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Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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Jugendlich wirkt sie noch immer, die Fakultät für Wirt-schaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, wird andererseits aber langsam erwachsen, hat über die Jahre Profil erlangt. Kurz nach der Wieder-vereinigung Deutschlands aus der Taufe gehoben, sehen wir heute mit Freude und können wohl auch etwas stolz darauf sein, wie sich die inzwischen Volljährige zu entwi-ckeln vermochte: von unter 30 auf 500 Absolventinnen und Absolventen pro Jahr, von einem unbekannten Neu-ling im Forschungsbetrieb zu einer renommierten Größe im Geschäft, wie das soeben erschienene HANDELSBLATT-Ranking für den Bereich BWL, bei allem Vorbehalt gegen-über den dort angelegten Maßstäben, noch einmal ex-emplarisch bestätigt.

Diese und ähnliche Einschätzungen Dritter bestärken uns in der Auffassung, dass der bisher beschrittene Weg der richtige gewesen ist. Er beruht im Wesentlichen auf fünf Prinzipien: die enge Zusammenarbeit zwischen Betriebs- und Volkswirten in einer Fakultät, die schon von ihrem Namen her nur von einer Wirtschaftswissenschaft spricht und sich zu einer analytischen Basis bekennt; die stete Orientierung an der hohen Qualität der Forschung, und zwar gemessen am internationalen Standard, wie er sich in der Publikation in referierten Fachzeitschriften wider-spiegelt; die konsequente Ausrichtung auf eine hohe Qualität der Lehre, die den Studierenden eine starke

Grundlage an theoretischem, methodischem und empi-rischem Wissen vermittelt; die ausgeprägte Internationa-lität des Lehrens, Lernens und Forschens – mit einem hohen Anteil ausländischer Studierender und einer breiten Palette englischsprachiger Kursangebote; die besondere Bedeutung der praktischen Umsetzung von Wissen und erlangten Fähigkeiten, sei es bei der Betriebs-wirtschaftslehre im Management oder bei der Volkswirt-schaftslehre in der politischen Beratung.

Dieser Weg wird fortgesetzt und weiterentwickelt. Denn wir alle wissen: Die Welt steht nicht still, der Wettbewerb unter den Universitäten nimmt eher zu als ab, die Finanz-kraft der Länder, die für die Hochschulbildung zuständig sind, bleibt weiterhin streng limitiert. Nach der vollstän-digen Umstellung des Lehrprogramms auf Bachelor und Master sowie einer ersten, erfolgreich bestrittenen Akkre-ditierung sämtlicher FWW-Studiengänge ist unsere Fa-kultät für diesen Wettbewerb um knappe Ressourcen gut vorbereitet. Wir klagen nicht über den Bologna-Prozess, wir nehmen die neuen Herausforderungen an. Genauso wie wir in den 1990er Jahren eine der ersten Fakultäten in Deutschland waren, die komplett englischsprachige Programme einführten, so werden wir auch in der Zukunft alles daran setzen, Modernes und Wegweisendes zu bieten. Darin liegt unsere Stärke. Wir gehören keineswegs zu den riesig großen Fakultäten im deutschsprachigen

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Raum – mit 24 Professuren, davon 14 in der Betriebs-, fünf in der Volkswirtschaftslehre, eine in der Rechtwissenschaft sowie derzeit vier Juniorprofessuren. Aber für uns zählt nicht die schiere Größe, sondern Qualität und Innovati-onskraft. Und diesen „spirit of Magdeburg“ wollen wir weitergeben, an die Studierenden und die Forschenden.

Die Kolleginnen und Kollegen, viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät sind nicht zuletzt bürgerschaftlich engagiert, bringen sich in sozialen Netzwerken ein, neh-men politische Aufgaben und gesellschaftliche Ehrenäm-ter wahr. Für die Magdeburger Wirtschaftswissenschaft insgesamt gilt entsprechend: Wir hocken nicht im Elfen-beinturm, wir sind keine Traumtänzer der Theorie. Wir wollen gestalten. Wir wollen als Betriebs- und Volkswirte unseren Beitrag leisten, die Gesellschaft in der Globali-sierung voranzubringen. Und wir wollen die Studierenden unserer Fakultät darauf vorbereiten, in der Zukunft mitzu-machen – mit Einsatzfreude und Elan, mit Kraft und Kreativität, mit Offenheit und Optimismus. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen unseres Jahr-buchs 2011/12, zu dessen Gestaltung Sie mir abschließend noch eine kurze Bemerkung gestatten.

Um auch der hiermit vorgelegten Jahrbuch-Ausgabe ihren ganz eigenen Stil zu verpassen, sollte u. a. wieder eine den gesamten Band durchlaufende Bilder-Serie entste-

hen. Der jungen Fotografin Anja Sinang kann man zu den Ergebnissen ihrer Arbeit einfach nur gratulieren. Sowohl die technische als auch die künstlerische Umsetzung des redaktionellen Leitmotivs ist ihr, wie ich finde, großartig gelungen. Der rote Faden durch die Foto-Strecke wurde in diesem Jahr durch persönliche Dinge, Utensilien, Ge-genstände geschaffen, die die Porträtierten – mehr oder weniger zufällig ausgewählte Fakultätsmitglieder ver-schiedener Statusgruppen und Tätigkeitsbereiche – mit auf ihr Foto nehmen konnten. Welche Anforderungen die Mitbringsel erfüllen sollten? Ganz einfach: Es sollte sich um etwas Repräsentatives insofern handeln, als in diesem Ding ein Persönlichkeitsmerkmal, Charakterzug oder ein Anliegen, eine Leidenschaft, Lebenseinstellung etc. Aus-druck fände, die nicht zuletzt typisch für jene spezifische Weise wäre, in der sich jeder Einzelne an seinem jewei-ligen Platz im Hause zu engagieren versteht. Der Eisho-ckeypuck steht dann möglicherweise für blitzschnelles Kombinationsspiel, die gezückte rote Karte für umfassende Regelkompetenz – freies Assoziieren erlaubt ... „Die FWW – genau mein Ding!“

Prof. Dr. Dr. h. c. Karl-Heinz PaquéDekan

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EXTERNEBEZIEHUNGEN

Seite 126 bis 133

STUDIUMSeite 82 bis 101

MEILENSTEINESeite 138 bis 149

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INHALT

DIE FAKULTÄT

Seite 6 bis 81

EXTERNEBEZIEHUNGEN

Seite 126 bis 133

STUDIUMSeite 82 bis 101

INTERNATIONALESSeite 114 bis 125

FORSCHUNGSeite 102 bis 113

ALUMNI

Seite 134 bis 137

MEILENSTEINESeite 138 bis 149

VERÖFFENTLICHUNGENSeite 150 bis 162

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DIE FAKULTÄT

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PROF. DR. DR. H. C. KARL-HEINZ PAQUÉ„VOLLBESCHÄFTIGT“ – ALS BUCHAUTOR WIE ALS DEKAN

»Die FWW – genau mein Ding!«

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg versteht sich als mo-derne Wissenschaftsinstitution, die ihr Grundverständnis aus vier zentralen Elementen ableitet:

DIE EINHEIT DER WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTDiese Idee bedeutet, dass die Effizienz wirtschaftlichen Handelns (verstanden als Verfügung über knappe Res-sourcen) und seiner organisatorischen Regelung im Vordergrund des Interesses von Forschung und Lehre steht, dass kein Graben zwischen der Wirtschaftstheorie einerseits und der Management-Wissenschaft anderer-seits entstehen soll.

