49

Inhalt - na-bibb.de · AMiCo Assessment-Tool ... Pflegekräfte in der Alten- und Kran-kenpflege, pflegebedürftige Menschen, Moderatoren / Lehrende in digitalen Lernorten,

Embed Size (px)

Citation preview

1

2

3

Inhalt

1. Einführung .......................................................................................................................... 5

1.1 Auftrag ......................................................................................................................... 5

1.2 Vorgehensweise .......................................................................................................... 5

1.3 Executive Summary ..................................................................................................... 5

2. Projektinhalte und Zielgruppen ........................................................................................... 7

3. Nutzung der Ergebnisse ..................................................................................................... 9

3.1 Erfahrungen mit der Nutzung der Ergebnisse in Deutschland ...................................... 9

3.2 Erfahrungen mit der Nutzung der Ergebnisse in anderen Ländern ..............................10

4. Anwender der Ergebnisse ................................................................................................ 15

4.1 Anwender der Ergebnisse innerhalb der Partnerschaft ...............................................15

4.2 Anwender der Ergebnisse außerhalb der Partnerschaft ..............................................19

5. Gelingens- und Hemmfaktoren der erfolgreichen Anwendung und Übernahme der

Ergebnisse ....................................................................................................................... 22

5.1 Gelingensfaktoren .......................................................................................................22

5.2 Hemmfaktoren ............................................................................................................24

6. Systemische Wirkung ....................................................................................................... 26

6.1 Wirkungen auf das deutsche Bildungssystem .............................................................26

6.2 Wirkungen auf das Bildungssystem in anderen Ländern .............................................28

6.3 Keine Wirkung ............................................................................................................29

6.4 Die wichtigsten Wirkungen nach Projekt .....................................................................31

6.4.1 Wirkungen in Deutschland .................................................................................... 31

6.4.2 Wirkungen in anderen Ländern............................................................................. 32

6.5 Sicherung der Nachhaltigkeit der Ergebnisse .......................................................... 33

7. Nachhaltigkeit der Projektpartnerschaft - Aktivitäten nach Projektende ............................ 35

7.1 Aktivitäten in Deutschland ...........................................................................................35

7.2 Aktivitäten in anderen Ländern....................................................................................39

7.3 Zukünftig geplante Aktivitäten zur langfristigen Sicherung ..........................................42

8. Empfehlungen zur erfolgreichen Nutzung und Sicherung der Nachhaltigkeit der

Ergebnisse ....................................................................................................................... 45

9. Sonstiges ......................................................................................................................... 47

10. Fazit ............................................................................................................................... 48

4

5

1. Einführung

1.1 Auftrag

Im Rahmen des Programms für lebenslanges Lernen (PLL) konnten Projektträger in der Aktion „Inno-

vationstransfer“ mit ihren Projekten auf bereits vorhandene Innovationen zurückgreifen und diese

durch die Zusammenarbeit mit transnationalen Partnern in neue systemische Umfelder implementie-

ren. Im Gegensatz zu den Pilotprojekten der Vorgängergeneration stand bei den Innovationstransfer-

projekten statt der Produktentwicklung also jetzt der Ergebnistransfer im Vordergrund, mit dem bereits

in einer frühen Projektphase begonnen werden sollte. Die zu transferierenden Ansätze und Produkte

konnten auf früheren LEONARDO DA VINCI-Projekten oder anderen nationalen, europäischen und

internationalen Innovationen aufbauen. Was bleibt von Projektergebnissen und Wirkungen, wenn man

zwei Jahre nach Projektende bilanziert? Wie nachhaltig war die europäische Zusammenarbeit? Über

die mittelfristige Nutzung und Nachhaltigkeit von Innovationstransferprojekten (ITP) liegen bisher

kaum Informationen vor. Im Vordergrund dieser von der NA beim BIBB durchgeführten Befragung

steht daher die Frage nach der Nutzung und Wirkung der Ergebnisse der Innovationstransferprojekte.

1.2 Vorgehensweise

Diese Befragung umfasst die ITPs im Zeitraum 2012 deren Förderung 2014 endete. Damit ist aus-

reichend Zeit gewährleistet, um Wirkungen zu benennen.

Mittels einer verknüpften quantitativ-qualitativen Untersuchung wurden in der Befragung via Online-

Fragebogen alle Projektträger zu Nutzung und Wirkung der Projektergebnisse befragt. Hierzu wurden

die Kontaktadressen überprüft und aktualisiert. Das Sample umfasste 34 gültige Adressen. Es wurde

gefragt, von wem die Ergebnisse genutzt werden, ob die Projekte auch nach der offiziellen Laufzeit

„wirken“, insbesondere auf das Bildungssystem, welche Faktoren den Projekterfolg maßgeblich beein-

flussen bzw. welche Hindernisse beim Ergebnistransfer auftraten und welche weiteren Aktivitäten

nach Förderende unternommen wurden.

Die schriftliche Befragung lief vom 26.04.2017 bis zum 18.05.2017. Insgesamt wurden 34 Projektträ-

ger befragt. Es wurden zwei Erinnerungsaktionen am 04.05.2017 und am 11.05.2017 durchgeführt.

Die Rücklaufquote beträgt 62 Prozent (N=21 Antworten). Die Ergebnisse der Umfrage sollen u.a. dazu

beitragen, durch entsprechende Empfehlungen und Hinweise auf die Verbesserung bzw. der Siche-

rung der Nachhaltigkeit der Innovationstransferprojekte hinzuwirken und deren Sichtbarkeit an die

Fachöffentlichkeit zu kommunizieren. Weiter können die Erfahrungswerte in die Strategischen Part-

nerschaften im Nachfolgeprogramm Erasmus+ transferiert werden.

1.3 Executive Summary

Die Projektergebnisse fokussierten mehrheitlich die Erstellung von Lehr-Lernmaterialien und Cur-

ricula. Die höchsten Nutzerzahlen innerhalb der Partnerschaft sind im Bereich der Teilnehmenden

an Weiterbildung (52,4 Prozent) und Lehrer/-innen berufsbildender Schulen (42,9 Prozent) zu

verzeichnen. Außerhalb sind es der Partnerschaft sind es wiederum Lehrer/-innen berufsbildender

Schulen (46,2 Prozent) sowie Teilnehmende an Weiterbildung (38,5 Prozent) . Entsprechend sind

auch Weiterbildungsträger unter den Anwendern als Institutionen an der Spitze. 61,9 Prozent der

6

anwendenden Institutionen innerhalb der Partnerschaft sind Weiterbildungsträger und außerhalb der

Partnerschaft sind es 38,5 Prozent. Ebenfalls sind 38,5 Prozent berufsbildende Schulen und 30,8

Prozent Berater außerhalb der Partnerschaft Nutzer der Ergebnisse. Innerhalb der Partnerschaft

wenden Projekte, die auf den Ergebnissen aufbauen mit 38,1 Prozent die Ergebnisse an.

Jeweils mit 85,7 Prozent in Deutschland stießen die neuen Lehr- und Lerninhalte auf große Ak-

zeptanz und stellten eine sinnvolle Ergänzung zur bisherigen Aus- bzw. Weiterbildung dar. In

anderen Ländern konnten 95,2 Prozent der Partner die Ergebnisse in ihrer Einrichtung nutzen und

für 81 Prozent stellten sie eine sinnvolle Ergänzung zur bisherigen Aus- bzw. Weiterbildung dar.

Gelingensfaktoren für eine erfolgreiche Nutzung und Übernahme der Projektergebnisse sind Inhalt

bzw. Ergebnisse, Organisation und Anerkennung im Bildungssystem. Das Wissen um relevante Be-

darfe, die Identifikation und Kenntnis der Zielgruppen, die Zusammensetzung der Partnerschaft und

die erfolgreiche Einbindung von Stakeholdern sowie qualitativ hochwertige und leicht verständliche

Produkte trugen maßgeblich zur Anwendung und zum Transfererfolg bei.

Bei den Hemmfaktoren wurden u.a. die unterschiedliche Organisationskultur der Partner, politische

Unwägbarkeiten, Vorbehalte und Zurückhaltung der Zielgruppe sowie fehlende Ressourcen genannt.

Sehr hohe und hohe Wirkungen der ITPs waren vor allem bei der Weiterentwicklung der Ergeb-

nisse und der Erhöhung der Qualität der beruflichen Ausbildung mit jeweils 63,3 Prozent in

Deutschland und mit jeweils 45,5 Prozent in anderern Ländern festzustellen.

Es ist hilfreich, wenn relevante Stakeholder und Entscheidungsträger von Projektbeginn an mit ein-

bezogen werden. Idealerweise sind sie Partner im Konsortium. Häufig waren Anpassungen der Er-

gebnisse erforderlich, um in andere Bildungssysteme zu diffundieren und Wirkung zu entfalten. Be-

dingt durch die lange Implementierungsphase wurde die Wichtigkeit einer verlässlichen Partnerschaft

betont.

Die Befragungsergebnisse zeigen, dass im Einzelfall die wirksamen Projekte auch nach Projektab-

schluss intensiv daran arbeiten, die Übertragbarkeit ihrer Ergebnisse bzw. Produkte fortzusetzen und

deren Wirkungsgrad zu steigern. Vielfach wurden gute Voraussetzungen für eine stabile Implemen-

tierung geschaffen. Die Kombination von relevanten Projektergebnissen und guter Zusammenar-

beit führte häufig zur Weiterentwicklung der Produkte und zu Folgeprojekten und damit zu einer nach-

haltigen Partnerschaft.

Europäische Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung kann zunehmend als „Normalfall“ konstatiert

werden. Zur Wirkung von EU-Projekten gehört es auch, dass mittlerweile transnationale Aktivitäten zu

dem täglichen Arbeitsleben vieler Einrichtungen gehören. Europäische Bildungsförderung hat es er-

möglicht, ein Netzwerk von Kooperationspartnern europaweit aufzubauen. Regelmäßig tauschen sich

Partner aus – auch außerhalb der EU-Projekte –, inspirieren sich gegenseitig und gehen relativ freizü-

gig in den Informationsaustausch.

7

2. Projektinhalte und Zielgruppen

Die vielfältigen Projektergebnisse umfassen Lehr-/Lernmaterialien, Curricula und Bildungskonzepte,

Handbüchern und Leitfäden, Lerneinheiten/Modulen sowie Tools.

Eine Vielzahl an Lehr-/Lernmaterialien wurde erarbeitet, u.a. zur Entwicklung und Vailiderung von

Ausbildungskonzepten im Bereich Ambient Assisted Living (AAL) und Definition eines Rahmenswerks

für die Ausbildung von AAL-Beratern, Dozentenhandreichung und didaktische Empfehlungen zur Un-

terrichtsgestaltung im Sinne einer kompetenzorientierten Pflegeaus- und –fortbildung, ein Berufsbild

für europäische Öko-Inspekteure, modifizierte VQTS-Kompetenzmatrix „Mechatronik“, eine Kompe-

tenzmatrix für den Bereich Gebäudesystemtechnik, Kompetenzfeststellungsverfahren mit mehreren

Teilkomponenten, Didaktische Materialien (Didaktisches Konzept, Lehrerfortbildungskonzept, Bewer-

tung des Lernerfolgs in Projekten), Glossar zu den wichtigsten Begriffen im Bereich Berufsorientierung

(verfügbar auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Litauisch), vier Toolkits zu Intercultural Cross-Border

Project Management (for 4 different border regions in Europe), Online Kurse zur Kompetenzentwick-

lung bei den europäischen Transparenzinstrumente, ECVET-Instrumentarium, Glossar zu den wich-

tigsten Begriffen im Bereich Berufsorientierung (verfügbar auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Litau-

isch).

Weiter wurde eine Reihe von Curricula und Bildungskonzepten entwickelt: Curriculum ICF Kurs,

Lernergebnisorientiertes europäisches Qualifizierungskonzept zum Unfallschadensmangement: Kern-

und Weiterbildungscurriclum sowie Curriculum für Lehrerbildung Entwicklung eines modularisierten

Bildungskonzeptes "Junge Pflege" unter Berücksichtigung der Vorgaben des EQF und ECVET, Curri-

culum zu risikoorientierten Inspektionsmethoden, Weiterbildungsangebot / Curricula zum Thema

Lernergebnisse in der Mobilität (ECVET), Transparenz über gemeinsame branchenspezifische Aus-

bildungsinhalte (Möbel, Polsterer) in den beteiligten Ländern, Umsetzung von ECVET im Mechatro-

niksektor, Sektorale Qualifikationsmatrizen, Transfer und Anpassung des Curriculums für "e-Modera-

toren“ an die Bedarfe der Empfängerländer Deutschland, Lettland und Portugal.

Weiter wurde ein Reihe von Lerneinheiten/Modulen erstellt u.a. interaktive Lernmodule vorbeugen-

der Energieeffizienz, Entwicklung von Ausbildungsmodulen für die Ausbildung von Community-Mana-

gern und AAL-Consultants, Trainingskurse zu risikoorientierten Kontrollmethoden, ein Trainingskon-

zept "TeamCoaching", Lernplattform und Lernmodule LEAN Logistik für den Facharbeiter, Interaktive

Lernmodule Vorbeugender Baulicher Brandschutz, Entwicklung, Erprobung und Evaluation von acht

Fortbildungsmodulen für Pflegekräfte in der "Jungen Pflege", Online Plattform zur Anwendung europä-

ischer Transparenzinstrumente, sektorspezifische, multimediale Lerneinheiten zur Geschäftskultur

außereuropäischer Zielregionen (Länderpakete), Blended Learning Kurs ICF.

Diverse Handbücher und Leitfäden wurden angefertigt, u.a. Handbuch für europäische Möbelberufe,

Handbuch Q-mentor Qualität in der Mobilität - durch Lernergebnisorientierung (ECVET), Leitfaden für

die Umsetzung von Fernlernmethoden und -praktiken aus dem Bereich der Schweißtechnik, Leitfaden

Projektmanagement macht Schule.

Schließlich wurden auch einige Tools erarbeitet: Selbstbewertungstool "Persönlichen Exzellenz

(PEX)", Selbstbewertungstool "Logistics Personel Excellence (LOPEX)", Tools für den Logisitikbe-

reich, interaktive E-Learning Plattform und Datenbank zum Herunterladen (www.elsi-project.eu),

AMiCo Assessment-Tool (http://www.amico-online.org/index.php?p=1).

8

Zielgruppen – national

Die wichtigsten nationalen Zielgruppen waren als Personen allgemein Auszubildende, Ausbildungs-

personal, Mitarbeiter/-innen in Bildungseinrichtungen insbesondere mit transnationaler Mobilität und

formal Geringqualifizierte. Spezielle Zielgruppen umfassten Fachkräfte im Bereich der beruflichen Bil-

dung von Menschen mit Sehschädigung, Berufsberatungsfachkräfte, Berater/innen, Ausbilder/innen,

Lehrkräfte etc., die mit jungen Menschen in der Berufsorientierungsphase arbeiten, Manager von Life

Science KMU, Manager von Life Science Clustern, Kulturtrainer, Pflegekräfte in der Alten- und Kran-

kenpflege, pflegebedürftige Menschen, Moderatoren / Lehrende in digitalen Lernorten, VET experts,

University Professors und Regional Trainers.

