42
Nr. 126 · März 2010 G 6789 ISSN 1869-6805 Informationen – Nachrichten – Mitteilungen BEZIRKSGRUPPE FRANKFURT/M. IN DER GEWERKSCHAFT DER POLIZEI, POLIZEI-SOZIALHILFE HESSEN E.V. UND DER PSG POLIZEI SERVICE GESELLSCHAFT MBH HESSEN

Informationen – Nachrichten – Mitteilungenfile/FM_2010-03.pdf · Nr. 126 · März 2010 G 6789 ISSN 1869-6805 Informationen – Nachrichten – Mitteilungen BEZIRKSGRUPPE FRANKFURT/M

Embed Size (px)

Citation preview

Nr. 126 · März 2010

G 6789ISSN 1869-6805

Informationen – Nachrichten – Mitteilungen

BEZIRKSGRUPPE FRANKFURT/M. IN DER GEWERKSCHAFT DER POLIZEI,POLIZEI-SOZIALHILFE HESSEN E.V. UND DER

PSG POLIZEI SERVICE GESELLSCHAFT MBH HESSEN

3

Herausgeber:

Verleger:

Büro Frankfurt:

Verantwortlich für den Anzeigenteil:

Redaktion:

PSG Polizei Service Gesellschaft mbH HessenWilhelmstraße 60a, 65183 WiesbadenTel.: (06 11) 9 92 27-0.Geschäftsführer: Heinrich R. Jud, Ppa. JörgBruchmüller (Landesvorsitzender GdP Hessen)

POLREPORT-Verlagsges. mbH fürÖffentlichkeitsarbeit, Kölner Straße 132,57290 NeunkirchenGeschäftsführer: H. R. Jud

Seckbacher Landstraße 6, 60389 Frankfurt

O. Jochum

V.i.S.d.P.: Wolfgang Link, Petra Moosbauer,Sibylle Perrot

GdP BZG Frankfurt60389 Frankfurt/M., Seckbacher Landstraße 6

Telefon (0 69) 7 89 16 52

Druck und Verarbeitung: NK-Vertrieb GmbH, Abt.NK-DRUCK, 57290 Neunkirchen

Erscheinungsweise: 15.3. / 15.6. / 15.9. / 01.12.

Der Bezugspreis von 2,60 ist im Mitgliedsbeitragenthalten. Für unverlangt eingesandte Manuskriptewird keine Gewähr für Rücksendung oder Veröffent-lichung übernommen. Nachdruck aller Artikel, auchauszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktiongestattet. Kürzungen der Artikel bleiben vorbehalten;die mit Namen versehenen Beiträge stellen nichtunbedingt die Meinung der Redaktion dar. Alle Artikelwerden nach bestem Wissen, aber ohne Gewährveröffentlicht. Abgedruckte Beiträge gehen in dasVerfügungsrecht des Herausgebers über. Die Benut-zung von Anschriften zu Werbezwecken ist untersagtund wird als Verstoß gegen die gesetzlichenBestimmungen über unlauteren Wettbewerb (Gesetzvom 7.6.1909) bzw. als Verletzung des Urheberrechts(Gesetz vom 09.9.1965) strafrechtlich verfolgt. Auchist die Benutzung von Ausschnitten zur Anzeigen-werbung untersagt.

Redaktionsschluß 1.2. / 1.5. / 1.8. / 15.10.(ISSN 1869-6805)

Informationen • Nachrichten • Mitteilungender Bezirksgruppe Frankfurtder Gewerkschaft der Polizeiund der Polizeisozialhilfe Hessen e.V.und der Polizei Service Gesellschaft mbH Hessen

für den Großraum Frankfurt

Polizei Service Gesellschaft

M B H

HES SEN

PSG

www.gdp.de/hessen

Aus dem InhaltAuf ein Wort

Seite 5

Neujahrsempfang des DGB

Seite 7

Entgeltumwandlung

Seite 13

Wachpolizeitreffen in Gießen

Seite 15

Neue Abenteuer von Chief Bouffy

Seite 16

Seminar Gender Mainstreaming

Seite 19

Polizeimeisterschaften imRettungsmehrkampf

Seite 25

Kripo-Kommission Datenspionage

Seite 27

Polizistenquintett beiFrankfurt Universe

Seite 31

Eigensicherung

Seite 35

Stilblüten

Seite 39

Verabschiedung LE Diehl

Seite 41

Verabschiedung PVP’in Thurau

Seite 42

Kreisgruppe Service

Seite 45

Ehrungen

Seite 47

60 Jahre MitgliedschaftPaula Alkner

Seite 50

Nachruf Jürgen Torff

Seite 53

Buchbesprechung

Seite 55

Fitness für Senioren

Seite 57

Computer – kein Fremdwort

Seite 59

Weihnachtsfeier der SeniorenFrankfurt

Seite 60

Ehrung für Rentner und Pensionäre

Seite 63

Noch alles frisch bei Dir?

Seite 64

Thüringenreise der Seniorenim Juni

Seite 65

Benefizkonzert derPolizei-Sozialhilfe

Seite 67

Langjähriger Verhandlungspartnerverabschiedet

Seite 69

Fahrzeugumbau fürMarkus Horlebein

Seite 69

Gehirn-Jogging auch im Alter

Seite 70

AUF EIN WORT…Liebe Kolleginnen und Kollegen

Das Personalkarussell dreht sich

Der plötzliche und unerwarteteTod des langjährigen Präsidentendes Hessischen Landeskriminalam-tes Peter Raisch, sowie das Ausschei-den von Präsidenten verschiedenerhessischer Flächenpräsidien ausden unterschiedlichsten Gründen inden ersten Monaten des Jahres,brachten das Personalkarussell anden Spitzen aller Polizeipräsidienheftig ins Drehen und Rotieren.

Die Personalien der Nachfolgenstanden in Wiesbaden wohl schonseit geraumer Zeit fest. Für Frankfurtsind mit dieser Rotation wieder hefti-ge Einschnitte verbunden. So muss-ten unsere Vizepräsidentin, FrauThurau und der Leiter E, Herr Diehl,Frankfurt nach nur wenigen Jahrenwieder verlassen. Für die betreffen-den Personen bedeutet ein Wechselzwangsläufig eine qualitativ höher-wertige Tätigkeit bei einem anderenPräsidium auszuüben. Wie der Zu-fall es will, kommen beide auchganz in Nähe ihre jeweiligen Wohn-orte. Es sei beiden gegönnt und siehaben es, wie viele andere Beschäf-tigte bei der hessischen Polizei vorihnen, auch nach langer Zeit in ei-nem Präsidium fern ab der Heimatverdient, heimatnah versetzt zu wer-den. Viele mögen es bedauern,dass gerade unser Leiter E, JürgenDiehl, Frankfurt zum zweiten Malverlässt. Allerdings ist dies dasSchicksal von Kolleginnen und Kol-legen des höheren Polizeivollzugs-dienstes. Seitens der GdP wünschenwir Beiden alles Gute für ihren wei-teren beruflichen Werdegang unddass sie mit ihren neuen Aufgabenauch ein gewisses Maß an Berufszu-

friedenheit erfahren. Aber auch dieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter inallen Präsidien haben ein Anrechtauf Kontinuität, die in der Vergan-genheit, insbesondere im Bereichdes PP Frankfurt, teilweise schmerz-lich vermisst wurde. Zeiten, in denenKnut Müller 1980 als Regierungs-präsident nach Gießen wechselteund durch Dr. Karlheinz Gemmerbeerbt wurde, der dann sage undschreibe 14 Jahre der Behörde vor-stand, bis er 1994 in der wohlver-dienten Ruhestand ging, gehörenleider der Vergangenheit an; dennzu groß ist in dieser Hinsicht die po-litische Einflussnahme.

Wieder keine Beförderungennach A 10?

Was bis vor kurzem in Frankfurtniemand für möglich gehalten hat-te, ist leider zu einem Dauerzustandgeworden. Weil das Polizeipräsidi-um Frankfurt mittlerweile keine aus-reichenden Beförderungsmöglich-keiten von der A 9 BBO nach der A10 BBO mehr zur Verfügung hat(Ursache wurde im letzten Polizeire-port ausführlich erörtert), beraubensich die Kolleginnen und Kollegenihre Beförderungsmöglichkeitenselbst, indem sie vorm Verwaltungs-gericht klagen, was das Zeug hält.Eine Klage ist für jeden ein zulässi-ges und sinnvolles Mittel in unsererdemokratischen Grundordnung.Hierzu sollte zumindest im Vorfeldkritisch geprüft werden, on die ans-tehende Klage auch Aussicht auf Er-folg hat und ob der Grund der Kla-ge hinreichend begründet werdenkann. In zahlreichen Gesprächenkonnte ich Kolleginnen und Kolle-gen in den letzten Monaten vermit-teln, dass weder sie, noch Behör-denleitung und Personalrat dieSchuld an dieser Misere tragen. Al-lein verantwortlich sind unserer all-wissenden Politiker, die planlos Stel-len von Präsidium zu Präsidiumverschieben, so dass der Stellenke-gel in Frankfurt mittlerweile kein Ke-gel mehr ist, sondern eine Säule miteinem breiten Fuß, worin sich allePolizeikommissarinnen und Polizei-kommissare wieder finden. Offen-sichtlich hat es sich aber bis heutehinsichtlich der steigenden Klage-freudigkeit noch nicht herumge-

sprochen, dass das Gericht einemKläger nicht zu einer Beförderungverhilft, sondern lediglich feststellt,ob in dem Verfahren alles mit rech-ten Dingen zugegangen ist und dieMaßstäbe richtig angesetzt wurden,so dass niemand benachteiligt wur-de. Das Verwaltungsgericht legt sichnicht dahingehend fest, ob der Klä-ger befördert wird oder nicht. Mo-mentan, während der Erstellungdieser Zeilen, sind bereits mehr als4 Monate seit dem letzten Beförde-rungstermin verstrichen und dernächste steht unmittelbar bevor.Das Verwaltungsgericht brauchtauch seine Zeit, um die Rechtmä-ßigkeit des angewandten Verfah-rens festzustellen, um dann zu ei-nem abschließenden, für alle Seitengerechten und zufrieden stellendenUrteil, zu gelangen. In dieser Sachegibt es, wie in vielem, nur einen Ge-winner, der in diesem Fall der Fi-nanzminister ist. Allerdings glaubeich nicht, dass der Minister demjeni-gen, der nahezu 50 Kolleginnenund Kolleginnen um eine Beförde-rung bringt, mit dem Ehrenbrief desLandes Hessen auszeichnet.

Höhergruppierungen bei derWachpolizei

Im Bereich der Wachpolizistinnenund –polizisten sollte noch vor Ab-lauf des 31.01.2010 das vollzogensein, was bei der ersten Einstellun-gen, vor mittlerweile mehr als 9Jahren, von der Politik auch ver-sprochen wurde. Ein großer Teil die-ses Personenkreises sollte von derVergütungsgruppe VIb nach Vc hö-hergruppiert werden. Das entsprichtnach dem neuen TVH der Entgelt-gruppe 8. Auch diese Höhergrup-pierungen scheiterten zunächst da-ran, dass einige der Tarifbe-schäftigten bei der Wachpolizei vorsArbeitgericht zogen. Wie diese Ver-fahren vor dem Arbeitsgericht ab-schließend entschieden wurden undwie die zukünftige Verfahrenweisesein wird, stand bei der Erstellungdieses Vorwortes ebenfalls nochnicht fest. Die Aktualität dürfte unsaber bis zum Erscheinen des Polizei-reports eingeholt, wenn nicht sogarüberholt haben.

Euer Wolfgang Link

5

7

Neujahrsempfang des DGB im GewerkschaftshausAm Samstag, 09. Januar 2010,

fand der schon traditionelle Neu-jahrsempfang des DGB, RegionRhein-Main, im Gewerkschaftshausin der Wilhelm-Leuschner-Straßestatt. Absolut ungewöhnlich undkeineswegs traditionell war derplötzliche Wintereinbruch, derFrankfurt in der Nacht zum Samstagereilt hatte. Drängten in den ver-gangenen Jahren die zahlreichenBesucher und Gäste bereits eineStunde vor Veranstaltungsbeginn inden Saal, so herrschte dieses Malvergleichsweise Leere um diese Zeit.Zentimeter hoher Neuschnee türm-te sich auf Frankfurter Straßen unddie Räumdienste hatte ihre LastStraßen und Wege frei zu bekom-men. Selbst die Haltestellenberei-che für die öffentlichen Verkehrsmit-tel waren ungeräumt und es warwirklich abenteuerlich, Busse undBahnen zu benutzen. Wen verwun-dert es da noch, wenn der schneeer-probte ehemalige Landrat desHochtaunus-Kreises und jetzige Mi-nister für Arbeit, Familie und Ge-sundheit, Jürgen Banzer, als einerder wenigen absolut pünktlich, jasogar vor der Zeit, im Gewerk-schaftshaus eintraf. Ab und an hates halt doch Vorteile einer vonSchnee verwöhnten Region zu woh-nen. Nach und nach trudelten dann

doch noch alle ein, allen voran diezahlreichen Ehrengäste, so dass derEmpfang mit einiger Verzögerungbeginnen konnte. Unter den zahl-reich erschienen Gästen aus Politikund Wirtschaft waren nebenFranz-Josef Möllenberg (Vorsitzen-der der Gewerkschaft Nahrung,Genuss, Gaststätte – NGG) vonFrankfurter Seite aus zahlreiche Ma-gistratsmitglieder anwesend, von

denen Wirtschaftsdezernent MarkusFrank Grußworte der Stadt über-brachte. Dr. Achim Thiel, unser Poli-zeipräsident, ließ es sich nicht neh-men, wie auch die Jahre zuvor, andiesem Neujahrsempfang teilzu-nehmen.

Finanzkrise

Nachdem die FrankfurterJazz-Legende Emil Mangeldorf mitseinem Quartett den musikalischenTeil bis zur offiziellen Eröffnungübernahm, konnte Harald Fiedler,Regionsvorsitzender der DGB-Regi-on Rhein-Main, den Neujahrsem-pfang mit einiger Verzögerung be-

ginnen undging gleich hartden Verant-wortlichen fürden Zusam-menbruch derFinanzmärkteim vergange-nen Jahr insGericht. „DieFinanz- undWirtschaftskri-se ist noch all-gegenwärtig.Bislang ist dienotwendige Re-gulierung aus-

geblieben“, sprach er zu den zahl-reich erschienen Gästen. In der Tatist es so, dass die vielen Banker undSpekulanten aus der, durch sie mitverursachten, Krise nichts gelernthaben. Sie treiben ihre Spielchen soweiter, wie vor dem weltweitenCrash. Harald Fiedler stellte fest,dass die Spekulanten am Banken-standort Frankfurt nach wie vor am

Werk sind. Aus diesem Grund hät-ten sich die örtlichenGewerkschaften mit einer politi-schen Initiative eingemischt, wo-nach die Verursacher der Krise ausWirtschaft und Politik die Kosten zutragen hätten. Nur so wäre auchdauerhaft gewährleistet, dass Wie-derholungen ausgeschlossen sind.

Zukunftsperspektiven

Harald Fiedler betonte zudem inseiner Rede, dass sich die StändigeWirtschafts- und Arbeitsmarktkon-ferenz (SWAK) gerade in der jetzi-gen schweren Zeit auf dem Arbeits-sektor, für die Sicherung derBeschäftigung und der Ausbildungvon jungen Menschen in Frankfurtund der Region einsetze. Die Ju-gendlichen dürfen nicht das Gefühleiner Perspektivlosigkeit haben undihre Zukunftsperspektiven nicht ausden Augen verlieren. In der Erklä-rung der SWAK wurde die Forde-rung aufgestellt, dass eine begon-nen Ausbildung im Falle derInsolvenz des ausbildenden Betrie-bes auf jeden Fall fortgesetzt wer-den muss. Vorsitzende der SWAK istdie Frankfurter Oberbürgermeiste-rin Petra Roth. In diesem Gremiumist eine Vielzahl von wirtschafts- undSozialpolitischen Mitgliedern.

Kampf um jeden Blaumann

Harald Fiedler forderte die Ver-antwortlichen an dem Banken- undDienstleistungsstandort Frankfurtdazu auf, um jeden sog. „Blau-mann“ in Frankfurt zu kämpfen.Fiedler betonte, dass eine wettbe-werbsfähige Industrie eine wichtigeGrundlage für die Entwicklung des

9

Frankfurter Dienstleistungssektorsist: „Eine zukunftsorientierte Indu-striepolitik muss mit den Erforder-nissen der ökologischen und sozia-len Umwelt in Einklang gebrachtwerden.“ Diese Forderung verbander mit einem Dank an die Arbeits-agenturen, die die Anträge aufKurzarbeit umkompliziert umgesetzthaben. Dieser umkomplizierten

Umsetzung des Kurzarbeiterkon-zeptes ist es zu verdanken, dass derStadt und der Region Rhein-Maintausende weiterer Arbeitloser er-spart blieben.

Rekommunalisierung

Der Kahlschlag im Bereich des öf-fentlichen Eigentums muss endlichein Ende haben. Der DGB und seineEinzelgewerkschaften lehnen eineweitere Privatisierung öffentlichenEigentums kategorisch ab. HaraldFiedler sagte den Anwesenden,dass Frankfurt gut beraten war, inder Vergangenheit nicht Sozialwoh-nungen, U-Bahnen und andere Ein-richtungen verkauft zu haben. Des-halb bezeichnete er es auch alsbegrüßenswert, das eine Sicherungder Arbeitsplätze der U-Bahnfahrerbei der VGF durch dieses Konzepterfolgt ist. Als weiterer entscheiden-der Punkt, dass auch Frankfurt of-fenbar die Zeichen der Zeit erkannthat, erkennt Harald Fiedler in demUmstand, dass die Mainova Anteilevon EON zurück gekauft hat; alsoalles wieder verstärkt in die öffentli-che Hand geben will.

Kinderarmut

Dieses Thema war auch in Frank-furt lange ein Tabu und keiner trautesich so recht, das Wort „Kinderar-mut“ in den Mund zu nehmen. Tat-sache ist jedoch, dass die Kinderar-mut in Frankfurt mittlerweile bei

sage und schreibe 25% liegt, sodass der DGB die Aktionswoche desFrankfurter Jugendringes unter-stützt. Harald Fiedler betonte, dasses nunmehr zu verhindern gilt, dassdie Schere zwischen arm und reichnoch weiter auseinander geht. Zur-zeit lebt jeder fünfte in Armut und je-der zehnte in gehobenem Wohl-stand.

Kollaps derKommunen

Zum Schlussseiner Redeweist HaraldFiedler daraufhin, dass vieleKommunen inder wirtschafts-starken RegionRhein-Main vordem finanziel-len Kollaps ste-hen. Er warbdeshalb für ein

gesellschaftliches Bündnis, damitdie Kommunen auch in Zukunft ih-ren Aufgaben gerecht werden kön-nen. Als Grundlage für ein derarti-ges Bündnis nannte Harald Fiedlerdie Forderung von Oberbürger-meisterin Petra Roth nach Beibehal-tung der Gewerbesteuer, die Be-rücksichtigung sozialer Belange beider Auftragsvergabe der öffentli-chen Hand und ihre Zusage, trotzder Krise am Sozialetat keinen Ab-striche zu machen oder gar Kürzun-gen vorzunehmen.

Nach dieser Begrüßungsredeund dem Aufruf für mehr Solidaritätin der Krise mit vielen Forderungenseitens der Gewerkschaften und ih-

ren tausenden von Mitgliedern inRichtung der Stadt Frankfurt, hattees Markus Frank als Wirtschaftsde-zernent in der Tat nicht leicht dieGrußworte der Stadt an die Zuhörerzu richten. Umso überraschter wa-ren die zahlreich erschienen Ge-werkschaftsmitglieder, als MarkusFrank nach einem Rückblick auf dasJahr 2009 mit vielen Steuereinbrü-chen ankündigte, dass die Stadt inZukunft sogar mehr Geld für denSozialhaushalt in die Hand nehmenwill. Er sprach von einem geplantenEtat in Höhe von mehr als 750 Mil-lionen � für Sozialausgaben im lau-fenden Haushaltsjahr 2010. Einenochmalige Erhöhung des Soziale-tats für das Jahr 2011 sei ebenfallsvorgesehen. Diese auch aus Sichtder Politik notwendigen Ausgabenauf dem sozialen Sektor könntenaber nur geschultert werden, weilFrankfurt in den „fetten“ Jahren mitguten Steuereinnahmen Rücklagengebildet habe, die nun an die Bür-ger zurück- bzw. weitergegebenwerden können. Dass die Steuerein-nahmen 2009 dramatisch einge-brochen sind ist kein FrankfurterPhänomen, sondern ein Problem,dass sich um den gesamten Erdballverteilt. Markus Frank geht ebensorealistisch mit der Einschätzungkommender Steuereinnahmen um,wie Wirtschaftskritiker die Lage ein-schätzen. Es ist wohl kaum damit zurechnen, dass die Steuereinbrüchevon heute auf morgen kompensiertwerden können. Trotz Krise kündig-te Markus Frank an, dass die Stadtnoch in diesem Jahr 100 neue Aus-bildungsplätze in der öffentlichenVerwaltung schaffen werde. Allein

10

die Ausführungen von MarkusFrank auf städtischer Seite und Ha-rald Fiedler als Vertreter vieler Ar-beitnehmerinnen und Arbeitnehmerzeigen mehr als deutlich, das inFrankfurt die Stadt und der DGB je-derzeit bemüht sind, gemeinsameWege zu finden und diese auch zubegehen. Deshalb waren die zahl-reich erschienenen Gäste nunmehrsehr gespannt auch die Ausführun-gen des Vorsitzenden der NGG,Franz-Josef Möllenberg. Zu Beginnseiner Rede zeigte er sich auch sicht-lich überrascht von den Ausführun-gen von Markus Frank und stellteviele Gemeinsamkeiten fest, dieStadt Frankfurt, DGB und Gewerk-schaften der Region Rhein-Main ha-ben, um die Krise gemeinsam zubewältigen.

Wer zieht die Karre aus demDreck?

