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angefertigt an
der Fakultät für Geographie der
Georg-August-Universität Göttingen
vorgelegt von Kinga Varga
aus Dunaszekcsõ (Ungarn)
Göttingen, Dezember 2004
WWW-BASIERTE INTERAKTIVE KARTEN
ALS TEIL DES BESUCHERINFORMATIONSSYSTEMS
DER NATIONALPARKE HARZ UND HOCHHARZ
D I P L O M A R B E I T
© by Kinga Varga. Alle Rechte bei Kinga Varga. Dieses Werk ist durch das deutsche und internationale Urheberrecht und andere Gesetze geschützt. Die Weitergabe, der Verkauf und Vervielfältigungen - auch auszugsweise - jeder Art, Nachdruck, Fotokopie, Abdruck in Printmedien, Veröffentlichung in Bild und Funk, Veröffentlichung durch Onlinedienste, Veröffentlichung auf Vorträgen, bedürfen der Erlaubnis der Autorin. Widerrechtliches Handeln kann eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung nach sich ziehen. Kontakt: [email protected]
1
Danksagung
Mein aufrichtiger Dank für die Betreuung der Diplomarbeit geht an Herrn Apl. Prof.
Dr. Bernd Cyffka (Geographisches Institut der Universität Göttingen). Er hat mich
auf die Idee gebracht die interaktive Karte speziell für die Nationalparks Harz und
Hochharz zu erstellen und hat dieses Vorhaben stets unterstützt.
Für die Begutachtung dieser Arbeit sowie für die fachliche Unterstützung bedanke
ich mich bei Herrn PD Dr. Frank Dickmann (Geographisches
Institut der Universität Göttingen).
Auch den Mitarbeitern der Nationalparks Harz und Hochharz gilt mein Dank für die
fachlichen Ratschläge. Besonders herzlich danke ich Herrn Friedhart Knolle, dass
er für meine Fragen jederzeit da war.
Für die Bereitstellung von Daten bedanke mich bei Frau Katja John aus dem
Nationalpark Harz, bei Herrn Oliver Gürtler von der Firma Dr. Michael
GEOMATICS aus Wernigerode, sowie bei der Regionalbus Braunschweig GmbH
und bei der KVG mbH Braunschweig.
Ein liebes Dankeschön geht an meine Familie, die mir während des Studiums und der Diplomarbeit die Daumen gedrückt haben und die an mich glauben.
Köszönöm!
Auch Karsten und meiner Freundin Petra danke ich, dass sie mich während meiner Arbeit besonders motiviert haben und Verständnis dafür hatten, dass ich
sie manchmal vernachlässigen musste. Danke!
2
Quelle: www.nichtlustig.de
„Die Karte ist eine Art Code, eine Geometrie, um die visuelle Phantasie anzuregen.“ (KAHN, P. & LENK, K. 2001)
3
A
Inhaltsverzeichnis
A Inhaltsverzeichnis 3
1. Einleitung 5
2. Nationalparktourismus: Einsatzgebiet für interaktive Karten 7
2.1 Die Großschutzgebiete Nationalpark Harz und Nationalpark Hochharz
7
2.2 Nationalparktourismus im Harz; Erwartungen der Nationalparks
10
2.3 Nationalparktourismus im Harz; Erwartungen der Besucher 11
2.4 Besucherlenkung mit Besucherinformationssystemen 15
2.5 Touristische Informationen im Internet 18
3. Visualisierung raumbezogener Daten im Internet 22
3.1 Das Internet und das World Wide Web 22
3.2 Kartographische Ausdrucksformen im Internet 25
3.2.1 Statische Karten 27
3.2.1a Statische view only Karten 28
3.2.1b Statische interaktive Karten 30
3.2.2 Dynamische Karten 34
3.3 Funktionalität von WebGIS Anwendungen 36
3.3.1 Geodaten-Server 37
3.3.2 MapServer 38
3.3.3 Kartengestützte Online-Auskunftssysteme 39
3.3.4 Online-GIS 40
3.3.5 GIS-Funktions-Server 41
3.3.6 Vergleich der WebGIS Anwendungen 41
3.4 MapServer als eine geeignete Lösung für das Kartenprojekt 44
4
4. Funktionsweise des UMN MapServer 48
4.1 Einsatzmöglichkeiten für den UMN MapServer 49
4.2 Die Struktur des Mapfile 52
5. MapServer Anwendung für die Nationalparks Harz und Hochharz
54
5.1 Konzept der interaktiven Nationalparkkarte Harz 54
5.1.1 Inhaltliche Konzeption 54
5.1.2 Gestaltung 60
5.2 Technische Umsetzung des Prototyps 61
5.2.1 Installation und Konfiguration verwendeter Software
61
5.2.2 Ausgangsmaterialien 62
5.2.3 Aufbereitung der Ausgangsmaterialien 67
5.2.4 Erstellung der Kartenebenen mit ArcView 69
5.2.5 Erstellung des Mapfile mit AveiN! 74
5.2.6 Änderungen im Mapfile 80
5.2.7 Gestaltung der HTML-Benutzeroberfläche 81
5.2.8 Testen der Anwendung 82
6. Zusammenfassung und Bewertung 89
7. Literaturverzeichnis 94
B Abbildungsverzeichnis 101
C Tabellenverzeichnis 104
D Anhang 105
5
1
Einleitung
Dieser Diplomarbeit liegen zwei, auf den ersten Blick voneinander unabhängige
gesellschaftliche Entwicklungen zu Grunde. Die eine ist die nicht zu stoppende
weltweite Verbreitung des Internets mit steigenden Zahlen der Personen, die im
World Wide Web unterwegs sind. Die andere Entwicklung ist die wachsende
Nachfrage nach Naturerlebnissen, nach intakter Natur und Landschaft. Diese
Fakten haben etwas miteinander zu tun, und die kurze Erklärung dafür könnte
genauso gut das Leitmotiv unserer Zeit sein. Demnach heißt es: intensiv leben! Es
wird laufend nach neuen Erfahrungen gesucht, nach Erlebnissen für alle Sinne.
Immer mehr Menschen empfinden die Suche nach Informationen im Web als
Erlebnis. Gleichzeitig weisen Tourismustrends auf ein wachsendes Interesse an
Naturerlebnissen in unberührten Landschaften hin. Erfahrungsgemäß wächst die
Zahl der Menschen, die ihren Urlaub mit Hilfe des Webs organisieren und für die
ein Natur- oder Nationalpark bei der Reisezielentscheidung eine große Rolle
spielt.
Diese Entwicklungen zeigen große Potenziale auf, was die online Visualisierung
raumbezogener Informationen in Form von Karten angeht. Unter den zahlreichen
Anbietern, die derartige Informationen im Weltnetz präsentieren, sind auch viele
Nationalparks vertreten. Diese bieten auf ihren Webseiten eine Fülle von
Informationen, häufig mithilfe von Karten an. Die Karten helfen dem Betrachter bei
der Orientierung und erteilen auch Auskünfte über Angebote, wie
Wandermöglichkeiten oder Sehenswürdigkeiten.
Ziel dieser Diplomarbeit ist es, eine Web-basierte interaktive Karte für die
Nationalparks Harz und Hochharz zu entwickeln, die als Teil des Online-
Besucherinformationssystems die Besucherlenkung unterstützt. Sie soll bei der
Planung eines Nationalpark-Aufenthaltes behilflich sein und die Besucherströme
indirekt lenken. Durch Interaktionsmöglichkeiten soll jeder Besucher der
6
Nationalpark-Webseite die Möglichkeit haben, eine Karte für seine Reise
individuell gestalten zu können.
Die vorliegende Arbeit teilt sich in zwei große Abschnitte: Der erste Teil erläutert
die theoretischen Grundlagen, auf denen der zweite praktische Teil mit der
Beschreibung eines Prototyps folgt. Der erste Teil besteht aus den Kapiteln 2 bis
4. Hier wird zuerst auf den Nationalparktourismus eingegangen. Als nächstes
folgen Argumente für den Einsatz von Webkarten in diesem Bereich, vor allem aus
der Sicht der Besucherlenkung. Kapitel 3 gibt einen Überblick über Möglichkeiten
der Visualisierung kartographischer Informationen im Web und informiert über die
verschiedenen Wege der praktischen Implementierung. Am Ende dieses Teiles
wird die Auswahl der MapServer-Lösung mit dem UMN MapServer für die
interaktive Nationalparkkarte Harz begründet. Der letzte Abschnitt stellt die
Funktionsweise des UMN-Mapservers vor, was zum Verständnis des zweiten
praktischen Teils der Arbeit erforderlich ist. Hiernach wird im Kapitel 5 auf die
Erstellung der interaktiven Nationalparkkarte eingegangen. Nach der Schilderung
der Konzeption folgt die Beschreibung der technischen Umsetzung, wobei bis zu
den Tests der fertigen Anwendung alle Arbeitsschritte aufgezeichnet werden.
In der abschließenden Zusammenfassung werden die wichtigsten Aussagen
bündig wiederholt, der entwickelte Prototyp auf seine Funktionen bewertet und
über mögliche Weiterentwicklungen nachgedacht.
7
2
Nationalparktourismus: Einsatzgebiet für
interaktive Karten 2. 1 Die Großschutzgebiete Nationalpark Harz und Nationalpark Hochharz
In Deutschland gibt es derzeit 15 Nationalparks, 14 Biosphärenreservate und 90
Naturparke. Mit einem Anteil von 28% an der Bundesgebietsfläche sind diese
Großschutzgebiete nicht nur Orte der geschützten Natur, sondern auch wichtige
touristische Zielgebiete.
Gemäß den Richtlinien der International Union for Conservation of Nature and
Natural Resources (IUCN) ist ein Nationalpark ein Naturgebiet, das dazu bestimmt
ist, die ökologische Unversehrtheit eines oder mehrerer Ökosysteme für jetzige
und zukünftige Generationen zu erhalten. Jegliche Nutzung oder die
Inanspruchnahme, die dem Zweck der Ausweisung des Gebietes entgegensteht,
ist auszuschließen. Zudem sollen Nationalparks Möglichkeiten für geistig-
seelische Erfahrungen sowie Forschungs-, Bildungs-, Erholungs- und
Besucherangebote schaffen. Diese Angebote müssen mit Umwelt und Kultur
vereinbar sein (vgl. IUCN 1994). Erholung bedeutet in diesem Zusammenhang
besonders die Begegnungen mit der Natur und das Erleben unberührter
Landschaften. Somit bilden der Schutz von Ökosystemen und das Angebot von
Erholungsmöglichkeiten die wichtigsten Aufgaben des
Schutzgebietsmanagements.
In Deutschland liegt der Anteil der Fläche dieser besonders naturnahen
großflächigen Gebiete, in denen der Schutz der ursprünglichen Natur gegenüber
anderen Nutzungen Vorrang genießt, unter 3 % der Landesfläche. Grundsatz aller
8
Nationalparks in Deutschland ist: „Natur Natur sein lassen“. Das bedeutet, auf eine
natürliche Dynamik zu setzen und dafür zu sorgen, dass sich die Natur ungestört
nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln kann. Diesem Ziel haben sich auch die
Großschutzgebiete des Harzes verschrieben.
Zum Zeitpunkt dieser Arbeit existieren zwei Nationalparks im Harz. Der 1990
gegründete Nationalpark Hochharz in Sachsen-Anhalt ist 89 Quadratkilometer
groß. Sein Areal erstreckt sich von Ilsenburg im Norden bis nach Schierke im
Süden sowie zwischen Drei Annen Hohne im Osten und der westlichen
Landesgrenze zu Niedersachsen. Das Granitmassiv des Brockens bildet den
Kernbereich. Der Nationalpark Harz wurde 1994 gegründet. Er erstreckt sich mit
einer Größe von 158 km2 auf der niedersächsischen Harzseite vom südlichen
Harzrand bei Herzberg über die Hochlagen bis zum Nordrand bei Bad Harzburg.
Abbildung 1 Bildmarke des Logos der Nationalparks Harz und Hochharz Quelle: Internetseiten Nationalparks Harz und
Hochharz
Die beiden Parke grenzen unmittelbar aneinander. Die Grenzlinie ist die vor der
Wiedervereinigung innerdeutsche Grenze die heute die Bundesländer Sachsen-
Anhalt und Niedersachsen voneinander trennt. Naturräumlich betrachtet ist jedoch
das Gebiet der Parke eine Einheit. Auch für Parkbesucher spielt die
verwaltungstechnische Abgrenzung so gut wie keine Rolle (Abbildung 1).
Das gemeinsame Parkgebiet ist eine ökologische Komplexlandschaft, in der
verschiedene, für das Mittelgebirge charakteristische Lebensraumtypen in
unterschiedlichen Höhenstufen vertreten sind. Die Bergfichten-, Buchen- und
Laubmischwälder, die subalpine Zwergstrauchheide der Brockenkuppe, Wiesen,
Flüsse, Felsen und Moore bilden das einzigartige Landschaftsbild des
Großschutzgebietes. Diese Landschaften bekamen im Laufe der Zeit den Namen
„Sagenumwobene Wildnis“, welcher zum Markenzeichen und Motto der
Nationalparks geworden ist (Abbildung 2). Laut naturschutzfachlicher
Untersuchungen sind die Hoch- und Übergangszonen des Harzes, die
Felsbiotope, viele Fließgewässer und ein erheblicher Anteil der Wälder in sehr
9
naturnahem Zustand. Seltene Tiere wie die Wildkatze, Luchs und Auerhuhn haben
hier ihren Lebensraum. Der Schutz und die Erhaltung dieser Ökosysteme und der
daraus resultierenden Vielfalt an Biotopen, Tieren und Pflanzen ist die
grundlegendste Aufgabe beider Nationalparks (vgl. § 3 Schutzzweck in Gesetz
über den Nationalpark Harz bzw. Hochharz). Im fast gänzlich bewaldeten
Nationalparkgebiet gibt es einige besiedelte touristische Splittersiedlungen. Diese
dienen hauptsächlich als Erholungsbereiche. Zu ihnen zählen unter anderem
Torfhaus, Oderbrück, Königskrug, Sonnenberg. Ilsenburg, Drei Annen Hohne und
Schierke liegen unmittelbar am Nationalpark Hochharz. Jährlich suchen mehrere
Millionen Besucher die Nationalparks auf. Vor allem die geographische Lage und
die Schönheit und Naturnähe der Landschaften zieht die Gäste an. Dennoch sollte
die „sagenumwobene Wildnis“ eine von menschlichen Eingriffen ungestörte
Entwicklung haben. Deshalb erklärten die Nationalparks Harz und Hochharz die
Umweltbildung zu einer ihrer wesentlichsten Zukunftsaufgaben. Das Ziel der
zielgruppenorientierten Informations- und Bildungsarbeit ist es, immer mehr
Menschen für die Nationalparkidee zu gewinnen (vgl. Internetseiten Nationalpark
Harz und Hochharz).
Abbildung 2 „Sagenumwobene Bergwildnis“ - Begrüßungsbild auf der Internetseite des Nationalpark Hochharz
Im Mai 2004 begannen die ersten Verhandlungen über die Zusammenführung der
Nationalparks Harz und Hochharz. Der entstehende gemeinsame Nationalpark
Harz umfasst dann 24703 Hektar, was etwa 8,7 % der Fläche des Gesamtharzes
entspricht. Die Fusion beider Schutzgebiete soll Ende 2005 abgeschlossen sein
(vgl. Internetseiten Nationalpark Harz und Hochharz).
10
2. 2 Nationalparktourismus im Harz; Erwartungen der Nationalparks
Neben dem vorrangigen Schutz natürlicher Prozesse schreibt das Gesetz über
den Nationalpark Harz bzw. Hochharz als ein weiteres Ziel vor, Bildung und
Erholung zu ermöglichen, soweit der Schutzzweck dadurch nicht gefährdet ist
(jeweils § 7: Bildung und Erholung in: Gesetz über den Nationalpark „Harz“ bzw.
Gesetz über den Nationalpark Hochharz des Landes Sachsen-Anhalt). Eine
wichtige Bildungsfunktion der Nationalparks besteht darin, die Wildnis erlebbar zu
machen. Auf diese Weise können naturschutzfachliche Inhalte und
Zusammenhänge einer breiten Bevölkerung anschaulich zugänglich gemacht
werden. Wenn die Besucher durch persönliche Naturbegegnungen die Wichtigkeit
der ungestörten natürlichen Entwicklung verstehen, werden sie für die Gedanken
des Naturschutzes und der Nachhaltigkeit empfänglich. Das Ziel der Nationalparks
ist folglich, mehr Menschen für die Natur zu begeistern und Besucher gezielt zu
Botschaftern der Nationalparkidee zu machen (vgl. FEIGE, 1999). Dann werden
dem Nationalparkbesucher die Besonderheiten der Schutzgebiete bewusst und
sein Verständnis für die Natur wird wachsen.
Der Tourismus ist aber nicht nur Chance, sondern auch Risiko. Die Befürchtung
der Naturschutzinstitutionen, dass Nationalparktourismus zur Belastung der Natur
führen könnte, ist nicht unbegründet. Die Tragfähigkeit eines Gebietes aus
touristischer Sicht ist abhängig von dessen Empfindlichkeit sowie vom Ausmaß
der touristischen Nutzung (SCHARPF, 1998. Zit. in KÜPFER, 2000). Erholung im
Nationalpark muss mit dem Schutzzweck vereinbar sein. Beeinträchtigungen
sollten vermieden oder so gering wie möglich gehalten werden. Eine für beide
Seiten zufriedenstellende Bilanz ist erreichbar. Dazu wird die Akzeptanz der
Menschen gegenüber dem Naturschutz benötigt. Dass diese Akzeptanz in immer
größeren Umfang vorhanden ist, wird vom Nationalparkplan Harz 2000 bestätigt.
Hier ist zu lesen, dass das Verständnis für Umwelt- und Naturschutz sowohl bei
touristischen Besuchern als auch bei Einheimischen wächst.
„Wenn es gelingt, Dienstleister und Reiseanbieter mit Aussicht auf wirtschaftlichen
Erfolg für den Schutz ökologisch wertvoller Gebiete und die Idee einer
eigenständigen Regionalentwicklung zu gewinnen, können Touristiker und
Naturschützer gemeinsam den Urlauber für den nachhaltigen Tourismus
11
begeistern“ (Nachhaltige Tourismusentwicklung in Großschutzgebieten, 2002).
Nachhaltigkeit basiert auf dem Gleichgewicht von Schutz und Nutzung. Eine
nachhaltige Tourismusentwicklung hat das Ziel, soziale, ökonomische und
ökologische Interessen miteinander zu vereinbaren. Die Nationalparks Harz und
Hochharz sowie ihre nähere Umgebung engagieren sich intensiv für einen
nachhaltigen Tourismus. Sie arbeiten zurzeit daran, die Mitgliedschaft in der
Europäischen Charta für nachhaltigen Tourismus zu erlangen. Diese beinhaltet
eine Auszeichnung für besonderes Engagement von Großschutzgebieten für
einen nachhaltigen Tourismus. Zurzeit sind 13 europäische Natur- und
Nationalparks Mitglieder der Charta. Aus Deutschland sind bisher der Naturpark
Frankenwald in Bayern, das Steinhuder Meer in Niedersachsen und die Insel
Usedom in Mecklenburg-Vorpommern vertreten. Partnerschaften zwischen der
Schutzgebietsverwaltung, den Tourismusanbietern und Reiseveranstaltern haben
nicht nur Natur- und Landschaftsverträglichkeit als gemeinsames Ziel. Der
Tourismus soll zur wirtschaftlichen Stärkung der Region beitragen und dabei die
Bedürfnisse von Gästen aber auch von Einheimischen berücksichtigen. Somit
werden Großschutzgebiete in der Lage sein, als vorbildliche Modellregionen zu
zeigen, wie Schutz durch Nutzung und Nutzung durch Schutz verbessert werden
kann.
2. 3 Nationalparktourismus im Harz; Erwartungen der Besucher
Entwicklungen, die schon in der Gegenwart sichtbar sind und sich mit großer
Wahrscheinlichkeit in die Zukunft hinein fortsetzen werden, werden Trends
genannt. Diese sind auch für den Nationalparktourismus von großer Bedeutung. In
Kenntnis der verhältnismäßig stabilen mittel- bis langfristigen Veränderungen
können die Ansprüche und Bedürfnisse der Besucher besser berücksichtigt, aber
auch Risiken erfolgreich verringert werden. Trendstudien zeichnen auf der Basis
von mehrjährigen Reiseanalysen folgende langfristigen Entwicklungen in der
touristischen Nachfrage auf (Die Reiseanalyse, “Deutsche Nationalparks“,
Tourismusentwicklung in Großschutzgebieten, Projekt „Europäische Charta“:
Protokoll des ersten Forums, 2003):
- mehr und kürzere Reisen: Zunahme der Kurzurlaube um bis zu 50%,
Zunahme der Urlaubsreisen um bis zu 25%
12
- ältere Zielgruppen werden immer wichtiger: Zunahme des Anteils der
über 50-jährigen von 35% (2000) auf 39% (2010). Zukunftsmarkt Ältere,
aber auch Steigerungsraten durch junge Familien und Jugendliche
- wachsende Nachfrage nach Gesundheit und Wellness: Wellness
verzeichnet die stärksten Steigerungsraten aller Urlaubsformen,
zunehmende Konkurrenz der Anbieter
- Naturerlebnisse sind immer gefragter: Marktpotenzial von ca. 17 Mio.
Personen in Deutschland, intakte Natur und Landschaft sind die Grundlage
für Naturerlebnisangebote, ihr Erhalt wird zu einer wirtschaftlichen
Notwendigkeit
- Intensiv leben: Suche nach neuen Erfahrungen, Erleben mit allen Sinnen
gewinnt an Bedeutung. Steigende Nachfrage nach Aktivangeboten,
insbesondere nach Wandern
- Steigende Nachfrage nach überdurchschnittlichen / einfachen
Unterkünften: Abnehmendes Interesse an durchschnittlichen
Unterkünften, d.h. Privatzimmern, Pensionen und wenig komfortablen
Hotels
- Wachsende Service-Erwartungen an alle Leistungsträger, schnelle
Informationen, einfache Möglichkeiten der Buchung
- Globalisierung vs. Regionalisierung und Authentizität:
Vereinheitlichung und Austauschbarkeit von Tourismusprodukten und
Erlebnissen nimmt zu. Gegenüber diesem globalen Gedanken steht die
Regionalisierung, also das Erleben des Besonderen und für eine Region
Typischen.
Vor allem die wachsende Nachfrage nach Natur und Erholung zeigt für die
Nationalparks, dass sie in den kommenden Jahren mit einem wachsenden
Gästepotenzial zu rechnen haben. Immer mehr Menschen suchen einen
Ausgleich zum Stress des Alltags, Freiheit und Entspannung wünschen. Das
Interesse an Landschaft und Natur genießt einen hohen Wert bei den Urlaubern.
Eine natürliche Urlaubsgestaltung liegt hoch im Kurs. Zeit zu haben, um frische
Kräfte in der intakten Natur zu sammeln, ist eines der wichtigsten Urlaubsmotive
(Abbildung 3). Die Beliebtheit von naturnahen Feriengebieten ist steigend, der
Bedarf an möglichst unberührten Naturlandschaften wächst kontinuierlich.
13
Abbildung 3 Urlaubsmotive der Deutschen. Quelle: 34. Reiseanalyse RA 2004 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V.
Weitgehend naturnahe Landschaften hoffen die meisten Touristen in den
Nationalparks vorzufinden. Sie suchen nicht ausgesprochen geschützter Natur als
Erholungsort, sondern einfach nach schönen, unberührten Landschaften.
Nationalparks versprechen diese intakte Natur und bedeuten gewissermaßen eine
Garantie für die Erlebbarkeit der Schönheit dieser Gebiete. Daher sind
Großschutzgebiete, wie insbesondere die Nationalparks, zu Magneten
naturverbundenen Urlaubs geworden. Deutsche Nationalparks, Naturparke und
Biosphärenreservate ziehen jährlich rund 290 Millionen Besucher an, davon
zählen allein die Nationalparks 20 Millionen Touristen. Zahlen, wie die rund 50
Millionen Übernachtungen pro Jahr im Umfeld der Nationalparks deuten auf ein
großes Besucherpotenzial und bestätigen den großen wirtschaftlichen Stellenwert
des naturbezogenen Urlaubs (vgl. HEDORFER, 2002). Nach einer Umfrage von
1999 würden 72% der Bevölkerung Deutschlands ihren Urlaub bevorzugt dort
verbringen, wo man sich für den Schutz der Natur durch einen Nationalpark
entschieden hat (EMNID, 1999). Möglicherweise ist dieser hohe Prozentsatz auch
ein Ergebnis der gestützten Frageformulierung1 und darf nicht überinterpretiert
werden. Andere Untersuchungen bestätigen aber auch, dass Reisende bei der
Reiseplanung die Nationalparks berücksichtigen. Von Lassberg fand heraus, dass
14
bei der Reisezielentscheidung für gut 30% der deutschen Bevölkerung die
Möglichkeit, einen Natur- oder Nationalpark zu besuchen, eine wichtige Rolle
spielt (vgl. KÜPFER, 2000).
Die attraktive und abwechslungsreiche Landschaft der Harzregion zieht seit etwa
Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Besucher an. Anfangs war das Mittelgebirge
„Sommeraufenthalt für stadtmüde Bürger des Umlands. Gestresste
Wohlstandsbürger und Intellektuelle suchten hier gleichermaßen Erholung“
(HOFMANN, 1995). Der Natururlaub ist in Deutschlands nördlichstem
Mittelgebirge seitdem immer beliebter geworden. Tausende von Menschen reisen
Jahr für Jahr in den Harz, um hier Natur zu erleben und sich zu erholen. „Aufgrund
seiner landschaftlichen Schönheit und charakteristischen naturräumlichen
Ausstattung sowie seiner geographischen Lage ist der Harz mit rd. 20 Mio.
Gästeübernachtungen jährlich eines der traditionsreichsten Fremdenverkehrs- und
Naherholungsgebiete Mitteleuropas“ (Nationalparkplan 2000 – Nationalpark Harz).
