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1000 phantasievolle Kombinationen zum Ausprobieren DEUTSCHE VERLAGS-ANSTALT David Willis Individuell wohnen mit Farbe

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1000 phantasievolle Kombinationen zum Ausprobieren

DEUTSCHEVERLAGS-ANSTALT

David Willis

Individuell wohnen mit Farbe

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Inhalt

Aus dem Englischen übersetzt von Wiebke Krabbe

Bibliografische Information der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp:dnb.ddb.de abrufbar.

1. AuflageCopyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2011 Deutsche Verlags-Anstalt, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Titel der OriginalausgabeHome Color Bible. 1000 gorgeous combinations for every room

© 2010 Axis Publishing Ltd, 8c Accommodation Road, London NW11 8ED, UKwww.axispublishing.co.uk

Creative Director: Siân KeoghCheflektorat: Kim Davies

Design: Sean KeoghHerstellung: Bili Books

Satz der deutschen Ausgabe: Boer Verlagsservice, GrafrathProduktion der deutschen Ausgabe: Monika Pitterle/DVA

Umschlaggestaltung: Büro Klaus Meyer, Münchenunter Verwendung von Fotos von Tina Weber

Printed and bound in ChinaISBN 978-3-421-03833-3

Hinweis: Drucktechnisch bedingte Abweichungen von Original-Lack- und Dispersionsfarben lassen sich bei aller Sorgfalt nicht vermeiden.

Orientieren Sie sich immer an den Farbmustern oder Proben der Hersteller und lassen Sie sich im Fachhandel beraten.

Einleitung 4

Vom Wesen der Farben 9

Farbe zu Hause 31

Farbe im Wohnbereich 51

Farbe in der Küche 101

Farbe im Badezimmer 151

Farbe im Schlafzimmer 201

Farbregister 251

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5EinleitungEinleitung4

Einleitung

Neue Wohnungen wirken mit ihren weißen De -

cken und Wänden wie leere Leinwände. Sie sind

bewusst neutral gehalten, um Unstimmigkeiten

mit den Umgebungsfarben zu vermeiden. Darum

macht man sich nach dem Einzug normalerweise

zuerst daran, die Räume dem eigenen Geschmack

anzupassen. Natürlich lässt sich das am schnells-

ten und einfachsten durch Veränderungen der

Farben erreichen. Wir streichen, schaffen neue

Bodenbeläge an und streichen vielleicht noch

einmal.

Aber wie gehen wir an die Farbwahl heran?

Wodurch wird unsere Entscheidung beeinflusst?

Jede Saison wartet mit neuen Trendfarben auf,

aber die meisten Menschen machen sich lieber

von Moden unabhängig, folgen ihrem eigenen

Stilgefühl und setzen auf ihre Lieblingsfarben.

Schließlich macht es viel Mühe, die Wohnung zu

renovieren. Manche Leute mögen das Prinzip der

leeren Leinwand und entscheiden sich für weiße

Räume. Andere nutzen Farben, um ihre Vorlieben

und ihre Individualität zum Ausdruck zu bringen.

Individuell wohnen mit Farbe konzentriert sich

auf die vier wichtigsten Räume der Wohnung

oder des Hauses – Wohnzimmer, Küche, Bad und

Schlafzimmer. Man muss aber bedenken, dass

diese Räume trotz ihrer eindeutigen Benennun-

gen heute ganz unterschiedlich genutzt werden –

eben so, wie es Tagesablauf und Lebensstil vorge-

ben. Starre Definitionen gibt es kaum noch. Küche,

Wohn- und Esszimmer können zum Familien-

Lebensraum zusammengefasst werden, der

Ar beitsplatz kann im Wohnzimmer untergebracht

sein oder das Bad im Schlafzimmer. Computer-

raum, Spiel- und Fernsehzimmer sind weitere Bei-

spiele für Räume, die sich Lebensgewohnheiten

und Vorlieben anpassen. Die Farbe sollte immer

auf die Funktion des Raums abgestimmt sein, und

auch die Beleuchtung sollte sich den verschiede-

nen Nutzungsmöglichkeiten anpassen lassen.

Individuell wohnen mit Farbe schlägt Farbkom-

binationen für alle Wohnbereiche vor. Nachdem

Sie sich für eine Grundfarbe entschieden haben,

können Sie Schritt für Schritt zusätzliche Farbtöne

auswählen, die sie ergänzen und betonen. Bei

der Wahl der Grundfarbe steht der persönliche

Geschmack im Mittelpunkt; die Entwicklung eines

stimmigen Farbschemas erfordert aber etwas

Wissen über die Farbtheorie. Da das Farbempfin-

den eine sehr subjektive Sache ist, werden Ihnen

sicherlich nicht alle hier vorgeschlagen Farbkom-

binationen gefallen. Doch selbst diese können

ihnen dabei helfen, Entscheidungen zu treffen,

die zu Ihnen und Ihrer Wohnung passen.

Dieses Buch bietet nicht nur praktische Ent-

scheidungshilfen, sondern stattet Sie auch mit

solidem Wissen über Farbtheorie aus und liefert

eine Fülle von Anregungen. So sind Sie gut gewapp-

net, um mit sicherer Hand die idealen Kombina-

tionen für Ihre Wohnung zusammenzustellen.

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7So arbeiten Sie mit diesem BuchSo arbeiten Sie mit diesem Buch6

So arbeiten Sie mit diesem BuchVom Wesen der Farben heißt das Kapitel, das sich mit Farbtheorie beschäftigtund erklärt, wie und warum Farben miteinander harmonieren. Hier erfahren Sie Näheres über Farbe, Tonwert und Sättigung. Im Kapitel Farbe zu Hause wird erklärt, wie Farben auf die Stimmung wirken, was sie über uns aussagen können und wie wir diese Aspekte nutzen, um dieAusstrahlung der Wohnung gezielt zu beeinflussen.

Kontrastreiche Farbkom-binationen für anregendeund belebende Räume.

Nummerierte Hauptfarbensorgen für schnellenÜberblick beim Blättern.

Farbmuster zeigen diewichtigsten Farben einerKombination (Farbindexab S. 251).

Harmonische Farbkombi -nationen für eher stille,beruhigende Räume.

Anregende Fotos verschie-dener Wohnbereiche zei-gen, wie die Farben dieStimmung realer Räumebeeinflussen.

Jedes Farbschema ist imKontext eines Raums zusehen. So lässt sich dieWirkung der Farbkombi-nation gut beurteilen.

Farbnummern der Haupt-farben jeder Kombinationzum bequemen Nach-schlagen im Farbregister.

Verweis auf die Seite imBuch, in der die Farbmustergenauer gezeigt werden.

Farbe im Wohnbereich | Blaue Stunde

Ganz anders wirkt Wasser -blau mit warmen, weichenFarben wie 206 und 207.Belebt wird das Farbschemadurch intensives Rot 208,beispielsweise auf Textilien,Accessoires oder Möbeln.

Sonnenschein und Wasser –diese Kombination machtgute Laune. Helles 204 unddunkles 205 harmonierenwunderbar miteinander, derGoldton 203 steuert einenstrahlenden Kontrast bei.

KaribikMeeresfarben wirken anregend, ohne die Augen zu ermüden. In Kombination mit kräf-tigen, warmen Farben sehen sie auch in eher formalen Räumen aus gesprochen gut aus.

KONTRASTREICHHARMONISCH

Karibik | Farbe im Wohnbereich

Nachtblau wirkt besondersschön in Verbindung mithelleren Tönen wie 198 odermit grünlichen Aqua-Tönenwie 197 und 199. AuchSchneeweiß und Cremewären gute Kombipartner.

Rot und Dunkelblau sind einaufregendes Paar. Setzen Siedas intensive Rot 202 nursparsam ein und verwendenSie das warme Rosa 200 fürsanftere Kontraste. 201 sorgtfür Ausgleich.

Blaue StundeDunkles Blau absorbiert das Licht, darum muss es mit Bedacht eingesetzt werden – ambesten nur auf einer Wand und kombiniert mit spiegelnden Accessoires.

