Infos Zum de Still i Eren 16

  • Upload
    genam21

  • View
    216

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    1/16

    Editorial UNICO

    Ratgeber zum Destillieren ...

    ... und zu unseren Destillen.

    Al-Ambik ®www.Al-Ambik.comAktualisierte Version: Juli 2006

    Deutschland / Österreich / Schweiz

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    2/16

    Al-Ambik ®

    2 www.al-ambik.com

    Al-Ambik®ist ein eingetragenes Markenzeichen von

    UNICOBRES S.L.Casa de los AlambiquesCamino de la Colina 39Apartado de Correos 159E-11130 Chiclana de la Frontera

    Tel.: +34 956 407953Fax.: +34 956406774Mail: [email protected]: www.unicobres.es

    INHALTSVERZEICHNIS:Teil I: Die Destille1.1 Funktion1.2 Materialien1.3 Form1.4 Widerstand1.5 Temperatur

    Teil II: Alkohol2.1 Maische

    2.2 Technik des Brennens2.3 Schadstoffe2.4 Fehler beim Brennen2.5 Mengenverhältnisse2.6 Lagerung

    Teil III: Kräuteröle & Duftöle3.1 Allgemeines

    3.2 Wasserdampfdestillation3.3 Normale Destillation

    Teil IV: Alchemie4.1 Die alchemistischen Prinzipien4.2 Sulphur 4.2 Merkur 4.3 Sal

    4.4 Ganzheitliche P

    anzenelixiere

    Teil V: Nachwort

    Teil VI: Tipps & Tricks

    Alle Texte und Bilder dieser Broschüre, in unseren Büchern und auf unseren Internetseiten unterliegen strik-tem Copyright. Jede Art der Verwendung und Veröffentlichung bedarf unserer ausdrücklichen schriftlichen

    Genehmigung. Deutschsprachige Anfragen bitte an [email protected]© 2004 Editorial Unico

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    3/16

    Al-Ambik ®

    www.al-ambik.com 3

    1.1. Funktion einer Destille

    Jede Destillieranlage funktioniert nach dem glei-chen Prinzip. Im Kessel wird das zu destillierendeGut erhitzt und zum Kochen gebracht. Der dabei ent-stehende Dampf steigt nach oben durch das Steigrohrder Destille und kondensiert wieder im Kühler – dasist alles. Das physikalische Prinzip der Destillation beruht auf der Änderung der Aggregatzustände (fest, üssig, gasförmig).

    Destilliert wurde (in primitiver Form) schon vorfast 3.000 Jahren im alten Ägypten, Indien undChina und an den Destillen selbst hat sich seit den

    ersten Jahrhunderten nach Christi bis heute nichtsgeändert. Wir wissen aber mittlerweile, wie dieForm der Destille das Endergebnis mitbestimmt. Jegeringer der Widerstand ist, den der Dampf über-winden muss, bevor er sich im Kühler wieder ver- üssigt, desto aromatischer wird das Destillat. ImUmkehrschluss bedeutet das auch, umso stärker derWiderstand, umso reiner und neutraler wird das End- produkt. Die Kunst besteht im Eigentlichen darin, jenach gewünschtem Ergebnis die richtige Menge anAroma- oder anderen Inhaltsstoffen über den Dampf

    in das Destillat zu lassen. Näheres dazu erklären wirspäter.

    1.2. MaterialienWährend der Destillation entstehen jede Men-ge aggressiver Substanzen (vor allem bei derAlkoholdestillation), die jedes „normale“ Materialangreifen. Aus diesem Grund gilt Kupfer als das beste Material zum Destillieren, denn Kupfer ist beständig gegen Fruchtsäuren, besitzt katalytische

    Eigenschaften und bindet Schwefelwasserstoffe. DieBrennblase sollte immer aus Kupfer bestehen, eben-so wie der Hut und das Steigrohr, denn der aufstei-gende Dampf hat dort besonders intensiven Kontaktmit dem Material.

    Neben der reinigenden Katalysatorfunktion be-sitzt Kupfer eine hervorragende Wärmeleit-fähigkeit, was einem Anbrennen beim Destillierenvorbeugt, denn die Hitze kann sich schnell undgleichmäßig verteilen. Bei industrieellen Destil-lationsanlagen wird der Kühler oftmals aus V4A

    Edelstahl gefertigt, denn Edelstahl lässt sich leichterreinigen und der Kühler ist nicht mehr den ätzendenDämpfen ausgesetzt.

    1.3. Die Form der Destille

    Die Brennblase selbst hat sich im Lauf der Jahr-tausende kaum verändert, denn schon frühzeitigerkannte man die Vorteile der Blasenform. Die Hitzeverteilt sich schnell und gleichmäßig über eine großeFläche was dazu beiträgt die Maische gleichmäßigzu erhitzen. Das hilft dabei den giftgen Vorlauf beider Alkoholdestillation genau abzutrennen und wirkteinem Anbrennen entgegen.

    1.4.WiderstandManchmal ist es wünschenswert den Wider-stand, den der Dampf zu überwinden hat, be-vor er im Kühler kondensiert, zu erhöhen. Für reinenhochprozentigen Alkohol beispielsweise sollte derWiderstand hoch sein, damit sich auf dem Weg durchdas Steigrohr alle Nebenstoffe aus dem Dampf lö-sen. Das erreicht man schon ein wenig, indem manin einem kalten Raum destilliert. Stärker wird der

    Widerstand, wenn man beim Destillieren den Helmund das Steigrohr abkühlt. Einfach kaltes Wasserdraufsprenkeln oder mit einem Zerstäuber aufsprü-hen und der Widerstand für den Dampf wird deutlichhöher. Noch stärker wird der Widerstand, wenn maneine Destille mit einer Kolonne oder einer Rekti zie-rungslinse einsetzt.

    Bei der Herstellung von Aromaölen und den meis-ten alkoholischen Edelbränden kommt es abervor allem darauf an, die aromatischen Stoffe zu er-halten. Bei einem starken Widerstand wird das End-

    ergebnis geschmacksneutral, das typische Aroma der jeweiligen Ausgangsstoffe bleibt nicht erhalten. Beiden meisten Destillationen möchte man daher den

    Teil I: Die Destille

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    4/16

    Al-Ambik ®

    4 www.al-ambik.com

    Widerstand möglichst weit senken um den Dampfmit allen enthaltenen Aromen oder ätherischen Ölensicher zum Kühler zu geleiten.

    Aus diesem Grund sind die meisten Destillen zurHerstellung von aromatischen Edelbränden mit

    einem sich nach oben verjüngenden weiten Helm-aufsatz ausgestattet. Der Dampf kann hier in seinervollen Breite aufsteigen und nahezu ungehindert mitallen Aromastoffen zusammen das allmählich dün-ner werdende Geistrohr mit dem angehängten Küh-ler ereichen.