Die Harzer Nationalparkregion verfügt über mehrere Alleinstellungsmerkmale,
welche anziehend auf Reisende wirken und ihre Reiseentscheidung beeinflussen
können. Zu diesen gehört unter anderem die schon erwähnte „Sagenumwobene
Bergwildnis“, also die einmalige Naturausstattung der Mittelgebirgslandschaft und
die viele Sagen und Mythen. Weitere Merkmale sind die Kulturlandschaft und die
technischen Denkmale (Bergbau, Oberharzer Wasserregal, usw.) sowie die
Bedeutung der Kurorte, welche das Naturerlebnis in Kombination mit
Gesundheitsangeboten anbieten. Die Palette der Sport- und Freizeitangebote im
Harz ist breit. Angebotsschwerpunkt in der Nationalparkregion ist natürlich das
Wandern, aber auch andere Sportarten sind vertreten. Es ist ein wachsendes
Potenzial für das Mountain Biking vorhanden und auch die Liebhaber des
Skilanglaufs kommen auf ihre Kosten. Die Erhebungen des Harzer
Verkehrsverbandes beweisen, dass diese Angebote von den Besuchern begrüßt
werden. Demnach gaben 93% der Gäste das Naturerlebnis als Grund für ihren
Harzurlaub an (zit. in 10 Jahre Nationalpark Harz). Der Städtetourismus wurde von
55% der Gäste als Grund genannt, gefolgt von den Nationalparks mit 41% (Projekt
„Europäische Charta“: Protokoll des ersten Forums, 2003).
1 „Würden Sie bevorzugt dort Ihren Urlaub verbringen, wo man sich für den Schutz der Natur durch einen Nationalpark entschieden hat?“
15
Die Angebote der Nationalparks werden meistens im Rahmen eines Kurzurlaubs
wahrgenommen. Dabei wird ein Aufenthalt im Nationalparkgebiet meist ohne
Reiseveranstalter individuell und kurzfristig geplant (vgl. STREICHER, 2002). Im
Jahre 2002 betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der Nationalpark-
Region 4,2 Tage, wobei die Zahlen von Ort zu Ort stark variieren. So blieben die
Besucher mit durchschnittlich 9,6 Tagen am längsten in Lonau, in den Kurorten
verbrachten sie etwas weniger Zeit. Hier lag die Aufenthaltsdauer zwischen 5 und
6 Tagen. Die Gäste der sachsen-anhaltinischen Orte hatten einen
durchschnittlichen Aufenthalt von 3,7 bis 2,6 Tagen (Projekt „Europäische Charta“:
Protokoll des ersten Forums, 2003:5-6).
2. 4 Besucherlenkung mit Besucherinformationssystemen
Für touristische Dienstleistungen und somit auch für den Nationalparktourismus
gilt, dass beide vom Informationsangebot bestimmt werden. Das bedeutet, dass
sich die Nationalparks so präsentieren müssen, dass die Gäste übersichtliche,
aktuelle und attraktive Auskunft über die Parke und die dort möglichen Aktivitäten
bekommen. Diese Aufgabe ist mit Hilfe einer gut organisierten Informations-,
Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu lösen. Als Ergebnis gewinnen die Parke
mehr Besucher und gleichzeitig gelingt es ihnen die Nationalparkidee erfolgreich
zu vermitteln.
Die grundlegende Stellung des Informationsangebots wird auch von der
touristischen Leistungskette unterstrichen. Die erste und wichtigste Phase für
einen Gast bei der Wahl seines Reiseziels ist die Informationsphase. Informieren
und Buchen bilden zugleich den ersten Baustein der touristischen Leistungskette
(Abbildung 4).
Abbildung 4 Die Elemente der touristischen Leistungskette. Quelle: Nachhaltiger Tourismus in Naturparken (leicht verändert)
16
Ein Besuch im Nationalpark wird meistens durch Berichte von Bekannten, Lektüre
oder Werbung inspiriert. Die tatsächliche Reiseplanung beginnt mit der Sammlung
von für die jeweilige Person wichtigen Informationen zum Aufenthaltsort. In dieser
ersten Phase der Reisevorbereitung möchten sich die Reisenden auf möglichst
unkompliziertem Wege zuverlässige und objektive Auskünfte über das Gebiet und
über die gesamten Aktivitäten verschaffen, ohne den Nationalpark anzufahren.
Danach beginnt die Suche nach vertiefenden Informationen. Dafür muss der
Besucher in der einschlägigen Reiseliteratur recherchieren, Karten studieren oder
auch Informationen direkt von den Nationalparks anfordern. Unter all diesen
Quellen sind Karten besonders geeignet, Besonderheiten und attraktive Ziele
einer Region auf einen Blick zu präsentieren. Klassische touristische Karten
informieren über ein Gebiet und sein touristisches Angebot, helfen während der
Reise bei der Orientierung und werben nicht zuletzt für die Reiseregion. Falls die
Herausgeber versuchen, einen möglichst alles umfassenden Überblick über das
touristische Angebot zu geben, können viele touristische Karten schnell mit
Symbolen überfrachtet und somit unübersichtlich werden. Häufig bräuchte der
Besucher mehrere Karten, um sämtliche für ihn wichtige Auskünfte zu erhalten.
Erfahrungsgemäß kostet die Zusammenstellung so einer kompletten Sammlung
nicht nur viel Zeit sondern auch Geld, welches der Besucher viel lieber während
des Urlaubs und nicht davor investieren möchte.
Hier kommt ein Besucherinformationssystem, auch Touristisches
Informationssystem (TIS) genannt, ins Spiel, um die Suche nach Informationen zu
erleichtern, zu beschleunigen und individueller zu gestalten. Ein derartiges System
ist in der Lage, die unterschiedlichsten Auskünfte über einen Zielort zu liefern,
welche im Vornhinein nicht getestet oder kontrolliert werden können. Meistens
stehen Themenbereiche wie Sehenswürdigkeiten, Übernachtungs- und
Verpflegungsangebote, Verkehrsanbindung, Erholungs- und Aktivangebote zur
Verfügung. Oft erhält man auch nützliche Auskünfte, Ratschläge und Tipps.
Gegenüber herkömmlichen Karten hat der Reisende den Vorteil, dass er selber
darüber entscheiden kann, welche Informationen zu relevanten Standorten
angezeigt werden. Solche interaktiven Besucherinformationssysteme werden
entweder in CD-Form für den heimischen Rechner angeboten, oder sind -heute
häufiger- in zahlreichen Webseiten im Internet zu finden. Ein Großteil dieser
17
Systeme basiert auf mehr oder weniger komplexen Geographischen
Informationssystemen (GIS). Der Umfang einer Anwendung erstreckt sich hierbei
von der einfachen Informationsabfrage über interaktive Karten bis hin zu
umfassenden Routenplanungssystemen. Es gilt jedoch, dass ein gutes
Informationssystem nicht sehr komplex sein muss. Es soll aber die Kunden mit
einem angemessenen Informationsangebot überzeugen, welches klar und
übersichtlich strukturiert ist (vgl. FALKENSTEINER, et. al. 2000:12-13). Zugleich
soll alles leicht verständlich und einfach bedienbar sein, sowie ein ansprechendes
Design haben. Mit der richtigen Art der Präsentation können nicht nur die
tatsächlich nützlichen Informationen bereitgestellt werden. Man hat gleichzeitig
auch ein geeignetes Mittel zur Lenkung der Besucherströme in der Hand.
Die Besucherlenkung spielt in Schutzgebieten eine besonders wichtige Rolle. Ihr
Ziel ist die Förderung einer nachhaltigen touristischen Entwicklung, sie soll aber
auch einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten.
Lenkungsmaßnahmen sind nötig, um die Gefährdung durch Naturtourismus zu
vermindern, welche vor allem dadurch entsteht, dass die steigenden
Besucherzahlen einen ebenso steigenden Druck auf Natur und Landschaft
ausüben. Zur Lenkung einer gestiegenen Nachfrage nach Naturerlebnissen und
Aktivangeboten wie beispielsweise Wandern werden verschiedene Methoden
eingesetzt: Wie man aus dem Nationalparkplan des Nationalparks Harz
entnehmen kann, stellen die Erholungsbereiche gemäß § 5 des
Nationalparkgesetzes (Torfhaus, Oderbrück, Sonnenberg, Königskrug) ein
wichtiges Instrument der Besucherlenkung dar. Diese Gebiete mit
Erholungsmöglichkeiten ziehen die Besucher an, deren Aufmerksamkeit somit von
anderen besonders schützenswerten Gebieten abgelenkt wird. Auch mit
Verkehrslenkungsmaßnahmen kann man die Zugänglichkeit eines Gebietes so
steuern, dass eine gewünschte umweltschonende Erholungsnutzung gestärkt wird
und unerwünschte Belastungen reduziert werden. Diesem Ziel dienen z.B. die
Nationalpark-Gasbuslinien. Weiterhin ziehen Servicepunkte wie die Nationalpark-
Waldgaststätten sowie Einzelobjekte wie Bänke, Informationseinrichtungen und
Loipentore die Besucher an und wirken dadurch lenkend. Erfahrungsgemäß
werden die Besucher diese Einschränkungen und die Verhaltensregeln in den
Nationalparks dann akzeptieren, wenn sie den Schutzzweck verstehen und
18
genügend Informationen über das Schutzgebiet haben. Besucherlenkung durch
Information und Bewusstseinsbildung ist deshalb von besonderer Bedeutung.
Durch diese kann gezielt auf das Verhalten der Besucher Einfluss genommen
werden. Dies geschieht einerseits durch Aufklärung durch Mitarbeiter der
Nationalparkwacht, anderseits werden Print- und audiovisuelle Medien eingesetzt
(vgl. Nationalparkplan Harz, 2000). Letztere beinhalten auch die Internetpräsenz
der Nationalparks Harz und Hochharz.
Die Homepages der Parke funktionieren als eine Art
Besucherinformationssysteme, die durch Informationsverbreitung gleichzeitig ein
Instrument der Besucherlenkung darstellen. Dies zu vergegenwärtigen ist
besonders wichtig, denn die Wirkung des Internets auf das Reiseverhalten ist nicht
zu unterschätzen.
2. 5 Touristische Informationen im Internet
Das Internet zählt zum stärksten wachsenden Medium im Bereich der
Informationstechnologie. Im zweiten Quartal 2003 nutzten bundesweit 53,5
Prozent der Erwachsenen zumindest gelegentlich das Internet. Dies entspricht
34,4 Millionen Personen ab 14 Jahren. In 2002 lag der Anteil der Onlinenutzer
noch bei 44,1 Prozent oder hochgerechnet 28,3 Millionen. Vor allem hat sich die
Internetnutzung in Bevölkerungsgruppen ausgedehnt, die vor einigen Jahren noch
weit entfernt von diesem Medium waren. Diese Menschen haben inzwischen die
Nutzungsanreize des Internets erkannt, die es gegenüber Fernsehen, Radio und
Zeitungen bietet. Gerade für diese Personen hat sich zu den Vorteilen, wie etwa
die einfache und schnelle Kommunikation via E-Mail oder der Zugang zu
Informationen, ein weiterer Vorteil hinzugesellt: das zielgerichtete Suchen nach
Angeboten, Serviceleistungen und nach Markttransparenz von Produkten (vgl.
VAN EIMERER et. al. 2003).
Zur zielgerichteten Suche gehört auch die Suche nach Reiseinformationen.
Angaben der Verbraucheranalyse 1/2003 der Bauer Verlagsgruppe belegen, dass
die Zahl der Personen steigt, die Reise- und/oder Fahrplaninformationen über das
Internet abrufen. 2001 gaben 7,22 Mio. Personen an, häufig oder gelegentlich
Reiseangebote über das Internet abzufragen. Ein Jahr später ist der Anteil um fast
800.000 Personen auf 8,01 Mio. angestiegen. Das heißt, dass sich bei rund 17
19
Millionen Internetnutzern ab 14 Jahren fast jeder Zweite Informationen über
Reiseangebote online einholt. Die Reiseangebote sind allem Anschein nach nicht
nur informativ, sondern auch zum Reisen anregend. 2002 gaben 81 % aller
Internet-Nutzer an, dass sie in den letzten 12 Monaten mindestens eine
Urlaubsreise unternommen haben. 60 % haben sich auf mindestens eine
Kurzreise begeben und 16 % haben in den letzten 2 Jahren eine Last-Minute-
Reise gebucht (Abbildung 5).
Abbildung 5 Reiseverhalten deutscher Urlauber. Quelle VA-Newsletter 1/2003
Der Vorteil der Nutzung von online Reiseinformationen ist leicht zu erkennen. Die
interessierte Person ist in der Lage, in kürzester Zeit alle für sie wichtigen
Informationen bequem abzurufen. Sie kann in Ruhe überlegen, die Angebote
miteinander vergleichen und sich entscheiden, welches Urlaubsziel in Frage
kommt und was sie während der Reise unternehmen will. Auch die Ergebnisse der
empirischen Untersuchung über Kartennutzung bei der Reisevorbereitung im
Internet von Faby belegten diese Überlegung. Hierbei zeigte es sich, dass „bei der
Nutzung touristischer Internetauftritte vor allem jene Handlungssituationen eine
hohe Zustimmung finden, die vor dem eigentlichen Antritt einer Reise von zu
Hause oder vom Arbeitsplatz aus online und temporär am Bildschirm in die
Reiseplanung und –organisation einbezogen werden können“ (FABY, 2004:6). Bei
67% der 216 Probanden nahm die Handlungssituation `Reisevorbereitung:
allgemeines Informieren` einen hohen Stellenwert ein. Für 64% war die gezielte
Routenplanung (Anreise und Ausflüge) von Bedeutung und 55% der Befragten
zeigten eine große Zustimmung zur Handlungssituation `Reisevorbereitung,
20
Detailplanung`. Weitere Faktoren, wie `Detaillierte Planung und Durchführung von
Aktivitäten vor Ort` und `Wetterinformationen` fanden überwiegend geringere
Zustimmung. Zum ersten stimmten 36% (78 Personen) zu, letzterer Faktor wurde
von 25% der Befragten (78 Personen) genannt. Weiterhin fand Faby heraus, dass
Internetkarten, die am Bildschirm interaktiv und dialogorientiert verändert werden
können, von Nutzern besonders bevorzugt werden. 76 Prozent der Befragten
favorisierten Karten mit nutzergesteuerten Interaktionsformen (z.B. interaktive
Legende), welche eine intuitive, selbst gesteuerte und schnelle Suche nach
Informationen ermöglichen (vgl. FABY 2004).
Interaktive Karten erlauben einen Dialog mit dem Tourist und machen daher eine
individuelle Reiseplanung möglich. Ein Großteil der Karten in
Besucherinformationssystemen basiert zurzeit leider noch auf passiver
Informationsbereitstellung ohne Interaktivität und Dynamik. Ohne diese stößt man
aber schnell an die Grenzen der Informationsbereitstellung. Das liegt daran, dass
der Versuch scheitert, sämtliche Informationen in einem einzigen System zu
vereinen, um dem Kunden einen umfassenden Service zu bieten. Anwendungen
mit passiven Karten, die zu viele Informationen anbieten, werden unübersichtlich.
Dagegen bleiben andere, die auf spezielle Auskünfte verzichten, um mit einer
weniger detaillierten Legende auszukommen, oft oberflächig, und können nur
bedingt nützlich sein.
Die Entwicklung von der Zahl der Karten, die durch das Web verbreitet werden,
wurde von Peterson studiert. Er beobachtete seit 1997 die Anzahl der Zugriffe auf
vier große Internetseiten und stellte dabei fest, dass die Nachfrage nach diesen
Seiten weiter und schneller stieg, besonders was die kommerziellen Anbieter
betraf. Tabelle 1 verzeichnet die durchschnittliche Zahl von Karten, die von den
vier Internetseiten mit Karteninhalt heruntergeladen werden. Das größte
Unternehmen, welches weltweit Karten veröffentlicht, ist MapQuest. Die Zahl der
generierten Karten pro Monat erreicht mehr als 300 Millionen, was umgerechnet
10 Million Karten pro Tag entspricht. Sind Geschäftspartner - wie Yahoo.com - in
die Berechnungen einbezogen, dann werden mehr als 20 Millionen MapQuest
Karten jeden Tag online hergestellt und heruntergeladen. Eine andere Anzeige
über das anhaltende Interesse an Webseiten mit interaktivem Karteninhalt wie
MapQuest ist die Zahl neuer Besucher der jeweiligen Webseite. Diese sind Leute,
21
die noch nie eine Karte mit dieser Webseite erzeugt haben. So schätzt MapQuest
mehr als 8 Millionen Besucher pro Monat (vgl. PETERSON, 2003).
Seite 1997 1999 2001
www.mapquest.com 700.000 5.000.000 20.000.000
www.fourmilab.ch
(2002 beendet)
35.000 63.000 219.000
Pubweb.parc.xerox.com 80.000 100.000 120.000
http://tiger.census.gov/ 35.000 70.000 100.000
Gesamtmenge 850.000 5.233.000 20.439.000
Tabelle 1 Zahl der täglich heruntergeladenen Karten Quelle: PETERSON, 2003
Unter den zahlreichen Anbietern, die räumliche Informationen im Weltnetz
anbieten, sind auch viele Nationalparks vertreten. Diese sind mit eigenen
Webseiten im Internet präsent und bieten eine Fülle von Informationen, häufig
mithilfe von Karten an. Die kartographische Darstellung vermittelt dem Betrachter
Auskünfte über die geographische Lage des Gebietes und dessen wichtigste
topographische und thematische Eigenschaften. Dabei werden unter anderem
Wanderroutenbeschreibungen oder Informationen über Sehenswürdigkeiten
vermittelt2.
Im Rahmen dieser Diplomarbeit sollen interaktiven Karten entworfen werden, die -
ähnlich dem Nationalpark Schweiz- Teil des Online-Besucherinformationssystems
der Nationalparks Harz und Hochharz werden. Ziel ist es, den Gästen einen
besseren Überblick über das touristische Angebot des Nationalparkgebietes zu
geben. Hierbei ist die Karte nicht nur als Vermittler räumlicher Informationen zu
verstehen, sondern auch als eine indirekte Form der Besucherlenkung.
Im nächsten Kapitel wird geschildert, welche Möglichkeiten es für die
Visualisierung raumbezogener Informationen zurzeit im Internet gibt. Weiterhin
wird auf www-basierte GIS (Geographische Informationssystem) Anwendungen
(WebGIS) eingegangen und eine denkbare Lösung für die benutzerfreundlichen
interaktiven Karten für die Nationalparkregion dargestellt.
2 Siehe z.B. die Webseite der Schweizer Nationalpark http://www.nationalpark-schweiz.ch
22
3
Visualisierung raumbezogener Daten im Internet
Karten werden heute nicht mehr nur in gedruckter Form verbreitet, sie haben
schnell den Weg zum jüngsten aber bereits weltweit verbreiteten
Kommunikationsmedium, dem Internet gefunden (Zahlen dies zu belegen siehe
Kapitel II Seite 21). Ihre rasche Verbreitung ist verständlich, denn „der große Reiz
des Internet liegt vor allem darin, nicht nur Geo-Informationen einfach zu
übermitteln, sondern auch ansprechend präsentieren und um interaktive Elemente
ergänzen zu können“ (DICKMANN, 2001:19). Es gibt viele unterschiedliche
Formen zur Visualisierung raumbezogener Informationen im Internet und dazu
ebenso vielfältigen Softwarelösungen. Bevor auf diese näher eingegangen wird,
erfolgt zunächst eine kurze Vorstellung der Funktionsweise des Internets selbst,
um dann anschließend die Funktionsweise verschiedener Karten im World Wide
Web zu erläutern.
3. 1 Das Internet und das World Wide Web
Das Internet ist ein modernes System zur Übertragung und zum Austausch von
Informationen. Es besteht aus vielen, räumlich getrennten Computer. Diese sind
durch Kupfer- oder Glasfaserkabel, Funk oder Satellit und durch die Protokollart
Transmission Control Protocol / Internet Protocol (TCP/IP)3 miteinander
verbunden. Internet ist nicht gleichbedeutend mit dem World Wide Web. Der
Begriff Internet bezieht sich auf die Netzwerkinfrastruktur, während das Web eine
von vielen Anwendungen ist, welche über das Internet laufen.
3 TCP/IP ermöglicht den Datenverkehr über große Distanzen. Das Internet Protokoll (IP) teilt dabei die Daten in Pakete auf und sorgt für die richtige Adressierung zum Zielort. TCP setzt auf das Internetprotokoll auf, kontrolliert den Datenfluss und setzt die Daten beim Empfänger in der richtigen Reihenfolge wieder zusammen (vgl. FRIEBE, 2001)
23
Die Anwendung World Wide Web ist praktisch die graphische Benutzeroberfläche
des Internet, ein Hypertext- und Multimediasystem für Dokumente. Überall auf der
Welt kann jeder Nutzer das WWW benutzen, wenn er einen Internetzugang und
eine graphische Software-Applikation, einen Browser, hat. Es gibt verschiedene
Browser für die unterschiedlichen Betriebssysteme. Zu den bekanntesten zählen
Microsoft Internet Explorer, Netscape Navigator, Mozilla, Opera usw. Im Web
werden die Dokumente über eine Webadresse aufgerufen. Hinter der
Bezeichnung Webadresse steckt der Uniform Resource Locator (URL), mit dem
Dokumente referenziert und somit auf verschiedenen Servern verteilt liegen
können. In den Dokumenten selber kann man so genannte Hyperlinks einbauen.
Mit diesen besteht die Möglichkeit andere Dokumente aufzurufen. Dadurch
entsteht ein globales Netz.
Die Kommunikationsprotokoll des World Wide Web (WWW) ist das HyperText
Transfer Protokoll (HTTP), mit dem Aufruf und Übertragung von Internetseiten
ermöglicht wird. So können Texte, Bilder und andere Medien über das Internet
verschickt werden. Wie andere höhere Protokollschichten wie Telnet, FTP (File
Transfer Protocol) und SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) benutzt auch HTTP
das TCP/IP zur Übertragung. Eine HTTP-Kommunikation besteht aus vier
Schritten: Der Client baut eine TCP/IP –Verbindung zum Webserver auf. Sobald
die Verbindung steht, schickt er eine Anfrage von seinem Web-Browser an dem
Webserver. Meistens wird eine im HTML (Hypertext Markup Language)
geschriebene Webseite angefordert, die der Client über einen URL identifiziert.
Der Server bearbeitet die Anfrage und gibt die Antwort an den Client zurück.
Danach trennt er die Verbindung zum Client.
Ein Server ist ein leistungsfähiger Rechner, der bestimmte Leistungen
anbietet. Wenn seine Hauptfunktion im Versenden von Webseiten besteht,
wird er mit einer für diese Aufgabe geschriebenen Software ausgerüstet und
Webserver genannt. Clients, auch Clienten bzw. Kunden stellen die
Benutzerschnittstellen dar, welche die angebotenen Leistungen eines Servers
in Anspruch nehmen. So sind auch Rechner, die mit einem Browser
beispielsweise in HTML geschriebene Seiten aufrufen Clients4. Das
arbeitsteilige Prinzip ihrer Kommunikation liegt nicht nur dem World Wide
4 Manchmal wird auch der Benutzer eines solchen Rechners Client genannt.
24
Web, sondern auch dem gesamten Internet zugrunde und wird als Client-
Server-Architektur bezeichnet (Abbildung 6).
Abbildung 6 Architektur des World Wide Web, das klassische Client/Server Modell. Quelle: PLEWE, leicht verändert
Im Web unterscheidet man zwei Arten von Dokumenten die zwischen Server und
Client ausgetauscht werden: statische Dokumente und dynamische Dokumente.
Dokumente wie Webseiten, die ausschließlich die Skriptssprache HTML erhalten,
sind statisch. Sie können betrachtet werden, bieten aber keine
Interaktionsmöglichkeiten an. Dynamische Dokumenten werden demgegenüber
auf Anfrage stets neu generiert. Dynamische Inhalte enthalten in der Regel nicht
nur den reinen HTML-Kode, der vom Browser problemlos dargestellt werden kann.
Spezielle Hilfsanwendungen werden benötigt, um diese Art von Information zu
visualisieren. Diese Anwendungen heißen Viewer und PlugIns, Java-
Anwendungen und Active-X Erweiterungen und werden besonders zur Darstellung
von Graphiken in Vektorformat eingesetzt.
Viewer sind eigenständige Programme, die aufgerufen werden, wenn der Browser
in einer HTML Seite auf ein bestimmtes binäres Dateiformat stößt.
Ein PlugIn wird in den Browser integriert und kann nicht als unabhängiges
Programm aufgerufen werden. Er muss einmalig für den jeweiligen Browsertyp
heruntergeladen werden, wobei dieser Vorgang wegen des häufig recht großen
Ausmaßes der Dateien sehr lang werden kann. Die heruntergeladene Dateien
installieren sich dann automatisch, ohne dass der Benutzter dies beeinflussen
könnte (vgl. STREIT, o. J.). Weil es viele unterschiedliche Vektorgraphiken
miteinander konkurrierenden Hersteller im Web gibt, so gibt es auch eine Reihe
von PlugIns (z.B. von den Firmen Adobe, Corel, Macromedia). Ein Benutzer
müsste diese sämtlichst zu installieren, um alle Graphikformate in seinem Browser
sehen zu können. Erfahrungsgemäß passiert dies trotz erhöhten
Funktionsumfangs nicht, weil der Aufwand, Unübersichtlichkeit oder
Sprachprobleme (die meisten PlugIns sind Englisch) abschreckend wirken.
25
Java Programme brauchen heute keinen PlugIn mehr, da Java Virtual Machine
(JVM) bereits fester Bestandteil von gängigen Browser geworden ist. Java-
Programme werden in Bytecode übertragen und erst auf dem Rechner des
Benutzers mit der Java Virtual Machine compiliert und ausgeführt. Somit sind sie
plattformunabhängig. Auch Kartographen verwenden häufig Java Programme,
angefangen von einfachen Animationen bis zu komplexen GIS-Anwendungen
finden diese ihren Einsatz. Kleinere Java Programme heißen Applets und werden
mit dem HTML Seite zusammen auf den Rechner des Clienten übertragen. Java
Applikationen sind eigenständige Programme mit großer Funktionalität. Sie sind
größer als die Java-Applets und laufen auch außerhalb der WWW-Umgebung.
Die ActiveX Technologie wurde von der Firma Microsoft entwickelt. Diese ist das
Gegenstück zu Java und bietet ähnliche Funktionen, nur mit dem Unterschied,
dass es für Windows Systeme entwickelt wurde und somit nicht
plattformunabhängig eingesetzt werden kann (vgl. DICKMANN, 2001).
Es gibt also unterschiedliche Lösungen, um Graphiken im Internet -speziell im
World Wide Web- zu präsentieren. Die Darstellung von Vektorgraphiken ist
schwieriger und erfordert möglicherweise die Installation von Hilfsanwendungen.
Rasterformate in HTML-Seiten können in der Regel problemlos interpretiert
werden. Karten im Web sind auch Graphiken und können sowohl in Raster- als
auch in Vektorformat vorliegen. So vielfältig die technische Lösungen zur
Visualisierung von Graphiken im Web auch sind, genauso bunt ist die Palette der
kartographischen Ausdrucksformen.
