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1 Einleitung Dieser Beitrag bietet eine Auswahl von In- ternetressourcen, die einen schnellen und fundierten Einstieg in die Thematik von Peer-to-Peer (P2P) und P2P-Anwendungs- bereiche ermo ¨ glichen. Zuerst werden Quellen zu P2P-Systemen im Allgemeinen genannt, wobei neben wissenschaftlichen Quellen auch Links zu Informationsporta- len, Organisationen, Unternehmen und Konsortien aufgefu ¨ hrt werden. Darauf aufbauend werden die P2P-An- wendungsbereiche Filesharing, Instant Messaging, Grid-Computing und Collabo- ration na ¨her betrachtet. Fu ¨ r jeden dieser Bereiche werden Links auf grundlegende Informationen angegeben, welche die Defi- nition, Funktionsweise, Funktionalita ¨ten und Einsatzmo ¨ glichkeiten erla ¨utern. Diese werden durch die Bereitstellung von Links zu konkreten Implementierungen erga ¨nzt. 2 Informationsquellen mit Ûberblickscharakter 2.1 Grundlegende Informationen Ha ¨ufig werden mit dem Begriff P2P zu- na ¨chst Musik-Tauschbo ¨ rsen assoziiert das Potenzial von P2P ist jedoch weit gro ¨- ßer. Wie die Definition auf den Seiten von Whatis.com zeigt, kann P2P zum einen als allgemeines Kommunikationsmodell zwi- schen gleichberechtigten Partnern verstan- den werden, zum anderen als logisches, dy- namisches Netz im Internet, bei dem Computer direkten Zugriff auf Ressourcen anderer im P2P-Netz befindlichen Rechner besitzen. http://searchnetworking.techtarget.com/ sDefinition/0„sid7_gci212769,00.html In einem Artikel auf den Seiten von Lega Media werden P2P-Netzwerke nach ihrer Architektur und Funktionsweise in „dezen- trale“ (direktes Anmelden von Benutzern an den Rechnern anderer Nutzer) sowie „assistierte“ Architekturmodelle (Anmel- den an einem Server zur „zentralen Indexie- rung“) untergliedert. Vor- und Nachteile beider Alternativen werden sowohl im Ver- gleich miteinander als auch gegenu ¨ ber an- deren Netzarchitekturen besprochen. Des Weiteren werden, ausgehend von Prog- nosen u ¨ ber die zuku ¨ nftige kommerzielle Nutzung von P2P-Diensten, Trends und Zukunftsperspektiven der P2P-Anwen- dungsfelder dargestellt. http://www.legamedia.net/legamall/ 2002/02-09/0209_lueninck_joachim_peer- to-to-peer_01.php In dem (auch als Leseprobe erha ¨ltlichen) einfu ¨ hrenden șberblick zum Buch [ScFT02] werden drei fu ¨ r P2P-Implemen- tierungen charakteristische funktionale Ei- genschaften genannt: Client- und Server- funktionalita ¨t fu ¨r jeden Netzknoten, direkter Austausch zwischen Peers sowie Autonomie/(Selbst-)Kontrolle der Aktivi- ta ¨ten eines Knotens. Daru ¨ ber hinaus wer- den Einsatzmo ¨glichkeiten der P2P-Tech- nologie erla ¨utert. Es wird verdeutlicht, welche Vorteile P2P in diesen Bereichen bieten kann. Eine Betrachtung o ¨ kono- mischer Aspekte sowie eine Thematisie- rung des Forschungs- und Entwicklungs- WIRTSCHAFTSINFORMATIK 45 (2003) 3, S. 335 344 Die Autoren Stefan Grasmugg Christian Schmitt Daniel Veit Dipl.-Kfm. Stefan L. Grasmugg, Dipl.-Inform. Christian Schmitt, WHU Vallendar, Lehrstuhl fu ¨r Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Electronic Business, 56179 Vallendar, E-Mail: {grasmugg | cschmitt}@whu.edu; Dr. Daniel Veit, Universita ¨t Karlsruhe (TH), Lehrstuhl fu ¨r Informationsbetriebswirtschaftslehre, 76131 Karlsruhe, E-Mail: [email protected] Internetquellen zu Peer-to-Peer-Systemen WI – Fu ¨r Sie gesurft

Internetquellen zu peer-to-peer-systemen

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Page 1: Internetquellen zu peer-to-peer-systemen

1 Einleitung

Dieser Beitrag bietet eine Auswahl von In-ternetressourcen, die einen schnellen undfundierten Einstieg in die Thematik vonPeer-to-Peer (P2P) und P2P-Anwendungs-bereiche ermoglichen. Zuerst werdenQuellen zu P2P-Systemen im Allgemeinengenannt, wobei neben wissenschaftlichenQuellen auch Links zu Informationsporta-len, Organisationen, Unternehmen undKonsortien aufgefuhrt werden.

Darauf aufbauend werden die P2P-An-wendungsbereiche Filesharing, InstantMessaging, Grid-Computing und Collabo-ration naher betrachtet. Fur jeden dieserBereiche werden Links auf grundlegendeInformationen angegeben, welche die Defi-nition, Funktionsweise, Funktionalitatenund Einsatzmoglichkeiten erlautern. Diesewerden durch die Bereitstellung von Linkszu konkreten Implementierungen erganzt.

2 Informationsquellenmit �berblickscharakter

2.1 Grundlegende Informationen

Haufig werden mit dem Begriff P2P zu-nachst Musik-Tauschborsen assoziiert –das Potenzial von P2P ist jedoch weit gro-ßer. Wie die Definition auf den Seiten vonWhatis.com zeigt, kann P2P zum einen alsallgemeines Kommunikationsmodell zwi-schen gleichberechtigten Partnern verstan-den werden, zum anderen als logisches, dy-namisches Netz im Internet, bei dem

Computer direkten Zugriff auf Ressourcenanderer im P2P-Netz befindlichen Rechnerbesitzen.http://searchnetworking.techtarget.com/sDefinition/0„sid7_gci212769,00.html

In einem Artikel auf den Seiten von LegaMedia werden P2P-Netzwerke nach ihrerArchitektur und Funktionsweise in „dezen-trale“ (direktes Anmelden von Benutzernan den Rechnern anderer Nutzer) sowie„assistierte“ Architekturmodelle (Anmel-den an einem Server zur „zentralen Indexie-rung“) untergliedert. Vor- und Nachteilebeider Alternativen werden sowohl im Ver-gleich miteinander als auch gegenuber an-deren Netzarchitekturen besprochen. DesWeiteren werden, ausgehend von Prog-nosen uber die zukunftige kommerzielleNutzung von P2P-Diensten, Trends undZukunftsperspektiven der P2P-Anwen-dungsfelder dargestellt.http://www.legamedia.net/legamall/2002/02-09/0209_lueninck_joachim_peer-to-to-peer_01.php