    1.5. TemperaturenInteressant zu beobachten ist das Spiel der Tem- peraturen während der Destillation. Ursprünglichkannte man keine geeichten Thermometer und des-tillierte daher ohne, einfach nach Gefühl. Wenn maneinige Kleinigkeiten beachtet, ist ein Thermometerunnötig und im Süden Europas wird auch heutenoch zumeist ohne destilliert. Sicher hatten die altenÄgypter, Inder und Chinesen oder Persönlichkeitenwie Paracelsus, Hermes Trismegistos, Arnauld deVilleneuve oder Nikolaus Flamel auch keine geeich-ten Thermometer und kamen gut zurecht.

    In den heutigen Zeiten möchte man sich aber zu-meist sicher sein, daher liefern wir alle unsere Des-tillen auf Wunsch mit einem fest montiertem Ther-mometer, teilweise sogar serienmäßig. Vor allem beider Alkoholdestillation kann ein Thermometer einewichtige Hilfe sein, wenn es darum geht den zumGenuss ungeeigneten Vorlauf genau abzutrennen.

    Trotzdem sollten Sie in erster Linie Ihrem Ge-schmackssinn und Ihrem Gefühl vertrauen- denn auch in den großen Brennereien wird trotzzahlreicher Digitalthermometer an computergesteu-

    erten Destillierkolonnen die letzte Entscheidungdurch einen hochbezahlten Spezialisten und seinenGeruchssinn gefällt. Im zweiten Teil, wenn es umden Alkohol geht, beschreiben wir alles, was manwissen sollte um nötigenfalls auch ohne Thermome-ter sicher Alkohol brennen zu können.

    Ansonsten ist das Problem der Temperaturenrecht einfach zu lösen, indem man in einemWasserbad destilliert. Die Temperatur im Innerender Destille wird immer unter der Temperatur desWassers im Wasserbad bleiben. Da Wasser bei 100°siedet und nicht noch heißer werden kann, wird es inder Destille niemals zu heiß werden, selbst wenn esim Wasserbad kräftig kocht. Heißer wird es in einemÖlbad - und früher verwendete man auch Sand,Asche und Mistbäder um verschiedene Tempera-turen zu erzielen.

    Wir bleiben ja im Hobbybereich und müssenglücklicherweise nicht täglich Hunderte vonLitern in genormter Industriequalität destillieren.Wir beschreiben hier die Duftölherstellung für eige-ne P ege und Duftprodukte, das Schnapsbrennen imkleinen Kreis, am besten mit Früchten aus dem eige-nen Garten, selbstgemachte spagyrische Heilmittel,die Herstellung echter ätherischer Öle und geheimealchemistische Experimente. Destillieren als Hobby, privat und ohne kommerziellen Hintergrund - aber inallerhöchster Qualität.

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    5/16

    Al-Ambik ®

    www.al-ambik.com 5

    Nahezu alles, was nachfolgend beschrieben wird, bezieht sich auf die Herstellung von höchstaromatischen Edelbränden. Zur Herstellung vongeschmacksneutralem Alkohol (Primasprit, Wod-ka, Korn) sollte möglichst hochprozentig (bis 97%Vol) destilliert werden. Um das zu erreichen mussmehrfach gebrannt werden, wobei der Dampfwider-stand der Destille möglichst erhöht werden sollte.Im späten Mittelalter wurde ein reiner Weingeist fürArzneizwecke bis zu 20 Mal destilliert. In diesemKapitel geht es aber um möglichst aromatische Edel- brände und da genügt es, je nach Vorliebe, ein- oderzweimal zu destillieren.

    2.1 BrennmaischeDie Qualität und das Aroma eines Edelbrandeshängen direkt von der Qualität und dem Aro-ma der Maische ab. Je nach verwendeter Obstartwird das Aroma von einer Vielzahl verschiedenerInhaltsstoffe geprägt. Prinzipiell können alle Obst-

    sorten zum Einmaischen verwendet werden. Hiereine komplette Anleitung zur Maischeherstellung zugeben, ist unmöglich und würde den Rahmen dieserSeiten sprengen. Wir beschreiben das Destillierenselbst, die Maische-Herstellung ist ein eigener The-menbereich und wir empfehlen Ihnen zur weiterenLektüre unsere „Destillatio“ Bücher.

    Wichtig ist zu wissen, dass die Qualität desverwendeten Obstes und die Einhaltung derHygiene-Grundregeln das Fundament für jeden gu-ten Schnaps bilden. Sie sollten Obst nur gewaschen

    und erntefrisch verarbeiten und alle faulen oder un-schönen Stellen großzügig entfernen. Dann wird das

    Obst zerkleinert – Aufpassen, dass möglichst keineKerne beschädigt werden (Blausäure!) – und in ei-nen Gärbehälter gekippt. Dabei sollte man noch be-achten, dass eine Maische möglichst bei Raumtem- peratur angesetzt werden sollte.

    Als Gärbehälter eignen sich alle lebensmittelech-ten Gefäße. Wichtig ist nur, dass sie festver-schließbar sind und dass man ein Gärröhrchen odereinen Gärspund anbringen kann. Der Gärspund lässtdie beim Vergären entstehenden Gase entweichenund verhindert gleichzeitig das Eindringen von Sau-erstoff und Bakterien. Je nach dem gewünschtenEndprodukt kann noch Wasser, Zucker, Hefe, Vita-mine, Milchsäure oder ähnliches in die Maische ein-gerührt werden. Abschließend lässt man das Ganze bei moderaten Temperaturen zwischen 17 und 25°

    gären. Man sollte hin und wieder den Inhalt verrüh-ren oder schütteln, bis es aufhört zu blubbern undschäumen. Dann ist die Gärung weitgehend abge-schlossen und es kann destilliert werden. Je nachHefe oder Fruchtsorte kann es wenige Tage oder biszu mehreren Wochen benötigen, bis eine Maischekomplett vergoren wurde.

    Man sagt übrigens, unter fünf Liter gärt nichtgerne, und diese alte Weisheit sollte auch be-herzigt werden. Lieber eine etwas großzügigere Mai-sche angesetzt und auf mehrere Etappen destilliert,

    als eine zu kleine Menge anzusetzen und deshalb nurniedrige 3 % Alkohol erzielen.

    Teil II: Die Alkohol-Destillation

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    6/16

    Al-Ambik ®

    6 www.al-ambik.com

    2.2 Technik des BrennensEine Alkohol-Wasser Mischung (z.B.: Wein, Bier,Maische, etc.) wird zum Kochen gebracht. Imdabei entstehenden Dampf ist die Alkoholkonzent-

    ration höher als in der vorherigen Mischung (da Al-kohol bereits bei ca. 78 Grad siedet, Wasser dagegenerst bei 100°). Der Dampf steigt durch das Geistrohrund wird am Ende in einem Kühler wieder abge-kühlt, damit er vom Gasförmigen zurück ins Flüs-sige übergeht.

