2
4. Analyse von biologisehem Material 391 Mentiflzierung yon 5,8-Peroxid-Steroiden dureh Gas-Chromatographie. G.A. BLONDIN, B. D. KUI~ARNI, J. P. JOlZN,R. T. van ALL]m, P. T. RUSSELL und W. R. Nxs [1]. Die 5,8-Peroxide yon Ergosterin und 7-Dehydrocholesterin geben bei der Gas-Chromatographie ein charakteristisches Muster yon Pyrolyseprodukten, im Gegensatz zu den anderen Sterinen, die nur einzelne Gipfel zeigen. -- Die Gas- Chromatographie erfolgt an einer Tragerphase aus 0,92 ~ I~itril-SilieongummiXE60 auf silanisiertem Kieselgur-Anakrom AB (90--100 mesh) mit Stickstoff als Tr~iger- gas bei 230~ Als Detektor wird eine Ionenkammer sowie ein Massenspektro- meter verwendet. Weiterhin wird die Praparation yon 14C-markiertem 7-Dehydro- cholesterin und der 5,8-Peroxide beschrieben. 1. Anal. Chem. 89, 36--40 (1967). Dept. Chem., Univ. Worcester, Mass. (USA). A. NIEI~ANN Infrarotspektrophotometrie der Steroide. IV. Halogenderivate. H. MA~TSC~ und F. HODO~AN[1]. Die Valenzschwingungen der Kohlenstoff-Halogenbindung be- finden sieh im Bereich yon 500--1100 em-1. Ihre Position wird dureh die Art des Halogens bestimmt. Die Frequenz der Banden steigt der Reihenfolge gemini: C--J ~ C--Br ~ C--C1 ~ C--F. Im Falle ein und desselben Halogens sinkt die Frequenz, je naeh der Anzahl der sich am selben Kohlenstoffatom befindenden Halogenmolekeln, wie folgt: RCH~--X~ R2CH--X~ I~3C--X. -- Die De- formationsschwingungen der C-Halogen-Gruppen befinden sich im Gebiet der sehr niedrigen Frequenzen und bleiben hiermit auBerha]b des Mei~bereiches gebr~uch- licher Spektrophotometer. -- 1. Monohalogenderivate. a) Monochlorsteroide. Die C-Chlor-Valenzbande erscheint im Falle einer ~quatorialen Anordnung der C-Chlor- Gruppe bei wesentlich h6heren Frequenzen als bei axia]er Anordnung. Die Frequenz- differenzen zwischen den beiden Anordnungen sind oft sogar gr6i~er als diejenige, die bei den epimeren Deutero-, Hydroxy- oder Acetoxysteroiden beobachtet werden k6nnen. Diese Tatsaehe ist in der Strukturaufkli~rung yon besonderer Wiehtigkeit.-- Im Falle einiger epimerer Halosteroide konnte auch eine Intensit~tsdifferenz dieser Banden festgestellt werden. Die ~Lquatorialen Valenzbanden (e ~ 100--150) sind gew6hnlich yon h6herer Intensit~t als diejenigen der entsprechenden axialen Verbindungen (s : 70--110). -- b) Monobromsteroide. Wie auch bei den Chlor- derivaten, absorbieren die iiquatorialen C-Brom-Bindungen (s ~ 70--135) bei h6heren Frequenzen als die axialen (s = 45--95) und sind im allgemeinen kr~ftiger als die letzteren. Dieser Umstand erm6glicht die klare Unterscheidung der epimeren Bromverbindungen, obzwar die C-Brom-Valenzbanden -- sowohl der ~quatorialen wie auch der axialen Bindungen -- weniger kr~ftig sind als diejenigen der ent- sprechenden C-Chlor-Bindungen. -- c) Mono]odsteroide. Ffir eine Reihe yon 3fi-Jod- steroiden ist eine ~hnliche Absorption zwischen 678--681 cm-1 kennzeiehnend, die ebenfalls einer C-Jod-Valenzschwingung zugeschrieben wurde. -- 2. Dihalogen- derivate. Steroide Iait zwei oder mehr Halogenatomen im Molekii], die jedoeh dureh hinreichende Entfernung getrennt sind, um einander gegenseitig nicht zu beeinfiussen, zeigen C--X-Valenzbanden bei Frequenzen, die denjenigen der Mono- halogenderivate naheliegen. GrSl~ere Abweichungen werden jedoch bei ~-Dihalo- Steroiden gefunden. Die Einffihrung eines ~quatorialen Halogenatoms in die ~-Lage fibt gar keinen wahrnehmbaren Einflul~ auf ein benachbartes Halogen aus, wo- gegen ein benachbartes axiales Halogenatom die Frequenz eines anderen Halogen- atoms tiefgehend beeinflul~t, wobei Verschiebungen bis zu 150 cm-1, in Richtung der niedrigeren Frequenzen, entstehen. -- 3. o~-Keto-halogenderivate. Die Frequenz der C-Halogen-Schwingungen wird besonders stark durch das Vorhandensein yon Keto-Gruppen in ihrer unmittelbaren Naehbarschaft beeinfluBt. Zur Bestimmung der Lage yon C-Flalogen-Bindungen in a-halogenierten Ketonen wird aufler der

