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JACK BLOCK IN THE

Jack in the Block - Zeitung für Stadt+Kultur

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Zeitung für Stadt+Kultur. Das steckt drin: Literatur, Musik, Mode, Kunst, Reisen, neue Medien und Bielefeld. Interviews mit Künstlern, Kolumnen von Jack. Bild und Text in schwarz-weiß.

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JACK

BLOCK

INTHE

Liebefeld existiert!

Sinnvoller Unsinn, Zymny!

Bild in the Block

Was macht man so in: Havanna und Wien?

Nicht noch ein DJ-Hype!

Bild in the Block

Jack in the Block's Kolumne

Hippie sucht Schulter

Mustermusiker trifft Querschläger

Bild in the Block

Mona wer?

Trost auf Leinwand

#Instaportrait: Mondbrand

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Das Denkarium, Impressum

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Liebefeld liegt an einem großen

Waldgebiet, drum herum Ge-

birge. Ja, Bielefeld hat den

Teutoburger Wald und einige

Höhenmeter, aber gewiss kein

Gebirge. Liebefeld in der

Schweiz schon. An der

Stadtgrenze zu Bern liegt der

Ort mit dem wohlklingenden

Namen, und zählt 5500 Ein-

wohner. Für einen Tag ist der

Ort nicht der einzige seines

Namens: Am 1. April 2014

stand „Liebefeld“ auch an den

Ortsschildern zum ostwest-

fälischen Bielefeld. Banner

klebten auf 18 Ortsschildern,

die Zeitungen berichten von

einem unbekannten „Klebe-

Trio“. Unerkannt wollen die

Drei auch bleiben, stellen sich

aber trotzdem Jack in the

Block’s Fragen. Warum ist

Liebefeld besser als Bielefeld?

„Dieses Anagramm zeigt, dass

Bielefeld nicht trist und grau ist,

sondern schön und liebevoll.“

Um daran zu erinnern,

brechen die Liebefeld Akti-

visten in der Nacht zum 1. April

auf: „Wir sahen in auffälligen

Warnwesten sehr offiziell aus,

keiner hat sich Gedanken

gemacht, was wir da machen.

Aber die Fotografen, die uns

aus eigenem Interesse begleitet

haben, wurden am Straßenrand

teilweise für Blitzer gehalten.“

Die Aktion ist aber von

Anfang an mehr als ein April-

scherz, der nach einem kurzen

Schmunzeln vergessen wird.

„Wir wollten Liebefeld mit

einem Paukenschlag in die Welt

tragen. Und irgendwie scheint

es geklappt zu haben! Facebook

hat uns etwas überrannt. Mit so

einer durchweg positiven Reso-

nanz und über 2000 Likes in

anderthalb Wochen hätten wir

nicht gerechnet!“

Doch die Liebefeld Akti-

visten waren nicht die ersten,

die sich das Anagramm zum

Projekt machten. Vor knapp

zwei Jahren tauchten die

Jutebeutel mit den aufgedruckt-

en Gräsern auf, die den

Schriftzug „liebefeld“ für alle

lesbar trugen. Alles fing an mit

einer Gruppe Studenten, die

einen Filmbeitrag für das

Campus TV der Uni Bielefeld

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„800 Jahre Bielefeld. Das

gibt‘s doch gar nicht!“ Die

Stadt wirbt zum Jubiläum

mit einem Spruch, der

deutschlandweit verstan-

den wird. Doch nur zwei

Buchstaben schaffen eine

neue Assoziation, die stark

genug ist, Bielefeld aus der

Nicht-Existenz zu heben:

Liebefeld. Ein Anagramm

greift um sich.

Jutebeutel auf Vorrat: im USED.

Bild: Bildgefährten

drehten: Ein Student kauft sich

Land und startet einen

Biobauernhof namens „Liebe-

feld“, dessen Erträge in der

Mensa auf den Tisch kommen.

Die Geschichte war frei erfun-

den, aber um sie glaubhafter zu

machen, trugen die Studenten

im Film liebefeld Jutebeutel

über der Schulter. „Wir haben

das Design selbst entwickelt

und den Druck selbst bezahlt.

Wir wollten damit Bielefeld

vom „graue Maus“ Image

befreien“, sagen sie. Doch als

der Filmbeitrag gesendet wurde,

fragten Freunde und Dozenten

nach den Beuteln, und bald

auch Fremde. Heute sind zwei

Studenten vom Filmteam übrig

und vertreiben nun unter dem

Namen liebefeld die Jutebeutel.

Frisch im Sortiment sind seit

Frühjahr liebefeld T-Shirts, die

im Globetrotter verkauft werden

und zusammen mit den Beuteln

auch im Secondhandshop

USED. hängen. „Seit der

Ortsschild Klebeaktion kom-

men mehr Leute in den Laden

und wollen die Liebefeld

Jutebeutel“, erzählt Ruben

Deppe, Inhaber von USED.

Weil die liebefeld Produkte

beliebter werden, kommen

diesen Sommer auch farbige

Beutel in den Secondhandladen.

Ein größeres liebefeld-Produkt-

sortiment verspricht aber nur

der Anfang einer Liebefeld-

Karriere. Die Liebefeld Akti-

visten wollen ihren Aktionen

noch weitere folgen lassen,

wünschen sich für die Zukunft

Bielefelds aber noch mehr: „Die

Ideen und das Potenzial, dass

die Stadt zu ihrem 800-jährigen

Jubiläum zeigt, sollte in die

nächsten Jahre fortgetragen

werden. Die 200.000 Blumen

und Blumen-zwiebeln, die zum

Stadtjubiläum gesetzt wurden,

werten das Stadtbild auf – bitte

mehr davon!“

Körperlichen Einsatz im Namen

von Liebefeld zeigen zwölf

Mädels: Die Beachhandball-

erinnen des 1. SC Liebefelds

spielen diesen Sommer ihre

zweite Saison im Sand.

All die sichtbaren Liebefeld-

Bekundungen tragen dazu bei,

dass aus dem Anagramm etwas

wächst, das nicht mehr lesbar,

sondern fühlbar ist: Wenn der

Jutebeutelträger gefragt wird,

wo er den Beutel gekauft hat,

wenn er den Weg zu USED

beschreibt, der gar nicht so

einfach ist (Bunnemannplatz,

am Mercure Hotel, Altstadt).

Wenn der zugezogene Student

beginnt, sein Liebefeld T-Shirt

stolz zu tragen. Wenn man, sich

auswärts als Liebefelder vor-

stellt. Und wenn man vom

Gegenüber dann nicht hört: „Du

kommst aus Bielefeld? Biele-

feld gibt‘s doch gar nicht“.