THEORIEGELEITETE WISSENSCHAFTLICHKEITDiesem Postulat liegt die Überzeugung zugrunde, dass empirische Ergebnisse, experimentelle Untersuchungen oder praktische Verfahren auf einem theoretischen Verständnis basieren oder jedenfalls auf dieses bezogen sein sollten. Empirie, Experiment und Praxis können nur so einerseits vom erreichten Forschungsstand profitieren und andererseits dessen Weiterentwicklung herausfor-

dern. Mag auch das Ideal eines konsistenten Theoriege-bäudes, das die praktischen Erfahrungen und die expe-rimentellen oder empirischen Ergebnisse umfassend zu erklären vermag, unerreichbar sein, so ist es dennoch das entscheidende Merkmal der Wissen schaft lichkeit von Erkenntnisbemühung und beratender Anwendung.

INTERNATIONALE ORIENTIERUNG VON FORSCHUNG UND LEHREVon Anfang an war es das Ziel der Fakultät, ihre For-schung an internationalen Qualitätsstandards zu orien-tieren und Erfolg im internationalen Wettbewerb anzu-streben. Mit der Einrichtung ihres „International Study Program“ hat die Fakultät dieses Bestreben auch auf ihre Lehre ausgedehnt.

IMMANENTER ANWENDUNGSBEZUG DER THEORIEGELEITETEN WISSENSCHAFTLICHKEITDie Ökonomik ist letztlich eine empirische Wissenschaft, deren Ziel in der Erklärung und Analyse realer Phäno-mene besteht. Aus diesem Grund muss der Anwen-dungsbezug theoretischer Analysen gewahrt bleiben.

Leitbild

SELBSTVERSTÄNDNIS EINERMODERNEN WISSENSCHAFTSINSTITUTION

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Dekanat

Das Dekanat der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft ist deren zentrale Verwaltungsinstanz und als solche mit der Erledigung vielfältigster Dienstgeschäfte betraut. So pro-fan und im Einzelnen wenig erhebend sich diese Verwal-tungsabläufe auch darstellen mögen, so aufregend, täglich aufs Neue herausfordernd und motivierend sind demgegenüber die Ziele, auf deren Erreichung sich sämtliche Anstrengungen letztlich richten. Denn schließ-lich ist mit der Bildung des Menschen, der Möglichkeit und zugleich Notwendigkeit, sich permanent selbst zu bestimmen, etwas aus sich zu machen, ein, im Wortsinne, wesentliches Merkmal menschlichen Daseins berührt. Auch wenn die Hektik des Tagesgeschäftes dies allzu oft in den Hintergrund drängt – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im FWW-Dekanat sind sich des Umstandes sehr wohl bewusst, an jenem Prozess ihrer Selbstverwirk-lichung Anteil zu nehmen, den unsere Studierenden, die Wissenschaftler und überhaupt alle Beschäftigten hier im Hause durchlaufen. Als Dienstleister in einer Bildungs-einrichtung tätig zu sein, ist insofern nur eine spezifische, professionell betriebene Art und Weise, diese Anteilnah-me zum Ausdruck zu bringen.

Die aus der Zusammenarbeit verschiedener Funktions-träger, Personen und Persönlichkeiten erwachsende Einheit des Dekanats ist durch ein breites Spektrum hochschulrechtlich einschlägiger Rechte und Pflichten charakterisiert. Stark abstrahiert und zusammengefasst lassen sich mindestens zwei Tätigkeitstypen unterschei-den: Die Sammlung und Aufbereitung entscheidungsre-levanter Informationen auf der einen, die Ausübung spezifischer, auf das akademische Milieu und Campus-Geschehen zugeschnittener Handlungskompetenzen auf der anderen Seite. Hier werden z. B. die Haushaltsansät-ze geplant und die einzelnen Titel bewirtschaftet, werden Raum- und Stundenpläne, Anträge, Abrechnungen, Protokolle gefertigt, wird großen und kleineren Sorgen des Fakultätslebens begegnet. Da fehlt ein Schlüssel, dort ein Schloss, der Drucker streikt, mein Monitor flackert, die Softwarelizenz ist erloschen, ich möchte den Arbeitsvertrag von Herrn NN verlängern, finde den Raum Nr. 123 nicht, das Formular XY ist verschwunden ... – die Dekanatsmit-arbeiter stehen mit Rat und Tat zur Seite, recherchieren

und organisieren Lösungen dieser Probleme, buchen, heften, mailen, fluchen – und spenden in gänzlich ver-fahrenen Situationen auch einfach nur Trost oder teilen die Freude über errungene Studiums- und Forschungs-erfolge.

In den leitenden Positionen des Dekanats, vom Dekan und der Prodekanin, vom Studien- und Forschungsdekan ist zunächst einmal dafür zu sorgen, die verschiedenen Einzel- zu einem möglichst homogenen Fakultätsinteres-se zu verdichten. Der entsprechende, die jeweils betrof-fenen Statusgruppen der Fakultät berücksichtigende Diskurs muss organisiert, aktiv gemanagt, vorausschauend initiiert und umsichtig moderiert werden. Ist dies gelun-gen, in formellen Fakultätsratsbeschlüssen oder auch informellen Verabredungen umgesetzt worden, geht es um die strategische Positionierung der Fakultät innerhalb der OVGU, in Ausschüssen, Gremien, Kommissionen, gegenüber dem Rektor oder dem Kanzler. Was die Ver-tretung der Fakultät im Außenverhältnis betrifft, wird hier an der Sichtbarkeit unserer Lehr- und Forschungserfolge in der nationalen und internationalen Hochschulland-schaft gearbeitet.

LEITUNGDekan | Prof. Dr. Dr. h. c. Karl-Heinz PaquéProdekanin | Prof. Dr. Barbara Schöndube-Pirchegger

StudiendekanProf. Dr. Gerhard Wäscher (bis 05/2012) Prof. Dr. Thomas Spengler

stellv. StudiendekanProf. Dr. Thomas Spengler (bis 05/2012)Prof. Dr. Sebastian Schanz

Forschungsdekan | Prof. Dr. Karl InderfurthReferent des Dekans | Guido HenkelEDV-Administratoren | Andreas Kunze, Christian WeiheFakultätsökonomin | Anne-Katrin MichelSekretariat / Raum- und Stundenplanung | Ruth Dietz

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ANNE-KATRIN MICHEL, FINANZADMINISTRATORIN DER FAKULTÄT, UND IHR SOHN MORITZ... AHNDET AUCH VERSTÖSSE GEGEN DIE HAUSHALTSDISZIPLIN OHNE ANSEHEN DER PERSON

»Die FWW – genau mein Ding!«

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DR. KARIN SCHIMPF, LEITERIN DES PRÜFUNGSAMTES DER FAKULTÄT... UND SYMPATHISANTIN DER AKADEMISCHEN GLOBALISIERUNG

»Die FWW – genau mein Ding!«

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Das Prüfungsamt ist das Büro des gewählten Prüfungs-ausschusses der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Es ist für die Planung, Organisation, Durchführung und Anerkennungen von Prüfungen an der Fakultät verant-wortlich. Darüber hinaus ist auf die Einhaltung der Prüfungs- und Studienordnungen und die Umsetzung der Beschlüsse des Prüfungsausschusses zu achten. Die Prüfungsleistungen sowie die damit erworbenen Kre-ditpunkte jedes Studierenden werden verwaltet, Noten-bescheinigungen und Zeugnisse in deutscher und englischer Sprache erstellt und ausgegeben, Statistiken für die Analyse der Studienverläufe in den verschiedenen Studiengängen erstellt. Damit jeder Studierende auch die richtigen Bescheinigungen und Zeugnisse erhält, sind die Curricula und relevanten Regelungen der Prü-fungsordnungen eines jeden Studiengangs in einer Datenbank abzubilden und entsprechend den aktuellen Veränderungen beständig zu pflegen. Auch diese Auf-gabe wird vom Prüfungsamt wahrgenommen.

