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1 Infoblatt zum Punktspiel gegen die SpVgg Fürth (21.10.17) 3 Siege in Folge, Tabellenplatz 4 Anschluss wieder her- und die Weichen gradeaus gestellt. So schnell kann das gehen, wenn man sich noch am Anfang der Saison befindet. Wobei, ein gutes Drittel ist ja schon wieder vorbei, was einem natürlich nicht so vorkam. Nachdem man in den Wochen zuvor eher Magerkost servierte und dementsprechend maximal ein Punkt holen konnte, wurden die letzten Spiele gegen Lautern, Aue und Regenburg doch relativ souverän gewonnen. So kanns weiter gehen! Passenderweise sind heute die Fürther zu Gast, welche den 17ten Tabellenplatz inne haben. Der Anspruch sind demzufolge weitere drei Punkte und der Beginn einer Heimserie, die sich sehen lässt. ;-) Möglicherweise hat ja Sebastian Polter wieder Aktien daran. Mit 5 Toren in den besagten letzten drei Partien sticht er natürlich etwas heraus. Aber auch andere Spieler haben natürlich einen Anteil am derzeitigem Formhoch. Damit das auch so bleibt sollten auch wir auf den Rängen wieder Vollgas geben! Auswärts ging die Stimmung zuletzt klar die aus dem Spiel gegen Lautern ist jedoch mehr als ausbaubar. Zeigt mal wieder etwas mehr Emotionen und kommt aus euch heraus Leute! Ihr seid hier doch nicht auf Arbeit! Der Spieltagsflyer, welchen ihr in den Händen haltet, besticht mal wieder durch die gewohnten Kategorien, gepaart mit 2 kleineren (kritischen) Kommentaren, welche euch etwas zum Nachdenken bringen sollen. Außerdem gibt es noch zwei Leseproben zum ab heute erhältlichem Jottwede! Zuletzt gab es ja schon ein Interview mit den Machern und nach wie vor gilt Kaufempfehlung! Schlappe 3€ werden fällig für Reiseberichte aus der ganzen Welt. Ansonsten solltet ihr heute Abend noch nichts vor haben, schaut doch mal schnell auf Seite 16 dieses Flyers. Die SixtyNiners laden zur Feier! Vor dem Spiel könnte sich auch ein Blick auf Seite 19 lohnen, denn dort findet ihr mal wieder einige Liedertexte abgedruckt. Na dann viel Spaß beim Spiel und supporten! Eisern Union!

Infoblatt zum Punktspiel gegen die SpVgg Fürth (21.10.17) · 1 Infoblatt zum Punktspiel gegen die SpVgg Fürth (21.10.17) 3 Siege in Folge, Tabellenplatz 4 – Anschluss wieder her-

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Infoblatt zum Punktspiel gegen die SpVgg Fürth (21.10.17) 3 Siege in Folge, Tabellenplatz 4 – Anschluss wieder her- und die Weichen gradeaus gestellt. So schnell kann das gehen, wenn man sich noch am Anfang der Saison befindet. Wobei, ein gutes Drittel ist ja schon wieder vorbei, was einem natürlich nicht so vorkam. Nachdem man in den Wochen zuvor eher Magerkost servierte und dementsprechend maximal ein Punkt holen konnte, wurden die letzten Spiele gegen Lautern, Aue und Regenburg doch relativ souverän gewonnen. So kanns weiter gehen! Passenderweise sind heute die Fürther zu Gast, welche den 17ten Tabellenplatz inne haben. Der Anspruch sind demzufolge weitere drei Punkte und der Beginn einer Heimserie, die sich sehen lässt. ;-) Möglicherweise hat ja Sebastian Polter wieder Aktien daran. Mit 5 Toren in den besagten letzten drei Partien sticht er natürlich etwas heraus. Aber auch andere Spieler haben natürlich einen Anteil am derzeitigem Formhoch. Damit das auch so bleibt sollten auch wir auf den Rängen wieder Vollgas geben! Auswärts ging die Stimmung zuletzt klar – die aus dem Spiel gegen Lautern ist jedoch mehr als ausbaubar. Zeigt mal wieder etwas mehr Emotionen und kommt aus euch heraus Leute! Ihr seid hier doch nicht auf Arbeit!

Der Spieltagsflyer, welchen ihr in den Händen haltet, besticht mal wieder durch die gewohnten Kategorien, gepaart mit 2 kleineren (kritischen) Kommentaren, welche euch etwas zum Nachdenken bringen sollen. Außerdem gibt es noch zwei Leseproben zum ab heute erhältlichem Jottwede! Zuletzt gab es ja schon ein Interview mit den Machern und nach wie vor gilt – Kaufempfehlung! Schlappe 3€ werden fällig für Reiseberichte aus der ganzen Welt. Ansonsten solltet ihr heute Abend noch nichts vor haben, schaut doch mal schnell auf Seite 16 dieses Flyers. Die SixtyNiners laden zur Feier! Vor dem Spiel könnte sich auch ein Blick auf Seite 19 lohnen, denn dort findet ihr mal wieder einige Liedertexte abgedruckt. Na dann viel Spaß beim Spiel und supporten! Eisern Union!

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1. FC Union Berlin vs. 1.FC Kaiserslautern 5:0 – 25.09.2017/ 8.Spieltag Montagsspiel im Stadion an der Alten Försterei und wer ist zu Gast? Natürlich die Jungs vom Betzenberg, wie sollte es anders sein. Gefühlt sind Spiele gegen die Roten Teufel immer an Wochentagen oder gar in diesen sogenannten englischen Wochen. Kaum mal ein Spiel, welches am Wochenende stattfindet. Ist zwar jetzt eher so ne gefühlte Geschichte, da ich das nicht genauer recherchiert hab‘, aber von den letzten 3 Auswärtsspielen waren auf jeden Fall zwei an Wochentagen und auch die Gäste kreuzten hier ja schon sowohl Montags, als auch Freitags auf. Also hieß es mal wieder ein Zeichen, wenn auch im kleineren Stil, zu setzen und die „Anstoßzeiten“-Fahne zum Intro auszupacken. Die trotz der widrigen Umstände zahlreich angereisten Gäste hatten denselben Eindruck wie wir und packten entsprechend ihre bekannte „We don’t like Mondays“-Fahne zentral an den Zaun. Bei uns gab es zur genannten Fahne noch die üblichen Schwenker und auch die neue Waldseiten Zaunfahne konnte auch ohne pompöses Intro den Block merklich aufwertet. Nun zum Spiel, in welches man nicht unbedingt sonderlich euphorisiert startete. Die Auswärtsniederlage in Sandhausen war schon sehr unnötig, auch weil man nun schon seit 5 Spielen nicht mehr gewinnen konnte. Lautern dazu heute auch mit neuem Trainer am Start, was bekanntlich für die ein oder andere Wendung sorgen kann. Andererseits war hier heute aber auch der Tabellenletzte zu Gast und da sollte man doch eigentlich auch gewinnen, wenn man dem intern selbst gesteckten Ziel „Aufstieg“ gerecht werden will.

Hinweis

Wir möchten kurz nochmal auf etwas hinweisen, was eigentlich selbstverständ-lich sein sollte. Dabei geht es um das anstehende Spiel von Borussia Mönchen-

gladbach im Olympiastadion, welches zeitgleich zu unserem Spiel in Heiden-heim stattfinden wird. Bevor einige wenige die beste Ausrede suchen, warum sie nicht mit nach Heidenheim können, sei auf eines hingewiesen: Unioner, welche

nicht ausdrücklich von der aktiven Szene von Gladbach eingeladen wor-den sind, haben nichts im Gästeblock verloren. Das gilt für dieses Spiel ge-

nauso wie für jedes andere. Die Kontakte bestehen zwischen den Ultrá- und Hooliganszenen – eine Fanfreundschaft gibt es also nicht. Wer generell Sympa-thie oder Neugier verspürt kann die Spiele von neutralen Plätzen aus verfolgen. Wir sehen uns in Heidenheim bzw. in den Kneipen Berlins zum Union gucken!