Die Liebefeld Aktivisten

haben so einen Moment erlebt,

der sie auf die Idee gebracht

hat, die Ortsschilder zu

überkleben. „Als wir einge-

checkt sind in die „Superbude“

in Hamburg, hat eine junge

Frau hinter der Rezeption auf

unseren Meldebögen „Biele-

feld“ gelesen und mit einer

absolut überwältigenden Be-

tonung gefragt: Oh, ihr kommt

aus Liebefeld?“

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Durch Papierhasen in Beeten und

Rasen sagen die Aktivisten:

„Liebefeld wünscht frohe

Ostern.“

Bild: Wögen N. Tadsen

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Skurrilität siegt: Mit der

Zoogeschichte vom kling-

elnden Rhinozeros slammte

er sich in Bielefeld zum

deutschsprachigen Meister-

titel. Im April 2014 wird er

zum Sieger der Poetry All

Stars gekürt. Im Interview

mit Jack in the Block

erzählt Slampoet Jan

Philipp Zymny von seiner

Sinnsuche im Physikstu-

dium und dem Unsinn in

seinen Texten.

Im Cinemaxx, Kinosaal 8, läuft

am 29. April nicht Bildgewalt,

sondern Wortgewalt. Vor der

Leinwand stehen an diesem

Abend acht Poeten. Einer davon

ist Jan Philipp Zymny, der die

Geschichte eines heldenhaften

Ritters erzählt. Der Mann wird

nicht zum Ritter geschlagen,

sondern getreten – der König

hat keine Arme. Außerdem hat

der Ritter quietschende Sohlen

und fürchtet seinen ärgsten

Feind, den Drachen, äh nein,

den Magneten – logisch. Bei

dieser Absurdität will der Zu-

hörer mit dem Kopf schütteln,

stattdessen schüttelt es ihn vor

vor Lachen. Für Zymny

bedeutet das Juryurteil: Finale!

Das gewinnt er mit einer

Geschichte, für die er sich in

den Kinovorhang einwickelt

und politisch wird: Da steckt

Sinn im Unsinn.

In deinem Finaltext schlüpfst du

in die fiktive Figur der Angela

Jan Philipp, „die Bundeskanz-

ler“. Wie findest du Angela Jan

Philipp? Zweierlei. Einerseits

bringt er die Sachen schon auf

den Punkt. Viele Menschen

mussten da einfach mal gewarnt

werden. Auf der anderen Seite

aber macht sie ja auch selber

nichts, ne? Ein Rauchmelder hat

noch nie ein Feuer gelöscht.

Das machen Sprinkleranlagen,

oder die Feuerwehr.

Welche Eigenschaften brauchen

deine Figuren?

Sie müssen interessant sein,

irgendwie absurd und eigen. Ob

sie realistisch sind, ist dabei

total egal, weil die Figuren in

meinen Geschichten funktional

und dem Gesamtbild unter-

worfen sind. Am liebsten mag

ich es, wenn die Eigenschaften

einer Figur das genaue Gegen-

teil von einer ähnlichen Figur in

der Realität sind.

Schreibst du auch Gedichte?

Eher selten. Ich glaube, ich bin

viel mehr Geschichtenerzähler

als Lyriker. Im Moment zu-

mindest.

Welches Buch hast du als letztes

gelesen? Und am liebsten?

Zuletzt: „Was heißt denken?“

von dem ollen Heidegger. Am

liebsten: „Die Nase“ von Gogol.

Wie kommt ein fantasievoller

Erzähler dazu, Physik zu

studieren?

Na, eigentlich war das

andersherum. Ich habe mich

erst für Physik interessiert,

bevor ich mit dem Schreiben

begonnen habe. Das ange-

fangene Physikstudium war nur

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Bild: Lektora Verlag

der Ausklang meines Interesses

an den Naturwissen-schaften.

Ich wollte die Welt um mich

herum verstehen und habe dann

gemerkt, dass das nicht in

Gänze funktioniert. Also habe

ich mich komplett von der

Realität und der Sinnsuche

abgewandt, um mich der

Fantasie und dem Unsinn zu

widmen. Die sind auch viel

interessanter, da ist mehr

möglich als in der Realität. In

meiner Fantasie kann ich

jederzeit Astronaut sein, in der

Realität nicht. Da hätte ich wohl

besser Physik zuende studiert.

Stell dir vor: Die Bühne, auf der

du stehst, ist die Weltbühne.

Welche Rolle nimmst du ein?

Ich spiele ein Maisfeld. Oder

mich selbst.

Bist du auch schon mal

unzufrieden von der Bühne

gegangen?

Ja, häufiger. Ich habe diese

grundlegende Unzufriedenheit

mit meinen Texten in mir, weil

ich in der Grundschule mal in

einer Kurzgeschichte zum

Thema Labyrinth eine 3 bekom-

men habe mit dem Vermerk,

dass das so klingt, als habe ich

es aus dem Fernsehen abge-

schrieben. Aber ich hatte mir

das selbst ausgedacht, in Echt

jetzt! Daher kommt das Gefühl,

dass das, was ich tue, noch

nicht gut genug war, dass das

noch besser geht. Was gut ist -

ohne Frage! Das ist neben der

Angst einer meiner stärksten

Antriebe.

Deine Texte leben von der

Fantasie. Bist du Tagträumer?

Wovon träumst du?

Ich bin tatsächlich Tagträumer,

weil ich nachts nicht träume

oder mich nur selten daran

erinnern kann. Schlafen ist für

mich immer so: Ich geh ins

Bett, schlafe ein, Zeit vergeht

und ich wache wieder auf.

Wenn ich mal was träume, dann

nur ganz langweilige Sachen.

Das letzte Mal hab ich

geträumt, ich fahre mit meiner

kleinen Schwester zu einem

Eisenbahnwarenladen. Wir fah-

ren und fahren, und als wir dann

ankommen, hat der Laden zu.

Also fahren wir zurück, dann

wache ich auf. Weil ich also

den ganzen Unsinn nicht habe,

den alle anderen im Schlaf frei

Haus geliefert bekommen, muss

ich den tagsüber nachholen.

Wovon handelt der erste eigene

Text, an den du dich erinnerst?

Den ersten Text schrieb ich in

der dritten oder vierten Klasse.

Da wollte ich meine Biografie

schreiben – in etwas aufge-

hübschter Form natürlich. Nach

anderthalb Seiten hab ich aber

wieder aufgegeben. Der erste

Text für einen Poetry Slam

beschrieb den Alltag eines

Handtuchs, aber so, dass man

glaubte, es ginge um einen

Feuerwehrmann. Erst am Ende

stellte sich raus, dass es die

ganze Zeit um ein Handtuch

ging. Ha!

Wie könnten die nächsten zehn

Jahre des Jan Philipp Zymny

aussehen?

Ich plane innerhalb der nächsten

zehn Jahre noch sechs Romane,

zwei Theaterstücke und einen

Kurzfilm zu machen und dann

in einem Irrenhaus zu ver-

hungern.

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Erster Roman, aber nicht

erstes Buch von Zymny:

„Henry Frottey. Sein erster

Fall: Teil 2. Das Ende der

Trilogie.“ Lektora Verlag.

Bil

d:

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tora

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Du steigst auf den höchsten

Turm der Stadt. Was siehst du?

LEA. Das Meer, den Malécon,

das ist die bekannte Uferpro-

menade, wo immer was los ist.

Die Altstadt, die ist UNESCO

Weltkulturerbe. Und der Hügel,

auf dem die Universität liegt.

