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store mag Erscheint 2 × jährlich | 2. Ausgabe | November 2015 Das neue Coop Restaurant in Sion – ein nachhaltiges Konzept Was bedeutet Nachhaltigkeit im Detailhandel? SCS Storeconcept AG ist neu nach ISO 14001 zertifiziert

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storemag

Erscheint 2 × jährlich | 2. Ausgabe | November 2015

Das neue Coop Restaurant in Sion – ein nachhaltiges Konzept Was bedeutet Nachhaltigkeit im Detailhandel?SCS Storeconcept AG ist neu nach ISO 14001 zertifi ziert

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2 | November 2015 | storemag

ZUM TITELBILDDie Frischeinsel als zentrales Element im

Coop Restaurant in SionIMPRESSUM

Herausgeber: SCS Storeconcept AG, Russmatten 9, 4624 Härkingen, Schweiz

Konzept / Layout: virus Ideenlabor AG, BielProduktion: AST & FISCHER AG, Wabern

Erscheint 2 × jährlich

PROJEKTSTUDIE

4 Neues Coop Restaurant-Konzept Der Nachhaltigkeit verpfl ichtet

REPORTAGE / GASTBEITRAG

6 Unterschätzter Wettbewerbsfaktor Gastbeitrag von Katharina Sieweke

8 Interview mit Dr. Christian Hilz Über die zunehmende Bedeutung von

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor

REDAKTIONELLES

9 Hospitality beim FC Basel 1893: Nachhaltigkeit mit Stil Um die zahlungskräftigeren Fans

abzuholen, hat der FCB sein Hospi-tality-Konzept rundum erneuert

AKTUELL

10 ISO 14001 Zertifi zierung

AKTIONEN

11 Für Sie zusammengestellt Präsentation ausgewählter Artikel für Ihren Laden

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Inhalt

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storemag | November 2015 | 3

EDITORIAL

Die 2. Ausgabe – der Nachhaltigkeit verpfl ichtet So schnell geht es und schon halte ich die 2. Ausgabe unseres storemag in den Händen. Erneut haben wir viele Stunden in unser Magazin investiert. Diese Ausgabe steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit.

Sozial nachhaltig wollen wir sein, indem wir unseren Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern eine spannende Tätigkeit zu attraktiven Konditionen bieten.

Ökologisch nachhaltig wollen wir sein, indem wir die Lie-ferwege unserer Produkte verkürzen und unseren Fahr-zeugen eine CO2-Begrenzung auferlegen.

Ökonomisch nachhaltig wollen wir vor allem für Sie, liebe Kunden und Partner, sein, indem wir Ihnen attraktive Pro-dukte zu tiefen Wartungskosten mit langer Lebensdauer bieten. Sollte doch einmal etwas sein, so sorgen wir mit schnellem Service für kurze Ausfallzeiten.

Dass diese drei Arten der Nachhaltigkeit nicht nur Theorie sind, davon können Sie sich in unserem Projektbericht über die neuen Coop Restaurants gleich selbst überzeugen. Was sich in Sachen Nachhaltigkeit im internationalen Ladenbaugeschäft so tut, erläutert Katharina Sieweke vom EHI in unserem Gastbeitrag. Ausserdem berichten wir über unsere internen Projekte zum Thema Nachhaltig-keit und über unsere ISO 14001 Zertifi zierung, welche nur eine von vielen Massnahmen darstellt.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spass bei der Lektüre. Denken Sie daran: Wenn dieses storemag von mehreren Menschen gelesen wird, ist dies ebenfalls ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Michel Schürch | Inhaber und Geschäftsleitung

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4 | November 2015 | storemag

PROJEKTSTUDIE

Neues Coop Restaurant-Konzept Seit vielen Jahren erstellt die SCS Storeconcept AG in der ganzen Schweiz Coop Restaurants, auch beim neusten Coop Restaurant-Konzept ist sie vorne mit dabei. Ein Bericht über eine beispielhafte Zusammenarbeit in Sachen Nachhaltigkeit.