In dem (auch als Leseprobe erhaltlichen)einfuhrenden �berblick zum Buch[ScFT02] werden drei fur P2P-Implemen-tierungen charakteristische funktionale Ei-genschaften genannt: Client- und Server-funktionalitat fur jeden Netzknoten,direkter Austausch zwischen Peers sowieAutonomie/(Selbst-)Kontrolle der Aktivi-taten eines Knotens. Daruber hinaus wer-den Einsatzmoglichkeiten der P2P-Tech-nologie erlautert. Es wird verdeutlicht,welche Vorteile P2P in diesen Bereichenbieten kann. Eine Betrachtung okono-mischer Aspekte sowie eine Thematisie-rung des Forschungs- und Entwicklungs-

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 45 (2003) 3, S. 335–344

Die Autoren

Stefan GrasmuggChristian SchmittDaniel Veit

Dipl.-Kfm. Stefan L. Grasmugg,Dipl.-Inform. Christian Schmitt,WHU Vallendar,Lehrstuhl fur Betriebswirtschaftslehre,insbesondere Electronic Business,56179 Vallendar, E-Mail:{grasmugg | cschmitt}@whu.edu;Dr. Daniel Veit,Universitat Karlsruhe (TH),Lehrstuhl furInformationsbetriebswirtschaftslehre,76131 Karlsruhe,E-Mail: [email protected]

Internetquellenzu Peer-to-Peer-Systemen

WI – Fur Sie gesurft

Page 2: Internetquellen zu peer-to-peer-systemen

bedarfs werden vorgenommen. Der Beitragist aufrufbar von http://www.whu.edu/ebusiness/p2p-buch/buch/download.htm.

Auf den Seiten von NetworkWorldFusionwird anhand von exemplarischen Imple-mentierungen gezeigt, in welchen Anwen-dungsbereichen P2P-Systeme bereits ein-gesetzt werden. Erganzende Aussagen vonUnternehmensvertretern beschreiben diePotenziale von P2P, wobei auch Sicher-heitsaspekte berucksichtigt werden.http://www.nwfusion.com/research/2001/0730feat.html

Hinweise auf Hindernisse fur eine Nut-zung von P2P im geschaftlichen Bereich(z. B. fehlende Standards und Geschafts-modelle) liefert eine Zusammenfassung ei-ner offenen Podiumsdiskussion mit Unter-nehmensvertretern, in der uber dieEinfuhrung von P2P in Unternehmen so-wie mogliche zukunftige Anwendungs-moglichkeiten diskutiert wurde. Die Zu-sammenfassung ist auf den Seiten der

CommerceNet Investment Initiatives zufinden.http://cni.commerce.net/news_events/events/2k1/0723.html

2.2 Informationsportale

Aktuelle Informationen zu P2P konnenuber Informationsportale bezogen werden.Einige dieser Portale sind in Tabelle 1 auf-gefuhrt und bundeln nicht nur aktuelle,themenbezogene Nachrichten, sondernbieten daruber hinaus auch erganzende In-formationen zum Thema an.

2.3 Organisationenund Unternehmen

Die Organisationen und Unternehmen, diein besonderem Umfang in Grundlagen-

forschung und Weiterentwicklung vonP2P-Systemen aktiv sind, konnen Tabelle 2entnommen werden. Eine Auflistung einerVielzahl von Unternehmen, die sich imP2P-Bereich engagieren, ist unterhttp://www.stratvantage.com/directories/p2pcos.htm zu finden. Neben der URL derHomepage wird dort auch eine kurze Be-schreibung der einzelnen Unternehmen be-reitgestellt.

3 Anwendungsbereiche

In den folgenden Abschnitten werden In-ternetressourcen zu Anwendungsbereichenvorgestellt, in welchen P2P-Systeme bereitseingesetzt werden und nennenswerte Akti-vitaten seitens Wissenschaft und Wirtschaftzu verzeichnen sind.

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 45 (2003) 3, S. 335–344

Tabelle 1 Informationsportale

Anbieter URL Beschreibung

NetworkWorldFusion http://www.nwfusion.com/newsletters/fileshare/index.html

Bereitstellung von Nachrichten zu P2P; Newsletter

openP2P(O’Reilly)

http://www.openp2p.com/ Bereitstellung aktueller Beitrage gruppiert nach Anwendungs-gebiet, einzelnen Systemen (z. B. Gnutella) und allgemeinenThemen (z. B. Recht);Zugriff auf Weblogs des O’Reilly-Netzwerks zu P2P-Themen;P2P-Directory mit Auflistung von Unternehmen, Projekten undInitiativen im Bereich P2P

Zeropaid.com http://www.zeropaid.com/ Bereitstellung von Nachrichten zum Thema Filesharing; Be-schreibungen der aktuellen Clientimplementierungen (Funk-tionsweise, Funktionsumfang, Links zu Download, Dokumenta-tion); Rankinglisten nach Benutzerzahl, Inhalten undGeschwindigkeit; Newsletter

Mediasharing.de http://www.mediasharing.de/ Deutsches Filesharing-Portal; Clientbeschreibungen fur Wind-ows, Linux und Apple OS; Aktuelle Nachrichten zum ThemaFilesharing; Newsletter

Instant Messaging Planet http://www.instantmessagingplanet.com/ Bereitstellung von Nachrichten zu IM;Kategorien (Wireless IM, Enterprise IM, Public IM, Security);Archiv (Artikel seit 2001-09); Newsletter

Grid Computing Info Centre http://www.gridcomputing.com/ Umfangreiche Linkliste zu Foren, Konferenzen, Middleware,Initiativen, Portalen, Implementierungen und Unternehmen;Newsletter

Grid Today http://www.gridtoday.com/ Tagesaktuelle Nachrichten zum Thema Grid-Computing

Grid Computing Planet http://www.gridcomputingplanet.com/ Grid-Portal mit Nachrichten, Artikeln , diversen Informations-listen und Foren; Newsletter

Groupware Online http://www.groupware-online.de/channels/groupwareanbieter.asp

Bereitstellung von Informationen zu Collaboration; Newsletter

336 Stefan Grasmugg, Christian Schmitt, Daniel Veit

Page 3: Internetquellen zu peer-to-peer-systemen

3.1 Filesharing

Das Filesharing ist zweifelsohne der popu-larste Anwendungsbereich des P2P-Com-puting. Erst durch den medial starkbeachteten Auf- und Abstieg der Internet-tauschborse Napster erlangte neben demFilesharing selbst auch das P2P breite Auf-merksamkeit. Daher werden von vielen Be-nutzern die Begriffe P2P und Filesharingsynonym verwendet.