Infrarotspektrophotometrie der Steroide. IV. Halogenderivate

  • Upload
    g-krall

  • View
    216

  • Download
    4

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Infrarotspektrophotometrie der Steroide. IV. Halogenderivate

4. Analyse von biologisehem Material 391

Mentiflzierung yon 5,8-Peroxid-Steroiden dureh Gas-Chromatographie. G.A. BLONDIN, B. D. KUI~ARNI, J. P. JOlZN, R. T. van ALL]m, P. T. RUSSELL und W. R. Nxs [1]. Die 5,8-Peroxide yon Ergosterin und 7-Dehydrocholesterin geben bei der Gas-Chromatographie ein charakteristisches Muster yon Pyrolyseprodukten, im Gegensatz zu den anderen Sterinen, die nur einzelne Gipfel zeigen. -- Die Gas- Chromatographie erfolgt an einer Tragerphase aus 0,92 ~ I~itril-SilieongummiXE 60 auf silanisiertem Kieselgur-Anakrom AB (90--100 mesh) mit Stickstoff als Tr~iger- gas bei 230~ Als Detektor wird eine Ionenkammer sowie ein Massenspektro- meter verwendet. Weiterhin wird die Praparation yon 14C-markiertem 7-Dehydro- cholesterin und der 5,8-Peroxide beschrieben.

