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JUNGLEHRER-MENTOREN-PROGRAMMDie Reise wurde im Rahmen des „Junglehrer-Mentoren-Programms“ (JMP) von den
Fachberatern Birgit Arndt (Moskau), Uta Wullenbäcker (Jekaterinburg) sowie Wolf-
gang Jasser (Nowosibirsk) ausgearbeitet und geplant. Das Auswärtige Amt stellte
im Rahmen der Förderung deutscher Minderheiten in MOE und in der GUS finanziel-
le Mittel zur Verfügung. Auch die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) un-
terstützte und förderte die Reise. Die Organisation vor Ort übernahm die Staatspoli-
tische Gesellschaft Hamburg.
„Wenn Engel reisen, lacht die Sonne“ be-sagt eine deutsche Redewendung. Und es stimmt: Auf unserer Reise hat die Sonne kräftig gelacht, als wir bei 40 Grad Hitze zehn Tage lang deutsche Städte erkunde-ten. Dabei bekamen wir einen Einblick in die gemeinsame europäische Geschichte seit der Zeit Friedrichs des Großen sowie in die deutsche Kulturgeschichte seit dem 18. Jahrhundert. Es gab viel zu sehen, an-gefangen vom Brandenburger Tor über zahlreiche Museen, Ausstellungen und Ge-denkstätten bis hin zum Schloss Sanssou-ci. Außerdem führten wir ein Gespräch mit Marcus Weinberg, Mitglied der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU) und Bundestagsabgeordneter, über die Entwicklung der deutschen Gesell-schaft.
Viele gemeinsamKeiTenWas heißt eigentlich „reisen“? Bloß ein Ortswechsel? Nicht nur. Beim Reisen wechselt man die Perspektive, überdenkt seine Meinung und revidiert mitunter Vor-urteile. Viel ist in letzter Zeit über „Ver-stimmungen in den deutsch-russischen Beziehungen“ zu lesen. Diese waren stets von widersprüchlichen Gefühlen geprägt: von Bewunderung, Abneigung, Angst und romantischer Zuneigung. Aber eines ist klar: Russen und Deutsche können sich nie gleichgültig sein. Sie haben im Laufe der Jahrhunderte viele Gemeinsamkeiten ent-wickelt und werden das auch weiterhin tun. Während der Reise haben wir viele bekannte, aber auch einige verborgene Seiten der deutschen Geschichte neu ent-decken können. Alla Maksimova und Elena Khaidarova
Im Sommer 2015 trafen sich 41 Deutschlehrerinnen und drei Fachberater aus Russland, um eine Deutschlandreise unter dem Motto „Berlin, Potsdam, Weimar: Deutsche Geschichte seit Friedrich dem Großen“ zu unternehmen. Auch Alla Maksimova und Elena Khaidarova aus Samara waren dabei. Sie berichten von ihren Reiseeindrücken:
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AUf dEN SPUREN dER GEScHicHTE › Reise durch deutschland
vitamin de regionalBelarus China Russland Südwesteuropa Ukraine Zentralasien
Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • nr 49 • Sommer 2011
Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • nr 49 • Sommer 2011
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Das deutsche Jugendjournal nr 47 / Winter 2010
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Jugendjournal nr 47 / Winter 2010
Jugendjournal 47 / Winter 2010
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einSamer PhilOSOPh› arthur Schopenhauer
PSychOTeST › Welcher Sozialtyp bin ich?
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deutschedeutsche Jugendjournal deutsche Jugendjournal
Jugendjournal
hOhe berge› Die alpen
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OTeST› Welcher Sozialtyp bin ich?
munDeeedewendungen und Sprichwörteredewendungen und Sprichwörter
Wissenschaft › Jahr der Chemie
typisch Deutsch
› Wie sind Junge deutsChe WirkliCh?
