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Institut fürVerhaltensphysiologie
Gerhard Manteuffel
Wo liegen die Grenzen der Belastbarkeit für dieTiere in der Intensivhaltung?
Was bestimmt die Grenzen?
Wie definiert sich Tiergerechtheitund ist sie systemabhängig?
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Wodurch werden die Grenzen der Belastbarkeit von Nutztieren bestimmt?
Pragmatisch: Anpassungsfähigkeit, uneingeschränkte Leistung, gutes Kosten-Nutzenverhältnis bei der Verlustrate. - Optimierung als Produktionsmittel -
Ethisch: Verantwortlichkeit für empfindungsfähige Lebewesen unterder Obhut des Menschen.- Minimierung von Leiden -
Beide Ansätze sind in der Gesellschaft vertreten
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Welcher Art sind Belastungen für Nutztiere in der Landwirtschaft?
Belastungen (Stress) entstehen, wenn 1. ein Tier anhaltend außerhalb seines physiologischen Gleichgewichts ist (z.B. Hunger, Durst, Temperatur)
und / oder2. verletzungs- oder krankheitsbedingte Schmerzen hat
und / oder3. seinen Verhaltensantrieben nicht oder nur sehr eingeschränkt folgen kann.
In jeder landwirtschaftlichen Tierhaltungsform wie auch in der Natur können diese Beeinträchtigungen auftreten.
1. 2. 3.
natürliches Habitat
biolog. Haltung
Intensivhaltung
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Welcher Art sind Belastungen für Nutztiere in der Landwirtschaft?
Die gravierendste Beeinträchtigung der Tiere in der Intensivhaltung
resultiert aus den stark eingeschränkten Verhaltensmöglichkeiten.
Vergleicht man verschiedene Haltungssystme bei jeweils bestmöglichemManagement und ähnlichen (Hochleistungs-) Zuchtformen der Nutztieregilt:
Quelle:bioland-wagner.de Quelle: LK oesterreich
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Welche sind die gravierendsten Probleme?
Rind: Klima (z. B. Weidehaltung: Schatten, ausreichende Tränken, trockene Liegeflächen; Stallhaltung: Hitze-Belüftung, trockene Liegeflächen)
Schwein: Beschäftigung (z.B. unstrukturierte Haltungsabteile-Spaltenböden, unzureichendes Beschäftigungsmaterial - fehlende Rüsselstimulatoren)
Geflügel: Bewegungs- / Scharrmöglichkeit, geeignete Schnabelstimulation
Allgemein: anatomisch bedingte Gesundheitsproble durch HL-Zuchtformen
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Könnten wir es besser?
Ja!Auch in der Intensivhaltung
Es gibt Forschungsergebnisse und stetigen Wissenszuwachs
Auch in der Intensivhaltung ist gute Tiergerechtheit (theoretisch) möglich
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Wo also liegt das Problem?
Intensivhaltung bedient i.d.R. den low-price Sektor= weltweiter Massenmarkt
Verbesserung der Tiergerechtheit bringt Kosten
Diese können nur durch das Qualitätsbewusstsein(auch Prozessqualität) der Verbraucher aufgefangen werden…
oder durch allgemein verbindliche, gesetzliche Rahmenbedingungen zur Tierhaltung
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Resümee
Die biologisch-ökologische Tierhaltung bietet Nutztieren in der Regel bessere Möglichkeiten zur Verhaltensausübung als die intensive.
Die größten Einschränkungen / Belastungen in der kommerziellen Tierhaltung bestehen im Bereich des Verhaltens.
Verbesserungen bei der Intensivhaltung sind möglich, scheitern abermeistens an Kostenfaktoren.
Da große Intensiveinheiten besonders kostengünstig arbeiten, hättensie theoretisch die besten Möglichkeiten zur Verbesserung.
Bei fehlendem Zwang (Verbraucherdruck oder Gesetzgebung) führen diegünstigeren Kosten von Großanlagen aber zu einer weiteren Preisspiralenach unten.
Leibniz-Institut für Nutztierbiologie FBN
Wilhelm-Stahl-Allee 218196 Dummerstorf
05
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Kontakt
Prof. Dr. Gerhard Manteuffel
Telefon: +49 38208 68 800Telefax: +49 38208 68 802E-Mail: [email protected]: www.fbn-dummerstorf.de