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Mehlkäfer Tenebrio molitor Krabbeltiere in Küche und Keller BIOLOGISCHE BUNDESANSTALT FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

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MehlkäferTenebrio molitor

Krabbeltiere in Küche und Keller

BIOLOGISCHE BUNDESANSTALT FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

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KornkäferSitophilus granarius

Familie der Rüsselkäfer, Curculionidae2,5 bis 5 mm

Befallenwerden:

Biologie:

Getreidekörner (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Reis,Mais), aber auch Nudeln

Der zu den Rüsselkäfern gehörende Kornkäfer zeich-net sich durch einen langgezogenen Fortsatz amKopf aus, dem Rüssel, an dem ganz vorne die Mund-werkzeuge sitzen.

Die Larven leben verborgen im Inneren des Getreide-korns, erst der Käfer schlüpft aus. Die Puppe sowiedie Käfer überleben kühles Winterklima. Der Käferkann mehrere Monate hungern. Die Weibchen bohrenLöcher in die Getreidekörner und legen bis zu 200Eier einzeln ab, pro Korn ein Ei. Sie verschließen dieBohrlöcher mit einem Wachspfropfen.

Kornkäfer können nicht fliegen.

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Kupferrote DörrobstmottePlodia interpunctella

Familie der Zünsler, Pyralidae1,5 bis 2 cm

Befallenwerden:

Biologie:

Trockenobst, Nüsse, Backwaren, Müslis, Süßwaren, Früchtetees

Die winzigen Eilarven können durch Ritzen in dieVorräte eindringen. Dort verspinnen sie die Nahrungmit einem sehr losen Gewebe.

Die großen Larven wandern zur Verpuppung gerneaus und durchbohren mit ihren kräftigen Mundwerk-zeugen auch Verpackungsmaterial wie Pappe, Papieroder Folien. Diese Wanderlarven verpuppen sich ineinem von ihnen gesponnenen Kokon in Fugen undRitzen.

Die Motten fliegen bei Temperaturen oberhalb von 15Grad. Ein Weibchen legt ca. 200 Eier. Zwei bis fünfGenerationen pro Jahr.

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MehlmotteEphestia kuehniella

Familie der Zünsler, Pyralidae2,5 bis 3 cm

Befallenwerden:

Biologie:

Mehlprodukte, Backwaren, Körner,Trockenobst

Die rötlich, grünlich-weißen, bis zu 2 cm langen Rau-pen können auf der Oberfläche der Vorräte auffälligeGespinste spinnen. Sie verpuppen sich häufig in Ver-stecken außerhalb der Nahrungsgüter.

Drei bis vier Generationen können jährlich auftreten.Das Weibchen legt ca. 200 Eier ab. Die Schädlingesind kälteempfindlich.

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Befallenwerden:

Biologie:

Rotbrauner ReismehlkäferTribolium castaneum

Familie der Schwarzkäfer, Tenebrionidae3 bis 4 mm

Mehl, Teig- und Backwaren, Trockenobst, Nüsse

Der Rotbraune Reismehlkäfer ist der kleine Verwand-te des 12 bis 18 mm großen Mehlkäfers auf dem Titel-blatt. Die Larven sind erst weiß, später gelb-braungefärbt und sind schlanker als die erwachsene Käfer ,aber mindestens doppelt so lang.

Diese Mehlwürmer verschmutzen ihre Nahrung sehrstark, so dass sie muffig riecht. Ein Weibchen legt600 Eier ab (der Große Mehlkäfer 150 bis 200 Eier).Die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer dauert vierMonate (bzw. 1 _ Jahre).

Larven und Käfer sind kälteempfindlich.

Befallenwerden:

Biologie:

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GetreideplattkäferOryzaephilus surinamensis

Familie der Plattkäfer, Cucujidae3 mm

Befallenwerden:

Biologie:

Getreidekörner, Teig- und Backwaren, Trockenobst, Nüsse

Getreideplattkäfer fallen erst auf, wenn sie in großenMengen auftreten. Sind die Temperaturen hoch, sokönnen sich aus den Eiern innerhalb von drei WochenKäfer entwickeln; eine explosionsartige Vermehrungist daher häufig. Die Weibchen können 150 bis 200Eier ablegen. Frost vertragen die Käfer nicht.

