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Seite 6.44 Informationen rund um den Obus – informations about trolleybuses Ehemalige Obuslinien heute Wuppertal Wuppertal: Linie 16 Bf.Oberbarmen – Beyenburg, besucht 1999 Auf dem Foto ist ein MAN-Gelenkwagen des Baujahrs 1988 auf den Weg nach Beyenburg zu sehen, daneben die Gleise einer nur für den Güterverkehr dienenden Eisenbahnverbindung und dahinter die Wupper: Als erste Linie des späteren Obusnetzes in Wuppertal wurde die Linie nach Beyenburg am 1.10.1949 eröffnet. 5 Obusse beschafften die Wuppertaler Stadtwerke AG für diese 7,5km lange malerische Strecke entlang der Wupper. Durch die Ansiedlung von Fabriken wurde die Obuslinie 16 verstärkt in den Morgen- und Abendstunden genutzt, aber auch an Wochenenden wurde diese Linie sehr stark für den Ausflugsverkehr in Anspruch genommen, so dass die Obusse dann zeitweise mit Anhängern verkehrten. Nach Inbetriebnahme eines weiteren Obusfahrzeugs wurde ab Mai 1950 morgens ein 10-Minuten-Takt angeboten. Ab dem 24.12.1950 kam die 3,2 km lange Obuslinie 24 nach Wichlinghausen – Schellenbeck hinzu. Da erst im Februar 1952 neue Obusse hinzukamen, wurde auf beiden Linien nur ein 30 Minuten-Verkehr angeboten, der in den Hauptverkehrszeiten zeitweise auf einen 15-Minuten-Verkehr verdichtet wurde. Erst mit der Inbetriebnahme von 3 weiteren Obussen im Februar 1952 konnte auf der Linie 16 wieder ein 10-Minuten- Verkehr angeboten werden. Als am 27.10.1952 die Linie 24 nach Jesinghausen verlängert wurde, hatte das Obusnetz eine Länge von 13,3 km. Während die 1949-1952 umgestellten Obuslinien ehemalige Omnibuslinien waren, wurde am 5.7.1959 die Obuslinie 10 als Ersatz für eine Straßenbahnlinie eröffnet. Die 6,2 km lange Verbindung zwischen Barmen und Lichtscheidersetzte nicht nur eine Straßenbahnlinie auf gleicher Streckenführung, sondern auch die Barmer

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    Informationen rund um den Obus – informations about trolleybuses

    Ehemalige Obuslinien heute

    Wuppertal

    Wuppertal: Linie 16 Bf.Oberbarmen – Beyenburg, besucht 1999

    Auf dem Foto ist ein MAN-Gelenkwagen des Baujahrs 1988 auf den Weg nach Beyenburg zu sehen, daneben

    die Gleise einer nur für den Güterverkehr dienenden Eisenbahnverbindung und dahinter die Wupper:

    Als erste Linie des späteren Obusnetzes in Wuppertal wurde die Linie nach Beyenburg am 1.10.1949 eröffnet.

    5 Obusse beschafften die Wuppertaler Stadtwerke AG für diese 7,5km lange malerische Strecke entlang der

    Wupper. Durch die Ansiedlung von Fabriken wurde die Obuslinie 16 verstärkt in den Morgen- und

    Abendstunden genutzt, aber auch an Wochenenden wurde diese Linie sehr stark für den Ausflugsverkehr in

    Anspruch genommen, so dass die Obusse dann zeitweise mit Anhängern verkehrten. Nach Inbetriebnahme

    eines weiteren Obusfahrzeugs wurde ab Mai 1950 morgens ein 10-Minuten-Takt angeboten.

    Ab dem 24.12.1950 kam die 3,2 km lange Obuslinie 24 nach Wichlinghausen – Schellenbeck hinzu. Da erst im

    Februar 1952 neue Obusse hinzukamen, wurde auf beiden Linien nur ein 30 Minuten-Verkehr angeboten, der in

    den Hauptverkehrszeiten zeitweise auf einen 15-Minuten-Verkehr verdichtet wurde. Erst mit der

    Inbetriebnahme von 3 weiteren Obussen im Februar 1952 konnte auf der Linie 16 wieder ein 10-Minuten-

    Verkehr angeboten werden. Als am 27.10.1952 die Linie 24 nach Jesinghausen verlängert wurde, hatte das

    Obusnetz eine Länge von 13,3 km.

