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INFORMATION DER LUNGENLIGA // NR. 5/2009 extra Martin Meyer Leben mit nur einem Lungenflügel Passivrauchen Jetzt Initiative unterschreiben! Schlafapnoe Auch Kinder sind betroffen

INFORMATION DER LUNGENLIGA // NR. 5/2009 extra · Es ist nie zu spät, um mit dem Rauchen aufzuhören 8 ASTHMA Wenn die Luft wegbleibt 10 ENTFERNUNG EINES LUNGENFLÜGELS «Auch bergab

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INFORMATION DER LUNGENLIGA // NR. 5/2009

extra

Martin Meyer

Leben mit nur einem Lungenflügel

PassivrauchenJetzt Initiative unterschreiben!

SchlafapnoeAuch Kinder sind betroffen

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IMPRESSUM vivO2 erscheint sechsmal pro Jahr für Patientinnen und Patienten, Mitglieder, Spenderinnen und Spender der Lungenliga Schweiz. Abo-Beitrag (pro Jahr CHF 5.–) im Mitglieder- und Spenderbeitrag inbegriffen. Verlag und Redaktion: Lungenliga Schweiz, Süd-bahnhofstrasse 14c, 3000 Bern 14, Tel. 031 378 20 50, Fax 031 378 20 51, [email protected], www.lungenliga.ch. Layout/Satz: ZB Werbung, Zürich/Bern; Typopress Bern AG, Bern. Druck: Ziegler Druck- und Verlags-AG, Winterthur.

PASSIVRAUCHENRauchfrei? Ja! 4

SCHLAFAPNOESchnarchen, das krank macht 6

COPDEs ist nie zu spät, um mit dem Rauchen aufzuhören 8

ASTHMAWenn die Luft wegbleibt 10

ENTFERNUNG EINES LUNGENFLÜGELS«Auch bergab bekommt man Schwung.» 12

ERBSCHAFTVererben und helfen 14

SELTENE LUNGENKRANKHEITENDas Churg-Strauss-Syndrom 16

INNEN-/AUSSENLUFTFeuer ohne Rauch 18

SPENDENWertvolle Unterstützung 19

AKTUELLGut zu wissen 20

AGENDA 22

2 | INHALT

Produktgruppe aus vorbildlich bewirtschaftetenWäldern und anderen kontrollierten Herkünftenwww.fsc.org Zert.-Nr. IMO-COC-027735© 1996 Forest Stewardship Council

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EDITORIAL | 3

Dr. med. Werner Karrer

Heute macht der Schutz vor Passiv-rauchen an den Kantonsgrenzen halt!

Die Lungenliga Schweiz hat gemeinsam mit über 40 Organisationen eine eidge-nössische Volksinitiative lanciert, um den Passivrauchschutz schweizweit zu regeln. Es kann nicht sein, dass je nach Kanton unsere Bürgerinnen und Bürger in öffent-lich zugänglichen Räumen bessere oder schlechtere Luft einatmen. Oder finden Sie es sinnvoll, dass es Dörfer gibt, in denen man auf der einen Seite der Strasse in den Restaurants rauchen kann und auf der anderen Seite nicht? Nur weil die Kantonsgrenze mitten durchs Dorf geht und jeder Kanton je nach Gusto der gera-de regierenden Politikerinnen und Poli-tiker unterschiedliche Regelungen hat? Das ist keine nachhaltige Gesundheits-politik!Passivrauchen schadet der Gesundheit. Also müssen alle Arbeitsplätze rauchfrei sein. Im Gastgewerbe arbeiten Personen während acht und mehr Stunden am Tag und rauchen unfreiwillig mit. Sie müssen geschützt werden. Natürlich hat das eid-genössische Parlament einen Beschluss gefasst, der die Nichtraucherinnen und Nichtraucher schützen soll. Aber dieser Beschluss ist so schwammig, unklar und überlässt es den Kantonen, strengere Re-gelungen zu erlassen. So kommt es dann eben zu den oben erwähnten Situa-tionen.Die Volksinitiative der Allianz «Schutz vor Passivrauchen» will nicht das Rauchen verbieten. Sie will nur, dass die Nicht-

raucherinnen und Nichtraucher in der ganzen Schweiz vor dem Passivrauchen geschützt sind. Ein Rauchverbot in öffent-lichen Räumen wird sogar von den Rau-cherinnen und Rauchern mehrheitlich be-fürwortet. Zwei Drittel möchten nämlich aufhören zu rauchen. Und sie schaffen es besser, je weniger Gelegenheit sie zum Rauchen haben.Kurz und gut: Unterschreiben Sie bitte die Volksinitiative «Schutz vor Passiv-rauchen» (Unterschriftenbogen unter www.rauchfrei-ja.ch). Deren Umsetzung bietet Gewähr für einen umfassenden Schutz. r

Dr. med. Werner Karrer,

Präsident Schweizerische Gesellschaft

für Pneumologie,

Chefarzt Luzerner Höhenklinik Montana,

Mitglied des Initiativkomitees «Schutz

vor Passivrauchen»

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4 | PASSIVRAUCHEN

«Unsere persönliche Freiheit hört dort auf, wo wir Dritte mit unserem Handeln beein-trächtigen», sagte FDP-Ständerätin Erika Forster-Vannini bei der Lancierung der eidgenössischen Volksinitiative «Schutz vor Passivrauchen» im vergangenen Früh-ling. Als Mitglied des Initiativkomitees unterstrich sie die Notwendigkeit der Initiative, die einem urliberalen Prinzip folgt. Neben Erika Forster-Vannini gehö-ren dem Initiativkomitee weitere 25 Per-sönlichkeiten aus Medizin, Prävention und Politik an. Über 40 Organisationen aus den Bereichen Gesundheit, Konsumenten- und Arbeitnehmendenschutz, Jugend so-wie Elternschaft haben sich zur Allianz «Schutz vor Passivrauchen» zusammen-geschlossen (siehe Kasten) und sammeln seit knapp vier Mo naten Unterschriften.

Unbefriedigendes Bundesgesetz

Drei von vier Nichtrauchenden wünschen sich, ihr Essen und ihre Getränke in einer rauchfreien Atmosphäre zu geniessen. Serviceangestellte sind bei ihrer Arbeit

täglich bis zu acht Stunden dem gesund-heitsschädigenden Tabakrauch ausge-setzt. Das entspricht einer Belastung von 15 bis 38 gerauchten Zigaretten. Diese und weitere Fakten haben die eidgenös-sischen Räte im letzten Herbst völlig aus-ser Acht gelassen, als sie das Bundes gesetz zum Schutz vor Passivrauchen verabschie-det haben. Die Kompromisslösung, die niemanden befriedigt, lässt Raucherlokale (bis zu 80 m2) zu. Zudem können die Kantone weiter gehende Regelungen er-lassen. Dies führt zu so absurden, wett-bewerbsverzerrenden Situationen wie im Dorf Erlinsbach: Da die Kantonsgrenze zwischen Solothurn und Aargau mitten durch das Dorf führt, wird in den Restau-rants auf der einen Strassenseite (Kanton Aargau) geraucht, auf der anderen Stras-senseite (Kanton Solothurn) sind die Res-taurants rauchfrei.

Gute Gründe für die Initiative

Bereits in 14 Kantonen gibt es weiter gehende Regelungen. Der Druck auf diese

In der Schweiz herrscht in Bezug auf den Schutz vor Passivrauchen ein Chaos. Eine schweizweit einheitliche Lösung, die alle Arbeitnehmenden gleichermassen schützt und alle Gastrobetriebe gleich behandelt, bringt nur die eidgenössische Volksinitiative «Schutz vor Passivrauchen».

Rauchfrei? Ja!

Otto Piller, Erika Forster, Thierry Carrel und Werner Karrer informieren über die Lancierung der Initiative.

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PASSIVRAUCHEN | 5

Kantone, das lasche Bundesgesetz zu übernehmen, hat massiv zugenommen. So bekämpft GastroSuisse bestehende Re-gelungen, die keine Raucherbetriebe zu-lassen. Die Zürcher Kantonsregierung missachtet den Volkswillen, indem sie die Umsetzung des Gesetzes zum Schutz vor Passivrauchen, das letzten Herbst klar an-genommen wurde, verzögert. Im Kanton Uri wurde bereits zweimal über das Ge-sundheitsgesetz, das den Passivrauch-schutz beinhaltet, abgestimmt und im Kanton Genf folgt Ende September eben-falls eine zweite Abstimmung. Dass sich die Schweizerinnen und Schweizer eine schweizweite, klare Regelung wünschen, zeigt das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage: 68 Prozent der Stimmberech-tigten würden heute der Volksinitiative an der Urne zustimmen.