HARM

ONIS

CHKO

NTRA

STRE

ICH

HELLERES BLAU DUNKLERES TÜRKIS

HARMONISCH KONTRASTREICH

S. 123 OBEN S. 123 UNTEN

S. 124 UNTENS. 124 OBEN

S. 125 OBEN S. 125 UNTEN

Farbkombinationen

Küche | Farbkombinationen

HARMONISCH KONTRASTREICH

S. 120 OBEN S. 120 UNTEN

S. 121 UNTENS. 121 OBEN

S. 122 OBEN S. 122 UNTEN

Farbe in der Küche

Den Hauptteil des Buches nehmen beispielhafte Farbkombinationen ein. Hiererkennen Sie auf einen Blick, welche Farben sich gut vertragen und welche Wir-kung die verschiedenen Kombinationen haben. Die Beispiele sind nach Räumengegliedert und zusätzlich in harmonische und kontrastreiche Farbschemataunterteilt.

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So arbeiten Sie mit diesem Buch8

Vom Wesen der Farben 1

Eine Besonderheit dieses Buches sind die Kombi-Seiten, mit denen Sie verschie-dene Farbkombinationen schnell und einfach ausprobieren können. Für jeden dervier Wohnbereiche – Wohnzimmer, Küche, Bad und Schlafzimmer – finden SieBeispiele in den Hauptfarben, die in diesem Buch präsentiert werden. So sehenSie auf einen Blick, welcher Effekt entsteht, wenn man die Farbe von Decke, Wän-den, Möbeln oder Fußboden verändert. Die Kombi-Seiten zeigen auch, dass schonMaßnahmen von kleinerem Umfang – vielleicht eine neue Decken- oder Wand-farbe – genügen können, um den Charakter eines Raums grundlegend zu verän-dern. Sie bieten viel Spielraum zum Experimentieren, ganz ohne Pinsel und Rolle.

Kombi-Seiten

Der ganze Raum, in einereinzigen Farbe gestaltet.

Zu jeder Hauptfarbe sind dieverwandten Farben angege-ben, außerdem die Seiten,auf denen sie zu finden sind.

Farbnummern auf dem Randder geteilten Seiten zumschnellen Nachschlagen.

Die Seiten sind vierfachgeteilt: Decke, Wände,Möbel und Fußboden. Solässt sich leicht beurteilen,welche Wirkung durch Ver-änderung eines Elementsentsteht.

ROST Wer Rot mag, aber feuerrote Schlafzimmer-wände zu temperamentvoll findet, sollte sichunter den gebrochenen Tönen von Rost undWein umsehen. Als Farbe der Leidenschaft istRot in allen Nuancen für das Schlafzimmer wiegeschaffen. Dazu gehören sinnliche Stoffe wieSamt oder schwerer Satin. Dunkles Rot passt

ROST Das Bett ist ein Blickfang im Schlafzimmer –umso mehr, wenn man eine rostrote Tages-decke ausbreitet. Rostrot ist intensiv genug,um Aufsehen zu erregen, wirkt aber kein biss-chen grell, und darauf kommt es im Schlaf -zimmer an. Dicke, füllige Stoffe wie Crashsamtoder Damast ergänzen die sinnliche Ausstrah -lung von Rostrot perfekt. Rostrot wirkt in Kom-

bination mit Wänden in gebrochenem Weißruhig und entspannend. Auch Taupe ist eineinteressante Kombifarbe. Blau und Rot steheneinander auf dem Farbkreis nicht genau gegen -über, darum ist ihr Kontrast spannend, abernicht so extrem wie der zwischen Rot undGrün. Neben intensivem Rostrot kann sich abernur ein kräftiges Blau wie Skyline behaup ten.

Für ein kleines Schlafzimmer wäre ein rostroterLäufer vorteilhafter. Dazu passen Wände inMuskatbraun und eine gute Portion Creme -weiß gegen die Düsternis.

ROST Ein Fußboden in einer warmen Farbe stellt dieWeichen für eine sinnliche Atmosphäre. Weilein dunkler Fußboden den Raum aber optischverkleinert, empfiehlt er sich vor allem fürgroße Räume, die etwas intimer wirken sollen.

ROST Im Schlafzimmer schaut man öfter zur Deckeals in anderen Räumen – warum also nichtstatt Weiß eine intensive Farbe wählen?

Warmes Rostrot wirkt einladend, behaglichund sinnlich, und genau das wünscht mansich doch im Schlafzimmer.

gut zu anderen kräftigen Farben. Probieren Sie einmal dunkles Waldgrün, vielleicht auchetwas Schwarz, Marineblau oder ein inten-sives, sattes Blau. Auch Rot und Rosa geben im Schlafzimmer ein gutes Paar ab. Natürlichkönnen Sie Rost auch mit anderen Herbstfar-ben und Creme kombinieren.

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11Der Farbkreis Vom Wesen der Farben10

Der FarbkreisBevor Sie Farben auswählen, sollten Sie sich kurz mit der Theorie befassen. Der Farb-kreis veranschaulicht die Beziehungen zwischen verschiedenen Farben.

Beim Zusammenstellen eines Farb-schemas genügt es nicht, nach Vor-lieben vorzugehen. Die ausgewähl-ten Farben müssen sich auchmiteinander vertragen. Abgesehenvon Fragen des Geschmacks spielenfür die Wirkung von Farbkombina -tionen auch anerkannte Regeln eineRolle. Sie lassen sich für alle Farbendes Spektrums am Farbkreis veran-schaulichen. Die drei Primärfarben liegen in gleichen Abständen auf dem Farb-kreis. Diese Farben – Rot, Gelb undBlau – lassen sich nicht aus anderenmischen. Durch Mischung zweierPrimärfarben entstehen die Sekun-därfarben: Orange (aus Rot undGelb), Grün (aus Blau und Gelb), Violett (aus Rot und Blau). Sie sindauf dem Farbkreis zwischen den Primärfarben angeordnet. Tertiär -farben entstehen durch Mischungeiner Primärfarbe mit einer ihrerSekundärfarben und liegen auf demFarbkreis zwischen diesen – Rotvio-lett liegt beispielsweise zwischenRot und Violett. Als harmonisch bezeichnet man Far -ben, die auf dem Farbkreis nebenei-nander liegen, wie Blau und Violett.Komplementärfarben liegen einandergegenüber und kontrastieren starkmiteinander, wie Blau und Orange.

Orange (Sekundärfarbe)Orange ist eine intensive, anre-gende Farbe. Sie strahlt Wärmeaus und harmoniert gut mitRot. Wer gewagte Kontrastemag, kombiniert Orange mitseiner KomplementärfarbeBlau, die auf dem Farbkreisgenau gegenüber liegt.

Rot (Primärfarbe) Kräftiges Rot wirkt lebendig,vermittelt Wärme und Vitalität.In Kombination mit den harmo-nischen Farben Violett undOrange ergibt sich eine aus-drucksvolle, sinnliche Palette. InVerbindung mit der Komple-mentärfarbe Grün bringt derKontrast beide zum Strahlen.

Grün (Sekundärfarbe) Grün ist für das Auge besondersangenehm. Es liegt zwischenGelb und Blau und harmoniertmit beiden Nachbarn gut. DieKomplementärfarben Grün undRot betonen sich gegenseitigdurch den Kontrast.

Violett (Sekundärfarbe) Violett ist ein Mittler zwischenkühlem Blau und feurigem Rot.Es harmoniert mit beiden, wirktaber auch in Verbindung mitGelb interessant, sofern die rich-tigen Nuancen gewählt wer-den. Kräftiges Violett wirktluxuriös und üppig, zarte Tönewirken eher sanft und ruhig.

Blau (Primärfarbe) Blau, die Farbe von Meer undHimmel, empfinden wir alsberuhigend. Die zahlreichenNuancen dieser Farbe sind sehrvielseitig. Blau und Grün sindeine Kombination mit natürli-cher Harmonie, während Blauund seine KomplementärfarbeOrange sehr anregend wirken.

Gelb (Primärfarbe) Gelb wirkt von Natur aus son-nig. Es vermittelt Wärme undHeiterkeit und gibt jeder Farb-kombination eine positive Note.Es verträgt sich gleichermaßengut mit seinen Nachbarn Grünund Orange. Seine Komplemen-tärfarbe ist Violett.

