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Interkulturelle Lehrerbildung Interkulturelle Lehrerbildung in Deutschland in Deutschland Beitrag im Rahmen der internationalen Fachtagung Beitrag im Rahmen der internationalen Fachtagung “Schule in der Einwanderungsgesellschaft“ “Schule in der Einwanderungsgesellschaft“ am 14.02.2008 in Berlin am 14.02.2008 in Berlin Referentin: Regine Hartung Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung - Beratungsstelle Interkulturelle Erziehung/ Fachreferat Interkulturelle Erziehung - Mitglied des Sprecherteams von INKA (Interkultureller Arbeitskreis der LehrerfortbildnerInnen in den 16 Bundesländern)

Interkulturelle Lehrerbildung in Deutschland Beitrag im Rahmen der internationalen Fachtagung Schule in der Einwanderungsgesellschaft am 14.02.2008 in

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Interkulturelle Lehrerbildung Interkulturelle Lehrerbildung

in Deutschland in Deutschland

Beitrag im Rahmen der internationalen Fachtagung Beitrag im Rahmen der internationalen Fachtagung

“Schule in der Einwanderungsgesellschaft““Schule in der Einwanderungsgesellschaft“

am 14.02.2008 in Berlinam 14.02.2008 in Berlin

Referentin:

Regine HartungHamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung

- Beratungsstelle Interkulturelle Erziehung/ Fachreferat Interkulturelle Erziehung - Mitglied des Sprecherteams von INKA (Interkultureller Arbeitskreis der

LehrerfortbildnerInnen in den 16 Bundesländern)

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ThemenübersichtThemenübersicht

Gliederung

1.) Einführung

2.) interkulturelle Lehrerbildung 2.1 bundesdeutsche Herausforderungen2.2 Beispiel Hamburg

3.) Desiderata

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Warum Lehrerbildung zu diesem Thema? (1)Warum Lehrerbildung zu diesem Thema? (1)

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Warum Lehrerbildung zu diesem Thema? (2)Warum Lehrerbildung zu diesem Thema? (2)

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Bildungspolit. Grundlagen: interkult. Bildung (1)Bildungspolit. Grundlagen: interkult. Bildung (1)

1996: „Empfehlungen der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Interkulturellen Bildung und Erziehung in der Schule“ (vgl. www.kmk.org)

„Interkulturelle Bildung wird also zunächst in der gewissenhaften Wahrnehmung des allgemeinen Erziehungsauftrags der Schule verwirklicht. Er fordert bei allen Schülerinnen und Schülern die Entwicklung von Einstellungen und Verhaltensweisen, die dem ethischen Grundsatz der Humanität und den Prinzipien von Freiheit und Verantwortung, von Solidarität und Völkerverständigung, von Demokratie und Toleranz verpflichtet sind.“

„(...) Interkulturelle Kompetenz ist eine Schlüsselqualifikation für alle Kinder und Jugendlichen, für Minderheiten und Mehrheiten; sie trägt zur privaten und beruflichen Lebensplanung bei und hilft die Lebenschancen der nachfolgenden Generationen zu sichern.“

Der interkulturelle Aspekt ist (...) nicht in einzelnen Themen, Fächern oder Projekten zu isolieren, sondern in der Querschnittsaufgabe in der Schule“

„Zur interkulturellen Erziehung müssen Lehrerinnen und Lehrer befähigt werden, damit sie in ihrer pädagogischen Arbeit Raum für unterschiedliche Sichtweisen und Sichtwechsel geben können. Dies ist umso wichtiger, als die Unterrichtenden zum größten Teil der Mehrheitsgesellschaft angehören und aufgrund ihrer Sozialisation und Ausbildung in der Gefahr stehen, ihre Sichtweisen als die normalen, selbstverständlichen weiterzugeben.“

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Bildungspolit. Grundlagen: interkult. Bildung (2)Bildungspolit. Grundlagen: interkult. Bildung (2)