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Den vielen Skeptikern zum Trotz legten unsere Männer auf dem Rasen dann auch einen ordentlichen Start hin und konnten, auch begünstigt durch kapitale Fehler der Lauterer, schnell in Front gehen. Die Führung baute man dann bis zur 30ten Minute sogar auf 4:0 auf, was bei dem ein oder anderen schon für ungläubiges Staunen sorgte. Was war denn da los?! Lautern nun natürlich völlig von der Rolle und der Sieg sollte dann in Halbzeit zwo sogar noch mit einem weiteren Treffer erhöht und wasserfest gemacht werden. Aus einer guten Mannschaftsleistung stach natürlich Polter heraus, der 3 Treffer erzielen konnte, wobei er in Halbzeit 1 ja sogar noch nen Elfer vergab. Starkes Spiel! Kurios auch, dass sein letztes Tor von Hartel mit dem Hintern vorbereitet wurde. Das sieht man auch nicht alle Tage! Auch wenn ich hier unsere Mannschaft schon sehr lobe, muss man allerdings auch sagen, dass die Leistung der Gäste absolut unterirdisch war. Das veranlasste auch deren Anhang dazu, die letzten 30 Minuten des Spiels vorrangig zu schweigen. Auch wenn das immer sehr komisch wirkt, kann man das schon irgendwo nachvollziehen, dass man da kein Bock mehr hat. Keine Ahnung wann das das letzte mal bei uns vorgekommen ist, war zum Glück in den letzten Jahren nie so prekär. :) Allerdings war unser Support heute auch nicht unbedingt dem hohen Sieg würdig. Phasenweise wirkte das für mich eher wie nen zufriedenes Nicken, als nen ausgelassenes Feiern. Schade, nach der doch etwas längeren Phase ohne Sieg und der Spielweise der Mannschaft wäre da mehr drin gewesen und die Jungs hätten das auch verdient gehabt! Aber vielleicht hatte der ein oder andere doch im Hinterkopf, dass eben der Tabellenletzte zu Gast war. Schade! Da der Bericht mit dem fanpolitischen Thema der Anstoßzeiten begonnen wurde, soll es auch mit solch einem Thema enden. Denn Mitte der zwoten Halbzeit gab es von uns im Rahmen des dritten Aktionsspieltags noch ne Tapete zum Thema Regionalliga

und Chinas U20. „Unser Problem mit euch: Mehr H€rz für ein Teams aus China – als für die Kleinen der

Regionalliga!“ prangte darauf, was denke ich selbsterklärend ist. Leider haben sich die Gäste nicht mit einer Tapete an der Aktion beteiligt, als wir

sie jedoch zum Scheiß DFB-Wechselgesang aufforderten, kamen sie diesem auch recht lautstark nach. Hatten sich ihre Stimmen ja auch aufgespart, dank eingestelltem Support :-)

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Erzgebirge Aue vs. 1.FC Union Berlin 1:2 – 30.09.2017/ 9.Spieltag Aue! Schweine! Beim Schreiben dieses Berichts mit einiger Zeit Abstand zum oben genannten Spieltag muss ich ehrlich gestehen, dass bei mir nicht allzu viel von diesem Kick im Schacht hängen geblieben ist. Irgendwie war an diesem Tag alles eher durchschnittlich, oder doch nicht? Von vorne: die Anreise mit 2 Bussen plus einigen Leuten auf der Schiene und im PKW – eher Durchschnitt. Mittlerweile ist das Stellen von mindestens 2 Bussen zu jedem Spiel in der Fremde ja unser Anspruch, was auch gut so ist. Die kurze Fahrt – auch irgendwo Durchschnitt. Auch wenn einige Leute mal wieder zum „Kurzfahrt-Syndrom“ neigten und sich, die Uhr und die schmelzende Kilometeranzahl steht’s vor Augen, mit einem enormen Druck ein Getränk nach dem anderen genehmigten. Sportlich! Auch das neue Stadion im Erzgebirge halte ich in seiner finalen Form nur für einen durchschnittlich Neubau wie er auch im Rest der Republik stehen könnte. Auf Mundlöcher gebe ich generell nicht viel, aber wenn diese wie in Aue auch noch zentral hinterm Tor platziert werden und so ganze Kurven teilen, fehlt mir persönlich dazu jegliches Verständnis. Unklar ist inwiefern die Szene der Veilchen dort in die Planung mit einbezogen wurde, stimmungsfördernd kann die Architektur aber nicht sein. Aber vielleicht irre ich mich auch und die Sachsen rund um die Erzbrigade machen bald zu jedem Spiel aus dem neuen Stadion einen Hexenkessel! Heute unterstützten sie ihr Team aufgrund von irgendwelchen Querelen mit dem eigenen Verein allerdings nicht organisiert, gelegentlich wurde mal ein „Aaaaaaaaue“ in die Baustelle geschmettert. Quittiert wurde jenes Gekreische vom Berliner Anhang stets mit einem „Schweeeine“, was einigen Auer Kutten auf der Gegengerade natürlich nicht wirklich schmeckte und sofort wieder verstummen lies. Unseren Support bezeichne ich jetzt auch einfach mal als durchschnittlich, auch wenn es schon, möglicherweise auch unterstützt durch das neue Dach, ein paar Ausreißer nach oben gab. Durchschnitt war auch die Leistung auf dem Rasen in Halbzeit 1 und eigentlich nicht weiter erwähneneswert. Deutlich besser ging es dann nach der Pause weiter, sodass Hartel in der 55. Minuten das 1:0 erzielen konnte. Ohnehin weiß der Junge bislang sehr zu gefallen! Knappe 15 Minuten später konnte dann Polter noch einen draufsetzten, wobei Aue kurze Zeit später den alten Abstand wieder herstellen konnte. Dabei blieb es jedoch auch, sodass man die 3 Punkte etwas feiern konnte.

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Ansonsten sind auf unserer Seite noch die extrem gute Rot-Quote im Gästeblock und der äußerst an-sehnliche Zaun zu erwähnen. Das geht also auch im neuen Stadion noch! Wenn der Bau fertiggestellt ist, wird sich

bedauerlicher-weise der wirkliche Vorteil vom Erzgebirgsstadion

erledigt haben, nämlich die Sicht von der angrenzenden Straße ins Stadion. Diese ermöglichte bisher den SVlern wenigstens ein Spiel in der Saison live sehen zu können und bot auch immer die Möglichkeit, die Ausgesperrten mit Gesängen zu würdigen. Und das wurde heute nochmal sehr ordentlich, sodass sich für die SVler, aber auch die Stadiongänger, ein paar sehr emotionale Momente ergaben. Keiner kriegt uns klein – was zählt ist der Verein! SSV Jahn Regensburg vs. 1.FC Union Berlin 0:2 – 15.10.2017/ 10.Spieltag In der letzten Saison schaffte es der SSV Jahn Regensburg, nach insgesamt drei Saisons in Liga 3 und einer Saison in der Bayernliga, wieder in die zweite Liga aufzusteigen. Dabei ist es gefüllt garnicht so lange her, dass man zuletzt im Jahnstadion antischen durfte, was auch am Duell im DFB Pokal 2013 liegen dürfte. Seitdem hat sich jedoch einiges getan und so trägt der Jahn seine Heimspiele mittlerweile in einem Neubau anstatt im alten Jahnstadion aus. Schade eigentlich. Dennoch kann man von einer kleinen Vorfreude sprechen, da es sich bei der Fanszene um die Ultras Regenburg ja doch um eine mit Gesicht handelt. Zudem eine laut Hörensagen schöne Stadt und außerdem das perfekte Wetter an diesem Wochenende. Aus diesen Gründen wurde sich auch mal wieder für eine „konspirative“ Anreise (im Bullen-Slang, alternativ auch „frei gewählte“) entschieden, um so noch die Möglichkeit zu haben, in ein Brauhaus in der Innenstadt einzukehren. Nachdem man sich extra über die Dörfer und dazu noch im dichtesten Nebel Regensburg näherte, damit die Cops nicht auf die Idee kommen uns Stunden vorher zum Stadion zu bringen, fuhr man im Endeffekt dann doch in der Innenstadt locker 3 mal an selbigen vorbei. Jut zum Glück waren diese noch beim Frühstück, sodass man das gewählte Brauhaus dennoch erreichte. Ein paar doppelte Halbe und einer Live-Darbietung der bayrischen Volksmusik, welche den Mob zum toben brachte (Andreas Gabalier ist übrigens kein Bayer, aber was kümmern uns schon Details?), später, hies es dennoch Abmarsch.

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Das Stadion weder von Außen noch von Innen der Knaller, aber immerhin nicht

kompletter Einheitsbrei.

Natürlich nichts im Vergleich zum alten Stadion mit Charakter. Spontan wurde sich entscheiden auf den eigentlichen

Gästesteher zu verzichten und auf die Sitzplätze auszuweichen, was sich sowohl für die Optik als auch die Stimmung als richtige Entscheidung erwies. Dass die Leute heute Bock hatten zeigte sich auch schon zur Hymne, zu welchem spontan der Klassiker „Wir trinken das schäumende Bier…“ zum besten gegeben wurde. Auch über die Spielzeit war die Stimmung im sonnigen Gästeblock auf einem zufriedenstellendem Niveau, mit ein paar Höhen und Tiefen versteht sich. Das Spiel ging eigentlich gut los und Union hatte vielleicht leichte Vorteile in der Anfangsphase. In der 19ten Minuten kam es dann jedoch zu einem berechtigen Eltmeter gegen uns, welcher die Gegenseite schon in Jubel ausbrechen ließ. Doch der Heimanhang hatte die Rechnung ohne den extrem starken Jakob Busk gemacht, welcher nicht nur den Elfer selber, sondern auch den Nachschuss parieren konnte. Dies löste wiederum bei uns Extase aus, was von einem anfeuernden „Kämpfen und Siegen“ gefolgt wurde. Der Gesang war noch garnicht abgeklungen da klingelte es schon im richten Tor. Polter mit seinem 6ten Saisontor. Fette Sache! Union dann besser, was aber „erst“ in der 2ten Hälfte belohnt wurde. Im dritten Anlauf schaffte es dann Gogia den Ball im Kasten unter bringen, womit der Ausgang des Spiels besiegelt wurde. Regensburg kam zwar nochmal zu zwei guten Möglichkeiten, kam aber nach wie vor nicht an Busk bzw. dem Pfosten vorbei. Verdienter Sieg, perfekter Tag! Wie schon in Aue war auch der Anteil der in Rot gekleideten Unioner übrigens auch auf einem sehr gutem Niveau, sodass einmal mehr der Beweis erbrachte wurde, dass eine solche einheitliche Optik einfach fett wirkt.