    Man füllt die Maische in den Kessel – und derdarf für eine Alkoholdestillation aus Maischezu 2/3 gefüllt werden. Wenn man mehr eingießt,kann die Maische aufschäumen und der Kessel über-kochen. Wenn man dagegen Wein oder einen vorher

    hergestellten Rohbrand destilliert, dann darf manden Kessel bis knapp unter die Kante füllen.

    Ü brigens emp ehlt sich bei der Destillation vonMaische ein Kupfersieb in den Brennkesselzu legen. Ein Maischesieb hindert die festen undschweren Bestandteile einer Maische daran auf denBoden des Kessels zu sinken und dort anzubrennen.Geeignete Kupfersiebe in allen Größen bieten wirauf unserer Homepage an. Alternativ kann man auchStroh oder ein Sieb aus gekochten Weidenästen un-terlegen.

    Jetzt wird die Destille zusammengesetzt und derKessel angeheizt. Über die Geschwindigkeit desErhitzens streiten sich ein wenig die Gemüter – wennman langsam aufheizt, steigen die ersten Alkoholelangsamer auf und man kann den giftigen Vorlauf besser und exakter abtrennen - Aromastoffe könntenaber eventuell zerkochen. Trotzdem empfehlen wireher ein zu langsames Aufheizen als ein zu schnelles.Vergessen Sie nicht den Kühlkessel rechtzeitig mitkühlem Wasser zu füllen. Die Temperatur solltenach Möglichkeit um die 20° Grad liegen. Wenn

    Sie viel destillieren, können Sie einen Kühlkreislaufanschließen, indem Sie unten kaltes Wasser zulau-fen lassen. Das warme Wasser steigt nach oben und ießt über den Überlauf am Kühler wieder ab.

    Am sichersten erhitzt man den Brennkessel imWasserbad mit großer Flamme, denn das Was-serbad puffert die Hitze und sorgt für eine gute Ver-teilung der Temperaturen. Je höher der Alkoholgehaltder Maische, desto niedriger ist die Siedetemperatur.Bei einer hochprozentigen Maische kann deshalbeine Temperatur um die 85° Grad schon ausreichen.

    Bei einer Destillation im offenen Wasserbad ist es praktisch unmöglich noch Nachlaufgifte mitzudestil-

    lieren, denn die hierfür notwendigen hohen Tempe-raturen können kaum noch erreicht werden. Es ist je-

    doch möglich, dass die Gesamtmenge an Edelbrandgeringer ausfällt, weil man nicht bis zum letztenTropfen destillieren kann. Wasserbäder in allen Grö-ßen bieten wir auch auf unserer Homepage an.

    Die ersten Tröpfchen, die dann nach dem Anhei-zen durch den Kühler laufen, sind der Vorlaufund müssen weggegossen werden, denn hier sam-meln sich die wichtigsten Schadstoffe. Man kannden Unterschied am Geruch erkennen. Der Vorlaufriecht nach Lösungsmitteln, nach Industrie und Far- ben – und erst wenn kurz darauf der Trinkalkohol

    durch den Kühler tropft, riecht es gut – eben nachSchnaps.

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    7/16

    Al-Ambik ®

    www.al-ambik.com 7

    Manchmal wird der Inhalt des Brennkessels zumKochen gebracht, und dann erst der Destillier-hut aufgesetzt. Bei dieser Methode ist der Vorlaufschon verdampft, bevor die ersten Tröpfchen durchden Kühler gehen.

    Es handelt sich normalerweise nur um wenigeTropfen. Bei einer 5 Liter Destille sollte derVorlauf gerade mal den Boden eines Schnapsglases bedecken. Wer sich nicht sicher ist, destilliert sicher-heitshalber noch ein paar Tröpfchen mehr mit ab.

    Dann regulieren wir die Temperatur herunter, dasDestillat sollte jetzt zügig heraustropfen, nichtlaufen oder strömen. Ist das der Fall, dann hat man

    die richtige Temperatur zum Destillieren. Wenn nacheiner Weile der Geschmack fade wird, ist der Haupt-vorgang beendet und man trennt das nun folgendeDestillat vom vorherigen ab. Damit beginnt der Nachlauf – das ist ein fader, leicht öliger, aber erst ab92° Grad Celsius aufwärts giftiger Alkohol, den manerneut abdestillieren kann um blanken Alkohol fürHeilmittel oder Kosmetika zu gewinnen.

    Bei längeren Destilliervorgängen empfehlen wirein Fließwassersystem anzuschließen. Alterna-tiv kann man auch kaltes Wasser nachgießen oder

    Eiswürfel zugeben. Das Kühlwasser sollte jedenfallskühlen können, optimal sind Temperaturen um die20 Grad.

    Je nach dem Alkoholgehalt Ihrer Maische dürftenSie jetzt einen Edelbrand zwischen 35% und 55%Alkoholgehalt erhalten haben und können diesen nö-tigenfalls auf die angenehm trinkbaren ca. 40% her-untermischen, denn da kommen die Aromen besserzur Geltung.

    Oftmals wird doppelt destilliert, was aber imHobbybereich, bei kleineren Mengen und beiaromatischen Edelbränden nicht unbedingt Sinnmacht.

    2.3 SchadstoffeBei der Gärung der Maische und dem Destillierenkann es schnell zur Entstehung von unliebsamen Nebenprodukten wie Propanol, Aceton, Ethylacetat

    und Methanol kommen. Um so hygienischer dieMaische hergestellt wurde, um so weniger Schad-stoffe entstehen beim Gären und Destillieren. Einegenauere Aufstellung der einzelnen Schadstoffe undderen Wirkungen oder Anwendungen nden Sie inunseren Buch „Destillatio - das Buch vom traditio-nellen Destillieren“

    Glücklicherweise kann man die Schadstoffe weit-gehend entfernen, da deren Siedepunkt zumeistunterhalb des Trinkalkohols liegt. Deshalb wird lang-sam angeheizt und die ersten Tröpfchen beim Destil-

    lieren getrennt gesammelt und später weggeschüttet.Das ist auch der Grund, warum zum Alkoholdestil-lieren ein Thermometer empfohlen wird. Solangedie Temperatur beim Destillieren zügig steigt, mussman noch mit Vorlaufgiften rechnen. Erst wenn derKesselinhalt wirklich siedet und sich die Dampftem- peratur einpendelt, also nicht mehr sichtbar steigt,kann man damit beginnen den Hauptteil, unseren ei-gentlichen Edelbrand, aufzufangen und den Vorlaufabtrennen.

    Wer ohne Thermometer arbeitet und ganz si-

    cher gehen möchte, lässt einfach ein paarTröpfchen mehr beim Vorlauf, bevor er mit demEdelbrand beginnt. (Auch wenn der Alkohol direktnach dem Vorlauf der Beste ist!) Es handelt sich nor-malerweise wirklich nur um wenige Tropfen. Dar-überhinaus kann man einen Teil Methanol entfernen,indem man das Destillat noch etwa eine Stunde langauf 30° Grad erwärmt und dann erst abkühlt – Auf- passen, dass es nicht zu heiß wird, sonst verdampftauch der Alkohol!