Als Institutionen wurden Akteure der beruflichen Bildung, Bildungseinrichtungen, die Arbeitslose wie-

der in den Arbeitsmarkt integrieren wollen bzw. indirekt Arbeitslose, Berufs- und Allgemeine Schulen,

Hochschulen, Universitäten, Ausbildungs- und Weiterbildungseinrichtungen auf regionaler und natio-

naler Ebene, Öko-Kontrollstellen, Weiterbildungseinrichtungen, Automobilhersteller, Verbände, Wei-

terbildungeinrichtungen, Unternehmen (Reparaturbetriebe) Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflege-

dienste, Vermittlungsstellen von Pflegepersonal, Arbeitgeber, Arbeitsverwaltung, Seniorenbüros, Bür-

gervereine zur Betreuung von älteren MitbürgerInnen, Sozialeinrichtungen, Landratsämter, Nachbar-

schaftsvereine, Seniorenberater, competent bodies, professional public. Darüber hinaus wurden aber

auch KMU und Berufskollegs genannt, die an europäischer Mobilität interessiert sind.

Zielgruppen – europäisch

Die wichtigsten europäischen Zielgruppen waren als Personen Berufsberatungsfachkräfte, Bera-

ter/innen, Ausbilder/innen, Lehrkräfte, die mit jungen Menschen in der Berufsorientierungsphase ar-

beiten, Mitarbeiter/-innen in Bildungseinrichtungen insbes. mit transnationaler Mobilität, Community-

Manager, AAL-Consultants, Trainings- und Ausbildungseinrichtungen, Personen, die in der Alten-

pflege im Ausland arbeiten möchten, Lehrende in der Pflegeaus- und -fortbildung, pädagogische

Fachkräfte, VET staff, Enterprise staff, VET experts, competent bodies, professional public Manager

von Life Science KMU, Manager von Life Science Clustern und Kulturtrainer.

Neben den Partnereinrichtungen im europäischen Ausland wurden allgemein Akteure der beruflichen

Bildung wie Ausbildungsstätten, Bildungsträger, Berufs- und Allgemeine Schulen, Universitäten,

KMU, Unternehmen, Weiterbilungsakademien der Automobilhersteller, Weiterbildungeinrichtungen

und freie Träger genannt. Weiter wurden Wohlfahrtsverbände, Ministerien, Institutionen in der Alten-

und Krankenhilfe, Institutionen in der Aus- und Weiterbildung von Pflegepersonal, staatliche Entschei-

dungsträger bei der Genehmigung von Fort- und Weiterbildungsangeboten, Automobilhersteller, Ver-

bände, Öko-Kontrollstellen, Weiterbildungseinrichtungen, sowie zuständige politische Akteure der be-

ruflichen Bildung für die Möbelbranche aufgeführt. Auf EU-Ebene wurden DG Regio und die Program-

me Interreg und Interact genannt.

9

3. Nutzung der Ergebnisse

Die Projektträger wurden über ihre Erfahrungen mit der Nutzung der Projektergebnisse nach Projekt-

abschluss jeweils in Deutschland und in anderen Ländern gefragt.

3.1 Erfahrungen mit der Nutzung der Ergebnisse in Deutschland

Bei der überwiegenden Mehrheit mit jeweils 85,7 Prozent stießen die neuen Lehr- und Lerninhalte bei

den Lernenden auf große Akzeptanz und stellten eine sinnvolle Ergänzung zur bisherigen Aus- bzw.

Weiterbildung dar. Mehrheitlich konnten 81 Prozent der Projekte die Ergebnisse in ihrer Einrichtung

anwenden. Mit jeweils 71,4 Prozent trugen die Ergebnisse zu einer Verbesserung der beruflichen Wei-

terbildung bei bzw. die Lehr- bzw. Lerninhalte waren dank der neuen Lehrmethoden bzw. -tools leich-

ter zu vermitteln. Bei zwei Drittel der Projekte wurden die neuen Lehr- bzw. Lerninhalte wurden auf

dem Arbeitsmarkt verstärkt nachgefragt. Für jeweils über die Hälfte der Projekte (52,4 Prozent) er-

höhte sich durch die Anwendung der Projektergebnisse deren „Wettbewerbsfähigkeit“ als Bildungs-

dienstleister und die Projektergebnisse haben zu einer Verbesserung der betrieblichen Ausbildung

beigetragen 47,6 Prozent der Befragen gaben an, dass die Lernenden bessere Lernerfolge verzeich-

nen. Abbildung 3.1 veranschaulicht die Erfahrungen mit der Nutzung der Ergebnisse in Deutschland.

Abbildung 3.1 Erfahrungen mit der Nutzung der Projektergebnisse in Deutschland

F3_1 Welche Erfahrungen haben Sie mit der Nutzung der Projektergebnisse seit Projektabschluss in Deutschland gesammelt?

Mehrfachantworten; Anteil der Antworten in % „Trifft voll zu“ und „Trifft eher zu“ auf einer 5er-Skala von „Trifft voll zu“ bis „Trifft nicht zu“.

10

Die Projektträger benannten weiter folgende sonstige Erfahrungen mit der Nutzung der

Projektergebnisse:

Beratung und Weitergabe der Ergebnisse an regionale Ausbildungseinrichtungen u.a. Nach-

barschaftsvereine in München durch das Projekt EngAGEnt.

Das AMiCo-Tool ist mit der Website "Perspektive Wiedereinstieg" verlinkt und kann somit von

den Kundinnen und Kunden der Agenturen für Arbeit genutzt werden. Der Fragenkatalog, der

Bestandteil des AMiCo-Tools ist wird von der Pflegeschule "RotkreuzCampus" (auch Partner

im Projekt) zur Leistungserhebung verwendet. Die ZAV weist ihre Kundinnen und Kunden auf

die AMiCo-Website und auf den AMiCo-Tool hin (AMiCo - Assessment of Migrants' Compe-

tences in the Elderly Care).

Die in STEP-IVI gewonnenen Kenntnisse auf dem Feld ICF führten zu Nachfragen anderer

Bildungsträger.

Quality by Units zeigte, wie Lernergebnisorientierung als organisatorisches Prinzip genutzt

werden kann, um die Qualität der Verfahren und der Ergebnisse in der Berufsbildung zu ver-

bessern. Die Verwendung von Lerneinheiten und geeignete Kompetenzfeststellungsverfahren

verbessern die Qualität durch mehr Transparenz, Standardisierung und Flexibilität.

Durch das Projekt Junge Pflege wird die Gesellschaft Diakonisches Werk Arbeit und Bildung

gGmbH als kompetenter Bildungsdienstleister auch im europäischen Kontext gesehen.

Im Projekt Lernergebnisorientiertes europäisches Qualifizierungskonzept zum Unfallscha-

densmanagement (USM-Automotive) wurden die entwickelten Konzepte von mehreren Wei-

terbildungseinrichtungen, die von Kammern betreiben werden, übernommen.

Bereicherung und Erfahrungsaustausch durch das Projekt Improve Professional Orientation -

Fitting Jobs for All (ImPrO-F).

Die Entwicklung eines Verfahrens zur Validierung beruflicher Handlungskompetenzen bei ge-

ringqualifizierten Erwachsenen im Kontext der abschlussorientierten modularen Nachqualifi-

zierung im Projekt ValiSkills führte zu gesellschaftlicher Wertschätzung.

Das Projekt Bolster-up II, Transparency for Upholstering and Cabinet Making Qualifications

and Quality in the European Furniture Industry bewirkte fundiertere Grundlagen für die

Debatte um europäische Berufsbilder.

3.2 Erfahrungen mit der Nutzung der Ergebnisse in anderen Ländern

Mit 95,2 Prozent konnten fast alle am Konsortium beteiligten Partner in anderen Ländern die Projekt-

ergebnisse anwenden. Mit 81 Prozent stellten die Projektergebnisse eine sinnvolle Ergänzung zur bis-

herigen Aus- und Weiterbildung dar und stießen mit 61,9 Prozent bei den Lernenden auf große Ak-

zeptanz. Für 76,2 Prozent der Projekte waren die Lehr- bzw. Lerninhalte sind dank der neuen Lehrme-

thoden bzw. -tools leichter zu vermitteln. Mit 71,4 Prozent führten die Ergebnisse zu einer Verbesse-

rung der beruflichen Weiterbildung. Jeweils über die Hälfte der Projektträger konnte ihre Wettbe-

werbsfähigkeit als Bildungsdienstleister durch die Nutzung der Ergebnisse erhöhen (57,1 Prozent) und

die die neuen Lehr-und Lerninhalte wurden verstärkt auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt (52,4 Pro-

zent). Schließlich verzeichneten 42,9 Prozent der Lernenden bessere Lernerfolge. 38,1 Prozent der

Ergebnisse verbesserte die betrieblichen Ausbildung und 28,6 Prozent verbesserte die schulische Be-

rufsausbildung.

11

Abbildung 3.2 fasst die Erfahrungen mit der Nutzung der Ergebnisse in anderen Ländern zusammen.

Abbildung 3.2 Erfahrungen mit der Nutzung der Projektergebnisse in anderen Ländern

F3_2 Welche Erfahrungen haben Sie mit der Nutzung der Projektergebnisse seit Projektabschluss in anderen Ländern gesammelt? Mehrfachantworten; Anteil der Antworten in % „Trifft voll zu“ und „Trifft eher zu“ auf einer 5er-Skala von „Trifft voll zu“ bis „Trifft nicht zu“.

Sonstige Erfahrungen mit der Nutzung der Projektergebnisse:

Die Verwendung von Lerneinheiten und geeignete Kompetenzfeststellungsverfahren mit

Quality by Units verbesern die Qualität durch mehr Transparenz, Standardisierung und

Flexibilität.

Transparency for Upholstering and Cabinet Making Qualifications and Quality in the European

Furniture Industry (Bolster-up II) überlegt ein Folgeprojekt, wenn es engagierte Partner aus

bisher unbeteiligten Ländern gibt.

Die Projektpartner von Junge Pflege konnten sich einzelne Fortbildungsmodule bei den

zuständigen Stellen anerkennen lassen. Es gelang ihnen die Kontakte zu den regionalen

Stakeholdern und zur Politik auszubauen. Sie werden jetzt als Anbieter gesehen, die auch im

europäischen Kontext Kompetenzen haben.

In USM-Automotive haben Betriebe und nationale Verbände die Ergebnisse in ihre

Weiterbildungsangebote integriert.

12

3.4 Zusammenfassung

Die Einschätzung der Erfahrungen der Nutzung der wichtigsten Projektergebnisse wird im folgenden

nach Projekt zusammengefasst.

Für das Projekt Q_Mentor-Quality assurance in mobility – mentoring and learning outcomes war es

wichtig, das entsendende und aufnehmende Betriebe bzw. Ausbildungspersonal in der Mobilität zum

Thema Lernergenisorientierung (ECVET) sensibilisiert und qualifiziert werden. Dieses war wichtig, um

zum einen die notwendigen Dokumente wie Lernergebnisbeschreibung, EQR-Qualifikationsniveau,

Europass, competence appraisal, etc. zu verstehen und auch, um die EU Programme für Lebensan-

ges Lernen bzw. ERASMUS+ besser wertschätzen zu lernen. Das im Projekt erprobte Workhshop-

Format mit dem Bildungspersonal hat sich sehr gut bewährt und wurde nach Projektende in das Ange-

botsportfolio der Partner übernommen.

Die Ergebnisse des Projektes EngAGEnt wurden in Pilotschulungen gemeinsam mit Partnern erprobt

und weiterentwickelt. Die eigenen Schulungen führten zu einer Erweiterung des Angebotes durch

technische Hilfsmittel und Musterapplikationen. Die Nachfrage nach den Ergebnissen hat in den letz-

ten Monaten zugenommen. Derzeit werden gemeinsam mit Bildungseinrichtungen die Curricula und

die Ausbildungsinhalte an kundenspezifische Bedürfnisse angepasst. Die Umsetzung ist für Herbst

2017 geplant.

Die Partner nutzen die Produkte des AMiCo-Projektes als Teil ihrer Beratungs- und Vermittlungstätig-

keiten.

TeamCoaching wurde ursprünglich als Schulungskonzept für Langzeitarbeitslose mit Kaufmännischer

Ausrichtung, die wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen, entwickelt. Da das Konzept in

Niederbayern sehr erfolgreich war, wollte man sehen, ob das Konzept auch für andere Zielgruppen

und in anderen Ländern erfolgsversprechend ist. Nachdem das Konzept, sowohl bei Arbeitseinstei-

gern, Menschen aus dem Rehabilitationsbereich aber auch Akademikern aus Österreich, Polen, Spa-

nien, Italien und Irland getest worden ist, mussten kleinere Korrekturen durchgeführt werden, aber im

Großen und Ganzen hat sich das Konzept bewährt. In Österreich, Italien und Irland wird das Konzept

weiterhin eingesetzt und ist dort sehr erfolgreich.

Das Curriculum des Trans e-facilitator Projekts setzt auf einem bereits existierenden Curriculum für e-

Moderatoren auf und hat dieses für die Bedarfe in Deutschland, Portugal und Lettland weiterentwi-

ckelt. Das Lernmaterial wurde in einem zweistufigen Verfahren pilotiert. Das Curriculum beinhaltet, je

nach Land, zwischen 8 und 11 Module. Herzstück des Projekts war ein Zwei-Stufen-Training, welches

in unterschiedlicher Intensität in den jeweiligen Ländern weiter genutzt wurde.

Im Projekt Project Management as an instrument with respect to labor market for development and

assurance of teaching quality in vocational education (PIA2) wurden die Projektergebnisse innerhalb

der Länder bzw. von den Schulen ausgehend weiter entwickelt und implementiert. Die Spanische

Schule hat im Anschluss an das Projekt eine Mobile-App für Lehrer und Schüler über die PM-Methode

entwickelt. Italien hat die Methode im Unterricht implementiert und Lehrer haben sich weiterführend in

PM zertifizieren lassen. Frankreich hat einzelne Bausteine der Methode in den Unterricht übernom-

men.

Die im eLSi Projekt entwickelten, sektorspezifischen und multimedialen Lerneinheiten zur Geschäfts-

kultur außereuropäischer Zielregionen stehen den Nutzern in Form von Länderpaketen auf zwei online

Plattformen zur Verfügung. Die interaktive E-Learning Plattform eFront bietet nach wie vor inter-

aktives, modulares Lernen. Die umfangreiche eLSi Datenbank bietet alle Lerneinheiten zum Herunter-

laden auf www.elsi-project.eu. Beide Plattformen werden direkt von den Zielgruppen genutzt. Vielfach

werden die Lerninhalte allerdings auch von Clustermanagern in Form von Blended Learning genutzt,

13

als wertvolle Ergänzung zu regionen- und sektorspezifischen Fortbildungskursen für KMU Manager.