Das neu eröffnete Coop Restaurant in Sion steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. 95  Prozent der Restaurants des zweitgrössten Detailhändlers sind Bio-zertifiziert: Das Rinds-, Kalbs- und Schweinefleisch stammt zu 100 Prozent aus der Schweiz; der Fisch zu 100 Prozent aus Quellen, die der WWF als empfehlenswert oder akzeptabel beurteilt; der Kaffee, Zucker wie auch die Fruchtsäfte sind Max Havelaar- Produkte.

Die SCS Storeconcept AG achtet bewusst darauf, die Materi-alien für die Einrichtung nicht aus ganz Europa zu importie-ren und Coop für seinen Teil berücksichtigt Lieferanten aus der Schweiz, welche wiede-rum Produkte verbauen, die aus der Schweiz oder dem nahen europäischen Umfeld stam-men. Auf Hölzer und Steine aus Übersee wird bewusst verzichtet. Bei den Produkten im Regal sowie bei der Inneneinrichtung setzt der Detail-händler klar auf Nachhaltigkeit. Das Eichenholz der Tische zum Beispiel ist FSC-zertifiziert und die restlichen Materiali-

en stammen ebenfalls aus nachhaltigen Quellen. Dass dabei neben den kürzeren Transportwegen auch Arbeitsplätze in der Schweiz gesichert werden, ist nicht nur ökologisch, son-dern auch sozial sowie ökonomisch nachhaltig.

Nebst der Materialisierung ist auch der Betrieb der Res-taurants auf hohem Niveau umweltverträglich: Eiswannen kühlen Produkte mit kleinstmöglichem Energiebedarf, Licht kommt aus LED-Leuchten, die Reinigung erfolgt mühelos und mit einem Minimum an Chemikalien. Mit innovativen Kreationen gelingt es, dem Kunden gesunde und ausgewo-

gene Ernährung schmackhaft zu machen. Die Kräuter sind stets frisch, die Gewür-ze natürlich, die Öle hochwertig und der Schweizer Lebensmittelpyramide kommt ein hoher Stellenwert zu. Das gesamte Er-scheinungsbild ist modern und freundlich,

dabei bildet die Frischeinsel das Herzstück der Inneneinrich-tung. Sie enthält passend zur jeweiligen Saison und Tages-zeit frische Gerichte.

Bei der Inneneinrich-tung wird bewusst

auf Material aus Europa gesetzt.

Die Frischeinsel, das Herzstück jedes Coop Restaurants

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Als erfahrener Einrichter richtet die SCS Storeconcept AG seit Ende der 90er Jahre Coop Restaurants ein, unter ande-rem auch jenes an der Expo 2002 auf der Arteplage in Neu-enburg. Die Konzepte haben sich zwar über die Jahre verän-dert, nicht jedoch der Anspruch und der Antrieb der beiden Unternehmen. Das an der Schweizer Landausstellung ge-zeigte Restaurant, mit modularen Tischen angefertigt aus Metall, Holz und Steinplatte, ist das erste einer neuen Linie. Die nachfolgenden Konzepte bauen alle auf diesem auf. Bis zum aktuellen Konzept 2015 wurden viele Anpassungen vorgenommen. Die Grundidee blieb jedoch gleich, es wurden lediglich hin und wieder Farbkonzept und Form angepasst. Mit dem heutigen Konzept wird wieder Holz zum dominie-renden Material, denn Holz wächst nach und benötigt keine energieintensive Bearbeitung.

Coop erwartet von den Lieferanten Pünktlichkeit, Genauig-keit und Innovationen und genau diese Kriterien verbinden die beiden Unternehmen schon seit Jahren. Momentan schaut die SCS Storeconcept AG stolz auf das Restaurant in Sion, mit Sicherheit folgt aber schon bald die nächste He-rausforderung.