Quiz
LanDeskunDe› Baden-WürttemBerg
Deutschland aktuell • Lesetexte für Deutsch als Fremdsprache • Nr. 50 • Herbst 2011
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ALS wäRE ES EiN AUGENbLickDie Zeit in der Sommerschule habe ich sehr genossen. Der Unterricht mit den
Professoren und den Lektoren der Robert Bosch Stiftung war vielfältig. Ich habe
nicht nur meine Sprachkenntnisse in Deutsch verbessert, sondern auch die deut-
sche Kultur näher kennengelernt. Die Zeit verging wie im Flug, als wäre es nur
ein Augenblick gewesen.
Roman Schiganow, 19 Jahre, Student,
Institut für Business und Service, Belgorod
MASSE vON EiNdRückENDurch die Sommerschule habe ich eine Masse von neuen Eindrücken gewon-
nen und konnte die Sprachbarriere überwinden. Ich habe viele interessante Men-
schen kennengelernt und spannende Veranstaltungen besucht. Die Sprachsom-
merschule ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, seine Zeit sinnvoll zu verbringen.
Anna Lawrinenko, 18 Jahre, Studentin,
Institut für interkulturelle Kommunikation und internationale Beziehungen, Belgorod
Die Hauptaufgabe der Sommerschule besteht darin, den Stu-denten verschiedener Fakultäten beim Vertiefen ihrer Fremd-sprachenkenntnisse zu helfen. Dafür arbeiten Professoren der Universität Belgorod, der Sprachschule Interlingua sowie Mut-tersprachler aus Deutschland, Großbritannien und Amerika zu-sammen. Das Motto des Projekts klingt so: „A little bit of Eng-lish or German every day and you will be okay“ (Jeden Tag ein bisschen Englisch oder Deutsch und du wirst dich gut fühlen).
VielseiTiger UnTerrichTDieses Jahr haben auch deutschsprachige Studenten dank der Lektoren der Robert Bosch Stiftung die Möglichkeit erhalten, an der Sommerschule teilzunehmen. Am Vormittag hatten sie Deutschunterricht bei den Professoren. Für den Nachmittag bereiteten die Lektoren und Tutoren eine andere Art von Un-terricht vor: deutschsprachiges Theater und viele Spiele mit Bewegung und Improvisation. Man verfolgte damit das Ziel, Sprachbarrieren abzubauen und den Studenten die Möglichkeit
zu geben, sich mit Hilfe der deutschen Spra-che auf der Bühne zu entfalten. Die Studen-ten haben selbst kleine Theaterstücke zum Thema „Familie“ geschrieben und sind dann auf der Bühne in neue Rollen geschlüpft. Es fiel ihnen zuerst schwer, Deutsch zu spre-chen, aber dann hat es allen sehr viel Spaß gemacht. Das Hauptziel der Sommerschule, die Teilnehmer zum Erlernen der Fremdspra-chen zu begeistern, wurde erreicht. Sie ver-ließen die Schule nicht nur mit Sprachkennt-nissen, sondern auch mit vielen positiven Eindrücken. Ajnas Musaewa
Mehr als 250 Studenten der Universität Belgorod haben im Sommer ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessert. Dazu fuhren sie in den Erholungsort Nejegol und nahmen an der internationalen Sommersprachschule teil. Sie ist ein Bildungsprojekt, das die Fakultät für Romanistik und Germanistik initiiert hat. Dieses Jahr konnten erstmals auch die deutschlernenden Studenten teilnehmen.
SO EiN THEATER! › Spielerisch deutsch lernen
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sommersprachschule in Nejegol
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In den zwei Wochen erlebten alle ein buntes Programm: Zu-nächst lernten sich die Teilnehmer über Spiele näher kennen. Durch Stationenlernen in Kleingruppen beschäftigten sich die Schüler mit naturwissenschaftlichen Themen wie dem Plank-ton, dem pH-Wert, dem Meerwasser und vielem mehr. Sie er-kundeten die Steilküste an der Lübecker Bucht und untersuch-ten mit Geologen die Beschaffenheit von Steinen, um Rückschlüsse auf die Erdgeschichte ziehen zu können. Einer der Höhepunkte des Camps war der gemeinsame Unterricht mit deutschen Schülern in den Fächern Biologie, Chemie und Physik im Carl-Maria-von-Weber-Gymnasium in Eutin.