KOMPLEMENTÄRFARBEN

HARMONISCHE FARBEN

DER FARBKREISROT

GELB

BLAU

GRÜNGELBGRÜN BLAUGRÜN

ROTORANGE

ORANGE

GELB -ORANGE

BLAU -VIOLETT

VIOLETT

ROTVIOLETT

RECHTS Ein Komplementärfarben-Schema (oben)beruht auf zwei Farben, die einander auf demFarbkreis gegenüber stehen, z.B. Blau und Orange.Für ein harmonisches Schema (Mitte) verwendetman benachbarte Farben, und für ein triadischesSchema (unten) drei Farben, die in gleichenAbständen auf dem Farbkreis stehen.

TRIADISCHE KOMBINATION

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13FarbintensitätVom Wesen der Farben12

FarbintensitätDie Wirkung einer Farbe auf das Auge hängt in erheblichem Maße von ihrer Intensität ab.

nen sie einem Raum einen ech-ten Energieschub geben. Daskräftige Gelborange korrespon-diert mit den warmen Holztö-nen und wirkt wie ein natürli-cher Rahmen für das Grün vor

dem Küchenfenster. Wie diemeisten intensiven Farben wirktes klar und modern, darum ver-trägt es sich gut mit dem gro-ßen Edelstahl-Kühlschrank imGastronomieformat.

Gesättigte Farben sind anLeuchtkraft nicht zu überbieten.Es ist nicht ganz einfach, solcheintensiven Farben zu kombinie-ren, doch wenn man die Ton-werte mit Bedacht wählt, kön-

Auf dem Farbkreis sind alle Regenbogenfarbenkreisförmig angeordnet. Jeder der konzentrischenKreise zeigt eine bestimmten Nuance, der sich beiAnstrichfarben unter anderem aus der Pigment-dichte ergibt. Die Intensität einer Farbe wird auch als Sättigungbezeichnet. Eine stark gesättigte Farbe ist kräftigund zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Das magdamit zu tun haben, dass wir intensive, gesättigteFarben oft instinktiv als Warnsignal für Gefahrenempfinden: Denken Sie an die grellen Gelb- undGrüntöne von Pfeilgiftfröschen oder an die Farbe frischen Blutes. Intensive Farben wirken anregend und werden gernfür Akzente in Fluren oder anderen Durchgangs -bereichen verwendet. Auf dem Farbkreis findet man die reine, intensive Farbe auf dem äußerstenKreis. Zur Mitte hin werden die Tonwerte allmählichheller und kommen dem Weiß immer näher. Pastell-farben sind also weniger gesättigt als reine Farben.

UNTEN Wenn Räume heiterund ruhig wirken sollen, setzenSie auf Pastellfarben. Wenigergesättigte Farben machen sichnicht wichtig und vermittelnauf natürliche Weise Ruhe. Undje näher sie dem Weiß kommen,desto mehr Weite vermittelnsie. Das helle Aprikosengelb(unten) bildet einen zarten Hin-tergrund für das Naturholz inwarmen Farben, der stärkergesättigte Ton (unten rechts)dagegen wirkt wärmer.

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15Was ist der Tonwert? Vom Wesen der Farben14

Was ist der Tonwert?Der Tonwert ist, neben der Farbe und ihrer Sättigung, der dritte Faktor, auf dem dieWirkung von Farben beruht. Er gibt die relative Helligkeit oder Dunkelheit an, ohnedabei die Farbe selbst zu berücksichtigen.

Stellen Sie sich den Farbkreis als Deckel einerTonne vor. Mit zunehmender Tiefe wird der Ton-wert jeder Farbe dunkler, bis man am Grund nurnoch Schwarz sieht. Bei Anstrichfarben entstehtder Tonwert durch den Anteil an Weiß oderSchwarz, den sie enthalten.

Das kräftigte, gesättigte Violettin diesem Beispiel wirkt luxu-riös und edel – ideal für förmli-che, gesellschaftliche Anlässe.Gesättigte Farben wirken inKombination mit ihren Kom-plementärfarben – in diesemFall Violett und Orange – strah-lend und lebendig.

Hier wurde das Violett mitetwas Weiß aufgehellt. Nunwirkt es warm, sommerlich undeinladend – viel passender fürzwanglose Gesellschaften.Cremefarbene Polsterbezügesorgen dafür, dass der Rauminsgesamt nicht allzu anregendwirkt.

Für dieses Foto wurde das Vio-lett mit Weiß noch weiter auf-gehellt. Durch die helle Hinter-grundfarbe wirkt der Raumjetzt offen und luftig. So könnteein Familien-Wohnbereichgestaltet werden, aber auch einRaum, in dem verschiedeneAktivitäten stattfinden.

Bei starker Sättigung kommendie natürliche Intensität unddie Eigenschaften einer Farbeam besten zur Geltung. DieWände in dunklem Indigo wir-ken wie ein Kokon. Sie vermit-teln Wärme, Sicherheit und Inti-mität – ideal für kalteWinterabende.

Nachdem die Farbe mit Grauund Weiß aufgehellt wurde,wirkt sie kühler und subtiler,weniger strahlend – und auchweniger imposant. Die eleganteAusstrahlung steht einemArbeitszimmer gut, aber aucheinem Raum zum entspannen-den Lesen.

Je mehr Grau man zufügt,desto gedämpfter und neutra-ler wird die Farbe, und destosubtiler und zurückhaltenderist der Effekt. Dieser Raum wirktgleichermaßen entspannendund anregend – perfekt, umabzuschalten und den kom-menden Tag zu durchdenken.

Im technischen Sinne ergeben sich die Tonwertedurch die Anteile von Weiß oder Schwarz, die ineiner Farbe enthalten sind. Um sie zu beurteilen,ist es hilfreich, sich eine farbige Umgebung alsSchwarz-Weiß-Foto vorzustellen. Objekte, die aufdiesem Foto dieselbe Graustufe hätten, weisendenselben Tonwert auf, wenngleich ihre Farbenganz unterschiedlich sein können. Bei der Gestal-tung eines Raums sollte man nicht nur die Farbenvariieren, sondern auch die Tonwerte.

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17Warme und kühle Farben Vom Wesen der Farben16

Warme und kühle FarbenDie »Farbtemperatur« sollte man bei der Raumgestaltung unbedingt bedenken. Man-che Farben – etwa Rot und Orange – lassen Räume wärmer wirken, während andereeine eher kühle Ausstrahlung haben.

Die warmen Farben sind Rot, Orange und Gelb.Weil sie eine einladende Behaglichkeit vermitteln,bieten sie sich besonders für kühle Räume mitFenstern nach Norden oder Osten an. Wie dunkleFarben treten auch warme Farben dem Betrachteroptisch nahe. Dieser Effekt lässt sich nutzen,wenn man große Räume kleiner und intimer wir-ken lassen möchte.

Die kühlen Farben sind Blau und Grün sowie – ingeringerem Maße – Violett. Kühle Farben weichenoptisch vom Betrachter zurück und lassen dadurchRäume größer erscheinen. Weil sie so ruhig undentspannend wirken, werden sie vor allem fürSchlafzimmer und Wohnzimmer geschätzt. DieBestimmung der Farbtemperatur ist nicht immereinfach. Moderne Farbprodukte weisen oft Unter-töne auf, die kühle Farben »anwärmen« oderwarme »abkühlen«. Blau kann durch einen AnteilGelb warm wirken, während Rot mit einem StichBlau kühl erscheinen kann.

WARME FARBEN

KÜHLE FARBEN

LINKS UND UNTEN Warme,erdige Farben wirken einladendund gemütlich. Hellere Kombi-Farben wie Schneeweiß im Badoder gedämpftes Grün im Wohn -zimmer helfen, eine allzu höhlen-hafte Atmosphäre zu vermeiden.

RECHTS Blau ist wegen seiner frischen Wirkung und dem na -türlichen Bezug zum Wasser alsBadezimmerfarbe beliebt. Hiersorgt die Kombination von Blau-und Grüntönen für eine ent-spannte, lässige Atmosphäre.

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19Farbe und Licht Vom Wesen der Farben18

Farbe und LichtEine Farbe kann in Ihrer Wohnung völlig anders aussehen als im Geschäft. StreichenSie unbedingt eine Probefläche, um die Farbe unter den Lichtverhältnissen des Raumszu beurteilen, in dem sie verwendet werden soll.