Trotz Digitalisierung und Automatisierung sind die Detailarbeiten immer noch zu einem grossen Teil Handarbeit

Jedem Produkt seinen individuellen Platz

Warum legt Coop so viel Wert auf Nachhaltigkeit?Wir sind überzeugt, dass nur ein nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen Erfolg haben kann. 2008 haben wir so zum Beispiel die Vision formuliert, bis 2023 im Coop-Stammhaus CO2-neutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, handeln wir ganz pragmatisch und werden dort aktiv, wo wir am meis-ten erreichen können. Es ist ein Riesenpaket aus vielen klei-neren und auch ganz grossen Massnahmen. So setzen wir beispielsweise bei allen Neu- und Umbauten auf den Miner-gie-Standard. Dadurch sparen wir einen Fünftel des Ener-gieverbrauchs ein sowie 40 Prozent bei der Wärme. Seit 2010 setzen wir bei der Kühlung unserer Produkte auf CO2-Systeme, wobei wir den Stromverbrauch erneut um einen Viertel verringern. Den jährlichen CO2-Ausstoss im Coop-Stammhaus konnten wir seit 2008 um knapp 17 Prozent reduzieren – trotz eines Flächenzuwachses von 7,6 Prozent!

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie persönlich?Wir verfolgen einen umfassenden Nachhaltigkeitsansatz. Mit den Mehrjahreszielen Nachhaltigkeit 2014–2020 ver-ankern wir in der gesamten Coop-Gruppe konkrete Ziel-setzungen zur Nachhaltigkeit. Nachhaltiges und ressour-censchonendes Wirtschaften ist eine wichtige Grundlage für den langfristigen unternehmerischen Erfolg. Wir kon-zentrieren uns auf jene Bereiche, in denen wir eine grosse Wirkung erzielen können. So nutzen wir Instrumente wie Sortimentsscreenings, Ökobilanzen oder Risikomonitore, um unsere Handlungsschwerpunkte im Nachhaltigkeits-bereich festzulegen.

Anhand welcher Kriterien stellen Sie die Nachhaltigkeit bei der Einrichtung sicher? In welchen Bereichen wollen Sie noch nachhaltiger werden und wie kann Ihnen SCS Storeconcept AG dabei helfen?Die Materialien, die in den Coop Restaurants verwendet werden, wurden bereits weitest gehend auf Basis von Nach-haltigkeitsaspekten überarbeitet. Entsprechend sind wir in diesem Bereich bereits auf einem hohen Stand. Potential sehen wir derzeit eher noch bei den Gerätschaften und Ap-paraten. Deshalb werden wir bei künftigen Ausschreibung-en noch stärker auf energieeffi ziente Geräte setzen und nach konstruktiven Lösungen suchen, die massgeblich zum Gelingen der gemeinsamen Projekte beitragen.

Ramón Gander, Pressesprecher Coop

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6 | November 2015 | storemag

REPORTAGE / GASTBEITRAG

Unterschätzter Wettbewerbsfaktor Nachhaltigkeit gewinnt als Differenzierungsmerkmal im Einzelhandel zunehmend an Bedeutung. Auch bei der Auswahl der Lieferanten für Ladeneinrichtung gewinnt der Nachhaltigkeits-Aspekt an Einfluss. Wie kann der Handel hier zielgerichtet vorgehen? Wie können Lieferanten an Nachhaltigkeitskriterien gemessen werden?von Katharina Sieweke

Das EHI hat in einer Arbeitsgruppe mit Pla-nungsleitern aus dem Handel und einigen von dessen Systempartnern einen Ansatz entwickelt, wie der Handel und seine Part-ner das Thema Nachhaltigkeit im Ladenbau gemeinsam angehen können. Kernstück des Leitfadens ist ein unternehmensspe-zifisches Nachhaltigkeitsmodell, das mit konkretem Praxisbezug als erste Anregung dienen soll, sich unternehmensindividuell mit der Thematik zu beschäftigen.

In vielen Unternehmen setzt Nachhaltig-keit bisher zunächst an Einzelmassnahmen an, zum Beispiel beim Sortiment oder der Umsetzung von Energieeffizienz-Mass-nahmen. Impulse kommen häufig aus dem technischen Bereich im Zusammenhang mit dem Energiemanagement. Auch für die klassische Ladeneinrichtung gewinnt Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Hier setzen Strategien für eine nachhalti-ge Entwicklung bisher meist beim Produkt

an, da die eingesetzten Materialien, zum Beispiel nachwachsende Rohstoffe wie Holz oder recyclingfähige Materialien wie Glas und Metall prädestiniert dafür sind. In den Planungsabteilungen geht es verstärkt auch um Einsparungen von Materialien sowie deren Nutzungsdauer und Haltbar-keit. Damit sich die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit schon in der Planungsphase des Ladenbaus weiter durchsetzt, müssen Handelsunternehmen und ihre Architekten zunächst überzeugt davon sein, eine um-weltbewusste Ladeneinrichtung anstreben zu wollen. Unter Umständen erfordert dies die Bereitschaft, auf bestimmte Materiali-en verzichten zu können oder höhere Kosten zu akzeptieren.