Bei vier Bachelor-, vier Master- und fünf Diplomstudi-engängen, in die ca. 2.500 Studierende der Fakultät gegenwärtig eingeschrieben sind, ist dies ein ziemlich umfangreicher Aufgabenkomplex. Zudem nehmen an den Prüfungen der Fakultät eine große Anzahl Studie-rende anderer Fakultäten teil, entweder verpflichtend, wie im Rahmen der Studiengänge Wirtschaftsingenieur-wesen oder Lehramt an berufsbildenden Schulen für Wirtschaft und Verwaltung, oder als Wahlveranstaltung für angehende Ingenieure, Psychologen oder andere interessierte Studierende. Im Ergebnis nahmen z. B. an den Prüfungen der FWW im Februar 2012 ca. 12.000 Studierende teil. Für das Sommersemester 2012 haben sich ungefähr 11.000 Prüflinge angemeldet.

Die Planung, Vorbereitung und logistische Abwicklung dieser Prüfungen unter strengster Einhaltung aller prü-fungsrechtlichen Anforderungen ist in jedem Semester aufs Neue eine große Herausforderung für das Mitar-beiterteam im Prüfungsamt. Kleinere oder größere Pannen wie z. B. ein unverhofft verschlossener Hörsaal bei -20°C, lautstarke Bauarbeiten in der Umgebung des Prüfungsraumes, klappernde Lüftungsanlagen, ausfal-lende Klimaanlagen oder eine zu geringe Anzahl von

Prüfungsaufgaben bleiben trotz großer Anstrengungen der Mitarbeiterinnen leider nicht aus. Einen großen Anteil der Arbeit nimmt die Vermittlung prüfungsrele-vanter Informationen an Prüfer und Studierende sowie die Beratung der Studierenden ein. Ob dies Probleme bei der Bewältigung des Studiums, beim Nachweis von Prüfungsleistungen, Fragen im Zusammenhang mit der Organisation eines Auslandsstudiums, eines Praktikums oder Fragen der persönlichen Studienorganisation sind – in vielen Fällen ist das Prüfungsamt der erste Anlaufpunkt für die Studierenden.

Die Mitarbeiterinnen im Prüfungsamt sind bei all diesen Aufgaben stets um große Sorgfalt sowie schnelle und freundliche Erledigung aller Aufgaben bemüht, wie es von einer Serviceeinrichtung der Fakultät erwartet wird. Allerdings ist dies nicht der einzige Anspruch an die Arbeit im Prüfungsamt. Es ist zu sichern, dass verfassungsrecht-liche Prinzipien wie z. B. die Chancengleichheit und die Berufsfreiheit gewährleistet und allgemeine prüfungs-rechtliche Grundsätze wie die Mitwirkungspflicht der Studierenden, die Informationspflicht der Prüfungsbehör-de oder die Vermeidung der Befangenheit eines Prüfers beachtet werden. Damit steht die Arbeit im Prüfungsamt immer im Spannungsfeld zwischen Serviceausrichtung und Prüfungsrecht. Dieser Spagat ist nicht einfach zu re-alisieren. Während die Serviceorientierung erfordert, die Studierenden sowie Professoren und Mitarbeiter der Fakultät möglichst schnell, freundlich und umfassend zu „bedienen“, erfordert das Prüfungsrecht die strenge Einhaltung von Verfahrensabläufen und -regeln, von Terminen und Fristen. Damit sind zum Teil für die Studie-renden einschneidende Sanktionen verbunden, wie z. B. eine Nichtzulassung zur Prüfung bei vergessener Prü-fungsanmeldung oder eine nichtbestandene Prüfung wegen eines Täuschungsversuchs. Zwar werden die Entscheidungen grundsätzlich vom Prüfungsausschuss getroffen, aber eben oft vom Prüfungsamt verkündet. Eine große Unterstützung für unsere Arbeit ist die gute Zusam-menarbeit mit dem Dekanat, mit den Sekretariaten der Lehrstühle, mit dem Fachschaftsrat sowie mit allen Pro-fessorinnen und Professoren, Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern der Fakultät, für die wir uns bei dieser Gelegen-heit herzlich bedanken.

Prüfungsamt

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PROF. DR. BARBARA SCHÖNDUBE-PIRCHEGGER,PRODEKANIN UND LEHRSTUHLINHABERIN UNTERNEHMENSRECHNUNG & CONTROLLING ... WENN SIE ZUR T-TIME BITTET, HEISST ES „SOLL AN HABEN“

»Die FWW – genau mein Ding!«

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Betriebswirtschaftslehre

UNTERNEHMENSRECHNUNG UND CONTROLLING

Der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Unter-nehmensrechnung und Controlling bildet gemeinsam mit den Lehrstühlen für BWL-Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und BWL-Unternehmensrechnung/Accoun-ting den Schwerpunkt Accounting an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Der Lehrstuhl befasst sich in der Forschung wie in der Lehre mit Fragen des internen und externen Rechnungswesens sowie des Controllings. Das Rechnungswesen ist das zentrale Informationssystem des Unternehmens. Das interne Rechnungswesen dient zunächst der Entscheidungsunterstützung im Unterneh-men. Instrumente wie die Kosten- oder Investitionsrech-nung liefern geeignete Daten zur Fundierung von Un-ternehmensentscheidungen. Planung und Budgetierung dienen der Formulierung von Unternehmenszielen und der Kontrolle der Zielerreichung. Berücksichtigt man die Tatsache, dass zumindest größere Unternehmen in aller Regel nicht wie ein Monolith eine einheitliche Zielset-zung verfolgen, sondern aus Individuen mit unterschied-lichen Interessen bestehen, ergibt sich eine weitere wichtige Aufgabe des internen Rechnungswesens und des Controllings: die Steuerung und Koordination der einzelnen Teilbereiche und der verschiedenen Entschei-dungsträger.

Das externe Rechnungswesen umfasst dagegen die Berichterstattung des Unternehmens gegenüber Dritten. Anders als das interne, ist das externe Rechnungswesen durch umfassende Regelungen in Form von Gesetzen oder Standards geprägt. Diese Vorschriften geben Rah-menbedingungen für die Unternehmenspublizität vor. Die Publizität der Unternehmen wiederum bildet eine wichtige Grundlage für deren Bewertung, z. B. auf Ka-pitalmärkten, und damit für die Kapitalallokation. Auf-grund dieses Zusammenhangs ergibt sich eine verhal-tensbeeinflussende Wirkung von Rechnungslegungsvor-schriften auf die Entscheidungen des Managements. Das Erkennen und Verstehen solcher Informations- und Steuerungseffekte der Rechnungslegung stellt eine Voraussetzung für die Beurteilung von Rechnungsle-gungsstandards dar. Die Forschung am Lehrstuhl befasst sich auf Basis informationsökonomischer bzw. agency-theoretischer Modelle mit der Analyse der oben be-schriebenen Anreiz- und Steuerungswirkungen von Rechnungswesen.