Dennoch fand Franz-Josef Möl-lenberg deutliche Worte für diejeni-gen, die die derzeitige Krise zu ver-antworten haben: „Das Monster derKrise ist noch nicht gezähmt. Dieje-nigen, die uns die Krise eingebrockthaben, weil sie den Hals nicht vollgenug bekommen haben, habennichts gelernt!“ Er traf die eindeuti-ge Feststellung, dass es nunmehrdie Arbeitnehmerinnen und Arbeit-nehmer sind, die die Karre aus demDreck ziehen. Und weiter erkannteer die Gewerkschaften als diejeni-gen, die den Motor für gesellschaft-lichen Fortschritt und soziale Ge-rechtigkeit auf Touren bringen.

Mindestlohn

Man sollte vom derzeitigen Ge-dankengut abkommen und sichwieder an alte Werte erinnern, denn

gerade die Tugenden Solidaritätund Anstand haben in der Vergan-genheit die Wirtschaft gestützt. Dassei auch in Zukunft der richtigeWeg. Hart ins Gericht ging er mitder schwarzgelben Regierung, diedie Abschaffung bestehender Min-destlöhne plane. Dass eine solcheMissachtung von Arbeitnehmerin-nen und Arbeitnehmern von denGewerkschaften nicht hingenom-men werde, verstehe sich von selbst.Es hat oberste Priorität die Men-schen in unserem Land von der Not-

wendigkeit eines gesetzlichen Min-destlohnes zu überzeugen, der demSchutz der Menschen und der Wirt-schaft dient.

Verfehlte Klientelpolitik

Die von der schwarzgelben Re-gierung geforderte und geplanteEinführung einer sog. Kopfpau-schale sei das Ende einer einiger-maßen gerechten Gesundheitsfür-sorge und der Einstieg in die Zwei-und Drei-Klassen Medizin und dientnur einem gewissen Wählerpotenti-al, dem man sich auf diesem Weg

erkenntlich zeigen will. Das ist keinePolitik des Anstandes. Zu einer Poli-tik des Anstandes gehören überdiesauch die Einführung von Besteue-rungen der Banker-Boni sowie mehrTransparenz und strengere Regelnauf den Geldmärkten. Die Politiksollte darauf ausgerichtet sein Be-schäftigung und Qualifizierungausreichend zu sichern. Steuerge-schenke, wie sie derzeit vollzogenund auch noch für die Zukunft ge-plant sind, sind hier der völlig fal-sche Weg.

Rente mit 67

Möllenberg mahnte, dass dieRente mit 67 auf den Prüfstand ge-höre: „Wir Gewerkschaften haltendies immer noch für falsch und for-dern Beschäftigungsbrücken inForm von geförderter Alterteilzeit,Teilrente und angemessene Er-werbsminderungsrente.“

Nach Franz-Josef MöllenbergsRede spielte Emil Magelsdorf mitseinem Quartett noch einmal auf.Die zahlreichen Gäste konnten sichderweil im Foyer verköstigen. Dortgab es Erbseneintopf und Gulasch-suppe. Viele nahmen dies zum An-

lass, bei diesem kleinen Imbiss nochlängere Gespräche zu führen unddie Reden noch einmal Revue pas-sieren zu lassen. Brisanz, ja wennnicht sogar Sprengstoff, war genugin diesen Reden. Also, es gibt viel zutun – packen wir es an! Zu guter letztkann man nur hoffen, dass alle diedie Veranstaltung besucht habentrotz dieser misslichen Wetterlagewohlbehalten und Gesund nachHause gekommen sind.

Text: Wolfgang LinkFotos: Horst Koch Panzner

13

TARIF TARIF TARIF TARIF TARIF TARIF TARIF

Altersvorsorge - EntgeltumwandlungMit Einführung des Tarifvertra-

ges-Hessen (TV-H) besteht für dieTarifbeschäftigten des Landes Hes-sen die Möglichkeit, Teile des Brutto-entgelts als Beiträge für eine be-triebliche Altersversorgung zuverwenden (Entgeltumwandlung).

Was ist Entgeltumwandlung?

Im Rahmen einer Vereinbarungzwischen Arbeitgeber und Beschäf-tigten verzichtet der Arbeitnehmerauf einen Teil seiner Bruttobezüge,die satt dessen in einen Beitrag zurbetrieblichen Altersversorgung beider VBL umgewandelt werden.

Eine Vereinbarung über die Lauf-zeit der Umwandlung monatlicherEntgeltbestandteile beträgt minde-stens ein Jahr. Eine kürzere Laufzeitist nur in begründeten Einzelfällenmöglich.

Der Vorteil einer so genanntenBrutto-Entgeltumwandlung bestehtdarin, dass ab dem Jahr 2010 aufdie umgewandelten Einkommens-bestandteile keine Sozialversiche-rungsabgaben geleistet werdenmüssen.

In welcher Höhe könnenEntgelte umgewandelt werden?

Steuer- und Sozialversicherungs-frei bleibt ein Umwandlungsbetragvon maximal 4% der Beitragsbe-messungsgrenze (BBG) der gesetzli-chen Rentenversicherung.

Der jährliche Höchstbetrag imJahr 2010, der steuer- und sozial-versicherungsfrei umgewandeltwerden kann, beträgt 2.640 Euro –also maximal 220 Euro monatlich.

Das Betriebsrentengesetzt siehteinen Mindestbetrag vor, der für dieEntgeltumwandlung aufzuwendenist; dies sind 191,63 Euro im Jahr2010 bzw. 15,97 Euro monatlich.

Zusätzlich kann ein weiterer Be-trag bis zu 1.800 Euro jährlich steu-erfrei umgewandelt werden. DieserBetrag ist jedoch nicht sozialversi-cherungsfrei.

Das Beispiel I zeigt, dass bei ei-nem monatlichen Beitrag von100,00 � tatsächlich nur ein Eigen-anteil in Höhe von 44,61 � aufge-wendet werden muss.

Bei Beispiel II zahlt die Arbeitneh-merin im Fall der Entgeltumwand-lung ca. 98 Euro weniger an Steuernund Sozialversicherungsbeiträgen.Es werden 220 � in eine betrieblicheAltersversorgung eingezahlt, die sietatsächlich nur rund 122 Euro kos-tet.

Auswirkungen auf dieSozialversicherung

Die Entgeltumwandlung vermin-dert das beitragspflichtige Entgelt inder gesetzlichen Renten-, Kranken-,Pflege- und Arbeitslosenversiche-rung.

Achtung:

Dadurch können sich Soziallei-stungen, die von der Höhe des Ent-gelts abhängig sind (z.B. Arbeitslo-sengeld, Krankengeldzuschuss,Mutterschaftsgeld), geringfügig ver-mindern.

Zurzeit vermindert sich z.B. diegesetzliche Rentenversicherung umetwa 90 Cent pro Monat bei einemfehlenden Jahresentgelt von 1000Euro.

Diese Einbußen werden aber gut-gemacht: Ein Beschäftigter, der mit40. Jahren 1.000 � (ca. 83 � imMonat) für eine Versicherung in derVBLextra umwandelt, erwirbt eineRentenanwartschaft in Höhe vonmonatlich 8,40 �.

Durchführung

Der Beschäftigte fordert bei derVBL ein Angebot an. Dieses Ange-bot enthält ein vorausgefülltes An-tragsformular, das vom Beschäftig-ten und dem Arbeitgeberunterzeichnet wird. Der Arbeitgebersendet dies an die VBL. Arbeitgeberund Arbeitnehmer erhalten nachPrüfung des Antrags einen Versiche-rungsschein.

Weiterhin ist noch zu beachten,dass nur künftige Entgeltansprücheumgewandelt werden können. Da-her muss der Anspruch rechtzeitigvor dem Versicherungsbeginn gel-tend gemacht werden, damit die zuschließende Entgeltumwandlungs-vereinbarung mit dem Arbeitgeberrechtzeitig erfolgen kann.

Informationen

Bitte informiert Euch genauüber die verschiedenen Mög-lichkeiten bei der VBL.

Im Internet gibt es weitere Infor-mationen unter www.vbl.de

Weiterhin telefonisch zu errei-chen unter: 01805677710 oder imInternet über [email protected]

Per Post: VBL Freiwillige Versiche-rung Stichwort Entgeltumwandlung,76128 Karlsruhe

P.Moosbauer

15

GdP - Wachpolizisten treffen sich in Gießen

Der Vorsitzende der KreisgruppeOffenbach, Matthias Schack, hatteaus allen Bezirksgruppen Wachpoli-zisten eingeladen, die in der GdPorganisiert sind.

Der Einladung nach Gießenfolgten 13 Wachpolizisten/innen.Ein zentrales Thema war die Höher-gruppierung von Wachpolizist/in-nen in die BAT Vc. Man tauschte sichaber auch über andere, die Wach-polizei betreffende, Probleme aus.In einer sehr angenehmen Atmo-sphäre wurden dann auch Forde-rungen für die Zukunft erörtert undbenannt. So wünschen sich dieWachpolizisten eine kompakte Ge-setzessammlung als tägliches

Nachschlagewerk. Darin sollen allefür die Wachpolizei wichtigen Ge-setze und Verordnungen nebst Ver-waltungsvorschriften und Erläute-rungen zusammengefasst sein.Außerdem sei es notwendig, dassmehr Fortbildungsmöglichkeitenauf der HPA für die Wachpolizei ge-schaffen werden. Diskutiert wurdein diesem Zusammenhang einmögliches Seminar, welches den„ersten Angriff“, bei z.B. Verkehrs-unfällen und anderen Tatorten, ver-tieft und immer den aktuellen Mög-lichkeiten anpasst.

Eine weitere Forderung ist einLink auf der Landesseite der GdP imInternet. Hierunter sollen die An-sprechpartner der Wachpolizei inden Bezirksgruppen aufgeführt wer-den.

Außerdem sei dies ein guter Ort,um ohne Umwege wachpolizeilicheThemen zu erreichen. Abschließendwurde vereinbart, dass solche Tref-fen ein bis zweimal im Jahr durch-geführt werden sollen. Auch die

Amtsbezeichnung der Wachpolizis-ten wurde besprochen, in einigenPräsidien verwenden unsere Wach-polizisten die Bezeichnung Verwal-tungsangestellte (VA) in anderenPräsidien verwenden sie die Be-zeichnung Hilfspolizeibeamte(HPB).

Beide Bezeichnungen sind für dieAufgaben der Wachpolizei nicht zu-treffend. Bei den Ordnungsämternwurde die Bezeichnung Hilfspolizei-beamter mit der Begründung abge-schafft, dass die Bezeichnung eineHerabwürdigung darstellt.

Für die anwesenden Wachpolizis-ten ist es wünschenswert, dass dieBerufsbezeichnung auch den aus-geübten Beruf widerspiegelt

Eine mögliche Lösung wäre hierdie Bezeichnung Polizeivollzugsan-gestellter (PVA).

Text und Bilder:Andreas Grün

16

Völlig losgelöstNeue Abenteuer von Chief Bouffy

An einem eiskalten Wintermor-gen wandelte Chief Bouffy wiedereinmal rastlos über die Kommando-brücke seines Raumkreuzers im 9.Hauptdeck der HSS WI-1701B. SeinBlick glitt über die verschneite Land-schaft unter ihm. Es war ungewöhn-lich kalt und ungewöhnlich langwei-lig. Seit Wochen war nichts passiert,keine spektakulären Übergriffe vonAußerirdischen, keine internenDeckzwistigkeiten und auch keine –zumindest ihm bekannten Streiterei-en innerhalb der Crew.

„Das muss sich ändern, sonst be-komme ich noch Blutunterdruck unddavor hat der Bordarzt gewarnt,“sagte Chief Bouffy zu sich selbst. Ersinnierte weiter, dass seit der ge-scheiterten Kommandoübernahmeder Flotte durch die Red Barons, diesich mit den GreenFrogs und denDark Red Barons verbündet hatten,nichts mehr los war. Was war daseine wunderbar bewegte Zeit gewe-sen, die Zeit der sogenannten „Flot-tenverhältnisse“, aber da hatte jasein Chef, FlottenkommandantCook, eine treffliche Taktik ange-wandt und die Red Barons mit ihremneuen Anführer Sheeper-Gumby indie finsterste Flottenverbannung ge-schickt. Die würden auch in dennächsten 4 Jahren nichts wieder zumelden haben.

Zu allem Überfluss hatte Cookdann auch noch angeordnet, mit al-len Speakern der Crewvertretungschön geschmeidig umzugehen.

Er wolle keine Konfrontationmehr, hatte Cook gesagt. „So einBlödsinn“, dieser Gedanke schossdurch Chief Bouffy’s Kopf. Cookund Bouffy waren seit den Zeiten dersogenannten „Versorgungspunkt-connection“, in der sie als junge auf-strebende Commander die eta-blierten Truppen schwer durchei-nandergebracht hatten, eng be-freundet. Deshalb würde er es niewagen, gegen Cook aufzubegeh-ren.

Weil Chief Bouffy nichts einfiel,mit dem er mal wieder richtig Stim-mung in seine Truppe konnte, holteer seinen alten Haudegen ChiefCommander Nobneddy auf dieBrücke: „Nobneddy, sofort auf die

Brücke, wir proben den Ernstfall!“diese Worte brüllte Bouffy in denCommunicator. Nobneddy, dessenVerhältnis zum Chief in den letztenMonaten nicht mehr ganz so brillantgewesen war, rief zurück: „Ay AyChief“. Statt im Laufschritt trottete ergemächlichen Schrittes in Richtungdes wieder in Betrieb genommenenAufzugs zum 9. Deck. Eigentlich warRauchverbot auf der gesamtenWI-1701B angeordnet, aber dasscherte ihn nicht. Er machte einenZug an seiner Pfeife, um sich nocheinmal Inspirationen zu holen, waser dem Chief vorschlagen könne.Denn auch Nobneddy war es ziem-lich langweilig geworden und erwußte, dass das genau der Grunddes Antrittbefehls war.

Ihm war natürlich – wie immer –etwas eingefallen und deshalb frag-te er denn auch mehr rhetorisch„Was gibt’s Chief?“, als er die Brü-cke betrat. „Nix los und ich hab dieSchnauze von der Langeweile voll“,entfuhr es Chief Bouffy. „Die Jungsvon Green Deep Power haben sichmit denen von Blue Loudness undden RedNoOppinions verbündetund ärgern mich im Moment nicht.Nicht der kleinste Alien versuchtmal, uns am Zeug zu flicken. Nixpassiert und das stinkt mir!“ Nob-neddy merkte, wie tief der Frustbeim Chief saß.

Nobneddys spontane Fahrstuhli-dee musste jetzt raus: „Chief, amlustigsten wird’s, wenn Sie `Com-mander-Wechsel-Dich´ spielen“.

Dieses bei der Flottenführung be-liebte Spiel hatte bisher immer nochfür Stimmung gesorgt und Persona-

lien interessieren nun mal immer!“„Mensch“, dachte sich Bouffy, „die-ser Nobneddy mit seinen brillantenIdeen ist nicht mit Geld zu bezah-len“.

Wie das Räderwerk in einem Ge-triebe kreisten seine Gedanken absofort darum, wer ihn in der letztenZeit am meisten geärgert hatte undwen er so auch mal richtig zurückär-gern konnte. Und da kam es ihm miteiner Urgewalt in den Sinn, warumwar ihm das nicht schon vorher ein-gefallen: Commander Will aus demnördlichen Flottenabschnitt war ihmschon zig Mal tierisch auf den Sen-kel gegangen. Manchmal hatte WillDinge gemacht, die er, Chief Bouffy,zwar wollte, aber noch gar nicht an-geordnet hatte. Dann hatte er wie-der mal Streit seiner Mannschaft an-gezettelt, ohne dass es notwendiggewesen war. Und dann hatte er ei-gentlich …– ja was eigentlich hatteCommander Will noch alles ge-macht? Seit einer halben Ewigkeitkommandierte er seinen Kreuzer.Bei den Bewohnern der Planeten imnördlichen Streckenabschnitt war erimmer gut angekommen. Bei seinerMannschaft, die überwiegend beiGreen Deep Power organisiert wa-ren, deutlich weniger bzw. über-haupt nicht – aber das war Bouffyziemlich schnuppe. Diese blödenCrewspeaker waren ja eh alle nurauf Krawall aus.

Chief Bouffy überlegte noch ein-mal scharf und war der Überzeu-gung, einen äußerst intelligentenSchachzug zu machen: `Comman-der-Wechsel-Dich´ wurde ja mitmehreren Commandern gespielt.

17

Commander Ekky Sourecream, bis-lang im Osten eher unscheinbarund doch immer auf Konfliktkursmit den Crewspeakern in seinemFlottenabschnitt, der wollte schonimmer ganz gern mal in den Nor-den. Der hatte nämlich auf einemPlaneten namens Hawkforest imNorden noch sein Domizil. Ekkywürde ganz sicher die Truppe imNorden auf Zack bringen und viel-leicht wären diese aufmüpfigen Mit-glieder von Green Deep Power imNorden dann endlich anderweitigbeschäftigt. Außerdem war ja auchnoch eine Personalie ohnehin fällig:IronHenry, der Commander vonSouthEast, der war mittlerweile be-tagt und musste eigentlich aus demaktiven Dienst ausscheiden.

Bordchiefengineer Scotty McHef,den die Mannschaft immer gern ge-mocht hatte, hatte ja Ambitionennach SouthEast zu gehen. Unddann hatte der Commander Willnoch einen SubCommander, AlfonsHope, einen leidenschaftlicher Jä-ger.

Der wiederum hatte sich der Jagdnach intergallaktischen Wildbestän-den auf den östlichen Planeten ver-schrieben und besaß dort auchschon ein kleines Anwesen auf ei-nem Kryptoiden.

Hope reiste fast jedes Wochenen-de mit einem kleinen rundum rake-tengetriebenen Flottillenkreuzer derMarke Benz vom Norden in den Os-ten. Mensch, dachte sich Bouffy: „Das passt. Nur: was machen wir mitCommander Will???“ Dafür hatte

er noch keine Idee. Aber es musstejetzt was passieren.

Ruck zuck ließ er per Communi-cator die ganze Mannschaft infor-mieren und ordnete an: „Ekki Sour-cream, Sie bewegen sich nachNorden und übernehmen das Kom-mando. Alfons Hope: Ab in den Os-ten“. Scotty McHef brauchte er garnix zu sagen, der hatte das schongeahnt und war schon auf dem Wegnach South East. Aber als er Com-mander Will bestellte, er solle vonseiner Brücke abtreten, da musste ersich ja was einfallen lassen, was ermit ihm machen wollte. Vor sich hingrübelnd war ihm ein Gedanke ge-kommen und weil ihm diese Perso-nalie nicht ganz so locker vonstatten

ging, befahl er Commander Will:„Sonnendeck räumen, Heim, abtre-ten, Garten pflegen und sich mehrums Enkelchen kümmern!“

Mit vielem hatte Will gerechnet,aber damit nicht. Aber, weil er ebenso war, wie er war, sagte er sich:„Wenn der Chief das befiehlt, dannist das halt so!“ Schließlich war ervon mannhafter Überzeugung undimmer geradeaus gegangen, auchwenn manchmal eine Kurve einzu-legen schlauer gewesen wäre.

Als Commander Will das Deckseines Raumkreuzers verlassenwollte, fiel ihm noch etwas ein: Erhatte bei einer Aktion von GreenDeep Power deren Banner von derTragfläche des Raumkreuzers ent-fernt und behalten. Da nie jemanddanach gefragt hatte, schlummerte

dieses Banner noch immer in sei-nem Aktenschrank. Als er denSprecher von Green-Deep-PowerNorth, VeZetti, auf dem Kantinen-deck seines Schiffes traf, sagte erihm: „VeZetti, Kriegsbeil wird be-graben, Sie können sich Ihr Bannerwieder abholen!“ Eine kleine Geste,die aber ein tiefes Gefühl der Rüh-rung bei VeZetti auslöste. In Tränengehüllt, nahm Ve Zetti sein Bannerwieder entgegen. „Mensch, derBoss hat doch menschliche Züge!“stellte er fest und schüttelte sichgleich wieder. Nee, das war danndoch zuviel. „Aber warum eigentlichnicht?“ fragte er sich.

Da könnte ich doch mal richtigauf den eindreschen, der es amehesten Verdient hat: Chief Bouffy.VeZetti zog die Flottenuniform aus(er wollte ja den Chief nicht schonvon vornherein provozieren) undrief bei der Hemisphere NorthAgency (HNA) an, der größten Zei-tung im Norden.

So kam es, dass in der gesamteninterstellaren Presse im nördlichenFlottenraum die News gespickt mitKritik an Chief Bouffy waren. Auchdas interstellare Asteroiden-TV HRnahm sich des Themas an und frag-te ständig: „Mensch, Chief, warumschicken sie Commander Will nachHause???“

War vielleicht der Stern des bis-lang unangefochtenen Chief Bouffyam sinken? Die intergalaktischeWelt war in Aufruhr.

Das hatte er sich nicht so ausge-rechnet, dass sein beliebtes Spiel`Commander-Wechsel-Dich´ solcheinen Rattenschwanz an negativenMeldungen hinter sich herzog. Sin-nierend wandelte Chief Bouffy überdie Brücke von WI1701-B undschaute auf den langsam tauendenSchnee. „Ach, manchmal mein` iches einfach zu gut und werde immerfalsch verstanden!“

Beam mich rauf Scotty

Bezirksgruppe Nordhessen

19

Wenn Zwei das Gleiche tun, ist es nicht das GleicheSeminar zum Gender Mainstreaming in der Gewerkschaft der Polizei

Gender Mainstreaming ist ein er-klärungsbedürftiger Name für dieeuropäische Gleichstellungspolitik,der sich auch die Gewerkschaft derPolizei (GdP) verpflichtet fühlt. DasWort Gender verweist auf unsereGeschlechterrollen, die wir im Laufdes Lebens gelernt haben. Was wireinmal gelernt haben, müssen wirallerdings nicht automatisch ein Le-ben lang befolgen. Unsere Wand-lungsfähigkeit ermöglicht es uns imGegenteil, ein neues Rollenbe-wusstsein und -verhalten zu erler-nen. Mit Mainstreaming wird zu-gleich zum Ausdruck gebracht, dasses nicht reicht, wenn jede und jederfür sich umlernt, sondern dass wirbei allen politischen Entscheidun-gen deren unterschiedliche Auswir-kungen auf Frauen und Männer be-rücksichtigen sollen, und wenndabei Ungerechtigkeiten zu Tagetreten, für einen gerechten Aus-gleich sorgen müssen.