Die Lerneinheiten flossen zudem in zwei Folgeprojekte ein.

Das im Projekt ValiSkills entwickelte Verfahren dient der Feststellung beruflicher Handlungskompe-

tenzen bei formal Geringqualifierten in Vorbereitung auf einen Berufsabschluss, für die individuelle

Weiterbildungsplanung usw. Es stärkt das Selbstwertgefühl, die Lernmotivation und vermittelt gesell-

schaftliche Anerkennung.

Im Projekt Quality by Units konnte gezeigt werden, wie Lernergebnisorientierung als organisatorisches

Prinzip genutzt werden kann, um die Qualität der Verfahren und der Ergebnisse in der Berufsbildung

zu verbessern. Es wurde deutlich, dass die Verwendung von Lerneinheiten und geeignete Kompe-

tenzfeststellungsverfahren die Qualität durch mehr Transparenz, Standardisierung und Flexibilität ver-

bessern. Die Lernergebnisorientierung erhöht die Anpassungsfähigkeit der Kompetenzen und damit

die Beschäftigungsfähigkeit. Die Publikation „Mechatronik in Bewegung“ (Guidance Tool) trägt zur

Verbesserung der Transparenz der nationalen Berufsbildungssysteme für Berufsbildungsanbieter bei.

Die Projektergebnisse von International Transfer: Building Service Engineering (ITBSE) werden im

Partnerkonsortium noch heute intensiv genutzt. Alle Lernaufenthalte, die zwischen dem ehemaligen

Partnerkonsortium durchgeführt werden, werden auf der Grundlage der im Projekt entwickelten ECVT-

Instrumentarien organisiert. Das Partnerkonsortium hat ebenfalls andere Partner, die in den Berei-

chen Gebäudetechnik, Elektrotechnik und Versorgungstechnik Austauschmaßnahmen mit den im Pro-

jekt entwickelten ECVET-Instrumenten durchführt. Die im Projekt 2013 entwickelten ECVET-Instru-

mente wurden durch die konsequente Verbreitung der Projektergebnisse auch von anderen Einrich-

tungen genutzt.

"Dank der Ergebnisse des Projektes Professionalizing Actors of Transfrontier Cooperation – Trans-

frontier Euro-Institut Network (PAT-TEIN) konnten wir unsere Seminare zum Thema“ interkulturelles

Projektmanagement grenzüschreitende Projekte“ neu konzipieren und verbessern: Die Teilnehmen-

den an diesen Fortbildungsmaßnahmen waren zahlreich und zufrieden. Bei unseren Partnern sind

auch die Toolkits verwendet worden: 1. Partner konnten Ihre interne Komptenzen stärken; 2. Trai-

nings sind auf diesen Grenzen sei es in der Aus- oder Weiterbildung angeboten worden (was früher

nicht der Fall war); 3. Die Toolkits halfen auch einige Partner eine bessere Begleitung grenzüberchrei-

tende Projekte anzubieten; 4. Ein Partner hat sogar zusätzliche Toolkits erarbeitet (Finanzen oder

Evaluierung grenzüberschreitender Projekte)“

"Die Zugriffe auf unserer EUVetSupport Website zeigen, dass die meisten der entwickelten Tools ge-

nutzt werden. Insbesondere hat sich das Format der Erklärvideos als sehr beliebt herausgestellt. Die

Art der Nutzung lässt sich im Nachhinein nicht mehr feststellen. Der sektorale Bezug hat sich als sinn-

voll erwiesen, da innerhalb der Branche durch Mund-zu-und Propaganda eine sehr gute Verbreitung

der Ergebnisse entwickelt hat."

„Trainer/innen und Berater/innen, die bei der ttg team training GmbH tätig sind, haben durch das Im-

PrO-F - Training bzw. das Trainingshandbuch mit den vielen praktischen Übungen, Fragebögen etc.

wertvolle Tools für Unterricht und Beratungseinheiten gewonnen. Beispielsweise werden die Tool des

Moduls „Kompetenzerfassung“ gerne von Trainer/innen und Berater/innen genutzt“ (ImPrO-F Improve

Professional Orientation - Fitting Jobs for All).

Das Thema Logistik ist weiterhin ein entscheidender globaler Wettbewerbsfaktor unter anderem auch

im Kontext von Industrie 4.0./ Digitalisierung/Automatisierungsgrade. Das im Rahmen des LOPEC

Projektes entwickelte Exzellenz-Reifegrad-Modell sowie die umfangreichen Logistik Lernmodule

bieten den Anwendern in einem Selbststudium aber auch vernetzt, ein entsprechendes exzellentes

Logistikwissen zu erwerben, so dass die Konzeptionierung und Implementierung neuer Technologien

fundierter abgewogen werden kann. Insbesondere die Auswahl zahlreicher Lernmodule eingeteilt in

14

5-Stufen sowie das Selbstbewertungstool "Logistics Personel Excellence“ (LOPEX) wird von den

Anwendern als sehr positiv und nützlich hervorgehoben.

Im Projekt Transparency for Upholstering and Cabinet Making Qualifications and Quality in the Euro-

pean Furniture Industry (Bolster-up II) ist es gelungen, festzustellen, dass es tatsächlich gemeinsame

Qualifikationen gibt, die in der Branche international ausgebildet werden, unabhängig vom jeweiligen

Bildungssystem, welche dies sind und wo es Differenzen gibt. Es wurde deutlich, dass zwar einerseits

ein gemeinsames Qualifikationsniveau für sinnvoll gehalten wird (arbeitsmarkt- und bildungspolitische

Gründe, Arbeitnehmerfreizügigkeit etc.), andererseits aber eine Art "europäische Ausbildungsordnung"

abgelehnt wird. Eine weitere Nutzung der Ergebnisse erfolgt im Rahmen der Debatte um europäische

Berufsbildung, aber nicht konkret für die Möbelbranche. Sie ist zu klein und es fehlt ihr aufgrund der

kleinen betrieblichen Strukturen und schwacher internationaler Verbände an Akteuren.

Seit Projektende führt IRM-Organic Training on Improved Risk Management Tools for Organic Inspec-

tors die Trainingskurse in unterschiedlichen Ländern weiter durch. Das Curriculum wurde weiterentwi-

ckelt, IRM-Trainingskurse fanden seit Projektende in verschiedenen EU-Ländern statt, wurden aber

auch in Südosteuropa in EU-Beitrittskandidatenländern (Serbien, Montenegro, Mazedonien, Albanien)

und in Ländern außerhalb der EU realisiert (Ukraine, Kanada, Philippinen). Das Curriculum wurde wei-

terentwickelt, die Kurse werden mittlerweile teilnehmerbedarfsorientiert aus Modulen zusammenge-

setzt.

Sowohl bei den deutschen Projektpartnern von Junge Pflege, als auch bei den Partnern in Polen und

Rumänien werden die Ergebnisse des Projektes weiterhin in der Fortbildung ihrer Pflegekräfte ge-

nutzt. Darüber hinaus fand eine Sensibilisierung der regionalen Entscheidungsträger gegenüber der

Thematik der speziellen Pflege von jungen pflegebedürftigen Menschen besonders im ambulanten

Bereich statt. „Für alle Projektpartner war es ein Gewinn, sich mit dem den Vorgaben des EQF und

des ECVET in der beruflichen Bildung auseinander gesetzt zu haben und bei den handelnden Perso-

nen und den Pflegekräften fand ein Kompetenzzuwachs bei der Pflege von jungen pflegebedürftigen

Menschen statt“.

„Alle Partnerländer, genauer die einzelnen Projektpartner initiierten in ihren Ländern Weiterbildungs-

maßnahmen nach den im Projekt Lernergebnisorietiertes europäisches Qualifizierungskonzept zum

Unfallschadensmangement (USM-Automotive) entworfenen Curricula und Lernkonzepten und führ-

ten Weiterildungsmaßnahmen für Fachkräfte aus den Betreiben durch. Eine Unterstützung durch be-

sonders qualifizierte Projektpartner wurde dabei im Regelfall mit angefordert und bei dieser Gelegen-

heit wurden die Konzepte optimiert“.

"Die Ergebnisse von PROFESSION haben dazu geführt, dass sich einerseits Nutzer mit digitalen und

interaktiven Lernbausteinen auseinandersetzen und darüber hinaus auch moderne Lernformen als

sinnvoll erachten. Ausbilder sind doch häufiger davon zu überzeugen, dass sie ihre zum Teil langjähri-

gen Methoden dem digitalen und interaktiven Zeitalter anpassen. Die Matrizen sind eher bei institutio-

nellen Stakeholdern auf Interesse gestoßen, die Module bei institutionellen Stakeholdern wie auch bei

Bildungszentren."

15

4. Anwender der Ergebnisse

Bei der Nutzung der Ergebnisse wird im Folgenden unterschieden nach deren Anwendung innerhalb

und außerhalb der Partnerschaft. Gefragt wurde nach den Nutzergruppen, den wichtigsten Berufen /

Aus- oder Weiterbildungsgängen, dem Umfang der Nutzung nach Personen und Anwendungsinten-

sität nach Institutionen.

4.1 Anwender der Ergebnisse innerhalb der Partnerschaft

Alle Projekte ( 1Tn=21) 1Tsetzten die Ergebnisse innerhalb der Partnerschaft ein.

Die Hauptnutzer/-innen der Projektergebnisse sind 1TTeilnehmende an Weiterbildung (68,75 Prozent)

und betriebliche Aus-/Weiterbilder/-innen (56,25 Prozent), Schüler/-innen in beruflicher Erstausbildung

(37,5%) sowie zu gleichen Anteilen Auszubildende und deren Lehrer/-innen (jeweils 31,5 Prozent).

Tabelle 4.1 Nutzergruppen innerhalb der Partnerschaft (N=21)

Nutzergruppe Anzahl Anteil

Auszubildende (duales System)

3 14,3%

Schüler/-innen in beruflicher Erstausbildung 3 14,3%

Teilnehmende an Weiterbildung 11 52,4%

Studierende 6 28,6%

Betriebliche Aus- /Weiterbilder/-innen 8 38,1%

Lehrer/innen berufsbildender Schulen 6 28,6%

Risikogruppen 3 14,3%

Sonstige Nutzer/-innen 7 33,3%

F_4.2 Wählen Sie eine oder mehrere Nutzergruppen innerhalb der Partnerschaft (Mehrfachantworten möglich).

Die genannten Risikogruppen umfassen Personen mit Migrationshintergrund, Jugendliche aus bild-

ungsfernen Familien, Personen in berufsvorbereitenden Maßnahmen, gering qualifizierte Beschäftigte

bzw. Erwerbslose, Behinderte und Alleinerziehende, großteils ohne Ausbildung. Sonstige Nutzer /-

innen umfassen Sozialpartner.

Die wichtigsten Berufe/Aus- oder Weiterbildungsgänge nach Nutzergruppe

Die wichtigsten Berufe/Aus- oder Weiterbildungsgänge für Auszubildende sind:

Altenpfleger/in, Elektrotechnik , OSS - Operatore Socio Sanitario (IT), Versorgungstechnik,

Zimmerer, home caregiver (RO), Informationstechnik und WKS-Isolierer.

Die wichtigsten Berufe/Aus- oder Weiterbildungsgänge für Schüler/-innen in beruflicher

Erstausbildung sind Holzmechaniker, Altenpflegehelfer/Altenpfleger, Polsterer, Medizinischer

Pfleger (Polen), Tischler und Infirmiera diplomata in cure (Rumänien)

Die wichtigsten Berufe/Aus- oder Weiterbildungsgänge für Teilnehmende an Weiterbildung

sind Seniorenbetreuer und Wohnberater, Psychologen, Schweißfachingenieur,

Schweißtechniker, Schweißfachmann, Länderpakete für Life Science Märkte in China, Japan

und Südkorea, Einzelhandelskaufmann, Mitarbeiter im Logistik-Sektor, Öko-Kontrolleure,

16

Altenpflegehelfer/Altenpfleger, Studierende für ein Lehramt Kfz an beruflichen Schulen,

Medizinischer Pfleger (Polen), Fachkräfte Kfz-Mechatroniker/-in, Fachkräfte Karos-

serieinstandsetzung, Community-Manager und Berater von Nachbarschaftsvereinen,

Sozialpädagogen, Gebäudereiniger, Mitarbeiter/-innen in privaten Bildungseinrichtungen,

AAL-Berater und AAl-Scouts, Lehrer, Konditor, Mitarbeiter/-innen in öffentlichen Bildungs-

einrichtungen, Persönlicher Assistent eines schwerbehindertnen Menschen (Rumänien),

Die wichtigsten Berufe/Aus- oder Weiterbildungsgänge für Studierende Sozialpädagogen für

den Bereich Senioren, Business, Schweißfachingenieur, Schweißtechnik, Bachelor-

/Masterstudiengänge Spezialisierung Logistik, Fachkräfte in der Karosserieinstandsetzung,

Studierende für das Lehramt Kfz-Technik (vereinzelt Ingenieure), Wohn- und Lebensberater,

Development Office, Grundlagen der Schweißtechnik, Bachelor-/Masterstudiengänge

Wirtschaftsingenierwesen, Regionalberater in Kommunen, Rehabilitation (Wiedereinstieg in

das Berufsleben nach langer Krankheit), Bachelor-/Masterstudiengänge BWL, Fachkräfte Kfz-

Mechatroniker/-in, Meister und Instruktoren.

Die wichtigsten Berufe/Aus- oder Weiterbildungsgänge für betriebliche Aus-/ Weiterbildner/-

innen sind Hotel / Gastronomie, Sozialpädagogen, Mechatroniker, Logistiker, Öko-Kontrolleur

/ Dipl.Ing.agr./ Lebensmitteltechnologe, Kfz-Meister/-in, Kfz-Mechatroniker/-in, Karosserie-

instandsetzer, Office / Administration, Optiker, Augenärzte, Wirtschaftsingenieure, BWLer,

Öko-Kontrolleur / Oecotrophologe.

Die wichtigsten Berufe/Aus- oder Weiterbildungsgänge für Lehrer/-innen berufsbildender

Schulen sind Mechatroniker, Elektrotechnik, Fachkraft Lagerlogistik, Lehrkräfte für Kfz,

Versorgungstechnik, Kraftverkehrsmeister, Informationstechnik, Betriebswirt Fachrichtung

Logistik, Einzelhandel, Pflegehelfer/in, Ergotherapeuten, Mechatroniker, Maschinenbauer

Köche/Restaurantfachleute, Haushaltshelfer/in, Lagerarbeiter/in, Bauingenieure/Techniker.

Die wichtigsten Berufe/Aus- oder Weiterbildungsgänge für Risikogruppen sind:

Gesundheitswesen/ Pflege, Chefcoach, Sprungbrett, IT, Grow, Kaufmännische Ausbildung.

