriffe der deutschen Sprache kennen und können sich so rasch freier ausdrücken. Zur besseren Eingewöhnung sind die Eltern zunächst ebenfalls anwesend. Ist das Vertrauen erstmal aufgebaut, werden die Kinder ausschließlich von Projektmitarbeitern betreut.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/märchenland

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Vorbereitungs-, Mittelschul-, und Quali-Abschlussklassen). Noch vor den Herbstferien kam ein weiterer Alphabetisierungskurs hinzu. Ende 2015 zählten wir 111 Schüler. In den Alphabetisierungs- und A1-Klassen wurden Deutsch und Mathematik unterrichtet, ab der Vorbereitungsklasse alle anderen für einen späteren Mittelschulabschluss relevanten Fächer wie Ethik, Arbeit/Wirtschaft/Technik und Geschichte/Sozial-/Erdkunde. In den Quali-Klassen kam zusätzlich noch Sport hinzu.

Im Schuljahr 2015/16 wurde außerdem Englisch als Wahlfach eingeführt, was besonders für die Schüler wichtig ist, die vorhaben, eine weiterführende Schule zu besuchen, an der eine Fremdsprache Voraussetzung ist.

Alle Teilnehmer wurden bei der Praktikums- und Ausbildungsplatzsuche nach Kräften unterstützt. Sie erhielten Hilfe beim Verfassen von Lebensläufen und Bewerbungsanschreiben und durften an den von der Handwerkskammer für München und Oberbayern (HWK) und der Industrie- und Handelskammer (IHK) veranstalteten Jobbörsen teilnehmen.

Ergänzt wurde das Programm um eine breite Palette außerschulischer Freizeitangebote: Das schon seit Jahren in Zusammenarbeit mit dem Ökologischen Bildungszentrum (ÖBZ) durchgeführte Gartenbauprojekt, in dem die Teilnehmer eine eigene Gartenwabe bearbeiten, konnte auch 2015 erfolgreich fortgesetzt werden.In dem mit dem Verein „KickFair“ veranstalteten Projekt „LifeTalk“ haben die jugendlichen Teilnehmer nicht nur ihre fußballerischen Talente unter Beweis gestellt, sondern sich auch mit Gleichaltrigen aus der Mittelschule in der Schleißheimer Straße in Milbertshofen über ihre Zukunftsperspektiven ausgetauscht.

Alle drei Projekte werden 2016 fortgeführt. Dasselbe gilt für die ökonomische Grundbildung, die der Verein „MyFinance-Coach“ unseren Schülern seit dem Winter 2015 anbietet. Für 2016 erwarten wir wie in den Vorjahren steigende Teilnehmerzahlen und damit die Einrichtung weiterer Klassen.

PROJEKTE FÜR JUGENDLICHE UND JUNGE ERWACHSENEDENN FÜR DAS LEBEN LERNEN WIR!

K.O.M.M., STARTKLAR UND K.O.M.M. mit!

Das Jahr 2015 war ein ganz besonderes für K.O.M.M. (Kommunikativ - Optimistisch - Multinational - München). Zum einen sind wir aus der Schwanthaler Straße 70 in die Marsstraße 25 umgezogen, wobei sowohl die Lehrer als auch die Schüler fleißig mitgeholfen und mit angepackt haben.Zum anderen gab es eine Reihe personeller Veränderungen: Jenny Bernwieser, die das Projekt jahrelang – zuerst als Dozentin und später als feste Mitarbeiterin – begleitet hatte, und Leni Boes, die seit Herbst 2014 als Pädagogin bei K.O.M.M. tätig war, verließen das Projekt im Sommer. Im Frühherbst mussten wir uns auch von Veronika Bojdova verabschieden. Sie wurden durch Ayna Teyvane und Jesus Zendejas ersetzt. Geleitet wird das Projekt seit Anfang Dezember 2015 von Anna-Felicitas Geßner.

