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Implizites Lernen
Seminar: Psychologie des Lernens(Dr. A. Eickhorst)
PH Ludwigsburg / SoSe 2006ReferentInnen:
Katharina Holzinger, KatarinaPoredosch, Julia Rochel
Inhalt:• 1. Definitionen:• Lernen• Explizites Lernen• Implizites Lernen• Merkmale von implizitem Lernen• 2. Beispiele für implizites Lernen• 2.1.Experiment „Künstliche Grammatik“• 2.2.Sequenzlernen• 2.3. Lernen versteckter Kovariationen• 2.4.Steuerung komplexer Systeme• 3. Neuropsychologische Untersuchungsgebiete• 4.Implizites Lernen in der Schule• 5. Fazit zu implizitem Lernen• 6. Literatur
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Training :
• TPTS• TPPTXXXVS• TPTXXVS• TPTXXVPS• VXXVS• VXVPS
Test:
• TPPTS• TPTV• VXSS
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Ergebnis:
• TPTV falsch ( V nie am Ende )• VXSS falsch ( nach X nie S )
• TPPTS richtig
1. Definition:
• Lernen:
„ Lernen ist ein Prozess, der als Ergebnisvon Erfahrungen relativ langfristigeÄnderungen im Verhaltenspotenzialerzeugt.“ ( Iring Koch)
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Explizites Lernen
Definition:
Bewusstes direktes Lernen z. B. vonRegeln und mathematischen Beweisen.Bildet sich sowohl im Verhalten als auchverbal ab.
Implizites Lernen
Definition:„Lernen in Situationen, in denen diePerson Strukturen einer relativ komplexenReizumgebung lernt, ohne diesnotwendigerweise zu beabsichtigen, undin einer Weise, dass das resultierendeWissen schwer zu verbalisieren ist.“
( Iring Koch)
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Implizites vs. explizites LernenMerkmale von implizitem Lernen:• ohne Kapazitätsbegrenzung• unbewusst• beiläufig• weniger von Aufmerksamkeitsfaktoren abhängig
Merkmale von explizitem Lernen:• bewusst• mit Absicht• verbalisierbar
2. Beispiele für implizites Lernen
• 2.1.Experiment „Künstliche Grammatik“
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Ergebnis künstliche Grammatik
• Vpn können grammatikalisch korrekte vongrammatikalisch falschen Ergebnissenunterscheiden.
• Vpn können die Regeln der Grammatiknicht wiedergeben
Typische Form von implizitem Lernen /Wissen
2.2. Sequenzlernen
• Auf Abfolgen von aufblinkenden Lichternsoll reagiert werden
• VPn können bei Regelhaftigkeit dieStruktur implizit „vorausahnen“
• Messung geschieht indirekt über dieGeschwindigkeit der Reaktion (=RT)
• Vergleich von RTs auf regelhafte Folgenmit RTs auf Zufallsfolgen
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Beispiel für Sequenzlernen:Procedere
2.2.Sequenzlernen:Ergebniskurven
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Lernen in seriellen RT- Aufgaben:
Ergebnis:• Darbietung einer Zufallsquote in Block 9• Bei Trainingssequenz der unbewussten
Lerner steigt die RT• Bei Trainingssequenz der bewussten
Lerner sinkt die RT• Reaktionszeit bei festen Sequenzen der
unbewussten Lerner ist geringer
Sequenzlernen:
Nissen und Bullemer (1987):• Reaktionstest : Vergleich RT zwischen
festen Sequenzen und Zufallssequenzen• Vermutung eines Sequenzlernprozesses
Ergebnis:• feste Sequenz führt im Vergleich zu
Zufallsfolge zu deutlich niedrigerenReaktionszeiten
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2.3. Lernen versteckterKovariationen:
Studie von Lewicki (1986) : Lernen versteckter Kovariationen
Versuch, im dem das Urteil der Vpn vonKriterien (versteckten Kovariationen)beeinflusst wird, die häufig von ihnen nichtangegeben werden können.