Die Wirkung von Farben hängt von der Art desLichts und von der Tageszeit ab. Eine Farbe, die ineinem Raum toll aussieht, kann in einem anderenscheußlich wirken. Direktes Sonnenlicht, dasdurch Südfenster einfällt, betont die Leuchtkraftstarker Farben und die Frische kühler Töne, zarteFarben können aber verwaschen aussehen. Imindirekten Licht eines Raums mit Nordfensterndagegen können kühle Farben frostig und inten-sive fade wirken. Hier wären helle, warme Farbendie bessere Wahl. Auch künstliches Licht beein-flusst die Farbwirkung. Leuchtstofflampen, zudenen auch Energiespar-Leuchtmittel gehören,geben oft ein kaltes, bläuliches Licht (es gibt aller-dings auch Warmton-Lampen). Das gelbliche Lichtkonventioneller Glühlampen bekommt warmenFarben gut, lässt kühle Farben aber leicht fadewirken. Halogenlicht ist dem Tageslicht am ähn-lichsten und verfremdet Farben nur geringfügig.

WIE TAGESLICHT FARBEN VERÄNDERT

RICHTUNG TAGESZEITFARBE DES LICHTS TEMPERATUR DES LICHTS

NORDEN kühl bläulich ganztägig

OSTEN warm gelb vormittags

WESTEN warm orangerot nachmittags

SÜDEN warm orangegelb ganztägig

UNTEN Je nach Lichtverhältnis-sen können neutrale Farbenganz unterschiedlich wirken.Von links nach rechts: Im kühlenLicht von Norden wirken diecremefarbenen Fliesen grau,während Licht von Osten ihneneinen zarten Vanilleton gibt. Imhellen Sonnenlicht, das durchSüd- und Westfenster fällt,strahlen sie buchstäblich vorWärme.

OBEN Verändert sich das Licht, verändert sichauch die Farbwahrnehmung. In einem Raum mitSüdfenstern strahlen stahlblaue Wände.

OBEN Das orange-gelbliche Licht, das durch Süd-fenster einfällt, schmeichelt den terrakottafarbe-nen Wänden und lässt sie leuchten.

OBEN Bläuliches Licht von Norden dämpft dieLeuchtkraft des Terrakotta-Rots und verstärkt denKontrast zu den Flächen aus Edelstahl.

OBEN Durch Nordfenster fällt bläuliches Licht ein.Die Wandfarbe wirkt matter, und die Farbe desBodenbelags strahlt weniger Wärme aus.

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21Farben richtig kombinieren Vom Wesen der Farben20

Farben richtig kombinierenDie Auswahl von Farben kann schwierig sein, aber es gibt Herangehensweisen, diesich bewährt haben. Man kann sich beispielsweise auf eine Farbe beschränken oderzwei wählen, die auf dem Farbkreis nebeneinander liegen.

Harmonie der Nachbarn Für ein harmonisches Schema verwendet manFarben, die auf dem Farbkreis nebeneinander liegen, etwa Gelb, Gelborange und Orange. Solche Kombinationen wirken fast immer stim-mig, weil die beteiligten Farben gemeinsame Elemente aufweisen. Langweilig sind sie mit -nichten, denn es sind auch gewagte Kombina -tionen wie Rot und Violett denkbar. EntscheidenSie sich aber für warme oder kühle Farben, stattbeide zu mixen, und verwenden Sie nicht zu viele Tonwerte.

Ton in Ton Die einfachste Lösung ist, sich für eine Ton-in-Ton-Gestaltung zu entscheiden: Man wählt nur eineFarbe, aber verschiedene Intensitäten und Hellig-keitsgrade. Sie können zusätzlich Textilien mitganz unterschiedlichen Oberflächen zur Auflocke-rung verwenden. So eine Palette ist leicht zusam-menzustellen. Sie hat eine edle Ausstrahlung, die ruhig und zeitgemäß wirkt und sich vor allemfür eher formale Räume eignet. Die reduzierte Farbigkeit wirkt klar und geordnet und trägtdadurch dazu bei, den Raum größer erscheinen zu lassen.

UNTEN Ton in Ton gehalteneRäu me wirken entspannend,vor allem, wenn man ruhigeFarben wie Blau oder Grünwählt.

OBEN Ein ruhiges Schlafzimmerin harmonischen, benachbartenFarben. Für die Haupt-Wandflächewurde zartes Geb gewählt, die Ni -schen heben sich in Gelbgrün ab.

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23Spiele mit Kontrasten Vom Wesen der Farben22

Spiele mit KontrastenFarben, die einander auf dem Farbkreis gegenüber stehen, erzeugen spannungsvolleKontraste. Sie können diesen Kontrast als Grundlage Ihres Farbschemas wählen odernur als Akzent einsetzen, um ein dezenteres Farbschema zu beleben.

Farben wirken sich auf die Stimmung aus und können sogar die Lebensweise beeinflussen. Folgen Sie Ihren Vorlieben, aber überlegen Sie auch, wie Sie Ihre Räumenutzen wollen.

● Für fröhliche, anregende Räume sind Lindgrün oder knalliges Pink geeignet.

● Für Ruhebereiche sind Blau- und Grüntöne die beste Wahl.

● Üppig und sinnlich wirken warme Farben wie Rot, Orange und Gold.

● Zurückhaltende Eleganz vermitteln sanfte Violetttöne und Accessoires in Silber.

● Warme Farben mit leuchtenden Akzenten sind ideal für ein heiteres Familienheim.

● Für ein Ambiente mit intimer Eleganz sind dunklere Neutralfarben wie erdiges Grau oder Braun empfehlenswert.

● Neutralfarben oder helle, harmonische Pastellfarben wirken luftig und entspannt.

● Eine elegante Wohnung, die Ihren ästhetischen Geschmack spiegeln soll, gestalten Sie am besten in Schwarz-Weiß oder ganz in Weiß.

Harmonie und Kontrast Räume, die Ton in Ton oder in harmonischen Far-ben gestaltet sind, wirken durch gezielt einge-setzte Kontraste oft interessanter. Ein Raum ganzin Blautönen beispielsweise gewinnt durch einengut dosierten Akzent in Rot, das auf dem Farb-kreis beinahe gegenüber steht. Der Akzent sollteimmer mit Bedacht als Kontrast zur vorherrschen-den Farbe des Raums gewählt werden.

Komplementärfarben Hier werden Farben kombiniert, die einander aufdem Farbkreis genau gegenüber stehen, etwa Blauund Orange oder Grün und Rot. Komplementärfar-ben verstärkten sich gegenseitig in ihrer Leucht-kraft. Solche Kombinationen wirken am besten,wenn eine Farbe vorherrscht und die andere fürAkzente dient. Dezenter ist der Effekt, wenn manhelle, weniger gesättigte oder dunklere Töne wählt.

GEGENÜBER Gegensätze – aufdem Farbkreis die Komplemen-tärfarben – bilden die gewag-testen Kontraste. Ihre Wirkungwird noch verstärkt, wenn manwarme und kühle Farbengegenüberstellt. Hier wurde einintensives Orange als Haupt-farbe gewählt, ein kräftigesBlau dient als Akzent. So eineFarbkombination wirkt gewagt,modern und sehr individuell.

LINKS Blau und Rot stehen ineinigem Abstand auf dem Farb-kreis, bilden aber keinen so dra-matischen Kontrast wie Kom-plementärfarben. In diesemVielzweckraum wurden spe-zielle Leuchten installiert, dieam Abend einen dezenten bläu-lichen Schein auf die weißenWände und Sofas werfen.

Farben wählen – aber wie?

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25Raffinierte HarmonienVom Wesen der Farben24

Raffinierte HarmonienWer die Grundprinzipien von Farbkombinationen verstanden hat, kann sich an komplexere Farbschemata wagen. Vielleicht gefallen Ihnen gespaltene Kontraste oder triadische Harmonien?

Triadisches Farbschema Für dieses kontrastreiche Schema werden drei Far-ben kombiniert, die in gleichen Abständen aufdem Farbkreis verteilt liegen, etwa Grün, Orangeund Violett oder Blaugrün, Gelborange und Rot-violett. Selbst in zarten Tönen wirken solche Drei-erkombinationen lebendig und ausdrucksstark.Auch hier sollten Sie eine dominante Farbe wäh-len und die anderen sparsamer einsetzen.