Jede Unterschrift zählt

Je schneller die nötigen Unterschriften gesammelt sind, desto früher kann die Volksinitiative eingereicht werden. Es zählt

also jede Unterschrift! Unterschriften-bogen und -karten können unter www.rauchfrei-ja.ch heruntergeladen oder un-ter 031 378 20 49 bestellt werden.

Weitere Informationen zur Initiative:

www.rauchfrei-ja.ch r

Text: Barbara Weber, Projektleiterin

Kommunikation, Lungenliga Schweiz

Fotos: Allianz «Schutz vor Passivrauchen»

Der Allianz «Schutz vor Passivrau-

chen» gehören folgende Organisa-

tionen an: aha! Schweizerisches Zen-trum für Allergie, Haut und Asthma, Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz, Berner Gesundheit, Berufs-verband Restauration der Hotel & Gas-tro Union, CIPRET Genève, CIPRET Wallis, CIPRET Vaud, GELIKO Schwei-zerische Gesundheitsligen-Konferenz, Klinik Barmelweid, Krebsliga Schweiz, Lungenliga, Oncosuisse, OxyRoman-die, pharmaGenève, physioswiss, Privat klinikgruppe Hirslanden, public health Schweiz, RADIX – Schweizer Kompetenzzentrum für Gesundheits-förderung und Prävention, Schweize-rische Arbeitsgemeinschaft der Jugend-verbände, Schweizerische Arbeitsge- meinschaft Nichtrauchen, Schweize- rische Arbeitsgemeinschaft Nicht- rauchen – SAN Zürich, Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme, Schweizerische Ge-sellschaft für Allgemeinmedizin, Schweizerische Gesellschaft für Angio-logie, Schweizerische Gesellschaft für Cystische Fib rose, Schweizerische Ge-sellschaft für Gynäkologie und Ge-burtshilfe, Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie, Schweizerische Gesell-schaft für Medizinische Onkologie, Schweizerische Gesellschaft für Pädia-trie, Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie, Schweize-rische Gesellschaft für Pneumologie, Schweizerische Gesellschaft für Sucht-medizin, Schweizerische Herzstiftung, Schweizerische Stiftung zur Förderung des Stillens, Schweizerische Vereini-gung der Elternorganisationen, Schwei-zerischer Drogistenverband, Schweize-rischer Gewerkschaftsbund, Schweize- rischer Hebammenverband, Schweize- rischer Verband der Berufsorgani- sationen im Gesundheitswesen SVBG, Schweizerisches Blaues Kreuz, Société Vaudoise de Pharmacie, Stiftung für Konsumentenschutz, suchtinfo.ch, Travail.Suisse, Union schweizerischer komplementärmedizinischer Ärzte-organisationen, Verein für Sucht-prävention, Züri Rauchfrei.

Pascal Diethelm und Jean-Charles Rielle sammeln Unterschriften.

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6 | SCHLAFPANOE

Auch Kinder können an Schlafapnoe erkranken: Verhaltensauffälligkeiten, Lernschwierigkeiten oder Gedeihstörungen können Symptome sein.

Schnarchen, das krank macht

«Mach doch den Mund zu!» Gehorsam schliesst Isa die Lippen und versucht, durch die Nase zu atmen. Doch kaum ist sie ins Spiel vertieft, steht der kleine Mund wieder offen. Beim Toben mit Gleich-altrigen kann sie kaum mithalten. Sie ist die Kleinste, die Magerste, die Blasseste. Der Kinderarzt fordert die Mutter auf, Isa beim Schlafen zu beobachten. Tatsächlich: Die Kleine schläft unruhig, sie schnarcht und von Zeit zu Zeit stockt ihr Atem – Isa leidet unter Schlafapnoe, Atemstillständen im Schlaf.

Unübersehbar: Gedeihstörungen

Schnarchen und besonders das Schnar-chen mit Atempausen kann beim Klein-kind zu Gedeihstörungen, Verhaltens-auffälligkeiten oder Lernschwierigkeiten führen. Das Kind bleibt in der körperlichen Entwicklung hinter seinen Altersgenos-sinnen und -genossen zurück, ist nervös, zappelig, oft müde und bringt in der Schule schlechte Leistungen. Langfristig hat Schlafapnoe bei Kindern die gleichen

Folgen wie bei Erwachsenen: Erkran-kungen des Herz-Kreislauf-Systems, an-derer innerer Organe und vor allem des Stoffwechsels.

Ursachen im Kleinkindalter

Wenn Kleinkinder an Schlafapnoe erkran-ken, so ist die Ursache meist schnell er-kannt und behoben: Oft sind vergrösserte Gaumenmandeln der Grund. «Eltern den-ken oft gar nicht daran, dass ihr Kind ver-grösserte Mandeln haben könnte», sagt Prof. Dr. Johannes Wildhaber, Chefarzt Kinderheilkunde im Kantonsspital Frei-burg. «Denn wenn man dem Kind in den Mund schaut, sieht man nur die Rachen-mandeln und nicht die vergrösserten Gaumenmandeln, die oft das Schnarchen verursachen. Die Kinderärztin oder der Kinderarzt wird, je nach Ausprägung der Erkrankung, eine anti-entzündliche Be-handlung mit einem Nasenspray verord-nen oder direkt eine Operation empfeh-len.» Danach hört das Kind meist auf zu schnarchen, es holt einen möglichen Ent-

wicklungsrückstand schnell wieder auf, und Verhaltensauffälligkeiten verbessern sich. Nur in seltenen Fällen hat die Schlafapnoe andere Ursachen, beispiels-weise einen zu geringen Muskeltonus oder Missbildungen am Gesichtsschädel. In diesen Fällen erhalten Kinder die glei-che Behandlung wie Erwachsene. Sie tra-gen nachts eine Maske, über die Luft in die Nase geleitet wird (CPAP-Therapie, siehe Kasten). So können die Kinder die ganze Nacht durchatmen, und die Be-schwerden verschwinden in kurzer Zeit.

Ursachen bei älteren Kindern:

Übergewicht und Allergien

Immer häufiger erkranken Schulkinder und Pubertierende an Schlafapnoe. «Der Zusammenhang zwischen der Erkrankung und Übergewicht ist unverkennbar», weiss Prof. Dr. Johannes Wildhaber. Adipositas – also krankhaftes Übergewicht – birgt bei Kindern wie bei Erwachsenen das Risiko, an Schlafapnoe zu erkranken. Wenn es den Betroffenen gelingt, ihr Gewicht

Prof. Dr. Johannes Wildhaber

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SCHLAFPANOE | 7

Die CPAP-Therapie

Bei der CPAP-Therapie leitet ein Gerät einen sanften Luftstrom in eine Nasen-maske, die während der Nacht getra-gen wird. Schnarchen und Atempau-sen verschwinden. Allerdings müssen die Patientinnen und Patienten perma-nent therapiert werden, um symptom-frei zu bleiben.

dauerhaft zu reduzieren, verschwindet auch die Schlafapnoe wieder. Ansonsten muss auch hier eine CPAP-Therapie be-gonnen werden. Häufig sind auch Aller-gien die Ursache für verstopfte Nasen und daraus resultierende Schlafschwierig-keiten. Eine entsprechende Behandlung führt hier zu einer Verbesserung des Schlafs.

Schnarchen ist nicht gleich Schlafapnoe

Sechs bis zwölf Prozent aller Kinder schnar-chen regelmässig im Schlaf, doch nur bei einem bis zwei Prozent kommt es auch zu den gefährlichen Atemstillständen. Eltern können Kinderarzt und Kinderärztin bei der Diagnose unterstützen, indem sie ihre Kinder sorgfältig beobachten: Wann und wie schnarcht das Kind? Setzt der Atem tatsächlich aus? Der Arzt wird durch entsprechende Fra-gen und eine gründliche Untersuchung meist schnell eine Diagnose stellen kön-nen. Nur in Zweifelsfällen führt man eine sogenannte Polygrafie durch. Dabei kon-

trolliert man während des Schlafs die Atmung und den Sauerstoffgehalt im Blut und kann dadurch zuverlässig den Grad der Schlafapnoe feststellen. Es gibt natür-lich auch andere Gründe für Verhaltens-auffälligkeiten und Lernschwierigkeiten. Bei unruhigen, auffälligen Kindern muss man auch an ein Hyperaktivitätssyndrom (ADS) denken. Laut Prof. Dr. Johannes Wildhaber geben ein gründliches Erfassen der Krankheits-Vorgeschichte durch den behandelnden Arzt bzw. die behandelnde Ärztin sowie die sorgfältige Beobachtung des Verhaltens durch die Eltern genügend Anhaltspunkte für die Bestimmung der Krankheit und für die richtige Behand-lung.

