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Inhaltsverzeichnis 27.02.2017 Avenue ID: 284 Artikel: 1 Folgeseiten: 2 Auflage Seite 27.02.2017 Basler Zeitung 48'223 1 Kathedralen des Weins

Inhaltsverzeichnis 27.02 - chateau-lafaurie-peyraguey.com · LVMH) haben sich teilweise exklusive Güter zugelegt. Chinesische Investoren besitzen etwa 120 der immerhin 11000

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Inhaltsverzeichnis 27.02.2017

Avenue ID: 284Artikel: 1Folgeseiten: 2

Auflage Seite

27.02.2017 Basler Zeitung 48'223 1Kathedralen des Weins

Datum: 27.02.2017

Basler Zeitung4002 Basel061/ 639 11 11www.baz.ch

Medienart: PrintMedientyp: Tages- und WochenpresseAuflage: 48'223Erscheinungsweise: 6x wöchentlich

Themen-Nr.: 721.033Abo-Nr.: 1074765Seite: 9Fläche: 98'095 mm²

MedienbeobachtungMedienanalyseInformationsmanagementSprachdienstleistungen

ARGUS der Presse AGRüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 ZürichTel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01www.argus.ch

Argus Ref.: 64423617Ausschnitt Seite: 1/3

Kathedralen des WeinsSchweizer Investoren kaufen renommierte Güterin Bordeaux - und geniessen schweigendVon Gerhard BläskeBordeaux. Ein Weingut in Bordeaux istin der Wein- und Wirtschaftswelt immernoch das Nonplusultra. Unternehmenwie Axa, Bouygues und Dassault ver-fügen dort über ein oder mehrereChäteaus. Auch reiche Unternehmerwie der Chinese Jack Ma (Alibaba),Franwis Pinault, Albert Frdre oder Ber-nard Arnault (LuxusgüterkonzernLVMH) haben sich teilweise exklusiveGüter zugelegt. Chinesische Investorenbesitzen etwa 120 der immerhin 11000Güter, und auch Belgier sind sehr aktiv.Diskreter sind da die Schweizer. Doches gibt etliche Eidgenossen, die sichdort eingekauft haben.

Allen voran Silvio Denz. Nach demVerkauf seiner Parfümeriekette Alrodofür angeblich 150 Millionen Franken andie französische Marionnaud-Gruppeim Jahr 2000 hat der beute 60-jährigeSammler exklusiver Weine und Kunst-werke ganz gezielt in Weingüter inves-tiert. In seinen mittlerweile fünf Chä-teaus um Bordeaux herum baut er auf120 Hektaren Wein an, darunter sehredle Tropfen.

2005 erwarb der Basler die renom-mierten Güter Chäteau Faugäres unddas wesentlich kleinere Pdby Faugdresin Saint-Emilion. Nach umfangreichenInvestitionen in die Technik und unterWahrung traditioneller Methodensowie mithilfe des weltbekannten Öno-logen Michel Rolland wurden beideGüter 2012 in den Rang der Spitzen-weine Grand Cru Classd erhoben. DerSchweizer Architekt Mario Bottaerrichtete auf Chäteau Faugdres einenspektakulären Weinkeller, der wie eineBurg aus den grünen Weinbergen inden oft blauen Himmel ragt. Der Archi-tekt spricht von einer «Kathedraledes Weins».

Sauternes der Spitzenklasse. Das Chäteau Lafaurie-Peyraguey gehörte früher einem Grosskonzern. Flus,

Noch lange nicht genugDamit hatte der laut der Zeitschrift

Bilanz mit einem geschätzten Vermö-gen von 300 Millionen Franken zu den300 vermögendsten Schweizern gehö-rende Denz jedoch noch lange nichtgenug. 2007 kaufte er das Chäteau deChambrun (Lalande-de-Pomdrol). Miteinem Freund, dem dänischen Önolo-gen Peter Sisseck, dem das renom-mierte Dominio de Pingus in Spanienmit dem Kultwein Pingus gehört,erwarb er in Saint-Emilion das kleineChäteau Rocheyron und 2014 kaufte ervon dem französischen GrosskonzernGDF Suez (heute: Engie) ein echtesJuwel: Chäteau Lafaurie-Peyraguey istein Premier Cru de Sauternes, ein Süss-wein der absoluten Spitzenklasse.

Denz besitzt auch noch je ein Wein-gut in der Toskana und in Spanien, zweiWeinhandelshäuser in der Schweiz undkontrolliert über die seit 2007 in Bern

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Datum: 27.02.2017

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kotierte Holding Art &Fragrance seit2008 die französische Kristallmanufak-tur Lalique, die seinerzeit völlig darnie-derlag. Der Sammler von Vintage Par-fumflakons brachte Lalique wieder aufKurs. Mithilfe Bottas richtete Denz amFirmensitz im elsässischen Win-gen-sur-Moder ein exklusives Restau-rant und Hotel mit riesigem Weinkellerund ein Museum ein.