1. Anal. Chem. 89, 36--40 (1967). Dept. Chem., Univ. Worcester, Mass. (USA). A. NIEI~ANN

Infrarotspektrophotometrie der Steroide. IV. Halogenderivate. H. MA~TSC~ und F. HODO~AN [1]. Die Valenzschwingungen der Kohlenstoff-Halogenbindung be- finden sieh im Bereich yon 500--1100 em -1. Ihre Position wird dureh die Art des Halogens bestimmt. Die Frequenz der Banden steigt der Reihenfolge gemini: C- - J ~ C--Br ~ C--C1 ~ C--F. Im Falle ein und desselben Halogens sinkt die Frequenz, je naeh der Anzahl der sich am selben Kohlenstoffatom befindenden Halogenmolekeln, wie folgt: R C H ~ - - X ~ R 2 C H - - X ~ I~3C--X. -- Die De- formationsschwingungen der C-Halogen-Gruppen befinden sich im Gebiet der sehr niedrigen Frequenzen und bleiben hiermit auBerha]b des Mei~bereiches gebr~uch- licher Spektrophotometer. -- 1. Monohalogenderivate. a) Monochlorsteroide. Die C-Chlor-Valenzbande erscheint im Falle einer ~quatorialen Anordnung der C-Chlor- Gruppe bei wesentlich h6heren Frequenzen als bei axia]er Anordnung. Die Frequenz- differenzen zwischen den beiden Anordnungen sind oft sogar gr6i~er als diejenige, die bei den epimeren Deutero-, Hydroxy- oder Acetoxysteroiden beobachtet werden k6nnen. Diese Tatsaehe ist in der Strukturaufkli~rung yon besonderer Wiehtigkeit.-- Im Falle einiger epimerer Halosteroide konnte auch eine Intensit~tsdifferenz dieser Banden festgestellt werden. Die ~Lquatorialen Valenzbanden (e ~ 100--150) sind gew6hnlich yon h6herer Intensit~t als diejenigen der entsprechenden axialen Verbindungen (s : 70--110). -- b) Monobromsteroide. Wie auch bei den Chlor- derivaten, absorbieren die iiquatorialen C-Brom-Bindungen (s ~ 70--135) bei h6heren Frequenzen als die axialen (s = 45--95) und sind im allgemeinen kr~ftiger als die letzteren. Dieser Umstand erm6glicht die klare Unterscheidung der epimeren Bromverbindungen, obzwar die C-Brom-Valenzbanden -- sowohl der ~quatorialen wie auch der axialen Bindungen -- weniger kr~ftig sind als diejenigen der ent- sprechenden C-Chlor-Bindungen. -- c) Mono]odsteroide. Ffir eine Reihe yon 3fi-Jod- steroiden ist eine ~hnliche Absorption zwischen 678--681 cm -1 kennzeiehnend, die ebenfalls einer C-Jod-Valenzschwingung zugeschrieben wurde. -- 2. Dihalogen- derivate. Steroide Iait zwei oder mehr Halogenatomen im Molekii], die jedoeh dureh hinreichende Entfernung getrennt sind, um einander gegenseitig nicht zu beeinfiussen, zeigen C--X-Valenzbanden bei Frequenzen, die denjenigen der Mono- halogenderivate naheliegen. GrSl~ere Abweichungen werden jedoch bei ~-Dihalo- Steroiden gefunden. Die Einffihrung eines ~quatorialen Halogenatoms in die ~-Lage fibt gar keinen wahrnehmbaren Einflul~ auf ein benachbartes Halogen aus, wo- gegen ein benachbartes axiales Halogenatom die Frequenz eines anderen Halogen- atoms tiefgehend beeinflul~t, wobei Verschiebungen bis zu 150 cm -1, in Richtung der niedrigeren Frequenzen, entstehen. -- 3. o~-Keto-halogenderivate. Die Frequenz der C-Halogen-Schwingungen wird besonders stark durch das Vorhandensein yon Keto-Gruppen in ihrer unmittelbaren Naehbarschaft beeinfluBt. Zur Bestimmung der Lage yon C-Flalogen-Bindungen in a-halogenierten Ketonen wird aufler der

Page 2: Infrarotspektrophotometrie der Steroide. IV. Halogenderivate

392 Bericht: SpezMle analytisehe Methoden

C-Halogen-Valenzschwingung oft jene Methode verwendet, welche auf der charak- teristischen Verschiebung des C=O-Valenzbandes dureh ein ~quatoriales Halogen- atom beruht. Ira Gegensatz zu einfachen Halogensteroiden erscheinen im Bereich der C-Halogen-Valenzsehwingungen gewShnlich raehrere Absorptionsbanden, die far die Halogensubstituenten eharakteristiseh sind. Die der hSchsten Frequenz entspreehende Bande ist aueh imraer die intensivste und kann hSehstwahrscheinlich ausschHe61ich der Sehwingung der C-Halogen-Bindung zugeschrieben werden. -- Die Frequenz der Valenzschwingung C-X steigt in Richtung Jod-~ Fluor. -- Zufolge der geringen AnzaM der untersuchten Halogensteroide lgBt sieh zwischen der ~C--X-Frequenz und der Lage des Halogenatoras im Steringerfist keine Korrelation aufstellen. -- Dihalogen-ketosteroide. Das Spektrum der 2~,4~-Dibrora- 3-ketosteroide, in welehen beide C-Brora-Bindungen ~quatorial sind, weist zwei besonders kraftige Absorptionsbanden auf. Irn Vergleich zur Absorption der ent- sprechenden Monobrora-ketosteroide sind beide bei niedrigeren Frequenzen ge- legen, was die gegenseitige Wirkung der zwei Bromatorae verr~t. -- Die gem- Dihalo&eto-steroide zeigen ira 550--850cra-l-Bereieh eine korapliziertere Ab- sorption, die individuellen C-Halogen-Valenzbanden lassen sich jedoch aueh in diesen F~llen unterscheiden.

