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I NFOMED PATIENTENINFORMATION Privatpraxis Dipl. med. Mario Friedrich Praktischer Arzt / Homöopathie DU BIST, WAS DU ISST. NIE WIEDER FLEISCH Wie die Ernährung unsere Gesundheit beeinflusst Die Vorteile einer veganen Ernährung 2. Ausgabe, August 2013

INFOMED PATIENTENINFORMATION - privatarzt-friedrich.de · Am Abend essen wir Sau-erteig-Vollkornbrot mit vegetarischem Brotauf-strich sowie Obst und Gemüse der Saison. Im Laufe des

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INFOMEDPATIENTENINFORMATION

Privatpraxis Dipl. med. Mario FriedrichPraktischer Arzt / Homöopathie

DU BIST, WAS DU ISST.

NIE WIEDER FLEISCH

Wie die Ernährung unsere Gesundheit beeinflusst

Die Vorteile einer veganen Ernährung

2. Ausgabe, August 2013

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2 Infomed August 2013 Infomed August 2013 3

INHALT

Nachdem unsere erste Praxiszeitschrift eine solch positive Resonanz

gefunden hat, habe ich mich entschlossen, eine weitere Ausgabe zu

verfassen. In den Vordergrund möchte ich dieses mal die gesunde

Ernährung stellen, da jenes Thema mein vergangenes Lebensjahr

maßgeblich geprägt und verändert hat. Dabei möchte ich auch anhand

wissenschaftlicher Erkenntnisse Klarheit darüber schaffen, welche

Ernährung uns gezielt gesund erhält und uns dabei hilft, chronische

Leiden zu lindern beziehungsweise zu heilen.

Angefangen hat alles im Frühjahr 2012 nach

der Urlaubslektüre von „Peace Food“ (Rüdiger

Dahlke, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, 2011).

Ist es tatsächlich möglich ohne Medikamente

gesund älter zu werden? Können sich bereits

vorhandene Alterserscheinungen wieder zu-

rückbilden?

Dies sind nur zwei der spannenden Fragen, auf

die ich eine Antwort finden wollte.

So beschlossen wir, tierische Produkte aus unserer

Ernährung weitestgehend durch pflanzliche

Nahrungsmittel zu ersetzen. Dabei begannen

wir damit, dass wir jegliche Fleisch, Fisch und

Wurstwaren vom Speiseplan verbannten. Später

kamen dann noch Milch und Molkereiprodukte

(Käse, Quark, Joghurt) hinzu.

Doch woher bekommt man all das gesunde

Obst und Gemüse in Bio-Qualität? Hierbei

halfen mir Patienten, die seit Jahren Mit-

glieder der Verbrauchergemeinschaft Dresden

(www.vg-dresden.de) waren, weiter. So sahen

wir uns den Bio-Supermarkt der VG am Fritz-

Reuter-Platz in Dresden an, waren begeistert

vom Ambiente, dem Umfang des Sortiments

und der Qualität und wurden Mitglieder der

Verbrauchergemeinschaft. Noch nie in meinem

Leben hat mir Einkaufen eine solche Freude

bereitet. Es ist ein Ort der Nachhaltigkeit und

Ruhe, trotz lebensfroher Kinder, welche durch

die Regale huschen. In der VG findet man alles,

was man für eine gesunde Ernährung und ein

nachhaltiges, umweltbewusstes Leben benötigt.

So hatten wir die optimalen Voraussetzungen,

um uns schrittweise vegan zu ernähren.

Wie sieht unser typisches Tagesmenü aus? Wir

beginnen den Tag mit einem Frischkornbrei

nach Dr. Bruker (Rezept s. S. 24) und grünem

Tee. Mittags gibt es ein leichtes veganes Gericht.

Dabei finden sich z.B. sehr gute Rezepte im

Buch „Ab jetzt vegan!“ von Lendle/ Henrich

(Trias-Verlag 2012). Am Abend essen wir Sau-

erteig-Vollkornbrot mit vegetarischem Brotauf-

strich sowie Obst und Gemüse der Saison. Im

Laufe des Tages trinken wir viel stilles Wasser

(möglichst aus einer artesischen Quelle).

Inzwischen ist über ein Jahr vergangen. Ich

brauche weniger Schlaf, bin sehr leistungsfähig

und auch meine Gelenke sind beweglicher ge-

worden. Nachdem ich anfangs 1-2 kg abge-

nommen hatte, hat sich mein Gewicht nun

eingepegelt. Der Körper hat seine neue Mitte

gefunden. In Stresssituationen bin ich gelassener

und konzentrierter. Meine Ausdauerleistung

hat sich verbessert. Ich spüre keinerlei Defizite

und brauche, im Gegensatz zur überwiegenden

Mehrheit der Männer in meiner Altersklasse un-

verändert keinerlei chemische Arzneimittel.

Das ganze Jahr war ich trotz lang anhaltender

„Infektwelle“ gesund. Und noch etwas ist auf-

fällig: meine Sensibilität und Empathie, welche

für meine Arbeit als Homöopath außeror-

dentlich wichtig ist, hat sich verstärkt. So kann

ich Ihre Sorgen und Probleme besser verstehen,

um diesen dann mit Liebe und Einfühlungs-

vermögen zu begegnen und Ihnen Lösungswege

zur Heilung aufzuzeigen.

LIEBE PATIENTIN, LIEBER PATIENT,

GRUNDLAGENBesonderheiten der veganen Ernährung

5-7

DU BIST, WAS DU ISST.China Study - Größte und längste wissenschaftliche Ernährungsstudie

4

RISIKEN UND FOLGENKranke Gefäße und Herzen durch falsche Ernährung

10-11

VITAMIN DBedeutung des Vitamin D für unsere Gesundheit

HINTERFRAGT

CHANCEN NUTZEN

Krank durch Weizen

Vorteile einer veganen Ernährung

14

15

17-18

5

6 15

Milch als Krankheitsursache?!

Salz - Eine fast vergessene Lebensgrundlage

Ernährungsumstellung! Aber wie?

BrustkrebsProstatakrebs

8-9

16

19-22

1213 BEWUSST GENIEßEN

Rezepte für eine ausgewogene, vegane Ernährung

23-27

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4 Infomed August 2013

GRUNDLAGENDU BIST, WAS DU ISST.

CHINA STUDY

DIE BESONDERHEITEN DER VEGANEN ERNÄHRUNG

Wie kann einer, der die Nahrungsmittel nicht kennt,

die Krankheiten des Menschen verstehen?

Hippokrates (ca. 460-370 v. Chr.)

Unsere Ernährung, aber auch unsere Gedanken

haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind.

Lassen sie mich zunächst auf die Folgen der Er-

nährung eingehen.

2007 erschien die bisher größte und längste wissen-

schaftliche Ernährungsstudie, die China Study von

T. Colin Campbell. Hier wurden die Ernährungsge-

wohnheiten von 6.500 Probanden im Alter zwischen

35 und 64 Jahren aus 65 unterschiedlichen Land-

kreisen Chinas über einen Zeitraum von 20 Jahren

erfasst. Von den Teilnehmern der Studie wurden

Laborwerte (Urin, Blut) unter standardisierten Bedin-

gungen sowie das Auftreten von Krankheiten und

Todesfällen analysiert. Im ganzen Land wurden Nah-

rungsmittelstichproben erhoben. Am Ende fanden

die Wissenschaftler über 8.000 statistisch signi-

fikante Zusammenhänge zwischen Ernährung und

Erkrankungen.

Dabei fiel zunächst erst einmal auf, dass es Krank-

heiten gab, die in Gebieten auftraten, wo ein Nah-

rungsüberfluss herrschte (Krebs, Diabetes, koronare

Herzkrankheit) und Krankheiten in Nahrungsman-

gelgebieten (Infektionskrankheiten, wie Pneumonie

und Tuberkulose, parasitäre Erkrankungen, Magen-

geschwüre, rheumatische Herzerkrankungen sowie

endokrinologische und metabolische Erkrankungen).

In einigen chinesischen Provinzen traten besonders

selten koronare Herzkrankheiten oder Krebserkran-

kungen auf. Diese Menschen hatten auffällig niedrige

Blutcholesterinspiegel, da sie sich fast ausschließlich

von pflanzlicher Kost ernährten. Durch die Studie

fand man heraus, dass die Aufnahme von pflanz-

lichen Nährstoffen zu einem abnehmenden Blutcho-

lesterinspiegel führte. Auf der anderen Seite kam es

bei Männern, deren Ernährung überwiegend durch

tierisches Protein geprägt war, zu einer Erhöhung des

ungünstigen LDL-Cholesterins. Bemerkenswert dabei

ist, dass man bisher annahm, das diese Erhöhung

durch die Aufnahme von ungesättigten Fetten oder

Nahrungscholesterin zustande kommt.

