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Aufgewühlte Seelen Aufgewühlte Seelen IMPULSE 3 2006 IMPULSE

IMPULSEIMPULSE 3 2006 - Godesheim · 2017. 12. 21. · Ein Blick zurück 3 Schwerpunkt Aufgewühlte Seelen 6 Qualitätsmanagement Partizipation 9 WIMES 10 Das war’s Wirbel im Godesheim

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  • AufgewühlteSeelen

    AufgewühlteSeelen

    IMPULSE 3 2006IMPULSE

  • InhaltInhalt

    Impressum

    HerausgeberEvangelische Jugendhilfe GodesheimVenner Str. 20, 53177 BN-Bad Godesberg

    Redaktionsteam: Klaus Graf, Antje Martens, Rolf WermundV.i.S.d.P.: Klaus GrafTel. 02 28/38 27-0Fax 02 28/38 [email protected] [email protected]

    Gestaltung: kippconcept gmbhDruck: Engelhardt, NeunkirchenFotos: Redaktion

    SpendenkontoPro Sociale, der Förderverein für soziale Arbeit, Bonn e.V.Commerzbank AG Bonn,BLZ 380 400 07, Konto 3 035 888

    News

    Endlich Sommer, endlich Ferien 2

    Gestern und heute

    Ein Blick zurück 3

    Schwerpunkt

    Aufgewühlte Seelen 6

    Qualitätsmanagement

    Partizipation 9

    WIMES 10

    Das war’s

    Wirbel im Godesheim 11

    Schlussstein 12

    2

    Endlich Sommer, endlich Ferien

    Wir hatten uns viel vorgenommen

    und da Petrus ganz auf unserer

    Seite war, fand das diesjährige

    bunte Ferienprogramm bei

    strahlendem Sonnenschein statt.

    Ob Geschicklichkeitsturnier

    oder Sportevent, Ausflug oder Kino,

    viele waren dabei.

    Es wurde Fußball gespielt und sich im Bas-ketball geübt.

    Auch Handwerkergeschick war gefragt,denn – wie immer in den Ferien – nahmenwir uns die Zeit, Kaputtes zu reparieren.Und da stehen die Räder an erster Stelle.Die Jugendlichen hatten Spaß und warenkonzentriert bei der Sache.

    Auch wenn es darum ging, das Gleichge-wicht zu halten, zum Beispiel beim Skate-board fahren, war der Andrang groß. Wirbauten unsere kleine Rampe auf undsprangen spielerisch locker drüber. Aberdas dies nicht so simpel bleiben konnte, istja klar oder? Also wurde die Rampe aufeine Bank gestellt und davor wurden Kar-tons gepackt und da wurde natürlich auchentspannt drüber gesprungen.

    Und, weil das an „Nervenkitzel“ noch nichtreichte, legten wir uns zu zweit vor dieRampe. Und auch da sprangen die Boarderlässig drüber. Eine Aktion, die richtig Spaßbrachte und bei der viel gelacht wurde.Aber, keine Angst, Sicherheit wird bei unsgroß geschrieben: nur mit Helm undSchutz ist wirklich cool.

    Jeden Dienstag traf sich der „Filmclub“.Die Kids durften Filme wünschen. Bei Pop-corn, Getränken und einer Übertragungmittels Beamer auf die große Leinwand, ja,da kam schon Kinostimmung auf.

    Auch Ausflüge waren beliebt. So beispiels-weise eine Fahrt zur Sommerrodelbahn,

    wo neue Geschwindigkeitsrekorde aufge-stellt wurden. Siegesprämie war ein dickesEis und, wir durften Ziegen füttern. Sehrwitzig!

    Oder der Besuch des Labyrinths in derRheinaue mit Tretböötchen fahren. Oderein sportlicher Ausflug zu Rade durch dieWaldau, am Tiergehege vorbei und raufauf den großen Spielplatz. Hier wurdedann alles ausprobiert, was es an Gerätengibt.

    Für die, die es nicht ganz so sportlich woll-ten, gab es auch die gemütliche Alter-native. Da wurde das Jugendcafe „einwenig“ umgebaut, es entstand eineVorlesehöhle, in der Geschichten erzähltwurden.

    Wie immer waren auch diese Ferien viel zuschnell vorbei.

    Aber, wie heißt es so schön: Nach dem Spielist vor dem Spiel. Und schon muss ich wie-der Gas geben, um für den Herbst ein schö-nes Ferienprogramm zu basteln.

    Ich freu mich drauf!

    Jolie Gabriel

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    Gestern und heute

    „Ehemalige des Godesheims auf den Spuren ih-rer Kindheit.“ Zwei Dutzend Ex-Godesheimertrafen sich kürzlich, um Erinnerungen an ihreKindheit und Jugend im Waisenhaus und derangeschlossenen Heimschule aufzufrischen. Diemeisten waren als Kriegswaisen oder Flücht-lingskinder in das Heim gekommen. Erstaunenrief Godesheim-Leiter Klaus Graf bei den Besu-chern hervor, als er ihnen im Casino schilderte,wie es in dem Heim heute zugeht. So gibt es hierjetzt viel weniger Kinder als in der Nachkriegs-zeit, doch deutlich mehr qualifizierte Betreuerund in der Heimschule gab es nur drei Lehrer.Von dem Leiter der Gutenbergschule Herr Lich-tenthäler, erfuhren wir, dass dort inzwischen 15Pädagogen unterrichten.