UmwelTKUnsTaKTionWährend des Camps waren Kreativität und künstlerisches Kön-nen gefragt, weil die Schüler viele Aufgaben zu lösen hatten. Eine dieser Aufgaben war eine Umweltkunstaktion im öffentli-chen Raum. Gemeinsam mit dem Verband „Deutsche Umwelt-hilfe“ verteilten die Schüler in Scharbeutz selbst gestaltete Umweltplaketten an Strandbesucher, die ihren Müll ordentlich aufgesammelt und weggeworfen hatten. Außerdem gab es verschiedene Themenabende wie einen Kulturen- und Länder-abend, eine Talentshow sowie einen Lagerfeuerabend mit viel Gesang.
oper „aida“ im eUTiner schlossgarTenAuch die Kultur kam nicht zu kurz: Die Lehrkräfte faszinierte die Atmosphäre der Eutiner Opernfestspiele. Dort sahen sie im
Schlossgarten die Oper „Aida“ von Guiseppe Verdi. Exkursionen führten die Teilnehmer zum Eutiner Schloss, ins Freilichtmuse-um Molfsee, nach Malente sowie in die Hansestädte Lübeck und Bremen. Dort ging das zweiwöchige Camp mit einem Be-such im „Universum Bremen“ – einem tollen interaktiven Muse-um zu den Bereichen Mensch, Technik und Natur – zu Ende. Ihr Können in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) stellten die Jugendlichen bei einem abschlie-ßenden Besuch an der Universität Bremen unter Beweis. Sie führten unter der Anleitung der Mitarbeiterin am Umweltma-nagementsystem der Bremer Uni, Frau Dr. Doris Sövegjarto-Wigbers, chemische Experimente durch.
ein Tag UnendlichKeiTAll diese Veranstaltungen schweißten die Jugendlichen, die aus den unterschiedlichsten Regionen der drei Länder kamen, zu-sammen. Passend dazu wählten die Teilnehmer den Sommerhit 2014 von Andreas Bourani „Auf uns“ zum Campsong. So san-gen sie zum tränenreichen Abschied in Bremen: „Auf dieses Le-ben, auf den Moment, […] auf einen Tag Unendlichkeit.“ Eines der abschließenden Fotos entstand vor dem Holstentor in Lü-beck. Dort steht auf Latein „Concordia domi foris pax“, was so viel heißt wie „Eintracht innen, außen Friede“ – ein schönes Bild, vor allem in diesen bewegten Zeiten.
Veikko Frauenstein, Projektreferent „Schulen: Partner der Zukunft“, Goethe-Institut Ukraine
Im Juli nahmen 35 Schülerinnen und Schüler sowie 12 Lehrkräfte aus Kasachstan, Russland und der Ukraine an einem Umweltcamp in Scharbeutz an der Ostsee und in Bremen teil. Sie waren allesamt Teilnehmer der Programme „Umwelt macht Schule“ und Studienbrücke Deutschland“ des Goethe-Instituts.