3.1.1 Grundlegende Informationen

Einsteiger konnen bei HowStuffWorks einekomprimierte Einfuhrung zu Filesharingfinden. Es werden die Modelle der zentra-len sowie der dezentralen Indexierung desP2P-Filesharing erlautert, fur jedes Modellein Beispielnetzwerk aufgezeigt, die zuge-horige Clientsoftware mit ihren Funktio-

nalitaten beschrieben und auch rechtlicheFragen, die durch das Tauschen von urhe-berrechtsgeschutzten Inhalten aufkommen,problematisiert.http://www.howstuffworks.com/File-Sharing.htm

Ein direkter Vergleich der Infrastrukturendieser beiden Indexierungsmodelle wirdauf der Website von LimeWire gegeben.Dabei wird insbesondere Gnutella erlau-tert, ein Protokoll zum Aufbau und zurSuche innerhalb verteilter Netzwerke mit-tels dezentraler Indexierung. Einige Fach-termini werden in einem kurzen Glossaruberblicksartig erklart.http://www.limewire.com/index.jsp/p2p/

Als hybride Infrastruktur hat sich zudemdas Modell der teil-zentralen Indexierungmit so genannten Super Nodes etabliert,das z. B. im FastTrack-Netz umgesetzt

wurde. Super Nodes sind Peers, die sichdurch sehr hohe Rechenleistung, geringeLatenzzeiten sowie hohe Bandbreite aus-zeichnen und die Inhalte der ihnen zuge-wiesen Standard-Peers indexieren. BeiSuchanfragen werden nicht alle Peers ein-bezogen, sondern nur die Super Nodes. ImRahmen des HollyShare-Projekts an derUniversity of California, Irvine, werdenaufbauend auf der Analyse bedeutenderP2P-Netzwerke (Tabelle 3) und der dreidargelegten Modelle zur Indexierung dasDesign und die Implementierung einerprototypischen P2P-Applikation beschrie-ben, anhand derer technische Details undDesignentscheidungen anschaulich erortertwerden.http://www.ics.uci.edu�isse/hollyshare/

Beschrankte sich das Filesharing bis vorkurzem auf den Up- und Download vonDateien, so machen sich seit einiger Zeit

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 45 (2003) 3, S. 335–344

Tabelle 2 Informationen zu Unternehmen und Konsortien

Unternehmen/Konsortium

Projekt URL Beschreibung / Zielsetzung

Sun Juxtapose(JXTA)

http://www.jxta.org/ Festlegung eines einheitlichen Protokolls zur Su-che und zum Austausch von Daten sowie daraufaufbauender P2P-Services und -Anwendungen

IBM YouServ http://www.almaden.ibm.com/cs/people/bayardo/userv/

Entwicklung eines Web-Hosting- und Content-Sharing-Tools

Intel PhilanthropicPeer-to-PeerProgram

http://www.intel.com/eBusiness/products/peertopeer/index.htmhttp://www.intel.com/cure/

Einsatz von verteiltem Rechnen auf P2P-Basis furphilanthropische Zwecke

Internet Enginee-ring Task Force

impp,prim,simple

http://www.ietf.org/html.charters/impp-charter.htmlhttp://www.ietf.org/html.charters/prim-charter.htmlhttp://www.ietf.org/html.charters/simple-charter.html

Arbeitsgruppen zur Weiterentwicklung der Netz-werkarchitektur fur IM

Open MobileAlliance

IMPS http://www.openmobilealliance.org/wirelessvillage/docs/WV_White_Paper.pdf

Erstellung einer Spezifikationen fur mobile IM undPrasensanwendungen

Argonne NationalLaboratory,University of Sout-hern California In-formation SciencesInstitute, Universityof Chicago

Globus http://www.globus.org/ Vorherrschendes Konsortium bei der Entwicklungder Grid-Standards; Entwickelt Basistechnologienwie z. B. Grid-Middleware (Globus Toolkit)

Global Grid Forum http://www.gridforum.org/ Zusammenschluss aus Grid Forum, dem eGrid Eu-ropean Grid Forum, Asia-Pacific Grid Communityund Peer-to-Peer Working Group mit Arbeits-gruppen zu bestimmten Schwerpunktthemen; Ver-anstaltung von Konferenzen;Betreiben von Lobbyarbeit

Erfrakon, Intevati-on, KlaralvdalensDatakonsult

Kroupware http://kroupware.kde.org/ Entwicklung einer freien Groupware, die sowohlauf freien als auch proprietaren Plattformen lauf-fahig ist

Internetquellen zu Peer-to-Peer-Systemen 337

Page 4: Internetquellen zu peer-to-peer-systemen

auch Streaming-Losungen die Vorzuge derP2P-Ansatze hinsichtlich der Anspruchean Bandbreite und Serverausstattung zu-nutze. Diese sogenannten P2P-Unicast-Netzwerke werden von ersten Internet-radiosendern eingesetzt (vgl. z. B.http://www.radiofreevirgin.com/). Furweitere Erlauterungen und Performance-messungen siehehttp://detache.cmcl.cs.cmu.edu/�kunwadee/research/papers/nossdav2002-final.pdf

Als alternativer Weg des Filesharing, wel-cher Urheberrechtsverletzungen umgeht,wird auf HowStuffWorks das Abonnemen-tenkonzept Pressplay von Universal undSony skizziert. Fur vertiefende Ausfuhrun-gen zu der Schnittstelle Urheberrecht undFilesharing siehe auch das White Paper desBerkeley Centers of Law & Technologyhttp://www.howstuffworks.com/File-Sharing6.htmhttp://www.pressplay.com/http://www.eff.org/IP/P2P/20010227_p2p_copyright_white_paper.html

3.1.2 Implementierungen

Filesharing-Implementierungen konnennur Daten untereinander austauschen,wenn sie im selben Netzwerk operieren.Eine Auswahl der bekanntesten Filesha-ring-Implementierungen fur vornehmlichprivate Nutzung ist in Tabelle 4 zu fin-den. Es existieren jedoch noch unzahligeweitere Clients und Netzwerke, derenBenutzerzahl und verfugbare Inhalte diekritische Masse (noch) nicht erreicht ha-ben.

Bei allen Clients erfolgt der Datenaus-tausch direkt via Client von Peer zuPeer. Bezuglich der Benutzerschnittstelle

kann unter Client-basierter und Browser-basierter Lokalisierung von Inhalten un-terschieden werden. Wahrend die klassi-schen Implementierungen ausschließlichClient-basierte Suche und Selektion an-bieten, wird bei Vertretern, die eine ein-deutige Dateiidentifikation ermoglichen(z. B. eDonkey 2000), oft zusatzlich auchBrowser-basiertes Suchen und Selektierenangeboten. Der Vorteil liegt in der Vor-selektion von Inhalten nach bestimmtenKriterien und der ausfuhrlicheren Illus-tration der Inhalte.

