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NR. FEB/2015 GEMEINDEZEITUNG DER GRÜNEN SCHARTEN GRÜNE AUSSICHTEN D er Grossteil der Wege, die wir tagsüber mit dem Auto zurückle- gen ist kürzer als 5 Kilometer. Im statistischen Durchschnitt. Dafür kaufen wir üblicherweise ein teures Auto, halten es instand, bezahlen dafür Steuern und bauen ihm auch noch eine Garage, die wir manchmal sogar noch beheizen... Klimabündnis Österreich und zahlreiche Verkehrsexperten haben berechnet, dass das für die Autobesitzer völlig unwirt- schaftlich ist. Aber: gerade im ländlichen Raum BRAUCHT man eben ein Auto. Genau dort setzt die Initiative unserer Nachbargemeinde Krenglbach an. Ge- meinsam mit Klimabündnis Österreich und mit Unterstützung der Gemeinde hat der Verein „Mobilcard Krenglbach“ ein Mobilitätsprogramm mit Carsharing (also Auto-Teilen) entwickelt und umgesetzt. Seither fährt ein Sammelbus mehrmals täglich auf Anfrage die verstreuten Ort- schaften der Gemeinde an und bringt die Kunden ins Ortszentrum, zum Arzt, zum Einkaufen, zum Bahnhof usw. Für Besitzer der Mobilcard (Preis/Monat/ Einzelperson: 11,- € , für Familien mit 2 Kindern € 22,-) sind diese Fahrten kosten- los. „Wir holen die Bevölkerung wieder ins Ortszentrum und sorgen dafür, dass die dörfliche Infrastruktur - vom Nahversor- ger über Cafe, Arzt bis zum Friseur wie- der verstärkt genutzt wird,“ sind die Pro- jektbetreiber Norbert und Gerhard Rainer begeistert darüber, welche Auswirkungen diese Mobilitätsverbesserung für die Gemeinde gebracht hat. Daneben hat der Verein zwei Elektroautos angekauft, die über ein einfaches Computerprogramm gebucht werden können. Die Fahrzeuge haben eine Reichweite von ca. 150 Kilometer und können so- mit den Grossteil aller Ziele in Oberös- terreich problemlos und emissionsfrei erreichen. Aufgeladen werden die Autos mit Solar- bzw. Ökostrom vom Dach des Gemeindeamtes. Abgerechnet wird nach einem Kilometerschlüssel (0,10 €/ Kilo- meter) und der genutzten Zeit (0,50 €/ Stunde). Im Vergleich zu den Kosten für ein privates Fahrzeug mit Verbrennungs- motor ist die Nutzung eines Elektro- fahrzeugs aus dem Mobilitätsprogramm in Krenglbach um mehr als die Hälfte INDIVIDUELLE ELEKTRO- MOBILITÄT / CARSHARING Grundlegende Richtung: Information der Grünen über das Gemeindegeschehen in Scharten; Medieninhaberin: Die Grünen Scharten, Wolfgang Weichselbaumer, Roithen 38, 4612 Scharten; Auflage: 730 Stück; Ge- druckt auf 100% chlorfrei gebleichtem Papier IMPRESSUM E-CAR-SHARING FR, 27. FEBRUAR 2015 19H30 KIRSCHBLÜTENHALLE SCHARTEN EINLADUNG ZUR INFORMATIONSVERANSTALTUNG UMWELTFREUNDLICHE UND KOSTENGÜNSTIGE ÖFFENTLICHE MOBILITÄT IN LÄNDLICHEN REGIONEN. BEISPIELE AUS DER PRAXIS FÖRDERUNGEN, HILFESTELLUNGEN FINANZIERUNGSBEISPIELE NACH DER VERANSTALTUNG GELEGENHEIT ZUM INDIVIDUELLEN INFORMATIONSAUSTAUSCH. EINTRITT FREI! FÖRDERUNG Projektförderung für E-Carsharing durch Klimabündnis Bis Ende Juli 2016 fördert das Klima- bündnis Österreich pro Gemeinde ein Projekt (das können auch private Initi- ativen sein) für E-Carsharing mit bis zu 3.000.-€ Dabei werden vorzugsweise Kosten für Infrastruktur und Organi- sation (Ladestationen, Computerpro- gramme für Reservierung,...) gefördert ..................................................................... FORTSETZUNG AUF SEITE 02 Foto: Büro LR Anschober Interessantes aus der Nachbarschaft:

Interessantes aus der Nachbarschaft: INDIVIDUELLE ELEKTRO- … · 2015. 2. 13. · organisationen kann ein Carsharing-Auto 8 Autos in Privatbesitz ersetzen. billiger. Insgesamt rund