3. 2 Kartographische Ausdrucksformen im Internet
Für elektronische Kartendarstellungen gibt es im World Wide Web eine Fülle von
Bezeichnungen. DICKMANN nennt folgende Begriffe: Web-Maps, netzbasierte E-
Maps, Cyber-Maps, Hyper-Maps, Web-Karten, Internet-Karten (DICKMANN,
2001:17). Er weist darauf hin, dass häufig ein und dasselbe unter den
verschiedenen Namen verstanden wird. Dies ist begründet durch die nicht immer
ganz eindeutigen Definitionen der kartographischen Formen im Internet und durch
ihren vielen unterschiedlichen Klassifikationen.
26
In dieser Arbeit werden unter WWW-basierten Karten (bzw. Webkarten oder auf
Englisch web maps) solche Kartenwerke verstanden, die mit einem
Kartographiesoftware erstellt und anschließend im WWW veröffentlicht werden.
Der Prozess der Erstellung von Web-Karten wird Web-Kartographie genannt,
wobei in Deutschland auch der englische Begriff ‚web mapping’ häufig verwendet
wird.
Kartenwerke, die im Web veröffentlicht werden, haben einen unterschiedlich
breiten Funktionsumfang. Einige einfache web maps eignen sich nur zur
Betrachtung. Andere Kartenwerke, die mit einem GIS (Geographischen
Informations System) erstellt und im Web veröffentlicht werden, bieten mehr oder
weniger GIS Funktionalitäten online an. Web Anwendungen mit solchen Karten
werden mit dem Namen WebGIS bezeichnet. WebGIS Anwendungen ermöglichen
außer Betrachtung einfache Ansichts-Manipulationen, wie Zoomen, Verschieben
und Einblenden vorgefertigter Karten-Informationsebenen (Layer) vorzunehmen.
Komplexere Systeme sind sogar in der Lage Karten mit Analysemöglichkeiten (wie
beispielsweise Flächen bzw. Streckenermittlung oder Konstruktion von
Pufferzonen) zu erstellen. Dabei ist der Zugriff auf eine Sachdatenbank
realisierbar (DICKMANN, 2001).
Nicht nur die Erklärung des Begriffs Webkarte ist mit Schwierigkeiten verbunden.
Auch an die Klassifizierung von Webkarten wird in der Literatur unterschiedlich
herangegangen (vgl. PLEWE 1997, ASCHE 2001, KRAAK 2001, PENG & TSOU
2003, SCHULZ, 2002 usw.). Obwohl es sich um unterschiedliche Überlegungen
handelt, haben alle diese Ansätze eine Gemeinsamkeit. Diese Gemeinsamkeit ist
das Vorkommen der Begriffe ‚statisch’ und ‚dynamisch’. Es entsteht der Eindruck,
dass man eine klare Gliederung für Web-basierte kartographische Produkte
vornehmen kann. Bei genauerer Betrachtung ergeben sich jedoch grundlegende
Unterschiede, die in zwei Kategorien gegliedert werden können.
Auf der einen Seite stehen Gliederungen, deren das Klassifikationsprinzip von
Kraak zugrunde liegt. Kraak hat mit den Begriffen dynamisch und statisch
Bewegung oder deren Nichtvorhandensein verbunden. So teilte er WWW-basierte
Karten in zwei Hauptgruppen auf: die eine ist die Gruppe der statischen Karten
ohne Bewegung, die andere Gruppe ist die der dynamischen Kartenwerke mit
Bewegung. Bei jeder Gruppe unternahm er eine weitere Teilung: es handelt sich
27
entweder um Karten die sich ‚nur zum Ansicht’ eignen oder um Karten mit
interaktiver Funktionsweise bzw. Inhalt (vgl. KRAAK, 2001, S. 3) (Abbildung 7).
Abbildung 7 Klassifikation von Webkarten Quelle: KRAAK, 2001
Auf der anderen Seite wird die Meinung vertreten, dass Dynamik nichts mit
Bewegung zu tun hat, sondern mit dem Zeitpunkt der Kartenerstellung5. Dieser
Herangehensweise schließt sich auch diese Diplomarbeit an.
Dabei werden unter dem Begriff ‚statisch’ bereits vorprozessierte Kartenbilder
verstanden. Mit ‚dynamisch’ sind demgegenüber solche Karten gemeint, die erst
während der Betrachtung erstellt werden (vgl. SCHULZ, 2002).
Das heißt, dass statische Karten nur einmal im Voraus generiert und dann
angezeigt werden, dynamische Dokumente demgegenüber jeweils auf die
Bedürfnisse des Clients zugeschnitten jedes Mal neu erzeugt werden.
Die folgende Klassifikation von kartographischen Produkten im Web lehnt sich
grundsätzlich an die obige Definition von Schulz an, es kommen in dieser aber
auch Elemente der Gliederung nach Kraak vor. Die Einteilung versucht einen
Überblick über Webkarten zu geben, erhebt aber keinen Anspruch auf
Vollständigkeit. Den Grund dafür gibt Fürpass, der in seiner Arbeit auch eine
Klassifikation vorgenommen hat, folgendermaßen an: „Die Einteilung der
verschiedenen Karten in die einzelnen Kategorien ist durch unterschiedliche
Betrachtungsweisen nicht immer eindeutig zu treffen und auch die Übergänge
zwischen den Kategorien sind überlappend zu betrachten“ (FÜRPASS, 2001: 10).
3.2.1. Statische Karten
Statische Webkarten sind vorprozessierte Kartenausschnitte. Diese werden nur
einmal erzeugt und dann im Web veröffentlicht. Abhängig davon, ob und wie viel
5 Diese Überlegung ist der Aufteilung von Webdokumenten in statische und dynamische Dokumente ähnlich. Dabei ging es ja ebenso darum, dass dynamische Inhalte auf Anfrage stets neu generiert werden.
28
Interaktion zwischen Betrachter und Kartenbild ermöglicht wird, werden sie in die
Gruppen `view only` oder `interaktive statische Karten` weiter unterteilt.
3.2.1a Statische view only Karten
Statische view only Karten sind - wie der Name sagt - nur für die Betrachtung am
Bildschirm konzipiert, es gibt keine Möglichkeit auf ihren Inhalt Einfluss zu
nehmen. Das liegt daran, dass der HTTP Server des client/server Modells auf die
Benutzeranfragen nicht anderes als die Fertig-Daten liefern kann, welche in nicht
veränderbaren Form (Graphik) bei ihm hinterlegt worden sind.
Statische view only Karten sind in der Regel nur einfache eingescante Abbilder
analoger Vorlagen und liegen in Rasterformat vor (vgl. FÜRPASS, 2001). Sie
werden in bestimmten Garphikformat-Dateien gespeichert und in HTML
geschriebene Webseiten eingegliedert. Meist gebrauchte Graphikformate sind
JPG / JPEG (Joint Photographic Experts Group) und GIF (Graphical Interchange
Format). Diese Formate wurden ursprünglich nicht für das Internet konzipiert.
Somit haben sie in der Regel eine umfangreiche Größe, die eine negative
Auswirkung auf die Übertragungszeit hat. Um diese zu reduzieren, wird die Größe
komprimiert und die Auflösung für die Bildschirmdarstellung (z.B. 72 dpi)
angepasst. Leider aber führen diese Vorgänge meistens zu einem
Qualitätsverlust, welcher sich in Form von mehr oder weniger pixeligen Bildern im
Druck zeigt. Dass die Rasterformate JPG und GIF trotzdem weltweit verbreitet
sind, ist durch die Tatsache begründet, dass sie ohne Zusatzsoftware von den
gängigen Browser problemlos dargestellt werden können. Auch wenn ihr „view
only“ Funktionsumfang eng ist, sind sie von großem Nutzen in zahlreichen
Anwendungen (Abbildung 8).
29
Abbildung 8 Statische view only Karte des Nationalparks Hamburgisches Wattenmeer in GIF Format.
Quelle: http://www.nationalpark-hamburgisches-wattenmeer.de
Als Abfolge von statischen view only Karten werden animierte Karten definiert. Sie
werden häufig eingesetzt um Veränderungen in einer oder mehreren der
dargestellten graphischen Variablen darzustellen. Durch Animationen werden
einzelne Kartenbilder, welche unterschiedliche Phasen eines sich verändernden
Vorgangs festhalten, aneinandergereiht. Ebenso wie in einem Film gewinnt der
Betrachter durch Anschauen solcher animierten Karten neue Informationen, die er
aus der einzelnen Betrachtung aller Karten nicht bekommen hätte. Animierte
Karten zählen in Kraaks Klassifikation zu den dynamischen view only
Darstellungen, da sie sich bewegen. In dieser Arbeit werden sie aber als statische
Karten eingestuft, weil die Kartenbilder der Animation vorprozessiert sind und nicht
erst während der Betrachtung erstellt werden. Der einfachere Weg, animierte
Karten für das Web herzustellen, ist die Erstellung von so genannten GIF
Animationen. Das GIF Graphikformat ist in der Lage, mehrere Bilder in einer
einzigen Datei zu speichern, die bei der Betrachtung nacheinender angezeigt
werden können. Je nach Wunsch kann auch die Länge der Anzeigedauer oder die
Zahl der Wiederholungen festgelegt werden. Zur Betrachtung von GIF
Animationen braucht der Nutzer keine Zusatzsoftware, was von großem Vorteil ist.
Als Beispiel von animierten Karten seien hier Wetterkarten erwähnt, die oft
Veränderungen des Wettergeschehens visualisieren (Abbildung 9).
30
Abbildung 9 Die einzelne Phasen einer animierte Webkarte zur Darstellung der gefallenen Niederschlag am 08.10.2004 im 6-Stunden Takt. Quelle: www.wetteronline.de (08.10.2004)
Wenn animierte Karten als Film-Dateiformate erstellt worden sind, braucht der
Betrachter ein PlugIn, um diese in seinem Browser abzuspielen. Bekannte
Formate sind AVI, MPEG oder Quicktime. Als Beispiel sei hier die „Entwicklung
der Stadt Enschede 800 - 1998 in AVI-Format erwähnt (siehe unter:
http://kartoweb.itc.nl/ webcartography/webmaps/dynamic/dv-example4.htm).
3.2.1b Statische interaktive Karten
Statische interaktive Karten sind auch vorprozessierte Karten, sie können aber
mehr als die view only Kartenwerke. Mit Hilfe von Bedienungselementen kann der
Benutzer selbst aktiv gewissen Einfluss auf das Kartenbild nehmen. Dabei handelt
es sich aber lediglich um eine optische Veränderung. Der Inhalt der Karte bleibt
gleich, weil er im Voraus schon erzeugt wurde und nicht verändert werden kann.
Es ist möglich, den schon vorgestellten statischen Rasterkarten ein gewisses Maß
an Interaktivität zu verleihen. Dafür müssen die reinen HTML-Seiten mit anderen
Funktionen erweitert werden. Wenn das in die HTML Seite eingebundene
Rasterbild mit einem Verweis (Link bzw. auch Hyperlink) auf eine andere Datei
bzw. auf eine URL-Adresse versehnt worden ist, verwandelt es sich in ein so
genanntes sensitives Element, auf Englisch clickable image. Wenn das Rasterbild
eine Karte ist, wird sie clickable map genannt. Es besteht die Möglichkeit, eine
clickable image in mehrere sensitive Bereiche (hot spots) aufzuteilen. Diese sind
häufig rechteckige Kacheln, die mit unterschiedlichen Verweisen hinterlegt werden
können. Diese Form nennt man dann imagemap, wobei das derart aufgeteilte Bild
auch eine ‚echte’ Karte mit geographischen Informationen sein kann (Abbildungen
10 und 11). Ein Mausklick auf die sensitive Fläche leitet den Betrachter durch die
Aktivierung des Hyperlinks zu einer andere Webseite oder Datei weiter.
31
Zur Veröffentlichung statischer interaktiver Karten wird die einfache Client/Server
Architektur benutzt. Der Client ist ein Webbrowser, der Server ein Datenserver,
welcher die Daten (Bilder und Webseiten z.B. geschrieben in HTML) auf Anfrage
zum Client sendet. Dazu wird als Verbindung das Protokoll HTTP benutzt.
Besser als Rasterformate eignen sich Vektorformate zur interaktiven
Visualisierung, da sie standardmäßig Interaktionsmöglichkeiten anbieten. Dies
heißt, dass sie die Skalierung (zoom) eines Kartenausschnittes zulassen und zwar
ohne Qualitätsverluste. Dies ist durch den Aufbau des Dateiformats möglich: es
besteht aus den Grundelementen Punkt, Linie und Fläche, definiert durch
mathematische Operationen. Durch stufenloses Zoomen erhält der Benutzer
zusätzliche Informationen, die er davor aus dem Bild sonst nicht hätte gleich
entnehmen können. Gängige Web Vektorformate sind: Portable Document Format
(PDF), Simple Vector Format (SVF), Drawing Web Format (DWF), Virtual Reality
Modelling Language (VRML), Flash und Scalable Vector Graphics (SVG). Im
Folgenden werden drei bekannte Formate PDF, Flash und SVG näher vorgestellt.
Das PDF-Format von der Firma Adobe war eines der ersten Vektorformate. Es
ermöglicht die Beibehaltung des Layouts eines Dokumentes und seiner
unveränderten Darstellung. PDF-Dateien können mit verschiedenen Text- oder
Graphikbearbeitungsprogramme erstellt werden, die dafür Exportfunktionen
Abbildung 11 Der Mausklick auf Hopfgarten in der Abbildung 10 aktiviert die Verlinkung zur Webseite von Hopfgarten. Quelle: http://www.osttirol-online.co.at/npht/npht-hopfgarten.html
Abbildung 10 Sensitive Karte vom Nationalpark Hohe Tauern –Anteil Osttirol eingebettet in der österreichische Webseite Osttirol-Online. Quelle: http://osttirol-online.at/npht/
32
anbieten. Obwohl das PDF-Format ursprünglich nicht für das Internet entwickelt
worden ist, ist es in ihm sehr verbreitet.
In eine PDF-Datei können Hyperlinks eingebunden werden, sie kann
heruntergeladen, gespeichert und in sehr guter Qualität gedruckt werden. Zur
Betrachtung von PDF wird ein Darstellungsmodul (PlugIn) im Browser benötigt. Es
heißt Acrobat Reader und kann über die Homepage von Adobe gratis
heruntergeladen werden (Abbildungen 12 und 13). Für die Darstellung von
interaktiven Inhalten ist PDF wenig geeignet.
Flash ist für das Web entwickelt worden, um Vektoranimationen zu erstellen. Es
ist heute am weitesten verbreitetes Format mit Interaktionsmöglichkeiten. Der
notwendige kostenlose Flash-Player, ein PlugIn zur Darstellung, ist in Netscape
Navigator ab Version 4, in Microsoft Explorer ab Version 5.5 bereits enthalten. Die
Verbreitung von Flash wird mit den positiven Eigenschaften des Formats
begründet. Diese sind die geringe Dateigröße und die vielseitige Funktionen. Sie
ermöglichen außer Zoomen und Verschieben auch den Umgang mit
eingebundenen Audio- und Videodateien, Animationen oder graphischen Effekten.
Vektorgraphiken können mit der Software Macromedia Flash bearbeitet und auch
aus den Graphikbearbeitungsprogrammen Adobe Illustrator und Corel Draw
exportiert werden. Die Benutzung diese Programme ist allerdings mit hohen
Lizenzkosten verbunden (vgl. SCHNABEL, 2002; Voigt, 2003, SCHENK, 2001).
Hinter dem Namen Scalable Vector Graphics (SVG) verbirgt sich ein 2D-
VektorGraphikformat von hoher graphischer Qualität, das 1999 als offener
Abbildung 12 Statische Karte des Nationalpark Bayerischer Wald in PDF-Format. http://www.nationalpark-bayerischer-wald.de
Abbildung 13 Vergrößerung eines Kartenausschnittes im Abbildung 12. Es werden mehr Informationen sichtbar
33
Standard vom W3-Consortium verabschiedet worden ist. SVG basiert auf
Extensible Markup Language (XML). Ein SVG-Dokument kann außer
Vektorgraphik auch Text und Rasterelemente enthalten. Es unterstützt unter
anderem die Funktionen Zoomen, Verschieben, Ebenenauswahl,
Objekteigenschaften-Veränderung, Animationen und Hyperlinks (Abbildungen 14
bis 16).
Abbildungen 14 und 15 Einfache SVG Karte des Waterton Lakes Nationalparks. Zoomfunktionen werden über die rechte Maustaste aufgerufen. Abbildung 15 zeigt das Zoomen ohne Qualitätsverlust.
Quelle: http://www.dbxgeomatics.com/SVGMapMakerSamples.asp
Abbildung 16 Einfache sensitive SVG Karte der Schweiz mit Hyperlinks. Quelle: http://www.karto.ethz.ch/teaching/mmkarto/part_1/webkarto2/endresultat.html
Von Vorteil ist, dass sich Interaktivität und Animationen mit Scriptsprachen
realisieren lassen. Weiterhin ist das qualitativ hochwertiges Drucken der
Kartenbilder zu loben, da die Auflösung einer SVG-Karte nur von der Auflösung
des Druckers abhängig ist. Diese Eigenschaften führen zur schnellen Verbreitung
34
des relativ jungen Formats. SVG wird auch gerne in kartographischen
Anwendungen eingesetzt. Der Nachteil des Formats ist, dass zu dessen
Darstellung zurzeit noch ein PlugIn benötigt wird. SVG ist jedoch trotz allen
zukunftsfähig, denn die neue Browsergeneration das erforderliche
Darstellungsmodul voraussichtlich standardmäßig beinhalten wird. (SCHNABEL,
2002; VOIGT, 2003; WiLFERT, 2003).
Schnabel hat in 2002 die oben genannten gängigen Vektorformate miteinander
verglichen. Er findet, dass nur die Vektorformate Flash und SVG sich gut für die
Karten im Internet eignen. „Das Flash-Format (aufgrund seines hohen
Verbreitungsgrades, seiner Interaktions- und grafischen Gestaltungsmöglichkeiten
und seiner geringen Dateigröße) und das SVG-Format (aufgrund seiner
zukunftsorientierten und gut dokumentierten Struktur, seiner Interaktions- und
grafischen Gestaltungsmöglichkeiten und seiner geringen Dateigröße)“
(SCHNABEL, 2002: 34).
Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich bei statischen interaktiven
Karten tatsächlich um eine Art Interaktion handelt, weil „die Karte die Möglichkeit
bietet, auf eine Aktion des Nutzers hin neue Informationen zu liefern, die durch die
bloße Betrachtung der Ausgangsdarstellung nicht zu ermitteln wären“
(DICKMANN, 2001:37). So führen z. B. die Verlinkungen in clickablen maps oder
die Vergrößerung von Karten in Vektorformat zu neuen Auskünften. Die Karten
werden aber weiterhin im Voraus aufbereitet und nach dem Anzeigen können sie
inhaltlich nicht verändert werden.
3.2.2 Dynamische Karten
Dynamische Karten werden nicht nur einmal im Voraus sondern während der
Betrachtung erzeugt. Diese Kartenwerke kommen der individuellen Anfrage sehr
gut entgegen, weil sie sowohl aus Geo- als auch aus Sachdaten stets neu und
nach Wunschparameter erstellt werden (vgl. PUCHER, 2001). Man kann zwischen
dynamischen view only Karten und dynamischen interaktiven Karten
unterscheiden. Dynamische view only Karten lassen keine Interaktion zwischen
Betrachter und Karteninhalt zu. Weil die meisten durch Benutzereingaben
erstellten Karten aber gleich auch Interaktionsmöglichkeiten anbieten, sind
35
dynamische view only Karten weniger verbreitet. Daher wird an dieser Stelle nur
auf die dynamisch erstellten Kartenwerke mit Interaktivität näher eingegangen.
Bei dynamischen Dokumenten im Web wird ein Unterschied zwischen serverseitig
erzeugten Dokumenten und clientseitig erzeugten Dokumenten gemacht,
abhängig davon wo die Bearbeitung der benötigten Daten erfolgt, am Server oder
am Client. Wird auf der Seite des Client mehr Arbeit geleistet, spricht man von
einem thick (dicken) Client. Das ist der Fall, wenn Geodaten an den Client
übertragen werden und die Visualisierung vom Browser unternommen wird.
Hierbei werden meistens solche Formate übertragen, bei denen der Einsatz von
Helferprogrammen wie Applets oder PlugIns benötigt wird, um den gesamten
heruntergeladenen Karteninhalt im Browser darzustellen (siehe bei 3.1). Zwar
ermöglichen diese Programme ein hohes Maß an Funktionalität, sie sind jedoch
teilweise nicht plattformunabhängig oder werden von Browser unterschiedlich
unterstützt. Gegenüber einen thick client spricht man von einem thin (dünnen)
client, wenn der Großteil der Arbeit serverseitig verrichtet wird. Das bedeutet, dass
der Anfrage eines Clients an einen Server geschickt und von diesem bearbeitet
wird. Als Ergebnis wird eine angefertigte Karte als Rasterdatei zurückgesendet.
Der Vorteil dieser Technologie ist, dass die Rasterdateien einfach in HTML Seiten
eingefügt und plattformunabhängig von jedem Browser problemlos dargestellt
werden können. Der Nachteil gegenüber clientseitigen Technologien ist, dass
serverseitige Anwendungen nach jeder Veränderung der Ansicht die Zusendung
neuer Datenmengen erfordern. Dies bedarf je nach der Größe der gesendeten
Dateien entsprechend Zeit und somit kann die Beantwortung einer Anfrage länger
dauern.
Anwendungen, welche dynamische Karten serverseitig erzeugen, arbeiten häufig
mit Webformularen (forms). Ein Webformular ist eine HTML Seite mit Form-
Elementen, wie Texteingabefelder oder Aktionsknöpfe, die die Eingabe von
Anfragen erleichtert. Wenn der Benutzer die Eingabefelder gefüllt und den
Aktionsknopf mit einem Mausklick aktiviert hat, wird ein ausgefülltes
Anfrageformular an den Webserver geschickt. Webserver könnten diese Anfragen
selber nicht bearbeiten, da sie nur mit HTML Code umgehen können. Deshalb
wird die Anfrage über eine Schnittstelle zu den so genannten Serverapplikationen
oder Servererweiterungen weitergeleitet. Eine Schnittstelle ist eine Skriptsprache,
36
wie Common Gateway Interface (CGI), Active Server Pages (ASP), PHP
HyperText Preprocessor (PHP), Servlets oder Java Server Pages (JSP), welche
Anfragen eines Webbrowsers verstehen und in Anweisungen für die
Serverapplikationen übersetzen können. Serverapplikationen sind Programme auf
dem Server, durch die die wirkliche Bearbeitung der Formulare erfolgt. Im Fall von
Webkartographie-Anwendungen können diese Serverapplikationen ein
Datenbank-Management-System (DBMS) Software oder eine GIS Software sein.
Auch die so genannte Mapserver zählen zu diesen Applikationen. Mapserver sind
Programme, die aus Vektor- oder Raster- Geodaten das Pixelbild einer Karte
erstellen.
Abbildung 17 Ein dreiteiliges Client/Server Modell mit MapServer, das auf Anfrage über CGI eine Karte liefert. Quelle: Praxishandbuch WebGIS mit Freier Software, leicht verändert
Das von den Applikationen erzeugte Ergebnis wird mit Hilfe der
Skriptsprachenschnittstelle in einen für Webserver lesbaren Code umwandelt, in
ein HTML-Dokument eingefügt, und an den Client zurückgesendet. Somit fungiert
der Webserver nur als Vermittler zwischen Client und Serverapplikationen (vgl.
FRIEBE, 1997) (Abbildung 17).
3. 3 Funktionalität von WebGIS Anwendungen
Die bisherigen Kapitel zeigen, welche Möglichkeiten für die Erstellung von Web-
Karten die Entwicklung der Computer und- Netzwerktechnologie der letzten Jahre
eröffnet hat. Die Kartenwerke eines Besucherinformationssystems sind häufig die
Outputs eines GIS und als solche versuchen sie mehr oder weniger die bekannten
GIS Funktionalitäten auch im WWW dem Betrachter anzubieten (vgl. HOCEVAR,
LUNAK, RIEDL, 2004). GIS ist die Abkürzung für den Begriff Geographisches
Informationssystem. Es ist „ein DV-gestütztes Informationssystem zur Erfassung,
Verwaltung, Analyse, Modellierung und Visualisierung von Geoinformationen
(STREIT zit. in CYFFKA, 2001). Mit GIS Software kann man Informationen nach
37
räumlicher Ausbreitung, Verknüpfungen und Trends analysieren und
veranschaulichen. Die erfassten Daten können in Form von Karten am Bildschirm
visualisiert, gedruckt oder im WWW veröffentlicht werden. Mit der technologischen
Entwicklung eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Visualisierung, welche immer
mehr Funktionalität erlauben. Das Maß an Funktionalität ist ein Kriterium
geworden, anhand dessen Webanwendungen mit kartographischem Inhalt
klassifiziert werden können. PENG und TSOU beschrieben in diesem Sinn die
verschiedenen Typen der Webkartographie als Etappen eines
Entwicklungsprozesses mit ineinander fließenden Grenzen zwischen einfachen
Webkarten und komplexen GIS Anwendungen. Den Anfang bildet die
Veröffentlichung einfacher Bilddateien mit geographischem Inhalt. Auf diesen
statischen Karten folgen die Produkte der interaktiven Webkartographie mit
zunehmender Funktionalität und schließlich das verteilte GIS (auch als distributed
GIS genannt) (vgl. PENG & TSOU, 2003). Auch andere Autoren nahmen eine
Einteilung der Anwendungen aufgrund der von ihnen angebotenen Funktionalität
vor (FITZKE et al, 1997; PLEWE, 1997; usw.). Nachfolgend werden die web
mapping Systeme anhand Fitzkes Einteilung kurz vorgestellt (vgl. FITZKE et al,
1997).
3.3.1 Geodaten-Server
Geodaten-Server liefern ausschließlich Rohdaten zur offline Weiterverarbeitung
auf dem Client-Rechner. Die Daten können durch das Web angefragt, aber nicht
in einem normalen Browser betrachtet werden. Sie müssen mit spezieller Software
lokal bearbeitet werden. Geodaten-Server dienen als Datenquelle und sind
deshalb vor allem für die Recherche und Übermittlung von Geodaten von
Bedeutung. Der Service vom GeoDaten-Online bietet Recherche und
Bestellungsmöglichkeiten von Geodaten deutschlandweit an, die von der con terra
GmbH als autorisierter Vertriebspartner verschiedener Datenanbieter angeboten
werden (http://www.geodaten-online.de).
38
Abbildung 18 Geodatenangebot bei Geodaten-Online. Quelle: http://www.geodaten-online.de
3.3.2 MapServer
Unter dem Begriff MapServer werden Softwares verstanden, die Karten zur
Online-Visualisierung übermitteln6.6WebGIS Anwendungen, die mit Mapserver
arbeiten, übernehmen auch Funktionen zur Navigation und bieten Abfrage-
Funktionen an. Es wird zwischen zwei Arten von Mapserver-Systeme
unterschieden, den statischen und dynamischen MapServern.