Die Anzahl der Schüler ist im Verlaufe des Schuljahres 2014/15 kontinuierlich auf 135 angewachsen. Zusammen mit den Teilnehmern von „Startklar“, die auf den Qualifizierenden Mittelschulabschluss und auf eine Ausbildung vorbereitet wurden, sowie den knapp 100 Schülern und Schülerinnen unserer Sommerkurse – darunter viele, die während des regulären Schuljahrs andere Maßnahmen besuchten – konnten im Kalenderjahr 2015 mehr als 200 Schüler unterstützt werden.32 traten im Sommer die Prüfung zum Qualifizierenden Mittelschulabschluss an. Die Hälfte davon konnte ihn bestehen. Zudem ist es uns gelungen, auch vier derjenigen, die die Schule nicht haben erfolgreich abschließen können, in eine Ausbildung zu vermitteln.Zu Beginn des Schuljahres 2015/16 wurden unsere beiden erfolgreichen Projekte „K.O.M.M.“ und „Startklar“ zu „K.O.M.M.mit!“ zusammengelegt.Wir haben mit insgesamt neun Klassen begonnen (eine Alphabetisierungsklasse sowie je zwei A1-, Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/k-o-m-m

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STARTKLAR IN DEN BERUFMAN LERNT NIE AUS!

Das Projekt „Startklar“ wurde mit großzügiger Unterstützung der SWM-Bildungsstiftung im September 2013 ins Leben gerufen. Jährlich nehmen ca. 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UmF) teil.Durch schulanalogen Unterricht, Nachhilfe, EDV-Training, Berufsberatung und Bewerbungstraining, Praktikumsvorbereitungsmaßnahmen, Besuche bei verschiedenen Unternehmen, aber auch durch außerschulische Veranstaltungen wie Museumsbesuche oder gemeinsamen Sport wurden sie für den Qualifizierenden Hauptschulabschluss fit gemacht. Die Vorbereitung auf die Prüfung erfolgte in Kooperation mit der Lehrer-Wirth-Schule, an der unsere Teilnehmer als Externe dann auch die Prüfung ablegten. Es herrschte stets eine vertrauensvolle Stimmung in den Startklar-Klassen, ob während des Fachunterrichts oder bei einer der anderen Aktivitäten, z.B. dem Besuch der von der IHK organisierten Handwerksmesse im Frühjahr 2015 oder der Stadtrallye kurz vor Ende des Schuljahrs. Die Schüler hatten einen sehr guten Draht zu ihren Lehrern und den Verantwortlichen im Büro wie auch umgekehrt. Für die K.O.M.M.- Schüler waren sie wie ältere Geschwister und halfen z. B. als Übersetzer oder Berater in schulischen Fragen. Auch die Projektmitarbeiter konnten sich auf sie verlassen: So halfen die Startklar-Teilnehmer bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen, z.B. dem alljährlich vom Trägerverein durchgeführtem Sommerfest, wo sie die Verantwortung für den Aufbau übernahmen. Welche künstlerischen Talente in einigen von ihnen stecken, stellten sie bei Gesangs- und Tanzauftritten unter Beweis. Zu Beginn des Schuljahrs 2015/16 wurde „Startklar“ mit „K.O.M.M.“ zu „K.O.M.M.mit!“ zusammengelegt. Dadurch können Schüler nun je nach Eignung die vorbereitenden Kurse für den Einfachen oder den Qualifizierenden Mittelschulabschluss wechseln und an Praktikumsvorbereitungsmaßnahmen und Bewerbungstrainings wie z.B. der „ProfilPASS“-Schulung der Bildungsagentur GmbH teilnehmen. Diese können nun ungeachtet der Klassenzugehörigkeit für alle Teilnehmer angeboten werden. Insgesamt haben wir in diesem Jahr 41 Schüler in vier Abschlussklassen, zwei Hauptschul- und zwei Quali-Klassen. Sie werden im Sommer 2016 an der Lehrer-Wirth-Schule ihre Prüfungen ablegen. Wir drücken die Daumen!