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Page 1: Interessantes aus der Nachbarschaft: INDIVIDUELLE ELEKTRO- … · 2015. 2. 13. · organisationen kann ein Carsharing-Auto 8 Autos in Privatbesitz ersetzen. billiger. Insgesamt rund

NR. FEB/2015

GEMEINDEZEITUNG DER GRÜNEN SCHARTEN

GRÜNEAUSSICHTEN

Der Grossteil der Wege, die wir tagsüber mit dem Auto zurückle-gen ist kürzer als 5 Kilometer. Im

statistischen Durchschnitt. Dafür kaufen wir üblicherweise ein teures Auto, halten es instand, bezahlen dafür Steuern und bauen ihm auch noch eine Garage, die wir manchmal sogar noch beheizen...Klimabündnis Österreich und zahlreiche Verkehrsexperten haben berechnet, dass das für die Autobesitzer völlig unwirt-schaftlich ist. Aber: gerade im ländlichen Raum BRAUCHT man eben ein Auto.

Genau dort setzt die Initiative unserer Nachbargemeinde Krenglbach an. Ge-meinsam mit Klimabündnis Österreich und mit Unterstützung der Gemeinde hat der Verein „Mobilcard Krenglbach“ ein Mobilitätsprogramm mit Carsharing (also Auto-Teilen) entwickelt und umgesetzt.

Seither fährt ein Sammelbus mehrmals täglich auf Anfrage die verstreuten Ort-schaften der Gemeinde an und bringt die Kunden ins Ortszentrum, zum Arzt, zum Einkaufen, zum Bahnhof usw.

Für Besitzer der Mobilcard (Preis/Monat/Einzelperson: 11,- € , für Familien mit 2 Kindern € 22,-) sind diese Fahrten kosten-los. „Wir holen die Bevölkerung wieder ins Ortszentrum und sorgen dafür, dass die dörfliche Infrastruktur - vom Nahversor-ger über Cafe, Arzt bis zum Friseur wie-der verstärkt genutzt wird,“ sind die Pro-jektbetreiber Norbert und Gerhard Rainer begeistert darüber, welche Auswirkungen diese Mobilitätsverbesserung für die Gemeinde gebracht hat. Daneben hat der Verein zwei Elektroautos angekauft, die über ein einfaches Computerprogramm gebucht werden können.

Die Fahrzeuge haben eine Reichweite von ca. 150 Kilometer und können so-mit den Grossteil aller Ziele in Oberös-terreich problemlos und emissionsfrei erreichen. Aufgeladen werden die Autos mit Solar- bzw. Ökostrom vom Dach des Gemeindeamtes. Abgerechnet wird nach einem Kilometerschlüssel (0,10 €/ Kilo-meter) und der genutzten Zeit (0,50 €/ Stunde). Im Vergleich zu den Kosten für ein privates Fahrzeug mit Verbrennungs-motor ist die Nutzung eines Elektro-fahrzeugs aus dem Mobilitätsprogramm in Krenglbach um mehr als die Hälfte

INDIVIDUELLE ELEKTRO-MOBILITÄT / CARSHARING

Grundlegende Richtung: Information der Grünen über das Gemeindegeschehen in Scharten; Medieninhaberin: Die Grünen Scharten, Wolfgang Weichselbaumer, Roithen 38, 4612 Scharten; Auflage: 730 Stück; Ge-druckt auf 100% chlorfrei gebleichtem Papier

IMPRESSUM

E-CAR-SHARING

FR, 27. FEBRUAR 2015

19H30 KIRSCHBLÜTENHALLE SCHARTEN

EINLADUNG ZUR INFORMATIONSVERANSTALTUNG

UMWELTFREUNDLICHE UND KOSTENGÜNSTIGE

ÖFFENTLICHE MOBILITÄT IN LÄNDLICHEN REGIONEN.

BEISPIELE AUS DER PRAXIS

FÖRDERUNGEN, HILFESTELLUNGEN

FINANZIERUNGSBEISPIELE

NACH DER VERANSTALTUNG GELEGENHEIT ZUM

INDIVIDUELLEN INFORMATIONSAUSTAUSCH.

EINTRITT FREI!

FÖRDERUNGProjektförderung für E-Carsharing durch Klimabündnis Bis Ende Juli 2016 fördert das Klima-bündnis Österreich pro Gemeinde ein Projekt (das können auch private Initi-ativen sein) für E-Carsharing mit bis zu 3.000.-€ Dabei werden vorzugsweise Kosten für Infrastruktur und Organi-sation (Ladestationen, Computerpro-gramme für Reservierung,...) gefördert

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Interessantes aus der Nachbarschaft:

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PFLANZERL- & RARITÄTEN TAUSCHMARKTGrünzeug tauschen, Pflanzerl ergat-tern, Ableger weitergeben, Garten-freude vergrößern!

