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Informationen 3 / 2010 für Sicherheitsfachkräſte Mit einem abwechslungsreichen Pro- gramm aus Information und Aktion prä- sentieren sich Berufsgenossenschaſten und Unfallkassen auf der Messe „Arbeits- schutz aktuell 2010“ in Leipzig. Unter dem Motto „Sicher arbeiten – Gesundheit schützen – Zukunſt sichern“ zeigen die Träger der gesetzlichen Unfallversiche- rung gute Praxisbeispiele zur Verbesse- rung von Sicherheit und Gesundheits- schutz am Arbeitsplatz. Sie machen auf- merksam auf typische Gefährdungen, die im Arbeitsalltag ab und zu in Vergessen- heit geraten. Aus vielen verschiedenen Fachrichtungen stehen Experten für Fra- gen zur Verfügung. Der direkte Kontakt zu den Fachleuten zahlreicher Unfallversi- cherungsträger und ihrer Partnerorganisa- tionen gibt den Besuchern die Möglich- keit, sich hautnah zu informieren und per- sönlich beraten zu lassen. Von gesunder Führung bis Büro 2.0 – Kongress mit spannenden Zukunſts- themen Während in der Messehalle 1 der Leipzi- ger Messe nationale und internationale Unternehmen und Institutionen innova- tive Produkte und ganzheitliche Lösungen präsentieren, widmen sich die Experten im Tagungsbereich des Messehauses ak- tuell wichtigen Themen. Unter dem Motto „Zielgerichtet eine sichere und gesunde Zukunſt gestalten“ werden rund 1.000 Teil- nehmer aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland zum Kongress er- wartet. Schwerpunkt ist die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) und ihr Nutzen für die praktische Arbeit. Ebenfalls breiten Raum nimmt die Neu- regelung der DGUV Vorschriſt 2 (ehemals BGV A2 „Betriebsärzte und Fachkräſte für Arbeitssicherheit“) ein. Die Tageskarte für die Fachmesse kostet 10,00 Euro. Arbeitsschutz aktuell 2010: Messe mit Kongress Info • Neue Gefahrstoffliste 2009 des IFA liegt vor Seite 2 • Unfallort Müllbunker Absturzsicherungen und Rettungsmaßnahmen in Müllverbrennungsanlagen Seite 3 • Bundesfinale Jugend forscht in Essen Junge Forscher entdecken neue (Arbeits)welten Seite 5 Weitere Informationen unter www.arbeitsschutz-aktuell.de Messe „Arbeitsschutz aktuell 2010“ 19. bis 21. Oktober 2010 jeweils 9.00 bis 17.00 Uhr Leipziger Messe, Messeallee 1, 04356 Leipzig

Informationen 3/2010

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Informationen 3/2010für Sicherheitsfachkräfte

Mit einem abwechslungsreichen Pro-gramm aus Information und Aktion prä-sentieren sich Berufsgenossenschaftenund Unfallkassen auf der Messe „Arbeits-schutz aktuell 2010“ in Leipzig. Unterdem Motto „Sicher arbeiten – Gesundheitschützen – Zukunft sichern“ zeigen dieTräger der gesetzlichen Unfallversiche-rung gute Praxisbeispiele zur Verbesse-rung von Sicherheit und Gesundheits-schutz am Arbeitsplatz. Sie machen auf-merksam auf typische Gefährdungen, dieim Arbeitsalltag ab und zu in Vergessen-heit geraten. Aus vielen verschiedenenFachrichtungen stehen Experten für Fra-

gen zur Verfügung. Der direkte Kontakt zuden Fachleuten zahl reicher Unfallversi-cherungsträger und ihrer Partnerorganisa-tionen gibt den Besuchern die Möglich-keit, sich hautnah zu informieren und per-sönlich beraten zu lassen.