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Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/k-o-m-m

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JUGENDCLUB YOUTH UNITED „ES GIBT NICHTS GUTES, AUSSER MAN TUT ES.” (ERICH KÄSTNER)

2015 wird als das Jahr, in dem über eine Million Flüchtlinge in die Bundesrepublik Deutschland kamen, in die Geschichte eingehen. Die Bilder von Menschen, die am Münchner Hauptbahnhof die Neuankömmlinge freudig begrüßten, sind um die Welt gegangen. Die anfängliche Euphorie scheint jedoch mit der Zeit einer teilweisen Ernüchterung gewichen. Viele fragen sich, ob und wie die Integration der vielen vor allem jungen Leute gelingen kann.

Der Zufall wollte es, dass wir im Sommer Besuch von einer befreundeten Gruppe aus Kassel erhielten. Als wir sie am Starnberger Flügelbahnhof empfingen und der ankommenden Massen gewahr wurden, entschlossen wir alle uns spontan, die geplante Stadtführung zu verschieben und bei der Versorgung der Flüchtlinge mitzuhelfen.

Kurz zuvor war Younus Hosseini, der selbst als Flüchtling nach Deutschland gekommen war und in unserem Projekt „KOMM” seinen Mittelschulabschluss gemacht hatte, zum Vorsitzenden des Jugendclubs Youth United gewählt worden. Bei der Gedenkfeier zum 70. Jahrestag von Flucht und Vertreibung im Oktober in Nürnberg, zu der wir vom Jugendverband Deutsche Jugend in Europa (djo) eingeladen wurden, hielt Younus eine bewegende Rede, in der er deutlich machte, wie die damaligen Geschehnisse, als knapp zwölf Millionen Heimatvertriebene ins Land kamen, der Situation heute ähneln.

Am 18. Dezember haben die Mitglieder von Youth United zusammen mit anderen in der Deutschen Jugend in Europa organisierten Jugendlichen den „Tag der Migranten“ gefeiert. Die verschiedenen Gruppen bereiteten traditionelle Speisen zu und es wurde gemeinsam getanzt und gesungen. Es bestand kein Zweifel, dass eine Integration von Menschen, egal welcher Herkunft oder Hautfarbe, erfolgreich gelingen kann, wenn man ihnen nur die Möglichkeit gibt, sich entsprechend ihrer jeweiligen Talente und Interessen in die Gesellschaft einzubringen.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Youth-United

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NÄCHTLICHE BETREUUNG VON UNBEGLEITETEN MINDERJÄHRIGEN FLÜCHTLINGEN WENN DIE NACHT HEREINBRICHT ...

Krieg. Verfolgung. Flucht. Viele Flüchtlinge haben Schlimmes durchlitten – und gerade den Minderjährigen unter ihnen fällt es nicht leicht, die Erlebnisse zu verarbeiten. Oft zeigen sich solche Traumata erst in der Nacht, wenn die Jugendlichen zur Ruhe kommen. Deshalb ist es so wichtig, ihnen in dieser Zeit ein großes Maß an Fürsorge und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Aus diesem Grund hat unser Verein ein Team zusammengestellt, welches den Jugendlichen in Erstaufnahmestellen nachts die bestmögliche Unterstützung zukommen lassen konnte.Grundsätzlich lag das Hauptaugenmerk bei der Auswahl der Mitarbeiter auf sozialer Kompetenz. Viele Betreuer sind auch selbst als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen und verfügen daher über ein hohes Maß an Empathie ihren Schützlingen gegenüber. Sie sprechen die gängigen Sprachen (Arabisch, Somalisch, Paschtu, Dari, Tigrinya usw.) und können so mit vielen Jungen in ihrer Muttersprache kommunizieren.

