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Industrielle Arbeitskosten 2016 im internationalen Vergleich Information, April 2018

Industrielle Arbeitskosten 2016 im internationalen Vergleich · Spanien Australien Korea Slowenien Griechenland Malta Zypern Portugal Estland Tschechische Republik Kroatien Ungarn

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Industrielle Arbeitskosten 2016 im internationalen Vergleich

Information, April 2018

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2 Arbeitskosten 2016

Information – Industrielle Arbeitskosten 2016 im

internationalen Vergleich

bayme vbm vbw – April 2018

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Information – Industrielle Arbeitskosten 2016 im

internationalen Vergleich

bayme vbm vbw – April 2018

Arbeitskosten 2016 3

Vorwort

Kostennachteil gegenüber Industrieländern liegt bei fast einem Viertel

Die durchschnittliche Arbeitsstunde in der westdeutschen Industrie kostete im Jahr 2016 42,02 Euro. Damit liegen die industriellen Arbeitskosten um fast ein Viertel über dem Durchschnitt der übrigen Industrieländer. Gegenüber den mittel- und osteuropäischen Staaten oder den asiatischen Schwellenländern ist der Kostennachteil noch wesentlich hö-her. Im internationalen Ranking liegt Westdeutschland damit auf dem sechsten Platz. Nur die vergleichsweise kleinen Volkswirtschaften der Schweiz, Norwegens, Belgiens, Dänemarks und Schwedens haben noch höhere Kosten. Das in Teilen deutlich höhere Niveau ist hauptsächlich wechselkursbedingt. Im vergangenen Jahr sind die industriellen Arbeitskosten in Deutschland um 3,3 Prozent gestiegen und damit stärker als im Durchschnitt der übrigen Staaten. Damit hat sich die heimische Kostenposition weiter verschlechtert. Zusätzlich ist die deutsche Produktivitäts-entwicklung in den letzten Jahren schwach gewesen, so dass bereits geringe Arbeitskos-tenanstiege zu höheren Lohnstückkosten führen und damit die preisliche Wettbewerbsfä-higkeit belasten. Kostendisziplin ist also unvermindert gefragt. Denn Arbeitskosten sind ein entscheidender Faktor, um industrielle Wertschöpfung und Beschäftigung am Standort Deutschland zu si-chern. Die Industrie wiederum ist der Wachstumsmotor für unsere gesamte Volkswirt-schaft. Um unsere Wirtschaft zukunftsfähig zu gestalten, sind daher Kostendisziplin und Maßhalten unabdingbare Voraussetzungen. Bertram Brossardt 12. April 2018

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internationalen Vergleich

bayme vbm vbw – April 2018

Arbeitskosten 2016 5

Inhalt

1 Arbeitskosten 2016 7

2 Kostenstruktur 9

3 Kostenentwicklung 13

4 Arbeitskosten im industriellen Verbund 15

Ansprechpartner / Impressum 18 Hinweis

Diese Publikation darf nur von den Mitgliedern des bayme – Bayerischer Unternehmensverband Metall und

Elektro e. V. und des vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie e. V. zum internen Gebrauch ge-

nutzt werden. Eine darüber hinausgehende Nutzung – insbesondere die Weitergabe an Nichtmitglieder oder das

Einstellen im öffentlichen Bereich der Homepage – stellt einen Verstoß gegen urheberrechtliche Vorschriften dar.

