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1 Infoblatt zum Punktspiel gegen Sandhausen (01.02.2013) Nach 8 Wochen Punktspielpause hier im Stadion An der Alten Försterei wird heute mit der Partie gegen den Aufsteiger aus der Kurpfalz die Rückrunde fortgesetzt. Und dieses erste Spiel bringt auch gleich eine große Veränderung mit sich, da die Haupttribünenseite nun schon in abgespeckter Form genutzt werden kann. Eine famose Leistung in den letzten Monaten, da der Abriss gefühlt erst gestern stattfand. Ansonsten werfen die kommenden Spiele schon mächtig ihren Schatten voraus und gerade die Begegnungen bei der Hertha und in Köln haben es in sich. Also achtet auf die Ankündigung zum Stadtduell, um gemein- sam und eindrucksvoll die roten Farben an diesem Montag zu präsentieren. Denkt an euren rot-weißen Schal, aber wem sagen wir das1 Weiterhin ist die gesamte Debatte um die Sicherheit bei Fußballspielen immer noch ta- gesaktuell. Zwar sind die Protestspieltage vorbei und die DFL hat die Kommunikation zu Fanvertretern aufgenommen, doch man muss da auch hinter den Kulissen weiter engagiert arbeiten, um eine Position einnehmen zu können, die seitens der Funktionäre ernst ge- nommen wird. Heutige Choreo: Die Winterpause haben wir genutzt, um zur heutigen Begegnung eine große Blockfahne für die gesamte Waldseite zu erstellen. Diese hat unseren geliebten Schlachtruf zum In- halt. Die Blockfahne wird zum Einlaufen der Teams präsentiert und diese bitte für 2-3 Minuten an den Enden straff empor halten.

Infoblatt zum Punktspiel gegen Sandhausen (01.02.2013) · Walzer nahm enorme Ausmaße an1 an diesen Elan und den Spaß am Singen auch im ... Zuerst hieß es erneut 12 Minuten und

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Infoblatt zum Punktspiel gegen Sandhausen (01.02.2013) Nach 8 Wochen Punktspielpause hier im Stadion An der Alten Försterei wird heute mit der Partie gegen den Aufsteiger aus der Kurpfalz die Rückrunde fortgesetzt. Und dieses erste Spiel bringt auch gleich eine große Veränderung mit sich, da die Haupttribünenseite nun schon in abgespeckter Form genutzt werden kann. Eine famose Leistung in den letzten Monaten, da der Abriss gefühlt erst gestern stattfand. Ansonsten werfen die kommenden Spiele schon mächtig ihren Schatten voraus und gerade die Begegnungen bei der Hertha und in Köln haben es in sich. Also achtet auf die Ankündigung zum Stadtduell, um gemein-sam und eindrucksvoll die roten Farben an diesem Montag zu präsentieren. Denkt an euren rot-weißen Schal, aber wem sagen wir das1

Weiterhin ist die gesamte Debatte um die Sicherheit bei Fußballspielen immer noch ta-gesaktuell. Zwar sind die Protestspieltage vorbei und die DFL hat die Kommunikation zu Fanvertretern aufgenommen, doch man muss da auch hinter den Kulissen weiter engagiert arbeiten, um eine Position einnehmen zu können, die seitens der Funktionäre ernst ge-nommen wird.

Heutige Choreo:

Die Winterpause haben wir genutzt, um zur heutigen Begegnung eine große Blockfahne für die gesamte Waldseite zu erstellen. Diese hat unseren geliebten Schlachtruf zum In-halt. Die Blockfahne wird zum Einlaufen der Teams präsentiert und diese bitte für 2-3 Minuten an den Enden straff empor halten.

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Spielberichte: 1.FC Union Berlin vs 1.FC Kaiserslautern 2:0

Letztes Heimspiel im alten Jahr und kein geringerer zu Gast als der 1.FC Kaiserslautern - da gibt es weniger attraktive Gegner. Ein Traditionsverein mit Namen und recht erfolgrei-cher Vergangenheit sowie einer gestandenen Fanszene. Sportlich auch mit höheren Ambi-tionen als Liga zwei und so haben sich die Pfälzer seit Saisonbeginn oben festgesetzt. Erst in der Vorwoche auf St. Pauli gab es die erste Niederlage, wo am heutigen Tag gleich noch einmal nachgelegt wurde. Um es vorweg zu nehmen, unser Team gewann und star-tete somit gut in die Rückrunde. Mit bemerkenswerter Souveränität in vielen Spielsituatio-nen gelang es die Lauterer in Schach zu halten und gleichzeitig nach vorne immer wieder positive Akzente zu setzen. Simon Terrode hatte mit seinen beiden Toren sehr großen Anteil an diesen drei Punkten und insbesondere das 2:0 per Seitfallzieher ließ einen große Augen machen, um wenig später sich umso mehr dem Torpogo hinzugeben1 Aus fantechnischer Sicht war dies sicherlich kein total gewöhnlicher Tag. Es war der soge-nannte Aktionsspieltag der 12:12 Aktion anberaumt und im Rahmen dessen fanden in diversen Städten Demonstrationen statt, um den Protest auch auf die Straße zu tragen und für den Erhalt einer selbstbestimmten Fankultur einzustehen. Da zu den Kaiserslauterern ein recht normales Verhältnis besteht, wurde sich gemeinsam auf eine Demo im Rahmen des Spiels verständigt. Diese sollte nicht die komplette Altstadt lahmlegen und so ent-schieden wir uns für den Treffpunkt am CBC. Insgesamt fanden sich dazu etwa 700-750 Leute ein, sicher keine schlechte Zahl für einen Freitagnachmittag bei Eiseskälte. Wichtig war uns bereits im Vorfeld der Demo, dass beide Fangruppen gemischt laufen, um das gemeinsame Anliegen nicht durch separat laufende Blöcke zu konterkarieren. Aus Lautern waren etwa 150 Leute (leider nur vereinzelte Normalos, hauptsächlich Ultras) bei der De-mo, die uns etwas Arbeit durch die Anfertigung des Laufbanners abnahmen. Die restliche Optik fertigten wir die Woche über an. Die Demo verlief störungsfrei und lautstark über die Seelenbinder-, Bahnhof- und Lindenstraße. Dabei wuchs das Volk bis zum Stadion auf ca. 1000 Fans an. Nach dem zahlreichen Gepöbel gegen Verbände und Polizei bildete der Gesang „Für den Erhalt der Fankultur“ einen positiven Abschluss des Demozuges und betonte unser Hauptanliegen noch einmal. Im Stadion wurde logischerweise erneut die ersten paar Minuten geschwiegen, was zum dritten Mal gut klappte. Nach diesen zwölf Minu-ten zogen wir die rote „Eisern Union“ Blockfahne hoch, was ein nettes Bild ergab und auch 1-2 Minuten gehal-