T. Colin Campbell (*1934), ein US-amerikanischer Biochemiker und Ernährungsforscher, veröffentlichte 2004 das Buch „China Study“, in dem er eine überwiegend vegane Ernährung sowie eine reduzierte Aufnahme von verarbeiteten Nahrungsmitteln und raffinierten Kohlenhydraten empfiehlt.

Unter veganer Ernährung versteht man eine Kost, die vollkommen frei von tierischen Bestandteilen wie

Milch- und Molkereiprodukten, Eiern, Honig usw. ist.

Vegane Lebensweise erhält derzeit große Aufmerksamkeit. Um Ihnen diesen Ernährungsstil näher zu

bringen, soll es zunächst um die Besonderheiten veganer Nahrungsmittel gehen.

Infomed August 2013 5

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6 Infomed August 2013 Infomed August 2013 7

GRUNDLAGENGRUNDLAGEN

1

2

3

54

Pflanzen sind reich an Ballaststoffen. Besonders viele

enthalten Blattgemüse, ungeschältes Getreide und Hül-

senfrüchte. Es zeigte sich, dass Ballaststoffe das Risiko

an Dickdarm- und Enddarmkrebs zu erkranken, mini-

mieren. Des Weiteren senken Ballaststoffe den Blutcho-

lesterinspiegel[1].

Pflanzen enthalten Antioxidantien wie Carotinoide,

Lycopine, Flavonoide, Saponine, Vitamin C und E.

Viele unserer heutigen Erkrankungen wie Krebs, Ar-

teriosklerose, Katarakt (grauer Star), um nur einige zu

nennen, entstehen durch einen Überschuss an freien

Radikalen. Um diese wieder zu „neutralisieren“, sind

wir auf die Aufnahme von Antioxidantien angewiesen.

Flavonoide kommen in Kirschen, Pflaumen, Beeren,

Äpfeln, Rotkohl, rotem Rettich, Zwiebeln, Radieschen,

Radicchio und Auberginen vor. Hülsenfrüchte, wie

Erbsen, Bohnen sowie Spinat tragen die leicht bitter

schmeckenden Saponine in sich. In Knoblauch, Scha-

lotten, Schnittlauch, Porree und Lauchzwiebeln heißen

die Antioxidantien Sulfide und machen den intensiven

Geruch und die Schärfe aus. Antioxidativ wirken auch

die Carotinoide in Aprikosen, Pfirsichen, Tomaten,

Paprika, Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Spinat und

Karotten. Mohrrüben enthalten mit Abstand den

höchsten Anteil an Beta-Carotin, die Vorstufe des

Vitamin A mit antioxidativer Wirkung. Lycopine sind

in Tomaten, Grünkohl, Spinat, der roten Grapefruit und

in Nektarinen enthalten. Viel Vitamin C können wir aus

Orangen und anderen Zitrusfrüchten, Sanddorn, Jo-

hannisbeeren und Tomaten zu uns nehmen. Besonders

reich an Vitamin E sind Ölfrüchte und Nüsse/ Mandeln

sowie Weizenkeimöl, Maisöl, Sonnenblumenkerne und

Sonnenblumenöl sowie Sojaöl[2].

Grünes Gemüse ist in der Lage, Sonnenlicht mittels Biophotonen im Chlorophyll wie ein Schwamm

aufzunehmen und dann in Energie und Stärke umzuwandeln. Prof. Fritz Albert Popp wies in seinen

Forschungen nach, dass die Biophotonenstrahlung am Höchsten bei frischen, vollreifen Lebensmitteln

ist. Diese Strahlung soll seiner Meinung nach eine optimale Zellkommunikation ermöglichen. Aber

nicht nur das. So soll sich die Ordnungsstruktur der menschlichen Zellen verbessern, wenn wir Nah-

rungsmittel mit einer hohen Biophotonenstrahlung zu uns nehmen[3]. Wahrscheinlich kommt es dann

zur Reparatur nicht intakter DNA-Strukturen. Dies sind allerdings bislang Hypothesen der Biophysiker.

Pflanzen sind reich an Mineralien und Spurenele-

menten. Im Bärlauch ist z.B. viel Calcium, Magnesium,

Mangan, Eisen und Kupfer enthalten. Viel Calcium

liefert außerdem Rucola, Brunnenkresse und Grünkohl.

Magnesium können wir aus Basilikum, Schnittlauch und

Kresse aufnehmen. Besonders viel Eisen finden wir im

Basilikum, Rucola, Petersilie, Feldsalat, Brunnenkresse,

Gartenkresse, Rettich, Grünkohl, Zucchini, Wirsing

und Auberginen. Das für unser Immunsystem wichtige

Zink ist im Basilikum, Rucola, Kopfsalat, Rettich und im

Broccoli reichlich vorhanden. Zur Synthese von Insulin

benötigen wir das wichtige Spurenelement Kupfer. Nicht nur Diabetiker profitieren deshalb von Bärlauch,

Feldsalat, Chicorée und Auberginen.

Soja, Hafer-, Dinkel-, Gerste-

und Roggenflocken, Kleie,

Bohnen, Obst und Gemüse

sowie Vollkornprodukte ent-

halten komplexe Kohlenhy-

drate, die langsam zu Glukose

aufgespalten werden.

So kann der Blutzuckerspiegel

lange Zeit stabil gehalten

werden.

[1] China Study, T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell, Verlag Systemische Medizin, 2011[2] www.krebsgesellschaft.de/ernaehrung_antioxidantien.1040 html

[3] Die Botschaft der Nahrung: [unsere Lebensmittel in neuer Sicht] / Fritz-Albert Popp. Mit einem Interview mit Mathias Bröckers, Frankfurt, M.: Zweitausendeins, 2011

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GRUNDLAGEN

Aminosäuren oder Proteinfragmente entstehen, die

über Defekte in der Darmwand in die Blutbahn ge-

langen können. Das Immunsystem erkennt diese als

Fremdkörper und bildet dagegen entsprechende An-

tikörper. Da eine Ähnlichkeit im Aussehen zwischen

den Fragmenten und den B-Zellen des Pankreas

(Bauchspeicheldrüse) besteht, beginnt der Körper

diese zu zerstören. So vermuten die finnischen Wis-

senschaftler Akerblom und Knip[12], entsteht der ju-

venile Diabetes mellitus Typ 1.

Die bekannteste Störung der „Milchverdauung“ ist

die Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit),

bei der das Verdauungsenzym Laktase fehlt oder

im Dünndarm in verminderter Menge produziert

wird. Dieses Enzym bilden alle gesunden Säuglinge

während der Stillzeit. Danach sinkt deren Aktivität.

Bei einer Laktoseintoleranz gelangt ungespaltener

Milchzucker bis in den Dickdarm und wird dort

von Darmbakterien aufgenommen und vergoren.

Dies führt zu Blähungen und Durchfall. Man unter-

scheidet den primären (natürlichen) Laktasemangel

mit den entsprechenden Verdauungsbeschwerden

im Säuglingsalter vom sekundären (erworbenen)

Laktasemangel.

Milch und Molkereiprodukte enthalten viele ge-

sättigte Fettsäuren, die die Verkalkung der Gefäße

(Arteriosklerose) begünstigen.

Auch gibt es immer wieder Schlagzeilen (zuletzt

2011) über Schadstoffe, wie z.B. das krebserregende

Dioxin in der Milch, die über das Tierfutter aufge-

nommen werden.

Als Alternativen zu den tierischen Milchprodukten

empfehle ich Soja-, Reis-, Hafer- und Mandel- Drink

(der Name Milch darf nur für durch Melken ge-

wonnene Produkte verwendet werden). Diese Drinks

enthalten kein Cholesterin und nur die gesünderen

pflanzlichen Eiweiße. Aus der Sojabohne (Achtung:

nur gentechnikfreie Produkte kaufen!) werden

neben dem Drink auch Yoghurt und Pudding in ver-

schiedenen Geschmacksrichtungen angeboten. Oft

werden dabei Calcium sowie die Vitamine B2, B12

und D zugesetzt.