    Ich war bei diesen Ehemaligen und ich gehörezu denen, die – 14- bis 15-jährig – aus dem Go-

    desheim und aus der Heimvolksschule 1955 und1956 entlassen wurden, um (wie wenige) aufdas Aufbaugymnasium in Herchen/Sieg zuwechseln oder (wie die meisten – auch für mich)in die Berufswelt zu starten. So stehen wir nunda, das Photo liegt vor mir, ergraute ältere Men-schen, Senioren, selbstzufrieden lächelnd! Ja,wir haben es geschafft, unser Leben reputierlich(so drückt es Thomas Mann in den Budden-brocks aus), geführt zu haben und wir leiten daszu einem gewichtigen Teil von unserer Prägungim Godesheim her.

    Diese Prägung beinhaltet das Godesheim alsOrt! Die Lage auf der Höhe, am Wald, die Lagefern der Stadt, in Ruhe und Abgeschiedenheitmit Schwimmbad; dort fanden wir Zeit und Ort,uns in Natur und Freiheit auszuleben. Dies ge-schah auch auf den jährlich ausgerichteten

    Ein Blick zurück

    Das Godesheim gestern und heute

    Das Godesheim gestern und heute

    Aus einer Bonn-Godesberger Zeitungsmeldung im März 2006:

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    Gestern und heute

    Schulwanderungen. Prägend war das Godes-heim zugleich als Lebensstätte: Christlich-evan-gelisch gestaltet mit Morgenläuten, Morgenan-dacht, Gebeten, Gottesdienst oder Kirchgang inder Stadt; erzieherisch ausgerichtet durch einendurch Sekundärtugenden geprägten Verhal-tenskodex (Ehrlichkeit, Höflichkeit, Ordnung,Pünktlichkeit, Sauberkeit), ergänzt durch dieForderung nach Pflichten für die Gemeinschaft,wie das Revierreinigen oder das Kartoffel-schälen. Wir lebten die Erfahrung, dass Rechteauch Pflichten beinhalteten und dass wir unserVerhalten moralisch und/oder vor dem Herr-gott zu verantworten hatten. Dazu kam, dass inden fünfziger Jahren – jedenfalls im Godesheim– infolge der spartanischen Bedingungen der

    Nachkriegszeit – Sparsamkeit und Bescheiden-heit angesagt waren. Meckereien unsererseitswegen dürftiger Frühstücke oder sehr einfacherSchulbrote wurden mit dem Hinweis auf denverlorenen Zweiten Weltkrieg oder den aktuel-len Korea-Krieg zurückgewiesen. So äußerteGodesheim-Lehrer Ewald Löhr: „Die Menschenin Korea hungern und ihr verschmäht EureSchulbrote“ (J.B.: Grau- und Schwarzbrot mitRübenkraut als Belag). Unsere „weite Welt“,das waren, außer den Wanderungen, die geo-graphischen Schulstunden etwa nach Indone-sien, weil der Vater unseres auswärtigen, nahedem Heim aber „privat“ wohnenden Klassenka-meraden Ulrich Dorn, in der indonesischen Bot-schaft beschäftigt war.

    Was nun unsere, also die Elternhäuser der Heim-kinder anbelangte, so hatten wir meistens El-

    ternhäuser, auch wenn sie vielleicht unvollstän-dig waren, weil die Existenz der Väter, teils auchder Mütter, als im Zweiten Weltkrieg Vermissteungeklärt war. Das waren auch Elternhäuser, woVater und Mutter sich als Flüchtlinge oder Aus-gebombte eine neue Existenz aufbauten. Im-merhin waren es Elternhäuser, deren Defizitedurch äußere Umstände nicht durch individu-elle Verhaltensweisen (wie bei Scheidungen,oder Fehlverhalten der Eltern gegenüber denKindern) virulent geworden waren.

    Betreut wurden wir von so genannten Kinder-tanten. Das waren in aller Regel keine sozial-pädagogisch geschulten erzieherischen Fach-kräfte. Einige machten Fehler, sie waren der

    Aufgabe nicht gewachsen. Sie verstanden Erzie-hung als Dressur; hin und wieder setzte es eineOhrfeige. Andere wendeten, intuitiv, andere Er-ziehungsmittel an. Sie mahnten, erklärten, för-derten usw. Zwei Kindertanten kamen auf ca.20 bis 25 Kinder! Viele besaßen „ein Herz vollerLiebe zu Kindern“; das war viel, aber es ersetztesicher nicht immer die fachliche Qualifikation.