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bayme vbm vbw – April 2018

Arbeitskosten 2016 7

1 Arbeitskosten 2016

Westdeutschland hat weltweit die sechsthöchsten Arbeitskosten

Die folgenden Ausführungen sind eine Zusammenfassung einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Die Arbeitskosten in der westdeutschen Industrie lagen im Jahr 2016 bei durchschnittlich 42,02 Euro pro Arbeitnehmerstunde. Damit liegt Westdeutschland an sechster Stelle des 44 Länder umfassenden Arbeitskostenvergleichs. Höhere Arbeitskosten wiesen nur die Schweiz, Norwegen, Belgien, Dänemark und Schweden auf. Weiterhin ist mehrheitlich die Aufwertung der Währungen in den Nicht-Euro-Staaten für die höheren Kostenniveaus ver-antwortlich. Konträr dazu hat die deutliche Abwertung des Yen gegenüber dem Euro zu ei-ner Verbesserung der japanischen Kostenposition geführt. Der Kostennachteil West-deutschlands gegenüber dem Durchschnitt der übrigen Industrieländer (ohne die mittel- und osteuropäischen EU-Mitglieder) belief sich auf fast ein Viertel. In Ostdeutschland betrugen die durchschnittlichen Arbeitskosten in 2016 26,88 Euro. Da-mit lagen die neuen Länder in etwa auf dem Kostenniveau von Italien und Kanada. Im ge-samtdeutschen Durchschnitt ergeben sich industrielle Arbeitskosten in Höhe von 39,98 Euro, dies bedeutet Rang 7 im internationalen Kostenranking. Der Nachteil gegenüber den anderen Industriestaaten beläuft sich auf rund ein Sechstel. Von den größeren Industrie-ländern hat lediglich Frankreich mit 38,05 Euro ein ähnliches Kostenniveau. In den USA mit 35,6 Euro, in Italien mit 27,54 Euro, in Japan mit 25,78 Euro oder in Spanien mit 22,78 Euro liegen die industriellen Arbeitskosten erheblich niedriger. Slowenien (15,87 Euro) ist das einzige MOE-Land, das höhere Arbeitskosten aufweist als die kostengünstigsten westeuropäische Länder Portugal (11,27 Euro) und Griechenland (14,60 Euro). Allerdings nähern sich die Slowakische Republik mit 10,63 Euro, Estland mit 10,56 Euro sowie die Tschechische Republik mit 10,15 Euro Arbeitskosten pro Stunde im-mer weiter an, gefolgt von Kroatien (8,78 Euro) sowie Ungarn (8,25 Euro). Die niedrigsten industriellen Arbeitskosten innerhalb der EU haben Rumänien (4,76 Euro) und Bulgarien (3,73 Euro). Am Ende der internationalen Rangliste stehen Weißrussland, Georgien, die Republik Mol-dau, Bulgarien, die Ukraine und die Philippinen. Bemerkenswert ist, dass Chinas Arbeits-kosten weiterhin mit hohem Tempo zunehmen. So lagen diese im Jahr 2010 noch bei 2,69 Euro, im Jahr 2016 erreichen sie 6,32 Euro. Damit sind sie nur knapp niedriger als in der Türkei (6,57 Euro) sowie deutlich höher als in Russland (4,51 Euro) oder in Rumänien (4,76 Euro) (siehe auch Abbildung 1, Seite 4 und Tabelle 1, Seite 6.)