Ein Zuviel an Soja kann gerade bei Männern durch

die östrogenähnliche Wirkung zu weiblichen Kör-

performen wie einem rundlichen Bauch oder

Brustansatz führen[13]. Für die Ernährung von Kindern

und Kleinkindern ist es ratsam, auf Reis-, Hafer-, oder

Mandel-Drink zurückzugreifen, da die in Sojapro-

dukten enthaltenen Phytoöstrogene das sensible

kindliche Immun- und Hormonsystem negativ beein-

flussen können.

Reis-Drink ist im Geschmack süßer als Soja-Drink.

Dies entsteht durch die enzymatische Reaktion zu

den Zuckern Maltodextrin und Maltose. Deshalb ver-

wendet man diesen zur Zubereitung von Süßspeisen

und Müsli. Leckeren veganen Frischkäse kann man

aus Nährhefeflocken selbst herstellen[14].

8 Infomed August 2013

GRUNDLAGEN

MILCH ALS KRANKHEITSURSACHE?!In meiner Sprechstunde erlebe ich seitens meiner

Patienten eine große Unsicherheit, was den Konsum

von Milch und Molkereiprodukten angeht. So treten

Fragen auf wie: Ist Milch für Kinder gesund und

wenn ja wie lange? Macht Milch starke Knochen

und beugt sie Osteoporose vor? Auch dazu bietet die

„China Study“ die wissenschaftliche Erklärung und

schafft endlich Klarheit.

Zunächst einmal kann man feststellen, dass der

Mensch das einzige Säugetier ist, was nach der

Wachstumsphase die Milch und Milchprodukte einer

anderen Spezies (Kuh, Schaf, Ziege, Pferd) zu sich

nimmt. Dabei ist die optimale Zusammensetzung

jedoch nur in der menschlichen Muttermilch zu

finden. Doch wer käme als Erwachsener auf den Ge-

danken, diese zu trinken?

Milch enthält den Wachstumsfaktor IGF-1 (Insulin

like growth factor = Insulin ähnlicher Wachstums-

faktor). Dieser dient dazu, die gesunden Zellen zum

Wachsen anzuregen und alte Zellen zu entsorgen.

Tierprotein führt dazu, dass mehr IGF-1 produziert

wird[4]. Damit wird das natürliche Gleichgewicht

gestört, das Wachstum von Krebszellen (Prostata)[5-8]

wird angeregt und alte Zellen nur noch mangelhaft

abgebaut.

Durch Pasteurisieren der Milch entstehen denatu-

rierte Eiweiße. Dieser Proteincocktail führt zu einer

Übersäuerung im Darm, die der Körper durch Cal-

cium-Lauge wieder ausgleicht. Die Milch wird somit

zum „Calciumräuber“. Dies erklärt, warum in

Finnland, dem Land des höchsten Pro-Kopf-Milchver-

brauchs, die höchsten Hüftfrakturraten auftreten[9].

Die hohen Calciummengen der Milch unterdrücken

die Produktion von aktivem Vitamin D. Dies führt

dazu, dass weniger Calcium resorbiert (wieder auf-

genommen) wird und die Calciumausscheidung an-

steigt[10].

Im Jahr 1992 entdeckten finnische Wissenschaftler

den Zusammenhang zwischen dem Auftreten von

Diabetes mellitus Typ 1 und Milchkonsum[11]. Die

Eiweiße der Milch werden im Dünndarm in Ami-

nosäuren aufgespalten. Dabei können unverdaute

[4] Peace Food, Rüdiger Dahlke, Gräfe und Unzer Verlag, 2011[5] Low-protein diet suppresses serum insulin-like growth factor-1 and decelerates the progression of growth hormone-induced glonerulosclerosis, Doi SQ, Rassiah S, Tack I. et al., Am.J.Nephrol. 21, S. 331-339, 2001[6] Dietary changes favorably affect bond remodeling in older adults, Heaney RP, Mc Carron DA, Dawson-Hughes, J.Am.Diet.Assoc., S. 1228-1233, 1999[7] Hormones and diet: low insulin-like growth factor 1 but normal bioavailable androgenes in vegan man, Allen NE, Appleby PN, Davey GK, et al., Brit. J. Cancer 83, S. 95-97, 2000[8] The IGF Anis in the prostate, Cohen P, Peehl DM, and Rodenfeld RG, Horm. Metab. Res.26, S. 81-84, 1994[9] China Study, T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell, Verlag Systemische Medizin, 2011[10] www.krebsgesellschaft.de/ernaehrung_antioxidantien.1040 html[11] A bovine albumin peptide as a possible trigger of insulin-dependent Diabetes mellitus, Karjalainen J. Martin JM, Knip M, et al., New Engl. Journ. Med. 327, S. 302-307, 1992

[12] Putative environmentalfactors and Typ 1 diabetes, Akerblom HK and Knip M, Diabetes/Metabolism Revs. 14, S. 31-67, 1998[13] Peace Food, Rüdiger Dahlke, Gräfe und Unzer Verlag, 2011[14] http://www.vegetarismus.ch/heft/2008-2/vegankaese.html

FAZIT

Milch ist gut...für Kälber! Nach dem Abstillen

sollte keine Milch getrunken und keine Milch-

produkte verzehrt werden. Milch fördert die Ent-

stehung von Diabetes mellitus Typ 1, Allergien,

Arteriosklerose, Krebs und Osteoporose.

Infomed August 2013 9

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Infomed August 2013 1110 Infomed August 2013

RISIKEN UND FOLGEN RISIKEN UND FOLGEN

[15]

Chronische ischämische Herzkrankheit70.557 Todesfälle*

8,3%

Bösartige Neubildung des Dickdarmes17.161 Todesfälle*

2,0%

Herzinsuffizienz45.428 Todesfälle*

5,3%Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge

43.908 Todesfälle*

5,2%

Sonstige chronische obstruktive Lungenkrankheit

26.018 Todesfälle*

3,1%

Schlaganfall, nicht als Blutung oder Infarkt bezeichnet

21.594 Todesfälle*; 2,5%

Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet

18.014 Todesfälle*; 2,1%

Bösartige Neubildung der Brustdrüse (Mamma)

17.974 Todesfälle*; 2,1%

Hypertensive Herzkrankheit21.047 Todesfälle*; 2,5%

Akuter Myokardinfarkt52.113 Todesfälle*

6,1%

KRANKE GEFÄßE UND HERZENDURCH FALSCHE ERNÄHRUNGLaut Statistischem Bundesamt zählten die Herzerkrankungen auch im Jahre 2011 zu den häufigsten

Todesursachen in Deutschland. Die folgende Grafik zeigt die gesamten Sterbefälle 2011 sortiert nach den

10 häufigsten Todesursachen der ICD-10 („International Statistical Classification of Diseases and Related

Health Problems“, ein weltweit anerkanntes Diagnoseklassifikationssystem der Medizin).

[15] http://www.destatis.de; http://www.gbe-bund.de * Anzahl ohne Totgeborene und ohne gerichtliche Todeserklärungen.

FAZIT

Wir können unsere Herzen schützen, indem wir uns vege-

tarisch oder besser noch vegan ernähren und zusätzlich

wenig Weizenmehlprodukte essen, pflanzliche Öle wie

z.B. Leinöl zu uns nehmen, uns so oft wie möglich im

Freien aufhalten und dabei die Sonnenstrahlen genießen.

Außerdem sollten wir uns bewegen (Ausdauertraining)

und regelmäßig entspannen (Meditation, Yoga).[16] Resolving the coronary artery disease epidemie through plant-based nutrition, Esselstyn CJ, Prev. Cardiol. 4, S. 171-177,2001 [17] Can lifestyle changes reverse coronary heart disease?, Ornish D.Brown SE, Scherwitz LW et al., Lancet 336, S. 129-133,1990[18] http://rawfoodsos.com/2010/07/07/the-china-study-fact-or-fallac/[19] Peace Food, Rüdiger Dahlke, Gräfe und Unzer Verlag, 2011

Dabei haben wir es mit immer besseren diagnos-

tischen (Koronarangiografie, Sonografie, CT) und

therapeutischen (Bypass, Stent, Medikamente) Maß-

nahmen nicht geschafft, dies zu verändern.