Mehr zum Thema Schlafapnoe:

www.schlafapnoe.lungenliga.ch r

Text: Roswitha Menke, Texterin, Bern

Fotos: Stephanie Hofschlaeger/PIXELIO; ZVG

Schlafapnoe – auch Kinder können betroffen sein.

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Etwa 400 000 Menschen leiden in der Schweiz an COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease), einer Krankheit, wel-che die Atmung behindert und die Lungen dauerhaft schädigt. Bei 90 Prozent der Be-troffenen ist Rauchen die Ursache der Krankheit. Es gilt: Je mehr Zigaretten je-mand im Leben geraucht hat, desto grös-ser ist die Gefahr einer COPD (Risikotest unter www.copd.lungenliga.ch). Andere, seltene Ursachen der COPD sind Luft-schadstoffe oder der seltene angeborene Mangel eines Enzyms (Alpha1-Anti-trypsin).

Ein Rauchstopp hilft in jeder Phase

der COPD

Die COPD erkennt man an drei Symp-tomen: häufiger Husten mit schleimigem Auswurf sowie Atemnot. Da es sich um eine langsam fortschreitende (chronische) Krankheit handelt, hat der Betroffene zu Beginn eher leichte Symptome, die oft als harmlos angesehen werden (Raucher-husten). Durch die anhaltende Schädi-

gung der Atemwege mit Tabakrauch verschlimmern sich die Symptome aber laufend. Vom ersten Raucherhusten bis zur schweren COPD können Jahre oder Jahrzehnte vergehen. Für die Betrof- fenen bedeutet der «Wechsel» vom Raucher husten (chronische Bronchitis) zur COPD, dass zum Husten und Auswurf noch Atemnot dazukommt. Im späteren Verlauf der Krankheit nimmt die Atem- not zu und das Herz wird übermässig be-lastet.Der Verzicht auf Tabakwaren verbessert die Lebensqualität der Betroffenen in jedem Alter und in jedem Stadium der Krankheit. Je früher der Rauchstopp, de-sto geringer ist der Lungenschaden und desto langsamer schreitet die COPD vo-ran (siehe Grafik). Verzichtet eine Rauche-rin oder ein Raucher auf Tabakwaren, be-vor sich der Raucherhusten zur COPD verschlimmert hat, können sich die Atem-wege sogar vollständig erholen. Aber wes-halb ist es so schwer, das Rauchen aufzu-geben? Das Nikotin im Tabak wirkt direkt

Es ist nie zu spät, um mit dem Rauchen aufzuhören

8 | COPD

1974 rauchte die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz, heute noch 27 Prozent. Dieser Trend muss durch gesund-heitspolitische Massnahmen weiter unterstützt werden, denn Rauchen führt zu schweren Krankheiten. Von den schädlichen Substanzen im Tabakrauch sind vor allem das Herz-Kreis lauf-System und die Lungen betroffen. So wird die chronisch-obstruktive Bron-chitis (COPD), eine fortschreitende entzündliche Lungenkrankheit, gröss tenteils durch Rauchen verur-sacht.

Häufiger Husten mit schleimigem Auswurf und Atemnot können Symptome einer COPD sein.

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100

75

50

25

25 50 75

Alter (Jahre)

Tod

Behinderung

Raucht und ist empfindlich auf Rauch

Nie geraucht oder unempfindlich auf Rauch

Rauchstopp mit 65

Rauchstoppmit 45

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im Gehirn und vermittelt den Rauchenden ein Gefühl des Wohlbefindens. Der Preis, den man für dieses Gefühl zahlt, ist die Sucht. Denn Nikotin gehört zu den stärks-ten suchterzeugenden Substanzen. Des-halb rauchen viele Menschen auch dann weiter, wenn sie an Raucherhusten oder bereits an einer COPD leiden.Den meisten Raucherinnen und Rauchern fällt es schwer, die Nikotinsucht zu über-winden. Viele haben schon zahlreiche Ver-suche hinter sich. Häufig wird der Ver-such, das Rauchen aufzugeben, nur halbherzig durchgeführt. Bevor die letzte Zigarette ausgedrückt wird, sollte man sich stets die Nachteile und Gefahren des Rauchens bewusst machen:

Rauchen schadet meiner Gesundheit. –Rauchen gefährdet die Gesundheit –der Menschen in meiner Umgebung.Rauchen kostet mich viel Geld. –Rauchen vermindert meine körperliche –Leistungsfähigkeit.Rauchen beeinflusst mein Denken –und Verhalten.

Sobald sich die Nachteile und Gefahren des Rauchens im Gehirn festgesetzt ha-ben, fällt der nächste Schritt einfacher.

Niemand ist alleine

Die besten Aussichten auf einen dauer-haften Verzicht auf Tabakwaren haben Rauchende, wenn sie sich Hilfe holen. Es gibt zahlreiche Angebote für aufhörwillige Raucherinnen und Raucher:

Medizinische Hilfe: Sprechen Sie mit –einer Ärztin oder einem Arzt über Ihren Wunsch, mit dem Rauchen auf-zuhören. Eine fachliche Begleitung erhöht die Chancen für einen dauer-haften Rauchstopp deutlich.Medikamentöse Hilfe: Nikotinersatz –gibt es heute in verschiedenen Varianten, auch rezeptfrei. Andere Medikamente erleichtern den Rauchstopp. Lassen Sie sich jedoch vor der Anwendung fachlich beraten (Arzt-praxis oder Apotheke).Psychologische Hilfe: Jeder Rauchende –hat seine eigene «Rauchgeschichte».

Die Mitarbeitenden von Beratungs-stellen gehen deshalb individuell auf die Menschen ein. Auf der Website der Lungenliga Schweiz (www.lungenliga.ch) finden Sie Adressen der Beratungs-stellen.Broschüren, Bücher und Internet: – Zahlreiche Bücher, Broschüren und Internet seiten beschäftigen sich mit dem Thema «Rauchstopp».

Mehr zu den Themen Rauchstopp

und COPD:

www.tabak.lungenliga.ch –www.copd.lungenliga.ch – r

Text: Dr. med. André Lauber, TextWatch,

Oftringen, mit Unterstützung von

Prof. Dr. med. Roland Keller, Facharzt

Pneumologie, Aarau

Foto: Roland Blattner, Fotograf, Jegenstorf

COPD | 9

Quelle: Fletcher C, Peto R. The natural history of chronic airflow obstruction. Br Med J. 1977 Jun 25;1(6077):1645-8

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Jung und asthmakrank – das muss nicht den Verzicht auf ein aktives Leben bedeuten. Mit einer guten Kontrolle des Asthmas sind junge Menschen trotz der Krankheit voll dabei.

Wenn die Luft wegbleibt

Auf Bäume klettern, auf dem Schulhaus-platz einige Körbe werfen, sich im Kletter-park austoben – das sind beliebte Hobbys von Teenagern. Und wie sieht die Freizeit junger Menschen mit Asthma aus? Sie sind in guter Gesellschaft, denn Asthma ist eine der häufigsten Atemwegserkran-kungen – betroffen ist in der Schweiz je-des zehnte Kind. Doch wenn Asthma früh erkannt und richtig behandelt wird, kön-nen Betroffene ein gleich aktives Leben führen wie ihre Kolleginnen und Kollegen und an den Aktivitäten im Freundeskreis und in der Schule teilnehmen.

Jung, asthmakrank und aktiv

Doch bis es so weit ist, braucht es Infor-mationen – für die Asthmabetroffenen selber und auch für ihr Umfeld. Denn die Ablenkungsmanöver junger Asthmatike-rinnen und Asthmatiker sind vielfältig, da-mit niemand im Freundeskreis etwas über die Krankheit erfährt – schliesslich will man ja dazugehören. So geht es auch Tobi, einem jungen Asthmakranken, Titel-

figur des Comics «Love is in the Air» der Lungenliga Schweiz. Tobi hat einen gros-sen Traum: er möchte Musik machen. Zu-sammen mit vier Freunden gründet er eine Band. Und mit der Band kommt auch die Liebe. Doch bis Tobi wirklich glücklich wird mit seiner Anna, erlebt er einige im wahrsten Sinne des Wortes atemberau-bende Situationen. Ziel des Comics «Love is in the Air» ist es, Jugendliche zu ermuti-gen, das Tabu Asthma zu brechen und im Freundeskreis über die Krankheit zu reden.