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8 Arbeitskosten 2016

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bayme vbm vbw – April 2018

Abbildung 1

Industrielle Arbeitskosten 2016

Quelle: IW

53,548,5

44,043,2

42,042,0

40,038,0

37,036,7

35,735,6

31,731,3

27,527,4

26,926,9

25,822,822,722,7

15,914,614,3

12,811,3

10,610,6

10,18,8

8,27,97,7

7,27,1

6,66,3

4,84,84,5

3,73,2

2,32,11,91,8

0,00 10,00 20,00 30,00 40,00 50,00 60,00

Schweiz

Norwegen

Dänemark

Belgien

Schweden

Westdeutschland

Deutschland

Frankreich

Finnland

Österreich

Niederlande

USA

Irland

Luxemburg

Italien

Kanada

Vereinigtes Königreich

Ostdeutschland

Japan

Spanien

Australien

Korea

Slowenien

Griechenland

Malta

Zypern

Portugal

Slowakische Republik

Estland

Tschechische Republik

Kroatien

Ungarn

Brasilien

Polen

Litauen

Lettland

Türkei

China

Mexiko

Rumänien

Russland

Bulgarien

Weißrussland

Georgien

Republik Moldau

Ukraine

Philippinen

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Kostenstruktur 9

2 Kostenstruktur

Finanzierung der Sozialsysteme beeinflusst Arbeitskostenstruktur

Zwischen den verschiedenen Ländern gibt es spürbare Unterschiede in der Kostenstruktur. Ein wichtiger Grund hierfür ist die unterschiedliche Organisation der sozialen Sicherungs-systeme. So hat beispielsweise Dänemark eine vergleichsweise niedrige Sozialabgaben-quote, da die Sozialsysteme dort nahezu ausschließlich über das Steuersystem finanziert werden. In Frankreich und Belgien wiederum tragen die Arbeitgeber eine größere Last der beitragsfinanzierten Sozialversicherung als die Arbeitnehmer. Der Spitzenplatz der Schweiz bei den Arbeitskosten resultiert aus dem Fakt, dass das Land die weltweit höchsten Bruttolöhne und -gehälter mit 43,14 Euro aufweist. Bei der Sozial-aufwandsquote (24,04 Prozent) rangiert die Schweiz hingegen im Mittelfeld. Westdeutsch-land hat mit 33,00 Euro die vierthöchsten Bruttoentgelte, weist aber mit 9,03 Euro pro Stunde nach der Schweiz die höchsten Personalzusatzkosten aus. Ein entscheidender Fak-tor dabei ist der hohe Anspruch auf bezahlten Urlaub. Die Sozialaufwandsquote West-deutschlands liegt bei 27,36 Prozent. (Vgl. Tabelle 1, Seite 6.)

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10 Kostenstruktur

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Tabelle 1

Höhe und Struktur der industriellen Arbeitskosten 2016

Arbeitskosten Bruttolöhne u. -

gehälter

Sozialaufwendun-

gen1)

Sozialaufwands-

quote2)

Schweiz 53,51 43,14 10,37 24,04

Norwegen 48,54 38,15 10,39 27,23

Belgien 43,21 28,33 14,87 52,49

Dänemark 43,99 38,35 5,64 14,71

Schweden 42,05 28,23 13,82 48,94

Westdeutschland4) 42,02 33,00 9,03 27,36

Deutschland 39,98 31,43 8,55 27,22

Frankreich 38,05 25,76 12,29 47,69

Finnland 37,03 28,89 8,14 28,18

Österreich 36,65 26,85 9,81 36,52

Niederlande 35,65 27,14 8,51 31,35

USA 35,60 27,17 8,44 31,05

Luxemburg 31,27 26,75 4,51 16,87

Irland 31,67 25,99 5,68 21,87

Vereinigtes Königreich 26,89 22,63 4,26 18,85

Kanada 27,37 21,74 5,63 25,90

Italien 27,54 19,97 7,58 37,94

Ostdeutschland4) 26,88 21,35 5,52 25,87

Japan 25,78 20,10 5,68 28,28

Spanien 22,78 16,93 5,85 34,52

Slowenien 15,87 13,21 2,65 20,08

Griechenland 14,60 10,78 3,82 35,42

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Kostenstruktur 11

Malta 14,31 12,76 1,55 12,12

Zypern 12,82 10,94 1,87 17,10

Portugal 11,27 8,95 2,31 25,85

Slowakische Republik 10,63 7,79 2,84 36,40

Estland 10,56 7,76 2,79 36,01

Tschechische Republik 10,15 7,37 2,78 37,75

Kroatien 8,78 7,42 1,36 18,30

Ungarn 8,25 6,46 1,79 27,77

Polen 7,67 6,25 1,42 22,64

Lettland 7,14 5,67 1,48 26,11

Litauen 7,16 5,27 1,89 35,78

Rumänien 4,76 3,80 0,96 25,32

Bulgarien 3,73 3,11 0,62 19,90

1) Arbeitskosten abzüglich Bruttolöhne und -gehälter

2) Sozialaufwendungen (Arbeitskosten abzüglich Bruttolöhne- und Gehälter) in Prozent der Bruttolöhne und -gehälter

Quelle: IW Köln

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Information – Industrielle Arbeitskosten 2016 im