2001: Sieben Handlungsfelder der KMK in Folge der PISA-Studie:u.a. Maßnahmen zur wirksamen Förderung bildungsbenachteiligter Kinder, insbesondere Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund (Handlungsfeld 4)

2004: Standards der Lehrerbildung der KMK:Erwartung, dass Lehrer/innen - die sozialen und kulturellen Lebensbedingungen ihrer Schüler/innen kennen- die kulturelle und sozialer Vielfalt der jeweiligen Lerngruppe beachten- in der Lage sind, Benachteiligungen zu erkennen und pädagogische Hilfen und Präventionsmaßnahmen zu realisieren

2005: OECD Schlüsselkompetenzen: Interagieren in heterogenen Gruppen als eine von drei Schlüsselkompetenzen(„gute und tragfähige Beziehungen unterhalten; die Fähigkeit zur Zusammenarbeit; das Bewältigen und Lösen von Konflikten“)

2007: nationaler Integrationsplan: Selbstverpflichtung der Länder in Bezug auf Förderung von Schüler/innen mit Migrationshintergrund

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Lehrerbildung und Schule (1)Lehrerbildung und Schule (1)

Expertise zu den bildungspolitischen Reaktionen auf die Einwanderungsgesellschaft in Schule und Lehrerbildung in den Bundesländern (Gabi Elverich in Ulrike Hormel/Albert Scherr „Bildung für die Einwanderungsgesellschaft“, Lizenzausgabe für die BpB, 2005)

Ergebnisse:

Konzentration auf die Schwerpunkte Sprachförderung und interkulturelles Lernen/ Vernachlässigung des Themenkomplexes „Migration, Diskriminierung, und Rassismus“

Verständnis interkulturellen Lernen, das zur Verfestigung stereotyper Wahrnehmungen beitragen kann (Kommentar der Referentin: laut Expertise – zu überprüfen!)

Starke Differenzierungen in den inhaltlichen Zielsetzungen und dem Grad der institutionellen Verankerung (insgesamt gering/ Bemühungen wenig systematisch und koordiniert)

Fülle von Einzelmaßnahmen, die in einem erkennbaren Kontrast zu dem erheblichen Defizit, das im Hinblick auf systematische Bemühungen zur nachhaltigen Etablierung von Inhalten zu konstatieren ist

Auch auf der Ebene der Einzelschulen werden diesbezüglich umfassende strukturelle Veränderungen nur selten in die Wege geleitet

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Lehrerbildung und Schule (2)Lehrerbildung und Schule (2)

Unterschiedlich verbindlicher Charakter von Positionspapieren: nur ein geringer Teil der dort formulierten Absichtserklärungen ist in Schulgesetze oder Rahmenrichtlinien übersetzt

Konzepte mit verbindlichem Charakter und systematisch aufgebauten Maßnahmenkatalogen sind nur in Ansätzen vorhanden

Im Hinblick auf die Erhöhung des Migrantenanteils im Lehramt sind punktuelle Bemühungen zu erkennen

Dennoch in einzelnen Ländern richtungsweisende Entwicklungen (Stand: 2005!)

landesweite Integrationskonzepte in Schleswig-Holstein und Niedersachsen verbinden generelle Maßnahmen zur Verbesserung von Integrationsvoraussetzungen von MigrantInnen mit bildungspolitischen Zielsetzungen und Fördermaßnahmen

Schulische Bildung: Rahmenpläne und Integrationskonzepte von Mecklenburg-Vorpommern und (mit Einschränkung der geringeren Verbindlichkeit) die Positionspapiere aus Sachsen und Berlin sind positiv hervorzuheben: Hier wird versucht die jeweiligen Konzepte interkulturellen Lernens mit Ansätzen aus der Menschenrechtserziehung zu verbinden und im Zuge von Maßnahmen zur Schulentwicklung zu etablieren

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Interkult. Lehrerfortbildung – bundesweites Netzwerk:Interkult. Lehrerfortbildung – bundesweites Netzwerk:

INKA – Interkultureller Arbeitskreis der LehrerfortbildnerInnen in den Bundesländern

Gründung 1993 als informeller Arbeitskreis zur Vernetzung und Lobbyarbeit

seit 2004: Fachgruppe im DVLFB (Vereinigung der deutschen LehrerfortbildnerInnen)

Aktivitäten:

Fachliche Beratung/ Referententätigkeit

Kooperation mit Partner-Institutionen im Ausland (z.B. bei EU-Projekten)

Vermittlung von AnsprechpartnerInnen in den Bundesländern

Publikationen: „Qualitätsentwicklung von Schulen – der Beitrag der Interkulturellen Bildung“, Themenheft Lehrerfortbildung 42/ 2008Darin enthalten: INKA-Memorandum zu Diversität und Demokratie in der Schule

Weitere Informationen: www.lehrerfortbildung.de (unter: INKA)

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Curricula/ Rahmenbedingungen in Hamburg (1)Curricula/ Rahmenbedingungen in Hamburg (1)

Curriculare Grundlagen 1:

„Umgang mit kultureller und sozialer Heterogenität“= eins von drei prioritären Themen der Hamburger Lehrerbildung (vgl. J. Keuffer & J. Oelkers: Reform der Lehrerbildung in Hamburg, 2000)

Ziel der Reform der Lehrerbildung: stärkere Verknüpfung 1.-3. Phase der Lehrerbildung- Bildung von 28 Sozietäten (Arbeitsgruppen mit Vertretern der 1.-3. Phase)- Auftrag: Erarbeitung von Kerncurricula für die 1. und 2. Phase der Lehrerbildung

Sozietät „Umgang mit kult. und soz. Heterogenität“:1. Phase der Lehrerbildung (Universität):- Berücksichtigung des Themas in den Kerncurricula der 1.-2. Phase- Berücksichtigung des Themas in den Modulen zu Bachelor und Master- Prüfauftrag: Deutsch als Zweitsprache verbindlich in der 1. Phase der Lehrerbildung- Entwurf eines Portfolios für die einzelne Lehrperson von 1.-3. Phase

2. Phase der Lehrerbildung (Referendariat):- verbindliches Modul zu Sprachförderung/ interkulturelle Bildung- Mitarbeiterqualifizierung im Bereich Sprachförderung/ interkulturelle Bildung- Wahlmodule zum Thema „Umgang mit kultureller Vielfalt“

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Curricula/ Rahmenbedingungen in Hamburg (2)Curricula/ Rahmenbedingungen in Hamburg (2)

Curriculare Grundlagen 2:

Interkulturelle Erziehung = Aufgabengebiet laut Hamburger Schulgesetz (“Gestaltungsprinzip allen Unterrichts und des Schullebens”) (seit 1997)

Rahmenpläne für das Aufgabengebiet Interkulturelle Erziehung, für Deutsch als Zweitsprache und Herkunftssprachlichen Unterricht (seit 2002)Download unter: www.bildungsplaene.hamburg.de

Weitere Rahmenbedingungen :

Beratungsstelle für Interkulturelle Erziehung am Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) (seit 1990/ seit 2006 Beratungsstelle/ Umfang: 1 Stelle)

sowie Arbeitsbereich Deutsch als Zweitsprache/ Herkunftssprachlicher Unterricht (seit 1990)/ BLK-Projekt Förderung von Migrantinnen und Migranten am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung

Hamburger Sprachförderkonzept mit Ausbildung von Sprachlernkoordinatoren für allgemeinbildende Schulen (seit 2005) (www.li-hamburg.de/sprachfoerderung)

Hamburger Handlungskonzept zur Integration von Zuwanderern(seit 2006) (Senatsdrucksache von 2006/ vgl. www.zuwanderung.hamburg.de)

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Hamburger Ansatz: Unterstützung interkultureller Hamburger Ansatz: Unterstützung interkultureller Schulentwicklung auf folgenden Ebenen:Schulentwicklung auf folgenden Ebenen:

Schüler/innenUnterrichts-inhalte

Lehrer/innen bzw.pädagogisches

Personal an Schulen

Umfeld/StadtteilEltern

Schulleben/ Schulstruktur

Unterricht

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Beispiel einer Schulbegleitung an einer GesamtschuleBeispiel einer Schulbegleitung an einer Gesamtschule

Ausgangspunkt/ Anfrage ans Landesinstitut:disziplinarische Schwierigkeiten in Jahrgang 5 – insbesondere mit Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund aus sozial benachteiligten Familien im Einzugsgebiet der Schule

Beratung: Bestandsaufnahme der Konflikte/ Installation einer Steuerungsgruppe

Entwicklung von folgenden Maßnahmen:- Lehrerfortbildungen zum Umgang mit kultureller Heterogenität

- Schülertrainings zum Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung (interkulturelles Peer Projekt „Verantwortung“)

- regelhafte Eltern-Themenabende für „neue Eltern“ der Schule in den Herkunftssprachen Türkisch, Farsi und Russisch zu Halbjahresbeginn

- Anregungen zur Kooperation mit außerschulischen Anbietern: u.a. jetzt: Mentorenprojekt von Studierenden mit Migrationshintergrund für Schüler/innen....

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Bereiche der interkulturellen Lehrerbildung am LI :Bereiche der interkulturellen Lehrerbildung am LI :

1.) Sensibilisierung/ Bewusstheit

Bewusstmachung der eigenen kulturellen Prägung und Werte/ Überprüfung des eigenen Sprachgebrauchs

Reflexion der eigenen Einstellung/ Klärung des Rollenverständnisses(u.a. durch Trainings zum interkulturellen Lernen bzw. Demokratielernen)

2.) Wissen

Grundlagenwissen interkultureller Bildung (erweiterter Kulturbegriff, Kulturdimensionen, interkult. Kommunikation, Konflikte, Stereotypen und Vorurteile, Diskriminierung und Rassismus, Geschichte der Migration...)

Kenntnis der rechtlichen, sozialen und ökonomischen Situation der Schülerinnen und Schüler und ihrer Familien (u.a. durch „Begegnungsfortbildungen“)

3.) Fähigkeiten und Fertigkeiten

Handlungskompetenz zum Umgang mit Vielfalt/Diversity im Unterricht und im Schulleben(multiperspektivischer Unterricht bzw. interkulturelle Schulentwicklung)

(Hamburger Orientierungsrahmen Schulqualität: 1.2.2 Personalentwicklung)

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Zusammenfassung der Herausforderungen:Zusammenfassung der Herausforderungen:

Keine „Integrations-Beauftragten“ mit Funktionsstunden in den Schulen

Freiwilligkeit des Angebotes in der Lehrerbildung

1.-3. Phase der Lehrerbildung:unterschiedlicher Umfang des Angebotes zum Thema interkulturelle Bildung/z.T. Stellen für interkulturelle Bildung in den Landesinstituten für Lehrerbildung minimal/ nicht besetzt

Schulgesetze/ Rahmenpläne zur interkulturellen Bildung nur zum geringen Teil in den Bundesländern vorhanden bzw. keine Verpflichtung der Umsetzung

späte Verabschiedung bildungspolitischer Grundlagen:> 1996: „Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zur Interkulturellen Bildung und Erziehung in der Schule“

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Desiderata der interkult. Lehrerbildung:Desiderata der interkult. Lehrerbildung:

1.)   Diversity Mainstreaming: - Entwicklung von Leitbildern zum Umgang mit Diversity in öffentlichen Institutionen (in Behörden, Landesinstituten, Schulen etc.)- verbindliche Module zum Thema „Schule in der Einwanderungsgesellschaft“ von der 1.-3. Phase der Lehrerbildung (inbesondere für Funktionsträger/innen in den genannten Institutionen)- „Diversity Manager“ auf vschd. Ebenen: Schulen, Lehrerbildung etc. - ...