Ist dies nun unser Schicksal oder haben wir die Mög-

lichkeit, unser Herz gesund zu erhalten? Antwort auf

diese Frage gibt uns die Forschung von D. Caldwell

B. Esselstyn Jr., einem der erfolgreichsten Chirurgen

der Cleveland-Klinik (Ohio) in den USA. Er war bis

zu seiner Pensionierung Leiter der Breast Cancer

Task Force sowie Leiter für Thyreoidale und Parathy-

reoidale Chirurgie. Dabei stellte Dr. Esselstyn fest,

dass es einen direkten Zusammenhang zwischen

den Ernährungsgewohnheiten und dem Auftreten

der koronaren Herzkrankheit gab. Menschen, die

sich mit vollwertigen pflanzlichen Nahrungsmitteln

ernährten, konnten nicht nur das Risiko an KHK zu

erkranken minimieren, sondern auch bereits be-

stehende Durchblutungsstörungen der Herzkranz-

gefäße zurückbilden[16]. Dieser Effekt zeigte sich

immer wieder, sobald diese Form der Ernährung

gewählt wurde. Prominentes Beispiel ist der ehe-

malige US-Präsident Bill Clinton, der nach seiner

nachgewiesenen koronaren Herzkrankheit seine Er-

nährung umstellte und bis auf Fisch alle tierischen

Proteine wegließ um, wie er sagte, seine Enkel noch

aufwachsen zu sehen.

Ein weiterer Pionier auf dem Gebiet der Ernährungs-

forschung war Dr. Dean Ornish. Seine bekannteste

Arbeit ist die Lifestyle-Heart-Studie, bei der er 20 Pa-

tienten, die mit dem schulmedizinischen Standard-

programm behandeltet wurden, mit 28 Patienten,

die eine fettarme pflanzliche Kost, körperliches

Training sowie Entspannungsprogramme verordnet

erhielten, verglich[17]. Dabei profitierten die 28 Pa-

tienten deutlich von ihrer Therapie. Sie hatten eine

Verminderung ihrer arteriellen Blockaden von über

4%, niedrigere Cholesterinwerte als zu Beginn der

Therapie und einen Rückgang ihrer Brustschmerzen

um 91%. Im Gegensatz dazu nahmen bei den schul-

medizinisch behandelten Patienten Brustschmerzen

um 165% zu. Des Weiteren verschlechterte sich auch

ihre arterielle Durchblutung.

In der China-Study konnten folgende neue Risiko-

faktoren für Herzinfarkt, Schlaganfall und hyper-

tensive Herzerkrankung gefunden werden:

Vitamin D-Mangel (zu wenig aktives Vitamin D

durch Hormonmangel oder zu geringe Aktivierung

durch fehlendes Sonnenlicht)

erhöhtes Apo-Lipoprotein B im Blut (erhöht sich

durch die Aufnahme von tierischem Protein)

Verzehr von Weizenmehlprodukten

Fisch besitzt durch seinen hohen Gehalt an Omega-3

Fettsäuren eine Schutzwirkung[18].

Allerdings möchte ich in dem Zusammenhang be-

merken, dass wir über eine Fischmahlzeit auch Schad-

stoffe wie Schwermetalle und radioaktive Isotope zu

uns nehmen. Bei der oft praktizierten Tiefseefischerei

wird ein hoher Anteil an alten Fischen gefangen.

Problematisch ist zudem der sogenannte „Beifang“

(pro Jahr 20.000 Delphine und Wale, 60.000 Meeres-

schildkröten, 1 Million Schwertfische und 3 Millionen

Haie[19]), der oft verletzt wieder ins Meer zurück

geworfen wird und qualvoll verendet. Der größte

Teil der im Handel angebotenen Fische stammt aus

Zuchtbecken, in denen Fische auf engstem Raum

gehalten und mit Tiermehl und Antibiotika gefüttert

werden. Auf den oftmals langen Transportwegen

sterben 10-20% der Fische. Der „Rest“ steht unter

Schock und ist teilweise krank[19].

Deshalb sollten wir unseren Omega-3-Fettsäuren-

Bedarf aus pflanzlichen Ölen wie zum Beispiel Leinöl

(enthält 53g Omega-3 Fettsäuren/100g) decken[19].

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12 Infomed August 2013 Infomed August 2013 13

RISIKEN UND FOLGEN RISIKEN UND FOLGEN

BRUSTKREBS PROSTATAKREBSPro Jahr erkranken in Deutschland 57.000 Frauen an

Brustkrebs. Das bedeutet, dass im Laufe ihres Lebens

jede 8. Frau daran erkrankt[20]. Was wissen wir über

die Risikofaktoren dieser Krebserkrankung? Colin

Campbell beschreibt in der China Study folgende

mögliche Ursachen:

frühe Menarche (vor dem 12. Lebensjahr)

späte Menopause (nach dem 55. Lebensjahr)

hoher Anteil an weiblichen Geschlechtshormonen

(Progesteron, Östrogen)

hoher Blutcholesterinspiegel

Dioxin

PCB (Polychlorierte Kohlenwasserstoffe)

PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasser

stoffe) aus Auspuffgasen, Tabakrauch

genetische Belastung (BRCA1, BRCA2)

Jedoch fielen in der Studie weitere Ursachen auf:

Alkoholmissbrauch

erhöhter Blutzuckerspiegel

Hormone in Nahrungsmitteln

Hexachlorcyclohexan (Insektizid Lindan)[21]

Immer wieder lassen sich Frauen, zuletzt die Schau-

spielerin Angelina Jolie, wegen einer familiären ge-

netischen Belastung die Brüste entfernen. Sie lassen

sich dabei von Wissenschaftlern verunsichern, die

Ängste schüren, damit die Genforschung weiterhin

subventioniert wird. Seit vielen Jahren ist jedoch

bekannt, dass diese Gene erst aktiviert (exprimiert)

werden müssen, damit Krebs entsteht. Dies ist aber

entscheidend, denn eine natürliche Ernährung mit

pflanzlichen Nahrungsmitteln verhindert dies[22].

Ebenso fand Campbell heraus, dass Schadstoffe

besonders häufig Brustkrebs auslösten, wenn eine

überwiegend auf tierischen Nahrungsmitteln basierte

Ernährung erfolgte.

Frauen, die sich vegan ernähren, haben nicht nur

ein geringeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken,

sondern auch den Vorteil, dass ihre Menopause ohne

größere Beschwerden abläuft.

Prostatakrebs ist bei Männern in Deutschland die häufigste Krebserkrankung. Laut Angaben des

Robert-Koch-Institutes kam es 2008 zu 63.440 Neuerkrankungen. Dabei betrug die relative 5-Jahres-Über-

lebensrate immerhin 92%[23]! Innerhalb der Gruppe der an Krebs verstorbenen Männer ist Prostatakrebs die

dritthäufigste Krebs-Todesursache nach Bronchial- und Kolorektalem Karzinom. Das mittlere Alter bei Diag-

nosestellung beträgt 71 Jahre.

Auch hier konnte Campbell aus der China Study schlussfolgern, dass es einen eindeutigen Zusammenhang

zwischen dem Verzehr von tierischen Nahrungsmitteln, hier im Speziellen von Milchprodukten und dem

Auftreten von Prostatakrebs gibt. Je höher der Verzehr von Milchprodukten, desto höher das Risiko, an

bösartig metastasierendem Prostatakrebs zu erkranken. Aber noch ein weiterer Faktor war auffällig - Vitamin

D. So konnte Professor Li in einer über 18 Jahre dauernden Untersuchung zeigen, dass Männer mit einem

Vitamin-D Spiegel von über 62 nmol/l ein nur halb so großes Risiko hatten, an Prostatakrebs zu erkranken.

Im Praxisalltag erlebe ich oft, dass Patienten

meinen, viel Milch und Milchprodukte zu sich

nehmen zu müssen, um möglichst starke

Knochen zu haben. So lag der Durchschnitts-

verbrauch pro Kopf an Milcherzeugnissen in

Deutschland laut Ministerium für Verbrau-

cherschutz im Jahre 2010 bei 84,4 kg. Damit

nehmen wir in Europa einen Spitzenplatz beim

Milchverbrauch ein. Demgegenüber stehen über

6 Millionen an Osteoporose erkrankte Menschen

in unserem Land. Wie kann das sein? Tierische

Proteine und insbesondere Milch führen zu

einem Säureüberschuss im Körper. Um dies zu

neutralisieren, setzt unserer Körper eine sehr

effektive Calciumlauge ein. Ist nicht genug freies

Kalzium im Blut vorhanden, wird Kalzium aus

dem Knochen mobilisiert. Messen kann man dies

an einer vermehrten Calciumausscheidung über

den Urin. Aber nicht nur Milchprodukte und tie-

rische Proteine tragen zur Osteoporose bei. Auch

Bewegungsmangel, Stimmungsschwankungen

(„sauer“) sowie ein niedriger Vitamin-D Spiegel

sind Risikofaktoren einer Osteoporose.