1. Stud. Cercet. Chira. (Bucure~ti) 14, 32i--330 (1966) [Rumgnisch]. Inst. Chira., Aead. Republ., Filiala Cluj (gura~nien). G. KRALL

Zur Bestimmung yon Cholestanol in Sterolgemischen schl~gt R. S. I~OSENFELD [1] eine kombinierte Nethode vor zur Entfernung der unges~ttigten Sterole durch Oxydation und Extraktion und anschlieBende Gas-Chromatographie der ges~ttigten Sterole. -- Arbeitsweise. Die Oxydation erfolgt in der bekannten Weise [2, 3]. Far 20 mg Sterol nirarat man 2 ral 98~ Ameisensgure und h~lt das Geraiseh 5 min lung bei 80~ Naeh dem Abkfihlen gibt man 0,3 ral 30~ Wasserstoffperoxid- 16sung hinzu und l~]t die 51ige Suspension fiber Naeht stehen. Naeh Zugabe yon 3 Tr. koehenden Wassers wird rait J~thylaeetat extrahiert, das L6sungsraittel abgetrennt und die 61ige Mischung in 6 ral Methanol gelSst und nach Zugabe yon 0,5 ral 25~ Kalflauge dureh 10 rain Erhitzen auf dem Wasserbad hydrolysiert. Nach dera Abkfihlen wird mit SMzsgure angesguert, rait 10--15 ral verdiinnt und mit Xthylacetat extrahiert. Nach der Entfernung des LSsungsmittels, wird der Rfiekstand in drei Seheidetrichter gegeben, rait 300 ral Petrolather gegen 300 mt 90~ Methanol ausgeschfittelt, die Petrol~therfraktion eingedarapft und der Rfiekstand in 0,50 ral Chloroform gel6st zur Eingabe in die Injektionsspritze rait 10 ~l InhMt. Der Cholestanolgehalt liegt jetzt zwischen 1--4 ~g/5 ~l. Sonst raul3 mehr Chloroform verwendet werden. -- J~iologlsche Extrakte. Plasraa wird rait Aceton-Athanol zersetzt, das LSsungsraittel entfernt; die Lipide werden 2 h am Riiekflul~ rait 5~ Kalilauge in 80 ~ Jxthanol gekoeht und dann rait Petrol- ~ther extrahiert. -- Fg&allen. Die unreinen Sterole werden an Alurainiuraoxids~ulen chromatographiert [4] und 20--30 mg der vereinigten Cholesterinfraktionen analy- siert. -- Gas-Chromatographie. Die Analyse erfolgt in Glasrohren (4 rata • 1,8 ra,) geffillt mi~ 100--140 mesh Gas Chrora-P, besehichtet rait SE-30 (3 Gew.-~ oder QF-1 (3 Gew-~ Ffir die SE-30-S~uIe betr~gt die Teraperatur 257~ und far die QF-1-S~ule 233~ Der Argondruek betr~gt 2,1 atra. Benutzt wird ein Detektor rait fl-Strahlen aus einer Radiuraquelle. Die Retentionszeiten betragen far Cholestanol 7,9 rain und far Cholesterin 7,5 rain bei der QF-1-S~ule nnd analog 9,1 und 8,8 rain bei der SE-30-Sgule. Der Gehalt an Cholestanol kann aus dera Fl~ehenvergleieh unter den Maxima rait StandardlSsungen berechnet werden. Es kSnnen noch 0,2~ Cholestanol nachgewiesen werden.