In der Lehre bietet der Lehrstuhl Veranstaltungen für praktisch alle Studienprogramme der FWW an. Im eng-lischsprachigen Bachelorstudiengang „Management and Economics“ ist er mit zwei Pflichtveranstaltungen be-sonders verhaftet. Inhaltlich werden einerseits grundle-gende Kenntnisse im Bereich des externen und internen Rechnungswesens vermittelt. Dies beinhaltet Themen wie Buchführung und Bilanzierung sowie die Vorstellung gängiger Instrumente des Controllings und von Entschei-dungsrechnungen. In fortgeschrittenen Veranstaltungen werden die verhaltenssteuernden Wirkungen im Rech-nungswesen betont und Studierende für diese sensibi-lisiert.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Anreiz- und Steuerungswirkungen

im internen und externen Rechnungswesen Corporate Governance Agency Theory Informationsökonomie Anreiz- und Entscheidungsnützlichkeit

von Rechnungslegung

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Management Accounting Dezentrale Unternehmenssteuerung Erfolgs- und Kostenmanagement

Seminare im Wintersemester 11/12 Masterseminar/Project in Accounting Bachelorabschlussseminar Master-Thesis-Seminar

Vorlesungen im Sommersemester 12 Financial Accounting Koordination & Budgetierung Aktivitätsanalyse und Kostenbewertung

Seminare im Sommersemester 12 Masterseminar/Project in Accounting Bachelorabschlussseminar Master-Thesis-Seminar

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 3

Doktoranden 3

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AKTUELLE FORSCHUNGPerformance-Messung und Entlohnung von Mitarbeitern auf Basis nicht verifizierbarer BeurteilungsgrößenTina Bensemann, M. Sc.Die Forschung zu Anreizen leistungsorientierter Vergü-tung im Rahmen der Prinzipal-Agenten-Theorie ist traditionell meist von einer Performance-Messung auf Basis von verifizierbaren Kennzahlen ausgegangen. Allerdings werden in der Unternehmenspraxis vermehrt auch Entlohnungsbestandteile von Kenngrößen abhän-gig gemacht, die nicht durch eine dritte Instanz, wie etwa ein Gericht, überprüft werden können und somit nicht kontrahierbar sind. Zunehmende Bedeutung erfahren solche Kennzahlen durch neuere Managementsysteme wie z. B. die Balanced Scorecard und auch durch die aus der Finanzkrise von 2008 resultierende Forderung nach Beurteilungsgrößen, die Anreize zur langfristigen Stei-gerung des Unternehmenswertes setzen. Zu den nicht verifizierbaren bzw. subjektiven Maßen gehören z. B. Kennzahlen zur Messung der Kunden- oder Mitarbeiter-zufriedenheit, aber auch die von einem Vorgesetzten abgegebene Beurteilung der Leistung eines unterstellten Mitarbeiters zählt dazu. Vergütungs- oder Bonusverein-barungen auf Grundlage von nicht kontrahierbaren Kenngrößen stellen unvollständige bzw. relationale Verträge dar. Sie implizieren typischerweise ein Moral Hazard-Problem auf Seiten des Prinzipals, denn dieser hat im Nachhinein den Anreiz, die im relationalen Ver-trag vereinbarte Bonuszahlung zurückzuhalten, da der Agent sie nicht einzuklagen vermag. Ein wesentlicher Punkt bei der Analyse relationaler Verträge auf Basis subjektiver Maße ist deshalb die Anwendung eines geeigneten Mechanismus, der sicherstellt, dass der Vertrag nicht nachträglich durch den Prinzipal gebrochen wird. Dazu muss der Prinzipal entweder in der Lage sein, sich selbst perfekt (an die Einhaltung des Vertrages) zu binden (perfekte Selbstbindungskraft bzw. full commit-ment), oder aber die Erfüllung der Vereinbarung resul-tiert von selbst aus dem rationalen Verhalten der betei-ligten Akteure (self-enforcing).

Ziel der Untersuchung ist es, die bisherige Forschung zur Anreizgestaltung unter Verwendung nicht verifizier-barer Maße weiter auszubauen und dabei den Einsatz

Unternehmensrechnung und Controlling

subjektiver Kenngrößen sowohl in Kombination mit kontrahierbaren Performancemaßen als auch unabhän-gig von diesen zu untersuchen. Es wird analysiert, unter welchen Bedingungen die Verwendung subjektiver Messgrößen in Anreizverträgen Vorteile im Sinne von Wohlfahrtsteigerungen für die Vertragsparteien ermög-licht. Außerdem wird geprüft, ob die für verifizierbare Kenngrößen geltenden Ergebnisse der Prinzipal-Agenten-Theorie wie etwa das Informativeness-Prinzip oder die Resultate bezüglich der Gewichtung von Kenn-zahlen gleichermaßen für Verträge mit subjektiven Messgrößen zur Anwendung kommen oder welche anderen Gesetzmäßigkeiten hierbei gelten.

Beschränkte Selbstbindungskraft in dynamischen AnreizsystemenProf. Dr. Barbara Schöndube-PircheggerIn agencytheoretischen Modellen wird häufig davon ausgegangen, dass die Vertragsparteien sich zur Einhal-tung des zu Beginn der Agency-Beziehung geschlos-senen Vertrags verpflichten können. Diese Annahme eines „Commitments“ ist besonders dann angreifbar, wenn im Verlauf der Beziehung Zusatzinformation be-obachtet wird, die den zunächst geschlossenen Vertrag suboptimal werden lässt. In einem solchen Fall existiert ein ex post optimaler Vertrag, der beide Parteien nicht schlechter, mindestens eine jedoch strikt besser stellt. In einem solchen Szenario lässt sich schwer argumentieren, warum sich die beiden Vertragsparteien nicht auf die Änderung des ursprünglichen Vertrags verständigen können sollten. Lässt man eine solche Anpassung zu, stellt sich interessanterweise in vielen Fällen heraus, dass die ex post effiziente Vertragsvariante aus ex ante Sicht suboptimal ist. Formal stellt die Annahme eines „limited commitment“ eine zusätzliche Nebenbedingung dar, unter der das vorliegende Optimierungsproblem gelöst werden muss. Aus einer ex ante Sicht muss die Optimallösung nun unter denjenigen Verträgen gesucht werden, die auch ex post optimal und damit „neuver-handlungssicher“ sind.

Berücksichtigt man die oben beschriebenen Zusammen-hänge, kann gezeigt werden, dass bestimmte in der Literatur formulierte Ergebnisse so nicht mehr haltbar sind. Dies betrifft z. B. die Vorteilhaftigkeit der Delega-

Tina Bensemann, M. Sc.

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KONTAKTProf. Dr. Barbara Schöndube-PircheggerTelefon: 0391 67-18728Telefax: 0391 67-11137

www.bwl1.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterTina Bensemann, M. Sc.Dipl.-Kfm. Michael JanochaDipl.-Kfm. Brian Halim

Lehrbeauftragter | Prof. Dr. Alfred LuhmerSekretariat | Saskia Schulze

Unternehmensrechnung und Controlling

+ IM OKTOBER ORGANISIERTE DER LEHRSTUHL EIN PhD-SEMINAR IN ANALYTICAL ACCOUNTING RESEARCH MIT

PROF. JOHN CHRISTENSEN, PhD, DAS TEILNEHMER AUS DEM GESAMTEN DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM ANZOG

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

tion von Aktivitäten und Entscheidungsrechten. In der einschlägigen Literatur wird fast einhellig ein Trade-off unterstellt. Während Delegation gegenüber Zentralisa-tion einerseits zu verschärften Steuerungsproblemen führt, ermöglicht sie andererseits aufgrund besserer Information in den dezentralen Bereichen eine verbes-serte Entscheidungsfindung. Schöndube-Pirchegger/Schöndube identifizieren nun Fälle, in denen bei „limi-ted commitment“ Dezentralisierung auch dann vorteil-haft ist, wenn es keinerlei private Information der de-zentralen Einheit gibt.