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ten wurde - hatten ja alle die paar Minuten zuvor Fußball so intensiv geguckt wie es sonst kaum möglich ist, da ging dies schon mal. Im Lautern-Block gab es zum gleichen Zeitpunkt eine richtig schicke Choreo in diesem kastrierten Gästeblock. Meines Erachtens mit Ab-stand die beste optische Aktion in unserem Gästeblock mit verschiedenen Elementen. Organisiert war es von der Berliner Bagaasch, die ihr 15jähriges Jubiläum feierte. In Be-wegung sah dies noch weitaus besser aus als auf Fotos, auch das Glitzer-Spruchband kam wie gewünscht zur Geltung. Im Rahmen dieser ganzen, die letzten Wochen begleitenden Thematik, gab es auf unserer Seite zuerst einen fiktiven Dialog zu lesen „Meinst du aus 12 Minuten Stille können auch mal 90 werden?“ „Mit Sicherheit1“. Die Spruchbandorgie setzte sich in der zweiten Halb-zeit fort, als es zum Intro eine größere Aktion mit dem Hauptspruch „Die schweigende Masse hat alles gesagt - für Fankultur und Sicherheit sind Dialoge gefragt!“ gezeigt wurde. Dazu gab es diverse Spruchbänder mit Zitaten von Trainern, Spielern und Funktionären, die den Erfolg dieses Fanprotestes belegten. Auch eine gemeinsame Botschaft mit Lautern wurde in der zweiten HZ präsentiert1 „ZIS-Statistik, Populismus und Sicherheitspapier - (wir) die Gewalt in den Köpfen verursacht ihr!“ (Lautern). Nichtdestotrotz ging es abgese-hen von den Spruchbändern die anderen 78 Minuten aber recht normal vonstatten und eine unionwürdige Stimmung setzte einen versöhnlichen Heimspielabschluss in diesem Jahr. Das passte absolut und vor allem der immer zur Weihnachtszeit wiederkehrende Walzer nahm enorme Ausmaße an1 an diesen Elan und den Spaß am Singen auch im neuen Jahr anknüpfen!! Lauterns Auftritt blieb trotz ausverkauftem Gästeblock ziemlich blass.

Aus Sicht des Gegners:

Wir schreiben Freitag, den 7. Dezember 2012 und unser FCK musste diese Saison erst eine Niederlage beim Stadtteilklub aus Hamburg hinnehmen. Nach schwachen Leistungen in den letzten beiden Spielen keimte aber wenig Hoffnung auf eine Besserung in mir auf und ich sollte Recht behalten1 Der Tag stand für uns und die Fans von Union Berlin aber erst einmal unter dem Motto „Ohne Stimme 12:12 Keine Stimmung“, um durch eine gemeinsame Demonstration vor Spielbeginn auf die fatalen Auswirkungen des DFL-Papiers „Sicheres Stadionerlebnis“

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aufmerksam zu machen. So startete mitten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein gemixter Bus von uns und FY gen Berlin. Die üblichen Phrasen vom Trinken und guten Gesprächen spar ich mir jetzt mal und gehe direkt weiter zu den wichtigen Themen des Tages. Kurz vor Berlin traf unser Bus schließlich auf die Besatzung der GL, nach kurzer Ansprache zum Tagesablauf sowie einigen Worten des neuen Vorsängers, der heute sein Debüt geben sollte, ging es geschlossen weiter nach Berlin, wo man bereits von Vertretern des Wuhlesyndikats erwartet wurde. So verbrachte man dann die letzten Stunden bis zur Demo bei Speis und Trank in einem Bowlingcenter, ehe es geschlossen zum nur wenige Meter entfernten Treffpunkt ging. Hier sammelten sich an einem Freitagnachmittag ca. 750 Fans (davon ca. 150 Lautrer), Ultras und Hools beider Vereine, um gemeinsam die Stimme auf der Straße zu erheben. Der bunt gemischte Haufen zog durch die Straßen und machte mittels Transparenten, Doppelhal-tern, Pappen, Fahnen und Gesängen auf die Missstände aufmerksam. Der Demonstrati-onszug wuchs bis zum Stadion gar auf eine Masse von ungefähr 2.500 Personen an. Kurz vorm Gästeblock stoppte der Marsch ein letztes Mal, um unweit der Alten Försterei erneut Lautstark für seine Fankultur einzustehen, ehe es für uns in den Gästeblock und für die Unioner auf die Waldseite ging. Etwas Unglaubliches geschah für mich aber bereits vor der Demo. In einem lockeren Ge-spräch mit einem der Organisatoren des Wuhlesyndikats erzählte dieser, dass am heuti-gen Tag die Stadionverbotler der Unioner das Spiel IM Stadion bei ihren Jungs auf der Tribüne verbringen dürfen und sie noch Karten übrig hätten. Flugs wurde dies mit den Berliner SKBs abgeklärt und plötzlich hieß es für uns drei SVler Amnestie für einen Tag; und das bestätigt durch unsere SKBs! Unglaublich, machte man sich wenige Minuten zuvor noch Gedanken, wo man die Demo verlässt, um das Spiel zu schauen, so durfte man plötzlich das Spiel auf den Traversen der Alten Försterei verfolgen. Aber es kam noch besser: So willigten alle Seiten dazu ein, dass wir das Spiel gemeinsam mit unseren Freunden im Gästeblock verbringen dürfen! Das Lächeln wich keinem von uns dreien mehr aus dem Gesicht. Ein fettes MERCI ans Wuhlesyndikat und die Frage an die Bullen: Warum nicht immer so? Um alle Kritiker gleich auszuhebeln: Nein, es ist nichts passiert und im Gästeblock selbst wird auch keiner außer den 200 Üblichen, die sich einfach durch die Bank mit einem freu-ten, egal ob Ultra oder ganz normaler Fan, etwas gemerkt haben. So trennten sich dieses Mal die Wege nicht vorm Stadion, stattdessen ging es mit einem