Gespaltene Kontraste Dies ist eine Dreier-Variation des Komplementär-farbenschemas: Eine Farbe wird mit den beidenNachbarfarben ihrer direkten Komplementärfarbekombiniert. Rot wird in diesem Fall nicht mit kla-rem Grün kombiniert, sondern mit Blaugrün undGelbgrün. Der Kontrast ist ausgeprägt, aber weni-ger spannungsvoll als zwischen echten Komple-mentärfarben. Am besten entscheiden Sie sich füreine Hauptfarbe und verwenden die beiden ande-ren für Details und Akzente.

GEGENÜBER Das triadischeSchema ist kontrastreich, aberwesentlich ausgewogener alsdie Kombination von Komple-mentärfarben. Es bietet sich fürzeitgemäße, aber eher ruhigeRäume an. Hier bildet Grün dieHauptfarbe, während Orangeund Violett Akzente setzen.

LINKS Gespaltene Kontrastemüssen mit viel Feingefühl ein-gesetzt werden. Hier herrschtein gelbliches Grün vor, Blau-grün und Rot treten gemein-sam als Blickfang auf – in Formder Vase mit den Blumen. VielWeiß sorgt für eine helle, luftigeAtmosphäre.

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27NaturfarbenVom Wesen der Farben26

NaturfarbenUnter Naturfarben verstehen wir eine Palette von Creme, Braun und Grau, wenngleiches in der Natur natürlich auch grelle Farben gibt. Naturfarben wirken ruhig und edel,und sie sind leicht zu kombinieren.

In Innenräumen sind Naturfarben aus gutemGrund beliebt. Sie verstärken das Tageslicht undlassen Räume größer wirken. Weil sie warm wir-ken, geben sie selbst kühlen Räumen eine behag -liche Atmosphäre. Und ihre bescheidene Schlicht-heit strahlt eine wundervoll leichte Ruhe aus. Obwohl Naturfarben zurückhaltend sind, bietensie viel Spielraum für eine abwechslungsreicheGestaltung. Man kann sie Ton in Ton einsetzenoder mehrere kombinieren. Sie harmonieren somühelos miteinander, dass dabei kaum etwasschief gehen kann. Intensive Neutralfarben wieSchokoladenbraun oder Graubraun wirken edelund intim. Wer ganz auf Naturfarben setzt, sollteein besonderes Augenmerk auf die Texturenlegen. Eine große Vielfalt an Naturfasern bietetsich an – glatte Seide, ungebleichter Nessel, wei-ches Wildleder, knubbelige Wildseide, edles Lei-nen, griffiges Leder und frische Baumwolle. Läuferaus Sisal oder Binsen, gewachstes Holz, Schieferund Naturstein wären weitere interessanteGestaltungselemente.

OBEN Durch eine Palette ausvielen sanften Naturfarbenwirkt dieses Wohnzimmerruhig, entspannend und aufmühelose Weise elegant. Diezurückhaltende Farbgebungharmoniert ausgezeichnet mitdem Boden und den Accessoi-res aus Naturmaterialien. Dieschlichte Fensterdekoration istein stimmiger Rahmen für dieLandschaft.

UNTEN Naturlandschaften –Kieselstrände, Wälder oderMeere – bestehen nie aus ein-farbigen Flächen, sondern auseiner großen Bandbreite vonTönen, die für Kontrast, Texturund Abwechslung sorgen. Wersich in Naturtönen einrichtet,sollte sich an dieser Vielschich-tigkeit orientieren und durchnuancenreiche Farben einelebendige Wirkung anstreben.

RECHTS Selbst intensive Natur-farben wirken angenehm ruhig.Hier hebt sich ein gedämpftesMeerblau schön gegen den dun-klen Naturschiefer ab. ModerneDetails geben dem Raum zeit -gemäße Frische.

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29Saisonale Farben Vom Wesen der Farben28

Saisonale FarbenDer ständige Wechsel der Jahreszeiten bietet viele großartige Anregungen für dieRaumgestaltung. Winterliches Blau, herbstliches Rot und Orange, Frühlingsgrün undsommerliches Pink und Gelb – die Auswahl ist unerschöpflich.

Jede Saison hat ihre eigene Farbpalette, und dieAtmosphäre einer Jahreszeit lässt sich auch aufdie Räume der Wohnung übertragen. Gehen Sieim Freien auf Ideensuche für Ihre Wohnung. WennSie sich beispielsweise für Ihr Arbeits- oder Wohn-zimmer eine gemütliche Herbstatmosphäre wün-schen, fotografieren Sie im Oktober Bäume mitrotem und goldenem Laub. Sammeln Sie schöneBlätter – und suchen Sie passende Farben aus.Lassen Sie sich von den herrlichen Texturen vonKastanien und Tannenzapfen bei der Stoffwahlleiten. Die idealen Farben für Ihre Wohnung sindda – Sie müssen sie nur sehen.

FRÜHLING Die Farben des Frühlings sind frisch und heiter: sanf-tes Rosa, Violett, Gelb, Weißund junges, saftiges Gelb-grün. Der unschuldigeCharme von Frühlingsfar-ben ist ansprechend,freundlich und unkompli-ziert. Sie passen ausge-zeichnet in alle sonnigenZimmer, eignen sich aberauch bestens, um dunklereRäume aufzuhellen. FürWohnungen im zwanglos-ländlichen Stil bieten sichFrühlingsfarben förmlichan. Dazu gehören reichlichfrische Blumen, bunte Bil-der und andere Accessoires.

SOMMER Strahlender Sonnenschein, üppiges Gras und tropischeStrände stehen für die Som-merpalette Pate. Sie habendie Wahl zwischen knalli-gem Pink, Sandgelb, frischenZitrustönen, sattem Grün,Korallenrot und strahlen-dem Türkis. Solche Farbenwirken in Zimmern, die vielSonne oder orangestichigesNachmittagslicht bekom-men, am besten. Die frechenSommerfarben passen insBad, in den Flur, ins Kinder-zimmer oder in ein moder-nes Wohnzimmer. In neutra-leren Räumen könnte mansie für eine Wand oder klei-nere Akzente verwenden.

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UNTEN In einem Raum mitschöner Aussicht sollte man dieFarben vor dem Fenster in dieGestaltungsentscheidungen ein-beziehen. Schlichtes Holz undklares Weiß lenken hier nichtvom Blickfang ab, den der som-merliche Garten bildet.

010 261 218 050 167 063 226

283 136 182 335 035 370 631 045

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Vom Wesen der Farben30

Saisonale Farben

WINTER Die Winterpalette wirkt ver-träumt und ätherisch. Sieumfasst Silber, Weiß, Grauund Graublau – die Farbenvon Schneewolken, stürmi-schem Meer und frischemSchnee. Erstaunlicherweisekommen Winterfarben insonnigen Zimmern am bes-ten zur Geltung. Für Nord-zimmer sind sie zu kühl. Mitihrer raffinierten Eleganzeignen sie sich gut für eherförmliche Wohnzimmer,moderne Küchen oder stilleSchlafräume. Spiegel undsilberne Accessoires undMöbel unterstreichen diemärchenhafte Atmosphäreeines Raums in Winterfar-ben.

HERBST Gewürzbraun, Rostrot, tiefes Orange und Gold kenn-zeichnen die Herbstpalette.Diese warmen Farben hei-tern düstere Räume aufund verbreiten eine einla-dende Atmosphäre – idealfür Wohnzimmer und Ess-platz, an denen es geselligzugehen darf. Wegen ihrernatürlich-sinnlichen Aus-strahlung eignen sichHerbstfarben aber auchfürs Schlafzimmer. Sie har-monieren sehr gut mitNaturholz und warmen,griffigen Textilien wie Wolle,Wildleder und weichen Teppichen.

681 154 588 661 189 335 406 183

674 222 599 612 191 125 422 045

Farbezu Hause

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33Was Farben verraten Farbe zu Hause32

Was Farben verraten Farben nehmen ganz unmittelbar Einfluss auf unsere Gedanken und Gefühle. Darumkann es bei der Auswahl der richtigen Wohnfarben helfen, diese Einflüsse genauer zukennen.

ROT

Rot ist eine starke, verwe-gene Farbe mit Blickfang-wirkung. Sie wirkt anre-gend, beschleunigt denPuls und die Atmung undlöst Hungergefühle aus.Aus diesem Grund bringtman sie mit Liebe, Leiden-schaft, Romantik und Auf-regung in Zusammenhang.Aber Rot ist auch die Farbevon Wut, Gefahr und Feuer.