„Bei Pflanzen ist es wie mit dem Wissen. Man vermehrt sie indem man sie teilt!“

Sie wollen grün-gelb gestreifte Paradeiser ziehen oder Schwarze Russische? Sie können einen Fei-genbaum-Ableger dafür bieten? In Ihrem Anzuchtkisterl sind viel mehr Zucchini aufgegangen als Sie jemals anpflanzen können? Dafür hätten Sie vielleicht gern einen Steckling von den tollen Geranien, die sie nirgends mehr finden können?Streichen Sie sich den 25. April im Kalender an! Beim Ersten Schartner Pflanzerl- und Raritäten Tauschmarkt wird ihr Grünes Herz höher schlagen!

CARSHARINGCarsharing (Auto-Teilen) ist ein Konzept bei dem sich mehrere Personen/Familien ein Auto und die damit anfallenden Kosten teilen (Anschaffung, Versicherung, Re-paraturen, Steuern, Abgaben,...). Die Abrechnung der Nutzung des Autos erfolgt üblicherweise über einen Kilometer- und Zeitschlüssel.Grundlage bei allen Carsharing Kon-zepten sind Verträge, die die Betei-ligten abschließen um Konflikte und Unklarheiten zu vermeiden.Computergestützte Reservierungs- und Abrechnungssysteme sind mitt-lerweile sehr ausgereift. Die Kosten für die Nutzung eines Carsharing-Autos sind üblicherweise wesentlich geringer als die Kosten beim Besitz eines eigenen Autos.Nach Berechnungen von Mobilitäts-organisationen kann ein Carsharing-Auto 8 Autos in Privatbesitz ersetzen.

billiger. Insgesamt rund 100 Familien bzw. Personen aus Krenglbach nutzen dieses Angebot mit ihrer Mobilitäts-card.

Wie die Betreiber erwähnen ist dieses Pilotprojekt zwar nicht 1:1 auf andere Gemeinden umsetzbar. Überlegens-wert wäre ein solches Projekt trotzdem auch für Scharten (Siehe dazu auch unsere Informationsveranstaltung am 27.2.). Die Krengelbacher Betreiber haben jedenfalls dafür schon etliche österreichische und internationale Prei-se eingeheimst. „Man darf auch den sozialen Effekt nicht unterschätzen,“ sagt Mitinitiator Norbert Rainer „Vor allem für jüngere und ältere Menschen, die noch keinen Führerschein haben oder solche, die nicht mehr fahren wollen oder können, wird die Mobilität massiv verbessert. Sie sind nicht mehr von Dritten abhängig!“. Und der Ge-meindearzt ergänzt: „Dadurch holen wir die älteren Leute wieder in die Mitte unserer Gesellschaft zurück!“.

02 GRÜNE AUSSICHTEN FEB. 201502

MOBILITÄT & KLIMASCHUTZ.................................................................. FORTSETZUNG VON SEITE 01

Wie wichtig Maßnahmen zum Klimaschutz wären, zeigen die letzten Jahrhundert-

hochwässer, die innerhalb von nur 11 Jahren Oberösterreich besonders schlimm heimgesucht haben. Durch sinnvolle Auflagen bei Bebauungsplä-nen könnte man gegensteuern. Trotz-dem werden weiterhin täglich riesige Bodenflächen versiegelt. Was das Oberflächenwasser dann bei anhalten-den Starkregenfällen anrichten kann, wissen wir.

Dann bleiben schließlich nur teure Wasserschutzbauten, wie jene, die zuletzt bei Leppersdorf errichtet wurde um zukünftige Schäden abzumildern.

Eine Initiative unseres Wasser-Lan-desrates Rudi Anschober übrigens! Sie schützt jetzt Teile von Leppersdorf vor Hochwasser und hat die Gründe in der Nähe des Lindenhofes in Fraham für die Gemeinden lukrativ verwertbar gemacht.

KLIMASCHUTZ BEGINNT BEI DER BAUORDNUNG!

Schützt große Gebiete in Fraham und Scharten und bietet Möglichkeit zur Ansiedelung seltener Tierarten: das Rückhaltenbecken Planbach.

Rudi Anschober setzt die Hochwasser-schutzmaßnahmen konsequent um.