BRITTA. Die Donau. Den

Stephansdom und das Riesenrad

vom Prater. Die Weinberge und

das Tal, in dem Wien liegt.

Feierabend. Was kannst du mit

10 Euro anstellen?

LEA. Viel. Theaterstücke im

Staatstheater gibt’s für

umgerechnet 40 Cent, Kino ist

noch günstiger. Und dann wäre

noch genug übrig für ein

Abendessen und Drinks, Moji-

tos sind beliebt.

BRITTA. Wenig. Es gibt

Restaurants, die haben Wiener

Schnitzel und Pommes für 10

Euro im Angebot. Eine Runde

mit dem Riesenrad im Prater

kostet 9 Euro. Vielleicht würde

ich auch eine Restkarte fürs

Burgtheater kaufen – eine halbe

Stunde vor Veranstaltungsbe-

ginn gibt’s Restplätze günstiger.

Leider komme ich für 10 Euro

selten in eine Disco, die sind

meist teurer.

Fährst du Bus oder Bahn?

LEA. Bus. Der ist oft total voll,

aber der Fahrer hat meist laute

Musik an, und die Stimmung ist

immer gut. Da es auf Kuba aber

keinen richtigen Fahrplan gibt,

stehe ich auf gut Glück an der

Bushaltestelle oder fahr Taxi –

das sind häufig alte amerika-

nische Autos.

BRITTA. Straßenbahn. Doch

man versteht eine Stadt nicht,

wenn man in der U-Bahn

unterwegs ist. Ich laufe darum

unglaublich viel, um all die

schönen kleinen Gassen zu

sehen, und die Dimensionen

und Entfernungen der Stadt zu

verstehen.

Wovor fürchtest du dich?

LEA. Vor dem Duschen. Es gibt

nur kaltes Wasser. Einige

Duschen, wie meine, haben

einen kleinen Knopf am

Duschkopf – drücke ich ihn,

wird das Wasser elektrisch

aufgeheizt. Der Vermieter sagte

mir, ich sollte vorsichtig sein

und nicht gegen den Duschkopf

stoßen. Häufig springt die

Sicherung raus, wenn ich den

Knopf drücke.

BRITTA. Vor dem Alleinsein.

Die Menschen reden ernst

über…

LEA. Die Kubaner haben erst

seit 2013 eine eingeschränkte

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Zwei Studentinnen machen

sich auf, über den westfä-

lischen Tellerrand zu

schauen. Die eine 8071 km,

die andere 702 km. Im

Wintersemester 2012 führte

es Lea Baumeyer nach Ha-

vanna, Kuba, ein Jahr später

Britta Zachau nach Wien.

Was bewegte die Mädels,

und was die Einheimischen?

Jack in the Block schickt die

beiden auf eine Gedanken-

reise zurück in die ferne

Stadt.

Lea (links) in Baracoa im

Osten Kubas

Reisefreiheit, und können auch

immer noch nicht so einfach

innerhalb Kubas umziehen,

vorher müssen sie viel

Bürokratie überwinden. Die

Löhne sind auch sehr niedrig.

Die Kubaner nennen all das

„Luchando“, ihren täglichen

Kampf.

BRITTA. Politik. Zu meiner Zeit

wurde der alljährliche Akade-

mikerball der rechtspopulist-

ischen Partei FPÖ heiß dis-

kutiert. Ob dieser Ball über-

haupt stattfinden sollte, gilt er

doch als großes Treffen der

rechten Szene. In Österreich ist

die FPÖ zwar recht stark, aber

viele kritisieren und demon-

strieren auch gegen die Partei.

Was bringt den Menschen

Glück?

LEA. Die vielen Glückssymbole

in der Religion Santería, der

viele Kubaner angehören.

BRITTA. Das Land. Sie fahren

gerne nach Tirol oder Kärnten.

Viele, die in Wien wohnen,

kommen aus dieser Gegend und

suchen beim Ski fahren oder im

Sommerurlaub Rückzug und

Ruhe von der Großstadt. Am

Stadtrand gibt‘s auch Wein-

berge und Heurigen, das sind

Weingaststätten, ein beliebter

Treffpunkt.

Wenn du einen Cappuccino

bestellst…

LEA. Gibt‘s den nur selten mit

Milch, die ist auf Kuba ein

Luxusprodukt. Die Alternative:

Milchpulver in Wasser – leider

mit wenig Milchgeschmack.

BRITTA. Cappuccino gibt’s nur

in internationalen Ketten.

Einspänner, großer Brauner,

kleiner Schwarzer stehen in den

typischen Wiener Kaffee-

häusern auf der Karte. Ich trinke

Melange. Als mein Vater in die

Karte guckte, fragte er mich,

was er bestellen soll, wenn er

einen ganz normalen Kaffee

trinken will. Für Kaffee kann

man einen verlängerten Schwar-

zen bestellen. Aber bloß nicht

„Kaffee“ mit Betonung auf der

ersten Silbe sagen, denn das ist

typisch deutsch.

Beliebte Websites?

LEA. Facebook. Aber Internet

ist sehr teuer, die Kabelver-

bindung schlecht. WLAN gibt’s

gar nicht.

BRITTA. derstandard.at, die

Website eine der wichtigsten

Zeitungen Österreichs.

Würdest du mit Lea tauschen?

BRITTA. Nein. Mich hat schon

immer mehr die europäische

Kultur gereizt. Und ich muss

hinter dem Land stehen können,

in dem ich lebe. Kubas Politik

gefällt mir nicht. Das Land geht

meiner Meinung nach nicht gut

mit seinen Bürgern um.

Würdest du mit Britta

tauschen?

LEA. Kuba gegen Wien? Nein.

Aber zusätzlich: Gerne! Die

alpine Landschaft drum herum

interessiert mich sehr.

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Britta im Schlosspark von

Schönbrunn

Havannas Dächer

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Seit 17 Jahren legt er in den

Bielefelder Clubs auf, er

sagt House ohne Genres,

andere sagen: Mädchen-

musik. DJ Laurin Schaf-

hausen erzählt Jack in the

Block von seinem Style,

was er von Laptop DJs und

Open Airs hält und vom

neuen Club für Bielefeld.

Laurin Joel Schafhausen sitzt

mir gegenüber auf einer Bank

über Strandsand, um uns herum

die Dächer Bielefelds. „DJs are

sooo overrated!“ steht auf

seinem T-Shirt, und ich weiß

die ersten Fragen für mein

Interview. Wir sind auf dem

Sonnendeck Santa Maria. Diese

Woche soll eröffnet werden,

heute ist der 19. Mai und der

erste Sommertag des Jahres.

Laurin ist nicht als DJ hier,

sondern als Techniker von

event-corp, um die Sound-

anlage aufzubauen, damit es am

Wochenende laut werden kann.

Bist du Künstler? Ich sehe mich

als Kunsthandwerker. Die

Kunst beim Auflegen ist nur,

die richtige Musik zur richtigen

Zeit zu spielen und zu wissen,

was zusammenpasst. Alles

andere ist nur technisches

Handwerk und nicht wirklich

kompliziert, könnte man auch

einem Affen beibringen. [lacht]

Also hat dein T-Shirt Recht,

werden DJs zu sehr gehypt? Ja.