Ein Großteil der Betreuer – unter ihnen zahlreiche Studenten der Sozialwissenschaften – verfügte auch 2015 bereits über eine gewisse Erfahrung in diesem Bereich und erwies sich in Ernstfällen als zuverlässig und belastbar.2015 gab es jedoch grundlegende personelle Veränderungen, da einige Dependancen geschlossen und andere im Gegenzug vergrößert wurden: Organisierte der Verein die nächtliche Betreuung Anfang des Jahres noch in bis zu sieben Dependancen, waren dies gegen Ende des Jahres nur noch vier. Waren zunächst nur ein bzw. in Einzelfällen zwei Betreuer vor Ort gewesen, betreuten in zwei Dependancen gegen Ende 2015 gleich jeweils vier Betreuer pro Nacht die Jugendlichen. Im vierten Quartal waren es bis zu elf Betreuer pro Nacht im Gegensatz zu nur sieben Betreuern im ersten Quartal.

Aufgrund des erhöhten Betreuungsbedarfs stellten wir kontinuierlich neue Mitarbeiter ein: Aus sechs fest angestellten Mitarbeitern wurden zehn, aus 40 Honorarkräften wurden 60.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Abgeschlossene-Projekte-Nächtliche-Betreuung

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MÄDCHENWOHNGRUPPE „HAUS BIRGITTA“ PERSPEKTIVEN UND ERFOLG FÜR JUNGE FRAUEN

Seit Februar 2015 hat der Verein Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. sein Angebot erweitert, indem er in Tutzing eine Mädchenwohngruppe für unbegleitete geflüchtete Mädchen eröffnet hat: Das „Haus Birgitta“.Die von drei pädagogischen Fachkräften teilbetreute Einrichtung bietet fünf minderjährigen Asylsuchenden, die ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind, eine kleine Wohngemeinschaft, in der sie bis zur Volljährigkeit ein neues Zuhause bekommen.Im „Haus Birgitta“ erhalten die Mädchen Schutz und Unterstützung, damit sie sich in dem für sie fremden Land zurechtfinden, sich eingewöhnen, in der Wohngemeinschaft eine eigene Rolle übernehmen und sich ihr neues Leben aufbauen können. Zudem legen die Betreuerinnen großen Wert darauf, die Asylsuchenden umgehend in schulische Angebote zu bringen. Sie unterstützen die Bewohnerinnen beim Erledigen der Hausaufgaben, der Wiederholung des Stoffes und der Aneignung eines alltagstauglichen Allgemeinwissens. Ihre Selbstständigkeit hat sich auf diese Weise sehr positiv entwickelt.Mit großem Erfolg besuchten die Mädchen bis einschließlich August 2015 die schulvorbereitende Maßnahme des Vereins, das K.O.M.M.-Projekt.

Sie erlernten vor allem die deutsche Sprache sowie weiteres schulisches Grundwissen so schnell, dass alle fünf zum Schuljahresbeginn 2015/2016 in die Übergangsklasse der Berufsschule Starnberg aufgenommen wurden. Vier von ihnen konnten sogar gleich die zweite Klasse der Berufsschule besuchen und haben zurzeit abwechselnd Praktika und Unterricht. Eines der Mädchen hat im Zuge dessen bereits eine Ausbildungsstelle gefunden.

Durch die engagierte Mithilfe von Kooperationspartnern konnten sich die Mädchen an vielen Kultur- und Freizeitangeboten beteiligen, um den Alltag zu unterbrechen, körperlich fit zu werden und ihre Kreativität zu fördern.

Die Wohngemeinschaft hat einen familiären Charakter, in dem die jungen Frauen lernen, den Haushalt gemeinsam zu führen, sich einzubringen und abzusprechen. Vor allem das gemeinsame Kochen und Essen förderte die Gemeinschaft sowie das Respektieren kultureller und religiöser Besonderheiten und persönlicher Vorlieben jeder Einzelnen.Nachdem im Juni eine und im November zwei Bewohnerinnen ausgezogen und dementsprechend neue Mädchen aufgenommen werden konnten, wird das Haus nun von jungen Geflüchteten aus dem Kongo, Eritrea, Somalia und Afghanistan bewohnt.