Von gesunder Führung bis Büro 2.0 –Kongress mit spannenden Zukunfts- themenWährend in der Messehalle 1 der Leipzi-ger Messe nationale und internationaleUnternehmen und Institutionen innova-tive Produkte und ganzheitliche Lösungenpräsentieren, widmen sich die Experten

im Tagungsbereich des Messehauses ak-tuell wichtigen Themen. Unter dem Motto„Zielgerichtet eine sichere und gesundeZukunft gestalten“ werden rund 1.000 Teil-nehmer aus ganz Deutschland und dembenachbarten Ausland zum Kongress er-wartet. Schwerpunkt ist die GemeinsameDeutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA)und ihr Nutzen für die praktische Arbeit.Ebenfalls breiten Raum nimmt die Neu-regelung der DGUV Vorschrift 2 (ehemalsBGV A2 „Betriebsärzte und Fachkräfte fürArbeitssicherheit“) ein.Die Tageskarte für die Fachmesse kostet10,00 Euro.

Arbeitsschutz aktuell 2010: Messe mit Kongress

Info

• Neue Gefahrstoffliste 2009 des IFA liegt vor

Seite 2

• Unfallort Müllbunker

Absturzsicherungen und Rettungsmaßnahmen in Müllverbrennungsanlagen

Seite 3

• Bundesfinale Jugend forscht in Essen

Junge Forscher entdecken neue (Arbeits)welten

Seite 5

Weitere Informationen unter www.arbeitsschutz-aktuell.de

Messe „Arbeitsschutz aktuell 2010“19. bis 21. Oktober 2010 jeweils 9.00 bis 17.00 Uhr

Leipziger Messe, Messeallee 1, 04356 Leipzig

Das Vorschriften- und Regelwerk zu Ge fahrstoffen ist für die betrieblichen Anwender nicht immer ganz einfach zudurchschauen. Amtliche Bekanntmachun-gen werden zum Teil nur in verkürzterForm oder in Teilaspekten ins Internet eingestellt. Hilfreich sind daher Informa-tionsmaterialien, in denen wesentlicheAspekte über Gefahrstoffe am Arbeits-platz in übersichtlicher und kompakterForm zusammen geführt werden. Einederartige Informationsbroschüre ist dieGefahrstoffliste 2009 des IFA-Institut fürArbeitsschutz der Deutschen Gesetzli-chen Unfallversicherung, die als BGIA-Report 1/2009 im Dezember veröffent-licht wurde. Die vorliegende Version aktualisiert die Gefahrstoffliste aus demJahr 2006.

Die Gefahrstoffliste enthält die vorge-schriebenen Einstufungen undKennzeichnungen für Stoffeund Zubereitungen gemäß derGHS (CLP)-Verordnung 1272/2008 einschließlich deren ers-ter Anpassung von September2009, sowie die national ab-weichenden Einstufungen ge-mäß der TRGS 905 „Verzeich-nis Krebs erzeugender, Erbgutverändernder oder fortpflan-zungsgefährdender Stoffe“.

GHS steht für Global Harmoni-siertes System zur Einstufungund Kennzeichnung von Chemikalien (CLP steht für die englische Bezeichnung: Classification and Labelling of Chemicals). Die aktuellen Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW)nach der TRGS 900 werden inSpalte 8 aufgeführt, die ehe-maligen Luftgrenzwerte in derSpalte 14. Weiterhin werdendie Expositions-Risiko-Bezie-hungen aus der Bekanntma-chung zu Gefahrstoffen 910 fürKrebs erzeugende Stoffe aus-gewiesen.

In Anhang 1 sind die Biologi-schen Grenzwerte (BGW) nach

der TRGS 903 aufgeführt. Die Expositions-äquivalente für Krebs erzeugende Arbeits-stoffe (EKA) befinden sich im Anhang 2.Der Anhang 3 enthält die Einstufung undKennzeichnung von Enzymen gemäß An-hang VI der GHS-Verordnung.

Die in der GHS-Verordnung bekannt gege-benen Einstufungen für Erdöl und Erdgaswurden nicht in die Gefahrstoffliste aufge-nommen. Die Einstufungen können jedochvon der Gestis-Stoffdatenbank abgerufenwerden. Des Weiteren enthält die Gefahr-stoffliste ergänzende Informationen u. a.

