28
Dresden

Imagebroschüre Dresden in Deutsch

  • Upload
    vongoc

  • View
    222

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

Dresden

Page 2: Imagebroschüre Dresden in Deutsch
Page 3: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

»Ich durftedie Schönheit einatmen ...«

Erich Kästner »Als ich ein kleiner Junge war«

»Wenn es zutreffen sollte, daß ich nicht nur weiß,was schlimm und häßlich, sondern auch wasschön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück,in Dresden aufgewachsen zu sein. Ich mußte,was schön sei, nicht erst aus Büchern lernen.Nicht in der Schule, und nicht auf der Universität.Ich durfte die Schönheit einatmen, wie Förster-kinder die Waldluft. Die katholische Hofkirche,Georg Bährs Frauenkirche, der Zwinger, dasPillnitzer Schloß, das Japanische Palais, derJüdenhof und das Dinglingerhaus, die RampischeStraße mit ihren Barockfassaden, die Renais-sance-Erker in der Schloßstraße, das Coselpalais,das Palais im Großen Garten mit den kleinenKavaliershäusern und gar, von der Loschwitzhöheaus, der Blick auf die Silhouette der Stadt mitihren edlen, ehrwürdigen Türmen ...«

Page 4: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

Annemarie Saul, Hebamme

»Der erste Schrei des Babys,das ist meine Freude.«

Runde Formen dominieren im Kreißsaal, was Wunder! Und Pastellfarben. Annemarie Saul ist leitende Hebamme

im Städtischen Klinikum Friedrichstadt und in dieser Funktion durchaus mitverantwortlich dafür, dass sich Dresden Deutschlands Geburten-hauptstadt nennen darf. Einen Moment hat Annemarie Saul dort Platz genommen, wo die jüngsten Dresdner ihren ersten Schrei tun – nicht ohne die Schiebetür einen Spaltbreit offen zu lassen. Wie vielen hat sie auf die Welt geholfen? Sie weiß es nicht. Belegt aber ist, dass die gebürtige Niederlausitzerin seit fast 40 Jahren als Hebamme arbeitet. Wer will da nicht von Berufung sprechen? »Nach Dresden kam ich aus familiären Gründen«, sagt die agile Frau mit den blauen Strahleaugen. Der Liebe wegen, sei ergänzt. Inzwischen ist sie 60 Jahre, Mutter zweier erwachsener Kinder und Elbhangbe-wohnerin aus Leidenschaft. »Nähere ich mich der Stadt nach einer Reise, dann habe ich das Gefühl, erwartet zu werden.« Das wird sie auch! Von ihrer Familie, von ihren Freunden, von ihren Mitarbeiterinnen in der Klinik. Und von den Frauen, denen sie beisteht.

2

Page 5: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

■ Entgegen den Trends in anderen

deutschen Städten – Dresden wächst,

seit 2002 im Schnitt um jährlich rund

5 500 Einwohner. Dies ist ein gutes

Zeichen für die Stadt, ihre Bewohner

haben Vertrauen in die Zukunft.

■ Nicht allein Zuzügler sorgen dafür,

dass die Einwohnerzahl in Sachsens

Landeshauptstadt wieder die Halb-

Million-Grenze überschreitet, 2006

wurden auch erstmals seit 40 Jahren

wieder mehr Babys geboren als

Menschen starben. ■ Und die Stadt

stellt sich auf den willkommenen

Nachwuchs ein: Die Zahl der Krippen-

und Kindergartenplätze steigt. Aktuell

gibt es insgesamt 269 Kindertagesein-

richtungen, die Mehrzahl in freier

Trägerschaft, in denen rund 23 000

Kinder betreut werden. ■ 179 Schulen,

davon 43 in freier Trägerschaft, decken

ein breites Spektrum ab. Dazu zählen

zum Beispiel die Dresden International

School, das Sportschulzentrum, die

Palucca-Schule oder das Kreuzgymna-

sium mit dem Kreuzchor. ■ 38 Kinder-

und Jugendtreffs, Parkeisenbahn und

Kinderstraßenbahn »Lottchen«,

JugendKunstschule, die städtischen

Bibliotheken mit 21 Stadtteilbibliothe-

ken, Zoo, 380 Sportvereine, 16 Hallen-

und Freibäder, Eissporthalle und zahl-

reiche weitere Einrichtungen bieten

nicht nur dem Nachwuchs Gelegenheit

zur aktiven Freizeitgestaltung. ■ Die

Suche nach passendem Wohnraum,

egal ob mit oder ohne Nachwuchs, ist

auf dem Dresdner Wohnungsmarkt

kein Problem. Villen mit Elbblick, gut

erhaltene oder rekonstruierte Altbauwoh-

nungen, Häuser im Grünen, Bauern-

gehöfte oder eine preisgünstige sanierte

Wohnung in einer Plattenbausiedlung –

für jedermann und jeden Geschmack ist

etwas dabei.

11 Parkeisenbahn9 Tanzgruppe

4 Im Großen Garten

1 Georg-Arnhold-Bad

10 Kindertagesstätte Kleinzschachwitz

7 Sport macht Spaß 8 Jugendhaus Prohlis

5 Zoo Dresden 6 »Zoobewohner«

2 Sportschulzentrum 3 Deutsches Hygiene-Museum

Nachwuchs

Page 6: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

»Ich sehe mich als Tänzer,der Musik macht.«

Christof Paul, Tänzer

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust!Auch Christof Paul hat seine Erfahrung mit dem Goetheschen Stoßseufzer gemacht.

Noch frisch ist sein Diplom, das er nach zehn-jähriger Ausbildung an der weltweit renom-mierten, 1925 von Gret Palucca gegründeten Hochschule für Tanz erhielt. Dass Choreografie und Bühnenbild bei seinem Diplom-Auftritt im Festspielhaus Hellerau von ihm stammten, mag den Regularien der berühmten Schule entsprechen – dass er auch die Musik schrieb und selbst einspielte, ist außergewöhnlich. Ein erstes Engagement führte den 21-jährigen Tänzer nach Seoul, während die Jungs seiner Dresdner Band »Mountain High« sehnsüchtig die Rückkehr ihres Gitarristen erwarteten. Wie bewegt man sich zwischen den Welten, was braucht es, um beiden Talenten gerecht zu werden? So viel steht fest: Tanz und Musik sind universelle Sprachen und der junge Mann weiß sich in beiden mitzuteilen. Daraus eine künstlerische Einheit werden zu lassen, empfin-det er als Herausforderung, die Mut, Kraft und Durchstehvermögen verlangt. Christof Paul lässt seinen Blick von den Loschwitzer Höhen über die Stadt und ihren Fluss streifen. »Ich glaube, dass die Elbe voller guter Energie für Dresden ist – also auch für mich.«

4

Page 7: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

Heiteres Musiktheater bietet das

Repertoire der Staatsoperette mit den

Genres Operette, Musical und Spieloper.