Letztens stand ich auf einer

privaten Party mit einem Arzt

zusammen, und er fragte, was

ich mache. Als ich sagte, ich sei

DJ, meinte er: Wow, voll cool!

Man, der Mensch ist Arzt! Ich

halte alle DJs für ersetzbar,

auch mich selbst. Und eigent-

lich ist DJ-Sein ein ultimatives

Nerd-Ding, man steht antisozial

hinterm Pult.

Dein Style? Ich spiele House in

seiner ursprünglichen Form,

wie er ab 1981 in New York

gespielt wurde. Die Härte des

Chicagoer House brauche ich

nicht. Häufig reduziert man

mich auf ein Genre, man sagt,

ich würde zu ruhig spielen,

Mädchenmusik halt. Zumindest

das stimmt: Ich hab die Mäd-

chen als erstes auf der Tanz-

fläche. Aber wo Mädchen sind,

ist auch das andere Geschlecht

nicht weit. Doch ich hätte nicht

seit 1997 in Clubs spielen

können, wenn ich nur ruhig,

deep und soulful auflegen

würde.

Legst du mit Vinyl auf? Ja, seit

einem halben Jahr wieder. Legt

man mit Vinyl auf, ist man

emotional nackt, denn man hat

nicht alle möglichen Songs

dabei wie mit dem Laptop. Es

ist ein größeres Risiko und viel

größere Freude, wenn das Set

mit Vinyl Erfolg hat.

Also machen es sich Laptop DJs

zu einfach? Ja. Hört man heute

einen guten Song, macht man

die App Shazam an und schon

weiß man, wie er heißt. Viele

zahlen keinen Cent mehr für die

Songs. Und weil der Laptop

alles kann, bekommt das DJ

Equipment immer mehr Spieler-

eien, denn die DJs langweilen

sich. Sie müssen keine Platten

mehr zähmen. Früher hat man

ewig gebraucht den Interpreten

eines Songs herauszufinden,

und dann noch mal ewig, die

Schallplatte zu finden und sie

dann für viel Geld zu kaufen,

Dein erster Kontakt mit der

Schallplatte? Mit 15 Jahren

habe ich in einer Zeitschrift für

elektronische Musik von einem

Kumpel etwas über Platten-

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spieler gelesen. Mit Ferienjobs

habe ich mir dann den ersten

Plattenspieler finanziert. Mein

erstes Geld als DJ habe ich

1997 im Sams und im Café Eu-

ropa verdient. 2004 hat das

Elephant eröffnet, und ich war

von Anfang an als Resident

dabei.

Wo legst du gerne auf? Auf

Undergroundpartys, in kleinen

Schuppen. Da hört man der

Musik noch zu, und nur dann

kann man sich in ihr verlieren.

Ungern bespiele ich Bühnen mit

3000 Mann. Festivals wie das

Tomorrowland mag ich nicht,

da wo Massen rumtanzen und

einen die Musik so anspringt

mit Feuerwerk und anderen

Special-Effects.

Open Air oder Club?

Open Airs sind locker, freund-

lich. Aber ich mag das dunkle

wummernde und isolierte der

Clubs lieber, der Druck der

Boxen ist höher. Open Airs

müssen erst noch beweisen,

dass sie keine Erscheinung des

Neo-hippie Zeitgeistes sind.

Was braucht ein Club nicht?

Ich mag zu schicke Clubs nicht.

Man ist doch enthemmt im

Club, stellt die Füße an die

Wand, ist von der Musik oder

anderem high und tanzt das

alles raus. Der Laden muss

ordentlich sein. Aber kein

Einrichtungshaus.

Was braucht Bielefeld? Einen

Szeneclub nur für elektronische

Musik, wo man viele Stamm-

gäste hat. Wo man weiß, dass

der Typ mit den Dreadlocks

wieder da ist, und neben dem

Typ mit den Dreadlocks tanzt

man lieber als neben Fremden.

An diesem Punkt entsteht für

mich Szene. Aber so einen Club

bekommen wir: Das Skala

macht im Oktober auf.

Gehst du gerne auf Tour?

Ich bin viel in OWL unterwegs,

aber strebe keine internationale

Karriere an. Touren nerven

mich tierisch: vom Mittelpunkt

des Lebens – vom Club – in ein

leeres Hotelzimmer zurück-

kehren. Ich mag Bielefeld, und

laufe gerne nach der Arbeit

nach Hause, hole unterwegs

Brötchen, und frühstücke dann

mit meiner kleinen Familie.

Schon mal etwas abgelehnt?

Ja. Ich habe eine gottgegebene

Ähnlichkeit zu einem Schau-

spieler, gerade als ich noch

Vollbart und Glatze hatte. Da

wurden mir schon hohe Summ-

en geboten, als DJ Hangover

Aufzulegen. Aber ich bin kein

Animateur im Robinson Club.

Wo will Laurin noch hin?

Ich bin lange hauptberuflich DJ

gewesen, aber seit der Geburt

meiner Tochter lege ich weniger

auf. Schwerpunkt ist jetzt die

Tontechnik bei event-corp, der

zukunftssichere Job. Einen

eigenen Club und die Sorge

ums Geschäft will ich nicht.

Aber ich kann mir vorstellen,

mit 50 Jahren irgendwo ne klei-

ne Musikkneipe zu betreiben.

Und ich werde anspruchsvoller.

Keine Hits mehr für die Kids!

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Laurins Tanzempfehlung:

Skala: am 12.07.2014

Stereo: Elektronika – jeden 1.

Samstag im Monat mit Laurin

und wechselnden DJs elektro-

nischer Genres. Laurin ist

Gastgeber der Veranstaltung.

Eat the Beat – jeden 3. Samstag

mit Newcomern und Local DJs.

Laurin Schafhausen für event-corp. Bild: Jack in the Block

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das Weiß der leeren Seite. Es

schrie: Du hast keine Ideen!

Dabei habe ich doch schon

Geschichten ersponnen, als ich

noch nicht schreiben konnte,

und meine Eltern dafür fast

stenografisch mitschreiben

mussten. Du wirst niemals

Autorin, schrie die Seite weiter

vom Computerbildschirm.

„Man braucht Angst, um zu

schreiben. Jemand, der abge-

sichert ist, hat keinen Grund,

immer weiterzuschreiben. Denn

Schreiben ist ein Kampf, das

Buchschreiben muss man sich

erkämpfen“, sagt Autor Michael

Kumpfmüller über seinen

eigene Tätigkeit.