ÖkOLOGiScHE REiSE › Umweltcamp an der Ostsee und in bremen
Die Teilnehmer des Umweltcamps vor dem Holstentor in Lübeck
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SPRAcHLERNzENTREN dES GOETHE-iNSTiTUTSDie 21 Sprachlernzentren (SLZ) sind selbstständige Part-
ner, die als private Sprachschulen unternehmerisch tä-
tig sind oder an russischen Hochschulen kostenpflichtig
Deutschkurse und -prüfungen anbieten. Zur Sicherung der
Qualitätsstandards unterstützt das Goethe-Institut seine
Netzwerkpartner vor allem durch kontinuierliche Lehrerfort-
bildungen und Managementtrainings. Regelmäßig werden
die Sprachlernzentren auditiert und akkreditiert. Jähr-
lich lernen mehr als 10 200 Menschen an den SLZ Deutsch
als Fremdsprache. In den 30 Prüfungszentren legen über
9 000 Personen die weltweit anerkannten Goethe-Prüfun-
gen ab. In den russischen Sprachlern- und Prüfungszentren
sind rund 250 Deutschlehrkräfte tätig. Sie werden auch von
deutschen Sprachassistenten unterstützt.
» курсы-немецкого-языка.рф » экзамены-по-немецкому.рф
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Tatjana kann sich noch genau an das Seminar im Moskauer Goethe-Institut erinnern: Es war 1998 und die Referentin hieß Anne Sass. Obwohl Tatjana damals schon Dozentin der Päda-gogischen Universität war und Fremdsprachen unterrichtete, empfand sie das Seminar als eine Offenbarung. „So kann man arbeiten, so kann man Deutsch unterrichten“, war damals ihr Gedanke. Mit neuen Kenntnissen und neuer Motivation fuhr sie zurück nach Wladimir.
deUTschKUrse miT hoher QUaliTäTSeither hat Tatjana intensiv am Erfolg des SLZ mitgewirkt. In diesem Sprachlernzentrum werden Deutschkurse von beson-ders hoher Qualität angeboten. „Bei uns arbeiten erfahrene Lehrerinnen mit sehr guten Deutschkenntnissen. Sie haben fast alle das Sprachniveau C2“, berichtet Kirsanowa. Außer-dem würden alle Deutschlehrerinnen des SLZ regelmäßig an internen und vom Goethe-Institut angebotenen Fortbildungen teilnehmen. Darauf achten Tatjana und auch das Goethe-Insti-tut. Auch führe das Goethe-Institut in Moskau in den Sprach-lernzentren regelmäßig Qualitätskontrollen durch. Die Stan-dards für den Deutschunterricht habe das Goethe-Institut entwickelt. Als äußeres Zeichen seiner hohen Qualität trüge das SLZ in Wladimir das „Goethe-Siegel“. Dieses Zeichen doku-mentiere, dass das SLZ die Zielvorstellungen und Grundsätze des Goethe-Instituts teilt und eine hohe Qualität des Sprach-kursprogramms garantiert, erzählt die Methodikerin.
immer ein richTiger deUTscher daNicht nur sehr guten Deutschunterricht könne das SLZ in Wla-dimir seinen Kursteilnehmern garantieren, auch dem Wunsch, mal mit einem „richtigen Deutschen“ zu sprechen, werde ent-gegengekommen. Zwar habe das Zentrum keinen eigenen deutschen Sprachassistenten, der im Sprachlernzentrum arbei-tet und Veranstaltungen organisiert, aber durch die Städte-partnerschaft Wladimirs mit der fränkischen Stadt Erlangen seien immer ein paar Deutsche in der Stadt. Sie würden mit Präsentationen und Workshops den Kursteilnehmern des SLZ die Möglichkeit geben, mit einem richtigen Deutschen zu plau-dern, weiß Tatjana zu erzählen.
SO kANN MAN dEUTScH UNTERRicHTEN › Tatjana kirsanowa aus dem Sprachlernzentrum wladimir
Tatjana Kirsanowa (vorne) und ihr Team im Sprachlernzentrum Wladimir
Tatjana Kirsanowa ist methodische Leiterin im Sprachlernzentrum (SLZ) Wladimir, das Deutschkurse und -prüfungen anbietet. Seit den Anfängen des Zentrums ist sie dabei. Die Blütezeit des SLZ im Erlangen-Haus begann 1998 mit der fachlichen Unterstützung des Goethe-Instituts in Moskau.