In einem weiteren Projekt untersuchen Schöndube/Schöndube-Pirchegger die Eignung des Marktpreises zur Performancemessung gegenüber verschiedenen Rechnungswesengrößen. In der Literatur ist gezeigt worden, dass der Marktpreis Rechnungsweseninforma-tion in spezifischer Form aggregiert. Diese Aggregation ist jedoch unter Anreiz- und Steuerungsgesichtspunkten nicht notwendigerweise optimal, sodass die Verwen-dung der einzelnen Accountingmaße mit individueller Gewichtung für die Vertragsgestaltung zumindest schwach dominant ist. Unter der Annahme von „limited commitment“ kann auch hier gezeigt werden, dass dieser Zusammenhang nicht jedenfalls gilt. In bestimm-ten Szenarien ist der Marktpreis als Performancemaß vorzuziehen.

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Jun.-Prof. Dr. Marjaana Gunkel

(Lehrstuhlvertreterin)

Betriebswirtschaftslehre

INTERNATIONALES MANAGEMENT

Internationales Management ist die Führung und Orga-nisation von Unternehmen über Ländergrenzen hinaus. Aus diesem Grund werden die unterschiedlichen, sich aus gesetzlichen Regeln sowie kulturellen Normen und Werten zusammengesetzten, institutionellen Rahmen-bedingungen näher betrachtet. In der Forschung des Lehrstuhls wird die Wirkung der institutionellen Rah-menbedingungen auf Managemententscheidungen analytisch und empirisch untersucht. In Forschung und Lehre werden sich aus internationalen Unterschieden ergebende Herausforderungen dargestellt und mögliche Lösungsansätze hergeleitet bzw. vermittelt. Grundlage für Forschung und Lehre des Lehrstuhls für Internatio-nales Management ist das Theoriegebäude der Neuen Institutionenökonomik. Die institutionellen Rahmenbe-dingungen eines Landes umfassen formelle Regeln und Gesetze sowie informelle, kulturelle Normen und Werte. Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern in diesen formellen und informellen Rahmenbedingungen können Auswirkungen auf die Managemententscheidungen in Unternehmen und Organisationen haben. Die verschie-denen Facetten dieser Einflüsse auf Koordinations- und Motivationsprobleme in Organisationen und auf die Entscheidungen einzelner Individuen zu erforschen und darzustellen, ist Gegenstand von Forschung und Lehre des IM-Teams. Im Einklang mit dem Leitbild der Fakultät forscht das Lehrstuhlteam vor allem empirisch. Für die Erhebung der Daten wird ein breites Spektrum von Forschungsmethoden genutzt. So werden beispielswei-se mit Hilfe von Fragebögen länderübergreifend Unter-nehmer, Angestellte und Studierende befragt. Ebenso werden Daten gewonnen, indem Studenten in ökono-mischen Experimenten in Entscheidungssituationen versetzt werden oder indem das Internet für die Samm-lung von Datenmaterial zu Entscheidungssituationen genutzt wird. Die Konzentration auf anwendungsnahe und internationale Fragestellungen führt neben der Kooperation mit Unternehmen und öffentlichen Einrich-tungen systematisch zu Kooperationen mit ausländischen Universitäten und Forschern.

Das Lehrstuhlteam orientiert sich an der angelsäch-sischen Philosophie einer interaktiven Universitätslehre. Dazu zählt, dass neben einer Zwischenklausur auch

Fallstudien und kleinere Projekte, welche in multinati-onalen Teams bearbeitet werden, in die Bewertung der studentischen Leistung einfließen. Dies ermöglicht die Verknüpfung von Theorie mit den konkreten Problemen und Herausforderungen aus der interkulturellen Praxis.

Die internationale Ausrichtung des Lehrstuhls spiegelt sich auch in den englischsprachigen Vorlesungen und Seminaren wider, in denen in jedem Semester Gastvor-träge von Praktikern aus international tätigen Unterneh-men und Organisationen stattfinden. Daneben werden in jedem Semester auch vollständige Vorlesungen und Seminare von Gastprofessoren sowie Seminare mit Praktikern angeboten.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Incentive Design in International Organizations International Entrepreneurship Entrepreneurial Intent in International Comparison Students’ Career Planning in an

International Context Consumer Expectations and

Satisfaction in International Comparison Individual Attitudes toward Corporate Sustainable

Business Practices in International Comparison Einfluss der institutionellen Rahmenbedingungen

auf die Karriereförderung von Frauen und Männern Erfolgsfaktoren und Mitarbeitereinstellungen

bei Unternehmensakquisitionen Einfluss institutioneller Rahmenbedingungen auf

die Gestaltung von Unternehmen

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Advanced Methods in International Marketing Deutsch-Russische Geschäftskommunikation Interactive Business Communication International Human Resource Management

Seminare im Wintersemester 11/12 Bachelorabschlussseminar in IM Bachelor-Thesis-Seminar ISP Corporate Governance Information Management and Decision Making

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 3

Doktoranden 11

Zahl des Lehrstuhls

2 weitere Lehrstuhlbabys

und neue Mitarbeiter

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KONTAKTJun.-Prof. Dr. Marjaana GunkelTelefon: 0391 67-12234Telefax: 0391 67-11162

www.im.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterFan Wu, Ph.D. (Elternzeit)Dipl.-Kff. Franziska Krüger (Elternzeit)Dipl.-Kff. Caterina KauschDipl.-Kff. Jana GrunerMichael König, M. Sc.

Sekretariat | Birgit Hummelt

Management of Transnational Development Networks

Master-Thesis mit Kolloquium Master Thesis with Research Seminar Supervised Internship

Vorlesungen im Sommersemester 12 Business Forecasting Doing Business in Eastern Europe Doing Business with China Global Operations Management Human Resource Management International Supply Chain Management International Marketing Introduction to International Management Skills

Seminare im Sommersemester 12 Bachelorabschlussseminar in IM Bachelor-Thesis-Seminar ISP Cultural Challenges of Global Management Information Management and Decision Making Master-Thesis mit Kolloquium Master Thesis with Research Seminar Mergers & Acquisitions Research in Corporate Social Responsibility

Sonstige Veranstaltungen Doktorandenkolloquium / PhD-Kolloquium

AKTUELLE FORSCHUNGDeterminanten der Gründungsintention im internati-onalen Vergleich: Eine theoriebasierte, meta-analy-tische Synthese Michael König, M. Sc.Entrepreneurship ist ohne Zweifel ein treibender Faktor jeder nationalen Wirtschaft. Sowohl die Gründung von neuen als auch die Wertschaffung innerhalb bestehen-der Unternehmen schaffen Möglichkeiten, den neuen ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforde-rungen zu begegnen. Um das Unternehmertum zu för-dern, ist es deshalb zwingend notwendig zu verstehen, was Entrepreneurship auslöst bzw. was die Ursachen für unternehmerisches Handeln sind. Ziel der ersten Studie ist die meta-analytische Synthese der verschie-

denen Determinanten auf die unternehmerische Absicht unter der Berücksichtigung von nationalen Einflussfak-toren. Ziel der zweiten Studie ist es, die existenten In-tentionsmodelle unter Verwendung meta-analytischer Strukturgleichungsmodelle dahingehend zu testen, welches den Prozess der Absichtsbildung besser bzw. am besten beschreibt.