Tabelle 4.2 Umfang der Nutzung der Projektergebnisse innerhalb der Partnerschaft nach

Nutzergruppe (bis 30.08.2016)

Nutzergruppe

Anzahl Personen 1-50

51-150

151-300

301-500

>500

k.A.

Auszubildende (duales System) (n=5) 20% 40% - - - 40%

Schüler/-innen in beruflicher Erstausbildung (n=5) 0% 20% 20% - - 60%

Teilnehmende an Weiterbildung (n=12) 16,7% 33,3% 33,3% 8,3% - 8,3%

Studierende (n=12) - 71,4% 14,3% - 14,3%

Betriebliche Aus- /Weiterbilder/-innen (n=9) 44,4% 22,2% - 11,1% - 22,2%

Lehrer/-innen berufsbildender Schulen (n=7) 71,4% 14,3% - - - 14,3%

Risikogruppen (n=4) 50% - 25% - - 25%

Sonstige Nutzer/-innen (n=9) 66,7% - - - - 33,3%

Frage F_4.2 Wählen Sie eine oder mehrere Nutzergruppen innerhalb der Partnerschaft (Mehrfachantworten möglich).

Jeweils 71,4% der Gruppe Lehrer/-innen berufsbildender Schulen hatte zwischen 1 und 50 Nutzer und

der Gruppe der Studierenden hatte zwischen 51 und 150 Nutzer.

17

Unter den Risikogruppen wurden u.a. genannt: Personen mit geringer schulischer Bildung und ohne

Berufsausbildung, Junge Menschen mit Schwierigkeiten, ihren beruflichen Weg erfolgreich zu bewälti-

gen

Sonstige Nutzer umfassten Personen, die in der Altenpflege bzw. in der häuslichen Pflege arbeiten

möchten und non-formal und informell erworbene Kompetenzen mitbringen, (Schul-)Behörden, Regie-

rung, Life Science Cluster Manager (Partner), Trainer und Professoren, die nicht am Projekt mitge-

wirkt haben aber die Toolkits nutzen können und politisch Verantwortliche Akteure aus dem jeweiligen

Bildungssystem. Der Nutzen eines sektoralen Qualifizierungsrahmens wurde erkannt und die Dring-

lichkeit, aktuelle berufliche Entwicklungen wie Logistik 4.0 unter einem solchen Aspekt zu betrachten.

Anwender der Projektergebnisse nach Institutionen

Zum 30.08 2016 stellte sich die Anwendungsintensität der Projektergebnisse innerhalb der

Partnerschaft wie folgt dar (siehe auch Tabelle 4.3):

Weiterbildungseinrichtungen waren mit 61,9 Prozent der Projekte die häufigsten Nutzer der

Ergebnisse von ITPs.

Der Transfer zwischen Projekten ist ebenfalls von Bedeutung; andere Projekte, die auf den

Ergebnissen aufbauen, nutzten mit 38,1 Prozent die Ergebnisse.

Berater nutzten mit einem Drittel die Ergebnisse.

Mit 28,6% waren Unternehmen als Anwender zu verzeichnen.

Berufsbildende Schulen zählten mit 23,8 Prozent der Projekte zum Anwenderkreis.

Kammern gehörten mit 19 Prozent zu den Nutzern.

Tabelle 4.3 Anwender der Projektergebnisse nach Institutionen innerhalb der Partnerschaft

(N=21)

Institution Anzahl Anteil

1TWeiterbildungsträger 13 61,9%

1TBerufsbildende Schulen 5 23,8%

Andere Projekte, die auf den Ergebnissen aufbauen 8 38,1%

Unternehmen 6 28,6%

Kammern 4 19,05%

Berater/-innen 7 33,3%

Kommunen 2 9,5%

Sonstige Einrichtungen 2 9,5%

F4_21 Bitte wählen Sie die Art der Institution, die die Projektergebnisse innerhalb Ihrer Partnerschaft

genutzt hat (Mehrfachantworten möglich).

1T

18

Die wichtigsten Unternehmen innerhalb der Partnerschaft

Unter den wichtigsten Unternehmen innerhalb der Partnerschaft, die die Projektergebnisse nutzten,

wurden allgemein Ausbildungsbetriebe und zwar sowohl KMU als auch Großunternehmen, aber auch

Pflegeeinrichtungen, Bildungsdienstleister und Berater benannt.

Konkret aufgeführt wurden: Foyle International, LIKTA, Bicoll GmbH, LGI Logistics Group International

GmbH, Deutschland, CCPB, Automobilhersteller und Audatex, ALFMED, Iris Biotech GmbH, Simon

Hegele - Gesellschaft für Logistik und Service mbH, AgroBioTest, Hersteller von Geräten für Karosse-

rieinstandsetzung (Car O Liner), Maltamobility, 4SC AG, Brodotrogir, Croatia, GfRS, Reparaturbetrieb

Die wichtigsten Kammern innerhalb der Partnerschaft

In Deutschland wurden die IHK Nürnberg/Mittelfranken, das Landratsamt Regensburg, Kammer-

mitglieder in Bremen, die HWK Karlsruhe, das Sozialministerium Bayern, die IHK München/Ober-

bayern und die HWK Düsseldorf genannt.

Im EU-Ausland wurden die Gabrovo Chamber of Commerce and Industry, Bulgarien, Wifi Österreich

und eine spanische Kammer genannt.

Die wichtigsten Weiterbildungsträger

Anwender der Projektergebnisse in Deutschland: Hochschule Regensburg, beramí berufliche In-

tegration e.V., IHK-Bildungszentrum, Volkshochschulen Oberösterreich, ABU gGmbH, ttg team trai-

ning GmbH, Johanniter Akademie Münster, Sozialgenossenschaften, f-bb, Ifoa, IHK-PG Frankfurt/O.,

HS Reutlingen, Diakonisches Werk Recklinghausen, Weiterbildungszentrum Opel, Nachbarschafts-

verein München, BBRZ sowie Reha-Einrichtungen und Universitäten.

Im EU-Ausland wurden TU Wien, ANS - Anziani e Non Solo, Institut Euroschola, Carinthian Internati-

onal Club, Akademie Car O Liner (weltweit), Universität Split, Caritas Rumänien, Asociatia Habilitas,

Cambra Terrassa, SVEB Schweiz. Verband für Weiterbildung, Olza Association, Europeace Youth,

FOCWA Weiterbildungseinrichtung (NL) und Center for Cross Border Studies angeführt.

Die wichtigsten berufsbildenden Schulen

Unter den wichtigsten berufsbildenden Schulen innerhalb der Partnerschaft, die die Projektergebnisse

in Deutschland nutzten, wurden genannt: BBRZ, Adolf-Kolping-Berufskolleg, BFI,

Im EU-Ausland wurden aufgeführt: National Rehabilitation Centre for the Blinds, Plovdiv Bulgarien,

Blindenzentrum Cluj-Napoca, Rumänien, Kouvola Region Vocational College, Kouvola, Spanien, Trá

Lí, ITT, CIFP Mantenimiento y Servico, Langreo, Spanien

19

Die wichtigsten Berater

Die wichtigsten Berater in Deutschland, die die Ergebnisse nutzen sind: ANS-Berater und Beraterin-

nen, Gunnar Binda (ECVET Experte), Fachhochschule Bielefeld, beramí – Beraterinnen, Nico

Schrode (GAB), Praxishochschule Rheine, RotkreuzCampus-Dozentenpersonal.

Die wichtigsten Projekte, die auf den Ergebnisen aufbauen

bioXclusters plus, FairGuidance, AWARE, Erasmus+ 2016 "Junge Pflege", ECVET for Safety Trainer,

EasySpeak, FH- Lehrgang Berufsorientierung und Arbeitsmarktintegration FH Kärnten, WinAPP, Inno-

MuNiCH, inPHASEout.

4.2 Anwender der Ergebnisse außerhalb der Partnerschaft

Fast zwei Drittel der Projekte (65 1TProzent 1T, n=13) nutzte die Ergebnisse außerhalb der Partnerschaft.

1TDie Hauptnutzer der Projektergebnisse außerhalb der Partnerschaft sind Lehrer/-innen berufsbilden-

der Schulen (46,2 Prozent) und Teilnehmende an Weiterbildung (38,5 Prozent), jeweils über ein Fünf-

tel (23,1 Prozent) der Nutzer sind Betriebliche Aus- /Weiterbilder/innen und sonstige Nutzer. Mit je-

weils 15,4 Prozent gehörten Schüler/-innen in beruflicher Erstausbildung und Auszubildende (duales

System) zum Anwenderkreis.

Tabelle 4.4 Nutzergruppen außerhalb der Partnerschaft (N=13)

Nutzergruppe Anzahl Prozent

Auszubildende (duales System) 2 15,4%

Schüler/-innen in beruflicher Erstausbildung 2 15,4%

Teilnehmende an Weiterbildung 5 38,5%

Studierende 1 7,7%

Betriebliche Aus- /Weiterbilder/-innen 3 23,1%

Lehrer/-innen berufsbildender Schulen 6 46,2%

Risikogruppen - -

Sonstige Nutzer/-innen 3 23,1%

1TF_4.38 Wählen Sie eine oder mehrere Nutzergruppen außerhalb Ihrer Partnerschaft. 1T(Mehrfachantworten möglich).

Sonstige Nutzer/-innen umfassen Grundschulen (gesunde Ernährung, Prävention), Eltern und Hoch-

schulen.

20

Tabelle 4.5 Umfang der Nutzung der Projektergebnisse außerhalb der Partnerschaft nach

Nutzergruppe (bis 30.08.2016)

Nutzergruppe

Anzahl Personen

1-50

51-150

151-300

301-500

>500

keine Angabe

Auszubildende (duales System) (n=4) 50% - - - - 50%

Schüler/-innen in beruflicher Erstausbildung (n=3) 33,3% - 33,3% - - 33,3%

Teilnehmende an Weiterbildung (n=6) 50% 16,7% 16,7% - - 16,7%

Studierende (n=2) - - - - - 100%

Betriebliche Aus-/Weiterbilder/-innen (n=5) 60% - - - - 40%

Lehrer/-innen berufsbildender Schulen (n=7) 71,4% - - - - 28,6%

Risikogruppen (n=2) - - - - - 100%

Frage F_4.49ff Wählen Sie eine oder mehrere Nutzergruppen außerhalb der Partnerschaft (Mehrfachantworten möglich).

Anwender der Projektergebnisse nach Institutionen

Zum 30.08.2016 stellte sich die Anwendungsintensität der Projektergebnisse außerhalb der Partner-

schaft wie folgt dar (siehe auch Tabelle 4.6):

Ähnlich wie bei der Anwendung innerhalb der Partnerschaft waren Weiterbildungsträger mit

38,5 Prozent die häufigsten Nutzer der Ergebnisse von ITPs auch außerhalb der

Partnerschaft. Berufsbildende Schulen erzielten die gleiche Anwendungsintensität.

Berater (30,8 Prozent) und Unternehmen (23,1 Prozent) waren die zweithäufigsten Nutzer der

Projektergebnisse.

Schließlich zählten jeweils bei einen Projekt die Kammern und zwei andere Projekte, die auf

den Ergebnissen aufbauen zum Anwenderkreis.

Tabelle 4.6 Anwender der Projektergebnisse nach Institutionen außerhalb der

Partnerschaft (N=13)

Institution Anzahl Anteil

Unternehmen 3 23,1%

1TWeiterbildungsträger 5 38,5%

1TBerufsbildende Schulen 5 38,5%

Kammern 2 15,4%

Andere Projekte, die auf den Ergebnissen aufbauen 2 15,4%

Berater/-innen 4 30,8%

Kommunen 1 7,7%

Sonstige Einrichtungen 2 15,4%

F4_56 Bitte wählen Sie die Art der Institution, die die Projektergebnisse außerhalb Ihrer Partnerschaft genutzt hat

(Mehrfachantworten möglich).

21

Die wichtigsten Unternehmen außerhalb der Partnerschaft Unter den wichtigsten Unternehmen außerhalb der Partnerschaft, die die Projektergebnisse nutzten,

wurden allgemein neben Automobilherstellern, Versicherern und Kammereinrichtungen wurden konk-

ret in Deutschland Berlin Partner, HuK und Allianz aufgeführt.

Im EU-Ausland wurden konkret Lyonbiopole und Medical Valley Alliance angegeben.

Die wichtigsten Kammern außerhalb der Partnerschaft sind IHK Nürnberg/Mittelfranken, der Hand-

werkskammerverband und die IHK München/Oberbayern.

Die wichtigsten Weiterbildungsträger außerhalb der Partnerschaft waren Unversität Kassel, Caritas

Rumänien und FIBL Diakonie Siebenbürgen.

Als wichtigste Kommune wurde das Landratsamt Regensburg genannt.

Als wichtigste Berater wurden SinaLingua, Gunnar Binda (ECVET Experte), BioTOP Berlin-Branden-

burg, Nico Schrode (GAB), Carl Duisberg Centren angegeben.

Die wichtigsten anderen Projekte, die die Ergebnisse ausserhalb der Partsnerschaft genutz haben

sind ECVET for Safety Trainer, WinAPP und inPHASEout

22

5. Gelingens- und Hemmfaktoren der erfolgreichen Anwendung und Über-

nahme der Ergebnisse

5.1 Gelingensfaktoren

Die Faktoren, die zur erfolgreichen Anwendung und Übernahme der Ergebnisse beitrugen, können in

folgende Kategorien und Rangfolge zusammengefasst werden:

1. Faktoren bezogen auf die Inhalte / Projektergebnisse

2. Faktoren bezogen auf die Organisation

3. Faktoren bezogen auf die Anerkennung

(1) Gelingensfaktoren bezogen auf die Inhalte / Projektergebnisse

a) Verständliche und handhabbare Ergebnisse

„Das Konzept ist relativ einfach anzuwenden und dennoch erfolgreich“

„Kostenloser Zugang zu allen wesentlichen Lehr- und Lernmitteln in allen Projektsprachen über die

ImPrO-F - Internetseite“

"Praxisnahe Übungen, Fragebögen, Checklisten etc. für die praktische Arbeit mit jungen Menschen

in der Berufsorientierungsphase“

„Klarheit, Kürze und thematische Eingrenzung“

b) Praxisnahe Inhalte und Zusammenarbeit mit Anwendern

„Enge Kooperationen mit Gemeinden, Vereinen und Bildungseinrichtungen waren förderlich “

„Die gute Vernetzung der Projekt-Partner auf der eigenen nationalen Ebene“

„Curriculum und modulare Struktur sehr stark orientiert an den Erfordernissen der Zielgruppe.