Wir bedanken uns sehr bei allen, die sich mit viel Herz, Fachkenntnis und Engagement eingebracht haben: Bei den Benediktiner-Schwestern des Klosters, den Vormündern, den MitarbeiterInnen in den Jugendämtern in Starnberg und München, den Kooperationspartnern in den Erstaufnahmestellen, allen Mitarbeiterinnen im K.O.M.M.-Projekt und den vielen Ehrenamtlichen, die ihre kostbare Zeit für Nachhilfeunterricht bereitgestellt haben, den Lehrern der Berufsschule für ihr großartiges Engagement und die zahlreichen großzügigen Angebote von kostenlosen Sport- und Musikkursen!

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Haus-Birgitta

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Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Humanitäre-Aktionen

HUMANITÄRE AKTIONENSCHNELLE UND UNBÜROKRATISCHE HILFE

Der humanitäre Anspruch zieht sich wie ein roter Faden durch alle Aktivitäten des Vereins Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. Er wurde vor mehr als 20 Jahren gegründet, um Menschen, aber vor allem Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die durch Krieg und Verfolgung in eine soziale Notlage geraten sind, dabei zu unterstützen durch eigenes Tun zu einem neuen, selbstbestimmten Leben zu gelangen. Diese Grundsätze gelten auch heute: alle Beratungsarbeit, alle Schulungen und Projekte zielen darauf ab, die Menschen zu befähigen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und aktiver Teil unserer Gesellschaft zu werden.

Daneben gibt es natürlich auch humanitäre Aktionen, bei denen in besonders akuten Notlagen geholfen wird. So haben wir 2014 die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen in den Balkanländern durch mehrere Hilfskonvois unterstützt. Im Jahr 2015 war eine andere konkrete Hilfsmaßnahme die in Zusammenarbeit mit dem „Helferkreis Fasanerie“ in München durchgeführten Sammlungen von Kleidern, Spielzeug und Hausrat für Flüchtlinge.

Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. unterstützt von Anfang an auch Schulen und soziale Einrichtungen in Ländern, in denen Krieg und wirtschaftliche Not herrschen.So haben wir 2015 eine Schule und einen Sportverein in Bosnien-Herzegowina mit neuen Bällen ausgestattet. Oft benötigen Menschen, vor allem Kinder, auch eine besondere medizinische Behandlung, die in ihren Heimatländern nicht möglich ist, oder sind von schweren Schicksalsschlägen getroffen. Hier ruft der Verein über seine Mitgliederliste und den Presseverteiler zu Spenden auf. Diese humanitäre Arbeit auf individueller Ebene gerät bei Hilfe von Mensch zu Mensch nicht in Vergessenheit, im Gegenteil: Der Vorstand ist immer bemüht, schnell und unbürokratisch einzuspringen, wo Hilfe notwendig ist.

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PROFESSIONALISIERUNG DER PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEITNEUE IMPULSE

Um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zentral zu koordinieren und zu professionalisieren, stellte Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. im April 2015 erstmals eine PR-Beraterin ein und komplettierte die Abteilung der Öffentlichkeitsarbeit mit einem Grafikdesigner. Der Vereinsauftritt verbesserte sich hierdurch in den gewünschten Bereichen Website, Social Media, Presse und Werbung.

Neue Website: In Zusammenarbeit von PR, Grafikdesign- und Webprogrammierung wurde in 2015 unter www.hvmzm.de eine neue Website aufgesetzt, die sich durch eine klarere Struktur und ein zeitgemäßes Design auszeichnet und das aktuelle Wirken des Vereins mit wenigen Blicken ersichtlich macht. Diese Website wird regelmäßig gepflegt und soll in 2016 weiter optimiert werden.