• zur Identifizierung des Stoffes (EG- undCAS-Nummer)

• die Konzentrationsgrenzen für die Ein-stufung und Kennzeichnung von Zube-reitungen,

• Hinweis, ob es sich um einen hautres-optiven Stoff (H) oder um einen sensibi-lisierenden Stoff (S) handelt (Spalte 10),

• Hinweise auf die in der Bundesrepublikanerkannten und empfohlenen Mess-verfahren (Spalte 12),

• die Staubklasse (L, M oder H) nach derNorm IEC 335-2-69 Annex AA (Spalte 11),

• Hinweise zur Arbeitsmedizin, wobei dieZiffer in Spalte 13 die Nummer des je-weils zutreffenden berufsgenossen-schaftlichen Grundsatzes für arbeits-medizinische Vorsorgeuntersuchungenangibt. Der Eintrag BGW bzw. EKA weistdarauf hin, dass im Anhang 1 bzw. 2 ak-tuelle Werte aufgeführt werden.

• Hinweise zu relevanten Regeln/Literaturund die ZVG-Nummer.

ZVG-Nummer ist die interne Nummer der GESTIS-Stoff-datenbank

Die ZVG-Nummer ist die Identi-fikationsnummer für einenStoff in der GESTIS-Stoffdaten-bank der DGUV. Unter der ZVG-Nummer können weitere rele-vante Stoffinformationen zumArbeits- und Umweltschutzunter www.dguv.de/ifa/stoff-datenbank abgerufen werden.

Der neue BGIA-Report „Gefahr-stoffliste 2009“ kann als ge-druckte Version kostenfrei beider Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Alte Heerstraße 111, 53757 Sankt Augustin Telefon 02241 231-01; Telefax 02241 231-1333 bzw. unter [email protected] angefor-dert werden und steht als PDF-Datei im Internet unterwww.dguv.de/ifa/gefahrstoff-liste zur Verfügung.

Neue Gefahrstoffliste 2009 des IFA liegt vor

Das IFA Institut für Arbeitsschutz (früher BGIA) hat in der Gefahrstoffliste2009 die wichtigsten Regelungen für die Sicherheit und Gesundheit amArbeitsplatz sowie ergänzende Hinweise in anschaulichen Tabellen zu-sammengefasst.

Informationen für Sicherheitsfachkräfte 3/2010 Seite 2

Der Weg des Abfalls beginnt im Müllbun-ker: Greifarme der Kräne durchmischenden Müll, um einen einheitlichen Heiz-wert und eine gleichmäßige Verbrennungzu ermöglichen. Mit Hilfe eines Greif-krans wird der Müll im Anschluss in denAufgabetrichter zur Feuerung gegeben.Die größten Unfallgefahren in diesemVerwertungsprozess stehen ganz am An-fang: Besonders von Anlagen, bei denendie Zufuhr des Mülls direkt in den Müll-bunker oder über eine Schachtzuführungerfolgt, wurden wiederholt Absturzun-fälle gemeldet. Sowohl Mitarbeiter derMüllverbrennungsanlagen und Beschäf-tigte der Abfallwirtschaftbetriebe alsauch Privatpersonen, die Haus- und Sperrmüll abluden, waren Unfallopfer.

Die Anforderungen zum Schutz gegen Absturz an Entladestellen1 wurden bereitsseit Jahren in der UVV „Wärmekraftwerkeund Heizwerke“ erhoben und finden auchin der künftigen BG-Regel ihren Nieder-schlag. So müssen an den Entladestellenvon Müllbunkern Einrichtungen zur Siche-rung gegen den Absturz von Fahrzeugenvorhanden sein, z. B. in Form von:

• Schrankensystemen

• mindestens 0,25 m hohe Schwellen mitgelb-schwarzer Gefahrenkennzeichnungnach Unfallverhütungsvorschrift „Si-cherheitskennzeichnung am Arbeits-platz“ (BGV A8)

• für Absetzkipper Aufsetzmöglichkeitenfür die Abstützvorrichtung oder Befesti-gungsmöglichkeiten für die Frontseiteder Fahrzeuge.

Das Bildbeispiel verdeutlicht die Gefähr-dung bei einem Absturz in einen Müllbun-ker. Der Zuführschacht verfügt über einehydraulisch angetriebene Klappe, die imgeschlossenen Zustand Abstürze sicherverhindert. Rückwärts einparkende Müll-fahrzeuge versperren den Zugang zurKlappe, die nur bei eingeparkten Fahr-zeugen geöffnet werden darf.