Eine Begleiterscheinung der frei erhaltli-chen Filesharing-Clients ist der massiveEinsatz von Werbung in Form von Ban-nern und Pop-Ups, die bei aktiviertemClient zeit- und kontext-abhangig erschei-nen. Unterstutzt wird dies durch zielgrup-pen-identifizierende Spyware, die Infor-mationen uber den Benutzer, seinComputersystem und sein Online-Verhal-ten an unbekannte Stellen im Internet uber-mittelt. Diese Quelle der Finanzierung furdie Clientanbieter kann jedoch bereitsdurch einige Zusatzprogramme (vgl. z. B.Ad-aware http://www.lavasoftusa.com/)oder modifizierte Clientimplementierun-gen unterbunden werden.

Die meisten Applikationen fur die privateNutzung sind fur den Einsatz in Unter-nehmen und Institutionen aus zwei Grun-den weniger geeignet.

Zum einen bestehen erhebliche Sicherheits-lucken. So ist die Akzeptanz von Spywarein diesem Kontext kaum gegeben. Auchmussen Kontrollmechanismen vorhandensein, die den Zugriff autorisierter Per-sonenkreise auf zuvor „freigegebene“ Da-teien der eigenen Festplatte sicherstellen.

Es sollten zudem Verschlusselungsalgorith-men angeboten werden, welche die Ver-traulichkeit, Integritat und Zurechenbar-keit der zu ubermittelnden Dateiengewahrleisten. Die folgende Studie zeigtanhand des Clients Kazaa eklatante Sicher-heitslucken von P2P-Implementierungenauf:http://www.hpl.hp.com/shl/papers/kazaa/KazaaUsability.pdf.

Zum anderen bestehen funktionale Limita-tionen der Implementierungen, die in ei-nem Unternehmensumfeld kaum zu ak-zeptieren sind. So zielen nur professionelleSysteme unter anderem darauf ab, eine be-stimmte Quality of Service (QoS), wie etwaVerfugbarkeit, Bandbreite und maximaleFehlerrate, zu garantieren. Implementie-rungen fur den professionellen Einsatz sindin Tabelle 5 aufgefuhrt.

Ein Vergleich bezuglich der Sicherheit undFunktionalitat von P2P-Applikationen furden privaten bzw. den professionellen Ein-satz ist zu finden aufhttp://www.quickcom.com/ecourierindex.htm.

3.2 Instant Messaging

Instant Messaging (IM) ist neben Filesha-ring der wohl bekannteste und meistge-nutzte Anwendungsbereich von P2P. Un-ter IM sind Dienste zu verstehen, diePrasenzinformationen von Benutzern aus-tauschen und auf dieser Grundlage eine di-rekte Kommunikation zwischen mehrerenprasenten Teilnehmern ermoglichen. Cha-rakteristisch fur IM ist, dass der Nachrich-tenaustausch im Vergleich zur E-Mail-oder SMS-Kommunikation unmittelbarerund in zeitlich kurzerer Abfolge verlauft.Als zusatzliches Feature hat IM bereits invielen anderen Anwendungen Einzug ge-halten. So werden z. B. Web-Portale oderCommunity-Seiten mit IM-Funktionalitatausgestattet, um synchrone Kommunikati-on der Benutzer zu erlauben.

3.2.1 Grundlegende Informationen

Zum Einstieg in das Thema eignet sich dieSeite vonHowStuffWorks. Anhand der ers-ten frei verfugbaren Implementierung,ICQ („I seek you“), wird die Funktions-weise von server-basierten IM-Systemenerlautert. Weitere populare proprietare Im-plementierungen werden kurz vorgestellt.

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 45 (2003) 3, S. 335–344

Tabelle 3 Bedeutende P2P-Netzwerke und ihre Indexierungsmodelle

Netzwerk URL Indexierung

Napster http://www.napster.com/ Zentral

OpenNap http://opennap.sourceforge.net/ Zentral

Overnet http://www.overnet.com/ Dezentral

Gnutella http://www.gnutella.com/ Dezentral

Freenet http://www.freenetproject.org/ Dezentral

Overnet http://www.overnet.com/ Dezentral

eDonkey2000 http://www.edonkey2000.com/ Teil-zentral

FastTrack http://www.fasttrack.nu/ Teil-zentral

338 Stefan Grasmugg, Christian Schmitt, Daniel Veit

Page 5: Internetquellen zu peer-to-peer-systemen

Daruber hinaus ist auf den Seiten ein �ber-blick uber die wichtigsten Funktionen vonIM-Implementierungen zu finden.http://www.howstuffworks.com/instant-messaging.htm

Proprietare Implementierungen ermogli-chen es aufgrund eines geschlossenen Be-nutzernetzwerks nicht, mit Benutzern auseinem anderen Netzwerk zu kommunizie-ren. Um die Interoperabilitat zwischen ein-zelnen Netzwerken zu erhalten, wurdenImplementierungen geschaffen, die aufmehreren dieser proprietaren Protokolle

aufsetzen (vgl. Abschnitt 3.2.2). Problema-tisch hierbei ist, dass jede Veranderung derProtokolle eine Anpassung der Implemen-tierung notig macht, damit der Zugriff aufdie Netzwerke der proprietaren Losungengewahrleistet bleibt. Um diese Problematiknachhaltig aufzulosen, wurde Jabber ent-wickelt.

Das Ziel von Jabber ist es, eine standardi-sierte Open-Source-Plattform fur denNachrichtenaustausch uber das Internet zuschaffen. Hierbei soll Kommunikation derArt Peer-to-Peer, Peer-to-Application und

Application-to-Application, sowohl syn-chron als auch asynchron, unterstutzt wer-den. Jabber ist dabei vollkommen dezentralstrukturiert. Das Protokoll zum Nachrich-tenaustausch basiert auf XML. Ein tech-nischer �berblick uber den Aufbau desProtokolls, Hinweise zum Einsatz des Pro-tokolls fur IM sowie aktuelle Nachrichtenrund um Jabber sind auf den Seiten derJabber Software Foundation und in[Oram01] zu finden.http://www.jabber.org/http://www.oreilly.com/catalog/peertopeer/chapter/ch06.html

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 45 (2003) 3, S. 335–344

Tabelle 4 Filesharing-Implementierungen fur die private Nutzung

Implementie-rung

URL Netzwerk Funktionen Beschreibung

Kazaa http://www.kazaa.com/ FastTrack Alle Dateitypen, mehrere Quellen,Resume-Funktion, Albumfunktion,Rating der Dateien, Priorisierungder Downloadanfragen je nachTeilnahmenlevel, Vorschau inPlayer bei einigen Dateitypen