Viele unserer Reaktionen lassen sich bis in die An -fänge der Menschheit zurückverfolgen. Die prä-historischen Menschen beispielsweise wussten,dass giftige Beeren oft leuchtend rot sind. Auchpersönliche Erfahrungen prägen unsere Einstel-lung zu Farben. Fast jeder hat eine Lieblingsfarbe,und oft sind daran ausgeprägte persönliche Erin-nerungen geknüpft. Außerdem hat auch jede Far -be ihre »Persönlichkeit«, die sich nachweislich aufStimmung und körperliches Befinden auswirkt.Fast-Food-Restaurants sind oft rot gestrichen, weildiese Farbe den Appetit anregt. In Fernsehstudiosgibt es oft ein »grünes Zimmer« zur Entspannungvor dem Auftritt. Trotz kultureller Unterschiedegibt es eine Reihe von universell gültigen Prinzi-pien. Feuerfarben stehen für Wärme, für Optimis-mus, aber auch für Wut (Rot sehen). Kühle Was -serfarben wirken beruhigend, werden aber auchmit Traurigkeit assoziiert (den Blues haben).

ORANGE

Orange regt, ebenso wiedas verwandte Rot, Aktivi-tät und Geselligkeit an. Esist eine freundliche Farbeund vermittelt die Wärmeund Energie der Sonne.Manche Menschen empfin-den Orange allerdings alszu kraftvoll oder verspielt.Besonders beliebt sind diegedämpften, erdigen Nuan-cen wie Rost und Terra-kotta.

ROSA

Rosa ist die Farbe der Ro -mantik. Es bringt die Lei-denschaft von Rot und die Reinheit von Weiß inEinklang. Die Bandbreitereicht von pudrigem Pas-tellrosa, das unschuldigund jugendlich wirkt, bis zu knalligem Pink, dasEnergie und Leidenschaftausstrahlt. Generell wirktRosa warm und freundlich,fördert die Interaktion,besitzt aber auch beruhi-gende Eigenschaften.

Menschen, die Orange mögen, sind oft gesprächig und gesel-lig, meist gut gelaunt und optimistisch. Als Wohnfarbeerzeugt Orange eine fröhliche Atmosphäre.

Orange ist eine freundliche Farbe, die Kommunikation undKontakt zwischen Menschen fördert. Sie eignet sich sehr gut für Wohn- und Familienzimmer.

Natürliche Orangetöne – wie Terrakotta – gefallen Menschen,die bodenständig sind und die die einfachen Freuden desLebens schätzen. Diese warmen, aber praktischen Töne pas-sen gut in die Küche.

Zarte Orangetöne wie Pfirsich haben eine feminine Ausstrah-lung. Sie wirken beruhigend, schmeicheln dem Teint und bie-ten sich deshalb für romantische Schlafzimmer, Badezimmeroder Entspannungsbereiche an.

Rot ist eine intensive Farbe, die den Blick anzieht. Menschen,die Rot mögen, sind oft dynamisch und extrovertiert – odermöchten ihr Leben in diese Richtung verändern.

Rot ist selbstbewusst und bietet sich deshalb für Akzenteund Blickfangwände an. Es wird oft für Räume gewählt, indenen Aktivität wichtiger ist als Entspannung – etwa Familienzimmer, Küche, Flur und Treppe.

Leidenschaftliche, sinnliche Menschen mögen oft warmesDunkelrot. Die Farbe eignet sich gut für Räume, in denen eine intime Atmosphäre gewünscht ist, beispielsweise dasSchlafzimmer.

Rot steht für Luxus und Üppigkeit und bietet sich deshalb an, einem formalen Wohnzimmer eine prächtige Note zugeben. Dass es Gesprächigkeit und Appetit anregt, ist hierauch nicht von Nachteil.

Rosa ist eine überaus feminine Farbe. Es spricht junge Mäd-chen an – und die mütterliche Seite von Frauen. Menschen, dieRosa mögen, sind meist sanft, warmherzig und einfühlsam.

Rosa vermittelt die Wärme von Rot, jedoch nicht dessen hitzi-ges Temperament. Blasses Rosa ist eine schöne Farbe fürSchlafräume, weil es behaglich wirkt und Wohlbehagenspendet. Weil es der Hautfarbe ähnelt, ist es eine schmeichel-hafte Farbe für das Bad.

Kräftigeres Rosa wirkt sinnlich, aber nicht so dominant wieRot. Es passt gut in ein feminines Schlafzimmer.

Pastellrosa spricht traditionsbewusste Menschen an. Mattesoder bräunliches Rosa eignet sich für Wohnungen im Coun-try-Stil, während helles Bonbonrosa sich in einer Küche imRetro-Stil gut machen würde.

Knallige Pinktöne und Magenta wirken anregend, quirlig undausgesprochen jugendlich. Sie sind eine gute Wahl für einenPartykeller, eignen sich aber auch als fröhliche Akzentfarbefür das Kinderzimmer eines Mädchens.

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35Was Farben verraten Farbe zu Hause34

Was Farben verraten

VIOLETT

Diese Farbe lässt viel-schichtige Assoziationenzu. Vor allem die dunklen,strahlenden Nuancen ver-mitteln Luxus und Üppig-keit, denn Purpur ist dieFarbe der Könige und derReichen. Fliedertöne dage-gen, die Farben des Duns-tes zwischen Himmel undErde, werden mit Spirituali-tät und Weisheit in Verbin-dung gebracht und regenbekanntermaßen das krea-tive Denken an.

GELB

Gelb strahlt Sonnen-wärme aus und wirktunwiderstehlich fröhlich.Es ist eine Farbe voll Ener-gie, die das Denken fördertund das Nervensystemanregt. Obwohl Gelb gene-rell positiv und optimis-tisch wirkt, ermüdet es dieAugen und kann allzudominant wirken. Man hatherausgefunden, dassBabys in gelben Zimmernmerklich mehr schreien.

BLAU

Keine Farbe wird so oft alsLieblingsfarbe genannt wieBlau – und es gefällt Män-nern und Frauen gleicher-maßen. Es wirkt ruhig undweckt Assoziationen an die Weite von Himmel undMeer. Es gilt als Farbe derVerlässlichkeit, Beständig-keit und Loyalität. FürBüros wird es gern verwen-det, weil es die Konzentra-tion und die Produktivitätfördert.

GRÜN

Grün schafft eine sympa-thische Umgebung, dennes ist die Farbe der Natur.Es wird mit erwachendemLeben, Üppigkeit undWachstum assoziiert. Seinefriedliche Ausstrahlung fördert die geistige undkörperliche Entspannungund vermittelt ein Gefühlvon Stabilität. Blasses Grünist allerdings als »Behör-denfarbe« verrufen, undallzu viel Grün kann apa-thisch und selbstzufriedenmachen.

Menschen, die königliche Purpurtöne schätzen, haben meist eine starke Persönlichkeit. Sie sind ausgesprochen individuell, besitzen Führungsqualitäten und gehen ungernin der Masse unter.

Dunkles Violett ist eine edle, luxuriöse Farbe. Es kann im Gästezimmer interessant aussehen, eignet sich mit seinerprächtigen, aristokratischen Ausstrahlung aber auch für formelle Wohnräume.

Violett fördert das kreative Denken und spricht einfallsreicheMenschen an. Es ist eine gute Farbe für das Arbeitszimmeroder das Spielzimmer.

Lavendel und andere helle Violetttöne gefallen Menschen,die sich für Spiritualität interessieren. Solche raffinierten,ätherischen Farben schaffen im Schlafzimmer oder Wohn -bereich eine ruhige Atmosphäre.

Sonnengelb spricht Menschen an, die ein fröhliches und opti-mistisches Temperament und eine positive, heitere Lebens-einstellung haben.

Gelb belebt jeden Raum und schafft eine einladende Atmo-sphäre. Es ist eine gute Wahl für die Küche, vor allem, wennhier das Familienleben stattfindet. Auch wegen seiner »appe-titlichen« Wirkung bietet es sich für die Küche an – Gelb istdie Farbe von Butter, Getreide und Vanillepudding.