Frauen als Expertinnen

Geprägt worden war der Begriffdes Gender Mainstreaming bei dervierten Weltfrauenkonferenz derVereinten Nationen 1995 in Peking,um damit eine Abkehr von der tradi-tionellen Frauenpolitik zu signalisie-ren. Hatten Frauen darin bisher dieRolle von Bittstellerinnen übernom-men, sollten sie jetzt als Expertinnenfür die besonderen Lebenslagenvon Frauen ihre legitimen Interes-sen vertreten. Bereits im Amsterda-mer Vertrag von 1997 wurde dieGleichstellung von Frauen undMännern „zu einer besonderen Auf-gabe der Gemeinschaft erklärt und

als horizontales Ziel festgeschrie-ben, das alleGemeinschaftsaufgaben berührt“.

Mit der Ratifizierung dieses Ver-trages am 1.5.1999 wurde GenderMainstreaming als verbindliche Po-litik für alle EU-Länder in Kraft ge-setzt.

– Nach mehr als zehn Jahren eu-ropäischer Gleichstellungspolitik istderen Wirksamkeit durchaus um-stritten. Insbesondere die strukturel-len Wurzeln der ungleichen Macht-verteilung zwischen Männern undFrauen wurden noch nicht hinrei-chend verändert, um die Unter-schiede bei den Rechten, dem Statusund der Behandlung von Frauenund Männern zu beseitigen. Umsoerfreulicher, dass die GdP dieseGleichstellungspolitik in besonde-rem Maße als ihre Aufgabe begreiftund sich zur Umsetzung entspre-chender Ziele verpflichtet fühlt.

Genderbeauftragte

Eine zentrale Rolle bei der Zieler-reichung kommt Gender-Expert/in-nen zu, die in ihren Dienststellengroßen Einfluss erlangen können.

Daher hatten sich acht Gewerk-schaftsangehörige – fünf Frauenund drei Männer – aufgemacht, umals künftige Genderbeauftragte zuerkunden, welche Aufgaben auf siezukommen werden.

Lothar Hölzgen, in seiner Eigen-schaft als Gender-Beauftragter der

Gewerkschaft der Polizei (GdP) /Landesbezirk Hessen, hatte einge-laden und Sandra Temmen, die Vor-sitzende der GdP FrauengruppeHessen, hatte ein zweitägiges Semi-nar Anfang Oktober 2009 vorbild-lich organisiert und vorbereitet. Mo-deratorin war Dr. SylviaNeuhäuser-Metternich, Professurzur Vermittlung von Sozial- und Me-thodenkompetenzen, GenderMainstreaming und Mentoring inder Bildungswerbung an der Fach-hochschule Dortmund und der Titellautete: „Gender Mainstreaming –Durch Gender Training zu GenderKompetenz“.

Die Teilnehmer/innen wünschtensich neben konkreten Beispielendas Schwerste: Der komplexe Sach-verhalte sollte „einfach“ dargestellt

Die „Gender Interessierten“ in der Seminar-runde. V. l. Die Referentin Frau Dr. Sylvia Neu-häuser-Metternich, Miriam Knapp, HeikeMonk, Susanne Lorz und Sandra Temmen

In der gemeinsamen Diskussion mit unserer Seminarleiterin: V. l. Michael Majewski, AnneroseMeierewert, Rudolf Ott und die Seminarleiterin Frau Dr. Sylvia Neuhäuser-Metternich

20

werden. Beides ist dank der enga-gierten Zusammenarbeit aller Betei-ligten in hervorragendem Maße ge-lungen. Am Ende des Seminarsherrschte Aufbruchstimmung, dienächsten Schritte lagen deutlich vorden Teilnehmer/innen und ein Falt-blatt zur Gewinnung weiterer Gen-derbeauftragter war in einem erstenEntwurf erarbeitet.

Männliche Strukturen in Polizeiund Gewerkschaft

Die Polizei und die GdP wurden –obwohl ihre Namen eindeutig weib-lich sind – historisch männlich ge-prägt. Und es ist auch noch nichtlange her, dass auch Frauen die Rol-len von Polizistinnen übernehmenund sich in der GdP engagieren.Aber selbst wenn diese in gleicher

Weise wie ihre männlichen Kolle-gen ausgebildet werden und dieAusbildung überwiegend sehr er-

folgreich abschließen, können wirdavon aus gehen, dass die alltägli-che Arbeit für sie von anderen Er-fahrungen begleitet wird. Werdendiese bei allgemeinen Entscheidun-gen berücksichtigt, kann das Ergeb-nis allerdings nicht nur das Lebender Frauen erleichtern, sondernauch für Männer gewinnbringendsein.

Zwei Beispiele mögen verdeutli-chen, wie diese anderen Erfahrun-gen gestaltet sein können:

1. Frauen haben im statistischenDurchschnitt kleinere Hände alsMänner, müssen bisher aberüberwiegend mit dem gleichenGerät wie diese hantieren. BeiDienstpistolen kann allerdingsein anderer Griff zur Verbesse-rung des Umgangs mit diesemäußerst sensibel zu benutzen-den Gegenstand führen. Dieswürde nicht nur vielen Frauenhelfen, sondern kann auch all’den Männern zu Gute kommen,die ebenfalls nicht über großeHände verfügen. Gleichzeitigmüssen allerdings bei der Ent-scheidung für die Einführungvariabler Griffgrößen bei Waf-fen auch die Wettkampf-Vor-schriften für das Schießen geän-dert werden, damit nicht diePolizist/innen von einer Teilnah-me ausgeschlossen werden, dieeinen anderen als den bishervorgeschriebenen Standardgriffgewählt haben. Dass alle dieseForderungen völlig realistischund realisierbar sind zeigt dasBeispiel von Nordrhein-Westfa-len: Dort hat die Polizei schonvor einigen Jahren für die Be-Gemeinsam wurden die Seminarziele definiert und erarbeitet.

Zufriedene Gesichter nach einem erfolgversprechenden Seminar

23

schaffung einer neuen Dienst-pistole Kriterien festgelegt, dieder unterschiedlichen Anatomieder Beschäftigten Rechnung tra-gen. So soll z.B. die Waffe fürRechts- und Linkshänder in un-terschiedlicher Bauweise zurVerfügung stehen und drei un-terschiedliche Grifftypen, je-weils der Größe der Hände an-gepasst, gehören zu dem Stan-dard, den eine neue Dienstwaf-fe erfüllen muss (vgl. SusanneKlose, Frau und Technik in derPolizei, ADA-Mentoring, 10.Ausgabe 2005, S. 26).

2. Üblicherweise wird in unsererGesellschaft den Frauen dieVerantwortung für Familie, ins-besondere die Pflege und Sorgefür Kinder und Alte zugeschrie-ben. In den letzten Jahren hatallerdings die Zahl der Männerzugenommen, die neben ihrerBerufstätigkeit auch im häusli-chen Bereich mehr Aufgabenübernehmen und z.B. mehr Zeitmit ihren Kindern verbringenwollen, solange diese nochklein sind, und sich stärker anderen Erziehung beteiligen.Wenn also bisher überwiegendFrauen um die Aufwertung vonTeilzeitarbeit gekämpft und umdie Übernahme von Führungs-aufgaben bei reduziertem Stun-dendeputat gestritten haben, sofinden sich jetzt zunehmendMänner, die sie bei diesemKampf unterstützen, da sieebenfalls an dessen positivemAusgang interessiert sind.

Landesfachausschuss GenderMainstreaming

Im Workshop wurde beschlossen,beim nächsten Delegiertentag derGdP Hessen einen Antrag zur Bil-dung eines „LandesfachausschussGender Mainstreaming (LFA GM)“zu stellen. Ein solcher Fachaus-schuss kann die Bedingungen erar-beiten, die es ermöglichen, „Gen-dern als Aufgabe der GdP“ in die Tatumzusetzen.

Die Gleichstellungspolitik desGender Mainstreaming soll aller-dings ergänzt werden durch ein„Managing Diversity“, wie es inWirtschaftsunternehmen bereitsGeltung erlangt hat. Hierbei wird

der Vielfalt (Diversity) eine weiterrei-chende Bedeutung gegeben:

Berücksichtigung finden nicht nurdie unterschiedlichen Bedürfnissevon Frauen und Männern, sondernauch die verschiedenartigen Belan-ge von Mitarbeiter/innen unter-schiedlicher Kultur und Nationalität,Altersgruppen und geschlechtlicherOrientierung, sowie solcher mitgeistigen und körperlichen Behin-derungen.

Als Gewinn für die GdP wirddaraus resultieren:

l Steigerung des Wohlbefindensihrer Mitglieder, und zwar vonMännern und Frauen, da geziel-

te Maßnahmen ihnen eine bes-sere Work-Life-Balance ermögli-chen

l Frauen sowie Vertreter/innen vonDiversity-Gruppen in den Vor-ständen

l Anerkennung nach außen, diesich z.B. darin äußern kann, dasskünftig mehr Frauen sowie Ver-treter/innen von Diversi-ty-Gruppen als Mitglieder derGdP gewonnen werden.

Sylvia Neuhäuser-Metternich<mailto:[email protected]>

Gender Mainstreaming als Gewinn für die GdP

25

Frankfurter Erfolge bei den HessischenPolizeimeisterschaften im Rettungsmehrkampf

Bei den diesjährigen Polizeimeis-terschaften im Rettungsmehrkampfan der Hessischen Polizeischule inWiesbaden konnten die FrankfurterTeilnehmer wiederum beachtlicheErfolge erzielen. Mit sechs ersten,drei Zweiten und drei dritten Plätzenwaren die Frankfurter insgesamtzwölf Mal auf dem Siegertreppchen.Die Erfolge sind deshalb so bedeu-tend, weil sie mit einer zahlenmäßigdezimierten Mannschaft errungenwurden. Dem Trainer Gerhard Nol-te standen diesmal nur 9 Teilnehmerzur Verfügung. Dies lag vor alleman dem am 11. Dezember etwas zuspät angesetzten Termin und an denzahlreichen Einsätzen im Zusam-menhang mit den Studentende-monstrationen wegen der Einfüh-rung der Bachelor-Studiengänge.Aus diesem Grunde war es nichtmöglich, weitere Teilnehmerinnenund Teilnehmer zu melden.

Aber auch von anderen Dienst-stellen waren diesmal mit 61 Mel-dungen nur wenige Wettkämpferin-nen und Wettkämpfer am Start. Beifrüheren Meisterschaften lag dieZahl oft über Hundert. Dennochwaren die Meisterschaften eine ge-

lungene Veranstaltung, die letztma-lig an der Hessischen Polizeischuleausgetragen wurden. Im nächstenJahr wird die Schule in eine Akade-mie umbenannt und das Schwimm-bad bleibt wegen Sanierungsmaß-nahmen für längere Zeitgeschlossen.

In den einzelnen Wettbewerbenkam es zu spannenden Wettkämp-fen mit ansprechenden Leistungen.Die Frankfurter Mannschaft domi-nierte mit ihrer kleinen Abordnungdie Altersklassenwettbewerbe.

Durch Teilnehmer der Sportför-dergruppe, in der sich einige Lei-stungsschwimmer des DeutschenSchwimmverbandes befinden, sinddie Meisterschaften in der OffenenKlasse erheblich im Niveau gestie-gen, so dass die übrige Konkurrenzhier zum größten Teil Chancenlosbleibt.

Dennoch konnte unsere Frauens-taffel im Rettungsmehrkampf in derBesetzung mit Annette Alter, DianaHeßling und Tanja Lippert in diesePhalanx einbrechen und den Meis-tertitel erringen. Dieser Erfolg ver-dient besondere Bewunderungen,

weil er ausschließlich von Alterklas-senschwimmerinnen erzielt wurde.

In den Rahmenwettkämpfen im200m Flossenschwimmen siegtenbei den Frauen Tanja Lippert undbei den Herren in ihren jeweiligenKlassen Gerhard Nolte und Olaf El-lend.

Jürgen Kartmann kam in diesemWettbewerb auf den zweiten Platz.Karsten Kleinschmidt wurde in sei-ner Altersklasse mit einer ausge-zeichneten Zeit Dritter.

Beim Rettungsmehrkampf beste-hend aus Tauchen, Retten und Klei-derschwimmen siegten bei denFrauen in der jeweiligen Altersklas-se Tanja Lippert. Annette Alter kamauf einen beachtlichen dritten Platz.Auch Diana Heßling erreichte in ei-nem Teilnehmerfeld von 15 Teilneh-mern einen guten fünften Rang.

Bei den Herren siegte GerhardNolte, der es sich als Trainer auchdiesmal nicht nehmen ließ, an denWettkämpfen teilzunehmen. In derStaffel erreichte er mit Jürgen Kart-mann und Kai Bender einen beacht-lichen dritten Platz. Wie bei denFrauen Tanja Lippert stand er damit

27

zum dritten Mal auf dem Siegerpo-dest und gehörte mit zu den erfolg-reichsten Teilnehmer der Meister-schaft Jürgen Kartmann erreichte ineinem packenden Zweikampf mitdem mitfavorisierten Norbert Duchvom PP Mittelhessen den zweitenPlatz und musste sich nur um einezehntel Sekunde geschlagen geben.Auch Kai Bender demonstrierte indiesem Wettbewerb seine Klasseund gewann nach packendemKampf Bronze.

Die Frankfurter Erfolge waren in-sofern beachtlich, da es alle 9 Teil-

nehmer auf das Siegertreppchengeschafft hatten.

Der Erfolg wäre umso schönergewesen, wenn wenigsten diesmalein offizieller Vertreter aus dem ho-hen Haus an den Siegerehrungenteilgenommen hätte. Durch dasFernbleiben wurde eine bedauerli-che Tradition fortgesetzt, die bis indie achtziger Jahre zurück reicht.

Nicht immer lässt es sich ausdienstlichen Gründen entschuldi-gen. Während andere Sportarten,wie Fußball, Leichtathletik und

Handball stets mit Besuchen ihrerVorgesetzten rechnen durften, gin-gen die Schwimmer, die immerhinüber all die Jahre recht erfolgreichwaren, stets leer aus.

Inzwischen haben wir uns, wennauch mit Kopfschütteln an diese Si-tuation gewöhnt und suchen Trost inder Bibelweisheit, dass der Prophetim eigenen Land nichts gilt. So wer-den wir auch künftig unsere Aner-kennung so wie bisher nur außer-halb Frankfurts suchen müssen.

Text und Foto: Kurt Kraus

Referat zum Thema DatenspionageDie Kripo-Kommission schützt GdP-Mitglieder vor Gefahren im Internet

Interessierte GdP-Mitglieder hat-ten am 04. Februar 2010 die Mög-lichkeit, den Ausführungen von Kri-minalhauptkommissar AxelSchröder und Polizeioberkommis-sar Erik Poth zu folgen.

Trotz der noch teilweise noch vor-herrschenden Wetterkapriolen wardie Veranstaltung sehr gut besuchtund auch die Umbenennung derPolizeischule zur Polizeiakademieleitete niemanden fehl. Egal ob Ta-rifbeschäftigt, im Schutz- oder Kri-minaldienst – das Thema der Ge-fahren im Internet interessiert Alle.

Den ersten Teil der Veranstaltungfüllte Axel Schröder mit einem Vor-trag über die Internetkriminalität. Ergab einem einen kleinen Einblick indie Ausmaße der heute bestehen-den Kriminalität im „Netz“ und, imgroben, die Vorgehensweise der Tä-ter.

Axel Schröder erläuterte, dassdas Internet heutzutage immer stär-ker für kriminelle „Machenschaften“missbraucht wird. Allen voran dasOnline-Banking mit all seinen Tü-cken.

Die Vorteile des Online-Bankingsliegen klar auf der Hand – Bankge-schäfte bequem von zu Hause auserledigen und das meist noch kos-tenfrei.

Aber gerade hier lauern die Ge-fahren, denn der Rechner wird janeben dem Online-Banking auchzum Surfen, Spielen und vielemmehr benutzt.

Im Laufe der Zeit sind immer wie-der in Zusammenarbeit von Bankenmit der Polizei Lösungsvorschlägeerarbeitet worden, die das Onli-ne-Banking sicherer machen. Dieswar zum Beispiel die Ablösung der„TAN“ und die Einführung der„ITAN“, oder die Sperrung derGeldflüsse und Konten bei unein-

heitlichen Kontobewegungen sowieder Zusammenschluss der Bankenzum Austausch von Informationenund Warnhinweisen.

Letztlich sind es aber immer Sieals User, der wachsam am Rechnersein sollte.

Axel Schröder musste die Veran-staltung wegen eines Folgeterminsleider vorzeitig verlassen. Trotz sei-nes eng gesteckten Terminkalen-ders ließ er es sich aber nicht neh-men seinen Vortrag am Vormittagzu halten.

Während des gesamten Vortra-ges kam es immer wieder zu Fragender interessierten Zuhörer. Wie be-kämpfe ich Viren? Ist mein Rechnerüberhaupt noch sicher im Netz?

Auf alle Fragen wurde eine Ant-wort geliefert.

So auch auf die Frage wie es inSachen Sicherheit mit modernen In-ternet-Mobiltelefonen aussieht. Hier

28

konnte durch einen spontanenKurzvortrag von Volker Kegel,ebenfalls vom hessischen Landes-kriminalamt, Licht ins Dunkel ge-bracht werden. An dieser Stellenochmals herzlichen Dank dafür.

Nach der Mittagspause ging esgestärkt durch eine leckere Gu-laschsuppe weiter mit den Ausfüh-rungen von Polizeioberkommissar

Erik Poth.

Erik Poth ging speziell auf die Vor-gehensweise von „Hackern“ unddenen, die sich als solche bezeich-nen, ein. Früher waren Ruhm und

Ehre die Hauptbeweggründe vondiesen Technikenthusiasten. Heutezählt nur noch eins – das GELD.

Hacker haben in der Regel vielFachkenntnis und nutzen Sicher-heitslücken in Computersystemen.Mittlerweile gibt es sogar von Ha-ckern programmierte „Bausätze“um auch ohne Fachkenntnis inComputer einzudringen oder Schä-den anzurichten.

Abschließend kann festgestelltwerden, dass es unmöglich ist einenRechner zu 100% zu schützen wennman sich im Internet bewegt. Dasich die Angriffe aber fast immer aufSicherheitslücken und Nutzerver-halten stützen, können Sie sich mitden folgenden Maßnahmen sehrgut schützen:

l Virenschutzprogramm und per-sönliche Firewall

l Anti-Spy- und Adwareprogramm

l Anti-Rootkitprogramm

l Sicherheitsupdates bei Betriebs-system und Programmen mit We-banbindung

l Browsersicherheit anpassen

l Sichere und nicht identischenPasswörter, diese regelmäßigwechseln

l Mind. zwei Benutzerkonten, nichtals Administrator „surfen“

l Vorsicht bei E-Mail Anhängen

l Vorsicht bei Downloads vonWebseiten

l Keine Weitergabe von persönli-chen Informationen

l Bei VoiP und WLAN auf höchsteVerschlüsselung achten

l Regelmäßiges Backup

Viel Interessantes und Hilfreicheszu diesem Thema finden Sie auchunter www.sicher-im-netz.de.

Seien Sie sicher im Netz!

Text und Fotos: Mark Weber, KG PTLV

31

„Losing is not an option“Polizistenquintett leistet bei Frankfurt Universe seinen Dienst

Der deutsche American Foot-ball-Drittligist Frankfurt Universebetreibt ein „FanForum“, in demsich Hunderte Anhänger des AFCüber Themen rund um den gepfleg-ten Eierwurf austauschen. Ein Userdes Forums beendet seine Einträgestets mit dem Satz „Football ist nichtnur Sport, sondern eine Lebensein-stellung“.

Laien werden sich über dieseAussage wundern, mutet der harteSport aus den USA doch ohne dasnötige Hintergrundwissen durchauschaotisch, brutal und recht „sinn-frei“ an. Ein Sport für tumbe Grobia-ne ist das Spiel, das von Kennern oftals „Rasen-Schach“ bezeichnetwird, jedoch keinesfalls.

Im Gegenteil...

Ein Spieler von Frankfurt Universeist Polizeikommissar Thomas Kös-ling von der III. Bereitschaftspolizei-abteilung in Mühlheim. Der26-Jährige unterstreicht, was denharte Kontaktsport in seinen Augenausmacht: „Ich habe vor zehn Jah-ren mit Football angefangen, weiles mich seit jeher gereizt hat. DasZusammenspiel von Taktik und derUmsetzung auf dem Feld... diesenVariantenreichtum findet man inkeinem anderen Sport. Den Gegnerin Videomeetings zu studieren, eineTaktik zu erstellen und diese dann zu100 Prozent umzusetzen macht die-ses faszinierende Spiel aus. Zudemmuss man geistige und körperlicheHochleistung bringen.“

Der Vergleich mit dem Dienst alsPolizeibeamter liegt nahe. Auch hiermüsse stets 100-prozentige Lei-stung erbracht und an individuellenFähigkeiten gefeilt werden, so Kös-ling weiter. Zudem müssten sichPolizisten ebenso wie Footballer aufihre Kameraden im Einsatz oder auf

dem Feld verlassen können. DerSiegener, der bei Universe dieNummer 56 trägt, weiß genau, wo-von er spricht, wurde er doch unteranderem bereits in Heiligendammbeim G8-Gipfel und während derFußball-EM in der Schweiz einge-setzt. „Auch Football setzt Vertrauenvoraus und den Respekt vor seinemGegenüber. Nur so können im Ein-satz beispielsweise Ausschreitungenund auf dem Feld Verletzungen ver-mieden werden.