Untersuchung des Einflusses der institutionellen Rahmenbedingungen auf die Karriereförderung von Frauen im Vergleich zu MännernDipl.-Kff. Jana GrunerSeit mehreren Jahren beeinflusst die Diskussion um eine höhere Frauenanzahl in der Führungsriege von Unter-nehmen und weiteren Einrichtungen die Landes- und Firmenpolitik in Deutschland und auch international. Als Konsequenz daraus haben bereits viele Einrichtungen Karrierewege eingerichtet. Trotz dieser förderlichen Veränderungen werden industrieübergreifend anhaltend kaum Anstiege der Frauenanzahl in Führungspositionen verzeichnet. Es lässt sich weiterhin ein enormer Einfluss der institutionellen Rahmenbedingungen auf das Kar-rierestreben von Frauen und zudem auch von männ-lichen Angestellten identifizieren. Ziel dieses For-schungsprojektes ist die empirische Untersuchung dieser Einflussfaktoren und die Gegenüberstellung für beide Geschlechter.

Dipl.-Kff. Jana Gruner

Michael König, M. Sc.

Page 22: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

20 Jahrbuch 11 / 12

PROF. DR. SEBASTIAN SCHANZ – BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE STEUERLEHRE... MIT EXELLENTEN STEUER-KÜNSTEN

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 23: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

21Jahrbuch 11 / 12

Die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre ist eine be-triebswirtschaftliche Teildisziplin, die eine Schnittstel-le zwischen der Betrieblichen Finanzwirtschaft und dem Steuerrecht darstellt und durch hohe praktische Relevanz geprägt ist. Finanzwirtschaftliche Grundlagen sowie steuerrechtliche Kenntnisse sind Voraussetzung für die Beurteilung von Steuerwirkungen. Vertreter der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre müssen sich im dynamischen Umfeld des Steuerrechts zurechtfinden sowie die Modelle der betriebswirtschaftlichen Ent-scheidungsfindung beherrschen.

SteuerbelastungsmessungHier wird untersucht, ob und wie die absolute oder relative Vorteilhaftigkeit von Handlungsmöglichkeiten durch Steuern beeinflusst wird. Es handelt sich hierbei jedoch lediglich um eine Messtheorie, die keine Aus-sage zu Verhaltensempfehlungen macht. Wird die persönliche Steuerlast untersucht, ist das Ziel nicht die Messung der Steuerbelastung von Handlungsmöglich-keiten, sondern die Ermittlung der Steuerlast einer natürlichen Person mit ihren gesamten wirtschaftlichen Aktivitäten. Hier steht der Durchschnittssteuersatz im Vordergrund.

Modellgestützte SteuerplanungslehreZiel der modellgestützten Steuerplanungslehre ist es, Handlungsempfehlungen an Unternehmer geben zu können. Um Aussagen über Steuervermeidungsmög-lichkeiten machen zu können, ist es erforderlich, dass das Ziel des Entscheiders und die Modellrestriktionen bekannt sind.

Empirische SteuerwirkungslehreAuf Basis der Steuerplanungsempfehlungen können empirisch gehaltvolle Hypothesen über den Einfluss der Besteuerung auf unternehmerische und private Entscheidungen getroffen werden. Die einzelwirtschaft-lichen Entscheidungs-, Verhaltens- und Wettbewerbs-wirkungen der Besteuerung werden hier als Steuer-wirkungen bezeichnet.

SteuerrechtsgestaltungslehreGrundvoraussetzung für eine fundierte Steuerrechts-gestaltungslehre ist die empirische Steuerwirkungs-

Betriebswirtschaftslehre

BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE STEUERLEHRE

lehre. Die Erkenntnis darüber, wie Individuen, Organi-sationen und Märkte auf Steueränderungen reagieren, erlaubt abzuschätzen, welche ökonomischen Folgen die Steueränderungen auf die Gesamtökonomie haben. Auf dieser Grundlage können dem Gesetzgeber Em-pfehlungen für die Ausgestaltung des Steuerrechts gegeben werden bzw. aktuelle Vorschläge für Steuer-reformen untersucht werden.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Betriebswirtschaftliche Analyse

steuerlicher Normen Ökonomische Beurteilung

aktueller Reformvorschläge Wirkung der Besteuerung auf

Investitions- und Finanzierungsentscheidungen Entscheidungsneutrale Steuersysteme Besteuerung unter Unsicherheit Internationale Steuerplanung

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Betriebliches Rechnungswesen Einkommensbesteuerung Steuerplanung Academic Skills Grundzüge der Abgabenordnung und

des Erb- und Schenkungsteuerrechts International Taxation

Seminare im Wintersemester 11/12 Bachelorabschlussseminar

Vorlesungen im Sommersemester 12 Steuerrecht & Steuerwirkung Steuerliche Gewinnermittlung Business Taxation and Financial Decisions

Seminare im Sommersemester 12 Planspielseminar Masterabschlussseminar Bachelorabschlussseminar Project in Accounting

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 2 1/4

Doktoranden 3

Zahl des Lehrstuhls

7 Kinder gibt es am Lehrstuhl

Page 24: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

22 Jahrbuch 11 / 12

AKTUELLE FORSCHUNGBiased Effects of Taxes and Subsidies on Portfolio ChoicesDipl.-Kfm. Hagen Ackermann / Dr. Martin Fochmann / Benedikt Mihm, M. Sc. Nach der ökonomischen Theorie verhalten sich Inve-storen grundsätzlich rational. Insbesondere treffen sie ihre Investitionsentscheidungen unter richtiger Berück-sichtigung ihrer Steuerbelastung. In der Praxis lassen sich sehr häufig Abweichungen von den theoretischen Vorhersagen beobachten. Die individuelle Steuerbela-stung wird häufig überschätzt und Subventionen werden verzerrt wahrgenommen. Mit Hilfe experimen-teller Untersuchungen soll eine Begründung für diese Beobachtungen erarbeitet werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erforschung von Subventionswir-kungen. Die zu beantwortenden Fragestellungen lassen sich wie folgt zusammenfassen: „Wie beeinflussen Subventionen Investitionsentscheidungen?“ und „Wel-che Art der Subventionierung erhöht die Risikobereit-schaft von Investoren am ehesten?“.

Latente Steuern auf Verlustvorträge – eine empirische Analyse der DAX/MDAX Unternehmen in den Jahren 2004 bis 2010 Dipl.-Kff. Sandra Petermann / Prof. Dr. Sebastian SchanzSteuerliche Verluste spielen auch handelsrechtlich in Form von latenten Steuern auf Verlustvorträge eine Rolle. Der Informationsgehalt der latenten Steuern könnte jedoch durch Earnings Management verwässert sein, da bilanzpolitische Ziele die Ansatz- und Bewer-tungsentscheidungen der latenten Steuern auf Verlust-vorträge beeinflussen könnten. Die Forschungsfrage bei diesem Projekt lautet: Wird der Ansatz und die Bewertung latenter Steuern auf Verlustvorträge durch bilanzpolitische Maßnahmen beeinflusst? Um dies zu testen, wird ein händisch erhobener Datensatz verwen-det, der Jahresabschlussdaten in IFRS Abschlüssen der DAX- und MDAX-Unternehmen in den Jahren 2004 bis 2010 beinhaltet.

Optimale Wahlrechtausübung im SteuerrechtProf. Dr. Sebastian SchanzDas deutsche Steuerrecht ist durchzogen von Wahl-rechten, deren optimale Ausübung die Steuerpflichti-

KONTAKTProf. Dr. Sebastian SchanzTelefon: 0391 67-18811Telefax: 0391 67-11142

www.bwl3.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterDipl.-Kff. Sandra Petermann Dipl.-Kfm. Hagen Ackermann Dipl.-Kff. Nadine Kalbitz Sekretariat | Kathrin Paal

gen vor zusätzliche Probleme stellt. Zum einen müssen, um die Vorteilhaftigkeit der Wahlrechte korrekt zu er-mitteln, die steuerliche Belastung aller Alternativen ermittelt werden, was Ressourcen bindet, zum anderen nimmt die Komplexität im mehrperiodigen Kontext exponentiell zu. Das Ziel dieses Projektes ist es, nach exakter Beschreibung des Planungsproblems, mit vorhandenen Algorithmen eine zeitlich akzeptable Lösung der Optimierungsprobleme präsentieren zu können.