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Die Stimmung auf der Heimseite sicherlich okay, wenn man bedenkt dass die relativ kleine Szene noch eine Weile brauchen wird um alle Kurvengänger zu erreichen. Gefallen tat jedenfalls der nachgemalte „Turm“, also das Anzeigehäuschen aus dem alten Jahnstadion, welcher über der Kurve anstelle der Werbung angebracht wurde. Auch dass die restliche Werbung oberhalb der Kurve mit roten Stoffbahnen abgehängt wurde/wird, wirkte sich positiv auf das Gesamtbild der Kurve aus. Die Heimreise sollte noch so einiges bereit halten. Die „konspirative“ Abreise erfolgte zunächst sehr entspannt und auf einem Rasthof irgendwo in Sachsen konnten die Hauptstadtkinder den Sternenhimmel bestaunen. Wirkte fast so als würden wir die Milchstraße nur aus dem Märchenbuch kennen. Leider musste diese Begeisterung kurze Zeit später einem gänzlich anderem Gefühl weichen, denn man kam nur kurz nach dem einem Unfall an der Unfallstelle an. Der üble Anblick, welchem man sich nicht entziehen konnte (gegen Unfallgaffer!), machte sehr betroffen und die Stimmung war mehr als bedrückt. Da wird einem mal wieder klar, dass es eben nicht selbstverständlich ist unbeschadet nach Hause zu kommen und dass trotz dem ganzen Spaß und der Befreitheit, die eine solche Fahrt mit sich bringt, Aufmerksamkeit sehr wichtig ist… Nach unserem jetzigen Kenntnissstand gab es zum Glück keine Toten und involvierte Unioner sind nur leicht verletzt. In diesem Sinne – Allzeit Gute Fahrt an alle Unioner und Fußballfans.

Kommentar Andreas Lorenz in der Abteilung Kommunikation und Medien Kommunikation und Medien, zwei sehr schwerwiegende Wörter, wenn man überlegt, dass sie alles Umfassen was Verständigung und die verwendeten Wege der Verstän-digung (bspw. Buch, Printmedien, Internet) umfassen. Gerade für eine öffentliche In-stitution sind das natürlich wichtige Themen, weswegen es in unserem Verein auch eine extra Abteilung für diese Themen gibt, welche unter der Federführung von Chris-tian Arbeit steht. Vor kurzer Zeit wurde in dieser AG eine neue Stelle, namentlich „Lei-ter Medienstrategie“, geschaffen und mit Andreas Lorenz, ein vielbeschriebenes Blatt in der Berliner Sportberichterstattung, besetzt. Diese Personalie, kann man kritisch sehen und muss man auch kritisch sehen. Hin-tergrund dazu ist, dass Lorenz bekennender Herthaner ist und im Laufe seiner Karri-ere auch schon Kontakt zum Hohenschönhausener Verein hatte. Ist dies wirklich die richtige Personalie um eine entscheidende Rolle in der Außendarstellung unseres Vereins einzunehmen? Aber natürlich gehören zu so einer Personalentscheidung auch immer zwei Parteien dazu. Ebenso sind zwei Seiten von Kritik (positive und ne-gative) Aspekte zu betrachten, was wir im Folgenden mal kurz abreisen wollen. Rein fachlich ist die Ergänzung der immer wichtiger werdenden Abteilung durch einen fachlich guten und erfahrenen Journalisten als positiv anzusehen und natürlich nach-zuvollziehen. Insbesondere, da er die spezielle Berliner Medienlandschaft in- und aus-wendig kennt und, im Gegensatz zu einem gänzlich Fachfremden, Interesse am Ber-liner Fußball hat. Zur Leitung der Medienstrategieabteilung ist Erfahrung nun mal sehr wichtig und wenn der Posten durch jemanden besetzt werden kann der aus dem Bu-siness ist und bislang für die Gegenseite (also die berichtenden Medien) arbeitete, kann ist dies natürlich ideal. Denn auf diese Weise sollte er auch wissen, wie und wo

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Union angreifbar ist. Ist es insofern vielleicht nicht wirklich praktischer jemanden aus der alten Journalistenschule in den eigenen Reihen zu wissen? Andererseits muss man sich trotzdem fragen, ob es niemand anderen mit den oben genannten Vorzügen und fachlichen Kompetenzen gibt, der unserem Verein näher oder zu mindestens nicht gegenüber steht? Und außerdem was bringt einen stolzen Herthaner dazu bei Union arbeiten zu wollen? Treibt ihn der Erfolg zu uns? Ein Erfolgs-„Fan“?! Als Herthaner der „alter Schule“ ist er mit der gemeinsamen Freundschaft und später einer gesunden Rivalität aufge-wachsen. Womöglich empfindet er selbst gar keine Feindschaft, womit er sich jedoch in kleiner werdender Gesellschaft befinden dürfte. Die Frage die sich stellt ist vor al-lem, wie verhält er sich, wenn es darauf ankommt seinen Herzensverein zu kritisie-ren? Wird er professionell sein und auch Kritik gegen diesen äußern können? Schließ-lich riecht es früher oder später nach weiteren Aufeinandertreffen mit den Charlotten-burgern und die letzten Duelle waren auch immer durch Sticheleien von Vereinsoffizi-ellen und Spielern geprägt. Warum wählt unser Verein jemanden in seine Reihen, der über einen seiner ärgsten Konkurrenten berichtet hat und sie somit eventuell stärkte und interessant machte? Die Frage kann wohl nur von den Entscheidern beantwortet werden, denn ich sehe hier kaum Anforderungen, welche nicht auch von jemand anderem hätten ausgefüllt werden können. Folglich werden auch kaum Vorteile ersichtlich. Mal ganz davon ab-gesehen gab es in der Vergangenheit bereits eine kleine Fehde zwischen Lorenz und Arbeit, als ersterer Arbeit als Clown titulierte, gab. Übrigens auch im Rahmen des Derbys, wobei er gleich noch ein paar Bemerkungen brachte, welche seine unter-schiedlichen Auffassungen zu einem ordentlichen Derby zeigen: „Schade nur, dass ein Clown mit Mikrofon - Unions Stadion- und Pressesprecher Christian Arbeit - unnötig Zirkus machte. Wer in offizieller Vereinsfunktion Hertha mehrfach provoziert (Beispiele: "Sensations-Neuzugang Wichniarek" oder "Wir haben wenigstens ein Zuhause."), braucht dringend Nachhilfe. Zu den Themen Berlin. Fuß-ball. Gastgeber-Rolle. Fan-Risiken. Und vor allem zum Thema Anstand. Zitat: "Klasse Derby, aber unnötige Provokation"“ – Quelle: http://www.berliner-kurier.de/21730160 Wurde hier vergessen, verziehen oder einfach missachtet? Etwas heuchlerisch mutet das ganze jedenfalls schon an. Klar ist jedoch auch, dass wir uns leider nicht mehr in den Zeiten befinden, in denen jeder Vereinsmitarbeiter Vollblutunioner ist. Das ist wohl eine der Kehrseiten der sport-lichen und kommerziellen Weiterentwicklung. Es ist auch abwegig, dass vor jeder Per-sonalentscheidung jeder Unioner um Zustimmung gebeten wird. Dies ist uns natürlich vollkommen klar. Dennoch wollen wir nicht jede Personalentscheidung, welche um-stritten ist, still hinnehmen, sondern zum Hinterfragen anregen. Schließlich verstand sich Union schon immer als Verein für die Fans und arbeitete auch hinter den Kulissen mit Charakteren, welche unseren Verein geprägt haben, anstatt mit einem austausch-baren Team. Nach der Verpflichtung unseres derzeitigen Co-Trainers Henrik Peder-sen mit RB Vergangenheit ist dies jedoch schon die zweite kritische Personalentschei-dung in kurzer Zeit! Personalentscheidungen wie diese können auch zu einer Ver-wässerung dieser Werte führen. Letztendlich liegt es an ihm uns eines Besseren zu belehren und die Entscheidung zu rechtfertigen. Jeder Unioner sollte sich seine Mei-nung zu diesem Thema selbst bilden und als weiterhin kritisch bleiben! Es muss eben auch nicht jedem Alles gefallen!