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BrotkäferStegobium paniceum

Familie der Nagekäfer, Anobiidae3 mm

Befallenwerden:

Biologie:

Backwaren, Nudeln, Gewürze, Tees und pflanzliche Drogen.

Der Befall ist durch die stecknadelkopfgroßen, kreis-runden Löcher leicht zu erkennen. Die frisch ge-schlüpften Käfer können verschiedene Verpackungs-materialien – nicht nur Papier, sondern auch Plastik– durchbohren und fliegen dann zum Licht.

Der Käfer nimmt keine Nahrung auf. Das Weibchenlegt bis zu 100 Eier. Der Käfer fliegt nur bei Tempera-turen oberhalb von 15 Grad.

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SpeisebohnenkäferAcanthoscelides obtectus

Familie der Samenkäfer, Bruchidae3 bis 5 mm

Befallenwerden:

Biologie:

Bohnen

Speisebohnenkäfer legen noch auf dem Feld ihre Eieran jungen Bohnen ab. Die Larve bohrt sich ein undhöhlt im Laufe ihrer Entwicklung die Bohne aus. Sieverpuppt sich in der Bohne und bleibt häufig in ihr,auch wenn diese trocken ist und wird so ins Hausgebracht. Speisebohnenkäfer können aber nichtbereits getrocknete Bohnen befallen; sie vermehrensich daher im Vorratslager nicht.

Ein Verwandter mit ähnlicher Lebensweise und Aus-sehen ist der Erbsenkäfer.

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Gemeiner SpeckkäferDermestes lardarius

Familie der Speckkäfer, Dermestidae6 bis 10 mm

Befallenwerden:

Biologie:

Schinken, Dauerwurst, Käse, Wolle, Federn,Leder, Fell, Tierpräparate, Insektensammlungen

Behaarte Larvenhäute sind das erste Zeichen füreinen Speckkäferbefall. Die Larven verursachen vorallen Dingen Schabe- und Lochfraß. Die Weibchenlegen 100 bis 200 Eier ab. Unter günstigen Beding-ungen können sich bis zu sechs Generationen proJahr entwickeln, d. h. der Befall kann sich explo-sionsartig ausbreiten.

Käfer und Larven vertragen vorübergehend auch nie-drige Temperaturen. Die Larven können Allergienauslösen.

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MessingkäferNiptus hololeucus

Familie der Diebskäfer, Ptinidae2,5 bis 4,5 mm

Befallenwerden:

Biologie:

Pflanzliche Isolierstoffe, Lebensmittel, Zigarren, Seide, Wolle, Kunstfasern

Der Messingkäfer ist ein typischer Mitbewohner inalten Gebäuden, in denen er häufig in Zwischen-böden mit pflanzlichen Dämmstoffen, z. B. Strohlebt. Von dort wandert er bevorzugt in feuchte Vor-räte.

In der Regel tritt nur eine Generation pro Jahr auf.Die Weibchen legen 20 bis 30 Eier, aus denen nachzwei bis vier Wochen die Larven schlüpfen. Bei Ein-bau von Zentralheizungen verschwinden die Käfer inder Regel.

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StaublausLeposcelis spp.

Familie der Staubläuse, Psocidae1 bis 2 mm

Befallenwerden:

Biologie:

Getreide, Gewürze, aber auch Papier und Textilien

Zu dieser Gruppe gehören eine ganze Reihe schwierigzu unterscheidender Arten. Die Schädlinge brauchenzum Leben hohe Luftfeuchtigkeit. Sie verursachenSchaden, indem sie an Büchern, Akten oder Tapetenschaben.

Staubläuse können nicht fliegen, haben aber manch-mal noch Flügelstummel oder -schüppchen, wie aufdem Bild auch zu erkennen ist.