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fetten Grinsen ins Stadion. Mal wieder auswärts den Banner aufhängen und gegen eine Heimkurve ansingen, aber STOPP! Zuerst hieß es erneut 12 Minuten und 12 Sekunden für unsere Fankultur zu schweigen, was wieder bravourös gelang. Ein Dank geht an alle Fans, die gezeigt haben, dass Solidarität eine Waffe ist und dass wir uns unsere Fankultur nicht nehmen lassen. Der Ende vom Boykott wurde im Gästeblock mit einer schicken Choreo zum 15. Geburtstag der Berliner Bagaasch eingeläutet, ehe mit einer guten Lautstärke losgelegt wurde. An dieser Stelle alles Gute an die Bekloppten der Bagaasch, für die fast jedes Spiel ein Auswärtsspiel ist! Auf dem Platz ein Abklatsch des Pauli-Spiels. Unsere Mannen in rot legten gut los, schaff-ten es aber nicht, die Chancen zu verwerten, ehe Union kurz vor der Pause zuschlug, um mit einer 1:0-Führung in die zweite Halbzeit zu starten. In der 66. Minute machten die Köpenicker alles klar und bauten die Führung aus. Erneut sah unsere Defensive nicht gut aus und in der Offensive kam auch nicht mehr viel zustande. Der Schlusspfiff besiegelte dann auch die Niederlage. „Willkommen in der Krise“ oder nur ausgebrannt von der Run-de? Man wird es erst zum Rückrundenstart sehen. Auf jeden Fall liegt einiges an Arbeit vor Franco Foda und dem Team. Die Waldseite glänzte mit guter Stimmung und band des Öfteren das ganze Stadion in die Gesänge ein. Während im Gästeblock Locke einen super Job bei seinem „ersten Mal“ auf dem Podest machte, wehten die Fahnen immer wieder im Wind. Gegen Ende passte sich dann aber auch die Stimmung mehr und mehr dem Spielverlauf an und flachte ab. Aber alles noch im Rahmen. Außerdem wurde gemeinsam mit den Unionern lautstark gegen DFL und DFB protestiert. Scheiß DFB! Scheiß DFL! Durchgefroren dank der eisigen Temperaturen, gefasst ob der zu erwartenden Niederlage und einfach nur glücklich, mal wieder einen Gästeblock von innen gesehen zu haben, ging es zum Bus. Aber einen Haken musste dieser Tag noch haben1 Welcher Bus? Unser Bus war einfach nicht da und so telefonierte man durch die Gegend und stand sich bei der Kälte die Füße in den Bauch oder fror sie sich alternativ einfach ab. Dies blieb auch einigen Sportlern aus dem Osten Berlins nicht verborgen, die sich auf der anderen Seite der Wuhle sammelten. Jedoch blieb es nur beim Gaffen, alles andere wäre an diesem Tag auch einer Farce gleichgekommen. Irgendwann tauchte Jörgi mit unserem Bus unter Blaulichtbegleitung im Gegenverkehr auf. Coole Sache, am Freitagabend einfach mal eine zweispurige Straße mitten in Berlin-Köpenick für 50 Betze Fans zu sperren. So ging es im Politikerstyle für uns raus aus Ber-lin. Die Rückfahrt verlief dann relativ ausgelassen und der halbe Bus sang sich ins Elysium, ehe die Chicken McNuggets gefordert wurden. In diesem Sinne: Deutscher Meister 98! Pfalz Inferno

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Eintracht Braunschweig vs 1.FC Union Berlin 4:3

Für das letzte Spiel im Jahr 2012 hatte das deutsche Sportfernsehen für uns noch mal ein „nettes“ Vorweihnachtsgeschenk, mit einem Montagsspiel parat. Der Tabellenführer muss halt nochmal dem Fernsehpublikum präsentiert werden. Dennoch ist aber die Entfernung beider Städte nicht die größte, so dass der Gästesektor auch an diesem Tag recht voll war, ich denke 2500 Unioner werden es schon gewesen sein. Interessant war man an diesem Tag besonders, wie sich das verabschiedete Sicherheits-papier der Herren in Frankfurt auf die Ränge auswirken sollte. Schon in den Bundes-ligapartien an diesem Spieltag konnte man sehen, dass eine große Ungewissheit in den Fanszene herrschte, ob und welche Protestform nun angemessen wäre. Auch wir waren uns nicht 100%ig sicher, welcher Weg nun der richtige ist und mussten dennoch eine Ent-scheidung fällen, die sich dann eben nicht mit der Braunschweiger Szene deckte, die einen 90 Minuten Protest ankündigte. Da aber unser Verein sich in allen Punkten gegen das DFL-Sicherheitspapier gestellt hat und damit die Ansichten der Unioner vertreten hat, wäre es unfair gewesen, wenn man in unserem Block den Boykott noch verschärft hätte. Zudem wäre dies den Unionern aus den angesprochenen Gründen gar nicht vermittelbar gewe-sen, so dass in dessen Folge man keine einheitliche Ausrichtung erwarten konnte. Und was so eine Differenz zwischen den Fangruppen innerhalb eines Vereins bedeuten kann, hat man ja eindrucksvoll bei den Braunschweigern gesehen. Während die Ultras ihren Boykott durchzogen, konnte man vom Rest des Stadions keinerlei Unterstützung erkennen. Das Gegenteil trat sogar ein, indem die Ultras vom Rest des Stadions gnaden-los ausgepfiffen worden sind und das sitzende Publikum sich auf einmal aus seiner Le-thargie erwachte. Was für eine skurrile Situation! Im Gästeblock war nach 12 Minuten und 12 Sekunden dann richtig Feuer drin und der schnelle Führungstreffer beflügelte alle anwesenden Unioner, die eine richtig gute Support-leistung ablieferten und sich sicher das eine oder andere Mal beim streitenden Tabellen-führer Gehör verschaffen konnten.

Auch optisch hatten wir im gesamten Spiel so einiges neben der stets schicken Zaunbe-flaggung in petto. Neben diversen Spruchbändern zur derzeitigen Sicherheitsdiskussion konnte vor allem zur zweiten Hälfte eine recht einfache, aber schicke Auswärtschoreo bestaunt werden. Alles in allem ein ganz guter Tag vom Union-Anhang, wenngleich es leider zu keiner Punktausbeute gereicht hat.