Versuchsablauf:Ablauf:
Vpn bekommen Fotos gezeigt, die vom Versuchsleiterwie zufällig beurteilt werden:
intelligent freundlich intelligent
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Versteckte Kovariationen:•Person mit langen Haaren: intelligent•Person mit kurzen Haaren: freundlich
Den Vpn wird diese Kategorisierung nichtmitgeteilt
Anschließend bekommen Vpn andere Fotosgezeigt, die sie selbst nach den Kriterien„intelligent/freundlich“ ordnen sollen.
Vpn ordnen zu:„Wie schätzen Sie nun diese Personen auf denFotos ein? Wirken sie eher intelligent auf Sieoder eher freundlich? – Wie kommen Sie zuIhrer Einschätzung?
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Ergebnis:
• Urteile der Vpn sind überzufällig häufig inÜbereinstimmung mit der vorher erfahrenenKovariationen zwischen Haarlänge undPersönlichkeitsmerkmal (lange Haare: intelligent/ kurze Haare: freundlich).
• Vpn sind sich dieses Zusammenhangs nichtbewusst. Sie können ihre Beurteilung nichbegründen implizit gelernt
2.4.Steuerung komplexer Systeme
• Berry und Broadbent (1984):Studien zu dynamischen Steuerungsaufgaben
• Vpn übernehmen die Rolle einesFabrikmanagers
• Ziel: Verhaltensoptimum zwischenProduktionsmenge und Arbeiteranzahl
• Ergebnis: Produktionsmenge wurde immer besser eingehalten, ohne dies verbalisieren zu
können.
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3. NeuropsychologischeUntersuchungsgebiete
Lernen bei anterograder Amnesie(Gedächtnisverlust):
• Die Schädigung des Hippocampusbeeinträchtigt meistens das explizite, nichtaber das implizite Gedächtnis.
Korsakow-Syndrom
• Korsakow – Syndrom: als Folge vonchronischem Alkoholismus eingetreteneAmnesie bei Patienten
In einer Studie zum Sequenzlernen zeigtendiese Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppeeine starke Beeinträchtigung im Bereich desexpliziten Gedächtnis; sie hatten jedoch nahezunormale „implizite“ Lerneffekte.
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4. Implizites Lernen in der Schule
• Frage an das Plenum:
Wo kommen Formen von implizitemLernen im Schulalltag vor?
4.Implizites Lernen in der Schule
• Lernen von Sozialverhalten in der KlasseUnbewusstes Nachahmen des
Lehrerverhaltens
• Schriftspracherwerb: Kinder erlernen komplexe syntaktische
Relationen in Wortfolgen Wenden Regeln erfolgreich an, können
diese aber nicht verbalisieren
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5. Fazit:
• Befunde zum impliziten Lernen verweisendarauf, dass Lernen in bestimmtenkomplexen Situationen durchaus intuitivgeschehen kann
• Beim impliziten Lernen wird subjektivunterschwellig und damit phänomenalunbewusstes Wissen erworben. (Dienes/Berry 1997)
Fazit:
• Uneinigkeit über Unterscheidung zwischenbewusstem und unbewusstem Lernen sowohlauf phänomenaler als auch auf funktionalerEbene
Kritik:• Implizites Lernen nur schwer überprüfbar durch
sein unbewusstes Stattfinden• methodologische Probleme• uneindeutige prozentuale Ergebnisse
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Diskussion „explizit vs. implizit“:
Ist dies explizit oder implizit?• Vokabeln lernen• Lückentext ausfüllen• Laufen lernen• Beherrschen einer Fremdsprache• Instrument erlernen• Kundengespräche erfolgreich führen können• Stricken können
Literatur:
• Buchner, Axel: Implizites Lernen. Probleme undPerspektiven. Psychologie-Verl.-Union, Weinheim,1993.
• Kirsner, K., Speelman, L., Maybery, M.: Implicit andExplicit Mental Processes. New Jersey, Erlbaum,1998,Kap. 2, 3.
• Müsseler, J., Prinz, W.: Implizites Lernen. In: AllgemeinePsychologie. : Spektrum Akademischer Verlag.Heidelberg Berlin, 2002, S.414 – 431.
• Nissen, M. J./Bullemer, P.: Attentional requirements oflearning: Evidence from performance measures .In:Cognitive Psychology, 1987, S.1-32.
• Zimbardo, P., Gerrig, R.: Psychologie. Pearson Studium,München, 2004.
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DANKE