    Wenn wir „Ehemaligen“ rückblickend unsereZeit im Godesheim betrachten, dann sehen wirunsere „Tanten“ als Erzieherinnen vor uns. Wirsehen Positives und Negatives. Wir sehen – unddas betrifft alle diejenigen, die als meist Lebens-zufriedene zu solchen Klassentreffen kommen –unseren Lebenserfolg auch als den Erfolg dieserErzieherinnen an, selbst, wenn wir deren Ver-halten kritisieren mögen (Typisch: „Mir hat dieOhrfeige nicht geschadet, denn ich bin ein er-

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    Gestern und heute

    folgreicher Geschäftsmann geworden!“). Undwenn diejenigen, die an solchen Ehemaligen-Treffen teilnehmen, aus der eigenen Einschät-zung eines erfüllten Lebens die Verhältnisse desehemaligen Godesheims als positiven Lebens-start empfinden, so ist das wohl zu akzeptieren– jedoch keineswegs zu verallgemeinern: DieZeiten ändern sich, die Kinder auch – und dasGodesheim hat sich solch veränderten Bedin-gungen angepasst.

    Heute

    Heute sind wir fast alle Pensionäre und Rentner;es ist ja auch schon mindestens 50 Jahre her, seit

    uns vor fünfzig Jahren eine christliche Grund-lage, eine familiäre Bindung oder doch die Aus-sicht, mit gutem Einsatz Erfolg haben zu kön-nen, Perspektiven schaffen konnten, da fehltmanchen heute sowohl das Grundvertrauen inkonstante Familienbeziehungen wie auch dieberechtigte Aussicht, dass eigene Anstrengun-gen auch zu gewisser beruflicher Ausbildungund zur Absicherung der Subsistenz führen wer-den.

    Wir, die wir uns in den fünfziger Jahren mitSpielen, Theater, einer guten Schule, Wande-rungen in Deutschland, einem bescheidenen Le-bensunterhalt begnügten – was im Übrigenmehr oder weniger ein Großteil unserer Umge-

    wir das Godesheim verlassen haben. UnsereGoldesheim-Erfahrung ist also seit einem hal-ben Jahrhundert Vergangenheit! Und wir tununs schwer, die heutige Arbeit im Godesheim zuverstehen.

    Indem wir uns als erfolgreiche Lebensbewälti-ger begreifen, meinen wir auch, diejenigen Ver-hältnisse und Mittel der Erziehung aus unsererZeit, das seien die Erfolg versprechenden Me-thoden erzieherischen Handelns schlechthin!Aber wir vergessen: Die Zeiten ändern sich, dieKinder des Godesheims auch!

    Den heutigen Goldesheim-Kindern fehlt oft un-ser familiärer Rückhalt oder doch mindestensdie gesellschaftliche Zuversicht („Wer sichbemüht, der wird es auch schaffen“), um posi-tive Lebensperspektiven per se zu erlangen. Wo

    bung auch tat! – wir sollten verstehen, dass inder heutigen Welt auch die Heimjugend Anteilam aktuellen Leben der heutigen Jugend neh-men will und dies mittels Internet, Handy sowieReisen und Abenteuern in Regionen, von denenwir damals gar nicht zu träumen wagten.

    Und wir sollten wissen, dass die heutigen Kinderdes Godesheims – viel mehr noch als vielleichthöchstens einzelne von uns – ungeliebte, unver-standene, verlassene, geschändete oder behin-derte Geschöpfe sind. Sie können nicht mit un-serer Elle gemessen werden: Sie brauchen an-dere Sozialisierungsformen (Außenstationen),intensivere wie auch fachlich qualifiziertere Be-treuung und erheblich mehr Hilfe, als wir sie er-hielten und als wir dies brauchten.

    Jürgen Bennack

    Prof. Dr. Jürgen Ben-nack lehrte bis zuseiner PensionierungPädagogik an der UniKöln.

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    Schwerpunkt

    Psychische Störungen? Die Wörter lassen Unsi-cherheit, Berührungsangst aufkommen. Viel-leicht auch Vorurteile, denn wer weiß schonwirklich, was psychische Auffälligkeit bedeutet.

    Als ich Jugendliche war, hatte ich eine engeFreundin, deren Mutter verstarb. Meine Freun-din, erst 14 Jahre alt, übernahm die Verantwor-tung für das Haus, den Vater und zwei Brüder.Ihr jüngster Bruder Tom, damals 10 Jahre alt,wurde nach dem Tod der Mutter immer wun-derlicher. Er war es, der sie leblos im Elternhausaufgefunden hatte und keiner weiß, was sichdanach vor seinem inneren Auge immer wiederabspielte. Tom flüchtete zunehmend in eineeigene Welt, suchte Rettung und Sicherheit in Dialogen mit Jesus. Eigentlich ist das Ver-trauen in Gott ja eine gute Sache, gibt vielenMenschen Kraft und lässt sie Schicksale besserverarbeiten…

    Seit April haben wir

    eine neue Wohngruppe

    im Stammgelände des Godesheims.

    Eine heilpädagogische Intensivgruppe

    für Jugendliche und junge Erwachsene

    mit psychischen Störungen.

    Aufgewühlte SeelenBei Tom aber war das anders. Nach einiger Zeitwar er sicher, dass Jesus ihm erschienen war,hörte eine Stimme, die ihm Befehle gab. Immerseltener teilte er „unsere Welt“.