Medikamente gehören zum Alltag

Begriffe wie Inhaler und Peak-Flow-Meter sind der breiten Bevölkerung unbekannt, für junge Asthmatikerinnen und Asthma-tiker jedoch gehören sie zum Alltag. Den Inhaler haben sie jederzeit griffbereit, denn damit können sie Medikamente schnell über die Atemwege einnehmen, wenn ein Asthma-Anfall droht. Mit dem Peak-Flow-Meter messen Asthmabetrof-fene täglich die Lungenfunktion. Dank

10 | ASTHMA

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Asthma

500 000 Menschen in der Schweiz lei-den an Asthma. Betroffen sind jedes zehnte Kind und sieben Prozent der Erwachsenen. Die genaue Ursache der Krankheit ist bis heute unbekannt. Fest steht, dass es Faktoren gibt, die die Krankheit begünstigen. Häufig sind dies eine Allergie gegen Hausstaub, Tierhaare, Pollen oder andere Subs- tanzen, die eingeatmet werden, oder eine Überempfindlichkeit gegen Reiz-stoffe (Rauch). Mit einer frühzeitigen Diagnose und der richtigen Behand-lung können Asthmabetroffene ein beschwerdefreies und aktives Leben führen.

Comic und Online-Game

für Jugendliche

Im Comic geht es um Luft, Liebe, Musik und einen Traum, den sich fünf Jugendliche verwirklichen. Zum Comic gibt es ein spannendes Online-Game. Infos und kostenlose Bestellung des Comic unter www.loveisintheair.ch

dieser Kontrolle können die Patientinnen und Patienten ihr Asthma beobachten, Veränderungen erkennen und ihre Medi-kamente selbstständig entsprechend an-passen.

Trotz Asthma ein aktives Leben

Eine gute Kontrolle ist das A und O der Krankheit Asthma. Die Disziplin für die tägliche Beobachtung ist jedoch für junge Menschen oft schwierig. Doch nur mit einer konsequenten Behandlung können Asthmatikerinnen und Asthmatiker ein ebenso aktives Leben führen wie ihre gleichaltrigen gesunden Freunde. Die kantonalen Lungenligen unterstützen und beraten Asthmabetroffene und ihre Familien rund um das Thema Asthma-kontrolle. Damit auch junge Menschen mit Asthma ihre Freizeit aktiv gestalten, Sport treiben und trotz Asthma voll dabei sein können.

Mehr zum Thema Asthma:

www.asthma.lungenliga.ch r

ASTHMA | 11

Text: Yvonne Sutter, Lungenliga Schweiz

Fotos: Roland Blattner, Fotograf, Jegenstorf

Mit einer guten Asthmakontrolle ist Sport kein Problem.

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Mit der operativen Entfernung der rechten Lunge (Pneumektomie) wurde Martin Meyer auch ein Teil der Lebensqualität weggenommen. Das ist für ihn aber noch lange kein Grund, sich zurückzuziehen. Und schon gar nicht, den Humor zu verlieren.

«Auch bergab bekommt man Schwung.»

Es gibt nicht viele Leute, die ein Musik-instrument selber erfunden haben. Martin Meyer ist einer von ihnen. Als er vor ein paar Jahren den Deckel seines Blinden-stocks verlor, entdeckte er, dass sich mit dem Stock Töne erzeugen lassen. Kurzer-

hand erfand er die Panalotosflöte – eine Mischung aus einer Pan- und einer Lotos-flöte. Das war der Anfang einer grossen Leidenschaft. Martin Meyer ist seit seiner Geburt blind – Licht und Farben gehören nicht zu seinem unmittelbaren Erleben, die Musik aber erlaubt ihm, sich in den hellsten Farben auszudrücken.

Kampf gegen Krebs

Seit Anfang Jahr hat Martin Meyer noch ein weiteres Handicap: Im Januar 2009 wurde ihm die rechte Lunge entfernt. Alles begann vor fünf Jahren mit einem

Dickdarmtumor, der erfolgreich heraus-operiert wurde. Rund zwei Jahre nach dem Eingriff stellte sich aber heraus, dass dieser Primärtumor im Dickdarm Tochter-geschwülste (Metastasen) in der Lunge gebildet hatte. Schleimauswurf beim Husten sowie Geräusche beim Atmen wa-ren die ersten Anzeichen dafür gewesen. Da Martin Meyer eine weitere Operation vermeiden wollte, wurde er zu Beginn mit einer Chemotherapie behandelt. Die The-rapie zeigte zwar Erfolg, eine Operation blieb aber trotzdem die zuverlässigste Variante, den Tumor zu bekämpfen. Um auf Nummer sicher zu gehen, entschied er sich schliesslich dafür. Am 14. Januar 2009 war es dann so weit: Die gesamte rechte Lunge wurde ihm entfernt. Und damit auch ein Teil seiner Lebensqualität.

Ein anderer Mensch

Seit dem Eingriff hat sich vieles verändert. Zwar ging die Operation einwandfrei über die Bühne und Martin Meyer lebt heute frei von Beschwerden und Medikamen-

ten. Das Problem liegt woanders. «Es war mehr als ein organischer Eingriff. Wenn einem die halbe Lunge herausgenommen wird, ist man danach ein anderer Mensch», erklärt er. Mit dem Eingriff ging für ihn mehr als ein Teil seines Körpers verloren.

Wandern, Tandemfahren, Singen und Flö-te Spielen sind heute nicht mehr so ein-fach. «Ich habe viel von meiner Energie und Unternehmungslust eingebüsst, denn mit zwei Behinderungen ist man mehr als doppelt eingeschränkt», sagt er.

Reden heilt Wunden

Dass sich Martin Meyer an die Lungenliga wendete, hat einen ganz bestimmten

«Es war mehr als ein organischer Eingriff.»

«Mir ist bewusst geworden, dass ich langsam zurück-schrauben muss.»

12 | ENTFERNUNG EINES LUNGENFLÜGELS

Wandern ist für Martin Meyer nicht mehr so einfach.

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Die Erfahrungsaustauschgruppen der

Lungenliga (Erfa-Gruppen)

Die Lungenliga engagiert sich für die Gründung neuer Gruppen und unter-stützt Selbsthilfe- und sogenannte Erfa-Gruppen. Die Mitglieder tauschen Erfahrungen aus, diskutieren und un-terstützen sich gegenseitig. Eine be-gleitete Erfa-Gruppe wird von einer Fachperson geleitet, die weitere Infor-mationen, Anleitungen und Stellung-nahmen einbringt. Pneumektomie-Betroffene, die sich für den Aufbau einer Erfa-Gruppe mit Martin Meyer interessieren, melden sich direkt bei ihm: 079 580 62 67, [email protected] zu Selbsthilfe- und Erfahrungsaustauschgruppen erhalten Sie bei den kantonalen Lungenligen oder im Internet unter: www.lungen-liga.ch > Therapien & Angebot > Wei-tere Angebote > Selbsthilfe

Lungenmetastase und Lungenkrebs

Eine Lungenmetastase ist eine bös-artige Tochtergeschwulst eines Primär-tumors ausserhalb der Lunge. Über die Blut- oder Lymphbahnen gelangen Zellen des Primärtumors in die Lunge und bilden dort Metastasen. Tumoren, die aus Lungenzellen wachsen, be-zeichnet man hingegen als Lungen-krebs.Lungenkrebs ist die häufigste bösartige Krebsart bei Männern, Frauen sind weniger häufig betroffen. Jährlich er-kranken in der Schweiz etwa 3500 Menschen. Rund 85 Prozent der Lun-gentumoren werden durch Tabakrauch verursacht. Symptome sind chronische Heiserkeit, blutiger Auswurf beim Hu-sten sowie Brustschmerzen. Eine ope-rative Entfernung der betroffenen Lungenlappen oder einer ganzen ein-seitigen Lunge ist nur möglich, wenn sich der oder die Betroffene in einem guten Allgemeinzustand befindet und der verbleibende Lungenflügel allein in der Lage ist, das Blut mit genügend Sauerstoff zu versorgen.