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Winter-Trainingslager 2013

Winter - ihhh1.Winterpause - erst recht ihhh. Genialerweise ist unser Verein mittlerweile so professionell die Vorbereitung in wärmere Gefilde zu verlegen, was einem selber die Möglichkeit gibt ebenfalls ein paar Tage dem Schnee zu entkommen und sich die Winter-pause zu verkürzen. Wie letztes Jahr ging es dabei wieder nach Spanien, dieses Mal nach Andalusien, genauer gesagt in die Region um Huelva, in einen kleinen Ort namens El Rompido. Da das Mitreiseangebot des Vereins doch recht preisintensiv war, auch wenn man dafür diverse Ausflüge direkt mitbuchte, entschloss sich unsere Truppe erneut zu einer individuellen Anreise und Buchung. Angebote und Verbindungen raussuchen, Zah-lungen leisten und schlussendlich die Tage bis zum Abheben zählen. Mittwochmorgen, 09.01. war es dann soweit. Die Reisegruppe bestehend aus WS-, KH- & Beverly Boys-Leuten fand sich am Flughafen Schönefeld ein um Dank Vorab-Check-In recht fluffig den nervigen Teil eines Flughafenbesuchs hinter sich zu bringen. Im kleinen Pub durfte es dann auch noch ein Muntermacher in Form eines Bulmers sein, bevor der orange Vogel abhob. Mit an Bord auch Ex-Unioner Marko Rehmer. Der Flug verging sprichwörtlich wie im selbigen und pünktlich setzte man in Malaga auf. Beim Verlassen das Flughafens bereits das erste Reisehighlight – „Uns Uwe“ Seeler am Gepäckband. Wann hat man das schon mal? Also nutzte man im zweiten Anlauf die Gunst der Stunde zu ei-nem gemeinsamen Foto mit dem Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft. Auch Marko Rehmer, der wegen eines Golfturniers gemeinsam mit Seeler vor Ort war, gesellte sich noch dazu. Schönet Ding. Wayne-Tours hatte wieder für alles gesorgt und auch den Transfer von Malaga nach El Rompido organisiert und so ging es mit einem kleinen 18-Sitzer in Richtung Huelva, über Sevilla. Nach ca. 3 Stunden feuchtfröhlicher Fahrt, auch wenn das dem Fahrer gar nicht schmeckte, erreichte man schließlich Cartaya. Hier war zwar nicht unser Hotel aber dafür das zweite Testspiel unseres Vereins, der bei unserer Ankunft grade das 2:0 schoss und damit in die Kabinen ging. Bereits ca. 80 Unioner waren hier vor Ort u.a. einige andere WS/HH/FFO Leute. Bereits im Vorfeld wurde aus diesen Reihen Besorgungen für das Testspiel gemacht und so gabs zum erneuten Einlaufen der Teams ein paar Bengalen. Sauberes Bild auch mit den zahlreich vorhandenen Zaunfahnen. Das Spiel, bei dem hauptsächlich die Sonne genoss und einige Cervezas wegpeitschte und vereinzelt auch stimmlich sinnfrei in Erscheinung trat, ging mit 2:0 gegen den holländischen Erstligisten FC Utrecht an uns. Die Niederländer hatten leider bis auf Offizielle kaum Leute vor Ort. Wo-

hingegen für Union nach Spielende 3 Busse bereitstanden um Fans und Mannschaft zum Hotel zu bringen. Ein kurzer Flashmob ereilte auch noch Adam Nemec – der seit einer Wette im KH-Kreis erhöhte Auf-merksamkeit erfährt. Im Hotel zunächst Einchecken und Zimmer beziehen, anschließend wartete das erste Abendbrot. Durchaus angemessen und an sich

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dürfte für jeden etwas dabei gewesen sein. Und da man Frühstück & Abendbrot mitge-bucht hatte, schlug man auch ohne Kompromisse zu. Die Abendgestaltung war bereits vor der Anreise geklärt, da man schon Wochen vorher einen Pub bzw. ne Sports Bar aus-machte, der von den zuvor angereisten bereits an den vorherigen Abenden ausgetestet wurde. Der jungsche Mitinhaber stellte hier auch einen Shuttleservice bereits, wofür ein Anruf ausreichte. Die Lokalität okay, Preise und Getränkekarte ebenfalls. Dass viel los sein würde, war eh nicht zu erwarten. So begann der Abend recht ruhig und zunächst lebten einige nur ihre neu entfachte Dart-Leidenschaft aus und mancher dachte schon, dass die kurze Nacht zuvor und die Anreise ihren Tribut fordern wird, sollte sich aber gewaltig täu-schen. Nachdem die ersten von Bier auf Schnaps umgestiegen waren, nahm der Abend seinen angedachten Lauf. Die ersten Lieder wurden lautstark mitgesungen, die ersten Sinnlosigkeiten vollzogen und der Umsatz für die Inhaber dürfte gestimmt haben. Einige Nasen, die nach dem Testspiel noch ein wenig hoppen waren, stießen ebenfalls wieder zur Gruppe. Irgendwann wurde die komplette Fete nach Innen verlagert und der „Disco Way-ne“ heizte ein. Diverse Klassiker dröhnten aus den Boxen und immer wieder standen ir-gendwo Leute auf Tischen, Stühlen oder dem Tresen um Klassiker wie „Wonderwall“, „1000 mal berührt“, „Verdammt ich lieb ich Dich“ oder ähnliches zu begleiten. Trotz Müdig-keit und hohem Pegel war hier sicherlich „ausgelassen“ das passende Wort. Um 4 Uhr wurde leider zum Feierabend geläutet, der Shuttle war nur nicht mehr möglich, so dass die verbliebenen ca. 20 Leute also den rund 20-minütigen Heimweg zu Fuß antraten. Durch den allgemeinen Geisteszustand und reichlich Erlebnishunger wuchs der Heimweg aller-dings auf rund 40 Minuten an. Wie dieser Heimweg gestaltet wurde, darüber hüllen wir hier mal vorerst den Mantel des Schweigens. Auch wenn die Erinnerungen an einen geschul-terten Baum, sowie das Zitat „Der Stein hier ist doch Provokation“ noch enorm präsent sind. Froh war man dennoch als man endlich im Bett lag. 2.Tag, 10.01. Obwohl der Körper die vorherige Nacht noch nicht komplett verarbeitet hatte schleppte ich mich zum Frühstück, wo ca. 2/3 der restlichen Reisegruppe ebenfalls den Magen füllten und teilweise ebenfalls noch gezeichnet waren von der Nacht. Dennoch ließen es sich einige nicht nehmen das vormittags Training zu besuchen. Ich inspizierte in Begleitung von Benni und Dago erstmal die Anlage – „.Da hinten links stehen die Golf-Caddies1.“ „oh echt? Hätt ja mal Bock mit so was1“ „1sind aber angeschlossen.“ „1ah, fuck.“ – und setzte mich anschließend in die outdoor-Lounge um Sonne zu tanken. Da die bei Windstil-le sogar für gut und gerne 25 Grad sorgte, verlegte man den Aufenthalt an den Pool unse-res Gebäudekomplexes, wo sich nach und nach weitere WS-/KH-Leute vom Training ein-fanden um die Temperaturen & diese praktischen kleinen „San Miguel“-Flaschen zu ge-nießen. So vergingen knapp 2 Stunden, eher auch schon das Nachmittags-Training auf dem Programm stand und vorher noch ne Kleinigkeit genascht werden sollte. Bei der Tankstelle die in Sichtweite zum Trainingsplatz lag, gabs für faire 5 Euro ne Pizza ausm Tiefkühler, die uns von Elisabeth direkt aufgebacken wurden. Elisabeth war zwar sicherlich nicht intelligenteste Spanierin, aber dafür herzensgut und optisch n Augenschmaus. So verfolgte man dann in der prallen Sonne bei Bier und Pizza das Training und glänzte mit mal mehr, mal weniger sinnvollen Unterhaltungen. Zum Beispiel erschuf man den My-thos um die Lichtgestalt der folgenden Tage – „Picture Smith“ – und ließ seiner Fantasie beim Anblick seines Objektivs freien Lauf, dass der Vermutung nach ein ausrangiertes Modell des Hubble-Teleskops ist.

