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In memoriam Wilhelm Zwolfer Unerwartet an den Folgen eines Oberschenkelbruches verstarb am 2. 5. 1967 in Freiburg/Br. Professor emeritus Dr. WILHELM ZWOLFER wenige Monate vor Vollendung seines 70. Lebensjahres. Der Tod entrii3 damit der ange- wandten Entomologie eine ihrer markantesten und verdienstvollsten Per- sonlichkeiten. Sein Werdegang und seine wissenschaftliche Bedeutung wurden anlai3lich seines 60. Geburtstages im Band 41, 1957, dieser Zeitschrift von Prof. Dr. E. SCHIMITSCHEK ausfiihrlich dargestellt und gewurdigt. W. ZW~LFER war vergonnt, was wenigen Wissenschafllern beschieden ist: schon zu Lebzeiten einzugehen in die Geschichte der Wissenschaft als ein Wegweisender fur die kommenden Forschergenerationen. Die von ihm in den 30er Jahren begrun- dete und in der darauffolgenden Zeit ausgebaute experimentell-okologische Forschungsrichtung innerhalb der angewandten Entomologie hat entschei- dend d a m beigetragen, dai3 die land- und forstwirtschaftliche Schadlings- kunde, der Vorrats- und Materialschutz sowie die medizinische Entomologie heute auf hoher Stufe stehen und ihre Aufgaben zum Wohle der Menschheit erfullen. Als Kronung seines Lebenswerkes hatte sich W. ZWOLFER die Schaffung eines Lehrbuches der Forstentomologie sowie die Neuherausgabe des mehr- bandigen ,,Handbuches der mitteleuropaischen Forstinsekten" von KARL ESCHERICH vorgenommen. Das Schicksal hat ihm die Feder aus der Hand ge- nommen, noch bevor es ihm moglich war, diese groi3en Aufgaben zu erfullen. Seine Mitarbeiter und Freunde werden vollenden, was er begonnen.

In memoriam Wilhelm Zwölfer

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Page 1: In memoriam Wilhelm Zwölfer

In memoriam Wilhelm Zwolfer

Unerwartet an den Folgen eines Oberschenkelbruches verstarb am 2 . 5. 1967 in Freiburg/Br. Professor emeritus Dr. WILHELM ZWOLFER wenige Monate vor Vollendung seines 70. Lebensjahres. Der Tod entrii3 damit der ange- wandten Entomologie eine ihrer markantesten und verdienstvollsten Per- sonlichkeiten.

Sein Werdegang und seine wissenschaftliche Bedeutung wurden anlai3lich seines 60. Geburtstages im Band 41, 1957, dieser Zeitschrift von Prof. Dr. E. SCHIMITSCHEK ausfiihrlich dargestellt und gewurdigt. W. Z W ~ L F E R war vergonnt, was wenigen Wissenschafllern beschieden ist: schon zu Lebzeiten einzugehen in die Geschichte der Wissenschaft als ein Wegweisender fur die kommenden Forschergenerationen. Die von ihm in den 30er Jahren begrun- dete und in der darauffolgenden Zeit ausgebaute experimentell-okologische Forschungsrichtung innerhalb der angewandten Entomologie hat entschei- dend d a m beigetragen, dai3 die land- und forstwirtschaftliche Schadlings- kunde, der Vorrats- und Materialschutz sowie die medizinische Entomologie heute auf hoher Stufe stehen und ihre Aufgaben zum Wohle der Menschheit erfullen.

Als Kronung seines Lebenswerkes hatte sich W. ZWOLFER die Schaffung eines Lehrbuches der Forstentomologie sowie die Neuherausgabe des mehr- bandigen ,,Handbuches der mitteleuropaischen Forstinsekten" von KARL ESCHERICH vorgenommen. Das Schicksal hat ihm die Feder aus der Hand ge- nommen, noch bevor es ihm moglich war, diese groi3en Aufgaben zu erfullen. Seine Mitarbeiter und Freunde werden vollenden, was er begonnen.

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Die rastlose Tatigkeit W. Z W ~ L F E R S erstreckte sich nicht nur auf sein weltbekanntes Munchner Institut, in dem er als Forscher und Lehrer wirkte, sondern umfai3te auch seine jahrzehntelange fuhrende Arbeit in der ,,Deut- schen GesellschaR fur angewandte Entomologie" sowie im gleichen Zeitraum die Herausgabe der zu den fuhrenden Fachorganen zahlenden ,,ZeitschriR fur angewandte Entomologie".

So war das Leben W. Z W ~ ~ L F E R S ein ganz im Dieiiste der angewandten Entomologie ausgefulltes und erfulltes Leben. Seine Freunde und Schuler in aller Welt werden stets in Dankbarkeit und Verehrung W. Z W ~ L F E R S ge- denken. Sie werden sein Vermachtnis dadurch erfullen, dai3 sie auf dem von ihm gewiesenen Weg weitergehen.

W. SCHWENKE