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    8/16

    Al-Ambik ®

    8 www.al-ambik.com

    2.4 Fehler beim BrennenDer Vorlauf muss unbedingt abgetrennt werden,sonst muss erneut destilliert werden. Trotz allerHilfsmittel wie z.B. Thermometern sollten Sie hier

    auf Ihren Geruchssinn vertrauen. „Die Nase machtden Meister“, und auch in den großen Brennereienwird rein sensorisch über die Nase eines Pro s ab-getrennt.

    Auch der Nachlauf sollte rechtzeitig abgetrenntwerden – und das erweist sich als schwieriger,denn der Übergang vom Mittellauf zum Nachlauf ist ießend. Darüberhinaus können beim Nachlauf noch jede Menge aromatische Öle mit rüberkommen,weshalb man den Fusel leicht mit Aroma verwech-seln kann. Auch hier ist es besser, wenn man etwas

    großzügiger, in diesem Falle frühzeitiger, beendet.Zu starke Rekti zierung: Wer versehentlich mitzu hohem Widerstand und auf zu großer Flamme brennt, erhält eventuell einen blitzsauberen neutralenAlkohol – völlig ohne Aroma. Ebenso kann es durchzu starke oder direkte Hitzezufuhr oder durch dieVerwendung von unreifem Obst auch zum Anbren-nen der Maische kommen. Das ergibt im Alkoholeinen Fehlton, der sich nicht mehr beseitigen lässt.

    Trübungen mit milchig bläulicher Farbe entste-hen durch unsachgemäße Abtrennung – könnenaber durch Kühlung und Filtration entfernt werden.Grün-gelbliche und rot-braune Trübungen entstehenmanchmal durch die Materialien der Einmaisch-oder Brenngefäße. Farb und Geschmacksfehlerkönnen oftmals durch die Zugabe von Aktivkohle beseitigt werden.

    2.5 MengenverhältnisseBei einer kleinen 3 oder 5 Literanlage sollte beisauberer Arbeitsweise der Vorlauf maximalden Boden eines Schnapsglases bedecken, kaum

    mehr als 50 Tropfen. Danach erhalten Sie den Edel- brand – und wenn Sie den Nachlauf verwenden

    möchten, destillieren Sie weiter bis zu maximal 92°Dampftemperatur – oder eben bis es nur noch schalschmeckt.Bei einer Maische mit ca. 20% Alkohol-gehalt als Brenngut erhalten Sie etwa 0,5 ml Vorlaufzum Abkippen, 650ml – 750 ml Edelbrand und etwa225 ml Nachlauf.

    2.6 LagerungBevor sie den Selbstgebrannten lagern, solltenSie ihn noch ltern, dazu reicht es im allgemei-nen, ihn gut gekühlt durch einen Falten lter laufenzu lassen. Zur Lagerung sollten dann Glasgefäßeoder je nach Alkoholart auch Fässer aus Eichenholzverwendet werden. Auf unserer Homepage bietenwir Ihnen stets eine Auswahl hochwertiger Fässeraus amerikanischer Weisseiche an. In diesen andalu-sischen Fässern werden berühmte spanische Weine,Sherrys, Brandys und auch die schottischen Whiskysgelagert.

    Wirklich erstklassig werden die Destillate erst,wenn sie nach dem Destillieren noch eine Wei-le Kontakt mit der Luft haben dürfen. Bei der Fass-lagerung ist dieser Austausch ohnehin gewährleistetund Sie können sich die nachfolgende Prozedur spa-ren. Bei einer Lagerung in Flaschen emp ehlt es sichdiese erst nach drei Wochen fest zu verschließen undvorher den Verschluß nur lose aufzulegen oder dieFlasche mit Watte zu verschließen. Auch durch dieZugabe von Aktivkohle kann Ihr Edelbrand Aromagewinnen und Schärfe verlieren. Danach sollte esmöglich sein, Ihren Schnaps nahezu unbegrenzt zulagern. Bei qualitativ niedrigen Bränden kann sichdas Aroma schon nach etwa einem Jahr ver üchtigen – wenn Sie Zweifel an der Qualität Ihres Selbstge- brannten haben, sollten Sie ihn vorher trinken.

    Lassen Sie es sich schmecken ...

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    9/16

    Al-Ambik ®

    www.al-ambik.com 9

    3.1 Allgemeines

    Die meisten P anzen enthalten eine beträcht-liche Menge ätherischer Öle, die wir sowohl

    als Heilmittel, als auch als Duftmittel nutzen kön-nen.

    Besonders interessant für unsere Zwecke er-scheint die über 3.000 Spezies umfassende Fa-milie der Lippenblütler. Darunter nden wir unsereLieblingsp anzen, allesamt leicht zu beschaffen,heilkräftig und aromastark. Rosmarin, Lavendel,Thymian, Minze, Basilikum, Melisse, um nur eini-ge beim Namen zu nennen.

    Zur Parfümherstellung werden emp ndlichereP anzen teilweise in Fette gedrückt und spä-ter mit Alkohol herausgelöst (und unter Umständenauch wieder abdestilliert). Diese Methode möchtenwir nicht näher erläutern, denn uns geht es in ers-ter Linie um die Destillation ätherischer Öle. Dabeiunterscheiden wir zwischen der einfachen Des-

    tillation und der Dampf- oder Schleppdestillationund möchten die beiden Methoden nachfolgend beschreiben.

    3.2. Dampfdestillation

    Idealerweise werden ätherische Öle durch Was-serdampf gelöst. Hierfür gibt es spezielle Dampf-

    destillen, bei denen das P anzenmaterial nicht di-rekt in den Kessel, sondern abgetrennt durch einAromasieb, einen Aromakorb oder eine Kolonneeingebracht wird. Der Dampf (nicht das kochendeWasser!) durchdringt die obenauf gelagerten P an-zen und zieht auf besonders schonende Weise dieätherischen Öle aus dem P anzenmaterial ohnedieses zu zerkochen und die emp ndlichen Öle zu beschädigen. Diese Art der Destillation nennt manauch Schleppdestillation, weil der Wasserdampfdie ätherischen Öle mitschleppt.

    Wir bieten eine große Auswahl an Dampfdes-tillen auf unserer Homepage an, mit etwasImprovisationstalent können Sie aber auch fast jede normale Destille zu einer Dampfdestille um- bauen. Glücklicherweise ist der Kesselhals zumeistrecht weit, und wenn man da z.B. einen Gazebeuteloder einen Drahteinsatz mit dem zu destillierendenP anzenmaterial einhängt und den Kessel untenmit Wasser füllt, kann man auch in einem norma-len Alembik im Dampf destillieren. Wichtig dabeiist, dass die P anzen nicht ins Wasser hängen unddass der Dampf wirklich durch das P anzenmateri-al durchdampft, damit er die ätherischen Öle lösenkann. Umso mehr P anzen Sie einfüllen, umso hö-her wird der Ertrag an ätherischem Öl werden. Siedürfen die P anzen fest in den Hut oder in die Ko-lonne Ihrer Destille eindrücken und stampfen umeine möglichst große Menge unterzubekommen.Und haben Sie keine Angst, der Dampf ndet sicherseinen Weg durch die P anzen.