Bewusstsein wächst

Nachhaltigkeit beeinflusst in diesem Zu-sammenhang zunehmend auch die Vergabe von Projekten und Aufträgen. Ladenbau-

lieferanten werden schon zur Nachhaltig-keit ihrer Produkte befragt; Prozess-, Inf-rastruktur- und Mitarbeiter-Aspekte des Nachhaltigkeits-Themas sind in den Ge-sprächen zwischen dem Handel und seinen Lieferanten aber derzeit noch von unterge-ordneter Bedeutung.

Der Handel wünscht sich, dass die Nachhal-tigkeit von Produkten der Ladeneinrichtung schon beim Design und bei der Konstruktion ansetzt. Es ist wichtig, damit bei der Pro-duktentwicklung einzusetzen, wenn die Ladeneinrichtung beispielsweise langfristig nutzbar und zugleich flexibel sein soll. Wenn «der Mehrwert» stimmt, werden auch hö-here Preise akzeptiert.

Frühzeitig ansetzen

Damit Nachhaltigkeit ein Teil der Unterneh-mensstrategie wird, muss es eine eigene Funktionseinheit bilden, die idealerweise

Im Ladendesign von Hess Natur in Düsseldorf sind Aspekte der Nachhaltigkeit fest verankert

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EHI-LeitfadenNachhaltigkeit im LadenbauMit dem EHI-Leit-faden »Nachhaltig-keit im Ladenbau»erhält der Handel

einen wichtigen ersten Ansatz, sich aus dem Blickwinkel des Ladenbaus unternehmensindividuell mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander-zusetzen.

Format: PDF und ExcelISBN: 978-3-87257-438-1Preis: 41,65 € inkl. MwSt. Bestellmöglichkeit unter: www.ehi-shop.de/ladenplanungE-Mail: [email protected] Tel.: +49 221 5 79 93-64

Der vorliegende Artikel sowie das Interview auf Seite 8 stammen aus dem stores + shops 02 / 2015 und wird mit freundlicher Genehmigung des EHI Retail Institute e.V. abgedruckt.

Katharina Sieweke schliesst 2012 ihr Studium mit einem Zwei-Fach-Mas-ter of Arts Anglophone Studies, Li-teratur und Medienpraxis ab. Danach absolviert sie ein PR-Volontariat bei der Film- und Medienfestival GmbH und arbeitet 2013 als Redakteurin für das Retail- und Storedesign-Magazin «Design Lodge» bei Marth-PR. Seit Juni 2014 ist sie Projektleiterin im For-schungsbereich Ladenplanung + Ein-richtung beim EHI Retail Institut Köln und trägt dabei die Verantwortung für die Organisation des EuroShop Retail Design Awards, unterstützt die inhaltliche und organisatorische Kon-zeption der Kongresse und Veranstal-tungen, u.a. die der EHI Retail Design Konferenz, und die Forschungsarbeit.

in der obersten Ebene verankert ist. Des-halb sollte Nachhaltigkeit alle Bereiche des Unternehmens durchdringen, festen Struk-turen folgen und eine Haltung des Unter-nehmens sein. Das Ideal einer 100-prozen-tigen Nachhaltigkeit ist schwer erreichbar, es ist ein laufender Prozess. Ökonomische, ökologische, und soziale Dimensionen un-terliegen einer Wechselwir-kung und verfolgen unter-schiedliche Ziele, die nicht gleichermassen zu erfüllen sind. Für Firmen bedeu-tet dies, sich der Thematik unternehmensindividuell annähern zu müssen und somit aus ihrer Sicht zwi-schen den einzelnen Dimensionen eine gegenseitige Optimierung des Gesamtsys-tems der Nachhaltigkeit vorzunehmen. Da der Begriff Nachhaltigkeit abstrakt ist und die Thematik facettenreich und komplex, müssen Unternehmen zunächst ein eigenes Verständnis von Nachhaltigkeit entwickeln, bevor sie darauf aufbauend einen unter-nehmensspezifi schen Index für jede Ent-scheidungs-Alternative ableiten können. Das im EHI-Leitfaden enthaltene prakti-sche Nachhaltigkeitsmodell dient dabei als Hilfestellung.