Social Media: 2015 konzentrierte sich die PR auf Facebook als breit genutzten Social Media-Kanal. Durch eine Steigerung der Quantität und Qualität von Postings, die vor allem die Vielfalt und den Erfolg des Vereins in seiner Arbeit für Migranten und Flüchtlinge zeigen, wuchsen insbesondere die Reichweite des Kanals und die Interaktion mit „Fans“ – zum Teil um das Zehnfache. Neben dem Erhalt von Qualität und Quantität sind für 2016 vor allem Aktionen zur nachhaltigen Steigerung der „Fan-Zahl“ geplant.

Klassische Pressearbeit: Zentrales Ziel der PR in 2015 war die Positionierung von Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. in der breiten Öffentlichkeit als Verein mit langjähriger und vielfältiger Expertise für Migranten- und Flüchtlingsbelange. Regelmäßige Mailings und eine Pressekonferenz zu aktuellen Themen führten zu einer kontinuierlichen Berichterstattung in den lokalen Medien und damit zu gesteigerter Wahrnehmung. Highlights waren unter anderem Veröffentlichungen in der Bild-Zeitung, der Abendzeitung und im Merkur. Herausragendes Thema in 2015: Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande an die Geschäftsführerin des Vereins, Sadija Klepo, die zu mehreren Interviews führte. Für 2016 ist der Ausbau des positiven Images von Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. als Verein, der Migranten und Flüchtlingen insbesondere Hilfe zur Selbsthilfe anbietet, geplant. Schon im März 2016 konnten wir dazu den ersten Erfolg verbuchen: Die von uns in München veranstalteten Balkantage verzeichneten einen neuen Besucher- und Veranstaltungsrekord, der sich durch umfangreiche Berichterstattung in den Medien niederschlug.

Information: Um spezielle Zielgruppen gezielt über einzelne Einrichtungen und deren Angebote sowie Projekte zu informieren, wurde in 2015 eine Auswahl von Flyern überarbeitet oder neu erstellt – allen voran für das Sprachzentrum. Hierbei wurde besonders auf eine einheitliche Gestaltung geachtet, um die Wiedererkennbarkeit der Einrichtungen und Projekte als solche des Vereins zu optimieren. Zum Werbebereich hinzu kamen Roll-Ups, Banner für Offline-Auftritte des Vereins wie zum Beispiel zu den Balkantagen 2015, und der Druck-Support für die Balkantage. Für 2016 ist die Neugestaltung von weiteren Druckmaterialien wie Flyern, Berichten und Broschüren geplant.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Pressespiegel

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WIR SIND MOBIL!GUTES TUN UND SPENDEN – AUS ÜBERZEUGUNG

Die Arval Deutschland GmbH stellt dankenswerter Weise Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. zwei Fahrzeuge zur Verfügung – für Ausflüge mit jungen Flüchtlingen und mehr. Die Freude war groß, als den Verein die Nachricht erreichte, dass der Full-Service-Leasinganbieter Arval Deutschland Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. einen geräumigen Kombi und einen Kleinbus zur Verfügung stellen wollte, und zwar für volle drei Jahre. Sadija Klepo war begeistert: „Unser erster Vereinskombi und dazu ein Bus! Beides können wir wirklich gut gebrauchen.“Für die Übergabe sind eigens Jeff Bolders, Geschäftsführer von Arval Deutschland, und Marcus Schulz, Director von Arval Deutschland, in die Verwaltung des Vereins gekommen. Zu den Beweggründen der Spende äußerte sich Jeff Bolders: „Unser Unternehmen stellt sich aktuellen Themen und will lokale Projekte unterstützen. Die Frage, wie wir vor allem junge Flüchtlinge unterstützen können, hat uns sehr beschäftigt.“ Marcus Schulz weiter auf die Frage, warum ausgerechnet Hilfe von Mensch zu Mensch die Fahrzeuge erhielt: „Der Verein ist schon lange in der Flüchtlingshilfe tätig und unterstützt besonders junge Menschen. Das hat uns überzeugt. Wir sind uns sicher: Hier kommt unsere Spende an der richtigen Stelle an.”Zur Übergabe waren auch die Schüler des K.O.M.M. mit!-Projektes gekommen. Normalerweise drücken die jungen Flüchtlinge ja zu dieser Zeit die Schulbank, doch nun durften sie mit dem Projektmitarbeiter Krzysztof Merks die Autos „testen“. Schließlich sollen ihnen die Fahrzeuge auch zugutekommen, vor allem für gemeinsame Ausflüge mit anderen Flüchtlingen der Jugendhilfe.