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Nach einem 10-minütigen Rückweg wurde noch kurz der Hoteleigene Supermarkt besucht um Flüssiges zu erwerben und ein kleines Fussballspiel in den Gängen zu veranstalten. In Gang 3 lief das wohl nicht ganz reibungslos ab, blieb aber im Rahmen. Gut gelaunt also erneut zum Abendbuffet und wenig später standen wieder die Shuttleau-tos bereit und das Pub wurde erneut zur Abendgestaltung. Die Stimmung erreichte auch diesmal wieder heftige Plus-Werte. Zum Einen zog John Positiv nicht nur obenrum blank, sondern auch den Wirt im Armdrücken ab und zum Anderen tauchten zwei vom Leben etwas gebeutelte Genossen auf, die aber ihren Humor stolz vor sich hier bzw. unter ihren wuchernden Locken trugen. Die zelebrierten ebenfalls ihre Liebe zu „La Musica“ und stie-gen auch auf seltsame Kletterrituale ein. Aber auch dieser Abend hatte irgendwann ein Ende und nach und nach wurden die Betten geentert. 3. Tag, 11.10. Dusche, Frühstück alles wie gehabt und alles absolut urlaubstauglich. Beim Besuch des ersten Trainings konzentrierte man sich dieses Mal einerseits besonders auf das Torwart-training, welches Dank Holger Bahra einen hohen Unterhaltungswert hatte und anderer-seits auf den Herren Schneeweiß bei dem man seine Fähigkeiten im Gedankenlesen prob-te. Insgesamt beim Training bemerkenswert die definitiv hohe Intensität mit der die Spieler zu Werke gingen. Man merkte, dass jeder Spieler gewillt war sich anzubieten, insbesonde-re die mitgereisten Spieler aus dem eigenen Nachwuchs waren die Fleisch gewordene Motivation. Nach dem Training sollten heute mal die beiden angemieteten 9er Busse genutzt werden für einen Ausflug nach Huelva. Knapp ne Stunde benötigte man ehe man in einem Wohn-viertel der Stadt abparkte. Ziel war neben ein wenig Flanieren auch eine geeignete Lokali-tät zum Mittagessen. Da die Meinungen über Richtung und Ziel auseinander gingen trenn-te sich die Gruppe dann allerdings. Mit 12 Leuten flanierte man durch das recht uninteres-sante und unspektakuläre Huelva. Die Stadt irgendwie nicht völlig verkommen aber auch nicht so ganz astrein und sauber – attraktiv zum dauerhaften Verbleib aber definitiv nicht. Immerhin fand man nach 30 Minuten dann doch mal ein Restaurant was einen tauglichen Eindruck machte. Der Kellner freundlich und mit Eifer bei der Sache, preislich absolut top und so ließ man sich draußen nieder. Nicht optimal auf dem engen Gehweg direkt an der Straße und mit Hundehaufen im Umfeld, aber gut, dass sind nun mal die Gegebenheiten. Dafür konnte man sich sicher sein frisches Essen zu kriegen, als 2 Minuten nach dem Bestellen die aparte Köchin mit einem Einkaufswagen aus dem Laden rollte und 15 Minu-ten später vollbepackt zurückkam. Und tatsächlich hatte man schlussendlich 12 Leute die alle äußerst zufrieden mit dem Gebotenen waren, gut zahlten und somit auch einen zufrie-denen Kellner zurückließen. Nach einiger Warterei auf die andere Gruppe konnte es auch wieder zurück nach El Rompido gehen, bis man allerdings plötzlich direkt auf einen Strand zu fuhr, den man nicht links liegen lassen konnte. Also ran an den Ozean bzw. für 3 Leute auch in die Fluten, deren Temperatur sicherlich um 12-13 Grad gelegen haben dürften. Nächster Stop war dann ein Supermarkt, in dem sich kräftig für die restlichen Tage einge-deckt wurde. Hier auch gut zu sehen, dass für die Einheimischen grade Winter herrschte, denn während wir Speis und Trank kauften, wurde dort Geld für Daunenjacken und Schals ausgegeben.

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Zurück in der Hotelanlage lümmelte man noch e in wenig herum, ehe erneut das Abendbuffet genutzt wurde. Insgesamt ganz tauglich alles, mit Abstrichen hier und da, zum Beispiel in punkto Fischvariationen. Zum Abend traf man sich diesmal in der Lobby unseres Gebäudes mit einem Tisch voll Bier und bisschen ent-spanntem Geplauder. Einige entschieden sich dann doch noch auch an diesem Abend die Sportsbar zu beehren und machten sich auf den Weg, während die anderen doch noch Spaß mit einem Haarschneider hatten – mit mittelmäßigem Resultat. In der Sportsbar wur-