    Mit 17 Jahren kam Tom in eine Wohngruppe fürpsychisch Kranke.

    Vergangene Woche traf ich ihn auf einer Ge-burtstagsfeier. Tom ist ein völlig Netter. Als ichihn fragte, wie es ihm geht, wie es ihm in seinerWohngruppe gefällt, meinte er: „Ich weiß garnicht, die sollen auch so was haben wie ich, aberman merkt nichts.“

    Genau!!! Ich fand die Antwort erstaunlich.

    Noch erstaunlicher fand ich, wie „selbstständig“er wirkte. Immer noch deutlich in seiner eige-nen Welt und ich denke, es geht auch nicht

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    Schwerpunkt

    darum, ihn da raus zu holen, aber ernimmt anders teil, an dem was um ihnherum geschieht. Ich erinnere mich,dass Tom früher oft abtauchte, ein-fach nur im Bett liegen blieb und denTag vergammelte.

    In der Wohngruppe muss er nicht nurfür sich, sondern auch für die Ge-meinschaft sorgen, alles im Rahmenseiner Möglichkeiten. Dies anzuleitenund zu begleiten überfordert meistdie Familienangehörigen.

    Anders sein…

    Der Begriff „psychische Störungen“beschreibt zunächst ganz allgemein,dass einige Menschen anders denken,fühlen oder handeln als andere. DieseMenschen werden als „sonderbar“erlebt. Dieses „Sonderbar-Sein“drückt sich ganz unterschiedlich aus.

    So gibt es Jugendliche, die bestimmteGefühle nicht empfinden oder nichtausdrücken können. Im Leben Ande-rer hat Angst oder Traurigkeit dieOberhand gewonnen. Manchetrauen sich nicht mehr aus dem Haus,manchmal nicht mal mehr aus dem ei-genen Zimmer.

    Viele haben eine verzerrte Wahrneh-mung, so dass sie ihr Tun nicht in dieWirklichkeit einpassen können. DasDenken, die Konzentrationsfähig-keit, die Fähigkeit zu entscheidenoder zu handeln werden als stark ein-geschränkt oder wenig kontrollierbarerlebt.

    Die Ursachen für psychische Störun-gen können sehr unterschiedlich sein:

    frühkindliche Erfahrungen, chroni-sche, familiäre, genetische Vorbelas-tungen, ungünstige soziale Lebens-

    elen

    bedingungen oder auch akute belas-tende Ereignisse, all dies können Aus-löser sein.

    Die Lebensgeschichten der jungenMenschen, die bei uns wohnen, sindsehr unterschiedlich, jedoch meistdurch „broken homes“ mit viel Ver-nachlässigung, komplexer Traumati-sierung, mehrfachen Beziehungsab-brüchen gezeichnet. Umstände wiewir sie auch aus der Intensivpädago-gik kennen, doch sind die schwerwie-genden psychischen Auswirkungenbei unseren Bewohnern chronifi-ziert. Diese jungen Menschen brau-chen lenkende und beratende Hilfeebenso wie das Angenommensein inihrer Andersartigkeit. Unsere wert-schätzende innere Haltung ist Grund-voraussetzung für die Arbeit. Ein of-fenes Ohr, das Vermitteln von Schutzund Wärme, das „Da sein“ machen ei-nen Großteil unserer Arbeit aus.

    Alltag

    Das Haus ist hell und freundlich einge-richtet und strahlt mit seinen Farbeneine warme, wohnliche Atmosphäreaus, die zum Wohlfühlen einlädt. DieEinzelzimmer sind durch den persönli-chen Geschmack der Bewohner ge-prägt. Zurzeit leben 5 Mädchen imAlter von 16 bis 19 Jahren bei uns.Eigentlich ist die Gruppe gemischtkonzipiert, doch momentan ist dieNachfrage für junge Männer rar. Aber,was nicht ist, kann ja noch werden…

    Betrachtet man den planbaren Teilunseres Alltags, so unterscheidet ersich auf den ersten Blick nicht we-sentlich von dem anderer Wohngrup-pen. Es gibt festgelegte Zeiten für

    Eine Seele ist kein Fußabtreter, kein Ding, das alles wieder vergisst,jeder einzelne Zentimeter, der verletzt wird, bleibt vermisst.

    aus: Schmerzende Seele, Patricia Ahlers-Mellenthin

  • Schwerpunkt

    bau, im Textilbereich, im Hauswirt-schaftsbereich oder auch im Service-bereich.

    Sich Zeit nehmen…

    Die Arbeit mit jungen Menschen, dieeine psychische Störung haben, istsehr individuell. Im Laufe der Zeit ler-nen wir uns besser kennen. Und diesist entscheidend, denn die persönli-che Beziehung spielt eine großeRolle. Sie lernen, uns zu vertrauen.Über dieses Vertrauen wird der Zu-gang möglich und die Erfahrung, dasswir ihre Krisen ernst nehmen. Ernstnehmen heißt beispielsweise auch,sehr phantasievoll zu arbeiten, dennwir erleben im Alltag oft, dass wirihren quälenden Vorstellungen miteigenen phantasievollen Lösungenbegegnen können.