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BALKANTAGE 2015VIELFÄLTIGE FACETTEN – REICHTUM DES LEBENS

Die Balkantage vom 12. – 24. März 2015 widmeten sich dem Motto „Roma auf dem Balkan“.Ziel war es, den Besuchern die Vielfalt der Roma-Kulturen sowie die aktuelle Situation dieser ethnischen Minderheit auf dem Balkan und in Deutschland näherzubringen, denn nur so können ein offener Dialog zu diesem Thema angestoßen und Vorurteile abgebaut werden.

Die zahlreichen Veranstaltungen deckten alle kulturellen Sparten von Kunst, Literatur und Film über Vorträge und Podiumsdiskussionen bis hin zu Musik, Tanz und Theater ab. Besonderen Anklang fand der bereits zur Tradition gewordene „Kultur- und Folkloretag“ im Sudetendeutschen Haus. Neben einem vielseitigen Kinderprogramm war auch der Balkanbasar mit seinen „balkanischen Schmankerln“ wieder gut besucht.

Für die erwachsenen Besucher folgte ein Vortrag zum Thema „Wer folgt Slowenien und Kroatien in die EU?“ von Andreas Keiser. Anschließend begeisterte das Folkloreprogramm, an dem sich diesmal zehn Tanzgruppen aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Österreich und Deutschland beteiligten, die zahlreichen Besucher sowohl balkanischer als auch deutscher Herkunft.

Im Rahmen der Balkanfilmtage wurden insgesamt acht Dokumentar- und Spielfilme sowie eine Reportage, teilweise mit anschließendem Filmgespräch, gezeigt. Unter anderem war die Botschafterin der Balkantage, Nachwuchsschauspielerin Luna Zimić Mijović aus Bosnien-Herzegowina, zu Gast und sprach über ihre Rolle im Film „Traumland“ von Petra Biondina Volpe.

Den Höhepunkt der Balkantage 2015 bildete das große Balkankonzert, für das wir Esma Redžepova, die „Königin der Roma-Musik“ aus Mazedonien, gewinnen konnten. In der ausverkauften Black Box im Münchner Gasteig sorgte sie mit mitreißenden Rhythmen und eingängigen Melodien für einen gelungenen Abend und begeisterte so unsere insgesamt rund 600 Besucher.

Mehr Infos unter: www.balkantage.org

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BUNDESVERDIENSTKREUZ AM BANDE FÜR SADIJA KLEPOGEMEINSAM FÜR EINE BESSERE ZUKUNFT