Als „Calciumlieferanten“ empfehle ich Bohnen

und Blattgemüse. Raffinierte Kohlenhydrate

(Zucker) und Weißmehlprodukte (Backwaren,

Weizennudeln) sollten dagegen nur in geringen

Mengen gegessen werden. Weiterhin empfehle

ich Bewegung im Freien, um die Knochen gesund

zu halten sowie besonders bei Osteoporose.

Benutzen Sie hin und wieder lieber die Treppe an-

stelle des Aufzuges! Yoga oder Tai Chi verbessert

in jedem Alter die Beweglichkeit und hilft, die

Durchblutung aller Organ zu erhalten und zu

verbessern. Oft lernt man in diesen Kursen eine

bessere Atmung (Pranayama) sowie Meditations-

techniken. Auch dies trägt wesentlich zu einer

ausgeglichenen Säure-Basen-Balance bei.

[20] http://flexikon.doccheck.com/de/Mammakarzinom [21] http://rawfoodsos.com/2010/07/07/the-china-study-fact-or-fallac/[22] China Study, T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell, Verlag Systemische Medizin, 2011 [23] http://www.rki.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Prostatakrebs/prostatakrebs_node.html

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Infomed August 2013 15

HINTERFRAGT

14 Infomed August 2013

BEDEUTUNG DES VITAMIN DFÜR UNSERE GESUNDHEIT

KRANK DURCH WEIZEN

Aufgrund der besonderen Bedeutung des Vitamin D

für unsere Gesundheit möchte ich dies etwas näher

betrachten.

Cholecalciferol (Vitamin D), das eher ein Hormon als

ein Vitamin ist, wird in der Haut durch UV-Licht ge-

bildet oder über die Nahrung (Fisch, Nahrungsergän-

zungsmittel) aufgenommen. Danach gelangt es zur

Leber, in der es als Calcidiol gespeichert wird. Von

dort aus wird es bei Bedarf zur Niere transportiert

und mit Hilfe eines Enzyms in die aktive Form, das

1,25-Vitamin D (Calcitriol), aktiviert. Neben der Re-

gulation des Kalziumstoffwechsels hat Calcitriol

eine Steroidhormon-ähnliche Wirkung, in dem es im

Zellinneren die Proteinsynthese verändert. Damit

kontrolliert es Zellwachstum (Proliferation), Zelldiffe-

renzierung, Apoptose (programmierter Zelltod) sowie

die Immunmodulation[24].

So ist ein Vitamin D- Mangel nicht nur für Osteo-

porose, sondern auch für die Entstehung von Hy-

pertonie, kardiovaskuläre Krankheiten, Asthma, Au-

toimmunerkrankungen (Multiple Sklerose, Morbus

Crohn, Lupus erythematodes, Diabetes mellitus

Typ 1), Krebs (Dickdarm, Brust, Bauchspeicheldrüse,

Speiseröhre, Niere, Leukämie), Fibromyalgie, Morbus

Parkinson, Paradontose, Depression und Demenz

von ursächlicher Bedeutung.

Die Freisetzung des aktiven Vitamin D aus der Leber

wird durch eine Ernährung mit tierischen Eiweißen

und durch zu hohen Calciumkonsum (Milchprodukte)

gehemmt[25]. So ist es nicht verwunderlich, dass

viele Menschen trotz „optimaler Ernährung“ einen

Vitamin D- Mangel mit den entsprechenden Folgeer-

krankungen haben. Aktiviert wird das 1,25-Vitamin

D durch das Parathormon der Nebenschilddrüse.

Nicht selten kommt es vor, dass nach einer Schild-

drüsen-OP die Nebenschilddrüse verletzt oder sogar

vollständig oder teilweise entfernt wurde.

Deshalb ist es wichtig, genügend Sonnenlicht über

die unbedeckte Haut zu „tanken“ und dies ohne

Sonnenschutz, da die in den Sonnencremes ent-

haltenen UV-Blocker, die Synthese von Vitamin D blo-

ckieren. Wenn die Haut durch das Sonnenlicht leicht

gerötet wird, so reichen 10 Minuten dreimal pro

Woche aus[25]. Danach nicht duschen![26]. Falls dies in

den sonnenscheinarmen Jahreszeiten wie Herbst und

Winter nicht möglich ist, empfehle ich als natürliche

Vitamin-D-Quelle Pilze (Steinpilze, Champignon)

oder eine Nahrungsergänzung (z.B. in Kombination

mit Zeolith). Klinoptilith-Zeolith wirkt als natürliches

Siliciummineralgestein als sogenannter Ionenaus-

tauscher und ist in der Lage, Toxine zu binden und im

Gegenzug benötigte Mineralien abzugeben[27].

Weizen ist das am häufigsten verzehrte Getreide der

Welt. Dabei hat er mit seiner Urform, dem Einkorn,

nur wenig gemein. Einkorn wurde 3300 vor Christus

in Europa als eine der ersten Getreidesorten kul-

tiviert. Es ist ein Wildgras mit 14 Chromosomen, zäh

und kälteunempfindlich. Durch Kreuzung mit einem

nicht verwandten Wildgras entstand der Emmer,

der 28 Chromosomen enthält. Aus diesem entstand

durch Verschmelzung mit anderen Wildgräsern ca.

1000 Jahre vor Christus der erste Weichweizen mit

42 Chromosomen. Dieser war gegenüber Einkorn

und Emmer deutlich ertragreicher und konnte besser

verarbeitet werden. Durch natürliche Züchtung ent-

standen Hartweizen (v.a. Verwendung für Pasta) und

sehr feiner Weizen (z.B. als Kuchenmehl). Seit Beginn

der 60er Jahre begann man ertragreichere und

gegen Krankheiten und Umwelteinflüsse resistentere

Sorten zu züchten. 95 Prozent der Gene des neuen

Weizens stimmen mit den Urformen überein. die

übrigen 5 Prozent sind jedoch einzigartig. Besonders

die Glutenproteine unterscheiden sich deutlich. Au-

ßerdem entwickelte sich durch die Kreuzungen das

im Weizen vorhandene Gliadin zu einem appetitan-

regenden Wirkstoff. So kommt es dazu, dass wir von

weizenhaltigen Nahrungsmitteln gar nicht genug be-

kommen können. Rund 30% der Menschen haben

Entzugserscheinungen ähnlich wie beim Nikotin-

entzug, wenn sie keine Weizenprodukte mehr essen.

Weizen erhöht den Blutzucker stärker als andere

Kohlenhydrate. So hat Vollweizenbrot einen GI

(Glykämischer Index = Vergleich der Wirkung ver-

schiedener Kohlenhydrate zu reinem Trauben-

zucker) von 70! Damit setzt nach dem Verzehr von

Weizen die fatale Fettbildung durch den Gluko-

se-Insulin-Kreislauf ein und es entsteht dadurch das

viszerale (Bauch) Fett. Im Gegensatz zu anderen

Fettdepots fördert dieses „aktive“ Fett Entzündungs-

reaktionen, verzerrt die Insulinsekretion und sendet

anomale Stoffwechselsignale an den Körper, was

bei Männern zur Östrogensekretion und damit zum

Brustwachstum führt. Auch könnte damit der Zusam-

menhang zwischen einer weizenreichen Ernährung

und der Zunahme von hormonabhängigen Tumoren

wie Brust- und Prostatakrebs sowie Arteriosklerose

und koronarer Herzkrankheit erklärt werden.

Bei der Verdauung von Weizen zerfällt das enthaltene

Gluten in eine morphinähnliche Substanz und durch-

dringt die Blut-Hirnschranke. Dies kann Gedanken

und Verhalten beeinflussen (ADHS). Außerdem trägt

Weizen zur Übersäuerung bei, da bei der Weizenver-

dauung noch mehr Schwefelsäure entsteht, als bei

der Verdauung von Fleisch.