Beim erst 2007 gegründeten Ga-laxy-Nachfolgeverein FrankfurtUniverse setzt Thomas Kösling seinepersönliche Einstellung zu Beruf undSpiel vorbildlich um und wurde da-her auch zu einem der vier Team-captains ernannt. „Eine verantwor-tungsvolle Aufgabe“, unterstreichtdas Multitalent, das in Hanau be-reits sechs Jahre lang in der 2. Bun-desliga spielte. Die Frage nach denGründen seines Wechsels aus derzweithöchsten deutschen Spielklas-se in die fünfte Liga und von einemetablierten Verein zu einem vonehemaligen Galaxy-Fans gegrün-deten neuen Club hat Kösling durchseine Leistungen auf dem Feld be-reits beantwortet. „Ich bin ehrgeizig.Das sportliche Ziel ist daher - undda spreche ich sicherlich auch imNamen meiner Teamkameraden -natürlich der Aufstieg in die GFL2,die zweithöchste deutsche Spielklas-se. Und danach noch eine Liga hö-her.“

Namensvetter Thomas Erdmen-ger pflichtet Kösling bei. Der Polizei-oberkommissar, der als Streifen-

polizist im Wechselschichtdienst derPolizeistation Büdingen arbeitet,sieht in American Football den„schönsten Mannschaftssport derWelt, bei dem nur das Team’ zählt.Kaum etwas macht so viel Spaß wieFootball spielen.“ Zudem biete derFrankfurter Verein mit einem pro-fessionell arbeitenden Trainerstab,Vorstand und knapp 2000 Fans proSpiel in der vierten Liga - einem re-kordverdächtigen Schnitt - hervor-ragende Voraussetzungen, sichsportlich weiterzuentwickeln.

Der zweifache Familienvatersteht in der D-Line, der Abwehr vonFrankfurt Universe. „Mein Job ist es,den Ballträger des Gegners daranzu hindert, Raum gut zu machen.Genau das richtige für mich, weilich ein kontaktfreudiger Menschbin“, erklärt der 36-Jährige seinenicht immer schmerzfreie Aufgabeauf dem Spielfeld mit einemSchmunzeln. Obwohl er hart zupa-cken müsse, verliere er aber nie-mals den Respekt vor seinem Ge-genspieler. „Jeder Footballer weiß,dass eine einzige Verletzung dassportliche Karriereende bedeutenkann. Bis in die höchsten Klassen

Thomas Kösling

Thomas Erdmenger

33

hinein wird daher zwar hart, aberfair agiert...“

Respekt versuche er auch stets Ar-beitskollegen und Bürgern entge-genzubringen, führt Thomas Erd-menger weiter aus. Auch er siehtdiese Parallele zwischen seinem Be-ruf und Sport. Neben dem sportli-chen Ziel für 2010, dem dritten Auf-stieg von Frankfurt Universe inFolge, steht für die lila Nummer 49daher auch die möglichst optimaleIntegration in einer neuen Dienst-stelle im Mittelpunkt, „denn dort er-wartet mich nach meinem Studiumein neues Aufgabenfeld. Ich werdemich also anstrengen.“

Zwei weitere Beamte inAFC-Diensten sind Freddy Hain undTobias Rehagel. Der 38-jährigeHain gehört im PolizeipräsidiumFrankfurt dem zweiten Zug der Di-rektion Sonderdienste D520 - ZOSan und ist seit 2002 Wachpolizist.Nach seiner Zeit beim Leistungsch-wimmen, Kader-Feld- und Hallen-hockey-Torhüter, Budo-Kämpfer,Tischtennis- und Schachspieler be-gann der gebürtige Frankfurter, dermittlerweile in Rödermark lebt,1993 bei den Obertshausen Bliz-zards mit dem harten Sport. „Wa-rum? Ich wollte nur zuschauen, aberder damalige Coach war ein Freundvon mir und bat mich einmal auszu-helfen. Als ich dann nach einemKick-off Return wieder das Bewusst-sein erlangte, sagte ich mir „Das istgenau mein Sport’!“

Später wechselte Hain zu Frank-furt Family und spielte in der ver-gangenen Saison erstmals für Uni-verse. „Ich denke, hier werde ichauch bis zu meiner Rente blei-ben...“, meint der Familienvater inHinblick auf das Zusammengehö-rigkeitsgefühl beim AFC. Sportlichwill sich der Offensive Liner mit derNummer 77 in der bald startenden

Saison nach langer Krankheit wie-der einen Stammplatz sichern undden „Anschluss an die jungen Bur-schen nicht verlieren. Ich hoffeauch, meine Frau und Tochter ver-arzten nach den Spieler wieder mei-ne Wehwehchen...“

Mit Tobias Rehagel, der 2008 mitUniverse von der fünften in die vier-te Liga aufstieg, steht ein Polizei-kommissar auf dem Meldebogendes AFC Universe, der 2009 als „in-aktiv“ geführt wurde. „Wir hoffen,weiterhin auf Tobis Dienste zurück-greifen zu können“, so FrankfurtsHead Coach Markus Grahn. „2008war er eine Bereicherung und würdeuns sicherlich auch diese Saisonhelfen, unser Ziel, die Play-offs, zuerreichen.“

Rehagel legte im vergangenenJahr eine „Babypause“ ein, bot aberbereits an, als Strength & Nutriti-on-Coach - der Frankfurter Kom-missar der Beweissicherungs- undFestnahmeeinheit 38 betreibt ne-ben Football auch Natural Body-building - im Trainerstab mitzuwir-ken. „Der Sport lässt dich wohlweder als Fan noch als Spieler je-mals völlig los. Thomas Kösling hatmich zum Training mitgenommenund ich hatte sofort Spaß daran.“

Der fünfte Polizist, der sich nichtnur regelmäßig seine Uniform, son-dern auch das lila Trikot von Frank-furt Universe anzieht und damit dieBeamten-Riege in Reihen der neuen„Men in Purple“ komplettiert, ist Ro-bert Frigan mit der Nummer 24. Derin Berlin geborene Wachpolizist, derseit Mitte 2009 im PolizeipräsidiumFrankfurt am zentralen Schutz angefährdeten Objekten im RaumFrankfurt mitarbeitet, spielt bereitsseit 1994 American Football undwar zunächst in seinem GeburtsortBerlin und später in München aktiv.Mit Frankfurt hat der 36-Jährigemittlerweile diejenige Stadt seinerSpieler-Vita hinzugefügt, in der

1945 das erste Football-Match aufdeutschem Boden ausgetragenwurde.

„Der Reiz am Football ist der im-mense Facettenreichtum, der, wiemeine Mitspieler schon sagten, Tak-tik sowie körperliche und geistigeHochleistungsfähigkeit erfordertund auch den persönlichen Respektunseren Kontrahenten gegenüberumfasst.“ Wer Football spiele, lernesomit für das Leben, führt Friganwissend aus. So sei die „perfect sea-son“ von Universe - eine Saisonohne Niederlage und dem darausresultierenden Aufstieg in die dritteLiga - im vergangenen Jahr eineMöglichkeit gewesen, zu lernen,auch als Champion sportlich fairaufzutreten. „Es gibt nicht vieleMenschen und Teams, die einesolch privilegierte Chance erhal-ten.“

Dennoch soll auch in der drittenSpielzeit des AFC - die reguläre Sai-son beginnt am Sonntag, 2. Mai, 15Uhr, mit einem Heimspiel gegenStuttgart - weiterhin das Motto „Lo-sing is not an option - Verlieren stehtnicht zur Auswahl“ bei Universe gel-ten, so die Polizisten unisono.

Wer die fünf Kollegen gern in lila,anstatt in blau in Aktion sehenmöchte, der ist herzlich bei denHeimspielen des AFC UniverseFrankfurt e.V. im Ginnheimer Wäld-chen auf dem Gelände desBlau-Gelb Frankfurt e.V. eingela-den.

Polizeibeamte oder Mitgliederder GdP, die sich als solche auswei-sen können, kommen mit einer Be-gleitperson kostenlos (Stehplatz) insStadion im Niddapark.

Text: Michael WiegandFotos: Lucian Chiriac

Spielplan 2010:

www.universe-frankfurt.de

Robert Frigan

Freddy Hain

Tobias Rehagel

35

Die Verfolgung zu FußEin weißer Fleck in der Eigensicherung

Ein Novembertag, gegen 17.00Uhr. Eine Polizeistreife stellt einenWohnungseinbrecher in einer Rei-henhaussiedlung. Er flüchtet undwird von einem Streifenbeamtenbis in ein Wiesengelände verfolgt.Plötzlich bleibt der Verdächtigestehen, dreht sich um und geht aufden Beamten zu. Die Aufforde-rung stehen zu bleiben ignorierter. Auch die auf ihn gerichteteDienstwaffe beeindruckt ihn nicht.Er sticht mit einem Schraubenzie-her mehrere Male auf den Polizei-beamten ein. Aus dem Verfolgerist ein Opfer geworden!

Mit lebensgefährlichen Verletzun-gen im Hals- und Kopfbereich wirder kurze Zeit später aufgefunden,der Täter im Zuge der Fahndungfestgenommen. Ein exemplarischerFall einer Verfolgung, die mit schwe-ren Verletzungen eines Beamten en-det. Auch in anderer Hinsicht einbemerkenswertes Beispiel:

Warum hat er trotz Lebensgefahrnicht geschossen? Hat er den ge-fährlichen Gegenstand nicht er-kannt oder konnte er sich nichtüberwinden, diesen Angriff durchSchusswaffengebrauch konsequentzu stoppen? Für die Öffentlichkeitund auch in Sicherheitskreisen stelltsich eine Verfolgung zu Fuß als nichtBesonderes dar, ist sie doch eingern gewähltes Stilmittel bei Filmund Fernsehen zur Erhöhung derSpannung – also lediglich nur ver-folgen, einholen, überwältigen, fi-xieren, fesseln und durchsuchen?

In der Realität hat eine Verfol-gung per Dienstfahrzeug und/oderzu Fuß auf der Risikoskala einen ho-hen Stellenwert. Erfahrene Polizei-beamte und Trainer sagen:

Der gefährlichste Teil der Polizei-arbeit ist die direkte Verfolgung undFestnahme.

Warum? Der oder die Flüchten-den geben klar zu erkennen, dasssie alles unternehmen, um zu ent-kommen. Wie und mit welcher In-tensität ihr Flucht- und Widerstands-verhalten sein wird, ist zu Beginn diegroße Unbekannte für die verfol-genden Kräfte. Naturgemäß stehtdie Verfolgungsfahrt hinsichtlich der

Risiken an erster Stelle. KommenMenschen dabei zu Tode, ist derVorfall sofort im Fokus der Medien.Alle Polizeibehörden haben dazuihre einschlägigen, mehr oder we-niger praktikablen Vorschriften.Obwohl über Jahrzehnte jedes Jahrdeutlich mehr Polizeibeamte beiEinsatz- und Verfolgungsfahrtenums Leben kommen als durch Ver-brecherhand, begnügt sich der Leit-faden 371 mit einer Seite allgemei-ner Aussagen (z. B. ....auf dasunbedingt erforderliche Maß be-schränken).

Zum Thema Verfolgung zu Fuß -Fehlanzeige.

Die Ausgangslage

Was sind die Motive, für eine so-fortige Verfolgung?

An erster Stelle steht das „Jagd-fieber“. Anfangs prüft das Gehirnwie ein Computer, ob bereits dazuVerhaltensmuster oder Erfahrungengespeichert sind. Mit stark anstei-gendem Puls und der Flut ausgelös-ter Hormone tritt das bewährte Mus-ter sehen – wahrnehmen –bewerten– handeln in den Hintergrund, mas-siv verstärkt durch das Gefühl derUngewissheit:

Wie wird sich der Flüchtende ver-halten?

Wie steht es mit seiner Bewaff-nung?

Welche Tricks lässt er sich mögli-cherweise einfallen?

Ist er mir körperlich überlegen?

Ungewissheit ist nun mal die Mut-ter der Angst! Sehr schnell klinkt sichder kognitive Bereich des Gehirnsaus. Übermotiviert – möglicherwei-se gepaart mit Unerfahrenheit undeiner gehörigen Portion Wut – gehtes mit Volldampf hinterher:

„ Wie kommt der Typ dazu, aus-gerechnet m i r abzuhauen?“ Dievernunftgesteuerte Vorsicht tritt inden Hintergrund – der Grundsatz„Vorsicht ist beherrschte Angst“ fin-det keine Anwendung. Der hoheEmotionslevel aus Jagdfieber, Angstoder Wut wird durch ungünstige äu-ßere Umstände verstärkt. Unbe-kanntes Gelände, ungünstige Licht-

verhältnisse und fehlende Kommu-nikation erhöhen das Unsicher-heitsgefühl.

Besonders kritisch wird es, wennmehrere Verdächtige in dieselbeRichtung flüchten.

Von Null auf Hundert

Eine weitere, kaum beachteteGefahr ergibt sich aus der Tatsache,dass bei Verfolgungen neben derhohen psychischen Belastung eineplötzliche extreme körperliche Bela-stung eintritt. Innerhalb weniger Se-kunden werden Körper und Geist inAlarmzustand versetzt. Diese Kom-bination treibt den Puls in kaum ge-kannte Höhen, ein Wert von weitüber 130 ist nach wenigen Sekun-den die Regel. Bei jeder sportlichenBetätigung vermeiden wir bewussteine plötzliche Extrembelastungohne Vorbereitung. Sie ist Gift fürden Körper! Genau das tritt hier ein.

Eine anerkannte Universität (Süd-kalifornien) hat mit dieser Problem-stellung einen Belastungstest mitzehn durchschnittlich bis gut trai-nierten Polizisten und Feuerwehr-leuten im Alter von 20 bis 50 Jahrendurchgeführt – ohne Aufwärmen,plötzlich, intensiv und nahezu mitMaximalbelastung. Ergebnis: SechsTeilnehmer hatten abnormale EKGResultate und mussten den Test aufärztliches Anraten abbrechen!

Die so genannte „Sauerstoff-schuld“ und der damit verbundeneSauerstoffmangel sind gefährlich.Angst vor schweren Verletzungenund Tod tun ihr Übriges. Diese Mix-tur von extremer physischer undpsychischer Belastung kann lebens-gefährlich sein. Schließt sich an dieVerfolgung ein harter körperlicherKampf an, so ist ein totaler Zusam-menbruch, unter Umständen mit ei-nem Herzinfarkt verbunden, vor al-lem bei übergewichtigen unduntrainierten Polizisten zu erwarten.

Das Finale

Längst bewegen wir uns jenseitsder optimalen Pulsfrequenz von ca.115 – 125, je nach individuellerKonstitution und Trainingsstand. Dienotwendige kognitive Leistung(wahrnehmen – bewerten – han-

36

deln) zur Bewältigung einer kriti-schen Situation nimmt mit steigen-dem Erregungszustand ab. Dieerforderlichen feinmotorischen Auf-gaben sind immer schwieriger zubewältigen. So schränken zum Bei-spiel starkes Zittern in den Extremi-täten oder Verkrampfung eine pro-fessionelle Handhabung derSchusswaffe deutlich ein. Das kräf-teraubende Laufen, das Überwin-den von Hindernissen und die be-vorstehende direkte Auseinander-setzung mit dem Verdächtigen las-sen die Grobmotorik immer mehr inden Vordergrund rücken. Die gro-ßen Muskelgruppen, die für dasLaufen und Kämpfen erforderlichsind, dominieren uns mehr undmehr. Der ungewisse Ausgang derVerfolgung lässt unterschwellig denAngstfaktor immer bedeutenderwerden. In dieser kritischen und alslebensbedrohend empfundene Si-tuation bleiben uns jetzt in der kör-perlichen Auseinandersetzung nurdie grobmotorischen Möglichkei-ten, wie Stossen, Schlagen mit derFaust, Ellenbogen und Knie. Kom-plizierte Techniken und Griffe sindjetzt schwierig auszuführen, insbe-sondere bei wenig Training mit ho-hem Stresslevel. Die entscheidendeKoordination Augen – Hände beimSchusswaffengebrauch wird immerschwieriger, hingegen bestimmenKurzatmigkeit, ausgeprägter Tun-nelblick und ein nur noch unzurei-chend funktionierender Muskelap-parat unseren Körper. Je selteneruns derartige Veränderungen imTraining oder in der Realität bislangbegegnet sind, umso gravierenderunser Erstaunen darüber, wie sichjetzt der Körper schwer tut, unsere„Befehle“ auszuführen.

Diese wissenschaftlich erforsch-ten Vorgänge erklären z. B. auch dieTatsache, dass wir beim Gebrauchder Schusswaffe diese extreme Um-kehrung bei den Trefferquoten ha-ben. Durchgängig sind Schieß-übungen so angelegt, dassErfolgsquoten von 80 – 90 % üblichsind. Genau umgekehrt verhält essich mit der Trefferquote im Ernst-fall. In der Polizei sind genügendBeispiele bekannt, bei denen derAngreifer als auch Verteidiger sichim Bereich bis sechs Meter beschos-sen, ohne wirksam zu treffen.

Hier haben wir die Erklärung, dieLaien besserwisserisch kritisieren

und für nicht möglich halten. AuchAngehörige von Spezialeinheitenhaben mit diesem Phänomen zukämpfen, obgleich sie optimaleMöglichkeiten eines realistischenTrainings haben. HerkömmlichesTraining in wohltemperiertenRaumschießanlagen, vertraut undübersichtlich, Zieldarstellungen im-mer an derselben Stelle gut be- undausgeleuchtet - ein Training unterdiesen Umständen hilft uns in derrauen Wirklichkeit nicht weiter.Auch die vertrauten Anweisungenund hilfreiche Tipps der Trainer feh-len jetzt beim finalen Kampf mitdem schwer einzuschätzenden Un-bekannten – nur gähnende, hilfloseLeere!

Die Kräfte lassen rapide nach -Panik kommt auf. Statt überlegtemund gezieltem Handeln nur nochwildes um sich schlagen oder derverzweifelte Versuch die Schusswaf-fe zu ziehen.

Die simulierte Aufgabe

Glücklicherweise ist der fliehendeVerdächtige auch nur ein Mensch.Viele geben auf, wenn sie die Ent-schlossenheit und Intensität auf un-serer Seite spüren. Gewiefte Gano-ven jeden Alters und Nationalitätgeben sich jedoch nur scheinbar ge-schlagen. Noch besteht für sie dieChance, ihr Gegenüber zu überlis-ten. Sie wissen, wenn sie erst einmalgefesselt am Boden liegen, ist dieChance zu entkommen, deutlichgesunken.

Höchstes Misstrauen ist ange-sagt, wenn der oder die Verdächti-gen

l plötzlich stehen bleiben

l Kooperation signalisieren (aus-gebreitete Hände, Unschulds-miene)

l freundlich und gestenreich aufuns zu kommen

l Verständigungsprobleme vorge-ben

l Ausfallerscheinungen starkerTrunkenheit vortäuschen

Alle hier genannten Verhaltens-weisen sind Indikatoren einer simu-lierten Aufgabe.

Für unerfahrene und gutmütigePolizisten kann es ein böses Erwa-chen geben. Der Verdächtige hat

längst bemerkt, dass er es nur miteinem Polizisten oder Polizistin zutun hat. Durch geschicktes und ent-schlossenes Verhalten wird er jetztseine Chance suchen. Ziel seinerTäuschung ist die Distanzverkür-zung, um durch einen gezieltenSchlag oder Tritt dieses einzige Hin-dernis zwischen Knast und Freiheit –nämlich uns - mindestens vorüber-gehend auszuschalten. Für den Fall,dass wir bereits ein Drohszenariomit gezogener Dienstwaffe aufge-baut haben, kann uns die Entwaff-nung drohen. Besonders abgebrüh-te Ganoven beginnen diesenfinalen Part mit der Einschüchterungdurch diese ultimative Vorgehens-weise: Mit erhobenen Händen undfixierendem Blick kommt der au-genscheinlich Unbewaffnete mit derFrage: „Willst Du mich erschießen?“auf uns zu. Damit will er uns in dietotale Überraschung und Hilflosig-keit treiben. Er spekuliert auf unserenatürliche und durch Ausbildungverstärkte Hemmschwelle auf Men-schen zu schießen! Ist diese Geg-nertaktik nie besprochen und Ab-wehrmaßnahmen imSimulationstraining nie trainiertworden, sind die Karten für das Fi-nale schlecht verteilt.

Hier helfen nur Entschlossenheitund sofortiges abrufen geübtergrobmotorischer Gegenmaßnah-men. Er rechnet nun nicht damit,dass ich mit diesem Trick vertrautbin und ihn beispielsweise blitz-schnell per Fußtritt außer Gefechtsetze. Im Extremfall wird es einKampf auf Leben oder Tod um dieDienstwaffe, der den Schusswaffen-gebrauch rechtfertigen kann (z. B.gravierende körperliche Überle-genheit, Überzahl der Angreifer,versuchte Gefangenenbefreiung).Beim Training zur Abwehr messer-führender Angreifer wird seit eini-gen Jahren richtigerweise derSchusswaffengebrauch als ersteOption gelehrt und nicht die körper-liche Abwehr. Blocken ist lediglicheine Ersatzlösung, wenn der Zeit-faktor den Schusswaffengebrauchnicht mehr zulässt.

Risikominderung:Die „kontrollierte“ Verfolgung

Zunächst ergibt sich aus den ge-schilderten Gefahren die Erkennt-nis: Verfolgung nicht um jedenPreis! Es gilt im Einzelfall die Risikenabzuwägen – kein blindes Hinter-

37

herstürmen unter sofortiger Aktivie-rung aller Kraftreserven, vielmehrgleichmäßiges Atmen durch denweit geöffneten Mund. Ergibt sichdie Gelegenheit oder Notwendig-keit, einige Sekunden zu verhalten,sollte man sofort versuchen, die At-mung zu stabilisieren. Dies ge-schieht am besten durch die„Kampfatmung“ („Combat-Breat-hing“) im drei bis vier SekundenRhythmus: Einatmen - Halten - Aus-atmen. Sie empfiehlt sich vor allemvor geplanten Aktionen, so zum Bei-spiel vor dem Eindringen in Räume.Ziel ist es, die unzweckmäßige Stoß-atmung zu vermeiden oder zumin-dest zu reduzieren. So bleiben wirim Sinne von überlegtem/zielbe-wussten (kognitivem) Handeln funk-tionsfähig.