Entladestellen für manuelle Entladetätig-keiten müssen zum Schutz gegen Absturzmit Geländern ausgestattet sein. Maß-nahmen zum Schutz gegen Absturz vonFahrzeugen können im Einzelfall auch alsAbsturz-Sicherungen von Personen die-nen. Grundsätzlich besteht das Problem,dass für den Entladevorgang die Entlade-stelle vollständig geöffnet sein muss.

Der Unternehmer ist daher verpflichtet,organisatorische Maßnahmen zumSchutz seiner Beschäftigten und andererPersonen vor Absturz zu ergreifen. Zu diesen gehören u. a.:

• Erstellung einer Betriebsanweisung

• Einweisung und ggf. Beaufsichtigungvon Fremdfirmenmitarbeitern und Pri-vatpersonen

• Kennzeichnung der Zugangsbereichevon Entladestellen, die nicht betretenwerden dürfen

• Einsatz geeigneter Arbeitsmittel. Eineinfaches aber wirkungsvolles Mittelsind Besen mit langen Stielen: Das Ri-

siko eines Absturzes bei Reinigungsar-beiten an der Entladekante kann hiermitreduziert werden. Schwellen mit einerReinigungsöffnung (siehe Abbildungoben) sind jedoch als bauliche Maß-nahme in jedem Fall zu bevorzugen.

• Überwachung der rückseitigen Fahr-zeugbereiche, z. B. durch zweite Perso-nen oder durch den Einsatz von Rück-fahrkameras

Wird manuell an den Absturzkanten gear-beitet, müssen die Entladestellen mit Hal-tegriffen und mit Anschlagpunkten fürpersönliche Schutzausrüstungen gegenAbsturz ausgestattet sein. Das Anlegenvon persönlicher Schutzausrüstung ist fürdie Versicherten Pflicht.

Neben der reinen Absturzgefahr bestehtbei verunglückten Personen ein großesRisiko, weiteren Schaden durch die Verfahrbewegungen der Müllgreifer im Inneren des Bunkers zu erleiden. Entlade-stellen müssen daher mit NOT-Befehls-einrichtungen ausgestattet sein. Diesewirken unmittelbar auf die Verfahrbewe-gungen der Krananlage im Absturzbe-

Unfallort MüllbunkerAbsturzsicherungen und Rettungsmaßnahmen in Müllverbrennungsanlagen

Informationen für Sicherheitsfachkräfte 3/2010 Seite 3

Beispiel für eine Entladestelle in einen Müllbunker. Die Abdeckklappe kann von einem sicherenStandpunkt aus betätigt werden. Die zweiteilige Schwelle dient als Überfahrschutz.

Ergänzende Informationen finden Sie im Artikel „Damit ausWärme Strom wird – Sicher arbeiten in Wärmekraftwerken“Brücke Ausgabe 4/2010: www.bgetem.de/bruecke

1 Zum Schutz gegen Absturz an Entladestellen sieheauch Unfallverhütungsvorschrift „Müllbeseitigung“(BGV C27).

Informationen für Sicherheitsfachkräfte 3/2010 Seite 4

reich. Ebenfalls sind NOT-Befehlseinrich-tungen zum Stillsetzen von Bodenabzugs-einrichtungen, Müllverdichtungseinrich-tungen, Stetigförderern und Zerkleine-rungsanlagen zu installieren. Die Schalt-einrichtungen müssen so angebracht werden, dass sie ohne eine Gefährdungdurch Absturz betätigt werden können.

Schnelle Personenrettung ist lebens-wichtigTrotz aller Schutzmaßnahmen kann einAbsturz in einen Müllbunker nicht gänz-lich ausgeschlossen werden. Für derar-tige Situationen muss der UnternehmerEinrichtungen zur Rettung von Personen2

aus dem Müllbunker zur Verfügung stel-len. Die Rettungseinrichtungen stellendabei lediglich eine – wenn auch wesent-liche – Komponente eines Rettungskon-zepts dar, zu dem auch die Qualifizierungder Rettungskräfte gehört. Nur wenn einAbsturz bemerkt wird, ist die Einleitungder Rettungskette möglich. In diesemSinne ist eine kontinuierliche Überwa-chung der Entladestellen sinnvoll.