Fragenkatalog

Ein Fragenkatalog basierend auf den Dimen-sionen «Produkt», «Prozess», «Partner» und «Umfeld/Netzwerk» kann Ansatzpunkte für einen nachhaltigen Ladenbau liefern, muss aber durch individuelle Fragestellungen er-

gänzt werden, um unternehmensspezifi -sche Vorstellungen zu berücksichtigen. Mit-hilfe eines Scoring-Modells können Händler daraufhin verschiedene Alternativen, die sich zum Beispiel aus unterschiedlichen Pro-dukten und Lieferanten ergeben, gewichten und miteinander vergleichen. Nachhaltigkeit kann nicht auf eine Kennzahl reduziert wer-

den. Ziel ist es, die Gedanken zu konkretisieren, für das Thema zu sensibilisieren und ökonomische Beurteilungen um den Aspekt soziale Ver-antwortung zu ergänzen.

«Nachhaltigkeit ist die ge-meinsame Verantwortung

für eine dauerhaft zukunftsfähige Entwick-lung und in diesem Sinne ein selbstver-ständliches Handlungsprinzip im Ladenbau von morgen», so einer der Teilnehmer aus der EHI-Arbeitsgruppe.

Gemeinsame Verantwortung

In Zukunft können Unternehmen mit Nachhaltigkeit einen komparativen Wett-bewerbsvorteil in der Einzelhandels- und Ladenbaubranche generieren, das heisst aus Sicht ihrer Kunden eine überlegene Po-sitionierung des Unternehmens gegenüber seinen Wettbewerbern einnehmen. Kunden verbinden die Produkte mit einem höheren Wert, ein höherer Preis wird dann auch ak-zeptiert. Aufgabe der Ladenbauunterneh-men ist es, Handelsunternehmen und Archi-tekten diese Nachhaltigkeits-Innovationen vorzustellen.

Nachhaltigkeit be-einfl usst in diesem

Zusammenhangzunehmend auch die Vergabe von Projek-ten und Aufträgen.

Nachhaltigkeit in der Wissenschaft – 3-Säulen-Modell

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Welche Vorteile bieten sich Handelsunternehmen, wenn sie nachhaltig agieren? Der Anteil der Kunden, die bewusst einkaufen, nimmt stetig zu. Dies belegen viele Studien, so zum Beispiel die GfK-Studie vom Oktober 2014. Neben dem Preis werden auf einmal auch andere Kriterien wichtig. Bewusst einkau-fende Kunden wollen sich mit den Produkten und der da-hinter stehenden Marke identifi zieren. Somit entscheidet beim Einkauf auch die innere Haltung, «das gute Gefühl» der Kunden. Diese Kunden sind sehr loyal und besitzen eine höhere Kaufbereitschaft als rein preisorientierte Kunden. Auch kommunizieren sie das «gute Gefühl» in ihren sozia-len Gruppen. Es besteht für Handelsunternehmen die Mög-lichkeit, zu einer «Lovemark» zu werden.

Warum ist es wichtig, dass Nachhaltigkeit bereits in der Unternehmensstrategie einsetzt? Der Kunde von heute ist besser informiert und preissen-sibler als der Kunde von gestern. Für unseren Kunden von morgen ist Mobilität und zeitliche Flexibilität wichtig. Ausserdem sehen wir mehr Wünsche und Sehnsüchte in Richtung Individualisierung, emotionaler Verbundenheit und Nachhaltigkeit. Die Bedeutung von Services wird noch zunehmen.