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Grundsätze der Waldseite Inzwischen sollte ja bekannt sein um was es geht. Auch heute wird natürlich wieder einer unserer 5 Grundsätze in der Wald-Seite genauer erklärt um zum einen noch einmal die unterschiedlichen Intensionen der Schreiber hinter den Grundsätzen zu beleuchten und zum anderen dieses für uns wichtige Thema dauerhaft präsent zu halten. Also wie immer durchlesen, verstehen und beherzigen! 4. Grundsatz: Anderen Unionern respektvoll begegnen Man hört und liest oft von der „Union-Familie“ doch seit den Regional- und Oberliga-zeiten ist viel Zeit vergangen. Kamen damals zu wirklich interessanten Spielen, wo es auch einen Gegner auf den Rängen gab, vielleicht 5.000 Zuschauer zum Spiel, so sind heute zu jedem Heimspiel knapp 20.000 Leute im Stadion An der Alten Försterei zugegen. Der einzig ausschlaggebenden Punkt, ob „Ausverkauft“ gemeldet werden kann oder nicht hängt heute oft nur noch vom Gästeblock ab. Wo also früher überspitzt gesagt jeder Jeden kannte, läuft man heute durch das Stadion und hat 3/4 der Besucher davon noch nie gesehen. Es ist leider kein Geheimnis, dass die aktive Fanszene nicht im gleichen Verhältnis gewachsen ist. Die Entwicklung der Fanszene kann man na-türlich finden wie man möchte. Ich persönlich finde es schade. Schade, da es immer nur ganz wenige Ausnahmen gibt, die freiwillig Aufgaben im Vereinsumfeld überneh-men. Die Eiserne Hilfe oder auch die FUMA werden sicher wissen was ich meine. Aber ich schweife ab...Auch wenn ich die Entwicklung und die Eventisierung unseres Vereins kritisch betrachte, so habe ich nichts gegen Personen, die ihr Fandasein an-ders interpretieren oder ausleben als ich es tue. Klar ärgere auch ich mich immer wieder über Personen, denen der Verein nicht so wichtig wie der aktiven Fanszene ist. Dennoch versuche ich vor jedem Menschen in unserem Stadion einen gewissen Respekt zu haben. So geht es für mich z.B. absolut nicht klar, wenn es unter Unionern zu Gewalt kommt. Oft passieren diese Meinungsverschiedenheiten alkoholbedingt und sind somit umso ärgerlicher und unnötiger. Respekt sollte man vor jedem Men-schen in unserem Stadion haben (den Gästeblock mal ausgenommen, denn der ist in den meisten Fällen Abschaum, hehe). Dabei spielen Geschlecht, Aussehen oder Hautfarbe keine Rolle. Wer Respekt von anderen erwartet sollte selbst auch einen respektvollen Umgang an den Tag legen. Dieser hört aber neben Gewalt auch bei Beleidigungen oder dem öffentlichen Bloßstellen im Social Media wie Facebook auf. Wir Fans stehen alle für denselben Verein ein und sollten aus diesem Grund auch immer an einem Strang ziehen und nichts tun, was dem Ansehen unserer Fanszene schadet. Natürlich kann man bei manchen Aktionen nur mit dem Kopf schütteln, doch auch wenn diese im ersten Moment vielleicht lustig erscheinen und man sie mit der Welt teilen will, so sollte man stets überlegen, wie man peinliche Aktionen von sich selbst an gleicher Stelle finden würde. Das öffentliche zur Schau stellen von Unionern in, nennen wir es mal „unglücklichen Lagen“, wirft nicht nur ein schlechtes Licht auf die Fanszene im Allgemeinen, sondern kann für den Betroffenen auch viel weitrei-chendere Folgen haben. Ich glaube nicht, dass es einige cool finden würden, wenn

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der Arbeitskollege bei Facebook ein peinliches Foto von ihnen findet und dem Vorge-setzten zeigt um dem Betroffenen eins auszuwischen. Was dies für arbeitsrechtliche Folgen haben kann, wenn man am betreffenden Tag vielleicht mal gerade nicht auf der Arbeit war, sondern sich krankgemeldet hat, kann sich sicher jeder denken. Wir stehen alle hinter derselben Sache also begegnet jedem Unioner mit dem nötigen Respekt und achtet auch die Privatsphäre. Schließlich will keiner von uns ein be-schriebenes Szenario erleben. Dies setzt aber auch voraus, dass sich jeder Unioner im Stadion an die Regeln hält. Die Grundsätze der Waldseite sollen helfen, dass diese Regeln bei allen Unionern im Gedächtnis bleiben.

Das höchste Gut der Fans ist die Mit-bestimmung - Vereinsgremien erklärt Wie ist eigentlich unser Verein aufgebaut und wie funktioniert er? An welcher Stelle kann ich mich womöglich selber engagieren? Den allermeisten unter uns dürfte das Wissen über die Vereinsstruktur und die Vereins-gremien fehlen. Daher wollen wir in dieser Kategorie etwas Licht ins Dunkle bringen und diese Frage mit der Hilfe von sich engagierenden Leuten der Fangemeinde best-möglich beantworten. Gerade unter dem Gesichtspunkt, dass der Verein zunehmend wächst und sich, ob er will oder nicht, auch der Kommerzialisierung hingibt, empfinden wir es als extrem wichtig, dass eine breite Masse ein grundlegendes Verständnis über die diese Themen hat. Und wer weiß – vielleicht bringt es den ein oder anderen auch dazu sich in diesem Feld mehr zu engagieren und den Verein aktiv mitzugestalten. Heute geht es dabei um ein ganz praktisches Thema mit dem die FuMa für Verände-rungen in und um unseren Verein sorgen kann. Es geht um die Frage, wie man zu-künftig den Verein in Anbetracht der bei Heimspielen knappen Kartensituation aufstel-len kann, damit möglichst alle Unioner fair an Karten kommen und gleichzeitig aber

nicht zu sehr finanziell belastet werden. Aber lest selbst… Die Vergabepraxis für Dauerkarten wurde im Mai diesen Jahres neu geregelt. Ein zentrales Element dabei ist, dass das Vor-kaufsrecht der Dauerkarteninhaber beim Neuerwerb auf Mit-glieder unseres Vereins beschränkt wurde.

Viele unserer jugendlichen Unioner betrifft dies direkt, wenn die Mitgliedschaft zusätz-lich vom Taschengeld zu finanzieren ist. Ein Umstand, der nicht für alle Jugendliche zu stemmen ist. Da uns als Fan- und Mitgliederabteilung dieser Umstand bewusst ist, regten wir eine Entlastung beim Mitgliedsbeitrag an und suchten das Gespräch mit dem Präsidium. Unser Wunsch fiel mit der Idee des Präsidiums zusammen, generell etwas für Fami-lien zu tun. In der Folge haben wir uns des Themas in zahlreichen Besprechungen und Abstimmungsrunden angenommen. Da allerdings nicht jeder Jugendliche zwin-gend aus einer Unionfamilie kommt und entsprechend von einer Familienmitglied-schaft profitieren könnte, haben wir am Ende beide Vorhaben gemeinsam in unserem Antrag für die Mitgliederversammlung unterbringen können: Nun können Mitglieder

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ihre Kinder unter 18 Jahren als Familienmitglied anmelden. Bis zum Alter von 12 Jah-ren werden zunächst 1 Euro/Monat und anschließend 3,50 Euro/Monat bis zum 18. Lebensjahr als Beitrag pro Kind veranschlagt. Für Jugendliche unter 18 Jahren ohne Eltern im Verein soll der Beitrag dann von 5 Euro/Monat auf 3,50 Euro/Monat für die Jugendmitgliedschaft gesenkt werden. Der ausführliche Vorschlag ist allen Mitglie-dern mit der Einladung zur Mitgliederversammlung zugegangen und kann am 22. No-vember abgestimmt werden. Am 23. November findet außerdem die jährliche Abteilungsversammlung der Fan- und Mitgliederabteilung statt. Alle FuMA-Mitglieder haben in den letzten Tagen die Einla-dung per Mail oder Post erhalten. Besonderer Höhepunkt ist neben den Berichten zu den Aktivtäten im vergangenen Berichtsjahr die Wahl der Abteilungsleitung. Kandida-turen sind bis eine Woche vor der Versammlung schriftlich einzureichen. Und auch wenn die Woche im November voller Termine steckt, hoffen wir auf rege Teilnahme.

Kein gutes Fanzine ohne Verspätung! Und so wird es Zeit, dass endlich die sechste Ausgabe vom Jottwede erscheint. Diese gibt es

ab dem heutigen Heimspiel gegen Fürth im Stadion und am Container zu erwerben und erhält von uns natürlich eine Kaufempfehlung. Der Preis liegt bei 3 EUR. Im fol-gendem gibt es schon mal zwei Leseproben, welche euch das Heft nochmal schmack-haft machen sollen… die erste stammt aus Ecuador vom dortigen Clasico Emelec vs. Barcelona und die zweite von nem unterklassigen Kick in Griechenland (Kreta). Leseprobe 1: Auch von hier oben lohnt der Blick und so ist der Treppenanstieg definitiv zu empfeh-len. Ja, er mag nicht ungefährlich sein und so einige Gestalten beäugten mich den gesamten Aufstieg entlang. Jedoch passierte nix und auch eine Patrouille der Polizei kam mir entgegen. Als ich dann oben die Kamera rausholte und anfing, Bilder zu ma-chen, kam sofort ein Sicherheitsheini und riet dringend davon ab. Da hat doch der Steinmeier bestimmt gerade angerufen und um Schutz für Bundesbürger P. gebeten. Danke für den Hinweis, ich komme zurecht. Nun ist es aber höchste Zeit, die Sachen ausm Hotel zu holen und zum Flughafen zu fahren. Dazu nehme ich den Bus, der mich auch relativ pünktlich innerhalb von 45 Minuten zum Airport bringt. Es geht nun nach Guayaquil, in die größte ecuadorianische Stadt mit ihren knapp drei Millionen

In diesem Zusammenhang wollen wir von der Szene Köpenick schonmal alle Union-Mitglieder dazu aufrufen die Mitgliederversammlung zu besuchen. Auch unterstützen wir den Antrag der FuMa und des Präsidiums ausdrücklich, da er eine wesentliche Verbesserung für die jugendlichen Mitglieder unseres Vereins darstellt. Erscheint zahlreich und wirkt so an einer Verbesserung der Vereins-

strukturen durch die Nutzung eures Stimmrechts aktiv mit! Eisern Union!