Weil Gelb zugleich schlicht und warm wirkt, eignet es sichgut für Wohn- und Familienräume.

Kräftiges Gelb wirkt anregend und soll das Selbstwertgefühlstärken. Darum ist es eine vorteilhafte Farbe für das Arbeits-zimmer.

Gelb strahlt – wie die aufgehende Sonne – viel Energie ausund ist eine gute Farbe zum Aufwachen. Ein sanftes Gelbkann im Schlafzimmer sehr schön aussehen.

Menschen, die Blau mögen, besitzen oft große Charakter-stärke und knüpfen enge Beziehungen. Sie sind vertrauens-würdig und verlässlich, und man fühlt sich in ihrer Umge-bung meist wohl.

Blau wirkt von Natur aus beruhigend und spricht Personenan, die ein starkes Schutzbedürfnis haben. Menschen, dieBlau als Einrichtungsfarbe bevorzugen, betrachten ihre Woh-nung oft als Rückzugsort.

Helles Blau ist zart und vermittelt Weite. Die sanfte Farbe eig-net sich gut für ein ruhiges Schlafzimmer, eine stille Biblio-thek oder einen anderen Ort der Erholung.

Dunkles Blau spricht Menschen in Autoritätspositionen an,weniger jedoch einfallsreiche Individualisten. Es vermitteltSicherheit und fördert die Konzentration, was im Arbeitszim-mer hilfreich sein kann. Zu viel Blau wirkt aber leicht depri-mierend.

Als Farbe des Meeres bietet sich Blau für das Badezimmer an. Warme Töne wie Türkis sind vorteilhafter als kühles Stahlblau.

Menschen, die Grün mögen, sind oft ausgeglichen und stabil.Sie brauchen eine ruhige Umgebung, um gut zu funktionie-ren. Oft sind sie fürsorglich und stellen die Bedürfnisse ande-rer über ihre eigenen.

Grün ist von Natur aus die ruhigste aller Farben. Es ist einegute Wahl für alle Bereiche der Wohnung, in denen man sichentspannen möchte, zum Beispiel Wohn- und Schlafzimmer.

Menschen, die Grün mögen, sind oft naturverbunden. Darumeignet sich diese Farbe gut, um die Grenzen zwischen Innen-und Außenraum zu verwischen.

Grün strengt die Augen nicht an. Das ist besonders imArbeitszimmer oder in der Bibliothek von Vorteil.

Von keiner Farbe kann das menschliche Auge so viele Nuan-cen unterscheiden wie von Grün. Das liegt daran, dass unsereVorfahren viele Pflanzen unterscheiden mussten. Darausfolgt auch, dass es für fast jeden Raum im Haus den passen-den Farbton gibt.

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Was Farben verraten

WEISS

Die Farbe der Reinheit und Unschuld wird in derwestlichen Welt traditio-nell für Brautkleidergewählt. Weiß ist zeitlosund strahlt Sauberkeit,Kühle und Schlichtheit aus. Reines Schneeweißkann aber geradezu blen-den oder unter bestimm-ten Lichtverhältnissen hart wirken. Für die Woh-nung sind darum gebro-chene Weißtöne vorteil -hafter.

GELB macht den Geist wach undempfangsbereit. Es stimuliertdas zentrale Nervensystem undhat Einfluss auf Gallenblase,Leber, Bauchspeicheldrüse undandere regulierende Organe.

GRÜN beruhigt ein überaktives Ner-vensystem und wirkt so Stressentgegen. Es unterstützt dieregelmäßige Atmung und för-dert auf natürliche Weise Ent-spannung und Denkvermögen.

BLAUwirkt von Natur aus beruhi-gend. Es senkt den Blutdruckund verlangsamt Puls undAtmung. Es beruhigt auch dieSinnesorgane – Augen, Gehörund die Geschmacksknospenim Mund.

VIOLETT unterstützt den Geist, indemes die Ausgewogenheit zwi-schen linker und rechter Hirnhälfte fördert. Von allenFarben fördert Violett dieIntuition und das logischeDenken am meisten.

Licht ist eine Form von Strahlung, und die sichtbaren Farben ergeben sich aus unterschiedlichenWellenlängen. Rotes Licht hat eine andere Frequenz als grünes oder blaues. Farbtherapeutengehen davon aus, dass jede Farbe ihre spezifische Wirkung auf Geist und Körper des Menschenhat.

ROT wirkt visuell anregend, be -schleunigt den Puls und löstAnspannung der Muskeln aus.Es kann die Ausschüttung vonAdrenalin fördern und soReaktionen beschleunigen.

ORANGE regt die Sinne und den Appetitan und unterstützt insoferndie Funktion des Verdauungs-systems. Es beeinflusst dasImmunsystem und stärkt dieAbwehr gegen Infekte undKrankheiten.

WIE FARBEN AUF DEN KÖRPER WIRKEN

NEUTRALFARBEN

Das Spektrum der Neutral-farben reicht von hellemCremeweiß über sattesBraun bis zu dunklemGrau. Alle stammen ausder Natur, vermitteln Ruheund Stabilität. ErdigesBraun regt den Appetit anund strahlt bodenständigeWärme aus. Grau ist dieFarbe der Ausgewogenheit.Weil es kaum heftige Emo-tionen auslöst, eignet essich hervorragend als Hin-tergrundfarbe.

SCHWARZ

Schwarz ist die Abwesen-heit von Farbe. Insofern istseine Verwendung in derRaumgestaltung immereine Herausforderung –aber es kann auch Autori-tät vermitteln odergeheimnisvoll wirken.Schwarz ist kompromisslosmodern und zweifellossehr edel.

Menschen, die Neutralfarben mögen, sind meist ruhig undausgeglichen und schätzen ein friedliches Leben. KräftigesBraun und Graubraun spricht eher verlässliche, maskulineTypen an.

Neutralfarben sind zurückhaltend und vermitteln, wenn siegeschickt eingesetzt werden, auf subtile Weise Behaglichkeitund Eleganz. Sie eignen sich für alle Bereiche der Wohnung,für gemeinschaftlich genutzte wie für private.

Menschen, die ihre Wohnung ganz in Neutralfarben gestal-ten, sind möglicherweise unsicher im Umgang mit Farben.Manche legen auch weniger Wert darauf, ihre eigenen Farb-vorlieben auszudrücken, und wünschen sich eher, dass dieWohnung möglichst vielen Menschen gefällt.

Braun vermittelt Stabilität und kann sehr behaglich wirken.Es ist die ideale Farbe für ein gemütliches Wohnzimmer.

Neutralfarben sind eine ruhige Alternative zu lebhafterenFarben. Sie bilden einen schönen Hintergrund und eignensich bestens für Räume, in denen das Augenmerk auf schöneMöbel oder Bilder fallen soll.

Schwarz wird von Menschen geschätzt, denen Status undWürde viel bedeuten. Manche behalten ihre innerstenGedanken und Gefühle gern für sich und schätzen darum die geheimnisvolle Ausstrahlung von Schwarz.

Trendbewusste mögen Schwarz als Kleidungs- und Einrich-tungsfarbe, weil es elegant wirkt. Räume in Schwarz-Weißvermitteln klassischen Chic.

Schwarz eignet sich gut, um einem Raum eine zeitgemäße,urbane Ausstrahlung zu geben. Ideal ist die Kombination von glänzendem Schwarz, Blütenweiß und Accessoires aussilbrigem Metall und Glas.

Im asiatischen Stil spielt Schwarz in Form von dunklem Holzund Bambus eine Hauptrolle. Weiß wird als Kontrast einge-setzt, und Akzente in Rot dämpfen die allzu strenge Wirkung.

Menschen, die Weiß mögen, haben oft eine perfektionisti-sche Ader und außergewöhnlich hohe Ansprüche.

Räume ganz in Weiß lassen ahnen, dass ihr Besitzer einBedürfnis nach Schlichtheit hat. Die klare, übersichtlicheAtmosphäre wird oft durch eine sparsame Möblierung ver-stärkt.

Damit Räume in Weiß nicht trist wirken, sollten die Oberflä-chen unterschiedliche Licht- und Schatteneffekte erzeugenund so für Abwechslung sorgen. Eine weiße Strukturtapetekönnte die Wandflächen auflockern.