Wie wird das Thema Nachhaltigkeit den Ladenbau in Zu-kunft beeinfl ussen? Ich sehe vor allem zwei Entwicklungen. Erstens wird das Thema der Nachhaltigkeit deutlich stärker als bislang be-reits in der Design- und Planungsphase von Store- und Shopkonzepten Berücksichtigung fi nden. Architekten und Ladenbauer, die sich hier strategisch richtig aufgestellt ha-ben, werden ihren Wettbewerbsvorteil ausspielen können. Zweitens werden sich neue Geschäftsmodelle am Markt etablieren. Ich denke hier unter anderem an Konzepte zur Rücknahme und Wiederverwertung von Ladeneinrichtun-

gen oder an neue Partnerschaftsmodelle zwischen Handel, Industrie, Architekten und Ladenbauern.

Welche Ansätze sehen Sie, um sich als Unternehmen stärker in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln?Nachhaltigkeit ist eine Frage der inneren Haltung. Insofern sehe ich erstens einen Ansatz darin, bestehende Ansichten, Prozesse und Vorgehensweisen im Unternehmen mit der «Nachhaltigkeitsbrille» regelmässig zu hinterfragen und ge-gebenenfalls anzupassen. Hier ist sicherlich Mut gefordert. Unter Umständen können auch Partner wie beispielsweise Architekten oder Ladenbauer wesentliche Impulse bieten. Allerdings setzt dies ein nachhaltiges Verständnis von Part-nerschaft voraus. Zweitens plädiere ich für die Etablierung einer Look-out-Position. Die Aufgabe besteht darin, in an-deren Branchen, die im Hinblick auf Nachhaltigkeit schon weiter sind als der Einzelhandel oder der Ladenbau, nach etablierten nachhaltigen Lösungen zu suchen und diese auf das eigene Unternehmen zu übertragen. Im Maschinenbau werden zum Beispiel nur noch Steckverbindungen und kei-ne anderen Verbindungselemente verwendet. Im Ladenbau ist es momentan komplett andersherum. Dies ist verwun-derlich, da Steckverbindungen geringere Total-Costs-of-Ownership aufweisen als klassische Verbindungselemente.

Welche Rolle spielen gesetzliche Vorgaben?Gesetzliche Entwicklungen sollten genau beobachtet wer-den. Rücknahme- und Wiederverwertungsverpfl ichtungen sind in anderen Branchen bereits State-of-the-Art. Wer die Verantwortung für die Rücknahme und Wiederverwertung seiner Produkte hat, wird vermutlich bereits in der Design- und Planungsphase gewisse Entscheidungen bewusster treff en als heute. Nach meiner Einschätzung gibt es nicht «den grossen Wurf». Vielmehr sind viele kleine Schritte not-wendig, um sich konsequent in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln.

INTERVIEW

Kategorischer Imperativ einer guten Unternehmens strategie

8 | November 2015 | storemag

Dr. Christian Hilz, Geschäftsführer von Trend-Store Shop Creation aus Greding, über die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor.

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storemag | November 2015 | 9

Ein Fussballclub mit den Ambitionen und Aufwendungen des FC Basel 1893 lebt zu einem wesentlichen Teil von seinen Suppor-tern und Fans, die sich aus mannigfaltigen Gruppierungen zusammensetzen. Dazu zählen auch die Hospitality-Kunden, die dem FCB, wie auch alle anderen Anhänger, wichtige Einnahmen bescheren. Allerdings sind im Stadion St. Jakob-Park, seit der Eröffnung vor über 14 Jahren, im ge-samten Hospitality-Bereich baulich und konzeptionell praktisch nie Änderun-gen oder Verbesserungen vorgenommen worden. Zudem verzeichnet der Club im Hos pitality-Segment in der Saison 2012 / 2013, trotz des Titelgewinns und des Einzugs in den Halbfinal der UEFA Europa League, einen substanziellen Umsatzrück-gang. Diese Fakten veranlassen die Clubleitung Ende 2014, mehrere Millionen Schweizer

Franken in eine neue Hospitality-Welt zu investieren. Ob Vermarktungs- oder Ver-pflegungskonzept, Möblierung, Lichtbil-der, Wandgestaltung Eventtechnik für Anlässe an Nicht-Spieltagen – alles wird während der Winterpause in rekordver-dächtigen vier Wochen auf den moderns-ten Stand gebracht. Seitdem erstrah-len die «Captains Lounge», die «V-ZUG Lounge», die «Event-Box» für Kunden von Einzelspielen und die bereits bestehende «Baloise Lounge» mit verschiedenen Sti-len in komplett neuem Glanz. Resultat der Umbaumassnahmen: eine signifikant hö-here Auslastung und damit Mehreinnah-men im siebenstelligen Frankenbereich. Im Gesamtkontext der Vermarktungserlö-se des FC Basel 1893 leistet diese Summe einen wesentlichen Beitrag für die nach-haltige Stärkung der finanziellen Basis und für die Rahmenbedingungen weiterer sportlicher Erfolge.

