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Kondition und Taktik in Spielformen trainieren 3 KOMPLETTE EINHEITEN Die Einheiten sind für 16 bis 20 Spieler konzipiert. Anders als in den vorherigen Ausgaben von Praxis Plus erhalten Sie daher diesmal keine Tipps, wie Sie sie mit mehr Spielern durchführen können. Eben- so verzichten wir auf Hinweise zum Er- schweren der Anforderungen (siehe oben)! In Praxis Plus Nr. 6 ermunterten wir Sie, aktiv an unserem Spe- cial für das Amateur- und ältere Juniorentraining mitzuarbei- ten. Rüdiger Fuhrmann, fast schon ein ft-Abonnent der ers- ten Stunde, hatte schon mehr- mals daran gedacht, selbst ein- mal seine Trainingsarbeit vor- zustellen. Also griff der Trainer des bayerischen Landesligisten ASV Cham zum Telefon. Das Ergebnis sehen Sie in dieser Ausgabe. Rüdiger Fuhrmann zeigt an drei Trainingseinheiten, wie er seine Mannschaft auf die in Bayern bereits angelaufene Saison vor- bereitet hat. Er hat während seiner über zwanzigjährigen Trainertätigkeit Erfahrungen in nahezu allen Amateurklassen gesammelt. So fiel es ihm nicht schwer, die auf die Landesliga abgestimmten Anforderungen auf untere Leistungsbereiche und geringere Spielerzahlen ‘herunterzubrechen’. Spielnahes Training 2 16 Feldspieler 4 16 Feldspieler plus 2 Torhüter 8 18 Feldspieler plus 2 Torhüter 12 PRAXIS PLUS NR.8 training INHALT BEILAGE ZUR FT-AUSGABE 8/2012 Foto: Eberhard Viehauser

INHALT Spielnahes Training 2 training · PDF file4 Taktik FT Praxis Plus Nr.8 Trainingseinheit 5 Trainingseinheit für 16 Feldspieler: Zusammenspiel und kompaktes Nachrücken Gewinnen

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Kondition und Taktik inSpielformen trainieren

3 KOMPLETTE EINHEITENDie Einheiten sind für 16 bis 20 Spielerkonzipiert. Anders als in den vorherigenAusgaben von Praxis Plus erhalten Sie daher diesmal keine Tipps, wie Sie sie mitmehr Spielern durchführen können. Eben-so verzichten wir auf Hinweise zum Er-schweren der Anforderungen (siehe oben)!

In Praxis Plus Nr. 6 ermuntertenwir Sie, aktiv an unserem Spe-cial für das Amateur- und ältereJuniorentraining mitzuarbei-ten. Rüdiger Fuhrmann, fastschon ein ft-Abonnent der ers-ten Stunde, hatte schon mehr-mals daran gedacht, selbst ein-mal seine Trainingsarbeit vor-zustellen. Also griff der Trainerdes bayerischen LandesligistenASV Cham zum Telefon. Das Ergebnis sehen Sie in dieserAusgabe.Rüdiger Fuhrmann zeigt an dreiTrainingseinheiten, wie er seineMannschaft auf die in Bayernbereits angelaufene Saison vor-bereitet hat. Er hat währendseiner über zwanzigjährigenTrainertätigkeit Erfahrungen innahezu allen Amateurklassengesammelt. So fiel es ihm nichtschwer, die auf die Landesligaabgestimmten Anforderungenauf untere Leistungsbereicheund geringere Spielerzahlen‘herunterzubrechen’.

Spielnahes Training 2

16 Feldspieler 4

16 Feldspieler plus 2 Torhüter 8

18 Feldspieler plus 2 Torhüter 12

PRAXIS PLUS NR.8

trainingINHALT

B E I L A G E Z U R F T- A U S G A B E 8 / 2 0 1 2

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Page 2: INHALT Spielnahes Training 2 training · PDF file4 Taktik FT Praxis Plus Nr.8 Trainingseinheit 5 Trainingseinheit für 16 Feldspieler: Zusammenspiel und kompaktes Nachrücken Gewinnen

� Einführung2

von Rüdiger Fuhrmann

FT Praxis Plus Nr.8 � Spielnahes Training 3

Der ASV Cham schaffte 2011 nach dreijähriger

Abwesenheit den Wiederaufstieg in die Landes -

liga. In der abgelaufenen Saison 2011/2012 qua-

lifizierten sich durch die bayerische Spielklas-

senreform die Plätze eins bis acht direkt für die

neue zweigeteilte Bayernliga, die Plätze neun

bis zwölf absolvierten Qualifikationsspiele.

Der ASV, mit 3300 Mitgliedern der größte Sport-

verein des Landkreises, setzte trotz dieser ein-

maligen Aufstiegschance weiter auf seine junge,

entwicklungsfähige Mannschaft. Die Qualifika -

tionsrunde wurde zwar erreicht, doch musste

man dort dann die Segel streichen.

Rüdiger Fuhrmann ist ein Verfechter des spiel-

nahen Trainings – nicht nur während der Saison,

sondern auch schon in der Vorbereitungsphase.

Auf den folgenden Seiten stellt er daraus drei

exemplarische Trainingseinheiten vor.