Technische Umsetzung erlaubt Übernahme des kompletten Kursmaterials auf weitere Lern-

plattformen. Praxisnähe durch Fallbeispiele“

„Großer Bedarf in der Szene der digitalen Lernorte; Übertragbarkeit der Lernmodule“

„Die umfangreiche Auswahl an Logistik-Lernmodule mit deren Einteilung in verschiedene Reife-

grade in verschiedenen Sprachen ist neben dem Selbsteinschätzungstool und der begleitenden

Beratung das herausragendste Alleinstellungsmerkmal des LOPEC-Projektes“

„Schließen einer Qualifizierungslücke und großes Interesse der Automobilhersteller“

„Im Rahmen der Umsetzung des Europäischen Qualifikationsrahmens hat sich die Diskussion stark

auf formale Aspekte reduziert und es entstand ein gewisses Desinteresse an dieser Thematik. Eine

Reihe von Ansätzen mit sektoralen Überlegungen wurde nie konsequent verfolgt. Insbesondere der

Ansatz des Projektes, arbeitsplatzbezogene Kompetenzen zu ermitteln und in Hinblick auf künftige

Anforderungen zu analysieren, stieß auf Interesse“

c) Verbreitung der Ergebnisse

„Das Alleinstellungsmerkmal der Sektorspezifität (Life Sciences)“

„Kostenloser Zugang zu allen wesentlichen Lehr- und Lernmitteln in allen Projektsprachen über die

ImPrO-F - Internetseite“

23

(2) Gelingensfaktoren bezogen auf die Organisation

a) Verlässliche Partnerschaft

„Strategische Partnerschaft im Projekt und deren Netzwerke,assozierte Partner... Engagierte

Partner, die in enger Zusammenarbeit Anweisungen und Empfehlungen beachtet haben“

„Die Motivation der Partner“

“Erfolgsfaktor der Anwendung und Übernahme war da Partnerkonsortium. Alle Partner haben im

Vorfeld einen hohen Mehrwert bei der Entwicklung der Projektergebnsse gesehen und diese

daher auch im Nahhinein eingesetzt und genutzt. Überlegungen zur späteren Nutzung und

Verbreitung innerhalb des Projektkonsortiums beginnen daher schon in bezug auf einen

Verbreitungsplan im Rahmen der Projektvorbereitung. Die spätere Nutzung und Implementierung

hängt essentiell von den Partnerorganisationen ab. Eine Aufteilung im Partnerkonsortium, nach

dem Motto: Eine Einrichtung übernimmt das Arbeitspaket Verbreitung ist meiner Meinung nach

nicht hilfreich für den späteren Erfolg“

b) Politische Kontakte und einflussreiche Partner

„Die gute Vernetzung der Projekt-Partner auf der eigenen nationalen Ebene“

„Großes Interesse der Automobilhersteller“

c) Unterstützung bei der Dissemination

„Die gute Vernetzung der Projektpartner zu den regionalen und nationalen Entscheidungsträgern.

Der Wille der Partner, ihr Personal in dem Bereich weiterzubilden und zu qualifizieren“

„Die starke Verbreitung der Projektergebnisse und die Vernetzung mit dem Vorhaben KonKom“

„Die Schulung der Lehrenden. Erarbeitung einheitlicher Lehr-Lern-Materialien zur strukturierten

Anwendung und darauf aufbauend die gezielte Anwendung (mit Hilfe der Expertise der Partner)

der Methode in den Schulen während des Projekts“

(3) Gelingensfaktoren bezogen auf die Anerkennung

Anerkennung

„Die gute Vernetzung der Projektpartner zu den regionalen und nationalen Entscheidungsträgern. Der

Wille der Partner, ihr Personal in dem Bereich weiterzubilden und zu qualifizieren“

„Durch das Übertragen der Ansätze und Produkte in unterschiedliche nationale Kontexte wurde ein

Mehrwert erzielt sowohl für die Qualitätssicherung auf nationaler Ebene als auch für den trans-

nationalen Vergleich von Qualifikationen, von dem die Mobilität von Beschäftigten profitieren kann. Es

wurden bewährte Verfahren (aus den Projekten EDGE und VQTS) in unterschiedliche Berufsbildungs-

systeme übertragen, um zu einer länderübergreifenden Einschätzung zu gelangen, wie ECVET in

verschiedenen Kontexten funktionieren und qualitätsgesichert eingesetzt werden kann“

24

5.2 Hemmfaktoren

Die Faktoren, die hinderlich zur erfolgreichen Anwendung und Übernahme der Ergebnisse waren,

können in folgenden Kategorien und Rangfolge zusammengefasst werden:

1. Faktoren bezogen auf die Organisation/Partner

2. Faktoren bezogen auf die Anerkennung bzw. Verankerung im System

3. Faktoren bezogen auf die Programmstruktur

4. Faktoren bezogen die Inhalte/Ergebnisse

(1) Hemmfaktoren bezogen auf die Organisation/Partner

a) Verwaltungsaufwand

„Partner hatten zu viel mit Projektverwaltungsaufgaben (Berichten, Abrechnungen...) zu tun, was vor

allem bei Unternehmen auf sehr viel Unverständnis gestoßen ist“

b) Partnerrisiko

„Sprachliche Barrieren, nicht engagierte oder träge Partner“

c) Organisationskultur

„Fehlende Förderung in den Kommunen - fehlende Stellen“

„Hinderlich sind Rahmenbedingungen wie feststehende Lehrpläne und Curricula etc. die zum Teil wenig

Flexibilität in der Anwendung von neuen Methoden zulassen. Ebenso spielen die zeitlichen Ressourcen

von Lehrkräften im Allgemeinen eine Rolle (Selbst-Aneignung der Methode, Integrieren in den Lehrplan

etc.“

(2) Hemmfaktoren bezogen auf die Anerkennung bzw. Verankerung im System

a) Rechtliche Unsicherheit und politische Unwägbarkeiten

„Behörden und Regierung als Entscheidungsträger der Implementierung neuer Methoden in den

Unterricht als zeitlicher Hemmfaktor.“

„Der mangelnde Wille der nationalen Entscheidungsträger, ihre Aus- und Fortbildung von Pflegekräften

zu verändern und diese im Rahmen des europäischen Kontextes zu sehen.“

„Einige Partner mussten zuerst an Ihrer Grenze in diesem Feld zuerst ‘anerkannt‘‚ werden.“

b) Kommerzielle Verwertbarkeit

„Der Preis für die Softwarewerkzeuge sowie die begleitende Beratung ist teils eine Hemmschwelle für

die Unternehmen. Die LOPEC-Lösung ist auf eine Person (Personal Excellence) entwickelt worden, d.h.

das Wissen erhält der Mitarbeiter. Damit sich die Investition in der Mitarbeiter aber rentiert, muss der

Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum gebunden werden. Nicht bei jeder Firma wird in ein zukünftiges

Arbeitsverhältnis investiert und bzw. gefördert. ”

„Generell ist die Erarbeitung eines Qualifkationsrahmen auf einem sehr allgemeinen, wenig detaillierten

Grad. Damit fällt es Unternehmen schwer den unmittelbaren Nutzen zu erkennen. Hier ist es erforder-

lich, weitere Kommunikationsinstrumente zu entwickeln.“

25

c) Bildungssystem per se

„Die große Streuung der Zielgruppen."

„Die Tatsache, dass die Validierung von mitgebrachten Kompetenzen meistens nicht finanzierbar ist,

erschwert manchmal die Nutzung (Aussage des italienischen Partners ANS-Anziani e Non Solo).“

„Statische (Weiter)Bildungssysteme; Finanzierungsschwierigkeiten und Personalwechsel in digitalen

Lernorte“

(3) Hemmfaktoren bezogen auf die Programmstruktur

Ressourcen

„Das Ende der Finanzierung hat bedeutet, dass die Personalressourcen z.T. nicht mehr vorhanden waren

um die Anwendung intensiv voranzutreiben. "

„Keine langfristige Finanzierung zur Durchführung von Trainings, weitere Verbreitungsmaßnahmen,

Werbematerial etc.“

„Fördermittel erlaubten keine Ausarbeitung von High-end Produkten, z.B. Apps, Games“

(4) Hemmfaktoren bezogen auf die Inhalte/Projektergebnisse

Vorbehalte, Zurückhaltung

„EQF ist für Individuen außerhalb des Berufsbildungssystems schwierig zu verstehen bzw. nahezu

unbekannt“

„Aufwand der Beschreibung von Lernergebnissen und Ableitung geeigneter

Kompetenzfeststellungsverfahren"

„Das bislang immer noch fehlende Bewusstsein für die Notwendigkeit der Beratung und Betreuung alter und

allein lebender Menschen“

26

6. Systemische Wirkung

Im Rahmen der Befragung wurde darüber hinaus erhoben, welche Wirkungen die Projekte auf die

Bildungssysteme haben. Ein zentrales Ergebnis war, dass nach Projektabschluss 55 Prozent (11

Projekte von 20 gültigen Antworten) der Projekte Effekte auf Ebene der Systeme der beruflichen

Aus- und Weiterbildung in Deutschland sowie in anderen Ländern erzielen konnten. Sie werden im

Folgenden als „wirksame“ ITPs bezeichnet.

Abbildung 6.0 Wirkungen der Projektergebnisse auf das Bildungssystem

6.1 Wirkungen auf das deutsche Bildungssystem

Sytemische Wirkungen sind nicht das primäre Ziel der ITP, dennoch erzielten einzelne Projekte hier

Erfolge. In sieben wirksamen Projekten (63,3 Prozent) wurden die Ergebnisse in hohem bis sehr

hohem Umfang weiterentwickelt. Ebenfalls in sieben Projekten Projekte wurde die Qualität der beruf-

lichen Weiterbildung in hohem bis sehr hohem Umfang erhöht (63,3 Prozent). In drei Projekten (27,3

Prozent) flossen die Ergebnisse sind in Lehrpläne in der Weiterbildung ein.

In jeweils zwei wirksamen Projekten (18,2 Prozent) gingen die Ergebnisse in hohen bis sehr hohen

Umfang in regionale Curricla ein und die Qualität der betrieblichen Ausbildung wurde erhöht (vgl.

Abbildung 6.1).

27

Abbildung 6.1 Wirkungen auf das Bildungssystem in Deutschland

F_6.2 Welche Wirkungen hat Ihr Projekt auf das Bildungssystem in Deutschland? Mehrfachantworten; Anteil der Antworten Wirkung „In sehr

hohem Umfang“ und „In hohem Umfang“ in % auf einer 5er-Skala von „In sehr hohem Umfang“ bis „Überhaupt nicht“.

Sonstige Wirkungen:

Junge Pflege schaffte zielgruppenorientierte Fortbildungsmöglichkeiten von Pflegekräften;

Auch private Bildungsträger profitieren von den Ergebnissen des LOPEC-Projektes und können den

jeweiligen Kunden gegen Entgelt zur Verfügung gestellt werden;

ValiSkills konnte den Fokus auf Bedarfe Geringqualifizerter lenken.

28

6.2 Wirkungen auf das Bildungssystem in anderen Ländern

In anderen Ländern wurden ebenfalls punktuell hohe systemische Wirkungen erzielt. In sehr hohem

bis hohem Umfang konnte ein Viertel der Projekte die Qualität der beruflichen Ausbildung erhöhen,

die Ergebnisse wurden offziell anerkannt und die Ergebnisse der ITPS wurden weiter entwickelt.

In jeweils vier Projekten (18,75 Prozent) wurden die Ergebnisse in hohem Umfang zertifiziert, die

Qualität der schulischen Berufsausbildung erhöht und die Ergebnisse sind in regionale Curricula in die

Lehrpläne der beruflicne Berufsausbildung eingeflossen (vgl. Abbildung 6.2).

Sonstige Wirkung:

ValiSkills konnte mit der Entwicklung eines Verfahrens zur Validierung beruflicher

Handlungskompetenzen bei geringqualifizierten Erwachsenen im Kontext der abschluss-

orientierten modularen Nachqualifizierung den Fokus auf spezifische Bedarfe Gering-

qualifizerter richten.

Auch privater Bildungsträger profitieren von den Ergebnissen des LOPEC-Projekts und

können den jeweiligen Kunden gegen Entgelt zur Verfügung gestellt werden

Junge Pflege konnte die Ergebnisse bei der Entwicklung von Weiterbildungen für Pflegekräfte

im Rahmen des EQF nutzen.

Abbildung 6.2 Wirkungen auf das Bildungssystem in anderen Ländern

F_6.5 Welche Wirkungen hat Ihr Projekt auf das Bildungssystem in anderen Ländern? Mehrfachantworten; Anteil der gültigen Antworten Wirkung

„In sehr hohem Umfang“ und „In hohem Umfang in % auf einer 5er-Skala von „In sehr hohem Umfang“ bis „Überhaupt nicht“.

29

Zusammenfassend konzentrierten sich die systemischen Wirkungen der ITPs primär auf die

qualitative Verbesserung der Weiterbildung. Die Weiterentwicklung der Ergebnisse waren ebenso

wichtige Erfolge. Die Projekte zielten vor allem auf Neuerungen im Bereich der beruflichen Weiter-

bildung ab.

6.3 Keine Wirkung

Allerdings konnten 45 Prozent der Befragten, d.h. 9 Projekte keine systemischen Wirkungen

verzeichnen. Die genannten plausiblen Gründe werden im Folgenden nach Rang in systemische

Beschränkungen, fehlende Kapazität in der Partnerschaft und andere Zielen zusammengefasst.

(1) Systemische Beschränkungen

„Ein grundlegendes Problem besteht in der Projektkonstruktion. Die Ergebnisse des Projektes

spiegeln immer auch einen Kompromiss der Beteiligten wider. Insofern ist jede nationale Umsetzung

schwierig. Zudem gibt es Länder mit unterschiedlichen Traditionen. In Deutschland ist die

Beeinflussung der Ordnungsmittel durch europäische Projekte extrem gering. In Italien bestehen hier

über die regionale Struktur ganz andere Möglichkeiten (ImPrO-F Improve Professional Orientation -

Fitting Jobs for All).

„Die Strukturen in der deutschen Berufsbildungslandschaft in Bezug auf Curricula-Setzung sind sehr

schwierig zu beeinflussen“ (PROFESSION)

„Die Ergebnisse werden erst langfristig bei breitflächiger Verwendung der ICF direkte Auswirkung auf

das Bildungssystem haben. Dies wirkt sich insofern aus, dass inklusive Ausbildung für Menschen mit

Sehschädigung effektiver erfolgen kann“ (STEP-IVI)

In Deutschland wird der Bereich AAL entwicklungstechnisch und bewusstseinbildend sehr

stiefmütterlich behandelt. Die Ausbreitung in Österreich ist dagegen erheblich intensiver und wir auch

staatlich umfassender gefördert." (EngAGEnt)

„Innerhalb von zwei Jahren ist es sehr schwer auf administrativer Ebene Entscheidungen zu

generieren. Die anwesenden Behördenvertretungen waren von dem Projekt angetan, sind jedoch

zumeist nicht gewillt Mittel und Ressourcen in die Hand zu nehmen um gezielt die erarbeiteten

Ergebnisse in Lehrpläne oder Curricula zu überführen. Die Arbeit bleibt an den Schulen haften und

werden dort meistens Leuchturmartig von engagierten Lehrenden weiterverfolgt und sehr langsam

verstetigt. Im allgemeinen würden wir auch nicht sagen, dass die Ergebnisse nicht nachhaltig sind

jedoch keine große sichtbare Breitenwirkung aus oben genannten Gründen entfachen.“ (PIA2)

„Was Deutschland und insb. Hessen betrifft, ist die Haltung der für die Ausbildung in der Altenpflege

Zuständigen (Regierungspräsidium) ein Hindernis für eine Auswirkung auf das Ausbildungssystem.