Doch Denz, der zwischen Londonund Zürich pendelt, ist nicht der einzigeSchweizer, der seine Liebe zu den Bor-deaux-Weinen entdeckt hat. Die Aarau-erin Madelyne Meyer, die die fünfteGeneration des Logistik-DienstleistersLagerhäuser der Centralschweiz AGrepräsentiert, zu der das Weinhandels-haus Weinkellereien Aarau gehört, hatihr Handwerk in Kalifornien und Bor-deaux gelernt. Bevor sie die Verantwor-tung für Marketing &Kommunikationbei der Weinkellerei Aarau übernom-men hat, arbeitete die leidenschaftlicheBloggerin bei dem grossen französi-schen Weinhändler L. D. Vins.

Ein passionierter Weinliebhaber istauch der Franko-Schweizer Jean-Jacques Frey, der sein Vermögen vorallem mit dem Bau grosser Retail-Parksan der Peripherie französischer Städtegemacht hat, die er an Einzelhandels-ketten vermietet. 2015 erwarb er auchdie Mehrheit an der auf Mietkautionenspezialisierten Versicherungsgruppe

Firstcaution. Zu den grossen Leiden-schaften des in Reims geborenenGeschäftsmannes mit Schweizer Pass,dessen Vorfahren teilweise aus Baselstammen und der seinen Wohnsitz imBerner Oberland hat, gehören ausser-dem das Fahrradfahren und gute Trop-fen. Allein in der Champagne zählt eretwa 100 Hektar sein eigen. Der Mami,dessen Vermögen die französische Wirt-schaftszeitung Challenges auf 400 Milli-onen Euro schätzt, hat Weingüter inBurgund (Corton Andre), an der Rhone(Paul Jaboulet Aine) und in Bordeaux,wo ihm das renommierte La Lagune, einTroiskme Cru Classd im Haut-Mddoc,gehört. Die Verantwortung für dasWeingeschäft hat er an seine jüngsteTochter Caroline, eine studierte Önolo-

gin, übertragen, die in Lutry im Waadtlebt.

Aus der deutschen ProvinzWie gross die Liebe vieler vermö-

gender Schweizer Geschäftsmänner zuBordeaux ist, zeigt auch Armand Schus-ter de Ballwil. Der Luzerner hat schonvor mehr als 40 Jahren das ChäteauMontlau, hoch über der Dordogne imEntre-Deux-Mers gelegen, gekauft. Auf25 Hektar werden überwiegend Rot-weine angebaut. Sein Sohn leitet dasGut, das mit grossem Aufwand undInvestitionen modernisiert wurde,wobei der Reiz des Alten erhalten blieb.

Karl-Friedrich Scheufele stammteigentlich aus dem deutschen Pforz-heim. Der Spross eines Uhrmacher-und Juweliergeschlechts und Co-Präsi-dent der angesehenen Genfer Uhren-und Schmuckmarke Chopard lebt amGenfersee und schätzt klassische Auto-mobile sowie gute Weine. Er ist Eigen-tümer von Weinhandlungen in Genfund Gstaad (Caveau de Bacchus) undhat ein Weinhandelshaus (La Galeriedes Arts du Vin). Nach langer Suche hater 2012 seinen Traum realisiert und einWeingut erworben, allerdings nicht inBordeaux, sondern im unmittelbarbenachbarten Bergerac: Das ChäteauMonestier La Tour. Auf 24,5 Hektarwerden rote, weisse und Rosd-Weinebiologisch oder biodynamisch ange-baut. Scheufele hat viel Geld in Mones-tier hineingesteckt. «Ich betrachteMonestier als Opportunität. Ein kom-plett fertiges Gut zu kaufen, hat michnicht interessiert. Ich baue gern etwasauf», vertraute er kürzlich der französi-schen Zeitschrift Paris Match an.Scheufele hat Weinstöcke herausreis-sen und neue pflanzen lassen. DerArchitekt Alain de La Ville wurde mitder behutsamen Restaurierung undErneuerung des Weinkellers und derganzen Anlage beauftragt. Der Milliar-där Scheufele, der Kunst von AlbrechtDürer bis Damien Hirst sammelt, siehtes als grosses Glück an, dass er sich mit

den schönen Dingen des Lebensbeschäftigen darf.

Auch der Franzose Michel Reybier,der seit Langem in der Schweiz wohntund Eigentümer des Genfer Hotels LaRdserve ist, hat nebdn Gütern in derChampagne und in Ungarn mit Le Cosd'Estournel, einem Deuxkme Cru deSaint-Estephe, ein schönes Chäteau inBordeaux erworben und den Architek-ten Jean-Michel Wilmotte mit umfang-reichen Arbeiten betraut.

Langfristigkeit als KonzeptAndere Franzosen, die seit Langem

in der Schweiz leben, sind in SachenWein ebenfalls Frankreich beziehungs-weise Bordeaux treu geblieben: PierreCastel, Chef des grössten europäischenWeinproduzenten (unter anderem Bey-chevelle, d'Arcins, Montlabert, Fer-rande, Tour Prignac), der Bankier Ben-jamin de Rothschild (Chäteau des Lau-rets, Puisseguin-Saint-Emilion) sowiedie Chanel-Erben Gdrard und AlainWertheimer (Chäteau Rauzan-Sdgla,ein Deuxkme Cru Classd aus Margaux).

Auch in der Schweiz gehört es inden entsprechenden Kreisen zum gutenStil, sich ein renommiertes Gut in Bor-deaux zuzulegen. Doch anders alsInvestoren aus anderen Ländern sprichtman darüber nicht laut, sondern han-delt und bleibt obendrein meist lang-fristig.

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