Hinzu kommt die Konzentrationauf Bodenbeschaffenheit und Hin-dernisse. Hier lauern zusätzlicheGefahren, schon ein einfacher Sturzkann üble Verletzungen zur Folgehaben. Dies geschieht häufiger alsallgemein angenommen, insbeson-dere beim planlosen Hinterherstür-men mit „full power“ oder beimÜberwinden von Hindernissen.Deshalb der Tipp: Die Verfolgungbewusst nur mit etwa 2/3 der „ge-fühlten“ Ausdauer und Kraft starten.Körper und Verstand können sich sowesentlich besser auf die plötzlichekraftraubende Situation einstellen.

Durch gezieltes Einteilen derKräfte ist es trainierten Polizisten oftmöglich, mit Ausdauer selbst an-fangs schnellfüßige jugendliche Tat-verdächtige letztlich einzuholen undohne Probleme festzunehmen, siesind zu erschöpft um Widerstandleisten zu können. Als Sofortmaß-nahmen bietet sich an, Fahndungund Absperrung effektiv zu organi-sieren, Sichtkontakt mit dem Tatver-dächtigen halten oder ihn zumin-dest grob zu lokalisieren.Erfahrungsgemäß verstecken sichFlüchtende oft im Nahbereich vonca. 100 Meter. Eine auf guter Orts-kenntnis beruhende Weg-Zeit Be-rechnung verstärkt die Erfolgsaus-sichten.

Achtung Hinterhalt!

Wir wissen durch Gespräche undVernehmungen, dass die Gegensei-te unsere Taktiken genauestens stu-diert und sich von entsprechendenFernsehserien inspirieren lässt.

Stellt der erfahrene und abge-brühte Verdächtige fest, dass er nurvon einem Polizisten verfolgt wird,sieht er möglicherweise eine Chan-ce davonzukommen darin, seinemVerfolger aufzulauern. Er kann beientsprechender Skrupellosigkeit dieLage völlig umkehren – aus demVerfolgten wird ein brutaler Angrei-fer. Entsprechende Erfahrungenmussten nicht wenige Kollegen ma-chen, die auf zu Allem entschlosse-ne Angehörige osteuropäischer Ein-brecherbanden stießen. Selbst beizahlenmäßiger Überlegenheit derSicherheitskräfte geben diese Typennicht auf. Mit allen Tricks und selte-ner Brutalität kämpfen sie sich - kör-perlich robust und mental auf eineharte Konfrontation vorbereit – denWeg frei, ENTKOMMEN ist ihr be-dingungslos angestrebtes Ziel.

Hier einige Tipps, wie man dasRisiko in einem Hinterhalt zu enden,reduziert:

l möglichst nicht dieselbe Fluch-troute nehmen

l Hindernisse, wie Mauern undZäune, an anderer Stelle über-winden

l Ecken auf Distanz passieren, ei-nen großen Bogen machen

l unübersichtliche Baustellen mei-den, Verfolgung abbrechen undsofort eine provisorische diago-nale Absperrung des Baugelän-des organisieren

Grundsätzlich gilt für jede Phaseder Verfolgung zu Fuß: Immer wie-der prüfen – wie bei einer Verfol-gungsfahrt – steht das Risiko für Le-ben und Gesundheit noch imVerhältnis zum angestrebten Erfolg,können die (hoffentlich) in Kürze zurVerfügung stehenden Zusatzkräfte

nicht auch eine akzeptable Erfolgs-wahrscheinlichkeit erreichen.

Mentale Einstellung

Keine Frage, die Qualität unserertäglich praktizierten EIGENSICHE-RUNG ist der Maßstab professionel-len Handelns.

Unser Gegenüber spürt in der Re-gel sofort, ob es mit nachlässigen,unentschlossenen und untrainier-ten Sicherheitskräften zu tun hat. Inder Kombination mit einer situa-tionsgerechten Sprache - insbeson-dere im Vorfeld körperlicher Ausein-andersetzungen - lassen sichKonflikte reduzieren. Gutmen-schen, auch innerhalb der Polizeiglauben jedoch in gefährlicher Nai-vität, dass sich nahezu alle Konfliktedurch „taktische Kommunikation“vermeiden lassen. Das trifft für dieallermeisten Fälle zu. Es bleibt je-doch ein Bodensatz gefährlicher Si-tuationen, bei denen es letztlich umdie Verhinderung schwerer Verlet-zungen geht. Dann gilt es, sofortden Hebel herumzulegen, mit Härteund aller Konsequenz gegen denAngreifer vorzugehen. Eine solcheLage wird nur der Mensch beste-hen, der sich bereits vorher intensivmental und konkret im Simulations-training damit beschäftigt hat.

Die Kernfrage lautet „Was macheich wenn......?“

Am Ende einer Verfolgung zu Fußbedeutet dies, wer seine Kräfte ein-geteilt hat und noch über ausrei-chend Reserven verfügt, wird die zu-gespitzte gefährliche Lage für sichentscheiden. Beim eingangs ge-schilderten Fall wäre der sofortigeEinsatz der Schusswaffe das Mittelzur Rettung gewesen. Sein Zögernkostete dem Beamten Gesundheitund Lebensfreude - er musste sei-nen Beruf aufgeben.

Für den präventiven Teil der EI-GENSICHERUNG lautet der Über-lebenstipp: Ständige situationsbe-zogene Aufmerksamkeit und bereitsein für das Unerwartete; für dieKonfrontation hingegen

GIB NIEMALS AUF – NEVER EVERGIVE UP!

Dieser Beitrag war Thema einesVortrages und ist im POLIZEITRAI-NER Magazin, Ausgabe Nr. 12, er-schienen (www.polizeitrainer.de)

Bernd Pokojewski

39

Mit Eurer Hilfe könnte sich unsere Materialsammlung bereichern lassen.Zuschriften erbittet: Heinz Homeyer, Personalrat.

Schach mitten auf SpeditionshofAus einer Anhörung eines Berufskraftfahrers

zugesandt von Dirk Hartwigk, D 405

………….weil ich rückwärts meinen Hänger beladen muss (Container aufschieben), bekam ich zur Antwort:„Klar fahr ich weg – morgen früh um 06:00“. Da auch längere Diskussionen nichts brachten, beschloss ich

Schach zu spielen und stellte meinen Container hinter ihm ab. So setzte ich seinen Lkw „Schach matt“

Titel verloren!?Aus einer Anzeige des PP Osthessenzugesandt von Dirk Hartwigk, D 405

Ein Geschädigter bringt den Diebstahl/Verlust seines Reisepasses zur Anzeige.Folgender Wortlaut steht im Anzeigentext:

Der Geschädigte erscheint auf der Dienststelle und zeigt den Verlust seines Aufenthaltstitels an.

Die Täter werden immer jünger!Auszug aus einem Fernschreiben des 8. Polizeireviers vom 16.02.2010 (FS-Nr. 6919) "Bedrohung mit Mes-

ser, vers. gef. KV": - eingesandt von Stephanus Tillner, D 400

 04 Personalien der Tatverdächtigen:

a)Hakan A., *21.08.2010

b)Lütfü A., *04.09.1943

12 Kurze Sachverhaltsschilderung/Bericht:

Der Beschuldigte zu a) wollte mit einem Klappmesser in der Hand die Wohnung des Geschädigten stürmen.

Sein Vater, Beschuldigter zu b), klingelte beim Geschädigten. Als dieser ihm öffnete, blockierte der Besch. zub) mit seinem Fuß die Tür und der . Er drohte und stach hierbei mit dem Messer in Richtung des Geschädig-

ten.

Was soll das erst werden, wenn der Verdächtige a) mal auf der Welt istund älter wird?

41

Jürgen Diehl zieht es nach NordhessenAm Freitag, 26.02.2010 war es

soweit – Jürgen Diehl wurde in eineroffiziellen Feierstunde in den Räu-men des Frankfurter Polizeipräsidi-ums verabschiedet und wird zukünf-tig als Polizeivizepräsident inNordhessen der Polizei erhaltenbleiben.

Leider, da waren sich alle einig,war sein „Gastspiel“ in Frankfurt alsLeiter der Abt. Einsatz viel zu kurz.2006 wurde Jürgen Diehl als dama-liger Leiter der PolizeidirektionSchwalm-Eder zum Polizeipräsidi-um Frankfurt am Main versetzt, woer zunächst die Stelle als Leiter Stabinne hatte.

Nachdem Robert Schäfer zumPolizeivizepräsidenten in Wiesba-den ernannt wurde, übernahm Jür-gen Diehl die Abteilung Einsatz imPolizeipräsidium Frankfurt amMain.

Welchen Glücksgriff das Landes-polizeipräsidium damit gelandethatte, war zum damaligen Zeitpunktniemandem bewusst. Jürgen Diehlentpuppte sich schnell alsTeam-Player, der bei der Entschei-dungsfindung jederzeit auch ande-

re Meinungen einhol-te. Dieser Führungs-stil stieß allgemeinauf Resonanz, sodass sich JürgenDiehl schon nach we-nigen Wochen imKollegenkreis großerBeliebtheit erfreute.Er war, wo er auf-tauchte auch jederzeitwillkommen, wasnicht jeder von sichbehaupten kann.Aufgrund seiner allgemein ge-schätzten Art und seiner Wertschät-zung, die er nicht nur bei der Mann-

schaft sondernauch in der Füh-rungsriege inFrankfurt genie-ßen durfte, warenzahlreiche Kolle-ginnen und Kolle-gen der Einla-dung gefolgt.

Außergewöhn-lich und bishereinmalig war,dass der Perso-

nalrat generellund nicht nur dieVorsitzende ein-geladen wur-den. Die Ge-werkschaftenund Berufsver-tretungen ka-men auch zurFeierstunde.

Nachdem un-ser Polizeipräsi-dent, Dr. Thiel und auch der Landes-

polizeipräsident,Norbert Nedela, inkurzen Ansprachendie Verdienste vonJürgen Diehl ge-würdigt hatten, er-griff zunächst diePersonalratsvorsit-zende, Sibylle Per-rot, das Wort undlobte Jürgen Diehlfür seine jederzeitkonstruktive undvertrauensvolle Zu-sammenarbeit mitdem gesamten Per-

sonalrat und übergab ihm einenPräsentkorb mit Frankfurter Spezia-litäten, damit sich Jürgen Diehl anseine Frankfurter Zeit zurück erin-nern kann.

Wolfgang Link überreichte Jür-gen Diehl, der schon über Jahr-zehnte Mitglied in der Gewerkschaftder Polizei ist, im Namen der GdPFrankfurt eine sog. Frankfurter Kistemit einem individuell gestaltetenApfelweinbembel, dazugehörigenSchoppenbecher und passendenSchoppendeckel mit individuellerGravur. Vergessen wurde auch nichtdie Flasche mit Original Frankfurter„Stöffche“.

Die GdP Frankfurt verliert mit Jür-gen Diehl einen fachkompetentenVorgesetzten, der überdurchschnitt-liche soziale Kompetenzen an denTag legte. Überall wo man hinhörte,Jürgen Diehl war und ist bei denFrankfurter Kolleginnen und Kolle-gen überaus anerkannt und geradewir als GdP bedauern es sehr, dassJürgen Diehl nach so kurzer ZeitFrankfurt wieder verlassen muss.Wir wünschen ihm in seinem neuenAmt als Polizeivizepräsident vielGlück und Erfolg. Ein glücklichesHändchen hat er allemal, das hat erin Frankfurt eindrucksvoll bewiesen.

W.L.

Wolfgang Link bei der Übergabe des Bämbels

Sibylle Perrot bedankt sich für die gute Zusammenarbeit

Personalratsmitglieder bei der Verabschiedung

Sabine Thurau wird Präsidentin des Landeskriminalamtes

Sabine Thurau, die seit vier Jah-ren Vizepräsidentin des PP Frankfurtwar, verlässt uns in Richtung Lan-deshauptstadt. Im Rahmen einerRoutinesitzung des Personalratswurde sie vom Personalrat und derGdP verabschiedet.

Die Personalratsvorsitzende Si-bylle Perrot erklärte in ihrer Anspra-che, dass das PP Frankfurt noch nieeine solche Vizepräsidentin gehabthabe, wobei das nicht daran liege,dass in Frankfurt noch nie eine Frauden Posten besetzt habe. Sie lobtedie allseits vertrauensvolle Zusam-menarbeit und die Transparenz derEntscheidungen. Ebenso sprach siean, dass es sicher für einige Men-schen ungewohnt war, sowohl aufder Seite des Personalrats als auchauf der Seite der Behördenleitungbei der größten Behörde in Hessen

eine Frau zu sehen. Sie bedauerteihr Weggehen, da die Zusammen-arbeit mit dem Personalrat und ins-

besondere der „Draht zwischen unsBeiden“ immer gestimmt habe.

Auch Wolfgang Link bedanktesich bei Sabine Thurau für die guteZusammenarbeit und versüßte ihrden Abschied mit einer Torte.

Auch die andere Gewerkschaftund die Berufsvertretung bedanktensich mit einem kleinen Geschenk.

Sabine Thurau erwiderte, dass siesich zwar auf ihre neue Tätigkeitfreue, aber durchaus die Zeit inFrankfurt genossen habe und gernemit dem Personalrat zusammen ge-arbeitet habe. Sie bedankte sich insehr persönlichen Worten insbeson-dere bei Sibylle Perrot für die Unter-stützung. Aber auch die Zusam-

menarbeit mit dem Gremium lobtesie als konstruktiv. „Auch wenn mannicht immer einer Meinung war,konnte man menschlich miteinan-der umgehen und die Problemewurden an der Sache orientiert ge-löst.“

Sie erwähnte auch, dass Männerund Frauen unterschiedliche Füh-rungsstile hätten, wobei weder dereine noch der andere besser son-dern nur anders wären und es füreine Behörde gut sein, den Blickwin-kel beider Geschlechter zu sehen.

Wir wüschen Sabine Thurau aufdiesem Wege noch einmal allesGute für die Zukunft und hoffen,dass sie beim LKA ihre erfolgreicheArbeit fortsetzen kann.

S.P.

42

Die VertreterInnen des Personalrats und der Gewerkschaften und der Berufsvertretung verab-schiedeten Sabine Thurau mit Blumen und...

...diversen Geschenken, damit sie auch in Wiesbaden mit Personalräten Tee trinken...

...und Kuchen essen kann.

45

Kreisgruppe Service gratuliert den JubilarenIn mehreren kleinen Veranstaltungen um die Jahreswende wurden verdiente und treue Mitglieder der

GdP geehrt und mit kleinen Präsenten gewürdigt.

25-jähriges Gewerkschaftsjubiläum

Christian Reimann, Z 3, 25- jähriges GewerkschaftsjubiläumSylvia Schwegel-Otto, Giovanni Burgio, Günter Bangert, Manfred Kunz, Vertrauensmann bei Z4und Petra Baumgardt, Vertrauensfrau bei Z3

40- jähriges Gewerkschaftsjubiläum

Birgit Seitz, Jubilarin und Vertrauensfrau beiE1

Christian Hertel, Siegfried Baier, Jubilarund Vertrauensmann bei PÖ

Walter Wobbe, Vertrauensmann bei Z3;Jürgen Pilkmann, Sylvia Schwegel-Otto

Oliver Hoog, Thomas Kaschmieder Marianne Diefenthäler und stellvertretendfür ihren Mann Theo Diefenthäler, ChristianHertel

Oliver Hoog, Frank Norbert Busse

Durch den Kreisgruppenvor-stand sowie den verantwortli-chen Vertrauensleuten wurdeden Jubilaren die Anerkennungangetragen.

47

HerausragendeGeburtstage

Sie stehen trotz ihres erhabe-nen Alters von 80 Jahren undmehr als Mitglieder in unserenReihen. Deshalb wünscht ihnendie Gewerkschaft der Polizei -Bezirksgruppe Frankfurt - nochweitere schöne Jahre und gratu-liert ganz besonders zum

95. Geburtstag:Heinrich Amend

94. Geburtstag:Viktor LamparskiHans-Josef Limmer

93. Geburtstag:Eduard Lohberger

91. Geburtstag:Helmut MaginHelene Stumpe

90. Geburtstag:Richard Ress

89. Geburtstag:Johann Hofmann

87. Geburtstag:Edith GogerHildegard Puschke

86. Geburtstag:Gisela Höfer

85. Geburtstag:Martha BudrasHans-Günter Sterner

84. Geburtstag:Horst-Walter BradtkeFranz Reimer

83. Geburtstag:Kurt SkrabsHelga Sparwasser-SablowskiElisabeth Schmidt

82. Geburtstag:Gerhard MeyerArthur Unger

81. Geburtstag:Gerhard HirschHerbert Wandschura

80. Geburtstag:Horst Tiszecker

Der Vorstand der Bezirksgrup-pe Frankfurt wünscht allen Kol-leginnen und Kollegen, die 60Jahre und älter geworden sindbzw. noch werden, weiterhinGesundheit, Zufriedenheit undnoch viele aktive Jahre.

Im Monat Januar hattenGeburtstag:Erich BaerErich BischofGünter DruschelReinhold GauerRüdiger HauschildHans Georg HeinzReinhard HuberManfred JahnelLothar KellerManfred KernLothar KilianFranz-Josef KleineidamKurt KlimtHans Jürgen KlotzAnnemarie Löffler-FrühUrsula MoosbauerGunther MöschlKarl Gunther MüschlichDieter PyszkoHerbert RatzkaEberhard RumpfRolf SchäferHans-Günter SchäferEdgar SchmidtNorbert SelzerVolker StengelSolweig StollKnut Stroh

Helmut TeschnerBernhard ThomasJosef Weichand

Im Monat Februar hattenGeburtstag:Klaus BlöcherMargarete BrendelManfred DehmSiegfried DorfschäferHeinrich FayHans-Joachim FeldmannHeinz Wolfgang FörsterKlaus-Jörg GiseviusGerhard GrundElvira GülJosef GuldanWalter GutermuthHans HackerJoachim HeinrichAnni HublKurt JunkHeinz KlierHelmut KnorrWaltraud KunziHeinz MarxRudolf MittagMarianne RathgeberHelmut SchaafHans-Werner SchneeweisBernd SchuchardtGerhard SigelRaimund StahlReinhold StammAlfred StielerReiner WöhleGünter WolfRudolf Hans Wüst

Im Monat März hatten bzw.haben Geburtstag:Michael AckermannBodo ArnoldErna BartschHans-Rudi DornIngrid DornheimKlaus FickelHermann FinkArthur FreitagDieter GöllingHorst GröplerRenate GumbertGerhard HeiligerDietrich HoffmannJürgen HofmannGudrun JahrausWalter KlausGünter Klempera

49

Wilhelm KnielingHansgeorg KoppmannKlaus KrenzerKlaus MaierAnton MarkardChristian ReimannPeter ReuschOtto SichauMarlene SmitalHubert StammManfred StefanWolfgang StiefHermann ViewegRenate VonhofFranz WinklerOtto Ziemer

Ehrungen

Wir gratulieren zum …

60jährigenGewerkschaftsjubiläumEdith GogerHelmut MaginKurt Skrabs

50jährigenGewerkschaftsjubiläumHans HackerAnni HublRudolf KreutzOtto Sichau

40jährigenGewerkschaftsjubiläumFrank Holger BachmannDieter BindewaldBernhard BormannKlaus-Peter DaubeDitger FeigelEdgar FeuchterWerner FrölichKarola GottschalkMargarethe HeidornHeinrich HeineJürgen HofmannOttilie HuschenhöferHans Peter KlebachPeter KöhlerBernd PokojewskiEckhardt RzihaKlaus SauerKarl Wilhelm SchülerJürgen SmykallaRaimund StahlHeinz Friedrich Steffes

Wolfgang UblHerbert Ungerer

25jährigenGewerkschaftsjubiläumMichael FinsterMaria KrakowkaJürgen PilkmannEberhard SchmiederBernd SchuchardtBirgit Ute SeitzNorbert WiedRudi Zey

40jährigen DienstjubiläumMichael AckermannRainer GrebeWilfried KleßReiner KnopfGerhard NeefKarl Schüler

25jährigen DienstjubiläumIngrid HeinschelStefan MeilbeckRolf Schröder

Es traten in den Ruhestand:Frank-Michael BöllingDieter EcksteinMargareta HeepKurt KlimtEberhard VolkPeter Erhard WachtelFranz Winkler

Es sind verstorben:Wolfgang Alsheimer* 17.07.1948 + 31.03.2009Maria Schäfer* 02.05.1921 + 19.11.2009Jürgen Torff* 30.74.1930 + 01.12.2009Walter Hempel* 03.06.1916 + 02.12.2009Wilhelm Maschek* 01.11.1949 + 03.12.2009Ositha Müller* 08.06.1919 + 05.12.2009Werner Schmelz* 20.04.1935 + 20.01.2010Gerhard Meyer* 10.02.1928 + 02.02.2010

Wir werden den Verstorbenen einehrendes Andenken bewahren.