    Teil III: Destillation ätherischer Öle

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    10/16

    Al-Ambik ®

    10 www.al-ambik.com

    Bei der Dampfdestillation sollte man den Kesselschnell und auf großer Flamme erhitzen um einaromatisches, kräftiges Öl zu erhalten. VergessenSie nicht am anderen Ende den Kühlkessel mit kal-tem Wasser zu füllen, denn das ist auch hier wich-tig, damit der Dampf wieder kondensieren kann.

    Das fertige Destillat besteht in der Hauptsacheaus einem duftendem Wasser (Hydrolat) undeiner obenaufschwimmenden dünnen Schicht Öl.Dies ist unser hochwertiges ätherisches Öl, welcheswir nun vom Hydrolat abtrennen müssen. Hierzuverwendet man je nach Menge entweder eine Mess- pipette, einen Scheidetrichter oder einen Automa-tischen Ölabscheider. Wenn noch Öl in den P an-zen vorhanden ist, kann man das Hydrolat wiederzurückgießen und erneut destillieren. Das Ergeb-nis dieser zweiten Destillation sollte aber getrenntaufbewahrt werden, denn es besitzt nicht mehr diehohe Qualität der ersten. Die Dampfdestillation istvor allem für den schonenden Auszug ätherischerÖle die beste und ergiebigste Methode.

    3.3. Einfache Destillation

    Wesentlich einfacher ist es normal zu destil-lieren. Hierfür gibt man das P anzenmate-

    rial mit reichlich Wasser in den Brennkessel undheizt diesen zügig auf. Am ertragreichsten wirddas Ergebnis, wenn die P anzen vorher schon einoder zwei Tage im Wasser ziehen durften. Auchhier sollten Sie nicht vergessen, den Kühlkessel mitkaltem Wasser zu füllen und gelegentlich die Tem- peratur zu fühlen. Wenn es zu heiß wird, Eiswürfeldazugeben oder kaltes Wasser nachgießen.

    Wie bei der zuvor beschriebenen Dampfdestil-lation nimmt der Wasserdampf nun die Öle

    mit, kondensiert im Kühler, und das fertige Destil-

    lat tropft heraus. Auch hier muss das Öl vom Was-ser getrennt werden. Aufpassen, dass zum Ende

    nichts anbrennt, denn wenn das Wasser verdampftist, bleiben die P anzenrückstände alleine in derBrennblase und können leicht ansetzen.

    Im allgemeinen ist die Verwendung von frischenP anzen ergiebiger und deshalb zumeist em- pfehlenswerter. Keine Regel ohne Ausnahme undso gibt es viele P anzen (z.B. Minze, Rosmarin,Thymian), die auch in getrocknetem Zustand nocheine große Menge ätherischer Öle beinhalten und beim Lavendel wird der Ertrag sogar höher, wennman angetrocknete P anzen verwendet. Übrigens

    kann man frische P

    anzen sofort abdestillieren,während man getrocknete P anzen vorher in Was-ser einweichen sollte.

    Viel Spaß bei der Herstellung von eigenen Par-fumes, P ege- und Kosmetikprodukten und bei der Anwendung von Aromen und Düften ...

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    11/16

    Al-Ambik ®

    www.al-ambik.com 11

    Teil IV: Alchemie & Spagyrik4.1 Prinzipien

    Man kann in der alchemistischen Kunst auf viel-fältigste Weise destillieren und die Aggregats-

    zustände verändern. So kann es durchaus sein, dassauch aus festen Stoffen durch Hitzezufuhr Gase oderFlüssigkeiten mit einer Destille ausgezogen werdenmüssen. Die Alchemie beschränkt sich nicht auf nurauf ein Thema, sondern versucht, ganzheitlich dieStoffe in ihre Prinzipien zu zerlegen und neu zusam-menzufügen. Das können Kräuter ebenso sein wieHolz, Steine, Metalle, Blut, was auch immer. Wirliefern hier keine Anleitung für das „Elixier des Le- bens“ oder „den Stein der Weisen“, sondern nur einekleine Anregung und grundlegende Gedanken zurHerstellung von spagyrischen Heilelixieren.

    Nach alchemistischer Auffassung besteht jeglicheMaterie aus den gleichen drei philosophischenPrinzipien, die wir nachstehend ein wenig beschrei- ben möchten.

    4.2 Sulphur (Schwefel)Schwefel repräsentiert die Seele, das Bewusstsein,das feurige, aktive, brennende Prinzip. Um einvollwertiges spagyrisches P anzenelixier herzustel-len, müssen wir zuerst die Seele der P anze isolierenund das geht über die Destillation ganz einfach. Wirhaben es bereits im vorherigen Kapitel mit der Öl-destillation getan. Die Seele der P anze besteht ausden ätherischen Ölen, die wir ganz einfach durchDestillation gewinnen und dann vom Wasser abtren-nen. Das ätherische Öl ist die Seele der P anze!

    4.3 Merkur (Quecksilber)

    Merkur oder Quecksilber symbolisiert das Le- bensprinzip, den Geist, das Flüchtige und das

    Ätherische ebenso wie den passiven Teil, das Vor-handene, das Dasein.

    Um den Lebensgeist einer P anze zu erhalten,müssen wir (nachdem wir den Sulphur abdes-tilliert haben) die verbliebene P anzensuppe wiedermit den Resten aus der Brennblase mischen unddann vergären. Hier kommen uns die Hinweise beider Maischeherstellung zugute. Am Besten nimmtman einen großen Glasballon und vergärt das Ganze(nötigenfalls unter Zugabe von etwas Zucker) mitWeinhefe. Im Vergärungsgefäß nden wir die vierElemente: die P anzen mit dem Zucker geben dasElement Erde, das Element Luft löst sich sichtbar inForm von Gasen, Feuer wird durch die Wärmeent-wicklung bei der Vergärung erkennbar und Wasserist die Flüssigkeit.

    In der Mitte dieser vier Elemente entsteht jetztder Alkohol, der aber mit keinem der Elementegleichzusetzen ist. Dieser Alkohol entspricht un-serem Merkur. Das Lebensprinzip wird fest, indemes sich zu Alkohol verdichtet, daher auch der NameAqua Vitae (Lebenswasser). Den Alkohol müssenwir nun abdestillieren und durch mehrfache Destil-lation konzentrieren – also vom Wasserüberschussreinigen, bis nur noch das blanke (hochprozentige)Lebenswasser übrig bleibt.