internationalen Vergleich

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Kostenentwicklung 13

3 Kostenentwicklung

Arbeitskosten steigen in den letzten Jahren überdurchschnittlich

Seit 1991, dem Beginn der Erhebung, sind die industriellen Arbeitskosten in Westdeutsch-land um durchschnittlich 2,6 Prozent pro Jahr gestiegen. Nur in Japan, der Schweiz, Kanada und Luxemburg waren die Kostensteigerungen geringer (die neuen EU-Mitglieder sind hier nicht berücksichtigt). Es ergeben sich für Westdeutschland aber erhebliche Unterschiede im Zeitablauf. Zwi-schen 1991 und 2000 lag die jährliche Kostensteigerung bei durchschnittlich 3,3 Prozent. In den ersten sieben Jahren des neuen Jahrtausends, also im Zeitraum vor der Wirtschafts- und Finanzkrise, zog die Kostendisziplin deutlich an. Die Kostensteigerungen lagen damals bei 2,0 Prozent in Westdeutschland und bei 1,9 Prozent in Gesamtdeutschland. In den nächsten neun Jahren einschließlich des Jahres 2016 stiegen die Arbeitskosten im Durch-schnitt sowohl in Westdeutschland als auch in Gesamtdeutschland wieder etwas stärker um 2,3 Prozent. Die vergleichsweise hohe Kostendisziplin in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends konnte aber den kräftigen Anstieg zu Beginn der 1990er Jahre gerade einmal kompensie-ren. 1991 hatte die westdeutsche Industrie einen Kostennachteil gegenüber dem Durch-schnitt der anderen Industrieländer von rund 30,7 Prozent. Innerhalb von nur vier Jahren stieg diese Differenz auf den Rekordwert von über 45 Prozent. Bis 2000 konnte der Nach-teil auf 30,3 Prozent abgebaut werden, aktuell liegt er bei 24,5 Prozent. In Ostdeutschland stiegen die Arbeitskosten in den ersten fünf Jahren nach der Wiederver-einigung im Jahresdurchschnitt um knapp 15 Prozent. Dies war zusammen mit Griechen-land der stärkste Anstieg. Danach schwächte sich die Kostensteigerung merklich ab. Im Schnitt der Jahre 2000 bis 2007 lag sie bei 2,5 Prozent, zwischen 2007 und 2016 legten sie hingegen um 3,1 Prozent pro Jahr zu. Die jungen EU-Staaten sind erst seit dem Jahr 2000 erfasst. Es werden Unterschiede zwi-schen den einzelnen Ländern in der Höhe der Kostensteigerungen deutlich, wobei insbe-sondere ein Wechsel in der Kostendisziplin im Zeitraum 2000-2007 und 2007-2016 einzel-ner Länder ins Auge fällt. (Vgl. Tab. 2, S. 8f.)

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14 Kostenentwicklung

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Tabelle 2

Industrielle Arbeitskostendynamik im Vergleich

Durchschnittliche Veränderung der Arbeitskosten in nationaler Währung p. a., in Prozent

1991/2016 1991/2000 2000/2007 2007/2016

Japan 1,1 2,1 0,5 0,5

Schweiz 1,3 1,8 1,9 0,3

Kanada 2,3 2,2 3,0 1,9

Luxemburg 2,4 2,6 3,6 1,4

Westdeutschland 2,6 3,3 2,0 2,3

Deutschland 2,7 3,7 1,9 2,3

Frankreich 2,6 2,6 3,3 2,1

Niederlande 2,9 3,2 3,2 2,2

Italien 2,8 2,8 3,4 2,2

USA 3,0 2,8 3,7 2,7

Belgien 2,9 3,7 2,5 2,3

Dänemark 3,1 3,4 3,6 2,4

Österreich 3,0 3,8 2,4 2,8

Irland 3,2 2,8 5,3 2,0

Portugal 3,3 6,1 3,2 0,7

Finnland 3,5 3,8 4,8 2,2

Schweden 3,6 4,2 3,5 3,2

Spanien 3,6 4,8 4,4 1,8

Vereinigtes Königreich 3,8 5,0 4,4 2,2

Norwegen 4,5 4,1 6,0 3,7

Ostdeutschland 4,6 7,8 2,4 3,1

Griechenland 4,6 9,7 5,4 -0,9

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Kostenentwicklung 15

Rumänien 21,9 9,2

Bulgarien 5,9 8,5

Lettland 14,0 6,1

Estland 12,5 5,6

Polen 5,5 4,8

Litauen 8,7 5,0

Slowakische Republik 8,5 4,3

Ungarn 9,6 4,4

Tschechische Republik 7,2 3,9

Malta 4,3 3,5

Slowenien 7,4 3,6

Zypern 4,2 1,2

Quelle: IW Köln

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Arbeitskosten im industriellen Verbund 17