Spielstätten wie das Societätstheater,

das Festspielhaus Hellerau oder das

projekttheater sind für die freie Tanz-

und Theaterszene erste Adressen.

■ Für den gebürtigen Dresdner Erich

Kästner ist ein neuartiges Literatur-

museum, das »weltweit erste mobile

interaktive micromuseum« eingerichtet

worden. ■ Friedrich Schiller dichtete

in Dresden seine »Ode an die Freude«.

Dresden war eines der Zentren der

literarischen Romantik. Hier wirkten

Heinrich von Kleist und E.T.A. Hoffmann.

Fjodor Dostojewski vollendete in Dresden

den Roman »Die Dämonen«, der Philosoph

Arthur Schopenhauer sein Hauptwerk

»Die Welt als Wille und Vorstellung«.

■ Große zeitgenössische Musik- und

Tanzkultur kann im Europäischen Zentrum

der Künste Hellerau erlebt werden, nicht

zuletzt mit »The Forsythe Company«. Der

Tänzer und Choreograph William Forsythe

gilt als Erneuerer des klassischen Balletts

und ist nun auch in Dresden zu Hause.

■ Sie gehört zu den bekanntesten Opern-

häusern Deutschlands: Die nach ihrem

Erbauer Gottfried Semper benannte

»Sächsische Staatsoper – Semperoper«

ist mit mehr als 90 Prozent ausgelastet,

Karten sollten also immer rechtzeitig

bestellt werden. ■ Für das reiche

Dresdner Musikschaffen sind Namen

wie Dresdner Kreuzchor, Sächsische

Staatskapelle, Dresdner Philharmonie

und Dresdner Musikfestspiele welt-

weit zum Begriff geworden. ■ In den

Häusern des Staatsschauspiels Dresden

wird ein breites Spektrum an Werken

der dramatischen Literatur inszeniert.

1 Musikfestspiele 2 Erich-Kästner-Denkmal 3 Festspielhaus Hellerau

4 Semperoper 5 Friedrich Schiller 6 Kreuzchor

9 Operette8 Ballett7 Schauspiel

Kulturerlebnis

Page 8: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

»Dieses Bürgerengagementbegeistert mich immer neu.«

Wolfgang Gahn, Museologe

Ein Büro im ersten Stock des Stadt-museums, einst als »Land- und Steuer-haus« errichtet. Wenn Wolfgang Gahn aus

dem Fenster schaut, sieht er die heutige Stadt.Blickt er wieder auf den Monitor, dann vielleichtauf die Lade der Dresdner Zirkelschmiedezunftvon 1595. Das Gestern im Heute. WolfgangGahn ist als stellvertretender Sammlungsleiterim Verbund Museen der Stadt Dresdenverantwortlich für den gesamten Ausstellungs-und Depotbestand in den sieben Häusern.Sonderausstellungen vorbereiten, der Erwerbs-runde beisitzen, Datenbanken pflegen – das sind nur einige Aufgaben des diplomierten Museologen. Der zu schätzen weiß, was er an den Dresdnern hat, die in zahlreichen Vereinen die Geschichte ihrer Stadt erforschen. Immerhin 90 Prozent der Bestände sind Schenkungen – von der kompletten Schlosserwerkstatt bis zum Brettspiel aus DDR-Produktion. »Dieses Bürgerengagement und die Vielfalt unserer Exponate begeistern mich immer wieder.« Die Feierlichkeiten zum 800. Geburtstag Dresdens sind längst Geschichte – dass sich im Foyer des Stadt-museums die Besucher drängen, spricht für beständiges Interesse. Die Heutigen im Gestern.

6

Page 9: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

recht und nur 150 Jahre später wird

Dresden Haupt- und Residenzstadt des

protestantischen Kurfürstentums

Sachsen. ■ 1694 tritt August der

Starke als Kurfürst Friedrich August I.

die Regierung an. Mit seiner Herrschaft

beginnt das glanzvolle Augusteische

Zeitalter, das Dresden zu wirtschaftlichem

Aufschwung, städtebaulicher

Entwicklung und künstlerischer Blüte

verhalf. Dresden profitiert bis heute von

der Ausstrahlung der einstigen

Residenzstadt. ■ 1918 dankt Sachsens

letzter König mit den Worten »Machdd

euern Dregg alleene!« ab.

■ Am 13./14. Februar 1945 erlebt

Dresden die verheerendste Zerstörung in

seiner Geschichte: Beim Luftangriff durch

englische und amerikanische Bomber

sterben bis zu 25 000 Menschen, die

historische Innenstadt wird auf 15 km2

eingeäschert. ■ Noch 1945 beginnt der

Wiederaufbau – als eines der ersten

Gebäude ist Dresdens Zwinger wieder-

errichtet. In der DDR wird Dresden

Bezirkshauptstadt, ab 1990 nach den

ersten freien Wahlen Landeshauptstadt

des Freistaates Sachsen. Heute zählt

Dresden zu den deutschen Städten mit

den besten Zukunftsaussichten.

■ »Acta sunt hec Dresdene –

Geschehen ist dies in Dresden im Jahr

1206.« Mit diesem Satz endet ein

Schiedsspruch des Markgrafen Dietrich

von Meißen und es beginnt dabei fast

beiläufig die schriftlich überlieferte

Geschichte der Stadt Dresden. ■ Seit-

dem hat sich die kleine Elbsiedlung,

deren Name übersetzt »Bewohner im

oder am Wald« lautet, zur europäischen

Großstadt entwickelt. Erst Kaufmanns-

siedlung und Markgrafensitz, dann kur-

fürstliche und königliche Residenz und

nunmehr Landeshauptstadt Sachsens.