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    12/16

    Al-Ambik ®

    12 www.al-ambik.com

    4.4 Sal (Salz)Das Sal ist das Feste, der Körper, die Materie imeigentlichen Sinne und lässt sich aus den ver- bliebenen P anzenresten in der Destillierblase ge-

    winnen. Allerdings sollte man hierzu nicht die Des-tille benutzen, sondern lieber eine kleine gußeiserneoder kupferne Pfanne.

    Wir geben die P anzenreste aus der Destillier- blase in die Pfanne und erhitzen langsam, solange, bis alles verbrannt ist. Das klingt zunächstungewöhnlich, muß aber sein um die Salze zu ge-winnen. Man erhitzt, bis sich nur noch weiße Aschein der Pfanne be ndet. Es wird kalziniert, was im al-chemistischen „Weißmachung“ bedeutet. Aber Ach-tung, die Pfanne darf nicht zu heiß werden, denn ab

    800 Grad können die Salze schmelzen. Lieber übereine lange Zeit ruhig weiterheizen, als die Salze zuschnell zu heiß werden zu lassen. Allmählich wan-delt sich alles in weiße Asche. Wenn sich die Farbenicht weiter aufhellt, ist die Kalzination beendet.

    Jetzt müssen die wasserlöslichen von den wasser-unlöslichen Salzen getrennt werden. Dafür gebenwir etwa die dreifache Menge destillierten Wassers(kann man natürlich selber machen, in dem manWasser stark erhitzt und destilliert!) über die weißeAsche und rühren um. Dabei löst sich ein Teil der

    Salze im Wasser. Um wirklich alle Salze zu bekom-men, muss die Asche mehrfach mit destilliertem

    Wasser verrührt und abschließend durch einen Filter(Falten lter) gegossen werden. Das Filtrat kommt jedes Mal zu der bereits ge lterten Flüssigkeit – unddie am Ende übriggebliebenen wasserunlöslichenSalze nden sich im Filter wieder.

    Die wasserlöslichen Salze sind im Wasser gelöstund wenn man bei niedrigen Temperaturen das

    Wasser in einer Pfanne vorsichtig eindampft, bleibenam Ende die Salze übrig. Die Salze sollten zum Endeklar und weiß sein, sonst war die Dauer der Kalzina-tion nicht ausreichend. Das Salz ist dann noch durchP anzen- oder Aschenreste verunreinigt.

    4.5 Ganzheitliche ElixiereWenn man die in ihre Prinzipien zerlegten P an-zen wieder zusammenfügt, den Sulphur aufdas Sal gießt und den Merkur dazu gibt, erhält manein hochwirksames spagyrisches Elixier, das alleEigenschaften und Inhaltsstoffe der ursprünglichenP anze in konzentrierter Form enthält.

    Man kann nach den alchemistischen Prinzipienauch Essenzen, Tinkturen und P anzensteineherstellen und dabei eine Menge über die Zusam-menhänge der Natur erfahren. Das eigentliche Zielin der Alchemie ist es, diese Vorgänge auf das eigeneLeben anzuwenden, sich von allem Über üssigen zu befreien und in eine höhere Ebene transformieren.

    Viel Spaß bei allen Experimenten. Wir möchtennoch raten nicht allzulange bei Versuchen rund

    ums Goldmachen hängen zu bleiben.

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    13/16

    Al-Ambik ®

    www.al-ambik.com 13

    Viel gesagt und doch nicht alles, denn sicher ist esunmöglich, alles, was es zum Destillieren zu sa-gen gibt, aufzuschreiben. Das Wissen um die Destil-lation und deren Möglichkeiten wurde über tausendevon Jahren gesammelt und wird nicht umsonst auchheute noch als „die hohe Kunst“ bezeichnet. Wirmöchten mit diesem Heftchen nur eine kurze Anlei-tung zum Destillieren und vielleicht einen Überblicküber einige traditionelle Anwendungen geben. Wersich eine Destille zulegt, wird schon wissen, was erdamit machen möchte und kann sich entsprechendseiner Vorstellungen zu seinem Themengebiet weiterinformieren.

    Beim Alkohol ist das recht einfach, denn fast jeder kennt einen „Schnapsbrenner“ in seinerUmgebung. Außerdem existieren jede Menge Inter-netseiten und auch etliche gute Fachbücher und Zeit-schriften zum Thema. Bei den ätherischen Ölen siehtdas leider etwas schwieriger aus und tatsächlich ken-nen wir selbst kein wirklich gutes Buch zur Destil-lation ätherischer Öle. Eine Menge Bücher erklärenzwar die Anwendungen und Möglichkeiten der ein-zelnen Öle, aber kaum eines geht näher auf derenHerstellung ein. Am besten geeignet erscheint unsnoch der überaus spannende Roman „Das Par-füm“ von Patrick Süskind. Noch schwerer wirdes bei der Spagyrik & Alchemie, denn zu diesemThema gibt es nur selten etwas Sinnvolles imBuchhandel. Es bleibt das eigene Studium mitHilfe der alten Schriften.

    Auf unserer sehr umfangreichen Internet-seite www.destillatio.com stellen wirdie interessantesten und besten deutschspra-chigen Bücher zu den jeweiligen Themen- bereichen vor. Wir haben alle gelesen undempfehlen nur die wirklich Lesenswerten,auch wenn diese teilweise nur noch inAntiquariaten zu nden sind. Um die Lü-cken zu schließen arbeiten wir ständigan Erweiterungen unserer Homepageund an neuen Büchern rund um die Destil-lation. An dieser Stelle möchten wir Ihnen vor allemunser Buch „Destillatio - das Buch vom traditio-nellen Destillieren“ (ISBN 3-8334-1066-3) empfeh-len. Das Buch behandelt neben einem umfassendengeschichtlichen Überblick und einer Vorstellung dereinzelnen Destillenmodelle alle in dieser Broschüre

    genannten Themen und sogar noch ein paar weitere.Der größte Teil ist aber der Herstellung von Alkoho-

    len und ätherischen Ölen gewidmet.

    So oder so wünschen wir allen Lesern dieses Heft-chens viel Spaß beim Destillieren (und bei allenanderen Dingen). Wenn Sie Fragen haben, Verbesse-rungsvorschläge oder gar Fehler mitteilen möchten,dann wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie uns dieseeinfach kurz mitteilen könnten, am besten per E-Mail an aleman @al-ambik.com

    Wenn Sie Ihre Destille p eglich behandeln, sollte sie

    Ihnen lange Zeit bei allen Experimenten gute Diens-te leisten. Wir kennen Familien, die seit über 150

    Jahren mit der gleichen Destille brennen.