Der Landesligist ASV Cham setzte auch in der Vorbereitungsphaseausschließlich auf komplexe Trainingsformen mit Ball!

am 18.06. startenden Vorbereitungsphase. Der Vorteil war natür-lich, dass wir mit dem Fitnesstraining nicht bei Null anfangenmussten und so recht früh mittels Spielformen im fußballspezifi-schen Ausdauerbereich arbeiten konnten. Darin sollen die Spieler in mal offenen, mal geschlosseneren Situationen Kreativität entwickeln und erwerben dabei fast bei-läufig all das, was gute Fußballer auszeichnet: anwendungsorien-tierte Technik, Schnelligkeit, spezifische Ausdauer und nicht zuletzt Spaß und Motivation.

Aktiv angreifen – aktiv verteidigenTaktik und Trainingsinhalte fußen auf den bereits in der vergange-nen Saison praktizierten Merkmalen und Zielen. Unabhängig vonder jeweiligen Stärke anderer Teams wollen wir aktiv angreifenund aktiv verteidigen. In der Offensive liegt das Augenmerk auf der Durchschlagskraft inder torgefährlichen Zone und dem Torabschluss, da unsere letzt-jährige Trefferquote schlichtweg verbesserungswürdig ist. Hinsichtlich des Defensivverhaltens bildet das Pressing einenzentralen Pfeiler unseres Spielkonzepts: Nicht lange abwarten,sondern draufgehen und den Ball erobern! Wir agieren in der Regel im 4-2-3-1-System, das dank seiner Symmetrie und Variabilität (= schnelle Umstellung auf ein 4-4-2 oder 4-1-4-1)sehr gute Voraussetzung für ein erfolgreiches Pressing bietet.

Komplexe Spielformen schulen Angriff und Abwehr!Bei großen Teilnehmerzahlen habe ich auch beim spielnahen Trai-ning mehrere Organisationsmöglichkeiten: Zum Einen übernimmtjeder Trainer eine kleinere Gruppe und setzt darin gegebenenfallsunterschiedliche abwehr- und/oder angriffstaktische (auch posi -tionsbezogene) Schwerpunkte. Oder man behält die große Grup-pe bei und die Trainer übernehmen verschiedene Coachingauf -gaben. Das ist besonders bei den nachfolgend vorgestellten komplexenSpielformen sinnvoll. Darin nämlich können wir gleichzeitig abwehr- und angriffstaktische Elemente schulen. Und das nichtnur für die jeweils angreifende bzw. verteidigende Mannschaft!Beispiel: Wenn etwa eine Mannschaft kompakt angreift und dabei

Fußballtraining ist Spieltraining!

die Verteidiger bis zur Mittellinie aufrücken, erleichtert das natür-lich auch das nach einem Ballverlust geforderte Pressing. Exemplarische Coachingpunkte zum Pressing: Auslösesituation, Raum, Zeit und HierarchieBeim Pressing ist die Auslösung der geeigneten Situation wichtig:Wann attackiere ich bzw. welche Situationen sind geradezu prä-destiniert, den Gegner zu ‘packen’?Solche Auslöser können sein:• technisch weniger starke Gegenspieler• schlechte Platzverhältnisse• ungenaue Rückpässe • zu weiche PässeDie Spieler werden sich dieses offensive Verteidigen gegengleichstarke oder sogar stärkere Gegner über eine ganze Saisonnur dann zutrauen, wenn sie schon im Training immer wieder Erfolgserlebnisse haben und für ihr Verhalten belohnt werden.Wird etwa der attackierende Spieler in einer Spielform wiederholtnicht von nachrückenden Mitspielern im Raum hinter ihm abgesi-chert, lässt er es sicher nicht nur im Training, sondern auch imSpiel irgendwann bleiben. Oder: Der Ballbesitzer wird zwar vonmehreren Verteidigern eingekreist, aber nicht aggressiv attackiertund so zu Fehlern gezwungen.Die beste Grundordnung nützt also wenig ohne den richtigen ‘tak-tischen’ Teamgeist. So gibt es bei gegnerischem Ballbesitz keineHierarchie: Jeder hat seinen Job zu machen, und dabei ist dieNummer 9 nicht wertvoller als die Nummer 2. Teamgeist heißthier: Ich weiß, dass ich mich auf meinen Nebenmann verlassenkann.

Zu den TrainingseinheitenDie Trainingseinheiten fanden während der intensiveren Phaseunserer Saisonvorbereitung statt. Konditioneller Schwerpunktwar also die fußballspezifische Ausdauer nach dem Intervallprin-zip: Relativ kurze, aber hohe Belastungen bei unvollständigenPausen. Da sie mit hohen Spielerzahlen durchgeführt wurden unddie Inhalte recht anspruchsvoll sind, erhalten Sie lediglich Varia-tionen zum Erleichtern der Anforderungen sowie Alternativvor-schläge für die Umsetzung mit weniger Spielern!

SPIELERSTATION:• 1970 bis 1989 VfB Rothenstadt

STATIONEN ALS VEREINSTRAINER:• DFB-C-Lizenz• 1989 bis 1992: SV Parkstein (A-Klasse / Kreisklasse Weideni.d.OPf.)