■ 1403 erhält Altendresden das Stadt-

1 Canalettoblick 2 Trümmerfrauen 3 Jüdischer Friedhof

4 August der Starke 5 Privilegienbuch von 1584 6 Residenzschloss

7 Fürstenzug

8 Nach dem 13. Februar 1945 9 Zwinger

Stadtgeschichte

Page 10: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

»An Backbord ziehendie Elbschlösser vorbei.«

Rainer Fichte, Schiffsführer

Anfangs etwas verschnupft, dann aber mitvoller Kraft: So heult die Dampfpfeife,während sich die »Wehlen« langsam vom

Anleger Brühlsche Terrasse löst. Mit der linkenHand dirigiert Schiffsführer Rainer Fichte viaJoystick die betagte Dame in die Fahrrinne.An Deck surren Kameras. Elbmusik. »Wir habenheute gutes Wasser!«, sagt Fichte und winkt inRichtung der Johannstädter Fähre. 1,50 MeterElbe unterm Kiel zeigt das Echolot – zwar einwichtiges Instrument, aber längst nicht soerhaben wie das Sprachrohr aus purem Messing.Fichte kennt sie noch, die Zeiten, da Kohle undnicht Heizöl der Stoff war, der die Raddampferantrieb. Loschwitz statt Luanda, Meißen stattMontevideo? Fichte zog es nie auf See. Mit9 Kilometern pro Stunde geht es RichtungLoschwitz. An Backbord ziehen die Schlösservorüber, rechter Hand steigen Drachen aus derWiese. Rainer Fichte kennt das alles, und dochist es jeden Tag anders. Ein Blaues Wunder.Das Blaue Wunder! Rainer Fichte legt denMaschinentelegrafen auf »Langsame Fahrt«,späht dann über den Fluss, ohne den sichDresden nicht denken lässt. Nach dem Wende-manöver geht’s schneller – mit dem Strom.

8

Page 11: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

flotte der Welt lädt von Dresden aus zur

Entdeckungstour auf der Elbe ein.

Die Reise führt stromabwärts bis hinter

das malerische Meißen und elbaufwärts

in die Sächsische Schweiz. ■ Die Elbe

fließt auf 30 Kilometern durch die Stadt.

In den letzten Jahren hat sich die Wasser-

qualität deutlich verbessert. Lachse und

Biber haben in Dresden wieder eine

Heimat. ■ Seit dem Hochwasser von

2002 ist das Überschwemmungsgebiet

der Elbe für einen Pegel über neun

Meter ausgelegt. Normal ist ein durch-

schnittlicher Wasserstand von zwei

Metern. Investitionen in Millionenhöhe

flossen in den Hochwasserschutz und

die Eigenvorsorge. ■ Natur erleben

mitten in der Stadt – in Dresden keine

Vision, sondern Alltag: Radeln an der Elbe,

Joggen im Großen Garten oder Wandern

in der Dresdner Heide, all das und noch

mehr ist möglich. ■ Zu Dresdens

Sehenswürdigkeiten gehören zahlreiche

Schloss- und Parkanlagen, die für die

großen Traditionen in der Garten-

baukultur sprechen, wie etwa in Pillnitz.

Die über 230 Jahre alte Kamelie ist

hier Anziehungspunkt.

■ Mit 62 Prozent Wald- und Grünfläche

ist Dresden eine der grünsten Städte

Europas. Stadt und Landschaft leben

hier seit Jahrhunderten in Symbiose.

■ Charakteristisch ist bis heute die

Elbtallandschaft. Das Dresdner Stadtbild

ist geprägt von der schwungvollen

Flussbiegung, den Wiesen und Wein-

hängen, den Brücken, Schlössern und

Türmen. ■ Was Canaletto in seinen

Veduten malte, fotografieren jährlich

Millionen von Besuchern – was Johann

Gottfried Herder Elbflorenz nannte,

ist bis heute europäisches Kulturpflaster.

■ Die größte und älteste Raddampfer-

1 Schloss Albrechtsberg 2 Blaues Wunder

3 Rhododendrongarten Wachwitz 4 Dampferparade 5 Elberadweg

6 Graugänse am Elbufer

7 Schloss Pillnitz

10 Weinbergkirche9 Schafe auf Elbwiesen8 Elbtalblick

Elblandschaft

Page 12: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

»Dresdner kann man werden –Neustädter muss man sein.«

Dorle Söhnen, Haus-Frau

Die nackte Glühlampe am Haus BöhmischeStraße 34 ist ein Kulturgut. Denn schließ-lich heißt das Haus Kunsthaus und hat

den Zusatz »Raskolnikow«. Es beherbergtneben der für die Äußere Neustadt typischenGastronomie, hier im Café, etwas Besonderes:Im Dachgeschoss des Vorderhauses sechs –vorzugsweise für internationale Künstler reser-vierte – Zimmer und praktischerweise dieGalerie des Kunsthaus Raskolnikow e. V. imersten Geschoss. Eigentlich hatte Dorle Söhnenganz andere Pläne. 1955 in Kork bei Kehl amRhein geboren, folgte die studierte Lehrerinihrem Mann an die Elbe. »Die Stadt hat mirsofort gefallen«, sagt sie in dieser badischenArt, die weich und nachdrücklich zugleich klingt.Dass sie erst die Sanierung und dann dieLeitung des Hauses übernahm, nennt sie eineZufallsgeschichte. Indes: Dass sie mittlerweileseit über zehn Jahren im Dienst steht für Kücheund Kunst, hat wohl eher mit Leidenschaft zutun. Und mit Liebe zu dieser Neustadt, die inStadtführern gerne Szeneviertel genannt wird.»Mit dem Begriff kann ich nicht viel anfangen«,sagt Dorle Söhnen. »Er ist mir zu ungenaufür Struktur und Vielfalt dieses besonderenDresdner Stadtteils.«

10

Page 13: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

Nirgendwo sonst ist Dresden so bunt,

international und urban. Hier trifft man

Punks und Banker, Theaterleute und

Anwälte, Journalisten und Architekten.

Und viele junge Muttis: Die Neustadt

ist Dresdens jüngster Stadtteil, hier gibt

es die meisten Kinder und Singles der

Stadt. Irgendwo ist immer Party oder

Live-Musik, sieben Tage in der Woche.