    Während die 1949-1952 umgestellten Obuslinien ehemalige Omnibuslinien waren, wurde am 5.7.1959 die

    Obuslinie 10 als Ersatz für eine Straßenbahnlinie eröffnet. Die 6,2 km lange Verbindung zwischen Barmen und

    Lichtscheidersetzte nicht nur eine Straßenbahnlinie auf gleicher Streckenführung, sondern auch die Barmer

  • Bergbahn. Mit den Verlängerungen der Obuslinie 10 zum Bahnhof Barmen am 6.9.1959, von Lichtscheid nach

    Ronsdorf am 2.10.1960 und der Obuslinie 24 um 1,9 km an beiden bisherigen Endstationen erreichte das

    Obusnetz 1961 seine größte Ausdehnung mit einer Streckenlänge von 25,1 km. Nach der Beschaffung von zwei

    Henschel-Obussen im Jahre 1962 standen 26 Obusse zur Verfügung, davon wurden in der Hauptverkehrszeit 24

    Wagen benötigt. Darunter waren 3 Anderthalbdecker-Obusse, die ersten beiden wurden im Jahre 1957 in

    Betrieb genommen. Sie ersetzten die zeitweise eingesetzten Obus-Anhängerzüge auf der Linie 16.

    Bedingt durch die geringe Fahrzeugreserve wurden auf der Obuslinie 10W von Wichlinghausen nach Ronsdorf

    häufig Dieselbusse eingesetzt, als diese Linie ab 22.5.1966 nur in den Hauptverkehrszeiten bedient wurde,

    kamen fast ausschließlich Dieselbusse zum Einsatz. Am 4.5.1969 wurde bedingt durch die Einstellung der

    Straßenbahnverbindung Dieselstraße –Schwelm die Obuslinie nach Jesinghausen – Dieselstraße eingestellt und

    die Verbindung nun als Dieselbuslinie 18 Oberbarmen – Jesinghausen- Schwelm bedient. Bereits ein Jahr

    später endete auch der Obusbetrieb auf der Linie 16. Ab dem 2.3.1970 bedienten Diesel-Anderhalbdecker, die

    auf anderen Linien von Gelenkbussen verdrängt wurden, die Linie 16. Heute verkehren auf dieser Linie, die seit

    Gründung des VVR im Jahre 1980 als Linie 616 bezeichnet wird, Gelenkwagen im 20-Minuten-Takt. Eine

    Linie 626 Oberbarmen – Beyenburg – Remscheid verkehrt passend dazu alle 20 Minuten, so dass weiterhin ein

    10-Minuten Takt angeboten wird.

    Bedingt durch Bauarbeiten wurde am 1.3.1971 auch die Linie 10 eingestellt, für die 5 Kurse der übrig

    gebliebenen Linie 24 wurden nur noch die 8 Obusse des Baujahrs 1959 in Betrieb gehalten, die übrigen

    teilweise jüngeren Fahrzeuge wurden ausgemustert. Zum Fahrplanwechsel am 27.5.1972 wurde auch die letzte

    Obuslinie eingestellt.

    Endstation der Linie 16 war und ist der Bahnhofsvorplatz Oberbarmen, der auch gleichzeitig Endpunkt der

    Schwebebahn ist. Nachfolgend eine Aufnahme vom 4.5.1969 mit dem Anderthalbdeck-Obus 311, der 1967 noch

    einen neuen Aufbau erhielt:

    Foto: W.Schedlbauer

    Mehr Informationen über den Obusbetrieb sind in folgenden Büchern zu finden:

    Bernhard Terjung: Der Obus in Wuppertal, Verlag Monika Reimann 1986

    Bernhard Terjung: Straßenbahnen in Wuppertal, Verlag Kenning 1997

  • Zwei Aufnahmen unter der Schwebebahn mit verschiedenen Blickrichtungen, oben vom 3.11.1999 mit einem

    der Gelenkbusse in damaliger neuer Stadtbus-Lackierung vor der Schwebebahn-Wendestelle und Werkstatt,

    unten: Anderthalbdeck-Obus 311 mit Blick Richtung Innenstadt Oberbarmen und der Schwebebahn-Haltestelle

    in den 60er Jahren

    aus Sammlung Klaus Otto