VITAMIN D

[24] https://de.wikipedia.org/wiki/Cholecalciferol[25] China Study, T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell, Verlag Systemische Medizin, 2011[26] Peace Food, Rüdiger Dahlke, Gräfe und Unzer Verlag, 2011[27] Naturmineralien, Regulation, Gesundheit, Karl Hecht, Elena Hecht-Savoley, Schibri-Verlag Berlin.Milow, 2008

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16 Infomed August 2013 Infomed August 2013 17

CHANCEN NUTZENHINTERFRAGT

SALZ - EINE FAST VERGESSENELEBENSGRUNDLAGE

VORTEILE EINER VEGANEN ERNÄHRUNG

Salz, im Altertum als „weißes Gold“ bezeichnet

und in Teilen Afrikas 1:1 gegen Gold getauscht,

hat heute in der „etablierten“ Ernährungswissen-

schaft und Medizin an Bedeutung verloren. Oft

hören Sie deshalb von den Ärzten, ja nicht zu viel

Salz zu verwenden, um einen Blutdruckanstieg zu

vermeiden. Dabei ist Salz nicht gleich Salz. Billiges

Kochsalz (NaCl) entsteht, nachdem Kristallsalz in

aufwendigen Prozessen raffiniert wird und dabei mit

circa 200 chemischen Stoffen in Kontakt kommt.

Anschließend werden teilweise noch die bekannten

Stoffwechselgifte Fluor und Jod zugesetzt. Besonders

gefährdet sind Patienten mit Diabetes und/ oder Nie-

renschwäche, weil sich bei ihnen Jod und Fluor be-

sonders stark anreichern. Fluor und Jod können zu

Schäden am Nervensystem (nachlassende Gedächt-

nisleistung, Depression), Knochen und Gelenken, der

Schilddrüse, des Herzens (Herzrhythmusstörungen),

der Haut (Juckreiz) und des Darmes (Reizdarm)

führen. Dieses Salz bezeichnet der Biophysiker Peter

Ferreira als Zellgift, welches der Körper so schnell wie

möglich wieder entsorgen will. Dies geschieht über

Neutralisation mit Hilfe des körpereigenen Wassers.

Ja, und wenn man davon zu wenig trinkt, schrumpfen

die Zellen infolge des Wassermangels. Also - Finger weg vom Kochsalz!Demgegenüber steht das Kristallsalz, welches in

seiner besten Qualität 84 verschiedene Elemente

enthält, die alle auch im menschlichen Körper vor-

kommen. Dieses kristalline Salz kann direkt vom

Körper aufgenommen werden und reguliert Nerven,

Muskeln sowie die Gewebsspannung. Aber auch

beim Kristallsalz gibt es Probleme. So kann es durch

die toxische Belastung der Meere zu einer Anrei-

cherung von Schwermetallen im Meersalz kommen.

Außerdem wird 90% des Meersalzes raffiniert, d.h.

industriell gereinigt. Hochwertiges Meersalz zeichnet

sich dadurch aus, das es von Hand geerntet und

sonnengetrocknet wird. Eines der besten Meersalze

ist das Manju-Meersalz, welches aus der Tiefsee

vor Okinawa aus Meerwasser gewonnen wird und

in einem aufwendigen Verfahren an der Sonne ge-

trocknet und mit effektiven Mikroorganismen be-

sprüht wird. Dieses einzigartige Salz ist in der Lage,

die Fließfähigkeit des Blutes zu verbessern und eine

antioxidative Wirkung zu entfalten. Hiervon sollte

ein gesunder Mensch 2g und Kranke wie z.B. Kreb-

spatienten 4g täglich zu sich nehmen. Die sicherste

Qualität bietet Steinsalz, weil es frei von Schadstoffen

und Schwermetallen ist. Hier sticht das Himalaja-

Kristallsalz hinsichtlich seiner Qualität heraus.

Als Faustregel empfehle ich einen viertel Teelöffel Salz pro getrunkenem Liter Wasser. Dabei sollte

das Wasser möglichst Quellwasser sein, welches

ohne Druck gewonnen und abgefüllt wird (z.B. Pirin,

Lauretana, Plose, Artesia).

Eine Umstellung auf eine pflanzliche Kost bietet nicht

nur im Hinblick auf die eigene Gesundheit erhebliche

Vorteile.

Ohne Fleisch sind wir nicht für das Elend der Tiere

in den großen, engen Ställen verantwortlich. So

muss wegen uns kein Tier in einem Großschlachthof

gequält und getötet werden. Um das ganze Ausmaß

der Tierquälerei „kennen zu lernen“ empfehle ich

das ausgezeichnete Buch „Tiere essen“ von Jo-

nathan Safran Foer, in welchem er die Verhältnisse in

der amerikanischen Landwirtschaft schildert.

Außerdem hätten wir das riesige Entsorgungs-

problem der tierischen Gülleseen und Mistberge

gelöst. Durch diese wird unser Boden und Grund-

wasser zunehmend mit giftigen Nitraten belastet.

Dies wäre ein wirklicher, ehrlicher Beitrag zum

Klimaschutz, zumal auch die Methanbelastung

unserer Atmosphäre gesenkt würde.

Ohne die für die Tiermast notwendigen pflanzlichen

Nutzflächen könnten wir das globale Ernährungs-

problem lösen und kein Mensch müsste mehr ver-

hungern.

Menschen, die sich vegan ernähren, haben Achtung

vor dem Leben und führen keine Kriege. Endlich

wäre eine Welt in Frieden möglich.

Ich war hungrig, und ihr habt meine Nahrungsmittel eurem Volk gefüttert.

Ich war hungrig, und eure Konzerne pflanzten auf meinen besten Böden eure Wintertomaten.

Ich war hungrig, und ihr wolltet nicht auf das Steak aus Südamerika verzichten.

Ich war hungrig, aber wo Reis für meine tägliche Mahlzeit wachsen könnte, wird Tee für euch angebaut.

Ich war hungrig, aber ihr habt aus Zuckerrohr und Maniok Treibstoff für eure Autos destilliert.

Ich war hungrig, aber die Abwässer eurer Fabriken vergiften die Fischgründe.

Ich war hungrig, aber mit eurem Geld habt ihr mir die Nahrungsmittel weggekauft.

Ich war hungrig, aber für eure Schlemmer werden exotische Früchte auf meinem Land angebaut.

Ich war hungrig, aber ihr habt mir nicht zu essen gegeben!

Anklage der benachteiligten Völker in der Dritten Welt (aus Arbeitsbuch BROT FÜR DIE WELT, Stuttgart)

HUNGER DURCH ÜBERFLUSS

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18 Infomed August 2013 Infomed August 2013 19

CHANCEN NUTZENCHANCEN NUTZEN

Ich konnte seit meiner Umstellung auf eine weit-

gehend vegane Ernährung beobachten, dass sich

nicht nur mein Körper, sondern auch meine Ge-

danken und mein Einfühlungsvermögen verändert

haben. Dies führte letztendlich dazu, dass sich nach

dem Gesetz der Resonanz auch mein Umfeld ver-

änderte. So kamen immer mehr Patienten zu mir, die

auch meine menschliche Zuwendung brauchten. Es

fiel mir leichter, mich ihrer Probleme anzunehmen.

Nach erfolgreicher Therapie kam liebevolle Dank-

barkeit zurück. So bereitet mir meine Arbeit zu-

nehmend Freude und ich kann meinen Traumberuf

mit Liebe ausfüllen.

Ich kann nur jedem empfehlen, sich auf diesen Weg

zu begeben und eigene Erfahrungen zu sammeln.

Fangen Sie nicht morgen, sondern heute damit an!

In meiner Praxis erlebe ich leider noch zu oft:

Um die Gesundheit kümmert man sich erst, wenn man sie nicht mehr hat!

Jede Umstellung oder Veränderung des Lebens beginnt im Kopf. Deshalb fangen Sie an, bewusst einzu-

kaufen! Brauche ich wirklich Fertiggerichte oder ist es besser, alles frisch zuzubereiten? Was ist wirklich drin

in der Wurst? Ist beispielsweise tatsächlich Kalbfleisch in der Kalbsleberwurst oder zum Großteil Schweine-

fleisch? Kommen Sie der Industrie auf die Schliche, indem Sie die Inhaltsangaben auf Verpackungen lesen!

Bald werden Sie merken, wie wir als Verbraucher getäuscht werden.

ERNÄHRUNGSUMSTELLUNG!ABER WIE?