• 1992 bis 2000: SV Etzenricht (Kreisklasse / Kreisliga / Bezirksliga / Bezirksoberliga Oberpfalz)

• 2000 bis 2002: SC Luhe-Wildenau (Landesliga Bayern)• 2003 bis 2010: SpVgg Weiden (U 17 Bayernliga, U 19Bayernliga, II. Mannschaft Kreis-, Bezirks- und Bezirks-oberliga, Landesliga; Interimstrainer I. Mannschaft Bayernliga)

• Seit 01.06.2011: ASV Cham Landesliga Mitte Bayern

WEITERE TRAINERTÄTIGKEITEN:• 1990 bis 2000 Auswahltrainer U 12 Kreis Weiden i.d.OPf,U 17 Bezirk Oberpfalz

ZUR PERSONRüdiger Fuhrmann

Saisonziel und TrainingskonzeptIn der kommenden Saison wollen wir einen einstelligen Tabellen-platz belegen. Dazu setzen wir weiterhin auf Spieler aus der eige-nen Jugendabteilung bzw. aus der Region. Fast alle Neuzugängesind aus unteren Spielklassen zu uns gestoßen und einige von ihnen haben noch keine Erfahrungen mit der Viererkette, varia-blen Grundordnungen, Pressing usw. gesammelt. Gerade diese Talente benötigen daher ein auf allen Ebenen (Taktik, Technik,Kondition, Persönlichkeit) am Wettspiel orientiertes Training, umden Sprung in die Landesliga rasch bewältigen zu können. Dahermüssen diese ‘Jungspunde’ so früh wie möglich an die vorhande-ne Achse eingespielter Kräfte herangeführt werden, um schnellentsprechende Lernfortschritte zu schaffen und zu vollwertigenLandesligaspielern heranzureifen. Solch ein spielnahes Training ist mit der Mannschaft sehr gut umsetzbar, da die Trainingsbeteiligung fast immer bei 16 bis 18Feldspielern mit 2 oder 3 Torhütern liegt und ich auf die Unter-stützung von zwei Co- und einem Torwarttrainer setzen kann.

Enger TerminplanDa wir aufgrund der Qualifikationsrunde bis zum 29.05. spielenmussten und der erste Spieltag der neuen Saison bereits am21.07. stattfand, hatten wir eine nur kurze Trainingspause bis zur

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Page 3: INHALT Spielnahes Training 2 training · PDF file4 Taktik FT Praxis Plus Nr.8 Trainingseinheit 5 Trainingseinheit für 16 Feldspieler: Zusammenspiel und kompaktes Nachrücken Gewinnen

FT Praxis Plus Nr.8 � Trainingseinheit 5� Taktik4

Trainingseinheit für 16 Feldspieler: Zusammenspiel und kompaktes Nachrücken

Gewinnen oder Verlieren schon im Aufwärmprogramm„Oft besteht schon das Aufwärmen aus einer auf den Hauptteil vorbereiten-den Spielform. Oder ich verbinde – wie in dieser Trainingseinheit – Technik-übungen zur Ballgewöhnung mit kleinen, motivierenden Wettbewerben, beidenen der jeweilige Verlierer zur Freude seiner Mitspieler direkt nach derÜbung eine Sonderaufgabe bewältigen ‘darf’. In dieser Trainingseinheit steht aus taktischer Sicht für Hauptteil 1 zu-

nächst die Verbesserung des Zusammenspiels (sichere Pässe, Anbieten und Freilaufen,‘Raumgefühl’ und Spielverlagerung) im Mittelpunkt. In Hauptteil 2 erhöhen wir das Spiel-tempo, indem der Torabschluss unter Zeitdruck erfolgen und die Mannschaft bei eigenemAngriff kompakt nachrücken muss!Letzteres ist auch im Schlussteil gefordert, weil Treffer durch die Stangentore nur gültigsind, wenn sie als Rückpass durch ein Stangentor gespielt werden.“ Rüdiger Fuhrmann

Das Spiel auf Stangentore erfordert ein gutes ‘Raumgefühl’.

AUFWÄRMEN

HAUPTTEIL

Ballarbeit mit kleinen WettbewerbenOrganisation und Ablauf• Ein ca. 16 x 12 Meter großes Rechteck markieren (z. B. von

Strafraum bis Seitenlinie. Jeder Spieler hat 1 Ball.• Dribbling mit der linken/rechten Innenseite, Außenseite, Sohle• ‘Einfrieren’ auf visuelle Signale. Beispiele:

– Sobald der Trainer den linken Arm hebt, den Ball sofort mitder Sohle stoppen und bewegungslos stehenbleiben. – Rechter Arm: Auf den Ball setzen und einfrieren.Der jeweils letzte Spieler führt 3 Liegestütze aus.Die Aufgaben variieren!

• 3 Spieler ohne Ball, alle anderen dribbeln. Auf Kommando denBall in die Hand nehmen, hochwerfen und versuchen, ihn gegen alle anderen Spieler zu behaupten. 3 Liegestütze für dieVerlierer usw.

Spiel auf DreieckstoreOrganisation und Ablauf• 8 gegen 8 in einer Spielhälfte auf 9 Dreieckstore (Breite:

3 Meter)• Ein Treffer ist gültig, wenn

– ein Spieler durch ein Offentor dribbelt und/oder– ein Pass durch ein Offentor vom Mitspieler an- und mit -genommen wird und/oder– ein Pass durch das Tor direkt zum Dritten gespielt wird.– Kombination: Dribbling = 1 Punkt, Pass = 2 Punkte, Spielüber den Dritten = 3 Punkte.