    Wir arbeiten eng mit Herrn Dr. Arndt, Kinder- und Jugendpsychia-ter, zusammen, der als Konsiliararzteinmal wöchentlich für uns tätig ist.Gemeinsam arbeiten wir mit denjungen Menschen an der Akzeptanzihrer individuellen Biographie undihrer psychischen Erkrankung. Dies istnicht einfach, doch Voraussetzungdafür, die Grenzen und Möglich-keiten in der persönlichen und beruf-lichen Perspektiventwicklung deut-lich zu machen. Methodisch greifenwir im Alltag auch auf „alte Be-kannte“ in Form von „Verstärker-plänen“ zurück, bei denen in indi-viduellen Trainingsprogrammen Ent-wicklungsziele formuliert und ge-wünschtes Verhalten entsprechendbelohnt wird.

    Lob wirkt – wie bei jedem von uns –Wunder.

    Wecken, Aufstehen, Kochen, Essen,Aufgaben im Haushalt, Hausaufga-ben, Ruhezeiten, etc. Diese festgeleg-ten Zeiten strukturieren grundsätz-lich den Tag. Dies ist für unsere eherantriebsarmen Bewohner sehr wich-tig. Das fängt schon am frühenMorgen an, denn auch diejenigen,die aktuell in keinem „formalen“Schul- oder Ausbildungsprogrammsind, sondern beispielsweise nach-mittags stundenweise einer ange-leiteten Tätigkeit nachgehen, müssenspätestens um 8 Uhr aufstehen, umeine Tagesstruktur und darüber aucheine innere Ordnung zu bekommen.All dies bedeutet Halt und damit auch Schutz. Über die Kooperationmit unterschiedlichen Gesellschaften,können sich die Heranwachsenden in vielen Bereichen beruflich orien-tieren und ausprobieren. Beispiels-weise im Garten- und Landschafts-

    Es hilft nichts, einem Menschen, derunter Verfolgungswahn leidet zu sa-gen: „Da ist nichts“, aber es kann sehrhilfreich sein, zu sagen: „Ich kann denVerfolger nicht sehen, aber Du kannstihn gedanklich in eine Kiste sperren.“

    Die Krisenbegleitung bedarf eineshohen Einfühlungsvermögens und esist wichtig, sich vor allem eins zunehmen: Zeit. Wenn Sie sich diesesVerfolgungsbeispiel vor Augen füh-ren, wird verständlich, dass hier nichtsaufzuschieben ist. Die Krise muss un-mittelbar begleitet werden. Es gibtkein Aufschieben, es gibt keine„wenn, dann Pädagogik“, es gibteinzig das Dasein und Handeln imJetzt.

    Die jungen Menschen verbringen ei-nen individuell abgestimmten Zeit-raum in Haus 6, um Entwicklungs-bzw. Veränderungsprozesse anzu-stoßen, die langfristig entweder eineambulant betreute Selbstständigkeitermöglichen oder aber den Über-gang in weiterführende Betreuungs-formen ebnen.

    Wir freuen uns, dass wir ein Betreu-ungsangebot im intensivpädagogi-schen Bereich vorhalten, das Men-schen mit psychischen Störungenganz individuell Schutz und Hilfe bie-ten kann.

    Helga Klimisch, Teamleitung,und Antje Martens

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  • 9

    Qualitätmanagement

    Zugegeben, ich gehöre zu den Ungeduldigen.Ich mag gerne Neues, ich probiere gerne ausund entwickle auch gerne Dinge im Miteinan-der. Qualitätsentwicklung ist aber zunächst im-mer ein eher einsames Geschäft. Es gilt sich ein-zulesen, sich rein zu denken, sich auszutauschenmit anderen Qualitätsbeauftragten, mit Fach-leuten. Dann gilt es die Projekte auf die Gege-benheiten der eigenen Einrichtung zuzuschnei-den, Dinge für den Alltagsgebrauch vorzuberei-ten, Partner für die Idee zu gewinnen, etc.

    Nun, gut Ding will Weile haben. Sollte dieseWeisheit auch auf unser frisch gestartetes Parti-zipationsprojekt zutreffen, dann bin ich zuver-sichtlich, dass es ein verdammt gutes Ding wird,denn vorbereitend beschäftige ich mich damitschon seit vielen Monaten…