Er hat Recht, ich bin

Studentin und mittellos, und

den Kampf um die Zeilen fechte

ich schon lange aus. Es ging

schon um Schutzgelderpress-

ungen, gebrochene Herzen,

Selbstfindung im fernen Land –

doch keine Geschichte konnte

ich authentisch erzählen. Hinter

jedem Punkt am Satzende sah

ich das Fragezeichen, weil ich

mir meiner Sache nicht sicher

war – zu fiktiv waren meine

Geschichten. „Man braucht

Vertrauen zum eigenen Schreib-

akt, verliert man das Vertrauen

zum Stoff, ist es das falsche

Buch.“

Damit spricht Kumpfmüller

das aus, was ich mir immer erst

ab dem vierten Kapitel

eingestehe. Ginge es mir nur

wie ihm: „Ich finde meinen

Stoff wie der Mann eine Frau

findet. Durch Anziehung. Und

er muss mich die zwei bis drei

Jahre einer Textproduktion in

Spannung halten.“ In meinem

letzten Text steckten keine zwei

oder drei Wochen Schreib-

kampf, als er im Papierkorb von

Windows landete. Monate ohne

Hoffnung und Motivation

verstrichen,

bis ich einen Menschen kennen-

lerne, der mich berührt. Er er-

zählt mir von seiner

Vergangenheit, den Hochs und

Tiefs seiner Kindheit. Das Le-

ben schenkte ihm nicht den

geraden Weg, den man seinem

eigenen Kind wünscht. Dann

zeigt er mir dieses Bild von

dem kleinen Jungen, der in

einem Moment des Glücks im

Planschbecken spielt. Ich soll

endlich eine Geschichte schrei-

ben, sagt er, und schenkt mir

das Notizbuch, dessen weiße

Seiten mich plötzlich Vertrauen

fassen lassen.

Ich schreibe, als schreibe ich

um mein Leben, oder besser:

um das Leben des Jungen mit

dem Planschbecken. Seite um

Seite schreibe ich seine Ge-

schichte in mein Notizbuch und

ihn in mein Herz. Das, was ich

gerade erlebe, bringt Kumpf-

müller auf den Punkt: „Beim

Schreiben muss man aufgeregt

sein, denn der kreative Akt ist

eine Reaktion auf das Leben. Es

gibt immer etwas Persönliches,

das uns dazu bewegt, uns mit

einem bestimmten Thema

auseinanderzusetzen.“ Ich weiß

nicht, ob der Junge im nächsten

Kapitel auf sein Baumhaus und

in seine eigene Welt fliehen

wird, oder wie er sich im

nächsten Kapitel fühlen wird.

Kumpfmüller hingegen kennt

seinen Stoff schon genau:

„Beim Schreiben denke ich nur

noch über den Klang der Worte

nach, nicht mehr darüber, was

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als nächstes passiert.“

Meine Geschichte hat knapp 30

Seiten und ist noch lang nicht

fertig, als ich in Michael

Kumpfmüllers Prosawerkstatt

„Zittern, träumen, schreiben“ in

der Uni Bielefeld sitze. ,,Dass

du ohne Plan drauf los

schreibst, merkt man gar nicht“,

sagt Kumpfmüller. Mit diesen

Worten schließt er die Dis-

kussionsrunde um meinen

Romananfang – mein Bild-

schirm hätte vor ein paar

Monaten noch gesagt: Träum

weiter!

Häufig verlässt der Be-

trachter eine Ausstellung

mit wenigen Werken im

Kopf – ich mit Bildern des

gebürtigen Bielefelder Her-

mann Stenner. Die Kunst-

halle Bielefeld zeigt „Das

Glück in der Kunst“ und

einen Maler, der mit sei-

nem Facettenreichtum für

Zwei malt.

In den Hallen hängt die

Moderne: Mal expressio-

nistisch, mal impressionistisch.

Beide Stile malt Stenner in

seiner kurzen Lebenszeit. Das

erste Werk, das nachwirkt, ist

der „Kaffeegarten am Ammer-

see“ (1911). Der Tag ist in

Farbtupfen festgehalten – er war

sonnig und warm, sprechen die

Farben zum Betrachter. Doch

die Aufmerksamkeit bekommt

allein die Frau mit Hut, die am

Tisch sitzt – auf wen wartet sie?

„Die Auferstehung“ ist wie aus

anderer Malerhand: expressio-

nistisch, mit kräftigen Farben

und abstrakten Formen. Sanft

geschwungene Pinselstriche

formen die Körper der Figuren

– könnten es Frauen sein, die da

um Auferstehung hoffen? Oder

doch Wesen einer anderen Welt

– denn wo man ihre Augen

vermutet, sitzen dunkle Höhlen

auf bleichen Gesichtern.

„Die Auferstehung“ von

1914 ist eines seiner letzten

Bilder: Der 23-Jährige Stenner

fällt im selben Jahr an der

Ostfront. Mit dem tragischen

Schicksal ist er nicht alleine:

Einige zeitgenössische Künstler

meldeten sich als Kriegs-

freiwillige für den ersten Welt-

krieg – und fielen. Ihnen war

das Glück in der Kunst

vergönnt, mit ihren Werken

schenken sie es aber dem

Betrachter dieser Ausstellung –

noch bis zum 17. August 2014.

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Michael Kumpfmüllers

(*1961 in München) vierter

und aktueller Roman „Die

Herrlichkeit des Lebens“

(Kiwi Verlag, 2011) erzählt

von den letzten Lebensjahren

Franz Kafkas und seiner

Liebe zu Dora Diamant.

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Ver

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17

Niemand weiß um die lange

Reise, die ich schon hinter mir

habe, als ich wieder in ein

Postpäckchen gesteckt werde.

Ich bin eine kleine Tasche,

meine Haut aus braunem Leder,

mein Trageriemen geflochten.

Wer einst meine eingestanzten

Blumen und Blätter farbig

ausgemalt hat, weiß ich nicht

mehr. Aber genau das gefiel

Madeleine an mir, darum kaufte

sie mich meiner Besitzerin ab -

über die Online-Kleiderbörse

Kleiderkreisel. Doch als Made-

leine mich schließlich in ihren

Händen hielt, gefiel ich ihr nicht

gut genug, um mich auszufüh-

ren. Darum fristete ich ein

weiteres Jahr meines Lebens in

einer staubigen Kommode im

Keller.

Doch heute trifft wieder

Sonnenlicht auf mein kaltes

Leder: Madeleine wirft mich

über ihre Schulter, und macht

sich mit ihrer Freundin auf zur

Tauschboutique 7kleiderleben.

„Ob ich meine Hippietasche

gegen ein Top oder ein Kleid

eingetauscht bekomme?“, fragt

sie ihre Freundin, die zögernd

mit den Achseln zuckt.

Als wir die Location in Biele-

feld Gellershagen betreten,

stehen bereits zwölf Mädels um

eine Gruppe Kleiderstangen he-

rum. Sie lauern schon auf den

vielen Strick, die Röcke und

Tops und die anderen Taschen,

die auf einem Tisch sorgfältig

aufgereiht stehen. Nun richten

sich alle Augen neugierig auf

uns. Madeleine stellt mich zu

den anderen Taschen. Ich

genieße die Aufmerksamkeit,

die ich jedoch wieder verliere,

als die Muffins serviert werden.