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UMWIDMUNG

GRÜNE AUSSICHTEN FEB. 2015

Umwidmung von Grünland in Bauland ist eine sehr heikle Angelegenheit. Dabei geht es

nicht nur darum, die Bebauung von Grünland zu gestatten, sondern auch um Fragen der Ortsplanung, der Ver-kehrsplanung, um eine grundlegende Strategie zur Ortsentwicklung und nicht zuletzt um finanzielle Verpflich-tungen und um Risken, die eine Ge-meinde damit auf sich nimmt.

Nun wurde in der vorletzten Gemein-deratssitzung die Umwidmung von ca. 10.000m2 in Rexham beschlossen. Die Schartner Grünen können dieser Entscheidung aus folgenden Gründen nicht zustimmen:

1. Weil das örtliche Entwicklungskon-zept hier keine Entwicklung ausweist.

2. Weil diese Umwidmung weitere Anträge auf Umwidmungen nach sich ziehen wird und für dieses Gebiet keine Nahverkehrslösungen vorliegen.

3. Weil unserer Meinung nach kein aus-reichend spezifisches Bodengutach-ten für den zukünftigen Baubereich vorgelegt wurde.

4. Weil der Projektant die Kosten für die Infrastruktur aufgrund des vorge-nannten fehlenden Gutachtens nicht ausreichend eingrenzen kann.

5. Weil es unseres Wissens nach noch keinen Bauträger gibt, der das ge-samte künftige Bauland verwerten wird und es sein kann, dass nach er-folgter Umwidmung Jahre vergehen, bis das gesamte Gebiet verwertet werden kann.

6. Weil die Gemeinde für die Bebauung keine klima-, boden- und umwelt-relevanten Auflagen (Wassernut-zung, Niedrigstenergie-Standards, Ausgleichsflächen für Bodenversie-gelung,...) erteilt, die einer Klima-bündnis-Gemeinde wie Scharten eigentlich am Herzen liegen müssten.

In Scharten gibt es eine große An-zahl von Flächen, die für die Verbau-ung gewidmet sind, aber aus Speku-lationsgründen teils seit Jahrzehnten unbebaut geblieben sind. Wir sind der Ansicht, dass zuerst die vor-handenen Flächen bebaut werden sollen, bevor man in einem Risikoge-biet wie jetzt in Rexham (Stichwort „Rutschgrund“) Grünland in Bauland umwidmet. Die Kosten einer mög-licherweise notwendigen nachträg-lichen Sanierung wie seinerzeit bei der so genannten „Scheminger Rut-schung“ müssten dann wieder aus Steuermitteln von der Allgemeinheit getragen werden.

UMWIDMUNG 10.000 M2 IN REXHAM – KEINE GUTE IDEE!

Kritische Bodenbeschaffenheit bei den neu gewidmeten Baugründen in Rexham

GRÜNE TERMINE14.2., 20h Maskenball Musikverein Scharten, Dorfwirt, Breitenaich

21.2., 9h: Exkursion „Spuren im Schnee“Treffpunkt Lindenhof, Fraham

21.2., 9-17h, Obstbaumschnittkurs (Theorie und Praxis), Obstlehr-garten St. Marienkirchen

23.2., Eröffnung Krabbelstube Gemeinde Scharten

27.2., 14-17h, Obstbaumschnitt-kurs (Praxis), Obstlehrgarten St. Marienkirchen

5.3., 19h: Vortrag Wildkräuter erkennen, Maria Mach, Gemeindeamt Scharten

6.6., 20h, Film „Die Quelle der Frauen“ Consenso, Stadtplatz Eferding

19.3., Eröffnung Kindergarten, Gemeinde Scharten (mit Vorbehalt)

21.3., 20h: Popkonzert Ch(K)risis KUBA, Eferding

Herbert Peterstorfer ist Baumeister. Mit seiner Firma ist er darauf speziali-siert, Bauprojekte im Sinn der Bauträ-ger abzuwickeln und Kosten- und Zeit-pläne zu überwachen. Seine berufliche Kompetenz prädestiniert ihn für einen Sitz mit beratender Stimme im Bauaus-schuss der Gemeinde Scharten und ab 12. Februar wird er für die Grünen eine Funktion als Gemeinderat ausüben.

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04 GRÜNE LANDESSEITE 02/2015

GENTECHFREI & GRÜNE WIRTSCHAFT

Am 25. und 26. Februar finden in OÖ Wirtschaftskammer-wahlen statt. Dabei sind die

UnternehmerInnen im Land dazu aufgerufen, ihre Standesvertreter zu wählen. Kuno Haas, Mitinhaber der „Grünen Erde“, und Elisabeth Krainz, Betreiberin des Bioladens „Mein Müli“, sind das „Spitzenteam“ der Grünen Wirtschaft Oberösterreich. Sie kriti-sieren das teils widersprüchliche Kam-mergesetz, mangelnde Transparenz und das mittelalterliche Kuriensystem in der Wirtschaftskammer.