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Infomed August 2013 2120 Infomed August 2013

CHANCEN NUTZENCHANCEN NUTZEN

Der nächste Schritt ist der, zu überlegen, wo kommt

das Fleisch, die Wurst, der Käse, die Milch, die Eier etc.

her? Kenne ich den Erzeuger und weiß ich, wie er mit

seinen Tieren umgeht? Wo und wie werden die Tiere

geschlachtet? Mussten die Tiere für mich leiden?

Wir wissen, dass Tiere in Todesangst Stresshormone

ausschütten und diese „ängstliche Information“ in

jeder Zelle gespeichert bleibt. Schon deshalb sollten

psychisch Kranke auf Fleisch und Fisch verzichten.

Übrigens habe ich gern Fleisch und Fisch gegessen

und auch heute „läuft mir das Wasser im Munde zu-

sammen“, wenn ich an ein schmackhaft zubereitetes

Steak oder eine Fischmahlzeit denke. Sobald ich mir

jedoch bewusst mache, wie das Tier für mich leiden

musste, ist mein Appetit darauf verschwunden.

Wenn Sie an dieser Stelle zu dem Entschluss kommen,

nicht mehr Teil dieses „Systems“ sein zu wollen, dann

brauchen Sie einen Plan, wie Sie Ihre täglichen Mahl-

zeiten umstellen. Es sollte kein Verzicht, sondern eine

bewusste Entscheidung sein.

Wählen sie auch Obst und Gemüse mit Verstand

aus. Denn schließlich müssen wir all die Gifte, die wir

unserem Körper zuführen, auch wieder entsorgen.

Leider ist im Laufe der Jahre bei uns allerhand „Abfall“

angefallen, so dass jede Ernährungsumstellung mit

Entgiftungsmaßnahmen einher gehen sollte. Dazu

eignen sich Teezubereitungen, Basenbäder, Zeolith,

Einläufe aber auch frisch zubereitete Smoothies. Da

dies stets eine individuelle Situation ist, bekommen

Sie von mir Ihre entsprechende Empfehlung.

Smoothies sind cremig pürierte Zubereitungen aus

Gemüse und/ oder Obst. Hier gibt es mittlerweile

eine Reihe Bücher und Rezepte mit leckeren Emp-

fehlungen. Wir haben zum Beispiel Wildkräuter (Vo-

gelmiere) mit Rucola, Apfel, Avocado, Gerstengras

und gutem Wasser kombiniert. Es ist ein Genuss,

ersetzt eine komplette Mahlzeit und liefert eine

Menge an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen

und purer Energie (Rezept s. S. 25).

Wir verwenden zur Zubereitung einen Stabmixer.

Ideal zur Zubereitung sind sogenannte Hochleis-

tungsmixer. Ab einer Beschleunigung von ca. 28.000

Umdrehungen pro Minute entsteht eine Kraft-

wirkung, die geeignet ist, die Fasern einer Pflanze so

zu zerkleinern, dass die Zellulosewände der Pflanzen-

zellen aufbrechen. Genau diese Zellen sind der Ort

höchster Vitalstoffkonzentrationen. So zubereitet,

scheiden wir die Pflanzenfasern mitsamt ihren Vital-

stoffen nicht über den Stuhl aus, sondern ernähren

damit unsere Zellen. Das wahrscheinlich beste Gerät

ist der Vitamix TNC 5200. Allerdings gibt es kosten-

günstige Alternativen, wie den Vita Easy Hochleis-

tungsmixer aus Österreich.

Verwenden Sie dabei frisch geerntete Zutaten. Diese

enthalten viele lebenswichtige Biophotonen, die

unsere „Zellkraftwerke“ antreiben. Pflanzen, die

Bitterstoffe enthalten, sind dabei besonders für die

Entgiftung der Leber wichtig (Löwenzahn, Radicchio,

Rucola, Scharfgarbe, Wermut, Chicorée). Letzt-

endlich ist die beste Nahrung in der freien Natur vor-

handen. Nur haben wir es häufig verlernt, uns von

diesem reich gedeckten Tisch zu bedienen.

Prof. Werner Kollath (1892-1970), ein bedeutender Ernährungswissenschaftler, unterteilte die Nahrung

in Lebensmittel und Nahrungsmittel. Er erkannte, dass die wertvollsten Lebensmittel die natürlichen,

unverarbeiteten sind.[28]

[28] http://www.bleib-gesund-service.info/wp-content/uploads/2012/07/Tabelle-Kollath-02.pdf

TIPP

Einen Teil unserer Früchte (v.a. Orangen), Öle und Nüsse beziehen wir

von einem Landgut in der Algarve in Portugal. Familie Dornhoff baut

dort seit 1993 Früchte nach biologischen Gesichtspunkten und im

Einklang mit der Natur an.

Weitere Informationen unter:

www.quinta-shopping.eu

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22 Infomed August 2013

CHANCEN NUTZEN

Zu Beginn einer Ernährungsumstellung ist es

durchaus möglich, dass unser Körper rebelliert, denn

wir ändern ja damit unser altes Gleichgewicht. So

kann es passieren, dass Verdauungsbeschwerden wie

Völlegefühl, Verstopfung oder Durchfall auftreten.

Außerdem kann die Haut in Form von Ausschlägen re-

agieren. Diese Zeichen der Entgiftung verschwinden

jedoch wieder, sobald der Körper seine „Altlasten“

beseitigt hat. Danach werden Sie merken, wie in-

tensiv Sie wieder schmecken und riechen, wie die

Haut sich verändert, sich Ihre „Ausdünstungen“ re-

duzieren, Schmerzen verschwinden und Sie beweg-

licher werden. Außerdem spüren Sie wieder, welches

Nahrungsmittel Ihnen nicht bekommt.

Wir haben verlernt, nur dann zu essen, wenn wir

hungrig sind. Unsere Mahlzeiten nehmen wir zu be-

stimmten Zeiten ein und wundern uns dann, wenn

wir schlecht verdauen und immer mehr zunehmen.

Ein gutes Essen liefert uns Energie. Werden Sie nach

der Mahlzeit müde, dann hat der Körper für die Ver-

dauung mehr Energie verbraucht, als das Essen Ihnen

geliefert hat.

Auf keinem Fall sollten Sie die Fette bei einer Um-

stellung vergessen. Die pflanzlichen Fettsäuren er-

möglichen überhaupt erst die Aufnahme der fettlös-

lichen Vitamine (A,D,E,K) und die Entgiftung. In letzter

Zeit hat hier besonders das Kokosöl für Schlagzeilen

hinsichtlich seiner Bedeutung für unsere Gesundheit

gesorgt. Auch hier spielt es eine große Rolle, wie

das Öl gewonnen wird und wie die Kokospalmen

angebaut werden. Achten sie auf Bioqualität und

Kaltpressung (z.B. Dr. Goerg Bio-Kokosöl). Kokosöl

enthält Laurinsäure (in Dr. Goerg Bio-Kokosöl 59%!),

die im Körper zu Monolaurin umgewandelt wird und

ein wirksames Mittel gegen Viren, Bakterien und

Einzeller ist. Kokosöl enthält außerdem mittelkettige

Fettsäuren, die wir mühelos aufnehmen können. Es

ist hitzeunempfindlich und bildet keine schädlichen

Substanzen. Die im Kokosöl enthaltenen Fettsäuren

sollen bei älteren Menschen das Gedächtnis ver-

bessern und dies selbst bei Morbus Alzheimer[29].

Natürlich sollten auch die anderen Öle, wie Olivenöl,

Leinöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Hanföl,

Schwarzkümmelöl usw. nicht fehlen. Achten Sie stets

auf Bioqualität und Kaltpressung.

Womit soll man Süßen? Hier empfiehlt sich folgendes

Experiment. Verzichten Sie 4 Wochen auf das Süßen

von Speisen und Getränken. In dieser Zeit spüren

Sie, ob Sie Zucker brauchen (Entzugserscheinungen).

Zudem entwickeln sich völlig neue Geschmack-

serlebnisse. Zum Süßen verwenden Sie am besten

Rohrohrzucker, Agavendicksaft, Stevia oder Honig.

Beim Garen von Gemüse ist folgendes zu beachten:

Viele Gemüsearten lassen sich im Ganzen garen.

Dadurch behalten sie Form und Farbe. Grundsätzlich

sollte Gemüse so kurz wie möglich bei geringer Hitze

und mit wenig Kochwasser gegart werden (zum

Beispiel im Dampfgarer). Das Kochwasser kann man

noch als leckere Gemüsebrühe verwenden.