Während die Mädels essen und

trinken, erheben zwei von ihnen

das Wort. Britta und Isabell

heißen sie und freuen sich, dass

jede Teilnehmerin heute fünf

Schrankhüter zur Tauschparty

mitgebracht hat. „Aber für uns

ist es mehr als eine Party. Wir

wollen auch über unsere Fehl-

käufe nachdenken, darüber,

Mein Kommentar: #1

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Schrankhüter haben einen

Wert. Vielleicht nicht für

ihre Besitzer, aber min-

destens für eine Handvoll

anderer Mädels. Darum

liege ich heute in der

Bielefelder Tauschbou-

tique 7kleiderleben und

hoffe auf ein neues

Leben…

Die Tauschboutique soll sich

als Veranstaltungsreihe in

Bielefeld etablieren.

Nächster Termin:

Do., 28. August 2014, 17 Uhr,

Stereo Bielefeld.

Mindestens zwei aber höchs-

tens sieben Kleidungsstücke

oder Accessoires kann jede

Teilnehmerin mitbringen. So

viele Teile wie mitgebracht

werden, dürfen auch neu

ergattert werden.

Tauschregeln und mehr Infos:

facebook.com/7kleiderleben

und über den Blog:

7kleiderleben.wordpress.com/

dass wir manchmal zu leicht-

fertig shoppen, zu schnell

wegwerfen. Jedes Kleidungss-

tück hat seinen Wert“, sagt

Isabell. „Ihr findet heute neue

Stücke, die ihr mehr wert-

schätzt. Nicht per Klick im

Internet oder auf Flohmarkt-

tischen, sondern in der Tausch-

boutique“, erklärt Britta. Als die

Veranstalterinnen die Tausch-

boutique eröffnen, steigt der

Lärmpegel im Raum: Die Mä-

dels stöbern durch die Kleider-

stangen, ziehen hier und da

Kleidungsstücke heraus, lachen.

Sie schlendern an mir vorbei,

Mädchen für Mädchen. Werfen

mir einen Blick zu, greifen dann

aber meine Nachbarin, die

grüne Clutch oder die schwarze

Tasche. Traurig beobachte ich

die Mädchen, wie sie zu zweit

oder dritt vor den Spiegeln

stehen, sich die neuen Kleider

zurechtzupfen und sich beraten.

Und dann sieht sie mich und ich

sie. Sie hebt mich hoch, streicht

über mein Leder, dreht den

Messingknopf bis ich auf-

schnappe und mein Innerstes

preisgebe. Ihre Augen strahlen,

als sie mich auf die Schulter

setzt. Madeleine sieht uns

zusammen. Auch sie sieht

zufrieden aus, über ihrem Arm

hängen Kleid und Top. „Toll,

Isabell, dass du meine Tasche

nimmst! Echtes Leder. Hand-

gemacht. Die soll original aus

den 70er Jahren stammen.“

Wenn sie wüsste, wie viele

Sommer ich schon auf Hippie-

Wiesen gelegen habe, wie mich

das Lagerfeuer wärmte und der

Fahrtwind auf der Vespa er-

frischte.

Am Ende der Party ist jede

alte Besitzerin eine neue. Und

ich bin beruhigt, als Britta und

Isabell verkünden, dass die

Kleidungsstücke, die niemand

haben möchte, der Recycling-

Börse! Herford gespendet

werden. Schließlich sind wir

genäht worden, um getragen zu

werden.

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19

Ich zünde meine Wohnung

an und schwitze, dreh die

Kippe ein und sitze, in

meinem Sessel, der nun

Flammen fängt. Atme ein

und aus, genieß‘ den

Rauch, weil das genau das

ist, was ich gerade brauch,

bis ich panisch durch den

Brandherd renn‘ um zu

retten, was ich noch

erkenn‘.

Auf jenem Sessel sitze ich jetzt,

gegenüber dem Mann, der die

Zeilen schrieb und dem Mann,

der die Melodie komponierte.

Ich lausche den beiden Männern

mit der Gitarre.

Schlagzeug lernte Nils Schu-

mann in der Musikschule, Gi-

tarre brachte er sich selbst bei.

Sein drittes Instrument: Bass,

den spielt er bei den Sommer-

helden und Ian Leaf. Christian

Burk ist Pianist und Gitarrist.

Seit einem halben Jahr arbeiten

die Beiden an eigenen Songs –

genug Stoff für ein Album.

Euer erster Song auf Gitarre?

NILS. Knocking on Heavens

Door von Bob Dylan.

CHRISTIAN. Meiner auch!

NILS. Ich hab den so lange

geübt, bis die Finger geblutet

haben. Dann habe ich das ganz

stolz meinem Opa vorgespielt,

und er sagte: Joa Junge, dann

geh‘ mal noch ein bisschen

üben!

Dein Style in der Stimme?

NILS. Weil ich nicht richtig

singen und nicht richtig rappen

kann, mache ich irgendwie

beides. Das gibt meinen Songs

einen hohen Wiedererkennungs-

wert.

Wie textet Nils?

CHRISTIAN. Bei Nils ist das

Schreiben häufig selbstthera-

peutisch. Er textet auf eine Art

und Weise, die sehr kryptisch

ist, sehr metaphorisch. Ich kann

ihn zwar nicht mit eigenen

Worten wiedergeben, aber ich

fühle, was er meint und kann

die Stimmung mit Akkorden

einfangen. Ich habe auch schon

mal getextet, aber das klingt

dann so, als hätte ein 7-jähriger

versucht, einen Aufsatz zu

schreiben. Zu glatt.

Und was willst du stattdessen?

CHRISTIAN. Ich mag Musik,

die rotzig ist. Mit Elementen,

die nicht im Lehrbuch stehen,

die unorthodox sind. Und da

kommt Nils ins Spiel.

NILS. Durch seine klassische

Klavierausbildung ist Christian

damit aufgewachsen, dass nach

einem G-Dur Akkord ein C-Dur

oder D-Dur Akkord kommt.

Wenn er mutig ist, auch mal

eine parallele Molltonart.

CHRISTIAN. Wooooa!

NILS. Da hört mein Wissen

auch schon auf. Meine Finger

und mein Gefühl zeigen mir,

was zusammen passt. Und da

kommt dann auch mal ein

krummer Akkord raus. Manch-

mal habe ich nicht einen gera-

den Akkord im Song, da fehlt

mir dann die Musiktheorie.

Christian ist total glatt und ich

total krumm. Und das ist eine

perfekte Mischung, eine super

Dynamik, Musik zu machen.

Mein Kommentar: #1

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Was brauchst du, um zu texten?

NILS. Ein hohes Maß an

Selbstreflektion.

CHRISTIAN. Nö.

NILS. Darum textest du ja auch

nicht. [lacht]

CHRISTIAN. Richtig. [lacht]

Naja, ich reflektiere schon ab

und zu beim Texten. Aber du

haust die Texte raus wie Stuhl-

gang. Ohne Punkt und Komma.

NILS. Es gibt Songs, zu denen

muss ich mich triggern. Ich

brauch nicht über Schmerz

schreiben, wenn ich durch die

Gegend hüpfe und zu Elektro-

swing meinen Arsch bewege.