Grund: Er möchte eine Erfahrungsaus-tauschgruppe mit anderen Betroffenen gründen. «Mir ist bewusst, dass ich damit eine sehr heterogene Gruppe anspreche», erklärt er. Wie, wo und in welcher Form der Austausch stattfinden soll, will er ge-meinsam mit den Interessierten bestim-men. Regelmässige Treffen, gemeinsame Ausflüge oder ein Internetforum – alles ist denkbar. «Mir geht es darum, in einer lockeren, unkomplizierten Form eine ge-meinsame Basis zu schaffen, Gespräche zu führen sowie Tipps und Hilfsmittel aus-zutauschen», sagt er.

Die Reise geht weiter

«Mein Tagesablauf ist heute nicht mehr so vielfältig wie früher», erzählt Martin Meyer. Dafür nutzt er jetzt sein Erstklass-Generalabonnement noch häufiger, zum Beispiel um seine beiden Enkelkinder zu besuchen, und er möchte sich noch inten- siver der Musik und den Flötenauftritten widmen. Auch Klaviere stimmt er immer noch gelegentlich in der ganzen Schweiz.

Nur seinen ausgedehnten Velo- und Berg-touren trauert er ein bisschen nach. «Der Eingriff hat mir bewusst gemacht, dass ich mit 63 Jahren langsam zurückschrauben muss», stellt Martin Meyer fest. «Aber ich sage immer: Auch wenn es bergab geht, bekommt man Schwung.» r

Text: Valentina Röschli, Journalistin, Zürich

Fotos: Roland Blattner, Fotograf, Jegenstorf

ENTFERNUNG EINES LUNGENFLÜGELS | 13

Martin Meyer mit seiner selbst entwickelten Panalotosflöte.

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vivO2: Wer sollte ein Testament

schreiben, und warum?

Theo Pflüger: Grundsätzlich jede Person, die mit der gesetzlichen Regelung nach dem ZGB nicht glücklich ist. Wenn das gesetzliche materielle Erbrecht für die ei-genen Verhältnisse zu kurz greift, sollte man ein Testament verfassen. Für einige «Risikogruppen» sind erbrechtliche Ver-fügungen geradezu ein Muss: Ledige, Ge-schiedene und Verwitwete, kinderlose Ehegatten und Personen, die im Konkubi-nat leben.

Gibt es einen optimalen Zeitpunkt,

um ein Testament zu verfassen?

Je früher, desto besser. Ein Testament ist nichts Endgültiges; man kann es als ein-seitige Willenserklärung jederzeit ändern oder aufheben. Die Menschen werden heute viel älter als früher, aber die letzten Lebensjahre sind oft wenig geeignet, um Verfügungen von Todes wegen zu erlas-sen – sei es, weil die Entschlusskraft oder die erforderliche Handlungsfähigkeit fehlt.

Woran muss man unbedingt denken,

wenn man ein Testament schreibt?

Ein eigenhändiges Testament muss von A bis Z von Hand geschrieben, unterzeich-net und datiert sein. Wird dies nicht ein-gehalten, ist das Testament zwar nicht a priori ungültig, jedoch anfechtbar. Meist wird es auch wegen des Formfehlers angefochten. Wer sein Tes tament nicht selber schreiben kann oder will, kann es von einem Notar abfassen lassen.

Wen kann man im Testament

berücksichtigen?

Grundsätzlich alle natürlichen und juris-tischen Personen, also auch Stiftungen und gemeinnützige Organisationen wie beispielsweise die Lungenliga Schweiz. Nicht ein setzen darf man hingegen Tiere.

Was muss ich beachten, wenn ich

eine gemeinnützige Organisation ein-

setzen möchte?

Zunächst erben die sogenannten pflicht-teilgeschützten Erben – also Nachkom-

«Der Gedanke, seine irdischen Güter loslassen zu müssen, ist kein besonders erhabener und beliebter», sagt der Berner Notar Theo Pflüger und rät dringend dazu, so früh wie möglich seinen Nachlass zu regeln. Im Gespräch mit vivO2 erläutert er, worauf es ankommt.

Vererben und helfen

14 | ERBSCHAFT

Theo Pflüger, Notar

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Informationsbroschüren

Die Lungenliga Schweiz hat aktuelle Informationen zum Thema in den Bro-schüren «Gestalten Sie Zukunft – Rat-geber für Testamente und Vermächt-nisse», «Vorsorgen und helfen» und «Projekte, die Ihren Namen tragen» zusammengestellt. Sie können diese Broschüren unter 031 378 20 50 oder [email protected] anfordern.

men, überlebende Ehegatten, bei Kinder-losigkeit überlebende Eltern – ein gesetzlich festgelegtes Minimum. Der Restteil, die sogenannte disponible Quote, kann belie-big vergeben werden.Berücksichtigt man gemeinnützige Orga-nisationen, kann man oft definieren, wofür das vermachte Geld verwendet werden soll, beispielsweise für die Bereit-stellung von Sauerstoff. Ohne eine solche Angabe darf die Organisation das Legat nach eigenem Gutdünken einsetzen.

Was kann ich vererben – und wie?

Alles, was Vermögen darstellt, das heisst was man letztlich «versilbern» kann – und zwar als «Erbe» oder als «Legat». Wer ein Erbe ganz oder als Teil annimmt, muss auch eventuelle Verbindlichkeiten des Erb-lassers und Aufgaben und Entscheidungen bei der Nachlassverwaltung übernehmen, beispielsweise die Räumung der Woh-nung. Als Legatnehmer oder Legatneh-merin habe ich Anspruch auf den ausge-setzten Barbetrag oder die mir zugedachte

Sache, beispielsweise den antiken Waadt-länder Schrank aus dem Wohnzimmer.

Gibt es Vorteile, wenn ich eine gemein-

nützige Organisation als Legatnehmerin

einsetze?

Ja! Gemeinnützige Organisationen mit Sitz in der Schweiz sind meist befreit von der Schenkungs- und Erbschaftssteuer. Was Sie einer solchen Organisation leb-zeitig oder auf Ihr Ableben zukommen lassen, kann ungekürzt für gute Zwecke eingesetzt werden. Lebzeitige Vergabun-gen können Sie übrigens in Ihrer Steuer-erklärung vom Einkommen abziehen.

Was motiviert Menschen, eine

gemeinnützige Organisation zu

berücksichtigen?

Viele Menschen denken beim Verfassen des Testaments daran, wer oder was ihnen das Leben erleichtert hat. Wer beispielsweise Probleme mit dem Atmen hat, wird Wert auf den gesicherten Fort- bestand der Lungenliga Schweiz legen,

damit sie auch anderen Menschen Hilfe und Erleichterung bringen kann. Das ist oft ein wichtiger Grund, diese Organisa-tion zu bedenken.

Wo kann man sich umfassend über

dieses Thema informieren?

Wichtig ist, dass es keine Lösungen «von der Stange» gibt. Darum sollte man sich beispielsweise in einem Notariat beraten lassen. Auf keinen Fall sollte man einfach Lösungs vorschläge aus Zeitschriften ab-schreiben, denn die entsprechen bei genauerem Hinsehen nicht zu hundert Prozent der eigenen Lage.

Herr Pflüger, herzlichen Dank für diese

Informationen. r

Text: Roswitha Menke, Texterin, Bern

Fotos: Roland Blattner, Fotograf, Jegenstorf;

ZVG

ERBSCHAFT | 15

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Das Churg-Strauss-Syndrom ist eine chro-nische, entzündliche Autoimmunkrank-heit, bei der das eigene Immunsystem im Körper grossen Schaden anrichtet. Dieses Syndrom zählt zu einer Gruppe von Ge-fässentzündungen (Vaskulitis), welche die kleinen Blutgefässe betreffen.

Der Körper schadet sich selbst

Das Churg-Strauss-Syndrom ist eine sehr seltene Krankheit. Jährlich erkranken in der Schweiz etwa 20 bis 30 Menschen daran. Asthmabetroffene trifft es etwas häufiger: von einer Million Asthmatikern leiden etwa 65 am Churg-Strauss-Syn-drom. Die genaue Ursache der Krankheit ist noch unbekannt. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die durch eine Infektion oder eine allergische Reaktion hervorgerufen wird. Bestimmte Zellen des Immunsystems (eosinophile Granulozyten und Lympho-zyten) richten sich gegen den eigenen Körper.