de es dann nach und nach noch etwas voller und auch ein paar Einheimische Damen waren endlich mal vor Ort. Waren die bisherigen Abende dort recht exzessiv und feierwü-tig, wurde es diesmal eher elektronisch und so wurde ein netter kleiner Rave gefeiert, während die Gin-Vorräte der Bar langsam zur Neige gingen und Cider bereits völlig aus war – unsere Anwesenheit lohnte offenbar. 4.Tag, 12.01. Alles wie gehabt, Frühstück und anschließend Vormittags-Training das diesmal etwas kürzer ausfiel aufgrund des anstehenden Tests gegen Wehen-Wiesbaden am Nachmittag. Während die einen nach dem Training nochmals einkaufen fuhren, verbesserten Stivi, Danny und ich unsere Golf-Skills auf einem verlassenen Trainingsparcour. Aus dem als kurzen Spaß angedachten Intermezzo, wurde ein Aufenthalt von über einer Stunde mit einigen Erfolgserlebnissen – Golfschläger wurden dabei übrigens nicht verwendet. Wäh-rend in einem Zimmer dann frisch gekauftes Fleisch gebraten wurde, was mal eben den Feueralarm im ganzen Komplex auslöste, zogen Stivi und ich ein Restaurant im Ort vor und begutachteten auch hier kurz den Strand, den man aber nicht unbedingt gesehen haben muss. Anschließend stand auch bereits das Testspiel an, für das man sich bei Eli-sabeth nochmals kurz verpflegte. Fans des Gegners waren keine vor Ort und kurzfristig musste auf dem Trainingsplatz, statt wie geplant im Stadion vom Utrecht-Test in Cartaya, gespielt werden. Union konnte das Spiel, trotz eines kompletten Wechsels zur Halbzeit, klar beherrschen und siegte auch am Ende deutlich mit 3:0. Nun sind derartige Testspiele aber dennoch nicht der ganz große Hingucker und so be-schäftige man sich nebenbei auch mit sich selber. Während auf Brians Kopf Flaschen gestapelt wurden, Marco Frank Safroel einen Kopfstand auf dem Kopf von Phanthomas machte und auch „Picture Smith“ wieder observiert wurde, kam noch eine Wette im Kreise der Anwesenden auf. Ein jüngerer Mitstreiter hatte am ersten Abend sein, ohnehin äußerst knappes, Budget falsch kalkuliert und brauchte nun dringend Bares. Ein 3-stelliger Betrag wurde gesammelt, für den lediglich ein kurzer Sprint im Adams-

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Kostüm über den Platz notwendig war. Ein Teil des Be-trags wurde dabei vom Käptn höchstpersönlich beige-steuert. Just in dem Moment als das letzte Textil fiel (vom Kopfschutz zur Wahrung der Identität mal abgese-hen), traf Jopek auch zum 2:0 für den 1.FCU. Christoph Menz dürfte den hautnahen Torjubel des Fans noch eine Weile in Erinnerung behalten. Das Gelächter bei den Mannschaften, dem Trainer-Stab und nicht zuletzt bei den anwesenden Zuschauern, zeigte, dass der Spaßfak-

tor in einem solchen Trainingslager auch nicht wegzudenken ist. Hart verdientes Geld war es allemal. Nach Abpfiff wurden jeweils vor den Toren noch zum Gruppenfoto gebeten, u.a. mit der Mannschaft. Zum Abend war dann noch ein gemeinsamer Essensabend mit dem kompletten Team geplant, allerdings mit Aufpreis so dass zunächst nicht jeder diese Einladung wahrnahm, zu späterer Stunde stießen aber dennoch alle dazu. Das Essen wurde auf die Terrasse des Hotelrestaurants verlegt und bestand neben dem normalen Abendbuffet aus einigen weiteren Speisen u.a. frisch vom Grill – dessen Würste aber im Geschmackstest durchfielen. Am Tisch mit Tusche, Karl, Schönheim, Neuhaus und Schäfer ließ es sich definitiv aushalten und neben unionbezogenen Dingen (wie der intensiven Bitte nach einem Auslandstestspiel) wurde auch einiges privates, fußballallge-meines und vor allem auch dünnes geschnackt. Die Mannschaft haute zudem noch Frei-bier/Freiwein aus der Mannschaftskasse raus – ne runde Sache. Als das Essen dann mal abgeräumt war, verteilte sich alles rund um die Tische und überall vermischten sich Team, Betreuerstab und Fans zu diversen Gesprächsrunden. Klasse Atmosphäre, die auch in diversen Bildern festgehalten wurde und so postierte man sich nochmals gemeinsam auf der Brücke am Pool für ein gemeinsames Bild, zu dem einer unserer Spieler voller Freude und Enthusiasmus eine übriggebliebene Fackel zünden durfte. Schöner Abend zu dessen Abschluss es nochmals ins Pub ging, wo diesmal allerdings die große Stimmung nicht aufkam und man so relativ zeitig wieder gen Hotel fuhr. 5. Tag, 13.01. Das Frühtraining ließ man heute mal ausfallen und plante lieber nochmals mit einigen Fläschchen bewaffnet den Pool zu testen, da man blauen Himmel und Sonne pur hatte. Allerdings wurde die Rechnung ohne den Wind gemacht und es ging vorerst wieder auf die Zimmer, bevor man sich entschloss mal in Nachbarort nach was essbaren zu suchen. Letztendlich ließ man sich in einem gut aussehenden Restaurant nieder, in dem 2 Perso-nen mit Paella zufriedengestellt wurden, 1 miniatur-Lasagne zumindest schmeckte aber 2 Leute extrem angeschmiert waren mit ihrem halbrohen Fleisch. Im Übrigen wurde auch hier mal wieder bestätigt, dass diese Gegend zwar als Tourismus-Gegend gilt aber hier offenbar kein Mensch mal ne Stunde Englischunterricht erhalten hat. Und dass man nicht mal mit seinen Spanischbröckchen vorankam, war hin und wieder doch etwas ärgerlich und umständlich. Ejal1 Auf dem hiesigen Sonntagsmarkt wurde sich fest vorgenommen nichts von dem angebotenen Klimmbimm zu kaufen. Dass dieses Vorhaben erfolgreich scheiterte war aber absehbar und so schob sich Ayzi fortan auf der „Hass“-Skala in die Spitzengruppe indem er stets und ständig mit ner Plaste-Trompete Gänseähnliche Laute von sich gab.