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MehlmilbeAcarus siro

Spinnentiere, Acaridae0,4 bis 0, 6 mm

Befallenwerden:

Biologie:

Körner, Teig- und Backwaren, Tierfutter

Wie alle Spinnen hat die ausgewachsenen Mehlmilbeacht Beine. Larven haben nur sechs Beine.

Die befallenen Vorräte sehen aus, als wären sie voneiner hellen Staubschicht überzogen. Die Produkteschmecken bitter und sind für Mensch und Tiergesundheitsschädlich. Mehlmilben treten vor allenDingen auf, wenn die Vorräte feucht werden. AndereMilbenarten gehen auch an Trockenobst.

Eine verwandte Art ist die Hausmilbe (Glyciphagusdomesticus), die auch Feuchtigkeit liebt. Sie lebt anWänden und Polstermöbeln. Hausmilben habenimmer acht Beine und unterscheiden sich durch dielängeren Haare von der Mehlmilbe.

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KleidermotteTineola biselliella

Familie der echten Motte, Tineidae8 mm

Befallenwerden:

Biologie:

Wolle, Pelze, Teppiche, keine Lebensmittel

Die blassgelbe, glänzende Kleidermotte entwickeltsich innerhalb von drei Monaten zum ausgewachse-nen Schmetterling. Die Weibchen können 100 bis 200Eier legen, die sie in der Regel einzeln ablegen. Dadie Eier nicht angeklebt werden, fallen sie ausbenutzten Kleidungsstücken heraus. Für die Larvensind die Gespinströhrchen typisch.

Ähnlich leben die Pelzmotte (Tinea pellionella) unddie Fellmotte (Monopis rusticella).

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Vorräte in Küchen und Kellern bieten Nahrung für viele ungebeteneGäste. Meistens werden sie mit den verpackten Lebensmitteln ins Hausgeholt; manchmal fliegen sie durchs Fenster herein. Diese Tierchenmögen Ekel hervorrufen, aber vergiften kann man sich nicht, es seidenn, die Vorräte haben angefangen zu schimmeln.

Bevor die befallenen Vorräte weggeworfen werden, sollte man wissen,um welchen Schädling es sich handelt. Einige Insekten verstecken sichin Ritzen im Schrank und können von dort neu gekaufte Vorrätebefallen. Nur wer die Biologie der Schädlinge kennt, weiß wie sie zubekämpfen sind. Dabei soll Ihnen diese Broschüre helfen.

Insekten durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien. Larven undPuppen sind im Gegensatz zu den erwachsenen Käfern und Mottenschwierig zu bestimmen. Insekten hinterlassen neben Kot häufig auchleere Larvenhäute, da sie sich mehrmals häuten.

Um die kaum sichtbaren Milben oder Staubläuse zu erkennen, ist einMikroskop notwendig. Gehen Sie deswegen zum Pflanzenschutz- oder Gesundheitsamt oder fragen Sie Ihren Apotheker.

Mit einer gründlichen Säuberung kann man dem Übel in der Regel Herrwerden. Von Nutzen ist auch immer, wenn Vorräte vorbeugend inluftdicht abschließenden Gefäßen gelagert werden.

Krabbeltiere in Küche und Keller

Eine Broschüre für die Grüne Woche in Berlin

vom 17. bis 26. Januar 2003

Text: W. Wohlers, C. Adler

Abbildungen: Bayer CropScience, Deutschland

Layout: F. Flöthmann

Druck: Druckerei Arno Brynda, Berlin

Der Druck wurde finanziert aus Mitteln der

Gemeinschaft der Förderer und Freunde der

Biologischen Bundesanstalt für Land- und

Forstwirtschaft e.V. (GFF)

http://www.bba.de/allgem/gff.htm

BIOLOGISCHE

BUNDESANSTALT

FÜR LAND- UND

FORSTWIRTSCHAFT

Messeweg 11/12,

38104 Braunschweig

http://www.bba.de

Krabbeltiere inKüche und Keller

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