Die Krankheit verläuft in drei Phasen

Das Churg-Strauss-Syndrom betrifft in der Regel Menschen zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Die Krankheit verläuft oft in drei Phasen, wobei die Krankheitszeichen (Symptome) über die Jahre stärker werden. Das erste Symptom ist in der Regel ein Asthma, das sehr schwere Formen anneh-men kann. Die Patientinnen und Patien- ten leiden unter Husten und Atemnot. Meistens kommt es noch zu Entzündun-gen des Nasenraums und der Nasen-nebenhöhlen sowie zur Bildung von Poly-pen. Diese Symptome treten jedoch auch bei normalem Asthma auf, was die Diagnose des Churg-Strauss-Syndroms schwierig macht.Die zweite Phase beginnt häufig mehrere Jahre nach dem Asthma. In dieser Phase kommt es in verschiedenen Organen zu Entzündungen, vor allem in den Lungen (Bild). Zu den weiteren Symptomen zäh-len Müdigkeit, Gewichtsverlust, Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen.

Die Krankheit kann noch in eine dritte Phase übergehen, die durch die Entzün-dung der kleinen Blutgefässe (Vaskulitis) gekennzeichnet ist. Dabei können Gefässe von Herz, Verdauungstrakt, Nieren, Ner-vensystem und Haut geschädigt oder gar verstopft werden. Diese Schäden können lebensbedrohend sein, besonders wenn sie im Herz vorkommen.Alle drei Krankheitsphasen können sowohl nacheinander ablaufen als auch gleich-zeitig auftreten.

Schwierige Diagnose

Die Kriterien für die Diagnose des Churg-Strauss-Syndroms sind bisher unvollkom-men und für eine Früherkennung der Krankheit ungeeignet. Es können zwar Fälle vorkommen, bei denen die Diagnose vermutet wird, mei-stens fehlen aber weitere Anhaltspunkte, um die Diagnose mit Sicherheit zu stellen. Dennoch müssen diese «möglichen» Fälle als solche erkannt und behandelt werden, damit die Krankheit nicht bis zur Vaskulitis

Das «normale» Asthma beschränkt sich auf die Atemwege. In seltenen Fällen kann Asthma jedoch ein Zeichen des Churg-Strauss-Syndroms sein, einer schweren Krankheit, die Organe wie Lungen, Herz, Nieren und Nervensystem befällt.

Das Churg-Strauss-Syndrom

16 | SELTENE LUNGENKRANKHEITEN

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fortschreitet und dauerhafte Schäden im Körper ver ursacht.Die Diagnose des Churg-Strauss-Syn-droms ist schwierig und erfordert des- halb eine fachärztliche Bewertung. Die verschiedenen Organe, die betroffen sein können, müssen genau untersucht werden. Die Patientinnen und Patienten weisen Merkmale des Asthmas auf; wenn das Churg-Strauss-Syndrom bereits fortge-schritten ist, manchmal auch die Zeichen einer chronischen, verengenden Krank- heit der Atemwege (chronische ob-struktive Bronchopneumopathie). Anhand einer genauen Lungenunter-suchung erkennt man eine Entzündung und fehlgeleitete Zellen des Immun-systems (eosinophile Granulozyten). Eine Blutuntersuchung zeigt ebenfalls häufig eine Erhöhung der eosinophilen Granu-lozyten (Hypereosinophilie), abnorme Antikörper (anti-Neutrophilenzytoplasma-Antikörper) sowie eine Erhöhung des Immunoglobulins vom Typ E.

Dauerhafte Therapie notwendig

Die Behandlung des Asthmas bei Patien-tinnen und Patienten mit dem Churg-Strauss-Syndrom erfolgt mittels Inhalation von entzündungshemmenden Medika-menten (Kortikosteroide) und Medika-menten, die die Atemwege erweitern (Bronchodilatatoren). Häufig müssen die-se Substanzen in hoher Dosierung einge-setzt werden.Die anderen Symptome der Krankheit werden in der Regel mit Kortikosteroiden behandelt, die meist eine gute Wirkung zeigen. Die Therapie dauert oft viele Jah-re, weil es zu Rückfällen kommen kann, wenn die Behandlung reduziert oder be-endet wird. In Fällen, bei denen die Krank-heit durch die Medikamente nur schwer zu kontrollieren ist oder lebenswichtige Organe wie Herz, Nieren oder Nerven-system geschädigt sind, werden gleich-zeitig auch Immunsuppressiva eingesetzt. Diese Substanzen vermindern die Angriffe des Immunsystems auf den eigenen Kör-per. Obwohl nach neuen und wirksameren

Medikamenten geforscht wird, sind noch bedeutende Fortschritte erforderlich, um das Churg-Strauss-Syndrom zu verstehen sowie Diagnose und Therapie zu ver-bessern. r

Herausgeber und Autor der Serie «Seltene

Lungenkrankheiten»:

Dr. Romain Lazor, Sprechstunde für

interstitielle und seltene Lungenkrankheiten,

Abteilung für Pneumologie, Centre

Hospitalier Universitaire Vaudois CHUV,

Lausanne, [email protected]

Textredaktion: Dr. med. André Lauber,

Oftringen

Fotos: Oliver Menge, Fotograf, Biel; ZVG

SELTENE LUNGENKRANKHEITEN | 17

Eine Computertomographie beim Churg-Strauss-Syndrom: Trübungen auf beiden Seiten lassen auf eine Entzündung der Eosinophilen des Lungengewebes schliessen (Pfeile).

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Ein knisterndes Feuer vermittelt Wärme und Behaglichkeit. Immer mehr Personen wünschen sich daher einen Holzofen, oft als Ergänzung zur Zentralheizung. Aber im Winter, bei sogenannten Inversions-lagen, reichern sich Schadstoffe unter der Nebeldecke an. Darunter leiden beson-ders Menschen mit Atemwegserkran-kungen. In Wohngegenden, wo viel mit Holz geheizt wird, kann der Russ aus Holz-feuerungen dabei eine dominierende Rolle spielen. Besonders falsch betriebene und veraltete Holzfeuerungen belasten die Umgebung. ABC des richtigen Feuerns

Das muss nicht sein. Die aktuelle Luft-reinhalteverordnung (LRV) verlangt eine Zertifizierung der Öfen, Cheminées und Holzfeuerungsanlagen und/oder einen Feinstaubabscheider (Filter). Das Feuern mit zugelassenen Öfen ist auch billiger, da weniger Brennstoff verbraucht wird, nied-rigere Kaminfegerkosten ent stehen und ein besserer Wirkungsgrad erreicht wird.

Ziel der guten Feuerung ist ein praktisch rauchfreies Feuer. Wenige Schritte führen dahin: die Bedienungsanleitung des Ofens lesen; lernen, wie die Luftklappen und die Kaminzugklappe bedient werden; nur na-turbelassenes Stückholz, wie Scheiter aus trockenem Nadel- oder Laubholz, sowie bindemittelfreie Briketts aus naturbelas-senem Holz verbrennen und richtig an-feuern. Die neue Regel heisst: den Holz-stoss oben anzünden und von oben nach unten brennen lassen, wie eine Kerze. Holz nur auf starke Glut nachlegen, nicht ins Feuer. So kann ein Holzofenfeuer ohne grössere Rauchentwicklung und schäd-liche Emissionen entfacht und betrieben werden.

Mehr zum Thema:

www.fairfeuern.ch –www.feinstaub.ch –www.bafu.admin.ch – r

Text: Barbara Richiger, Journalistin, Kaufdorf

Foto: Oliver Menge, Fotograf, Biel

Tipps

Brennraum nicht überfüllen, –weniger ist mehr.Abstand zwischen den Scheitern –zirka 1 cm.Vor dem Start und während des –Abbrands: Luftklappen auf maximale Leistung, Kaminschieber ganz geöffnet.Feuer nicht durch teilweises – Schliessen der Klappen und Schieber drosseln.Kein Papier und keinen Karton – verbrennen, auch nicht als Anzünd-hilfen. Im Detailhandel sind ge-eignete Anzündhilfen wie beispiels-weise wachsgetränkte Holzwolle erhältlich.

Holzfeuerungen sind beliebt und effizient. Schlechte Geräte und falsches Bedienen verursachen jedoch Schadstoffe wie Russ, Feinstaub, Kohlenmonoxid und Teer. Solche Emissionen können verhindert und die Atemwege geschont werden.