Wenn ich einen Text schreibe,

der mich bewegt, ist es, als

würde ich den ganzen Tag vor

dem Spiegel stehen und auf

jedes kleinste Merkmal eingeh-

en. Es ist irgendwann anstreng-

end, sich selbst so unter die

Lupe zu nehmen.

Ist YouTube, Soundcloud und

Co hilfreich für Musiker?

CHRISTIAN. Wir genießen da-

mit viele Freiheiten, ja. Unsere

Großeltern hätten sich tierisch

darüber gefreut. Doch früher

hab ich mein Können an einem

Instrument mit den Leuten in

meinem Umfeld verglichen –

innerhalb der Band, an der

Musikschule, in der lokalen

Szene. Heute durch YouTube

mit der ganzen Welt. Und das

Publikum von heute vergleicht

mich auch nicht mehr mit

Konzerten, die es schon besucht

hat, sondern schmeißt uns

Musiker durch YouTube in

einen Topf mit der gesamten

Welt. Das ist nicht immer gut

fürs Selbstbewusstsein.

Ihr spielt in mehreren Bands

und steht häufig auf der Bühne.

Was ist die Bühne für euch?

CHRISTIAN: Es ist die schönste

Welt, die es gibt.

NILS. Kommt drauf an. Wenn

ich irgendwo auf einem

Schützenfest Helene Fischer

spiele, dann nicht. Spiele ich

Songs, die ich liebe, wie bei Ian

Leaf und auch bei guten Cover-

Gigs, gehe ich ab, flippe aus,

verschwitzt, verschmolzen mit

den Bandkollegen. Dann ver-

gesse ich das Publikum.

CHRISTIAN. Ich liebe es, mit

dem Publikum zu spielen, und

wenn es lauter grölt als man

selbst mit Mikro singen kann.

NILS. Schön, wenn sie einem

aus der Hand fressen, ne? Für

den Moment ganz nett, doch bei

Coversongs brüste ich mich

damit nicht. Ich bin in dem

Moment Dienstleister, bediene

mich an fertigen Songstruk-

turen. Die würden auch dazu

grölen, wenn nur ne CD läuft.

Wo wollt ihr mit eurem Projekt

hin?

NILS. Ich möchte das in eine

Band bringen, wir haben schon

Musikerkumpels, die Bock

drauf haben. Wenns am Ende

doch wieder nur wir zwei sind,

die hier sitzen und komponieren

– auch ok. Und ich bringe mit

Ian Leaf im August das erste

Album raus. Ich hoffe, das

kommt gut an.

CHRISTIAN. Alles, was geht.

Es ist Zeit für den nächsten

Schritt: Aus den eigenen vier

Wänden raus, ins Studio, und

irgendwann auf Tour. Und ich

möchte, dass irgendwann mal

einer sagt, er wurde von mir

inspiriert.

NILS. Ich wurde von dir

inspiriert.

CHRISTIAN. So nicht! [Wir

lachen auf den Sesseln, auf dem

einst Gedanken brannten und

Musik löschte]

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Christian (rechts) begleitet Nils beim Singen mit der Gitarre. Bild: Jack in the Block

Nils und Christian spielen in

der Coverband Catch: 18./19.

Juli, Bierbrauerfest – Lemgo

Ian Leaf „KOMM Schon…!“

Album Release Konzert:

9. August, Ian Leaf Studio,

Lemgo.

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Ian L

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Mein Kommentar:

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Mein Kommentar:

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23

Die Bielefelder Student-

innen Conny Breyer und

Juliane Grunert verbringen

ein Wochenende in Paris

und besuchen, was zu

einem typischen Trip

gehört: den Louvre. Auf

dem touristisch vorge-

tretenen Weg zur Mona

Lisa verlieren sich die

beiden in der Pracht des

Gebäudeflügels Richelieu.

Julianes Bericht über den

kleinen Kaiser und sein

Gold, das aus dem Schatten

des Portraits mit dem

berühmten Gesicht tritt.

von Juliane Grunert

Was wäre ein Ausflug nach

Paris ohne einen Besuch im

berühmten „Musée du Louvre“,

dem meistbesuchten Museum

der Welt? Mit diesem Gedanken

machen wir uns auf zum

Louvre. Wo wir eine lange

Besucherschlange erwarten.

Doch schon nach wenigen

Minuten gehen wir durch die

Türen der Glaspyramide und

entschwinden für einige Stun-

den in die Welt der Kunst.

Wir begeben uns gleich auf die

Suche nach der Mona Lisa. Sie

hängt im Flügel Denon, und

dort begegnet uns auch schon

der erste Wegweiser. Doch wer

jetzt denkt, dass er uns auf

direktem Weg zur Mona Lisa

führt, liegt falsch. Wir werden

von Wegweiser zu Wegweiser

durch viele Hallen geführt, die

von oben bis unten behängt sind

mit italienischen Gemälden.

Egal welche Epoche – hier ist

alles zu finden, was das Kunst-

liebhaberherz begehrt. Wir stei-

gen Treppen hinauf und wieder

herunter und sind mit unserer

Geduld schon fast am Ende. Wo

ist sie denn nun, die überall

bekannte wie verehrte Mona

Lisa? Das Gemälde von

Leonardo Da Vinci kenne ich

aus Zeitungen, aus dem Kunst-

unterricht, aus Geschichts-

büchern, sogar aus Spielfilmen

oder satirischen Darstellungen.

Die Erwartungen an das

Original sind also hoch. Als wir

unser Ziel endlich erreichen, ist

die Enttäuschung groß. Sie

steckt in einer Glasvitrine. Das

ist sie also. Ziemlich klein,

denke ich mir. Um sie richtig

betrachten zu können, steht der

Besucher zu weit weg: Die

Absperrung lässt uns nicht

näher als zwei Meter heran-

treten. Schade, dass wir uns

nicht richtig an ihrer Schönheit

erfreuen können. Aber

wahrscheinlich sind diese

Maßnahmen notwendig, um das

Gemälde zu schützen. Und wir

können nun sagen: „Wir haben

sie gesehen.“

Beeindruckender ist der nach

dem französischen Staatsmann

benannte Flügel Richelieu. Dort

stehen Skulpturen der grie-

chischen Antike, die uns

staunen lassen darüber, dass die

Künstler dieser Zeit in der Lage

waren, selbst die kleinsten

Details im Gesicht einer Person

mit Hammer und Meißel

nachzubilden. Dann betreten

Mein Kommentar: #1

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Juliane (links) und Conny in

Paris. Bild: Juliane Grunert

wir die Gemächer von Napo-

léon III. und damit meinen

Lieblingsteil der Besichtigung:

Ich fühle mich in die Zeit des

französischen Kaisers zurück-

versetzt. Prunk wo man

hinsieht: Viel massives dunkles

Holz, weinrote Teppiche und

Gold auf allen Möbelstücken

und an den Wänden. In jedem

der Räume gibt es

Deckenverzierungen und große

Kronleuchter. Wir laufen durch

den kleinen und großen

Speisesaal, das Arbeitszimmer,

den Grande Salon, der schon

fast überladen wirkt von Gold

und Kronleuchtern. Natürlich

hatte Napoléon einen ebenso

prunkvollen Ballsaal, der mich

träumen lässt: Ich schließe die

Augen und sehe mich in einem

wunderschönen Ballkleid und

einem Glas Champagner in der

Hand, von einem französischem

Gentleman geführt, über die

Tanzfläche wirbeln.

