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2019 / 01 TITELTHEMA SCIENCE COMMUNICATION CENTRE | S. 4 WISSENSCHAFT WISSENSCHAFTS- KOMMUNIKATION | S. 24 PANORAMA BERUF UND FAMILIE AM IPK | S. 55

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TITELTHEMASCIENCE COMMUNICATION CENTRE | S. 4

WISSENSCHAFTWISSENSCHAFTS­KOMMUNIKATION | S. 24

PANORAMABERUF UND FAMILIE AM IPK | S. 55

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EDITORIAL | 1

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

Prof. Dr. Andreas Graner, Geschäftsführender Direktor des IPK, zur Eröffnung des Tags der offenen Tür am 26.05.2018.

viele von Ihnen werden sich noch an das 75­jährige Gründungsjubiläum im vergangenen Jahr erinnern. Die Festver­anstaltung stellte einen Höhepunkt des Institutslebens im Jahr 2018 dar und wurde in einer Sonderausgabe des IPK Journals ausführlich dokumentiert. Ne­ben dem Gründungsjubiläum waren die vergangenen 12 Monate von einer gan­zen Reihe weiterer Entwicklungen und Ereignisse geprägt, welche mit der nun vor Ihnen liegenden Ausgabe nochmals in Erinnerung gerufen werden sollen.

Eine vollständige Aufzählung der wis­senschaftlichen Erfolge aus dem ver­gangenen Jahr würde den Rahmen dieses Hefts sprengen. Stellvertretend seien an dieser Stelle daher die Arbei­ten zur Sequenzierung des Brotweizen­genoms erwähnt. Nachdem Ende 2017 unter maßgeblicher Beteiligung von Wissenschaftlern aus dem IPK die Ge­nome von Gerste und Emmer entschlüs­selt wurden, wurde im vergangenen Jahr 2018 mit der Erstellung einer Refe­renzsequenz für das Weizengenom ein weiterer wichtiger Meilenstein bei der Erforschung der Nutzpflanzen genome erreicht. Die Veröffentlichung der For­schungsergebnisse war, entsprechend der Bedeutung des Weizens als welt­weit am weitesten verbreitete Kultur­pflanze, von großem Medieninteresse begleitet. Die Arbeiten zur Sequenzie­rung des Weizengenoms spiegeln auch die wissenschaftliche Exzellenz der For­schungsarbeiten im Institut wider, die sich im Jahr 2018, ähnlich wie in den vergangenen Jahren, in über 140 Auf­sätzen in international begutachteten Fachzeitschriften niedergeschlagen hat. Daneben wurden eine Reihe von Fach­konferenzen mit Teilnehmenden aus al­ler Welt veranstaltet.

Besonders freuen wir uns über die Einrichtung neuer Arbeitsgruppen, wel­che wichtige Grundpfeiler für die kon­tinuierliche Weiterentwicklung des Forschungsprogramms darstellen. In­formationen zur Person und den wissen­schaftlichen Werdegängen der neuen Gruppenleiter finden sie auf den folgen­den Seiten.

Angesichts der zunehmenden Komplexi­tät wissenschaftlicher Sachverhalte und der laufenden Veränderungen in der Me­dienlandschaft ist die Information der Öffentlichkeit von stetig zunehmender Bedeutung. Im vergangenen Jahr betraf dies in erster Linie die Themen Geno­me Editing sowie der Zugang zu und der Umgang mit genetischen Ressourcen sowie damit verbundener Informationen. Das Urteil des Europäischen Gerichts­hofs zur gesetzlichen Regulierung des Genome Editing sieht massive, wissen­schaftlich nicht begründbare Einschrän­kungen beim Feldanbau entsprechend veränderter Pflanzen vor. Ähnliches könnte in Zukunft auf die Nutzung von Sequenzinformationen zu genetischen Ressourcen zutreffen. Hier sieht sich das Institut mehr denn je in der Pflicht, den öffentlichen Diskurs sowie die Po­litik mit wissenschaftlichen Fakten zu versorgen. Die Deutungshoheit über wis­senschaftliche Fragestellungen muss in erster Linie auf Seiten der Wissenschaft liegen. Die Diskussionen und der Dia­log mit der Gesellschaft sind Kernele­mente in unserem Selbstverständnis als öffentlich geförderte Forschungseinrich­tung. Um diesem Umstand in Zukunft verstärkt Rechnung zu tragen, soll die Wissenschaftskommunikation durch Ein­richtung eines Science Communication Centres gestärkt werden.

Einzelheiten hierzu sowie zu vielen weiteren Themen finden Sie in der vor­liegenden Ausgabe des IPK Journals. Aufmerksame Leser werden einen Be­richt zur Evaluierung des Instituts durch die Leibniz­Gemeinschaft im Novem­ber 2018 vermissen. Da das Ergebnis der Begutachtung erst nach Druckle­gung dieses Hefts eintreffen wird, wer­den wir Sie in der Sommerausgabe des IPK Journals hierzu informieren.

Viel Freude beim Lesen!

| IHR ANDREAS GRANER

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2 | INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS | 3

TITELTHEMA4| Science Communication Centre

WISSENSCHAFT7| Publikationen9| Leveraging the value of genomic information (GPBC)11| Plant Genome Stability and Change (PGSC)12| Saatguttagung13| Premiere der Nachwuchs­ förderung erfolgreich13| Europäische Tüffken*­Tagung in Warnemünde (EAPR)14| 14. Plant Science Student Conference (PSSC)15| EURISCO­Workshop am IPK16| Der „Departmental Day“17| European Plant Breeding Academy (PBA)18| Auf der Welle der Daten (GFBio/de.NBI Summer School)19| Im Interview Dr. Astrid Junker21| Interview with Prof. Dr. Hua Jiang22| Interview with Dr. Jedrzej Jakub Szymanski23| Nils Stein für herausragende Forschungsleistungen ausgezeichnet23| Habilitation23| Ruf angenommen24| Im Portrait: Mona Schreiber27| Gaterslebener Forschungspreis 201828| Nachrufe34| 2. Leibniz­Ausbildungstag in Berlin35| 3. Generalversammlung des Leibniz PhD Network36| 2nd Annual Assembly of the Leibniz Postdoc Network

PANORAMA38| BioBYTE 201840| Führungen am IPK41| Landesgartenschau in Burg41| Parlamentarischer Abend des WCH42| Podiumsdiskussion in der Leopoldina Halle44| Exkursion: Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung 45| Recruiting­Messen in Nord­, Ost­ und Süddeutschland47| 75 Jahre Pflanzenforschungsinstitut48| 10 Jahre Casino49| Fahrradkinoabend: Food Evolution50| Enjoying the diversity of a vibrant community – IPK­together51| Erfahrungsbericht zum Tag der offenen Tür 2018!53| Ghost­Bike bei Badeborn aufgestellt54| Das IPK erobert Social Media55| „Ein Spagat zwischen zwei Welten“58| Ausbildungszentrum Pflanzen­ technologie, wie geht es weiter?59| Institutsausflug der Azubis des IPK60| Neue Azubis am IPK62| Bestenehrung der IHK 201862| Leibniz­Auszubildenden­Preis63| Neue Jugend­ und Auszubildendenvertreter64| Zum 80. Geburtstag von Manfred Fischer

VERANSTALTUNGEN65| Öffentliche Veranstaltungen 2019 65| Gatersleben Lecture 201965| Nicht­Öffentliche Veranstaltungen 66| IPK­Beteiligung an der Organisation externer Veranstaltungen66| Gesellschaft zur Förderung der Kultur in Gatersleben e.V.

DRITTMITTEL67| Neu eingeworbene Drittmittel

Gewächshäuser von oben.

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4 | TITELTHEMA TITELTHEMA | 5

IPK, GRÜNES LABOR UND GREEN GATE GATERSLEBEN (GGG) PLANEN EIN

SCIENCE COMMUNICATION CENTRETag für Tag tragen die Forschenden am IPK maß-geblich zur Vertiefung und Erweiterung des Wis-sens über die Genetik von Nutz- und Kulturpflanzen bei und schaffen so die Grundlage für Verbesse-rungen in der Ernährungssicherheit sowie für neue Potentiale in der Bioökonomie. Für Forschungsein-richtungen wie das IPK wird es zu einer zunehmend wichtigeren Aufgabe, die Gesellschaft umfassend über die Leistungen und Ergebnisse der öffentlich geförderten Forschung zu informieren. Im Gegen-zug soll den Bürgerinnen und Bürgern die Möglich-keit gegeben werden, ihre Bedürfnisse, Fragen, Einwände und Bedenken unmittelbar an Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler zu vermitteln.

Das IPK, mit seinem professionellen Fokus auf die Kul­turpflanzenwelt, möchte darüber hinaus der ständig zunehmenden „grünen Blindheit“ in der Gesellschaft aktiv entgegenwirken und Strategien entwickeln, um Menschen für MINT­Themen (Mathematik, Ingenieur­, Natur­ und Technikwissenschaften) und die entspre­

chenden Ausbildungs­ und Karrierewege zu begeis­tern. Diese Mission soll gemeinsam mit dem Grünen Labor und dem GGG mit einem eigens konzipierten Wissenschaftskommunikationszentrum (Science Com­munication Centre, SCC) erfüllt werden.

Die Geschichte des derzeitigen Planungsentwurfs begann mit einer Befassung des Bildungsausschus­ses des Landtages mit dem Grünen Labor und des­sen langfristiger Bestandssicherung. Im März 2015 hatte sich der Ausschuss dafür ausgesprochen, das Grüne Labor in die Trägerschaft des IPK zu überfüh­ren. Im Herbst 2015 beauftragte der Stiftungsrat das Leibniz­Institut, Konzepte zu entwickeln, um das Grü­ne Labor als außerschulischen Lernort mit hoher über­regionaler Strahlkraft zu stärken und eine integrierte Lösung zu finden.

An diese neue Aufgabe musste sich auch die Ins­titutsleitung langsam herantasten. Wichtige Anstöße ergaben sich sowohl aus den Erfahrungen und Kon­takten innerhalb der Leibniz­Gemeinschaft, beispiels­weise zu Forschungsmuseen und zum Leibniz­Institut

für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Ma­thematik (IPN) in Kiel, aber auch zum Max­Planck­Insti­tut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln. Unterstützt wurde dieses Projekt extern durch Frau Marie Rahn, ei­ne erfahrene Erwachsenen­ und Ausstellungspädago­gin. Bei der Ausarbeitung nahmen die Diskussionen im Wissenschaftlichen Beirat sowie im Stiftungsrat und mit Vertreterinnen und Vertretern des Landes und des Bun­des großen Stellenwert ein.

Der in den Grundzügen konsolidierte Konzeptentwurf des SCC, der am 28.03.2018 innerhalb der internen Fortbildungsvortragsreihe des IPK vorgestellt wurde, basiert auf drei Kernelementen:

1. einem saisonalen Schaugarten mit Obstsortengarten,

2. Seminarräumen und Präsentations­flächen sowie

3. einem frei zugänglichen Labor.

Dieses Angebot kann durch geführte Einblicke in ausgewählte Institutsbereiche sowie durch diskurs­orientierte Begleitprogramme erweitert werden. Der Schwerpunkt wird auf dem Lernen durch eigenes Ent­decken und Forschen, sowohl im Innen­ als auch im Außenbereich des Zentrums liegen.

• Der Schaugarten wird verschiedene As­pekte der Genetik und Pflanzenforschung demonstrieren und die Herausforderun­gen und Ziele der Pflanzenzüchtung ver­anschaulichen.

• Modelle und Lebensraumpräsentationen werden die Flora in verschiedenen Stadi­en unabhängig von saisonalen Verände­rungen zeigen können.

• Vorlesungs­ und Seminarräume können für Weiterbildungen, Podiumsdiskussi­onen, Präsentationen, interdisziplinäre Symposien wie auch moderne Formate wie Science Slams etc. genutzt werden.

• Das integrierte Besucherlabor wird mit entsprechenden festen wie variablen An­geboten für alle Besucherinnen und Besu­cher Möglichkeiten bieten, Erkenntnisse durch eigenes Tun zu gewinnen und nach­haltig im Gedächtnis zu behalten.

• Verschiedene Formate werden es den Besucherinnen und Besuchern erlauben, mit den Wissenschaftlerinnen und Wissen schaftlern unmittelbar in Kontakt zu treten. Diese können so ihre Kommu­nikationsfähigkeiten in Bezug auf die wissenschaftlich fundierte und gleich­zeitig verständliche Vermittlung von wissenschaftlichen Zusammenhängen trainieren und ausbauen.

Im Besucherlabor können lehrreiche Versuche durchgeführt und alle Interessierten an die experimentelle Arbeitsweise herangeführt werden. Teil der Innenraumgestaltung in einem naturkundlichen Kommunikationszentrum.

Beispiel für einen strukturierten Schaugarten (Wissenschaftsscheune Köln am MPIPZ).

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6 | TITELTHEMA WISSENSCHAFT | 7

Der Raumbedarf und die Standortfrage für das SCC wurden ebenfalls eingehend beleuchtet. Ein wich­tiger Aspekt für den Standort sind gute Zugänglichkeit bei möglichst geringer Interferenz mit dem sonstigen Campus­ und Forschungsbetrieb. Neben Neubauten, möglichst an der Peripherie des IPK­Campus, wird auch die Nutzung des Kommunikationsgebäudes der BGI GmbH geprüft. Das Gebäude bietet grundsätzlich gute Voraussetzungen für Präsentationen, Seminar­formate und Veranstaltungen, ebenso wie das zur BGI gehörende Laborgebäude für die Unterbringung des Besucherlabors des SCC geeignet scheint.

Derzeit wird ein detaillierter Businessplan erarbei­tet und im Frühjahr mit den Aufsichtsgremien des In­stituts diskutiert. Abhängig von der Bewertung und Passfähigkeit zu den Aussagen aus der Institutseva­luierung kann eine Anmeldung als Sondertatbestand im Rahmen der GWK­Verfahren zur Finanzierung des Gebäude transfers und der Erstausstattung ins Auge gefasst werden. Der Betrieb des SCC kann durch ei­gene Einnahmen einen Deckungsbeitrag zu den Kos­ten leisten und soll den Institutsetat möglichst nicht belasten. Die Erstellung des Businessplans ist daher durchaus eine Herausforderung. Mit einem Science

Communication Centre im geplanten Zuschnitt dürf­te das IPK über eine hervorragende Ausstattung ver­fügen, um die von Politik und Geldgebern gewünschte und in Zukunft forcierte Information an und den Trans­fer in die Gesellschaft noch weitreichender und vielsei­tiger leisten zu können, als dies mit den bisherigen, in den vergangenen beiden Jahren schon deutlich ver­stärkten Mitteln (Presse, Social Media etc.) möglich ist. Wenn die Winde günstig wehen, dürfte das Scien­ce Communication Centre 2022 Wirklichkeit werden.

|DR. JOHANNES HEILMANN

HIGH IMPACT (> 9), DEZEMBER 2017 – NOVEMBER 2018

PUBLIKATIONENImpact Factor (IF) 41,058 RamíRez-Gonzáles, R. H., P. BoRRill, D. lanG, s.a. HaRRinGton, J. BRinton, l. Ven-tuRini, m. DaVey, J. JacoBs, F. Van ex, a. PasHa, y. KHeDiKaR, s. J. RoBinson, a. t. coRy, t. FloRio, l. concia, c. JueRy, H. scHoonBeeK, B. steueRnaGel, D. xianG, c. J. RiDout, B. cHalHouB, K. F. x. mayeR, m. BenHameD, D. latRasse, a. BenDaHma-ne, B. B. H. WulFF, R. aPPels, V. tiWaRi, R. Datla, F. cHoulet, c. J. PozniaK, n. J. PRo-VaRt, a. G. sHaRPe, e. Paux, m. sPannaGl, A. BräutigAm & c. uauy: The transcrip-tional landscape of polyploid wheat. Science 361 (2018) eaar6089.

tHe inteRnational WHeat Genome sequen-cinG consoRtium (iWGsc; iPK autHoRs: m. mAscher, r. Zhou, A. himmelBAch & co-coRResPonDinG autHoR: N. steiN): Shifting the limits in wheat research and breeding using a fully annotated reference genome. Science 361 (2018) eaar7191.

IF 27,125milNer, s. g., m. Jost, s. taKeta, e.r. mAZóN, A. himmelBAch, m. oppermANN, s. Weise, h. KNüpffer, m. BAsterrecheA, p. KöNig, D. schüler, r. shArmA, r.K. pA-sAm, t. rutteN, G. Guo, D. xu, J. zHanG, G. HeRRen, t. mülleR, s.G. KRattinGeR, B. KelleR, Y. JiANg, m.Y. goNZáleZ, Y. ZhAo, a. HaBeKuss, s. FäRBeR, F. oRDon, m. lAN-ge, A. BörNer, A. grANer, J.c. reif, u. scholZ, m. mAscher & N. steiN: Gene-bank genomics highlights the diversity of a global barley collection. https://rd­cu.be/bbNJu. Nat. Genet. (2018) Epub ahead of print.

IF 13,843 RaJniaK, J., r.f.h. giehl, e. cHanG, i. muRGia, N. voN WiréN & e.s. sattely: Bi-osynthesis of redox-active metabolites in response to iron deficiency in plants. Nat. Chem. Biol. 14 (2018) 442­450.

IF 13,214 schreiBer, m., N. steiN & m. mAscher: Genomic approaches for studying crop evolution. Genome Biol. 19 (2018) 140.

rAJArAmAN, J., D. DouchKov, s. lücK, g. heNsel, D. NoWArA, m. pogoDA, t. rut-teN, t. meitZel, J. BrAssAc, c. HöFle, R. HücKelHoVen, J. KlinKenBeRG, m. tRuJil-lo, e. BaueR, t. schmutZer, A. himmel-BAch, m. mAscher, B. lazzaRi, N. steiN, J. KumlehN & p. schWeiZer: Evolutiona-rily conserved partial gene duplication in the Triticeae tribe of grasses confers pathogen resistance. Genome Biol. 19 (2018) 116.

IF 12,353 saPeR, G., D. Kallmann, F. conzuelo, F. zHao, t.n. totH, V. liVeanu, s. meiR, J. sZYmANsKi, a. aHaRoni, W. scHuHmann, a. RotHscHilD, G. scHusteR & n. aDiR: Live cyanobacteria produce photocurrent and hydrogen using both the respira-tory and photosynthetic systems. Nat. Commun. 9 (2018) 2168.

IPKIMPRESSIONEN

Möglicher Standort des Science Communication Centres im heutigen Kommunikationszentrum des BGI-Gebäudes.

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8 | WISSENSCHAFT WISSENSCHAFT | 9

IF 12,353BHosale, R., J. GiRi, B.K. PanDey, r.f.h. giehl, A. hArt-mANN, R. tRaini, J. tRusKina, n. leFtley, m. Hanlon, K. sWaRuP, a. RasHeD, u. Voss, J. alonso, a. stePanoVa, J. yun, K. lJunG, K.m. BRoWn, J.P. lyncH, l. Dolan, t. VeR-noux, a. BisHoPP, D. Wells, N. voN WiréN, m.J. Bennett & R. sWaRuP: A mechanistic framework for auxin depen-dent Arabidopsis root hair elongation to low external phosphate. Nat. Commun. 9 (2018) 1409.

IF 12,149mArZec, m. & g. heNsel: Targeted base editing sys-tems are available for plants. Trends Plant Sci. 23 (2018) 955­957.

IF 11,511aRiz, i., m. BoecKstaens, c. GouVeia, a.P. maRtins, e. sanz-luque, e. FeRnánDez, G. soVeRal, N. voN WiréN, a.m. maRini, P.m. aPaRicio-teJo & c. cRuz: Nitrogen iso-tope signature evidences ammonium deprotonation as a common transport mechanism for the AMT-Mep-Rh protein superfamily. Sci. Adv. 4 (2018) eaar3599.

IF 11,511Bestetti, s., i. meDRaño-FeRnanDez, m. Galli, m. GHit-ti, g.p. BieNert, G. musco, a. oRsi, a. RuBaRtelli & R. sitia: A persulfidation-based mechanism controls aquaporin-8 conductance. Sci. Adv. 4 (2018) eaar5770.

IF 9,504laPPe, R.R., J.W. BaieR, s.K. BoeHlein, R. HuFFman, q. lin, F. WatteBleD, a.m. settles, l.c. HannaH, l. Boris-JuK, h. rolletscheK, J.D. steWaRt, m.P. scott, t.a. Hen-nen-BieRWaGen & a.m. myeRs: Functions of maize genes encoding pyruvate phosphate dikinase in developing endosperm. Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 115 (2018) E24­E33.

IF 9,326Wu, D., z. lianG, t. yan, y. xu, l. xuan, J. tanG, G. zHou, u. lohWAsser, s. Hua, H. WanG, x. cHen, q. WanG, l. zHu, a. maoDzeKa, n. Hussain, z. li, x. li, i.H. sHamsi, G. Jila-ni, l. Wu, H. zHenG, G. zHanG, B. cHalHouB, l. sHen, H. yu & l. JianG: Whole-genome resequencing of a wor-ld-wide collection of rapeseed accessions reveals ge-netic basis of their ecotype divergence. Molecular Plant (2018) in press.

IF 9,163DuAN, f., r.f.h. giehl, n. GelDneR, D.e. salt & N. voN WiréN: Root zone-specific localization of AMTs deter-mines ammonium transport pathways and nitrogen al-location to shoots. PLoS Biol. 16 (2018) e2006024.

BUCHEMPFEHLUNG

THE BARLEY GENOME

Prof. Dr. Nils Stein, Leiter der Ar-beitsgruppe „Genomik Genetischer Ressourcen“, hat gemeinsam mit seinem amerikanischen Kollegen Prof. Dr. Gary J. Muehlbauer vom „Department of Agronomy and Plant Genetics“ der „University of Min-nesota“/USA den Sammelband „The Barley Genome“ im renommierten Springer-Verlag herausgegeben.

Dieses Buch bietet einen Überblick über den aktuellen Stand in der Gerste ge­nom analyse. Es behandelt Aspekte der Genom sequenzierung und die Umset­zung dieser Informationen bei der Gene­

rierung neuen Wissens, sowohl in der Grundlagen­ als auch anwendungsorientierten Forschung. Das Buch fasst das derzeitige Wissen über den Aufbau und die Struktur des Gerstegenoms, dessen Gene sowie die

GERMAN PLANT BREEDING CONFERENCE (GPBC) 2018

LEVERAGING THE VALUE OF GENOMIC INFORMATIONGPZ is the scientific society that deals with all scientific aspects of plant breeding. It was found-ed in 1991 in Göttingen through the merger of the working group plant breeding of the Society for Plant Science in the Federal Republic of Germany and the corresponding scholar society in the for-mer GDR. Currently, the GPZ has more than 800 personal members and a number of institutional members.

Every two years, the GPZ holds a scientific congress in changing locations on a current plant breeding topic in conjunction with a general meeting.

This year s conference was organised from Febru­ary 28th to March 3rd by the Leibniz Institute of Plant Genetics and Crop Plant Research (IPK) Gatersleben and convened in a conference centre in Wernigerode. Nearly 300 participants from 18 nations discussed pro­gress and recent developments in the context of the ever­increasing availability of genomic information for crop plants. Genomic information is considered to be of key importance to drive the genetic improvement of crop plants. Against this backdrop the German Plant Breeding Conference has highlighted the impact of genomics information and novel breeding technolo­gies by lining up outstanding keynote speakers and a wide spectrum of lectures to review recent progress in

the analysis of crop plant genomes with regard to the conservation of plant genetic resources, the identifica­tion and functional characterisation of genes and the development of enabling technologies. In addition, the conference has provided a platform for both scientists and plant breeders to network and to learn about and discuss recent developments and to forecast future trajectories of innovation.

deutlich größeren, nichtkodierenden Bereiche des Genoms zusammen. Es beschreibt anschaulich, wie diese Informationen bei der Aufklärung von Genfunkti­onen helfen und damit die Untersuchung spezifischer Eigenschaften bei einer wichtigen Kulturart erleich­tern. Gerste ist eine der ältesten Kultur pflanzen. Sie ist eine Getreidesorte, die sehr gut für den Anbau in gro­ßen Höhen und Breiten geeignet ist. Gerste verfügt zudem über eine große Toleranz gegenüber vielen abiotischen Belastungen. Mit einem umfassenden Zu­gang zur Genomsequenz wird auch die Bedeutung der Gerste als genetisches Modell in vergleichenden Stu­dien mit anderen Getreiden, wie Weizen, Roggen, Ha­fer oder sogar Reis, zunehmen.

Das E­Book kann in der Bibliothek des IPK einge sehen und ausgeliehen werden.

The participants follow the lectures.

Buchcover, DOI 10.1007/978-3-319-92528-8

The winners of the poster prize. The cash prize was donated by the GPZ.

Der Impact-Faktor ist eine errechnete Zahl, die angibt, wie häufig ein in jeweiliger Zeitschrift veröffent­lichter Artikel von anderen wissen schaftlichen Artikeln durchschnittlich pro Jahr zitiert wird.

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10 | WISSENSCHAFT WISSENSCHAFT | 11

14th GATERSLEBEN RESEARCH CONFERENCE (GRC), AN EMBO WORKSHOP

PLANT GENOME STABILITY AND CHANGE (PGSC)

Participants of the workshop.

This was the 6th meeting since the first one on Plant DNA Repair and Recombination held as EMBO workshop 2007 at Giens, France (followed by 2010 meeting in Asilomar, US; 2012 Roscoff, France; 2014 Asilomar, US; and 2016 in Japan) and the third meeting held as an EMBO workshop. The workshop was organised together with the German National Academy Leopoldina, the IPK and the GPZ (German Society for Plant Breeding). Similar as the previous meetings, PGSC2018 brought together scientists from all over the world which are interested in molecular and cellular me-chanisms underlying stability, variability and mo-dification of plant genomes. The four sessions focused on genetic and epigenetic influences on chromosome stability, replication, cell cycle, DNA repair and somatic recombination, meiotic proces-ses and recombination, and Genome Engineer ing, approaches and applications.

The recent progress in understanding and applicati­on of processes regarding genome biology in plants, in particular the exploding approaches of CRISPR/Cas technology, guaranteed the scientific excellence of the workshop on June 3–6, 2018. The 141 partici­pants fairly represented the world­wide scientific com­munity involved in the workshop topic. The 17 invited speakers comprised the majority of leading scientists in the field. Two of them (H. Puchta and C. White) re­linquished their slots to two young researchers each, for presenting their actual results. Two poster presen­

tation (2 min each) and viewing sessions provided an additional platform for active contribution of 35 PhD students (25 % of the participants) and of young post­docs/group leaders.

A public lecture (J. Schiemann „Bio und grüne Gen­technik – geht das?”) and subsequent barbecue & beer at the IPK campus was organised after the pos­ter session at the evening of June 4th 2018. The work­shop had 141 participants from academia and industry of 22 countries with a gender equality. The IPK cam­pus as meeting venue enabled intense discussions du­ring breaks, before and after the sessions inside and around the auditory, and kept the cost per participant reasonably low.

|PROF. DR. INGO SCHUBERT

The scientific programme was structured into six sessions featuring 29 presentations. Details of the pro­gramme are available at http://meetings.ipk­gatersle­ben.de/gpbc2018/program­2/.

Each session was ushered in by a keynote lecture to review the topic of the session and to present recent results and developments in a general context. Additi­onally, invited lectures were given by leading scientists to present specific research highlights. Finally, young scientists presented their findings in short presenta­tions which were selected by the scientific committee from the submitted abstracts.

In the closing lecture of the meeting Ed Buckler (Cornell University, USA) presented as a final highlight his visionary views and studies to assess the effect of allele frequencies on quantitative trait expression and how to exploit this knowledge in combination with ma­chine learning approaches for crop improvement.

In addition to the lecture programme, the more than 100 poster contributions were presented. The three best poster contributions were awarded a prize dona­ted by GPZ.

After the conference, the participants had the op­portunity to visit the Leibniz Institute of Plant Genetics and Crop Plant Research (IPK) and the European Whe­at Breeding Center of Bayer CropScience at the Ga­tersleben campus site.

Altogether the conference was extremely well recei­ved by the participants. Owing to the support of spon­sors and the financial contribution of the DFG an outstanding programme could be realised and, at the same time, registration fee could be kept at the low end. Thus, many young scientists got the opportunity to attend the conference and present their results on posters or as a short lecture. In addition to attracting

young scientists, major emphasis was put on the gen­der balance of the speakers. About one­third of both the invited keynote speakers and the selected presen­ters of short talks were female gender. While this figu­re corresponds well with the gender ratio of the overall attendance, the organisers agreed to put specific fo­cus on improving both gender balance in the run­ups to the next conference, which will take place in Vien­na in 2020.

|PROF. DR. ANDREAS GRANER

IPK IMPRESSIONEN

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12 | WISSENSCHAFT WISSENSCHAFT | 13

SAATGUTTAGUNG ZUM THEMA

PRÜFUNGSMETHODEN UND FORSCHUNGS­ANSÄTZE ZUR SAATGUTQUALITÄT

Die Teilnehmer der Tagung.

Vom 10. bis 11. April 2018 fand in Gatersleben eine Tagung der Arbeitsgruppe Saatgut und Sortenwesen der Gesellschaft für Pflanzenbau-wissenschaften (GPW) und der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ) gemeinsam mit dem Ver-band Deutscher Landwirtschaftlicher Untersu-chungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) statt. Insgesamt 155 Teilnehmer aus 15 Ländern dis-kutierten zum Thema: „Prüfungsmethoden und Forschungsansätze zur Saatgutqualität”. Die Or-ganisation erfolgte durch PD Dr. Andreas Börner (IPK), Dr. Ulrike Lohwasser (IPK) und Dr. Berta Kil-lermann (Bayrische Landesanstalt für Landwirt-schaft/LfL, Freising).

Die Qualität von Saatgut ist eine wesentliche Voraus­setzung für die Keimung und das Wachstum der sich daraus entwickelnden Pflanzen. Dabei hat jedes noch so kleine Samenkorn ein Eigenleben. Wann es keimt, wie schnell es keimt und wie kräftig der Spross ist, hängt zum einen von der Erbinformation ab, die ihm die Mutterpflanze mitgibt, andererseits aber auch von den Bedingungen, unter denen das Saatgut geerntet und gelagert wird. Im Kontext der künftigen Ernäh­rungssicherheit kommt der Qualität von Saatgut eine Schlüsselrolle zu. Genau dieser Thematik widmete sich die internationale GPW­GPZ Tagung, die am Leib­niz­Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenfor­schung in Gatersleben stattgefunden hat.

Eröffnet wurde die Tagung durch einen Vortrag von Andreas Wais, dem Generalsekretär der International Seed Testing Association (ISTA), die ihren Sitz in der Schweiz hat und zu deren Mitgliedern Saatgutorgani­sationen aus insgesamt 70 Ländern zählen. Es folgten Beiträge zur automatischen Analyse der Samenkei­mung sowie zur Vererbung der Fähigkeit von Saatgut,

Durchführung der Präparationen und Mikroskopie während des Workshops.

möglichst lange zu überleben. Gekoppelt an das Vortragsprogramm war ein Work­

shop, organisiert vom Verband Deutscher Landwirt­schaftlicher Untersuchungs­ und Forschungsanstalten.

Mittels spezieller Färbetechnik wurde Saatgut unter an­derem von Sonnenblume, Gerste, Fenchel und Weidel­gras behandelt und präpariert. Unter Verwendung von Mikroskopen konnte anschließend die Lebens fähigkeit der Samen bestimmt werden.

Es ist geplant, die nächste Saatguttagung in zwei Jahren in Österreich durchzuführen.

|PD DR. ANDREAS BÖRNER

WETTBEWERB UM DEN BESTEN WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHS:

PREMIERE DER NACHWUCHSFÖRDERUNG ERFOLGREICHIm September gingen wir neue Wege, um talen-tierte Nachwuchsforscherinnen und -forscher zu gewinnen. Im Rahmen des Workshops „Careers in Plant Science“ wurden aus 50 eingereichten An-trägen neun Kandidatinnen und Kandidaten aus-gewählt und an das IPK Gatersleben eingeladen.

Während des Workshops stellten die jungen Wissen­schaftler aus fünf Ländern ihre Konzepte für eine ei­gene Nachwuchsarbeitsgruppe vor. Im Gegenzug präsentierten wir uns als Institut. Zudem gaben eine Vertreterin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aus Bonn und ein Vertreter der Kooperations­stelle EU der Wissenschaftsorganisationen (KoWi) aus Brüssel praktische Hinweise für eine erfolgreiche Ein­werbung von Drittmitteln.

Auch im Nachgang zu den beiden Workshop­Tagen am IPK blieb der Kontakt zu den Teilnehmern erhalten. Weitere Gespräche wurden geführt und Unterstützung bei der Einwerbung von Projektmitteln angeboten. Jetzt liegt es an den jungen Talenten, Gelder für ihre eigenen Projektideen einzuwerben.

EUROPEAN ASSOCIATION FOR POTATO RESEARCH (EAPR) 2018

EUROPÄISCHE TÜFFKEN*­TAGUNG IN WARNEMÜNDEDie Mitarbeiter am IPK-Standort Groß Lüsewitz richteten vom 3. bis 6. Dezember 2018 die 19. Ge-meinsame Tagung der EAPR-Abteilung „Breeding and Varietal Assessment“ und der EUCARPIA-Sek-tion „Potatoes“ in Rostock-Warnemünde aus.

Hierzu konnten 122 Teilnehmer aus 27 Ländern be­grüßt werden. Mit 10 Hauptvorträgen, 31 weiteren Vorträgen und 29 Postern bot das Treffen einen ak­tuellen Überblick über den wissenschaftlichen Stand der Kartoffelzüchtung und –forschung. Themen waren beispielsweise die Alleldiversität bei Kartoffeln, die Un­terstützung der Züchtung durch Resistenz­Genomik, genomische Selektion, Genomeditierung und Hoch­durchsatz­Phänotypisierung, die Züchtung diploider bzw. ökolandbau­geeigneter Kartoffelsorten, Next Ge­neration­Genbanken der Kartoffel sowie Anthocyane als Inhaltsstoffe der Kartoffelknolle und deren Wirkun­gen. Eine Exkursion nach Groß Lüsewitz, dem Mekka der deutschen Kartoffelforschung, und ein Besuch des Weihnachtsmarkts in der Rostocker Innenstadt, als größten Norddeutschlands, rundeten die Tagung ab.

Finanziell unterstützt wurde das Treffen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), EAPR, EUCARPIA sowie weiteren Sponsoren.

* lokaler Name der Kartoffel in Mecklenburg

|DR. VANESSA PRIGGE (SOLANA GMBH), DR. KLAUS J. DEHMER

|REGINA DEVRIENT

Die Teilnehmer der Tagung im frischen Ostseewind.

Die Teilnehmenden des Workshops präsentieren ihre Ideen.

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14 | WISSENSCHAFT WISSENSCHAFT | 15

RÜCKBLICK

14. PLANT SCIENCE STUDENT CONFERENCE Vom 19.–22. Juni 2018 fand im Hörsaal des IPK die Plant Science Student Conference (PSSC) statt. Diese Konferenz wird traditionell vom PhD Student Board organisiert und fand bereits zum 14. Mal statt.

In diesem Jahr nahmen 40 Doktoranden und Master­studierende aus Deutschland, Indien und den USA aus verschiedenen Institutionen teil. Neben dem IPK und dem IPB Halle waren so unter anderem das MPI für Molekulare Pflanzenphysiologie Golm, das JKI Qued­linburg, die Universitäten Halle und Dresden, sowie der Hopfenzüchter Hopsteiner vertreten.

Durch diese Vielfalt kam ein sehr abwechslungs­reiches und vielschichtiges Programm zustande. Die Teilnehmenden berichteten in sechs Vortrags­ und zwei Postersessions von ihren Forschungsarbeiten in den Bereichen zielgerichtete Mutagenese, Untersu­chung von physiologischen Parametern, die Bedeu­tung und Forschung in Genbanken, die Analyse von Pflanzen­Pathogen­Interaktionen, Marker­Analysen, Pflanzenphänotypisierung und Chromosomenfunk­tionalität.

Die wissenschaftlichen Beiträge wurden in diesem Jahr durch Workshops ergänzt. Dabei stand Kommu­nikation im Mittelpunkt. Dr. Melanie Lynn Conrad vom GOLIN Wissenschaftsmanagement konnte den Teil­nehmenden zahlreiche Tipps geben, inwiefern Kör­persprache für eine überzeugende Präsentation der eigenen Ergebnisse wichtig ist. Dr. Tobias Meier vom Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) vermittelte einen ersten Eindruck über die Kommunikation mit einem nicht­wissenschaftlichen Publikum. Prof. Dr. Dorothea Bartels von der Univer­sität Bonn gab als Herausgeberin von Planta wichti­ge Hinweise für eine gute Publikation und erklärte den Teilnehmenden den Ablauf bei der Veröffentlichung ei­nes wissenschaftlichen Artikels in ihrem Journal.

Neben der wissenschaftlichen Arbeit hatte auch die Vernetzung der Teilnehmenden einen großen Stel­lenwert. Dazu gab es an drei gemeinsamen Abenden, beim gemeinsamen Essen oder dem Wettbewerb im Traktor­Ziehen viele Möglichkeiten. Am dritten Tag fand der traditionelle Gruppenausflug statt, der die Teilnehmenden in den Harz führte. Nach der Erkun­dung einer der längsten Hängebrücken der Welt an der Rappbodetalsperre wanderten die Teilnehmenden nach Rübeland und besichtigten die Baumanns­ (eng­lischsprachige Führung) oder die Herrmannshöhle (deutschsprachige Führung). Im Anschluss ging es mit dem Bus zu einer Stadtführung nach Wernigerode. Ab­gerundet wurde der Tag mit einem Grillabend.

Den Publikumspreis für das beste Poster erhielt Sa­ra Naseri Rad, der Preis für den besten Vortrag ging an Mona Schreiber (beide vom IPK). Insgesamt war die PSSC ein großer Erfolg und es gab viele positive Rück­meldungen von den Teilnehmenden. Daran haben das Casino­Team, die Kolleginnen und Kollegen der Ag CML sowie der Geschäftsstelle einen ordentlichen An­teil, da sie uns bei der Organisation und Durchführung tatkräftig unterstützten. Dafür möchten wir uns auch an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken.

Im kommenden Jahr 2019 werden die Kollegin­nen und Kollegen vom IPB Halle die 15. PSSC orga­nisieren.

|CHRISTIAN HERTIG

EURISCO­WORKSHOP AM IPK GATERSLEBENVom 9.–11. Oktober 2018 fand am IPK der jährliche EURISCO-Trainingsworkshop statt. Diese Work-shop-Serie wird seit 2015 durch die „Documentati-on and Information Working Group“ im Rahmen des „European Cooperative Programme for Plant Ge-netic Resources (ECPGR)“ an wechselnden Orten in Europa organisiert, um Daten bereitsteller der Mitgliedsländer hinsichtlich der Aufbereitung und des Uploads von Daten für EURISCO zu schulen.

Der diesjährige Workshop brachte 13 Teilnehmer aus zehn Nationen zusammen. Neben einem Basistrai­ning lag der Fokus gezielt auf der Bereitstellung phä­notypischer Daten sowie auf Fragen der Datenqualität. Im Anschluss an den Trainingsworkshop tagte am 11. Oktober 2018 zusätzlich das EURISCO Advisory Committee unter dem Vorsitz von Dr. Theo van Hintum (CGN­Genbank, Niederlande) am IPK.

Der European Search Catalogue for Plant Genetic Resources (EURISCO) stellt Informationen über mehr als 1,9 Millionen Akzessionen pflanzengenetischer Ressourcen bereit, die in annähernd 400 Instituten erhalten werden. EURISCO wird im Rahmen des Eu­

ropean Cooperative Programme for Plant Genetic Re­sources betrieben und basiert auf einem Netzwerk der Nationalen Inventare (NI) von 43 Mitgliedslän­dern. Durch die Bereitstellung von Informationen leis­tet EURISCO einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der weltweiten Biodiversität. Das Hosting des Informa­tionssystems sowie des EURISCO­Netzwerkes erfolgt seit 2014 am IPK.

| DR. STEFAN WEISE

Oben: Die Doktoranden zum Gruppenfoto.

Unten: Beim gemeinsamen Traktorziehen ist das Ziel klar. Im herbstlichen Staudengarten des IPK zum Gruppenfoto.

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EIN TAG FÜR DIE BUNTE FORSCHUNGSVIELFALT DES IPK

DER „DEPARTMENTAL DAY“Am 16. November 2017 fand der erste „Depart-mental Day“, eine neue Vortragsreihe, die durch das PhD Student Board organisiert wird, statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung möchten wir insbe-sondere den Doktoranden, genauso aber auch al-len anderen Interessierten, die Möglichkeit bieten, einen Überblick über die vielfältigen Forschungs-themen innerhalb des Instituts zu erhalten. Hier-für bekommen jeweils die Arbeitsgruppenleiter/innen einer Abteilung den Raum, sich und ihre For-schung einem breiten Publikum vorzustellen.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Vermittlung der interdisziplinären Forschungsvielfalt, welche im IPK unter einem Dach vereint ist. Es sollen Einblicke in For­schungsfelder gegeben werden, die nicht notwendi­gerweise mit der eigenen Arbeit in Verbindung stehen.

Auf diesem Wege soll die Lecture Serie des PhD Seminares ersetzt werden, in der ebenfalls etablierte Wissenschaftler/innen ihre Forschung vorstellen konn­ten, und stattdessen konzentriert an zwei Tagen im Jahr eine gesamte Abteilung im Vordergrund stehen.

Den Auftakt gaben die Arbeitsgruppenleiter/innen der Abteilung „Genbank“.

Stellvertretend eröffnete Kerstin Neumann die Ver­anstaltung mit der Vorstellung der Arbeitsgruppe „Ge­nomdiversität“ unter der Leitung von Andreas Graner und gab einen Einblick in ihre eigene Forschung zum Einfluss von Trockenstress auf unsere Getreide.

Mark Timothy Wallace stellte im Anschluss die Kom­plexität von Getreidegenomen vor, mit deren genauem Verständnis und ihrer Analyse sich die Arbeitsgruppe „Genomik genetischer Ressourcen“ von Nils Stein be­schäftigt.

Nach einer Kaffeepause, in der das Publikum mit selbstgebackenem Kuchen verköstigt wurde, ging es mit Helmut Knüpffer weiter, der eine Einführung in die Arbeit seiner Gruppe „Genbankdokumentation“ gab und die verschiedenen Informationssysteme, sowohl

der hauseigenen Genbank als auch von EURISCO auf europäischer Ebene, darstellte.

Weiter ging es mit Andreas Börner als Leiter der Gruppe „Ressourcengenetik und Reproduktion“, der die Lagerung und Pflege von Pflanzenmaterial zum Er­halt der Diversität innerhalb der Genbank beschrieb. Nachdem hier der Fokus auf die Lagerung von Saat­gut gelegt wurde, ging Manuala Nagel, als Leiterin der Gruppe „Cryo­ und Stressbiologie“, auf die Mög­lichkeiten der Cryokonservierung ein, um zusätzliche Speichermöglichkeiten pflanzlicher Ressourcen zu schaffen.

In der dritten und letzten Session dieses Tages zeig­te zunächst Frank Blattner, als Leiter der Arbeitsgrup­pe „Experimentelle Taxonomie“, die Komplexität der Rekonstruktion von evolutionären Verwandtschaftsbe­ziehungen. Den Abschluss des „Departmental Days“ machte Klaus Dehmer als Leiter der Arbeitsgruppe „Teilsammlungen Nord“, der eigens für diese Veranstal­tung angereist war. Er stellte anschaulich die Außen­stellen des Instituts in Groß Lüsewitz und Malchow/Poel sowie deren Sammlungen vor.

So ging der erste „Departmental Day“ erfolgreich zu Ende. Und wir, das PhD Student Board, blicken ge­spannt den nächsten Veranstaltungen aus dieser Rei­he entgegen.

|MONA SCHREIBER

Anmerkung der Redaktion: Am 27.09.2018 fand inzwischen ein weiterer „Departmental Day“ der Abteilung „Züchtungsforschung“ statt. Die Arbeitsgruppen der Abteilung „Physiologie und Zellbiologie“ werden sich am 05.04.2019 vorstellen!

UC DAVIS

EUROPEAN PLANT BREEDING ACADEMYUC Davis European Plant Breeding Academy (PBA) class 5 held a session at IPK Gatersleben during the week of June 25-30, 2018. UC Davis PBA is a professional certificate course for plant breeders offered since 2006 with programmes in USA, Eu-rope, Africa and Asia.

To date, 281 plant breeders have attended the cour­se making it the most recognised programme of this kind. Twenty breeders from eight European countries, Israel and Jordan are attending the class 5 of the UC Davis European PBA, with sessions in Enkuizen (NL), Angers (F), Gatersleben (D), Gent (B), Almeria (E) and Davis (USA).

During the session, the participants and instruc­tors had opportunities to interact with IPK scientist and private industry at the campus and in the region. The class was welcomed with a lecture by IPK Mana­ging Director, Prof. Dr. Andreas Graner. PD Dr. Andreas Börner and Dr. Klaus Pistrick provided a tour of the Federal Ex situ Gene Bank facilities and collections. Prof. Dr. Jochen Reif met the class in the field and gave a presentation on wheat heterosis research.

The interaction with the private industry breeders included: Bayer hybrid wheat programme (Dr. Si­mon M. Langer), Syngenta wheat breeding program­me (Dr. Andre Innemann), Saaten Union Biotech Lab (Heike Gnad), KWS hybrid barley breeding (Dr. Vol­ker Marwede), KWS sugar beet breeding (Dr. Dietrich Borchardt). A special guest lecture on “Managing plant breeding programmes” was given by Harold Verste­gen, Global Manager of KWS Lochow cereal breeding.

UC Davis Plant Breeding Academy is grateful to ha­ve the relationship with IPK and other partners which allows us to deliver outstanding value to our students.

|DR. RALE GJURIC/UC DAVIS PBA

IPK IMPRESSIONEN

Discussions during the meeting.

Group picture in the Black Hall.

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GFBIO/DE.NBI SUMMER SCHOOL

AUF DER WELLE DER DATENDie zunehmende Bedeutung von Forschungs-management ließ fünfundzwanzig junge Forschen-de zur GFBio/de.NBI Summer School „Riding the Data Cycle“ in Braunschweig zusammenkommen. Sie lernten vom 3.–7. September Herausforderun-gen und Lösungsmöglichkeiten im Datenmanage-ment kennen.

Bereits 1998 wurde mit der ersten Version der Emp­fehlung zur „Sicherung guter wissenschaftlicher Pra­xis“ von der DFG die Notwendigkeit eines geeigneten Konzeptes zur Verwaltung und Veröffentlichung von Forschungsdaten formuliert. 20 Jahre später befinden wir uns im „Big Data“­Zeitalter und nicht nur große Kon­zerne wie Google oder Facebook müssen neue Wege zum Umgang mit der täglich wachsenden Flut an Da­ten gehen.

Auch in den Lebenswissenschaften steigt die Men­ge an verfügbaren Daten stetig an und stellt viele Institute und Wissenschaftler vor eine neue Herausfor­derung. Anfang September zeigte ein Team von zehn Tutoren aus verschiedenen Zentren des de.NBI Netz­werkes am BRICS in Braunschweig (Braunschweig Integrated Centre of Systems Biology) vorwiegend jun­gen Doktoranden und PostDocs, welche Möglichkeiten die vom de.NBI koordinierten Services und Plattfor­men, wie z. B. die am IPK entwickelte PGP („Plant Ge­nomics & Phenomics Research Data“)­Infrastruktur (http://edal­pgp.ipk­gatersleben.de), bieten.

Darüber hinaus konnten in kleineren „Hands­On Sessions“ spezifische Anforderungen ausgewählter Daten domänen diskutiert werden und jeder Teilneh­mer konnte einen eigenen, von GFBio unterstützen, Datenmanagementplan entwerfen und vorstellen.

|DR. DANIEL AREND

NEUE ARBEITSGRUPPE „AKKLIMIERUNGSDYNAMIK UND PHÄNOTYPISIERUNG“:

IM INTERVIEW DR. ASTRID JUNKERSeit dem 1. Januar 2018 ist Dr. Astrid Junker Ar-beitsgruppenleiterin der Ag „Akklimierungsdyna-mik und Phänotypisierung (ADP)“, am IPK tätig ist sie bereits seit 2002. Ihre Arbeitsgruppe beschäf-tigt sich mit der Erforschung schneller Anpas-sungsprozesse – Akklimierung – an wechselnde Umweltfaktoren wie zum Beispiel Temperatur oder Licht.

Diese Faktoren unterliegen starken und schnellen Schwankungen in der natürlichen (Feld­) Umwelt und haben entscheidenden Einfluss auf die pflanzliche Leistung. Eine hohe Akklimierungskapazität ist eine vorteilhafte Eigenschaft im Kontext der Ertragsstabili­tät unter fluktuierenden Bedingungen. Zur Aufklärung von Akklimierungsprozessen nutzt die Ag ADP die um­fassende Pflanzenphänotypisierungsinfrastruktur am IPK und setzt die damit gewonnenen dynamischen Daten zur Biomasse, Architektur und Physiologie von Pflanzen in Zusammenhang mit molekularen und ge­netischen Daten. Neben Forschungsfragen gehören auch die Koordination und das Management der Pflan­zenphänotypisierungsinfrastruktur am IPK (gemein­sam mit der Ag „Heterosis“) zu den Kernaufgaben der Ag. In diesem Rahmen werden die bestehenden Anla­gen kontinuierlich aufgerüstet bzw. neue Anlagen im­plementiert und in den Routinebetrieb überführt (zum Beispiel in der Pflanzenkulturhalle). Außerdem wer­den die Anlagen internen und externen Nutzern für die Beantwortung ihrer biologischen Fragestellungen zur Verfügung gestellt. Um die Komplexität der verschie­

denen Aufgaben der Gruppe abzudecken, gehören neben Astrid Junker zurzeit drei weitere Mitarbeitende der Ag ADP an: Ingo Mücke kümmert sich als Mechat­roniker um alle technischen Aspekte an den Anlagen, als technische Assistentin unterstützt Annett Busching alle Experimente in Planung und Durchführung von den Anlagen bis ins Labor und als Bioinformatiker ist Stephan Erbe für die Implementierung von Analyse­Pi­pelines und die statistische Auswertung der Daten zu­ständig und unabdingbar.

Du bist seit vielen Jahren am IPK. Beschreibe dich und deinen Werde-gang in ein paar Sätzen.Ich glaube, ich kann mit Fug und Recht behaupten, zum IPK ‚Urgestein‘ zu gehören, da ich schon seit mitt­lerweile 16 Jahren am IPK tätig bin. Ich bin damals ans IPK gekommen, um mich nach meinem Studium der Ernährungswissenschaft umzuorientieren. Dies hat mit meiner Diplomarbeit und Doktorarbeit im La­bor von Helmut Bäumlein (Ag „Genregulation“) zur funktionellen Aufklärung von Arabidopsis Transkrip­tionsfaktoren sehr gut funktioniert. Mein Interesse an Bioinformatik hat mich dann im Jahr 2009 aus der Mo­lekularbiologie zu meiner ersten PostDoc Stelle in der Ag „Pflanzenbioinformatik“ (unter Leitung von Falk Schreiber) geführt. Dort war ich die Schnittstelle zwi­schen den Biologen und den Informatikern und habe mich mit metabolischer Modellierung und Netzwerk­

Das gesamte Kursmaterial ist online abrufbar: https://tinyurl.com/RidingTheDataLifeCycle

Gruppenbild in Braunschweig.

Dr. Astrid Junker – Neue Arbeitsgruppenleiterin der Ag „Akklimierungsdynamik und

Phänotypisierung (ADP)“.

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analysen sowie ­visualisierung beschäftigt. Mein Weg führte mich dann wieder näher zu den Pflanzen und ich wechselte 2012 in die Ag „Heterosis“ (unter Lei­tung von Thomas Altmann), in der ich die Koordination des DPPN­ Projektes (Deutsches Pflanzen Phänotypi­sierungs Netzwerk) übernahm und mich sehr stark mit Anlagenplanung, Automatisierung und bildgebenden Verfahren zur quantitativen Analyse pflanzlicher Eigen­schaften beschäftigte. In dieser Zeit begann ich, ne­ben vielen anderen biologischen Forschungsfragen,

die phänotypische Charakterisierung der Mais Kollek­tion der IPK­Genbank. Diese (Vor­) Arbeiten sind jetzt zentraler Fokus der Forschung in der Ag ADP und sol­len hier im Hinblick auf die Analyse der Akklimierungs­kapazität fortgeführt und intensiviert werden.

Was sind deine Schlüsselkompeten-zen und warum hast du den Schritt zur Arbeitsgruppenleitung gewagt?Während meines beruflichen Werdegangs habe ich in verschiedensten Bereichen von der molekularbio­logischen Laborarbeit, über die Implementierung und Anwendung von systembiologischen Ansätzen in der Bioinformatik bis hin zu Hochdurchsatzpflanzenphäno­typisierung sowie Projektkoordination und Anlagenma­nagement gearbeitet. Die in diesen komplementären Bereichen gesammelten Erfahrungen sind für mich als Ag­Leiterin einer Gruppe mit einer stark interdisziplinä­ren Ausrichtung von großer Wichtigkeit. Neben meinem wissenschaftlichen Werdegang habe ich mich in der langen Zeit am IPK auch immer sozial engagiert und habe PhD­ und PostDoc Vertretungen mit gegründet und zum Beispiel die immer noch er­folgreich fortgeführten Serien der Studentenkonferen­zen (PhD organisiert, vgl. Seite 14) sowie die Summer Schools (PostDoc organisiert) mit initiiert. Die Mitar­

beit in diesen Gremien und Organisationskomitees hat mich persönlich gestärkt und weitergebildet und un­terstützt mich heute in meiner Funktion als Ag­Leiterin.

Wie ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für dich?Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie war und ist immer eine Herausforderung, meistens eine positi­ve. Ich habe während meiner wissenschaftlichen Kar­riere zwei Kinder bekommen (während des PhD und des ersten PostDoc). Es ist nicht immer einfach und man befindet sich auf einem schmalen Grat zwischen wissenschaftlicher Leistung und familiären Verpflich­tungen eingerahmt von forschungspolitischen und institutionellen Regularien sowie traditionellen Denk­weisen. Das IPK hat mich auf meinem Weg immer unterstützt, zum Beispiel durch Übergangsfinanzierun­gen, wenn Projekte über die Elternzeit nicht kostenneu­tral verlängert wurden. Als Arbeitsgruppenleiterin und Mutter profitiere ich IN beiden Rollen/Funktionen VON beiden Rollen/Funktionen und nicht zuletzt natürlich auch von der im Wissenschaftsbereich gegebenen Flexibilität durch Vertrauensarbeitszeitmodelle.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Wis­senschaft ist zu schaffen, wenn auch nicht leicht. Es gehören immer der Wille, der Mut, das richtige private und professionelle Umfeld und natürlich auch eine gro­ße Portion Glück dazu. (Mehr im Interview zu „berufundfamilie“ ab Seite 55).

Was sind deine Ziele in den nächsten drei Jahren?In den kommenden drei Jahren möchte ich meine Ar­beitsgruppe weiter etablieren und mit entsprechen­den Publikationen die Forschungsfragen, für die die Ag ADP steht, untermauern. Ich möchte aufbauend auf diesen Publikationen eigene Drittmittel einwerben und die Arbeitsgruppe mit neuen MitarbeiterInnen er­weitern und mit komplementärer Expertise anreichern.

NEW INDEPENDENT RESEARCH GROUP „APPLIED CHROMOSOME BIOLOGY“:

INTERVIEW WITH PROF. DR. HUA JIANGIn January 2018 the new independent research group „Applied Chromosome Biology (ACB)“ has started its work at IPK with its new leader Prof. Dr. Hua Jiang. On the one hand Hua Jiang will teach at Martin Luther University Halle-Wittenberg and on the other hand he will do research at the Institute.

Welcome at IPK. Please introduce yourself in a few sentences.Hello, everyone. My name is Hua Jiang. I am the group leader of research group „Applied Chromosome Bio­logy“. I got my PhD degree in Fudan University, China. The main part of my PhD thesis was identifying the ro­le of a functional unknown protein in spindle organisa­tion during Arabidopsis male meiosis. After getting my PhD degree, I did my postdoc research in Prof. Sheila McCormick’s group in Plant Gene Expression Center (PGEC), UC Berkeley, and Prof. Claudia Köhler’s group in Swedish University of Agricultural Sciences. I beca­me interested in epigenetic regulation during my time in Claudia’s group.

What are your key interests and why?The aim of my future research is to understand the molecular mechanisms establishing chromatin modi­fications and their impact on plant development, with the ultimate aim to apply this knowledge in crop im­

provement. There are numerous publications in Arabi-dopsis relevant to epigenetic regulation. However, the application of these knowledge in crops is very few un­til now. Through our future research, we aim to remove the gap between basic epigenetic research and agri­culture breeding in the future.

What inspired your decision to join the IPK?IPK is a very famous institute in plant and crop rese­arch. The colleagues at IPK are all very smart and nice, so I pretty enjoyed the discussion with my future col­leagues during my interview. IPK also has pretty good research facilities and conditions that are required for my future research. Hence, IPK is a dream place for me to perform my research.

What are your aims in the next three years?In the next three years, we aim to elucidate the me­chanisms that establish H3K9me2 in Arabidopsis. Meanwhile, we aim to identify the role of epigenetic re­gulation in stabilising chromosomes in neopolyploid plants. The last but not the least, we aim to improve growth vigor in crops through editing epigenetic modi­fications in barley and wheat.

Die neue Arbeitsgruppe ADP: Dr. A. Junker, St. Erbe, I. Mücke, A. Busching (v.l.n.r.)

Prof. Dr. Hua Jiang – New leader of the research group „Applied Chromosome Biology (ACB)“.

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NEW LEADER OF THE RESEARCH GROUP „NETWORK ANALYSIS AND MODELLING“:

INTERVIEW WITH DR. JEDRZEJ JAKUB SZYMANSKISince June 1st, 2018, Dr. Jedrzej Jakub Szymanski is the new research group leader of the research group „Network Analysis and Modelling (NAM)“.

Welcome at IPK. Please introduce yourself in a few sentences.I come from Poland where I studied biotechnology at the University of Wroclaw (Breslau). I did my PhD and following postdoc in systems biology at the Max Planck Institute of Molecular Plant Physiology in Potsdam. In 2014 I moved to Israel to continue my research at the Department of Computer Science Tel Aviv University and Plant Sciences Department at Weizmann Institute of Science. In May 2018 I was given a chance to open my own lab at IPK, and here I am.

What are your key interests and why?I am plant systems biologist by training and passion. I like to work with metabolism, digging in mass spectrome­try and sequencing data and combining it with network analysis and mathematical modelling. The topic that was always present in my research is lipid composition of plant tissues. Lipids, due to their modular structure and range of functions are an amazing subject to study for a computa­tional researcher with affinity for chemistry. I believe that understanding the complex relationship between structu­ral, storage and signalling functions of lipid molecules is key for improvement of many crops and not only oil seeds. Another point of my interest is interaction between plant genotype and environment. While modern genomics al­

lows identification of associations between alleles and complex phenotypic traits, these associations change completely with changing environment and during plant development. The high throughput phenomic analytics al­lows to capture the dynamics of these associations. Lear­ning how to use this information to reconstruct molecular mechanisms impacting crops quality is an emerging and exciting field.

What inspired your decision to join the IPK?I think that such high level of science and direct access to cutting­edge scientific infrastructure is something that any PI might wish for at my stage of career. Also, the size and topic diversity of the Institute was something very positive for me; I like to work with chemists, biologists and bioinformaticians in my projects and that would be difficult in a smaller community.

What are your aims in the next three years?My long term goal is to develop an internationally recog­nised research group working on systems biology of crops. In three years from now I hope to get closer to it by having a group of smart and enthusiastic people turning the immense data output of IPK into working molecular mech anisms, precision breeding schemes and metabolic engineering strategies. I might also have a dog or two and a small herd of alpacas.

NILS STEIN FÜR HERAUSRAGENDE FORSCHUNGSLEISTUNGEN AUSGEZEICHNETAnfang Januar 2018 durfte sich Nils Stein, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Genomik Genetischer Ressour-cen“, über 10.000 Australische Dollar freuen. Mit diesem Betrag wurde er von der „University of Wes-tern Australia“, wo er an der „School of Agriculture and Environment“ eine außerordentliche Professur bekleidet, für seine herausragenden Leistungen in der Gerstenforschung ausgezeichnet.

Besonders hervorzuheben ist die Erarbeitung ei­ner ersten hochqualitativen Referenzsequenz des Gerstengenoms gemeinsam mit einem internationa­len Forschungsteam, welche im April 2017 in der re­

HABILITATION

WIR GRATULIEREN PD Dr. Ljudmilla Borisjuk zur erfolgreichen Habilitation sowie zu der damit ver­bundenen Privatdozentur an der Leibniz Universität Hannover.

WIR GRATULIEREN Prof. Dr. Nils Stein Er hat den Ruf nach Göttingen auf eine W3­Professur für Genomik pflanzengenetischer Ressourcen ange­nommen.

Prof. Dr. Nils Stein, Georg-August-Universität Göttingen.

nommierten Fachzeitschrift Nature publiziert wurde (DOI 10.1038/nature22043). „Diese Mittel werden uns helfen, den wissenschaftlichen Austausch zwischen der University of Western Australia und dem Leibniz­In­stitut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben weiter zu vertiefen“, freut sich Nils Stein über die schöne Anerkennung.

|DR. SABINE ODPARLIK

IPK IMPRESSIONEN

PD Dr. Ljudmilla Borisjuk, Leibniz Universität Hannover.

RUF ANGENOMMEN

Dr. Jedrzej Jakub Szymanski – New leader of the research

group „Network Analysis and Modelling (NAM)“.

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PREISTRÄGERIN DES BEAGLE AWARDS 2018

IM PORTRAIT: MONA SCHREIBERDen diesjährigen Beagle-Award des PhD- Student-Boards gewann Mona Schreiber. Aber wer ist diese Frau? Und was bewegte sie zu ihrem Engage ment, für das sie nun ausgezeichnet wurde? Es folgt ein Portrait.

„Auch, wenn wissenschaftliche Inhalte oftmals auf hochkomplexen Grundlagen beruhen, so haben auch sie Geschichten zu erzählen. Für mich sind es einige der spannends-ten Geschichten überhaupt“, sagt Mona SchreiberMona Schreiber weiß, was sie will. – Den Beagle -Award verdiente sich die Doktorandin nicht nur für ihre wissenschaftlichen Kompetenzen, sondern vor allem für ihre soziale und interdisziplinäre Ein-satzfreude in Verbindung mit Kunst.

Die Atmosphäre für unser Gespräch ist sehr privat; Mona empfängt mich für meine Recherchezwecke zu diesem Artikel zuhause: Sie ist sehr gemütlich einge­richtet, es riecht nach Duftkerzen und es gibt Tee. Die niedrigen Wände der Fachwerkwohnung hängen voll mit ihren Kunstwerken. Öl, Kreide, Buntstift, Kohle, ja, sogar mit Wein und Kaffee malt sie. „Malen ist meine Passion. Deswegen habe ich es auch nicht studiert. Es sollte meins bleiben, frei von Zwängen“. Studiert hat sie Anthropologie und Deut­sche Philologie an der Johannes Gutenberg­Universi­tät in Mainz. Der Mainzer Lehrstuhl verfolgt in diesem Studiengang vor allem die Lehre der Humanbiologie, wie sie mir verrät. Und trotzdem hat es sie für ihre Dis­sertation an ein Pflanzenforschungsinstitut verschla­gen. Seit Mitte 2015 lebt sie nun am Harzrand und arbeitet als Doktorandin in der unabhängigen Arbeits­gruppe „Domestikationsgenomik“ von Dr. Martin Ma­scher. Hier kann sie mit großem Erfolg die Methoden ihrer Magisterarbeit, in der sie Computersimulatio­

nen zur „Domestikationsgeschichte des Hausrindes in Europa“ entstehen ließ, auf die Pflanzenforschung übertragen.

Interesse an der Kunst hatte sie schon immer. Diese mit der Wissensver­mittlung in der Wissenschaft zu kom­binieren, ergab sich fast durch Zufall: Für das GPZ Meeting 2015 suchte sie für die Bebilderung ihres Vortrags zum Thema „Genotyping­by­sequencing in Secale“ (deutsch: Genotypisierung durch Sequenzierung von Roggen) nach einer Abbildung von Roggen. Aber sie fand keine, die ihren Anforderungen entsprach. „Selbst ist die Frau“, dachte sie sich und zeichnete los. Ihre zeichne­rischen Fähigkeiten sprachen sich un­ter den Kollegen schnell herum, so dass nun kaum ein Paper aus der Arbeits­gruppe ohne eine Illustration von Mona Schreiber das Haus verlässt.

Auf meine Frage nach ihrem Fazit für 2018 reagiert sie ergriffen:

Sie lacht und beginnt aufzuzählen: Im Januar 2018 reiste sie mit zur Konfe­renz „PAG XXVI“ nach San Diego, dem weltweit größten Treffen von rund 3 000 führenden Forschern der Tier­ und Pflan zen genomik, und hielt dort einen Vortrag zum Thema „Geneflow between rye and its wild relatives“ (deutsch: Gen­fluss zwischen Roggen und seinen wil­den Verwandten).

Über sich hinausgewachsen und zurück in Deutsch­land fasste sie den Entschluss: „Ich schreib‘ jetzt mei-ne ‚Diss‘!“, und begann sofort mit ihrer Doktorarbeit. Ihr ehrgeiziges Ziel von bloß drei Monaten bis zur Be­endigung dieser hat sie nur knapp überschritten. 700 Wörter und eine Grafik pro Tag. Titel ihrer Dissertation: „Ein Blick in die Kulturgeschichte von Roggen, Gerste und Weizen“.

Parallel fasste sie im April den spontanen Ent­schluss, sich zusammen mit einem ehe maligen Kol­legen auf einen der begehrten Plätze des „Rocking Science Journa lism“­Programmes zu bewerben. Bei „Rocking Science Journalism“ vom Media Lab Bayern lernt man Methoden für innovative Produktentwicklung und Business­Expertise im Bereich Wissen schafts­journalismus. Mona Schreiber und Dr. Thomas Schmutzer arbeiteten in den folgenden sechs Mona­ten weiter an dem Portal „The Art Of Science (TAOS)“. TAOS möchte Synergien zwischen Künstlern, Wissen­schaftlern und Journalisten entwickeln und ein Netz­werk dazu aufbauen, den TAOShub. Das Ziel von TAOS ist es, „wissenschaftliche Veröffentlichungen mit Hil­fe von Grafiken und gut erzählten Ge­schichten so aufzuarbeiten, dass ihre Inhalte auch ohne detaillierte Fachkennt­nisse zugänglich werden“.

Im Juni vermit telte ihr Kompag­non Mona Schreiber einen öffentli ­chen Vortrag im TEDx Talk an der Martin­Luther­Universität Halle­Witten­berg vor rund 300 Live­Zuhörern. Ihr Thema? Wieder einmal Kunst und Wis­

senschaft: „The art of science. Make science more colorful“, wo sie unter anderem die Idee von TAOS vor­stellte.

Es ist die Wissenschaftskommunikation, die sie zu­gleich lockt und antreibt. In diesem Thema fühlt sie sich wohl und auf meine Frage, ob sie vor Vorträgen noch aufgeregt ist, antwortet sie nonchalant: „Da ich über meine Arbeit spreche, also das, was mich bewegt und interessiert: Nein. Am IPK wurde mir die Gelegen­heit für viele Vorträge gegeben, dadurch bin ich sehr routiniert.“ Sie erinnert sich an einen Vortrag im außer­wissenschaftlichen Rahmen des „Rocking Science Journalism“­Workshops sowie San Diego und gibt zu: „Es kommt auf das Setting an …“.

Für den Workshop war sie den Sommer hinweg al­lein sechs Wochenenden in München zu Schulungen, nahm an den Medientagen München 2018 teil und ab­solvierte in der Abschlussrunde ein „Show­and­Talk“ vor Wissenschaftsjournalisten. Sie nahm am TEDx Talk teil, legte den Grundstein für ein Online­Netzwerk, bau­te ihre eigene Webseite „besenkunst.de“ und schrieb nicht zuletzt ihre Doktorarbeit. Wie sie das alles zeit­

Links, rechts und Cover: „Der Gerstengenom-Comic“,

Mascher et al. 2017: Populärwissenschaftliche Visualisierung wissenschaftlicher Publikationen

als Prototyp für das Projekt TAOS. Digital bearbeitete Handzeichnung.

TEDx ist eine internationale Gemeinschaft, die unter Vergabe einer Lizenz weltweit Veranstaltungen im TED­Stil organisiert. Der Geist der TED­Mission ist es, Ideen – die es wert sind, auf lokale Gemeinschaften rund um den Globus übertragen zu werden – zu entde­cken und sie auf eine internationale Bühne zu heben. Eine Initiative des TED Institutes. Mehr dazu unter: https://www.ted.com

„Bilder berühren uns beim Erzählen einer Geschichte auf ganz andere Art und Weise als es ein Text alleine vermag. Bilder geben uns ei-nen intuitiven und direkten Zugang zum Inhalt und können so auch abstrakte Erkenntnisse zugänglich und begreifbar machen.“

„Mein Leben war noch nie langweilig. Aber 2018 war das spannendste Jahr ever!“

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Dr. Janina Braatz erhielt den Gaterslebener For-schungspreis. Sie ist derzeit bei der KWS Saat SE in Einbeck als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der molekularen Markeranalyse bei Mais tätig. Mit ihrer Dissertation zum Einsatz von CRISPR/Cas9 und EMS-Mutagenese zur Verbesserung der Scho-tenplatzfestigkeit überzeugte sie die Jury.

Ihre Arbeit „Production of oilseed rape with increased seed shattering resistance“ (deutsch: Herstellung von Ölraps mit erhöhter Beständigkeit gegen das Zerplat­zen von Saatgut) war die Grundlage für die erste wis­senschaftliche Publikation zur Nutzung der Genom Editierung mit Hilfe der Genschere CRISPR/Cas9 in te­traploidem Raps. Janina Braatz konnte so die Funktio­nen von Rapsgenen, die das Aufplatzen von Schoten verhindern, aufklären.

Als Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses von heute würdigt der Gaterslebener Forschungspreis

in jedem zweiten Jahr die beste Dissertation auf dem Gebiet der Kulturpflanzenforschung.

Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wird an allen deut­schen Forschungsstätten, vor allem den Universitäten, ausgeschrieben. Auswahlkriterien sind Erkenntnisse zur Struktur, Funktion und Evolution des Erbmaterials sowie insbesondere die Erforschung und Erhaltung der erblichen Vielfalt von Kulturpflanzen. Die „Gemein­schaft zur Förderung der Kulturpflanzenforschung Ga­tersleben e.V.“ vergibt den Preis zusammen mit dem IPK Gatersleben.

|REGINA DEVRIENT

GATERSLEBENER FORSCHUNGSPREIS 2018gleich geschafft hat, fragt sie sich heute selbst und zeigt mir stolz ihre handgebundene Dissertation: Ein Buch im siebbedruckten Leineneinband, die 367 Sei­ten feinsäuberlich handvernäht, aufgeräumt gesetzte Texte, nahezu jede zweite Seite ist mit einer Illustration aus ihrer Feder versehen und wie erwähnt: Handge­bunden mit Siebdruck­Cover. Denn Buchbinderei und Siebdruck gehören ebenso zu ihren Leidenschaften.Nun ist sie doch über die Hintertür zum professionellen Einsatz ihrer Kreativität gekommen:

„Ich erzähle leidenschaftlich gern Geschichten aus meiner Welt der Wissenschaft.“

Ihre Intention? – Nicht nur die wissenschaftsfer­ne Öffentlichkeit mit ins Boot holen, sondern genau­so die Kollegen. „Mir selbst erging es in meinen ersten Monaten am Institut genauso wie vielen anderen: Ich habe überhaupt nichts verstanden. Die Vorträge sind gespickt mit Wissen und spannenden Forschungs­

ergebnissen. Aber selbst die Kollegen untereinander begreifen vieles nicht, wenn es aus einem anderen Fachgebiet stammt.“

Mona Schreiber wird mit Farbe und viel Herzblut dazu beitragen, die Wissenschaft aus ihrem Elfenbein­turm zu befreien.

|JULIE-SOPHIE HIMPE

Beagle-Award: Benannt nach dem Vermessungs­schiff der Britischen Royal Navi, mit dem Charles Dar­win von 1831 bis 1836 an der zweiten Expedition der „Beagle“ teilnahm, wurde der Preis in diesem Jahr zum 8. Mal vergeben. Der „Beagle Award“ ist mit 1.500 € dotiert und wird vom Student­Board am IPK Gaters­leben unter Einbeziehung einer 16­köpfigen Jury aus Studierenden, Wissenschaftlern und Nichtwissen­schaftlern vergeben. Das Student­Board organisiert alle Doktorandinnen und Doktoranden am IPK.

Die Gewinnerinnen des Beagle Awards sowie des Gaterslebener

Forschungspreises 2018 mit ihren Gratulatanten: Dr. Viktor Korzun, Christian Hertig, Dr. Janina Braatz, Mona Schreiber,

Prof. Dr. Andreas Graner (v.l.n.r.)

„Der Domestikationsbaum“, Aquarell und Fineliner auf Papier, 2016

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DAS IPK NIMMT ABSCHIED.

PD DR. HABIL. PATRICK SCHWEIZER * 26.08.1959 – † 09.03.2018

Am Freitagabend, den 9. März 2018, war Patrick Schwei zer, wie so oft, mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause, als ein tragischer Verkehrsunfall ihn aus unserer Mitte riss und eine schmerzliche Lücke in sei­ner Familie, seinem Freundeskreis, seiner Arbeitsgrup­pe und dem IPK hinterließ.

Patrick studier te in seinem Heimatland, der Schweiz, Biologie an der Universität Bern und pro­movierte 1988 an der gleichen Universität mit mole­kularen Untersuchungen zur Resistenz des Weizens gegen pilzliche Krankheitserreger. Diese Arbeiten, durchgeführt am Institut für Pflanzenphysiologie in Bern und bei Hoffmann­La Roche LtD. in Basel, wa­ren bereits wegweisend für seine weitere Laufbahn. Die nachfolgenden drei Jahrzehnte intensiver erfolg­reicher Forschungstätigkeit waren getragen von dem Bestreben, die Getreide, vor allem Weizen, Gerste und Reis, und somit die wichtigsten Quellen menschlicher Ernährung, durch Auffinden und Übertragen dauer­hafter Resistenzen gegen Krankheitsbefall zu sichern. Bezeichnend für diese Bestrebungen waren das Aufspüren der zugrunde liegenden Gene und Stoff­

wechselwege und die enge Zusammenarbeit mit den potentiellen Anwendern in der Pflanzenzüchtung. Mit der Entwicklung eines automatisierten Hochdurchsatz­screens zur Überprüfung von Epidermiszellen auf den Befall mit Mehltaupilzen legte Patrick Schweizer spä­ter einen wichtigen Grundstein für die Etablierung von Forschungsinfrastrukturen zur Phänotypisierung.

Während eines Postdoktorats am Max­Planck­In­stitut für Züchtungsforschung in Köln und danach bei der „Sandoz Agro Company“ in Basel und Witterswil sowie an der Universität Fribourg entwickelte er, im Rahmen der Forschung zur induzierten pflanzlichen Pathogenabwehr, in vitro Transkriptionssysteme, ent­deckte pflanzliche Cutin­Monomere als neue Klasse von Elicitoren der Pathogenabwehr und untersuch­te den Einfluss von Hitze und Phytohormonen bei der Induktion von Krankheitsresistenzen. Seit dieser Zeit knüpfte er ein internationales Netzwerk von Koopera­tionspartnern, in das er, es ständig erweiternd, seine Forschungen einbettete. Ab 1996 arbeitete er als ‚se­nior scientist’ am Institut für Pflanzenbiologie der Uni­versität Zürich an Resistenzmechanismen des Weizens gegen Pilzkrankheiten und den dafür verantwortlichen Genen und habilitierte sich im Jahr 2000.

Noch im gleichen Jahr wechselte er an das IPK, um eine Forschergruppe aufzubauen und das „Pflanzen­genom­Ressourcenzentrum“ einschließlich DNS­Se­quenzanalyse­Labor und Bioinformatik zu koordinieren. Von 2006 an koordinierte er auch den Bereich Geno­manalyse in der Abteilung „Cytogenetik und Genom­analyse“ (seit 2015 Abteilung „Züchtungsforschung“). Mit seiner Gruppe „Transkriptomanalyse“ (seit 2012 „Pathogenstressgenomik“) arbeitete Patrick Schwei­zer 18 Jahre lang unter Einwerbung erheblicher Dritt­mittel auf dem Gebiet der funktionellen Genomik und

erforschte wesentliche Grundlagen der verschiedenen Resistenzen von Getrei­den gegen mikrobielle Pathogene und abiotischen Stress.

Stellvertretend seien genannt:Erstel­lung eines Gerste­Transkriptoms; Auf­findung und Expressionsanalyse von an der Pathogenabwehr beteiligten Genen; Entwicklung eines Hochdurchsatz­Gen­ Silencing­Systems zur funktionellen Charakterisierung Abwehr­bezogener Gene in der Gersteepidermis verbun­den mit einer auto matisierten mikrosko­pischen Erkennung des Mehltau befalls; Aufklärung der Rolle Germin­ähnli ­cher Proteine für die basale Pilzresis­tenz; Entschlüsselung der Bedeutung verschiedener Enzymfamilien und der Protein­Ubiquitinierung für die Patho­genabwehr bzw. ­resistenz; Aufklärung von Wirts­induziertem Gensilencing und der betroffenen Gene für den Schutz gegen Pilzinfektionen; Entwicklung von transgenen Ansätzen zur Expression dauerhaft Resistenz­vermittelnder Ge­ne; Unterscheidung und Aufklärung der Genetik von Wirts­ und Nicht­Wirts­Pathogen resistenzen.

Neben seinen Forschungsaktivitäten war Patrick aktiv als Initiator und Koor­dinator des europäischen ‚BarleyGeno­meNet’, als Koordinator des DURESTrit Consortiums ERA­CAPS, als Mitglied der Zentralen Kommission für Biologi­sche Sicherheit beim Ministerium für Verbraucherschutz und Landwirtschaft und als Associate Editor in Frontiers in Plant­Microbe Interactions.

Patrick betreute ca. 20 Doktoran­den, Diplomanden und Bachelor­Stu­denten. Die Forschungsergebnisse, die er mit seiner Gruppe und seinen Ko­operationspartnern erzielte, sind in 90 vielbeachteten Original­ und Übersichts­publikationen in hochrangigen wissen­schaftlichen Zeitschriften sowie in 16 Patenten dokumentiert. Ungeachtet sei­ner umfangreichen Aufgaben und Ver­pflichtungen als Arbeitsgruppenleiter und Koordinator von Verbundprojekten hatte Patrick Schweizer stets auch mit Rat und Tat das Fortkommen des ge­samten Instituts im Auge.

Seine international hochgeschätz­ten Arbeiten führten zu Einladungen zu nationalen und internationalen wis­

senschaftlichen Institutionen und Ver­anstaltungen.

Die wissenschaftliche Gemeinde ver­liert mit Patrick Schweizer nicht nur ei­nen hochrangigen Wissenschaftler, der große nationale und internationale Wert­schätzung erfuhr und als Kooperations­partner vielgefragt war, sondern auch einen liebenswürdigen und stets hilfs­bereiten Kollegen, Mentor und Freund, dessen sachliches, überzeugendes und dennoch bescheidenes Auftreten einen vorbildhaften und bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Das IPK wird alles in seiner Kraft ste­hende unternehmen, um die bedeuten­den Arbeiten von Patrick Schweizer in seinem Sinne fortzuführen. Er wird in unserer Erinnerung unvergessen fort­leben.

|PROF. DR. INGO SCHUBERT, PROF. DR. ANDREAS GRANER

DR. KAI EGGERT† 13.08.2018

Das IPK nimmt Abschied von seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter, Kolle­gen und Freund Dr. Kai Eggert aus der Arbeitsgruppe „Molekulare Pflanzen­ernährung“, der am 13.08.2018 seiner schweren Krankheit unterlag.

Kai Eggert kam im August 2011 ans IPK, um zunächst an der Bedeutung der Mineralstoffversorgung für die Keimung und Entwicklung von Rapskeimlingen zu arbeiten. Nach erfolgreichem Projek­tabschluss widmete er sich ab 2015 der metabolischen Regulation der Besto­ckung beim Weizen. Dabei lag Kai Eg­gerts größtes Interesse und Talent stets in der Massenspektrometrie­gekop­pelten Analytik von Mineralstoffen und Phytohormonen. Nach erfolgreicher Eta­blierung neuer Messprotokolle leitete er zwei analytische Labore mit großem Sachverstand und Weitblick. Sein konst­ruktives Handeln und außerordentliches Geschick im Umgang mit kleinsten Pro­benmengen oder schwierigen Probe­neigenschaften machten ihn zu einem geschätzten Kooperationspartner inner­halb und außerhalb des Instituts.

Das IPK verliert mit Kai Eggert einen engagierten und höchst zuverlässigen Mitarbeiter. Von seinen Kollegen wurde er insbesondere für seine methodische Kompetenz, unkomplizierte Art und gro­ße Hilfsbereitschaft sehr geschätzt.

Bis zuletzt brachte sich Kai Eggert konstruktiv mit seiner Erfahrung in die täglichen Arbeiten am Institut ein. Trotz großem Optimismus und innerem Wi­derstand konnte er letztendlich das ra­sche Fortschreiten seiner Krankheit nicht mehr aufhalten. Wir werden seine aufgeschlossene Art und seine Freund­schaft sehr vermissen und ihm ein wür­diges Andenken bewahren. Unsere tiefe Anteilnahme gilt in diesen schwe­ren Stunden seiner Frau und seinen bei­den Kindern.

|PROF. DR. NICOLAUS VON WIRÉN

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Nach schwerer Krankheit ist Dr. Gottfried Künzel am 22.11.2018 von uns gegangen. Gottfried Kün­zel wurde in Silberstra­ße in Sachsen geboren. Nach dem Abitur 1954 arbeitete er ein Jahr als Rangierer bei der Deut­schen Reichsbahn und danach ein Jahr als Hilfs­laborant am Institut in Gatersleben. Mit einer Delegierung durch Prof. Hans Stubbe studierte er an der Martin­Luther­Uni­versität Halle­Wittenberg Landwir tschaf t . Nach Studienabschluss 1962 wurde er beim Kreisland­wirtschaftsrat in Röbel,

Mecklenburg, dienstverpflichtet und wurde dort als stellvertretender Genossenschafts­Vorsitzender eingesetzt.

Auf Anforderung von Prof. Stubbe wurde Gottfried Künzel 1963 von dieser Arbeit freigestellt und konnte in der Abteilung „Angewand­te Genetik“ unter der Leitung von Dr. Friedrich Scholz in Gatersleben Untersuchungen zur Mutationsauslösung bei Gerste durchführen. Nach der Promotion 1969 arbeitete er vor allem an der Erzeugung von Hybridgerste mittels balancierter tertiärer Trisome, an der intra­spezifischen Nukleolardominanz sowie an der strukturellen Charak­terisierung der Gerstenchromosomen durch Banding­Techniken. In langjährigen Mutations­ und Selektionsexperimenten schuf und cha­rakterisierte er das international umfangreichste Sortiment von mehr als 600 Gerstenlinien mit umgebauten Chromosomen und koordinier­

DR. SC. NAT. GOTTFRIED KÜNZEL*02.05.1936 – † 22.11.2018

te die entsprechende Weltkollektion von über tausend Gerstenmutanten. Er habilitierte 1990 mit der Arbeit „Beiträge zur Cytogenetik der Gerste“ bei der Akade­mie der Wissenschaften der DDR. Mit dem von ihm entwickelten Material erstellte er zusammen mit Dr. La­rissa Korzun und Dr. Armin Meister, unter Nutzung mik­rodissektierter Translokationschromosomen, die erste physikalische Gen­ und Markerkarte für die Gerste, die noch heute als robuste Referenz dient. Von 1989 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand war er Leiter der Arbeitsgruppe „Angewandte Genetik“ (bis 1990), bzw. „Gerstencytogenetik“, (1990 bis 1992, danach „Getrei­decytogenetik“) in der Abteilung „Cytogenetik und Ge­nomanalyse“. Seine Forschungsergebnisse wurden in hundert wissenschaftlichen Publikationen zusammen­gefasst.

Sein ausgeglichenes Wesen prädestinierte Gott­fried Künzel für den Vorsitz in der Konfliktkommission des Institutes. Er wurde von Freunden und Kollegen in aller Welt sehr geschätzt und als Kooperationspartner gesucht. Nach Eintritt in den Ruhestand widmete er sich der Hobbygärtnerei und bewahrte dabei sein In­teresse für den Fortgang am Institut. Wir verlieren mit ihm einen Freund und vorbildlichen ehemaligen Mitar­beiter, der in unserer Erinnerung fortleben wird.

Gottfried Künzel hinterlässt seine Frau Christine, Tochter Almut und drei Enkelkinder.

|PROF. DR. INGO SCHUBERT

PROF. DR. OTTO MACHOLD*17.04.1926 – † 29.04.2018

Wir trauern um unseren ehemaligen Kol­legen Prof. Otto Machold, der am 29. April 2018 kurz nach seinem 92. Ge­burtstag von uns gegangen ist.

Er wurde am 17. April 1926 in einer bäuerlichen Familie in Hohenmölsen im heutigen Burgenlandkreis geboren. Er besuchte dort die Schule, später die Mit­telschule im benachbarten Teuchern, die er 1942 mit der Mittleren Reife ab­schloss. Anschließend begann er eine landwirtschaftliche Ausbildung als Ele­ve in einem landwirtschaftlichen Lehrbe­trieb, die er aber schon 1½ Jahre später unterbrechen musste, weil er 1943 als 17­Jähriger zum Kriegsdienst eingezo­gen wurde. Im Juni 1944 erhielten sei­ne Eltern die Nachricht, dass ihr Sohn in Frankreich „für Führer und Vaterland“ den Heldentod erlitten hat. In Wirklich­keit war er bei einem Aufklärungseinsatz in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten, kam als Kriegsgefangener zu­nächst in die USA und später nach Eng­land in die Nähe von Liverpool. Dort nutzte er die Gelegenheit, die englische Sprache zu erlernen.

Nach seiner Entlassung 1947 arbei­tete er zunächst im elterlichen Betrieb, bevor er in den Landwirtschaftsschulen Buttstädt und Weimar seine Ausbildung zu Ende führte und mit der Landwirt­schaftsgehilfen­Prüfung erfolgreich ab­schließen konnte. Er hatte dann die Möglichkeit, an der Arbeiter­ und Bau­ernfakultät (einer DDR­spezifischen Vor­studienanstalt, die jungen Arbeitern und Bauern einen nachträglichen Ober­schulabschluss ermöglichte) der Fried­rich­Schiller­Universität Jena das Abitur nachzuholen, was ihm im August 1950 mit dem Prädikat „Ausgezeichnet“ ge­lang.

Das anschließende Studium der Landwirtschaft an der Universität Jena schloss er 1953 mit einer „sehr guten“ Diplomprüfung ab.

Er blieb zunächst in der Landwirt­schaftlich­Chemischen Abteilung der Friedrich­Schiller­Universität als Wissen­schaftlicher Assistent und promovierte dort 1957 zum Dr. agr. mit seiner Arbeit „Untersuchungen mit radioaktivem Phos­phor zur Ermittlung der Ausnutzung von Superphosphat auf Thüringer Böden“.

In Jena lernte er seine spätere Frau Ilse kennen, die ebenfalls in Jena als medizinisch­technische Assistentin ar­beitete. Sie heirateten 1956.

Am 01.11.1958 wechselte er in das da­malige Institut für Kulturpflanzenfor­schung Gatersleben und setzte in der dortigen Chemisch­Physiologischen Abteilung seine Arbeiten zur Mineral­stoffernährung von Pflanzen fort. Diese führten 1962 zur Habilitation, ebenfalls an der Universität Jena, mit einer Ar­beit „Pflanzenaufnehmbarkeit und Bin­dungszustand des labilen Phosphats“.

Seine Erfahrungen mit dem Einsatz radioaktiv markierter Elemente führten dazu, dass er zusammen mit Horst Mar­schner mit dem Aufbau eines Isotopen­laboratoriums als zentraler Einrichtung für sämtliche Abteilungen des Institutes beauftragt wurde. Er leitete dieses La­bor, das in einem eigenen Gebäude des Instituts­Campus eingerichtet war, von 1961 bis 1988, als er wegen politischer Querelen von seinem Amt zurücktrat.

Nach dem Abschluss seiner Habili­tation beschäftigte sich Otto Machold auf eher pflanzenphysiologischem Ge­biet, nämlich mit den genetisch beding­ten Veränderungen im Stoffwechsel von Mutanten, die zur Ausbildung von Blattchlorosen führten. Er erkannte da­bei die Rolle des Eisenstoffwechsels und es gelang ihm, den Wirkungsort des Eisens aufzuklären.

Etwa ab Anfang der 70er Jahre wid­mete er sich dem molekularen Aufbau und der Organisation der Thylakoid­membranen in den Chloroplasten. Durch seine präzise Arbeit konnte er da­bei wesentliche methodische Fortschrit­te bei der elektrophoretischen Trennung von Membranproteinen erzielen. Inter­nationale Anerkennung fanden vor al­lem seine Arbeiten zur Separation und Charakterisierung von Chlorophyll­Pro­teinen, die er zum wesentlichen Teil in Kooperation mit dem Carlsberg­Labora­torium in Kopenhagen durchführte, wo er ein geschätzter Gast war. Seine er­folgreiche wissenschaftliche Tätigkeit wurde 1980 mit der Ernennung zum Pro­fessor gewürdigt.

Als Ende der 80er Jahre das Institut unter dem neuen Direktor immer stärker nach den Vorstellungen der Partei aus­gerichtet und Otto Machold der Reise­kaderstatus entzogen wurde, der ihm bis dahin vor allem die Zusammenar­beit mit dem Carlsberg­Laboratorium ermöglichte, wurde er zum Rücktritt von seiner Leitungsposition gedrängt und entschloss sich 1988, diese abzuge­

ben. Im Protokoll des „Kadergesprächs“ 1988 steht dazu: „Die Ausprägung von klaren politischen Standpunkten und Haltungen blieb somit auf wenige Kol­lektivmitglieder beschränkt und wurde von ihm nicht zielstrebig in die Leitungs­arbeit einbezogen.“

Sein Renteneintritt erfolgte kurz vor der Neugründung des Instituts, so dass er nicht mehr im neuen Institut tätig sein konnte. Er widmete sich als gärtnerisch und handwerklich sehr versierter Mann fortan seinem Haus und seinem Garten, in dem stets eine vorbildliche Ordnung herrschte. Lange Zeit hielt er sich durch tägliche, mehrere Kilometer lange Spa­ziergänge gesund. Er war auch im ho­hen Alter geistig fit, beklagte aber sein nachlassendes Kurzzeitgedächtnis.

Im Jahre 2016 zog er zusammen mit seiner Frau Ilse nach Leipzig in die Nä­he seiner Kinder Annette und Uwe, wo er kurz nach seinem 92. Geburtstag an den Folgen einer schweren Grippe, die in eine Lungenentzündung überging, starb. Er hinterlässt zwei Kinder, vier Enkel und zwei Urenkel.

Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.

|DR. HABIL. ARMIN MEISTER

DANIELA GLEI* 07.02.1969 – † 27.01.2019

Das IPK nimmt Abschied von Frau Daniela Glei aus der Arbeitsgruppe „Ver­suchsfeld und Gärtnerei“, die am 27.01.2019 ihrer schweren Krankheit erlag.

Daniela Glei arbeitete seit März 2002 als Floris­tin im IPK. Neben der flo­ristischen Ausgestaltung von Tagungen, Sitzun­gen und Festveranstal­tungen war sie für den Blumenschmuck sowie die Dekorationen in den verschiedenen Gebäude­bereichen zuständig.

Dabei zeigte sie bei der Gestaltung von Sträußen und Gestecken ein sehr großes Geschick und überraschte immer wieder durch ihre kreativen Ideen. Durch ihr Ein­fühlungsvermögen verstand sie es, bei ihren Arbeiten den Stil des Instituts einzubringen.

Mit ihren individuellen Blumensträußen für Preis­träger, Jubilare oder Pensionäre setzte sie Maßstäbe.

Das IPK verliert mit Daniela Glei eine engagierte und zuverlässige Mitarbeiterin. Wir werden sie als le­bensfrohe, freundliche und hilfsbereite Kollegin und Freundin in Erinnerung behalten.

Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie, insbesonde­re ihrem Lebenspartner und den vier Kindern.

|PETER SCHREIBER

Otto Machold (1. Reihe, 3.v.l.)

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32 | WISSENSCHAFT WISSENSCHAFT | 33

DR. RER. NAT. BERNHARD SCHLESIER *07.08.1942 – † 21.11.2018

Nach langer schwerer Krankheit ist Dr. Bernhard Schlesier am 21.11.2018 von uns gegangen.Bernhard Schlesier wur­de in Waldheim/Sach­sen geboren und wuchs, nachdem der Vater früh gefallen war, zusammen mit seinem Bruder bei Mutter und Großeltern auf. An der Ernst­ Moritz­Arndt­Universität Greifs­wald studierte er zunächst Physik/Mathematik, ab­solvierte dann eine Lehre als Gärtner und studier­te anschließend Biologie.

Während dieser Zeit war er im wissenschaftlichen Studentenzirkel J. B. de Lamarck zwei Jahre als von den Biologiestudenten gewähl­ter Zirkelleiter aktiv.

Von 1968 bis 2007 war er am Institut in Gatersleben angestellt. Nach Absolvierung des obligatorischen Wehrdienstes promovierte er in der Arbeitsgruppe von Dr. Günter Scholz in der Abteilung „Eiweiß­stoffwechsel“ über Samenproteine von Leguminosen. 1968 heiratete er seine Kommilitonin Gisela Francke, die in der gleichen Abteilung über die Stickstoffversorgung während der Samenentwicklung pro­movierte. Dank seiner äußerst akribischen Arbeitsweise gelang ihm die Aufreinigung des gemeinsam mit Günter Scholz entdeckten Re­serveproteins Narbonin bis zur Kristallisierung für die nachfolgende Röntgenstrukturanalyse ­ seinerzeit ein Spitzenergebnis an der vor­deren Wissenschaftsfront. Darüber hinaus bemühte er sich v. a. um die Reindarstellung weiterer pflanzlicher Samenproteine und war am

umfangreichen Protein­Screening der Gaterslebener Genbank beteiligt. Ab 1999 war er in der Gruppe „An­gewandte Biochemie“ tätig. Seine Forschungsergeb­nisse sind in fünfzig wissenschaftlichen Publikationen dokumentiert. Fünfzehn Jahre war Bernhard Schlesier Beauftragter für biologische Sicherheit im Institut.

In der Freizeit fand die Familie mit den Söhnen Ro­bert und Lothar Ausgleich bei Gartenarbeit, Mittelstre­cken­ und Skiläufen sowie auf ausgedehnten Rad­ und Bergtouren, auch über den „Ruhestand“ hinaus, bis seine Erkrankung ihnen schmerzliche Einschränkun­gen auferlegte.

Bernhard Schlesier war ein stets hilfsbereiter und zuverlässiger Kollege, der im Institut wie international als Kooperationspartner sehr gefragt und geschätzt war. Alle, die ihn kannten, werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

|PROF. DR. INGO SCHUBERT

IPKIMPRESSIONEN

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2. LEIBNIZ­AUSBILDUNGSTAG IN BERLINAm 14. und 15. Juni dieses Jahres fand der zwei-te Leibniz-Ausbildungstag in Berlin statt. Ziel war es, einen Austausch der Auszubildenden der Leib-niz-Gemeinschaft untereinander zu ermöglichen und Leibniz als Gemeinschaft vieler, doch auch unterschiedlicher Institute in den Fokus zu stellen.

Nach der Anreise mit der Bahn und einem kurzen Stopp im Hotel machten wir drei Auszubildenden vom IPK uns auf die Suche nach der Leibniz­Geschäftsstel­le. Dort wurden wir von einem kleinen Mittagsbuffet be­grüßt und waren dann gestärkt für die Begrüßung der insgesamt etwa 50 Auszubildenden aus ganz Deutsch­land durch Frau Dr. Böhm, der Generalsekretärin der Leibniz­Gemeinschaft.

In den anschließenden Vorträgen wurden Themen wie die Leibniz­Gemeinschaft im Wissenschafts system oder die Ausbildung im Ausland mit Berichten von Auszubildenden adressiert. Frau Dummer von der IHK Berlin referierte zu den Möglichkeiten der Unterstüt­zung im Ausbildungsverhältnis.

Den Vortrag zu den Möglichkeiten eines Auslands­aufenthalts während der Ausbildung fanden wir be­sonders spannend. Bisher hatte niemand von uns eine solche Option ins Auge gefasst, den eigenen Erfah­rungshorizont durch das Sammeln von Auslandserfah­rung schon in der Lehre zu erweitern. Die Berichte aus erster Hand machten die gesammelten Erfahrungen plastisch und nachvollziehbar. So berichtete eine Aus­zubildende von ihrer beinahe schon urlaubsgleichen Zeit auf Malta und eine andere von ihrer unvergessli­chen Zeit auf der grünen Insel Irland.

Die Organisation dieser Aufenthalte lief teilweise über Erasmus+, aber auch über die Eigeninitiative der Azubis. Die so gesammelten Erfahrungen scheinen Gold wert zu sein: Englischkenntnisse werden ausge­

baut, mehr Verantwortung muss übernommen werden und selbstständiges Arbeiten wird gefördert.

Nachdem unser „Sitzfleisch“ ausgiebig getestet wurde, brachte ein interaktives Kennenlernspiel Bewe­gung und Stimmung ins Auditorium. Spätestens jetzt war die Atmosphäre für alle Teilnehmer aufgelockert. Beim abschließenden Abendessen konnten weitere Kontakte geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht wer­den. Somit stand der erste Tag ganz im Zeichen von Netzwerken und Interaktion.

Der nächste Tag begann dann mit einer tollen Füh­rung durch das, ebenfalls zur Leibniz­ Gemeinschaft gehörende, Museum für Naturkunde in Berlin. Das Skelett des Tyrannosaurus rex „Tristan­Otto“, die Mi­neralien­ oder die Ara­Ausstellung waren besondere Highlights, sodass es für jeden Etwas zum Bestau­nen gab.

Anschließend durften wir das Museum noch alleine weitererkunden bis es zum nächsten Programmpunkt, einer Stadtrundfahrt, ging.

Mit Essen und guten Gesprächen in einem nahe ge­legenen Biergarten ist der Abend an der Spree zu En­de gegangen.

Der Leibniz­Ausbildungstag bzw. beide Tage waren eine tolle Erfahrung. Wir konnten über den eigenen Tel­lerrand schauen, neue Menschen kennenlernen und einen tieferen Einblick in die Vielseitigkeit ganz unter­schiedlicher Leibniz­Institute bekommen. Aber auch viele neue Ideen und Anregungen zur noch besseren Vernetzung der Azubis innerhalb der Leibniz­ Institute haben wir bekommen und teilen diese mit unseren an­deren Azubis hier am IPK.

|THERESA ENGLING

3. GENERALVERSAMMLUNG DES LEIBNIZ PHD NETWORKVom 26.09. bis 28.09.2018 fand im Abbe Cen-ter of Photonics in Jena die Generalversammlung des Leibniz PhD Network statt. Auf diesem jähr-lich stattfindenden Treffen versammeln sich die gewählten Doktorandenvertretungen aller Leib-niz-Institute und -Museen. Das Hauptziel dieses Treffens der Repräsentativen ist die Einrichtung und Förderung einer Plattform für den intra- und interdisziplinären Austausch zwischen den etwa 4.000 Doktoranden aus den 96 verschiedenen In-stituten der Leibniz-Gemeinschaft.

Neben der Organisation von Networking­Veranstaltun­gen für die Doktoranden werden Diskussionen und Richtlinien für faire Arbeitsbedingungen für Doktoran­den und die Förderung und der Erhalt der kulturellen Vielfalt diskutiert. Des Weiteren werden zukünftige He­rausforderungen der Doktorandengemeinschaft in Deutschland aufgezeigt und best practices unterein­ander ausgetauscht. Weitere relevante Bereiche sind der Austausch von Informationen über die Perspekti­ven einer wissenschaftlichen Karriere oder möglichen Alternativen sowie den Kontakt zu anderen PhD Netz­werken (Helmholz­ und Max­Planck­Gemeinschaft) zu pflegen, auszuweiten und die Sichtbarkeit und Wirkung des Netzwerks zu erhöhen. Die Aktivitäten innerhalb des Leibniz PhD Network werden von Arbeitsgrup­pen ausgeführt. Jede Arbeitsgruppe hat unterschied­liche Aufgaben aus den Bereichen Veranstaltungen, Arbeitsbedingungen und Kommunikation und wird durch eine Spokesperson repräsentiert, die bei dem General Assembly jährlich gewählt wird. Des Weite­ren hat jede der fünf Sektionen der Leibniz­Gemein­schaft einen Vorsitzenden (section officer), welcher die unterschiedlichen Forschungsbereiche der Leib­niz­Gemeinschaft (Sektion A – Geisteswissenschaften und Bildungsforschung, Sektion B – Wirtschafts­ und Sozialwissenschaften, Raumwissenschaften, Sekti­on C – Lebenswissenschaften, Sektion D – Mathe­matik, Natur­ und Ingenieurwissenschaften, Sektion E – Umweltwissenschaften) vertritt. Dieser wird eben­falls bei diesem Treffen gewählt. Letztlich wird auch der Finanzbeauftragte des Leibniz PhD Network (Fi­nancial officer) gewählt. Die gewählten Spokesper­sons, Section officers und der Financial officer bilden zusammen den Lenkungsausschuss, welcher alle Ar­beiten des Leibniz PhD Network koordiniert und in direktem Kontakt mit dem Direktorium der Leibniz­Ge­sellschaft steht. Weitere Details der Arbeiten können auf der Homepage des Netzwerks eingesehen werden (https://leibniz­phd.net/).

Das Gründungstreffen des Leibniz PhD Network wurde 2016 im IPK ausgetragen. Das Treffen in Jena war das dritte seiner Art und das IPK war an einem Tag mit Daniela Impe und Christian Hertig ebenfalls wie­der vertreten. Insgesamt nahmen dieses Mal fast 100 repräsentative Doktoranden an der Veranstaltung teil, die zusammen 63 von den 96 Leibniz­Instituten ver­traten. Aus der Veranstaltung kann man für das IPK

Folgendes mitnehmen: Insgesamt haben wir den Ein­druck gewonnen, dass unser Graduiertenprogramm und die Arbeit des PhD Student Boards für die Dok­toranden am IPK im Vergleich mit den anderen Leib­niz­Instituten gut aufgestellt ist. Die Kommunikation zwischen dem Student Board und dem Direktorium so­wie den Stabsstellen des IPK funktioniert gut und ins­gesamt können wir von guten Arbeitsbedingungen für die Doktoranden am IPK ausgehen. Nichtdestotrotz streben wir mit unserer Arbeit im Student Board weiter­hin an, die Qualität des Graduiertenprogramms am IPK zu erhalten und an ausgefeilten Stellen zu verbessern. Demnächst planen wir, eine Umfrage zur allgemeinen Situation und Zufriedenheit der Doktoranden am IPK durchzuführen. Erste Ideensammlungen und Diskussi­onen hierzu wurden bereits durchgeführt. Auch möch­ten wir für zukünftige Repräsentativen­Generationen am IPK beste Bedingungen schaffen, um die bisher geschaffenen Erfolge aus den Arbeiten des Student Boards beizubehalten.

|DANIELA IMPE

Daniel Gast, Theresa Engling und Marika Goergen

Gruppenbild v.l.n.r: Vorsitzender Doktorandenvertreter des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) Halle, Chris Ulpinnis; Vorsitzende der Sektion C (Section officer), Rosa Grote-Galvéz; Vorsitzende der Doktorandenvertretung, Daniela Impe und Finanzbeauftragter der Doktorandenvertretung und zweiter Vorsitzender, Christian Hertig (beide IPK).

Vortrag von PD Dr. Thomas Kleinsorge (Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund, IfADo) über Stress bei Doktoranden.

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36 | WISSENSCHAFT WISSENSCHAFT | 37

2nd ANNUAL ASSEMBLY OF THE LEIBNIZ POSTDOC NETWORKAs representatives of the IPK Postdocs, Dr. Aman-da Souza Camara and Dr. Mary-Ann Blätke at-tended the 2nd Annual Assembly of the Leibniz Postdoc Network. The Leibniz Postdoc Network is a communication platform for all postdoctoral researchers in the Leibniz Association aiming to achieve strong and united voice of an impor tant group of researchers. Dr. Mary-Ann Blätke was elected as Section Officer for ‘Life Sciences’ as part of the Steering Committee of Leibniz Post-doc Network.

The 2nd Annual Assembly of the Leibniz Postdoc Net­work from 19th to 20th October 2018 was hosted by the Leibniz Association Headquarter in the vibrant and open­minded capital Berlin, setting the participants into the right mood for discussions, networking and exchange. The room was filled with 59 postdocs from 39 Leibniz institutes and museums excited for the ca­refully planned agenda and networking with like­min­ded researchers.

The first day started with a recapitulation of the cur­rent state of the Leibniz Postdoc Network and its activi­ties over the last year. Participants were actively giving their feedback during Mentimeter sessions, an interac­tive tool that allows the audience to vote or make sug­gestions via their mobile devices. As a main result of

the first Mentimeter session, the majority of present postdocs emphasised the great benefits of being a Leibniz Postdoc and the amazing potential in the joint force of the Leibniz Postdoc Network, raising the ent­husiasm to further develop the network with numerous interesting ideas.

The Friday afternoon was dedicated to the overarch­ing theme of the meeting “Good scientific practice: framework conditions and the responsibility of the in­dividual researcher”. It started with keynote speaker Prof. Dr. Joachim Heberle, who himself is an “ombuds­person” for science in Germany. He carefully explained the role and importance of an “ombudsperson”, which sparked lively discussions on scientific misconduct and good scientific practice in the audience. The topic was extended by another keynote lecture on how to im­plement “Good Scientific Practice” by Prof. Dr. Heinz Fehrenbach, focusing on the respective guidelines of the Leibniz Association.

Jonathan Stefanowski, the spokesperson of the Leibniz PhD Network, joined the meeting and reported about the organisation and its latest activities. The in­tensive work and commitment of the Leibniz PhD Net­work was admired, especially their initiative to team up with the PhD Networks of the Max Planck Socie­ty and the Helmholtz Association forming the network of networks, N2. The Leibniz Postdoc Network is loo­

king forward to not only keep connected with the PhD Network, but also to join forces for fruitful interactions.

Dr. Anja Eggert, deputy of the Leibniz Mento­ring Network, introduced the Leibniz Mentoring Pro­gramme and Alumnae Network. This Network offers further training, networking and process assistance to particularly support the career development of fema­le postdocs. Together with this year‘s mentees, all par­ticipants of the meeting enjoyed an inspiring evening event as part of the “Leibniz Zukunftsforum Wissen­schaft” opened by Prof. Dr.­Ing. Matthias Kleiner, du­ring which the image of a scientist in our society was discussed in an open forum. Simultaneously, the con­tent of this discussion was impressively drawn by the live artist Ulrich Scheel, giving everyone some food for thought in a funny and memorable way.

On Saturday morning, Dr. Sabine Müller, the Scien­tific Career Development Officer from the Leibniz As­sociation, also attended the meeting and her input in several discussions that arose was extremely helpful. She provided the participants with valuable informa­tion and enriched all discussions with her feedback.

The agenda of the meeting left space for engaging exchanges of ideas and debates. Various topics we­re further explored during the working groups‘ sessi­ons that aimed to organise and speed up projects to advance activities within the Leibniz Postdoc Network

and to widen its outreach. These included improved communication within the network, organisation of a retreat and development of future perspectives.

The election of the new Steering Committee was another important point on the agenda and took pla­ce in the late afternoon on the first day. The Spokes­persons, Financial Officer and Section Officers were announced during the following morning sessions. Further information on all the members of the Steering Committee can be found on the Leibniz Homepage.

The new Steering Committee (from left to right): Dr. Anne Mucha (Section A), Dr. Mathias Rhien (Secti­on C), Dr. Mary­Ann Blätke (Section C), Dr. Gitta Heinz (Spokesperson), Dr. Lydia Repke (Spokesperson), Dr. Glòria Martrus Zapater (Financial Officer), Dr. Yiu­Kang Hsu (Section A), and Dr. Silvia Madeddu (Section E). Dr. Johannes Breuer (Section B), Dr. Hans Hoeft (Sec­tion D), and Dr. Anett Hoppe (Section D) were not in the picture.

The common thread after two days of enthusiastic discussions and networking is the need to expand Post­doc Initiatives across Leibniz Institutes and to foster the Leibniz­wide Postdoc networks in order to establish not only a Leibniz Postdoc identity, but also a common voice as Postdocs within the Leibniz Association.

|DR. MARY-ANN BLÄTKE

The new steering committee (from left to right): Dr. Anne Mucha (Section A), Dr. Mathias Rhien (Section C), Dr. Mary-Ann Blätke (Section C), Dr. Gitta Heinz (Spokesperson), Dr. Lydia Repke (Spokesperson), Dr. Glòria Martrus Zapater (Financial Officer), Dr. Yiu-Kang Hsu (Section A), and Dr. Silvia Madeddu (Section E). Dr. Johannes Breuer (Section B), Dr. Hans Hoeft (Section D), and Dr. Anett Hoppe (Section D) were not in the picture. Zukunftsforum Wissenschaft: „Draw me a scientist - Bild, Rolle und Verantwortung von Wissenschaft in der Gesellschaft.“

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38 | WISSENSTRANSFER WISSENSTRANSFER | 39

BIOBYTE 2018Die Sommerschule BioBYTE 2018 für neugieri-ge Schülerinnen und Schüler, die die Naturwis-senschaft der Zukunft entdecken möchten, fand vom 16. bis 20. Juli 2018 an der MLU Halle und den Leibniz-Instituten IPK und IPB statt. 18 Schü-lerinnen und Schüler kamen aus ganz Deutsch-land nach Halle.

Nach der Anmeldung begann die Kurs­Woche mit ei­ner kurzen Vorstellung des Teams der Sommerschule sowie der beteiligten Institute. Ivo Große von der Mar­tin­Luther­Universität Halle führte in die Welt der Bioin­formatik ein.

„Hands on science“ – selbst forschend aktiv wer­den, war das gelebte Motto und Schwerpunkt am ers­ten Tag in der „Welt der Moleküle – Computerchemie“. Die SchülerInnen bauten mit Hilfe eines Molekülbau­kastens chemische Verbindungen und erkannten, dass viele unterschiedliche räumliche Anordnungen möglich sind und durch das Hinzufügen von Bindun­

gen in der räumlichen Struktur Ebenen verändert wer­den. Anschließend visualisierten sie diese Moleküle mit Hilfe des Programms „moe“. Sie erlernten, wie Mo­leküle für einen Rechner lesbar dargestellt und gespei­chert werden. Anschließend bauten die SchülerInnen isomere Formen der Moleküle und verglichen diese anhand von effizient berechneten Deskriptoren. Damit war die Grundlage zur Lösung einer kniffligen Aufga­be gelegt: Computerunterstützt sollte ein Antibiotikum gegen Listeria monocytogenes, einen weit verbreite­ten Erreger, gefunden werden. In einer „Protein Da­ta Bank” recherchierten die TeilnehmerInnen nach einer Proteinstruktur und möglichen Liganden. Die ausgewählten Liganden dockten sie an das Protein an und modifizierten den als am besten bewerteten, so dass dieser noch passgenauer wurde. Krönen­der Abschluss war die Moleküldynamiksimulation des Protein­Ligand­Komplexes. Die SchülerInnen waren begeistert, selber erste Schritte einer Medikamente­nentwicklung gegangen zu sein.

Am zweiten Tag ging es zum Leibniz­Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK Gatersleben). Hier wurde den SchülerInnen die Rolle der Bioinformatik in der Pflanzenforschung an prakti­schen Beispielen vermittelt. Ein zentrales Thema für das Institut in Gatersleben ist die Entschlüsselung und die weitere Analyse der genetischen Information wichtiger Kulturpflanzen. Axel Himmelbach stellte die neuesten Möglichkeiten zur DNS­Sequenzierung bei Getreide vor. Vor einiger Zeit benötigte man noch Jah­re, um Sequenzinformationen kompletter Genome zu entschlüsseln, heute gelingt dies in wenigen Tagen. Vorausgesetzt, man besitzt ein sogenanntes „Anker­genom“ höchster Qualität. Die Mengen an Daten, mit der die Wissenschaftler in ihrer Analyse konfrontiert werden, sind immens. Axel Himmelbach veranschau­lichte dies an einem Beispiel: Würde die komplette Genomsequenz der Gerste auf einem DIN­A4 Blatt eng bedruckt ausgelesen, erhielte man übereinander gelegt einen Papierstapel, der so hoch wäre wie der Brocken. Immerhin der höchste Berg im nahegelege­nen Harz. Dieses Beispiel zeigt, wie sich technologi­sche Ansätze der Genomaufklärung verändert haben und vor welchen Aufgaben die Informatik heute steht. Denn es ist die Aufgabe der Bioinformatik, diese In­formationen zu strukturieren, zu analysieren und letzt­endlich nutzbar zu machen. Auch das Herzstück des Instituts lernten die Schülerinnen und Schüler ken­nen – die bundeszentrale Ex-situ-Genbank. Diese be­herbergt die genetische Vielfalt unserer Kulturpflanzen und derer wilden Verwandten. Auch in der Genbank werden große Datenmengen generiert. Denn zu jedem der über 150.000 in der Genbank erhaltenen Muster werden molekulare und äußerlich messbare Daten erfasst. Neben Herkunftsort, Wuchshöhe, Farbe und Blattbehaarung kommen mehr und mehr molekulare Daten hinzu. Zum Abschluss wurde ein noch junges Forschungsfeld von Astrid Junker vorgestellt: die digi­tale Phänotypisierung von Pflanzen. In kurzen Zeitin­tervallen erfassen zahlreiche Sensoren und Kameras vielfältige Parameter, ohne die Pflanzen zu beschädi­

gen. Wachstums­ und Entwicklungszustände werden erfasst. Auch diese Parameter werden mit molekula­ren Daten verknüpft und geben neue Einblicke in die Genotyp­Phänotyp­Umwelt­Interaktion unserer Kultur­pflanzen. Ziel ist und bleibt, diese Diversität besser zu verstehen und nutzbar zu machen.

Die am IPK in Gatersleben entstehende Datenviel­falt rund um unsere Kulturpflanzen wird durch die Mit­arbeitenden in der Bioinformatik aufbereitet. Mit der Bioinformatik entstand vor einigen Jahren ein komplett neues Forschungs­ und Arbeitsfeld in der Pflanzen­forschung. Dieses kombiniert die klassische Biologie mit der Informationstechnologie und zunehmend mit künstlicher Intelligenz. Den SchülerInnen wurde an praktischen Beispielen gezeigt, dass die Sequenzie­rung der Erbsubstanz nie der Schlusspunkt, sondern immer der Anfang für vielfältige Analysen und For­schungsansätze ist.

Am Donnerstag stand die Untersuchung des Stoff­wechsels mittels Massenspektrometrie am Leib­niz­Institut für Pflanzenbiochemie (IPB Halle) auf dem Programm. Der Vormittag begann mit einer Führung durch das IPB inklusive einer Besichtigung eines Massenspektrometers. Betreut durch Biochemiker konnten die SchülerInnen anschließend praktische La­borarbeit leisten und Substanzen aus verschiedenen Nachtschattengewächsen (Tomate, Kartoffel, Papri­ka, Physalis, Bittersüßer Nachtschatten) extrahieren. Am Nachmittag wurden Massenspektrometrie­Daten am Computer ausgewertet und damit ein kleines kri­minalistisches Rätsel (Blut oder Ketchup?) gelöst. Die SchülerInnen konnten auch den Hochleistungsrech­ner im Rechenzentrum der MLU aus über 270 Servern besichtigen, der für verschiedenste Aufgaben aus den Lebenswissenschaften genutzt wird. Am späten Nach­mittag erkundeten die SchülerInnen in der Stadtrallye die Historie von Halle zwischen Leipziger Turm, Fran­ckeschen Stiftungen und dem Hallmarkt.

Freitag nach dem Mittagessen konnten die Schü­lerInnen in einem anschaulichen Vortrag die wissen­schaftliche Vielfalt der Bioinformatik in Halle sowie weiterer, weltweit aktiver Kooperationspartner kennen­lernen.

Als Teil der Abschlussveranstaltung gab es ein spe­zielles BioBYTE Online Quiz mit 17 Fragen. Das Quiz hat ein Mädchen­Duo (Helene und Nikola) gewonnen ­ dieses hatte alle Fragen korrekt beantwortet!

Alle TeilnehmerInnen waren während der Woche hoch motiviert, stellten eine Vielzahl an interessanten Fragen und arbeiteten zielstrebig an den wissenschaft­lichen Fragestellungen. Zwischendurch genossen sie zur Abkühlung eiskalte Getränke und stärkten sich mit Mittagessen in der Heidemensa sowie täglich mit fri­schem Kuchen. Unser Dank gilt dabei auch der groß­artigen Unterstützung durch Partner aus Industrie und Forschung!

| BIOBYTE ORGANISATOREN

Die Schülerinnen und Schüler der BioBYTE 2018.

Dr. Axel Himmelbach beschreibt die Sequenziertechniken.

Bewirb dich bis zum 13.05.2019 für die BioBYTE 2019! https://biobyte.uni­halle.de/

Sommerschule der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Ende der Anmeldefrist: 13.05.2019Telefon: 0345-5524751

Keine Vorkenntnisse erforderlichAb 10. Klasse

Anmeldung unter: https://sommerschulen.informatik.uni-halle.de

Informationen zu unserer Partner-Sommerschule SUMMERBYTE unter https://summerbyte.uni-halle.de

99999999999999999999999999999999999999999999999999999999Institut für Informatik15.07.-19.07.2019

https://biobyte.uni-halle.de

Sommerschule der Martin-Luther-Universität Halle-WittenbergSommerschule der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

012222222222200000011111111111111111111111111199999999999999999999999Institut für InformatikInstitut für Informatik15.0715.07.-19.07.2019

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BIOBYTE

SCHNUPPERWOCHE FÜR NEUGIERIGE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER

Schülerinnen und Schüler werden aktiv zum Mitmachen bewegt.

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40 | WISSENSTRANSFER WISSENSTRANSFER | 41

FÜHRUNGEN AM IPKJedes Jahr stellen wir das Institut der interessier-ten Öffentlichkeit vor. Neben dem Tag der offenen Türen sind Führungen eine weitere Gelegenheit. Vor allem Anfragen von Dozenten von Hochschu-len und Universitäten sowie Gruppen, die Berüh-rungspunkte mit dem IPK haben oder sich für unsere Arbeit interessieren, erreichen uns. 2018 wurden wieder über 50 Führungen organisiert, somit etwa eine Führung pro Woche. Insgesamt wurden ca. 900 Personen durch die angebotenen Führungen mit der Forschungsarbeit des IPK Ga-tersleben vertraut gemacht. Auch Schülergrup-pen des Grünen Labors nutzten regelmäßig die Gelegenheit und lernten versiert geführt die Gen-bank und andere Bereiche des Instituts kennen. Die bundeszentrale Ex-situ-Genbank war auch im zurückliegenden Jahr der Hauptmagnet für unse-re Besucher. Aber auch die Anlagen zur digitalen Phänotypisierung sowie Feld- und Gewächshaus-führungen werden regelmäßig von den Besuch-ergruppen nachgefragt. Die Pflanzenkulturhalle (PKH) entwickelt sich, dies zeichnete sich im letz-ten Jahr ab, zu einem neuen Anziehungspunkt für Fachbesucher.

Eine Führung durchbrach im Jahr 2018 das übliche Muster: Eine Anfrage der Landesstraßenbaubehör­de Sachsen­Anhalt für ihre Weiterbildung im Rahmen der Ausbildung zum FLL­zertifizierten Baumkontrol­leur (FLL, Forschungsgesellschaft Landesentwicklung Landschaftsbau e.V.). Die Baumkontrolleure werden innerhalb der Straßenbauverwaltung an Straßen mit einem überschaubaren Artenspektrum eingesetzt, allerdings erfolgen die praktischen Prüfungen zum FLL­zertifizierten Baumkontrolleur meist in Parkanla­gen mit einem immensen Arten­/Sortenspektrum. An

diesem Tag ging es in Gatersleben darum, die Gäste dafür zu sensibilisieren, dass die Artenkenntnis ein Teil der Prüfung ist. Ihre bereits erworbenen Kenntnisse konnten sie auf dem grünen Campus mit den verschie­denen Baumarten unter Führung von Hellmuth From­me unter Beweis stellen.

Für unsere Arbeit in der Geschäftsstelle war und bleibt die Unterstützung der Kolleginnen und Kolle­gen aus den Forschungsbereichen eine enorme Hilfe und Bereicherung. Ohne dieses Engagement wäre es nicht möglich, unsere Aufgabe zur Kommunikation un­serer Forschung zu meistern. Dafür unser Dank an al­le Unterstützer.

|REGINA DEVRIENT

LANDESGARTENSCHAU IN BURGEinen Tag nach dem Tag der offenen Tür packte Dr. Ulrike Lohwasser ihre Arznei- und Gewürzpflan-zen in Burg aus. Gemeinsam mit Dr. Andreas Bör-ner verbrachte sie den Tag in dem Städtegarten Quedlinburg der LAGA.

Hier präsentierten beide die Vielfalt der Gewürz­pflanzen und Teesorten einem breiten Publikum. Or­ganisiert wurde der Städtegarten Quedlinburg vom Quedlinburger Mathildengarten. Dieser folgte dem Motto einer „Zeitreise des Saatgutes – Pflanzen­ und Züchtungsgeschichte“. Ein, wie wir finden, sehr pas­sendes Thema für das IPK.

Den Impuls der LAGA greifen wir 2019 wieder auf. Gemeinsam mit dem Julius­Kühn­Institut (JKI) werden wir vom 31. Mai bis 2. Juni auf dem Sachsen­Anhalt Tag in Quedlinburg vertreten sein. Unter dem Motto: „Zukunft braucht Vielfalt“ wollen wir einem breiten Pu­blikum die Notwendigkeit unserer Arbeit vermitteln.

|REGINA DEVRIENT

ERFAHRUNGSBERICHT VON CHRISTOPH MARTIN

PARLAMENTARISCHER ABEND DES WCHZum Parlamentarischen Abend im IHK-Sitz in Mag-deburg am 27.09.2018 wurden den Mitgliedern des Landtages (MdL), die der Einladung des Wis-senschaftsCampus Halle (WCH) gefolgt waren, aktuelle Highlights der Nutzpflanzenforschung und deren Bedeutung für die Bioökonomie prä-sentiert. Neben „Lupinen-Kräckern“ und Medien für die Pflanzenanzucht konnte das IPK die in die-sem Jahr erstmals genutzte Drohne inkl. der Aus-wertungs-Software für Feldversuche vorstellen.

Die Drohne stand stellvertretend für die vielen Mög­lichkeiten am IPK, mit Hilfe bildgebender Verfahren oder Sensoren präzise Daten von Pflanzen aufzuneh­men. Nach einem kurzen Besuch aller Stände durch den Ministerpräsidenten des Landes Sachsen­Anhalt, Herrn Haseloff (https://bit.ly/2E90IGC), begrüßte die­ser offiziell alle Anwesenden dieses Abends und über­gab das Wort anschließend an die wissenschaftlichen Experten für deren Kurzpräsentationen. Im Anschluss an die Impulsvorträge von Dr. Frans Hermans (IAMO), Prof. Dr. Nils Stein (IPK), Dr. Daniela Pufky­Heinrich und Dr. Martin Ganal gab es weitere Gelegenheiten, mit den Abgeordneten ins Gespräch zu kommen. Die­se wurden intensiv genutzt, sodass für einen interes­santen und sehr kurzweiligen Abend in Magdeburg gesorgt war.

|CHRISTOPH MARTIN

Hellmuth Fromme wurde am 08.12.1933 geboren und arbeitete zunächst als Gärtner (1952–1954) und nach seinem Studium des Garten­ und Landschaftsbaus in Erfurt wieder als Gartenbauingenieur (1959–1998) im Institut. Neben seiner Tätigkeit als Gartenbauingeni­eur mit der Hauptaufgabe Verantwortung für Anzucht und Pflege der Versuchspflanzen, konnte Hellmuth Fromme auch einen großen Teil des Institutsgeländes gestalten. Als Grundlage stand ihm eine Baumschule mit schönen und seltenen Gehölzen zur Verfügung. Das Ergebnis ist in der Broschüre „Das Leibniz­Institut – Ein Ort der Wissenschaft als Landschaftsgarten und Kunstraum“ zu finden. Zu Erwerben für 9 € an der Pforte­Nord des IPK­Campus.

Hellmuth Fromme zeigt die Baumvielfalt auf dem Campus-Gelände.

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42 | WISSENSTRANSFER WISSENSTRANSFER | 43

PFLANZENBIOTECHNOLOGIE:

PODIUMSDISKUSSION IN DER LEOPOLDINA HALLEAm Abend des 11. Januar 2018 fand im Festsaal der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina die Podiumsdiskussion zum Thema „20 Jahre Grüne Gentechnik – Risiken und Chancen für eine Landwirtschaft der Zukunft“ im Rahmen der studentisch organisierten Ringvorlesungs- reihe „Zukunftsfähige Landwirtschaft“ statt. Et-wa 230 Gäste verfolgten gespannt das Gespräch von Dr. Jochen Kumlehn (IPK), Prof. Dr. Ingo Pies (MLU), Dr. Christoph Then (Testbiotech e.V.) und Dr. phil. Johannes Achatz (Hochschule Furtwan-gen). Moderiert wurde die Debatte von Christian Bollert (detektor.fm).

Nach einer kurzen Einführung in die naturwissen­schaftlichen und methodischen Grundlagen der ge­netischen Veränderung von Pflanzen durch Jochen Kumlehn wurde die Debatte um dieses gesellschaft­lich sehr kontroverse Thema wissenschaftlich fundiert und im interdisziplinären Kontext diskutiert.

Zunächst tauschten die Experten sich über den, für die gesellschaftliche Diskussion des Themas viel­verwendeten, aber unterschiedlich definierten Begriff „Natur“ aus. Möglicherweise beruhe das insbesonde­re von der Grünen Gentechnik ausgelöste Unbehagen auf der antiken Idee von einer gewachsenen, unver­

änderlichen Natur, für die das Reich der Pflanzen bis heute symbolisch stehe. Die naturwissenschaftlich ge­tragenen Konzepte von einer sich stetig selbst wan­delnden Natur stünden dem gegenüber.

Wirtschaftsethiker Ingo Pies bemängelte die nicht zielführende „Angstkommunikation“ von einigen Gen­technik­Kritikern mit dem Argument, dass die für die Analyse von Chancen und Risiken grundlegende Un­terscheidung zwischen Gefahren und Risiken nicht mehr vorgenommen werde. Die damit verbundene emotionalisierte Debatte, wie sie spätestens seit den 1990er Jahren um die Grüne Gentechnik geführt wur­de, könnte die vernunftgeleitete Betrachtung auch der Neuen Molekularbiologischen Methoden (NMT) ver­hindern. Weiterhin kritisierte er die gegenwärtige Aus­legung des Vorsorgeprinzips in Europa, welches er als innovationshinderlich einstuft. Johannes Achatz argu­mentierte hingegen, dass das Vorsorgeprinzip an ers­ter Stelle stehen sollte, wenn Risiken nicht umfassend abschätzbar sind.

Die Weiterentwicklung molekularbiologischer Ver­fahren erlaube nicht nur gezieltere genetische Verän­derungen von Pflanzen, sondern käme auch ohne den Austausch genetischen Materials zwischen Individu­en u. a. über Artgrenzen hinweg aus, erläutert Jochen Kumlehn. Damit seien sie weniger den klassischen

gentechnischen Verfahren, wie sie im Gentechnikge­setzt beschrieben werden, zuzuordnen, sondern eher den erlaubten und gängigen Methoden der z. B. che­misch induzierten Mutagenese.

Christoph Then unterschied dagegen klar zwischen den traditionellen Methoden der Pflanzenzüchtung und den NMT. Letztere könnten von den betroffenen pflanzlichen Individuen nicht durch zelluläre Prozesse reguliert werden. Darüber hinaus öffne dieser methodi­sche Zugang Tür und Tor für die kritisch zu beurteilen­de Patentierung von Kulturpflanzen. Maßstab für eine ethische Beurteilung der neuen Methoden dürfe nicht der unternehmerische Vorteil sein.

Dem stimmt Jochen Kumlehn zu, betonte aber ge­meinsam mit Ingo Pies, dass es angesichts des Poten­zials, den die NMT für die Lösung der sich aufgrund von Klimawandel und des Bevölkerungswachstums stellenden globalen Probleme, nicht förderlich wäre, wenn fachfremde Juristen ohne die Beratung durch wissenschaftliche Experten über die korrekte begriffli­che Einordnung der NMT und damit deren gesetzliche Zuordnung entscheiden. Wichtiger sei, sich mit juristi­scher Hilfe über konkrete Fragen der Regulierung des Einsatzes molekularbiologischer Verfahren in der Pflan­zenzucht und dem Anbau der entstehenden Sorten zu verständigen, anstatt generelle Verbote auszusprechen

und damit wichtige Innovationen zu verhindern. Nach der Diskussion auf dem Podium wurde die Debatte für das Publikum im Saal geöffnet, woraufhin die Frage im Raum stand, wie und in welchem Maße die Grüne Gen­technik zur Lösung der Welthungerproblematik beiträgt und in der Vergangenheit beigetragen hat. In diesem Zusammenhang verwies Christoph Then darauf, dass der Beitrag Grüner Gentechnik an der Überwindung der Welthungerproblematik angesichts der aktuell im Anbau befindlichen Kulturen sehr fragwürdig erscheint und die Verwendung dieses Arguments ebenso eine Emotionalisierung der Debatte darstellt.

Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Ringvor­lesung „Zukunftsfähige Landwirtschaft“ der Studenti­schen Förderinitiative der Naturwissenschaften (SFI) in Kooperation mit dem Wissenschaftscampus Hal­le (WCH) und dem Leibniz­Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) organisiert.

|NADJA SONNTAG/WCH, DR. SABINE ODPARLIK, ORGANISATIONSKOMITEE DES SFI

Etwa 230 Gäste verfolgten im fast vollbesetzen Festsaal der Leopoldina in Halle (Saale) die kontrovers geführte Podiumsdiskussion.

Einen Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie unter: https://www.youtube.com/watch?v=CNTHsK3LCW8

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EXKURSION ZUM THEMA: PFLANZENGENETIK UND KULTURPFLANZENFORSCHUNG Wir laufen morgens durch Köthen; doch diesmal führt unser Weg nicht zu einem üblichen Lehrge-bäude, sondern zum Bahnhof. Im Rahmen des Ori-entierungsstudiums MINT unternehmen wir eine Exkursion zum IPK Gatersleben (Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung).

In Gatersleben angekommen werden wir freundlich empfangen und bekommen eine kurze Einführung in das Institut durch Dr. Sabine Odparlik. Anschließend werden wir von Dr. Andreas Börner durch das Insti­tut geführt und bekommen einen Einblick in die Gen­bank des Institutes. In dieser wird, je nach Pflanzenart, lebendes genetisches Material gelagert u. a. als Sa­men bei ­18 °C in einem Riesen­Kühlschrank in Ein­weck­Gläsern. Die Genbank des IPK Gatersleben ist mit 3.000 Arten eine der größten in Europa und zählt zu den Top 10 weltweit. Im Anschluss wird uns die Re­ferenzsammlung mit Vergleichsproben zum Genmate­rial präsentiert. Dieses Material dient der Prüfung, ob sich der Phänotyp einer Pflanze nach einem erneuten Anbau verändert hat und zum Beispiel Vermischungen aufgetreten sind. Die ältesten Proben sind so alt wie das Institut selbst – mehr als 70 Jahre! Insgesamt gibt es 420.000 Herbarblätter, darunter 30.000 Ährenmus­ter und 94.000 Samen und Früchte. Ein besonderes Highlight der Führung sind die getrockneten Kürbisse, die mit ihrer Formenvielfalt überraschen.

Weiter geht es mit der aktuellen Forschung des In­stitutes. In den verschiedenen Gewächshäusern sehen wir wie die Stressreaktionen von verschiedenen Getrei­dearten getestet werden.

Nach einem sehr leckeren Mittagessen in der licht­durchfluteten Mensa gehen wir in das „Grüne Labor“, wo uns die Leiterin Dr. Ute Linemann empfängt und das Experiment vorstellt. Unter ihrer Anleitung führen wir eine Chromatographie durch, d.h. wir extrahieren verschiedene Blattfarbstoffe. Außerdem testen wir den Vitamin C­Gehalt in herkömmlichem Orangensaft. Be­sonders interessiert uns das Isolieren unserer eigenen DNS; ein Experiment, das man sogar Zuhause nach­machen kann. Nach der Versuchsdurchführung dür­fen wir die von uns isolierte DNS sogar mitnehmen. In jeder Zelle ist natürlich DNS vorhanden.

Erschöpft, aber mehr als zufrieden und beeindruckt fahren wir am späten Nachmittag zurück nach Köthen.

Wir danken dem IPK Gatersleben, insbesondere Dr. Odparlik, Dr. Börner und Dr. Linemann, für einen hoch­interessanten und lehrreichen Tag!

|H. LEONORA WINTER, LISA RUIZ, HS-ANHALT

IPK UNTERWEGS

RECRUITING­MESSEN IN NORD­, OST­ UND SÜDDEUTSCHLANDWie viele Unternehmen, Forschungs- oder Ser-viceeinrichtungen bemüht sich auch das IPK um junge motivierte Nachwuchskräfte. Daher bilden wir beispielsweise auch selber aus. Mit sechs un-terschiedlichen, jedoch vielseitigen Ausbildungs-berufen und zwei dualen Studiengängen sowie interessanten Möglichkeiten für Praktika, Bache-lor- oder Masterarbeiten gibt es am IPK gute Per-spektiven, um in das Berufsleben zu starten. Auf dem Campus des Instituts lassen sich im Laufe der Ausbildung viele Erfahrungen sammeln. Dies zudem in einer für Wissenschaft und Forschung üblichen, internationalen Atmosphäre. Unsere Mitarbeiter stammen aus über 40 Nationen und bilden neben der fachlichen Exzellenz auch kultu-relle Vielfalt ab.

Natürlich genügt es nicht, dass wir wissen, dass am Standort eine gute Ausbildung angeboten wird. Un­sere potentiellen Auszubildenden, Studierenden und Absolventen müssen auch von dem kleinen Ort mit großem Potenzial erfahren. Deshalb fahren wir regel­mäßig auf Ausbildungs­ und Firmenkontaktmessen. Hier zeigen wir nicht nur, dass es uns gibt, sondern was es hier auf dem Wissenschaftscampus alles gibt. Im direkten Gespräch mit Mitarbeitern des Leibniz­In­stituts erhalten Interessierte auf der Messe Informa­tionen aus erster Hand über das IPK sowie zu den Möglichkeiten, selbst LeibnizianerIn zu werden. Dank unseres Messeengagements wissen deutlich mehr junge Berufsstarter über das Institut Bescheid und die­ses wird bekannter.

2018 präsentierte sich das IPK deutschlandweit auf elf Messen, davon acht Recruiting­Messen. Zwei Be­richte sind nachfolgend zu lesen:

DAS IPK AUF DER „CHANCE“ 2018

Eindrücke von der Bildungs-, Job- und Gründer-messe für Mitteldeutschland in Halle (Saale)

Das IPK Gatersleben war auch in diesem Jahr auf der „Chance“, der größten Bildungs­, Job­ und Gründer­messe für Mitteldeutschland, vertreten. Am 23. und 24. Februar 2018 nutzten 10.000 Interessierte die Messe, um sich selbst ein Bild zu Berufsoptionen und den viel­fältigen Wegen dorthin zu machen. Die „Chance“ bietet einen fantastischen Überblick und ist ein gutes Forum für Anbieter und Suchende. Sie fand in den Räumlich­keiten der HALLE MESSE bereits in ihrer 15. Aufla­ge statt. Mit rund 280 Ausstellern unterstrich auch die „Chance 2018“ ihre Bedeutung für Sachsen­Anhalt als die zentrale Anlaufstelle für Schüler, Umschüler, Stu­dierende, Berufseinsteiger, Young Professionals und potentielle Existenzgründer. Sie gibt vielen Interessier­ten wichtige Impulse bei der Entscheidung für den per­sönlichen Karriereweg. Ein Schwerpunkt für das IPK und dessen Interessierte war die duale Ausbildung.

Dr. Lars­Gernot Otto von der Ag „Quantitative Gene­tik“, Marika Goergen – Auszubildende zur Biologielabo­rantin und Bianka Jacobi von der Ag „Personalwesen“ waren für das IPK vor Ort. Auf der Messe wurden vie­le interessante Gespräche mit Schülern und Eltern zur Berufsorientierung geführt, aber auch mit dem einen oder anderen Studierenden. Großes Interesse bestand vor allem darin, mehr über die Ausbildungsmöglichkei­ten am IPK als auch Details zum dualen Studium zu erfahren. Durch die Präsenz unserer Kollegen aus un­terschiedlichen, fachlichen Bereichen konnten Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten, aber auch zur Be­rufsausbildung am IPK optimal beantwortet werden. Auch hinsichtlich Praktika gab es verschiedenste An­fragen. So weckten die Möglichkeiten eines Vorprak­tikums das Interesse vieler zukünftiger Studierender.

Unsere Forschungskonzepte, aber auch die Mög­lichkeiten, welche das Institut zur Vereinbarung von Beruf und Familie geschaffen hat sowie die Vielfalt der Ausbildungsoptionen am IPK stellten wir plaka­tiv auf Postern vor. So luden wir die Messebesucher zu Nachfragen ein und konnten in Gesprächen weite­re Fragen beantworten. Unser Konzept ging auf, denn das Interesse, am Stand mehr über das IPK zu erfah­ren, war groß.

Marika Goergen, Biologielaborant-Azubi, erklärt die Vorteile der Ausbildung am IPK.

Die Studierenden des Orientierungsstudiums MINT in der Pflanzenphänotypisierungsanlage.

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WO LIEGT EIGENTLICH GATERSLEBEN? – EINDRÜCKE VON DER HOCHSCHUL-MESSE-TOUR 2018

Um die Werbung des wissenschaftlichen Nach-wuchses ging es auf der Roadshow quer durch Deutschland. Gemischte Teams mit Mitarbeiten-den aus Personalwesen, Gleichstellungsbüro und der Wissenschaft machten sich auf den Weg, um aus Nord, Süd, Ost und West Studierende als auch Absolventinnen und Absolventen für das IPK zu gewinnen. Keine leichte Aufgabe, wie die Messeneulinge Bianka Jacobi, Corinna Traute-wig, Susann Deike und Matthew Haas fanden, die das IPK im Mai auf der „IKOM Life Science“ in Freising bzw. der „Contacts“ in Kiel vertraten. Die Wege zur Messe waren weit und genau diese geo-grafischen Entfernungen galt es, in persönlichen Gesprächen durch das Anpreisen der exzellenten Forschungsbedingungen am IPK in den Köpfen der Besucherinnen und Besucher wettzumachen.

Und es funktionierte! Viele, die vorher weder das IPK noch die nahegelegene UNESCO­Welterbestadt Quedlinburg kannten, zeigten sich interessiert und bereit, den weiten Weg ins entlegene Gatersleben aufzunehmen. Neben den Forschungsbedingungen stellte sich auch die Unterbringungsmöglichkeit auf dem IPK­Campus als sehr attraktiv heraus. Unter den Studierenden waren vor allem Praktika sowie Bache­lor­ und Masterarbeiten gefragt. Die Suche nach einem Angebot für eine Abschlussarbeit war dabei häufig mit der generellen Frage: „Welche Möglichkeiten und Perspektiven habe ich mit meinem Studium der Ag­rarwissenschaft, Biologie, Lebensmitteltechnologie, Biotechnologie …?“ verbunden. Da galt es für uns, das IPK in seiner thematischen Breite darzustellen und Passfähigkeiten für individuelle Karrierewege aufzu­zeigen. Das eine und andere Gespräch brachte uns

zu den bereits sommerlichen Temperaturen zusätz­lich ins Schwitzen: „Was macht eigentlich ein Nanobio­technologe?“. Die manchmal recht kniffligen Fragen versuchten wir versiert zu beantworten. So gelang es, Perspektiven am Standort Gatersleben aufzuzeigen. Gleichzeitig konnten wir unseren Horizont erweitern, so dass auch wir die Möglichkeiten, welche das IPK bietet, mit anderen Augen sahen.

Die sehr positive Resonanz auf den Messen lässt uns hoffen, dass sich die weiten Wege und vielen Ge­spräche gelohnt haben. Die Anfragen für Praktika und Abschlussarbeiten werden es zeigen. Vielleicht wer­den wir schon im nächsten Jahr von den Studierenden begrüßt mit: „Das IPK in Gatersleben? Na klar, das ken­ne ich!“. Das IPK war 2018 zudem auf den Firmenkon­taktmessen der Universität Hohenheim, der Hoch ­ schule Anhalt in Köthen und auf der Kick Start in Mag deburg vertreten. Wir hoffen, dass sich das En­gagement auszahlen wird.

|REGINA DEVRIENT, DR. LARS-GERNOT OTTO, BIANKA JACOBI, CORINNA TRAUTEWIG, DR. MATTHEW HAAS, DR. SUSANN DEIKE

Ergänzung:Heute, fast ein Jahr nach der „Chance“ 2018 in Halle, haben wir durch den Kontakt auf der Messe einen neuen Auszubildenden für uns gewonnen. Nach einem 3­monatigen Praktikum konnte Pascal Jaroschinsky von sich überzeugen. Mehr über Pascal Jaroschinsky erfahren Sie auf Seite 61.

WIR FEIERTEN

75 JAHRE PFLANZENFORSCHUNGSINSTITUTDas Institut zelebrierte am 1. April 2018 sein 75-jähriges Jubiläum. Anlässlich dieses Beste-hens fand am 9. April 2018 eine Festveranstal-tung statt.

Die Historie und Reden der Festveranstaltung sind in einer Sonderausgabe des IPK­Journals erschienen, das im November 2018 veröffentlicht wurde und auch online verfügbar ist. Wir danken allen Gratulanten und

Im Bild eine Kinderdelegation, die im Foyer des Casinos anlässlich des Jubiläums ein Programm präsentierte.

Schauen Sie sich das Sonderheft online an: http://t1p.de/awpd

194 3 – 2018

Das Logo anlässlich des 75-jährigen Bestehens begleitete uns das ganze Jahr 2018.

Matthew Haas und Bianka Jacobi repräsentieren das IPK am Messestand auf der Firmenkontaktmesse „contacts“ in Kiel.

Weggefährten für die Wünsche für unsere Zukunft und sind in Gedanken bereits beim 80. Jubiläum.

|REGINA DEVRIENT

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10 JAHRE CASINO

Im Juni 2008 wurde das Casino am jetzigen Standort eröffnet und wird seither als Eigenbetrieb durch das IPK bewirtschaftet.

Seit der Neugründung des Institu­tes 1992 war die Kantine am Campus stets an verschiedene Pächter verge­ben und damit fremdbewirtschaftet. Das Angebot konzentrierte sich auf die Mit­tagsversorgung. Keinem der Pächter war es gelungen, die Kantine wirtschaft­lich zu führen. Die ca. 80 Mittagessen am Tag machten einen kostendecken­

den Betrieb schwierig. Ein Grund für die geringe Nutzung mögen der Gebäude­zustand und die Lage gewesen sein. Die Kantine befand sich nicht zentral, son­dern an der Peripherie des Instituts (jet­ziger Standort Bäckerei Behrens).

Der Initiative und dem hohen En­gagement der damaligen Geschäfts­führung unter Prof. Ulrich Wobus und Bernd Eise ist es zu verdanken, dass das Konzept der Schaffung eines Kom­munikationszentrums im Zentrum des Institutes umgesetzt werden konnte. Neben der Sanierung des Hörsaales wurde der gesamte Gebäudekomplex, der bis 2007 auch die Bibliothek be­herbergte, umgestaltet und einer neu­en Nutzung zugeführt. Es entstanden der jetzige großzügige und lichtdurch­flutete Speiseraum und eine komplett ausgestattete Küche. Damit rückte die Kantine, die nun Casino heißt, auch ins Zentrum des Instituts.

Nach Schaffung der baulichen Vor­aussetzung wurde, unter Einbeziehung der Zuwendungsgeber, von der dama­ligen Geschäftsführung auch die Ent­scheidung getroffen, die Kantine in Eigenregie zu bewirtschaften.

Allerdings liegt der Teufel im De­tail. Denn die Richtlinie für Kantinen bei Behörden und Einrichtungen des Lan­des Sachsen­Anhalt gibt vor, das Kanti­nen in den Dienststellen des Landes zu verpachten sind. Die besonderen Um­stände am Standort Gatersleben und die Einhaltung der Maßstäbe der Lan­deshaushaltsordnung ermöglichten die Abweichung von dieser Richtlinie. Da­durch war eine Selbstbewirtschaftung möglich. Eine selbstbewirtschaftete Kantine, das sieht das Haushaltsrecht vor, muss eine „schwarze Null“ schrei­ben, das heißt: Ausgaben im Bereich Personal und Materialeinsatz müssen durch entsprechende Einnahmen ge­deckt sein. Mit dieser Weichenstellung wurde eine Erfolgsgeschichte im Inte­resse der Mitarbeitenden des IPK und seiner Gäste ermöglicht. Das Casino blickte 2018 auf zehn erfolgreiche Jah­re zurück, in denen neben der Mitarbei­ter­ und Tagungsversorgung auch der Austausch und die Kommunikation un­terstützt wurden. Das Casino ist der Ort, an dem täglich arbeitsgruppenüber­greifend kommuniziert wird und Infor­mationsflüsse ermöglicht werden. Den Namen „Kommunikationszentrum“, zu dem unser Casino gehört, verdient die­ses zurecht.

FAHRRADKINOABEND: FOOD EVOLUTIONAm Montag, den 4. Dezember 2017 präsentierte das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kul-turpflanzenforschung (IPK) zusammen mit dem Leibniz-WissenschaftsCampus in Halle (WCH) den Dokumentarfilm „Food Evolution“. Der Film setzt sich mit der global geführten Debatte um die gen-technischen Züchtungsmethoden im Agrarsektor auseinander. Insbesondere die Argumentations-methoden und das große Misstrauen der Gentech-nikkritiker gegenüber wissenschaftlichen Daten zu den Chancen und Risiken des Anbaus gentech-nisch veränderter Pflanzen bilden den inhaltlichen Schwerpunkt des Films.

Insgesamt besuchten 58 Personen den Filmabend. Neben Mitarbeitenden des IPK, die sich v. a. aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs rekrutierten, fanden sich auch einige Gäste aus Gatersleben und Halle zum Filmabend im Hörsaal des Gaterslebener Institutes ein. Es erwartete sie dort nicht nur Getränke und Popcorn, sondern auch eine sportliche Herausforderung, denn die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein Kultur­ und Bildungsstätte Kloster Posa e.V. als umweltfreundliches Fahrradkino angeboten. Der für den Filmprojektor benötigte Strom kam also nicht aus der Steckdose, sondern wurde von acht Fahrrädern er­zeugt, die mit speziellen Dynamos ausgestattet sind. Die Besucherinnen und Besucher waren also aufge­rufen, in die Pedale zu treten, damit der Filmprojektor den Film auf die Leinwand projizieren konnte. Um nie­manden zu überanstrengen, haben sich die Gäste fair abgewechselt.

Da der Film am IPK auf ein einschlägiges wissen­schaftliches Publikum traf, fand er großes Wohlwollen bei den Gästen des Kinoabends. Wünschenswert wä­re es, ihn zukünftig auch vor einem vielfältigeren Pub­likum zeigen zu können, da er sich sehr dazu eignet, in Gedanken und Gesprächen über die gewohnten Ar­

gumentationsmuster in der Debatte zu reflektieren und diese zu hinterfragen.

Allen Helferinnen und Helfern, die den Kinoabend möglich gemacht haben, insbesondere Nadja Sonntag vom WCH, den beiden Technikern des Vereins Kultur­ und Bildungsstätte Kloster Posa e.V., Katrin Menzel mit ihren Unterstützerinnen und Unterstützern und der Ar­beitsgruppe „Einkauf“ sei ganz herzlich gedankt.

|DR. SABINE ODPARLIK

Organisatorisch gehört das Casino zur Arbeitsgruppe „Campusmanage­ment und Logistik“ (bis 31.05.2016 Ar­beitsgruppe „Materialwirtschaft und Allgemeine Dienste“). Gekocht wird un­ter Leitung von Chefkoch Silvio Henne­berg. Die Planung und Umsetzung des Caterings bei Tagungen, Workshops und anderen Veranstaltungen organi­siert Nadine Küstermann.

Die primäre Aufgabe, ein schmack­haftes, zum großen Teil frisch gekochtes und zudem preiswertes Mittagessen zu­zubereiten, wird mit Bravour gemeistert. Eine Salatbar, täglich variierende Sup­pen, Dessert, Snacks und ein breites Getränkeangebot runden mit der Früh­stücksversorgung für die Beschäftigten und die zahlreichen Gäste und Besu­cher das Angebot ab. Für die regelmä­ßig stattfindenden wissenschaftlichen Tagungen und Workshops organisiert das Casino die Verpflegung und bietet ein ansprechendes Ambiente. Damit hilft die Mannschaft des Casinos, den international wissenschaftlich guten Ruf des IPK auch kulinarisch zu unterlegen.

Fakten zum Casino Das Casino im Kommunikationszent­rum verfügt über 130 Plätze. Täglich essen durchschnittlich 150 Beschäf­tigte und Gäste dort Mittag. Je nach Tagesangebot schwankt diese Zahl. An Spitzentagen können es weit über 200 Mittagsbesucher sein. Das Casinoteam besteht derzeit aus drei ausgebildeten Köchen in Voll­ und Teilzeit sowie einer ausgelernten Auszubildenden, die für ein weiteres Jahr am IPK beschäftigt ist. In den zurückliegenden zehn Jahren haben fünf Auszubildende erfolgreich ihre Lehre beendet. Aktuell betreut das Casinoteam drei Auszubildende (siehe Seiten 60–62).Drei vollwertige Gerichte, darunter ein vegetarisches, werden täglich an­geboten. Auch die Essgewohnheiten der vielen ausländischen Mitarbeiter werden bei der Zusammenstellung der Gerichte berücksichtigt.Wichtiges Rückgrat im Casino ist der Servicebereich in der Spülküche. Drei engagierte und tatkräftige Mitarbei­terinnen sorgen hier für reibungslose Abläufe. Auch am Wochenende steht das Ca­sino für private Feiern zur Verfügung. Ziel ist es, das wirtschaftliche Ergebnis des Casinos entsprechend der Vorga­ben des Haushaltsrechts des Landes zu verbessern.

Mitarbeiterbewertung 2015 wurde unter den Mitarbeitenden des IPK eine Umfrage zur Zufriedenheit mit dem Casino durchge­führt. An dieser beteiligten sich über 300 Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter. Zwei Kernaussagen konnten im Ergebnis getroffen werden:

• Mit dem Casino und dem Angebot in Bezug auf kalte und warme Speisen, Portionsgrößen, Nach­tisch­Auswahl, Preise und Öffnungszeiten sind viele MitarbeiterInnen zufrieden.

• Anregungen gab es, das Angebot weiter zu va­riieren und zu verbessern. So wurden Obst zum Frühstück (sowie Joghurt und Müsli), mehr fri­sches, saisonales Gemüse, leichtere Saucen, we­niger Fett in den Speisen, sorgfältiger zubereitete Beilagen (insbes. Kartoffeln und Nudeln), mehr Abwechslung bei der Auswahl der Gerichte und eine reichhaltigere Salatbar gewünscht.

Die Anregungen wurden, sofern wirtschaftlich und organisatorisch möglich, schnell und weitestgehend umgesetzt.

JOB&FIT Zertifizierung Im Herbst 2017 wurde, nach einer einjährigen Übergangsphase, eine Zertifizierung nach dem „DGE­Quali tätsstandard für die Betriebsverpflegung JOB&FIT“ erfolgreich bestanden.Ein externer Auditor hat das Casinoangebot in den drei Qualitätsbereichen „Lebensmittel“, „Speisenpla­nung & ­herstellung“ und „Lebenswelt“ überprüft. Mit der erfolgreich bestandenen Zertifizierung wird sicher­gestellt, dass die Verpflegung einer Menülinie unserer Mittagsverpflegung sowie bestimmte Angebote der Zwischenverpflegung in unserem IPK­Casino nach

den aktuellen Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft

zusammengestellt sind. Diese Zertifizierung gilt es 2019 in einem Re­Audit zu verteidigen.

An dieser Stelle sei allen Mitarbeiterinnen und Mit­arbeitern rund um das Casino für die zum Teil jahrelan­ge, sehr engagierte und tolle Arbeit herzlichst gedankt. Ebenso gilt der Dank allen beteiligten Arbeitsgruppen, die zum Gelingen des Casinobetriebes tagtäglich bei­tragen.

Wir haben mit dem Casino eine Einrichtung im Haus, die es unter allen Umständen zu erhalten und weiterzuentwickeln gilt.

|KATRIN MENZEL

Anregungen und Wünsche sind uns jederzeit willkommen, kommen Sie mit uns ins Gespräch!

Das Fahrradkino wird erklärt.

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IPK-TOGETHER –

ENJOYING THE DIVERSITY OF A VIBRANT COMMUNITY

What is IPK-together?IPK­together is a social initiative carried on by the peo­ple of the IPK for the people of the IPK. As a result, a series of social events take place at the campus. The idea behind this is to bring people together regardless of their working place, age or nationality.

Who is invited?Every employee of the IPK is invited to participate (to­gether with his/her family). IPK­together is NOT only for scientists. On the contrary, technicians, gardeners, administrative personnel, students, postdocs, direc­tors and even temporary visitors are welcome to join these events.

Why is this important?IPK hosts an international community including people from more than 40 countries. IPK­together celebrates this diversity. Attending these events means enjoying a vibrant community of people coming from multiple cultures. It is possible to simply have a nice evening to­

gether with colleagues and friends, but also increasing your network

by meeting people not direct­ly connected to your work.

It is also a great oppor­tunity for new comers to get immediately integra­ted in the IPK communi­ty by a full immersion in the Institute.

How IPK-together was born and how it grew up?It was summer 2017 when the first IPK­together event took place at the IPK club. At that time 40 people atten­ded and their positive feedbacks gave the impulse for further development.Two years later, the 2nd IPK­together Christmas Mar­ket (December 13th 2018) took place with a record of more than 150 attendees. The lecture Hall was trans­formed for one night into an indoor Christmas Market where anyone could come and enjoy nice food, drinks, music and especially great people.

What is coming next?In 2019 we will organise the three ­ now traditional – events: Sommer Biergarten, Oktoberfest and Weih­nachtsmarkt (Christmas Market). Furthermore, extra events will be included in the programme.

Who is IPK-together?

Everyone who is willing to help or to provide new ideas. The organiser team is made by volunteers who take care of organisation, logistics and events adver­tisement. Anyone who is willing to join is welcome to contact us on ipk­together@ipk­gatersleben.de

Our team is thankful to the directors for their support and especially to the people who helped us throughout these years in the organisation of the many events that took place. – See you at the next event!

|YOUR IPK-TOGETHER TEAM

BITTE LÄCHELN –

ERFAHRUNGSBERICHT ZUM TAG DER OFFENEN TÜR!Die Sonne steht hoch und brennt am 26. Mai 2018 erbarmungslos vom Himmel. Menschen strömen auf den Campus und folgen interessiert dem Vor-trag zur Gerste von Nils Stein. Der Vortrag ist zu Ende. Die Hörsaaltür öffnet sich und alle strö-men hinaus zu den Führungen. Ich eile zur Pfor-te, ein MDR-Fernsehteam abholen. Der Plan steht fest: Pflanzenkulturhalle zeigen, CRISPR/Cas-Vor-trag lauschen, Grünes Labor vorstellen und an-schließend die Genbank besuchen. In dieser Reihenfolge und mit allen Beteiligten im Vorfeld abgestimmt, dem Redakteur in Leipzig und den Kollegen in Gatersleben.

11:00 Uhr: Ich begrüße die Reporterin und sie er­zählt mir von ihrer ersten Begegnung mit dem IPK Gatersleben. Ein Interview vor vielen Jahren, das sie fast davon abhielt, Reporterin zu werden, weil es so schlecht lief. Super Voraussetzungen für mich.

11:30 Uhr an der Pflanzenkulturhalle. Das Fernseh­team im Schlepptau. Meine Kollegin, die das Gebäude vorstellen soll, ist weit und breit nicht zu sehen. Ich flit­ze zurück zum Kommunikationszentrum. Kollegin su­chen und feststellen, dass die Führungsgruppe weg ist. Zurück zum Fernsehteam und Plan B – das Grüne Labor – ausführen: Meine Handynummer bei den Kol­legen vor Ort hinterlassen. Sie möchten bitte anrufen, wenn die Führungsgruppe kommt.

11:45 Uhr: Ab zum Grünen Labor. Frau Linemann, Leiterin des Grünen Labors, ist spontan und hat Zeit. Sie hat eine DNS­Extraktion vorbereitet. Die Reporte­rin nimmt mutig einen großen Schluck der Salzlösung, die ihre eigene DNS der Mundschleimhaut sichtbar machen soll, und spült drei Minuten lang damit. Ihr Ge­sicht wird immer angestrengter. Endlich kann Sie ausspucken! Für die Kame­ra bitte nochmal spülen und in Nahauf­nahme ausspucken. Und immer lächeln. Sie interviewt die Laborleiterin zum Ex­periment. Dann kann sie das Reagenz­glas mit ihrer extrahierten und sichtbar gewordenen DNS in die Kamera halten.

Inzwischen ist eine Gruppe Kinder in den Laborraum gekommen. Das Team filmt das Experiment. Davon wird man später im Film nichts sehen.

12:28 Uhr: Mein Telefon piept. Die Kollegin ist mit der Gruppe an der Pflanzenkulturhalle angekommen. Also schnell dorthin.

12:45 Uhr: Als wir ankommen ist die Führung bereits beendet. Wir bitten ein paar Gäste, als Statisten vor Ort zu blei­

ben. Die Reporterin interviewt Astrid Junker, Leiterin der Arbeitsgruppe „Akklimierungsdynamik und Phä­notypisierung“.

13:00 Uhr: Zwischendurch kommt Kollege Nr. 3 und fragt, wo wir bleiben. Die Zeit ist fortgeschritten. Der vorgesehene Plan war, 12:15 Uhr im Labor zum Vortrag zu sein. Der Plan ist sowieso nicht mehr im Lot. Wer braucht schon Pläne? – Wir werden sofort nach­kommen.

Es sind 27 Grad im Schatten. Ich sprinte zum Bier­zelt und organisiere Wasser fürs Fernsehteam. Zurück an der Pflanzenkulturhalle ist der Dreh beendet. Nach einer raschen Erfrischung geht‘s auf zum Vortrag von IPK­Doktorand Robert Hoffie zum Thema CRISPR/Cas. Kamera aufgestellt und mitgefilmt. Kurze Zeit später zieht mich die Reporterin zur Seite. Sie wisse nicht, was sich ihre Redaktion bei dem Tagesplan gedacht hat und wie sie aus den ganzen Fachthemen einen Bei­trag schneiden solle. Was denn noch vorgesehen sei. Ich erzähle ihr, was der Aufhänger für den Beitrag sein könnte und welche weiteren Möglichkeiten es gibt. Sie ist einverstanden und so laufe ich schnell zur Genbank. 13:30 Uhr: Kollege Andreas Börner, Leiter der Ar­beitsgruppe „Ressourcengenetik und Reproduktion“, beendet gerade eine Führung. Ich bitte um Statisten für die Genbank und stürme zurück zum Fernseh ­ team im Friedrich­Miescher­Haus. Ich weiß, eine Son­derführung der Genbank wird um 14:00 Uhr starten. Die Zeit ist knapp. Kamera eingepackt und auf zur Genbank. Die Statisten warten bereitwillig vor dem Sa­menkühllager und zeitgleich die Sonderführungsgrup­pe am Treffpunkt vor dem Kommunikationszentrum.

Es ist 14:00 Uhr. Also schicke ich das Fernseh­team mit Herrn Börner mit und hole statt seiner die

Welcome to the IPK-together, the place where you will feel at home, no matter where you come from.

Mit schwerer Technik unterwegs.

Das Kamerateam des MDR.

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Sonderführungsgruppe ab. Da bei meiner Rückkehr noch ein Einzelinterview im Samenkühllager stattfin­det, geleite ich spontan die verständnisvolle Gruppe ins Keimlabor und beginne in Vertretung die Führung. Gott sei Dank ist das Interview schnell im Kasten und der Fachmann kann übernehmen.

Noch ein paar Aufnahmen vom Festplatz und FER­TIG. Abfahrt des Fernsehteams ca. 14:30 Uhr. Erstmal durchatmen, etwas essen und trinken nach den vielen Sprints über den sommerlich heißen Campus.

Voller Spannung erwarte ich den Beitrag am nächs­ten Tag. Und er war gut. Die Reporterin hat eine gute Geschichte erzählt und meinen Hinweis mitberück­sichtigt. Alle vier Stationen wurden im Bericht gezeigt.

Der Tag mit dem Fernsehteam war einer meiner körperlich anstrengendsten am IPK, aber das Ergeb­nis überzeugte: Genbank und Pflanzenkulturhalle wur­den gut in Szene gesetzt und erklärt. Es wurde gezeigt, dass wir die Menschen über neue molekulare Metho­den aufklären und mit ihnen ins Gespräch kommen wollen. Das „Grüne Labor“ wurde präsentiert und so noch bekannter. Mehr konnte man nach drei Stunden Dreh nicht zeigen. Danke an alle Kollegen und auch das Fernsehteam.

|REGINA DEVRIENT

GHOST­BIKE BEI BADEBORN AUFGESTELLTIm Gedenken an unseren geschätzten Kollegen und langjährigen Leiter der Arbeitsgruppe „Pa-thogenstress-Genomik“, Dr. Patrick Schweizer, der seit dem 9. März 2018 nicht mehr unter uns weilt, hat das IPK in Abstimmung mit den Ange-hörigen und den öffentlichen Stellen in der Nähe des Unglücksortes bei Badeborn ein sogenanntes Ghost-Bike aufgestellt.

Diese Tradition hat sich in den letzten gut zehn Jah­ren entwickelt und international verbreitet. Die weiß la­ckierten Räder sollen als Mahnmale an den Orten, an denen Radfahrende ihr Leben lassen mussten, zu ge­genseitiger Rücksichtnahme im Straßenverkehr aufru­fen und an die Verunglückten erinnern.

|DR. JOHANNES HEILMANN

IPKIMPRESSIONEN

IPKIMPRESSIONEN

Andreas Börner im vorbereitenden Gespräch. Gleich wird es kühl für ihn. Das Ghost-Bike am Straßenrand des Unglücksortes.

IPKIMPRESSIONEN

Sa15 062019

Besuchen Sie uns auch zum nächsten „Tag der offenen Türen“ am 15.06.2019 und genießen Sie beim 9. Fest der Begegnung kulinarische Köstlich-keiten unserer Mitarbeiter aus aller Welt!

Weitere Infos und das Programm finden Sie auf der IPK-Facebookseite und auf unserer Homepage:

• https://www.facebook.com/IPKGatersleben• https://www.ipk­gatersleben.de/veranstaltungen/

tag­der­offenen­tuer/

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(WISSENSCHAFTS-) KOMMUNIKATION IM NETZ

DAS IPK EROBERT SOCIAL MEDIASeit Mai 2018 findet man das IPK Gatersleben mit seiner offiziellen Präsenz auch auf Facebook. Eine weitere Vernetzung, aber auch die Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte sollen über die sozialen Medien weiter gestärkt und das Institut sichtbarer werden. Es folgt ein erstes Resümee.

Entwicklung bedeutet Ver änderung: Privat, aber auch im beruflichen Leben. Eine praktische Verknüpfung

beider Ebenen bieten die sozialen Netzwerke. Face­book, Twitter, Instagram, Xing & Co. bieten Chan­cen, aber auch Risiken. Mit einer Abwägung zu­

gunsten der Chancen startete das IPK seine offiziellen Facebook­Aktivitäten im letzten Jahr. Geleitet durch die Geschäftsstelle unterstützen Kolleginnen und Kollegen unsere Arbeit, indem sie uns interessante Links zur Ver­fügung stellen oder kleine Beiträge schreiben, die wir posten. Binnen eines Jahres abonnierten bereits 574 „Fans“ aus aller Welt die Facebookseite des IPK Ga­tersleben. Was hat unsere Facebook­„Community“ in den zurück­liegenden Monaten besonders interessiert? Vor allem waren es themenbezogene Beiträge, in denen das IPK klare Stellung bezog. Ein Beispiel hierfür ist ein State­ment über „das Streben des Umweltministeriums nach kognitiver Konsonanz zur Grünen Gentechnik“. Dieser Beitrag wurde in kürzester Zeit von unseren „Follo­wern“ geteilt, kommentiert und somit weiterverbreitet. Unsere „Follower“ sind selbst Forschende, aber auch Vertreter aus der Politik sowie Journalisten. Auffallend

• Folgen Sie uns auf Facebook: https://www.facebook.com/IPKGatersleben

• Abonnieren Sie unseren IPK-Youtube-Kanal unter: https://www.youtube.com/channel/UCTDw0ZNQ1g0p8jI71­Wfn­mg/videos

• Informieren Sie sich über „erforschtCRISPR“ und die Film-beiträge von „CRISPR/Gate“ unter: https://www.erforschtcrispr.de

und doch typisch für ein „soziales Medium“ war die gu­te Resonanz auf zwischenmenschliche Themen. Auf diese reagierten unsere Follower zahlreich. Egal, ob bestandene Promotionen, erhaltene Auszeichnungen oder Fotos von „IPK together“­Events, die Wahrneh­mung und Resonanz war hoch und die Beiträge wur­den „ge­liket“. Daumen hoch!

Aber nicht nur via Facebook spielt das Institut eine aktive Rolle in den Sozialen Medien: Im IPK­You Tube­Kanal (bisher 73 Abonnenten) erfahren Inte res sierte in Videos beispielsweise von den weltweit einzigartigen Potenzialen der Pflanzenkulturhalle oder wie eine au­tomatisierte Pflanzenphänotypisierungsanlage funktio­niert und wie diese die Forschung am Institut begleitet.

Im Rahmen eines vom BMBF geförderten Projektes „erforschtCRISPR“ engagieren sich IPK­Doktoranden als Vlogger. Das noch ungewohnte Wort setzt sich aus Video und Blog zusammen. In einem einwöchigen Work­shop wurde den Aktiven eine Einführung von Profis zum Filmdreh und Schnitt gegeben, so dass sie nun im You­Tube­Kanal „erforschtCRISPR“ ihr eigenes Video­Tage­buch „schreiben“ können. Im Selfie­Style werden hierfür kleine Filme produziert, in denen die Arbeit mit CRISPR/Cas erlebbar gemacht wird. Forschende am IPK werden für das Format „CRISPR/Gate“ (#CRISPRGate) zu ihrer Arbeit im eigenen Labor interviewt. Der Forschung wer­den Gesichter und Hände sowie Stellung zur aktuell dis­kutierten Technik gegeben. Wir erhoffen uns über die authentischen Einblicke einen besseren Zugang, bes­sere Argumente und natürlich Verständnis für unsere Arbeit. Nicht das Zukleistern einer Kontroverse, son­dern das Einfangen unterschiedlicher Meinungen – be­gleitet vom direkten Blick ins Labor – sind Ziele unseres Vlogger­Teams. Ab und zu geht dieses aus dem Institut hinaus „on Tour“. Zum Beispiel Ende November, als Po­litiker und Teilnehmer beim „Inno Planta Forum“ am JKI gefilmt und interviewt wurden.

Lust auf mehr oder zum aktiv werden bekom-men? Wir in der Geschäftsstelle freuen uns auf Ih-ren Kontakt, Ihre Ideen und Beiträge.

|JULIE-SOPHIE HIMPE

INTERVIEW ZUR VEREINBARKEIT VON BERUF UND FAMILIE AM IPK

„EIN SPAGAT ZWISCHEN ZWEI WELTEN“

Das IPK ist seit vielen Jahren als familienfreundli-cher Arbeitgeber mit dem Audit „berufundfamilie“ zertifiziert. Mit diesem Interview soll eine Interview-reihe ins Leben gerufen werden, in der Mitarbei-terInnen aller Beschäftigtengruppen und -ebenen über ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie am IPK berich-ten können.

Wie wird Vereinbarkeit am IPK gelebt, was funktioniert gut, was könnte verbessert werden? Diese und ande­re Fragen werden in den Interviews beantwortet. Den Start machen Astrid Junker, Patrick Bienert und Jo­chen Reif. Für sie stellt das Thema eine zweifache He­rausforderung dar, als Eltern und als Personen mit Leitungsaufgaben, die für ihre MitarbeiterInnen Verant­wortung bei der Umsetzung der Vereinbarkeit tragen. Das Interview ist hier in Auszügen abgedruckt.

Welchen positiven Einfluss hat die Tatsache, dass Sie Kinder haben, auf Ihre berufliche Tätigkeit?Astrid Junker: Ich muss alles viel besser miteinan­der organisieren und das hat natürlich einen positi­ven Einfluss auf die Arbeit. Man ist besser koordiniert, vielleicht belastbarer und auch effizienter. Kinder be­deuten nicht negativen Druck, sie wirken sich positiv auf die eigene Arbeit aus.Jochen Reif: Kinder sind gute Lehrer oder Lehrerin­nen bezüglich empathischem Verhalten. Sie sind ein Spiegel für das eigene Tun. Ich glaube, das ist durch­aus auch etwas, was man in der Wissenschaft gut ge­brauchen kann.Astrid Junker: Es werden ganz oft Parallelen gezogen zwischen ‚Kinderführung‘ (lacht), also Kindererziehung, und Mitarbeiterführung. Ich glaube, beide Bereiche profitieren voneinander. Zum Beispiel in der Anwen­dung von Gesprächstechniken, dazu gehören das ak­tive Zuhören oder die Ich­Perspektive und die Art und Weise, eigene Wünsche zu vermitteln. Es sind viele Din­ge, die ich sowohl bei der Arbeit als auch bei den ei­genen Kindern anwenden kann, die gut funktionieren.

Im Workshop „erforschtCRISPR“ erlernten unsere Doktoranden (Team „CRISPR/Gate“) das Zeichnen eines Storyboards und das praktische Umsetzen eines Filmkonzepts.

„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“Friedrich Schiller

Susann Deike im Gespräch mit Jochen Reif, Patrick Bienert und Astrid Junker (v.l.n.r.) über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

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Was stellt die größte Herausforderung für die Vereinbarkeit von wissen-schaftlicher Tätigkeit und Familie dar?Astrid Junker: Manchmal muss man viel unter einen Hut kriegen und das ist nicht einfach. Ich habe nicht den üblichen Achtstundentag, sondern arbeite auch nach dem offiziellen Arbeitstag gedanklich und prak­tisch weiter. In der Wissenschaft hat man viele Ter­mine, die den normalen Achtstundentag sprengen, Konferenzen zum Beispiel, die eine wichtige Kompo­nente für den wissenschaftlichen Austausch und die eigene Sichtbarkeit darstellen. Somit ist vor allem das Zeitmanagement eine große Herausforderung, ob­wohl man in vielen Dingen strukturierter und effizien­ter agiert. Jochen Reif: Als WissenschaftlerIn haben wir das Glück, unser Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Ich glaube, damit steht man automatisch im Zielkonflikt. Positiv betrachtet befinden wir uns in der reizvollen Si­tuation, zwei wunderschöne Welten, die der Familie und der Forschung, zu integrieren.Patrick Bienert: Zusätzlich zu dem Zeitaspekt finde ich es mental anspruchsvoll, bei der Arbeit zu sagen: „Okay, jetzt bin ich voll und ganz hier bei der For­schung und freue mich auf die zwei Stunden, die ich heute Abend noch mit meinen Kindern haben werde.“ Wenn ich dann zu Hause bei den Kindern bin, ist es für mich schwierig, nicht daran zu denken, dass noch ein Berg Arbeit auf mich wartet, sobald die Kinder im Bett sind. Es ist nicht nur die zeitliche, sondern auch die mentale Trennung zwischen „Familie und Beruf“ eine Herausforderung, die nicht immer gelingt.

Jochen Reif: Das sehe ich differenzierter. Bei mir ist zu Hause „zu Hause“ und nicht mit wissenschaftlicher Arbeit assoziiert. Die wissenschaftliche Arbeit ist für mich ganz klar räumlich an das Institut gebunden.Astrid Junker: Wenn das so funktioniert, ist das wün­schenswert. Bei mir funktioniert es leider nicht.

Gab es Situationen, in denen Sie sich bei der Arbeit für Ihre Kinder positionieren oder als Eltern Stellung beziehen mussten?Astrid Junker: Meine Kinder waren meistens gesund und nicht oft krank. Aber es ist eine Frage, die sich natürlich immer stellt. Wer bleibt zu Hause? Stehen wichtige Deadlines auf Arbeit an? Es gibt Arbeiten, die kein/e andere/r erledigen könnte. Wenn ich zu Hause

bleiben müsste, hieße dies, dass einige Arbeiten ver­schoben werden müssen. Das ist also eine Situation, in der man sich „gezwungenermaßen“ für die Familie po­sitionieren und das auch von anderen akzeptiert wer­den will/muss. Es ist auch immer eine Frage, worum es konkret geht. Geht es z. B. um einen EU­Antrag mit definierter Deadline, dann ist eine Verschiebung kaum möglich und es muss also eine andere Lösung gefun­den werden.Jochen Reif: Die meisten Treffen und Fristen können aber auch verschoben werden. Ich organisiere mei­ne Arbeit so, dass ein zeitlicher Puffer bzgl. wichtiger Deadlines berücksichtigt ist und plane Samstag oder Sonntag nicht ein, wenn ein Abgabetermin am Mon­tag ist. Das war eine Entwicklung, die mit der Familien­gründung einherging. Daher habe ich Situationen, in denen ich mich bei der Arbeit für meine Kinder positio­nieren oder als Eltern Stellung beziehen musste, noch nicht erlebt.

Inwieweit sehen Sie sich in einer Vorbildrolle, um traditionelle Rollen-muster zu durchbrechen?Astrid Junker: Es ist wichtig, dass Frauen, die es mit Kindern in eine Führungsposition geschafft haben, dies kommunizieren. Besonders SIE sind gefordert, um veraltete Denkweisen aufzubrechen. Frauen kön­nen das glaubhafter kommunizieren als Männer. Eine wichtige Sache, die ich gelernt habe, ist, dass man Kin­der nicht bekommen sollte, wenn man eine Phase oder ein Projekt abgeschlossen hat. Der beste Zeitpunkt, um Kinder zu bekommen, ist inmitten einer wissen­schaftlichen Phase. Ich habe mein erstes Kind wäh­rend der Doktorarbeit bekommen und es war gut so, weil ich nach der Elternzeit zurückgehen und weiterar­beiten konnte. Ich konnte mich also aus der Beschäfti­gung heraus wieder auf eine andere Stelle bewerben. Dieses Herangehen hat sich in meinem Leben bisher bewährt. Jochen Reif: Das ist ein exzellenter Hinweis.Astrid Junker: Und in meiner Postdoc­Zeit war es wie­der so und hat abermals gut funktioniert. Aus meiner Erfahrung ist das extrem wichtig, da die Chancen, ei­ne adäquate Stelle aus der Elternzeit heraus zu be­kommen, deutlich niedriger sind. Daher lautet mein Kredo: „Kriegt eure Kinder in einer beruflichen Phase und nicht zwischen diesen“. Man ist ja immer geneigt zu sagen, ich mach das erstmal fertig und danach pla­ne ich weiter. Ich denke, das ist falsch und man schafft es auch parallel. (lacht)Patrick Bienert: Ich glaube, dass auch kulturelle As­pekte eine wichtige Rolle spielen. Für mich war früh klar, dass man erst einen Ausbildungsabschnitt been­det und dann bekommt man Kinder. Als ich für meine Doktorarbeit nach Dänemark ging, hatten viele Dok­torandinnen während der Doktorarbeit Kinder. Auch frisch gebackene Väter gingen ganz selbstverständ­lich während der Doktorarbeit in Elternzeit. Das war für mich etwas völlig Neues und ich war überrascht, dass das geht. Und es funktionierte wunderbar. Der Wech­sel in ein anderes Land, in einen anderen kulturellen

Kontext, war für mich und meine Lebensgestaltung de­finitiv unterstützend. Astrid Junker: Es erfordert auch eine gewisse Einsicht oder Akzeptanz auf der Chefseite. Diese war früher in Deutschland noch nicht so verbreitet. Aber es gab auch schon damals gute Beispiele, dass es funktioniert.

Worin sehen Sie Ihre Verantwor-tung als LeiterIn gegenüber Ihren Gruppenmitgliedern, dass die Verein-barkeit von Beruf und Familie besser gelebt werden kann?Astrid Junker: Man muss dem Gegenüber offen sein. Vor allem darf man nicht das Gefühl vermitteln, dass es nicht funktioniert, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Das Wichtigste ist tatsächlich die offe­ne Kommunikation. Man sollte mit den MitarbeiterIn­nen darüber reden und ihnen das Gefühl vermitteln, dass man für gemeinsame Lösungen einsteht. Als Führungskraft befinde ich mich immer in einem Spa­gat zwischen Aufgaben­ und MitarbeiterInnen­Orien­tierung. Es bleibt immer eine Gratwanderung. Aber man muss sich verdeutlichen, dass langfristig nur ein funktionierendes Team zum wissenschaftlichen Er­folg führt. Dieser hängt von der Zufriedenheit der Mit­arbeiterInnen und somit vom sozialen Zusammenspiel in der Gruppe ab. Das Wichtigste ist, offen darüber zu sprechen, dass es Probleme aber eben auch gemein­same Lösungen gibt. Lösungen, die man gemeinsam finden muss.Jochen Reif: Es gibt nicht ein einziges, erstrebenswer­tes Lebens­ oder Rollenmodell – an dieser Annahme scheitern häufig Diskussionen zum Thema Vereinbar­keit von Beruf und Familie. Jeder hat das Recht, sein individuelles Modell zu leben und es ist unsere Aufga­be als Arbeitsgruppen­ oder AbteilungsleiterInnen, im Alltag unsere MitarbeiterInnen bei der Verwirklichung angemessen zu unterstützen.

Wenn Sie einen Wunsch offen hätten, mit dem Sie als LeiterIn Ihren Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen könnten, was wäre dieser Wunsch?Patrick Bienert: Dass eventuell die Evaluierungskrite­rien für WissenschaftlerInnen angepasst werden. Dass nicht nur Publikationen gezählt werden, sondern die ganze Person betrachtet wird. Es macht einen Unter­schied, ob ich neben meiner Arbeit Verantwortung für eine Familie trage oder nur für mich allein verantwort­lich bin. Ich habe dafür keine Patentlösung parat, aber ich glaube, dass die heutigen Bewertungsmethoden nicht besonders familiengerecht sind.Jochen Reif: Eigentlich gibt es bzgl. Evaluierungs­kriterien Konsens. Natürlich muss die Qualität der

wissenschaftlichen Leistung bewertet werden. Die Evaluierungskriterien zielen aber nicht ausschließlich auf die Anzahl der Publikationen ab, sondern sind brei­ter angelegt.Astrid Junker: Ich finde die Frage extrem schwierig, weil diese so viele verschiedene Ebenen beinhaltet. Was könnte am IPK besser gelöst werden? Ich denke, dass man Frauen, deren Drittmittelförderung in der El­ternzeit ausgelaufen ist, die Beendigung ihrer Quali­fizierungsphase aus Hausmitteln ermöglichen sollte. Das wäre sicherlich ein konkreter Punkt, mit dem das Institut weiter an Attraktivität, speziell für junge Men­schen, gewinnen könnte.Jochen Reif: Ich wünsche mir, dass sich IPK­Rentner­Innen als „Leih“­Oma/Opa anbieten. Die heutige Flexi­bilisierung und Internationalisierung des Arbeitsmarkts sollte dazu führen, dass wir uns von der traditionellen Definition von Familien lösen, die rein auf Verwandt­schaft basiert und zu einem erweiterten Familienbegriff kommen. Für die vielen IPK­Familien aus fernen Bun­desländern und vor allem aus dem Ausland erleichtert dies eine Verwurzelung in Sachsen­Anhalt und verbes­sert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Für die IPK­Leih­Omas und Opas ist Spaß garantiert.

Was machen Sie heute Nachmittag oder Abend mit Ihren Kindern?Astrid Junker: Ich sehe meine Kinder heute leider nicht mehr. Ich arbeite heute den ganzen Tag. (lacht)Patrick Bienert: Wenn ich rechtzeitig heimkomme, es­sen wir gemeinsam zu Abend. Dann würde ich mich freuen, einen Blick auf die Hausaufgaben meiner Erst­klässlerin zu werfen und zu erfahren, was meine Toch­ter heute in der Schule gelernt und unser Kleinster im Kindergarten erlebt hat. Außerdem schaue ich heu­te Abend mit meinem Sohn noch das Fahrrad von un­serem Nachbarn an, der dies verkaufen möchte. Das habe ich ihm versprochen. Na und zu guter Letzt brin­ge ich sie zusammen mit meiner Frau ins Bett und das war es auch schon.Jochen Reif: Meine Hoffnung ist, dass wir zusammen Esskastanien essen. Es kann aber auch sein, dass wir zusammen Abendbrot essen und ich die Esskastanien alleine esse. (alle lachen)

|DIE INTERVIEWS FÜHRTE DR. SUSANN DEIKE IN IHRER FUNKTION ALS DIREKTORIUMSBEAUFTRAGTE FÜR CHANCENGLEICHHEIT.

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DAS AUSBILDUNGSZENTRUM PFLANZENTECHNOLOGIE

WIE GEHT ES WEITER?

Das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kul-turpflanzenforschung (IPK) nutzt die seit 2013 in Deutschland bestehende duale dreijährige Aus-bildung „Pflanzentechnologe/in“ verstärkt zur Ge-winnung seines eigenen fachlichen Nachwuchses. Aufgrund der hervorragenden Infrastruktur des Gaterslebener Instituts können die Auszubilden-den in allen Bereichen der Pflanzentechnologie, darunter im Feldversuchswesen, im Gewächshaus und im Labor, praxisnah ausgebildet werden.

Ab Spätsommer 2019 wird eine Landesfachklasse Pflanzentechnologie als Außenstelle einer Berufsbil­denden Schule auf dem Campus errichtet. Vorausset­zung hierzu ist noch die Zustimmung des Kreistages am 6. März 2019. Die Einwilligung von Herrn Bildungs­minister Tullner liegt bereits vor.

Das Bundesministerium für Ernährung und Land­wirtschaft hat die Verordnung über die Meisterprüfung zum anerkannten Fortbildungsabschluss Pflanzen­technologiemeister und Pflanzentechnologiemeisterin am 27. November 2017 erlassen. Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP) wird ab Herbst/Winter 2019 einen Vorbereitungskurs für die Meis-terprüfung Pflanzentechnologie am Campus Gatersleben einrichten. Vorausgegangen war die Eva­

luierung des Standortes durch eine Gruppe des BDP, die am 19. Mai 2016 stattgefunden hat. Die Gutachte­rinnen und Gutachter waren beeindruckt von den ma­teriellen und inhaltlichen Voraussetzungen, die Green Gate Gatersleben, eine Initiative aller am Standort in Gatersleben ansässigen Firmen und Einrichtungen der Pflanzenbiotechnologie, darunter auch das IPK, zur Durchführung der Meisterausbildung bietet. Die Einrichtung einer Meisterschule auf dem Campus Ga­tersleben, welche die einzige in Deutschland sein wird, ist für die weitere Entwicklung des Standortes, vor al­lem zur künftigen Personalgewinnung, äußerst wichtig. Darüber hinaus wird sie, ebenso wie die Berufsausbil­dung Pflanzentechnologie, einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Aufwertung des Wissens­ und Wirt­schaftsstandortes Gatersleben darstellen.

|DR. SABINE ODPARLIK, CARMEN HÖPFNER, BERND EISE/BGI-BIOTECHPARK

KANADIERFAHREN VON BERNBURG NACH GRÖNA

INSTITUTSAUSFLUG DER AZUBIS DES IPK

Am Donnerstag, den 17.05.2018 ging es für 14 Azubis des IPK zum gemeinsam geplanten Ausflug nach Bernburg zum Kanufahren.

Das Wetter an diesem Tag überraschte mit anfangs kühlen Temperaturen und einem frischen Wind. Jedoch wurde es im Laufe des Tages immer wärmer und der ein oder andere holte sich durch die Spiegelung des Wassers sogar einen leichten Sonnenbrand.

Wir fuhren in Fahrgemeinschaften um 9:00 Uhr nach Bernburg, wo eine kleine Sicherheitsunterweisung er­folgte. Jeder Azubi bekam eine Schwimmweste und ab ging es aufs Wasser.

Zu viert oder fünft in den Kanadiern (Kanu heißt es nur, wenn zwei Personen Platz haben) paddelten wir die Saale aufwärts in Richtung Gröna. Nach kurzer Zeit erfolgte ein kleiner Abstecher auf die Wipper, wo wir ein bisschen Dschungelfieber erleben durften. Überall hin­gen Weidenruten von oben ins Wasser und der Fluss­verlauf wurde allmählich immer schmäler. Hier waren Geschick, Strategie und Kommunikation gefragt.

Insgesamt haben es aber alle vier Kanadier ge­schafft, diese schwierige Tour zu bestreiten. An­schließend ging es wieder auf der Saale dem Strom entgegen, weiter in Richtung Gröna. Unser Ziel war ein Eiscafé im Ort. Zwar gestaltete sich der Weg dort­

hin länger als gedacht, aber mit viel Geduld und durch gutes Zureden kamen alle Azubis in Gröna an. Das Eiscafé verkaufte praktischerweise aus einem Haus­bootfenster, sodass keiner aussteigen musste und der Gefahr ausgesetzt wurde, für ein Eis ins Wasser zu fallen.

Nach dieser Stärkung ging es dann auch auf die Rücktour, stromabwärts in Richtung Bernburg zurück. Dort angekommen wartete schon ein heißer Grill, so­dass jeder sein mitgebrachtes Fleisch oder Gemüse grillen konnte.

Am späten Nachmittag fuhren wir gemeinsam wie­der zurück nach Gatersleben und verabschiedeten uns mit einem Muskelkater.

Es war ein schöner und gelungener Tag und ich hof­fe, es folgen noch viele weitere im Kreise von Kollegin­nen und Kollegen am IPK.

|THERESA ENGLING

Teambuildingmaßnahme der IPK-Azubis.Ein Ausbildungsschwerpunkt des Pflanzentechnologen ist das Pikieren von Pflanzen.

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Zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres konn-te das IPK sechs neue Auszubildende begrüßen. Den jungen Männern wünschen die Mitarbeiten-den des IPK herzlich eine spannende und erfolg-reiche Lehrzeit in Gatersleben.

NEUE AZUBIS AM IPK

Pascal Jaroschinsky25 Jahre, Aschersleben

„Bei der Berufsmesse Chance 2018 kam ich mit Herrn Otto ins Gespräch und konnte anschließend ein dreimo­natiges Praktikum in der Arbeitsgruppe ‚Quantitative Genetik‘ absolvieren. Ich erwarte eine vielseitige Ausbildung, die mir alle denkbaren Richtungen der For­schung und ihrer Möglichkeiten zeigt.“

Willi Retzlaff20 Jahre, Wismar

„Mich führten mehrere Zufälle an das IPK Gatersleben und zum Ausbildungs­beruf des Biologielaboranten. Zuvor begann ich eine handwerkliche Ausbil­dung, die ich aus persönlichen Grün­den abgebrochen habe. Am IPK bekam ich die Chance, den von mir neu ge­wählten Berufsweg einzuschlagen und habe es seitdem keinen Tag bereut. Die Ausbildung ist vielseitig, interessant und im positiven Sinne fordernd.“

Jonas Hensel19 Jahre, Köthen

„Ich habe mich für den Beruf des Fachinforma­tikers entschieden, da ich mich schon eine ganze Weile für technische Dinge interessiere. Des Weiteren finde ich es spannend, dass der Bereich der IT so schnelllebig ist und man stets neue Dinge ausprobieren kann, welche das Leben vereinfachen.

Für das IPK habe ich mich entschieden, da ich es schon vorher kannte, durch diverse Tage der of­fenen Tür und Feste der Begegnung, wobei mich vor allem die kulturelle Vielfalt beeindruckt hat.Auch meine Faszination für die Biologie hat mich dazu bewegt, mich beim IPK zu bewer­ben, da es beide Themenbereiche vereint.“

Mohammed Kabir Niazi18 Jahre, Kabul

„Ich habe in der Familie schon einige Köche und so konnte ich mir den Beruf des Kochs sehr gut auch für mich vorstellen. Nach einem längerem Prakti­kum im Casino, welches mir große Freude bereite­te, war ich mir dann in meiner Berufswahl und dem Ausbildungsort sicher. Später möchte ich mich dann eventuell selbstständig machen.“

Oliver Scheffler19 Jahre, Alterode

„Meine Mutti ist Bäckerin, dadurch wur­de ich frühzeitig an die Zubereitung von Lebensmitteln herangeführt und da ich das Essen liebe, entschied ich mich für den Beruf des Kochs. Herrn Henneberg kannte ich persönlich und dadurch war ich mir sicher, dass ich hier am IPK ei­ne sehr gute Ausbildung zum Koch er­halten werde.“

Marius Gerres21 Jahre, Stolberg (Rheinland)

„Für das IPK habe ich mich aus eige­nem Antrieb und nach intensiver Re­cherche zu Forschungsgebiet und Zielsetzungen des Instituts entschie­den. Vor meinem Ausbildungsersuchen war mir das IPK leider noch nicht be­kannt. Ich erwarte von meiner Ausbil­dung zum Biologielaboranten, Einblicke in viele verschiedene Arbeitsbereiche zu erhalten, sowie durch meine Zusam­menarbeit mit den Wissenschaftlern gut auf meinen späteren beruflichen Alltag vorbereitet zu werden.“

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BESTENEHRUNG DER IHK 2018Am 27. Oktober 2018 zeichnete die Industrie- und Handelskammer Magdeburg die besten Prüfungs-absolventen des Jahrganges 2018 aus. Unter ih-nen zwei Azubis aus dem IPK Gatersleben.

Insgesamt stellten sich 3.362 Auszubildende und Um­schüler einer Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf der IHK Magdeburg. Davon wurden 72 im Rahmen der traditionellen Bestenehrung für ihre hervorragenden Leistungen im jeweiligen Beruf geehrt.

Kim Vanessa Schmidt hat ihre Ausbildung als Kö­chin und Daniel Gast seine als Biologielaborant be­endet.

|REGINA DEVRIENT

LEIBNIZ­AUSZUBILDENDEN­PREIS

Mit der Verleihung des Auszubildenden-Preises der Leibniz-Gemeinschaft ehrt die Leibniz-Gemein-schaft jährlich eine Auszubildende/einen Auszubil-denden, die/der sich durch besondere Leistungen während der Ausbildung und in den Abschlussprü-fungen hervorgetan hat. Damit setzt die Leibniz- Gemeinschaft ein sichtbares Zeichen für den Stellenwert und die Qua li tät der Ausbildung in ihrer Gemeinschaft. Der Preis wird sektionsübergreifend ausgelobt und bezieht alle in Leibniz-Einrichtungen bestehenden Ausbildungsgänge ein.

Felix Rose wurde am IPK zum Biologielaboranten aus­gebildet. Er schloss als einer der besten Biologielabo­ranten im Kammerbezirk Magdeburg ab.

Als Jugend­ und Auszubildendenvertreter des IPK engagierte er sich innerbetrieblich unter anderem da­für, dass Berufsinformationen über die am Institut an­gebotenen Ausbildungsgänge im Internet und auf dem Tag der offenen Tür des Instituts verfügbar gemacht

wurden. Ehrenamtlich ist Felix Rose als stellvertreten­der Vorsitzender des Sportvereins „Powerpflanzen“ aktiv, der in Gatersleben ein kleines Fitnessstudio be­treibt, das auch von vielen Beschäftigten des IPK ger­ne genutzt wird.

Nach dem Abschluss seiner Ausbildung ist Felix Rose als Biologielaborant am IPK tätig und arbeitet an einem Forschungsprojekt zur strukturellen Charakteri­sierung des Samenausfalls bei Gräsern mit.

|CHRISTOPH HERBORT-VON LOEPER

Wir gratulieren allen Auszubildenden, die 2018 erfolgreich ihre Ausbildung am IPK beenden konnten.

NEUE JUGEND­ UND AUSZUBILDENDEN­ VERTRETERDie neue Jugend- und Auszubildenden Vertretung (JAV) wurde im November 2018 gewählt.

Die Aufgaben der JAV umfassen alle Angelegenheiten sozialer, personeller oder wirtschaftlicher Art, die Aus­zubildende berühren. Dazu gehört die Überwachung gesetzlicher Vorschriften oder das Organisieren von Veranstaltungen. Sie ist im Personalrat tätig, um die Interessen der Azubis zu vertreten. Auf zwei Jahre wurden als Vorsitzende Sara Woydich (Kauffrau für Bü­romanagement im 2. Lehrjahr) und als ihre Stellvertre­terinnen Laura Kalms und Marika Goergen, beide im 3. Lehrjahr Biologielaborant, gewählt (v.l.n.r). Sie lösen damit Theresa Engling und Daniel Gast ab.

|REGINA DEVRIENT

Die zuständige Ausbilderin für die Biologielaboranten des IPK, Stefanie Thumm (links) mit Kim Vanessa Schmidt und Daniel Gast zur Bestenehrung.

Sara Woydich, Laura Kalms und Marika Goergen.

Felix Rose beim Überreichen der Auszeichnung.

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64 | PANORAMA VERANSTALTUNGEN | 65

Prof. Dr. sc. Manfred Fischer

ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNGEN 2019

DATUM VERANSTALTUNG ANSPRECHPARTNER/IN

18.03. – 20.03.2019 15. Gatersleben Research Conference: Applied Bioinformatics for Crops

Geschäftsstelle, Dr. Uwe Scholz

20.03. – 22.03.2019 International Spring School „Computational Biology Starter"

PostDoc­Board

18.05.2019 Tag der offenen Tür der Teilsammlung Nord in Malchow

Geschäftsstelle, Evelin Willner

15.06.2019 Tag der offenen Türen und 9. Fest der Begegnung auf dem Forschungs­ Campus Gatersleben

Geschäftsstelle, Campusmanagement

15.06.2019 Gaterslebener Gespräch Geschäftsstelle

GATERSLEBEN LECTURE 2019Ansprechpartner/In: Prof. Dr. N. Stein, N. Wahle Veranstaltungsort: Hörsaal, IPK Gatersleben

DATUM VERANSTALTUNG

26.03.2019 Prof. Dr. Arp Schnittger – University Hamburg, Department of Biology, Institute for Plant Science and Microbiology, Developmental Biology, Hamburg, Germany

16.04.2019 Prof. Dr. Marja Timmermans – University Tuebingen, Developmental Genetics and Cell Biology (ZMBP), Tuebingen, Germany

18.06.2019 Prof. Dr. Qifa Zhang – National Key Laboratory of Crop Genetic Improvement, Huazhong Agricultural University, Wuhan, China

11.08.2019 Prof. Dr. Claudia Köhler – Swedish University of Agricultural Sciences, Uppsala BioCenter, Plant Molecular Cell Biology, Uppsala, Sweden

10.09.2019 Prof. Dr. Elisabeth A. Kollogg – Robert E. King Distinguished Investigator, Donald Danforth Plant Science Center, St. Louis, USA

29.10.2019 Prof. Dr. Alisdair Fernie – Max Planck Institute of Molecular Plant Physiology, Central Metabolism, Potsdam, Germany

26.11.2019 Prof. Dr. Chris-Carolin Schön – Plant Breeding, TUM School of Life Sciences Weihenstephan, Freising­Weihenstephan, Germany

NICHT­ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNGEN 2019

DATUM VERANSTALTUNG ANSPRECHPARTNER/IN

10.10. – 11.10.2019 Institutstag/Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats Geschäftsstelle

ZUM 80. GEBURTSTAG VON PROF. DR. SC. MANFRED FISCHER

Am 13. Mai 2018 vollen-dete Prof. Dr. sc. Man-fred Fischer sein 80. Lebensjahr. Als Nachfol-ger des bekannten Obst-züchters Dr. habil. Heinz Murawski übernahm er 1978 die Leitung der Ab-teilung „Obst züchtung“ und damit einen zentra-len Forschungsschwer-punkt am Institut für Obstforschung in Dres-den-Pillnitz. Von 1983 bis 1991 leitete er die „Züchtergemeinschaft Obst“ in der DDR, ein Gremium, in dem al -le administrativen Ein-richtungen und wichtige

Obstbaubetriebe sowie Baumschulen vertreten wa-ren und das alle Entscheidungen über die Zulassung neuer Sorten in der DDR vorbereitete. Im Jahr 1992 übernahm Manfred Fischer als Leiter die neu ge-gründete Arbeitsgruppe „Genbank Obst“ des IPK in der „Außenstelle in Dresden-Pillnitz“, die er zu einer international anerkannten und als Kooperationspart-ner geschätzten Einrichtung ausbaute.

Die Obstarten­Sortimente der Genbank Obst wurden stark erweitert und in internationale Genbankprojek­te eingebunden. Mit etwa 3.100 Sorten, davon 1.000 Apfelsorten sowie 350 Malus­ und 180 Fragariaarten, zählten die Sammlungen zu den bedeutendsten in Eu­ropa. Schwerpunkte der Arbeiten bildete der Aufbau von Datenbanken als wichtige Informationsquelle und die Evaluierung von obstbaulichen Merkmalen. Von besonderem Interesse waren dabei die Resistenzei­genschaften der verschiedenen Obstarten. Die Tätig­keiten der Arbeitsgruppe beinhalteten darüber hinaus einen intensiven wissenschaftlichen Austausch, die Mitarbeit an Züchtungs­, Landschaftsgestaltungs­ und Streuobstprojekten sowie eine breite Tagungs­ und Öf­fentlichkeitsarbeit.

Während seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hat sich Manfred Fischer zahlreichen Fragestellungen in der Obstzüchtung gewidmet. Eine wichtige Rol­le spielten neben der eigentlichen Züchtungsarbeit zuchtmethodische Arbeiten zur Verbesserung der Selektionsmethoden in der Obstzüchtung, späterhin methodische Fragen in der Genbankarbeit mit Gehöl­zen. Etwa 600 wissenschaftliche und populärwissen­schaftliche Publikationen und zahlreiche Fachvorträge im In­ und Ausland dokumentieren sein breites Wir­kungsspektrum. Hervorzuheben ist auch seine Mitar­beit, z.T. als Herausgeber, für neun Fachbücher, wie z.B. den „Farbatlas Obstsorten“ in drei Auflagen. Zu­sätzlich verfasste Manfred Fischer wissenschaftli ­che Tagungsberichte und war Autor bzw. Mitautor an

16 Apfel­ (u.a. „Pinova“), vier Apfelunterlagen­, zwei Pflaumen­ und zuletzt 12 Birnensorten. Sie alle sind Zeugnis seines umfangreichen wissenschaftlichen Schaffens.

Manfred Fischer wirkte in zahlreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gremien: Er vertrat die DDR im Rat für Gegenseitige Wirtschaftshil­fe (RGW) für Fragen der Obstzüchtung. Ab 1993 war er Vertreter der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des „European Cooperative Programme for Plant Ge­netic Resources“ in den Arbeitsgruppen Prunus und Malus/Pyrus am „International Plant Genetic Resour­ces Institute“ in Rom, deren Chairman er von 1998 bis 2002 war. Von 1999 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 stand er als Präsident der „EUCARPIA Fruit Bree­ding Section“ vor. Darüber hinaus war bzw. ist Manfred Fischer Mitglied in den Redaktionskollegien der Zeit­schriften Archiv für Züchtungsforschung der Akade­mie der Landwirtschaftswissenschaften (AdL) Berlin (heute vereint mit Gartenbauwissenschaft), Erwerbs­obstbau, Horticultural Science in Budapest/Ungarn, Mitteilungen Klosterneuburg in Österreich, Acta Agri­culturae Serbica in Cacak/Serbien sowie Horticultural Science, Prag/Tschechien.

Die Pillnitzer Obstzüchtung ist eng mit seinem Na­men verbunden. Über die Grenzen Deutschlands hi­naus gehört Manfred Fischer zu den bekannten Fachleuten der Obstzüchtung. Seinem aktiven Wir­ken ist es in hohem Maße zu verdanken, dass die Pill­nitzer Obstsorten derzeit auf allen Kontinenten geprüft werden und an zahlreiche Länder und Obstbauver­einigungen Lizenzen zur Vermehrung vergeben wer­den konnten.

Sehr dankbar sind wir Manfred Fischer auch für sei­ne fachliche Beratung bei der Ertüchtigung des, auf seine Initiative hin, auf dem Gelände des IPK in Gaters­leben gepflanzten Obstsortengartens für die Öffent­lichkeitsarbeit des Instituts. Dank seiner Mitwirkung können sich Besucherinnen und Besucher aller Alters­gruppen am Beispiel des Apfels seit dem Jahr 2016 über die Entstehung der Kulturpflanzenvielfalt und die damit verbundenen domestikationsgeschichtlichen Prozesse mit Hilfe einer Broschüre, aber auch auf ganz sinnliche Weise informieren.

Wir wünschen Herrn Fischer für die Zukunft alles Gute, vor allem eine stabile Gesundheit und viel Freu­de an seinem weiteren Schaffen.

|PROF. DR. ANDREAS GRANER

Die Broschüre „Der IPK Obstsortengarten – Ein Überblick über die Apfelzüchtung“ ist für 9 € an der Pforte­Nord des IPK­Campus zu erwerben.

Auch online unterhttp://www.ipk­gatersleben.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender/

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66 | VERANSTALTUNGEN DRITTMITTEL | 67

IPK­BETEILIGUNG AN DER ORGANISATION EXTERNER VERANSTALTUNGEN 2019

DATUM VERANSTALTUNG VERANSTALTER, ORT, MITORGANISATOREN

20.07. – 23.07.2019 4th B­Chromosome Conference São Paulo State University (UNESP), Botucatu, BrazilProf. Dr. Andreas Houben (Organisationskomitee)

04.11. – 07.11.2019 5th Conference on Cereal Biotechnology and Breeding (CBB)

EUCARPIA, Central European University, Budapest, Hungary PD Dr. Andreas Börner (Organisationskommitee)

VERANSTALTUNGEN DER

GESELLSCHAFT ZUR FÖRDERUNG DER KULTUR IN GATERSLEBEN E.V. DATUM VERANSTALTUNG VERANSTALTUNGSORT

14.03.2019 19:30 Uhr

Das Selketal, ein Kleinod heimischer Natur – Fotospaziergang. Vortrag von Annette Westermann, Ballenstedt

Hörsaal, IPK Gatersleben

21.03.201919:30 Uhr

Mitgliederversammlung der Gesellschaft zur Förderung der Kultur in Gatersleben e.V.

Casino, IPK Gatersleben

11.04.2019 19:30 Uhr

Quedlinburger Rohrblatttrio Gemeinderaum der Evangelischen Kirche Gatersleben

02.05.2019 19:30 Uhr

Klavierabend „In Wäldern voll Geister und Licht“ mit Cordula Heiland (Berlin)

Hörsaal, IPK Gatersleben

11.05.2019 Treffpunkt in Dessau: 10:15 Uhr

Exkursion 100 Jahre Bauhaus und Frühlingserwachen im Wörlitzer ParkAnmeldung bis 20. April 2019 per E­Mail [juergen.hofemeister@t­online.de] dringend erforderlich.

Dessau, Wörlitzer Park

24.05.2019 19:00 Uhr

Gaterslebener Hausmusikabend Hörsaal, IPK Gatersleben

VOM 01.12.2017 – 31.12.2018

NEU EINGEWORBENE DRITTMITTELAusarbeitung der Perspektiven für die Verbesserung des Pflanzenwachstums gegen abiotischen und biotischen StressDFGDr. M. Hajirezaei01.03.2018–28.02.2019

BARN_Ertragsassoziiertes Gen-Netzwerk in GersteDFG, ERA­CAPSProf. N. Stein01.09.2018–31.08.2021

Beitrag zur Förderung der landwirtschaftlichen Produktivität in Äthiopien (SSAP)GIZDr. U. Lohwasser01.05.2018–31.08.2018 und 12.11.2018–30.10.2020

BonaRes (Modul A, Phase 2): CATCHY - Zwischenfrüchte als agronomische Maßnahme für nachhaltige Bodenfruchtbarkeit und Ertragssicherheit, SP 2BMBF, BonaResProf. N. von Wirén01.04.2018–31.03.2021

Chromosomen drive von Roggen B Chromosomen – Analyse der molekularen GrundlagenDFGProf. A. Houben01.03.2018–28.02.2021

Delite: Nutzpflanzen der Zukunft-Einzelvorhaben: ZieIsequenz-spezische Genom-Modifikation von Getreide-Elitematerial durch DNA-integrationsfreie Applikation RNA-vermittelter Endonukleasen im Kontext HapIoidie-induzierender KreuzungenBMBFDr. J. Kumlehn01.07.2018–30.06.2020

Deutsch-indische Zusammenarbeit im Bereich Saatgut – Vertiefungsphase (IND 17-01)SFG Deutsch­indisches SaatgutDr. U. Lohwasser08.05.2018–26.05.2018

Dreidimensionale Chromatinorganisation während des pflanzlichen Zellzyklus (MITOCHROM)DFGDr. V. Schubert01.10.2018–30.09.2021 Dr. M. Mascher 01.06.2018–30.06.2021

Erweiterung und Modernisierung der Sequenzierplattform des IPK um ein NovaSeq 6000 SystemInvestitionsbankProf. N. Stein23.01.2018–31.12.2018

Forschungskostenzuschuss Prof. Abdel-Fattah Badr, ÄgyptenHumboldt­StiftungDr. A. Börner01.08.2018–31.10.2018

Integrative Nutzbarmachung der genetischen Diversität bei Winterweizen zur Erhöhung des Kornertrages (GENDIV) – Teilprojekt 2BLE, VerbundvorhabenDr. St. Weise, Dr. A. Börner01.01.2018–31.12.2019

Internationale wissenschaftliche Veranstaltung: 9. Internationale Konferenz-Stabilität und Dynamik pflanzlicher Genome im IPK vom 03.06.2018 - 06.06.2018DFGProf. A. Houben01.06.2018–30.06.2018

Kooperationspartner beim IPB, 1 Mon. P. RizzoSAW­2018­IPBDr. L. Borisjuk01.11.2018–31.12.2018

Mechanisms regulating the boron nutritional status in rapeseed and Arabidopsis and their implications for the development of boron-efficient genomtypesDFG, Emmy Noether­Programm 0206067 Emmy Noether­NachwuchsgruppeDr. G. P. Bienert01.09.2018–31.08.2019

MEICOM: Meiotic Control of Recombination in CropsEUDr. St. Heckmann, Prof. A. Houben01.01.2018–31.12.2021

MEIOREC_Meiotische Rekombination in Pflanzen: Der Übergang von DNA Doppelstrangbrüchen zu genetischen Crossovern und dessen BeeinflussungDFG, ERA­CAPSDr. St. Heckmann01.09.2018–31.08.2021

Gern können Sie der Geschäftsstelle Konferenzen, bei denen Sie als IPK-Mitarbeiter Mitorganisator sind, mitteilen!

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Nutrient and water transporters actively shape spatiotemporal rhizosphere organization processesDFGDr. G. P. Bienert01.10.2018–30.09.2021

Nutzbarmachung genomischer Sequenzinformationen, Tagung Wernigerode, 28.02.18–02.03.18DFGProf. A. Graner01.02.2018–31.03.2018

PRECISE: Nutzpflanzen der Zukunft - Einzelvorhaben: "Plattform für einen präzisen Austausch von Genvarianten unter Nutzung synthetischer Endonukleasen"BMBFDr. G. Hensel01.06.2018–31.05.2020

Primeln: Aufklärung der Funktion und Evolution des Heterostylie-Supergens bei PrimelnDFGDr. A. Himmelbach01.10.2018–30.09.2021

Projektbezogener Personenaustausch Brasilien: Evolution and structure of holocentric chromosomes in plantsDAADProf. A. Houben01.01.2018–31.12.2019

Stammkonstruktion zur Herstellung rekombinanter ω-TransaminasenAiF ZIM, Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) – KooperationenProf. G. Kunze01.05.2018–30.04.2021

TWAS: Gastaufenthalt von Dr. David Adedayo Animasaun, NigeriaDFGDr. M. Röder13.11.2018–05.02.2019

Umwandlung eines Heisenberg-Stipendiums in eine Heisenberg-ProfessurDFGDr. Th. Schnurbusch01.02.2018–31.01.2020

Vermeidung des Eintrages von gefährlichen Unkrautarten in Arznei- und Gewürzpflanzenbestände über das Saatgut. Phase 1: Quantifizierung im Handelssaatgut; Teilvorhaben 2: Molekulargenetische NachweismethodeFNR/BMEL, VerbundvorhabenDr. L.­G. Otto01.12.2018–30.11.2021

Zur Bedeutung von Mechanosensing für die SamenreifungDFGDr. H. Rolletschek01.02.2018–31.01.2021

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Herausgeber: Leibniz­Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Corrensstraße 3, OT Gatersleben, D­06466 Seeland Tel.: + 49 (0) 394 82 54 27 | Fax: 49 (0) 394 82 55 00 info@ipk­gatersleben.de | www.ipk­gatersleben.de

Redaktion: Dr. Jens Freitag, Regina Devrient Satz: Julie­Sophie Himpe Assistenz: Katja Koch, Julie­Sophie Himpe Nummer der Ausgabe: 2019/1

Redaktionsschluss: 31. Dezember 2018 Auflage: 250 Exemplare Papier: Maxioffset, EU Ecolabel zertifiziert, Umschlag: 140 g/m2, innen: 110 g/m2 Druck: Halberstädter Druckhaus GmbH

Titelbild: „Der Gerstengenom­Comic“ zu Mascher et al. 2017. Rückseite: Präsentation eines Stickstoffversuchs am „Tag der offenen Türen“ 2018.

Bildnachweise: Adobe Stock/topvectors: 63 unten; Adobe Stock/Viktoriaa: 5 unten; Adobe Stock/WoGi: 28 oben; Alevtina Ruban/IPK: 11; Bianka Jacobi / IPK: 45, 46; BioBYTE: 39 unten; Daniela Impe/IPK: 14 unten, 35; David Tsvariani: 4; Frank Schröder/IPK: 41 oben; Freddy Czaja: 41 unten; Gerald Fiedler: 53 oben; GFBio e. V.: 18; IPK: 6, 23 unten; Johannes Heilmann: 5 oben; Julie­Sophie Himpe / IPK: 1, 9 unten, 10, 12, 13 oben, 15, 17, 19, 20, 21, 22, 23 links und rechts, 27, 28 unten, 38, 39 oben, 47, 51, 52, 53 unten, 55, 60/61, Rückseite; Julia Schinköthe/HS Anhalt: 44; Lydia Respke: 36; Lynne Main/IPK: 29, 48; Mary­Ann Blätke / IPK: 37; Matthias Arlt/PLANT 2030: 54; Mona Schreiber/IPK: Titel, 24, 25, 26; Nadja Sonntag/WCH: 42/43; Paride Rizzo/IPK: 14 oben, 50; Peter Gercke: 62 oben; Peter Himsel: 62 unten; Privat: 30, 31, 32, 64; Regina Devrient/IPK: 9 oben, 13 unten, 40, 58, 63 oben; Roxana Lange/IPK: 16/17; Sabine Odparlik/IPK: 49; Sam Rey: 7; Springer Nature Switzerland AG: 8; Theresa Engling/IPK: 34, 59; VISCOM TV: 2, 32/33