Herzlich willkommen in der Be-zirksgruppe Frankfurt:

Marc AlfesSimon AlthoffMarc BauchChristoph BäuerleNathalie BayreutherPeter BeckerFlorian BeckersAnnika BelkKatharina Maria BergerSteve-Jendrik Robert BeyerBianca BittnerThomas BlättnerDieter BöhmManuel BrandtMaik BretschneiderMichael ChirakakisNicole CicharskiAxel DangelDavid DasbachSteffen Winfried DeschauerMichael DörrhöferSusanne DowergTimo EhlCarmen EhligMarkus ExelBenjamin FührerFrank Galahn-SchenckSascha GerkeLena GlatthaarHeidi GöpfertHenry GrambauerMichael GreffDaniel GrzeschChristoph Rüdiger HaasMichael HankeBernd HarnischfegerJulia HartmannDominic HeilJörg HellbergJochen HiltmannGuido HoffmannThorsten HölderMartin HolländerMarie-Ann JacobMarkus JökelKlaus JungBernd KettenhausenCosima KnipperPeter KöhlerSabrina KonradUwe KretschmerSascha KunkelJohannes LevinJörg Ludwig

50

Gregot MagdyiHeiko MertelmeyerMarie-Luise MichelJennifer MöllerJens MüllerHendrik NagyMilan NinicJörn Christian OlbrichSorin-Alexandru OnetiuÜmit ÖzdemirKerstin ParsczinskiJens PfefferBenedikt PfirrmannKlaus PingelMarkus RadzigMartin RedlichSteffen ReichlMonika Ulrike ReisertSebastian Rieder

Patrick RossaAndreas RotheJan ScheuererBernd SchmidtBoris SchmidtMatthias SchneiderChristian SchwarzFriedel SellungSabrina StaudtChristopher SteinmetzChristel StrobelMike SuskeMartin TheisHeiko ThielDanyal TosunSabine ToumiUlrich Bernhard TrostTimo UmbachAndré Wagner

Jewgenij WassermannBirgit WedraNatalie WillkommViktoria WolfDoris ZieglerJeanette ZimmermannFrank ZöllMatthias Zwilling

Anmerkung der Redaktion:

Wir alle sind Menschen und kei-neswegs vollkommen. Sollten wirjemand vergessen haben, bitten wirum Entschuldigung, und die oderden Betroffene/n, sich bei uns zumelden, damit wir unsere Unterla-gen korrigieren können.

MD

Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft in der GdPFrau Paula Alker sollte auf der

Weihnachtsfeier der GdP-Senioren-gruppe für die langjährige Mitglied-schaft geehrt werden.

Da Sie leider krankheitsbedingtnicht an der Weihnachtsfeier imBürgerhaus Bornheim teilnehmenkonnte, wurde die Ehrung im Janu-ar im CASE REHA Seniorenpflege-heim, Berkersheimer Weg 195,Frankfurt am Main, durchgeführt.

Die Kollegen Hans Werkmeister,Bernhard Thomas und Heinz Ho-meyer, hatten nach Rücksprache mitdem Schwiegersohn, Herrn Kuzma,sich mit der Urkunde, einemGdP-Krug und einem Blumenstraußauf den Weg zu Frau Paula Alker ge-macht.

Die Freude über den Besuch derGewerkschaftskollegen war beiFrau Alker sehr groß.

Nach derGratulationwurden nochErinnerungenan den verstor-benen Ehe-mann Hans Al-ker, von demSie die Mit-gliedschaftübernommenund weiterge-führt hat, aus-getauscht.

Hans Alkerwar vor seinerPensionierunglange Zeit aufdem 8. Polizei-revier in Frank-furt Sachsen-hausen tätig.

Frau Alkerzeigt uns in ih-rem Zimmernoch einige Er-innerungsfotosvon ihrem ver-storbenenMann mit denKollegen vom 8. Polizeirevier. Aufden Bildern wurden viele Kollegenwieder erkannt.

Nachdem mit Frau Alker viele Er-innerungen ausgetauscht waren,wurde Sie von Hans Werkmeisterganz herzlich zu der nächste Weih-

nachtsfeier der Seniorengruppeeingeladen.

Ihr Schwiegersohn und auch FrauAlker sagten zu und bedankten sichnochmals für den Besuch.

Text und Bilder Ho.Hans Werkmeister, Bernhard Thomas und dieJubilarin

Paula Alker freute sich sehr über den Besuch

53

Ein etwas anderer NachrufJürgen Torff

Anfang Dezember erreichte michdie Nachricht von Jürgens Ablebenam 01.12.2009.

Ich habe Jürgen während der IAA1983 am Opel-Kreisel im Einsatzkennen gelernt .

Nachdem die Besucherströmenachgelassen hatten, bin ich neu-gierig zu seinem Lautspre-cherwagen gegangen, weilmich die Technik interessierte.Nach kurzen Worten erfuhrJürgen als Gründungsmit-glied und Vorsitzender derGdP-Kreisgruppe Verkehrsehr schnell, dass ich bereitsGewerkschaftsmitglied war.Es hat auch in diesem Ge-spräch nicht lange gedauertund ich war als Vertrauens-mann der GdP rekrutiert.

Ein Engagement, welchesich bis heute nicht bereuthabe, hat es doch nach eige-ner Einschätzung einen nichtunerheblichen Einfluss aufmeine Persönlichkeitsentwick-lung genommen.

Durch die langsam begin-nende, gewerkschaftliche Tä-tigkeit hatte ich unzählige Ge-spräche mit ihm.

Daher weiß ich auch, dasser 1930 in Stargard/Pom-mern geboren und durch denKrieg von dort vertrieben wur-de. Aus seinen Erzählungenweiß ich, dass seine polizeili-che Karriere Anfang der fünf-ziger Jahre In Hofgeismar be-gann. In derFreiherr-von-Manteuffel-Kaserne.Dort hat auch schon mein Großva-ter gedient. Nicht bei der Polizei. Inder 4. Eskadron des Dragonerregi-ment Freiherr-von-Manteuffel,Brandenb. 155 in den Jahren 1904– 1907. Mit vielen meiner Vorge-setzten hat Jürgen die Ausbildungbei der Polizei gemeinsam durch-laufen, über nicht wenige Polizei-führer in meinen beruflichen An-fangsjahren wusste er Anekdotenüber gemeinsame Erlebnisse zu be-richten.

Ich weiß, dass ihm trotz vielfälti-ger, ehrenamtlicher Betätigung die

Familie das Wichtigste war! Seine inKönigsberg geborene Gattin Urselhat er erst 1957 beim Tanzen imRatskeller im Frankfurter Römerkennen gelernt und 1959 geheira-tet. Ich weiß auch aus den zwischen-menschlichen Gesprächen, dass ersehr stolz auf seine beiden Kinderwar.

Neben seiner letzten, dienstli-chen Tätigkeit als stellvertretenderDienststellenleiter der Verkehrser-ziehung und dem Ehrenamt alsKG-Vorsitzender gehörte Jürgenauch lange Jahre dem örtlichen Per-sonalrat an, war mit Unterbrechun-gen parteipolitisch bei der SPD ak-tiv, ist für den ADAC als Moderatorin der Seniorenarbeit tätig gewesenund hat sich nach seiner Versetzungin den Ruhestand durch die Heraus-gabe der Stargarder Jahreshefteum seine alte Heimat und die Völ-kerverständigung verdient ge-macht. Ich wusste nicht, dass er

dazu auch an einem Buch gearbei-tet hat, dessen Druck er nicht mehrerleben durfte. Dieses Buch trägtden Titel „Erinnerung an Stargard inPommern“ und wird nun durch sei-ne Gattin veröffentlicht.

Ich weiß von ihm, dass er Erho-lung und Entspannung in seinem

Schrebergarten mit kleinemFischteich im Tränkweg fand,dass er vor Jahren schwereWirbelsäulenoperationenüber sich ergehen lassenmusste und ein gutes Jahr vorseinem Tod nach Friedbergumgezogen ist, um mit seinerGattin seinen Enkeln und Kin-dern nahe sein zu können.

Was ich nicht wusste ist,dass er so krank war!

Ich denke noch gerne andie gemeinsamen Grillfesteder KG-Verkehr im Grüne-burgpark, an die vielen Ge-werkschaftssitzungen inklusivder Landesdelegiertentage.

Jürgen war schon ein Ver-fechter der zweigeteiltenLaufbahn bei der Polizei, dawusste ich mit diesen Voka-beln noch nichts anzufangen!

Im Gegensatz zu mir selbsthat er zu meinem Bedauernvon diesem Wandel nichtmehr profitieren können.

Ich erinnere mich in diesemZusammenhang auch nochan eine Situation, in der Jür-gen, Klaus Gisevius und ichnach einer Gewerkschaftsta-gung noch ein Gespräch an

der Theke hatten und ich es damalsvehement ablehnte, noch einmaldie Schulbank zu drücken!

Beim Verfassen dieser Zeilendenke ich unwillkürlich auch an seinWirken zusammen mit KarlheinzBöhm und Helmut Luckey.

Wenn ich im Gedenken an Euchdazu den Ausführungen eines mei-ner Physiklehrer Glauben schenkendarf, dass auf Erden nichts verlorengeht, sondern alles nur eine Wand-lung erfährt, dann bleibt doch mehrals nur die Erinnerung.

B. Pohl

Jürgen Torff

55

„Die korrupte Republik“Über die einträgliche Kungelei von Politik, Bürokratie und Wirtschaft

Wie fest die „Mafia“ die Bundes-republik Deutschland (BRD) im Griffhat, inwieweit mafiöse Strukturendie Politik beeinflussen, habe ich inder Juni-Ausgabe des Poli-zei-Reports anhand verschiedenerBuchbesprechungen deutlich ge-macht. Diesem Gebaren von Kun-gelei und Korruption haftet etwasKriminelles an.

Dass Bestechung, Beeinflussung,Kungelei und andere Spielarten inDeutschland mehr oder weniger le-gal sind und durchaus üblich,schreibt Stern-Redakteur Hans-Martin Tillack in seinem neuen Buch„Die korrupte Republik“. (Hofmannund Campe Verlag, Hamburg,2009, ISBN 978-3-455-50109-4,für 19,95 im Buchhandel). Hierzeigt er, wie die Wirtschaft mit Mil-lionen von Euro Politik macht, zeigt,dass sich deutsche Bundes- undLandtagsabgeordnete bestechenlassen dürfen (ein gewählter Abge-ordneter macht sich nicht strafbar,wenn er Geld oder Anderes nimmt.Ein Beamter schon), dass Berlin fastschon weltweit eine Ausnahmestel-lung einnimmt, wenn es darumgeht, zu verschleiern, wie Industrie-firmen und Verbände versuchen,Politik und Politiker/innen in ihremSinne zu beeinflussen.

Tillack nennt Fakten, Zahlen, Na-men, gibt Quellenangaben, erzählt(leider wahre) haarsträubende Ge-schichten von schmiergeldhungri-gen Beamt/innen, von verschwiege-nen Verwaltern schwarzer Kassen,von Politikern, die Transparenz ver-weigern, von einer Bürokratie, dieunter dem Deckmantel des Amtsge-heimnisses Firmen mit öffentlichenGeldern versorgt und dem mündi-gen Bürger Aufklärung verweigert.

Korruption einAlltagsphänomen

Korruption ist, getarnt als „Lobby-ismus“, in Deutschland zum Alltags-phänomen geworden. Da zahltenGroßkonzerne Honorare an Bun-destagsabgeordnete (MdB), die of-fenkundig keine Gegenleistung er-bringen mussten. Bis heute hat dieBRD nicht die UN-Konvention ge-gen Korruption ratifiziert. Weil dieMehrheit der MdB nicht will, dass

Abgeordnetenbestechung konse-quent bestraft wird, stehen wirschlechter dar als Uruguay oder Al-banien. Auf der anderen Seite wer-den so genannte „Whistleblower“(Beamte oder Firmenmitarbeiter,die schmutzige Deals öffentlich ma-chen) als Nestbeschmutzer hinge-stellt. Ihre Karriere ist zu Ende, wäh-rend diese mutigen Menschen zumBeispiel in den USA oderGroß-Britannien durch Gesetz ge-schützt werden.

„Und während Staatsanwälte z.B.in Italien (siehe Mafia-Buchbespre-chung) unabhängig ermitteln dür-fen und selbst einen amtierendenMinisterpräsidenten ins Visier neh-men können, stehen deutscheStaatsanwälte bis heute unter derFuchtel der Landesjustizminister.Selbst wo Korruption in Deutschlandeindeutig strafbar ist, wird sie oft nurzögernd verfolgt, weil die Ermitt-lungsbehörden unterbesetzt oderüberpolitisiert sind - oder beides“,schreibt Tillack. Entsprechende Bei-spiele von „strafversetzten“ Staats-anwälten oder Zollfahndern sind inden vergangenen Jahren durch diePresse gegangen.

Feiern von Ministerien werdenvon der Industrie „gesponsert“.Auch das Sommerfest des Bundes-präsidenten (Kosten 1 Mio Euro)

wird durch Spenden von z.B.Dresdner Bank, EADS, Vattenfall fi-nanziert. Campari oder Warsteinerliefern kostenlos Getränke. Da wer-den Abgeordnete zum Essen einge-laden, zu Fortbildungsveranstaltun-gen in der Karibik, da fliegenIndustriebosse auf Kosten des Steu-erzahlers mit Politikern zu Regie-rungsgesprächen ins Ausland, dawechseln Abgeordnete oder Minis-ter, selbst Kanzler, nahtlos von derPolitik in die Industrie oder in Ver-bände, um ihre guten Kontakte zuPolitik und Beamtentum gegen guteBezahlung für deren Lobbyarbeit zunutzen. Beim Sponsoring verkauftdie Politik ihren guten Ruf. Da darfman sich nicht wundern, wenn derhinterher nicht mehr unbeschadetvorhanden ist, wenn die Bürger/in-nen enttäuscht sind und nicht mehrzur Wahl gehen.

„Allein für das Jahr 2008 schätztder Linzer Wirtschaftsprofessor Fr.Schneider die Kosten der Korruptionin Deutschland auf bis zu 295 Milli-arden Euro. Ein Grund: Wenn sichFirmen Aufträge durch Bestechungerschleichen können, gehen ehrli-che und möglicherweise effizientereKunden leer aus und rutschen in diePleite“. Von Steuerausfällen undüberhöhten Preisen nicht zu reden.Bestechungsgelder müssen sichschließlich wirtschaftlich rentieren.Ein geflügeltes Wort heißt: „Wer sichLobbying nicht leisten kann, hatauch keine Lobby“.

Perfide ist es, von der Durchläs-sigkeit von Politik und Wirtschaft zureden, wenn sich die Politik „Exper-ten“ der Wirtschaft in die Ministerienholt, die dann die entsprechendenGesetze mitformulieren. Als Beispielseien nur die Gesundheitsreformgenannt (Pharmaindustrie) oderauch die Bankenaufsicht Soffin, de-ren Mittel zur Bekämpfung der Spe-kulation ein stumpfes Schwert sind,wie sich jetzt immer wieder zeigt.

Gutes Beispiel USA

US-Kongressabgeordnete dürfenvon Lobbyisten keine Gaben mehrannehmen, die über den Wert einesSchokoriegels hinausgehen. Ge-schenke (etwa Freikarten für kultu-relle oder sportliche Veranstaltun-

Korruption in Deutschland deckt Hans-MartinTillack in seinem neuen Buch auf.

57

gen), Essen im Stehen (nicht imSitzen), Reisen, unter 50 Dollar, sindunproblematisch, solange sie nichtvon einem Lobbyisten kommenoder einer Firma, die Lobbyisten be-schäftigt. Es gibt große Lobbyfirmenmit vielen hundert Angestellten, de-ren sich die Industrie bedient, umnicht direkt in Erscheinung zu treten.

In den USA müssen Firmen vier-tel- bis halbjährlich deklarieren undveröffentlichen lassen, was sie aus-gegeben haben, um auf die PolitikEinfluss zu nehmen. Meldepflichtigist jeder, der in sechs Monaten mehrals 10.000 Dollar für Lobbyaktivitä-ten bezahlt hat. Wer sich nicht daranhält, riskiert eine Gefängnisstrafe.Auf der Webseite des US-Senats er-fährt man, dass VW im ersten Halb-jahr 2007 rund 120.000 Dollar aneine Lobbyfirma bezahlt hat. Derdeutsch-französische Rüstungskon-zern EADS hat im ersten Quartal2008 über eine Million Dollar anverschiedene Firmen bezahlt. InDeutschland fällt so etwas unter das„Amtsgeheimnis“ und wir Bürgerlassen uns das von unseren Politi-kern gefallen obwohl wir das allesmit unseren Steuergeldern wiederbezahlen müssen. Das „Informa-

tionsfreiheitsgesetz“ von 2006 hatLöcher. Es sollte Privatbürgern undFirmen die Möglichkeit geben, dieAusübung öffentlicher Macht unddie Nutzung öffentlicher Mittel zukontrollieren. Herausgekommenist: Der Bürger kann um Auskunftbitten! Tillack nennt auch zahlreicheBeispiele und Methoden von Kor-ruption in der Europäischen Union.

Mutige Journalisten sindgefragt

Wir können uns auch nicht mehrunbedingt auf unseren Journalis-mus verlassen, der schon viele Fällevon Korruption aufgedeckt hat, daz.B. die Politik versucht, missliebigeJournalisten strafrechtlich zu verfol-gen. „Journalismus besteht darin,Dinge zu veröffentlichen, die ande-re geheim halten wollen. Alles an-dere ist Reklame“, wird der früherebritische Pressebaron ViscontNorthcliff zitiert. „Journalisten sindkeine Polizisten und Staatsanwälte.Sie sind auf Informanten (sieheWhistleblower) angewiesen und siemüssen in der Lage sein, dieseQuellen zu schützen“, so der Euro-päische Gerichtshof für Menschen-rechte. Leider hat die grundgesetz-lich garantierte Pressefreiheit in der

BRD Lücken (Razzien in Redaktions-räumen, Telefonabhörung vonJournalisten).

Auch wenn es einen Verhaltens-kodex des deutschen Presseratesgibt, wird doch immer wieder ver-sucht, Journalisten zu bestechen. Eswird versucht, die Entscheidungs-freiheit von Verlagen und Redaktio-nen zu beeinflussen (z.B. keine Inse-rate). Vattenfall (störanfälligerAtomreaktor Krümmel) lädt allesechs Monate Chefredakteure wich-tiger Medien zum Essen in ein bran-denburgisches Schlosshotel. Auto-hersteller und Touristikunternehmenladen zu teuren Reisen ein. Wer sichnicht wohl verhält, wird von Ministe-rien nicht mehr zu Hintergrundge-sprächen eingeladen.

Gegen Lobbyisten wird kaum er-mittelt, wohl aber gegen Journalis-ten, die geheime Absprachen auf-decken. Das ist dem AutorHans-Martin Tillack selbst schonpassiert, als Stern-Korrespondent,der Korruption in der EU aufgedeckthat, weil „Olaf“, die Korruptionser-mittlungsbehörde der EU, kaum et-was unternommen hatte. Gut, dasses noch Journalisten wie Hans-Martin Tillack gibt. nw

Turne bis zur UrneÄltere Menschen müssen mehr tun für ihre Fitness

Die Statistik sagt, dass nur jedersiebte ältere Mensch in Deutschlandsportlich aktiv ist. Viele Ältere mei-nen, sie seien zu krank, glauben,ihre Fitness nicht verbessern zu kön-nen. Dennoch ist Bewegung undsportliche Betätigung für Senior/in-nen ein wichtiger Bestandteil ihresAlltags. Es gibt zahlreiche Sportver-eine und auch Volkshochschulen,die spezielle Kurse für Ältere in ih-rem Programm haben. Dabei stehtder Spaß für viele im Vordergrund.Andere nutzen ihn zur Präventionoder Rehabilitation. Dazu gibt es ei-gene Sportvereine, die Zuschüssevon den Krankenkassen bekom-men. Es gibt ausreichend Möglich-keiten, Spaß und Freude an der Be-wegung des eigenen Körpers zuhaben. Man muss nicht unbedingtMarathon laufen, joggen ist auchnicht jedermanns Sache (obwohl esgesund ist). Wer drei bis viermal proWoche zügig spazieren geht, erhöht

sein körperliches Wohlbefinden er-heblich. Man muss auch nicht denim Haus vorhandenen Aufzug neh-men. Treppen laufen beugt Herz-und Kreislaufbeschwerden vor undverhindert unter Umständen, dassman zunimmt. Es ist nie zu spät, einAktivprogramm zu beginnen. Sinn-voll ist es aber, vor dem Start einGespräch mit dem Hausarzt zu füh-ren. Er weiß, was beim Sport be-rücksichtigt werden sollte. Nebender Berücksichtigung individuellerBeeinträchtigungen, sollten Seni-or/innen auch auf ihre Nährstoff-versorgung achten. Durch körperli-che Betätigung werden die Muskelnstärker beansprucht. Der Stoffwech-sel wird angeregt, da die Atemfre-quenz und der Herzschlag erhöhtwerden. Statt „Sport ist Mord“, solltees heißen „Turne bis zur Urne“. Da-bei ist ärztliche Begleitung für ältereMenschen unverzichtbar.Bewegungauf Rezept kann ein Arzt nicht ver-

schreiben. Man muss sich schonselbst bemühen. Wer in die Tages-presse schaut, wird dort unter Um-ständen ein Angebot finden für„Aqua-Jogging“ oder eine andereArt Wassergymnastik. In fast allengrößeren Gemeinden gibt es auchTraining für das „Deutsche Sportab-zeichen“. Da sind die gefordertenDisziplinen auf das jeweilige Alterabgestimmt. Man muss sich nichtübernehmen und kann doch etwastun für seine Gesundheit. Nicht zuvergessen sind auch das Radfahrenoder die verschiedenen Ballspiele.Also liebe GdP-Senior/innen, über-windet euch, sucht euch eine pas-sende Gelegenheit, euch zu bewe-gen. Das geht auch über dieKreisgruppen, wo es überall Senio-renvertreter gibt. Sprecht sie einmalan.

nw

59

Computer – kein Fremdwort für SeniorenÄltere Menschen halten Kontakt in alle Welt über das Internet

„Senioren-Blätter“ heißt ein Infor-mationsmagazin, das vom Hessi-schen Sozialministerium herausge-geben wird. Man kann es dort in derDostojewskistraße 4 in 65187 Wies-baden auch bestellen, E-Mail:[email protected].

In diesem Magazin werden im-mer wieder Themen angesprochen,die ältere Menschen interessierensollten. Dazu gehört auch der Com-puter (PC heißt Personal Computer),insbesondere das „Internet“ überdas im „World Wide Web“ (www)Kontakt geknüpft werden kann inalle Welt. Da ist man dann auch ver-bunden mit lieben Menschen, wennman selbst nicht mehr sehr beweg-lich ist. Man kann sich im Internetauch leicht über die unterschied-lichsten Themen informieren unddas „Aktiv-Programm-Senioren“(APS) der GdP funktioniert über dasInternet. Wichtig ist natürlich, dassman einen Computer besitzt und ei-nen damit verbundenen Internetan-schluss.