Bei einem Festakt am 03. November 2015 erhielt die Geschäftsführerin von Hilfe von Mensch zu Mensch e.V., Sadija Klepo, im Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin mit dem „Bundesverdienstkreuz am Bande“ eine der höchsten Auszeichnungen, die von der Bundesrepublik Deutschland an verdiente Bürgerinnen und Bürger vergeben wird. Damit wird Sadija Klepo für ihr selbstloses Engagement für sozial benachteiligte Menschen ausgezeichnet.Als sie die Mitteilung erhielt, ausgerechnet ihr würde die höchste Ehrung der Bundesrepublik zuteil, war Sadija Klepo sehr überrascht: „Eine in Deutschland lebende Bosnierin, die für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen wird? Ich glaube, das ist einzigartig und es scheint sich in Deutschland viel getan zu haben.“Bei dem Festakt in Berlin wurde der Gründerin und Geschäftsführerin von Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. die ehrenvolle Auszeichnung von der Bundesministerin für Arbeit und Soziales Andrea Nahles überreicht.Im Anschluss an die Veranstaltung äußerte Sadija Klepo: „Ich bekomme das Bundesverdienstkreuzzwar persönlich, aber für mich ist dies eine Auszeichnung für den Einsatz und die Kraftanstrengungen aller Mitarbeiter und Unterstützer von Hilfe von Mensch zu Mensch. Seit über 20 Jahren unterstützen wir gemeinsam Flüchtlinge und Migranten, damit sie sich selbst helfen können, und treten gleichzeitig für eine bessere Zusammenarbeit von Deutschen und Nicht-Deutschen ein. Wir haben schon 1992 mit der Gründung unseres Migranten- und Flüchtlingsvereins erkannt, dass wir alle mit gebündelten Kräften die Herausforderungen anpacken müssen. So können Flüchtlinge und Migranten mit all ihrem Potenzial in unsere Gesellschaft eingebunden werden.“2003 erhielt Sadija Klepo die Auszeichnung „Goldene Brücke“ für ihr Engagement zur Versöhnung der Völker des ehemaligen Jugoslawiens. 2010 wurde ihr zudem für ihr langjähriges, gemeinnütziges Engagement zur Völkerverständigung und für andauernde humanitäre Hilfe die Europa-Medaille des Freistaates Bayern für besondere Verdienste um Bayern in einem vereinten Europa verliehen.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Die-Gründerin

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FÖRDEREREIN HERZLICHES DANKESCHÖN ...

SPENDEN UND UNTERSTÜTZENSO GEHT’S GANZ EINFACH

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. und damit die deutsche Gesellschaft bei der Integration von Flüchtlingen und Migranten zu unterstützen. Entscheiden Sie selbst, ob Sie mit einer Mitgliedschaft, einer Spende oder Ihrem ehrenamtlichen Engagement helfen möchten. Als Mitglied des Vereins fördern Sie die Arbeit von Hilfe von Mensch e.V. längerfristig – sei es als aktives Mitglied, das auch über Mitspracherechte verfügt, oder als Fördermitglied. Mit einer Spende ihrer Wahl können Sie den Verein und seine Leitgedanken punktuell unterstützen oder gezielt ganz bestimmte Einrichtungen und Projekte. Ihre Spende ist von der Steuer absetzbar.Natürlich freuen wir uns auch über Ihr ehrenamtliches Engagement, das in vielen Bereichen des Vereins benötigt wird. Wie groß Ihre Unterstützung auch ist und ob finanziell oder mit Zeiteinsatz: sie kommt Flüchtlingen und Migranten in Deutschland zugute – und damit letztlich uns allen, die wir in diesem Land leben.

Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. Bank: Hypovereinsbank München IBAN: DE 7070 0202 7000 0008 6860 SWIFT/BIC-Code: HYVEDEMMXXX

Wenn Sie regelmäßig spenden möchten, werden Sie doch einfach Fördermitglied.Für Spenden bis € 200,00 können Sie Ihren Einzahlungsbeleg oder Kontoauszug beim Finanzamt einreichen. Bei Spenden von € 200,00 und mehr benötigen Sie eine amtliche Spendenquittung, die wir Ihnen auf Anfrage gerne zusenden.

Mehr Infos unter: www.hvmzm.de/Spenden

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Basar I Folklore I Konzerte I Vorträge I Filmtage I Literatur I Ausstellungen

Landsberger Straße 402, 81241 München I Tel.: 089 /189 179 832 I [email protected] I www.hvmzm.de

Gasteig I Kulturhaus Milbertshofen

BALKANTAGEAb 24.März 2017in München

Einstein Kultur I Monopol Kino I Kulturzentrum Hasenbergl

www.balkantage.org