FAZIT

Meiden Sie alle Fabrikzuckerarten, Auszugsmehle und alle raffinierten Fette (Margarine).

Essen Sie täglich drei Esslöffel Getreide, eine Frischkostbeilage und naturbelassene Fette.

Die Frischkost immer vor der gekochten Kost essen. Der Frischkornbrei ist das Kernstück der

Vollwerternährung.

[29] www.greenmedinfo.com/blog/mct-fats-found-coconut-oil-boost-brain-function-only-one-dose

BEWUSST GENIEßEN

Infomed August 2013 23

REZEPTE FÜR EINE AUSGEWOGENE VEGANE ERNÄHRUNG

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Infomed August 2013 2524 Infomed August 2013

BEWUSST GENIEßEN BEWUSST GENIEßEN

Frischkornbrei Green SmoothieZutaten pro Portion: Zutaten pro Portion:

Zubereitung:

Zubereitung:

Guten Appetit!

3 EL gemischtes Getreide aus Bio-Anbau(wahlweise Einkorn, Dinkel, Roggen, Gerste, Hirse, Kamut, Amaranth)

1 EL Hafer

etwas Quellwasser

ein fein geschnittener oder geraspelter Apfel

eine kleine Banane

frischer Zitronensaft

Sahne - noch besser ist ein veganer Ersatz (Hafer-, Soja-, Mandelsahne...)

eine Hand voll zerstoßene oder gemahlene Nüsse (am wertvollsten sind Walnüsse)

Eine Hand voll frisch gesammelte Wildkräuter

150ml Quellwasser

1 halbe reife Avocado

1 Banane

1 Kiwi o.ä. möglichst grünes Obst

evtl. grünen Nahrungsergänzungen in Pulverform

evtl. Zitronensaft

Die ausgewählten Getreide werden in einer größeren Menge gemischt und in Vorratsbehälter abgefüllt.

Abends werden pro Person ca. 3 gehäufte Esslöffel Getreide in einer Getreidemühle geschrotet und ca.

1 Esslöffel Hafer als Flocken gequetscht. Unmittelbar danach wird das gemahlene Getreide mit wenig

Quellwasser zu einem nicht zu dünnen Brei verrührt, abgeckt und über Nacht stehen gelassen.

Morgens kommen ca. ein fein geschnittener oder geraspelter Apfel, eine kleine Banane, frischer

Zitronensaft, Sahne (Hafersahne, Sojasahne, Mandelsahne...) und eine Hand voll im Mörser zerstoßene

oder gemahlene Nüsse hinzu.

Das Obst kann natürlich durch Früchte der Saison ausgetauscht werden. Wir ergänzen das Ganze mit

noch mit einem Esslöffel Kokosöl. Das Ganze wird je nach Geschmack zu einem Brei verrührt.

Die Grundlage des grünen Smoothies bilden frisch gesammelte Wildkräuter (z.B. Vogelmiere, Giersch,

Löwenzahn, Brennnessel, Rucola, Scharfgarbe) und stilles Wasser, möglichst Quellwasser.

Pro Portion werden ca. 150ml Wasser und eine Hand voll Kräuter zu einem dünnen Brei gemixt. Dieser

kann mit grünen Nahrungsergänzungen in Pulverform (z.B. Gersten- oder Weizengras, Spirulinaalge

o.ä.) ergänzt werden. Die sämige Konsistenz wird durch Hinzugabe von einer halben reifen Avocado

erreicht. Abschließend mixt man zur Verbesserung des Geschmacks noch Banane, Kiwi o.ä. möglichst

grünes Obst hinzu. Bei Verzicht auf saure Früchte ist ein Spritzer Zitronensaft zu empfehlen.

Die Zutaten für den Smoothie richten sich nach jahreszeitlicher Verfügbarkeit der Kräuter und nach

Geschmack. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Aus unserer Erfahrung empfiehlt sich

die Anschaffung einer Kombination aus

Getreidemühle und -quetsche, um sowohl Getreide

frisch grob bis fein mahlen, als auch frische Flocken

z.B. aus Hafer oder Reis herstellen zu können.

Die besondere gesundheitliche Bedeutung liegt

hierbei in der Frische des verarbeiteten Korns.

Mehl oxidiert bereits kurze Zeit nach dem Mahlen

durch Luftkontakt.

Außerdem empfiehlt sich die Anschaffung einer

50g Messschaufel, was der Menge von 3 EL

entspricht.

Tipp:

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26 Infomed August 2013

BEWUSST GENIEßEN

Infomed August 2013 27

BEWUSST GENIEßEN

Pasta mit lauwarmen Belugalinsen Frische Kokos-Himbeer Tarte

Zutaten für 4 Personen: Zutaten (Ø 18cm):

Zubereitung:Zubereitung:

500g Pasta

160 g Belugalinsen

2 Stangen Sellerie

1 Zwiebel

1 Knoblauchzehe

1 Chilischote

1 rote Paprikaschote

2 EL Tomatenmark

1 Glas Weißwein

8 El Weißweinessig

2x 10 EL Öl (z.B. Traubenkern- & Sonnenblumenöl)

Zucker

Salz, Pfeffer

130g Dinkelmehl

50g gemahlene Nüsse (z.B. Walnüsse)

100g Rohrohrzucker

60ml Sonnenblumenöl

400ml Kokosmilch (mind. 60% Kokosnussanteil)

5g Agar-Agar

Himbeeren

Salz

Die Belugalinsen in 500ml kochendem Wasser 20 Minuten im geschlossenen Topf auf kleiner Flamme

bissfest garen. In den letzten 5 Minuten das Linsenwasser leicht salzen.

In der Zwischenzeit Sellerie, Zwiebel und Knoblauch fein würfeln, Chilischote in Ringe, Paprika in dünne

Spalten schneiden. Paprika in einer Pfanne sehr scharf anbraten, wieder herausnehmen und beiseite

stellen. Das restliche Gemüse anschwitzen, Tomatenmark zugeben und leicht anbraten. Anschließend

mit Weißwein ablöschen und 10 Minuten auf kleiner Flamme garen.

Für die Vinaigrette Essig mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker verrühren. Beide Ölsorten zugeben und

unterrühren. Linsen abgießen, gut abtropfen lassen und mit der Vinaigrette marinieren. Selleriegemüse

und Paprika unterheben.

Zum Schluss die Nudeln bissfest garen, abgießen und das Linsengemüse untermischen.

Für den Mürbeteigboden Dinkelmehl, die gemahlenen Nüsse und 60g Rohrohrzucker mischen.

Sonnenblumenöl hinzugeben und rasch zu einer Masse verkneten. Teig mit den Händen gleichmäßig in

eine eingeölte Springform (Ø 18cm) drücken, mehrmals mit einer Gabel einstechen und im vorgeheizten

Backofen bei 180°C (Umluft) ca. 15 Minuten goldbraun backen. Gut auskühlen lassen.

Agar-Agar, 40g Rohrohrzucker und eine Prise Salz in 100ml der Kokosmilch einrühren, in einem kleinen

Topf zum kochen bringen und unter ständigem Rühren 1 Minute köcheln lassen. Sobald die Masse

handwarm abgekühlt ist, die restliche Kokosmilch zugeben und in einem hohen Gefäß mit einem

Pürierstab mixen. Den Pürierstab dabei leicht auf und ab bewegen, um Luft unter die Masse zu ziehen.

Die Creme auf den Mürbeteigboden geben und ca. 3 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.

Zum Schluss die Himbeeren gleichmäßig auf der Tarte verteilen.

Für eine größere Tarte mit 28cm Duchmesser können die Mengenangaben einfach verdoppelt werden.

Belugalinsen sind fein im Geschmack und

haben durch ihre kräftige schwarze Farbe eine

besondere Optik. Ihren Namen verdanken sie dem

gleichnamigen Kaviar. Das liegt vor allem daran, dass

Belugalinsen ihm optisch sehr ähneln. Sie sind klein,

schwarz, glänzend und entwickeln beim Garen ein

nussiges Aroma, das an Maronen erinnert.

Belugalinsen sind ausgesprochen gesund. Mit viel

Eiweiß und Kohlenhydraten und einem hohen

Anteil an B-Vitaminen sind sie ein sehr guter

Nährstofflieferant.

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PrivatpraxisDipl. med. Mario FriedrichPraktischer Arzt | Homöopathie

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Fon +49 (0) 3525 - 760 109Fax +49 (0) 3525 - 510 249

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