Sehr popularer Client mit vielenFunktionen, Benutzern undInhalten

Kazaa Lite http://www.k-lite.tk/ FastTrack Siehe Kazza, jedoch ohneWerbung und Spyware

Siehe Kazaa

Grokster http://www.grokster.com/ FastTrack Siehe Kazaa, jedoch ohne Rating,Priorisierung und Albumfunktion

Weniger Funktionen undgeringere Verbreitung als Kazaa

eDonkey2000 http://www.edonkey2000.com/ Edonkey Alle Dateitypen, mehrere Quellen,Resume-Funktion, Albumfunktion,gleichzeitiger Down- und Uploadeiner Datei,eindeutige Dateiidentifikation

Sehr popular fur den Austauschgroßer Dateien (z. B. Videos),viele Benutzer mit hoherBandbreite

eMule http://www.emule.de/ Edonkey Siehe eDonkey 2000 Nachfolger von eDonkey 2000,nutzt jedoch eine dezentraleNetzwerkinfrastruktur

Overnet http://www.overnet.com/ Overnet Siehe eDonkey 2000 Kompatibel mit eDonkey-Funk-tionen, jedoch eigenesNetzwerk, wenige Benutzer

Freenet http://www.freenetproject.org/ Freenet Anonymitat der Benutzer, Datenverschlusselt, Daten nicht physischidentifizierbar

Anonymes und zensurresistentesund dezentrales Informations-Netz, (noch) wenige Benutzer

LimeWire http://www.limewire.com/ Gnutella Alle Dateitypen, mehrere Quellen,Resume-Funktion, Chat

Geringes Angebot, wenigeInformationen zu den Inhalten,wenige Suchkriterien

Morpheus http://www.morpheus.com/ Gnutella Siehe LimeWire, jedoch ohne Chat Siehe LimeWire, relativ langsam

BearShare http://www.bearshare.com/ Gnutella Siehe LimeWire, Vorschau inPlayer bei einigen Dateitypen

Siehe LimeWire

WinMX http://www.winmx.com/ OpenNap,eigenes Netzwerk

Alle Dateitypen, mehrere Quellen,Resume-Funktion, Chat

Viele Benutzer und Inhalte

Madster http://www.madster.com/ Napster,AOL Filesharing

Alle Dateitypen, Chat,Instant Messaging

Auf Benutzerkreis von Instant-Messaging-„Bekannten“(Buddylist) beschrankt.

Internetquellen zu Peer-to-Peer-Systemen 339

Page 6: Internetquellen zu peer-to-peer-systemen

Nach großer Verbreitung im privaten Be-reich werden in jungerer Zeit vermehrt dieHurden diskutiert, die es bei einem Einsatzvon IM inUnternehmen zu uberwinden gilt(z. B. Gewahrleistung einer ausreichendenSicherheit des verwendeten Kommunikati-onskanals). Dieser bestehenden Sicherheits-problematik nimmt sich ein Beitrag im In-formation Security Magazine an. Hierwerden Sicherheitsrisiken der vier popu-larsten IM-Implementierungen fur den Un-ternehmenseinsatz offen gelegt und Mog-lichkeiten vorgestellt, diesen zu begegnen.http://www.infosecuritymag.com/2002/aug/cover.shtml

Zu uberwindende Herausforderungen desEnterprise-Instant-Messaging sind in ei-nem Artikel der Giga Information Groupzu finden, in dem zudem eine �bersichtder zu erwartenden Entwicklung des IM-Marktes aufgezeigt wird.http://www.amd.com/us-en/assets/content_type/DownloadableAssets/Giga_-_Evolving_Toward_Enterprise_Instant_Messaging_5-02.pdf

3.2.2 Implementierungen

Neueinsteiger finden auf der Seite des In-stant Messaging Guide alle Informationen,die sie benotigen, um sich den Umgang mitIM-Clients anzueignen. Zunachst erhaltman hilfreiche Hinweise fur die Wahl vonIM-Implementierungen, bevor einzelneImplementierungen (ICQ, AOL InstantMessenger, MSN Messenger) bezuglichFunktionalitaten, Vor- und Nachteilen, so-wie Sicherheit und Privatsphare vorgestelltund Anleitungen zum sicheren Umganggegeben werden. Daruber hinaus enthaltdie Darstellung eine Einfuhrung in dieGrundzuge der IM-typischen Sprache(Emoticons und Akronyme).http://www.viewz.com/features/imguide.shtml

Wer weiterfuhrende Informationen uberdie Funktionsweise und Sicherheitsaspekteder IM-Implementierungen ICQ, AOLInstant Messenger, MSN Messenger undYahoo!Messenger sucht, findet in einemWhitepaper der Internet Security Systems

X-Force detaillierte Angaben, in dem Ar-chitekturen, Fahigkeiten und Sicherheits-risiken dieser Implementierungen genaubetrachtet und technische Maßnahmen zurReduzierung der Sicherheitsrisiken vor-geschlagen werden.http://documents.iss.net/whitepapers/X-Force_P2P.pdf

Zur Nutzung der freien dezentralen IM-Plattform Jabber konnen eine Reihe vonfreien Clients eingesetzt werden. Eine Auf-listung verfugbarer Jabber-Clients ist zufinden unter http://www.jabber.org/user/clientlist.php.

In Tabelle 6 und Tabelle 7 werden Hinwei-se auf bedeutende IM-Implementierungenzusammengestellt, wobei hinsichtlich derZielgruppen unterschieden wird.

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 45 (2003) 3, S. 335–344

Tabelle 5: Filesharing-Implementierungen fur den professionellen Einsatz

Implementie-rung

URL Protokoll Funktionen Beschreibung

Quick ComeCourier

http://www.quickcom.com/ Eigenentwicklungdezentral

Alle Dateitypen, Instant Messa-ging, nur registrierte Benutzer,Bestatigung uber erfolgreichenTransfer, Virtual-Privat-Network-kompatibel, garantierte QoS,Multicast, Verschlusselung

Plattform-unabhangige Clients,die uber Telefonleitungen oderdas Internet (Virtual PrivatNetwork) kommunizieren

Opencola http://www.opencola.com/ Eigenentwicklung Alle Dateitypen, Integration vonMetasuche in bekannten Such-maschinen, Sharing-Freigabe vonDateien, integrierter Betrachter furbestimmte Dateitypen, AnonymeTeilnahme moglich, Rating derDateien

Komfortables Suchen im Web undim P2P-Netzwerk, Open-Source-Version Swarmcasterhaltlich