    Jetzt ist es soweit, jetzt geht’s los!!! Nachdemwir viel Theoretisches zur Partizipation gehört,gelesen und diskutiert haben, wagen wir denSprung in die Praxis und möchten in der Ge-meinschaft der Ev. Jugendhilfe Godesheim vorallem eins entwickeln: eine Beteiligungskultur.Dies geht ausschließlich im Miteinander, im Aus-probieren, im Tun, im „sich trauen“, im „alteVerhaltensmuster verlassen“, im „sich aufNeues einlassen“. Als erstes konkretes Projektmöchten wir einen Rechtekatalog entwickelnfür Kinder und Jugendliche mit Kindern und Ju-gendlichen. Die Idee selbst ist nicht neu, dennetliche Einrichtungen haben längst einen eige-nen Rechtekatalog. Auch der Fachverband hatsich positioniert und selbstredend sind dieRechte der Kinder gesetzlich verankert. (BGB,KJHG, UN Kinderrechtskonvention…). Brand-neu aber ist für uns der Weg, denn wir ent-wickeln diesen Rechtekatalog unter Beteiligungaller Kollegen, Kinder und Jugendlichen. Wirmöchten damit ein Beteiligungsthema in dieEinrichtung geben, das durch die Reihen alleberührt. Spannend wird dabei der Diskussions-und Aushandlungsprozess, der schlussendlichnicht nur zu einem wirklich abgestimmten Er-gebnis führen wird, sondern – und das ist vielentscheidender – auf dem Weg eine Vielzahlwertvoller Lernmöglichkeiten eröffnen wird.Für die Erwachsenen genauso wie für die Kin-der.

    Offizieller Startschuss für das Gesamtprojekt istder 28. August 2006.

    Das Projekt ist in Etappen unterteilt, wohl do-siert und von Verschnaufpausen unterbrochen,die zum Innehalten, Rückblicken und Lobeneinladen. Mit dem so genannten „Starterpaket“erhalten alle Mitarbeiter zunächst Informatio-nen, Ansichtsmaterial, Ansprechpartner und In-ternetadressen zur detaillierten Recherche.

    Um wirklich alle Kollegen mit dem Thema zu er-reichen, wählen die einzelnen Häuser „Rech-tebeauftragte“. Dabei ist es völlig egal, ob essich um eine Außenwohngruppe in Lind, eineFamiliengruppe in Wesseling oder um eineWohngruppe auf dem Stammgelände handelt.Alle machen mit. Alle tragen mit ihren Diskussi-onsbeiträgen zum Gesamtergebnis bei.

    Die Rechtebeauftragten werden dabei zumDreh- und Angelpunkt. Sie zeichnen verant-wortlich, dass sich alle mit den Kinderrechtenbeschäftigen. Sie informieren und beraten, er-möglichen den Dialog, heizen die Diskussion an.Sie nehmen die Stimmungen auf, bringenSchwung ins Geschehen und erarbeiten schließ-lich gemeinsam mit den Kollegen einen Vor-schlag zur konkreten Beteiligung aller Kinderund Jugendlichen. Vieles ist hier vorstellbar:Kinderteams, Kinderworkshops, Kinderrechte-beauftragte, was auch immer, das werden dieKollegen gemeinsam überlegen. Am 7. Novem-ber lädt die Qm-Steuerungsgruppe dann zu ei-nem großen Erfahrungsaustausch in der Beteili-gungskonferenz ein. Hier wird auch die weitereVorgehensweise abgestimmt.

    Ich bin gespannt und freu mich drauf…

    Antje Martens

    Mit-mischen

    Partizipation: Jetzt wird’s praktisch Es ist soweit.

    Die Zeit der Theorie, des Vorbereitens,

    des Geduldigseins ist vorbei. Endlich!

  • 10

    Qualitätsmanagement

    Wirksamkeit von Hilfen zur Erziehung messen.

    Untersuchungen belegen, dass Erzie-hungshilfe mit ihren vielfältigen aufden Einzelfall abgestimmten Metho-den positive Ergebnisse bringt. VieleEinzelbeispiele zeigen, dass ungüns-tig verlaufende Entwicklungen wie-der in positive Bahnen gelenkt wur-den. Es gibt aber auch Beispiele desScheiterns. Ob die Effekte insgesamtals ausreichend hoch eingeschätztwerden und damit der Aufwand, dergerade in der Heimerziehung hoheKosten verursacht, gerechtfertigt ist,ist eine Frage, die zur Zeit mit allemNachdruck gestellt wird.

    Es gibt gute Gründe, die Frage nachdem Nutzen von sozialen Dienstleis-tungen ernst zu nehmen. In den letz-ten dreißig Jahren Jugendhilfe ginges lange um die Frage, was fachlichgut ist. In den letzten sieben Jahrenkam der Blick auf die Qualität derLeistungen hinzu. Zwischen Kosten-trägern und Leistungsanbieternwurde vereinbart, dass bestimmteRessourcen zur Verfügung stehenund bestimmte Tätigkeiten ausge-führt werden sollten. Qualität wurdezu einem Merkmal der Struktur undder Prozesse.