Curricula aus dem Ausland werden weiterhin gegenüber dem deutschen Curriculum gestellt und

verglichen. Es gibt bisher keine Möglichkeit der Anrechnung.“ (AMiCo)

30

(2) Fehlende Kapazität in der Partnerschaft

"Die Entwicklungen im Bereich AAL sind von den Fördergebern weitgehend als Anschubfinanzierung

für Entwicklungen intendiert gewesen. Eine Umsetzung im Sinne der praxisorientierten Anwendungen

im Bereich AAL hat gefehlt. Lediglich über die nationalen ZIM-Förderung von KMU konnte in

Deutschland teilweise mit nationalen Partnern im Bereich IT eine weiterentwicklunge erfolgen."

(EngAGEnt)

(3) Andere Ziele

„Ziel war es, die eLSi Produkte in den unterschiedlichen Schlüsselorganisationen zu verankern, die

KMU bei der Internationalisierung unterstützen, z.B. Cluster Manager, Berater, Technologietransfer-

stellen), so dass die Materialien in Ergänzung zu bestehenden Fortbildungen verwendet werden. Das

Bildungssystem per se wurde nicht anvisiert, da die Trainingseinheiten sektorspezifisch und für die

Erwachsenenfortbildung entwickelt wurden - ein Vorteil und Alleinstellungsmerkmal der Produkte“.

„Meines Erachtens können Projekte wie ImPrO-F durch ihre vielfältigen Ergebnisse und deren

Nutzung auf regionaler/ nationaler Ebene in den Projektländern sehr wohl nachhaltig sein, auch wenn

sie nicht Wirkung auf das gesamte Bildungsystem eines Landes haben. Durch den transnationalen

Trainingskurs in Madrid, die zahlreichen Disseminationsveranstaltungen in allen Projektländern und

die sehr erfolgreiche Abschlusskonferenz in Kärnten wurden die Inhalte gut verbreitet. Im diesem

Rahmen haben die Projektergebnisse unserer Ansicht nach sehr wohl zur Professionalisierung von

Beratungsfachkräften beigetragen“.

"Bezogen auf das Bildungssystem ist es sicherlich schwierig zu behaupten, dass unsere

Projektergebnisse Wirkung auf das gesamte Bildungssystem hatte. Inweifern die Projektergebnisse

(vor allem die kompetenzorientierte Beschreibung des Tätigkeitsfeldes Gebäudesystemtechnik) von

den zuständigen Stellen genutzt worden sind, um Ordnungsmittel anzupassen, vermag ich nicht zu

sagen. In jedem Fall wurde die Kompetenzbeschreibung beim Projektleader dazu genutzt, das

Bildungsangebot auf zukünftige Qualifikationsanforderungen auszurichten. Ob die Kompetenzmatrix

allerdings geholfen hat, das Bildungssystem zu verändern, müssen übergeordnete Stellen sagen

(Hauptausschuss BiBB, Lehrplanentwicklungskommissionen etc.)" (International Transfer: Building

Service Engineering / ITBSE)

31

6.4 Die wichtigsten Wirkungen nach Projekt

6.4.1 Wirkungen in Deutschland

Die Projektträger wurden nach den wichtigsten Wirkungen ihrer Projektergebnisse auf das deutsche

Bildungssystem gefragt. Die Qualitätserhöhung in der Aus- und Weiterbildung und Kompetenz-

entwicklung und die Sensibilisierung werden als wichtigste Wirkungen genannt. In Einzelfällen

kam es zu einer offiziellen Anerkennung der Projektergebnisse durch deren Verankerung im

Bildungssystem .

Anerkennung

ValiSkills trug zur Diskussion "Validierung in DE" und zur Einführung von Validierungssystemen in

Deutschland bei.

IRM-Organic Training on Improved Risk Management Tools for Organic Inspectors entwickelte ein

nationales Curriculum zur Basisausbildung.

Das Projekt Junge Pflege berücksichtigte die Besonderheit der Zielgruppe "Junge Pflege" im

Rahmen des Studiums BA Pflege an der Praxishochschule Rheine.

Qualitätserhöhung der Aus- und Weiterbildung

Q_Mentor-Quality assurance in mobility – mentoring and learning outcomes konnte die Qualität der

Lernergebnisse in Mobilitäten verbessern.

TeamCoaching trug zur Senkung der Arbeitslosenquote bei, obwohl es schwer zu differenzieren ist,

was auf die gute wirtschaftliche Lage und was auf das Schulungskonzept zurück geht.

Junge Pflege bewirkte eine Nachfrage von Weiterbildungsträgern hinsichtlich der Durchführung von

Fortbildungen für Pflegekräften in der ambulanten Pflege.

Das durch LOPEC umfangreich aufbereitete Logistik Lernmaterial und die Selbsteinschätzungstests

führten zu einem verbessertem Know-How und Kompetenzen bis hin zu einem exzellenten Logistik-

Experten.

Kompetenzwicklung und Sensibilisierung für neue Themen

TeamCoaching Eigenverantwortung und Motivation spielen größere Rolle in der WeiterbildungTrans

e-facilitator bewirkte eine gestiegene Aufmerksamkeit gegenüber Bildungsbedarfen dieses neuen

Typs von Bildungsträgern.

IRM-Organic Training on Improved Risk Management Tools for Organic Inspectors trug zur

Diskussion um das Berufsbild für Öko-Kontrolleure bei.

Q_Mentor-Quality assurance in mobility – mentoring and learning outcomes konnte einen bessere

Akzeptanz der Mobilität bei Azubildenden & Ausbildenden erreichen.

USM-Automotive konnte eine Qualifizierungslücke im Bereich Unfallschadenmangement schließen

Das Projekt Junge Pflege sensibilisierte die Bezirksregierung hinsichtlich der Durchführung einer

modularisierten Altenpflegehelferausbildung.

32

Erfolgreiche Einführung neuer Lehrmethoden und –inhalte

LOPEC ermöglicht einen internationalen Vergleich des Logistik-Know-Hows durch die

Anwendung verschiedener Reifegrade.

Das Projekt Junge Pflege berücksichtigte die Besonderheit der Zielgruppe "Junge Pflege" im

Rahmen des Studiums BA Pflege an der Praxishochschule Rheine

6.4.2 Wirkungen in anderen Ländern

Die Projektträger wurden ebenfalls nach den wichtigsten Wirkungen ihrer Projektergebnisse auf

Bildungssysteme anderer Länder gefragt. Auch hier konnten punkutell hohe bis sehr hohe Wirkungen

erzielt werden.

Anerkennung

Trans e-facilitator erreichte die Anerkennung eines neuen Berufsbilds in Spanien.

Junge Pflege bewirkte die Zertifizierung von zusätzlichen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für

Pflegekräfte.

Das PAT-TEIN Angebot konnte im Nachgang des Projektes existieren.

Die Projektergebnisse von ImPrO-F Improve Professional Orientation - Fitting Jobs for All wurden in

einem Lehrgang Berufsorientierung und Arbeitsmarktintegration der FH-Kärnten aufgenommen und

weiter entwickelt.

Qualitätserhöhung der Aus- und Weiterbildung

LOPEC Umfangreich aufbereitetes Logistik Lernmaterial und Selbsteinschätzungstests führen zu

einem verbessertem Know-How und Kompetenzen bis hin zu einem exzellenten Logistik-Experten.

ValiSkills leistete einen Beitrag zur europäischen Validierungsdiskussion

USM-Automotive sorgte für Innovationen für Curricula

Kompetenzwicklung und Sensibilisierung für neue Themen

Q_Mentor-Quality assurance in mobility – mentoring and learning outcomes bewirkte mehr

Verständnis für Lernergebnisse in betrieblichen Praktika bzw. Mobilität

Erfolgreiche Anwendung der Ergebnisse und Einführung neuer Lehrmethoden

IRM-Organic Training on Improved Risk Management Tools for Organic Inspectors entwickelte

Ausbildungsgängen von Öko-Kontrollstellen weiter.

TeamCoaching ermöglichte zielgruppen-orientierteres Arbeiten.

33

6.5 Sicherung der Nachhaltigkeit der Ergebnisse

Zehn Projekte machten Angaben zur langfristigen Sicherung und nachhaltigen Wirksamkeit

erfolgeicher Ergebnisse. Im Wesentlichen geschieht dies durch Einbindung von relevanten

Stakeholdern und weiteren Verbreitungsaktivitäten, die perpektivisch die Anerkennung

im Bildungssystem unterstützen können.

Einbindung von relevanten Stakeholdern

Verstetigung bei den Partnern, die langfristig mit der Organisation (sending/hosting//before/during)

von Auslandspraktika beschäftigt sind. Verbesserte Akzeptanz bei den Kammern,

Ausbildungsbetrieben, Auszubildenden in Fragen Ausbildungsaufenthalte im Ausland (Q_Mentor).

Einbindung von Stakeholdern (Arbeitsmarktakteure, Unternehmen) und Multiplikatoren

(Weiterbildungseinrichtungen, Verbände) (ValiSkills).

Dissemination innerhalb der deutschen Expertengruppe, bei Konferenzen, bei Treffen mit Vertretern

von anderen Bildungsträgern, Verbänden und Stakeholdern (u.a. Ministerium für Kultus, Jugend und

Sport Baden-Württemberg) (ImPrO-F).

Einbindung des Dachverbands der europäischen Öko-Kontrollstellen EOCC (IRM-Organic Training

on Improved Risk Management Tools for Organic Inspectors).

Alle Projektpartner konnten ihre Kontakte zu den regionalen stakeholdern ausbauen bzw.

konsolidieren. Gleichzeitig blieben alle Partner miteinander im Kontakt und besuchten sich auch

nach Projektende gegenseitig. Ein Ergebnis daraus war ein weiterer Antrag im Rahmen des

Programms Erasmus+ (Junge Pflege).

Anerkennung im Bildungssystem

"Die Partner in Österreich haben es geschafft, das Konzept erfolgreich zu etablieren, da Sie es

geschafft haben, Multiplikatoren wie die Volkshochschulen, die Berufsbildungsinstitute aber auch die

politische Ebene frühzeitig in das Projekt einzubeziehen. Das ist den anderen Partnern nicht in

diesem Umfang gelungen. Aber in Netzwerken wie Ulisses E. E. I.G. wurde das Konzept mehrfach

vorgestellt, so dass sich inzwischen beispielsweise belgische und französische Partner dafür

interessieren" (TeamCoaching).

„Übernahme der Weiterbildungskonzeption von Verbänden, Versichern, Kammern und

Automobilherstellern“ (USM-Automotive).

34

Weitere Verbreitungsaktivitäten

„Die Weiterführung liegt im direkten Interesse der Partner. Alle Lernangebote sind vor dem

Hintergrund entwickelt worden, dass eine Nutzung nicht am Projekt beteiligter Organisationen

komplikationslos möglich ist, so dass adaptierte Versionen des Lernangebots auch vom

Lehrpersonal aus Ländern genutzt wird, die nicht direkt am Projekt beteiligt waren. Die

Verbreitungsaktivitäten während des Projekts waren sehr umfangreich und haben auch solche

„Drittländer“ systematisch in den Blick genommen und dabei vielfältige Wirkungen entfaltet“ (Trans

e-facilitator).

“Als Open source-Plattform kann die LOPEC E-Learning-Plattform (ILIAS) weiterhin von allen

Partnern genutzt werden, um die LOPEC Business Solution über die nächsten Jahre hinweg zu

vertreiben“ (LOPEC).

„Die Partnerschaft muss verstärkt den ‘Train the Trainers‘ Ansatz bearbeiten in dem Sinne, dass je

mehr Trainers den Toolkit/das interkulturelle Management grenzüberschreitende Projekte kennen

desto mehr sichert man die Nutzung der Ergebnisse (und die Antwort des Bedarfs)“ (PAT-TEIN).

35

7. Nachhaltigkeit der Projektpartnerschaft - Aktivitäten nach Projektende

Für das Kriterium der Nachhaltigkeit ist es wichtig, dass die ITP-Projektträger auch nach Projektende

weitere Verbreitungsaktivitäten durchführen, um einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung der

beruflichen Aus- und Weiterbildung leisten zu können. Daher wurde den Projekten die Frage gestellt,

ob nach Laufzeitende weitere Aktivitäten, jeweils in Deutschland und in anderen Ländern, durchge-

führt wurden, und worum es sich dabei handelte.

7.1 Aktivitäten in Deutschland

Insgesamt 84,2% Prozent (n=16) der Projektteams führten nach Ende der Förderung ihres Projektes

weitere Aktivitäten in Deutschland durch. Die Form dieser Aktivitäten wird in Abbildung 7.1 dargestellt.

Nur 15,8% (n=3) führten keine weiteren Aktivitäten durch.

Abbildung 7.1 Form der Aktivitäten nach Förderende in Deutschland (N=16)

F_7.2 Wurden nach Projektabschluss, d.h. weitere Aktivitäten des Projektteams in Deutschland durchgeführt? Wenn ja, in welcher Form? (Mehrfachantworten möglich).

Sonstige Aktivitäten umfassen:

Ausweitung des Konzeptes auf andere Behinderungsforen (STEP-IVI)

Adaption in Universitäre Lehre (PIA2)

Transfer in ein BMBF Förderprojekt (eLSi)

Lernergebnisorientiertes europäisches Qualifizierungskonzept zum Unfallschadensmangement

erreichte die Implementierung in Weiterbildungs- und Studienprogrammen (USM-Automotive)

Weiterentwicklung der Projektergebnisse anhand eigener Anforderungen (PROFESSION)

36

Die Vielzahl der durchgeführten Aktivitäten nach Förderende wird in Abbildung 7.2 zusammengefasst.