Statische MapServer stellen lediglich ein Set vorprozessierter Karten bereit, die
aus einem GIS in ein Rasterformat exportiert wurden. Der Betrachter kann nur
eine Auswahl aus dem vorhandenen Angebot treffen. In die Kategorie statische
MapServer fallen einfache Stadt- oder Liegenschaftspläne, wie z.B. die von Fitzke
zitierte HTML-Version des Bonner Stadtplans (http://cips02.physik.uni-
bonn.de/~preusser/plan-ueb.html).
Ein interaktiver MapServer bietet dem Betrachter Gestaltungsmöglichkeiten. Er
kann sich zwar nicht an GIS-Funktionalitäten wie Verschneiden oder Puffern
bedienen, kann aber eine Karte aus verschiedenen Informationsebenen selbst
zusammenstellen.
6 Wenn jedoch ein MapServer Programm allein auf einem Serverrechner arbeitet, wird der Server selbst auch MapServer genannt.
39
Abbildung 19 MapServer Lösung im Informationssystem Alpenquellen für das Gebiet Berchtesgaden. Quelle: http://www.alpenquellen.com/mapserver.htm
Es ist möglich, Kartenebenen an- und auszuschalten oder eventuell Symbole zu
verändern. Das Ergebnis einer Anfrage wird - nach von Kartographen festgelegten
Regeln und Vorschriften - anhand der Parameter erstellt, die der Betrachter
ausgewählt hat. Die Regeln und Vorschriften beinhalten Angaben zur korrekten
Darstellung. Zur räumlichen Navigation stehen Funktionen, wie Zoomen oder
Verschieben eines Ausschnittes, Ein- und Ausblendung einzelner Ebenen zur
Verfügung. Abfragen nach Geometriedaten, aus denen die Karten bestehen, sind
möglich und es können dem Benutzer sogar zusätzliche Informationen zugänglich
gemacht werden (z.B. mit Hyperlinks) (vgl. FÜRPASS, 2001). Als Beispiel soll hier
das Informationssystem Alpenquellen erwähnt werden, bei dem der UMN
MapServer als OpenSource Lösung eingesetzt wurde (http://www.alpenquellen.
com/mapserver.htm) (Abbildung 19).
3.3.3 Kartengestützte Online-Auskunftssysteme
Kartengestützte Online-Auskunftssysteme wurden nicht nur zur Darstellung
vorgefertigter oder interaktiv erstellter Karten geschaffen, sondern auch zur
Abfrage thematischer und einfacher raumbezogener Informationen durch den
Betrachter. Sie können somit als Erweiterung von MapServer verstanden werden.
Die Abfragen können als Texteingabe angegeben, aber auch per Mausklick in der
Karte ausgelöst werden. Typische Online-Auskunftssysteme sind die bekannten
online Routenplaner, wie beispielsweise Routenplaner-online
40
(http://www.routenplaner-online.com/) oder das Stadt- und Verkehrsinformations-
system `DORIS` für die Region Dresden. DORIS bietet neben einem Stadtplan
auch im Rahmen des Projektes `intermobil` Informationen zum öffentlichen Nah-
und Fernverkehr. Ebenso über die aktuelle Situation auf den Straßen, wie zu
touristischen Themen können Auskünfte angefordert werden (http://www.dd-
regional.de/) (Abbildung 20).
Abbildung 20 DORIS Stadt- und Verkehrsinformationssystem für die Region Dresden.
Quelle: http://www.dd-regional.de 3.3.4 Online-GIS
Bei der Kategorie des Online-GIS wird ein voll funktionsfähiges
Geoinformationssystem auf einem Server betrieben. Der Client hat
unbeschränkten Zugang auf alle bereitgestellten Daten und die Möglichkeit, die
von Desktop-GIS bekannten Programmfunktionen Erfassung, Verwaltung,
Verarbeitung und Visualisierung anzuwenden. Online-GIS Anwendungen werden
von jeden großen GIS Herstellen angeboten. Diese sind in ihrem Funktionsumfang
stark unterschiedlich. Gemeinsam ist ihnen nur der relativ hohe Preis. Bekannte
Produkte sind ArcIMS von ESRI, GeoMedia Web Map von Intergraph oder
MapGuide von Autodesk. ArcIMS ist beispielsweise ein internetbasiertes GIS, mit
dem man Geodaten zentral aufbereiten und für andere Nutzer sowohl per Intranet
als auch per Internet zugänglich machen kann (http://www.esri-
germany.de/products/arcims/). Ein Produktvergleich kommerzieller Online-GIS
41
Produkte befindet sich bei Geoplace unter http://www.geoplace.com/gr/
webmapping/vendors.asp unter Functionality Charts.
3.3.5 GIS-Funktions-Server
GIS-Funktions-Server bieten ähnliche Funktionen wie ein Online-GIS an. Der
Unterschied zwischen den beiden ist, dass GIS-Funktions-Server selber keine
Daten bereithalten, sondern nur GIS Funktionen online anbieten. Die Daten
müssen vom Client geliefert werden. Die Ergebnisse einer Analyse werden
oftmals nur als ausführbare Datei oder Sourcecode zurückgesendet. Ein Beispiel
für einen solchen GIS-Funktions-Server war der Dienst 'ARC/INFO via WWW' der
Universität Dortmund. Nach der Bearbeitung von an den Server geschickte Daten
und Befehle wurden die Ergebnisse per E-Mail an den Client zurückgeliefert7. 7.
3.3.6 Vergleich der WebGIS Anwendungen
Die verschiedenen WebGIS Anwendungen als Präsentationsmedien für
raumbezogene Daten haben mehrere Vorteile gemeinsam. Einer der wichtigsten
ist, dass sie Geoinformationen für eine breite Öffentlichkeit gleichzeitig zugänglich
machen. Sie ermöglichen Ersparungen auf der Nutzerseite, weil hier mit weniger
Einrichtungsaufwand zu rechnen ist, andererseits bieten sie durch zentrale
Datenhaltung die Möglichkeit zur optimalen Aktualisierung der Informationen.
Gleichzeitig hat jede Anwendung auch Nachteile. Sehr speziell ausgerichtete
Anwendungen können zu einem beschränkten Funktionsumfang des Systems
führen. Allgemeine Systeme mit breitem Informationsangebot müssen
demgegenüber damit rechnen, dass zu große Datenmengen die Übertragung
verlangsamen. Auch die Belastbarkeit der Anwendungen ist sehr unterschiedlich.
Nicht alle sind in der Lage, in kurzer Zeit ein großes Maß an Anfragen zu
bearbeiten. Zusätzlich gibt es eine Menge an Sicherheitsrisiken, die durch die
zentrale Datenhaltung auf Servern entstehen können (vgl. BILL, 2003).
7 Wird nicht mehr betrieben, ehemals erreichbar gewesen unter http://srpplus.raumplanung.uni-dortmund.de/pinkpant/pinknet/
42
Tabelle 2 zeigt ein Vergleich der vorgestellten Dienste von WebGIS Anwendungen
von Fitzke. Bei der Gegenüberstellung weist der Autor darauf hin, dass die
Einordnung konkreter Anwendungen wegen fließender Übergänge zwischen den
definierten Klassen nicht leicht ist. Viele Anwendungen werden zudem
weiterentwickelt und bieten mit der Zeit auch Dienste an, zu denen sie früher keine
Funktionalitäten besessen hatten (vgl. FITZKE, 1997).
Welche WebGIS-Anwendung zur Realisierung eines konkreten Projektes am
besten geeignet ist, hängt davon ab, welche Ziele man mit dem Projekt verfolgt.
Das gilt auch für die interaktive Nationalparkkarte. Mehrere Faktoren müssen im
Voraus bewertet und klargestellt werden:
- Welche Dienste soll die zukünftige Anwendung anbieten?
- An welche Nutzergruppe richtet sie sich? Sollen nur Benutzer des Inter- oder
auch die eines Intranets bedient werden?
- Welche Datenformate werden bearbeitet?
- Werden Erweiterungen wie PlugIns oder Applikationen nötig und akzeptabel?
- Welche Browser und Betriebssysteme werden unterstützt?
(Plattformunabhängigkeit)
- Ist die Geschwindigkeit entscheidend?
- Welche Kosten sind mit der Anschaffung und Unterhaltung einer Anwendung
verbunden (vgl. BILL, 2003)?
DIENSTE KATEGORIE
Datenerfassung und -verwaltung
Darstellung Abfrage Analyse
Geodaten-Server x - - -
Statische MapServer x x - -
Interaktive Mapserver x x x -
Auskunftssystem x x x (x)
Online-GIS x x x x
GIS-Funktions-Server - (x) x x
Tabelle 2 Einsatzbereiche von WebGIS Anwendungen. Quelle: FITZKE et al. 1997, leicht verändert. x = der Dienst wird angeboten, - = der Dienst wird nicht angeboten, (x) = kein typischer Dienst für die
Anwendung, könnte aber angeboten werden
43
Aus den inhaltlichen Anforderungen an den Funktionsumfang gehen zugleich
Ansprüche an die Technologie hervor. Das bedeutet, dass die ausgewählte
Anwendung unter anderen folgenden Eigenschaften besitzen müsste:
- Zugänglichkeit für eine breite Öffentlichkeit
- eine serverseitige Arbeitsweise
- nicht auf PlugIns und/oder andere Browsererweiterungen auf der Clientseite
angewiesen sein
- Plattformunabhängigkeit
- Bearbeitung von Raster- und Vektordaten
- Aktualisierung der Dateien mit möglichst geringem Aufwand
- niedrige Kosten (sowohl einmalige Anschaffungskosten als auch
wiederkehrende laufende Kosten)
- Erweiterungsmöglichkeit
In dieser Diplomarbeit soll eine besucherfreundliche Webkarte des
Nationalparkgebietes Harz und Hochharz entwickelt werden. Diese Karte hat die
Aufgabe Interessierte im Internet über das touristische Angebot des
Nationalparkgebietes bzw. der umliegenden Harzregion in graphischer Form zu
informieren. Hierbei sollen Interaktionsmöglichkeiten angeboten werden, mit
denen der Besucher der Nationalpark-Webseite in der Lage ist, eine thematische
Karte des Gebiets nach individuellen Erfordernissen zu gestalten. Die Zielgruppen
sind (künftige) Nationalparkbesucher, Interessierte und Internetsurfer allgemein.
Von diesen wird auf eine interaktive Kartendarstellung mit Ebenenwahl und auf die
Unterstützung von Navigations- und Abfragefunktionen Wert gelegt. Weniger
gefragt werden analytische Berechnungen oder das Editieren von Daten. Diese
sind in der Regel von speziell geschulten Personen zur Weiterbearbeitung mit
einem GIS am heimischen Rechner erwünscht.
Diese Anforderungen verlangen nach einer WebGIS Anwendung, die interaktive
Karten zum Zeitpunkt der Anfrage (on the fly) dynamisch erstellen kann. Aus
Tabelle 2 auf Seite 40 ist ersichtlich, dass ein MapServer die Anforderungen gut
erfüllen könnte. Zwar wäre der Einsatz eines Online-Auskunftssystems, eines
Online-GIS oder eines GIS-Funktions-Servers auch denkbar, jedoch nicht nötig.
Diese Anwendungen würden mit ihren Diensten ein Überangebot an Funktionen
44
anbieten, die gar nicht verlangt werden. Zudem würde ihr Einsatz mit einer
vergleichsweise hohen finanziellen Belastung und mit höherem Arbeitsaufwand
einhergehen, was jedoch möglichst vermieden werden sollte.
3.4 MapServer als eine geeignete Lösung für das Kartenprojekt
Zurzeit wird eine Vielzahl von MapServern mit ähnlichem Funktionsumfang auf
dem Markt angeboten. Diese sind wie ESRIs ArcIMS, MapGuide von Autodesk
und Intergraphs Geomedia kommerzielle Produkte verschiedener bekannter GIS-
Hersteller. Die Nutzung dieser Produkte erfordert die Anerkennung gängiger
lizenzrechtlicher Vereinbarungen, was meistens mit hohen Kosten Hand in Hand
geht. Anderseits ist es auch möglich, auf sog. freie Software zurückzugreifen, die
zur Ausgabenminderung bedeutend beitragen. Der Mapserver des Projektes
deegree der Firma lat/lon und der UMN MapServer sind freie Softwarelösungen.
UMN MapServer ist ein mittlerweile bekanntes und gern eingesetztes
umfangreiches Open Source - Programm für Internetanwendungen mit GIS
Funktionalitäten8. 8.
Der Begriff Open Source bedeutet in das Deutsche übersetzt "Offene Quellen".
Dabei steht Source für Source Code, den Quellcode einer Software. In diesem
sind alle Funktionen und Methoden einer Software in einer Programmiersprache
niedergeschrieben. "Offen" bedeutet, dass der Quell-Code als ein für jeden frei
verfügbares Gut definiert wird. Open Source ist eine Grundvoraussetzung von
freier Software. Der Begriff `freie Software` beinhaltet nicht nur die quelloffene
Eigenschaft der Software, sondern auch die Freiheiten, die für den Umgang mit
dieser gewährt werden. Praktisch bedeutet das für den Nutzer, dass er die
Software für jeden Zweck benutzen darf, er kann in die offen gelegten
Programmquellen einsehen und erhält die Erlaubnis, das Programm für seine
Ansprüche anzupassen. Weiterhin ist es ihm erlaubt, Kopien weiterzuverbreiten
sowie das Programm zu verbessern und anschließend die Verbesserungen der
Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen (vgl. Praxishandbuch, 2004; mapbender
8 Wer einen ausführlichen „Vergleich des UMN MS mit anderen kommerziellen und freien IMS Lösungen“ sucht „um eine objektive Produktentscheidung zu unterstützen und vor allem jene Felder zu identifizieren, in denen UMN MapServer als die empfehlenswerte Lösung erscheint“ sollte das entsprechenden Kapitel des Handbuches ‚Web GIS mit dem UMN MapServer’ lesen (UMN Buchvorstellung, 2004: 2).
45
Webseite). Es gibt viele Gründe, warum Open Source-Softwares immer häufiger
zum Einsatz kommen und dabei geht es lange nicht mehr allein um die Ansparung
von Lizenzgebühren:
- es gibt keine Abhängigkeit von einem Hersteller, da die Software der
Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurde
- das Programm kann mehrfach installiert und weitergegeben werden,
- die Software ist flexibel, weil der offengelegte Quellcode jederzeit den eigenen
Anforderungen angepasst werden kann (vgl. mapbender Webseite)
- die weltweite Entwickler- und Anwendergemeinde steht bei Problemen oder
Fragen via Internet unterstützend zur Seite.
Nachteilig wirken demgegenüber die teilweise rohen Benutzerschnittstellen und
der unkompilierte Zustand der verschiedenen Softwares bei der
Zusammensetzung einer Gesamtarchitektur aus. Die Installation kann sich
kompliziert und zeitaufwendig gestalten. Neben der Zusammenstellung von
Karteninhalten und der Entwicklung von HTML-Benutzerschnittstellen müssen die
erforderlichen Dateien für den MapServer ebenso erstellt werden. Hierbei
entstehen mehr oder weniger hohe Kosten durch den betriebenen Lernaufwand
der Systemadministratoren (vgl. BILL, 2003). Open Source heißt also nicht
kostenlos, aber die Ausgaben für eine derartige Lösung sollten viel niedriger als
bei einer kommerziellen Variante sein (Tabelle 3).
Tabelle 3 Vergleich der anfallenden Kosten einer fiktiven kommerziellen und einer freien WebGIS-Lösung in 2004 Quelle: UMN Buchvorstellung
Zur Entwicklung von WWW-basierten interaktiven Karten für das Gebiet des
zukünftigen Nationalparks Harz kann aus verschiedenen MapServer Lösungen
von kommerziellen Hersteller bzw. freien OpenSource Produkte der UMN
MapServer ausgewählt werden. Der UMN MapServer ist ein umfangreiches
46
Programm, das mit anderen Komponenten wie ein Webserver und ein
Dateisystem in der Lage ist, aller geforderten inhaltlichen und technischen
Anforderungen zu erfüllen. Im Grunde ist der UMN MapServer kein Server,
sondern nur eine Erweiterung für einen Webserver. Er ist auch kein voll
funktionsfähiges Desktop-GIS. Alleine ist er nur für die Visualisierung von Karten
nach bestimmten Anforderungen und für die grundlegende Analyse zuständig.
Demgegenüber als eine Kernkomponente in Geodaten Infrastrukturen (GDI) kann
der UMN MapServer für die Erzeugung von dynamischen Karten eingesetzt
werden. Hierbei werden bei den Anwendern die Eigenschaften Hochskalierbarkeit,
absolute Stabilität, hohe Performanz und Sparsamkeit im Umgang mit Ressourcen
besonders hoch geschätzt (vgl. Deutschsprachige UMN MS Homepage). Da es
sich beim UMN MapServer um eine OpenSource Software handelt, bemüht sich
außer dem offiziellen Betreuer TerraSIP99eine Vielzahl von Entwicklern,
Institutionen und Unternehmen, diese Software zu pflegen und
weiterzuentwickeln. „Der wahrscheinlich wichtigste Faktor für den Erfolg dieses
OpenSource Projektes ist die hervorragende weltweite Anwendergemeinschaft“
(Deutschsprachige UMN MS Homepage). Mittlerweile werden auch in
Deutschland zahlreiche WebGIS-Anwendungen mit dem Einsatz des UMN
MapServer verwirklicht (Abbildung 21).
Abbildung 21 Mit UMN MapServer erstellte WebGIS-Anwendungen in Deutschland
9 TerraSIP ist ein von der NASA finanziertes Projekt der University of Minnesota und dem Consortium of Land Management Interests.
47
Die www-basierte interaktive Karte für die Nationalparke Harz und Hochharz soll
mit dem UMN MapServer erstellt werden. Dafür wird im nächsten Kapitel erläutert,
auf welche Art und Weise der MapServer eingesetzt werden kann und wie er
dabei funktioniert. Auch Aufbau und Funktion des Mapfile - der zentralen
Konfigurationsdatei vom MapServer- werden hier vorgestellt.
48
4
Funktionsweise des UMN MapServer
„Der klassische Ansatz, der auch vom UMN MapServer verfolgt wird, ist, ein
Programm in einem Webserver laufen zu lassen, das über URL-Parameter
angesprochen werden kann“ sagt Fischer (FISCHER, 2003:2) (Abbildung 22).
Abbildung 22 klassische Architektur dynamischer WebGIS Anwendungen. Quelle: SCHULZ, 2002, leicht verändert
Dies bedeutet, dass für den Einsatz von einem MapServer ein Webserver - wie z.B.
der weltweit verbreitete Apache - eine Voraussetzung ist. Laut Fischer kann UMN MS
in drei verschiedenen Formen eingesetzt werden: als CGI Programm, als OGC-
konformer Mapserver und nicht zuletzt kann seine Funktionalität in einer Bibliothek
zusammengefasst und über verschiedene Programmiersprachen wie Java, Perl,
PHP, Python etc. angesprochen werden (vgl. FISCHER, 2003; MAY et al. 2004). Im
Folgenden sollen diese drei Einsatzmöglichkeiten anlehnend an Fischers
Ausführungen kurz vorgestellt werden.
49
4.1 Einsatzmöglichkeiten für den UMN MapServer
MapServer als CGI Programm
In dieser Variante ist MapServer ein CGI-Programm in der Script-Schnittstelle eines
Webservers wie beispielsweise der Apache. Das heißt, dass der MapServer über
eine Web-Adresse (URL) via HTTP Protokoll mit Parameter angesprochen wird. Um
die Anfrage zu bearbeiten, greift er auf Geodaten zu und generiert aus diesen eine
neue Karte in Form eines Rasterbildes. Dieses Bild in PNG- oder GIF-Format wird
mitsamt einer Übersichtskarte, einer Legende und einer Maßstabsleiste in ein HTML-
Template10 eingebunden, zum Webserver weitergeleitet und von dort aus zurück
zum Webbrowser des Clients gesendet (Abbildung 23).
Abbildung 23 MapServer als CGI. Quelle: Praxishandbuch, 2003
Zur räumlichen und inhaltlichen Navigation in der Karte stehen verschiedene
Funktionen zur Verfügung, wie z.B. Zoom, Verschieben, Ebeneein- und
ausschaltung. Ferner können auch einfache Informationen über die Kartenobjekte
per Mausklick angefordert werden. Das Abfrageergebnis wird ebenso über HTML-
Template angezeigt, wie die generierte Karte und die Navigationselemente. „Das
Resultat ist eine völlig dynamische Karte im Internet“ (AveiN! Handbuch, 2003:11).
MapServer als OGC-konformer Dienst
Der UMN MapServer kann auch als OGC11 konforme Web Map Service (WM Service
oder WMS) eingesetzt werden. Unter WMS wird ein über das Internet zugänglicher
10 Die Ausgabeumgebung der vom MapServer erzeugten Rasterbilder, eine HTML-Seite.
50
Dienst verstanden, über den Geodaten in Kartenform sowie Informationen zu
einzelnen Geoobjekten angefordert werden können. Als OGC-konforme Variante ist
der MapServer nur für die Visualisierung von Geometriedaten als Rasterbild
zuständig, der ausschließlich Karten liefert. Hierfür wird er zwar wiederum als CGI
Programm eingesetzt, er arbeitet aber nicht mehr mit HTML-Templates. Anfrage,
Datenhaltung und Aufbereitung werden als getrennte Bereiche behandelt und die
Parameter einer Anfrage an ein WMS standardisiert. Mithilfe von WM Services
können Server untereinander kommunizieren. So ist es möglich, Anfragen an jeden
Kartenserver unterschiedlicher Anbieter zu schicken und diese zu verarbeiten. Als
bekannter Standard des OGC organisiert die Web Map Service nicht nur die Syntax
der Anfragen nach einem Kartenbild sondern auch die Formate und die
Eigenschaften des Anfrageergebnisses. Der UMN MapServer kann in einem WMS
nicht nur als Server, sondern auch als Client eingesetzt werden. Somit kann die
Verarbeitung einer Anfrage mit verschiedenartigen Datenbeständen, die in
unterschiedlichen Systemen vorliegen, erfolgen. Diese Bestände können miteinander
verknüpft werden um aus diesen neue Informationen abzuleiten. Dadurch kann auch
das Problem der mehrfachen Datenhaltung gelöst werden.
Erstmalig implementiert wurde die WMS Schnittstelle in der UMN MS Version 3.5,
seitdem ist MapServer OGC WMS kompatibel12.
MapServer mit MapScript
Der UMN MapServer kann auch mit MapScript erweitert funktionieren. MapScript ist
ein API (Application Programming Interface) mit unterschiedlichen Skriptsprachen
wie Java, PHP, Perl und Python. API wird als Schnittstelle benutzt, um Applikationen
zu erstellen. Durch diese sind dynamische Inhalte und Möglichkeiten zur
Manipulation der Karten möglich. Das bedeutet, dass mit erweiterten Funktionen die
Daten eines fertigen Layers zu manipulieren sind und sogar Shapefiles selbst
beeinflusst werden können (vgl. FISCHER, 2003; Praxishandbuch, 2004). „Die
11 Das OGC (Open Geospatial Consortium, früher Open GIS Consortium) ist eine internationale Organisation von GIS-Anbieter, IT-Firmen, Geodatenlieferanten, Universitäten und Vertreter des öffentlichen Bereichs. Sein Ziel ist es, einen reibungslosen Austausch von Geodaten zwischen verschiedenen Systemen zu ermöglichen. Dafür hat das OGC verschiedene interoperable und kompatible Softwarekomponenten und GIS-Technologien entwickelt sowie Standards und Spezifikationen festgelegt. Solche sind z.B. das Datenformat GML oder Dienstschnittstellen wie WMS (Web Map Service) und WFS (Web Feature Service). Homepage: http://www.opengeospatial.org/ (vgl. OGC Homepage; Praxishandbuch, 2004). 12 Auch im Falle der aktuellen Version 4.x (Anfang 2004) kann nur über Kompatibilität und nicht über Konformität gesprochen werden, da der UMN MS im Gegensatz zur Forderung vom WMS Spezifikation nur geometrisch unverzerrte Kartenbilder zurückliefert (vgl. Praxishandbuch, 2004).
51
MapScript Technologie wird vor allem für spezielle Anwendungen genutzt, die einen
klaren Arbeitsablauf aufweisen und durch die geschlossene Umgebung keine
Unterstützung der WMS Spezifikation erfordern“ (Praxishandbuch, 2004:108).
Egal ob MapServer als CGI, OGC-konforme Dienst oder als eine Version mit
MapScript funktioniert, greift er bei der Erstellung von Kartenbildern immer auf Daten
zu. Diese können auf einem Server zentral vorliegen oder im Netz verteilt sein sowie
in einem Dateisystem oder in einer Datenbank gehalten werden. Die Verbindung von
UMN MapServer mit einer Datenbank ist möglich. Vorteile der Sachdatenhaltung und
-nutzung in DBMS werden bei komplexen Abfragen und Analysen von Geodaten
schnell sichtbar. Weiterhin ist auch die Möglichkeit, die Daten gleichzeitig von
mehreren Benutzern verwenden zu können, von großem Nutzen. Eine Open Source
Alternative zur Verwaltung von Geodaten in Datenbanken ist PostgreSQL mit der
räumlichen Erweiterung PostGIS. Die Einbindung von PostGIS-Daten wird vom UMN
MapServer unterstützt.
Zur Generierung einer interaktiven Karte für den gemeinsamen Nationalpark Harz
wird der MapServer als CGI Programm eingesetzt. Alle nötigen Daten liegen zentral
in Form von ArcView Shape -Dateien in einem Datensystem vor. Für die Testversion
wird kein Datenbanksystem angebunden. Der UMN MapServer liest Shapefiles direkt
aus und bereitet diese zu einem Rasterbild auf. Dieses wird mit weiteren
Informationen wie Navigation, Legende, usw. in einer Webseite eingebettet und in
einem Browser für den Betrachter angezeigt. Hierbei spielen zwei Dateien eine
wichtige Rolle. Das eine von denen ist das sog. Mapfile (*.map), welches für das
Auslesen der Geo-Daten zuständig ist. Der andere Dateityp ist das HTML-Template-
File (*.html). Dies ist die Umgebung, in der das Mapfile aufgerufen wird (Abbildung
24). Auf den Aufbau des Mapfile wird im Folgenden näher eingegangen.