Computer-Seminare der GdP

Wer sich mit diesem Thema be-fassen will, hat die Gelegenheit,Computerseminare für Seniorender GdP zu besuchen. Er kann sichauch bei den örtlichen Volkshoch-schulen nach entsprechenden Kur-sen für ältere Menschen erkundi-gen. Auch die kommunalenSeniorenvertretungen können wei-terhelfen, ebenso wie Senioren-Computer-Clubs oder die Sozial-verbände. Wer bereits einen Inter-

netzugang hat findet weiterführen-de Informationen auch unterwww.senioren-auf-draht.de, unterwww.sozialnetz.de in der Rubrik„Senioren“ oder auf der Plattform„www.50plus-ans-netz-de. InFrankfurt gibt es auch das „CaféAnschluss“, Hansaallee 150, er-reichbar unter Telefon 069-550753oder E-Mail: [email protected] oder im Internet unterwww.cafe-anschluss.de.

Wer einen Internet-Anschluss hat,kann mit Kindern, Enkeln, Verwand-ten und Freunden mailen. Er kannsich Nachrichten aus Zeitungen undZeitschriften herunterladen, kannbei „Wikipedia“ Interessantes ausaller Welt lesen, kann bei „Ebay“oder anderen Internet-HändlernDinge kaufen oder verkaufen, kannpreiswerte Flüge buchen oder auchganze Reisen. Es gibt viele Möglich-keiten der Anwendung. Man darf

nur keine Angst haben vor der Tech-nik und sollte sich vorhererkundigen, was ein Computer undein Internet-Anschluss kosten, sonstkann es ein böses Erwachen geben.Meist können da schon die eigenenKinder oder Enkel helfen.

Fachbegriffe lernt man schnell

Die notwendigen Fachbegriffewie Internet (interconnected net-works), Browser, Explorern, Provi-der, die man benötigt, gibt es in ent-sprechenden Broschüren oder manlernt sie auf Seminaren. Im „CaféAnschluss“ in Frankfurt ist man inGesellschaft. PC-Neulinge könnenhier den Umgang mit Computer, Ta-statur und Maus kennen lernen,können etwas erfahren über dieMöglichkeiten des Internet mit digi-taler Fotografie oder das Herunter-laden von Musik. Aktiv sein im Inter-net können Männer und Frauen.Bildung spielt dabei nur eine unter-geordnete Rolle. Man lernt neueMenschen kennen, kommt unterUmständen raus aus seiner Einsam-keit, schaffen neue soziale Bezie-hungen. Man ist nicht nur gemein-sam in einem Computer-Kurs, mangeht auch hin und wieder zusam-men einen Café trinken. Weitere

Informationen gibt es bei derLandesseniorenvertretung Hessene.V., Geschäftsstelle Feuerbachstra-ße 33, 65195 Wiesbaden, Tel.0611-9887119, Fax0611-9887124, E-Mail: [email protected], Internet: www.so-zialnetz.de/lsvh. nw

Auch Heinz Homeyer, einst Vorsitzender derFrankfurter GdP, heute Pensionär, schätzt dieVorteile des Internets.

Unzufrieden mit Reform des öffentlichen DienstrechtsDGB kritisiert das fehlende einheitliche Personalrecht

Enttäuscht über die von einer Me-diatorengruppe im Dezember vor-gelegten Vorschläge zur Reform desöffentlichen Dienstrechts in Hessenzeigte sich der DGB.

Insbesondere fehle das von denGewerkschaften geforderte einheit-liche Personalrecht für die Beschäf-tigten des öffentlichen Dienstes. Diegeplante Anhebung der Regelal-tersgrenze für den Eintritt in den Ru-

hestand von 65 auf 67 Jahre, so wiein der gesetzlichen Rentenversiche-rung, lehnt der DGB ebenso ab.

„Das sei sowohl in der Rentenver-sicherung als auch im öffentlichenDienst unsinnig und werde die Ar-beitslosigkeit erhöhen, wenn nichtzusätzliche Arbeitsplätze geschaffenwürden“.

Auch die Fortführung leistungs-bezogener Besoldungselemente

wie Zulagen und Prämien lehne derDGB ab, heißt es im Beam-ten-Magazin.

Motivation und Einsatzbereit-schaft der Beschäftigten würden amehesten gesteigert durch stimmigeRahmenbedingungen wie Arbeits-zeit, Einkommen, Gesundheitsfür-sorge und Altersvorsorge.

nw

60

Weihnachtsfeier der SeniorengruppeZur Weihnachtsfeier wurden die

Gäste am 01.12.2009 vom Vorsit-zenden der GdP-Seniorengruppe,Hans Werkmeister, im Konferenz-raum 1, des Bürgerhauses Born-heim herzlich begrüßt.

Dass sich die Weihnachtsfeier im-mer größerer Beliebtheit erfreut,zeigt die Tatsache, dass innerhalbkurzer Zeit der Saal mit den Senio-rinnen und Senioren gut gefüllt war.

Als Ehrengäste wurden PfarrerChristian Wahner mit Gattin be-grüßt, die beide schon jahrelangfester Bestandteil dieser Veranstal-tung und deshalb einfach nichtmehr wegzudenken sind. Weiterhinwurden der Vorsitzende des Landes-seniorenvorstandes Norbert Wein-bach, die Personalratsvorsitzendeder Frankfurter Polizei Sibylle Perrot,der BezirksgruppenvorsitzendeWolfgang Link und als Vertreter desPolizeipräsidium POR Dammshäu-ser und PD Bernd Braun begrüßt.

Nach seinem umfangreichen undfür eine Weihnachtsfeier nicht lang-weiligen Bericht über die gewerk-schaftlichen Aktivitäten übergabHans Werkmeister das Wort an dieEhrengäste, die in ihren Grüßenebenfalls auf die Geschehnisse desvergangenen Jahres eingingen.Überrascht waren alle Anwesen-den, wie aktiv die Seniorengruppeder Gewerkschaft der Polizei im ab-gelaufenen Jahr war.

Den Ausführungen des Behör-denvertreters, PolizeioberratDammshäuser, folgten die „Ruhe-ständler“ sehr aufmerksam und lie-ßen dabei erkennen, dass sie nichtnur an den gewerkschaftlichen Akti-vitäten, sondern auch an dem allge-meinen „Tagesgeschäft“ der Frank-furter Polizei nach wie vorerhebliches Interesse haben.

Bei Kaffee, Kuchen und Plätzchenwurde der Weihnachtsgeschichtevon Pfarrer Wahner gelauscht, dersein Weihnachtsgedicht sehr ein-fühlsam vortrug und die Anwesen-

den in eine vorweihnachtliche Stim-mung versetzte. Diese Weihnachts-geschichten von Pfarrer Wahnersind einfach von dieser Veranstal-tung nicht mehr wegzudenken. Siesind immer brandaktuell und an derderzeit gesellschaftlichen Situationorientiert und passen absolut in un-serer derzeitige Zeit.

Als alljährlicher Höhepunkt derWeihnachtsfeier wurden zahlreicheSeniorinnen und Senioren für ihrelangjährige Mitgliedschaft in derGewerkschaft der Polizei geehrt.Leider können bei dieser Ehrungnicht alle Jubilare teilnehmen; zumeinen haben sie mitunter einen rechtweiten Anreiseweg und zum andernlässt es der Gesundheitszustandnicht immer zu. Diese Kolleginnenund Kollegen werden dann vondem Vorstand der Seniorengruppeaufgesucht, sodass die Ehrung inder gewohnten häuslichen Umge-bung stattfindet.

Eine ganz besondere Ehrung er-fuhr unser Kollege und Mitglied Fritz

Becker, der 94 Jahre jung ist undnunmehr eine Mitgliedschaft vonachtzig Jahren vorzuweisen hat.Ehrlich gesagt; man sieht Fritz die-ses Alter wirklich nicht an, wobeiman auch sagen muss, dass einerüstige „Rentner- und Pensionärs-truppe“ an diesem Nachmittag denWeg ins Bürgerhaus Bornheim ge-funden hatte

So verging ein sehr harmonischerNachmittag mit vielen Gesprächen.Erinnerungen an vergangene Tageund gemeinsame Erlebnisse wur-den ausgetauscht und noch einmalRevue passieren lassen.

Es war, da waren sich fast alleGäste einig, ein gelungener Nach-mittag, der schon eine gewisse Vor-freude auf eine unserer geplantenzukünftigen Aktivitäten aufkommenlässt.

Die Weihnachtsfeier der Senio-rengruppe für das Jahr 2010 stehtauch schon fest, so dass wir uns allegemeinsam wieder am 01.12.2010an gewohnter Stelle im BürgerhausBornheim wieder treffen.

Text Peter Harleß, Fotos Heinz Homeyer

63

Ehrung für Rentner und PensionäreFestveranstaltung am Sonntag, 20, Dezember 2009 im Opernhaus

Das Personal- und Organisa-tionsamt der Stadt Frankfurt hatte,wie in jedem Jahr, die während deslaufenden Jahres in den Ruhestandgetreten Beschäftigten sowie Beam-tinnen und Beamten zu einem Fes-takt ins Opernhaus der StädtischenBühnen eingeladen. Die Stadt ehrtan diesem Tag auch die Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter, die ihre 25-,40- und 50-jährige Dienstjubiläenfeiern konnten. Einer guten altenTradition folgend, wurden auch alle„Neurentner“ und „Neupensionä-re“ des Polizeipräsidiums Frankfurtam Main eingeladen. Der Einla-dung folgten fast ausnahmslos alleunsere ehemaligen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter.

Wer von den „Ehemaligen“ andiesem kalten 4. Adventssonntagden weitesten Anreiseweg hatte,konnte in diesem Jahr nicht so ge-nau ermittelt werden. Klaus Gillevom Flughafenrevier, Helgo Müller,Mitglied in einem Frankfurter Orts-beirat und Wolfgang Lang, immernoch Mitglied im Bezirksgruppen-

vorstand und Landeskontroll-ausschuss der Gewerkschaft der Po-lizei, sind nur einige, die hier stell-vertretend für die vielen aus demDienst ausgeschiedenen Beschäf-tigten und Beamten des Polizeiprä-sidiums erwähnt werden sollten.

Schon um 09:30 Uhr hatte sichdas Foyer so gut gefüllt, dass nichtalle der Gäste und Ehrengästegleich gesehen, erkannt und be-grüßt werden konnten. Viele hattenan diesen bitterkalten Tag ihre Last,rechtzeitig im Opernhaus zu sein,denn der Frost hatte dafür gesorgt,dass Autos nicht ansprangen undGaragentore und Hofeinfahrten zu-gefroren waren. Das war das vor-rangige Gesprächsthema unmittel-bar vor Eröffnung des feierlichen

Festaktes. Unser Leiter Stab, Micha-el Hallstein war ebenfalls unter dengeladenen Ehrengästen und, wienicht anders zu erwarten, überauspünktlich, was man von vielen Gäs-ten aus Politik und Wirtschaft nichtbehaupten konnte, weil sie ein Op-fer der kalten Witterung wurden.Nach und nach trudelten dann auchdie übrigen Gäste ein, so dass derFestakt einige Minuten nach 10:30Uhr beginnen konnte. Zum Emp-fang wurden ein kleiner Imbiss ge-reicht. Es war ja Sonntag und vielehatten frei, so dass auch Sekt ge-reicht wurde. Die musikalische Be-gleitung, die dem Festakt das gewis-se Etwas verlieh, wurde vomFrankfurter Opern- und Museums-orchester, unter Leitung von ErikNielsen, übernommen. Die Eröff-nungsansprache übernahm unserStadtrat Markus Frank. Grußwortean die Gäste richteten Berns Fülle,Geschäftsführender Intendant derStädtischen Bühnen GmbH, Christi-an Barthelmes, Vorsitzender desGesamtpersonalrates der StadtFrankfurt, und Karlheinz Bühr-mann, als Stadtverordnetenvorste-her. Am Ende der Veranstaltung wa-ren sich alle Teilnehmer desPolizeipräsidiums einig, dass dieseVerabschiedungsfeier jedem in Er-innerung bleiben wird. Dabei erin-nerte ich mich an die Worte einesunserer Pensionäre vor 2 Jahren:„Wenn das immer so ist, lasse ichmich nächstes Jahr noch einmalpensionieren.“

Bild und Text: Wolfgang Link

Zu den Höhepunkten der deutschen KulturGdP-Senioren bieten klassische Thüringenreise im Juni an

Nachdem im vergangenen Jahrdie Seniorenreise (mit und ohnePartner/in) an die Saar sehr gut an-gekommen ist, bietet der Landesse-niorenvorstand in diesem Jahr vom6. bis 9. Juni eine klassische Thürin-gen-Reise an. Es ist die Wiege deut-scher Kultur, verbunden mit Namenwie Martin Luther, Johann SebastianBach, Johann Wolfgang Goethe,Friedrich Schiller, Lucas Cranach,Johann Gottfried Herder und vielenberühmten Kirchen und Profanbau-ten.

Eisenach

Besucht werden dabei am erstenTag Eisenach und die Wartburg. Esgibt eine Stadtführung mit Besichti-gung des Bach- und des Lu-ther-Hauses und der Nikolaikirche.Danach geht es ins Hotel „Wald-bahn“ (www.quality-hotel-go-tha.de), wo auf die Teilnehmer einDrei-Gang- Menü wartet.

Weimar und Jena

Am zweiten Tag besuchen wir dieKulturhauptstadt (1999) Weimar,wo wir bei einer Stadtführung demFlair von Goethe und Schiller nach-spüren. Die historische Altstadt istein besonderes Schmuckstück.Dann führt die Tour nach Jena, mitStadtführung, Zeiss-Planetarium,Optisches Museum und einemabendlichen Thüringen-Büfett mitregionalen Spezialitäten. Rückfahrtins Hotel.

Gotha, Thüringer Waldbahnund Marienglashöhle

Der dritte Tag ist der Resi-denzstadt Gotha vorbehalten. Zu-nächst führt der Weg zum SchlossFriedenstein, die größte frühbaro-cke Anlage Deutschlands, mit Mu-seum und dem ältesten noch ge-nutzten Theater Deutschlands.Danach folgt eine Stadtführung. AmNachmittag bietet sich die Möglich-keit mit der Thüringer Waldbahn aufeiner der schönsten Straßenbahn-strecken nach Tabarz zu fahren. Da-nach besichtigen wir in Friedrichsro-da die Marienglashöhle, eine derschönsten und größten Kristallgrot-ten Europas. Abendessen im Hotel.

Erfurt und Heimreise

Nach dem Frühstück geht es inThüringens Landeshauptstadt Er-furt. Auch hier werden bei einerStadtführung in der Altstadt die his-torischen Sehenswürdigkeiten wieder Dom St. Marien, die PfarrkircheSt. Severi, Krämerbrücke, Augusti-ner Kloster und einiges andere

mehr besichtigt. Am Nachmittagführt der Weg wieder in die Heimat.

Leistungen

Die Fahrt erfolgt mit einem mo-dernen Reisebus, mit Bordservice.Es gibt drei Übernachtungen mitFrühstück, 2 x Drei-Gang-Menü, 1 xThüringer Büfett, angesprocheneStadtführungen, Führung im Erfur-ter Dom und Besichtigung der Wart-burg.

Die Kosten betragen 294 Euro(Einzelzimmerzuschlag 40 Euro) beimindestens 30 Teilnehmer/innen.Die Fahrt mit der Thüringer Wald-bahn kostet 3.90 Euro p.P., der Ein-tritt in die Marienglashöhle beträgt3.50 Euro p.P., die Besichtigung derWartburg schlägt mit 6 Euro zu Bu-che.

Anmeldungen

Die Anmeldungen bitte schriftlichan Hermann Müller, Taubenbergstr.10, 36088 Hünfeld, Telefon06652-4622 oder an NorbertWeinbach, Lindenstraße 7, 64653Lorsch, Telefon 06251-52889. Vondort gibt es dann nähere Hinweisezum Abfahrtsort und zu den jeweili-gen Abholzeiten dort.

65

67

Benefizkonzert der Polizei-Sozialhilfe Hessen mitdem ZDF-Chor Mainz in Wiesbaden

Unter der Schirmherrschaft vonStaatsminister Volker Bouffier standdas Benefizkonzert in der Marktkir-che in Wiesbaden zum dem die Poli-zeisozialhilfe Hessen e.V. eingela-den hatte. Die architektonischansprechende Kirche im neugoti-schen Stil mit ihrer imposantenBacksteinverkleidung, wurde mit ih-rer dreischiffigen Basilika 1862 als„Nassauer Landesdom“ geweiht.Das Gotteshaus mit seiner beson-deren Innenarchitektur bot einenschönen Rahmen und war mit sei-ner sehr guten Akustik eine hervor-ragende Grundlage für den Auftrittdes weit über unsere Grenzen be-kannten ZDF Chores Mainz.

Das Konzert wurde mit einemGrußwort und „Gedanken zur Zeit“des örtlichen Pfarrers, Martin From-me eröffnet. Im Anschluss daran be-grüßte der Vorsitzenden der Poli-zei-Sozialhilfe Hessen e.V., OswinKarolus, die Gäste u.a. in Vertretungdes Staatsministers den Landespoli-zeivizepräsident Günter Hefner, denLeiter der Polizeiakademie Gert Fi-scher und als Vertreter der Gewerk-schaft der Polizei, den Landesvorsit-zende Jörg Bruchmüller nebstseinen Vertreter Jens Mohrherr.

Danach stand der stimmgewalti-ge Chor mit seinen 32 Sängern un-ter der musikalischen Leitung vonFranz-Jürgen Dieter, MusikdirektorFDB im Mittelpunkt des Abends. Erbegann seine musikalischen Dar-bietungen mit dem Liedvortrag

„Hymnus“ (Jauchze demHerrn). Das folgende Pro-gramm war in einzelnenBlöcken themenbezogenzusammengestellt und dieverbindende Moderationvon Heinz Junginger warsehr schön mit besinnlichenGedanken gekonnt ausge-schmückt.

Das bekannte Lied „DieRose“ war danach Auftaktfür eine Vielfalt von Solo-sängern, die neben demChor ihr ganzes Können zurGehör brachten und die Zu-schauer es mit großem Bei-fall belohnten. Ein Gospel-block mit den bekannten„Ol‘ man river“ und ein fol-gendes Weihnachtsmedleybeginnend mit dem Lied„Maria durch den Dornwald“ ging,gefiel ebenso wie das „Ave Maria“von Schubert, das von Tobias Dietermit Saxophon begleitet wurde.

Insgesamt bot der Chor mit 22Liedvorträgen den vielen Zuhörernsein ganzes Können aus seinemvielfältigen und umfangreichen Re-pertoire dar. So war es auch nichtverwunderlich, daß sich der Chornach dem anhaltenden Applaus mitmehreren Zugaben bedankte.Nach dem gemeinsamen Schluß-lied „Stille Nacht“ bedankte sichOswin Karolus bei allen Gästen. Erwünscht allen ein besinnlichesWeihnachtsfest und einen guten

Start in ein gesundes Neues Jahr2010.

Die Teilnahme am Konzert warfrei und die erbetenen Spendenwerden dazu verwendet, um Polizei-bediensteten in persönlichen Notsi-tuationen zu helfen. Daneben infor-miert die PSHH, klärt auf, berät,zeigt Lösungswege auf, begleitet,betreut und unterstützt.

Nach dem Konzert waren sichalle Teilnehmer einig, wer diesesKonzert nicht besucht hat, hat etwasverpaßt. Dass dies nicht so bleibenmuss, dazu lesen Sie bitte nachfol-genden Hinweis!

Hinweis auf dasJahresprogramm 2010:

Die Polizei-Sozialhilfe Hessen e.V.hat in diesem Jahr eine Konzertreihemit dem ZDF Chor Mainz und demHessischen Polizeiorchester mit fol-genden Terminen in Planung, dieauch in den örtlichen Presseorga-nen und dem Intranet der Polizeiveröffentlicht werden:

22. April 2010, um 19.30 Uhr, inFulda-Petersberg, Bürgerhaus

9. September 2010, um 19.30Uhr, in Marburg, Stadthalle und

4. November 2010, in Heppen-heim, Stadthalle

Dietmar Reichel, Vorstand PSHH

69

Langjähriger Verhandlungspartner verabschiedetsich aus dem Hauptpersonalrat

Mehr als sechs Jahre stand Gün-ter Hefner dem Hauptpersonalratder hessischen Polizei als Verhand-lungspartner, Sachverständiger undRatgeber zur Verfügung. Am 23. Fe-bruar 2010 verabschiedete sichGünter Hefner aus dem Gremium,da er nunmehr als Präsident des Po-lizeipräsidiums Südosthessen zu ei-nem neuen (alten) Wirkungsbereichaufbricht. Henning Möller, Vorsit-zender des HPR der Polizei, und ge-bürtiger Offenbächer, würdigte ineinem kurzen Rückblick das „aus-gleichende Wesen des MenschenGünter Hefner“, der auch beischwierigen Verhandlungen an derSache und den Mitarbeitern orien-tiert arbeitete. Er überreichte demscheidenden Landespolizeivizeprä-sidenten ein Weinpräsent mit dem

Hinweis, nunmehr bei verkürztemAn- und Abreisewegen zur Dienst-stelle die Zeit mit Familie und dem

Hobby, der Jagd, intensiver nutzenzu können. Günter Hefner blickte inkurzen Worten auf die „Hessen-rundreisen“, gemeint waren damitdie unterschiedlichen Tagungsortedes Hauptpersonalrates zurück. DieArbeit mit den Vertreterinnen undVertretern des HPR habe ihm, bei al-len streitbaren Themen und Perso-nen, Spaß gemacht.

Hefner wurde 2004 in das Amtdes Landespolizeivizepräsidentennach Wiesbaden berufen. Zuvorwar er bereits „Chef des PP SOH“.Als bekennender „Kickers Fan“ wur-de er stets, sofern es die dienstlichenTermine zuließen, bei Heimspielenauf dem „Bieberer Berg“ gesichtet.Wir werden sehen, ob sich das ge-ändert hat.