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Einwohnern. Der Flieger landet ziemlich pünktlich, sodass mir nun noch gute drei Stunden bis Kick-off bleiben, um mir die Stadt anzusehen. Diese ist eine ziemliche Industrie-Metropole und hat vergleichsweise wenig zu bieten. So sind die Highlights flott abgehandelt und auf der Speicherkarte gesichert. Klingt so einfach, aber mit Ge-päck, in flottem Tempo und vor allem bei einer Luftfeuchtigkeit, die völlig abnormal ist, wird das zur kleinen Herausforderung. Selbst im luftigen T-Shirt und kurzer Hose läuft einem der Schweiß dauerhaft. Wasserverkäufer ist also der Job überhaupt, ohne die Jungs und Mädels geht es gar nicht. Die tragen dann auch 25er Pakete an 500ml Flaschen mit sich, um möglichst viele Leute schnell bedienen zu können. Mit 10 Cent ist der Preis auch rekordverdächtig, was soll denn da für den Verkäufer übrigbleiben? Diese und andere Fragen beschäftigen mich dann auf dem Weg durch die Stadt, in der bald der Ball rollen wird. In seinem eigenen Rund durfte Emelec nicht ran, weil dieses gerade aufwendig renoviert wird. Also komme ich noch in den Genuss, diese Schüssel namens Estadio Modelo von innen zu sehen, und das zum Superclasico des Landes. Leicht aufgeregt, was mich denn jetzt erwarten würde, laufe ich also von der Kathedrale los in Richtung Bus, der mich bis kurz vor die Arena mitnimmt. Im Bus die übliche Party, die ich jeden Tag genießen könnte. Aus jedem Fenster hängen 3-4 Personen und lüften ihre Zaunfahnen, die Lüftungsklappe zum Dach hin ist offen und auch von dort ragen Köpfe ins Freie. An jeder Tür haben sich Trauben gebildet, die nur deshalb als Fahrgäste zählen, weil sich die Leute mit einer ihrer Hände irgendwo festklammern. Der Rest dieser Personen schaukelt draußen im Rhythmus der Schlag-löcher und der Tempoverschärfungen des Konduktors. Nicht jeder schreit sich die Seele ausm Leib und auch nicht jeder ist mit Stoff und Schnaps vollgepumpt. Aber viele. ☺ (…) Die Schüssel, auf deren Laufbahn ich nun Platz nehmen darf, hat so ihre Eigenheiten. Nur ein Zugang existiert für beide Kurven und befindet sich auf der mir gegenüberliegenden Seite. Von dort kommen alsbald etwa 200 Leute mit Trommeln und Fahnen in meine Richtung gelaufen und ziehen eine lange Traube Jugendlicher, Männer und auch Frauen hinter sich her. Die Kurve wird schön voll, die Gegengerade und die andere Kurve hingegen werden nur spärlich gefüllt. Inklusive der sich reinge-schummelten Jungs schätze ich die Gesamtzahl der Anwesenden auf knappe 20.000 Leute. Barcelona platziert sich im Unterrang der Haupttribüne und hat damit die Bon-zen von Emelec in den Business-Seats über sich. Was für eine Steilvorlage, diese wohlbetuchten Fans ein wenig zu drangsalieren. Die Gäste präsentieren zum Intro Ballons in gelb und schwarz und machen ziemlich Terz in den Anfangsminuten…. Leseprobe 2: Griechenland… ich könnte dich als mein Trauma bezeichnen. Jahrelang hab ich dir die kalte Schulter gezeigt oder dich als Transitland missbraucht. So richtig klappen sollte es mit uns nie, du bist zwar nicht nachtragend, aber du vergisst auch nicht. Das sollte sich rächen. Während sich die anderen an dir kaum satt sehen konnten und in höchsten Tönen von dir schwärmten. Irgendetwas kam immer dazwischen. Auf Rei-sen oder in Gesprächen, wenn ich mal wieder kleinlaut zugeben musste, dass mir der Länderpunkt Griechenland noch immer fehlt, waren die Lacher auf meiner Seite. Meist entgegnete mir dann P., B. oder einer der anderen Hellas-Liebhaber: „Waaaat?? Alter, da war ick dieses Jahr schon drei Mal!“. Im November war es dann endlich soweit, P.

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Geburtstag wurde mit Pao vs. Olympiakos im Leoforos verbunden. Kurz vor Spielbe-ginn war ick aufgeregt wie schon lange nicht mehr… sämtliche Erzählungen bestätig-ten sich. Was dort für ein Spirit und für Typen über und durch die Straßen wehten, war einfach unglaublich. Und dazu ganz nach meinem Geschmack. Später wehte aber noch was anderes durchs Stadion, nämlich eine Spielabsage verbunden mit ei-ner Orgie der Gewalt, wie ich sie bis dato noch nicht gesehen hatte. Drei Stunden später sitzen wir wieder in unserem Hotelzimmer und während der Rest sich an Bil-dern und Geschichten auf-geilt, sitze ich dort und kann es einfach nicht fassen: ich hab` immer noch kein Spiel im Land gesehen. Unglaub-lich! Also musste ein dritter Anlauf her und wieder waren die Ausgangsbedingun-gen… naja. Aber gut, die Flüge nach Kreta waren be-reits gebucht und zumindest die anderen Vorzüge der hellenischen Lebensqualität wie Essen, Sonne, Meer und Gastfreundschaft fallen ja deswegen nicht hinten runter. Und tatsächlich zeigt der erste Blick Richtung Spielplan während des einwöchigen Aufenthalts zwei Mal OFI auswärts an. Na super, während ich mich wie die Troika fühle (von falschen Versprechungen angelockt wird mir ohne Gegenleistung die Kohle aus der Tasche gezogen) und schon wieder den Schulden-staat im Südosten verfluche, fällt beim zweiten Blick auf, dass ein Spiel davon auf Kreta stattfindet. Klar, kein Knaller und ob Gäste anreisen dürfen, ist auch ungewiss, aber irgendwann muss es ja mal klappen. Wenig überraschend wird auf keine E-Mails reagiert und auch der per Telefon zwei Tage zuvor bestätigte Anstoßtermin, wird ei-nen Tag vorher nochmal um einen Tag nach hinten geschoben. Der Länderpunkt Griechenland windet sich weiter wie ein Aal, aber dieses Mal wird es kein Zurück ge-ben. Einmal komplett von Süd nach Nord heißt es dann am Spieltag und so zeigt die bergige, kurvenreiche Straße, dass die Rücktour im Dunkeln noch eine Herausforde-rung werden wird. Episkopis Rethymno heißt zwar der Verein, gespielt wird jedoch in Episkopi. Nachdem auch das geklärt ist, kommen wir im schicken Dorf an. Das Sta-dion lockt auf seiner einzigen Tribüne mit Meerblick auf der einen und Bergpanorama auf der anderen Seite. Auch drei bis vierhundert Gäste werden angekündigt und so lassen wir uns noch in der Taverne direkt am Stadion nieder. Diese wurde ebenfalls von den Gästen als Treff auserkoren, die meine Begleitung etwas kritisch beäugt und anmerkt, dass viele so aussehen „als hätten sie Dreck am Stecken“. Im Stadion ste-hen die knapp dreihundert Gäste ganz am Ende der Tribüne, getrennt durch ein paar Bullen von den Heimfans. Zum Anpfiff zünden die Snakes aus Iraklio ein paar Fackeln, was den Gästeblock jedoch nur mäßig antreibt und dieser nur langsam in die Gänge kommt. Bei dem Gebolze auf dem Kunstrasen aber auch kein Wunder, denn was hier für zweiundzwanzig Holzfüße und Chancentode auf dem Platz stehen, ist schon sen-sationell. Im Gegenzug ist aber auf die griechischen Fußballpöbler Verlass, die für allergrößte Unterhaltung sorgen. (…)

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Szene Köpenick Szene Tischtenniscup Am 07.10.17 folgte auf den Szene Köpenick Beachsoccercup die erste Auflage des Szene Tischtenniscups. Auf vier Tischtennisplatten wurden sich über Stunden packende, aber teilweise auch eindeutige Spiele geliefert. Das Turnier wurde nicht in Teams gespielt, also konnte man sich diesmal auch nicht auf andere verlassen, sondern musste sein Können allein unter Beweis stellen und so wurden auch etwaige Schuldzuweisungen vermieden. Die technischen Fähigkeiten der einzelnen Spieler waren breit gestreut und so gab es bei dem ein oder anderen Spieler manchmal auch etwas zum schmunzeln. Aber hierbei muss auch nochmal erwähnt werden, dass einige Talente verloren gegangen sind, wie da die Bälle geschmettert oder frech angeschnitten wurden, war schon nicht schlecht. Auch für Speis und Trank war mal wieder gesorgt und so konnte jeder Genießer bei feinsten Grillgut auf seine Kosten kommen. So startete auf dem späten Nachmittag dann das Finale, in dem sich der Sieger vor vielen Zuschauern, verdient den 1. Platz sicherte und sich zudem auch noch über einen Pokal freuen konnte. Insgesamt kann rückblickend von einer sehr gelungenen Veranstaltung gesprochen werden. Auch die Tatsache, dass man nicht wie bei vielen anderen Veranstaltungen im Team antrat, sondern für sich allein verantwortlich war, war mal ziemlich abwechslungsreich und hat gefallen! Szene Stammtisch Die November Veranstaltung der Szene Köpenick wird mal wieder ein Szene-Stammtisch bilden, bei dem wir euch über Themen unsererseits informieren bzw. daüber diskutieren wollen. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass ihr Themen, die euch auf der Seele brennen, auf die Tagesordnung setzt. Wenn möglich informiert uns darüber bereits im Vorfeld. Des Weiteren ist so ein Stammtisch auch immer eine gute Möglichkeit das Netzwerk zu pflegen und ins Gespräch mit uns oder anderen Mitgliedern zu kommen. Stattfinden wird das ganze am 10.11.17 ab 18:00 in der Abseitsfalle. Fürs leibliche Wohl ist dementsprechend auch gesorgt. Mitgliedsanträge können auch noch vor Ort eingereicht werden.