Abbildung 24 Datenaufbereitung zur Kartengenerierung mit dem UMN MapServer. Quelle:
MORISSETTE, o. J., leicht verändert
52
4.2 Die Struktur des Mapfile
Der MapServer wird als eine Brücke zwischen Geodaten und Karte interpretiert und
zwar in Form der Layout-Datei, das Mapfile genannt wird. Das Mapfile ist die zentrale
Konfigurationsdatei des MapServer. Es enthält alle erforderlichen Angaben zur
Kartengenerierung, die das Aussehen und Verhalten der Karte definieren. Das
Mapfile wird bei jeder Anfrage stets neu eingelesen und anhand dessen Angaben die
temporären Bilddateien der Karte, Übersichtskarte, Legende und Maßstabsleiste
erzeugt. Das Mapfile enthält auch dazu Informationen an welchen Stellen eines
HTML-Templates diese dynamischen Elemente eingesetzt und angezeigt werden.
Der Aufbau der Datei erfolgt in Sektionen bzw. Blöcken. In den Blöcken sind
entweder Deklarationen von Schlüsselworten und dazugehörigen Werten zu finden
oder es folgen neue Blöcke. Ein Beispiel für Blöcke in einem Block sind die einzelnen
Klassen (Class) innerhalb eines Layers. Mit Ausnahme des Header des Mapfile
beginnen alle Blöcke mit einem Schlüsselwort und werden mit ein "END" beendet. Im
Folgenden werden die einzelnen Sektionen des Mapfile kurz vorgestellt (vgl.
FISCHER, 2003; Praxishandbuch, 2004)
Header
Der Header ist der oberste Abschnitt der Projektdatei und fängt ohne Schlüsselwort
an. Er beinhaltet globale Angaben, die für das gesamte Projekt gültig und für das
Aussehen der produzierenden Karte entscheidend sind.
Web
In diesem Block folgen Angaben über das Verhalten der Applikation. Wird der UMN
MS z.B. als OGC-konforme WebMap Services (WMS) eingesetzt, müssen hierfür die
erforderlichen Metadaten definiert werden. Auch die Angaben zur
Benutzeroberfläche werden hier gemacht. In denen wird mitgeteilt, mit welcher
vorgefertigten HTML-Seite (HTML-Template) der MapServer zusammenarbeiten
soll.
Reference
In der Sektion Reference kann eine Übersichtskarte definiert werden. Unter anderen
sind hier Speicherort, Pixelgröße und Rahmenfarbe des Bildes aufgelistet.
53
Legend
Die Legend-Sektion enthält Angaben zur Legende. Hier werden beispielsweise die
Größe und die Schriftfarbe der Legende definiert. Weiterhin gibt es Hinweise auf das
Legendentemplate. Das Legendentemplate ist eine HTML-Seite, welche durch einen
Mausklick ausgelöste Funktionen unterstützt (z.B. Ebenenein- und ausschaltung).
Scalebar
Der Block Scalebar bestimmt über die Anzeige der Maßstabsleiste. Hier folgen
Informationen zur Gestaltung, wie unter anderen die Angaben zu den Einheiten in m,
km, feet oder miles, die Zahl der Unterteilungen, zur Farbe, Umrissfarbe,
Beschriftung und Größe der Maßstabsleiste.
Layer
Unter Layer werden die einzelnen Themen der interaktiven Karte verstanden. Diese
sind Informationsebenen, die man sich als übereinander liegende Schichten
vorstellen soll. Jede Schicht ist ein Set von Raster- oder Vektordaten, wobei die
Vektordaten als Punkte, Linien oder Polygone definiert werden. Jedes Thema wird
getrennt in einzelnen Layer untergebracht. Wie die Objekte innerhalb eines Layers
dargestellt werden, wird von den "CLASS" Objekte bestimmt. Hier findet man
Angaben z. B. zu Farbe, Größe und Art eines Symbols. Sind auch Abfragen zu
einzelnen Objekten erlaubt, dann müssen die jeweiligen Datenpfade zu den
Attributen angegeben werden.
Nachdem hiermit die Funktionsweise des UMN MapServer erläutert wurde, wird im
Kapitel 5 auf die Erstellung der interaktiven Nationalparkkarte eingegangen. Nach
der Schilderung der Konzeption folgt die Beschreibung der technischen Umsetzung.
Diese Beschreibung ist quasi ein Protokoll, das von der Installation der verwendeten
Software bis zu den Tests der fertigen Anwendung alle Arbeitsschritte aufzeichnet.
54
5
MapServer Anwendung
für die Nationalparks Harz und Hochharz
5.1 Konzept der interaktiven Nationalparkkarte Harz
Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird eine Anwendung zur Visualisierung
räumlichen Informationen im neuen gemeinsamen Harz-Nationalparkgebiet
erstellt. Dahinter verbirgt sich eine interaktive Nationalparkkarte, die in der Zukunft
in die Nationalpark-Homepage integriert wird und als Teil des Online-
Besucherinformationssystems funktionieren soll. Die interaktive Karte hat das Ziel,
Interesse an dem Nationalpark zu wecken und den Betrachter zu überzeugen,
dass das touristische Angebot des Parks ein (oder mehrere) Besuch(e) Wert ist.
Dafür soll sie einen guten Überblick über das Angebot des Nationalparkgebietes
liefern, aber gleichzeitig auch ein Mittel der Besucherlenkung sein. Sie soll die
Planung und Vorbereitung eines Aufenthalts im Nationalpark unterstützen, die
Reiseplanung mit nützlichen Informationen bereichern und die Besucherströme so
lenken, dass der Schutzzweck des Nationalparks nicht verletzt wird. Durch
Interaktionsmöglichkeiten soll jeder Besucher der Nationalpark-Webseite die
Möglichkeit haben, eine Karte für seine Reise individuell gestalten zu können.
5.1.1 Inhaltliche Konzeption
Mitte Mai 2004 konnte in Sankt Andreasberg das erste Gespräch in großer Runde
darüber stattfinden, welcher Inhalt in der Besucherkarte dargestellt werden sollte.
Da der Diplomarbeit nur ein begrenzter Zeitraum zur Verfügung steht und es sich
um keine vollständige Entwicklung handelt, musste die Zahl darzustellender
55
Elemente und unterstützender Funktionen beschränkt werden. Man einigte sich
auf eine Testversion mit drei Hauptbereichen, denen die Nationalparks Harz und
Hochharz eine besondere Bedeutung zumessen: Anreise,
Nationalparkeinrichtungen und Wandern.
Für die Anreise sind die öffentlichen Verkehrsmittel, wie Bus und Bahn von
besonderer Bedeutung. Das Ziel der Parke, die Besucher anzuregen, auf die
Benutzung ihres Pkws zu verzichten und Busse zur Nationalparkbesuch in
Anspruch zu nehmen, soll auch in der Karte verfolgt werden. Dafür sind
Informationen zur Erreichbarkeit des Nationalparks mit öffentlichem
Personenverkehr unentbehrlich. Damit die Besucher genaue Informationen zu
ihrer persönlichen Reiseplanung erhalten, sollten neben Deutsche Bahn (DB)- und
Schmalspurbahn-Bahnhöfe auch sämtliche Bushaltestellen mit Namen und
Liniennummern eingezeichnet werden. Für Besucher, welche eine Anreise mit
PKW beabsichtigen, sollte mit der Anzeigeoption aller Parkmöglichkeiten geholfen
werden.
Die Informationsebene ‚Nationalparkeinrichtungen’ soll alle Einrichtungen der
Nationalparks enthalten, denen der Besucher während seines Aufenthaltes im
Park begegnen kann. Diese sind die Besucher- und Verwaltungseinrichtungen
sowie die Nationalpark-Waldgaststätten. Zu den Besuchereinrichtungen zählen die
Tierbeobachtungsstationen, Nationalpark-Informationsstellen, Nationalparkhäuser
und Rangerstationen. Diese können als Informations- und Bildungseinrichtungen
verstanden werden, welche neben Führungen auch zahlreiche Ausstellungen,
Vorträge und Aktionen in gemütlicher Atmosphäre anbieten. Auch die
Nationalpark-Waldgaststätten sind ein beliebtes Ziel der Besucher. Diese sind
Partner der Nationalparks, fördern das Wandern im Harz und informieren die
Gäste über Naturschutz und über die Nationalparkidee. Die Gebäude der
Nationalparkverwaltung dienen eher den Verwaltungszwecken, sie sollten als
weitere Angabe aber auch angezeigt werden. Die Ebene
`Nationalparkeinrichtungen` ist sehr bedeutend, da Nationalparkeinrichtungen Orte
der Vermittlung von naturschutzbezogenen Informationen sind. Die Besucher
können sich nicht nur ausführlich über den Nationalpark informieren sonder auch
56
nützliche Tipps zu einer erlebnis- und abwechslungsreichen Urlaubsgestaltung
bekommen.
Unter allen Arten der Freizeitbeschäftigung in der Natur ist besonders das
Wandern beliebt. Im Gesamtharz besteht derzeitig ein Wegenetz von ungefähr
10000 km. Davon liegen etwa 3000 km im Westharz und im östlichen Teil des
Harzes ca. 7000 km. Von dem gesamten Wegenetz werden etwa 6600 km allein
vom Harzklub e.V. betreut, welcher sich für die Erschließung des Harzes als
Wandergebiet besonders stark einsetzt. Die Gesamtlänge der beschilderten
Wanderwege im Nationalpark Harz beträgt derzeit ca. 310 km, im Nationalpark
Hochharz sind es um 240 km. Somit stehen gegenwärtig im gemeinsamen
Nationalparkgebiet insgesamt rund 550 km Wanderwege dem Besucher zur
Verfügung. Das Wegenetz gliedert sich in Rund- und Zielwanderwege.
Zielwanderwege verlaufen von einem Ausgangspunkt zu einem Zielpunkt, wobei
diese zwei Punkte unterschiedliche geographische Koordinaten haben.
Rundwanderwege führen wieder zum selben Ausgangspunkt zurück. Für beide
Formen sind gute Anbindungen an Parkplätze und/oder an den öffentlichen
Personennahverkehr wichtig. Besonders Autofahrer wählen mit Vorliebe
Rundwanderwege, weil diese zum gleichen Ausgangpunkt -und somit zum Auto-
zurückführen (vgl. HOFMANN, 1995; Wegeplan NP Harz, 2000). Außer der
sportlichen Betätigung bieten Wanderwege die Möglichkeit, die Natur kennen zu
lernen, zu erleben und zu verstehen. Somit tragen sie zur Erfüllung des
Informations- und Bildungsauftrages des Nationalparks wirksam bei. Zugleich
spielen attraktive Wege indirekt eine bedeutende Rolle für den Naturschutz, in
dem diese die Besucherströme lenken und gleichzeitig diese an die Wege binden
(vgl. Wegeplan NP Harz, 2000).
Wegen ihrer großen Anzahl konnten nicht alle Wanderwege in die Testversion
aufgenommen werden. Für den Prototyp musste eine Auswahl getroffen werden.
Diese enthält von den Nationalparks empfohlene Wanderwege, die entweder in
gedruckter Form oder im Internet digital vorlagen oder zusätzlich von den
Nationalparkverwaltungen für die Diplomarbeit zugesandt worden. Auf Wege mit
anderen Nutzungsarten wie Radwege, Reitwege, Loipen und Skiwanderwege
57
konnte nicht eingegangen werden, sie könnten womöglich Teil in einer erweiterten
Version der interaktiven Karte werden.
Ende Juni wurde ein Katalog mit den Namen der Objekte erstellt, die in die
Testversion aufgenommen werden sollten. Das Verzeichnis erfasst die drei
Hauptbereiche: Anreise, Nationalparkeinrichtungen und Wandern. Die einzelnen
Elemente jedes Bereichs sind aus den Tabellen 4 bis 6 der nachfolgenden Seiten
zu entnehmen:
Anreise
mit Auto Strassennetz B4, B27, B242 Parkplätze öff. Verkehrsmittel Deutsche Bahn
DB Fernverkehrshalten: (Goslar),Bad Harzburg, Wernigerode, (Nordhausen)
DB RE und RB Halten: 330 Abschnitt Bad Harzburg - Wernigerode 357 Abschnitt Herzberg - Bad Lauterberg
Harzer Schmalspurbahnen Harzquerbahn Wernigerode - Nordhausen Brockenbahn Drei Annen Hohne -Brocken (Selketalbahn Gernrode - Hasselfelde) Bus
257 Wernigerode – Schierke - Elend - Wernigerode (WVB) 258 Abschnitt Wernigerode – Elbingerode (WVB) 260 Abschnitt Stapelburg- Ilsenburg –Wernigerode (WVB) 262 Abschnitt Wernigerode -Königshütte (WVB) 265 Abschnitt Wernigerode – Elbingerode (WVB)
288 Wernigerode - Ilsenburg - Plessenburg - DAH - Elbingerode (saisonal) (WVB)
451 Herzberg – Sieber (KVG Braunschweig) 820 Bad Harzburg –Braunlage (RBB / KVG Braunschweig) 840 Clausthal Z. - Altenau -St. Andreasberg (RBB) 850 St. Andreasberg –Braunlage (KVG Braunschweig) 861 Abschnitt Altenau - St. Andreasberg (RBB / KVG Braunschweig) 866 Bad Harzburg -Kästeklippen (saisonal) (KVG Braunschweig) 868 Hohegeiß - Braunlage (KVG Braunschweig)
875 Bad Harzburg -Molkenhaus -Rabenklippe- Radau Wf. -Bad Harzburg (saisonal) (KVG BS)
876 Braunlage -Elend –Schierke (WVB)
Tabelle 4 Objekte des Bereichs Nationalparkeinrichtungen
58
Nationalparkeinrichtungen NP Besuchereinrichtungen Infostelle mit Personal Sankt-Andreasberg NP Haus Altenau-Torfhaus NP Haus Brockenhaus NP Haus Drei Annen Hohne NP Haus Haus der Natur, Bad Harzburg Rangerstation Altenau -Torfhaus Bad Harzburg Haus der Natur Ilsenburg Braunlage - K”nigskrug Lonau Brocken Schierke Infostelle ohne Personal Altenau Lonau Riefenbeek -Kamschlacken Sieber Bad Lauterberg NP Verwaltungen Wernigerode St. Andreasberg Tierbeobachtung Wildtier - Beobachtungsstation (Molkenhaus, Bad Harzburg) Auerhuhn - Schaugehege (Lonau, Herzberg) Luchs-Schaugehege (Bad Harzburg) Waldgaststätten Hanskühnenburg
Ilsenstein Molkenhaus
Rabenklippe Rehberger Grabenhaus
Rinderstall Plessenburg
Sennhütte Scharfenstein
Tabelle 5 Objekte des Bereichs Nationalparkeinrichtungen
59
Wandern
Wanderwege Drei Annen Hohne
Zaunkönigweg - Rundwanderweg um Drei Annen Hohne
Wildkatzenweg - Rundwanderweg um Drei Annen Hohne
Salamanderweg - Rundwanderweg um Drei Annen Hohne
Steinpilzweg - Rundwanderweg um Drei Annen Hohne
Anemonenweg - Rundwanderweg um Drei Annen Hohne
Ahornblattweg - Rundwanderweg um Drei Annen Hohne
Drei Annen Hohne -Steierne Renne - Ottofelsen
Drei Annen Hohne - Mandelholz und zurück
Wanderwege Bad Harzburg
Von Bad Harzburg zum Luchsgehege und weiter zur Rabenklippe
Zum Scharfenstein von Bad Harzburg über Molkenhaus und Eckertalsperre
Wanderwege Braunlage
Rundwanderweg Warme Bode
Von Königskrug über die Hahnenkleeklippen nach Braunlage
Wanderwege Herzberg
Von Herzberg zum Auerhuhn-Schaugehege, Paradies und zurück
Wanderwege Ilsenburg
Ilsenburg - Westerbergklippe –Ilsetal
Ilsenburg - Ilsetal - Plessenburg - Ilsenstein
Ilsenburg - Scharfensteinklippe – Brocken
Ilsenburg -Ilsetal -Gelber Brink – Brocken
Wanderwege Sankt Andreasberg
Von Sankt Andreasberg entlang des Rehberger Grabenwegs zum Oderteich
Wanderwege Schierke
Wandern entlang der Brockenbahn
Schierke -Edelmannshäuerweg – Schluft
Rund um den Erdbeerkopf / Feuersteinklippen 1
Rund um den Erdbeerkopf / Feuersteinklippen 2
Von Schierke durchs Eckerloch zum Brocken
Wanderwege Torfhaus
Von Torfhaus auf dem Goetheweg zum Brocken
Vom Nationalparkhaus Altenau-Torfhaus entlang des Oderteichs nach Sonnenberg
Rund um das Grosse Torfhausmoor
Wanderwege Wernigerode
Vom Scharfenstein über Plessenburg nach Wernigerode
Andere Wanderwegempfehlungen im NP
Der neue Acker-Rundwanderweg
Rundwanderweg um die Eckertalsperre
Vom Scharfenstein über Eckertalsperre nach Stapelburg
Brockenrundwanderweg
Tabelle 6 Objekte des Bereichs Wandern
60
5.1.2 Gestaltung
Bei der Auswahl einer WebGIS Technologie für die interaktive Karte ist im Kapitel
3.4 die Entscheidung für den Einsatz des UMN MapServer gefallen. Hierbei ist
schon erwähnt worden, dass mit der interaktiven Karte hauptsächlich die
Zielgruppen (künftige) Nationalparkbesucher, Interessierte und Internetsurfer
allgemein angesprochen werden sollten. Es wurde auch erklärt, dass diese
Gruppen in der Regel keine Rohdaten zur weiteren Bearbeitung suchen und keine
komplexen Analysen durchführen möchten. Sie brauchen stattdessen
Unterstützung zur Reisevorbereitung oder sind einfach neugierig auf das
Nationalparkgebiet. Der Einsatz einer interaktiven Karte, welche die Möglichkeit
bietet nach ausgewählten Parametern eine thematische Karte selbst zu gestalten,
ist hierbei ein gern gesehener Beitrag. Sie soll nützliche Informationen liefern und
mit verschiedenen Navigationsfunktionen ausgestattet sein. Die Gestaltung soll
verständlich und übersichtlich sein, damit jeder Interessierte mit der Anwendung
umgehen kann. Folgende Funktionen sollen unterstützt werden (Tabelle 7):
Räumliche Interaktionsmöglichkeiten
Übersichtskarte Anzeigen, aktuellen Ausschnitt zeigen, Kartenausschnitt verschieben
Zoom in Reinzoomen
Zoom out Rauszoomen
Pan Verschieben
Full view Darstellung des Gesamtbildes
Aktualisieren Neu laden des Kartenbildes
Inhalt betreffende Interaktionsmöglichkeiten
Ebeneneinschaltung Anzeige einer Informationsebene
Ebenenausschaltung Ausblenden einer Informationsebene
Abfrage Abfrage von Kartenobjekten
Andere Funktionen bzw. Elemente
Hilfe Hilfe zur Benutzung der Karte Maßstabszahl und Maßstabsleiste
Anzeige des aktuellen Maßstabs
Nebenbei sollte die Anwendung bzw. die Karte selbst einen passenden Namen
bekommen. Aus mehreren Vorschlägen wurde die Abkürzung `InNak Harz`
ausgewählt, die soviel wie `Interaktive Nationalparkkarte Harz` bedeutet.
Tabelle 7 Erwünschte Funktionen der interaktiven Karte
61
5.2 Technische Umsetzung des Prototyps
Nach der Vorstellung des Konzeptes und der Funktionsweise des UMN
MapServer soll dieser Teil der Arbeit die Entwicklung der interaktiven
Prototypkarte aufzeichnen. Zuerst wird auf die Komponenten der verwendeten
Software und auf die Ausgangsmaterialien eingegangen. Danach werden die
Etappen der Kartengestaltung, der Erstellung von der Mapfile und von Templates
beschrieben.
5.2.1 Installation und Konfiguration verwendeter Software
Um eine funktionierende MapServer-Anwendung unter Linux oder Windows für
das Projekt aufzubauen wurden mehrere Softwares benötigt. Diese Programme
müssen nach der Installation in einer Systemarchitektur zusammenarbeiten
können. Das erfordert eine dementsprechende Konfiguration. Um die MapServer
Anwendung als CGI Technologie einzusetzen wurden folgende Softwares
benötigt:
- Apache Webserver 2.0.39
- UMN MapServer 3.6.4
- Die Browser Microsoft Internet Explorer 6.0 und Netscape Navigator 6.2 mit
integriertem Javascript
Zuerst wurde auf dem Einzelrechner mit dem Betriebssystem Windows XP der
Firma Microsoft der Webserver Apache installiert. Da Apache nicht in seiner
gewohnten Umgebung also in einem Netzwerk arbeitet, sondern auf einem
Einzelplatzrechner, wurde hier ein Internet nur simuliert. Das reicht aber aus, um
die MapServer Anwendung testen zu können. Der Apache Webserver ist eine
Entwicklung der Apache Software Foundation. Dieser Webserver ist eine stabile,
leistungsfähige und flexible OpenSource Software, welche unter Windows, Linux,
Unix und noch vielen anderen Systeme lauffähig ist. Wegen dieser breiten
Einsetzbarkeit und seiner oben genannten Eigenschaften ist er nach
Herstellerangaben mit rund 65% Marktanteil der meistgenutzte Webserver der
Welt.
Danach wurde der UMN MapServer installiert. Dieser soll als CGI arbeiten, und
wird über die CGI Schnittstelle ausgeführt. Für Apache bedeutet dies, dass er mit
dem MapServer über die CGI Schnittstelle kommunizieren wird. Diese
62
Kommunikation wird standardmäßig durch das Apache-Modul MOD_CGI
ermöglicht. In diesem werden entweder Dateiendungen bestimmt, welche CGI-
Programme identifizieren, oder Verzeichnisse genannt, in denen alle Dateien wie
CGI-Programme behandelt werden sollen. Aus Sicherheitsgründen entscheidet
man sich meistens für die zweite Lösung. Dementsprechend wurde die
Anwendungsdatei `mapserv.exe` ins Apache Verzeichnis `cgi-bin` kopiert. In
diesem sind CGI -Programme erlaubt (vgl. SEIDLER, 2002).
Die Browser Microsoft Internet Explorer 6.0 und Netscape Navigator 6.2 waren
bereits auf dem Rechner installiert, somit konnte man gleich die Existenz des
einsatzbereiten UMN MapServer prüfen. Die Meldung bestätigt die erfolgreiche
Installation und Einsatzbereitschaft des MapServer (Abbildung 25):
Abbildung 25 Bestätigung über die Existenz vom MapServer
5.2.2 Ausgangsmaterialien
Für die Erstellung der interaktiven Karte wurden verschiedene Materialien
benötigt. Vor allem Karten waren von grundlegender Bedeutung aber auch
andersartige Informationen über die Nationalparks und zum Thema `Verkehr`
müssten beschaffen werden. Ein großer Teil der Materialien lag analog in
Papierform vor. Tabelle 8 listet die Ausgangsmaterialien auf:
Karten Form Quelle bzw. Erhalten von Wandern im Ostharz. 1:50000. Hrsg.: Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt. 1. Auflage 2003
Analog, Papier + als Scan digital
Erworben im Buchhandel
Wandern im Westharz. 1:50000. Hrsg.: Landesvermessung und Geoinformation Niedersachsen, 12. Auflage 2003
Analog, Papier + als Scan digital
Erworben im Buchhandel
Nationalparks Harz und Hochharz. Wege zum Brocken. Grosse Wanderkarte. 1:35000. Verlag Dr. Andreas Barthel, Borsdorf
Analog, Papier Erworben im Buchhandel
Naturpark Harz. Blatt 1. 1:50000. Wander- und Freizeitkarte. GeoMap Medienagentur GmbH, Stuttgart
Analog, Papier Erworben im Buchhandel
63
Oberharz. Rad- und Wanderkarte. 1:50000. Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft mbH, Nordhausen. 2004 März
Analog, Papier Erworben im Buchhandel
Gewässernetz Harz. Erstellt von der Firma Dr. Michael GEOMATICS, Wernigerode
Digital, als ArcView SHP-Datei
Erhalten per E-Mail von der Fa. Dr. Michael GEOMATICS, Wernigerode
Orte Harz. Erstellt von der Firma Dr. Michael GEOMATICS, Wernigerode
Digital, als ArcView SHP-Datei
Erhalten per E-Mail von der Fa. Dr. Michael GEOMATICS, Wernigerode
Straßen und Wege Harz. Erstellt von der Firma Dr. Michael GEOMATICS, Wernigerode
Digital, als ArcView SHP-Datei
Erhalten per E-Mail von der Fa. Dr. Michael GEOMATICS, Wernigerode
Wanderwege im Nationalpark Harz. Erstellt vom Nationalpark Harz
Digital, als ArcView SHP-Datei
Erhalten per E-Mail vom Nationalpark Harz
Informationen zu den Nationalparks Gesetz über den Nationalpark Hochharz des Landes Sachsen-Anhalt (NlpG LSA S. 304) vom 6. Juli 2001
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Gesetz über den Nationalpark Hochharz vom 15. Juli 1999 (Nds. GVBl. S. 164 VORIS 28100 04) geändert durch Gesetz vom 25. Juli 2001 (Nds. GVBl. S. 554).
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-harz.de
Nationalparkplan Harz, 2000. Hrsg.: Nationalpark Harz.
Digital, als Word-Datei
http://www.nationalpark-harz.de
Wegeplan Nationalpark Harz 2002. Kurzfassung.