Interesse an der neuen FCB-Hospitality-Welt? Kontaktieren Sie uns!Stephan WullschlegerVerkauf & Beratung HospitalityT 061 375 10 [email protected]

REDAKTIONELLES

Hospitality beim FC Basel 1893: Nachhaltigkeit mit StilDer FC Basel 1893 hat den Hospitality-Bereich im 1. und 2. StockStock des St. Jakob-Park-Stadions im letzten Winter rundum erneuert. Ein zentraler Schritt für die Weiterentwicklung des Hospitality-Geschäfts an Spiel- und Nichtspieltagen.

Das edle Dinner steht zum Fussballspiel bereit

Der FCB-Hospitality-Bereich erstrahlt in neuem Glanz

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10 | November 2015 | storemag

AKTUELL

ISO 14001 Zertifi zierungDie SCS Storeconcept AG ist seit dem 7. Juli 2015 nach ISO 14001 im Bereich Umweltmanagement zertifi ziert. Damit bekennen wir uns zum Dreisäulenkonzept der Nachhaltigkeit und streben langfristig kontinuierliche Verbesserungen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung an.

Bei der Betrachtung der Umweltauswirkungen werden auch die Interessen der Anspruchsgruppen (Stakeholder) berücksichtigt

Im Detail heisst das

Wir verpfl ichten uns im Umweltbereich:• Zur Einhaltung aller Gesetze und Umweltaufl agen.• Risiken systematisch zu erkennen und zu überwachen.• Ein Notfallmanagement im Umweltbe-

reich zu gewährleisten.

Wir verbessern unsere Umweltleistung:• Indem wir zunehmend strengere be-

hördliche oder gesetzliche Aufl agen und Vorgaben umsetzen.

• In der Entwicklung von neuen Produkten, indem der gesamte Life Cycle berücksich-tigt wird.

• Durch dauernde Überwachung und Opti-mierung der Lieferkette.

KundenDie Anforderungen der Kunden werden vor Vertragsunterzeichnung sorgfältig geprüft. Wo von Seiten des Kunden keine klare An-forderung bezüglich der Auswahl der Pro-dukte vorliegt, empfehlen wir die nachhaltig sinnvollste Variante.

MitarbeiterMit unseren Mitarbeitern streben wir eine langfristige Zusammenarbeit an und set-zen auf deren nachhaltige Entwicklung.

LieferantenBei der Auswahl unseren Lieferanten, über-prüfen wir deren Produktionsprozesse und die geografi sche Distanz zum Lieferort.

NachbarnWir pfl egen mit unseren Nachbarn eine partnerschaftliche Beziehung und sorgen dafür, dass die Emissionen unsererseits möglichst gering bleiben.

BehördenDie gesetzlichen und behördlichen Anforde-rungen überwachen wir mittels der Geset-zesliste und der Risikomatrix.

Ökologie

Ökonomie

Soziales

NachhaltigeEntwicklung

Eine lebensfähige

Welt

Eine gerechte

Welt

Einelebenswerte

Welt

ISO 14001 : 2015: Zertifi zierung von UmweltmanagementsystemenMit dieser Norm werden die Anforderun-gen an ein Umweltmanagementsystem festgelegt.

Unter anderem wird die kontinuierliche Verbesserung in den drei Bereichen So-ziales, Ökologie und Ökonomie verlangt. Die kontinuierliche Verbesserung basiert auf den vier Prozesschritten: Plan–Do–Check–Act

www.sqs.ch

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Produktion:SCS Storeconcept AG Eiweg 1 CH-4461 Böckten

Hauptniederlassung:SCS Storeconcept AG Russmatten 9CH-4624 HärkingenTel: +41 62 387 70 10 Fax: +41 62 387 70 [email protected]

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