Mit Blick auf die baulichen Abmessungender Müllbunker sind Rettungseinrichtun-gen auszuwählen, mit denen abgestürztePersonen schnellstmöglich erreicht wer-den können. Einige Krananlagen sind sokonstruiert, dass Personenaufnahmemit-tel an separaten Hilfshubwerken nichtalle Bereiche des Müllbunkers erreichenkönnen.

Rettungsplattform: nachahmenswerteEntwicklungEin Mitgliedsunternehmen unserer Be-rufsgenossenschaft hat sich daher für dieEntwicklung einer Rettungsplattform ein-gesetzt. Mit dem Müllgreifer kann diesean beliebigen Stellen im Müllbunker zumEinsatz kommen. Die Rettungsplattformwird direkt mit den einzelnen Armen desMüllgreifers aufgenommen. In der „Be-triebsart Rettung“ ist die vorgegebeneGreifarmposition steuerungstechnischverriegelt. Die Dimensionierung der Kon-struktion gewährleistet im Fehlerfall eineausreichende Sicherheit gegen die maxi-male Krafteinwirkung des Greifers. Gleich-zeitig muss die Greifersteuerung ein unbeabsichtigtes Öffnen der Arme aus-

schließen. Für diesen, nicht zu erwarten-den Fehler ist die Rettungsplattform zu-sätzlich über Anschlagmittel mit dem Greifer verbunden. Im Rettungsfall wirddie Kranbetriebsart auf Handsteuerungumgeschaltet. Sämtliche Verfahrbewe-gungen der Rettungsplattform steuert derKranführer über Funk direkt aus dem Müll-bunker (siehe Abbildung unten).

Die zu rettende Person wird mit einer vonder Plattform lösbaren Rettungstrage be-wegt. Zum Schutz der auf der Plattformmitfahrenden Retter gegen Absturz sindan der Einrichtung mehrere Anschlag-punkte für die persönliche Schutzausrüs-tung angebracht. Die Rettungsplattformmuss im unmittelbaren Bereich des Müll-bunkers zum Einsatz bereit stehen.

Für Rettungseinsätzemit einer Plattformausgestatteter Müll-greifer. Die Plattform-konstruktion bietetausreichenden Platzfür eine zu rettendePerson sowie zweiRetter.

Rettungsplattform imEinsatz – unmittelbarvor dem Absenken inden Müllbunker.Links ist der Müllauf-gabetrichter zur Feue-rung zu erkennen.

2 Einrichtungen zur Rettung abgestürzter Personen können z. B. Personenaufnahmemittel entsprechend der BG-Regel „Hochziehbare Personenaufnahmemittel“ (BGR 159) sein.

Informationen für Sicherheitsfachkräfte 3/2010 Seite 5

Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehrin die Zukunft unseres Landes, wenn ein-mal unsere Jugend die Männer von mor-gen stellt…. – meinte Aristoteles vormehr als 2400 Jahren.

Wer sich heute vom Gegenteil überzeugenwill, muss zum Bundeswettbewerb Ju-gend forscht gehen. Beim Bundesfinale in Essen, vom 13. bis 16. Mai, präsentier-ten sich 179 Jungforscher mit 107 heraus-ragenden Projekten, zwölf davon im Fach-gebiet Arbeitswelt. Alle davon beseelt,neue Welten zu entdecken, altherge-brachte Anschauungen auf den Prüfstandzu stellen und Zukunft zu gestalten. DieTeilnahme an diesem Fest der Neugier istfür gesellschaftliche Schwarzseher diebeste Therapie. Dies zeigen auch diePreisträger aus dem Fachgebiet Arbeits-welt.

Den Preis für die originellste Arbeit, ge-stiftet von der Bundeskanzlerin, sowieden Preis des Arbeitgeberverbandes Ge-samtmetall erhielten Marc Imbery (20),Fabian Anhorn (21) und Fabian Rupp (21),Auszubildende der SICK AG in Waldkirch.

Die drei entwickelten eine hochkomplexeautomatisierte Wicklungsmaschine fürFeuerwehrrettungsleinen, die nach jedemGebrauch geprüft und so gewickelt wer-den müssen, dass sie im Ernstfall schnell

abrollen und sicher tragen. Bislang ge-schieht das von Hand. Der ROPEoter Advanced sorgt neben einer erheblichenZeitersparnis für hohe Genauigkeit beimWickelvorgang und für eine zuverlässigeErkennung von Schwachstellen.