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Gedankenanstoß Gleiches Recht für alle? Union hat ein Kartenproblem bei Heimspielen. Das wissen wir, das ist nicht neu und stellt ja auch einen Hauptgrund für die Erweiterung unseres Stadions dar. Doch die Kartenknappheit ist akut. Mittlerweile meldet fast jedes Spiel im Heimbereich „ausverkauft“. Selbst gegen vermeintlich unattraktivere Gegner wie Sandhausen, Heidenheim oder Fürth, gibt es einen Run auf die Karten und jeder muss sich rechtzeitig kümmern, sofern er keine Dauerkarte hat. Nun kommen also die gegnerischen Fans mit einer nur kleinen Reisegruppe nach Berlin-Köpenick und der Verein steht in einem Zwiespalt: einerseits eine hohe Nachfrage nach Karten für den Heimbereich und andererseits eine geringe Auslastung des Gästebereiches. Was also tun? In den Spielen zum Ende der letzten Saison gegen Sandhausen und Heidenheim wurden jeweils die Gästebereiche nach einer Anfrage beim Gastverein reduziert. Dabei spielte natürlich die Auskunft, dass nur wenige Gästetickets verkauft wurden und demzufolge auch nur wenige Gäste anreisen würden, eine große Rolle. Nun ist uns natürlich mittlerweile allen bewusst, dass ein Fußballverein Geld verdienen muss. Dass Union hier versucht Geldquellen über die traditionellen Eintrittskarten zu erschließen und das Stadion so weit es eben nur geht auszulasten – verständlich. Und mir auch alle Mal lieber als die Versuche, die andere Vereine in den ersten drei Ligen derzeit gehen. Die Frage ist dabei jedoch, ob dies nicht zu Lasten der Gästefans geht und man damit nicht auch seinem Anspruch und Ruf als fanfreundlichem Verein Unrecht tut?! Versuchen wir uns mal in die Lage der Gastszene zu versetzen. Du weißt, du hast nur einen kleinen Stamm an Auswärtsfahrern, die zu den Spielen fährt. Es sind eh wieder die üblichen 300 Leute da, wovon die Hälfte sich dann nichtmal kompakt hinstellt und das Team anfeuert. Häufig schon gesehen bei den kleinen dieser Liga. Wird der Gästeblock nun verkleinert, so können die Gäste nun kompakter stehen, verteilen sich also nicht mehr in einem weitläufigen Gästeblock und die sonst eher supportunwilligen stehen nun näher am „harten Kern“ und können mitunter besser einbezogen werden. Halten wir also fest: für den Support und die Kompaktheit der Gastszene kann eine Verkleinerung des Gästeblockes durchaus von Vorteil sein. Doch neben dem stimmlichen Support, sollte man auch die andere Seite der Unterstützung der Mannschaft sehen: den Tifo, also die optische Unterstützung. Was ist also bspw. wenn die Gastszene nun ein Spruchband über die gesamte Länge des Gästeblockes anbringen möchte oder eine kleine Choreo vorbereitet hat? Letzteres konnten wir sogar schon live im Stadion an der Alten Försterei miterleben, als Heidenheim Ende der vergangenen Saison in genau einer solchen Situation eine Choreo machte. Wenn man sich diese Bilder nochmal vor Augen fühlt, sah das, ganz abgesehen von der Bewertung der eigentlichen Choreo, schon sehr komisch aus. Zusammengepfercht in der letzten Ecke mussten die Gäste dort ihre Choreo vorzeigen, nur durch eine dünne Ordnerkette von Unionern getrennt. Schon ein befremdliches Bild. Das optische Bild, dass eine Szene in einem Gästeblock erzeigen will, wird einfach dadurch beeinträchtigt. Man stelle sich auch mal vor, es war geplant ein großes Spruchband über den ganzen Zaun zu befestigen. Erstens ist das nun

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nicht mehr so ohne weiteres möglich, da der Zaunplatz ja nun stark begrenzt wird, und andererseits kann man dies nun eh nicht mehr ohne weiteres tun, da es optisch auch einfach scheiße aussieht, wenn man in der letzten Ecke im Block steht und mittig das Spruchband am Zaun prangt. Als letzten Aspekt sollte man auch daran denken, dass die Gästefans in dem Falle nur wenige Meter von Unionern getrennt waren. Lediglich getrennt durch eine kleine Ordnerkette und einigen Hamburger Gittern. Spinnt man die Situation weiter und überträgt sie mitunter auf andere Gästeblöcke dieser Republik, möchte ich nicht wissen, wie schnell da eine Zaunfahne oder ein Schwenker weg ist…

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Neues am Shop Neben dem Jottwede #6 gibt es ab heute noch weiteren Lesestoff am Shop zu er-werben. Dies ist zum einen das neue Er-lebnis Fussball #72. Die Themen sind mal wieder breit gefächert. Der Blick fällt so-wohl auf Deutschland mit dem Abhörskan-dal in Leipzig bei Chemie, der Rückkehr von 60 in Grünwalder Stadion und dem Umgekehrten Weg von Chemnitz ins neu gebaute Stadion. Ebenfalls interessant dürfte ein Interview mit den Machern des Carpe Noctem II, einem Graffitimagazin aus Leipziger Hand, sein. Den Bogen spannt ein Text, der die aktuellsten Zaun-fahnenverluste zum Anlass nahm, um nach Italien zu gucken, wie dort damit um-gegangen wird. Auch wird die zu Ende ge-hende Zeit der Teressa in Italien themati-siert. Der Blick geht auch nach Österreich, Bosnien und sogar Togo und Ghana! Es dürfte also für jeden was dabei sein. Wenn der Postbote es zulässt ist außerdem das neue BFU erhältlich. Spätestens ge-gen Pauli wird es dann aber soweit sein. Bekanntermaßen kann auch dieses mit einer ähnlichen Themenbreite wie das EF aufwarten und ist daher ebenfalls deutlich zu empfehlen! Lest mehr Fanzines! Seit Anfang der Saison haben wir einen Sticker im Sortiment, welcher mir persönlich sehr gut gefällt. Mit dem Daumen in Kombi mit dem Schriftzug „Eisern Union“ findet

ein Oldschool Motiv den Weg zurück ins Stadtbild und die Gedanken der Uni-oner. Einen kleinen Haken bringt dieses Motiv jedoch mit sich, da insbesondere bei diesem Sticker darauf zu achten ist, dass dieser richtig herum zu kleben ist. Siehe nebenstehendes Bild. Schließlich ist unser Verein nicht nur mittelmä-ßig okay, sondern ein-same Spitze. ;-) Ansonsten nutzt die frost-freie Zeit nochmal zum kle-ben! Berlin ist Rot-Weiß!

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Presseschau #1 und 2 Wir möchten euch auf gleich zwei lesenswerte Artikel hinweisen, welche eindrucksvoll zeigen wie es um den Datenschutz in Deutschland bestellt ist. Nämlich ziemlich bedenklich. Zum einen, weil die Digitalisierung auch dazu führt, dass die Daten der Bürger, durch eine man-gelnde Umsetzung/Sicherheit dieser Digitalisierung, gefährdet sind. Auf der anderen Seite zeigte sich beim G20 Gipfel jedoch auch, dass die Polizei/die Politik ohnehin selber die Überwachung der Bürger eher locker sehen. Dazu ein Interview mit einem Redakteur der Zeitschrift „Bürgerechte und Polizei – CILIP“. Micro-Chip im Personalausweis automatisch aktiv: Neues Gesetz macht Bürger überwachbarer Bundestag und Bundesrat haben dem „Gesetz zur Förderung des elektronischen Identitätsnachweises“ zugestimmt – und zwar schon Anfang Juni. Im März berichteten wir bereits über den Plan der Bundesregierung, die elektronische Identifikationsnummer des Personalausweises automatisch zu aktivieren. Ab Mai 2018 sollen Geheimdienste dann auf die biometrischen Passbilder der Bürger zugreifen können. […] Der Personalausweis mit eID-Funktion (elektronischem Identitätsnachweis) wurde bereits 2010 eingeführt, doch nur wenige nutzten die Funktion. Bis vor kurzem konnte man den Chip freischalten lassen konnte, musste aber nicht. Mit dem neuen Gesetz wird nun jeder neue Personalausweis automatisch freigeschaltet ausgegeben. Am 18. Mai berichtete die „Bild“, dass dem Bürger „die elektronische Ausweis-Funktion also zunächst aufgezwungen“ werde. „Als kleine Entschädigung“ müsse das Bürgeramt dem Bürger dann Infomaterial zur Sperr-Möglichkeit geben. […] Am 2. Juni schrieb die Bundesregierung:

1. Jeder neue Personalausweis wird künftig mit einer einsatzbereiten Funktion zum elektronischen Identitätsmachweis ausgegeben;

2. Unternehmen und Behörden erhalten leichter eine Berechtigung, um Online-Ausweisfunktionen anzubieten. Die zuständigen Datenschutzbehörden überwachen die Einhaltung des Datenschutzes;

3. Ist das persönliche Erscheinen bei Behörden oder Banken unumgänglich, kann dort der Personalausweis künftig auch eingesetzt werden, um das Verfahren zu beschleunigen.