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liebe zUr deUTschen sprache Und KUlTUrSicher ist sich Tatjana auch, woher ihre Liebe zur deutschen Sprache und Kultur kommt. Diese Liebe hängt mit ihren deut-schen Puppen zusammen, die sie als Kind besaß. Immer, wenn Tatjana in der Schule erfolgreich war, schenkten die Eltern ihr eine Puppe aus Deutschland. Diese waren damals in Russland schwer zu bekommen. Gleich machte sich die kleine Tatjana Gedanken, wie die neue Puppe heißen solle. „Bei jeder neuen Puppe habe ich überlegt, welche deutschen Namen es gibt. Ich wollte den besten Namen finden“, erzählt Tatjana. So hatte Tatjana deutsche Puppen mit Vornamen wie „Susanna“ und „Martha“.
miT den gedanKen bei den KUrsTeilnehmernBis heute ist ihre Liebe zur deutschen Sprache und Kultur ge-blieben und noch stärker geworden. Ständig macht sich Tatja-na Gedanken, wie sie den Deutschunterricht im SLZ verbessern kann. Sie möchte die Zusammenarbeit mit den anderen Sprachlernzentren in Russland weiterentwickeln und Deutsch-lehrer aus russischen Schulen zu Fortbildungen motivieren. „Meine Kursteilnehmer sind immer in meinen Gedanken und in meinem Herzen“, sagt sie. Auch ihre 14-jährige Tochter Kristina lernt natürlich Deutsch. Tatjana legt Wert darauf, dass eine neue Generation von Deutschlernern und Deutschlehrern in Russland heranwächst. Wilhelm Siemers
Tatjana Kirsanowa, methodische Leiterin im Sprachlernzentrum Wladimir
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Gibt es deutsche Muttersprachler am SLZ Nowosibirsk?
Alexander Kirienko: Jedes Jahr arbeitet ein Sprachassistent des
Goethe-Instituts in unserem SLZ. Zu seinen Aufgaben gehört
der Unterricht und die Organisation verschiedener Projekte,
die mit der deutschen Sprache zusammenhängen, wie zum
Beispiel ein Stammtisch auf Deutsch.
Wie seid ihr selbst zur deutschen Sprache gekommen?
Alla Ishizkaja: Für mich war es meine Deutschlehrerin, die mich
dazu bewegt hat, mein Berufsleben mit Deutsch zu verbinden.
Sie ist von der deutschen Sprache und Kultur fasziniert und
kann ihre Faszination den Schülern vermitteln. Außerdem
schickt sie uns ihre Schüler als sehr erfolgreiche Prüfungsteil-
nehmer und manchmal als Deutschlehrerinnen.
Alexander Kirienko: Die deutsche Sprache hat mir immer gefal-
len, doch me in Weg zu ihr war nicht einfach. In der Grundschu-
le hat mich die Sprache sehr fasziniert. So ng ich in der vier-
ten Klasse an, sie mit großem Eifer zu lernen. Später hat diese
Begeisterung etwas nachgelassen. Erst in den oberen Klassen
habe ich angefangen, mich mit dem Deutschen ernstha! zu
beschä! igen.
Was würdet ihr einem jungen Menschen empfehlen, der
Deutsch lernen möchte?
Alla Ishizkaja: I ch würde empfehlen, ein bisschen zu experimen-
tieren und vielleicht manchmal anders zu lernen als gewohnt.
Am besten lernt man mit allen Sinnen – beim Sprechen, beim
Spielen, beim Schauen deutscher Filme.
Alexander Kirienko: In erster Linie keine Angst haben. Deutsch
gilt als eine schwere Sprache. Aber wenn man die Sache mit
Vernun! angeht, bringt das Deutschlernen und vor allem
Deutschsprechen se hr viel Spaß.
Das Interview führte Wilhelm Siemers.