Als Farbe der Reinheit wird Weiß auch gern von Menschengewählt, die in ihrem Leben den spirituellen Aspekt betonenmöchten. Räume in Weiß können ein erholsames Gegenge-wicht zu dem Stress und Druck der Alltagswelt darstellen.

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39Was Farben verraten Farbe zu Hause38

Was Farben verraten Farbe allein kann die Atmosphäre eines Raums bestimmen: theatralisch oder entspan-nend, gesellig oder beruhigend.

OBEN Kräftige Naturfarbenwie Terrakotta und Ziegelrot,kombiniert mit Cremeweiß undanderen hellen Neutraltönen,wirken vielschichtig undabwechslungsreich. Die dunk-lere Wandfarbe vermitteltGeborgenheit und macht denRaum gemütlich.

OBEN Gelb ist der ideale Wär-mespender. Hier wurden Vor-hänge und Kissen in prächti-gem Goldgelb mit rotbraunenWänden kombiniert. Solcheintensiven Farben passen gut zuhellen Möbeln wie dem creme-weißen Sofa und dem Holztisch.

OBEN Violett steht traditionellfür königliche Pracht und Wohl-stand, für heutige Wohnräumeist es aber zu intensiv. Sanfterwirkt der Vorhang in Mauve zuder Decke in zartem Flieder. Dasgelbgrüne Kissen bildet einensubtilen, aber unübersehbarenKontrast.

OBEN Leuchtende Farbenmachen Spaß, wie diese Wandin frechem Pink beweist. Kombi-niert wurde sie mit verschiede-nen harmonischen Farben –Rotorange und Orange – undeiner gelben Decke als Kontrast.Die hellen Farben von Sofa undTisch bringen willkommeneRuhe in die Farbgestaltung.

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41Spiele mit Akzentfarben Farbe zu Hause40

Spiele mit AkzentfarbenAls Akzent bezeichnen wir eine Kontrastfarbe, die nur für ausgesuchte Details ver-wendet wird. Sie wirkt ungemein belebend, aber kein bisschen dominant.

Akzente sind die beste Möglichkeit, starke Farbenin die Einrichtung zu integrieren, zum Beispieldurch bunte Accessoires. Manchmal genügtschon ein Detail – eine Schale mit dunkelrotenBlüten oder ein karminroter Kissenbezug –, umeinem Raum einen Blickfang zu geben. Natürlichkönnen die Akzentfarben auch wie ein »roterFaden« an verschiedenen Plätzen auftauchen. Akzente eignen sich besonders, um Ton-in-Tonoder harmonisch gestaltete Räume aufzulockern.Sie machen es leicht, Farben aus dem entgegen-gesetzten Bereich des Farbkreises einzubeziehen.Wählen Sie eine Hauptfarbe und eine andere als Akzent, werden die beiden nicht miteinanderkonkurrieren. Akzente müssen nicht bunt sein. Ineinem Raum in warmen Tönen könnten Sie alsAkzent eine kühle Farbe wählen, solange Sie aufeinen kräftigen Kontrast achten. Obendrein lassensich Akzente leicht austauschen: mit einer Woll -decke und weiteren Accessoires in einer anderenFarbe wirkt der Raum gleich ganz anders.

UNTEN Wenn die Hauptfarbenneutral sind, ist die Auswahlvon Akzentfarben ganz einfach,weil fast alles möglich ist. Hierdient ein dottergelbes Kissen alsKontrast zur großen, hellen Flä-che des Sofas und zugleich alsoptisches Bindeglied zu den hel-len Brauntönen im Raum.

LINKS Akzentfarben müssenkein fester Bestandteil der Raum-gestaltung sein. In dieser Küchein frischem Blau-Weiß sorgenkleine Accessoires wie das Korb-tablett und die hölzerne Pfeffer-mühle für Abwechslung.

OBEN Warmes Naturholzschafft in diesem Bad einladen -de Behaglichkeit. Das dunkel-blaue Waschbecken dient alsFarbakzent und gibt der ganzenEinrichtung eine moderne Note.

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43Farbe für Wohnräume Farbe zu Hause42

Farbe für WohnräumeIm Wohnzimmer sitzt man mit Familie und Freunden beisammen, um sich zu ent spannenoder zu plaudern. Einladende Behaglichkeit hat also oberste Priorität.

Das Wohnzimmer bekommen Besucher zu sehen,aber es wird auch von allen Familienmitgliedernbenutzt. Darum sollte seine Farbgebung möglichstvielen Geschmäckern entsprechen. Berücksichtigen Sie auch die größeren Möbelstü-cke. Wenn sie auffällige Farben haben, sollten SieAnstrich, Tapete und Textilien darauf abstimmen.Wer Antiquitäten besitzt, könnte eine historischstimmige Farbe dazu wählen – oder ganz bewusstmoderne Farben als Kontrast zu traditionellenMöbeln einsetzen. Weil man sich im Wohnzimmer meist länger auf-hält, sollten die Farben für das Auge angenehmsein. Neutralfarben bieten sich an, weil sie zurück-haltend sind und eine ruhige, entspannte Atmo-sphäre schaffen. Kräftigere Farben sind aber auchdenkbar. Sattes Rot oder Goldgelb vermitteln eineIntimität, die zum Plaudern einlädt, während Blauund Grün frischer wirken und entspannende Ruhevermitteln.

UNTEN Neutralfarben bildendie Grundlage dieses Farbkon-zepts. Sie vergrößern den Raumoptisch und wirken entspan-nend. Als reizvolle Auflockerungdient eine einzelne Wand inGoldgelb, die den Blick auf denmodernen Kamin lenkt.

LINKS Berücksichtigen Sie beider Farbgestaltung für dasWohnzimmer unbedingt dieLichtverhältnisse. Dunkle Farben wirken am besten inRäumen mit großen Süd- oderWestfenstern, durch die am frühen Abend das Sonnenlichtfällt.

UNTEN Viele Menschen ent-scheiden sich für Neutralfarbenim Wohnzimmer, weil sie ent-spannend wirken und das Augenicht anstrengen. Akzente inRot steuern Wärme bei undgeben der ansonsten schlichtenEinrichtung etwas Pepp.

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45Farbe für die Küche Farbe zu Hause44

Farbe für die KücheDie Küche ist als Versorgungszentrum des Haushalts mit vielen Geräten aus gestattetund beherbergt oft auch einen Essplatz. All das muss bei der Auswahl der Farbenberücksichtigt werden.

Viele Leute wählen instinktiv warme, appetitlicheFarben für die Küche. Orange kann tatsächlichHungergefühle wecken. Vor allem die warmen,erdigen Töne sind sehr ansprechend. Rot hat ähn-liche Eigenschaften, kann aber in einer dampfigenKüche zu hitzig wirken. Auch Gelb ist eine schöneFarbe für die Küche oder für einen sonnigen Früh-stücksplatz. Wer die Küche nicht komplett erneuern will, solltesich bei der Farbwahl an den vorhandenen Mate-rialien und Fronten orientieren. Erdige Farben ver-tragen sich gut mit Schränken und Fußböden ausNaturholz, während kräftigere Farben zu moder-nen Edelstahlelementen im Gastronomiestil gutaussehen können. Wenn Arbeits- und Essbereich durch eine halb-hohe Wand getrennt sind, sollte eine Farbe dieVerbindung zwischen beiden herstellen. Sie kön-nen das gleiche Farbschema verwenden oder bei-spielsweise die Hauptfarbe der Küche als Akzent-farbe im Essbereich aufgreifen.

UNTEN Dies ist eine zeitge-mäße Variante der klassischenKüche in Blau-Weiß: hellblaueWände zu cremeweißen, subtilländlichen Schränken undmodernen Edelstahlgeräten.

RECHTS Orange und Rot sindschöne Farben für die Küche,weil sie den Appetit anregen.Wenn, wie in diesem Beispiel,beide kombiniert werden, sollteman mit viel Weiß für einenberuhigenden Ausgleich sorgen.

UNTEN RECHTS Ländlich undgemütlich wirkt die Vielzahl derNeutralfarben von Dunkelbraunbis Kieselgrau.

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

David Willis

Individuell wohnen mit Farbe1000 fantasievolle Kombinationen zum Ausprobieren

Gebundenes Buch, Pappband, 216 Seiten, 16,0 x 23,5 cmISBN: 978-3-421-03833-3

DVA Architektur

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