2.)  Bundesweite Koordinierungsstelle für alle Aktivitäten im Bereich „Lehrerbildung für Schulen in der Einwanderungsgesellschaft“: - regelmäßiger Austausch der Experten über die Länderebene (idealerweise Vertreter/innen der 1.-3. Phase)- gemeinsame Projekte (z.B. Multiplikatorenausbildung)- gemeinsame Publikationen- Entwicklung von bundesweiten Standards für die Lehrerbildung in diesem Bereich

3.) Ressourcen...

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KontaktKontakt

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Regine HartungLandesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung- Interkulturelle Erziehung - Felix-Dahn-Str.320357 [email protected]; Tel.: 040/ 42801-2129www.li-hamburg.de/interkulturelle-erziehung

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Service der Beratungsstelle Interkulturelle ErziehungService der Beratungsstelle Interkulturelle Erziehung

Service:

Beratung (z.T. mit weiteren Arbeitsbereichen: Religion, Sexualerziehung, Gewaltprävention)

Aus-/Fortbildung- Seminare zentral/ auf Abruf- für bestimmte Multiplikatoren-Gruppen (Funktionsträger, Sprachlernkoordinatoren, Beratungslehrer...)

Schulbegleitung/ Schulentwicklung (z.B. Zertifikatskurs Interkulturelle Kompetenz)

Projekte (z.B. Peer Projekt „Verantwortung“)

Fachtagungen

virtuelle Fachforen (http://hamburg.schulcommsy.de/)

Website> mit Adressen von Hamburger Unterstützungssystemen > Downloads von Handreichungen, Curricula und praktischen Materialien

Publikationen (z.B. „Vielfalt in der Schule“ u.a. sowie einen regelmäßigen Newsletter)

vgl. www.li-hamburg.de/interkulturelle-erziehung

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INKA-Memorandum 2007 (Auszug)INKA-Memorandum 2007 (Auszug)

Realisierung von Chancengleichheit in der Schule, dadurch dass Prinzipien von Diversität und Inklusion systematisch Eingang in Schulentwicklung finden:

Schule wird im Sinne von Diversity Managing bewusst interkulturell gestaltet (unabhängig davon, ob sie Schüler/innen mit Migrationshintergrund hat)

Interkulturalität wird als Querschnittsaufgabe begriffen: Schule ist offen für interkulturelle Erfahrungen und internationale Begegnungen

Systematische Schaffung von Lernarrangements für interkulturelles Lernen

Multiperspektivität ist im Fachunterricht selbstverständliches Prinzip

Berücksichtigung der kulturellen/ ethnischen Herkunft der Schüler/innen im Schulcurriculum

Schule muss auf die diversen Lernbedürfnisse der Schüler/innen eingehen; sie muss angemessene Lernvoraussetzungen für alle schaffen

Die Schule entwickelt ein Gesamtsprachenkonzept, das auf den Prinzipien von Mehrsprachigkeit und durchgängiger Sprachförderung beruht

Die Schule nutzt (oder entwickelt) Instrumente zur Schulentwicklung im Sinne von Inklusion (z.B. Indikatoren und Monitoring)

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INKA-Memorandum: Rolle d. Demokratieerziehung INKA-Memorandum: Rolle d. Demokratieerziehung

Demokratieerziehung ist ein weiteres tragendes Prinzip einer auf Inklusiongerichteten Schule:

Schule bietet die Gelegenheit, demokratische Praktiken zu erfahren und einzuüben

Die Schulkultur ist geprägt durch demokratische Werte und Kommunikationsformen mit Heterogenität

Menschenrechtserziehung ist durchgängiges Prinzip

Alle Beteiligten haben Gelegenheit, Strategien zu erlernen oder anzuwenden, sich immer wieder neu auf Heterogenität und demokratische Entscheidungsfindung einzustellen

Formen des konstruktiven Umgangs mit Konflikten werden immer wieder eingeübt und erprobt

Die Auseinandersetzung um demokratische Normen und Werte in der Gestaltung von Diversität ist durchgängiges Prinzip