Dipl.-Kfm. Hagen Ackermann

Page 25: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

23Jahrbuch 11 / 12

DANIEL CRACAU, WISSENSCHAFTLICHER MITARBEITER... TrocKene THeorie iST nicHT AlleS

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 26: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

24 Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

FINANZIERUNG UND BANKEN

Die Finanzwirtschaft beschäftigt sich mit den verschie-denen Formen der Finanzierung sowie den Investitions-entscheidungen. Hierbei werden die Finanzierungs-formen unter einer kapitalkostenorientierten Sichtweise analysiert, wobei die Kapitalkostensätze je nach Risiko den Renditeforderungen der Kapitalgeber entsprechen. Letztere ergeben sich aus entsprechenden Alternativin-vestments am Kapitalmarkt (etwa Aktien für Eigenkapi-tal, Anleihen für Fremdkapital und Derivate bei mezza-ninen Finanzierungsformen). Die Finanzwirtschaft ver-bindet deshalb die betriebswirtschaftliche Analyse mit der Kapitalmarkttheorie. Das benötigte Bewertungskal-kül setzt eine entscheidungstheoretische Basis voraus, so dass sich die Arbeit am Lehrstuhl nahtlos in den Forschungsschwerpunkt Decision Design der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft eingliedert. Forschung und Lehre am Lehrstuhl für Finanzierung und Banken sind durch eine gleichermaßen theoriegeleitete wie entschei-dungsorientierte Basis charakterisiert, die eine hohe Generalität in der Finance-Ausbildung unserer Studie-renden gewährleistet und gleichzeitig den internationa-len Anforderungen an unsere Absolventen genügt. Dabei spielen die Spezialisierung durch umfassende Kenntnis der modernen finanzwirtschaftlichen Werkzeuge und generelles ökonomisches Verständnis stets ineinander. Dies, in Verbindung mit den englischsprachigen Lehr-veranstaltungen im Masterprogramm, hilft unseren Studierenden sowohl bei der Jobsuche als auch im späteren Berufsleben. Zudem ermöglichen Breite und Tiefe unserer Ausbildung einen Einstieg in die For-schung. Die Forschung am Lehrstuhl ist sowohl durch ihren hohen theoretischen Anspruch als auch durch Praxisnähe und somit wirtschaftliche Relevanz gekenn-zeichnet. Durch theoretische Resultate einerseits und ihre empirische Überprüfung andererseits gelingt es, in den Forschungsfeldern Risikomanagement, Performance und Bewertung immer den Bezug zur betrieblichen Praxis herzustellen. Entsprechend misst sich der Lehr-stuhl an seiner Publikationstätigkeit, am internationalen State of the Art seiner Lehrveranstaltungen sowie an den Berufseinstiegsmöglichkeiten unserer Absolventen.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Risikomanagement Unternehmensbewertung Performancemessung Downside-Risiko Zinsstrukturen Rating Kreditbewertung

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Risk Controlling Option Pricing Wertpapieranalyse Academic Skills

Seminare im Wintersemester 11/12 Bank Valuation Bachelor- und Masterabschlussseminar

(dt. /engl.)

Vorlesungen im Sommersemester 12 Corporate Finance Investition und Finanzierung

Seminare im Sommersemester 12 Rating and Rating Agencies Bachelor- und Masterabschlussseminar

(dt. /engl.)

Sonstige Veranstaltungen Bilanzanalyse (MBA Moskau)

Capital Budgeting (MBA Magdeburg – Business School)

Unternehmensbewertung (BBA)

Corporate Finance (MBA Magdeburg – Business School)

Investition (MBA Helmstedt)

Risikomanagement (MBA Moskau)

Seminar BWL I, II (MBA Moskau)

Seminar (MBA Helmstedt)

Risk, Information, and Incentives (PhD Reading Course)

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 3

Doktoranden 6

Zahl des Lehrstuhls

121.979.321.012.786.111 benötigte Klicks für die Um-

gestaltung der

Lehrstuhl-Homepage :-)

Page 27: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

25Jahrbuch 11 / 12

VERSTEHT SICH AUF BULLE UND BÄR:PROF. DR. PETER REICHLING – FINANZIERUNG UND BANKEN

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 28: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

26 Jahrbuch 11 / 12

Finanzierung und Banken

FRANZISKA KRÜGER, WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITERINFORSCHUNGSGEGENSTAND: „KUNDENZUFRIEDENHEIT“

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 29: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

27Jahrbuch 11 / 12

AKTUELLE FORSCHUNGStability of Portfolio Diversificationrobin enke , M. Sc. / Prof. Dr. Peter reichlingMarkowitz’ well-known portfolio selection is appealing because based on stock price data that is available on the internet even students are able to compute the effi-cient frontier. For professionals it is important for their investment decisions that the risk-return positions of efficient portfolios stay stable. Unfortunately, from an empirical point of view, ex ante risk-return positions differ from ex post positions to a large extent. The paper analyzes the minimum variance portfolio strategy, shrin-king approaches to estimate the variance-covariance matrix, and measures the performance of correspond-ing portfolios with respect to benchmarks. It extends already existing literature on this topic by stretching and significance-based approaches. Results indicate that investors are better off if they follow these sophisticated strategies instead of just investing in the market index and the naive diversified portfolio, respectively.

Sand im Getriebe der internationalen Finanzmärkte: Die Finanztransaktionssteuer als wirtschaftliche Herausforderung für Europarobin enke, M. Sc. Spätestens seit Ausbruch der Finanz- und späteren Staatsschuldenkrise im Jahr 2008 wird die Idee der Einführung einer Tobin-Steuer in Europa hitzig diskutiert. Die Argumente für eine Finanztransaktionssteuer liegen vor allem im Einnahmen- und im Marktmotiv. Der Bei-trag analysiert die Eignung der von der Europäischen Kommission im Jahr 2011 vorgeschlagenen Steuer auf Finanzgeschäfte mit dem Ergebnis, dass die gewünsch-ten Wirkungen auf den Finanzmarkt, i. e. die Reduzie-rung der kurz- und langfristigen Marktvolatilität und die Stabilisierung des Bankenmarkts, nicht erreicht werden können. Tatsächlich sind negative Effekte, vor allem auf die Markteffizienz und auf das für die Realwirtschaft in einem hohen Maß wichtige Alltagsgeschäft der Banken zu erwarten. Eine Befriedigung des Einnahmenmotives ist über andere Steuerformen, beispielsweise eine Um-satzsteuer mit Vorsteuerabzug, in gleichem Umfang möglich und kann Vorteile im Bezug auf Vermeidungs-aktivitäten bieten. Von der Einführung einer Transakti-onssteuer in der vorgeschlagenen Form ist aus den im Beitrag ausgeführten Gründen abzuraten.

KONTAKTProf. Dr. Peter ReichlingTelefon: 0391 67-18412Telefax: 0391 67-11242

www.bwl4.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterRobin Enke, M. Sc.Dipl.-Kff. Anna Kryvko (bis April 2012)Lilija Velieva, M. Sc. (ab August 2012)Daniela Pesheva, M. Sc.