Die elektronische Online-Ausweisfunktion soll vor allem stärker in der öffentlichen Verwaltung genutzt werden, wünscht die Bundesregierung. Der Koalitionsvertrag schreibe im Kapitel „Moderne Verwaltung“ den weiteren Ausbau des E-Government vor. Bürger könnten ihren Ausweis aber auch gegenüber privaten Unternehmen wie Banken oder Versicherungen zum Identitätsnachweis nutzen. Und von der Bundesregierung wird betont, wie sicher jetzt der Identitätsnachweis sei. Der Chaos Computer Club warnt jedoch: „Die flächendeckende Einführung der eID-Funktion erhöhe die Gefahr von Identitätsdiebstahl. Der Chip im Personalausweis könnte geklont oder durch Schadprogramme gehackt werden, was einem Ausweisklau gleichkäme. Der Bürger

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müsste dann in „einem mühsamen Kampf“ beweisen, dass er gar nicht derjenige war, der online etwas gekauft oder in Auftrag gegeben hat.“ Der Chaos Computer Club meint: „Dass noch keine speziell auf den Missbrauch der eID zugeschnittenen Trojaner im Umlauf sind, dürfte an der spärlichen Verbreitung liegen.“ Problematisch sei auch, dass Ausweise bei vielen Gelegenheiten kopiert würden, wie z.B. bei einer einfachen Hotelübernachtung. Die Kopie der aufgedruckten maschinenlesbaren Zone (MRZ) würde zum Sicherheitsrisiko, da der Zugang zu den Daten auf dem Chip damit verbunden ist. […] Besonders heikel ist die automatische Abrufbarkeit der biometrischen Passbilder. Ab dem 15. Mai 2018 werden die Personalausweis- und Passbehörden gesetzlich verpflichtet sein, diese Funktion für Geheimdienste zur Verfügung zu stellen. Bisher standen die Pass- und Ausweisbilder der Polizei zum automatisierten Abruf zur Verfügung. Wenn nun auch Geheimdienste auf die biometrischen Passbilder in elektronischer Form Zugriff haben wäre das „ein Schritt in eine umfassende und kaum kontrollierte Überwachung“, warnt der Chaos Computer Club. Man müsse die Funktion im Kontext sehen mit dem immer weiteren Ausbau von Videoüberwachung und den Tests, die Behörden mit automatischer Gesichtserkennung in Überwachungs-Streams durchführen. Die bereits heute bestehende Vollüberwachung der digitalen Welt würde so mittelfristig in der „realen Welt“ Einzug halten und auch diese zur digital überwachten Sphäre machen. Hinzukomme, dass „befreundete“ Geheimdienste untereinander Daten tauschen und damit ihre eigenen politischen Ziele verfolgen. Quelle: http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/micro-chip-im-personalausweis-automatisch-aktiv-neues-gesetz-macht-buerger-ueberwachbarer-a2145990.html

»Das Handy wird zum Spion in der Hosentasche« Polizei und Verfassungsschutz haben beim G-20-Gipfel im Juli in Hamburg einiges aufgefahren, um Demonstrierende zu observieren. Wurde der Gipfel genutzt, um Überwachungstechniken auszuprobieren? Gipfelproteste sind Testfelder für Repression. Auch im Juli in Hamburg hat die Polizei neue Methoden ausprobiert oder alte wieder aus der Versenkung geholt, darunter Gummigeschosse, Tränengas, Einsatz von Spezialkommandos und die digitale Überwachung. Welche Möglichkeiten zur digitalen Ausforschung kamen da zum Einsatz? Können Sie bitte die Funktionsweise erklären? Man muss unterscheiden zwischen zielgerichteter Verfolgung und anlassloser Überwachung. Die Polizei macht beispielsweise Funkzellenabfragen, um Telefone im Umkreis festzustellen. Damit könnte etwa nach Aktionen von Kleingruppen ermittelt werden, indem bei den Anbietern die Besitzer der Geräte abgefragt werden. Mit »stillen SMS« werden Ortungssignale an Handys geschickt, die den Betroffenen verborgen bleiben. So entsteht ein Bewegungsprotokoll. Dazu muss die Polizei die Verfolgten aber kennen. Ist unbekannt, welche Telefonnummern Verdächtige haben,

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kann in der Nähe ein IMSI-Catcher aufgestellt werden. Der simuliert eine Funkzelle, in die sich alle in der Nähe befindlichen Geräte einbuchen. Was halten Sie davon, dass Mittel, die man eher beim Kampf gegen organisierte Kriminalität vermutet, gegen politische Aktivisten eingesetzt werden? Das ließe sich aus vielen Gründen kritisieren, denn welche Bewegungen gerade verfolgt werden, unterliegt ja politischem Kalkül. Problematisch ist auch, dass auf diese Weise jeder Rest Vertrauen in die digitale Privatsphäre verlorengeht. Das Handy wird zum Spion in der Hosentasche. Äußerst praktisch für Polizei und Geheimdienste. Die Gipfelproteste sind flächendeckend abgefilmt worden. Es liegen allein 25.000 Einzelvideos von Polizisten vor, insgesamt eine zweistellige Terabyte-Zahl an Daten. Es ist der größte je von der Polizei gesammelte digitale Heuhaufen. Die meisten Videos stammen von einem Onlineportal, auf das die Bevölkerung in Blockwartmanier Material hochladen sollte. Nun steht man vor dem Problem, dass es viel zu viele Daten sind, die gar nicht einzeln angesehen werden können. Darum soll der Sonderkommission »Schwarzer Block« eine Gesichtssoftware beim Durchforsten helfen. Welche könnte da Verwendung finden? Das ist noch nicht bekannt. Sie könnte von der Dresdener Firma Cognitech stammen, auch das BKA durchsucht damit seinen Lichtbildbestand. Vielleicht wird aber auch Technik der Firmen Digivod, Sopra Steria oder Videmo genutzt. Die Hersteller forschen in einem Projekt mehrerer Kriminalämter zu dieser Frage, um Bild- und Videomassendaten, wie sie nach der Silvesternacht in Köln anfielen, teilautomatisiert auszuwerten. Auch das LKA Hamburg ist daran beteiligt. Wie muss man sich die Funktionsweise einer solchen Software vorstellen? Man kann etwa die enthaltenen Geodaten nutzen, um Bilder und Videos von ähnlichen Orten und Zeiten zu suchen. Anwender können Personen filtern und hierzu das Alter, Geschlecht oder die ethnische Zugehörigkeit angeben. Angeblich kann die Software dies unterscheiden. Es ist nicht bekannt, ob die Gesichtserkennung in Hamburg nur zum Auffinden von Personen im Bildmaterial dient oder ob auch ein Abgleich mit Fotos erfolgt, die bei Behörden vorhanden sind. Beides ist technisch möglich. Müssen wir befürchten, dass unsere Gesichter bald alle in Datenbanken landen, so dass mit derartigen Programmen Bewegungsprofile von uns erstellt werden können? Umgekehrt: Unsere Gesichter sind ja schon bei den Meldebehörden digital vorhanden, genauso wie Fingerabdrücke. Das im Sommer beschlossene »Gesetz zur Förderung des elektronischen Identitätsnachweises« erlaubt den Behörden den automatisierten Zugriff auf diese Daten. Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen hat vor dem Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages einen »vollen Werkzeugkasten« gefordert. Wird die Politik ihm den Wunsch erfüllen?

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Bis jetzt haben die Geheimdienste alle Wünsche erfüllt bekommen – sogar die NSU-Morde und der NSA-Skandal haben zu einer Aufrüstung und Stärkung der Behörden geführt. Ich fürchte, dass dies auch für den jetzt geforderten »Werkzeugkasten« gilt. Damit will der Inlandsgeheimdienst unsere Kommunikationsdaten für die alltägliche Rasterfahndung nutzen. Quelle: https://www.jungewelt.de/artikel/319676.das-handy-wird-zum-spion-in-der-hosentasche.html