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-harz.de
Leistungsbericht 2000. Das zehnte Jahr. Nationalpark Hochharz. Hrsg.: Nationalpark Hochharz, 2000
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Entdeckerkarte 2003. Hrsg.: Nationalpark Hochharz, 2003
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Webseiten der Nationalparks Harz und Hochharz
Digital, hauptsächlich HTML
http://www.nationalpark-harz.de, http://www.nationalpark-hochharz.de
Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus in den Nationalparks Hochharz und Harz. Protokolle der Foren
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Infomaterial für Wanderer Rundwanderweg Warme Bode. Hrsg.: Nationalpark Harz
Analog, Papier Erhalten im Nationalpark Harz
Auf dem Goetheweg zum Brocken. Hrsg.: Nationalpark Harz
Analog, Papier Erhalten im Nationalpark Harz
Der neue Acker-Rundwanderweg. Nationalparkverwaltung Harz, Oderhaus. 2. Auflage 2001
Analog, Papier Erhalten im Nationalpark Harz
Rund um das Große Torfhausmoor. Hrsg.: Nationalpark Harz
Analog, Papier Erhalten im Nationalpark Harz
Neuer Rundwanderweg um die Eckertalsperre
Analog, Papier Erhalten per Post vom Nationalpark Harz
Mit Bahn und Bus zu den Luchsen an der Rabenklippe
Digital, als MS Word- Datei
Erhalten per E-Mail vom Nationalpark Harz
Wanderführer Nr. 2 Durch das Eckerloch zum Brocken. Hrsg.: Nationalpark Hochharz. 5. Auflage 2000
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
64
Wanderführer Nr. 4 Durch das Ilsetal in den Nationalpark. Hrsg.: Nationalpark Hochharz. 4. Auflage 2000
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Wanderführer Nr. 6 Wanderwege Rund um Drei Annen Hohne. Hrsg.: Nationalpark Hochharz. 1. Auflage 1998
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Wanderführer Nr. 7 Wanderwege Rund um den Erdbeerkopf. Hrsg.: Nationalpark Hochharz
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Wanderführer Nr. 8 Drei Annen Hohne Mandelholz. Hrsg.: Nationalpark Hochharz und Forstamt Elend
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Wanderführer Nr. 9 Kleine Wanderungen um Schierke. Hrsg.: Nationalpark Hochharz
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Wanderführer Nr. 10 Wanderweg rund um das Ilsetal. Hrsg.: Nationalpark Hochharz und Forstamt Ilsenburg
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Wanderführer Nr. 11 Wanderwege rund um das Ilsetal. Westerbergklippe. Hrsg.: Nationalpark Hochharz und Forstamt Ilsenburg
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Wanderführer Nr. 12 Wanderung Drei Annen Hohne – Steinerne Renne – Ottofelsen. Hrsg.: Nationalpark Hochharz und Forstamt Ilsenburg
Digital, als PDF – Datei
http://www.nationalpark-hochharz.de
Materialien zum Verkehr Harz Wanderbus Flyer Broschüre, digital
als PDF- und MS Word -Dateien
Erhalten per E-Mail vom Nationalpark Harz
Fahrtziel Natur. Nationalpark Harz. Hrsg.: Verkehrsgemeinschaft HARZ
Broschüre, analog, Papier
Erhalten im Nationalpark Harz
Diverse Fahr- und Liniennetzpläne der Verkehrsgesellschaften:
- KVG mbH Braunschweig - Regionalbus Braunschweig
GmbH RBB - Harzer Schmalspurbahnen HSB - WVB – Wernigeröder
Verkehrsbetriebe GmbH
Hauptsächlich digital, als PDF-Dateien oder als HTML-Webseiten.
http://www.kvg-braunschweig.de http://www.rbb-bus.de http://www.vsninfo.com http://www.wernigerode.de/WRPortal/Landkreis/ Wirtschaft_ Verkehr/Personennahverkehr.htm
Kartenmaterial mit Angaben zu den Bushaltestellen der KVG Braunschweig
Analog, Papier, als ergänzte Karte per Post
Erhalten per Post von der KVG Braunschweig, Geschäftsstelle Bad Harzburg
Koordinatenangaben zu den Bushaltestellen der RBB
Analog, Papier, als Tabelle per Post
Erhalten per Post von der RBB Geschäftsstelle Goslar
Karten
Nach Absprache sandte der Nationalpark Harz sein Wanderwegenetz als SHP-
Datei zu. Die Firma Dr. Michael GEOMATICS stellte Dateien mit Gewässernetz,
Orte, Straßen und Wege für das gesamte Harzgebiet zur Verfügung. Es fehlte an
einer Grundlagekarte, anhand derer die thematischen Ebenen der interaktiven
Karte erstellt werden sollten. Die Bereitstellung einer Harz - Grundkarte in digitaler
Tabelle 8 Liste der Ausgangsmaterialien für die Erstellung der interaktiven Nationalparkkarte Harz
65
Version durch die Firma GEOMATICS war anfangs zwar
Verhandlungsgegenstand, eine Zusendung kam aber nicht zu Stande. So mussten
gewöhnliche gedruckte Wanderkarten in einer Buchhandlung beschaffen und für
die Weiterbearbeitung eingescant werden. Dafür erwiesen sich zwei amtliche
Kartenwerke über den Harz im Maßstab von 1:50 000 als am besten geeignet:
„Wandern im Ostharz“, wurde vom Landesamt für Landesvermessung und
Geoinformation Sachsen-Anhalt herausgegeben und die Karte „Wandern im
Westharz“ von der Landesvermessung und Geoinformation Niedersachsen. Für
die Auswahl dieser Karten sprach einerseits ihr Maßstab und dass sie als
thematische Karten ausdrücklich für Wanderer konstruiert worden sind. Der
Maßstab 1:50 000 ist groß genug, um Koordinaten oder Streckenlängen zu
ermitteln und eignet sich damit gut zur Orientierung, ohne dabei zu sehr ins Detail
zu gehen. Zweitens sind die speziellen Eintragungen wie markierte Wanderwege,
hervorgehobene Sehenswürdigkeiten oder Angaben zu den Nationalparks im
größten Teil dieselben touristischen Informationen, die auch in die interaktive
Karte aufgenommen werden sollen.
Informationen zu den Nationalparks
Außer räumlichen Informationen in Kartenform brauchte man für die interaktive
Karte andere Angaben über die Nationalparks. Auskünfte über Schutzzweck,
Fauna und Flora, Bildungs- und Erholungsfunktion usw. konnten aus den
Nationalparkgesetzen entnommen werden oder ließen sich in den
Nationalparkplänen und Wegeplänen finden. Als sehr nützlich erwiesen sich auch
die Jahresberichte, wie die vom Nationalpark Hochharz und z.B. der
Leistungsbericht 2000 vom Nationalpark Harz. Weiterhin lieferten die Webseiten
beider Parke hilfreiche Angaben. Besonders die Protokolle der Foren des Charta-
Projekts erhielten spezielle Angaben zum Nationalparktourismus, zumal die Foren
Orte der intensiven Kooperation in der Region sind, mit dem Ziel „das touristische
Potenzial der Harzer Nationalparks noch besser zu nutzen, ohne die Natur weiter
zu belasten“ (Projekt „Europäische Charta“: Protokoll des ersten Forums, 2003)13.
13 Alle Dokumente sind in der Literaturverzeichnis aufgelistet
66
Informationsmaterial für Wanderer
Spezielle Informationen zum Thema Wandern im Harz konnten aus
Informationsblätter oder Broschüren der Nationalparks entnommen werden. Diese
werden Jahr für Jahr für die Besucher der Nationalparks erstellt und können
entweder gedruckt in den Nationalparkeinrichtungen geholt oder digital aus dem
Internet heruntergeladen werden. Die Faltblätter enthalten in der Regel
Wanderwegempfehlungen mit einer Skizze des Weges und einer Beschreibung
der Sehenswürdigkeiten entlang des Weges. Beide Nationalparks stellen von
diesen Informationsmaterialien ein breites Angebot zur Verfügung. Ergänzend
kam zusätzliches Informationsmaterial vom Nationalpark Harz per E-Mail und
Post.
Materialien zum Verkehr
Da im Konzept der interaktiven Karte die Erreichbarkeit des gemeinsamen
Nationalparkgebietes von großer Bedeutung ist, mussten Informationen auch über
die Anreise per Bahn und Bus gesammelt werden. Besonders wichtig ist die
Angabe aller Bahnhöfe und Bushaltestellen. Sie sollten unbedingt mit Namen in
die Karte eingezeichnet werden. Um die Namen herauszufinden, war es
erforderlich alle Bahn- und Buslinien zusammenzuschreiben, die das
Nationalparkgebiet anfahren bzw. durchqueren (Tabelle 9). Aus den Linienplänen
der verschiedenen Verkehrsgesellschaften der Region konnten zwar die
Haltestellennamen entnommen werden, es gab aber keine Auskunft darüber, wo
sich die Haltestellen genau befinden. Für genaue Positionsangaben wurden die
Verkehrsgesellschaften KVG mbH Braunschweig, Regionalbus Braunschweig
GmbH, RBB und WVB Wernigeröder Verkehrsbetriebe GmbH angeschrieben.
67
Linie Betreiber
257 Wernigerode – Schierke – Elend - Wernigerode WVB
258 Abschnitt Wernigerode - Elbingerode WVB
260 Abschnitt Stapelburg- Ilsenburg - Wernigerode WVB
262 Abschnitt Wernigerode - Königshütte WVB
265 Abschnitt Wernigerode - Elbingerode WVB
288 Wernigerode - Ilsenburg - Plessenburg - DAH –
Elbingerode (saisonal) WVB
451 Herzberg - Sieber KVG Braunschweig
820 Bad Harzburg - Braunlage KVG Braunschweig
840 Clausthal Z. - Altenau -St. Andreasberg RBB
850 St. Andreasberg -Braunlage KVG Braunschweig
861 Abschnitt Altenau - St. Andreasberg RBB
866 Bad Harzburg - Kästeklippen (saisonal) KVG Braunschweig
868 Hohegeiß – Braunlage KVG Braunschweig
875 Bad Harzburg -Molkenhaus -Rabenklippe- Radau Wf.-
Bad Harzburg (saisonal) KVG Braunschweig
876 Braunlage -Elend - Schierke WVB (KVG)
877 Bad Harzburg - Wernigerode WVB (KVG)
Tabelle 9 Buslinien, die das Nationalparkgebiet Harz-Hochharz anfahren bzw. dieses durchqueren
5.2.3 Aufbereitung der Ausgangsmaterialien
Die gesammelten Materialien wurden zunächst aufgearbeitet. Gemäß des
Konzepts der interaktiven Karte wurden alle Quellen nach Informationen über die
Nationalparks, Wandern und Verkehr durchgesehen. Gleichzeitig wurde das
Kartenmaterial für die Arbeit mit dem GIS Software ArcView GIS 3.2 vorbereitet.
Dafür sollten die digitale Karten vom Nationalpark Harz und die von der Firma
Geomatics miteinander verbunden werden. Dies lief nicht ohne Schwierigkeiten
ab, da sich herausstellte, dass den Karten verschiedene Koordinaten- und
Bezugssysteme zugrunde lagen (Tabelle 10).
68
Datei Koordinaten- und Bezugssystem Quelle Orte Gauß-Krüger-Koordinatensystem des 4. Meridianstreifens,
bezogen auf das Bessel-Ellipsoid Dr. Michael GEOMATICS
Stehende Gewässer
Gauß-Krüger-Koordinatensystem des 4. Meridianstreifens, bezogen auf das Bessel-Ellipsoid
Dr. Michael GEOMATICS
Fließgewässer UTM-Koordinatensystem Bezugssystem: WGS84 (World Geodetic System )
Dr. Michael GEOMATICS
Straßen und Wege
UTM-Koordinatensystem. Bezugssystem: WGS84 (World Geodetic System )
Dr. Michael GEOMATICS
Wanderwege Gauß-Krüger-Koordinatensystem des 3. Meridianstreifens, bezogen auf das Bessel-Ellipsoid
Nationalpark Harz
Tabelle 10 Die Daten aus verschiedenen Quellen mit unterschiedlichen Projektionen
Das Wegenetz vom Nationalpark Harz sowie die stehenden Gewässer und die
Orte von GEOMATICS lagen zwar in Gauß-Krüger-Koordinatensystem aber in
unterschiedlichen Meridianstreifen vor. Weil Gitternetzlinien jedes
Meridianstreifens auf eigenständiger Konstruktion beruhen, passen Gitter
benachbarter Streifen nicht zusammen. Hinzu kamen die Straßen und Wege im
UTM-Koordinatensystem (Abbildungen 26a und 26b). Um mit den Karten in einem
gemeinsamen View14 arbeiten zu können, mussten die Karten im gleichen System
vorliegen. Man musste sich für ein Koordinatensystem entscheiden.
Abbildung 26 a: Gauß-Krüger-Koordinaten: Bezugsellipsoid Bessel b: UTM Koordinaten im System
ETRS 89, Bezugsellipsoid GRS80. Quelle: http://www.killetsoft.de/transdpr.htm
14 Views sind eine Art Arbeitsplatz in ArcView. Sie stellen eine Sicht auf miteinander kombinierbare geographische Daten dar. In den Views werden diese nicht nur angezeigt, sondern auch das Editieren, Abfragen und Analysieren erfolgen hier.
69
In Deutschland werden zurzeit noch beide Koordinatensysteme verwendet. In den
1990er Jahren entschied sich die Mehrzahl der europäischen Vermessungs-
verwaltungen für das Koordinatensystem UTM (und das Bezugssystem ETRS89).
Seitdem nimmt die Verwendung von UTM zu. Von dieser Entscheidung profitieren
auch die mittlerweile gebräuchlichen GPS Navigationssysteme. Diese arbeiten in
der Regel mit dem Bezugssystem WGS84 (World Geodetic System), welches nur
geringfügig vom ETRS89 abweicht. So können GPS-Daten mit sehr geringen
Abweichungen in dem UTM-System unmittelbar verwendet werden (vgl.
TRANSDAT). Wegen dieser Argumente wurde das UTM-Koordinatensystem als
Zielprojektion ausgewählt. Die Koordinatentransformation wurde in ArcView mit
Hilfe der Erweiterung `Projection Utility` durchgeführt. Mit dieser konnten die
Dateien verschiedener Projektionen in das UTM-Koordinatensystem umgerechnet
werden, wobei die interne Datenstruktur erhalten blieb.
Auch die Karten ‚Wandern im Ostharz’ und ‚Wandern im Westharz` mussten
aufbereitet werden. Sie sollten bei der Erzeugung neuer Informationsebenen
(Layer) im View als Digitalisiergrundlage verwendet werden. Dafür wurden sie
zuerst eingescant, danach mit den Software IrfanView 3.7 und Paint Shop Pro
7.04 zurechtgeschnitten, verbunden und als eine Datei in TIFF- Format
gespeichert. Um diese Bilddatei als Thema dem Kartenview zuordnen zu können,
musste diese mit Koordinaten versehen, also georeferenziert werden. Generell ist
die Georeferenzierung in ArcView nicht vorgesehen. Es ließ sich aber im Internet
eine Erweiterung namens IMAGEWARP finden, welche die Funktionalität von
ArcView in dieser Hinsicht erweiterte.
5.2.4 Erstellung der Kartenebenen mit ArcView
Nach erfolgreicher Umrechnung und Georeferenzierung konnten alle Dateien in
ArcView zusammen geöffnet und das Datenmaterial gesichtet werden. Zuerst
wurden die schon als Shape-Datei vorliegende Themen: Strassen- und Wege,
Orte sowie Wanderwege im Harz bearbeitet. Der Nationalpark Harz und auch
GEOMATICS erwähnte schon im Voraus, dass die Karten fehlerhafte Datensätze
enthielten. Alle diese mussten gefunden und korrigiert werden. Die Ortsgrenzen
und Standgewässer wurden etwas schlechter georeferenziert und so passten nicht
alle Objekte genau mit der Digitalisiergrundlage übereinander. Um diesen Fehler
70
zu beseitigen, musste mehrfach die Objektgeometrie korrigiert bzw. zum Teil
Objekte neu digitalisiert werden. Die Bereinigung des Wanderweg-Themas von
doppelt oder mehrfach erfassten Datensätzen und Digitalisierfehlern stellte sich
als sehr kompliziert und zeitintensiv aus. Weil in die geplante interaktive Karte nur
bestimmte, von den Nationalparks empfohlene Wege eingingen, wurde auf die
direkte Verwendung dieses Wegenetzes verzichtet. Die ausgewählten Wege
wurden später anhand des eingescanten amtlichen Wanderkarte-Hintergrunds
neu digitalisiert. Das Harz-Wegenetz blieb aber nicht nutzlos. Es diente dabei als
Quelle für Informationen und zum Vergleichen. Nach der Bereinigung der
Ebenen15 Orte, Strassen und Seen sollten in der nächsten Phase die neuen Layer
erstellt werden.
Die Ebene `Nationalparkgrenze’
Die Nationalparkgrenze - im Sinne des zukünftigen Nationalparks Harz - umrandet
das gemeinsame Gebiet der Nationalparks Harz und Hochharz. Dieses Areal
deckt nur ein Teilgebiet des gesamten Harzes ab. Folglich hatte die Ebene
kleinere Ausmaße als die Ebenen Straßen und Orte. Weil es in der Diplomarbeit
nur um die Visualisierung des Nationalparkgebietes und die umliegende Region
geht, erwies es sich als sinnvoll überflüssige Informationen zu entfernen. Dafür
wurde aus der Grunddatenmenge ein Viereck ausgeschnitten und als
Arbeitsgebiet definiert (Abbildung 27).
Abbildung 27 Das Arbeitsgebiet als Ausschnitt aus dem gesamten Harzgebiet
15 Nachfolgend werden auch als Informationsebenen, Themen oder Layer genannt
71
Für die Ermittlung der Grenzlinie dienten als Grundlage die Kartenwerke
`Wandern im Ostharz` und `Wandern im Westharz`.
Die Verkehrsebenen
Als erste wurden alle Informationen zum Schienenverkehr verarbeitet. Als Layer
wurden sämtliche Bahnhöfe der Deutschen Bahn eingezeichnet. Darauf folgten in
zwei Ebenen die Bahnhöfe und Linien der Harzer Schmalspurbahnen. Man kann
sich darüber streiten, für welche Strecken sich die Nationalparkbesucher
besonders interessieren, es kann aber davon ausgegangen werden, dass vor
allem die ganze Linie der `Brockenbahn` und die Harzquerbahn-Strecke
`Wernigerode - Drei Annen Hohne` genutzt wird. Jedoch wurde die Harzquerbahn-
Strecke bis zum Bahnhof Benneckenstein Teil der Karte. Zeitgleich begann das
Zusammentragen aller Parkplätze anhand der verschiedenen Wanderkarten. Nur
solche Parkmöglichkeiten wurden in die interaktive Karte übertragen, welche in
mindestens zwei Kartenwerken vermerkt waren. Damit kann gewährleistet
werden, dass die Parkplätze tatsächlich existieren und zwar auf dem
angegebenen Ort.
Mitte bis Ende August kamen die Antworten von den Verkehrsunternehmen an.
Die RBB Braunschweig stellte freundlicherweise die Koordinatenangaben der
Bushaltestellen zur Verfügung. Die Bad Harzburger Geschäftsstelle der KVG
Braunschweig bat um eine Karte, in welche die Bushaltestellen von ihnen
eingezeichnet werden können. Das zugesandte Exemplar der Karte ‚Nationalparks
Harz und Hochharz’ kam mit viel Informationsmaterial und eingetragenen
Haltestellensymbolen zurück, aber leider ohne die gewünschten Namen. Von der
WVB GmbH kam gar keine Antwort. So musste der Großteil der Standorte aus
Linienplänen und Wanderkarten so gut wie möglich ermittelt werden. Wie bei den
Parkplätzen wurden nur die Haltestellen aufgenommen, die mindestens in zwei
Kartenwerke vorkommen. Name und Position einige Haltestellen wurde während
einer Fahrt mit dem PKW kontrolliert.
Die Ebenen für Nationalparkeinrichtungen
Für den Themenbereich `Nationalparkeinrichtungen wurde eine gleichnamige
Ebene und zwei weitere Layer `Tierbeobachtung` und `Waldgaststätten` erstellt.
Unter `Nationalparkeinrichtungen` werden alle Informationsstellen mit und ohne
72
Personal, die Rangerstationen sowie die Verwaltungsgebäuden in Wernigerode
und Sankt Andreasberg angezeigt.
Die Wanderwege - Ebenen
Die Darstellung der insgesamt 31 Wege, die von den Nationalparks ausgewählt
wurden, wäre in einer Ebene zu unübersichtlich gewesen. Daher musste eine
Aufteilung im Sinne des Betrachters unternommen werden. Dafür boten sich zwei
Darstellungsmöglichkeiten an: entweder möchte der Betrachter alle Rund- oder
Zielwege im gesamten Park gleichzeitig sehen oder er interessiert sich für
Wandermöglichkeiten um bestimmte Orte. Der Versuch zwei Layer jeweils mit
Rund- und Zielwanderwegen zu erzeugen, musste nach kurzer Zeit abgebrochen
werden. Trotz der Trennung in Rund- und Zielwege gab es immer noch zu viele
Wege, die man nicht anzeigen konnte ohne Gefahr zu laufen, als Ergebnis eine
chaotische Karte zu präsentieren. So wurden Wanderwege in einzelnen Ebenen in
Verbindung mit den Orten digitalisiert, um die sie verlaufen. Diese
Darstellungsweise führt insgesamt zu einem klareren Bild.
Während des Digitalisierens der Wanderwege musste das Problem der
unterschiedlichen Geometrietypen gelöst werden. Wanderwege sind zwar Linien,
manche Rundwege könnten aber auch als Polygone verstanden werden, da sie
zum selben Punkt zurückkehrende geschlossene Geometrien sind. Leider kann in
ArcView ein Thema nur Objekte gleichen Geometrietyps enthalten. Das führt zu
Schwierigkeiten wenn ein Wanderweg eine Art Linienzug und Polygon zusammen
darstellt. Ein Beispiel dafür ist der Weg `a` um Drei Annen Hohne (Abbildung 28).
Der ist ein Rundweg, denn er führt wieder zum selben Ausgangspunkt zurück.
Dabei wird ein etwa 1,6 km langer Abschnitt des Weges zweimal abgelaufen,
einmal am Anfang der Wanderung und als Schlussstück. Dieser Abschnitt ist
eigentlich eine offene Linie und der Rest des Weges ein Polygon. Linien- und
Flächengeometrie können aber innerhalb eines Layers nicht zusammen
dargestellt werden. Zur Lösung wurden alle Wanderwege als Linien erfasst, damit
man keinen Polygonen mit doppelten Grenzen zeichnen muss. Dass
Rundwanderwege hierbei als Linien nicht geschlossen sind, kann erst ca. ab dem
Maßstab 1: 5 000 wahrgenommen werden. Erfahrungsgemäß wird der Betrachter
die interaktiven Karten in den Maßstäben von 1: 75 000 bis 1:50 000 anschauen
73
und kann gemäß der Einstellungen höchstens bis ca. 1: 25 000 hineinzoomen.
Daher sind die Rundwanderwege für ihn als geschlossen zu erkennen.
Abbildung 28 Wanderwege um Drei Annen Hohne - die Darstellung in einer Ebene ist schwierig
Trotz aller Mühe gibt es einzelne Layer (Schierke, Drei Annen Hohne), in denen
die Darstellung der Wege weniger gut gelang. Als Beispiel soll dafür der Ort Drei
Annen Hohne dienen, um den acht Wanderwege angezeigt werden müssen. Ihre
große Anzahl führt zu Unübersichtlichkeit. Zur Lösung wurden verschiedene
Farben verwendet, damit der Betrachter jeden einzelnen Weg komplett aus der
Karte entnehmen kann (Abbildung 28). Ein weiteres Problem war, dass fast alle
Wege denselben Start- und Zielpunkt hatten, und es gab Strecken, die mehreren
Wegen gleichzeitig angehörten. Diese Tatsache machte es notwendig diese
Abschnitte mehrfach zu digitalisieren. Diese nicht gerade elegant erscheinende
Lösungsweise ist erst in größeren Maßstäben sichtbar, was heißt, dass dem
Betrachter, der nur bis 1:25 000 in die Karte hineinzoomen kann, die Strecken als
ein einziger Abschnitt erscheinen (Abbildung 29). In einer nachfolgenden Version
der interaktiven Karte sollte darüber nachgedacht werden, wie das verbessert
werden kann. Möglicherweise könnte die Anbindung eines Datenbanksystems hier
Hilfe schaffen, wo die Objektinformationen getrennt gelagert und aufgerufen
werden können.
74
Abbildung 29 Mehrfach digitalisierte Wegeabschnitte in Maßstab 1:1 500 und 1:25 000
Ergänzung der ArcView Attributtabellen
Abschließend wurden die Attributtabellen jener Ebenen mit dem Attribut `Website`
ergänzt, wo diese Angabe das Abfrageergebnis bereichern kann. Damit die
Verlinkungen zu den Homepages auch verfolgt werden können, mussten sie als
HTML-Kode definiert werden. Ein Beispiel hierfür ist der Hyperlink der
Waldgaststätte Rabenklippe:
<a href=http://www.rabenklippe.de target="_blank">www.rabenklippe.de</a>
5.2.5 Erstellen des Mapfile mit AveiN!
Damit in ArcView erstellte Karten mit dem UMN MapServer und dem Apache
Webserver zu einer Web-Anwendung zusammengesetzt werden können, muss
der MapServer entsprechend konfiguriert werden. Das Mapfile musste erstellt
werden, das als Konfigurationsdatei des MapServers alle Angaben zur
Kartengenerierung erhält. Die Funktion und der Aufbau dieser zentralen Datei
wurde im Kapitel 4.2 schon vorgestellt. Zu Wiederholung sei hier nur gesagt, dass
mit dieser die temporären Bilddateien für Karte, Übersichtskarte, Legende und
Maßstabsleiste erzeugt werden und dass sie aus einzelnen Blöcken besteht.
Das Mapfile ist eine Textdatei und wird meistens manuell angefertigt. Wenn die
interaktive Karte viele Ebenen mit ebenso vielen Objektklassen enthält, kann die
Erstellung der Datei ziemlich aufwendig und fehleranfällig werden. Den Aufwand
des Schreibens können nur wenige Softwareentwicklungen mindern. Manche sind
eigenständige Programme, wie das Produkt MapLab des kanadischen
Unternehmens DM Solutions. MapLab ist eine im Internet-Browser laufende
75
Oberfläche, die mit menügestützter Konfiguration, Kartenvorschau die Erstellung
und Konfiguration von MapServer Webmapping-Anwendungen erleichtert. Sie ist
eine OpenSource Lösung. Andere Softwares wurden extra für ArcView entwickelt
und in Form von Erweiterungen (Extensions) in diese integriert. Die Extension
namens `MapServer ArcView Utility` von Ross Searle16 ist in der Lage, aus
ArcView 3.x Daten das Mapfile oder aber ein komplettes UMN MapServer Projekt
mit HTML-Seiten zu erstellen. Auch eine Übersichtskarte kann angefertigt werden.
`Quantum GIS` (QGIS) der Firma QTeam17 bietet nur die Möglichkeit das Mapfile
mit wenigen grundlegenden Informationen zu erstellen. Man muss das HTML-
Template für die Visualisierung im Browser selber anfertigen. Ein Nachteil der
Software ist, dass sie keinerlei Unterstützung von Projektionen anbietet. Vorteilhaft
erweist sich demgegenüber die saubere Struktur des Mapfile mit vielen
Kommentaren, was bei einer weiteren Bearbeitung und Erweiterung hilfreich ist.
Auch die Firma Terrestris aus Deutschland brachte eine UMN MapServer
Erweiterung für ArcView GIS 3.x. auf den Markt. Diese freie Erweiterung heißt
`Avein!` (ArcView einfach ins Netz!)18. Mit dieser können alle nötigen Dateien
erstellt werden, um eine Webmapping-Anwendung mit dem UMN MapServer im
Internet zu präsentieren. Das heisst, dass AveiN! nicht nur das Mapfile für den
MapServer erstellen kann, sondern auch einen HTML-Template (vgl. Schüngel,
2004; MAY et al., 2004; Praxishandbuch, 2004; UMN Buchvorstellung).