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Deutschunterricht im Sprachlernzentrum Nowosibirsk
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ЦЕНТРЫНЕМЕЦКОГО ЯЗЫКА
В РОССИИ
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Die Studienreise ermöglichte den Teilnehmern aus Chaba-rowsk, mit Studententheatergruppen an deutschen Universitä-ten in Kontakt zu kommen und an deren Aktivitäten teilzuneh-men. Es wurden die Universitäten in Augsburg, Regensburg, Konstanz und Duisburg-Essen besucht.
Treffen miT anderen TheaTergrUppenAn der Universität Augsburg traf sich das „Forum-Theater“ beispielsweise mit einem Anglisten-Theater. Zusammen wurde ein Workshop auf Deutsch veranstaltet. „Die Aktivität, Kreativi-tät und Findigkeit der Teilnehmenden aus dem Anglisten-Thea-ter freute uns sehr“, sagt die Leiterin der Theatergruppe aus Chabarowsk, Anastassia Neupokoeva. An der Universität Kons-tanz präsentierten die Studenten ihr eigenes Stück, in dem es um „interkulturelle Missverständnisse“ geht. Das Theaterstück verdeutlicht, dass man tolerant gegenüber Ausländern sein sollte. Die russischen Studierenden schlüpften während der Studienreise selbst in die Rolle der Ausländer und sammelten in der interkulturellen Kommunikation zahlreiche Erfahrungen. Ihren Widerklang werden diese Erfahrungen später bei der Entwicklung neuer Theaterszenen finden. Sehr interessant war auch der Besuch an der Universität Duisburg-Essen. Dort be-suchten die russischen Studierenden dramahistorisch ausge-richtete Seminare von Professor Jörg Wesche. Zusammengestellt von Anastassia Neupokoeva
Das „Forum-Theater“ ist eine Theatergruppe aus Chabarowsk. Sie besteht aus engagierten Studenten der Germanistik. Im Sommer reiste diese Gruppe nach Deutschland. Dort lernte sie vier deutsche Universitäten kennen und erfuhr mehr über die deutsche Sprache, Kultur und Theaterkunst. Die Reise wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützt.
zwÖLf TAGE, AcHT STädTE, viER UNivERSiTäTEN › Studienreise nach deutschland
Studierende aus Chabarowsk zu Besuch bei der Theatergruppe der Universität Augsburg
Chabarowsker Studenten in Augsburg
GRUNdidEE dES fORUM-THEATERSDas Publikum miteinzubeziehen, um den auf der Bühne gezeigten Konflikt zu lösen – das ist die Grundidee des „Forum-
Theaters“. Im Verlauf einer Vorstellung dürfen sich die Zuschauer ins Geschehen einbringen und in den dargebotenen
Szenen mitwirken. Das „Forum-Theater“ ist aber nicht nur darstellende Kunst, sondern auch eine Methode zum Fremd-
sprachenlernen. Dabei wird das unvorbereitete, improvisierende Sprechen der Zielsprache geübt. An der Humanwis-
senschaftlichen Universität Chabarowsk wird die Methode bereits seit zehn Jahren angewandt. Da die Mitglieder des
Theaters Studierende der Germanistik mit guten Deutschkenntnissen sind, werden die Aufführungen und Workshops so-
wohl auf Russisch als auch auf Deutsch durchgeführt.
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Du arbeitest als Comiczeichner. Kann man damit tat-sächlich seinen Lebensunterhalt bestreiten?Nein! Man muss noch viel mehr machen. Im Grunde schafft man sich mit einem Comicbuch ein Portfolio und bekommt so Jobs für Illustrationen oder Aufträge für Workshops. Viele Co-miczeichner in Deutschland arbeiten noch als Grafiker oder eben auch tatsächlich als Kellner. Aus einem guten Grund: Co-miczeichnen ist super!