Feuer ohne Rauch

18 | INNEN-/AUSSENLUFT

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Schweizer Frauenlauf: 14 000 Franken

Am Sonntag, 14. Juni 2009, starteten rund 13 800 Sportlerinnen am 23. Schwei-zer Frauenlauf in Bern und unterstützten damit Menschen mit Atembehinderun- gen. Denn pro Teilnehmerin spendete der Schweizer Frauenlauf einen Franken an die Lungenliga Schweiz. So sind 14 000 Franken zusammengekommen. Die Lungenliga dankt allen Läuferinnen herzlich für ihr Engagement. Ursula Luder, Leiterin Marketing, Kommunikation und Fundraising der Lungenliga Schweiz, konnte den Check auf dem Bundesplatz in Bern von Catherine Imhof, Projektlei-terin Schweizer Frauenlauf, in Empfang nehmen. Die Lungenliga Schweiz setzt das Geld für asthmakranke Menschen ein. Ein wichtiges Ziel der Informa tionsarbeit ist, Asthmabetroffenen zu zeigen, dass sie mit einer guten Asthmakontrolle Sport treiben können wie alle anderen.

Mitarbeitendenumfrage

für einen guten Zweck

Das Einrichtungsfachhaus Pfister führt bei seinen Mitarbeitenden regelmässig Befragungen durch. Für jeden Frage-bogen, der zurückgeschickt wird, spendet Pfister fünf Franken für einen guten Zweck. Bei der letzten Umfrage hat Pfister die Lungenliga Schweiz berück-sichtigt und 5130 Franken für Atem-behinderte und Lungenkranke überwie-sen. Wir bedanken uns herzlich! r

Wichtige Dienstleistungen aus dem breiten Leistungsspektrum der Lungenliga können dank Spenden und Erbschaften auf in Zukunft erbracht werden. Ein ganz herzliches Dankeschön allen Spenderinnen und Spendern.

Wertvolle Unterstützung

SPENDEN | 19

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Abstimmung über die Zusatzfinanzierung

der Invalidenversicherung

Am 27. September 2009 wird über die IV-Zusatzfinanzierung abgestimmt. Es geht um eine zeitlich begrenzte Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,4 Prozent, die ge-meinsam mit weiteren Massnahmen die IV langfristig sanieren soll, damit unsere IV sichergestellt bleibt. Die Behinderten- und Gesundheitsorganisationen Schweiz haben die Kampagne «JA zur IV-Zusatz-finanzierung am 27. September 2009» lanciert. Die Lungenliga Schweiz unter-stützt diese Kampagne, um die Interessen der Atemwegs- und Lungenerkrankten zu vertreten. Mehr zur Abstimmung über die IV-Zusatzfinanzierung: www.proiv.ch

Neue Sauerstofftankstellen

Menschen mit schweren Atembehinde-rungen sind auf dauernde Sauerstoffzu-fuhr angewiesen. Mit mobilen Geräten können sie sich auch ausserhalb ihrer Wohnung bewegen. Dank den Sauer-stofftankstellen haben die Betroffenen die Möglichkeit, die mobilen Geräte auch unterwegs aufzufüllen. Bereits gibt es in neun Städten Standorte (Basel, Bern, Lausanne, Luzern, Neuchâtel, St. Gallen, Winterthur, Zug und Zürich). Das Tank-stellennetz soll schrittweise weiter aus-gebaut werden. In einem ersten Schritt entstehen in den Kantonen Genf, Wallis, Tessin und Graubünden neue Standorte. Das Auffüllen der Sauerstoffbehälter in den Tankstellen ist für die Betroffenen kostenlos. Die genauen Adressen der Sauerstofftankstellen finden Sie unter: www.lungenliga.ch > Therapien & An-gebote > Langfristige Sauerstofftherapie > Sauerstofftankstellen

Die Lungenliga ist aktiv in Sachen Information und Prävention und organisiert laufend Kurse und Anlässe für Betroffene mit einer Atembehinderung oder einer Lungenkrankheit.

Gut zu wissen

20 | AKTUELL

So fühlt sich ein Asthma-Anfall an.

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So fühlt sich ein Asthma-Anfall an

Mit einer gemeinsamen Aktion machten die Lungenliga Schweiz und AstraZeneca am Weltasthmatag 2009 auf das Thema Asthma aufmerksam. In Bern, Zürich, Lu-zern, Lausanne, Genf und Lugano lagen Jugendliche mit einem übergrossen Hin-kelstein auf der Brust auf öffentlichen Plätzen. Damit wurde auf einfache und eindrückliche Weise vermittelt, wie sich Asthmatikerinnen und Asthmatiker wäh-rend eines Anfalls fühlen. Den erstaunten Passantinnen und Passanten verteilten Mitarbeitende der Lungenliga Informa-tionsflyer zum Thema Asthma.

Lungenkrebsmonat November

Jedes Jahr wird bei rund zehn Millionen Menschen Lungenkrebs diagnostiziert. In der Schweiz ist Lungenkrebs die am dritt-häufigsten gestellte Krebsdiagnose. Zum zweiten Mal steht auch in der Schweiz der November im Zeichen der Lungenkrebs-Aufklärung. Das wichtigste Ziel ist es, über Lungenkrebs als Krankheit zu informieren.

In verschiedenen Spitälern werden Infor-mationsveranstaltungen durchgeführt. Als Zeichen der Solidarität mit den Lungen-krebs-Betroffenen gilt der Kranich-Pin. Dieser kann ab Ende Oktober unter www.lungenliga.ch gratis bestellt wer-den.

Das Rauchen vergessen

Warum raucht man eigentlich überhaupt? Warum kann man nicht einfach wieder aufhören? Und was hat die Psyche mit dem Rauchen zu tun? Diesen Fragen geht das neue Buch der Psychologin Maja Storch nach. Sie zeigt in «Rauchpause: Wie das Unbewusste dabei hilft, das Rau-chen zu vergessen», dass das Rauchen durch unbewusste Lernvorgänge mit posi-tiven Erinnerungen verknüpft ist, die – oft unbemerkt – zu einem Bestandteil der ei-genen Identität werden. Deshalb braucht es für einen erfolgreichen Rauchstopp auch eine neue Identität – so die These von Maja Storch. In ihrem Buch, das auf Initiative der Lungenliga Zürich entstan-

den ist, werden theoretische Grundlagen erläutert und anhand von Fallbeispielen wird auf gezeigt, wie es mit dem Rauch-stopp klappt.Maja Storch: Rauchpause. Wie das Un-bewusste hilft, das Rauchen zu vergessen. Verlag Hans Huber, 2009. 131 Seiten.

Benefizkonzert der Lungenliga

Luzern-Zug

Am Samstag, 21. November 2009, 18.30 Uhr, spielt Sol Gabetta (Violoncello) im Konzertsaal des KKL Luzern Meisterwerke der Romantik. Begleitet wird sie dabei vom Orchestra della Svizzera Italiana un-ter der Leitung von Mikhail Pletnev. Die Einnahmen des Konzerts kommen der Lungenliga Luzern-Zug zugute. Kartenbe-stellung unter www.artproductions.ch. r

AKTUELL | 21

Sol Gabetta spielt für die Lungenliga im KKL Luzern.

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22 | AGENDA

Das detaillierte Kursprogramm der kantonalen Ligen finden Sie im Internet unter www.lungenliga.ch

Veranstaltungen und Kurse

Lungenliga Aargau

Asthmaschulung für Erwachsene5., 12. und 19. Oktober, 19.30–21.30 Uhr, Lungenliga Aargau, Aarau

COPD-Schulung21. und 28. Oktober, 14.00–16.30 Uhr, Lungenliga Aargau, Aarau

Info: Tel. 062 832 40 [email protected]

Lungenliga beider Basel

Wir bieten Ihnen folgende Kurse und Schulungen an:

Asthmaschulungen für Eltern und –für BetroffeneAtmen und Bewegen –Eislaufen für Eltern und Kinder gemeinsam –Luftschnappertreffen –Massagekurs für Eltern –Qi Gong –Schwimmkurse für Kinder (Anfänger und –Fortgeschrittene)RESPIRARE – ambulante pulmonale – RehabilitationWalking –Yoga –

NEU ab Herbst: Hip-Hop für Jugendliche

Folgende Veranstaltungen finden im zweiten Halbjahr 2009 statt:

Frauen und Schönheit – –Ein Abend für Frauen mit Schlafapnoe 17. September, 19.30–22.00 Uhr, Mittlere Strasse 35, BaselEltern-Asthmatreffen mit paralleler – Kinderschulung 14. November, 10.00–12.00 Uhr, Mittlere Strasse 35, Basel

Info: Tel. 061 269 99 [email protected]

Lungenliga Bern

Die Lungenliga Bern und ihre Regionalstellen bieten über das ganze Kantonsgebiet ver- teilt Schulungen und fortlaufende Kurse an:

