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Integrierte Informationssysteme in der Telekommunikationsbranche TU Chemnitz, 03.11.2011 Mario Müller, Tele-Kabel-Ingenieurgesellschaft mbH, Software Engineer Kontakt: Tel.: 0371-52333-823, Fax: 0371-52333-33, E-Mail: [email protected]

Integrierte Informationssysteme in der ... „Ein Pokal wurde erstmals bei den Römern als Trinkgefäß benutzt. ... Quelle: Kothuri, Ravikanth V., Albert Godfrind und Euro Beinat:

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Integrierte Informationssysteme in der Telekommunikationsbranche

TU Chemnitz, 03.11.2011

Mario Müller, Tele-Kabel-Ingenieurgesellschaft mbH, Software Engineer Kontakt: Tel.: 0371-52333-823, Fax: 0371-52333-33, E-Mail: [email protected]

• 75 Beschäftigte - 40 Ingenieure - 35 Messtechniker, Monteure und technische Zeichner - 2-3 Praktikanten

• Hervorragende nationale und internationale Referenzen

TKI: Systemhaus für Dienstleistungen, Autodesk-Partner im Bereich der Telekommunikationslösungen

Ressourcen und Kapazität

Know-How bei Softwarelösungen für Telekommunikationsnetze

Etablierter Partner für die Marktführer im Telekommunikationsmarkt

... und für über 130 weiteren Kunden

Bundesweit für die Marktführer tätig

• Migration zu neuen Infrastrukturen

• Marktsituation Deutschland

• Breitband-Nachfrageentwicklung

• Einführung in die integrierte Informationsverarbeitung

• Einführung Geografische Informationssysteme

• Geografische Informationssysteme für die Netzverwaltung

• Möglichkeiten und Beispiele für die Integration

von GIS und CRM

• Erfahrungsbericht

• Diskussion

Agenda

Migration zu neuen Infrastrukturen

Die NGN-Strategien der Breitbandanbieter basieren auf unterschiedlichen

Zugangsnetzen. Ziel ist die Versorgung der HH mit einer langfristig überlegenen Technologie.

Migration zu neuen Infrastrukturen ...

Hierarchien, Technologien und Dienste in TK-Netzen

Kupfer Glasfaser

Verbindungsnetze

Metronetze Weitverkehrsnetze Ultra

Weitverkehrsnetze

Mobil-funk

WiMAX W-LAN Hotspot

kabelgebunden drahtlos

DOCSIS 3.0 DVB-C2

RFoG PON – P2P

Dienste

Audiodienste Videodienste Datendienste

Telefon Mobiltelefon

Fernsehen Videotelefonie

Internetdienste e-Commerce

HSPA+ LTE (Advanced)

Zugangsnetze

• Im Mittelpunkt stehen die Zugangsnetze innerhalb des vertikal-organisierten TK-Marktes.

• Die Zugangsnetze zum Kunden besitzen vornehmlich eigenständige Netztypologien und Technikelemente.

Fokus & Prämissen

• In den Zugangsnetzen vollziehen sich rasante Technologieentwicklungen.

NGN: Next Generation Network FTTH: Fiber-to-the-Home; FTTC: Fiber-to-the-Cabinet FTTB: Fiber-to-the-Building GPON: Gigabit Passive Optical Network; P2P: Point-to-Point

Koax Glasfaser Kupfer

FTTC – FTTB – FTTH

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Ausgangsbasis

Verfügbarkeit xDSL

DTAG

>16 Mbit/s (bis zu 50 Mbit/s) Summe: ca. 33 % Zwischen 6 und 16 Mbit/s Summe: ca. 24 % Zwischen 2 und 6 Mbit/s Sume: ca. 18 % Zwischen 1 und 2 Mbit/s Summe: ca. 9 % DSL Light bis 1 Mbit/s Summe: ca. 12 % kein DSL (analog bzw. ISDN) Summe: ca. 4 %

Der „Telco“-Glasfaserausbau in Richtung Kunde wird in drei Ausbaustufen vorgenommen, die sich bzgl. der Entfernung des Glasfaserabschlusses bis zur Wohnung unterscheiden

Ansatz der DTAG FTTX - Ausbaustufen

ADSL2+ 16 Mbit/s

HVt KVz

FTTC / VDSL 50 Mbit/s

HVt MFG

FTTB 100 Mbit/s

PoP

FTTH 1000 Mbit/s

PoP

Micro DSLAM

Glasfaserkab

el

Kupferkabel Heimvernetzung

• mehr als 1000 Städte erschlossen

ADSL2+

• über 750 Städte erschlossen

• ca. 11 Mio. HH angebunden, weitere 1,5 Mio. HH in der Planung

VDSL

• in Dresden (Stadtteile Striesen, Blasewitz) realisiert

• Überbau der OPAL-Technologie

• Micro-DSLAM-Konzept (GPON-Technologie)