• Spielzeit: 5 x 4 Minuten mit 2 Minuten aktiver Erholung

Coachingpunkte• Ballbesitz sichern, Überzahl in Ballnähe schaffen.• Durch schnelle Spielverlagerung ein freies Tor ‘anspielen’.

HAUPTTEIL

SCHLUSSTEIL

Schnelles Spiel mit ‘Räumen’ Organisation und Ablauf• Auf den Grundlinien einer Spielfeldhälfte je 3 Stangentore auf-

bauen (Breite: 3 Meter) und eine 5 Meter breite Mittelzonemarkieren.

• 8 gegen 8 bei freiem Spiel in der eigenen Hälfte• In der gegnerischen Hälfte sind bis zum Torabschluss maximal

4 Stationen erlaubt. Andernfalls sofort Ballbesitzwechsel!• Rückpässe in die eigene Hälfte sind nicht erlaubt!• Treffer zählen nur, wenn die Abwehrspieler der angreifenden

Mannschaft in die Mittelzone aufgerückt sind.• Der Treffer zählt doppelt, wenn zu diesem Zeitpunkt noch ein

Spieler der verteidigenden Mannschaft in der Angriffszone ist.• Spielzeit: 4 x 5 Minuten mit jeweils 2 Minuten aktiver Erholung

Hintenrum auf 6 StangentoreOrganisation und Ablauf• In einer Spielfeldhälfte 12 Meter vor den Grundlinien jeweils

3 Stangentore (Breite: 4 Meter) aufstellen. • 8 gegen 8• Treffer können nur von ‘hinten’ erzielt werden. Die Angreifer

müssen also erst über die gegnerische ‘Torlinie’ kombinierenund dann einen ‘Rückpass’ durch ein Hütchentor spielen.

• Treffer sind nur gültig, wenn der Pass durch das Hütchentoreinen Mitspieler erreicht. Dann bleibt die Mannschaft in Ball-besitz und greift auf die gegenüberliegenden Tore an.

Coachingpunkte• Aus dem Spiel in die Breite schnell in die Tiefe spielen!• Nach dem Pass in die Tiefe sofort nachrücken!

TECHNIK

MOTIVATION

TAKTIK

KONDITION�

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FT Praxis Plus Nr.8 � Trainingseinheit 7� Taktik6

Variationen zur Trainingseinheit für 16 Feldspieler

SCHLUSSTEIL

HAUPTTEIL

Weniger Breite oder weniger Länge? – Die Taktik gibt den Ausschlag!„Weniger Spieler = kleineres Feld! Diese Faustregel greift fast immer – zumindest, wenn die konditionelle Zielsetzung beibehalten werden soll.Doch reduziere ich die Feldgröße gleichmäßig in Länge und Breite oder nurin der Länge oder nur in der Breite? Diese Entscheidung wird hier durch dieAkzentuierung der taktischen Komponente bestimmt: Das Beispiel fürHauptteil 1 mit 12 Feldspielern zeigt, dass ich das Feld schmaler machen

muss, wenn ich beim Spiel auf 3 Stangentore das schnelle Spiel in die Tiefe in den Mittel-punkt stelle. Will ich hingegen – siehe die Variation des Schlussteils – die Spielverlage-rung verbessern, verkürze ich das Spielfeld nur und behalte seine Breite bei. In beiden Fällen können Sonderregeln für die Spielfortsetzung (siehe Rückpass in Haupt-teil 2) oder die Trefferwertung (Schlussteil) ein bestimmtes Verhalten zusätzlich fördernbzw. honorieren.“ Rüdiger Fuhrmann

Vorgaben erweitern oder einschränken„Hauptteil 2 lässt sich durch eine Reduzie-rung der Vorgaben erleichtern: Jetzt habendie Angreifer in der gegnerischen Hälftefreies Spiel und dürfen Rückpässe in die eigene Hälfte spielen. Um dennoch einen Anreiz für schnelle Kombinationen zu set-zen, zählen so erzielte Treffer doppelt.Im Schlussteil greifen wir auf Neutrale zu-rück: Sie haben dort jedoch keine ausglei-chende Funktion bei ungerader Spielerzahl,sondern stellen eine doppelte Überzahl derAngreifer her.“

� ERLEICHTERN

� ERLEICHTERN

� WENIGER SPIELER

� WENIGER SPIELER

Beim Spiel auf Stangentore sind präzise Druckpässe gefragt!

Spiel mit ‘Räumen’ Organisation und Ablauf• Das Spielfeld der Urform beibehalten.• 8 gegen 8• Doch jetzt freies Spiel auch in der gegnerischen Hälfte• Rückpässe in die eigene Hälfte sind erlaubt.• Trefferwertung wie zuvor• Zusätzlich: Treffer, die mit weniger als 5 Stationen erzielt wer-

den, zählen doppelt!• Spielzeit: 4 x 5 Minuten mit jeweils 2 Minuten aktiver Erholung

Weitere Variationen zum Erleichtern• Die Stangentore verbreitern.• Auf 4 Stangentore spielen.• Das Spielfeld verkürzen.• Mit Neutralen spielen.

Hintenrum auf 6 Stangentore mit NeutralenOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld der Urform beibehalten.• 2 Neutrale bestimmen, so dass die Angreifer stets in Überzahl

sind.• Weiterhin dürfen Treffer nur von hinten erzielt werden.• Die Neutralen spielen mit 3 (2, 1) Kontakten.• Auch die Neutralen dürfen Treffer erzielen!