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Da für den Abend nichts groß geplant war, legte man diesmal schon die Tagesplanung ins Pub. Englischer Fußball zog nicht nur uns an, sondern auch mal einige Einheimische. Während der Zapfhahn fleißig lief und diesmal auch die Küche gut zu tun hatte, hatte eine Person nur noch Augen für diverse Apps, mit denen das ein oder andere Gesicht spaßig entstellt, zusammengefügt oder sonstiges werden konnte. Eine Sache die uns die kom-menden Stunden noch paar Lacher aber auch Nerverei kosten sollte. Zum letzten Training sammelte man sich noch mal am Trainingsplatz und schaute dem Trainingsspiel zu. Der Coach setzte sich ebenfalls zu uns und kommentierte das später bei AFTV mit ner ganz treffenden Beschreibung – „ich habe viel lustiges, dummes, einfach daher geplappertes gehört. Hat Spaß gemacht“! Kann man sicher so stehen lassen. Aus dem angedachten Lattenschießen mit dem Team wurde allerdings nichts mehr, so dass man nur noch unter-einander ein wenig rumknödelte. Die Abendgestaltung war dann diesmal nur auf die Zimmer ausgelegt. Zwar sollten ur-sprünglich die Spieler rumkommen, was aber dann leider abgesagt wurde. Dadurch hatte man nun noch n Einkaufswagen voll Bier für sich und versuchte diesen so gut es geht zu leeren. Kam auch ganz gelegen, da das abendliche Fernsehprogramm auf den deutschen Sendern, nüchtern kaum zu ertragen war. Wie zum Teufel kommt eigentlich das Dschun-

gelcamp auf derartige Quoten und wo graben die Produzenten diese „Stars“ aus? Mehr als 20 Minuten war der Müll nicht auszuhalten und nachdem Tasche packen wurden auch die Lam-pen gelöscht. Ne kleine Abordnung machte aller-dings noch mal n kleinen Ausflug unter der Lei-tung des neu ernannten „Skippers“ der auch gleich diverse Regeln aufstellte. 6. Tag, 14.01. Abreise stand an1daher noch mal alles genie-

ßen und nutzen was nur irgendwie geht. Beim Essen noch mal die Teller vollgehauen, die Tischdecke beschmaddert, 30 Minuten geduscht und aufm Balkon gesessen. Punkt 12 gings dann ab in Richtung Portugal, zum Abflugort Faro den man – Dank Zeitumstellung – ebenfalls Punkt 12 erreichte. Während ein 9er Fastfood essen orderte, dabei aber immer-hin in einen Adidas-Store mit satten Rabatten einritt, fand der andere 9er ein nettes Hähn-chen-Restaurant und genoss ein umfangreiches Mahl, während die Skipperregeln erweitert wurden. Der Check-In funktionierte dann routiniert und die Zeit bis zum Abflug wurde mit einem letzten Cider verkürzt. Der Flugplan sah einen Zwischenstopp auf Mallorca vor, mit einem Aufenthalt von einer Stunde. Da sich der Vogel in Faro aber für 40 Minuten nicht von der Stelle bewegte, wurde man doch zunehmend unruhig. Letztendlich setzte man mit eben diesen 40 Minuten Verspätung auf und verließ den Flieger als das Flugzeug Richtung Heimat bereits zum Einstieg bereit war. Die Freude der Passagiere war sicher groß als kurz vor knapp noch ne 20-köpfige Reisegruppe den Flieger bestieg, in dem die wahr-scheinlich schlechteste Luft der Welt herrschte. So waren die letzten 2 ½ Stunden auch kein Genuss und als man im Landeanflug auf Berlin auch noch Schnee zu Gesicht bekam, war die Laune endgültig hinüber. Um kurz vor Elf dann die große Verabschiedung und ab gings einmal quer durch die Stadt ins eigene Bett.

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Szene Köpenick – Winterpausenimpressionen

Noch vor der eigentlichen Winterpause stand am 09.12. schon die Weihnachtsfeier auf dem Plan. Auch in diesem Jahr übernahm die Sektion Stadionverbot Planung und Organi-sation am Tag selbst, sodass am Ende durch das Buffet und der Versteigerungen von Paketen wieder eine beachtliche Summe für die Solikasse zusammen kam. An beidem beteiligten sich verschiedene Fanclubs, Mitglieder der Szene Köpenick und auch zwei Spieler gaben ein Paket dazu. Bevor es allerdings zu der Versteigerung kam, wurde zunächst die Reportage ,,Verrückt nach Fußball - Eine Reise durch die Fankurven Italiens“ gezeigt, die ein-drucksvoll zeigte wie Fankultur und Fuß-ball eine Symbiose bilden und welchen Effekt die totale Reglementierung der Fans auf den gesamten Sport hat. Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Gesprächsrunde um Wolfgang Matthies und Joachim Sigusch. Ihnen wurden durch die Moderatoren ein paar Anekdoten aus ihrer aktiven Zeit bei Union entlockt, welchen die 200 Teilnehmer gespannt lauschten.

Neues Jahr, nächste Veranstaltung. Da der erste Szene Köpenick Stammtisch eher eine passive Angelegenheit war, sollte sich etwas ändern. Wir entschlossen uns das Mikrofon wegzulassen und setzten auf eine lockere Gesprächsrunde im kleineren Kreis, denn wir vermuteten hinter dem Andrang beim ersten Versuch vor allem das Interesse an unseren Aktionen hinsichtlich des 12.12. Als sich am 18. Januar die Abseitsfalle jedoch immer mehr füllte, waren wir doch ziemlich überrascht und mit 70 Teilnehmern bei diesem zweiten Stammtisch hatte das Ganze anfangs wieder eher den Stil eines Vortrages. Nach ein paar lockeren Bemerkungen und Themen, die von den Teilnehmern selbst eingebracht wurden,

tauten allerdings die meisten auf und es entwickelte sich ein konstruktiver Austausch, bei dem viele Ideen und Meinungen geäußert wurden. Abge-rundet wurde der Stammtisch durch das gemeinsame Schauen des Rück-rundenauftakts. Die Reaktionen im Nachhinein bestärkten uns in unserer Auffassung, dass es sich um einen gelungenen Abend handelte. An den kommenden beiden Wochen-enden wurden sowohl nach Chemnitz,

als auch nach Braunschweig zu den Testspielen Wochenendticketfahrten angeboten, mit dem Ziel, dass sich auch die Szene-Förderkreisleute besser untereinander kennen lernen. Dem kamen zu beiden Fahrten einige Unioner nach und man kann mit Sicherheit behaup-ten, dass beide Touren den auch vor allem jüngeren Unionern in Erinnerung bleiben wer-