Weil AveiN! eine sehr umfassende Erweiterung ist und von allen genannten
Softwareentwicklungen die größte Palette von Konfigurationsmöglichkeiten
anbietet, wurde sie bei der Erstellung des Mapfile der interaktiven
Nationalparkkarte eingesetzt.
Die Erweiterung wird in ArcView installiert. Die Hauptaufgabe der Erweiterung ist
das Schreiben von Mapfile, es können aber auch ein Web Map Service sowie ein
Mapfile mit einem HTML-Client zusammen erstellt werden. Die Anwendung wird
über das Menü `Map Server` `Erstelle MS Projekt` oder über den Menübutton
gestartet. Eine Art „Wizard“ oder Assistent mit Dialogfenstern wird aufgerufen.
Dieser begleitet alle Schritte der Konfiguration.
16 Erhältlich unter http://mapserver.gis.umn.edu/contributed.html 17 Erhältlich unter http://qgis.sourceforge.net/ 18 Erhältlich unter http://www.avein.de/
76
Als Erstes wird nach allgemeinen Angaben zum Layout und Verhalten der
erstellenden Anwendung gefragt. Diese Angaben werden in einer externen Datei
mit der Endung `*.set` gespeichert und stehen jedem neuen Projekt zur
Verfügung. Daher wird der Nutzer aufgefordert eine aus diesen auszuwählen oder
einen Namen für eine neue Settings-Datei zu vergeben. Daraufhin öffnet sich ein
zweiteiliges Fenster, wo die oben genannten allgemeinen Angaben gemacht
werden können. Im Fensterteil `Generell` betreffen die Angaben einerseits die
`Defaults`. Diese sind die Pfadangaben zu den Dateien des ArcView Projektes
und der Speicherort der temporär erzeugten Bilder (Abbildung 30). Anderseits
werden hier die Kartenbildgröße, der Name des Mapfiles und die Einstellungen für
die Referenzkarte festgelegt. Auch hier muss entschieden werden ob nur eine
einzige Map-Datei oder ein Mapfile mit Client erstellt werden soll. Alternativ kann
man sich auch für einen WMS-konformen MapService entscheiden (Abbildung
31). Für die Gestaltung der Benutzeroberfläche bietet AveiN! standardmäßig drei
verschiedenen Formen an: das einfache Client `Easy` ohne jegliche Java oder
JavaScript Erweiterung, das Client `Rosa`, welches mit dem JavaApplet "Rosa"
von der Firma DM Solutions arbeitet, und ein Client mit JavaScript Funktionen
`JavaScript enhanced`. Letzteres erlaubt unter anderen das Aufziehen einer
Zoomboxes. Im zweiten Fensterteil namens `Maßstabsleiste` wird mit Angaben zu
Stil, Einheiten, Größe, Farbe und Position das Erscheinungsbild der
Maßstabsleiste definiert (Abbildung 32). Die Definition der Grundeinstellungen
entspricht praktisch dem Schreiben der ersten Mapfile-Blöcke Header, Web,
Reference, Legend und Scalebar.
Als nächstes wir der Block Layer erstellt also die Ebenen der interaktiven Karte
konfiguriert. Dafür übernimmt AveiN! alle Themen aus dem View und zwar in der
Reihenfolge, in der sie auch im View geordnet sind. Vektorthemen werden
inklusive Klassifizierung übertragen, Rasterbilder als Tiff-Dateien. In ihrer jetzigen
Form enthält die Nationalparkkarte kein Rasterthema. Die Grundkarte wird nicht
als Hintergrundbild übernommen. Somit werden nur Vektordaten als Layer
definiert und für jedes einzelne die Eigenschaften in dem Dialogfenster
`Themenabfrage` erklärt (Abbildung 33). Diese besteht aus den Teilen Thema,
Beschriftung, Abfragen und Projektion.
77
Abbildung 30 Dialogfenster für die `Defaulteinstellungen
Abbildung 31 Dialogfenster für allgemeine Einstellungen. Fensterteil `Generell`
Abbildung 32 Dialogfenster für allgemeine Einstellungen. Fensterteil `Maßstabsleiste`
78
Abbildung 33 Themenabfrage: generelle
Themeneinstellungen
Abbildung 34 Themenabfrage: Beschriftung
Abbildung 35 Themenabfragefenster:
Abfragen
Abbildung 36 Symbolpalette für Punktlayer
79
Die Optionen und Einstellungen für Punkt-, Linien- und Flächenthemen sind
eigentlich gleich, außer dass für Flächenthemen die Option `Transparenz
einstellen` zusätzlich zur Verfügung steht. Unter Beschriftung kann man durch die
Auswahl eines Attributes aus der Attributtabelle das Thema beschriften (Abbildung
34). Schriftart, Schriftgröße, Schattierung und Position können eingestellt werden.
Bei der Themenabfrage besteht die Möglichkeit Attribute zu selektieren deren
Angaben - im Falle eines Mausklicks auf ein bestimmtes Objekt- als
Abfrageergebnis geliefert werden (Abbildung 35). Der vierte Fensterteil `
Projektion` spielt nur dann eine Rolle, falls das Bezugssystem des Layers von
dem des Projektes abweicht. Dann muss man dies für eine korrekte Anzeige bei
Projektion angeben19. Für jede Ebene, also für jede Shape-Datei werden die oben
beschriebenen Themenabfragefenster angezeigt. Anschließend bietet AveiN! für
Linien- und Punktlayer Symbolpaletten zur Auswahl an, da sich der UMN
MapServer aus einem anderen Symbolsatz bedient als ArcView (Abbildung 36).
Nach diesem Schritt sind alle grundlegenden Informationen angegeben worden
und die Erstellung der Map-Datei im Hintergrund ist abgeschlossen. Die UMN
MapServer- Anwendung kann in einem Browser gestartet werden.
Bezüglich der Arbeit mit AveiN! kann man sagen, dass diese ArcView Extension
bei der Erstellung einer MapServer- Anwendung überaus nützlich ist. Es werden
sehr viele Konfigurationsmöglichkeiten angeboten, wodurch das Aussehen und die
Verhaltensweise der interaktiven Karte zu beeinflussen sind. Die Dialogfenster des
Assistenten sind übersichtlich und benutzerfreundlich gestaltet. Zu kritisieren sei
nur die Eigenschaft, dass es zwischen den einzelnen Schritten keine Möglichkeit
gibt zurückzuspringen. Falls eine falsche Angabe gemacht wurde, kann man den
Fehler nicht korrigieren. Weil immer alle Schritte durchlaufen werden, muss man
sich für eine Änderung wieder durch alle Dialogfenster durcharbeiten.
Mit AveiN! wurde ein gut konfiguriertes Mapfile erstellt (siehe Anhang 1). Die
Anwendung wurde mit diesem im Browser getestet und lief ohne Probleme. Um
19 Wenn man an die Umrechnung der Karten der Firma Geomatics und die des Nationalparks in das gleiche Koordinaten- und Bezugssystem zurückdenkt, könnte man meinen, dass diese nicht nötig gewesen wäre, weil der UMN MapServer auch mit verschiedenen Projektionen innerhalb eines Projekts umgehen kann. Das ist zwar richtig, für die Arbeit innerhalb eines View von ArcView war aber die Koordinatentransformation unerlässlich.
80
kleinere Schönheitsfehler in der Gestaltung zu korrigieren, wurden im Mapfile
einige Änderungen unternommen.
5.2.6 Änderungen im Mapfile
AveiN! bietet die Möglichkeit an, einzelne Themen über einem Maximalmaßstab
bzw. unter einem Minimalmaßstab nicht anzuzeigen. Das hat durchaus Vorteile,
wenn man die Kartendarstellung einschränken möchte. Eine Einschränkung ist
dann sinnvoll, wenn die angezeigte Karte ab einem bestimmten Maßstab keine
neuen Informationen mehr erhält, die durch ein Hineinzoomen besser sichtbar
gemacht werden. In der Regel möchte der Betrachter kein extrem vergrößertes
Symbol vor weißem Hintergrund sehen sondern mehrere Kartenobjekte in ihrem
Zusammenhang. Zusätzlich muss man im Auge behalten, dass Internetsurfer,
besonders welche, die ein Modem verwenden, keine kostbare Zeit mit sinnlosen
Vergrößerungen oder Verkleinerungen verschwenden wollen. Wenn bei jeder
Kartenebene der Minimal- bzw. Maximalmaßstab der gleiche ist, dann lässt sich
dieser auch zentral festlegen. Folglich wurde im Web-Block der Map-Datei
folgendes eingefügt:
MINSCALE 25000 MAXSCALE 195000
Maxscale steht für den kleinsten Maßstab, den der Betrachter sehen kann. Der ist
praktisch gleich mit der größten Ausdehnung der Karte (full view).
Als Zweites fiel auf, dass einige Symbole bei der automatischen Erstellung zu
klein geraten sind. Diese waren: die Bushaltestellen, die
Nationalparkeinrichtungen, die Tierbeobachtung und die Waldgaststätten. Es war
schwierig, sie für eine Anfrage mit der Maus anzuklicken, daher mussten sie
vergrößert werden. Die Größenangaben für die Symbole wurden im jeweiligen
Layer-Block bei den Class-Anweisungen wie folgend festgesetzt:
NAME 'Bushaltestellen' SIZE 11
NAME 'Nationalparkeinrichtungen' SIZE 12 NAME 'Tierbeobachtung' SIZE 13 NAME 'Waldgaststaetten' SIZE 13
81
Weiterhin wurde der Status der Ebene `Orte` und Nationalparkgrenze auf
`DEFAULT` gesetzt. Mit DEFAULT lässt sich die Anzeige beider Ebenen
erzwingen. Sie werden somit als Hintergrund auf jeden Fall dargestellt,
unabhängig davon ob der Benutzer sie anfordert hat. Orte und die
Nationalparkgrenze sind so immer sichtbar und können nicht von außen
abgeschaltet werden.
STATUS DEFAULT Alle Änderungen wurden im Mapfile-Kode markiert und können aus dem Anhang 1
entnommen werden.
5.2.7 Gestaltung der HTML-Benutzeroberfläche
Mit der Erweiterung AveiN! kann ein Handbuch samt CD zur Erstellung einer
eigenen MapServer Anwendung von der Firma terrestris erworben werden.
Mitgeliefert werden auch drei verschiedene HTML-Clients, auf die man bei der
Gestaltung der Benutzeroberfläche zurückgreifen kann. Diese Möglichkeit wurde
im Rahmen der Diplomarbeit aus Zeitgründen auch in Anspruch genommen.
Hierbei wurde dennoch der mitgelieferte Client `JavaScript enhanced` nicht eins
zu eins übernommen, sondern dessen Layout für die Nationalparkkarte
überarbeitet (Abbildungen 37 und 38).
Abbildung 37 Der mitgelieferte Client `JavaScript enhanced`
82
Abbildung 38 Überarbeiteter Client für die InNak Harz
5.2.8 Testen der Anwendung
`Die Probe des Puddings ist das Essen`, sagt ein altes Sprichwort. So wurde nach
der Fertigstellung der Map-Datei und den HTML-Templates auch die interaktive
Nationalparkkarte Harz (InNak Harz) auf ihre Funktionen getestet. Als Browser
wurden die verbreiteten Internet Explorer von Microsoft und Netscape Navigator
benutzt20. Die folgenden Abbildungen sind Screenshots. Sie zeigen dasselbe, was
im Internet Explorer auf dem Bildschirm des Betrachters angezeigt wird.
20 Die Anwendung dürfte auch unter Linux-Systeme funktionieren, da die Software Apache Webserver und UMN MapServer auch hier lauffähig sind. Man braucht sie lediglich anders zu konfigurieren und einen anderen Browser zur Visualisierung.
83
Abbildung 39 Die interaktive Karte nach dem Starten der Anwendung
Nach dem Starten der MapServer-Anwendung sieht der Betrachter zuerst das
Kartenbild in seiner größten Ausdehnung, nämlich im Maßstab 1: 195 000
(Abbildung 39). Die Legende wird auf der rechten Seite angezeigt, die Leiste mit
interaktiven Knöpfe für räumliche und thematische Navigation (Abfragen,
Verschieben, Rein- und Rauszoomen, Zoomfaktor, Neu laden, Gesamtbild, Hilfe,
Produktinfo) befindet sich oben in der Mitte. Die kleine Übersichtkarte wird in der
linken Ecke oben eingefügt. Sie ist jetzt noch nicht von Bedeutung, da der
Betrachter auch die Gesamtkarte vor sich hat. Sobald aber hineingezoomt wurde
und man im gleichen Maßstab zu einem anderen Ort springen möchte, klickt man
mit der Maus in der Übersichtskarte auf die gewünschte Stelle und dieselbe Stelle
wird in der großen (eigentlichen) Karte zentriert angezeigt. Die Ebenen `Orte` und
`Nationalparkgrenze` sind immer eingeschaltet. Auf der Oberfläche befinden sich
noch die Maßstabsleiste und die Maßstabszahl, sowie einige Angaben zum
Produkt selbst.
84
Alle Informationen zur Benutzung der interaktiven Karte sind mit dem Anklicken
des Hilfebuttons abrufbar (Abbildung 40). Diese Informationen erläutern die
Benutzung der Anwendung, so kann diese auch von einer Person betrachtet
werden, die noch keine Erfahrung mit interaktiven Karten im Web gemacht hat.
Der gesamte Inhalt des Hilfefensters wird durch das Herunterziehen des
Scrollbalken auf der rechten Seite sichtbar.
Abbildung 40 Die Hilfe mit Informationen zur Benutzung der Karte Wir nehmen an, dass der Betrachter eine Reise mit der Bahn in den Nationalpark
organisieren möchte. Hierfür schaltet er zuerst die Ebene mit den DB-Bahnhöfen
ein. Danach wird er wahrscheinlich einen Ort aus der Karte auswählen, wo er mit
der Bahn ankommen kann und welcher interessant genug für ihn erscheint. Um zu
sehen, wo sich eine Wanderung mit anderen interessanten Angeboten verbinden
lässt, könnte er die Ebenen `Tierbobachtung`, `Nationalparkeinrichtungen`,
`Waldgaststätten`, und die `Schmalspurbahnlinien` mit Bahnhöfen zuschalten.
Abbildung 41 zeigt das Kartenbild, welches auf diese Anfrage geliefert wird.
85
Abbildung 41 Anzeige der Kartenebenen `Orte`, `Nationalparkgrenze`, `Tierbobachtung`, `Nationalparkeinrichtungen`, `Waldgaststätten`, und Schmalspurbahnlinien mit Bahnhöfen
Wenn er sich anhand der neuen Informationen z. B. für Bad Harzburg entscheidet,
wird er wahrscheinlich in die Karte hineinzoomen, um detaillierte Angaben
entnehmen zu können. Er kann das Thema `Wandern um Bad Harzburg`
einschalten, um mehr über Wandermöglichkeiten um den Ort zu erfahren
(Abbildung 42). Falls ihm die Entfernungen zu groß erscheinen, so wird er gerne
während seines Ausflugs auch öffentliche Verkehrsmitteln, wie hier den Bus in
Anspruch nehmen. Die Ebene `Bushaltestellen` zeigt alle Haltestellen an, wobei
jede einzelne nach Liniennummer, Betreiber usw. abgefragt werden kann
(Abbildung 43). Die Abfragefunktion steht für jedes Objekt - außer denen der
Ebenen `Parkplätze` und `Nationalparkgrenze` - durch Mausklick zur Verfügung.
Das jeweilige Abfrageergebnis wird in einem neuen Fenster präsentiert (Abbildung
44). Falls der Besuch im Nationalpark mit PKW geplant ist, wird die Anzeige aller
Parkplätze bei der Planung hilfreich sein.
86
Abbildung 42 Vergrößerter Ausschnitt um Bad Harzburg mit den aktiven Ebenen Orte, Nationalparkgrenze, Seen, Strassen, Tierbobachtung, Nationalparkeinrichtungen, Waldgaststätten,
Bushaltestellen und Wandern um Bad Harzburg
Abbildung43 Abfrageergebnis Wanderweg
Nr. 1
Abbildung 44 Abfrageergebnis Bushaltestelle
`Rabenklippe`
87
Mehrere Tests der Anwendung wurden mit verschiedenen Personen mit
allgemeinem Interesse219an den Nationalpark durchgeführt. Diese haben gezeigt,
dass die Testpersonen mit der interaktiven Karte gut zu Recht kamen und die
Bedienung selbst für Unerfahrene schnell erlernbar ist. Die vorhandenen
Informationsebenen wurden als sehr hilfreich empfunden. Viele wussten gar nicht
über die Existenz der Schaugehege bzw. Waldgaststätten, somit wurden diese
und auch die genaue Position der Nationalparkeinrichtungen mit Interesse
aufgenommen. Die Darstellung von Wanderwegen um die Orte herum erwies sich
als gute Lösung, allerdings wurde mehrmals eine Ebene mit Wandermöglichkeiten
speziell um den Brocken gewünscht. Einige hätten die Symbole in den
vergrößerten Ausschnitten etwas größer gewünscht, ein maßstabsabhängiges
Skalieren der Zeichen konnte aber leider nicht eingestellt werden.
Geographen oder andere Personen die gut über die Nationalparks Harz und
Hochharz informiert sind22, fanden die interaktive Karte auch sehr hilfreich, hatten
aber einige Mängel an dieser angemerkt:10
• Bei Zielwegen sollte generell ein Rückweg angegeben werden. Viele Wanderer
möchten nicht ihre Rückroute selbst suchen oder auf dem gleichen Weg
zurückkehren. Falls ein Rückweg angegeben ist, dann muss aus der
Kilometerangabe ersichtlich sein, ob diese für die einfache Strecke oder auch
den Rückweg über die gleiche Route gilt.
• Bei jeder Route sollten alle Einkehrmöglichkeiten erwähnt sein (auch wegen
Toiletten).
• Es sollten Hinweise zur eventuellen anderen Nutzung der Wege angegeben
werden. So z.B. Mountainbike-Strecke, im Winter Loipe oder Winterwanderweg
• Die Wanderwege unter `Andere Wegempfehlungen` beginnen mitten im
Nationalpark. Es sollte immer erläutert werden, wie man zu diesen hinkommt.
Ein derartiger Hinweis ist besonders wichtig, damit Besucher nicht unerlaubt
durch den Wald zum Wanderwegeinstieg gelingen.
21 von Beruf StudentInnen, Hausfrau, Arzt, Verkäufer. 22 Mitarbeiter beider Nationalparke, GeographInnen
88
Bei all diesen Beobachtungen geht es letztendlich darum, dass die Karte mehr
Informationen zu den Objekten liefern sollte. Vor allem bei den Wanderwegen
wären ausführlichere Angaben wünschenswert. Die etwas knappen Auskünfte
sind dadurch bedingt, dass sich die Attributtabellen in ArcView für längere
Texteingaben weniger eignen. Vollständigkeit der Informationen könnte mit der
Anbindung einer Datenbank anstatt des ArcView Dateisystems erreicht werden.
Eine andere Lösung wäre HTML-Verlinkungen in die Attributtabelle einzufügen,
welche zu einer separaten Webseite mit ausführlicher Beschreibung des
jeweiligen Objektes führen.
89
6 Zusammenfassung und Bewertung
Das selbst gewählte Thema dieser Diplomarbeit war, eine www-basierte
interaktive Karte für die Nationalparke Harz und Hochharz zu entwickeln, die als
Teil des Online-Besucherinformationssystems die Besucherlenkung unterstützt.
Die Karte soll (zukünftigen) Nationalparkbesuchern bei der Planung eines
Nationalpark-Aufenthaltes behilflich sein. Durch Interaktionsmöglichkeiten soll
jeder Besucher der Nationalpark-Webseite die Möglichkeit haben, eine Karte für
seine Reise nach Wunsch individuell gestalten zu können.
Die vorliegende Arbeit lässt sich in zwei große Abschnitte gliedern. Der erste Teil23
ist theoretisch und beschäftigt sich mit folgenden Fragen: Warum sollte eine
interaktive Karte für die Nationalparke Harz und Hochharz gut sein? Was haben
die Besucher von einer derartigen Karte? Welche Technologien gibt es für die
technische Umsetzung? Welche Lösung eignet sich am besten für die
Anforderungen der Nationalparke und der Besucher?
Die Beweggründe der Entwicklung einer interaktiven Karte finden sich in dem sich
rasant verbreitenden Internet, insbesondere in dem World Wide Web. Dieses ist
eine der spannendsten Medien unserer Zeit und für Geo- und Kartographen seit
seiner Geburtstunde von großem Interesse. Das neue Medium bietet viel
versprechende Möglichkeiten für die Visualisierung kartographischer Inhalte. Von
rein statischen Rasterbildern bis zu den dynamischen, auf Anfrage erstellten
Karten mit Interaktionsmöglichkeiten, ist jede Form von Karten im Web vertreten.
Interaktive Karten bieten dem Betrachter die Möglichkeit, anhand vorhandener
Informationen den Inhalt der Karte selbst zu gestalten. Das ist ein
beachtenswerter Vorteil gegenüber statischen Kartenwerken, die nur zur
23 Kapiteln 2, 3 und 4
90
Betrachtung konzipiert wurden. Der Betrachter kann aus allen Elementen, die für
ihn wichtigen Informationen selektieren und anzeigen lassen. Statt eines
allgemeinen und häufig unübersichtlichen Kartenbildes wird somit nach
Wunschkriterien eine spezielle Karte individuell erstellt. Ein derartiges Kartenwerk
ist nicht nur bei der Orientierung hilfreich, es macht mit den
Interaktionsmöglichkeiten die Kartenbenutzung zu einem richtigen Erlebnis.
Dementsprechend sind Internetseiten mit interaktiven Karten attraktiver als andere
und werden gerne aufgesucht. Diesen Vorteil sollten die Nationalparke sich nicht
entgehen lassen. Ihr Ziel, immer mehr Menschen für die Nationalparkidee zu
begeistern, kann der Einsatz von interaktiven Karten besonders gut unterstützen.
Eine attraktive und interessant gestaltete Karte mit Interaktionsmöglichkeiten
vermittelt nicht nur räumliche bzw. touristische Informationen über den
Nationalpark, sondern sie regt auch zu einem Besuch in diesem an. Die
Besucherströme können gleichzeitig mit der gründlichen Auswahl des Inhalts
leicht kanalisiert werden. Das Interesse des Gastes wird von besonders
empfindlichen Lebensräumen abgelenkt, wo sich die Natur ungestört entfalten
kann. Stattdessen werden für die Erholung ausgewiesene Bereiche reflektiert.
Abhängig von der angewandten Technologie gibt es unterschiedliche Lösungen,
eine interaktive Karte im Web zu realisieren. Es gibt verschiedene WebGIS
Anwendungen, die mit dynamischen Inhalten umgehen können: MapServer-
Lösungen, Online-Auskunftssysteme, Online-GI Systeme oder GIS-Funktions-
Servers. Der Funktionsumfang eines MapServer reicht aus, um die Anforderungen
zu erfüllen. Zwar wäre der Einsatz eines Online-Auskunftssystems, eines Online-
GIS oder eines GIS-Funktions-Servers auch denkbar, jedoch nicht nötig. Diese
Anwendungen würden mit ihren Diensten ein Überangebot an Funktionen
anbieten, die gar nicht verlangt werden. MapServer sind nur für die Visualisierung
von Geometriedaten als Rasterbild zuständig, sie liefern Karten. Zur räumlichen
und inhaltlichen Navigation in der Karte stehen verschiedene Funktionen zur
Verfügung, wie z.B. Zoom, Verschieben, Ebenenein- und Ausschaltung. Ferner
können auch einfache Informationen über die Kartenobjekte per Mausklick
angefordert werden. Das Abfrageergebnis wird in HTML-Seiten eingefügt und im
Browser des Benutzers präsentiert.
91
Zur Entwicklung von www-basierten interaktiven Karten für das Gebiet der
zukünftigen Nationalpark Harz wurde aus verschiedenen MapServer-Lösungen
kommerzieller Hersteller bzw. freien OpenSource Produkte der UMN MapServer
ausgewählt. Der UMN MapServer ist ein umfangreiches Open Source Programm
mit Hochskalierbarkeit, absolute Stabilität, hohe Performanz und Sparsamkeit im
Umgang mit Ressourcen. Die Software arbeitet als CGI mit dem Apache
Webserver und einem Arcview-Dateisystem zusammen.
Nachdem alle Fragen um die Entwicklungsgründe und Entwicklungsmöglichkeiten
geklärt und eine geeignete Technologie für die Erstellung der Nationalparkkarte
gefunden wurde, sollte die Frage des „Wie?“ beantwortet werden. Der zweite
große Teil24 der Diplomarbeit widmet sich dieser Frage, indem er den
Erstellungsprozess der interaktiven Nationalparkkarte begleitet.
Als erster Schritt wurde das Konzept entworfen. Dafür fanden mehrere
Besprechungen mit den Nationalparken Harz und Hochharz statt. Die Firma Dr.
Michael GEOMATICS war auch in diese einbezogen, da sie gleichzeitig mit dieser
Arbeit die Erstellung einer interaktiven Karte mit MapServer-Lösung für den
Nationalpark Hochharz vorhatte. Bei den Treffen wurde eine Zusammenarbeit
zwischen der Autorin und den anderen drei Partner beschlossen. Nach dieser
Vereinbarung sollte im Rahmen der Diplomarbeit ein Prototyp entwickelt werden,
zu dem die Nationalparke und GEOMATICS die Datengrundlage liefern. Die
Testversion soll die wichtigsten Funktionen zur räumlichen und inhaltlichen
Navigation und ausgewählten Informationsebenen anbieten. Sie soll quasi eine
Machbarkeitsstudie sein, die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung zu
zeigen. Die Weiterentwicklung des Prototyps übernimmt dann GEOMATICS, die
dazu nach der Abschluss der Arbeit die komplette digitale Ausarbeitung erhält. Die
Verhandlungen dauerten von Februar bis Ende Mai 2004 an. Im Juni konnte das
Konzept mit dem Inhalt erstellt werden. Ein Monat später waren alle Daten
vorhanden, um die technische Umsetzung anfangen zu können.