Variationen• Wie zuvor

12 Spieler: Auf schmalerem Feld Organisation und Ablauf• Das Spielfeld auf Strafraumbreite verengen.• Die jeweils 3 Stangentore sowie die Mittelzone jedoch beibe-

halten.• 6 gegen 6 bei freiem Spiel in der eigenen Hälfte• In der gegnerischen Hälfte sind bis zum Torabschluss maximal

3 Stationen erlaubt. Andernfalls sofort Ballbesitzwechsel!• Rückpässe in die eigene Hälfte sind nur sofort nach dem Pass

in die Tiefe erlaubt! Sobald die zweite Station angespielt wird,geht es nur noch ‘vorwärts’!

• Trefferwertung wie in der Urform• Spielzeit: 4 x 4 Minuten mit jeweils 2 Minuten aktiver Erholung

12 Spieler: Auf kürzerem Feld Organisation und Ablauf• Das Spielfeld verkürzen (Strafraum bis Mittelkreis).• Die jeweils 3 Stangentore 8 bis 10 Meter vor den Grundlinien

aufstellen.• Regeln wie zuvor

Variationen• Treffer dürfen jetzt auch von vorn erzielt werden. Dann zählen

jedoch ‘hintenrum’ erzielte Tore doppelt!• Das Feld gegebenenfalls auch in der Breite reduzieren und die

Stangentore etwas enger zusammenstellen.• Bei ungeraden Spielerzahlen mit 1 Neutralen spielen.

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� Taktik8

Trainingseinheit für 16 Feldspieler und 2 Torhüter: Handlungsschnelligkeit in Angriff und Abwehr

Umgedrehte Tore forcieren das Spiel über außen und steigern die Belastung!„Werden die Tore mit dem Rücken zur Spielrichtung aufgestellt, müssen dieAngreifer auf engem Raum über außen kommen. Darauf bereitet das Auf-wärmspiel vor. Darüber hinaus erfordert diese Organisationsform einschnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff und umgekehrt. Die Vorgaben in den Hauptteilen 1 und 2 bewirken neben den Anforderun-gen an die Handlungsschnelligkeit und Orientierungsfähigkeit eine sehr

hohe konditionelle Belastung. Daher sind die sowieso nur relativ kurzen Pausenzeiten, indenen die Spieler durchaus etwas trinken können, unbedingt einzuhalten, um die hohenHerzfrequenzen wieder etwas ‘runterfahren’ zu können. Im Schlussteil wird die Intensitätmittels der Feldvergrößerung und nur noch ‘einer’ Spielrichtung auf ein wettkampfspezifi-sches Maß reduziert. Hier ist vor allem die verteidigende Mannschaft gefordert, die bereitsin Höhe der Mittellinie vor den beiden Minitoren attackieren muss.“ Rüdiger Fuhrmann

FT Praxis Plus Nr.8 � Trainingseinheit 9

Schwierige Technikausführung beim Prellball-Kopfball!

AUFWÄRMEN

HAUPTTEIL

Prellball-Kopfball auf umgedrehte ToreOrganisation und Ablauf• Ein 40 x 20 Meter großes Feld markieren.• Jeweils 10 Meter vor den Grundlinien je 1 umgedrehtes

Jugendtor aufstellen.• Prellball-Kopfball 9 gegen 9• Die Zuspiele müssen per Druckpass mit einem Bodenkontakt

erfolgen. Keine Bogen- und Überkopf-Würfe!• Treffer werden per Kopf erzielt.

Variationen• Treffer müssen volley statt per Kopf erzielt werden.• Es sind Volley- und Kopfballtreffer erlaubt.• Treffer müssen volley nach Bodenpass oder per Kopf nach

hohem(!) Zuspiel erzielt werden.

Spiel auf umgedrehte Jugendtore und 4 zusätzliche MinitoreOrganisation und Ablauf• Spielfeld wie zuvor• Doch jetzt auf beiden Grundlinien jeweils 2 Minitore aufstellen.• Beide Teams spielen sowohl auf das umgedrehte Jugendtor

wie auch auf die beiden Minitore.• Spielfortsetzung nach Torerfolg:

– beim Jugendtor wie zuvor durch den eigenen Torhüter– bei den Minitoren durch den gegnerischen Torhüter (Um-schalten)

• Spielzeit: 4 x 5 Minuten mit jeweils 2 Minuten aktiver Erholung

Coachingpunkte• Schnelles Umschalten je nach Art des Torerfolgs auf Angriff

und Abwehr

HAUPTTEIL

SCHLUSSTEIL

Spiel auf umgedrehte Jugendtore IOrganisation und Ablauf• Ein Feld von Strafraum bis Mittellinie markieren (Strafraum-

breite).• 10 Meter vor den Grundlinien jeweils 1 Jugendtor mit Torhüter

aufstellen.• 8 gegen 8 im Feld• Nach einem Treffer bleibt die erfolgreiche Mannschaft in Ball-

besitz, indem ihr Torhüter den nächsten Ball ins Spiel bringt.• Beide Teams müssen jeweils bei Torabschluss die Mittellinie

überquert haben, um einen Treffer gültig zu machen (Angriff)bzw. ihn nur einfach angerechnet zu bekommen (Abwehr).