Pilot FTTB (wird nicht mehr verfolgt)

• erster Pilot in Hennigsdorf (Brandenburg)

• 2011 – Ausbau in 10 dt. Städten (160.000 HH)

• 2012 – umfassender Rollout geplant: ursprüngliches Ziel von bis 10 % der HH (4 Mio. HH) wird nicht mehr kommuniziert

FTTH-Strategiefokus

Quelle: TKI Darstellung; DTAG 2011

Migration zu neuen Infrastrukturen ...

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Anschluss Telecolumbus vorhanden „Bis zu 100 Mbit/s“

Ausgangsbasis

Verfügbarkeit

Kabelnetzbetreiber

Anschluss KDG vorhanden „Bis zu 32 Mbit/s“

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HÜP

Die Netze der TV-Kabelnetzbetreiber sind weitestgehend aufgerüstet und bieten mit DOCSIS 3.0 ein Bandbreitenpotenzial von bis zu 440 Mbit/s pro Cluster

HFC-Netzaufrüstung

Quelle: Unitymedia, eigene Darstellung/Übersetzung

Keller

WE 1

Plug 2

Plug 1

üBKVrSt

bBKVrSt

bBKVrSt

bBKVrSt

2 • Ausbau der Übertragungsfrequenzen bis zu 862 MHz

2

3 • Austausch der Abzweiger nach Bedarf

3

optical Node

BK 862 MHz Verstärker 4 • Umstieg auf DOCSIS 3.0

4

4

Glasfaser

Koaxialkabel

1 • Vorantreiben des Glasfaserausbaus (Segmentierung)

• Umbau von Verstärkerpunkten zu Optischen Nodes 1

Erdabzweiger

Datenrate DOCSIS 2.0 DOCSIS 3.0

DS pro Kanal 55 Mbit/s N x 55 Mbit/s

DS pro Node 5 Gbit/s 5 Gbit/s

US pro Kanal 30 Mbit/s N x 30 Mbit/s

US pro Node 270 Mbit/s 270 Mbit/s

Migration zu neuen Infrastrukturen ...

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Marktsituation Deutschland

Die Kabelnetzbetreiber greifen einen 35 Mrd. €-Markt an. Der mögliche Umsatzzuwachs der Telcos im TV-Geschäft fällt jedoch geringer aus

Umsatzgrößen und Netzanschlüsse in konvergierenden Märkten

Quelle: VATM 2010, Unternehmensangaben, TKI Analyse

TK-Netzanschlüsse (Dienste) 56,1 Mio.

Telefonie

TV

Internet

BK-Netzanschlüsse (Dienste) 26,0 Mio.

Wett- bewerb

70%

DTAG T-Mobile

30%

DTAG FNBB 54,8%

Wett- bewerb 45,2%

Umsatz 2010 57,3 Mrd. €

Mobil- funk

Festnetz

Telcos Umsatz 2010

ca. 3,7 Mrd. €

Kabel BW 15,2 %

Telecolumbus 6,5%

Sonstige 12,4 %

KDG 40,6 %

Unity- media 25,3 %

Cablecos

31,6%

18,1 Mrd.

26%

14,9 Mrd.

12,7% 7,3 Mrd.

29,7%

17 Mrd.

56,7

%

31,8

Mio.

41,0

%

23,0

Mio.

13,8% 3,6 Mio.

11,6% 3,0 Mio.

2,3% 1,3 Mio.

74,6%

19,4

Mio.

1,5 Mrd.

935 Mio.

563 Mio.

240 Mio.

460 Mio.

Marktentwicklung & Wettbewerb …

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Breitband-Nachfrageentwicklung

Breitband-Nachfrageentwicklung

1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011

100.000.000

10.000.000

1.000.000

100.000

10.000

1.000

100

Inte

rnet

Co

nn

ecti

vity

(Bit

s P

er S

eco

nd

)

Nielsen‘s Law of Internet Bandwith

Quellen: DE-CIX, VATM 2008, (N)Onliner 2009, Jakob Nielsen.

2005 2006 2007 2008 2009 2010

Volumenentwicklung BB-Internetverkehr Dtl.

Gesamtvolumen pro Jahr

Durchschnittl. Datenvolumen pro Anschluss und Monat

0,7 Mrd.