4 Arbeitskosten im industriellen Verbund

Intersektorale Arbeitsteilung bietet Chancen zur Kostenreduzierung

Industrieunternehmen können durch eine verstärkte intersektorale Arbeitsteilung ihre Kostenbelastungen reduzieren, sofern die zuliefernden Branchen ein niedrigeres Kostenni-veau aufweisen. Entscheidende Einflussgrößen sind demnach zum einen das anteilige Ar-beitsvolumen und zum anderen die Kostenunterschiede zwischen dem Verarbeitenden Gewerbe und seinen Zulieferern. Für Deutschland ergeben sich Gewichte von gut 72 Prozent für die Arbeitskosten im Verar-beitenden Gewerbe und von 28 Prozent für die Kosten bei den Zulieferern. Es zeigt sich, dass die Lieferanten der Industrie in Deutschland um 20 Prozent niedrigere Arbeitskosten haben als das Verarbeitende Gewerbe. Im Verbundeffekt, also den nach Arbeitsvolumen gewichteten Arbeitskosten, ergibt sich somit ein Kostenvorteil von 5,2 Prozent gegenüber einer ungewichteten Betrachtung. Dies entspricht einem Kostenvorteil von 2,06 Euro je ge-leistete Stunde. Im europäischen Vergleich stellt der durch den Verbundeffekt erreichte deutsche Kosten-vorteil den Spitzenwert dar. Auf den Plätzen zwei und drei liegen Finnland mit einem Vor-teil von 3,4 Prozent respektive Irland mit 3,0 Prozent. Bei den fortgeschrittenen Standor-ten ergeben sich überwiegend kostensenkende Effekte. Auffällig ist hingegen, dass insbe-sondere bei den Mittel- und Osteuropäischen sowie den eher kostengünstigen Standorten die Berücksichtigung von Verbundeffekten zu Kostensteigerungen führt, da die zuliefern-den Dienstleistungsbrachen höhere Arbeitskosten verzeichnen als das Verarbeitende Ge-werbe. Die größte Arbeitskostensteigerung durch die Einbeziehung der Verbundeffekte weist Bul-garien mit 7,9 Prozent auf, gefolgt von Portugal mit 7,4 Prozent und Kroatien mit 6,3 Pro-zent. In Euro je geleisteter Stunde zeigen sich Kostennachteile in Bulgarien von 0,29 Euro, in Portugal von 0,83 Euro sowie in Kroatien von 0,55 Euro. (siehe Abbildung 2, Seite 14)

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18 Arbeitskosten im industriellen Verbund

Information – Industrielle Arbeitskosten 2016 im

internationalen Vergleich

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Abbildung 1

Industrielle Arbeitskosten 2016

Quelle: IW

-5,2%

-3,4%

-3,0%

-2,7%

-2,3%

-2,0%

-1,8%

-1,6%

-1,1%

-0,7%

-0,4%

-0,3%

-0,2%

-0,2%

-0,2%

0,0%

0,2%

1,5%

1,6%

1,7%

2,5%

2,8%

2,9%

4,8%

5,5%

5,6%

6,3%

7,4%

7,9%

-7,0% -5,0% -3,0% -1,0% 1,0% 3,0% 5,0% 7,0% 9,0%

Deutschland

Finnland

Irland

Österreich

Spanien

Frankreich

Schweden

Belgien

Niederlande

Italien

Norwegen

Dänemark

Griechenland

Schweiz

Vereinigtes Königreich

Slowakische Republik

Luxemburg

Tschechische Republik

Slowenien

Ungarn

Polen

Estland

Litauen

Lettland

Rumänien

Zypern

Kroatien

Portugal

Bulgarien

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Ansprechpartner / Impressum 23

Impressum Alle Angaben dieser Publikation beziehen sich grundsätzlich sowohl auf die weibliche als auch auf die männliche Form. Zur besseren Lesbarkeit wurde meist auf die zusätzliche Bezeichnung in weiblicher Form verzichtet.

Herausgeber Weiterer Beteiligter

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© bayme vbm April 2018

Ansprechpartner / Impressum

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Telefon 089-551 78-133 Telefax 089-551 78-294 [email protected]

Dr. Andreas Bastgen Abteilung Planung und Koordination / Volkswirtschaft

Telefon 089-551 78-422 Telefax 089-551 78-294 [email protected]