    Auf gutes GelingenKai Möller

    Destillatio - das Buch vom traditionellen Destillie-ren“ 168 Seiten, ISBN 3-8334-1066-3) 16,90.- Euro

    Teil V: Das Nachwort

    D es t i l l at i o

    Ed i t o r i al U N I C O

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    14/16

    Al-Ambik ®

    14 www.al-ambik.com

    Wichtig – bitte lesen! Grundreinigung & SterilisationWenn Sie eine neue Destille erhalten, ist es vordem ersten Destillieren wichtig die Destille zureinigen und zu sterilisieren sowie eventuelle inorga-nische Substanzen wie Kupfersulphat zu entfernen.Kupfersulphat (Grünspan) entsteht durch den Kon-takt von Kupfer mit der Luft. Bei Bedarf sollte dieserReinigungsprozess jährlich wiederholt werden.

    Sie benötigen dazu außer reichlich Wasser auchnoch Roggenmehl, und zwar etwa 10 – 15% der

    Brennkesselgröße. Bei einer 10 Liter Destille bei-spielsweise wären das 1 bis 1,5 Kilo Roggenmehl.Füllen Sie den Brennkessel zu etwa ¾ mit Wasserund heizen Sie auf. Je nach Art und Größe Ihrer Des-tille können Sie einen Elektroherd, einen Gasbren-ner, Spirituskocher oder ein offenes Feuer benutzen.Starten Sie mit großer Flamme. Wenn das Wasserzu kochen beginnt, schalten Sie auf eine niedrigereTemperatur, geben Sie den größten Teil des Rog-genmehls in den Kessel und rühren mit einem Holz-löffel gut um. Jetzt setzen Sie mit leichtem Druckden Hut auf den Kessel und schließen Sie Geistrohrund Kühlkessel an. Füllen Sie den Kühlkessel mitWasser, es ist aber nicht nötig ein Fließwassersystemanzuschließen, das Wasser im Kessel ist für diesenZweck völlig ausreichend.

    Verrühren Sie das restliche Roggenmehl zu einerdicken Paste und verwenden Sie diese (wennnötig) als Dichtung für die Einzelteile Ihrer Destille.Dazu drücken sie einfach mit den Fingern oder miteiner Spachtel die Paste in die Ritzen zwischen denEinzelteilen. Wenn Sie fertig sind, sollte das Ganzein etwa aussehen wie auf dem nachstehenden Foto.

    Jetzt lassen Sie das Wasser im Kessel bei norma-ler Hitze eine Weile vor sich hin brodeln, bis derVorgang sich dem Ende zuneigt und die meiste Flüs-sigkeit aus dem Kessel abdestilliert wurde. PassenSie gut auf, dass nichts anbrennt. Löschen Sie dasFeuer und reinigen Sie den Kühlkessel und den Hutvon außen mit kaltem Wasser, solange die Destillenoch heiß ist. Wenn Sie merken, dass das restlicheWasser im Kessel aufhört zu kochen und kein Druckmehr auf den Dichtungen ist, können Sie mit einemkurzen Handballenschlag den Hut wieder vom Kes-sel lösen. Waschen Sie den Hut der Destille ebenfallsmit kaltem Wasser und eventuell mit einem weichen

    Lappen. Entfernen Sie dabei auch die Reste der Rog-genmehldichtung sorgfältig. Dann füllen Sie den Hutmit Wasser, schließen ihn erneut an die Kühlspiralean und lassen das Wasser durchlaufen um auch diesevon Innen zu reinigen. Nachdem Sie Ihre Destille aufdiese Art grundgereinigt haben können Sie unbesorgtmit dem Destillieren beginnen.

    Der genietete Brennkessel

    Bei den genieteten Brennkesseln gilt es noch

    einige Besonderheiten zu beachten. Zwischenden Einzelteilen des Kessels ist eine biologische

    Teil VI: Tipps & Tricks

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    15/16

    Al-Ambik ®

    www.al-ambik.com 15

    Dichtung aus Leinöl, gemahlenem Leinstroh undRoggenmehl aufgetragen. Diese Mischung sollteim Laufe der ersten drei Destillationen größtenteilsverschwunden und in die Naht geschmolzen sein.Benutzen Sie eine genietete Destille erst nach derdritten Destillation für hochwertige Destillate um zuverhindern, dass Ihr Selbstgebrannter nach Leinölschmeckt. Versuchen Sie nicht mit Gewalt die Dich-tungsrückstände zu entfernen, denn das könnte zuUndichtigkeiten im Kessel führen. Die Rückständewerden nach und nach verschwinden und sind ge-sundheitlich völlig unbedenklich. Destillieren Sie bei einer genieteten Destille nach der Grundreini-gung einfach noch zweimal mit Wasser, danach soll-te sie perfekt für die nächsten Jahre präpariert sein.Das Innere Ihrer Destille sollte jetzt komplett saubersein und Sie können mit der „hohen Kunst des Des-tillierens“ beginnen.

    Tipps für Eilige:Wenn Ihnen die traditionellen Prozeduren zuumständlich erscheinen, können Sie die Des-tille bei der jährlich anstehenden Reinigung auchmit Essigessenz oder Schwefelsäure schrubben undsofort anschließend mit Wasser klarspülen. Beach-ten Sie aber, dass dies die „brutale“ Methode ist.Die konzentrierte Säure greift das Kupfer an und

    entfernt die alleroberste Schicht. Ihre Destille wirdzwar blitzsauber, aber auch mit jedem Mal um eineWinzigkeit dünner. Den äußeren Bereich polierenSie am besten mit einer professionellen Kupferrei-nigungspaste.

    Wenn Ihnen die traditionelle Dichtungsmethodemit der Paste aus Roggenmehl zu umständlcherscheint dürfen Sie auch Te onband um die zudichtenden Stellen wickeln. Das geht schnell unddichtet zuverlässig.

    Reinigung von Dekoartikeln:

    Manche unserer Artikel sind mit einer Schutz-schicht versehen um den ursprünglichen Kup-ferglanz zu erhalten. Wenn Sie so einen Artikel fürLebensmittel verwenden möchten, dann müssen Siediese Schutzschicht zuerst entfernen. Kochen Siehierfür alle Kupferteile ca. 15 Minuten lang in Soda-wasser. Soda sollte es in jeder Drogerie geben, not-falls in der Apotheke. Davon geben Sie etwa einenhalben Teelöffel auf einen Liter Wasser und wenndas ganze kocht, geben Sie die Kupferteile dazu.Jetzt können Sie den Schutzlack abziehen und mitWasser klarspülen.

    Genietete Kessel nachdichtenWenn bei einem genieteten Kessel nach vielenJahren der Dampf an den Nähten austritt,dann können Sie mit dieser Methode die Nähte wie-

    der dichten. Sie benötigen Wasser, Asche und Wein- blätter. Verwenden Sie nach Möglichkeit die Aschehochwertiger Hölzer, etwa 20% des Kesselvolumensund grüne Weinblätter, die aber bereits einige Tagevorher gep ückt wurden. Wie schon beim Grundrei-nigungsprozess füllen Sie die Asche, kleingerupfteWeinblätter und Wasser in den Kessel und heizen an.Setzen Sie kurz vor dem Siedepunkt den Helm aufund montieren Sie den Kühler. Die Asche und dieWeinblätter sollten jetzt in die Dichtung eindringenund diese zuverlässig für die nächsten Jahre dichten.