• Spielzeit: 4 x 5 Minuten mit jeweils 2 Minuten aktiver Erholung

Coachingpunkte• Schnelles Umschalten auf Angriff und Abwehr

Spiel auf 2 Großtore und 4 MinitoreOrganisation und Ablauf• 2/3-Feld mit 2 Großtoren mit Torhütern• 15 Meter vor den Grundlinien und seitlich versetzt jeweils 2

Minitore aufstellen.• Spiel auf die Großtore und die Minitore• Auch hinter den Minitoren kann weitergespielt werden! Die

Angreifer können also nach einem Fehlschuss nachsetzen und den Angriff auf das Großtor fortsetzen. Oder sie spielenzunächst absichtlich an dem Minitor vorbei.

• Ebenso dürfen sie erneut auf das Minitor angreifen.• Spielzeit: 2 x 15 Minuten

Coachingpunkte• Orientierungsfähigkeit und Handlungsschnelligkeit beim

Wechsel der Angriffsziele

TECHNIK

MOTIVATION

TAKTIK

KONDITION�

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FT Praxis Plus Nr.8 � Trainingseinheit 11� Taktik10

Variationen zur Trainingseinheit für 16 Feldspieler und 2 Torhüter

Spiel auf umgedrehte Großtore und 4 zusätzliche MinitoreOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld in Tiefe und Breite um jeweils 10 Meter vergrö-

ßern. • Statt der Jugendtore 2 Großtore aufstellen und diese noch

etwas enger zusammenschieben.• Beide Teams spielen sowohl auf das umgedrehte Großtor wie

auch auf die beiden Minitore.• Spielfortsetzung nach Torerfolg wie zuvor

– beim Großtor durch den eigenen Torhüter– bei den Minitoren durch den gegnerischen Torhüter (Um-schalten)

Coachingpunkte• Wie zuvor

Spiel auf Großtore und 4 StangentoreOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld der Urform beibehalten.• Doch jetzt statt der Minitore 4 Stangentore aufstellen (Breite:

3 bis 4 Meter).• Spiel auf die Großtore und die Stangentore• Nach einem Pass oder Dribbling in bzw. durch ein Stangentor

dürfen die Angreifer weiterspielen und versuchen, bei demgegnerischen Großtor einen weiteren Treffer zu erzielen.

• Gelingt dies nicht, dürfen sie auf das andere Stangentor spie-len. Allerdings ist es nicht erlaubt, innerhalb eines Angriffs 2 Treffer bei demselben Stangentor zu erzielen.

Coachingpunkte• Wie zuvor: Orientierungsfähigkeit und Handlungsschnelligkeit

beim Wechsel der Angriffsziele

Mit 1 oder ohne Torhüter: Treffer direkt oder doppelt direktOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld der Urform beibehalten.• Ein Jugendtor (bzw. beide) nicht mit Torhüter(n) besetzen. Die

Feldspieler dürfen nicht per Hand abwehren!• Treffer auf dieses Tor müssen direkt / volley / doppelt direkt

(= auch die Vorlage zum Torschuss muss direkt gespielt wer-den) erfolgen.

• Spielfortsetzung nach Torerfolg mit Wechsel der Spielrichtung:Die erfolgreiche Mannschaft holt den Ball aus dem Netz undgreift sofort auf das andere Tor bzw. die anderen beiden Mini-tore an.

• Spielfortsetzung bei Ausball (Seiten- oder Toraus): kein Wech-sel der Spielrichtung

Mit 12 Feldspielern: Im schmalen Feldauf 2 Großtore und 2 MinitoreOrganisation und Ablauf• Das 2/3-Feld auf Strafraumbreite verengen. • Jetzt nur noch 2 Minitore aufstellen: jeweils mittig, aber mit

etwas größerem Abstand zu den Großtoren• Wie zuvor: Spiel auf das gegnerische Großtor mit Torhüter und

das Minitor

Coachingpunkte• Orientierungsfähigkeit und Handlungsschnelligkeit beim

Wechsel der Angriffsziele• Defensive: Das Zentrum immer dicht halten ohne die ‘Flügel’

vollkommen freizugeben.• Offensive: Schnell entscheiden, ob der Angriff auf das Minitor

oder der Durchbruch zum Großtor sinnvoller ist!

Die Größe bzw. die Anzahl der Tore der Spielerzahl anpassen!„Ohne oder nur mit einem Torhüter zu trainieren, bedeutet nicht, auf ‘rich -tige’ Tore verzichten zu müssen. So kann man auf Großtore spielen und dabei Einschränkungen für die Art der Torerzielung vorgeben, z. B. volley,‘hoch’, in die Ecken usw. Oder Sie stellen statt der Großtore Jugendtore aufund legen entsprechende Bedingungen für einen gültigen Treffer fest (siehedie Variation zu Hauptteil 2).