Fast überflüssig zu erwähnen, dass

die Neustadt die höchste Kneipendichte

und größte gastronomische

Vielfalt bietet. ■ Und das soll’s jetzt

schon gewesen sein mit der »Dresdner

Szene«? Weit gefehlt! Die Altstadt-

Szene mit Kneipenmeile, Prager Straße,

Neumarkt, Semperopernball, Nachtskaten

und anderen Events etabliert

sich mehr und mehr. ■ Zur Dresdner

Szene gehören natürlich die 14

Studentenclubs – der bekannteste ist

der Bärenzwinger – ebenso dazu wie

die vielen angesagten Clubs und Party-

locations. ■ Wenn man den Begriff

»Szene« noch etwas weiter fasst, dann

ist auch die Blasewitzer und Loschwitzer

Szene unbedingt erwähnenswert.

So wie die ländliche Szene – weil

zu Dresden immerhin rund 80 erhalten

gebliebene Dorfkerne gehören.

■ Dresden hat nicht nur Kulturszene

zu bieten, sondern auch Szene(n)kultur.

Aber wo ist die »Dresdner Szene« zu

finden? In der Altstadt, in der Neustadt

oder ganz woanders? ■ Gehört der

angeblich schönste Milchladen der Welt,

»Pfunds Molkerei« in der Neustadt, zur

Szene? Tatsache ist, dass sich nicht

nur Touristen in dem mit handbemalten

Fliesen gediegen gestalteten Ambiente

treffen. Auch Einheimische kommen, um

die Käseköstlichkeiten zu probieren und

dabei, beispielsweise, über die »Dresd-

ner Szene« zu diskutieren. ■ In der

Neustadt, der Äußeren, geblieben:

1 Nachtskaten 2 Kneipenmeile Weiße Gasse 3 Straßenfest

4 Neustadtladen 5 Dresden international 6 Scheune-Café

7 Biergarten 8 Kunsthofpassage 9 Pfunds Molkerei

Szenekultur

Page 14: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

»Die Stadt beeindruckte mich sofort. Und dies ist bis heute so.«

An der Wand eine gerahmte Schwarz-weißaufnahme im Großformat: die legen-däre 152, das erste deutsche Turbinen-

Verkehrsflugzeug, um 1958 im damaligen VEB Flugzeugwerke Dresden entwickelt und gebaut. Rechts unten auf dem Poster steht ebenso lakonisch wie selbstbewusst und in kräftigem Blau gehalten: IMA Dresden. Kann man sich sinnfälliger auf Industrietradition berufen?Als Wilhelm Hanel 1966 aus Neuruppin nach Dresden kam, um Angewandte Mechanik zu studieren, war das Erbe des Krieges noch allgegenwärtig. »Vom Hauptbahnhof bis zum Rathaus erstreckte sich eine einzige Brache«, erinnert er sich. Dennoch hatte es ihm die Stadt sofort angetan – ihre Menschen, ihr Aufbauwille, ihre Kunst. »Seit Jahr und Tag bin ich ein großer Freund der Staatskapelle«, verrät Wilhelm Hanel, der heute als Geschäftsführer der Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH (IMA Dresden) eher mit harten Fakten umgeht. Aufgabe seines Unternehmens ist es, maßgeschneiderte Prüfungen für jedes Material und Bauteil zu realisieren und zu entwickeln – die Mitwirkung an dem weltweit größten Ermüdungstest des Airbus A 380-800 ist hierbei sicher eine der größten Herausforderungen in der Firmengeschichte. Diese wäre ohne die Zahl 152 gewiss anders verlaufen.

Prof. Dr. Wilhelm Hanel, Geschäftsführer

12

Page 15: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

FOUNDRIES und Infineon ebenso wie viele

innovative mittelständische Unternehmen

wie X-Fab oder Novaled. Insgesamt

wurden in Dresden seit den 1990er

Jahren mehr als 17 Milliarden Euro in

diesem Wirtschaftszweig investiert.

■ Dresden besitzt mit mehr als

60 Unternehmen und Forschungs-

einrichtungen zudem einen besonderen

Schwerpunkt in den Lebenswissen-

schaften. Ein Großteil davon organisiert

sich im Netzwerk biosaxony, einem

Verein zur Förderung und Vermarktung

der regionalen LifeScience-Kompetenzen.

■ Neue Produkte sind heute maßgeblich

von der Entwicklung neuer Materialien

und Werkstoffe bestimmt. In Dresden

bringen bereits mehr als 1 500 Werkstoff-

forscher ihr Know-how in diesen Prozess

ein, mehr als 100 Unternehmen und 40

Forschungseinrichtungen allein in der

Nanotechnologie. ■ Zum Branchenmix

gehören außerdem der Maschinen- und

Anlagenbau, der Flugzeug- und Fahrzeug-

bau, das Druckgewerbe, die Genuss-

mittelproduktion, aber auch die Kreativ-

wirtschaft.

■ Dresden hat sich in den letzten Jahren

zu einem der stärksten und dynamisch-

sten Wirtschaftsstandorte in Deutschland

entwickelt. Die Stadt ist schuldenfrei

und führend in verschiedenen Rankings

zur Entwicklungsdynamik. Die Basis für

Dresdens wirtschaftlichen Erfolg: die enge

Verflechtung von Forschung und Industrie.

■ 1 500 Firmen mit mehr als 48 000

Mitarbeitern machen Dresden zum

größten europäischen Cluster in der

Mikroelektronik, Informations- und

Kommunikationstechnologie. In »Silicon

Saxony« ist alles vertreten, was in der

Branche Rang und Namen hat: GLOBAL-

2 Jehmlich Orgelbau 3 GLOBALFOUNDRIES1 Infineon

4 Elbe Flugzeugwerke 5 VEM Sachsenwerk

6 Novaled 7 GlaxoSmithKline Biologicals 8 VW-Manufaktur

Wirtschaft

Page 16: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

»Es macht mir Spaß,neue Welten zu erschaffen.«

Sarah Leimcke, bildende Künstlerin

Keine Sandsteinquader im Hof, nicht derGeruch von Ölfarbe im Treppenhaus. Und doch arbeitet hier eine junge Frau,