Machst du häufiger Comicworkshops für Deutschlerner?Nein, in Sibirien habe ich es das erste Mal gemacht. Allerdings gebe ich öfter Workshops für Lehrer, Tutoren und Professoren. Die Visualisierung in der Lehre ist ein wichtiges Thema, damit Schüler und Studenten den Unterrichtsstoff behalten können. Comics sind da eine optimale Grundlage, weil sie oft Sachver-halte überspitzen, Abläufe vereinfachen und interessante Ge-schichten erzählen. Das sind alles Faktoren, die das Lernen leichter machen.
Und wie kann man mit Comics Deutsch lernen?Comics bestehen zumeist aus Bildern und Sprache. Die Sprache soll gelernt werden, aber Bilder versteht jeder. Das ist eine su-per Ergänzung. Auch wenn man nicht jedes Wort versteht, kann einem das Bild weiterhelfen und dabei prägt sich das Wort intensiver ein, weil es eben nicht nur ein Wort bleibt, sondern es auch noch eine visuelle Stütze gibt.
Wie ist dein Eindruck von Sibirien?Acht Jahre habe ich in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gelebt. Hier in Sibirien ist das wie ein kleiner Spazier-gang durch diese Zeit. Ich kenne die Autos, die Spielplätze aus Metall, die bunt angemalt sind, es gibt überall Fahnen und Wimpel ... Das ist toll. Ich bin erst 33 Jahre alt, aber ich erinne-re mich jetzt schon gerne an früher. Leider konnte ich mich nicht daran gewöhnen, wie sich die Leute in Russland anstel-len. Wenn ich mich ans scheinbare Ende der Schlange gestellt habe, standen plötzlich Leute neben mir und dann plötzlich vor mir und ich begriff, dass man hier sehr „aktiv“ anstehen muss.
Du sagst: „Jeder kann zeichnen!“ Ruinierst du damit nicht deinen Berufsstand?Nein. Jeder kann ja auch schreiben und es gibt trotzdem Auto-ren, die davon leben können. Natürlich gibt es Unterschiede, wie man zeichnet. Aber mir scheint, dass durch die schulische, künstlerische Ausbildung ein Ideal vom Zeichnen und Malen geschaffen wird, das einfach nicht zu erreichen ist. Es sind die Geschichten in den Bildern, die mich interessieren, und die kann JEDER erzählen. Eben auf seine persönliche Weise. Das Interview führte Johanna Nimrich.
Gregor Hinz ist Comiczeichner und Illustrator. Im Sommer besuchte er die Städte Nowosibirsk, Omsk und Tomsk und leitete dort Comicworkshops für deutschlernende Schüler und Studenten sowie für Deutschlehrer. vitamin de hat sich mit ihm unterhalten.
zEicHNEN kANN JEdER! › comicworkshops in Sibirien
GREGOR HiNz iN SibiRiENIm Mai hat Comiczeichner Gregor Hinz die Städte Nowo-
sibirsk, Omsk und Tomsk besucht. Organisiert hatte dies
die Sprachassistentin des Deutschen Akademischen Aus-
tauschdienstes in Tomsk, Bettina Lidzba. Finanziert wurde
die Tour durch das Generalkonsulat in Nowosibirsk.
Comiczeichner Gregor Hinz leitete Workshops in Sibirien
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Выходные данные: Печатное издание, предназначенное для обучения немецкому языку – журнал «vitamin de». Издание зарегистрировано 24.10.2003 г. Министерством Российской Федерации по делам печати, телерадиовещания и средств массовых коммуникаций. Свидетельство о регистрации № ПИ 77-16621. Учредитель: Ассоциация «Некоммерческое партнерство «Издательство Пресс.де». Юридический адрес: 644010, г. Омск, ул.Пушкина, д. 67, офис 209. Главный редактор - Роберт Тешнер. № 66, дата выхода в свет 15.08.2015 г., индекс 36717 («Роспечать»), тираж в РФ – 6 500 экз. Исключительные права на материалы, публикуемые в журнале «vitamin de» в России, принадлежат НП «Пресс.де» и охраняются в соответствии с законодательством РФ и международными соглашениями. Материалы журнала не подлежат распространению в Интернете, иначе как с письменного разрешения НП «Пресс.де».