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den, auch wenn er durch einen Unfall im Spaßigen aus Braunschweig zurück überschattet wurde. Gute Besserung Maurice! Einen runden Abschluss der Winterpause bildete der Kinotag, welcher in Kooperation mit dem Fanprojekt Berlin am 27.01.13 im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz durchge-führt wurde. Gegen 16 Uhr begann das Programm mit einer kleinen Talkrunde von drei Personen, die an den damaligen Dreharbeiten zur DVD „Das Rudel“ beteiligt waren, um auch vielen jüngeren Unionern Details über die Zeit der Dreharbeiten um 2007/08 näher zu bringen. Im Anschluss lief der genannte Film, welcher vor 3 Jahren seine Premiere genau am selben Ort, dem Kino Babylon hatte. Nach einer kurzen Pause wurde ein kurzer Trailer zu einem zukünftigen Film gezeigt, welcher auch viel aus Sicht der Waldseite und rund um die Szene von Union beinhalten wird. Auch wenn es nur knapp eine Minute war, der Trailer weckte viel Interesse der etwa 300 Teilnehmer am heutigen Kinotag und man darf sich auf die Premieren in der Saison 2013/14 dann schon mal freuen. Anschließend wurde ein Film aus der Neapel namens „Passione Napoletana“ gezeigt, der die fanatische Fanszene aus Italiens berüchtigter Stadt näher beleuchtete. Als Abschluss lief „Solo Ultra“ aus Frankfurt. Eine der ersten Dokumentationen über eine deutsche Fan- und Ultraszene aus dem Jahr 2003 - mittlerweile ein ganzes Jahrzehnt schon alt. Feedback zu Veranstaltungen und sonstigem könnt ihr gerne immer am Szene-Infostand im Stadionbereich neben dem WS Shop loswerden. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an alle, die ihren Teil zu diesen gelungenen Veran-staltungen beigetragen haben.

Gedanken: 5und wer DIT nicht kapiert, soll nach sonstwo gehen!

Geht ja gut los das neue Jahr. Da freuen sich alle wieder im Stadion an der AF zu sein und endlich wieder den 1.FCU anzufeuern und dann wird man im hiesigen Kurvenflyer gleich mal kritisiert. Aber was muss das muss, denn Meinungen sind dazu da gesagt zu werden. Ihr kennt es sicherlich alle – das „Eiserne Lied“, das spätestens seit dieser Saison zum Standard-Repertoire unserer musikalischen Spieltagsuntermalung gehört. Geniales Lied, bei dem jedes mal aufs Neue der Fuß mitwippt und man mitsingt, auch aufm MP3 Lieder eines der Lieder bei denen ich gerne mal die „Rewind“-Taste drücke. Und trotzdem erwi-sche ich mich zuletzt immer wieder dabei, dass ich mich bei diesem Song ärgere. Ein Song, der die Liebe, die Besonderheit und die Identifikation mit Union beschreibt, dass Union genauso ist wie „Ich“ – also quasi jedermann/jederfrau der ihn hört und ggf. mitsingt. Die einzige Stelle bei der es aber regelmäßig laut im Stadion wird, ist die Aussage, dass jemand „zu Hertha jehn“ kann, der die bedingungslose Treue zur Mannschaft nicht kapiert. Ein Umstand, den ich nicht verstehen will und kann! Da hat man ein Lied von jemandem aus der Fanszene, in dem fast 4 Minuten lang der Verbundenheit zu Union Ausdruck ver-liehen wird und der einzige Part, der es wert ist laut mitgesungen zu werden ist eine (ver-meintliche) Pöbelei gegen Hertha? Herthas Vereinsname lauter gesungen als den eigenen

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oder die Aussage der „eisernen Liebe“? Da frag ich mich ehrlich gesagt, wer da wen ir-gendwo hinschicken will?!! Mir geht es dabei gar nicht mal so sehr um Hertha, da könnte auch jeder x-beliebige Ver-ein genannt sein - zumal ich die Aussage nicht mal unbedingt als Pöbelei gegen Hertha verstehe, sondern eher ein „steh in JEDER Situation zu Union, sonst hast Du HIER nichts verloren!“ darin sehe. Mir geht es wie o.g. darum, dass mir nicht in den Kopf will, dass man sich auf das Mitteilen einer Abneigung beschränkt und den Ausdruck des Stolzes und der Identifikation mit Union hinten anstellt. Denn Union sollte IMMER an erster Stelle stehen und danach erst irgendwel-che Sympathien & Abneigungen - das ist Union, deswegen sind wir hier! Und wer DIT nicht kapiert, der kann1

Presseschau:

Sport-Bild (07.01.2013)

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2.Liga:

Mo, 11.02.2013, 20:15 Uhr Hertha BSC vs 1.FC Union Berlin Sa, 16.02.2013, 13:00 Uhr 1.FC Union Berlin vs FC Ingolstadt Sa, 23.02.2013, 13:00 Uhr 1.FC Köln vs 1.FC Union Berlin Fr, 01.03.2013, 18:00 Uhr 1.FC Union Berlin vs Wismut Aue Sa, 09.03.2013, 13:00 Uhr Energie Cottbus vs 1.FC Union Berlin Fr, 15.03.2013, 18:00 Uhr 1.FC Union Berlin vs FC St. Pauli So, 31.03.2013, 13:30 Uhr FSV Frankfurt vs 1.FC Union Berlin Union Zwee :

So, 10.02.2013, 13:30 Uhr 1.FC Union II vs Leipzig Köln auswärts:

� Szene-Bus an den Rhein für 30€, heute eintragen!!! Zum Vormerken:

Das Sandvölkerball-Turnier findet in diesem Jahr am 25.05. statt. Austragungsort wird dieses Jahr aber der Jugendclub in Erkner sein, da das ABC Rocks mittlerweile geräumt werden musste. Für das leibliche Wohl wird wie immer gesorgt, eine Tombola ist bestimmt auch wieder möglich und jeder ist herzlich willkommen! Wie immer wird der Gewinn zu einem Teil dem NLZ des 1.FC Union Berlin gespendet, ein Teil wird der Szene zu Gute kommen und wir werden wieder schauen, dass auch eine soziale Einrichtung etwas abbekommt. Ebenso wird das CL-Finale vor Ort übertragen.

Impressum

Herausgeber: Wuhlesyndikat Preis: für umme Verwendete Fotoquellen: unveu.de, union-foto.de, fcub.de, google-Bildersuche Kontakt/Beschwerden/ Vorschläge: [email protected] Auflage: min. 1500 Stück Nächste Ausgabe: Heimspiel gegen Ingolstadt Dieser Flyer ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern lediglich ein Rundbrief an Freunde, Bekannte & Fußballinteressierte. Wir rufen weder zu exzessivem Genuss von alkoholischen Geträn-ken & Drogen, noch zu Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen auf, noch propagieren wir irgendeine politische Einstellung. Satire ist ein Bestandteil dieses Flyers & wird nicht als solche ge-kennzeichnet. Die eventuelle Schilderung von Aktionen vor, während oder nach Fußballspielen erfolgt ausschließlich „wenn die Handlung der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient“ (Strafgesetzbuch §131(3)). Namentlich gekennzeichnete Berichte verantworten die Autoren selbst & müssen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.