Asthmaschulungen für Kinder, Teens –und Erwachsene

COPD-Schulungen für Betroffene und – AngehörigeAtemgymnastik und Atemkurse –Schwimmkurse/Wassergymnastik für – Erwachsene und Kinder (Anfänger und Fortgeschrittene) Selbsthilfegruppen für Personen mit – zusätzlichem Sauerstoffbedarf Nordic Walking –Selbsthilfegruppen für Personen mit zu- –sätzlichem Sauerstoffbedarf, mit Schlaf-apnoe und für chronisch kranke Menschen

Info: Tel. 031 300 26 [email protected]

Lungenliga Freiburg

Schwimmkurse für 4- bis 12-jährige Kinder mit Asthma oder anderen Atemwegs-erkrankungenBulle, Courtepin, Düdingen, Estavayer-le-Lac, Freiburg

Zweisprachiger Ruderkurs für Jugendliche ab 13 Jahren mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen, nach Standard von PowerlungsMitte Mai bis Mitte September 2010, 12 Lektionen

Gruppen-Atemphysiotherapiekurse für Erwachsene mit Asthma oder Atembehinde-rungenJährliche Durchführung in Düdingen, Estavayer-le-Lac, Freiburg, Murten, Riaz

Info: Tel. 026 426 02 [email protected]

Lungenliga Glarus

Atmen und BewegenWöchentlich, CHF 15.–/Std., Dienstag, 15.00 Uhr, Lungenliga

Ambulante pulmonale RehabilitationAuf Anfrage, 9 × 2 Std., Dienstag und Freitag, Lungenliga

Rauchstopp-TrainingLaufend auf Anfrage einzeln oder Gruppe

Schwimmkurs für KinderBeginn: 11. Februar 201012 Lektionen à 45 Min., CHF 160.–Donnerstag, 17.30 Uhr, Therapiebad Kantonsspital

Atemphysiotherapie für Kinder und ErwachseneBeginn: 20. Oktober, 9 × 50 Min., Dienstag, ab 17.00 Uhr, Lungenliga

NEU: Entdecken Sie die Dynamik des GehensBeginn: 9. September, 10 × 90 Minuten, CHF 220.–Mittwoch, 18.30 Uhr, Lungenliga

Info: Tel. 055 640 50 [email protected]

Lungenliga Solothurn

«Vier Freunde» – Asthmaschulung für Kinder mit Elterngespräch4. November, Solothurn

Lungentraining – Ambulante pulmonale RehabilitationAb 28. September, Solothurn, Olten

Schwimmkurs für KinderNach den Herbstferien, Region Olten

Glimmstängel ade! Rauchstopp-KursAb 20. Oktober, Solothurn, Olten, Breitenbach

Asthmaschulung für Erwachsene –ERFA-Rauchstopp für Ex- und Nochraucher –(jeweils im Herbst und Frühling)Powerlungs – Rudertraining für Jugendliche –(Frühling 2010)Atmen und bewegen – Atemschulung für –Erwachsene (laufend)Luftschnapper – Selbsthilfegruppe für – Sauerstoffpatientinnen und -patientenSchulung für Patientinnen und Patienten –mit Schlafapnoe

Info: Tel. 032 628 68 [email protected]

Lungenliga Thurgau

Atmen und BewegenWöchentlich Dienstag und Mittwoch, Schnupperlektionen/Einstieg jederzeit möglich

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AGENDA | 23

Frauenfeld (dienstags), Romanshorn und Kreuzlingen (mittwochs), 9.30–10.30 Uhr Kreuzlingen Abendkurs (mittwochs), 19.30–20.30 Uhr

Asthmaschulung für Kinder «Vier Freunde» und Elterngesprächsrunde31. Oktober, 9.00–11.30 Uhr, Lungenliga Thurgau, Weinfelden

Schwimmplausch für AsthmakinderHerbst 2009 / auf Anfrage,Hallenbad Egelsee, Kreuzlingen

Rauchstopp-Kurs29. Oktober bis 15. Dezember, Lungenliga Thurgau, Weinfelden

Info: Tel. 071 626 98 [email protected]

Die kantonalen Lungenligen

AargauTel. 062 832 40 [email protected]

Appenzell ARTel. 071 351 54 [email protected]

Appenzell AITel. 071 788 94 [email protected]

Baselland/Basel-StadtTel. 061 927 91 [email protected]

BernTel. 031 300 26 [email protected]

FribourgTél. 026 426 02 [email protected]

GenèveTél. 022 309 09 [email protected]

GlarusTel. 055 640 50 [email protected]

GraubündenTel. 081 354 91 [email protected]

JuraTél. 032 422 20 [email protected]

Luzern-ZugTel. 041 429 31 [email protected]

NeuchâtelTél. 032 723 08 [email protected]

St. GallenTel. 071 228 47 [email protected]

SchaffhausenTel. 052 625 28 [email protected]

SchwyzTel. 055 410 55 52pfaeffikon@ lungenligaschwyz.chwww.lungenliga-schwyz.ch

SolothurnTel. 032 628 68 [email protected]

ThurgauTel. 071 626 98 [email protected]

TicinoTel. 091 973 22 [email protected]

UnterwaldenTel. 041 670 20 [email protected]

UriTel. 041 870 15 [email protected]

ValaisTél. 027 329 04 [email protected]

VaudTél. 021 623 37 [email protected]

ZürichTel. 044 268 20 [email protected]

Fürstentum LiechtensteinAnmeldungen an Lungenliga St. GallenTel. 081 723 66 [email protected]

Lungenliga Zürich

Die Lungenliga Zürich bietet mit dem Gesund-heitspass ein vielfältiges Kursprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an, beispielsweise:

Kurse «Atmen und Bewegen» –Asthmaschulungen für Kinder –Kanukurse für Kinder und Jugendliche –Didgeridookurse bei Schlafapnoe –Ambulante pulmonale Rehabilitation –Rauchentwöhnungsangebote –Erfahrungsaustausch-Gruppen –

Das gesamte Kursangebot ist zu finden auf:www.gesundheitspass.chInfo: Tel. 044 268 20 00

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Bestelltalon bitte per Post, Fax oder E-Mail an:

Lungenliga Schweiz Info-Service Südbahnhofstrasse 14c3000 Bern 14 Tel. 031 378 20 50Fax 031 378 20 51E-Mail [email protected] www.lungenliga.chSpendenkonto: PK 30-882-0

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Sie haben Fragen zu Lunge und Atemwegen – unsere Ärztinnen und Ärzte geben Antworten

LUNGENTELEFON 0800 404 800Jeden Dienstag, 17–19 Uhr

Kostenlose Dienstleistung der Lungenliga

Die Lungenliga Schweiz verfolgt seit ihrer Gründung im Jahre 1903 das Ziel der Prä-vention und Bekämpfung von Lungen-krankheiten, Atembehinderungen und Tuberkulose. Sie ist die nationale Dach-organisation aller kantonalen Lungenligen und deren Beratungsstellen.Jede sechste Person in der Schweiz leidet an einer Atemwegserkrankung. Fachleute prognostizieren einen weiteren Anstieg.Aktuell erhalten fast 70 000 Patientinnen und Patienten von der Lungenliga die dringend erforderliche Unterstützung im

Umgang mit ihrer Krankheit, beispiels- weise bei:

Asthma mit der plötzlich auftretenden –Atemnot,Schlafapnoe mit den wiederkehrenden –Atemstillständen im Schlaf,COPD mit der langsam fortschreiten- –den Zerstörung der Lunge

sowie weiteren schweren Krankheiten.Die Lungenliga setzt sich dafür ein, dass

weniger Menschen an Atemwegs- –erkrankungen leiden, invalid werden oder daran sterben;

Die Lungenliga hilft

5/2009/extra

Atembehinderte und Lungenkranke –möglichst beschwerdefrei und selbst-ständig leben können;das Leben trotz Krankheit und Atem- –behinderung lebenswert bleibt.

Weitere Broschüren und Informationen zu verschiedenen Krankheitsbildern und Themen finden Sie auf unserer Website www.lungenliga.ch r

Ich bestelle:

– Die Gratis-Broschüre «Lungenkrebs»

■ Deutsch ■ Französisch ■ Italienisch

– Die Gratis-Broschüre «Aufatmen – Besser atmen, besser leben

mit einer Atemwegserkrankung – 100 Alltagstipps»

■ Deutsch ■ Französisch ■ Italienisch

– Unterschriftenkarten eidgenössische Volksinitiative

«Schutz vor Passivrauchen»

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