GoldDie Bundespreise im Fachgebiet Arbeits-welt wurden von der Bundesministerin fürArbeit und Soziales gestiftet, Verbändeund Stiftungen vergaben weitere Preise.Erste Bundessieger und Preisträger derDeutschen Gesellschaft für zerstörungs-freie Prüfung e.V. wurden Tobias Kühfuß(19) und Christopher Dörrer (18) von derRobert Bosch GmbH in Stuttgart. DiePreisträger stellten eine serienreife Vor-richtung und ein Verfahren zum automati-schen Bestimmen von Außengewindenaus allen Normsystemen der Welt vor.Kein Abtasten mit Gewindelehren, keinSchieblehreneinsatz, kein Blättern in lan-gen Tabellenwerken mehr: Die Schraubewird in das Gerät eingelegt, der Messvor-gang gestartet und nach wenigen Sekun-den wird das Ergebnis inklusive desOnline-Lieferanten und der Bestellnormauf dem PC angezeigt.

Bundesfinale Jugend forscht in Essen

Junge Forscher entdecken neue (Arbeits)welten

Preis für die originellste Arbeit sowie den Preis des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall: Ausge-klügelte Wicklungsmaschine für Feuerwehrrettungsleinen. Marc Imbery (20), Fabian Anhorn (21)und Fabian Rupp (21)

1. Preis Bundessieger Arbeitswelt: Vorrichtung und Verfahren zum Bestimmen von Außengewin-den. Preis der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung e. V. Tobias Kühfuß, links (19), Bietigheim-Bissingen, Christopher Dörrer (18), FilderstadtRobert Bosch GmbH, Stuttgart

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SilberZweitplatzierter und Preisträger der Deut-schen Gesetzlichen Unfallversicherunge.V. für die beste Arbeit zu Prävention undRehabilitation wurde Lutz Broszio (19),Absolvent der Fürst-Johann-Ludwig-Schule in Hadamar. Lutz Broszio löst mitseiner Entwicklung das Problem, dassBlinde im Chemieunterricht Farbverände-rungen bei Reaktionen nicht wahrnehmenkönnen. Mit einer Webcam wird bei seinerErfindung der Farbumschlag registriertund daraus ein Ton berechnet: tiefe Tönefür Rot, hohe Töne für Blau und Violett.Sehbehinderte Schüler an der Blinden-studienanstalt Marburg testeten das Ver-fahren und optimierten es gemeinsam mitdem jungen Forscher. Diese Erfindungwird zukünftig im Chemieunterricht in

Marburg eingesetzt. Die blinden Proban-den sind begeistert.

BronzeDer dritte Bundespreis sowie der Preis derNeurowissenschaftlichen Gesellschafte.V. ging an Stefanie Henkel (18) vomGymnasium Ritterhude. Sie untersuchtemit einem sehr überzeugenden Ansatzdie Fehlerquote beim Arbeiten im Multi-tasking. Mehrere Dinge gleichzeitig zu er-ledigen wird uns allen abverlangt. Multi-tasking spart Zeit, erhöht aber – wie Ste-fanie Henkel zeigen konnte – die Fehler-haftigkeit der Arbeitsergebnisse. In ihremTest sollten die Schüler Mathematikauf-gaben lösen und sich parallel dazu mög-lichst viele Informationen eines Hörbuchsmerken, Symbole beschriften, während

sie von einem Reaktionstest gestört wurden, sowie Texte lesen, während imHintergrund ein Werbefilm lief. Ihr Fazit: Wer fehlerfreie Leistungen erbringen will,sollte immer nur eine Tätigkeit ausführen.

Preisstifter, Unternehmen, engagierteSchulen mit ihren Betreuungslehrernmachten das jährliche Fest der jungen Forscher möglich.

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Für den Inhalt verantwortlich:Dr. Jens Jühling, Präventionsmanager der BG Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse

Redaktion: Corinna Kowald | [email protected] Repro: Julius Wenger GmbH · KaarstDruck: Wende Verlag · Frechen

Die „Informationen für Sicherheitsfachkräfte“ erscheint biszu sechsmal jährlich.

Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.Zweitplatzierter und Preisträger der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. für die besteArbeit zu Prävention und Rehabilitation: Lutz Broszio (19)