Der Louvre überzeugt nicht mit

der Mona Lisa, sondern mit

griechischen Steinskulpturen,

riesigen Wandteppichen, Deck-

enmalereien und dem pracht-

vollen Salon von Napoléon III.

– wir sind die meiste Zeit

unseres Besuches sprachlos vor

Ehrfurcht und Bewunderung.

Wer so ein tolles Erlebnis bei

einem Paris Besuch nicht

mitnimmt oder an der Mona

Lisa hängen bleibt, ist selber

Schuld!

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Warum #hipstermitleibundsee-

le? Der Hashtag verarscht die

Tatsache, dass ein Hipster sich

nicht als solcher bezeichnet. Ich

bin kein Hipster. Mein Style ist

nicht von einem Trend geprägt,

sondern vom Charakter.

Party? Augen zu und tanzen!

Musik von? Clueso, Prinz Pi, Ed

Sheeran.

Mit dir kann man diskutieren

über? die Drogenpolitik, den

Einfluss von Wirtschaft auf

Politik, und damit den

schlechten Einfluss des Geldes.

Leder, Strick oder Jeans? Jeans.

Ich habe drei Nudie Jeans. Die

sind unbehandelt, und am

Anfang hab ich immer blaue

Knie. Man soll die Jeans ein

Jahr lang tragen, ohne sie zu

waschen. Sie nutzt sich dabei

gut ab, und ich muss sie schon

mal nähen. Je abgenutzter, desto

besser. Um die Bakterien zu

töten, lege ich sie ins Gefrier-

fach.

Bei unseren Eltern ist das Auto

noch ein Statussymbol, aber

mich interessiert‘s nicht die

Bohne. Ich fahre Fahrrad.

Glück bedeutet? Ohne Sorgen

einschlafen.

Mein Kommentar: #1

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Er nennt sich Mondbrand,

hat knapp 600 Fotos

gepostet, viele mit den

Hashtags #hipstermitleib-

undseele und #wissenist-

macht. Instagram ist eine

Plattform, die so bildreich

wie wortarm ist. Einige

wenige Bilder und viel

mehr Worte von dem Mann

hinter den Schlagworten.

Dein Wunschsommer? Ideal,

aber völlig utopisch: Vier

Monate Ibiza. Zelten.

Realistisch: Nicht länger als 15

Uhr arbeiten. Viele Openair-

Festivals besuchen, zum

Beispiel die Kölner Poller-

Wiesen.

Do it yourself bedeutet? Krieg’

deinen Arsch hoch.

Tattoo? Ich habe eine

Hibiskusblüte auf dem Knöchel.

Später fand ich heraus, dass

mein Name „der Blühende“

bedeutet. Das passt!

Was sammelst du? Postkarten,

Aufkleber, Flyer, Konzertkarten

und Fotos aus Automaten. Die

klebe auf meine Erinnerungs-

wand über dem Schreibtisch –

seit drei Jahren.

Was liest du? Online lese ich

täglich die FAZ, den Spiegel

und die Süddeutsche. Und die

Zeitschrift Vice. Da stehen

Sachen drin, die sonst komplett

an der Welt vorbeigehen.

Lieblingsaccessoire? Ohne

meinen Stoffturnbeutel gehe ich

nicht raus. Und ich liebe meine

Kette, die ich von einem

Nachtflohmarkt auf Ibiza habe.

Daran hängt ein halber

Silberdollar, der an der

Taschenuhr meines Opas hing.

Der ist noch von ’64, darauf ein

Portrait von John F. Kennedy.

Der Weg ist das Ziel und das

Ziel ungewiss. Who cares. Die

Achterbahn Leben macht doch

Spass.

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Flo (26) kommt aus Gütersloh

und wird 2014 seinen ersten

Sommer in Holland verbringen:

Dann beginnt sein Bachelor-

Studium in Arnheim.

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Mein Kommentar:

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Es ist nicht nur duster und

schmuddelig unter dem

Ostwestfalendamm an der

Okiste. Hier steht seit 2010

auch eine kleine Buch-

handlung mit der Welt im

Namen: Das Mondo ver-

steht sich als Treffpunkt

für Gedankenaustausch

und führt mit Lesungen in

andere Welten – dieses

Mal nach Afrika.

Am Abend des 25. März 2014

sitzt Aaron Ravensberg an dem

kleinen Tisch mit Plastikdecke,

sein Buch „Der lange Weg nach

Mueda“ (2013, AJZ Verlag)

aufgeschlagen. Während er

seine erste Kurzgeschichte liest,

fragt man sich: Ist er der Mann,

der in Mosambik überfallen

wird, dessen Dienstwagen

gestohlen wird? Der zum

Wunderheiler geht, der ihm

prophezeit: Die Diebe werden

einen Fehler machen, du be-

kommst deinen Wagen wieder.

Wie viel davon hat er wirklich

erlebt, und was nur in seiner

Fantasie? Fest steht lediglich:

Aaron Ravensberg arbeitet für

die Internationale Entwick-

lungszusammenarbeit und reist

seit 30 Jahren nach Afrika. Er

will Beruf und Schreiben

trennen, darum publiziert er

unter Pseudonym, „weil Aaron

gut klingt und Ravensberg

regio-nalen Bezug hat“, erklärt

er seine Namenswahl.

In einer Geschichte, die er liest,

kritisiert er die Entwicklungs-

politik. Mehrmals im Monat

veranstaltet das Mondo

Lesungen und Vorträge, die

inspirieren sollen, mit sich und

der Welt auseinanderzusetzen

und zu hinterfragen. Das

Mondo ist auch sonst ganz

anders als die bekannten

Buchhandlungsketten: Neben

Belletristik und Krimis gibt es

überwiegend Bücher aus Sozial-

und Gesellschaftswissenschaf-

ten und ein Antiquariat. Der

Eintritt zu den Lesungen kostet

nichts, man hat also nichts zu

verlieren, wenn‘s nicht gefällt.

Wenn‘s gefällt, zeigt man das

mit einer Spende bei Austritt

aus der Buchhandlung mit dem

kleinen Fenster zur Welt.

Masterarbeit im Studiengang

Interdisziplinäre Medienwissen-

schaft

Autorin und inhaltlich verant-

wortlich: Isabell Mezger

[email protected]

c/o Dr. Petra Pansegrau

Postfach C/D 3 – 198

Grafik: Christian Zachau,

[email protected]

Bilder: Jack in the Block,

Jochen Michael, Lektora

Verlag, Kiepenheuer & Witsch

Verlag, Bildgefährten, Wögen

N. Tadsen, Britta Zachau, Lea

Baumeyer, Juliane Grunert,

Mondbrand.

Mein Kommentar: #1

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www.mondo-

bielefeld.de/lesungen-vorträge/

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Mein Kommentar:

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