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Investitions-, Brand- undPersonenschutz gemäßDIN VDE 0100-420
siemens.de/lowvoltageExtern © Siemens AG 2017
Frei verwendbar © Siemens AG 2017. Alle Rechte vorbehalten. Stand Version 9 / Juni 2017Seite 2
Hinweis / Haftungsausschluss
Die Beispiele und Interpretationen der Norm sind unverbindlich und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeithinsichtlich Konfiguration und Ausstattung sowie jeglicher Eventualitäten. Sie stellen keine kundenspezifische Lösungendar, sondern sollen lediglich Hilfestellung bieten bei typischen Aufgabenstellungen.Jeder Anwender dieser Präsentation ist für den sachgemäßen Betrieb der beschriebenen Produkte selbst verantwortlich.Diese Präsentation enthebt Sie nicht der Verpflichtung zu sicherem Umgang bei Anwendung, Installation, Betrieb undWartung.Durch Nutzung dieser Präsentation erkennen Sie an, dass Siemens über die oben beschriebene Haftungsregelung hinausnicht für etwaige Schäden haftbar gemacht werden kann. Wir behalten uns das Recht vor, Änderungen an dieserInformations-Unterlage jederzeit ohne Ankündigung durchzuführen.Viele Tabellen und Texte in dieser Beschreibung wurden während der Erstellung direkt aus den entsprechenden Normenentnommen. Jeder Anwender dieser Unterlage muss stets prüfen, ob die zitierten Stellen noch aktuell sind.Die endgültige Entscheidung, ob eine Anwendung den gültigen Normen entspricht, obliegt dem Anwender dieserUnterlage.
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Stefan Krause
Siemens AG
Energy Management Division
RC-DE OST LP-PROM
Schützenstr. 4-10
04103 Leipzig
Email: [email protected]
Mobil: +49 151 58039029
Ihr Referent
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Investitions-, Brand- und PersonenschutzInhalt
• Fehlerlichtbögen – Geschichte, Ursache und Wirkungen
• Mögliche Schutzansätze
• Herausforderung: Unterscheidung betriebsbedingterLichtbögen und Fehlerlichtbögen
• Die Lösung: der Brandschutzschalter 5SM6 von Siemens
• Änderung der Norm DIN VDE 0100-420 und die möglichenKonsequenzen daraus
• Aufbaubeispiele
• Die wichtigsten Fragen
• Referenzen
• Zusammenfassung
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Ein unterschätztes Gefahrenpotential für elektrisch gezündete Brände
• Elektrisch gezündete Brände stellen ein hohesGefahrenpotenzal für Personen, Gebäude undInvestitionen dar
• Eine Leistung von etwa 70W (230V, 300mA)reicht bereits aus, um ein Feuer elektrisch zuzünden
• Gefahrenstellen, die zu Bränden in derInfrastruktur führen, sind vor allem Kabel undLeitungen
• Auch elektrische Verbraucher stellen ein hohesRisiko dar
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Ein unterschätztes Gefahrenpotential für elektrisch gezündete Brände
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Ein unterschätztes Gefahrenpotential für elektrisch gezündete Brände
1) GDV (2015): Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.3) Stiftung Warentest 01/2013
2) Statistisches Bundesamt (2011): Gesundheit – Todesursachen in Deutschland 20114) IFS (2015): IFS Brandursachenstatistik 2015
Allein in Deutschland wird ein Drittel allererfassten Brände auf gefährliche Mängel in derElektroinstallation zurückgeführt – verursacht
meist durch gefährliche Fehlerlichtbögen.
Die schreckliche Bilanz:Brandschäden in Milliardenhöhe,
tausende Verletzte und sogar Tote!
Ab sofort ist mit Veröffentlichung der NormDIN VDE 0100-420 die Installation des
Brandschutzschalters in Deutschland fürviele Einsatzorte verpflichtend!
Auch international wird derEinbau gemäß IEC 60364-4-42
dringend empfohlen.
Rd. 200.000Brandfälle werdenpro Jahr gemeldet 3)
Ca. 80%der Brände entstehenin Privathaushalten 3)
Ca. 32%der Brände entstehen durchFehler in derElektroinstallation 4)
Ca. 20%der Brände entstehenim gewerblichen Bereich 3)
Ca. 400Menschen sterben jährlichin Deutschland durchBrände 1)
Ca. 100Menschen sterbenjährlich durch elektrischenStrom 2)
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Brandursachen durch Fehlerlichtbögen in Endstromkreisen
Hohe Temperatur desLichtbogens
entzündbaresMaterial
Paralleler Fehlerlichtbogen Phase undNeutralleiter / Erde
Serieller Fehlerlichtbogen inPhase oder Neutralleiter
Lose Kontakteund Anschlüsse
UV-Strahlung /Nagetierverbiss
AbgeknickteStecker / Leitungen
Nagel oderSchraube
GequetschteLeitung
Zu kleinerBiegeradius
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Die Geschichte der Fehlerlichtbogenerkennung
1) AFCI: Arc Fault Circuit Interrupter 2) Consumer Product Safety Review, Volume 4, Summer 1999
1983: Erste Siemens Patente für AFCI1 Technologie (USA)
1992: Die "Consumer Products Safety Commission (CPSC)" initiiertdas Projekt "Home Electrical System Fires Project" (USA)
1993: CPSC beauftragt UL mit der Untersuchung und Überprüfung von Brandur-sachen. Lösung: Eine neue Technologie der Lichtbogenerkennung (USA
2008: Der National Electrical Code 2005 schreibt den AFCI Klasse A für denSchutz von allen Stromkreisen 15 / 20 A in Wohnräumen vor (USA)
2012: Siemens bringt den ersten Brandschutzschalter für den IEC Markt
2014: Dezember Brandschutzschalter werden in der europäischenNorm IEC 60364-4-42 empfohlen
2016: Februar verpflichtender Einsatz des Brandschutzschalters in dernationalen Norm DIN VDE 0100-420
2016: Oktober Siemens führt die 2te Generation des Brandschutzschalters ein
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Investitions-, Brand- und PersonenschutzInhalt
• Fehlerlichtbögen – Geschichte, Ursache und Wirkungen
• Mögliche Schutzansätze
• Herausforderung: Unterscheidung betriebsbedingterLichtbögen und Fehlerlichtbögen
• Die Lösung: der Brandschutzschalter 5SM6 von Siemens
• Änderung der Norm DIN VDE 0100-420 und die möglichenKonsequenzen daraus
• Aufbaubeispiele
• Die wichtigsten Fragen
• Referenzen
• Zusammenfassung
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Die Entstehung eines Fehlerlichtbogen infolge einer Schadstellein der Leitung
Strom fließt durchbeschädigte Leitung
Phase 1
Engpass in Leitungund Isolierung werdenheiß
Phase 2
Heißes Kupfer oxidiertzu Kupferoxid,Isolierung karbonisiert
Phase 3 (Verkohlung)
Bis ca. 1.250 °C Bis ca. 6.000 °C
• Kupfer schmilzt undvergast kurzzeitig(z.B. bei Sinus-scheitel) Luftspalt
• SporadischeFehlerlichtbögenüber Isolierung
Phase 4 (Verkohlung)
Ca. 6.000 °C
Stabiler Fehlerlicht-bogen überkarbonisierterIsolierung
Phase 5 (Zündung)
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Klassischer Überstrom- und Kurzschlussschutz am Beispiel:Leitungsschutzschalter B – Charakteristik
Beispiel Leitungsschutzschalter B16
Überstrom: 18 – 23,2 A (thermisch)Auslösezeit: 60 min
Kurzschluss: ab 48 A (magnetisch)Auslösezeit: 100 ms
nach Gerätenorm EN 60898-1
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Fehlerstromschutzeinrichtung von 1970
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Übersicht maximaler Leistungen je Schutzorgan
SchutzeinrichtungenMax. möglicherDauerstrom IISO
PISO beiUN = ~ 230 V
Sicherung 10 A 15 A 3.450 W
LS B / C / D 16 A 18 A <4.160 W
FI IΧn = 0,5 A 0,5 A 115 W
FI IΧn = 0,3 A 0,3 A 69 W
FI IΧn = 30 mA 0,03 A 6,9 W
Brandgefahr ab einer Mindestleistung von P » 70 W
IΔn ≤ 300 mA
Achtung: FI-Schutz erfolgt nur gegen PE
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Der richtige Fehlerstromschutzschalter für jede Anwendung
• SinusförmigeWechselfehlerströme
• SinusförmigeWechselfehlerströme
• PulsierendeGleichfehlerströme
• Wie Typ A• Fehlerstrom aus
Mischfrequenzen
• Wie Typ F• Glatte Gleichfehler-
ströme• Auslösewerte bis
2 kHz
• Wie Typ B• Auslösewerte bis
20 kHz• Auslösung innerhalb
des Frequenz-bereiches unterhalbvon 420 mA
Typ AC Typ A Typ F Typ B Typ B+
Einsatzbeispiele:Deutschland fürStandardanwendungen
Einsatzbeispiele:• Verbraucher mit 1-
phas. Umrichter:• Waschmaschine• Staubsauger• Lüftungsanlagen• Pumpen• etc.
• Elektrische Netzteile
Einsatzbeispiele:• Photovoltaik Anlagen• Rolltreppen / Aufzüge• USV-Anlagen• Ladeinfrastruktur für• Elektrofahrzeuge• Baustellen, Labor• Verbraucher mit
3-phas. Umrichter
Einsatzbeispiele:• Feuergefährdete
Betriebsstätten• zus. Brandschutz• Landwirtschaft• holzverarbeitende
Betriebe
kHz
InDeutschland
nichtzulässig!
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Der richtige Fehlerstromschutzschalter für jede Anwendung
Superresistent K SIGRES
• Integrierter Kondensationsschutz fürmehr Sicherheit und lange Lebens-dauer,auch unter besonderen Bedingungen.
• Funktionalität im FI Typ B / B+ integriert
Selektiv S
• Einsatz als kurzzeitverzögerterFI-Schutzschalter zur Vermeidungunnötiger Auslösungen beibetriebsmäßigen Ableitströmen
• Stoßstromfestigkeit: 3 kA
Einsatzbeispiele:• Hallenbäder (Chlorgas; Ozon)• Landwirtschaft (Ammoniak)• Industrie (Schwefeloxid)• Kühlhäuser• Druckereien, Lackierereien• Verteilungen im Außenbereich
Einsatzbeispiele:• Energiesparlampen• Leuchtstofflampen• Erhöhte Einschaltströme• Kältegeräte
• Einsatz als vorgeschalteter Gruppen-schalter zur selektiven Abschaltunggegenüber nachgeschaltetem,unverzögertem / kurzzeitverzögertem FI-Schutzschalter
• Hohe Stoßstromfestigkeit von 5 kA
Die passende Ausführung: Je nach Anforderung kommen folgende Ausführungen zum Einsatz:
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Schwerstarbeit für die Kontakte: Kapazitive Einschaltlasten
Wie kann eine LED-Lampe mit wenigen Watt Nennleistung einen Schaltkontakt zerstören, der auf ein Vielfaches ausgelegt ist?
Die Antwort findet man bei genauer Betrachtung der Einschaltströme:
Bei Glühlampen verursacht die kalte Wendel typische Einschaltströme vom Zehnfachen des jeweiligen Nennstroms.
Bei LED-Lampen und Energiesparlampen mit ihrer kapazitiven Charakteristik findet man Einschaltstromimpulse im µs-Bereich, diedas 1000-fache des Nennstromes und mehr betragen können.Eine Messung in unserem vom VDE-authorisierten Prüflabor ergab in einem besonders ungünstigen Fall einen Einschaltstrom von 19 A beieiner 1,8 W LED-Lampe – das 1706-fache des Nennstromes!
Quelle Theben
Lösung: Verwendung einer kurzzeitverzögerten Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
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5SV Typ A 5SV SIGRES FI Typ B/B+
Siemens bestätigt längere Prüffristen als von der TRBS gefordert
5SV3 Typ A (12 Monate) 5SV3 SIGRES (24Monate) 5SM3 Typ B / B+ (24Monate)
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ParallelPhase-Neutral /Phase-Phase
ParallelPhase-Schutzleiter
LS
FI / FILS
Leitungsschutz(Überstrom / Kurzschluss)
Personenschutz /Leitungsschutz
Erweiterung der bestehenden Schutzmöglichkeitendurch Fehlerlichtbogenerkennung
LS = Leitungsschutzschalter / FI = Fehlstrom-Schutzeinrichtung / BS = Brandschutzschalter
L
N
LASTPE
L
N
LAST
L /
Serielle und paralleleFehlerlichtbögen BS Brandschutz /
Fehlerlichtbogen
Fehlerfall Schutzvarianten
Bei seriellen Lichtbögen bieten Fehlerstrom- und Überstromschutzeinrichtungen keinen Schutz!Der Brandschutzschalter (BS) schließt diese Schutzlücke.
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Physikalische Detektion des Fehlerlichtbogens im Brandschutzschalter
Hardware
AFDD = Brandschutzschalter
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Investitions-, Brand- und PersonenschutzInhalt
• Fehlerlichtbögen – Geschichte, Ursache und Wirkungen
• Mögliche Schutzansätze
• Herausforderung: Unterscheidung betriebsbedingterLichtbögen und Fehlerlichtbögen
• Die Lösung: der Brandschutzschalter 5SM6 von Siemens
• Änderung der Norm DIN VDE 0100-420 und die möglichenKonsequenzen daraus
• Aufbaubeispiele
• Die wichtigsten Fragen
• Referenzen
• Zusammenfassung
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Fehlerlichtbogen
Unterscheidung zwischenLichtbögen und Fehlerlichtbögen im Detektionspentagon
Powerline
Dimmer
Altes Relais
80%
Schalter
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• Fünf Hauptkriterien für die Unterscheidung zwischen Lichtbogen und Fehlerlichtbogen• Verschiedene Filter und Hysterese-Kurven, um die Fehlauslösungsfestigkeit zu erhöhen
Auswertungsalgorithmus im Detektionspentagon
HF-
Rau
sche
n
Zeit
Dyn
amis
cher
Kon
trol
lpeg
el
NiedrigeAmplitude
Ereignisse
Lange Lücke
Langes HF-Rauschen
Fehlerlichtbogenbetriebsbedingte Lichtbögen
Fest programmierter Mikroprozess mit:
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Unterscheidung zwischen Lichtbögen und Fehlerlichtbögen imDetektionspentagon
Detektion Aufbau Brandschutzschalter
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Betriebsbedingte Lichtbögen:Vermeiden unerwünschter Auslösung
Unterscheidung zwischen betriebsbedingten vorhandenenLichtbögen und unerwünschten oder fehlerhaften Bedingungen
Ziel
• EinschaltstromLeuchtstofflampen und Kondensatoren
• Normaler LichtbogenElektromotor, Thermostat-Kontakte, Lichtschalter, Gerätestecker
• Nicht sinusförmige SchwingungenElektronische Lampendimmer, Schaltnetzteile, Leuchtstofflampen
Betriebsbedingte Lichtbögen
Vermeiden der Auslösung, wenn Lichtbogen in benachbartemStromkreis auftritt
Übersprechen
Schaltnetzteil Dimmer
Bohrmaschine Staubsauger
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Investitions-, Brand- und PersonenschutzInhalt
• Fehlerlichtbögen – Geschichte, Ursache und Wirkungen
• Mögliche Schutzansätze
• Herausforderung: Unterscheidung betriebsbedingterLichtbögen und Fehlerlichtbögen
• Die Lösung: der Brandschutzschalter 5SM6 von Siemens
• Änderung der Norm DIN VDE 0100-420 und die möglichenKonsequenzen daraus
• Aufbaubeispiele
• Die wichtigsten Fragen
• Referenzen
• Zusammenfassung
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2 Grundgeräte mit über 200 Kombinationsmöglichkeiten bei 16AAusführungen
5SM6011-2 + 5SY60 LS 1+N (max. 16A) 5SM6021-2 + 5SU1 FI/LS 1+N (max. 16A)
Leitungsschutz und Brandschutz Leitungs-, Personen- und Brandschutz
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5SM6011-2 für 1 TE Leitungsschutzschalter:1+N (5SY60) – (max. 16 A)
oder
5SM6014-2 für 1 TE Leitungsschutzschalter:1+N (5SY60) – (max. 40 A)
5SM6021-2 für 2 TE Schutzschalter:FI / LS-Schalter 1+N (5SU1) – (max. 16 A)
oder
5SM6024-2 für 2 TE Schutzschalter:FI / LS-Schalter 1+N (5SU1) – (max. 40 A)
Brandschutzschalter 5SM6 ist fester Bestandteil des Systembaukastens
Varianten Übersicht Systembaukasten
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Wissen was im Installationsverteiler los ist
Fehleranzeige Brandschutzschalter(5SM6)
Gerät funktionsbereit
Serieller oder paralleler Fehlerlichtbogenerkannt
Überspannung (<275 V)
Selbsttest fehlgeschlagen(führt zu einmaliger Auslösung)
Keine Versorgungsspannung
Beigelegter Aufkleber für dieVerteilertür
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• Umsetzung der Rückmeldung des Marktes• Vier Varianten – bis 16 A / bis 40 A• Regelmäßiger Funktionsselbsttest• Überspannungsschutz: Abschaltung bei Spannungen über
275 V• Identisches Zubehör wie LS-Schalter 5SY
(AS, FC, UR, ST)• Verbesserte / massivere Verbindungs-Leiter• Entfall des Griffes• Multi-Funktions-Element, dient als:
• LED, Status und Fehleranzeige• Rücksetz-Taste• Test-Taste
• "SIARC" als geschützte Marke• Über 300 Lösungen realisierbar
• Zwei Varianten – bis 16 A• Regelmäßiger Funktionsselbsttest• Überspannungsschutz: Abschaltung bei
Spannungen über 275 V• Identisches Zubehör wie LS-Schalter 5SY
(AS, FC, UR, ST)
Brandschutzschalter 5SM6Die nächste Generation
Generation 1 (seit 2012 im Markt) Generation 2 (seit 2016 im Markt)
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Die Lösung von Siemens
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Investitions-, Brand- und PersonenschutzInhalt
• Fehlerlichtbögen – Geschichte, Ursache und Wirkungen
• Mögliche Schutzansätze
• Herausforderung: Unterscheidung betriebsbedingterLichtbögen und Fehlerlichtbögen
• Die Lösung: der Brandschutzschalter 5SM6 von Siemens
• Änderung der Norm DIN VDE 0100-420 und die möglichenKonsequenzen daraus
• Aufbaubeispiele
• Die wichtigsten Fragen
• Referenzen
• Zusammenfassung
Frei verwendbar © Siemens AG 2017. Alle Rechte vorbehalten. Stand Version 9 / Juni 2017Seite 55
Die wichtigsten Mitglieder des Normengremiums
Verband der technischenÜberwachungsvereine
Deutsches Institut für Normung e.V.
Verband der ElektrotechnikElektronik Informationstechnik e.V.
Einstimmiger Beschluss erforderlich um eine Norm in Deutschland zu verabschieden.
Zusammensetzung des DKE-Lenkungsausschuss
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Brandschutzschalter 5SM6verpflichtender Einsatz gem. DIN VDE 0100-420
Nationale Norm
01.02.2016:Veröffentlichung der Norm
DIN VDE 0100 420:2016-02
Der Brandschutzschalter entspricht den anerkannten Regeln der Technik 1)
Ab sofort ist der Brandschutzschalter bei Planungen in den folgenden Anwendungsbereichen zu berücksichtigen!1)
Holzverarbeitende Betriebe, Papierfabriken oder Labore
Lagerräume mit brennbaren Materialien
Holzhäuser und Scheunen
Flughäfen 3)
Bahnhöfe 3)
Nationaldenkmäler, Museen
Kindertagesstätten 2)
Seniorenheime 2)
Barrierefreie Wohnungen 2)
1) Anwendungsbeginn ab 01.02.2016 / Übergangsfrist bis 18.12.2017 2) Hier vorzusehen in Schlaf- und Aufenthaltsräumen
Öffentliche Gebäude 3)
Laboratorien 3)
Rechenzentren 3)
3) Mit unersetzbaren Gütern
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Zusammenfassung der DKE Verlautbarung vom 03.08.2016
Intern
Fristen
• Bis zum 18.12.17 dürfen entweder die "alte" oder die "neue" Version der -420 angewendet werden.
• Ab dem 19.12.17 darf nur noch die "neue" Version der -420 zur Anwendung kommen.
Anlagen die nach dem 18.12.17 fertig gestellt werden, müssen mit dem AFDD ausgerüstet sein!Kunden immer auf diesen Umstand hinweisen, die Vor- und Nachteile erläutern, das Ergebnis schriftlich festhalten & gegenzeichnen lassen!
EinsatzbereichBei der Planung und Errichtung von elektrischen Anlagen muss geprüft werden (durch den Elektromeister), ob das Gebäude oder die Anlagenteile, in den Bereich der -420 fallen.
Durchquerende LeitungenLeitungen welche die entsprechenden Bereiche nur durchqueren und nicht abgezweigt werden, sowie mechanisch geschützt verlegt sind, müssen nicht mit AFDD geschützt werden.
GeltungsbereichRäume oder Orte mit unersetzbaren Gütern wurden definiert:
Auflistung aus DIN VDE 0100-420:"Nationaldenkmäler, Museen und andere öffentliche Gebäude. Gebäude wie Bahnhöfe und Flughäfen, Gebäude oder Einrichtungen wie Laboratorien, Rechenzentren und bestimmteindustrielle Einrichtungen sowie Einrichtungen zum Lagern" – Quelle: DIN VDE 0100-420:2016-02
Auflistung in der aktuellen Erklärung:"Museen, Galerien, Archive, Baudenkmäler die gesetzlich geschützt und in Denkmalbüchern / Listen eingetragen sind.Gebäude an deren Nutzung ein öffentliches Interesse besteht.Dies ist dann gegeben wenn: Geschichtliche, künstlerische, wissenschaftliche, technische, volkskundliche oder städtebauliche Gründe vorliegen"– Quelle: Verlautbarung des DKE vom 03.08.16Mit dieser Auflistung entsteht ein sehr großer Interpretationsspielraum.
Die in der Praxis oft gestellte Frage nach dem Einsatz in Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und medizinischen Bereichen wird in der aktuellen Erklärung nicht klarbeantwortet.
Zitat Hr. Luber: "Eine Verlautbarung ändert keine Norm oder ersetzt sie, auch nicht Auszugsweise."
Link zur DKE
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Verpflichtender Einsatz des Brandschutzschaltersnach DIN VDE 0100-420 Teil 421.7
Abschrift der Norm
Auszug (Produktnorm) DIN EN 62606 -Allgemeine Anforderungen an Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen:
„Die Einrichtungen sind dafür vorgesehen die Risiken eines Brandes inVerbraucherstromkreisen einer ortsfesten Anlage aufgrund von Fehlerlicht-bogenströmen zu begrenzen, die unter bestimmten Bedingungen beifortdauerndem Lichtbogen das Risiko einer Brandentzündung darstellen.“
Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen (AFDDs) sind vorzusehenin einphasigen Wechselspannungssystemen mit einem
Betriebsstrom nicht größer als 16 A:
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Übersicht der Gebäude und Räume mitverpflichtenden Einsatz nach DIN VDE 0100-420
Abschrift der Norm
• Schulen1)
• Internate1)
• Jugendherbergen1)
• Schullandheime1)
• Bildungszentren mit Schlafräumen1)
• Asylbewerberheime1)
• Justizvollzugsanstalten1)
Schlaf- oder Aufenthaltsräume von Heimen oder Tages-einrichtungen für Kinder, behinderte oder alte Menschen
(z. B. Kindertagesstätten, Seniorenwohnheime)
1) beispielhafte Gebäude aus Sicht Siemens
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Übersicht der Gebäude und Räume mitverpflichtenden Einsatz nach DIN VDE 0100-420
• In allen Bundesländern wird in derLandesbauordnung gefordert:"In Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen müssen dieWohnungen eines Geschosses barrierefrei erreichbar sein;"(Ausnahme Hamburg und Niedersachsen 4 Wohnungen)
• Bedarf von ca. 2,5 Mio. barrierefreie Wohnungen in Deutschland
Schlaf- oder Aufenthaltsräume von barrierefreien Wohnungennach DIN 18040-2
Abschrift der Norm
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Übersicht der Gebäude und Räume mitverpflichtenden Einsatz nach DIN VDE 0100-420
• Herstellung, Bearbeitung oder Lagerungvon brennbaren Material einschließlich Vorhandensein von Staub
• Scheunen• Holzverarbeitende Betriebe• Papierfabriken (Druckereien / Verpackungsfirmen)• Textilfabriken
Auszug DIN VDE 0100-510 Tabelle ZA.1 BE2 Feuergefahren
Räume und Orte mit einem Feuerrisiko durch verarbeitete odergelagerte Materialien, Feuergefährdete Betriebsstätten nach
DIN VDE 0100-510 (422.3)
Gebäudebezeichnungen aus der Norm
Abschrift der Norm
Feuergefährdete Betriebsstätte wird durch Scherheitsbeauftragten definiert.Betriebe größer 21 MA müssen nach der DGUV* Regel 100-001 einen Sicherheitsbeauftragten stellen
* Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
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Übersicht der Gebäude und Räume mitverpflichtenden Einsatz nach DIN VDE 0100-420
• Holzhäuser• Holzständerbauweise1)
• Holzdachstühle1)
Räume und Orte mit brennbaren Baustoffen (422.4)
Auszug aus Tabelle DIN VDE 0100-510 ZA1, CA1, Gebäude hauptsächlich aus brennbarem Material hergestellt.1) Beispielhafte Gebäude aus Sicht Siemens
Abschrift der Norm
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Übersicht der Gebäude und Räume mitverpflichtenden Einsatz nach DIN VDE 0100-420
Räume und Orte mit brennbaren Baustoffen (422.4)Definition: Brennbarkeit einer Holzkonstruktion
Holzhäuser, Holzständerbauweise (Es gibt keine Ausnahme für die o.g. Bauwerke!)Wenn ein Bauwerk hauptsächlich aus brennbaren Baustoffen besteht, dies ist ab Baustoffklasse B1 der Fall,dann muss die Forderung erfüllt werden.Ein Material wird als nicht brennbar angesehen, wenn es nach DIN EN ISO 1182 sowie DIN EN ISO 1716,feuerhemmend ist. Feuerhemmend bedeutet F30!
Wenn alle Wände in einem Haus aus brennbaren Baustoffen in F30 kategorisiert sind,dann muss kein AFDD eingesetzt werden!
BaurechtlicheBezeichnung
Feuerwider-standszeit
Feuerwider-standsklasse
feuerhemmend 30 min F30
feuerbeständig 90 min F90
Quelle: Zitat staatl. anerkannter Sachverständiger
Der Nachweis muss nicht vom Installateur erbracht werden,sondern vom Gebäudehersteller!
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Übersicht der Gebäude und Räume mitverpflichtenden Einsatz nach DIN VDE 0100-420
• Nationaldenkmäler• "gelistete" Baudenkmäler• Museen• Galerien• Archive• Bahnhöfe, Flughäfen1)
• Rechenzentren1)
Räume und Orte mit Gefährdung für unersetzbare Güter (422.6)
1)Gebäudebezeichnungen aus der Norm
Abschrift der Norm
Bemerkung DKE-Verlautbarung vom 03.08.2016:
andere, nicht offiziell erfasste Gebäude, an deren Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse besteht.Dies ist immer dann gegeben, wenn für die Erhaltung und Nutzung von Gebäuden geschichtliche, künstlerische, wissenschaftliche,technische, volkskundliche oder städtebauliche Gründe vorliegen.
Frei verwendbar © Siemens AG 2017. Alle Rechte vorbehalten. Stand Version 9 / Juni 2017Seite 68
Darüber hinaus gilt ein empfohlener Einsatzgem. DIN VDE 0100-420
• Räume mit Schlafgelegenheiten (Bsp.: Schlafzimmer / Hotel)• Räume oder Orte mit Feuer verbreitenden Strukturen nach (422.5)
z.B. Kamineffekt bei Hochhäusern, Zwangsbelüftung oder abgehängten Decken• Verbrauchsgeräte mit hoher Anschlussleistung
z.B. Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler
Gebäude und Räume mit empfohlenen Einsatz
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DIN VDE 0100-420
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Nichteinhaltung von Normen = mangelhafte Leistung
Das OLG Düsseldorf hält fest, dass in dem Fall, dass bestehende Normen nicht eingehalten werden, unmittelbar davonausgegangen werden darf, dass eine Leistung mangelhaft ist.
Den Beweis des Gegenteils muss der Unternehmer (Installateur) führen:1. Werden DIN-Normen oder sonstigen allgemein anerkannten Regeln der Technik bei einer Werkleistung nicht eingehalten, spricht wegen
der damit verbundenen Gefahrerhöhung eine tatsächliche Vermutung (Anscheinsbeweis) dafür, dass im Zusammenhang mit derWerkleistung entstandene Schäden bei Beachtung der Normen vermieden worden wären und auf die Verletzung der Normenzurückzuführen sind.
2. Die Verletzung von DIN-Normen oder allgemein anerkannter Regeln der Technik erlaubt als Erfahrungssatz den Schluss, dass dasSchadensrisiko derjenigen trägt, der es durch die Einhaltung dieser Regeln abwenden sollte (also i.d.R. der Auftragsnehmer - Elektriker).
3. Im privaten Baurecht obliegt dem Werkunternehmer der Beweis, dass die Schäden auch bei Normeinhaltung entstanden wären,verbleibende Zweifel gehen zu Lasten des Werkunternehmers.
4. Zur Erschütterung des Anscheinsbeweises genügen reine Vermutungen des Auftragnehmers nicht, sondern er muss im Einzelnendarlegen und ggf. voll beweisen, dass die behauptete a-typische Ursache ernsthaft in Betracht kommt.
OLG DüsseldorfUrteil vom 14.03.2014; Az 22 U 100/13
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"Anerkannte Regel der Technik": Jeder haftet für sein Tun!Auszug aus dem Strafgesetzbuch StGB
319 Baugefährdung
(1) Wer bei der Planung, Leitung oder Ausführung eines Baues oder des Abbruchs eines Bauwerks gegen die allgemeinanerkannten Regeln der Technik verstößt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen gefährdet, wird mitFreiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer in Ausübung eines Berufs oder Gewerbes bei der Planung, Leitung oder Ausführung einesVorhabens, technische Einrichtungen in ein Bauwerk einzubauen oder eingebaute Einrichtungen dieser Art zu ändern,gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik verstößt und dadurch Leib oder Leben eines anderenMenschen gefährdet.
(3) Wer die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.(4) Wer in den Fällen der Absätze 1 und 2 fahrlässig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe
bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
"Die Übergangsfrist ist im Strafrecht irrelevant!" (Zitat eines Richters OLG München)
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Bedeutung von Normen
Quelle: Rechtsanwälte Heuking, Kühn, Lüer, Wojtek
Neben den DIN-VDE-Bestimmungen zählen auch andere Vorschriften- und Regelwerke juristisch zurGruppe der allgemein anerkannten Regeln der Technik.
• In einem VOB-Vertrag sind Normen fester Bestandteil / Vertragsgrundlage
• berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (BGV) – z.B. BGV A3 (jetzt: DGUV Vorschrift 3) "ElektrischeAnlagen und Betriebsmittel"
• die Richtlinien des Verbandes der Schadenversicherer e.V.(VdS-Richtlinien). (Bsp.: VdS 2349-1 Kap. 3.4 (AFDD))
Andere juristische Vorschrift- und Regelwerke
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Freibrief für Bestandsanlagen nach DIN VDE 0105-100
Bestandsanlagen müssen nicht nachgerüstet werden!
5.3 Erhalten des ordnungsgemäßen Zustandes
5.3.101 Allgemeines
Eine elektrische Anlage ist gemäß dieser Norm in ordnungsgemäßem Zustand,wenn sie:
• zum Zeitpunkt ihrer Errichtung den Errichtungsnormen entsprochen hat und beider wiederkehrenden Prüfung keine sicherheitsrelevanten Mängelfestgestellt werden.
Dazu gehört auch, dass bei zwischenzeitlich geänderten Umgebungs- undBetriebsbedingungen entsprechende Anpassungen vorgenommen wurden,
oder
• bei der Wiederholungsprüfung den aktuellen Errichtungsnormen entspricht.
ANMERKUNG: Ein sicherheitsrelevanter Mangel kann sich unter anderem aufGrund von Alterung, Abnutzung, Betriebs- und Umgebungsbedingungen derBetriebsmittel ergeben.
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Was ist bei Bestandsanlagen zu beachten?
Vorgehensweise bei der Erweiterung / Veränderung von bestehenden oder neuen Stromkreisen bis 16A
Steckdosenkreis3 Sonstige bis 16A4Tätigkeit2
Erweiterung um oderVerlegung von
Erweiterung um oderVerlegung von
Gebäudeart1
FI vorhanden?
Erweiterung um5SM6 + LS 5SY60
FI nicht vorhanden?
Erweiterung um5SM6 + FI/LS 5SU1
Bei Veränderung oderErweiterung ist generell
die aktuelleDIN VDE 0100-420
anzuwenden.
d.h. Erweiterung ummindestens
5SM6 + LS 5SY60
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Zwischenrahmen für 55mm UP / HW-Kleinverteiler
MLFB Bezeichnung
8GB4561 SIMBOX 63 ZWISCHENRAHMEN 1-Rfür 70mm Geräte in N-Verteiler (8GB5631/8GB5641)
8GB4562 SIMBOX 63 ZWISCHENRAHMEN 2-Rfür 70mm Geräte in N-Verteiler (8GB5632/8GB5642)
8GB4563 SIMBOX 63 ZWISCHENRAHMEN 3-Rfür 70mm Geräte in N-Verteiler (8GB5633/8GB5643)
8GB4564 SIMBOX 63 ZWISCHENRAHMEN 4-Rfür 70mm Geräte in N-Verteiler (8GB5634/8GB5644)
Montageanleitung
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Investitions-, Brand- und PersonenschutzInhalt
• Fehlerlichtbögen – Geschichte, Ursache und Wirkungen
• Mögliche Schutzansätze
• Herausforderung: Unterscheidung betriebsbedingterLichtbögen und Fehlerlichtbögen
• Die Lösung: der Brandschutzschalter 5SM6 von Siemens
• Änderung der Norm DIN VDE 0100-420 und die möglichenKonsequenzen daraus
• Aufbaubeispiele
• Die wichtigsten Fragen
• Referenzen
• Zusammenfassung
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Für jede Anwendung den richtigen Schalter,einheitliche Optik für Licht oder Steckdosenstromkreise!
L1L2L3N
L1 L2 L3 N
PE
LS 3LS 2LS 1 SteckdosenBüro 1
SteckdosenFlur L1 L2 N
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Für jede Anwendung den richtigen Schalter,einheitliche Optik für Licht oder Steckdosenstromkreise!
L1L2L3N
PE
Licht-strom 1
SteckdosenWohnz.
SteckdosenFlur
Licht-strom 2
Licht-strom 3
Lichtstromkreis:
Brandschutz: 5SM60112Leitungsschutz: 5SY60166
Steckdosenkreis:
Brandschutz: 5SM60212Leitungsschutz/FI- Schutz: 5SU13566KK16
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Beispielanwendung:Steckdosenstromkreise bis 16 A
L1L2L3N
Auswahl der richtigenFI/LS-Kombinationerfolgt über dieAnforderung.
Bsp.:B10 / Typ A oderC16 / Typ F
PE
SteckdosenBüro 1
SteckdosenFlur
SteckdoseTrockner
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Beispielanwendung:Steckdosenstromkreise bis 16 A
Endkappen
Stiftsammelschiene 4 phasig 3+N
Stiftsammelschiene 2 phasig 1+N
FI/LS Kombination5SU1
Brandschutzschalter5SM6021-2
Brandschutzschalter 5SM6021-2 für FI/LS-Schalter 1+N, 2TE / mögliche AnbaumöglichkeitenFI/LS Kombination Typ A, 6kA, 30mA, 2TE
Typ Stromstärke Charakteristik B Charakteristik C (*)
FI/LS 1+N, 2TE 10 A 5SU1356-6KK10 5SU1356-7KK10
FI/LS 1+N, 2TE 13 A 5SU1356-6KK13 5SU1356-7KK13
FI/LS 1+N, 2TE 16 A 5SU1356-6KK16 5SU1356-7KK16
FI/LS Kombination Typ F, 10kA, 30mA, 2TE
Typ Stromstärke Charakteristik B Charakteristik C (*)
FI/LS 1+N, 2TE 10 A 5SU1354-3KK10 5SU1354-4KK10
FI/LS 1+N, 2TE 13 A 5SU1354-3KK13 5SU1354-4KK13
FI/LS 1+N, 2TE 16 A 5SU1354-3KK16 5SU1354-4KK16
passende Sammelschienen (10mm2, schneidbar):
Sammelschiene 2-phasig 1+N für Brandschutzschalter und FI/LS grau (56TE, 996 mm) 5ST3735-1
Sammelschiene 4-phasig 3+N für Brandschutzschalter und FI/LS grau (52TE, 926 mm) 5ST3746-1
Endkappe für 2-phasige und 3-phasige Schienen 5ST3750
Endkappe für 4-phasige Schienen 5ST3718
Der Rundumschutz für eine zukunftsweisende Installation:Personen- , Brand-, Leitungs- und Überstromschutz in einer Kombination
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Beispielanwendung:Verbraucher bis 16 A mit Gruppenfehlerstromschutzschalter
L1L2L3N
Auswahl des Leitungs-schutzschalters erfolgtüber die Anforderung.
Bsp.: B6 oder C16
L1 L2 L3 N
PE
LS 3LS 2LS 1
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BeispielanwendungLichtstromkreis oder Verbraucher bis 16 A
LS 5SY601+N, 1TE
Brandschutzschalter5SM6011-2
Endkappen2/3-phasig
Stiftsammelschiene3-phasig
Stiftsammelschiene1-phasig grau / blau
Endkappen1-phasig
Anschlussklemme
Brandschutzschalter 5SM6011-2 für LS-Schalter 1+N, 1TE / mögliche AnbaumöglichkeitenLeitungsschutzschalter 1+N, 6kA, 1TE
Typ Stromstärke Charakteristik B Charakteristik CLS 1+N 1TE 10 A 5SY6010-6 5SY6010-7LS 1+N 1TE 13 A 5SY6013-6 5SY6013-7
LS 1+N 1TE 16 A 5SY6016-6 5SY6016-7passende Sammelschienen (10mm2, schneidbar):Sammelschiene 1-phasig grau (54TE, 962 mm) 5ST3764-1Sammelschiene 3-phasig grau (12TE, 210mm, 6xAFDD+LS) 5ST3615-1
Sammelschiene 1-phasig blau (54TE, 962 mm) 5ST3765-2Endkappe für Sammelschiene 1-phasig 5ST37641 grau 5ST3766Endkappe für Sammelschiene 1-phasig 5ST37651 blau 5ST3767
Endkappe für 2-phasige und 3-phasige Schienen 5ST3750Anschlussklemme für Leiter bis 25mm2 5ST3768Anschlussklemme für Leiter bis 25mm2, Kabeleinführung links 5ST3771-2
Bei Installation mit zentralem FI-Schutzschalter:Brand-, Leitungs- und Überstromschutz in einer Kombination
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Stift-Sammelschienen u. passende Klemmenfür AFDD u. LS 1+N Kombination
5ST3765-2Geänderte Form für leichtere Montage des N-Leiters
1 phas. 10mm² 54TE
5ST3615-1Drehung des Schienenkörpers zur
Platzeinsparung3 phas. 10mm² 12TE
5ST3771-2
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Produkt Bestelldaten und Kundennutzen.
Beschreibung MLFB
Anschlussklemme 25mm², Kabeleinführung links ,IP20 5ST3771-2
Stift Sammelschienen 3Phasig , 10 mm2 , 210 mm,nicht schneid bar 5ST3615-1
Stift Sammelschienen 1Phasig , 10 mm2 , 1 m,Schneidbar , Neutral 5ST3768-4
Reihenabstand= 125 mm
6xLS1+N u.6xAFDDFront Ansicht
Seiten Ansicht
Vorteile:• Neu 3 Phasig Stift Sammelschienen mit Tiefe 10 mm ermöglicht einfachste Installation
im Verteilern mit Reihenabstand von 125 mm.• Passende Klemmen mit Berührungsschutz erhöht Sicherheit.
Lieferfreigabe PM300: E07/2017
31.05.2017
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Der Verteilungsraum vergrößertsich um ca. 30 bis 50%1)
Beispielsanwendungen:1x Fehlerstromschutzschalter1x Leitungsschutzschalter 3-polig4x Leitungsschutzschalter 1-polig4x FI/LS-Kombinationen
Übersicht Platzbedarf in einer bestehenden Installation
BisherMontage mitBrandschutzschalter
1) Bei durchschnittlichen Installationen
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Beispielsanwendungen:2x Gruppen FI-Schutzschalter1x Leitungsschutzschalter 3-polig18x Kombination AFDD + LS
BisherMontage mitBrandschutzschalter
Für jede Anwendung den richtigen BrandschutzschalterVariante 1: Verbraucher bis 16 A mit Gruppenfehlerstromschutzschalter
+
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Beispielsanwendungen:2x Gruppen FI-Schutzschalter1x Leitungsschutzschalter 3-polig18x Kombination AFDD + LS
Nachteil:Bei einem auftretenden Fehlerstrom ineinem Stromkreis geht die Hälfteder Verbraucher vom Netz
BisherMontage mitBrandschutzschalter
Für jede Anwendung den richtigen BrandschutzschalterVariante 1: Verbraucher bis 16 A mit Gruppenfehlerstromschutzschalter
+
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Für jede Anwendung den richtigen BrandschutzschalterVariante 1: Verbraucher bis 16 A mit Gruppenfehlerstromschutzschalter
L1L2L3N
L1 L2 L3 N
PE
LS 1 SteckdosenWohnz.
Beispielsanwendungen:2x Gruppen FI-Schutzschalter1x Leitungsschutzschalter 3-polig18x Kombination AFDD + LS
Nachteil:Bei einem auftretenden Fehlerstrom ineinem Stromkreis geht die Hälfteder Verbraucher vom Netz.
+
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Beispielsanwendungen:1x Leitungsschutzschalter 3-polig12x Kombi AFDD + FI/LS „Steckd.“6x Kombi AFDD + LS „Licht“
BisherMontage mitBrandschutzschalter
Für jede Anwendung den richtigen BrandschutzschalterVariante 2: Verbraucher bis 16 A mit AFDD+FI/LS und AFDD+ LS
+
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BisherMontage mitBrandschutzschalter
Für jede Anwendung den richtigen BrandschutzschalterVariante 2: Verbraucher bis 16 A mit AFDD+FI/LS und AFDD+ LS
Beispielsanwendungen:1x Leitungsschutzschalter 3-polig12x Kombi AFDD + FI/LS „Steckd.“6x Kombi AFDD + LS „Licht“
Vorteile: Hohe Anlagenverfügbarkeitdurch FI/LS pro Steckdosenstrom-kreis. Lichtstromkreise können mit derKombination AFDD+LS ausgeführtwerden. Spart Platz und Kosten.
+
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BisherMontage mitBrandschutzschalter
Für jede Anwendung den richtigen BrandschutzschalterVariante 2a: Verbraucher bis 16 A mit AFDD+FI/LS und AFDD+ LS
Beispielsanwendungen:1x Leitungsschutzschalter 3-polig8x Kombi AFDD + FI/LS Typ A3x Kombi AFDD + FI/LS Typ F1x Kombi AFDD + FI/LS Typ A K6x Kombi AFDD + LS „Licht“
Vorteile: Hohe AnlagenverfügbarkeitGleiche Vorteile wie Variante 2
Zusätzlicher Schutz „einphasigeFrequenzumrichter“ Typ F (z.B.Waschmaschine) sicherer Betrieb derKühlgeräte Typ K
+
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Investitions-, Brand- und PersonenschutzInhalt
• Fehlerlichtbögen – Geschichte, Ursache und Wirkungen
• Mögliche Schutzansätze
• Herausforderung: Unterscheidung betriebsbedingterLichtbögen und Fehlerlichtbögen
• Die Lösung: der Brandschutzschalter 5SM6 von Siemens
• Änderung der Norm DIN VDE 0100-420 und die möglichenKonsequenzen daraus
• Aufbaubeispiele
• Die wichtigsten Fragen
• Referenzen
• Zusammenfassung
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Die wichtigsten Fragen zum Thema Brandschutzschalter
Was ist bei einerIsolationsprüfung zubeachten?
Wie in der Bedienungsanleitung beschrieben, muss der Brandschutzschalter abgeklemmtwerden, wenn die Isolationsmessung im kV-Bereich durchgeführt werden sollte. Die Elektroniksitzt beim Brandschutzschalter oben (ausgangsseitig). Bei angeschlossenen Leitern treffen die1000 V also auf die Elektronik und diese wird beschädigt. 500 V bzw. 600 V hält die Elektronikaus. Die Anschlussadern können dranbleiben.Falls der Brandschutzschalter bei der 500 V-Messung eingeschaltet ist, wird er dieÜberspannung detektieren und abschalten. Beim Wiedereinschalten wird die Auslösungangezeigt. Dieser Zustand kann zurückgesetzt werden.Ist der Brandschutzschalter ausgeschaltet, passiert nichts.
Nein, der Brandschutzschalter erfüllt nicht die Anforderungen an die Überspannungsableitergemäß DIN EN61643-11. Die Abschaltung bei >275 V ist nur ein Schutz für die interneElektronik. Der integrierte Überspannungsschutz bezieht sich nur auf "normale"Überspannungen durch Sternpunktverschiebung (bis zu 400 V).
Kann der Brandschutzschalterals Überspannungsableitereingesetzt werden?
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Die wichtigsten Fragen zum Thema Brandschutzschalter
Muss bei demBrandschutzschalter eineFunktionsprüfung nach DINVDE 0105-100 (Wiederholungs-prüfung für elektrischeAnlagen) durchgeführtwerden?
Für Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen (arc fault detection devices) ist in der Produktnormeine Selbstüberwachung vorgeschrieben. Der Brandschutzschalter von Siemens führt zweimaltäglich einen internen Selbsttest durch. Bei den Geräten 5SM6*-2 kann zusätzlich über dieTesttaste ein manueller Test angestoßen werden.Die DKE/UK 964.1 erarbeitet aktuell gemeinsam mit dem Errichtungsgremium entsprechendeAnforderungen zur späteren Integration in die DIN VDE 0100-600 bzw. DIN VDE 0105-100.
Der Brandschutzschalter 5SM6 weist eine FIT-Rate von 180 auf – ein rein statistischer Wertfür die Ausfallwahrscheinlichkeit der einzelnen Bauelemente. Dies bedeutet statistischgesehen 180 Ausfälle in einer Milliarde Stunden. Es gibt aber weitere Effekte, die dieLebensdauer begrenzen können, z. B.: Materialwanderung, Diffusion, Ausdampfen vonFlüssigkeiten in einigen Kondensatoren, mechanischer / thermischer Stress etc.Die Bauelemente, die im Allgemeinen zuerst ausfallen sind Kondensatoren. Deshalb wurdendiese so ausgewählt, dass sie eine MTBF von mindestens 30 Jahren bei Nennlast haben.
Wie hoch ist die zu erwartendeLebensdauer desBrandschutzschalters?
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Nein, der Brandschutzschalter ist nur für Endstromkreise mit einerWechselspannung von 230 V ausgelegt.
Die wichtigsten Fragen zum Thema Brandschutzschalter
Wie lange ist dieGewährleistungsfrist desBrandschutzschalters?
Ist es möglich denBrandschutzschalter 5SM6, 1+Nbei mehrphasigen Stromkreiseneinzusetzen?
Muss der Brandschutzschalterin bestehenden Anlagennachgerüstet werden?
Die Gewährleistung der Brandschutzschalter beträgt wie bei allen unserenSiemens Produkten 1 Jahr.
Bei bestehenden Anlagen braucht der Brandschutzschalter nicht nachgerüstetwerden. Der Betreiber sollte aber auf die neue DIN VDE-Norm hingewiesenwerden. Unberührt davon bleibt die Nachrüstpflicht bei Nutzungsänderungenund bei Änderungen bzw. Erweiterungen einer bestehenden Anlage
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Investitions-, Brand- und PersonenschutzInhalt
• Fehlerlichtbögen – Geschichte, Ursache und Wirkungen
• Mögliche Schutzansätze
• Herausforderung: Unterscheidung betriebsbedingterLichtbögen und Fehlerlichtbögen
• Die Lösung: der Brandschutzschalter 5SM6 von Siemens
• Änderung der Norm DIN VDE 0100-420 und die möglichenKonsequenzen daraus
• Aufbaubeispiele
• Die wichtigsten Fragen
• Referenzen
• Zusammenfassung
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"Auf Elektrogeräte von externen Firmen habenwir nur bedingt Einfluss. Deshalb war uns klar:Der Brandschutzschalter bringt uns an diesemPunkt zusätzliche Sicherheit."
Wolfgang Maschke, Technik-Leiter KaDeWe
Feuer und Flamme für besseren Brandschutz:Anfang 2014 wurden einige Brandschutzschalter(in Kombination mit FI/LS-Schaltern) installiert.Weitere Verteiler sollen sukzessive nachgerüstetwerden, vorrangig etwa in den Großküchen derGastronomie-Etage.
Kaufhaus des Westens:KaDeWe setzt auf Brandschutzschalter
Kunde: KaDeWe, BerlinVerkaufsfläche: 66.000 m², 8 EtagenProjekt: zusätzliche Absicherung
der Elektroinstallation
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
siemens.de/brandschutzschalter