Abbildung 7.2 Aktivitäten des Projektteams nach Förderende in Deutschland (N=16)

F_7.3 Wurden nach Projektabschluss, d.h. nach Ende der Förderung Ihres Projektes, weitere Aktivitäten des Projektteams in Deutschland durchgeführt? Wenn ja, um welche Aktivitäten hat es sich dabei gehandelt? (Mehrfachantworten möglich)

87,5 Prozent entwickelten ihre Ergebnisse bzw. Produkte weiter. Da die ITP auf bereits zuvor ent-

wickelten Konzepten aufbauten und die Produkte in einer Frühphase der Projektlaufzeit den aktuellen

Bedürfnissen anzupassen waren, sollte eine Weiterentwicklung der Produkte eher die Ausnahme

darstellen. Anderseits hat das Projekt offensichtlich neue Impulse ausgelöst. In diesem Zusammen-

hang ist auch interessant, dass über die Hälfte (56,3 Prozent) der Projektträger neue Projekte in der

bewährten Partnerschaft beantragt haben. Weiter verbreiten jeweils 37,5 Prozent implementierten ihre

Ergebnisse in den Partnerstrukturen und verbreiteten sie auf europäischer Ebene, insbesondere in

Ländern, die an dem Projekt nicht beteiligt waren. Knapp ein Drittel (31,3 Prozent) gab den Ausbau

bzw. die Integration der Website in größerem Zusammenhang und deren Aufrechterhaltung an. 18,8

Prozent etablierten der ihre Ergebnisse in nationale Curricula.

37

Gründe für die weitere Zusammenarbeit

Nachfolgende Gründe für die weitere Zusammenarbeit in Deutschland wurden aufgeführt. Dabei

wurde mehrheitlich (1) die gute und erfolgreiche Partnerschaft und (2) die Relevanz der Ergeb-

nisse betont.

(1) Gute und erfolgreiche Partnerschaft

„Sehr gute Partnerkonstellation“ (STEP-IVI)

„Es bestand bei allen Partnern der Wille, das Projekt mit guten Ergebnissen durchzuführen. Da alle

Partner in den gleichen Geschäftsfeldern tätig sind und auch miteinander in geschäftlichen

Beziehungen stehen war die Fortsetzung der Zusammenarbeit selbstverständlich. Darüber hinaus

passten auch die handelnden Personen zwischenmenschlich zueinander“ (Junge Pflege)

„Das Projektteam arbeitet weiterhin zusammen in europäischen Projekten und lokalen

Bildungsprojekten.“ (ImPrO-F Improve Professional Orientation - Fitting Jobs for All)

„Das Projekt ist im Rahmen eines Netzwerk entwickelt worden. Das Netwerk existiert heute noch und

bearbeitet neue Projekte." (PAT-TEIN)

„Es gab bereits eine Vorerfahrung eines Großteiles der Partner. Damit hat sich eine gute

Zusammenarbeit in fachlicher und administrativer Hinsicht bestätigt und bildet eine gute Basis für

künftige Projekte.“ (EUVetSupport)

„Das Partnerkonsortium wurde, bezogen auf das Projekt, nicht neu zusammengesetzt, sondern

kannte sich - wenn auch in einem anderen Kontext - schon seit einigen Jahren. Zu Projektbeginn war

klar, dass die Partnerschaft weitergeführt wird (Projekt um bestehende Projektaktivitäten qualitativ zu

verbesseren).“ (International Transfer : Building Service Engineering / ITBSE)

„Hohes Interesse aller Beteiligten, hoher Weiterbildungsbedarf der Praktiker; hohe Professionalität des

Konsortiums; starke Netzwerkbildung auf europäischer Ebene“ (Trans e-facilitator)

„Die Projektarbeit hat das Vertrauensverhältnis von einzelnen Partnern untereinander gestärkt, daher

wurden weitere Projektarbeiten in Deutschland geplant. Zudem sind die eLSi Produkte sehr

bedarfsorientiert und schließen eine Weiterbildungslücke.“

38

(2) Relevanz der Ergebnisse

„Notwendigkeit, den Inhalt zum Gegenstand von Qualifizierung zu machen“ (USM Automotive)

„Das LOPEC Projekt hat das Netzwerk der beteiligten Partnerinstitutionen nachhaltig gestärkt. Es

finden im Rahmen von Konferenzen und Besuchen weiterhin Treffen statt, um die Ergebnisse der

LOPEC Lösung zu diskutieren und zu verbessern. Im Rahmen der Digitalisierung sind weitere neue

Qualifikationsprofile eines "exzellenten" Logistiker erforderlich. Hierzu werden mit einigen LOPEC

Partnern neue Forschungsprojekte wie z.B. "BITTMAS - Business Transformation towards

Digitalization and Smart Systems (BITTMAS, Proposal-Nr.: 2016-1-DE02-KA202-003437)"

durchgeführt.”

“Innovatives Thema des Projektes" (STEP-IVI)

„Nachgewiesener Bedarf am Produkt und gemeinsames Interresse an seiner Weiterentwicklung (in

z.T. veränderter Zusammensetzung)“ (ValiSkills)

„Hohes Interesse aller Beteiligten, hoher Weiterbildungsbedarf der Praktiker; hohe Professionalität des

Konsortiums; starke Netzwerkbildung auf europäischer Ebene“ (Trans e-facilitator)

„Auf gemeinsam erarbeitete Expertise die bei der weiteren Implementation in die Praxis hilfreich ist.“

(Pia2)

„Train the Trainer ist wichtig be ider Organistaion betrieblicher Auslandsaufenthalte.“ (Q_Mentor-

Quality assurance in mobility – mentoring and learning outcomes)

„Interesse, das erarbeitete Wissen in Produkte und Dienstleistungen umzusetzen.“ (EngAGEnt)

39

7.2 Aktivitäten in anderen Ländern

Über zwei Drittel (68,4 Prozent) - die Mehrheit - der Projektteams (n=13) führten nach Projekt-

abschluss weitere Aktivitäten in anderen Ländern durch. Die Form dieser Aktivitäten wird in Abbildung

7.3 dargestellt. Nur knapp ein Drittel (31,6 Prozent, sechs Projekte) führte keine weiteren Aktivitäten

durch.

Abbildung 7.3 Form der Aktivitäten nach Förderende in anderen Ländern (N=13)

F_7.7 Wurden nach Projektabschluss, d.h. nach Ende der Förderung Ihres Projektes, weitere Aktivitäten des Projektteams in anderen Ländern durchgeführt? Wenn ja, in welcher Form? (Mehrfachantworten möglich).

Sonstige Aktivitäten umfassen:

Übernahme des Konzeptes für Menschen mit Hörschädigung (STEP-IVI)

Transfer in weitere EU-geförderte Projekte (eLSi)

Planung eines FH- Lehrgangs (ImPrO-F)

Weitere Trainings (IRM-Organic Training on Improved Risk Management Tools for Organic

Inspectors)

Beratung eines Partners bei der Neuorganisation des ambulanten Pflegebereiches (Junge

Pflege)

Unterstützung der Weiterbildung (USM-Automotive)

Weiterentwicklung der Ergebnisse anhand eigener Bedarfe (PROFESSION)

40

Die durchgeführten Aktivitäten der Projektträger nach Förderende werden in Abbildung 7.4

zusammengefasst.

Abbildung 7.4 Aktivitäten der Projektträger nach Förderende in anderen Ländern (N=13)

F_7.9 Wurden nach Projektabschluss, d.h. nach Ende der Förderung Ihres Projektes, weitere Aktivitäten des Projektteams in andern Ländern

durchgeführt? Wenn ja, um welche Aktivitäten hat es sich dabei gehandelt? (Mehrfachantworten möglich).

Interessant ist bei den vielfältigen Aktivitäten nach Förderende, dass einige Projektträger ihre Pro-

dukte weiterzuentwickelten, in Deutschland sind dies 87,5 Prozent und in anderen Ländern 69,2 Pro-

zent der Projekte. Über die Hälfte der Projektträger (56,3 Prozent) in Deutschland und 46,2 Prozent in

anderen Ländern beantragten neue Projekte. Darüber hinaus gaben einzelne Projekte eine umfangrei-

che Palette von weiteren Aktivitäten an, was auf die Bedeutung der Nachhaltigkeitsbemühungen beim

Transfer nach dem Ende der Förderzeit hinweist.

41

Gründe für die weitere Zusammenarbeit

Nachfolgende Gründe für die weitere Zusammenarbeit in anderen Ländern wurden aufgeführt. Dabei

wurden ähnlich wie bei den Aktivitäten in Deutschland mehrheitlich die erfolgreiche Partnerschaft

und die praktische Relevanz der Inhalte / Ergebnisse betont.

(1) Erfolgreiche Partnerschaft

„Ein über Jahre entwickeltes vertrauenswürdiges Netzwerk mit den LOPEC Partnern und das

gemeinsame Themengebiet ermutigt alle Beteiligten zu einer Fortführung von LOPEC. Die neuen

Themenstellung im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung eröffnen neue Forschungsgebiete zur

kontinuierlichen Verbesserung der LOPEC Ergebnisse.“ (LOPEC)

Das Konsortium bestand bereits vor Projektdurchführung und wurde nicht für das Projekt gegründet.

(IRM-Organic Training on Improved Risk Management Tools for Organic Inspectors)

„Es bestand bei allen Partnern der Wille, das Projekt mit guten Ergebnissen durchzuführen. Da alle

Partner in den gleichen Geschäftsfeldern tätig sind und auch miteinander in geschäftlichen

Beziehungen stehen war die Fortsetzung der Zusammenarbeit selbstverständlich. Darüber hinaus

passten auch die handelnden Personen zwischenmenschlich zueinander.“ (Junge Pflege)

„Es gab bereits eine Vorerfahrung eines Großteiles der Partner. Damit hat sich eine gute

Zusammenarbeit in fachlicher und administrativer Hinsicht bestätigt und bildet eine gute Basis für

künftige Projekte.“ (EUVetSupport)

„Hohes Interesse aller Beteiligten, hoher Weiterbildungsbedarf der Praktiker; hohe Professionalität des

Konsortiums; starke Netzwerkbildung auf europäischer Ebene“ (Trans e-facilitator)

„Das Netzwerk (TEIN - www.transfrontier.eu) das wir haben ist ein wichtiger Grund.“ (PAT-TEIN)

(2) Relevanz der Inhalte /Ergebnisse

„Die Projektarbeit hat das Vertrauensverhältnis von einzelnen Partnern untereinander gestärkt, daher

wurden weitere Projektarbeiten in Deutschland geplant. Zudem sind die eLSi Produkte sehr

bedarfsorientiert und schließen eine Weiterbildungslücke“. (eLSi)

„Die erarbeiteten Materialien wurden als so hochwertig betrachtet, dass daraus ein Lehrgang an der

FH Kärtnen entwickelt werden konnte.“ (ImPrO-F)

„Nachgewiesener Bedarf am Produkt und gemeinsames Interresse an seiner Weiterentwicklung (in

z.T. veränderter Zusammensetzung“) (ValiSkills)

Bedarf an Qualifizierung wegen verschärfter Anforderungen der Versicherungen (USM-Automotive)

42

Gründe für keine weiteren Aktivitäten

Nur drei Projekte gaben an keine weiteren Aktivitäten in Deutschland durchgeführt zu haben. Die

Gründe für keine weiteren Aktivitäten in Deutschland und in anderen Ländern waren personalbedingt

oder es bestehen keine Kontakte mehr zu den Partnern

Keine weiteren Aktivitäten

„Nach Ende der Förderung gab es keine Personalressourcen, die zur Verfügung standen. Es wurden

aber vonseiten der Projektleitung (beramí e.V.) Dissemination-Aktivitäten unternommen“. (AMICO)

„Ifoa und BFI haben in weiteren Projekten zusammengearbeitet. Aber der Leadpartner

Volkshochschule Freyung Grafenau hat keine weiteren Projekte mehr durchgeführt, da die Mitarbeiter

mit der enstprechenden Expertise nicht mehr an der Einrichtung tätig sind und von kommunaler

Ebene eine andere Ausrichtung gewünscht ist“. (TeamCoaching)

„Das Konzept und die Lernsoftware wurden nicht im Rahmen des Projektes entwickelt. Diese wird in

Deutschland weiterhin genutzt und ständig weiterentwickelt. Die weiteren Sprachausgaben die durch

das Projekt entstanden sind, wurden bisher hier in Deutschland noch nicht benötigt. Es gibt bisher

keine Rückmeldung von den Partnern, die an einer Weiterentwicklung der Projektergebnisse

interessiert wären“. (Fernlehrgänge für Schweißfachingenieure)

7.3 Zukünftig geplante Aktivitäten zur langfristigen Sicherung

Die Antworten auf die Frage nach der Wirkung zeigen, dass es neben den wirksamen Projekten auch

einer Reihe von Projekten gibt, bei denen die Transfererfolge eher geringe bis keine Wirkung zeigten

und somit als unbefriedigend zu bezeichnen sind. Daher ist es umso wichtiger, dass die Projektträger

auch nach Ende der Förderdauer weitere Aktivitäten durchführen, um einen wirksamen Beitrag zur

Weiterentwicklung der beruflichen Aus- und Weiterbildung leisten zu können. Die Projektträger wur-

den deshalb gefragt, ob und welche weiteren Aktivitäten sie zur langfristigen Sicherung ihrer Ergebnis-

se zukünftig in Deutschland und in anderen Ländern planen.

Die überwiegende Mehrheit (16 Projekte) der befragten ITPs gab an, weitere Aktivitäten zur langfristi-

gen Sicherung (Transferaktivitäten) in Deutschland und in anderen Ländern zu planen. Nur drei Pro-

jekte planen keine derzeit keine solchen Aktivitäten.

Zukünftig geplante Aktivitäten zur langfristigen Sicherung in Deutschland und in anderen Ländern um-

fassen mehrheitlich die weitere Verbreitung und Ergebnistransfer und vereinzelt die Verankerung

im Bildungssystem.

43

(1) Weitere Verbreitung und Ergebnistransfer

In Deutschland:

„Weitere Projekte und Entwicklungen für spezielle Zielgruppen (u.a. Blinde) mit nationalen Partnern“

(EngAGEnt)

"Wir verbreiten die Projektergebnisse im regionalen Raum in regelmäßigen Abständen auf EU-

Koordinatorentreffen der beruflichen Schulen im Regierungsbezirk Köln.“ (International Transfer :

Building Service Engineering / ITBSE)

“Transfer der Produkte in BMBF und EIT Health Förderprojekte, z.B. InnoMuNiCH (BMBF).” (eLSi)

„Fortführung der Verlinkung mit der Website von "Perspektive Wiedereinstieg"; Aktivitäten für die

Förderung der Nutzung des AMiCo-Tools vonseiten der Berater/innen in der Agentur für Arbeit, die

ihre Kunden und Kundinnen auf das Instrument hinweisen; Nutzung bei beramí e.V.; Nutzung in der

Altenpflegeschule "RotkreuzCampus" für die Leistungserhebung.“ (AMiCo - Assessment of Migrants'

Competences in the Elderly Care)

Die LOPEC Solution wird kommerziell angeboten sowie Schnupperangebote bei Interesse

freigeschaltet und Erstberatungsgespräche durchgeführt. Die Partner haben durch das entstandene

Netzwerk weiterhin einen regen Austausch. Die LOPEC Lernplattform wird von der HS Reutlingen

weiterhin betreut/zur Verfügung gestellt.