    Es wird Zeit, die Aufmerksamkeit wie-der mehr auf den Klienten und aufdie Erwartungen der Gesellschaft zulenken. Die Qualität einer Dienstleis-tung entscheidet sich letztlich daran,ob den Hilfeadressaten ein Nutzenentstanden ist und ob soziale Wirk-

    lichkeit ein wenig menschlicher, zivili-sierter und wertvoller geworden ist.Die Qualität der Struktur und Pro-zesse entscheidet sich daran, in wel-chem Grad sie zu guten Ergebnissenführen. Die Evangelische JugendhilfeGodesheim stellt sich dem ThemaWirksamkeit. Mit anderen Jugend-hilfeträgern erhebt sie ab 2006 bei al-len Maßnahmen zur Erziehungshilfedie Wirkungen und lässt diese externwissenschaftlich prüfen. Dabei gehtes zum einen um Veränderungen inder Entwicklung junger Menschenund in ihrem (familiären) Umfeld.Veränderungen im Verlauf einerMaßnahme, die Fachleute und dieNutzer selber feststellen bilden dasWirkungsmaß. Dafür werden zu Be-ginn und zum Ende einer MaßnahmeErhebungsbögen und Skalen ein-setzt. Aber noch etwas anderes ist un-ter Wirksamkeit zu verstehen: JungeMenschen reagieren oft mit Verhal-tensauffälligkeiten und Entwick-lungsstörungen, wenn ihre Grund-rechte auf Sicherheit, psychisches undkörperliches Wohlbefinden oder aufAnerkennung und Zugehörigkeitnicht eingelöst werden. Gelingt eseiner Jugendhilfemaßnahme, dieRechte von jungen Menschen sicher-zustellen? Auch das Recht auf Lernan-regungen, auf Entwicklung eigenerTalente und Interessen und das Rechtdarauf, das Leben als lebenswert undsinnvoll zu erfahren, werden in dieEvaluation mit einbezogen.

    Das ist ein weites Feld. Umso wichti-ger ist es, ein Messverfahren einzuset-zen, das auf der einen Seite alle we-

    sentlichen Zielsetzungen von Jugend-hilfe erfasst, das auf der anderenSeite aber nicht Mitarbeiter mit einerausufernden Dokumentation über-fordert. Das Verfahren WIMES (e/l/s-Institut GmbH für Qualitätsentwick-lung, Wülfrath) ist ökonomisch undpraktikabel, und es bildet die wesent-lichen 80 % bis 90 % der Erwartungenan Erziehungshilfe ab. Da im Einzel-fall immer viele Faktoren zusammen-spielen, werden in den Berichten sta-tistische Stichproben ausgewertet,die Zufallseffekte (Erfolge und Miss-erfolge) weitgehend ausschließen.

    Die Effektivität der Angebote des Go-desheim wird mit der von anderenAnbietern verglichen, mit den Ju-gendämtern und Allgemeinen Sozia-len Diensten in Qualitätsdialogen be-sprochen und intern zur Weiterent-wicklung und kontinuierlichen Ver-besserung der Konzepte eingesetzt.Dokumentation ist nicht Selbstzweck,sondern ein Mittel, sich mit Anspruchund Wirklichkeit auseinander zu set-zen. Man sollte von Mess- und Steue-rungsverfahren keine Wunder erwar-ten. Erziehung, Beratung, Bildung,Förderung lebt von und durch die be-teiligten Menschen. Und deswegenmüssen wir mit Grenzen des Machba-ren leben. Aber gerade deswegenkönnen wir auch von der Lernfähig-keit der Beteiligten ausgehen, Hilfennoch nutzbringender zu gestalten,was letztlich auch eine effizientereVerwendung von öffentlichen Mit-teln bedeuten würde.

    Dr. Harald Tornow

    WIMES – Wirksamkeit messenSeit Februar diesen Jahres kooperieren wir in einem Projekt namens WIMES

    mit einem Institut für Qualitätsentwicklung.

    Hinter dem Namen WIMES verbirgt sich ein Verfahren mit dem es möglich wird,

    die Wirksamkeit von Hilfen zur Erziehung zu messen.

    Was im ersten Augenblick im pädagogischen Kontext befremdlich erscheint,

    gewinnt immer größere Bedeutung, denn die Wirksamkeit von Sozialleistung

    als politische, ökonomische und managerielle Steuerungsgröße nimmt zu…

    Qualitäts-management Godesheim

  • 11

    Das war’s

    Ev. Jugendhilfe Godesheim: Am18. Juni sollte es stattfinden, das großeSommerfest 2006. Wirbel im Godes-heim – Eintritt frei. Große Tombola,Springmäuse und Köbes Underground.Und so kam es mit raschen Schrittenauf uns zu. Schon Tage zuvor spürteman die Aufregung und Vorfreude aufdas Fest. Das Planungskomitee vergabbis zuletzt unverzichtbare Instruktio-nen, vergaß glücklicherweise nicht dasSondereinsatzkommando zu Krisen-vorbeugung kompetent zu besetzenund die internen Künstler bereitetensich eifrig auf ihre große Vorstellungvor.

    Menschen, Häuser und Rasen mach-ten sich fein, und…… dann war es endlich so weit:

    Das Fest startete mit einem wunder-schönen Gottesdienst. Mit Freude

    konnte man erkennen, mit welchemSpaß die Gottesdienstgruppe arbei-tet.

    Unser Gelände verwandelte sichplötzlich in einen Ort der Begegnung.Bekannte und nicht bekannte Gesich-ter vermischten sich.

    Godesheimfreunde, Ehemalige, Kol-legen, …

    Die geniale Aufführung unserer ju-gendlichen Sängerinnen und Sängerunter der Leitung von Jolie Gabrielversetzte so manchen Besucher in Er-staunen. Die Fan-Gemeinschaft vorder Bühne vermittelte den Eindruckeines festen Zusammenhaltes.