Haben Sie weniger als 16 Feldspieler, reduzieren Sie auch jetzt die Größe des Spielfeldes!Mit 14 Feldspielern kann man im Schlussteil durchaus noch auf 2 Großtore und 4 Minitorespielen, bei 12 hingegen sollte auch die Toranzahl verringert werden: 12 Feldspieler wür-den sich sonst auf dem Platz etwas ‘verlieren’. Um die taktische Zielsetzung der Urform(Mittelfeldpressing) beizubehalten, bleibt die Spielfeldlänge gleich, während die Breitedeutlich kleiner wird.“ Rüdiger Fuhrmann

Die Größe oder die Ziele verändern!„Auch hier verändern wir zur Anpassungdes Schwierigkeitsgrades die Feldgröße. Eingrößeres Feld reduziert den Raum-, Zeit-und meist auch den Gegnerdruck, ein klei-neres erhöht ihn. In Hauptteil 2 wird das Feld nur geringfügigvergrößert, doch durch das ‘Zusammen-schieben’ der Großtore entsteht deutlichmehr Raum für die Angreifer. Im Schlussteilkönnen sie nach einem bei einem Stangen-tor erzielten Treffer sofort und ohne Unter-brechung auf das Großtor spielen.“

� ERLEICHTERN

� ERLEICHTERN

� WENIGER SPIELER

� WENIGER SPIELER

Minitore auf den Grundlinien provozieren Spielverlagerungen!

SCHLUSSTEIL

HAUPTTEIL

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FT Praxis Plus Nr.8 � Trainingseinheit 13� Taktik12

Trainingseinheit für 18 Feldspieler und 2 Torhüter Spiel auf engem Raum

AUFWÄRMEN

HAUPTTEIL

Handball-Kopfball mit TabuzonenOrganisation und Ablauf• Doppelter Strafraum mit 2 Toren und Torhütern• 9 gegen 9 Handball-Kopfball mit 3-Schritte-Regel• Die beiden Torräume gelten für die Feldspieler als Tabuzonen

für das Spiel mit der Hand: Hier dürfen nur die Torhüter denBall fangen und werfen.

• Die Feldspieler dürfen in diesen Zonen einen nicht mit demKopf erreichbaren Ball per Fuß weiterspielen, ihn allerdingsnicht aufs Tor schießen.

• Keine Bodenpässe, Bogen- und Überkopf-Würfe! Der Ballmuss als beidhändiger Druckpass (Brusthöhe) gespielt wer-den. Dadurch müssen sich die Spieler ohne Ball aus dem De-ckungsschatten des Verteidigers lösen, um anspielbar zu sein.

• Berührt der Ball den Boden, erfolgt sofort ein Ballbesitzwech-sel (kein Sperren!).

Beenhakker-Spiel IOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld (doppelter Strafraum) beibehalten.• Rund um das Feld viele Ersatzbälle bereithalten.• Freies Spiel 9 gegen 9• Bei Seitenaus keine Einwürfe! Stattdessen wird der Ball mit

dem Fuß eingespielt. Dabei sind auch Flanken erlaubt!• Ähnlich bei ‘Eckbällen’: Statt eines Eckstoßes bringt sofort der

eigene Torhüter den nächsten Ball ins Spiel.

Coachingpunkte• Hohes Tempo fordern.• Durchsetzungsvermögen auf engem Raum

HAUPTTEIL

SCHLUSSTEIL

Beenhakker-Spiel IIOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld (doppelter Strafraum, 2 Tore mit Torhütern) samt

Ersatzbällen beibehalten.• Freies Spiel 9 gegen 9• Doch jetzt zählen nur Treffer, wenn das Zuspiel/die Vorlage per

Kopf erfolgt. • Dazu darf der Vorlagengeber auch den Ball in die Hand neh-

men, hochwerfen und dann köpfen!• Zuwürfe zum Kopfball sind allerdings verboten!• Ansonsten gelten bei Ausball die gleichen Regeln wie zuvor:

keine Einwürfe, keine Eckstöße!

Auf DreieckstoreOrganisation und Ablauf• In einer Spielfeldhälfte 2 Dreieckstore (Schenkellänge: 5

Meter) so aufstellen, dass von allen 3 Seiten Treffer erzieltwerden können.

• Freies Spiel 9 gegen 9 • Die Torhüter bewachen jeweils 1 Dreieckstor.• Bleibt eine Mannschaft nach einem Torerfolg in Ballbesitz,

zählt der Treffer doppelt!

Coachingpunkt• Schnelle ‘Spielverlagerungen’ von einer Seite des Dreiecks -

tores auf eine andere.

Viele Spieler – kleines Feld – viele Zweikämpfe – hohe Belastung!„Der Niederländer Leo Beenhakker war u. a. Trainer von Ajax Amsterdam,Real Madrid sowie der Nationalmannschaften seines Heimatlandes, Trini-dad-Tobagos und Polens. Eine seiner Lieblingsspielformen wende ich gernund häufig im Training an: Zwei relativ große Teams spielen auf engstemRaum auf 2 Tore. Erstaunlich dabei, dass die Spieler trotz dieser Enge undtrotz des durch die schnell wechselnden 1-gegen-1- bzw. Überzahl-/Unter-

zahl-Situationen bedingten hohen Stress-Faktors immer wieder zum Torabschluss kom-men. Und das schaffen bereits nach recht kurzer Gewöhnungszeit auch Amateurspieler! Sie müssen permanent konzentriert sein, um in Sekundenschnelle Lösungen zu finden undumzusetzen. Dabei ist angesichts der vielen Zweikämpfe und ständigen kurzen Freilauf-und Anbietbewegungen auch die Intensität sehr hoch. Doch da der Ball immer in der Nähedes Spielers ist, kommen Spaß und Freude von alleine.“ Rüdiger Fuhrmann