Cryptoheaven http://www.cryptoheaven.com/ Eigenentwicklung Alle Dateitypen, Verschlusselung,sicheres E-Mail, sicheres InstantMessaging,

Filesharing direkt, via E-Mail undInstant Messaging mitstarkem Fokus auf Sicherheit

DFNScience-to-Science

http://www.neofonie.de/profil/forschung_und_entwicklung/s2s.jsp

JXTA – befindet sich noch in derEntwicklungsphase –

Kommerzielle Suchmaschine furwissenschaftliche Arbeiten, vomDeutschen Forschungsnetz (DFN)und BMBF gefordert

Bluefalcon http://www.bluefalcon.com/ Eigenentwicklung P2P-Unicast, Live Audio- undVideo-Streaming, Digital-Rights-Management

P2P-Unicast-Infrastruktur zurDistribution von Mediainhalten

PeerCast http://www.peercast.org/ Gnutella P2P-Unicast, Windows u. LinuxClients, Anonymitat der Clients

Open-Source-Streaming-Netz-werk auf Basis des Gnutella-Protokolls, jeder Client kanneigenen Kanal mit Musik anbieten

340 Stefan Grasmugg, Christian Schmitt, Daniel Veit

Page 7: Internetquellen zu peer-to-peer-systemen

3.3 Grid-Computing

Unter Grid-Computing sind die Allgegen-wartigkeit von Rechenleistung, Speicher-platz und computergestutzten Diensten beioptimaler Nutzung von existierenden Res-sourcen zu verstehen. Dies soll uber dieVernetzung zahlreicher Einzelressourcenmittels P2P-Technologie und einen unifor-men Zugang zu dem resultierenden Ge-samtnetz realisiert werden. Betrachtet mandie drei Aspekte Rechenleistung, Speicher-platz und computergestutze Dienste, solasst sich Grid-Computing in die drei Teil-disziplinen Computational Grid, Data-Grid und Service-Grid einteilen.

3.3.1 Grundlegende Informationen

Die Zielsetzung des Computational Gridknupft an die Ziele des Distributed Com-puting an: Die notwendige Rechenleistungfur große Problemstellungen soll durch ei-nen Verbund von Rechnern zur Verfugunggestellt werden. Eine Definition von Grid-

Computing und einen einfuhrenden Arti-kel findet man auf diesen Seitenhttp://www.intel.com/eBusiness/products/peertopeer/ar011102.htmhttp://searchwebservices.techtarget.com/sDefinition/0„sid26_gci773157,00.html.

Data-Grids integrieren verteilte Daten-archive und setzen u. a. intelligente Ca-ching-, Mirroring- und Zugriffsrichtlinienum, die hochperformante Datenanalysenauf virtuellen Datenbasen zulassen. An-hand des EU-geforderten DataGrid Pro-jekts werden Intention, Grundlagen undexemplarische Umsetzung anschaulichillustriert: http://eu-datagrid.web.cern.ch/eu-datagrid/.

Detailliertere Informationen zu Data-Grids, aktuellen Umsetzungen und zu lo-senden Herausforderungen sind abzurufenvon http://www-didc.lbl.gov/presentations/CSC2000-tierney.pdf.

Service-Grids stellen ihre Clients Dienstezu Verfugung. Seit Anfang 2002 wurde die

Service-Grid-Architektur mit dem Kon-zept der Web-Services verknupft, um dieweitere Standardisierung voranzutreiben.Service-Grids werden in folgendem Artikelerlautert: http://www.johnhagel.com/paper_servicegrid.pdf.

Wahrend die meisten Webseiten bis jetztnoch Informationen vorhalten, die sich mitausschließlich technischen Fragen befassen,beschaftigt sich das Gridbus-Projekt mitokonomischen Aspekten des Grid-Com-puting. Auf den zugehorigen Webseitenwerden neben einer Strukturierung derHerausforderungen fur eine wirtschaftlicheNutzung Losungsansatze und prototypi-sche Implementierungen vorgestellt:http://www.gridbus.org/.

3.3.2 Implementierungen

Das Grid-Computing befindet sich vergli-chen mit den zuvor genannten Anwen-dungsbereichen auf einem noch fruhenEntwicklungsstand. Implementierungenhaben daher meist noch prototypischen

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 45 (2003) 3, S. 335–344

Tabelle 6 IM-Implementierungen fur private Nutzung

Implementierung URL Protokoll bzw. Netzwerk Beschreibung

ICQ http://www.icq.com/ Eigenentwicklung Kostenlose Clients fur Windows,Macintosh, PalmOS, PocketPC,WindowsCE

ICQ2Go! http://go.icq.com/ ICQ-Netzwerk Browser fungiert als Client

AOL InstantMessenger (AIM)

http://portal.aol.de/instantmessenger/index.jsp

Eigenentwicklung Kostenlose Clients fur Windows undMacintosh

MSN Messenger http://messenger.msn.com/ Eigenentwicklung Kostenlose Clients fur Windows,Macintosh und Pocket PC

Yahoo!Messenger http://messenger.yahoo.com/ Eigenentwicklung Kostenlose Clients fur Windows, Mac,Unix, Java, Handy

Trillian http://www.trillian.cc/trillian/index.html

Zugriff auf die Netzwerke von ICQ,AIM, MSN Messenger undYahoo!Messenger

Kostenloser Messenger mit verschlusselter�bermittlung der Nachrichten

Odigo WindowsMessenger

http://www.odigo.org/features/windows.html

Zugriff auf die Netzwerke von ICQ,AIM und MSN Messenger

Kostenloser Messenger fur Windows

Odigo Express http://www.odigo.org/features/express.html

Zugriff auf die Netzwerk von ICQ,AIM und MSN Messenger

Browser fungiert als Client

Omni http://www.emphatech.com/ Zugriff auf die Netzwerke von ICQ,AIM, MSN Messenger undYahoo!Messenger

Kostenloser Client mit zusatzlichemFilesharing uber das Gnutella Netzwerk

Imici.M3 http://www.imici.com/products_m3.php

Eigenes Protokoll bzw. Netzwerk mitZugriff auf die Netzwerke von AIM,ICQ, MSN Messenger undYahoo!Messenger

Kostenlose Clients fur Windows, Linux,FreeBSD; verschlusselte Kommunikationmit OpenSSL

Internetquellen zu Peer-to-Peer-Systemen 341

Page 8: Internetquellen zu peer-to-peer-systemen

Charakter. Diese konnen in kommerzielleund nicht-kommerzielle Implementierun-gen unterschieden werden, wobei dieMehrheit der Implementierungen Compu-tational Grids darstellt. Eine gute �ber-sicht zu einer Großzahl von Implementie-rungen ist auf diesen Seiten zu findenhttp://www.rechenkraft.net/ sowiehttp://www.aspenleaf.com/distributed/distrib-projects.html.