ausgebildet an Dresdens Hochschule für Bildende Künste im Fach Bildhauerei und nach dem Studium dort Meisterschülerin.Gestatten: Sarah Leimcke. »Faszinierend, wiedie Grenzen zwischen Realität und Unwirklichemverschwimmen«, sagt sie, während auf demMonitor Sequenzen einer ihrer Installationenlaufen. Der erstaunte Mikroskopblick sieht dasWimmeln von Menschen und Insekten, eben-bürtig in Größe und Bewegung. Sarah Leimcke lächelt hintergründig. Dass es ihr die Musca domestica, die Stubenfliege, einmal angetan haben wird – dies sang niemand an der Wiege der 1979 Geborenen. Dass sie sich der Kunst widmen würde, allerdings. Die Eltern unterstützten sie. Heute bringt Sarah Leimcke Orgelpfeifen mit Wasserdampf zum Klingen, erfüllt ganze Räume mit Kunst und gestaltete eine Riesenfliege, 4 mal 5 Meter groß. In Dresden, so sagt sie, stehen die Chancen gut, dass die Besonderheit ihrer Arbeit wahrgenommen wird. Spielfreude als künstlerischer Antrieb, Experimentierlust als Schaffensmoment? Aber ja, auch im Barock war dies Quelle der Inspiration.

14

Page 17: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

Ludwig Richter, der Künstlergemein-

schaft »Die Brücke«, Max Liebermann

und Otto Dix. ■ Zu den insgesamt

44 Museen in Dresden zählen ein-

malige Sammlungen wie das

Kupferstich- und das Münzkabinett,

die Porzellansammlung oder der

Mathematisch-Physikalische Salon.

Einzigartiges bieten auch das Deutsche

Hygiene-Museum oder das Militär-

historische Museum der Bundeswehr.

■ Dresden inspiriert bis heute. Rund

600 bildende Künstler wirken hier.

■ Die Stadt ist reich an Kunstbrunnen

und Skulpturen aus allen Epochen –

sehenswert etwa der Goldene Reiter,

das Reiterstandbild Augusts des Starken

in der Neustadt oder A. R. Pencks Figur

auf dem Art`otel. ■ Zwinger, Residenz-

schloss, Japanisches Palais,

Kunstakademie, Elbschlösser, Kirchen

und zahllose weitere architektonische

Prachtbauten prägen das Bild vom alten

Dresden. Insgesamt hüten die Dresdner

einen Schatz von 13 000 Kultur-

denkmalen, acht Denkmalschutzgebiete

sind ausgewiesen. ■ Moderne

Architektur steht oft im spannenden

Gegensatz dazu. Zu den bekanntesten

Gebäuden zählt die neue Synagoge.

■ Johann Melchior Dinglingers

Hofstaat des Großmoguls, die große

Elfenbeinfregatte und der Kirschkern

mit 186 Gesichtern gehören zu den

einmaligen Meisterwerken im Grünen

Gewölbe, einer der reichsten Schatz-

kammern Europas. ■ Raffaels Sixti-

nische Madonna mit den berühmten

Engeln, Werke von Tizian, Rembrandt

und Vermeer, von Dürer, Cranach und

natürlich Canalettos berühmte Dresden-

Ansichten erwarten die Besucher der

Gemäldegalerie Alte Meister. Die Galerie

Neue Meister präsentiert unter anderem

Arbeiten von Caspar David Friedrich,

1 Zitronenpresse mit Fama 2 Albrecht Dürer 3 Synagoge 4 Karl Schmidt-Rottluff

5 Henri de Toulouse-Lautrec 6 Sixtinische Madonna 7 Mozartbrunnen 8 Porzellansammlung

9 Historisches Grünes Gewölbe 11 A. R. Penck

10 Detail Zwinger

12 Kathedrale

Kunstgenuss

Page 18: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

»Im Mai könnte Dresdenauch Dixieland heißen.«

Marc Hartmann, Musiker

Daran, dass die Wege von Dresden zu west-europäischen Gastspielorten lang seinkönnen, hat sich Marc Hartmann gewöhnt.

Anders verhält es sich mit der Stadt: »Ich kam 1994 hierher und konnte nur staunen. Über die Lage am Fluss, über die Architektur, über die musikalische Tradition. Über die Menschen.« Dieses Staunen hält den agilen 42-Jährigen bis heute gefangen. Musikalisch ging es schon immer zu im Leben des gebürtigen Ludwigs-burgers: Flöten-, Tenorhorn-, Posaunenunterricht. Dass Hartmann dem Abitur mit Hauptfach Musik ein Chemiestudium folgen ließ, kommentiert er heute anekdotisch: »Meine schwäbische Herkunft gebot, dass ich einen »ernsthaften« Beruf erlerne. Eines Tages sah ich die Staubschicht auf meiner Posaune. Da hängte ich den Laborkittel an den Nagel.« Zum Glück. Denn heute ist Hartmann ein Hansdampf der Dresdner Jazz-Szene. Bereits während seines Studiums an der Musik-hochschule »Carl Maria von Weber« verpflichteten ihn die Dixieland-Barden der »Elb Meadow Ramblers« als Sänger und Posaunisten. Später gründete er »Marc Hartmann & sein Tanz-orchester«, er komponiert, dirigiert und arrangiert, spielt Sousaphon in der »Top Dog Brass Band«. Hartmann ist viel unterwegs zwischen Dresden und den Auftrittsorten. Und er freut sich schon auf das nächste Dixieland-Festival. Zu dessen Bühnen freilich hat er den kürzesten Weg.

16

Page 19: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

zum Internationalen Dixieland-Festival,

zur Bunten Republik Neustadt oder er

besucht das Dresdner Elbhangfest, das

wohl bedeutendste Kultur- und Heimatfest

der Region. Jedes Jahr im Juni wird der

Elbhang vom Blauen Wunder in Loschwitz

bis zum Schlosspark in Pillnitz zum

sieben Kilometer langen Festgelände.

■ Die Dresdner Altstadt bildet nicht nur

die traumhafte Silhouette für das viel-

seitige Film- und Konzertangebot

der Filmnächte am Elbufer, sondern ist

zugleich die Kulisse für das Dresdner

Stadtfest mit seinen etwa 500 000 Be-

suchern. ■ Lichterglanz, Glühweinduft

und Weihnachtsmusik erfüllen die Innen-

stadt? Dann ist wieder Striezelmarktzeit.