GB

1,1 Mrd.

GB

1,8 Mrd.

GB

2,4 Mrd.

GB

2,9 Mrd.

GB

3,5 Mrd.

GB

6,5 GB 7,1 GB 8,6 GB

9,4

GB

10,1

GB

11,3

GB

• Migration zu neuen Infrastrukturen

• Marktsituation Deutschland

• Breitband-Nachfrageentwicklung

• Einführung in die integrierte Informationsverarbeitung

• Einführung Geografische Informationssysteme

• Geografische Informationssysteme für die Netzverwaltung

• Möglichkeiten und Beispiele für die Integration

von GIS und CRM

• Erfahrngsbericht

• Diskussion

Agenda

Einführung in die integrierte Informationsverarbeitung

Daten, Informationen, Wissen

• Daten sind Aneinanderreihungen von Zahlen, Buchstaben und/oder Symbolen. Sie werden ohne Berücksichtigung des Sinnzusammenhangs gesammelt, gespeichert und verarbeitet.

• Informationen sind Daten, die in einem bestimmten Bedeutungskontext interpretiert werden.

• Wissen ist die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten und zu kombinieren, um somit komplexe Problemlöseprozesse zu unterstützen.

Daten, Informationen, Wissen

Datenelement: „Das Verhältnis von Schwarz und Weiß“ Information: „Pokal“ Wissen: „Ein Pokal wurde erstmals bei den Römern als Trinkgefäß benutzt.“

Quelle: http://www.cad-systemhaus.de/aktuell/Veroeff/Begriffsbildung_Grundlagen_2007.pdf

Informationssystem

„Ein Informationssystem ist eine themenbezogene, geordnete Zusammenstellung von Informationen und Funktionen über die Realwelt zur prozessoptimierten Arbeit.“

Quelle: Klemmer, Wilfried: GIS-Projekte erfolgreich durchführen.

Integration

• Integration = Wiederherstellen eines Ganzen (lat. integer = unversehrt, ganz)

Verknüpfung von Menschen, Aufgaben und Technik zu einem einheitlichen Ganzen

Einordnung von Informationssystemen

Anwendungs-systeme

Administrations- und Dispositions-

systeme

Branchen-neutrale

Anwendungen

Finanz-/ Rechnungs-

wesen

Personalwesen

Vertrieb

Branchen-spezifische

Anwendungen

Fertigung

Handel

Banken

Tele-kommunikation

Elektronischer Informations-

austausch

Führungs-systeme

Führungs-informations-

systeme

Planungs-systeme

Einfache Modelle

Komplexe Modelle

Querschnitts-systeme

Bürosysteme

Büro-kommunikation

Workflow-Management

Dokumenten-Management

Multimedia-Systeme

Wissensbasierte Systeme

Experten-systeme

Sprachsysteme

Einteilung von Anwendungssystemen (automatisiertes Teilsystem eines Informationssystems) nach dem Verwendungszweck

Quelle: Stahlknecht/Hasenkamp.

Typische Applikationslandschaft eines TK-Netzbetreibers

Quelle: Autodesk.

Erfahrungen aus der Praxis

• Häufig sehr heterogene Systemlandschaften

• Viele verschiedene, isolierte Anwendungen

• Größte Herausforderung: Mehrfache Datenhaltung bedingt: – Ineffizienz,

– Inkonsistenzen,

– Redundanzen,

– Mangelnde Aktualität,

– Aufwändige, schwer anzupassende Schnittstellen (Eingeschränkte Wartbarkeit)

Ausweg: Systemintegration

Ziele der Integration

• Verringerung von Redundanzen

• Verringerung von Inkonsistenzen

• Erhöhung der Aktualität

• Breitere Datenverfügbarkeit

Steigerung der Datenqualität

Ausgewählte Teilsysteme

Customer Relationship Management (CRM)

Quelle: Autodesk.

Customer Relationship Management (CRM)

Aufgaben eines CRM-Systems:

• möglichst konsistente, fehlerlose sowie vollständige kundenrelevante Informationen bereit stellen

• einheitliche Sicht auf die im Unternehmen vorhandenen kundenrelevanten Daten ermöglichen

• Integration aller Anwendungen, in denen kundenrelevante Daten verwaltet werden (insbesondere in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Service)

CRM-Aspekte eines TK-Diensteanbieters

• Kündigungsraten senken Kündigungswillige frühzeitig erkennen und entsprechend reagieren

• Cross- und Up-Selling Weitere Produkte verkaufen (z. B. Digitalanschluss, Telefon und Internet über das TV-Kabel, Pay-TV)

• Evaluierung neuer Anschlussgebiete – Analyse der Umsatzpotenziale anhand statistischer Daten und

Marktforschungsdaten

– Bewertung von Ausbaualternativen

Geografische Informationssysteme

Definition GIS

GIS = Informationssystem, das speziell für die

– Erfassung,

– Speicherung,

– Verwaltung,

– Aktualisierung,

– Analyse und

– Modellierung

von Geodaten ausgelegt ist

Besonderheit von Geodaten

• Text √

• Zahlen √

• Zeit √

• Geodaten ?