Rest der Fussballwelt Nach langer Zeit wollen wir euch heute mal wieder den vielzitierten Blick über den Tellerrand näherbringen. Auch wenn in der schnelllebigen Zeit des Internets viele In-fos schnell verfügbar sind, so sind gut fundierte Texte auf gedrucktem Papier doch weiterhin Gold wert und wir wollen weiterhin versuchen euch ab und an mit diesen zu versorgen. Informationen, teils aus erster Hand, könnt ihr auch in den überregio-nalen Fanzines immer ergattern. Diese gibt es ja auch in diesen Tagen, wie an an-derer Stelle erwähnt, im Shop. Also lest und informiert euch Leute! Die Glotze kann warten :-) Polen Polen, das Land, dessen Fanlandschaft für seine Geschichten um Freundschaften, Bündnisse und Rivalitäten bekannt ist. Gerade die größeren Freundschaften erfreuen sich dabei einem großen Interesse. Für interessierte Kurvengänger und Polenliebha-ber machen gerade diese Geschichten die Faszination Polen aus. In den vergange-nen Wochen gab es nun wieder eine Änderung in der Freundschaftskarte der Polen. Seit Jahren besteht zwischen den Fanszenen von Lech Poznan und LKS Lodz ein sogenanntes uklad, also ein Nicht-Angriffspakt. Das heißt man kennt und akzeptiert sich, spricht aber nicht von einer Freundschaft. Dies hat sich nun jüngst gewandelt. Bei einem Spiel von Warta Poznan, dem kleineren Verein in der größten Stadt der Wojewodschaft Wielkopolskie, deckten sich 300 Kibice von Lech mit Karten für den an den Gästebereich grenzenden Block ein und unterstützten ihre nun neuen Freunde von LKS Lodz bei diesem Auswärtsspiel. Tags darauf konnte man dann auch eine LKS Fahne beim Spiel von Lech gegen Legia erblicken. Diese Freundschaft reiht sich damit in das Konstrukt von Lech ein, die neben LKS auch noch mit Arka Gdynia und Cracovia Krakow befreundet sind. Wir haben es hier nun also mit einem Quartett zu tun, die einige der stärksten Hoolbanden Polens vereinigen. Auf der anderen Seite hat der große Feind von LKS, Widzew Lodz eine Freundschaft zu den Wisla Sharks, also zu Wisla Krakow. Diese wiederrum haben natürlich in Cracovia ihren größten Feind aus dem anderen Freundschaftsquartett, womit man sich also starke Partner im Kampf gegen den Feind geholt hat. Verrücktes, verworrenes Polen! Doch auch abseits der ganzen Freundschaftsverflechtungen ist in Polen weiterhin ei-niges los. Eine Fanszene, die dabei derzeit für besonderes Aufsehen sorgt ist Ruch Chorzow. Als im Sommer feststand, dass man seit langer Zeit mal wieder den Gang in die zweite polnische Spielklasse antreten muss, war auch klar, dass man alten Feinden wieder begegnen wird. Darunter auch: GKS Katowice. Die Bemühungen die-

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sen Feind nun endgültig zu zerstören wurden intensiviert und so konnten unter ande-rem alle wichtigen Fahnen der Szene ergattert werden. Dafür infiltrierte man jemanden in deren Szene, der einem dann den Ort der Aufbewahrung der Fahnen verraten konnte. Auch Ge-bietsmarkierungen und andere Stiche-leien gehören seitdem zum Alltag im Kohlenpott und somit dürfte das Spiel beider Vereine an diesem Wochen-ende besonders brisant werden. In Polen ist also weiterhin immer was los! Bukarest Das erste Mal seit langer Zeit fand in Rumänien wieder eines der großen Derbys des Landes, Rapid Bukarest gegen Steaua Bukarest, in der 4ten Liga statt. Moment mal, Liga 4? Spielt Steaua Bukarest nicht in der Europa League? Jein! Bei letzterem han-delt es sich nämlich offiziell um FC FCSB, auch wenn dieser Verein bis vor wenigen Monaten noch Steaua hieß. Diese Namensrechte liegen jedoch bei der Armee, wel-che den Verein 1947 gründete. Dies entschied ein Gericht, weswegen der Verein um-benannt werden musste. Das Derby bestritt nun die inzwischen neu ins Leben beru-fene Fußballabteilung des Armeeclubs, welchen auch ein Großteil der aktiven Fanszene unterstützt, nachdem sie 2 Jahre komplett abstinent waren. Nicht weniger kompliziert gestaltet sich das ganze bei Rapid. Dort gibt es nämlich gleich 2 Vereine, welche für sich beanspruchen der Nachfolger vom bankrotten FC Rapid zu sein. Academia Rapid Bukarest und AFC Rapid. Erstere waren am letzten Wochenende der Gegner von CSA Steaua Bukarest. Obwohl bei den Rapid Anhä-ngern Uneinigkeit herrscht, welcher Verein zu unterstützen ist (jedoch eher zu AFC Rapid tendieren), war das Spiel mit 10.000 Zuschauern sehr gut besucht. Sowohl auf Heimseite, als auch bei den 1.000 Gästen gab es einiges an Pyro sowie Choreos. Einen Tag später fand übrigen auch das Derby zwischen SS Poli Timișoara und UTA Arad statt, wo auch die Post abging. Ihr seht – es war/ist wieder einiges los in Rumä-nien! Russland Der kommende Gastgeber der Weltmeisterschaft versucht mit allen Mitteln negative Schlagzeilen mit Bezug auf das Event zu vermeiden. Berichte über Korruption, Ver-letzungen der Menschenrechte und gewaltsame Unterdrückung öffentlicher Proteste werden mithilfe dubioser Gutachten dementiert. Mittlerweile schreckt die Regierung nicht mal mehr vom Einsatz des Geheimdienstes zurück. So wurde dank der Überwa-chung jeglicher Kommunikationsebenen aufgedeckt, dass sich 50 motivierte Spartak-Module auf den Weg nach Deutschland machen wollten, um sich gegen 50 Polen zu stellen. Der Abfahrt kamen folglich die Bullen mit ihren Gefährdungsansprachen und ihrem Einschüchterungsprogramm zuvor. So fiel der anvisierte Kampf aus. Das Ver-langen nach Sicherheit darf niemals Persönlichkeitsrechte und Datenschutzregularien beschneiden! Freiheit für Fußballfans!

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Liederseite

Wir wollen mal wieder ein paar Songtexte für euch abdrucken, von denen wir glauben, dass diese noch etwas verbreitet werden müssen. In Aue kam das SVler Lied sehr geil und das obwohl es relativ textlastig ist. Damit die Jungs, welche die womöglich schwerste Zeit in ihrer Laufbahn als Fussballfan durchleben müssen, um eine noch breitere Untersützung wissen, wollen wir euch insbesondere dieses Lied ans Herz legen. An der Stelle auch nochmal von uns ein Gruß an die Jungs: Diffidati con noi! Abgesehen davon findet ihr auch wieder alte Texte, welche bei einigen womöglich aus dem Gedächtniss verschwunden bzw. den Jüngeren gänzlich unbekannt sind. Daher: Texte lesen, einprägen und das nächste Mal singen!

Wir sind gegen Stadionverbot, Und gegen Repression, Keiner kriegt uns klein, Was zählt ist der Verein! Lalalalalalala… Stolze Gesänge voll Emotion, Für einen Club voll Tradition, Und uns’re Fahnen weh’n, Ihr werdet’s nie versteh’n! Lalalalalalala…

30 Meter im Quadrat nur Minenfeld und Stacheldraht. Du weißt ja wo ich wohne, ich wohne in der Zone. Ooohoohooh… Doch einmal wird es anders sein, dann reißen wir die Mauer ein, wir sperren alle Bullen ein, Union wird Deutscher Meister sein. Ooohoohooh… Mein Vater war ein Säufer, ein Säufer bin auch ich. Mein Vater war Unioner, Unioner bin auch ich. Ooohoohooh…

We hate Tennis Borussia, we hate BSC too. We hate B*C Dynamo, but Union we love you. We love you Union, we do (3x) Ooooooh Union we love you. Wir lieben Union, jawoll (3x) Ooooooh Union find’n wa toll!

FCU – mein Verein, Wir steh’n zu dir, Bist nie allein! FC Union – aus Berlin, wir werden stets mit dir zieh’n!

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Termine DFB Pokal: 2.Runde: Di, 24.10,18:30 Uhr - SV Bayer 04 Leverkusen vs. 1.FC Union Berlin 2. Liga Saison 17/18: So, 29.10.2017, 13:30 – MSV Duisburg vs. 1.FC Union Berlin Sa, 04.11.2017. 13:00 –1.FC Union Berlin vs. FC St. Pauli Sa, 18.11.2017,13:00 – 1.FC Heidenheim vs. 1.FC Union Berlin Fr, 24.11.2017, 18:30 – 1.FC Union Berlin vs. SV Darmstadt 98 So, 03.12.2017,13:30 - VfL Bochum vs. 1.FC Union Berlin Weitere Termine: Fr, 10.11.2017, 18:00 – Szene Köpenick Stammtisch (Abseitsfalle) Mi, 15.11.2017, 19:00 – Mitgliederversammlung Stadionbetriebs AG Mi, 22.11.2017, 19:00 – Mitgliederversammlung 1.FC Union Berlin e.V. Do, 23.11.2017, 19:00 – Abteilungsversammlung der FuMa

Impressum Herausgeber: Wuhlesyndikat Preis: kosten-neutral Verwendete Foto-quellen: un-veu.de, google-Bildersuche, koepenick.net, ei-gener Fotofundus Kontakt/Be-schwerden/ Vor-schläge: [email protected] Auflage: min. 1500 Stück Nächste Aus-gabe: Heimspiel gg. St. Pauli

Dieser Flyer ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern lediglich ein Rundbrief an Freunde, Bekannte & Fußballinteressierte. Wir rufen weder zu exzessivem Genuss von alkoholischen Getränken & Drogen, noch zu Ge-walttätigkeiten gegen Personen oder Sachen auf, noch propagieren wir irgendeine politische Einstellung. Satire ist ein Bestandteil dieses Flyers & wird nicht als solche gekennzeichnet. Die eventuelle Schilderung von Aktionen vor, während oder nach Fußballspielen erfolgt ausschließlich „wenn die Handlung der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient“ (Strafgesetzbuch §131(3)). Namentlich gekennzeichnete Berichte verantworten die Autoren selbst & müssen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.