1434 erstmals urkundlich erwähnt,

darf sich der Dresdner Striezelmarkt als

ältester Weihnachtsmarkt Deutschlands

bezeichnen. Benannt nach dem Dresdner

Christstollen, dem Striezel, gründet

sich seine Beliebtheit vor allem auf die

traditionellen Erzeugnisse sächsischen

Back- und Kunsthandwerks. ■ Auch als

Treffpunkt für nationale und internationale

Großereignisse ist Dresden gefragt, so

zur Schacholympiade oder zum Evange-

lischen Kirchentag.

■ August der Starke hat mit seinen

glanzvollen barocken Hoffesten den

europaweiten Ruf Dresdens als Fest-

und Festivalstadt begründet, seine

Landeskinder schreiben diese Tradition

mit großer Begeisterung fort. ■ Die

Dresdner Musikfestspiele und das

Dresdner Festival der zeitgenössischen

Musik, das Internationale Medienkunst-

festival CYNETART und die Internationale

Tanzwoche bieten Kunstgenuss auf

höchstem Niveau. Freunde des anspruchs-

vollen Films schwärmen von den Pro-

grammkinos und dem Filmfest Dresden.

■ Wer es ausgelassener mag, geht

1 Dresdner Striezelmarkt 2 Schach 3 Stadtfest

5 Dixieland-Festival 6 Stadtführung

4 Lebendiger Fürstenzug

8 Elbhangfest 9 Bunte Republik Neustadt

7 Dresdner Festival der zeitgenössischen Musik 10 Weinprobe 11 Unity. Dresden. Night

Feierlaune

Page 20: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

»Meine Kinder sind Dresdner.Sie sprechen sächsisch.«

Prof. Dr. Elly M. Tanaka, Biochemikerin

Der Star des Hauses heißt Axolotl. Was nachsächsischer Verkleinerungsform klingt, ist der Name eines mexikanischen Lurches,

dem abgerissene Gliedmaßen problemlos nach-wachsen. Elly Tanaka will herausfinden, warum das so ist. Und ob der Mensch vielleicht über ähnliche, genetisch »verschütt gegangene« Fähigkeiten der Selbstheilung verfügt. Dies ist, grob gesagt, das Arbeitsgebiet der Stammzellen-forscherin. Seit 2007 arbeitet die Amerikanerinmit japanischen Wurzeln am DFD-Forschungs-zentrum für Regenerative Therapien – Exzellenz-cluster. Lange Gänge, von denen enge Bürosund mit technischen Geräten voll gestopfteLabore abgehen. Wissenschaftliche Nüchtern-heit als Kontrast zu dem lockeren Ton, der hierherrscht. Auf Englisch, versteht sich. »Dresdenis a stressless town«, sagt die Harvard-Absolventin, die in London tätig war, ehe siein die Stadt kam. Sohn Franklin und TochterHanako sind hier geboren. Zu ihren bevorzugtenFreizeitbeschäftigungen zählen die Heidewande-rungen und das Radeln im Waldpark, unweit des Instituts – und des Axolotls. Der hatgerade Forschungspause: »Denn einen Abendpro Woche halte ich mir frei«, sagt Elly Tanaka,»für meine Geige und unser Streichquartett.«

18

Page 21: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

Deutschlands. Dies ist ein Grund,

warum Firmen gerade hier arbeiten und

investieren wollen. ■ Zur Dresdner

Wissenschafts-Infrastruktur zählen zehn

Hochschulen, fünf Leibniz-, drei Max-

Planck- und zwölf Fraunhofer-Institute.

■ Hinzu kommen Einrichtungen für

Technologietransfer, wie das

TechnologieZentrumDresden, die Gesell-

schaft für Wissens- und Technologie-

transfer der Technischen Universität

Dresden sowie weitere Einrichtungen

der Dresdner Forschungslandschaft.

■ Dresden zieht Studenten und Forscher

aus der ganzen Welt an. Sie finden hier

nicht nur interessante Arbeitsmöglich-

keiten in internationalem Umfeld, sondern

auch eine lebenswerte, anregende Stadt.

■ Industrie und Wirtschaft finden in

Dresden geeigneten Fachkräfte-

Nachwuchs und Kooperationspartner

aus Forschung und Wissenschaft.

■ Für die Ausrichtung wissenschaftlicher

Tagungen und Kongresse bietet sich

Sachsens Landeshauptstadt mit

einmaligen Angeboten zur Programm-

gestaltung an.

■ Dresdner Erfindungen sind

weltbekannt – vom Porzellan mit den

blauen Schwertern über die Dampf-

lokomotive Saxonia, die Spiegelreflex-

kamera und die Reiseschreibmaschine

bis hin zu Alltäglichem wie etwa

Kaffeefilter, Teebeutel, Mundwasser

oder Zahncreme. ■ Und bis heute wird

im Elbtal produktiv geforscht. Das

beweisen solche Ergebnisse wie das

dreidimsionale Display, die 300-

Milimeter-Wafer-Technolgie oder die

organischen Leuchtdioden. ■ Dresden

bietet die breiteste und leistungsfähigste

Wissenschaftslandschaft im Osten

1 Organische Solarzelle 2 Spiegelreflexkamera 3 Internationales Congress Center

4 Lange Nacht der Wissenschaften 5 Organische Leuchtdiode

6 TU Dresden8 Mundwasser-Reklame

7 Max-Bergmann-Zentrum 9 Dampflokomotive Saxonia 1839 10 Hörsaal

Wissenschaft

Page 22: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

»Eierschecke und Christstollen – Höhepunkte Dresdner Backkunst.«

Henry Mueller, Konditormeister

Die liebevoll gestalteten Schaufenster ziehen jeden magisch an, der sich der am Stadt- rand gelegenen Bäckerei nähert. So ähnlich

muss es Hänsel und Gretel ergangen sein als sie im Märchenwald plötzlich auf das aus Brot, Kuchen und Zucker gebaute Haus der Hexe stießen … Unwiderstehlich auch der Duft in dem kleinen Verkaufsraum, wo sich all die Köstlich-keiten präsentieren. Deren Herstellung freilich, so wird bei einem Blick in die Backstube schnell deutlich, hat mit Hexerei ganz und gar nichts zu tun. Der bodenständige Konditormeister Henry Mueller gebraucht ein fast schon vergessenes Prädikat, wenn er das Credo seines Handwerks-betriebes beschreibt: »Wir wollen anständige Arbeit leisten«, sagt er und bittet zu Kaffee und Eierschecke in einen Nebenraum. Das Gebäck verwöhnt den Gaumen, während Henry Mueller ein Foto zeigt: Er selbst als Kinderwagen-Knirps, auf dem Kopf mit einem üblichen Berufskäppi, mitten in der elterlichen Backstube. Genau dort, wo sich jetzt die Laibe für den Christstollen stapeln – zweifellos Dresdens berühmtestes Backwerk, dessen Herstellung streng überwacht wird. Auch dies ist eine der Aufgaben, die Henry Mueller dank früher Prägung heute erfüllt: als Obermeister der Dresdner Bäckerinnung.