„Weiterentwicklung der mit dem Toolkit zusammenhängende Aus- und Fortbildungsangebote nach

Aktualität“. (PAT-TEIN)

„Punktuelle Weiterentwicklung und Verbreitung“ (PROFESSION)

"Weitere Dissemination der Projektergebnisse bei geeigneten eigenen und fremden Veranstaltungen

wie Weiterbildungsveranstaltungen, Seminaren, Konferenzen, Kongressen, (Bildungs-) Messen etc.“

(ImPrO-F I)

„Nutzung in Mobilitätsmaßnahmen mit neuen Partnern“ (Q_Mentor)

„Verknüpfung mit Projekt "ValiKom" u.a. ähnlich gelagerten Initiativen“ (ValiSkills)

„Es wurde bereits eine AG mit anderen deutschen Bildungseinrichtungen für Menschen mit Sehschädigung durchgeführt. Diese übernahmen das Kursmaterial“ (STEP-IVI)

„Die Ergebnisse werden zuerst auch im eigenen Unternehmen genutzt und weiterentwickelt. Im

Rahmen des Transfer in anderen Sektoren bzw. anderen inhaltlichen Schwerpunkten sollen die

Ergebnisse vertieft und verbreitert werden“. (EUVetSupport)

In anderen Ländern:

„Es gibt immer wieder Präsentationen, etwa bei den Nationalen Agenturen oder in diversen

Netzwerken, zu diesem Projekt. Allerdings inhaltlich zeichnen sich die einzelnen Einrichtungen für die

Sicherung ihrer Ergebnisse aus.“ (TeamCoaching)

„Transfer der Produkte in EU-geförderte Projekte, z.B. EasySpeak, bioXclusters PLUS.“ (eLSi)

44

(2) Verankerung im Bildungssystem

In Deutschland:

„Wir versuchen weiterhin die Projektergebnisse gezielt als einen Baustein auch zur Weiterentwicklung

der beruflichen Schulen hinsichtlich einer echten Strategie zur Internationalisierung zu nutzen

(Beratung von Schulen vor Ort; Versuch Projektergebnisse im beruflichen Kontext nutzbar zu

machen)." (International Transfer : Building Service Engineering / ITBSE)

„Das LIS-Bremen bietet auf Grundlage der Ergebnisse Lehrendenfortbildungen an. Die Methode ist

regional im Curricula implementiert, demnach besteht ein großer Bedarf an Schulungen. Die Methode

wird im Rahmen der Berufsschullehrendenfortbildung (Bachelor) an der Universität Bremen an

zukünftige Berufsschullehrende in Form von Seminaren gelehrt.“ (PIA2)

„Alle Projektpartner arbeiten weiterhin in dem neuen Erasmus+ Projekt "Junge Pflege" zusammen.

Darüber hinaus wird versucht, weitere Module zu entwickeln, die in der Hochschulausbildung von

Pflegekräften eine Berücksichtigung finden sollen.“ (Junge Pflege)

In anderen Ländern:

„Entwicklung einer Vermarktungsstrategie (nach Abschluss des Nachfolgeprojekts)“ (ValiSkills)

„Angedacht ist die Ergebnisse stärker in die akademische Ausbildung von Berufsschullehrenden

(Lehrendenausbildung) zu bringen. Hierfür wird eine Projektidee aufbauend auf den bereits

vorhandenen Ergebnissen überlegt“. (PIA2)

(3) Anerkennung und Verankerung in der Praxis

In Deutschland:

Zusammenarbeit mit Verbänden, Automobilherstellern und Versicherern (USM-Automotive)

In anderen Ländern:

„Durch den regelmäßigen Kontakt mit unseren Partnereinrichtungen wissen wir, dass die

Projektergebnisse auch im Ausland genutzt werden. Insgesamt sind die Partnereinrichtungen zur

Sicherung der Ergebnisse in ihren Ländern verantwortlich. Insofern planen wir keine Aktivitäten zur

Sicherung der Ergebnisse in anderen Ländern“. (ITBSE)

„Aufbau von ambulanten Versorgungsstrukturen in dem Bereich der "Jungen Pflege" und der Pflege

von jungen Menschen mit Behinderungen in Rumänien)“ (Junge Pflege)

45

8. Empfehlungen zur erfolgreichen Nutzung und Sicherung der Nachhaltigkeit

der Ergebnisse

Fast alle Befragten (93,8 Prozent) gaben Empfehlungen zur erfolgreichen Nutzung und Sicherung der

Nachhaltigkeit der Ergebnisse. Die Empfehlungen können zusammengefasst werden nach:

1. Relevanz, Praxisbezug und Bedarf

2. Partnerwahl, Zusammensetzung des Projektteams

3. Nachhaltigkeit

(1) Relevanz, Praxisbezug und Bedarf

"Vor Beginn der Produktentwicklung den Bedarf und das Nutzungsverhalten der Endnutzer und der

Trainer genau ermitteln (empirische Erhebung). Falls kein Verwertungsmodell möglich ist (z.B. da die

Nutzer selber förderfähig sind und für den Service nicht direkt bezahlen können), ist ein Transfer der

Materialien in bestehende Trainingsstrukturen zu ermöglichen, z.B. durch unkomplizierte Produkte,

keine IP Konflikte etc."

„Die Entwicklung nur innnovativer Konzepte macht nur Sinn, wenn die Ergebnisse zu 100% in der

eigenen Einrichtung umgesetzt wird."

„Gut planen, was man konkret erreichen möchte, an welche Zielgruppe sich die Projektergebnisse

richten, und was für diese Zielgruppe attraktiv ist/ was sie (sehr) gut ür ihre tägliche Arbeit,

beispielsweise in der (beruflichen) Beratung nutzen kann.“

"Pragmatischer Ansatz. Nicht zu ambitionierte Zielsetzung. Langer Atem"

(2) Partnerwahl, Zusammensetzung des Projektteams

"Stakeholder und Multiplier frühzeitig mit ins Boot zu holen. Gegebenfalls auch gewisse Aspekte an

Experten Outzusourcen, dafür müssten, die einzelnen Förderprogramme, aber wieder etwas flexibler

mit der Finanzierung umgehen.

"Sehr gute Wahl der Partnerschaft. Einbeziehung der Zielgruppe (von Unternehmen, Ausbildern,

Mentoren)“

„Ein Konsortium mit engagierten, interessierten Projektpartnern ist Grundvoraussetzung für eine

erfolgreiche Nachhaltigkeit und Nutzung der Projektergebnisse.“

"1. genaue Analyse der vorhandenen Netzwerke bei den einzelnen Projektpartnern

2. Frühzeitig zu beginnen, die Nutzung der Ergebnisse in den Organisationen des Konsortiums zu

planen und festzulegen

3. Die Projektpartner müssen direkt einen mittel- und langfristigen Nutzen aus den Ergebnissen

ziehen können"

46

(3) Nachhaltigkeit

„Um Nachhaltigkeit zu sichern, ist es sehr wichtig, bereits innerhalb der Projektlaufzeit gute

Vernetzungs- und Dissemination-Arbeit zu leisten und Kontakte mit den für die Nutzung der

Projektergebnisse relevanten Akteuren aufzubauen.“

„Es ist wichtig, jeweils auch Ergebnisse zu entwickeln, die sich auf die jeweilige nationale Situation

beziehen. Dazu ist es erforderlich möglicherweise entsprechende nationale Stakeholder zu

beteiligen“.

„Frühzeitig ‘Nachhaltigkeit‘ der Aktivitäten diskutieren, konkrete Schritte vereinbaren und bis

Projektende monitoren; Schwerfälligkeit von Bildungssystemen richtig einschätzen; Expertise für gute

öffentliche Darstellung an Bord haben.“

"Schon in der Phase der Projektplanung einen Verbreitungsplan mit geplanten Aktivitäten und

Verantwortlichkeiten festlegen.Die Verbreitungsaktivitäten auf so viele Projektpartner wie möglich

verteilen. nicht einem einzelnen Projektpartner überlassen. "

Das Wissen um tatsächliche Bedarfe, die Identifikation und Kenntnis der relevanten Zielgruppen, die

Zusammensetzung der Partnerschaft und die frühe Einbindung von Nutzern und Stakeholdern trugen

maßgeblich zur erfolgreichen Anwendung der Projektergebnisse und zum Transfererfolg bei.

47

9. Sonstiges

Die Projektträger gaben ferner folgende Hinweise, Anregungen und Kritik:

„Strukturelle Nachhaltigkeit ist in einem Zeitraum von zwei geförderten Jahren sehr schwierig zu

erreichen. Ebenso reichen die Ressourcen kaum aus um gezielt weitere Zusammenarbeit nach

Projektende innerhalb der Partnerteams zu gewähren. Vor allem fehlt es an geförderten gezielteren

Wirkungsevaluationen die nach einem geeignetem Zeitraum nach Ende des Projekts hinderliche und

förderliche Faktoren der Implementation überprüfen.“

“Wir waren sehr froh dieses Projekt durchführen zu können! Ohne EU Förderung wäre es gar nicht

möglich gewesen und wir sind sehr dankbar, dass wir diese Möglichkeit gehabt haben. Dennoch

mußten wir leider feststellen, dass der administrative Aufwand unglaublich hoch war (Beispiel: 26

Ordner mussten wir für den Endbericht schicken!) und dass es nur wenig Flexibilität in der Imple-

mentierung gab (Beispiel: Wir merkten, dass 2 Tage für Meetings zu kurz waren und wollten 3 Tage

haben - wir hätten auch die Finanzierung gehabt in dem Sinne, dass wir für andere Bereiche doch

weniger Geld als geplant gebraucht haben - aber da wir im Antrag 2 Tagen geschrieben haben wurde

uns dies nicht genehmigt). Das hat leider auch öfters zu einem unnötigen Stress beim Projektträger

aber auch in der Partnerschaft verursacht, was doch schade war.“

„Es wird auch in den nächsten Jahren eine schwierige Aufgabe sein, nationale Ausbildungsstrukturen

europäisch miteinander zu verzahnen“

„Unternehmen müssen aus dem feingliedrigen Berichts- und Abrechnungswesen heraus genommen

werden, wenn zukünftig Unternehmen in solche Projekte eingeladen sollen“

„Die sachliche Begutachtung und die verwaltungstechnische Bearbeitung - klaffen weit auseinander.

Für KMU ist der Aufwand nicht zu leisten.“

„Nach Ende der Projektlaufzeit ist es meistens nicht möglich Aktivitäten auf nationaler und trans-

nationaler Ebenen zusammen mit den ehemaligen Projektpartnern durchzuführen, da oft das Personal

nicht mehr zur Verfügung steht. Deshalb war es mir möglich fast ausschließlich über die Aktivitäten in

Deutschland und in Italien zu berichten, da wir mit dem italienischen Partner weiter in Kontakt stehen

und im Rahmen eines anderen Projektes noch kooperieren. Im Rahmen der Projektlaufzeit konnte ich

gute Kontakte mit der Arbeitsverwaltung aufbauen und pflegen und dies hat auch nach Ende der

Projektlaufzeit seine Früchte getragen. "

48

10. Fazit

Der Transfer von Innovationen in neue Bildungs- und Arbeitskontexte bedeutet u.a. Anpassung, Modi-

fikation, Variation, Erweiterung, Aktualisierung, oder Weiterentwicklung. Das Wissen um die tatsächli-

chen Bedarfe, die Identifikation und Kenntnis der relevanten Zielgruppen, die Zusammensetzung der

Partnerschaft und die frühe Einbindung von Nutzern und Stakeholdern trugen maßgeblich zur erfolg-

reichen Anwendung der Projektergebnisse und zum Transfererfolg bei. Europäische Bildungspro-

gramme können somit Impulse insbesondere für die horizontale Verbreitung von Innovationen zwi-

schen Unternehmen, zwischen Bildungseinrichtungen, im regionalen Austausch der Praxis vor Ort

und länderübergreifend geben.

Europäische Zusammenarbeit kann zunehmend als „Normalfall“ konstatiert werden. Zur Wirkung von

EU-Projekten gehört es nämlich auch, dass mittlerweile transnationale Aktivitäten zu dem täglichen

Arbeitsleben vieler Einrichtungen gehören. Europäische Bildungsförderung hat es ermöglicht, ein

Netzwerk von Kooperationspartnern europaweit aufzubauen. Regelmäßig tauschen sich Partner aus –

auch außerhalb der EU-Projekte -, inspirieren sich gegenseitig und gehen relativ freizügig in den Infor-

mationsaustausch. Im Vergleich zu vorherigen ITP Jahrgängen zeigt der Jahrgang 2012 ähnliche po-

sitive Erfahrungen mit der Nutzung der Projektergebnisse.

Solche Partnerschaften spiegeln somit den europäischen Bildungsraum im Kleinen wider und bieten

den Beteiligten die Möglichkeit, diesen aktiv mitzugestalten. Das Miteinander-und-voneinander-Lernen

in Europa stößt wichtige Denkprozesse an und fördert Innovationen und deren Transfer. Projektver-

antwortliche berichten, dass dies zum Teil im europäischen Austausch besser funktioniert als im natio-

nalen oder regionalen Austausch. Sie haben ähnliche Interessen und Ziele, befinden sich aufgrund

der geografischen Distanz jedoch nicht im direkten Wettbewerb.

„Lessons learnt“ für Erasmus+ Strategische Partnerschaften sind verstärkte Monitoring- und Begleitak-

tivitäten von Anfang an. Die NA-BIBB berät Antragsteller und Projektträger und unterstützt sie so bei

der Konzeption und Durchführung ihrer Verbreitungsaktivitäten. Diese Beratungs- und Unterstützungs-

leistung im Sinne der Verbreitungsphilosophie „Vorher-Während-Nachher“ findet sich auch in den

Kernprozessen der NA beim BIBB wieder. In diesem Zusammenhang wird auch das Verbreitungs-

handbuch für Strategische Partnerschaften aktualisiert und ergänzt.

Im Rahmen des Projektmonitoring können Disseminationsaktivitäten der Projekte durch Beratung

fokussiert und verbessert werden. Die Identifikation inhaltlich relevanter Projekte ist ein wesentlicher

Aspekt des Projektmonitoring, wobei Themenschwerpunkte und relevante Projektziele bereits mit der

Bewilligung systematisch erfasst werden. Potenzialprojekte werden von Beginn an begleitet und kön-

nen so im Rahmen der NA-Verbreitungsaktivitäten unterstützend beworben werden. Über die allge-

meinen Ziele hinausgehend, fokussiert das thematische Monitoring die Vernetzung mit Stakeholdern,

die die Verbreitungsaktivitäten unterstützen.

Zur Überprüfung der Wirksamkeit der Projekte wird die NA-BIBB weiterhin Befragungen und Wir-

kungsanalysen durchführen bzw. in Auftrag gegeben. Die Fachteams iniitieren, konzipieren und be-

gleiten diese. Auf diese Weise leistet die NA-BIBB einen Beitrag zur gestaltungsorientierten Begleit-

forschung der EU-Bildungsprogramme.

49

Weitere NA-BIBB Publikationen zum Thema

www.na-bibb.de/service/publikationen