    Das gesamte Rahmenprogramm undzudem das sonnige Wetter halfen,die gute Laune stetig steigen zu

    lassen. Zu guter Letzt spielte „KöbesUnderground“.

    Die Band entpuppte sich als Garantfür gute Stimmung. Jung und Altschunkelte, tanzte und sang bis derletzte Ton durch die Boxen der Laut-sprecher verstummte.

    Selbst der am Abend einsetzende Re-gen vermochte dem feiernden Volknicht die gute Laune zu rauben. Zuspäter Stunde ließen die letzten Hel-fer die Feier mit einem wohlverdien-ten Kaltgetränk ausklingen. MeinerMeinung nach war das Sommerfestein voller Erfolg. Es hat viel Spaß ge-macht, und ich denke, dass geradeBesucher, die unsere Einrichtung bisdahin nicht kannten, uns nun auchnicht so schnell vergessen werden.

    Katja Schmidt

    Wirbel im Godesheim Erstmals veranstalteten wir den Wirbel als „Gemeinschaftsaktion“ der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe.

  • 12

    Das war’s

    INTRA: Die INTRA, die Gesellschaftzur Integration und Rehabilitationbehinderter Menschen in den berufli-chen Alltag, nahm zum ersten Malmit ihrem hauswirtschaftlichen Quali-fizierungsbetrieb am Sommerfest desGodesheims teil. Feilgeboten wurdenfrische eisgekühlte Fruchtsäfte undselbst gemachte Sandwiches. Für alleTeilnehmer war es der 1. öffentlicheEinsatz, gearbeitet wurde in dreiSchichten. Das hat richtig viel Spaßgemacht, beim nächsten Fest bin ichwieder dabei“ äußerte begeistert einQualifikant.

    Sabine Voss

    Offene Tür: Ich war an diesem Tagmit meiner Kollegin zusammen aufdem Fest um Lose zu verkaufen. Als wirankamen war das Fest schon in vollemGange. Es war herrliches Wetter, Son-nenschein, strahlend blauer Himmel.Auf der Bühne war den ganzen Tag eintolles Programm, in der Luft hing derDuft nach gegrillten Würstchen undFleisch. Überall fröhliche Menschen dieLose kauften, sich unterhielten, Musikhörten oder miteinander lachten undschwatzten. Es war ein gelungenes Festund ein schöner Tag.

    Brigitte Güsgen

    KJF, Söderblomhaus: Unser Kin-dergarten hatte auf dem Sommerfesteinen wunderschön geschmücktenStand zum Kinderschminken. Kurznach dem Gottesdienst wurde derAndrang groß. Erzieherinnen und hel-

    fende Eltern verwandelten Kinder inTiger, Schmetterlinge, Wassernixenund vieles mehr. Zum krönenden Ab-schluss des Festes starteten wir eineLuftballonaktion. Die Kinder hattendie Möglichkeit Figuren auszuschnei-den, Mädchen und Jungen und diesephantasievoll zu bemalen. Die Figurenwurden an den Luftballons befestigt.In den Himmel stiegen die Ballons invielen leuchtenden Farben als „letz-ten Gruß“ des diesjährigen Sommer-festes.

    Cornelia Schmitz-Heming, Yvonne Jastrow

    KJF, Waldnest: Beim ersten ge-meinsamen Sommerfest war unsdaran gelegen, dass alle Personen-gruppen, die das Waldnest ausma-chen, einen Festbeitrag leisten. BeateStübner und ich haben als Mitarbeiteran der Vorbereitung des Gottesdiens-tes mitgewirkt. Einige sehr enga-gierte Mütter aus dem derzeitigen El-

    ternrat gestalteten ein sehr schön an-zuschauendes Angelspiel für die jün-geren Besucher des Festes und be-treuten dieses Spiel am Tag selber.Hierfür nochmals lieben Dank.

    Auch die Kinder präsentierten unserWaldnest. Sie führten die „KleineRaupe Nimmersatt“ auf, wobei zu Be-ginn ein kleines Missgeschick pas-sierte. Die Raupe berührte bei ihremTanz leider die Stereoanlage mitihrem Bein, so dass die Musik, dieGrundlage der Aufführung, ausfiel.Alle Beteiligten schauten fragend zumir, nach dem Motto „Und wasnun??“ Selber etwas irritiert, bat ichunsere Zuschauer um Entschuldigungfür das kleine Künstlerpech. Die Mu-sik begann erneut und dann ging sielos die „Kleine Raupe Nimmersatt“.Die Kinder haben das toll geschafftund sie haben am Ende einen großenApplaus hierfür bekommen.

    Dagmar Henn

    Auch verschiedene andere Projekte und Gesellschaften aus dem Verbund unserer

    evangelischen Axenfeld-Gesellschaft, zu der auch die evangelische Jugendhilfe Godesheim gehört,

    beiteiligten sich am diesjährigen Sommerfest. Hier einige Stimmen: