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136 Beriehte. Die Natur- wissenschaften Frage, ob nicht die Teile des Gesamtsystems ent- sprechend ihrer instanzenm~iBigen Ordnung selbst wieder lauter einzelne Reglermechanismen darstellen. Es ist wahrscheinlich, dab auch die Vasomotoren- zentren zweiter Ordnung im Rtickenmark auf dem Wege afferenter Nervenfasern fortgesetzt Impulse be- kommen, die eine regionale Reglerwirkung entfalten, ohne dab die h6chste Stelle der Gef~iBnerveninner- vierung im Interesse des Gesamtorganismus einzu- greifen braucht. Wenn nach Abtrennen des Riicken- marks vonder Medulla der erste Schock vorbei ist und nach anf~inglich starkem Absinken des Blut- druckes dieser wieder ansteigt, so sind dann auch wieder -- wenn auch nicht so vollkommen wie frtiher -- Regulationen vorhanden, die eine Tendenz des Organismus erkennen lassen, trotz der schweren St6rung wieder einen geeigneten Sollwert des mitt- leren Blutdruckes einzustellen. Selbst die Instanzen dritter Ordnung scheinen, wenn auch sehr beschr~inkt, noch solche F~higkeiten im .Sinne eines Reglers zu besitzen, wenn sie ganz auI sich selber angewiesen sind und iibergeordnete Koordinationsstellen keinen Einflug mehr ausiiben. Was hier als Beispiel eines Reglermechanismus fiir den Blutdruck gezeigt wurde, gilt sehr wahr- scheinlich ffir eine FiJlle anderer Regulationen im Organismus in grunds~itzlich ~ihnlicher Weise. Aller- dings ist es ftir viele andere Vorg~nge, die geregelt werden, schwierig oder bisher unm6glich, die Ge- schlossenheit jenes Kreises aufzuzeigen, die den Automatismus solcher Systeme dem Versf~ndnis n~ther bringt. Je Wetter wir aber unsere Kenntnis der Lebensvorg~inge vertiefen, desto mehr erscheinen sie uns nach jenen Gesichtspunkten behandelnswert, die ganz allgemein ftir Reglermechanismen, so wie bier beschrieben, ihre Giiltigkeit haben. Literatur. [1] KRA.~ER, I'2.: Z. VDI 85, 97 ( I 9 4 1 ) . - [2] CRONE, FR.: Zur Frage der TRAUEE-HERINasehen Blutdruckwellen. Inaug.- Diss. Marburg 1932. - - [3] TRENDELENBURO,W.: Pfltigers Arch. 133, 305 (1910); 135,469 (t9t0).--- [4] WAaNER, R., u. H. SCHR6CI~S- NADEL: In R. WAGXER, Methodik und Ergebnisse fortlaufender Blutdrueksehreibung am Menseheu, S. 90. Leipzig: Georg Thieme 1942. - - [5] KROOER, K.: Z. Biol. 94, t35 .(t933). - - [6] WAONER, R.: Method ik und Ergebnisse fortlaufender Blutdrueksehreibung am Mensehen, S. 120. Leipzig: Georg Thieme 1942. -- 17] MOISSE- JEFF, E.: Z. exper. Med. 53, 696 (1927). - - [8] KOCH,E.: Z. Kreis- laufforsehg. 21, 586 (1929); 22, 220 (1930). -- [9] GOLLWlTZEE- MEIER 11. H. SCHULTE: Pfliigers Arch. 229, 254 (1932). -- [t0] BRONK, D . W . , and C. STELLER: Proc. Soe. exper. Biol. a. Med. 29, 443 (i932).- o 1. celhll, a. eomp. Physiol. I, 113 (1932). Eingegangen am 5. August 1949. Berichte. !stituto Nazionale Di U!tracustica ,,o. M. Corbino" in RoE. Von ERWIN MEYER, G6ttingen. In unmittelbarer Nghe der Universit/~t in RoE liegt das Istituto Nazionale di Ultracustica ,,O.M. Corbino", Fig. t. Geb~iude des Nationaten Forschungsrates in Rom, in dem da~ Ultraschallinstitut (Leitung: Prof. A~IEDEO GIACOM~NI) untergebraeht ist. das im vorigen Jahr gegriindet, sich vorzugsweise mit Ultraschallfragen befaBt und unter der Leitung yon Professor A~BD~O GIACO~INI steht. Es ist mit einem anderen Institut (Institut Iiir angewandte Mathematik) in deE Geb~ude des nationalen Forschungsrates (Consiglio Nazionale delle Ricerche), das auch gleichzeitig die Ver- waltungsr~ume ftir diese Organisation enthg!t, unterge- bracht (Fig. t). Zur Zeit arbeiten etwa 7 Wissenschaftler dort, deren T~ttigkeit ganz auI reine und angewandte Ultrascha!lforschung ausgerichtet ist. Damit diirfte dieses Institut die erste Organisation sein, die sich ausschlieBlich mit Ultraschall beschMtigt. Das Institut geh(Srt nicht zur Universit~t Rom, sondern wird unmittelbar yon deE nationMen Forschungsrat unterhalten. Folgende Probleme werden u.a. zur Zeit an dem In- stitut behandelt: 1. Untersuchung elas*ischer Konstanten yon festen Stoffen, insbesondere yon Kunststoffen. Das zu untersuchende Material liegt in Form yon kleinen Stgben vor und wird elektrostatisch zu Biege- oder Lgngs- Schwingungen angeregt, d.h. es wird an einem Ende, sofern es nicht selbst elektrisch leitend ist, leitend ge- macht, nnd zwischen dieser Elektrode und einer festen Elektrode werden eine Gleichspannung und eine Wechsel- spannung angelegt. Die Schwingungsamplitude wird ebenfalls elektrostatisch in einem Hochfrequenzkreis fiber die Kapazit~tsgnderungen zwischen beiden Elek- troden gemessen. In dieser Weise sind z. t3. eine groBe Zahl von Holzarten untersucht worden, ebenso sind Messungen an fRtchenzentrierten kubischen Metallen wie Blei und Aluminium bet der Temperatur des fliissigen Heliums geplant, wobei sich, nach Untersuchungen eines Mitarbeiters des Instituts gelegenflich einer Gastarbeit am Massasuchetts Institute of Technology ein neuer Relaxationseffekt zeigt. Er beruht auf einer Verschie- bullg yon Gitterfehlstellen; nahe dem Siedepunkt ftir Helium wurde ftir Aluminium ein Giitefaktor (Uber- hOhung der Resonanzkurve) yon 580000 gemessen. 2. Schalld~impfung in Fltissigkeiten. Dr. SETTE, ein Mitarbeiter des Instituts, hat in einer ausftihrlichen Arbeit alle bekannten Absorptionswerte in Fltissigkeiten zusammengetragen. AuBerdem werden abet auch eigene Untersuchungen nach einem optische n Verfahren an- gestellt (Fig. 2). Dazu wird in der zu untersuchenden Fltissigkeit ein Ultraschallstrahl erzeugt; ilx verscble- dener Entfernung yore Sendequarz wird die Auf- spaltung des Lichtes nach dem DEBYE-SEA~s,Effekt untersucht. Aus der Nnderung der Lichtst~trke z.13. des Spektrums erster 0rdnung kann dann unmittelbar auf die Energiedichte des Schallstrahls in den verschiedenen Entfernungen geschlossen werden. 13esondere V0rrich- tungen sind getroffen, die Lichtst~rke der Lichtqnelle selbst konstant zu halten bzw. zu messen. 3. Messung der Schallgeschwindigkeit. Ebenfalls nach einer optischen Methode wird die Schallgeschwindig- keit in verschiedenen Ftiissigkeiten bestimmt, und zwar erfolgt diese Messung abweiehend yon der iibliehen Methode des PIERCEschen Interferometer in fortschrei- tenden Scilallwellen. Damit diese Sichtbar Werden, muB man eine stroboskopische Beleuchtung haben, wozu das Licht zuerst durch eine andere Flfissigkeitsktivette hin- durchgeht, in der zwei in entgegengesetzter Laufrichtung

Istituto Nazionale Di Ultracustica “O. M. Corbino” in Rom

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Page 1: Istituto Nazionale Di Ultracustica “O. M. Corbino” in Rom

136 Beriehte. Die Natur- wissenschaften

Frage, ob nicht die Teile des Gesamtsys tems ent- sprechend ihrer instanzenm~iBigen Ordnung selbst wieder lauter einzelne Reglermechanismen darstellen. Es ist wahrscheinlich, dab auch die Vasomotoren- zen t ren zweiter Ordnung im Rt ickenmark auf dem Wege afferenter Nervenfasern fortgesetzt Impulse be- kommen, die eine regionale Reglerwirkung entfal ten, ohne dab die h6chste Stelle der Gef~iBnerveninner- v ierung im Interesse des Gesamtorganismus einzu- greifen braucht . W e n n nach A b t r e n n e n des Riicken- marks v o n d e r Medulla der erste Schock vorbei ist und nach anf~inglich s ta rkem Absinken des Blut- druckes dieser wieder ansteigt , so sind dann auch wieder - - wenn auch n icht so vo l lkommen wie frtiher - - Regula t ionen vorhanden , die eine Tendenz des Organismus e rkennen lassen, t rotz der schweren St6rung wieder einen geeigneten Sollwert des mi t t - leren Blutdruckes einzustellen. Selbst die Ins tanzen dr i t ter Ordnung scheinen, wenn auch sehr beschr~inkt, noch solche F~higkei ten im .Sinne eines Reglers zu besitzen, wenn sie ganz auI sich selber angewiesen sind u n d i ibergeordnete Koordinat ionss te l len keinen Einf lug mehr ausiiben.

Was hier als Beispiel eines Reglermechanismus fiir den Blu tdruck gezeigt wurde, gilt sehr wahr-

scheinlich ffir eine FiJlle anderer Regulat ionen im Organismus in grunds~itzlich ~ihnlicher Weise. Aller- dings ist es ftir viele andere Vorg~nge, die geregelt werden, schwierig oder bisher unm6glich, die Ge- schlossenheit jenes Kreises aufzuzeigen, d i e den Au toma t i smus solcher Systeme dem Versf~ndnis n~ther br ingt . Je Wetter wir aber unsere Kenn tn i s der Lebensvorg~inge vertiefen, desto mehr erscheinen sie uns nach jenen Gesichtspunkten behandelnswert , die ganz allgemein ftir Reglermechanismen, so wie bier beschrieben, ihre Giiltigkeit haben.

Literatur. [1] KRA.~ER, I'2.: Z. VDI 85, 97 ( I941) . - [2] CRONE, FR.:

Zur Frage der TRAUEE-HERINasehen Blutdruckwellen. Inaug.- Diss. Marburg 1932. - - [3] TRENDELENBURO, W.: Pfltigers Arch. 133, 305 (1910); 135, 469 (t9t0).--- [4] WAaNER, R., u. H. SCHR6CI~S- NADEL: In R. WAGXER, Methodik und Ergebnisse fortlaufender Blutdrueksehreibung am Menseheu, S. 90. Leipzig: Georg Thieme 1942. - - [5] KROOER, K.: Z. Biol. 94, t35 .(t933). - - [6] WAONER, R.: Method ik und Ergebnisse fortlaufender Blutdrueksehreibung am Mensehen, S. 120. Leipzig: Georg Thieme 1942. - - 17] MOISSE- JEFF, E.: Z. exper. Med. 53, 696 (1927). - - [8] KOCH, E.: Z. Kreis- laufforsehg. 21, 586 (1929); 22, 220 (1930). - - [9] GOLLWlTZEE- MEIER 11. H. SCHULTE: Pfli igers Arch. 229, 254 (1932). - - [ t0] BRONK, D . W . , and C. STELLER: Proc. Soe. exper. Biol . a. Med. 29, 443 ( i 9 3 2 ) . - o 1. celhll, a. eomp. Physiol. I, 113 (1932).

E ingegangen am 5. Augus t 1949.

Berichte.

!stituto Nazionale Di U!tracustica , ,o . M. Corbino" in RoE. Von ERWIN MEYER, G6ttingen.

In unmit telbarer Nghe der Universit/~t in R o E liegt das Is t i tuto Nazionale di Ultracustica ,,O.M. Corbino",

Fig. t . Geb~iude des N a t i o n a t e n Fo r schungs ra t e s in Rom, in dem da~ U l t r a s c h a l l i n s t i t u t (Le i tung : Prof. A~IEDEO GIACOM~NI)

u n t e r g e b r a e h t ist.

das im vorigen Jahr gegriindet, sich vorzugsweise mit Ultraschallfragen befaBt und unter der Leitung yon Professor A~BD~O GIACO~INI steht. Es ist mit einem anderen Ins t i tu t ( Inst i tut Iiir angewandte Mathematik) in deE Geb~ude des nat ionalen Forschungsrates (Consiglio Nazionale delle Ricerche), das auch gleichzeitig die Ver- waltungsr~ume ftir diese Organisation enthg!t, unterge- bracht (Fig. t). Zur Zeit arbeiten etwa 7 Wissenschaftler dort, deren T~ttigkeit ganz auI reine und angewandte Ultrascha!lforschung ausgerichtet ist. Damit diirfte dieses Ins t i tu t die erste Organisation sein, die sich ausschlieBlich mit Ultraschall beschMtigt. Das Ins t i tu t geh(Srt nicht zur Universit~t Rom, sondern wird unmit te lbar yon deE nationMen Forschungsrat unterhalten.

Folgende Probleme werden u.a . zur Zeit an dem In- s t i tut behandelt : 1. Untersuchung elas*ischer Kons tanten yon festen Stoffen, insbesondere yon Kunststoffen. Das zu

untersuchende Material liegt in Form yon kleinen Stgben vor und wird elektrostatisch zu Biege- oder Lgngs- Schwingungen angeregt, d .h . es wird an einem Ende, sofern es nicht selbst elektrisch leitend ist, leitend ge- macht, nnd zwischen dieser Elektrode und einer festen Elektrode werden eine Gleichspannung und eine Wechsel- spannung angelegt. Die Schwingungsamplitude wird ebenfalls elektrostatisch in einem Hochfrequenzkreis fiber die Kapazit~tsgnderungen zwischen beiden Elek- troden gemessen. In dieser Weise sind z. t3. eine groBe Zahl von Holzarten untersucht worden, ebenso s ind Messungen an fRtchenzentrierten kubischen Metallen wie Blei und Aluminium bet der Temperatur des fliissigen Heliums geplant, wobei sich, nach Untersuchungen eines Mitarbeiters des Ins t i tu ts gelegenflich einer Gastarbeit am Massasuchetts Inst i tute of Technology ein neuer Relaxationseffekt zeigt. Er beruht auf einer Verschie- bullg yon Gitterfehlstellen; nahe dem Siedepunkt ftir Helium wurde ftir Aluminium ein Giitefaktor (Uber- hOhung der Resonanzkurve) yon 580000 gemessen.

2. Schalld~impfung in Fltissigkeiten. Dr. SETTE, ein Mitarbeiter des Insti tuts, hat in einer ausftihrlichen Arbeit alle bekannten Absorptionswerte in Fltissigkeiten zusammengetragen. AuBerdem werden abet auch eigene Untersuchungen nach einem optische n Verfahren an- gestellt (Fig. 2). Dazu wird in der zu untersuchenden Fltissigkeit ein Ultraschallstrahl erzeugt; ilx verscble- dener Entfernung yore Sendequarz wird die Auf- spaltung des Lichtes nach dem DEBYE-SEA~s,Effekt untersucht. Aus der Nnderung der Lichtst~trke z.13. des Spektrums erster 0 rdnung kann dann unmit te lbar auf die Energiedichte des Schallstrahls in den verschiedenen Entfernungen geschlossen werden. 13esondere V0rrich- tungen sind getroffen, die Lichtst~rke der Lichtqnelle selbst konstant zu halten bzw. zu messen.

3. Messung der Schallgeschwindigkeit. Ebenfalls nach einer optischen Methode wird die Schallgeschwindig- keit in verschiedenen Ftiissigkeiten bestimmt, und zwar erfolgt diese Messung abweiehend y o n der iibliehen Methode des PIERCEschen Interferometer in fortschrei- tenden Scilallwellen. Damit diese Sichtbar Werden, muB m a n eine stroboskopische Beleuchtung haben, wozu das Licht zuerst durch eine andere Flfissigkeitsktivette hin- durchgeht, in der zwei in entgegengesetzter Laufrichtung

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tte[t t, W5o K u r z e Or ig ina lmi t t e i l unge~ . 137

f o r t s c h r e i t e n d e S c h a l l w e l l e n e r z e u g t w e r d e n . E s i s t b e a b - s i c h t i g t , m i t d i e s e r A n o r d n u n g d e n E f f e k t e l e k t r o s t a t i s c h e r F e l d e r a u f d ie S c h a l l g e s c h w i n - d i g k e i t in D i p o l f l i i s s i g k e i t e n zu u n t e r s u c h e n .

A u g e r d i e s e n e r w g t l n t e n A r b e i t e n w e r d e n U n t e r s u - c h u n g e n t ibe r d e n S c h a l l - d u r c h g a n g d u t c h d i i n n e P l a t - t e n , i i be r d ie E i g e n s c h a f - t e n y o n ~ l t r a s c h a l l i n s e n a u s P l e x i g l a s , t i be r b i o l o g i s c h e U n t e r s u c h u n g e n be i U l t r a - s c h a l l u n d a n d e r e a u s g e - f i i h r t .

D a s I n s t i t u t b e s i t z t a u c h e i n e a u s g e z e i c h n e t e B i b l i o - t h e k a u I d e m U l t r a s c h a l l - g e b i e t u n d s t e l t t i n m o n a t - l i c h e n B e r i c h t e n s g m t l i c h e n e u e L i t e r a t u r z u s a m m e n , d ie s i c h a u f d a s G e b i e t d e s U ! t r a s c h a l l e s b e z i e h t .

I I I . P h y s i k a l i s c h e s I n s t i t u t dee U~ivers i t i i t GSt t ingen.

Eingegangen am 26. Okt. 1949. Fig. 2. Mel3apparatur zur Bes t immnng der Ultrasehallabsorption nach einer optischen Methode.

Eine bes0nders intensive S0nnenerupti0n. A m 19. N o v e m b e r t949 wurde au f d e m Sonnenobse r -

v a t o r i u m W e n d e l s t e i n eine S o n n e n e r u p t i o n se l ten hohe r I n t e n s i t g t beobach te t , N a c h h ier vor l i egenden M e l d u n g e n w u r d e im Z u s a m m e n h a n g m i t dieser E r u p t i o n ein A n w a c h s e n der U l t r a s t r a h l u n g u m zwischen t0 bis 20% e in t r e t end m i t e iner V e r s p g t u n g yon f u n d I b i s 2 S td beobaeh te t . (In Barg tehe ide , F re ibu rg i. Br., P red ig t s tuhI , \VeiBenau.) I n L i n d a u i. Ha rz wurde gleichzeit ig eine E r h 6 h u n g der Grenz- f r equenzen in der El- , E 2- u n d F2-Schicht der I o n o s p h a r e beobach te t . N e b e n e inem a u s g e p r ~ g t e n M6GEL-DELLIGI~t~- E f fek t IieI in die Zeit der e r u p t i v e n T~t igke i t eine e r d m a g n e t i - sche S t6 rung 1).

Die chromosphXr i sche B e o b a c h t u n g der E r u p t i o n wurde d u t c h W o l k e n s t 6 r u n g e n beh inde r t , so dab es n i ch t gelang, den Ver lau f 15ckenlos p h o t o m e t r i s c h zu verfolgen. I m m e r - h in lfil3t s ich aus den B e o b a c h t u n g e n die D a u e r der Ersche i - h u n g au f einige M i n u t e n u n d die Zei t des M a x i m u m s a n t wenige M i n u t e n genau fest legen. Die E r u p t i o n sei d u t c h io lgende A n g a b e n beschr ieben :

D a u e r : 10 h 29 m bis 11 h 19 m GMT (Weltzeit) . ~ I a x i m u m : 10 h 34 m .

K o o r d i n a t e n : 5 S 74 W. Intensi t~t t (SkMa ~ his 3) : 3.

]Fl~che: 1 5 heliogr. Qu. Gr.

P h o t o m e t r i s c h e lBes t immung der Z e n t r a l i n t e n s i t ~ t (Emis- s ionsbre i te y o n H ~ in A n g s t r S m ) :

10 h 29 m GMT = 2,3 _\

I 0 h 34 m GMT = 9,1 :~

t0 h 37 m GMT = 8,9 :~- t 0 t~ 44 m GMT = 6, 3 .?\ :

t 0h53 m GM T = 4,3 .~: t l h 2 1 m GMT = 2,3 ~K

lJ'ber d e m E r u p t i o n s h e r d wurde , wie m a n dies zuwei len beobach te t , bei dieser E r u p t i o n d i e P r o t u b e r a n z e n m a t e r i e an 3 Stel len emporger i s sen . ( B e o b a c h t u n g y o n drei auf- s t e igenden F i l amen ten . ) E ines dieser F i ! a m e n t e k o n n t e v o m Or t der E r u p t i o n (74~ bis z u m S o n n e n r a n d ver fo lg t werden, w o e s bei 9 ~ S 90 ~ \V als au f s t e igende P r o t u b e r a n z s i ch tba r wurde. Aus dieser P r o t u b e r a n z 16ste sich u m 10h37 m GMT eine \Volke au f s t e igend ab.

Naturwiss. ~050,

Kurze Originalmitteilungen. Diese Beobaeh tung , bei der fas t gleichzeit ig 3 Aus~

wur fhe rde b e o b a c h t e t wurden , ve rd i en t in t t i nb l i ck au f die schon y o n U N S O L D 2) geguge r t e A n s i e h t B e d e u t u n g , dab der U l t r a s t r a h l u n g s s t o B im Z u s a m m e n h a n g m i t den of t t iber den E r u p t i o n s h e r d e n b e o b a c h t e t e n a u f s t e i g e n d e n F i l a m e n t e n s t eh t .

Man soll te dahe r bei der Frage nach der Kor re l a t i on zwischen U l t r a s t r a h l u n g s e r h S h u n g und S o n n e n e r u p t i o n e n sein A u g e n m e r k auf j ene lenken, die yon e inem a u f s t e i g e n d e n F i l a m e n t begle i te t s ind.

Universlt~tssternwarte Miinche~,, Som~enobservcttorium t,Ve~-

delstein. R O L F 3'[ 0LLER.

Eingegangen am 2f. Dezember 1949.

~) VerSffentliehung im Journal of Atmospheric and Terres t r ia l Physics in Vorbereitung.

2) Diskussion auf der Tagung der Astronomischen Gesellschaft in Bonn, 16'. his 20. September t949.

Zur Deutung der Magneffelder der Sterne. ]3el den yon \V. GROTRIAN in tier v o r s t e h e n d e n NotJz

z i t i e r t en D i s k u s s i o n s b e m e r k u n g e n b in ich von der I)ber- legun~, b ausgegangen, , dab m a n alas bei S t e rnen b e o b a c h t e t e , ,Mlgemeine" Magne t fe td ve r suchswe i se e inma l a u f f a s s e n kOnnte als In tegra l fiber die Fleckenfelder . Wi i rde die Sonne als S te rn nnge f~hr in der R i c h t u n g der R o t a t i o n s a c h s e beob- ach te t , d a n n t r i t e ein mi t t l e res Magne t fe ld in E r sche in u n g , des sen St~rke grSl3enordnungsm~Big (ohne t~ficksicht au f p h o t o m e t r i s e h e Fe inhe i ten) gegeben is t du reh

A H H = F . H ( " H . z ,

wo ]," das [qeckenarea l in E i n h e i t e n der ganzen Scheibe, , 4 H / H die mi t t i e re re la t ive Di~ferenz der Fe ld s t~ rken j ed e r b ipolaren Gruppe , Hm die mi t t l e re Fe lds t~rke der F l ecken ist, N i t den D u r e h s e h n i t t s w e r t e n f/ir die Zeit des F lecken- m a x i m u m s

A H F O,0I, H =: I 1), H~n = 10 a GI3

wird H ~ 10 GB.

Die Sonne ]ziitte als Sle~,~ eiJz schei.~bares ,,allgemei~,zes" Mag- iz.et/eld, das mi t eilwr Periode yon 22 [altre~ zwischen ~--_ 10 Gfi pe77delt.

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