In Tabelle 8 werden bedeutende Imple-mentierungen mit vergleichsweise großemTeilnehmerkreis tabellarisch vorgestellt.

3.4 (P2P-)Collaboration

Der Markt fur Anwendungen im BereichCollaboration (sogenannte Groupware) istbereits weitgehend unter den drei großenAnbietern von proprietaren Losungen auf-geteilt, welche allesamt nicht auf P2P-In-frastrukturen basieren:

& IBM/Lotus mit der Kombination desDomino/Notes-Servers und Notes-Clientshttp://www.lotus.com/lotus/products.nsf/fa_prohomepage/

& Microsoft mit ihrer ProduktkombinationExchange Server und Outlookhttp://www.microsoft.com/exchange/evaluation/default.asp

& Novell mit ihrem Produkt Groupwisehttp://www.novell.com/products/groupwise/

Daneben gibt es zahlreiche Alternativenaus Open-Source-Projekten und von On-line-Groupware-Anbietern. Eine umfang-reiche Liste uber verfugbare Losungen zurUnterstutzung virtueller Gruppen und furvirtuelles Projektmanagement ist unterhttp://www.vrtprj.de/products/products.html zu finden.

Unter diesen Alternativen findet man auchsolche, die dem Bereich P2P-Collaborationzugerechnet werden konnen. P2P-Group-

ware zeichnet sich unterer anderem durchdezentrale Datenhaltung und dezentralesGruppenmanagement aus. P2P-Collabora-tion vereinigt dabei in gewisser Weise diezuvor beschrieben AnwendungsbereicheFilesharing und Instant Messaging, stellt je-doch ein weiterreichendes Anwendungs-szenario dar: Zum Zweck verteilter syn-chroner (aber auch asynchroner) Gruppen-arbeit kann ein dezentraler Dateiaustauschrealisiert, durch Vorliegen von Prasenz-information spontan kommuniziert sowiezeitgleich und gemeinschaftlich an Doku-menten gearbeitet werden.

3.4.1 Grundlegende Informationen

Informationen fur einen grundlegendenEinstieg in das Thema Collaboration sindin einer frei erhaltlichen Diplomarbeit vonSimon Michel zu finden. Dort werden dieGrundlagen von Computer Supported Co-operative Work erlautert und wichtige Be-griffe, wie Kommunikation, Koordination,Kooperation und Kollaboration definiert.

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 45 (2003) 3, S. 335–344

Tabelle 7 IM-Implementierungen fur den Unternehmenseinsatz

Implementierung URL Netzwerk Beschreibung

IBM LotusSametime

http://www.lotus.com/products/lotussametime.nsf/wdocs/homepage/

Eigenes Netzwerk, Zugriff auf dasNetzwerk des AIM

Instant Messaging und Web-Conferencing-Losung

MSN Messengermit Exchange2000 Instant-Messaging-Dienst

http://www.microsoft.com/exchange/downloads/2000/IMclient.asp

Eignes Netzwerk Instant-Messaging- Losung, die auf demBetrieb eines MS Exchange Servers auf-setzt

Trillian Pro http://www.trillian.cc/trillianpro/index.html

Zugriff auf die Netzwerke von ICQ,AIM, MSN Messenger undYahoo!Messenger

Zusatzliche Features zur kostenlosenVersion (z. B. Konferenz, Webcam)

Imici.BM http://www.imici.com/products_bm.php

Eigenes Protokoll bzw. Netzwerk mitZugriff auf die Netzwerke von AIM,ICQ, MSN Messenger undYahoo!Messenger

Zusatzliche Features zur kostenlosenVersion, z. B. starke Verschlusselung

Imici.ES http://www.imici.com/products_es.php

Eigenes Netzwerk Ermoglicht die Entwicklung eigenerLosungen mit eigenem Server

TIMP http://www.tipic.com/ Jabber Ermoglicht die Entwicklung eigenerjabber-basierter Losungen

Hubz http://www.hubz.com/ Eigenes Netzwerk Ermoglicht Besuchern einer Webseite,miteinander Nachrichten auszutauschen

Ecrio Rich InstantMessagingPlatform

http://www.ecrio.com/rimp.shtml Eigenes Netzwerk auf Basis von CPIM,SIMPLE mit Zugriff auf die Netzwerkevon AIM, ICQ, MSN Messenger undYahoo!Messenger

Client/Server-Losung fur PC, PDA undHandy

Trusted Messenger http://www.trusted-messaging.com/ Eigenes Netzwerk Speziell fur Intranets entwickeltedezentrale Losung

342 Stefan Grasmugg, Christian Schmitt, Daniel Veit

Page 9: Internetquellen zu peer-to-peer-systemen

Daruber hinaus werden P2P-Architektu-ren und Implementierungen fur Kollabora-tion und Kooperation charakterisiert, eineMarkubersicht bestehender Losungen ge-geben sowie notwendige P2P-Funktionenzum kooperativen Arbeiten vorgestellt underlautert. Des Weiteren werden moglicheEinsatzgebiete fur P2P-Groupware-Toolsbenannt.http://www.kermit.ch/diplomarbeit/papers/Diplomarbeit_P2P_CSCW.pdf

3.4.2 Implementierungen

Eine vom Bundesamt fur Sicherheit in derInformationstechnik in Auftrag gegebeneStudie definiert allgemeine Anforderungenan und Beurteilungskriterien fur Group-ware-Losungen, durch Identifikation not-wendiger, vom Anwender erwarteter sowieoptionaler Anwendungsfunktionen. EinigeImplementierungen (Exchange/Outlook,Domino/Notes, PHP Groupware, Skyrix,Ximian Evolution Client) wurden nachdiesen Kriterien bewertet. Die Ergebnisseder Studie sind zuganglich unter

http://www.erfrakon.com/whitepapers/kurzstudie-groupware.pdf.

Groove ist eine der bekanntesten dezentra-len Kollaborationsplattformen. Es kannzur Unterstutzung der Zusammenarbeiteingesetzt werden, aber auch Grundlagefur Projektmanagement, Kundensupportoder Online-Auktionen sein. Mit GrooveWorkspace wird ein Kollaborationspro-gramm angeboten, das z. B. Filesharing,Co-Editing, Co-Browsing, Awareness-In-formationen, Messaging, Diskussionsforenund Kalender beinhaltet. Benutzer konnenvirtuelle Raume auf ihrem Desktop ein-richten und diese fur weitere Benutzer frei-geben. Die in diesen Raumen bearbeitetenDateien liegen dabei dezentral auf den lo-kalen Platten aller beteiligten Gruppenteil-nehmer und werden bei Veranderungen au-tomatisch aktualisiert. Neben der Nutzungvon Groove Workspace besteht die Mog-lichkeit, eigene Tools auf Grundlage vonGroove zu entwickeln. Dazu steht dasGroove Development Kit frei zumDownload zur Verfugung. Auf einer fur

Entwickler eingerichteten Web-Seite, derso genannte DevZone, sind Hinweise zurEntwicklung Groove-basierter Tools zufinden.http://www.groove.net/products/workspace/http://www.infoworld.com/articles/ap/xml/02/04/15/020415apgroove2.xmlhttp://www.groove.net/devzone/

Tabelle 9 zeigt eine Auswahl proprietarer,webbasierter und P2P-Losungen fur Col-laboration.