Dafür musste zuerst die Gesamtarchitektur zusammengestellt, verschiedene
Softwares installiert und aufeinander abgestimmt werden. Anschließend erfolgten
24 Kapitel 5
92
die Zusammenstellung von Karteninhalten und die Erstellung der für den
MapServer erforderlichen Dateien. Dafür muss der MapServer durch die
Erstellung der Konfigurationsdatei Mapfile konfiguriert werden. Um diese
zeitaufwendige und fehleranfällige Aufgabe zu erleichtern, wurde AveiN!, eine
Erweiterung für ArcView von der Firma terrestris, zu Hilfe genommen. AveiN! ist
eine sehr umfassende Erweiterung und bietet eine große Palette von
Konfigurationsmöglichkeiten an. Mit dieser konnten alle nötigen Dateien erstellt
werden, um in ArcView erstellte Karten mit dem UMN MapServer und dem
Apache Webserver zu einer Web-Anwendung zusammenzusetzen. In das erstellte
Mapfile wurden einige zusätzliche Anweisungen in Bezug auf das Aussehen und
Verhalten der Karte eingefügt und aus den mitgelieferten HTML-Templates eine
neue Benutzeroberfläche ausgearbeitet.
Der Prototyp InNak Harz (Interaktive Nationalparkkarte Harz) wurde bis Oktober
erstellt. Um die Anwendung auf ihre Funktionen zu prüfen, wurden mehrere Tests
durchgeführt. Diese haben gezeigt, dass die Testpersonen mit der Bedienung
interaktiver Karte gut zu Recht kamen. Die Navigation in der Karte war selbst für
Unerfahrene kein Problem. Die angebotenen Informationsebenen wurden als sehr
hilfreich empfunden. Die Verkehrsebenen wurden von Personen besonders
begrüßt, die für ihre Reise in den Nationalpark den ÖPNV gegenüber PKW
vorziehen. Die Darstellung von Wanderwegen um die einzelnen Orte herum
erwies sich als gute Lösung. Es wurde aber eine zusätzliche Ebene mit
Wandermöglichkeiten speziell um den Brocken gewünscht. Ältere Personen oder
Menschen mit Sehschwäche hätten die Symbole in den vergrößerten Ausschnitten
etwas größer gewünscht. Leider konnte ein maßstabsabhängiges Skalieren der
Zeichen nicht eingestellt werden. Speziell zu den Wanderwegthemen wurde
angemerkt, dass bei Zielwegen generell ein Rückweg angegeben werden sollte.
Auch Angaben zur eventuellen anderen Nutzung der Wege (z.B. Mountainbike-
Strecke, im Winter Loipe oder Winterwanderweg) wären wünschenswert. Der
Wunsch Wanderwege, die mitten im Nationalpark beginnen, eine kurze Erklärung
beizufügen, wie man zu diesen hinkommt, ist bereits erfüllt worden. Ein derartiger
Hinweis ist besonders wichtig, damit Besucher nicht unerlaubt durch den Wald
zum Wanderwegeinstieg gelangen.
93
Zusammenfassend kann man sagen, dass die meisten Testpersonen gerne mehr
Informationen zu den Objekten gehabt hätten. Vor allem bei den Wanderwegen
wären ausführlichere Angaben nützlich. Dass zurzeit nur etwas knappe Auskünfte
der Karte zu entnehmen sind, ist dadurch bedingt, dass sich die Attributtabellen in
ArcView für längere Texteingaben weniger eignen. Eine Lösung des Problems ist
HTML-Verlinkungen in die Attributtabelle einzufügen, welche zu einer separaten
Webseite mit ausführlicher Beschreibung des jeweiligen Objektes führen. Dies
konnte bis zum Abschluss der Arbeit nur als Beispiel für bestimmte Objekte
verwirklicht werden. Eine andere Lösung wäre die Anbindung einer Datenbank
anstatt des ArcView - Dateisystems, mit dem die Möglichkeiten für Abfragen
erweitert werden könnten.
Mit den Tests des Prototyps konnte eindeutig die Nützlichkeit von
Interaktionsmöglichkeiten in einer kartographischen Visualisierung bewiesen
werden. Zwar handelt es sich bei der erstellten WebGIS Anwendung nur um einen
Prototyp, der kann sich aber mit all seinem Mängeln ruhig dem Vergleich anderer
interaktiven Karten stellen. Die vorhandenen Funktionen tun gut ihre Dienste und
die Benutzeroberfläche ist übersichtlich gestaltet. Hierbei muss darauf
hingewiesen werden, dass dieses Ergebnis ohne den Einsatz der MapServer
Erweiterung AveiN! hätte nicht in so kurzer Zeit erreicht werden können.
Die Weiterentwicklung der Anwendung wäre ohne Zweifel von großem Nutzen.
Die interaktive Nationalparkkarte für das Online-Besucherinformationssystem des
zukünftigen Nationalparks wäre ganz bestimmt eine Bereicherung. Schon die
Testversion zeigt, dass die Möglichkeit, räumliche bzw. touristische Informationen
über den Nationalpark individuell zusammenzustellen, auf Interesse stößt. Sind
die Testergebnisse auf die Weiterentwicklung übertragbar, dann kann davon
ausgegangen werden, dass die interaktive Karte außer Informieren auch zum
Besuch des Nationalparks anregen wird. Dies käme der Vermittlung der
Nationalparkidee in der breiten Öffentlichkeit zugute.
94
7
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101
B Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Bildmarke des Logos der Nationalparks Harz und Hochharz Quelle:
Internetseiten Nationalparks Harz und Hochharz 8
Abbildung 2 „Sagenumwobene Bergwildnis“ - Begrüßungsbild auf der Internetseite des Nationalpark Hochharz
9
Abbildung 3 Urlaubsmotive der Deutschen. Quelle: 34. Reiseanalyse RA 2004 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V.
13
Abbildung 4 Die Elemente der touristischen Leistungskette. Quelle: Nachhaltiger Tourismus in Naturparken (leicht verändert)
15
Abbildung 5 Reiseverhalten deutscher Urlauber. Quelle VA-Newsletter 1/2003
19
Abbildung 6 Architektur des World Wide Web, das klassische Client/Server Modell. Quelle: PLEWE, leicht verändert
24
Abbildung 7 Abbildung 7 Klassifikation von Webkarten Quelle: KRAAK, 2001
27
Abbildung 8 Statische view only Karte des Nationalparks Hamburgisches Wattenmeer in GIF Format. Quelle: http://www.nationalpark-hamburgisches-wattenmeer.de
29
Abbildung 9 Die einzelne Phasen einer animierte Webkarte zur Darstellung der gefallenen Niederschlag am 08.10.2004 im 6-Stunden Takt. Quelle: www.wetteronline.de (08.10.2004)
30
Abbildung 10 Sensitive Karte vom Nationalpark Hohe Tauern –Anteil Osttirol eingebettet in der österreichische Webseite Osttirol-Online. Quelle: http://osttirol-online.at/npht/
31
Abbildung 11 Der Mausklick auf Hopfgarten in der Abbildung 10 aktiviert die Verlinkung zur Webseite von Hopfgarten. Quelle: http://www.osttirol-online.co.at/npht/ npht-hopfgarten.html
31
Abbildung 12 Statische Karte des Nationalpark Bayerischer Wald in PDF-Format. http://www.nationalpark-bayerischer-wald.de
32
Abbildung 13 Vergrößerung eines Kartenausschnittes im Abbildung 12. Es werden mehr Informationen sichtbar
32
Abbildung 14 Einfache SVG Karte des Waterton Lakes Nationalparks. Zoomfunktionen werden über die rechte Maustaste aufgerufen. Quelle: http://www.dbxgeomatics.com/SVG MapMakerSamples.asp
33
102
Abbildung 15 Zoomen ohne Qualitätsverlust.
Quelle: http://www.dbxgeomatics.com /SVG MapMakerSamples.asp
33
Abbildung 16 Einfache sensitive SVG Karte der Schweiz mit Hyperlinks. Quelle: http://www.karto.ethz.ch/teaching/mmkarto/part_1/webkarto2/endresultat.html
33
Abbildung 17 Ein dreiteiliges Client/Server Modell mit MapServer, das auf Anfrage über CGI eine Karte liefert. Quelle: Praxishandbuch WebGIS mit Freier Software, leicht verändert
36
Abbildung 18 Geodatenangebot bei Geodaten-Online. Quelle: http://www.geodaten-online.de
38
Abbildung 19 MapServer Lösung im Informationssystem Alpenquellen für das Gebiet Berchtesgaden. Quelle: http://www.alpenquellen.com/mapserver.htm
39
Abbildung 20 DORIS Stadt- und Verkehrsinformationssystem für die Region Dresden.
Quelle: http://www.dd-regional.de
40
Abbildung 21 Mit UMN MapServer erstellte WebGIS Anwendungen in Deutschland
46
Abbildung 22 klassische Architektur dynamischer WebGIS Anwendungen. Quelle: SCHULZ, 2002, leicht verändert
48
Abbildung 23 MapServer als CGI. Quelle: Praxishandbuch, 2003
49
Abbildung 24 Datenaufbereitung zur Kartengenerierung mit dem UMN MapServer. Quelle: MORISSETTE, o. J., leicht verändert
51
Abbildung 25 Bestätigung über die Existenz vom MapServer
62
Abbildung 26 a: Gauß-Krüger-Koordinaten: Bezugsellipsoid Bessel. b: UTM Koordinaten im System ETRS 89, Bezugsellipsoid GRS80. http://www.killetsoft.de/transdpr.htm
68
Abbildung 27 Das Arbeitsgebiet als Ausschnitt aus dem gesamten Harzgebiet
70
Abbildung 28 Wanderwege um Drei Annen Hohne - die Darstellung in einer Ebene ist schwierig
73
Abbildung 29 Mehrfach digitalisierte Wegeabschnitte in Maßstab 1:1 500 und 1:25 000
74
Abbildung 30 Dialogfenster für die `Defaulteinstellungen
77
Abbildung 31 Dialogfenster für allgemeine Einstellungen. Fensterteil `Generell`
77
Abbildung 32 Dialogfenster für allgemeine Einstellungen. Fensterteil `Maßstabsleiste`
77
Abbildung 33 Themenabfrage: generelle Themeneinstellungen
78
Abbildung 34 Themenabfrage: Beschriftung
78
Abbildung 35 Themenabfragefenster: Abfragen
78
Abbildung 36 Symbolpalette für Punktlayer
78
Abbildung 37 Der mitgelieferte Client `JavaScript enhanced`
81
103
Abbildung 38 Überarbeiteter Client für die INNAK Harz
82
Abbildung 39 Die interaktive Karte nach dem Starten der Anwendung
83
Abbildung 40 Die Hilfe mit Informationen zur Benutzung der Karte
84
Abbildung 41 Anzeige der Kartenebenen Orte, Nationalparkgrenze, Tierbobachtung, Nationalparkeinrichtungen, Waldgaststätten und Schmalspurbahnlinien mit Bahnhöfen
85
Abbildung 42 Vergrößerter Ausschnitt um Bad Harzburg mit den aktiven Ebenen Orte, Nationalparkgrenze, Seen, Strassen, Tierbobachtung, Nationalparkeinrichtungen, Waldgaststätten, Bushaltestellen und Wandern um Bad Harzburg
86
Abbildung 43 Abfrageergebnis Wanderweg Nr. 1
86
Abbildung 44 Abfrageergebnis Bushaltestelle `Rabenklippe` 86
104
C Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 Zahl der täglich heruntergeladenen Karten Quelle: PETERSON,
2003
21
Tabelle 2 Einsatzbereiche von WebGIS Anwendungen. Quelle: FITZKE et al. 1997, leicht verändert
42
Tabelle 3 Vergleich der anfallenden Kosten einer fiktiven kommerziellen und einer freien WebGIS-Lösung in 2004 Quelle: UMN Buchvorstellung, 2004
45
Tabelle 4 Objekte des Bereichs Nationalparkeinrichtungen
57
Tabelle 5 Objekte des Bereichs Nationalparkeinrichtungen
58
Tabelle 6 Objekte des Bereichs Wandern
59
Tabelle 7 Erwünschte Funktionen der interaktiven Karte
60
Tabelle 8 Liste der Ausgangsmaterialien für die Erstellung der interaktiven Nationalparkkarte Harz
62-64
Tabelle 9 Buslinien, die das Nationalparkgebiet Harz-Hochharz anfahren bzw. dieses durchqueren
68
Tabelle 10 Die Daten aus verschiedenen Quellen mit unterschiedlichen Projektionen
69
105
D Anhang
# # Start of map file - created Sun Nov 14 12:20:34 2004 # NAME 'np_harz' STATUS ON PROJECTION 'init=EPSG:32632' END SIZE 500 555 EXTENT 585144.000 5717180.000 627736.000 5757220.000 UNITS meters SYMBOLSET 'symbols/symbset' FONTSET 'fonts/fonts.fnt' IMAGECOLOR 255 255 255 # # Start of web interface definition # WEB MINSCALE 25000 MAXSCALE 195000 LOG np_harz.log TEMPLATE np_harz.html IMAGEPATH 'C:/programme/apache group/apache2/htdocs/temp/' IMAGEURL 'http://localhost/temp/' EMPTY 'http://localhost/harz/nothing.html' # change this value to match your setup END #HEADER # # Properties for the querymap # QUERYMAP SIZE 200 200 STATUS ON #OFF STYLE HILITE COLOR 255 0 0 END # # Start of reference map # REFERENCE STATUS ON IMAGE graphics/uebersicht1.png SIZE 128 113 EXTENT 585144.000 5717180.000 627736.000 5757220.000 COLOR -1 -1 -1
106
OUTLINECOLOR 0 0 0 END #REFERENCE # # Start of legend # LEGEND STATUS ON KEYSIZE 16 8 TEMPLATE 'legend.html' LABEL COLOR 120 120 120 END # ENDE LABEL END #LEGEND # # Start of scalebar # SCALEBAR STATUS ON STYLE 1 INTERVALS 4 IMAGECOLOR 255 255 255 LABEL COLOR 255 255 255 SIZE SMALL END #ENDE LABEL SIZE 350 3 TRANSPARENT ON COLOR 255 255 190 BACKGROUNDCOLOR 95 95 95 OUTLINECOLOR 100 100 100 UNITS METERS END #SCALEBAR # # Start of layer definitions # LAYER NAME 'Orte' GROUP 'Orte (immer an)' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/orte_np' STATUS DEFAULT TYPE Polygon TEMPLATE 'Orte_np.shp_query.html' CLASSITEM 'Id' CLASS NAME '' COLOR 183 223 134 OUTLINECOLOR 0 0 0 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER # START OF ANNOTATION LAYERFILE NAME 'Orte' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/orte_np' STATUS DEFAULT REQUIRES '[Orte] == 1' TYPE ANNOTATION CLASSITEM 'Id'
107
LABELITEM 'Beschrift' CLASS NAME 'Orte' EXPRESSION /./ LABEL TYPE BITMAP SIZE small COLOR 0 0 0 BUFFER 0 POSITION cc PARTIALS TRUE END END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Nationalparkgrenze' GROUP 'Nationalparkgrenze (immer an)' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/grenzen_np' STATUS DEFAULT TYPE Line CLASSITEM 'Id' CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL 0 SIZE 3 COLOR 255 173 0 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Seen' GROUP 'Seen' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/st_gewaesser' STATUS OFF TYPE Polygon TEMPLATE 'Seen_query.html' CLASSITEM 'ID' CLASS NAME '' COLOR 23 0 220 OUTLINECOLOR 0 0 0 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Strassen' GROUP 'Strassen' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/strassen_np' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Strassen_np.shp_query.html' CLASSITEM 'Name' CLASS NAME ''
108
EXPRESSION /./ SYMBOL Strasse SIZE 1 COLOR 220 0 0 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'DB_Bahnhof' GROUP 'DB_Bahnhof' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/db_bahnhof' STATUS OFF TYPE Point TEMPLATE 'DB_Bahnhof_query.html' TOLERANCE 3 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'ID' CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL 'symbols/bahn.png' SIZE 10 COLOR 202 0 220 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Bahnhoefe Schmalspurbahn ' GROUP 'Bahnhoefe Schmalspurbahn ' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/schmalspur_bhf' STATUS OFF TYPE Point TEMPLATE 'Bahnhoefe Schmalspurbahn _query.html' TOLERANCE 3 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'ID' CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL 'symbols/blue_kast.png' SIZE 10 COLOR 202 0 220 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Schmalspurbahnlinie' GROUP 'Schmalspurbahnlinie' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/schmalspur_linie' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Schmalspurbahnlinie_query.html' CLASSITEM 'ID' CLASS NAME ''
109
EXPRESSION /./ SYMBOL Eisenbahn SIZE 1 COLOR 119 0 130 OVERLAYSYMBOL 'gestrichelt' OVERLAYSIZE 0 OVERLAYCOLOR 1 1 1 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Bushaltestellen' GROUP 'Bushaltestellen' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/bushaltestellen' STATUS OFF TYPE Point TEMPLATE 'Bushaltestellen_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'Id' CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL 'symbols/busstop.png' SIZE 11 COLOR 255 191 0 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Parkplatz' GROUP 'Parkplatz' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/parkplatz' STATUS OFF TYPE Point CLASSITEM 'ID' CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL 'symbols/park.png' SIZE 10 COLOR 255 255 0 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Nationalparkeinrichtungen' GROUP 'Nationalparkeinrichtungen' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/np_einrichtungen' STATUS OFF TYPE Point TEMPLATE 'Nationalparkeinrichtungen_query.html' TOLERANCE 12 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'ID'
110
CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL 'symbols/info.png' SIZE 12 COLOR 192 78 76 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Tierbeobachtung' GROUP 'Tierbeobachtung' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/tierbeobachtung' STATUS OFF TYPE Point TEMPLATE 'Tierbeobachtung_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'ID' CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL 'symbols/elch.png' SIZE 13 COLOR 177 39 143 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Waldgaststaetten' GROUP 'Waldgaststaetten' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wgaststaetten' STATUS OFF TYPE Point TEMPLATE 'Waldgaststaetten_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'ID' CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL 'symbols/house.png' SIZE 13 COLOR 241 13 206 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Andere Wegempfehlungen' GROUP 'Andere Wegempfehlungen' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/ww_andere' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Andere Wegempfehlungen_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'Zeichen'
111
CLASS NAME 'A' EXPRESSION /^A/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 213 120 0 END # CLASS CLASS NAME 'B' EXPRESSION /^B/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 219 0 204 END # CLASS CLASS NAME 'C' EXPRESSION /^C/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 0 99 229 END # CLASS CLASS NAME 'D' EXPRESSION /^D/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 0 149 9 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER # START OF ANNOTATION LAYERFILE NAME 'Andere Wegempfehlungen' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/ww_andere' STATUS DEFAULT REQUIRES '[Andere Wegempfehlungen] == 1' TYPE ANNOTATION CLASSITEM 'Zeichen' LABELITEM 'Zeichen' CLASS NAME 'Andere Wegempfehlungen' EXPRESSION /./ LABEL TYPE BITMAP SIZE small COLOR 0 0 0 BUFFER 0 POSITION lr PARTIALS FALSE END END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Wandern um Wernigerode' GROUP 'Wandern um Wernigerode'
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DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwwerniger' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Wandern um Wernigerode_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'ID' CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 15 124 130 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER # START OF ANNOTATION LAYERFILE NAME 'Wandern um Wernigerode' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwwerniger' STATUS DEFAULT REQUIRES '[Wandern um Wernigerode] == 1' TYPE ANNOTATION CLASSITEM 'ID' LABELITEM 'Nummer' CLASS NAME 'Wandern um Wernigerode' EXPRESSION /./ LABEL TYPE BITMAP SIZE small COLOR 0 0 0 BUFFER 0 POSITION lr PARTIALS FALSE END END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Wandern um Torfhaus' GROUP 'Wandern um Torfhaus' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwtorfhaus' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Wandern um Torfhaus_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'Nummer' CLASS NAME '1' EXPRESSION /^1/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 254 120 0 END # CLASS CLASS
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NAME '2' EXPRESSION /^2/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 229 0 0 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER # START OF ANNOTATION LAYERFILE NAME 'Wandern um Torfhaus' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwtorfhaus' STATUS DEFAULT REQUIRES '[Wandern um Torfhaus] == 1' TYPE ANNOTATION CLASSITEM 'Nummer' LABELITEM 'Nummer' CLASS NAME 'Wandern um Torfhaus' EXPRESSION /./ LABEL TYPE BITMAP SIZE small COLOR 0 0 0 BUFFER 0 POSITION lr PARTIALS FALSE END END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Wandern um Schierke' GROUP 'Wandern um Schierke' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwschierke' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Wandern um Schierke_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'Zeichen' CLASS NAME '1' EXPRESSION /^1/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 255 91 0 END # CLASS CLASS NAME '2' EXPRESSION /^2/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 0 164 255 END # CLASS CLASS NAME '3'
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EXPRESSION /^3/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 1 130 0 END # CLASS CLASS NAME '4' EXPRESSION /^4/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 219 0 255 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER # START OF ANNOTATION LAYERFILE NAME 'Wandern um Schierke' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwschierke' STATUS DEFAULT REQUIRES '[Wandern um Schierke] == 1' TYPE ANNOTATION CLASSITEM 'Zeichen' LABELITEM 'Name' CLASS NAME 'Wandern um Schierke' EXPRESSION /./ LABEL TYPE BITMAP SIZE small COLOR 0 0 0 BUFFER 0 POSITION lr PARTIALS FALSE END END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Wandern um Sankt Andreasberg' GROUP 'Wandern um Sankt Andreasberg' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwsandreasb' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Wandern um Sankt Andreasberg_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'Id' CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 15 124 130 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER # START OF ANNOTATION LAYERFILE
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NAME 'Wandern um Sankt Andreasberg' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwsandreasb' STATUS DEFAULT REQUIRES '[Wandern um Sankt Andreasberg] == 1' TYPE ANNOTATION CLASSITEM 'Id' LABELITEM 'Nummer' CLASS NAME 'Wandern um Sankt Andreasberg' EXPRESSION /./ LABEL TYPE BITMAP SIZE small COLOR 0 0 0 BUFFER 0 POSITION lr PARTIALS FALSE END END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Wandern um Ilsenburg' GROUP 'Wandern um Ilsenburg' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwilsenburg' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Wandern um Ilsenburg_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'Zeichen' CLASS NAME 'A' EXPRESSION /^A/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 0 20 190 END # CLASS CLASS NAME 'B' EXPRESSION /^B/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 0 164 64 END # CLASS CLASS NAME 'C' EXPRESSION /^C/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 141 126 0 END # CLASS CLASS NAME 'D' EXPRESSION /^D/ SYMBOL gestrichelt
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SIZE 1 COLOR 178 0 108 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER # START OF ANNOTATION LAYERFILE NAME 'Wandern um Ilsenburg' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwilsenburg' STATUS DEFAULT REQUIRES '[Wandern um Ilsenburg] == 1' TYPE ANNOTATION CLASSITEM 'Zeichen' LABELITEM 'Zeichen' CLASS NAME 'Wandern um Ilsenburg' EXPRESSION /./ LABEL TYPE BITMAP SIZE small COLOR 0 0 0 BUFFER 0 POSITION lr PARTIALS FALSE END END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Wandern um Herzberg' GROUP 'Wandern um Herzberg' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwherzberg' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Wandern um Herzberg_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'ID' CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 15 124 130 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER # START OF ANNOTATION LAYERFILE NAME 'Wandern um Herzberg' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwherzberg' STATUS DEFAULT REQUIRES '[Wandern um Herzberg] == 1' TYPE ANNOTATION CLASSITEM 'ID' LABELITEM 'Zeichen' CLASS
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NAME 'Wandern um Herzberg' EXPRESSION /./ LABEL TYPE BITMAP SIZE small COLOR 0 0 0 BUFFER 0 POSITION lr PARTIALS FALSE END END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Wandern um Drei Annen Hohne' GROUP 'Wandern um Drei Annen Hohne' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwdreiannen' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Wandern um Drei Annen Hohne_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'Zeichen' CLASS NAME 'a' EXPRESSION /^a/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 166 172 49 END # CLASS CLASS NAME 'b' EXPRESSION /^b/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 48 226 145 END # CLASS CLASS NAME 'c' EXPRESSION /^c/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 126 34 150 END # CLASS CLASS NAME 'd' EXPRESSION /^d/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 203 104 62 END # CLASS CLASS NAME 'e' EXPRESSION /^e/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 51 134 29
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END # CLASS CLASS NAME 'f' EXPRESSION /^f/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 240 74 150 END # CLASS CLASS NAME 'g' EXPRESSION /^g/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 27 158 213 END # CLASS CLASS NAME 'h' EXPRESSION /^h/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 41 36 156 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER # START OF ANNOTATION LAYERFILE NAME 'Wandern um Drei Annen Hohne' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwdreiannen' STATUS DEFAULT REQUIRES '[Wandern um Drei Annen Hohne] == 1' TYPE ANNOTATION CLASSITEM 'Zeichen' LABELITEM 'Zeichen' CLASS NAME 'Wandern um Drei Annen Hohne' EXPRESSION /./ LABEL TYPE BITMAP SIZE small COLOR 0 0 0 BUFFER 0 POSITION lr PARTIALS FALSE END END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Wandern um Braunlage' GROUP 'Wandern um Braunlage' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwbraunlage' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Wandern um Braunlage_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'Zeichen'
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CLASS NAME 'A' EXPRESSION /^A/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 37 145 52 END # CLASS CLASS NAME 'B' EXPRESSION /^B/ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 179 18 157 END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER # START OF ANNOTATION LAYERFILE NAME 'Wandern um Braunlage' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwbraunlage' STATUS DEFAULT REQUIRES '[Wandern um Braunlage] == 1' TYPE ANNOTATION CLASSITEM 'Zeichen' LABELITEM 'Zeichen' CLASS NAME 'Wandern um Braunlage' EXPRESSION /./ LABEL TYPE BITMAP SIZE small COLOR 0 0 0 BUFFER 0 POSITION lr PARTIALS FALSE END END # CLASS END # END OF LAYERFILE LAYER NAME 'Wandern um Bad Harzburg' GROUP 'Wandern um Bad Harzburg' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwbharzburg' STATUS OFF TYPE Line TEMPLATE 'Wandern um Bad Harzburg_query.html' TOLERANCE 7 TOLERANCEUNITS pixels CLASSITEM 'ID' CLASS NAME '' EXPRESSION /./ SYMBOL gestrichelt SIZE 1 COLOR 202 0 220 END # CLASS
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END # END OF LAYERFILE LAYER # START OF ANNOTATION LAYERFILE NAME 'Wandern um Bad Harzburg' DATA 'c:/programme/apache group/apache2/htdocs/harz/data/wwbharzburg' STATUS DEFAULT REQUIRES '[Wandern um Bad Harzburg] == 1' TYPE ANNOTATION CLASSITEM 'ID' LABELITEM 'Nummer' CLASS NAME 'Wandern um Bad Harzburg' EXPRESSION /./ LABEL TYPE BITMAP SIZE small COLOR 0 0 0 BUFFER 0 POSITION lr PARTIALS FALSE END END # CLASS END # END OF LAYERFILE END # MAPFILE