Street ViSion – Von einer Party unter freUnden zUr grössTen KUnsTaUssTellUng sibiriens„Street Vision“ ist eine genreübergreifende Veranstaltung. Sie präsentiert das gesamte Spektrum aktueller urbaner Kunst: Straßenkunst, Musikprojekte, zeitgenössische Kunst, Fotogra-fie und Videokunst. Die Anfänge von „Street Vision“ liegen im Jahr 2005. Damals versammelte sich eine Gruppe von Freun-den zum Tanzen, Singen und Reden. Im Jahr 2014 kamen 5 000 Besucher zur fünftägigen Veranstaltung. Ivan, einer der Orga-nisatoren, sagt: „Wir tun einfach das, was uns Spaß macht.“ So hat sich das einstige kleine Treffen kreativer Jugendlicher zu einem wichtigen Ereignis in der Stadt Tomsk entwickelt. „Street Vision“ ist inzwischen „eine Stadt in der Stadt“ – mit einer eigenen Infrastruktur, einer ganz besonderen Atmosphä-re und sogar eigenen Bewohnern. Alexandra Bereznyatskaya
DaS Verlorene Volk in koSch-agatSch – Die alTaischen KasachenDie Republik Altai ist vielfältig und wunderschön. Der Bezirk Kosch-Agatsch hat mich besonders beeindruckt. Er befindet sich im Süden der Republik und grenzt an die Mongolei, Ka-sachstan und China. Erstens ist die Landschaft in diesem Ge-biet einzigartig. Zweitens war ich überrascht, dass die Bevölke-rung der Region überwiegend aus Kasachen besteht. In den Dörfern Kosch-Agatsch, Tobeler, Schana-Aul und Schasator wohnen vor allem Kasachen. Doch wie kam dieses Volk dorthin und aus welchem Grund ist es in dieser Region geblieben? Auf der Suche nach Antworten haben wir das Dorf Schana-Aul be-sucht, in dem sich das Museum der Volksminderheit der Kasa-chen befindet. Dort erfuhr ich viel über das Volk der altaischen Kasachen. Kunduz Zhyrgalbekova
viELfäLTiGES SibiRiEN › Studierende entdecken ihre HeimatIm Projekt „Entdeckungsreise auf Sibirisch: Tomsk und Altai“ erkundeten Studierende aus
Gorno-Altaisk und Tomsk ihre Heimat und schrieben darüber auf Deutsch. Zwei der in dem Projekt entstandenen Texte sind auszugsweise in vitamin de nachzulesen:
ENTdEckUNGSREiSE AUf SibiRiScHIm Zuge des Projekts „Entdeckungsreise auf Sibirisch: Tomsk und Altai“ erkundeten je sechs Studierende aus Gorno-Altaisk
und Tomsk gemeinsam ihre Heimat und veröffentlichten ihre Erfahrungen auf Deutsch in einem Reisebüchlein und auf einer
Website. Bei einem ersten Treffen in Tomsk lernten die Teilnehmerinnen in Workshops journalistische und künstlerische Ar-
beitstechniken kennen. Im Juni 2015 reiste die Gruppe durch die Republik Altai, um Material für ihre Artikel zu sammeln. Das
Projekt wurde von Rosanna Baltzer und Nele Quecke durchgeführt. Gefördert wurde es vom Lektorenprogramm der Robert
Bosch Stiftung, dem Generalkonsulat der BRD in Nowosibirsk und dem Deutschlehrerverband des Tomsker Gebiets.
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Studentinnen bei der Recherche
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