    Keine Angst, die Photos auf diesen Seiten stammenvon einer 150 Jahre alten Kupferdestille mit ara- bischem Hut die noch immer regelmäßig verwendetwird. Der Besitzer erinnert sich kaum an die letzteDichtungsprozedur, denn die hatte sein Vater im Jah-re 1932 vollzogen.

    Sonstige Tipps:K upfer ist sehr wärmeleitfähig. Zu starkes Er-hitzen der Brennblase oder anderer Kupfer-teile in trockenem Zustand kann dazu führen, dassdie Lötstellen schmelzen oder das Material sprödewird. Deshalb sollte die Destille möglichst niemalstrocken erhitzt werden. Benutzen Sie nur Holz oderPlastiklöffel, wenn Sie im Brennraum umrührenoder kratzen.

    Verfärbungen ins braune oder grüne bei Kupfersind völlig normal. Kupfer bildet im Laufe derZeit eine Patina aus und schützt sich dadurch selbstvor Oxidation. Diese Verfärbungen sind normaler-weise erwünscht, vor allem beim Kochen und Des-tillieren, und zeugen von der Qualität des Kupfers.Wenn Sie möchten, können Sie den ursprünglichenKupferglanz erhalten, indem Sie nach jeder Benut-zung zuerst alles gut abspülen und dann mit einerguten Kupferpaste nachpolieren. Niemals mit krat-zigen Putzhilfen reinigen. Bereits völlig verfärbteKupferteile kann man mit Säure schnell wieder aufHochglanz polieren. Beachten Sie hierzu die üb-lichen Sicherheitshinweise und vorstehenden Tippfür Eilige.

    K upfer ist ein weiches Metall und kann ohneweiteres gebogen und geformt werden. SollteIhre Destille eine kleine Beule haben, so kann dasohne großen Aufwand schnell wieder gerichtet wer-

  • 8/18/2019 Infos Zum de Still i Eren 16

    16/16

    Al-Ambik ®

    16 l bik

    den. Am besten mit leichten schnellen Schlägen miteinem kleinen Gummi- oder Plastikhammer. Aucheventuell verbogene Rohre können ohne weiteres indie richtige Richtung gebogen werden.

    Sollte einmal eine Undichtigkeit auftreten, könnenSie diese auch bei einem Spengler oder Installa-

    teur löten lassen. Achten Sie aber bitte auf blei- undcadmiumfreies Lot, wenn Sie weiterhin lebensmit-telecht destillieren wollen.

    Wenn Sie im Wasserbad destillieren, kann esschwierig sein, die Destille stabil zu hal-ten, weil diese leichter ist als das Wasser und auf-schwimmt. Biegen Sie sich aus einem Drahtkleider- bügel eine Halterung und befestigen Sie die Destillean den Topfhenkeln. Unsere neuen Wasserbäder wer-den mit einer speziellen Halterung geliefert.

    Bei Problemen denken Sie immer daran, mit wie-viel Improvisationstalent und Einfallsreichtumdie alten Ägypter, Inder und Chinesen solche Pro- bleme wohl gelöst haben. Zum Destillieren gehörtauch eine gehörige Portion Geduld und ich wünscheIhnen, dass Ihre Geduld reichlich belohnt wird.

    Ein gutes Gelingen bei allen DestillationenKai Möller

    Unsere deutsche Homepage:http://www.destillatio.com

    Reinzuchthefe Trocken

    Lösen Sie ein Päckchen (5g) unserer Reinzucht-hefe in ca. 50 ml handwarmem Wasser auf undlassen Sie den Ansatz 15 Minuten ruhen, bevor Siedie Hefe dann zu Ihrer Maische geben. Die Maischesollte nach Möglichkeit bereits Zimmertemperatur

    haben. Verwenden Sie ein ausreichend dimensio-niertes Gefäss, denn mit Schaumbildung ist zu rech-nen. 5 Gramm sind ausreichend für bis zu 50 LiterMaische. Vergären und lagern Sie die Maische mög-lichst zwischen 17° und 25° Grad.Hefenährsalz

    Geben Sie je 5 Liter Maische ca. 1 Gramm vonunserem Hefenährsalz zu und verrühren Siegut. Idealerweise sollte das Nährsalz vor der Hefezugegeben und verrührt werden.Turbohefe

    Die Turbohefen beinhalten bereits Hefenähr-salze und Mineralien und können direkt in dieMaische gegeben werden. Verrühren Sie gut undverwenden Sie einen ausreichend dimensionierten

    Gärbehälter, denn Sie müssen mit starker Schaum- bildung rechnen. Ein Päckchen Turbohefe genügt für25 Liter Zuckerwasser - oder bis zu 100 Liter Mostoder Obstmaische. Bei Zuckerwasser emp ehlt essich den Zucker in kochendem Wasser zu lösen unddann abkühlen zu lassen. Vergären Sie zwischen 18°und 29° Grad und destillieren Sie möglichst hoch- prozentig oder doppelt. Den so erhaltenen neutralenAlkohol können Sie mit unseren Essenzen & Aro-men schnell zu Ihrem Lieblingsgetränk verwandeln.Aromen & Essenzen

    Bitte beachten Sie die jeweilige Beschreibungfür genaue Angaben. Je nach Essenz verrührenSie hochprozentigen Alkohol, die Aromaessenz undnach Bedarf Zucker. Wenn Sie das ganze dann nochein paar Tage ruhen lassen, können Sie Ihren selbst-gemachten Lieblngsdrink genießen.Alkoholmeter

    Alkoholmeter bemessen das spezi sche Gewichteiner Spirituose (Alkohol-Wassermischung)und müssen frei in der zu messenden Flüssigkeitschwimmen. Verwenden Sie am besten einen Meß-zylinder oder eine Vorlage. Die Temperatur sollte bei 20° Celsius liegen für ein exaktes Messen. Beiabweichenden Temperaturen müssen Sie die Ab-weichung vom Alkoholgehalt errechnen. Bei Alko-holmetern mit Thermometer kann anhand der er-weiterten Messskala auch der genaue Alkoholgehalt bei abweichenden Temperaturen abgelesen werden.Zum Messen des Alkoholgehaltes in einem Wein,Likör oder in einer Maische benötigen Sie ein Vi-nometer.

    Warnung: Das Destillieren von Alkohol oder der Besitz einer Destille kann in Ihrem Heimatland verbotensein. Erkundigen Sie sich bitte bei Ihrem zuständigen Zollamt. Unsachgemäße Benutzung kann Ihre Gesundheitschädigen. Wir übernehmen keinerlei Verantwortung für rechtliche oder gesundheitliche Probleme, die sich aus

    der unsachgemäßen Benutzung unserer Destillen ergeben.