So wie es ist, kann es nicht bleiben …

… das Gute muss wachsen, in Wirt-schaft und Kammer, ganz nach dem Motto: Geht’s den Menschen gut, geht’s der Wirtschaft gut! Die Wirt-schaft muss den Menschen dienen und nicht umgekehrt. Das heißt auch, dass die Gesetze den Wirtschaftstreiben-den nicht unnötige Steine in den Weg legen, sondern einen Rahmen schaffen

sollen, dass jede/r nach ihrem/seinem Können und Bedürfnis arbeiten kann.

Umdenken: Soziale Sicherheit und das richtige Wirtschaften

Verbessern will die Grüne Wirtschaft vor allem die Situation der EPU (Ein-Personen-Unternehmen) sowie der „Micros“ (Betriebe bis fünf Mitarbeiter/innen). Und wie steht die Grüne Wirt-schaft zu Wachstum? Kuno meint: „Wir haben ökologisch Jahrzehnte über unsere Verhältnisse gelebt und verbrauchen 1¼ Erden pro Jahr, Ten-denz steigend. Es gibt gute Ansätze in der Postwachstumsökonomie, die gehören runtergebrochen auf die einzelnen Betriebe.“ Es braucht ein Umdenken … oder anders gesagt: Ändern gut, alles gut!

ALLES GUTÄNDERN GUT,

FACTBOXDie Grüne Wirtschaft vertritt als wahlwerbende Gruppe grün und nachhaltig denkende und handeln-de UnternehmerInnen. Gut sechs Prozent der Stimmen hat die Grüne Wirtschaft Oberösterreich bei der Wahl 2010 erreicht. Das hat neben 41 Mandaten auch 2 Sitze im Wirt-schaftsparlament und Mitsprache im erweiterten Präsidium, im WIFI-Kuratorium, in den Bezirksstellen-Ausschüssen sowie im Sozial- und Finanzausschuss gebracht.

gruenewirtschaft.at/wahl2015

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Du kennst einen Unternehmer bzw. eine Unternehmerin? Jede Stimme zählt … Die Grüne Wirtschaft steht für ein nachhaltiges und ethisches Wirtschaften: Zum Schutz der Umwelt und unserer Enkelkinder. Wichtig sind insbesondere die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe, die Ökologisie-rung der Mobilität und die Produktion langlebiger Qualitätsprodukte.

WAHLAUFRUF

Elisabeth Krainz und Kuno Haas

Großer Erfolg für Oberöster-reich: Die EU segnet das GVO-Selbstbestimmungsrecht der Regionen endgültig ab.

O berösterreichs Felder werden auch langfristig frei von gen-technisch verändertem (GVO)

Saatgut bleiben. Dies ist nach der Ab-stimmung im EU-Parlament eingeleitet. Es ist uns gelungen, die EU aus der Region, aus Oberösterreich heraus, zu verändern. Das ist ein echter Meilenstein.

Durch die Regelung ist es einzelnen Regionen möglich, den Anbau von GVO-Saatgut zu verbieten, auch wenn der GVO-Anbau in anderen EU-Ländern zugelassen ist.

Initiative für ein GVO-Selbstbestim-mungsrecht kommt aus OÖ

Vor über 11 Jahren haben wir von Oberösterreich aus durch die Grün-dung einer Allianz der Regionen für ein Selbstbestimmungsrecht bei GVO den politischen Prozess zur heutigen Lösung in Gang gesetzt. Davor gab es ein klares Nein der EU und des EuGH zu einem Selbstbestimmungsrecht, heute hat sich Oberösterreich zu einem Gut-teil durchgesetzt.

Für Oberösterreich und viele weitere Regionen mit einer klaren Haltung gegen GVO ist dies der entscheidende Schritt zu Rechtssicherheit und langfris-tige GVO-Freiheit. Die Initiative war da-mals eine der ersten der neu gestarte-

ten schwarzgrünen Regierungskoalition. Der damalige Agrarreferent Stockinger und Landesrat Rudi Anschober sind nach Brüssel aufgebrochen, um eine Allianz der Regionen für ein Selbstbe-stimmungsrecht in Sachen Gentechnik zu gründen. Erste Partnerin war die Toskana, Schritt für Schritt wurden wei-tere BündnispartnerInnen gewonnen. Heute sind es 62 Regionen, die in der Allianz verbunden sind.

FREI VON GVO-SAATGUTUNSERE FELDER BLEIBEN

Foto

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