20

Page 23: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

■ Drei Worte, die die Dresdner beim

ersten Eindruck beschreiben: Sie sind

einfallsreich, pragmatisch und kontakt-

freudig. ■ Achtung, Dresden spricht

sächsisch: Nee heißt Nein und Nu heißt

Ja. Das ist der Grundwortschatz für

jeden Dresden-Besucher. Im Aufbaukurs

lernt er dann hinzu, dass ein belegtes

Brot für den Rucksackausflug hier

Bemme heißt oder die gemütlichen

Schuhe für die Stadtbesichtigung

Drähder genannt werden. Was Gemäre,

Huddelei oder Rabbatz bedeuten, das

ist schon eher etwas für Fortge-

schrittene. ■ So wie die Sprache

Bodenständigkeit ausstrahlt, so ist auch

das Dresdner Naturell. Die spannendsten

Entdeckungen liegen immer direkt

vor der Haustür. Daher findet sich kaum

ein Haushalt, der nicht über eine stattliche

Dresden-Bibliothek verfügt.

■ Gleichzeitig sind die Dresdner welt-

offen und neugierig. Mit Freude gehen

sie auf Reisen, um wiederzukommen.

■ Im Sommer trifft man die Dresdner

zu Hunderten am Elbufer. Ausgestattet

mit einer Decke und dem Picknick-Korb

lauschen sie den Klängen der Konzerte

bei den Filmnächten oder genießen

das Altstadt-Panorama. ■ Kulinarisch

haben die Dresdner viel zu bieten.

Neben dem Striezel, dem berühmten

Dresdner Weihnachtsstollen, ist die

Dresdner Eierschecke, eine Kuchen-

spezialität aus cremig gerührtem Eigelb

mit Butter, Zucker und Vanillepudding,

ein Muss auf jeder Feinschmecker-

Liste. ■ Die Dresdner – auch die

später erst Zugezogenen – engagieren

sich voller Leidenschaft für ihre Stadt.

Sie achten die Leistungen früherer

Generationen, und sie streiten voller

Hingabe für die Zukunft. Aber in einem

sind sich schließlich alle einig: Dresden

ist die schönste Stadt überhaupt!

1 Ballonglühen am Elbufer 2 Brühlsche Terrasse 3 Strandbar

4 Beach-Volleyball 5 Filmnächte am Elbufer 6 Dynamo-Fanblock

7 Picknick in Pillnitz 9 Diskothek 10 Restaurant

8 Dresdner Eierschecke

Lebensart

Page 24: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

»Die Frauenkirche war meinzweites Kinderzimmer.«

Ursula Elsner, Zeitzeugin

Diese Fotografie zeigt das barocke Bürger-haus Neumarkt 3 – der Frauenkirchegegenüber. Ursula Elsners Finger fährt zu

einem geöffneten Fenster im dritten Stock.»Da schaut Ida heraus. Unsere Zugehfrau, wieman früher sagte.« Vom Damals weiß die 1930Geborene so viel, dass daraus ein Buch entstand. »Es ist fast fertig!«, verrät Ursula Elsner und zeigt zum Laptop, auf dem sie ihre Geschichten und ihre Geschichte schreibt – gegen das Vergessen. Ihr Vater war als Kirchen-Inspektor verantwortlich für die Bilanzen der Frauen-kirche. Durch ihn lernte das kleine Mädchen das Gotteshaus kennen: Von den Katakomben bis zur Laternenkammer. Ängstigte sich vor den Fledermäusen, sammelte Goldblättchen, die bei der Restaurierung vor den Altar gesegelt waren und bestaunte die mit rotem Samt be-zogenen Hochzeitsstühle. »In diese unbeschwerte Kindheit traf der Angriff mit voller Wucht.« Knapp entkam Ursula Elsner mit Bruder und Mutter am 13. Februar 1945 dem Feuersturm auf dem Neumarkt. Das Haus, die gesamte Habe – verloren. Sie sah, wie die Mauern einstürzten. Da stand die Frauenkirche noch. Erst am 15. Februar, 10.15 Uhr, brach sie in sich zu-sammen. Dass sie jetzt wieder steht: Ein Wunder. Für Dresden und für Ursula Elsner.

22

Page 25: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

■ Die Dresdner Frauenkirche, George

Bährs Meisterleistung, verblüffte vor

rund 270 Jahren mit ihrer wage-

mutigen Kuppelkonstruktion die

Fachwelt und eroberte die Herzen der

Dresdner im Sturm. Am 15. Februar

1945, zwei Tage nach den verheeren-

den Bombenangriffen auf Dresden,

stürzte sie in sich zusammen. ■ Nur

zwei Mauerfragmente und 22 000

Kubikmeter Schutt blieben übrig – als

ein Mahnmal, das an die Zerstörung

Dresdens, an die Schrecken des

Krieges und die Opfer der Bombar-

dierung erinnerte. Aber am 13. Februar

1990 wurde der »Ruf aus Dresden« zum

Wiederaufbau der Dresdner Frauen-

kirche laut. ■ Die Rekonstruktion des

Kirchenbaus wurde zur Herzensange-

legenheit – nicht nur für die Dresdner,

sondern auch für viele Menschen weit

über die Grenzen der Stadt hinaus.

Weltweit bildeten sich Freundeskreise,

überall nahmen Menschen Sammel-

büchse oder Scheckbuch in die Hand.