4 Zusammenfassungund Ausblick

Zu P2P im Allgemeinen und den vier dar-gestellten Anwendungsbereichen im Spe-ziellen ist im Internet eine Vielzahl vonQuellen zu finden. Die Schwierigkeit be-steht darin, herausragende Quellen zuidentifizieren, die einen schnellen Einstiegin die Thematik erlauben und dabei die

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Tabelle 8 Implementierungen im Bereich Grid-Computing

Projekt URL Bescheibung

Folding@home http://www.stanford.edu/group/pandegroup/cosm/

Ziel des Projekts ist die Erforschung der Zusammensetzung und Konfiguration vonProteinen (protein folding). Die rechenintensive Simulation ubernimmt der von derStandford University entwickelte Distributed-Computing-Client TINKER. Dieser er-halt online Datenpakete, verarbeitet diese und sendet anschließend die Ergebnisseper Internet an einen oder mehrere Server.

SETI@home http://setiathome.ssl.berkeley.edu/ Projekt der University of California, Berkeley, das Internet-verbundene Computerzur Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI) benutzt. Der SETI@home Clientlauft als Bildschirmschoner, der Radioteleskopdaten herunterladt und analysiert.

Intel philanthropicP2P program

http://www.intel.com/cure/ Intels Philanthropic P2P Program hat sich zum Ziel gesetzt, lebensbedrohlicheKrankheiten zu bekampfen. Durch die Verlinkung von Millionen von PCs wird Wis-senschaftlern ermoglicht, die Entwicklung von pharmazeutischen Heilmitteln zu be-schleunigen.

THINK CancerResearch

http://www.grid.org/projects/cancer/

Diese Kooperation von Intel und United Devices konzentriert sich auf die Unter-suchung von Proteinen, die bei einer Therapie von Krebspatienten zielfuhrend seinkonnten.

ZetaGrid http://www.zetagrid.net/ ZetaGrid versucht ein Problem der modernen Mathematik (die Verifizierung derRiemann’schen Hypothese) zu losen.

RC5-64 http://www.distributed.net/rc5/index.html.de

Dieses Projekt koordiniert den Versuch, eine Nachricht zu entschlusseln, die mitdem RC5-Verfahren bei 64 Bit Schlussellange kodiert wurde. Dazu mussen samt-liche 264 Schlussel systematisch getestet werden.

Moneybee http://de.moneybee.net/ Die wesentlichen Komponenten dieses Systems sind Bildschirmschoner, die Vertei-lung von Rechenleistung uber das Internet (Distributed Computing) und die Anwen-dung von kunstlicher Intelligenz mittels kunstlicher neuronaler Netze. Moneybeenutzt freie Rechnerkapazitat, um aus bisherigen Aktien-Kursbewegungen Prog-nosen fur die Zukunft zu berechnen.

Internetquellen zu Peer-to-Peer-Systemen 343

Page 10: Internetquellen zu peer-to-peer-systemen

wichtigsten Akteure aus Wissenschaft undWirtschaft berucksichtigen. Die Intentiondieses Beitrags ist die Bereitstellung einessolchen Einstiegs in P2P.

In den nachsten Jahren wird sich die Tech-nologie mit rasantem Tempo weiterent-wickeln. Neue Gremien werden entstehenund alte werden aufgelost werden. Damit

auch in Zukunft ein �berblick uber dieaktuellen Internet-Quellen zu P2P bereit-gestellt werden kann, werden unter folgen-der Adresse aktuelle Linklisten zur Thema-tik gepflegt:http://www.p2p-perspektiven.de/links/

Literatur

[Oram01] Oram, Andy: Peer-to-Peer: Harnessingthe Power of Disruptive Technologies. O’Reilly2001.

[ScFT02] Schoder, Detlef; Fischbach, Kai; Teich-mann, Rene (Hrsg.): Peer-to-Peer, �kono-mische, technologische und juristische Perspek-tiven. Springer, Berlin 2002.

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Tabelle 9 Auswahl von Groupware-Losungen

Implementierung URL Beschreibung

IBM/Lotus Domino/Notes http://www.lotus.com/lotus/products.nsf/fa_prohomepage/ Proprietare, zentrale Losung

MS Exchange / Outlook http://www.microsoft.com/exchange/evaluation/default.asphttp://www.microsoft.com/office/outlook/default.asp

Proprietare, zentrale Losung

MS Share Point http://www.microsoft.com/sharepoint/evaluation/overview/technologies.asp Proprietare, zentrale Losung

Novell Groupwise http://www.novell.com/products/groupwise/ Proprietare, zentrale Losung

IBM/Lotus QuickPlace http://www.lotus.com/products/qplace.nsf/homepage/$first/ Web-basierte Losung

BSCW http://www.bscw.de/ Web-basierte Losung

DraftSpace http://www.draftspace.com/ Web-basierte Losung

Enterprise Forum http://www.sitescape.com/next/forum.html Web-basierte Losung

eProject Enterprise http://www.eproject.com/sol_enterprise.asp Web-basierte Losung

eRoom http://www.eroom.com/ Web-basierte Losung

Kavi Comittees http://www.kavi.com/prodserv/groups/ Web-basierte Losung

Livelink http://www.opentext.com/livelink/ Web-basierter Client oderDesktop-Version

Microteams http://www.microteams.com/www/products/ Web-basierte Losung

SKYRIX Web Groupware http://www.skyrix.de/de/index.xhtml Web-basierte Losung

Projectplace http://www.projectplace.de/applications/default.htm Web-basierte Losung

Teamspace http://www.teamspace.de/ Web-basierte Losung

phpGroupware http://www.phpgroupware.org/ Web-basierte Losung

Groove http://www.groove.net/ P2P-Losung

Magi Enterprise http://www.endeavors.com/enterprise.html P2P-Losung

NextPage Matrix http://www.nextpage.com/main.asp P2P-Losung

BadBlue http://www.badblue.com/ P2P-Losung

ikimbo AGENDA http://www.ikimbo.com/products-agenda.htm P2P-Losung

344 Stefan Grasmugg, Christian Schmitt, Daniel Veit