Beenhakker-Spiel: Viele Zweikämpfe auf engem Raum!�

� TECHNIK

MOTIVATION

TAKTIK

KONDITION�

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FT Praxis Plus Nr.8 � Trainingseinheit 15� Taktik14

Variationen zur Trainingseinheit 18 Feldspieler und 2 Torhüter

HAUPTTEIL

Kleinere Tore – größere Wirkung„Das Beenhakker-Spiel lässt sich über die proportionale Verkleinerung desSpielfeldes problemlos auch mit weniger Spielern durchführen. Allerdingsist es bei 12 oder gar nur 10 Feldspielern ratsam, auf Jugendtore statt aufGroßtore zu spielen. Bei Großtoren bedeutet nämlich jeder ‘fehlende’ Ab-wehrspieler für den Torhüter, dass er dann angesichts der meist geringenSchussdistanzen nur geringe Aussichten hat, den Ball zu halten. 10 Spieler

sind allerdings das Minimum, um der technisch-taktischen Zielsetzung noch gerecht wer-den zu können. Interessant übrigens, dass diese Spielform auch mit ungeraden Spieler-zahlen gut funktioniert, da die Überzahl auf dem engen Raum kaum ins Gewicht fällt! Haben Sie für den Schlussteil keinen oder nur einen Torhüter, ändern Sie einfach die Vor-gabe für gültige Treffer: Jetzt muss ein in das Dreieckstor startender Mitspieler darin angespielt werden.“ Rüdiger Fuhrmann

Mehr Anspielstationen, mehr Tore„Um den Raum-, Zeit- und Gegnerdruckbeim Beenhakker-Spiel zu reduzieren, ver-ändern wir jetzt nicht die Feldgröße, son-dern nehmen bei jedem Team 2 Akteure‘raus’ und postieren sie als Anspieler nebendem gegnerischen Tor. Das erleichtert zu-sätzlich auch das Spiel in die Tiefe und denTorabschluss nach einem Rückpass. Im Schlussteil ziehen zusätzliche Stangen-tore an den Flügeln die gegnerische Abwehrauseinander und sorgen so für mehr Platzim Zentrum vor den Dreieckstoren.“

� ERLEICHTERN

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� WENIGER SPIELER

� WENIGER SPIELER

Der Spieler ohne Ball startet ins Dreieckstor und erhält den Pass!

Mit Anspielstationen neben den TorenOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld der Urform (doppelter Strafraum) beibehalten.• Rund um das Feld viele Ersatzbälle bereithalten.• 2 Spieler jedes Teams stehen als Anspielstationen jeweils

neben dem gegnerischen Toren.• 7 gegen 7 im Feld• Bei Seitenaus keine Einwürfe! Stattdessen wird der Ball mit

dem Fuß eingespielt. Dabei sind auch Flanken erlaubt!• Bei ‘Eckbällen’ bringt einer der Anspieler schnellstmöglich den

Ball ins Spiel.

Variation• Der Anspieler wirft bei ‘Eckball’ vor das Tor.

Auf Dreieckstore und LinientoreOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld der Urform beibehalten.• Doch jetzt zusätzlich seitlich vor-neben jedem Dreieckstor je

1 Dribbel- bzw. Passtor (Breite: 4 Meter) aufstellen.• Freies Spiel 9 gegen 9 • Treffer auf das Dreieckstor zählen doppelt, Pässe bzw. Dribb-

lings durch die Linientore einfach.• Es sind allerdings nur in Spielrichtung erzielte Treffer durch

die Linientore gültig!• Weiterhin darf innerhalb eines Angriffs nicht 2-mal hinterein -

ander bei demselben Linientor ein Treffer erzielt werden.

Mit 12 Feldspielern:Auf Jugendtore in kleinerem FeldOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld verkleinern: 16 x 12 Meter (zwischen Seitenlinie

und Strafraum)• Statt auf Großtore auf 2 Jugendtore spielen.• Rund um das Feld viele Ersatzbälle bereithalten.• 6 gegen 6• Bei Seitenaus keine Einwürfe! Stattdessen bringt der eigene

Torhüter sofort den Ball per Abwurf ins Spiel. • Bei ‘Eckball’ gibt es Abstoß für den Gegner. Die ‘Eckbälle’ zäh-

len: Nach jedem Durchgang für 3 Ecken jeweils einen Neun-meter schießen.

Mit 1 ohne ohne Torhüter:Zielpass zum Mitspieler im DreieckOrganisation und Ablauf• Das Spielfeld mit den Dreieckstoren beibehalten.• 9 gegen 9 • Jetzt versuchen die Angreifer, einen in das gegnerische Drei-

eckstor hineingestarteten Mitspieler anzuspielen.• Um zu verhindern, dass die Verteidiger eine ‘Mauer’ rund um

das Dreieckstor errichten, ergeben 8 Ballstationen in Folgeebenfalls einen Punkt!

Variationen• Die Dreieckstore vergrößern.• 2 Punkte für den Pass ins Dreieckstor, 1 Punkt für 6 Stationen

in Folge

SCHLUSSTEIL

Page 9: INHALT Spielnahes Training 2 training · PDF file4 Taktik FT Praxis Plus Nr.8 Trainingseinheit 5 Trainingseinheit für 16 Feldspieler: Zusammenspiel und kompaktes Nachrücken Gewinnen

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