– Geografische Lage

• Straße der Nationen 62, 09107 Chemnitz

– Geografische Objekte

• Punkte, Linien, Flächen (Polygone)

Besonderheit von Geodaten

Erzeugung von Geodaten

• Zuordnung eines Lagebezugs zu einer Information

• Vorgehen:

– Manuelles Einzeichnen in einer Karte oder

– GPS-Empfänger oder

– Abgleich mit Referenzdaten (Geocoding)

Geocoding

Quelle: Kothuri, Ravikanth V., Albert Godfrind und Euro Beinat:

Pro Oracle Spatial for Oracle Database 11g. Apress, Zweite, überarbeitete

Auflage, 2007. S. 155.

Quelle: http://www.wetter.net/kontinent/europa_grosswetterlage.html. Abgerufen am 25.10.2010.

Darstellung von Geodaten

GIS für die Netzverwaltung

Aufgaben eines GIS im TK-Bereich

• Effiziente Datenerfassung

• Performante Datenhaltung

• Abbildung aller möglichen Netzelemente inkl. deren Attributen:

Beispiele: Darstellung

Beispiele: Darstellung

Beispiele: Darstellung

Beispiele: Spleißinformationen – detaillierte Darstellung

Beispiele: Spleißinformationen - Bericht

Beispiele: Netzwegsuche/Routing

Möglichkeiten und Beispiele für die Integration

von GIS und CRM

Variante 1: Integration aller Funktionen innerhalb eines konfigurierbaren Systems

Vorteile ein System, keine Schnittstellen, weniger Kosten im Softwarebezug

Nachteile Individualsoftware, höhere Kosten der Softwareentwicklung

Beispiel: Erstellung von Datenmodellen mittels Topobase

Variante 2: Bereitstellung von Schnittstellen zwischen verschiedenen Anwendersystemen

Vorteile Ausnutzung der spezialisierten Anwendersysteme

Nachteile Entwicklung + Wartung der Schnittstelle; „Springen“ zw. Systemen

Topobase Microsoft Dynamics

NAV (CRM)

Netzplanung Netz-

Dokumentation

Netz-Überwachung

(NOC)

Beispiel: Umsetzung mittels Datenbankschnittstelle

CRM-Beispiel: Gebietsauswertung

CRM-Beispiel: Gebäudeanalyse

Erfahrungsbericht

Werkzeuge eines Softwareentwicklers

• Entwicklungsumgebung (IDE)

• Ticketverwaltungssystem mit Quellcodeverwaltung (SVN + Redmine)

• Build-Server für automatische Binärdatenerzeugung

• Tools, …

Ticketverwaltungssystem

Softwarelebenszyklus

• Wöchentliches Teammeeting, zum Ausblick/Auswertung Kommender/Vergangener Ereignisse

• Projektbesprechung beim Kunde vor Ort

• Support: telefonisch/web (Teamviewer/GoToMeeting)

• Schulung

Diskussion

Offene Themen für Praktika

• Planung und Implementierung einer erweiterten Backupstrategie für eine Oracle-Datenbank

• Entwicklung im Bereich IPTV

• Weitere Themen speziell aus dem Bereich Programmierung in VB.NET

Weiterführende Literatur

• Heywood, Ian, Sarah Cornelius und Steve Carver: An Introduction to Geographical Information Systems.

• Klemmer, Wilfried: GIS-Projekte erfolgreich durchführen.

• Longley, Paul A., Michael F. Goodchild, David J. Maguire und David W. Rhind: Geographic Information Systems and Science.

• Loshin, David: Business Intelligence: The Savvy Manager’s Guide.

• Stahlknecht, Peter und Ulrich Hasenkamp: Einführung in die Wirtschaftsinformatik.

Tele-Kabel-Ingenieurgesellschaft mbH

Curiestraße 19, 09117 Chemnitz, Deutschland

Telefon: +49 371 52333-823

Fax: +49 371 52333-55

E-Mail: [email protected]

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!