Mehr als 100 Millionen Euro, immerhin

fast zwei Drittel der Bausumme, kamen

so durch Spenden zusammen. ■ In nur

12 Jahren war das gemeinsame Ziel

erreicht: Zuerst wurde der riesige

Trümmerberg abgetragen und fast

100 000 Steine für den Wiederaufbau

geborgen. 1996 erfolgte die Einweihung

der Unterkirche, 2000 erhielt Dresden

das neu gefertigte Turmkreuz als

Geschenk Großbritanniens, 2003

lauschten mehr als 40 000 Menschen

den Klängen der neuen Glocken und

2004 erhielt die Frauenkirche mit Turm-

haube und Turmkreuz ihre Krönung.

Nach dem Innenausbau schließlich

fand im Oktober 2005 die Weihe der

Frauenkirche statt. ■ Inzwischen

ist sie der Besuchermagnet für mehr

als zwei Millionen Touristen im Jahr.

1 Neumarkt heute 2 Weihe der Frauenkirche 3 Turmkreuz 4 Glockenweihe

5 Gedenken am 13. Februar 6 Trauung 7 Panorama

8 Luther-Denkmal

9 Unterkirche

10 Ruine 1945 11 Aufsetzen der Turmhaube

Frauenkirche

Page 26: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

Impressum

Herausgeberin:

Landeshauptstadt Dresden

Die Oberbürgermeisterin

Büro der Oberbürgermeisterin

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit

Telefon (03 51) 4 88 23 90

und (03 51) 4 88 26 81

Telefax (03 51) 4 88 22 38

E-Mail [email protected]

Postfach 12 00 20

01001 Dresden

www.dresden.de

Konzept und Redaktion:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Porträts:

Holger Oertel, Texte · Robert Michael, Fotos

Fotos:

Titelseite /Rückseite: Sylvio Dittrich · Seite 1: Archiv L&P,

Sylvio Dittrich · Seite 2: Fotolia, Robert Michael

Seite 3: Abb. 1, 3, 7, 9 Jörg Oesen, Abb. 2, 8, 10 LH Dresden,

Abb. 4, 5, 11 Sylvio Dittrich, Abb. 6 Fotolia · Seite 4: Robert

Michael · Seite 5: Abb. 1, 3, 4, 6, 8 Sylvio Dittrich, Abb. 2

Panther Media, Abb. 5 Archiv L&P, Abb. 7 Hans-Ludwig

Böhme, Staatsschauspiel Dresden, Abb. 9 Kai-Uwe Schulte-

Bunert, Staatsoperette Dresden · Seite 6: Robert Michael

Seite 7: Abb. 1 Jürgen Karpinski, Gemäldegalerie Alte Meister,

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Abb. 2 Stadtmuseum

Dresden, Kurt Schaarschuch, Abb. 3, 6, 9 Sylvio Dittrich,

Abb. 4 Fotolia, Abb. 5 Stadtarchiv Dresden, Abb. 7, 8 Archiv

L&P · Seite 8: Robert Michael · Seite 9: Abb. 1, 2, 3, 4, 5, 10

Sylvio Dittrich, Abb. 6 Archiv L&P, Abb. 7, 8, 9 Fotolia

Seite 10: Robert Michael · Seite 11: Abb. 1 Bettina Niesar,

Abb. 2, 3, 4, 6, 7, 9 Sylvio Dittrich, Abb. 5 Hainer Michael,

Abb. 8 DWT · Seite 12: Von Ardenne Anlagentechnik GmbH,

Robert Michael · Seite 13: Abb. 1 Infineon, Abb. 2 Jehmlich

Orgelbau, Abb. 3 GLOBALFOUNDRIES, Abb. 4 Elbe Flugzeug-

werke, Abb. 5 VEM Sachsenwerk, Abb. 6, 8 Rainer Weisflog,

Abb. 7 GlaxoSmithKline Biologicals · Seite 14: Robert Michael

Seite 15: Abb. 1 Archiv L&P, Abb. 2 Herbert Boswank,

Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden,

Abb. 4 Jürgen Karpinski, Gemäldegalerie Neue Meister,

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Abb. 5 Herbert

Boswank, Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen

Dresden, Abb. 6 Elke Estel/Hans-Peter Klut, Gemäldegalerie

Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden,

Abb. 8 Jürgen Karpinski, Porzellansammlung, Staatliche

Kunstsammlungen Dresden, Abb. 10 Fotolia, Abb. 3, 7, 9,

11, 12 Sylvio Dittrich · Seite 16: Robert Michael · Seite 17:

Abb. 1 Fotolia, Abb. 3, 5, 6, 7, 8, 10, 11 Sylvio Dittrich, Abb.

2 LH Dresden, Abb. 4 Panther Media, Abb. 9 Hainer Michael

Seite 18: Jürgen Lösel, Robert Michael · Seite 19: Abb. 1

Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme, Abb. 2, 3,

4, 7, 9, 10 Sylvio Dittrich, Abb. 5 TU Dresden, Abb. 6 Rainer

Weisflog, Abb. 8 Archiv L&P · Seite 20: Panther Media, Robert

Michael · Seite 21: Abb. 1 Panther Media, Abb. 2, 3, 4, 5,

9, 10 Sylvio Dittrich, Abb. 6 Frank Dehlis, Abb. 7 DWT,

Abb. 8 Dr. Igor Semechin · Seite 22: Privat (Ursula Elsner),

Robert Michael · Seite 23: Abb. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 9, 10,

11 Sylvio Dittrich, Abb. 8 Fotolia

Bildredaktion und Gestaltung:

Löser & Partner Werbeagentur, Dresden

Herstellung:

Stoba-Druck GmbH

2. (aktualisierte) Auflage

Mai 2012

Kein Zugang für elektronisch signierte und verschlüsselte

Dokumente. Verfahrensanträge oder Schriftsätze können

elektronisch, insbesondere per E-Mail, nicht rechtswirksam

eingereicht werden. Dieses Informationsmaterial ist Teil der

Öffentlichkeitsarbeit der Landeshauptstadt Dresden. Es darf

nicht zur Wahlwerbung benutzt werden. Parteien können es

jedoch zur Unterrichtung ihrer Mitglieder verwenden.

www.dresden.de

Page 27: Imagebroschüre Dresden in Deutsch
Page 28: Imagebroschüre Dresden in Deutsch

Dresden