Jens Mohrherr

Henning Möller und Günter Hefner

Fahrzeugumbau für Markus HorlebeinJunges GdP-Mitglied an Multipler Sklerose erkrankt

Markus Horlebein ist 41 Jahre alt.Er ist verheiratet und hat einenneunjährigen Sohn. Leider wurdebei ihm schon vor einigen Jahrendie niederschmetternde Diagnose„Multiple Sklerose“ festgestellt, einechronisch-entzündliche Entmar-kungserkrankung des zentralenNervensystems, deren Ursache trotzgroßer Forschungsanstrengungennoch nicht geklärt ist. Konnte er zu-nächst seinen Dienst noch in der Er-mittlungsgruppe der PolizeistationErbach versehen, schränkte ihn dieKrankheit bald so sehr ein, dass erzunächst nur noch im Geschäfts-zimmer der Pst Erbach eingesetztwerden konnte und dann lange Zeitbei der Telefonvermittlung der Poli-zeidirektion Odenwald seinenDienst versah. Dort konnte er seinelangjährigen Kenntnisse der Ar-beitsabläufe im Haus der PD für alleKolleg/innen gewinnbringend ein-setzen.

Vom einfachen Hilfsmittel zumRollstuhl

Die körperlichen Einschränkun-gen der gnadenlos in Schüben fort-schreitenden Krankheit konnte zu-nächst noch mit Hilfsmitteln, wieHeadset und spezieller Tastatur auf-

gefangen werden. Konnte er sichanfangs noch mit einem Stock be-helfen, wurden bald Gehhilfen, Rol-lator und zuletzt ein Rollstuhl erfor-derlich. Mitte vergangenen Jahresmussten wir hilflos zur Kenntnis neh-men, dass die körperlichen Behin-derungen soweit fortgeschritten wa-ren, dass eine sinnvolle Weiter-beschäftigung nicht mehr möglichwar. Daher wurde er in einer klei-

nen feierlichen Runde, im Beiseinvon Polizeipräsident Dölger unddem Leiter unserer PD, Polizeidirek-tor Hable, in den vorläufigen Ruhe-stand versetzt.

Wohnhaus- undFahrzeug-Umbau

Noch während seiner Dienstzeitwurde, da das Wohnhaus seiner Fa-

Kreisgruppenvorsitzender Thomas Walther besuchte Familie Horlebein, v.l. Edith und MarkusHorlebein. vf

70

milie an einem Hang steht, der Ein-gang nur über eine hohe Treppe zuerreichen ist und sich die Wohnungim ersten Stockwerk befindet, einaußen angebauter Fahrstuhl not-wendig. Durch den hohen finanziel-len Aufwand für Arztfahrten, Heil-mittel, die zumindest nicht im vollenUmfang von der Krankenkasseübernommen werden, ein Kranken-bett, weitere behindertengerechteUmbauten am Haus, sind die finan-ziellen Rücklagen der Familie auf-gebraucht. Ehefrau Edith kann, auf-grund der Pflegebedürftigkeit vonMarkus, keiner Vollzeitbeschäfti-gung nachgehen. Da Markus stän-dig in ärztlicher Behandlung ist,wurde im Herbst 2009 ein neuesFahrzeug erforderlich. Das altemusste wegen altersbedingtem Ver-schleiß aufgegeben werden. Ein be-

hindertengerechter Umbau desFahrzeuges lag außerhalb derMöglichkeiten der noch vorhande-nen finanziellen Mittel, wäre aberdringend notwendig, da sich beiseiner Ehefrau Edith Horlebein be-reits körperliche Beschwerden we-gen der ständigen beschwerlichenkörperlichen Anstrengungen beimEin- und Aussteigen bemerkbar ma-chen. Wegen einer lang anhalten-den schmerzhaften Entzündung ih-rer Schulter musste sie sich schonselbst in ärztliche Behandlung be-geben.

Spenden sind notwendig

Finanzielle Unterstützungendurch staatliche Stellen, wie Sozial-hilfe usw. wurden abgelehnt, dieKrankenkasse erklärte sich für nichtzuständig. Anfragen, unter ande-

rem beim Landeswohlfahrtsver-band, blieben erfolglos. Hier nunwill die Kreisgruppe GdP-Oden-wald einsteigen, um ihrem langjäh-rigen stellvertretenden Vorsitzendenund seiner Familie helfend unter diezu Arme greifen, damit der notwen-dige Umbau des Fahrzeuges dochnoch gestemmt werden kann.

Wir bitten deshalb auch um eureUnterstützung. Spenden bitte an:

Gewerkschaft der Polizei, Kreis-gruppe Odenwald,

Kennwort Markus Horlebein, Spar-kasse Odenwaldkreis,

Kto. Nr. 130 015 514,

BLZ 508 519 52.

Herzlichen Dank für eure Hilfe.V. Fischer (Kassierer der KG Odenwald)

Gehirn-Jogging auch im AlterTägliches Training lässt neue Gehirnzellen wachsen

Wer sich mit dem Thema Gehirn-zellen beschäftigt, dem fallen sicherBegriffe ein wie Schlaganfall oder

Alzheimer, also Negativbegriffe.Das liegt daran, dass man bis vorwenigen Jahren noch geglaubt hat,abgestorbene Gehirnzellen seienauf ewig verloren. Heute weiß manaber, dass das Gehirn bis ins hoheAlter trainierbar ist. Neurologenhaben das Gehirn erforscht, habenLandkarten des körpereigenenComputers entwickelt. Sie wissen,welche Gehirnregionen wofür ge-braucht werden und bei welchenAktivitäten bestimmte Regionen be-sonders aktiv sind.

Wichtigster Teil ist sicher derStirnlappen. Er macht zwar nur 25Prozent des Gehirns aus, dort be-finden sich aber 75 Prozent der Ge-hirnzellen. Dabei ist Denken alleinenicht so wichtig. Wichtig sich einfa-che Rechen- und Gedächtnisauf-gaben, Vorlesen, mit anderen Men-schen kommunizieren. Gedichteoder Theaterstücke auswendig ler-nen sind ebenso wichtig für Ge-dächtnistraining wie Ge-hirn-Jogging-Programme imInternet. Schach, Kreuzworträtsel,Sudoku, das Erlernen einer neuenSprache oder eines Musikinstru-ments, das alles beugt der Alterungdes Gehirns vor, hält uns fit, fördertdas logische Denken und die Kon-zentrationsfähigkeit, unterstützt diesozialen Kontakte (man sollte nicht

alleine „spielen“) und beugt der De-menz vor.

Auch wenn von Geburt an Ge-hirnzellen absterben, so kommt esnach den Erkenntnissen der neuro-logischen Wissenschaft nicht aufeinzelne Zellen an, sondern auf dieLücken zwischen ihnen, auf die Syn-apsen. Hier schalten sich die Ner-venzellen zu ganzen Bahnen zu-sammen. Aus schmalen Pfadenwerden Denkautobahnen. Jederneue Lernvorgang hinterlässt Spu-ren im Gehirn.

Neue Gehirnbahnen entstehen,wenn man etwas anders macht alssonst, selbst wenn man statt derrechten die linke Hand für bestimm-te Verrichtungen benutzt. Wichtigist, flexibel zu sein, Spaß am Den-ken und Spielen zu haben. Dannwerden glücklich machende Bo-tenstoffe ausgeschüttet (Dopamin),was es uns leichter macht zu lernenund mehr zu leisten.

Wer täglich zehn bis 15 MinutenGehirn-Jogging betreibt, hält seinDenkorgan fit, verhindert, dass dasGehirn erschlafft wie ein Muskel,der nicht bewegt wird. Zur Fitnessgehören aber auch körperliche Be-wegung (Spaziergang, Radtour)und eine ausgewogene Ernährung.Das ist aber wieder ein anderesThema. nw

Der Landesdelegiertentag der hes-sischen GdP fand Mitte März in Weil-burg/Lahn unter dem Motto „MehrPersonal – Mehr Sicherheit – MehrWert“ statt.

Nach dem öffentlichen Teil mit Dr.Heiner Geißler als Gastredner eröff-nete Jörg Bruchmüller offiziell denKongress. In seinen Geschäftsberichtging er auf die herausragenden bzw.hervorzuhebenden gewerkschaftli-chen Aktivitäten der letzten vier Jahreein. Die „Krawallmacher“-Demo imFebruar 2007 in Baunatal, die Betreu-ungsmaßnahmen während der Fuß-ballweltmeisterschaft in Deutschland und die Veranstal-tungen zu den beiden Landtagswahlen in Hessenfanden dabei besondere Erwähnung. Unter allen Aktio-nen war die Postkartenaktion Ende 2007 die gewerk-schaftliche Top-Aktion.

Neben den genannten gewerkschaftlichen Aktivitä-ten sind die Personalratswahlen ein Spiegel guter Ge-werkschafts- bzw. Personalratsarbeit – ein Ausdruck derAkzeptanz bei den Beschäftigten. Das Erkennen undAufgreifen der Probleme und Anliegen der Beschäftig-ten drücken sich im Wahlergebnis aus. Die GdP stellt dieMehrheit in allen hessischen Polizeipersonalräten undauch deren Vorsitzende. Aus dieser großen Akzeptanzheraus muss die GdP ein Mehr an Stärke und Einflussgewinnen.

Um dieses Ziel konsequent zu verfolgen und den ge-werkschaftlichen Einfluss bei der Dienstrechtsreform zuerhalten, wurde mit dem BDK und DPolG eine Koopera-tion vereinbart. Als erste Ergebnis, insbesondere um beider Auflösung des A 10er-Bauchs ein Stück voranzu-kommen, wurde für Ende März ein Gespräch mit Innen-minister Bouffier vereinbart. Eine spürbare „Anschubfi-

nanzierung“ ist zwingend gebo-ten und muss auch im „Streifen-wagen“ ankommen.

Jörg Bruchmüller machte beiden anschließenden Wahlendeutlich, dass er auch in denkommenden vier Jahren diehessische GdP mit gestalten will.In geheimer Wahl votierten 96,2Prozent der Delegierten für ihn.

Heinz Schiskowsky (HLKA)wurde erstmals in den ge-schäftsführenden Landesvor-stand gewählt. Er tritt die Nach-folge von Erika Büttner an, die

im Januar in Rente ging und nicht mehr kandidierte. Zuweiteren Stellvertretern wurden Jörg Schumacher (BZGSüdosthessen), Lothar Hölzgen (BZG Westhessen) undAndreas Grün (BZG Mittelhessen) gewählt.

Für Mike Messer, der als Landeskassierer ebenfallsnicht mehr kandidierte, stellte sich Jürgen Aschenbren-ner (BZG Westhessen) als sein Nachfolger zur Wahl. Inoffener Abstimmung votierten alle Delegierten für ihn.Als sein Stellvertreter stellte sich Peter Wittig (BZG West-hessen) zur Wahl. Er kandidiert ebenfalls erstmals fürden geschäftsführenden Landesvorstand. Als Schriftfüh-rer wurden erneut Ewald Gerk (BZG Osthessen) undWolfgang Link (BZG Frankfurt) als Stellvertreter bestä-tigt.

Weiter wurden als „gleichberechtigte Mitglieder“Sandra Temmen (HBP) und Ralf Humpf (PZBH) gewählt.

Ewald Gerk

Jörg Bruchmüller erneut zum Landes-vorsitzenden gewählt

Der neue Vorstand, v.l.: Ralf Humpf (PZBH), Andreas Grün (Mittelhessen), Jörg Schumacher (Südosthessen), Lothar Hölzgen (Westhessen),Wolfgang Link (Frankfurt), Peter Wittig, Jürgen Aschenbrenner (beide Westhessen), Landesvorsitzender Jörg Bruchmüller, Marianne Diefenthäler(Frankfurt), Ewald Gerk (Osthessen), Sandra Temmen (HBP), Heinz Schiskowsky (PZBH), Ruth Steinberg (Osthessen) und Wolfgang Fahrenbach(Nordhessen).

Jörg Bruchmüller

Spannende und ereignisreiche Tage habe manbeim Delegiertentag der Hessen-GdP in Weilburgerlebt; manchmal auch mit kontroversen Antrags-diskussionen, so die Bilanz des mit über 96 Prozenterneut zum Landesvorsitzenden gewählten JörgBruchmüller.

Hier seien die Zukunftsaufgaben für den Landesvor-stand gestellt worden. Als „ausgezeichnet“ wertete erdas Referat von Dr. Heiner Geißler, „Der Mensch stehtim Mittelpunkt“. Das spüre man auch bei der Geschlos-senheit der GdP-Familie, bedankte er sich bei allen Hel-fer/innen vor und hinter der Bühne.

„Freundschaft ist das höchste Gut“ hatte WeilburgsBürgermeister Hans-Peter Schick in seinem Grußwortverkündet. Günter Rudolph, innenpolitischer Sprecherder SPD-Landtagsfraktion hätte die uneingeschränkteSolidarität der Landesregierung für die Polizei erwartet.Dabei brach er eine Lanze für den immer mehr ausge-trockneten Schichtdienst. „Auf ihre Polizei können sichdie Bürger/innen in Hessen verlassen.”, meinte Ru-dolph, der sich auch für die kritischen Auseinanderset-zungen mit der GdP bedankte.

GdP-Bundesvorsitzender Konrad Freiberg sagte esnoch deutlicher im Hinblick auf den abwesenden Innen-minister Volker Bouffier: „Ein Innenminister gehört zurPolizei. Er kann sich nicht abnabeln, sonst hat er keine

Zukunft“. Er ging auf die Wirtschaftskrise ein, auf die zu-nehmende Gewalt gegen die Polizei, dieTarifverhandlungen und die steigende Armut in der Ge-sellschaft. Konrad Freiberg machte deutlich, dass esnicht der öffentliche Dienst sein könne, der die Schul-denlast in den kommenden Jahren tragen müsse.„Sprecher der Polizei ist die GdP und wir werden das inZukunft auch deutlich machen“, schloss er seine Rede.

„Ein Rechtsstaat setzt einen funktionierenden Sozial-

staat voraus“, war das Kredo des einstigen Ministersund Generalsekretärs der CDU, Dr. Heiner Geißler (wirberichten gesondert). Ihm liege sehr an einer offenenKommunikation, an einem guten Miteinander, trotz un-terschiedlicher Interessen, stellte Boris Rhein fest, Staats-sekretär im Innenministerium. „Wir müssen einen Wegfinden zu einem konstruktiven und kritischen Dialog“,machte er der GdP ein Friedensangebot. Man habe diegemeinsame Aufgabe, für Sicherheit zu sorgen. Die en-gagierten und motivierten Polizist/innen hätten vieldazu geleistet. Rhein sprach die Mängel bei der Perso-nalausstattung der Polizei an und versprach Verbesse-rungen. Auch der A11-Bauch müsse aufgelöst werden.Ein gutes Personalmanagement sei deshalb wichtig.

„Ein Innenminister gehört zur Polizei“

„Geht es der Polizei gut, gehtes auch den Bürger/innenunseres Landes gut“, war dieAnsicht von Weilburgs Bür-germeister Hans-PeterSchick. nw

Ein kämpferischer GdP-Landesvorsitzender, JörgBruchmüller, der mit über96 Prozent der Stimmenwieder gewählt wurde. nw

Mit flotten Weisen stimmte die hessische Polizei-Combo die Dele-gierten auf die Konferenz ein. nw

Ein eifriger Kämpfer fürden Sozialstaat und ge-gen eine nicht berechen-bare Globalisierung derÖkonomie war Dr. HeinerGeißler. nw

Dazu gehörten die bessere Vereinbarkeit von Familieund Beruf und der Wiedereinstieg nach der Elternzeit. Erforderte Konsequenzen bei Gewalt gegen die Polizei.Das müsse den Straftätern klar gemacht werden. Errechtfertigte aber auch die Ablehnung der „Gewaltstu-die“ durch das Land Hessen. Rhein sprach die Dienst-rechtsreform an und zeigte sich sicher, dass es einen ge-meinsamen Weg geben müsse.

Landesvorsitzender Jörg Bruchmüller mahnte an,dass die GdP den Schritt zu einem partnerschaftlichenUmgang gemacht habe. Das sei für sie eine staatsbür-gerliche Verpflichtung. „Wir sind keine Krawallmacherund wir sind auch niemand, der sich die Frage gefallenlassen muss: „Wollt ihr Krieg oder Frieden?“. Wir sindauch keine Tarnkappenorganisation einer Partei. Wirwollen Polizist/innen, die aufrecht gehen können. Las-sen Sie die Polizei frei atmen. Wir brauchen eine neueFührungskultur, schrieb Jörg Bruchmüller dem Staatsse-kretär und der Landesregierung ins Stammbuch. In sei-nem Bericht, der den Delegierten schriftlich vorlag, ginger auf die verschiedenen Höhepunkte der abgelaufe-nen vier Jahre ein.

Er zeigte auf, dass die Polizei gemeinsam mit den an-deren Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes sich inzahlreichen Gesprächen und bei Demonstrationen für

eine Verbesserung des Polizei-dienstes eingesetzt habe. Zu-dem habe sie sich gegen dasTarifdiktat von derCDU-Landesregierung undDPolG gewehrt und den Frei-willigen Polizeidienst abge-lehnt.

Der Vorsitzende lobte dieBereitschaft der GdP-Mitglie-der bei Großaktionen, z.B. beider Fußballweltmeisterschaft,die Kolleg/innen zu betreuen.Nicht immer gut angekommensei die Diskussion mit Politikern

vor der Landtagswahl. Dafür sei die Postkartenaktionaber eine sehr gute Möglichkeit gewesen, „den Wählerstruwwelig zu machen“ (Originalton Henning Möller)und zu zeigen, dass die GdP bei der Bevölkerung eineStimme habe.

Bruchmüller verteidigte die Kooperation mit DPolGund BDK zur Dienstrechtsreform und den Einsatz für ei-nen neuen hessischen Tarifvertrag.

Mit 11.388 Mitgliedern sei die GdP in Hessen gut auf-gestellt. Sie genieße in der Bevölkerung hohes Ansehen.Positiv war der Bericht des scheidenden KassenwartesMike Messer, dessen Haushaltsplan 2010 von den De-legierten einstimmig angenommen wurde. „Wir sind aufdem richtigen Weg“, gab er seine Kolleg/innen mit,auch wenn die Finanzlage verbessert werden müsse.Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. nw

Mit anerkennenden Worten und einem kleinen Präsent wurden zahlreiche langjährige Vorstands-und Ausschussmitglieder aus ihren Ämtern verabschiedet. V.l., Heinz Homeyer, Mike Messer, ErikaBüttner, Harald Dobrindt, Doris Hämmerle, Oliver Hoog, Rainer Ziegenhagen, Horst Kothe, Jens Mohr-herr, Manfred Spoelstra. nw

Mehr Personal fürdie Polizei versprachStaatssekretär BorisRhein. nw

Fleißig abgestimmt wurde bei den Anträgen zum Landesdelegier-tentag der GdP. nw

Politiker, Polizeipräsidenten und Polizeidirektoren waren beimLandesdelegiertentag der GdP im Weilburger Schlosshotel anwe-send. nw

Mit Standing Ovations feierten die Teilnehmer/innendes Delegiertentages der hessischen GdP die Künstlerbeim „Bunten Abend“ in Weilburg. Sandra Temmen undBernd Kuske-Schmittinger führten durch das Pro-gramm, das mit einem festlichen Dinner eröffnet wurde.

Dabei wurden auch Reisegutscheine der HessischenPolizeistiftung verlost und die Signal-Iduna überreichtedrei Tischfußballspiele an besonders geschickte Teil-nehmer bei einem Tipp-Kick-Match. Die Band „Wanda“sorgte für harten rockigen Sound. Ganz anders dage-gen das Duo „2injoy“ (Florezelle Amend und MichaelDiehl), die mit Gesang und Gitarrenspiel Pop- und Soul-klassiker spielten. Stehenden Beifall heimste die Thea-tergruppe „Pinocchio 90“ aus Wiesbaden ein. Die So-list/innen interpretierten die Titelsongs aus den Musicals„Cats“ (Erinnerungen), „Evita“ (Weine nicht um mich Ar-gentinien), „Les Miserables“ (Ich liebe dich), „König derLöwen“ (Kann es wirklich Liebe sein), „West-Side-Story“(Maria) und einige andere Ohrwürmer wie „New York,New York“ oder „Big Spender“. Sie endeten mit einemMedley bekannte Abba-Songs wie „Take a chance onme“, „Mama Mia“ oder „Dancing Queen“.

Den Höhepunkt des Abends aber lieferte die Band„Wanda“ mit ihrer „Robbie-Williams-Cover-Show“. Stardes Abends war Robbie Williams, alias Jonas Weyand,Polizeibeamter der PASt Wiesbaden. Der riss das Publi-kum mit, ließ selbst ältere Delegierte männlichen undweiblichen Geschlechts vor die Bühne kommen, um mitzu singen und zu tanzen. Da wurde der Song „We willrock you“ zum Kennzeichen der Delegierten. Auch hiergab es Standing Ovations und natürlich Zugaben.

Möglich gemacht wurde das alles durch freiwilligeHelfer der Weilburger Polizei, durch die Techniker umund mit Lothar Hölzgen und Peter Wittig und die fleißi-gen Damen der GdP-Geschäftsstelle, die ihr Büro dreiTage ins Weilburger Schlosshotel verlagert hatten. Beiihnen allen bedankte sich die GdP mit einem kleinenPräsent.

Norbert Weinbach

Vom „Abba-Medley“ zur„Robbie Williams-Show“

Großer Bunter Abend beim Landesdelegiertentag der GdP

Robbie-Williams-Cover-Show. Robbie Williams, alias Jonas Weyand, Polizeibeamter der PASt Wiebaden, begeisterte sein Publikum miteiner rockigen Show. nw

Dankeschön. Mit einem kleinen Präsent bedankte sich die GdPbei allen Helfer/innen, die vor und hinter der Bühne zum Gelingendes Abends beigetragen hatten. nw

… und Tschüss bis zumnächsten Mal!