Sekretariat | Jennefer Steglitz

Finanzierung und Banken

+ KEY PAPER ZUR KONFERENZ „IMPROVING FINANCIAL INSTITUTIONS“ (HELSINKI 2012)

+ DREI WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER REICHTEN IHRE DISSERTATION EIN

+ KONFERENZ IN THESSALONIKI IM AUGUST + ERSTELLUNG DER LEHRSTUHLVIDEOS

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

Robert Enke, M. Sc.

Page 30: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

28 Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

UNTERNEHMENSFÜHRUNG UND ORGANISATION

Die Vertiefungsrichtung „Unternehmensführung und Organisation“ richtet sich an alle Studierenden, die eine Vorgesetztenfunktion übernehmen wollen, die an der Gestaltung von Organisationen beteiligt sein möchten und in Organisationen Managemententscheidungen vorbereiten, treffen bzw. umsetzen wollen und die be-strebt sind, ihr Bewusstsein bezüglich der Arbeitswelt kritisch zu schulen. Daher sollen sie in die Lage versetzt werden, die während des Studiums erlernten Theorien-, Methoden- und Praxiskenntnisse (fachliche Kompetenz) auf reale Probleme anwenden zu können. Außerdem sollen soziale und konzeptionelle Kompetenzen (über-fachliche Kompetenz) entwickelt werden. Dazu müssen sie zunächst einmal das wissenschaftliche Arbeiten er-lernen, damit sie Probleme erkennen und formulieren können. Dieses wiederum bedeutet, dass man wissen-schaftliche Schriften systematisch auswertet, For-schungsergebnisse kritisch reflektiert und wissenschaft-liche Methoden der Gewinnung und Verarbeitung von Informationen sowie der Problemlösung zielgerichtet auswählen und anwenden kann. Wir sehen uns dem Paradigma der Betriebswirtschaftslehre als einer ent-scheidungsorientierten Realwissenschaft verpflichtet. Unser Erkenntnisobjekt ist immer der reale Betrieb, es geht immer um die Steuerung von Prozessen in der Unternehmenspraxis. Dazu schlüpfen wir stets (hypo-thetisch) in die Rolle eines Managers, der konkrete Praxisprobleme zu lösen hat, und zwar sowohl in der Lehre als auch in der Forschung. Zudem bedeutet Lösen von Problemen, Entscheidungen zu treffen. Im Rahmen wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge erfolgt dies freilich konsequent aus ökonomischer Perspektive. Die skizzierte Entscheidungs- und Realitätsorientierung erfordert aber auch, dass man nicht nur durch die öko-nomische Brille schauen kann, sondern auch Anleihen aus anderen Disziplinen nehmen muss. Wer im Betrieb z. B. Anreizsysteme konzipieren möchte, der ist auf motivationspsychologische Grundkenntnisse angewie-sen, und wer effizient betriebswirtschaftliche Prozesse steuern will, der muss zumindest die Grundlagen der mathematischen Optimierungsrechnung beherrschen. Dies wiederum bedeutet, dass wir sowohl in der Lehre als auch in der Forschung konsequent auf Interdiszipli-narität abstellen. Manager tragen viel Verantwortung,

und zwar Verantwortung gegenüber den verschiedenen Stakeholdern. Damit man den jeweiligen Anspruchs-gruppen gerecht werden kann, sind rationale Entschei-dungen zu treffen, die sorgsam vorbereitet, austariert und umgesetzt werden sollten. Dies ist auf Basis von Intuition nicht zu schaffen. Man benötigt mehr, nämlich systematische, modellgestützte, moderne Analyse- und Entscheidungsprozeduren. Diese werden am Lehrstuhl für Unternehmensführung und Organisation erforscht, gelehrt und der Praxis zur Verfügung gestellt.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Strategisches Management und Planung modellgestützte Personalplanung, ökonomische

Theorie der Personalführung, betriebliche, staatliche und private Altersvorsorge

Delegation, Anreiz und Kontrolle, neuere Organisationsformen

Personalmarketing, Employer Branding, Employer Awards

Möglichkeiten der Verarbeitung vager Informationen

Humankapitalbewertung Expertensysteme Fuzzy Control, Fuzzy Decisions Fuzzy-Szenario-Management: Verarbeitung von

Unbestimmtheit im strategischen Management

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko Strategische Unternehmensführung Personalplanung Personalführung

Seminare im Wintersemester 11/12 Bachelorabschlussseminar zum

PSP „Management & Entrepreneurship“ Master-Thesis mit Kolloquium Personalrekrutierung, -beurteilung und Auswahl Unternehmensplanspiel „Global Manager“

Vorlesungen im Sommersemester 12 Organisation und Personal

Prof. Dr. Thomas Spengler

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 3

Doktoranden 7

Zahl des Lehrstuhls

2,42 Durchschnittsnote

in den Klausuren

Page 31: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

29Jahrbuch 11 / 12

KONTAKTProf. Dr. Thomas SpenglerTelefon: 0391 67-18440Telefax: 0391 67-12349

ww.ufo.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterDipl.-Kff. Jessica NaundorfDipl.-Kfm. Guido SeebotheDipl.-Kfm. André Mangelsdorf

LehrbeauftragterDipl.-Phys. Georg Krekeler

Sekretariat | Heidemarie Baldauf

Organisationsgestaltung Strategisches Management / Strategic Management Lean Manufacturing und Benchmarking

Seminare im Sommersemester 12 Bachelorabschlussseminar zum

PSP „Management & Entrepreneurship“ Unternehmensplanspiel

„Global Manager“ – Bachelor Seminar Macht, Einstellung und

Verhalten/Power, Attitude and Behavior Master-Thesis mit Kolloquium Basic-MTM

Sonstige Veranstaltungen Diplomanden- und Doktorandenkolloquium

Praktikum Supervised Internship

AKTUELLE FORSCHUNGDer Wissenstransfer zwischen Managementwissenschaft und Managementpraxis Dipl.-Kfm. Johannes KotteDer Staat wird durch seine Bürger bezahlt und oft politisch legitimiert. Die Bürger erwarten im Gegenzug die Mehrung der Wohlfahrt, meist als Summe des Nutzens aller Individuen verstanden. Forschung fördert die Wohlfahrt, weil sie Unternehmen befähigt neuar-tige Güter und Dienstleistungen herzustellen, oder existierende effizienter zu produzieren. Da die For-schungsaufgabe nicht vollständig von Unternehmen wahrgenommen wird, finanziert der Staat große Teile der Forschung. Dies gilt auch für die BWL. Ihre Funk-tion ist es, die Tätigkeit von Managern zu unterstützen: Deren Handeln soll bei Verwendung ihrer Erkenntnisse eine effizientere Ressourcenallokation ermöglichen und so zum Wohlfahrtsgewinn beitragen. Voraussetzung dafür ist die Anwendung der wissenschaftlichen Er-kenntnisse. Der Transfer zwischen BWL und Manage-ment funktioniert jedoch nur schlecht. Dies hat zwei-erlei ökonomische Implikationen: Zum einen vergeben Unternehmen die Möglichkeit mithilfe wissenschaft-licher Erkenntnisse Wettbewerbsvorteile zu generieren. Zum anderen verfehlt der Staat das Ziel, mithilfe von

Forschung die Wohlfahrt zu steigern. Ziel der Disser-tation ist es, die bestehenden wissenschaftlichen Er-kenntnisse zum Thema aufzuarbeiten und einen Beitrag zur Erklärung der Lücke zwischen BWL und Managern zu leisten.

Page 32: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

30 Jahrbuch 11 / 12

Prof. Dr. Karl Inderfurth

Betriebswirtschaftslehre

PRODUKTION UND LOGISTIK

Der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Produktion und Logistik ist mit seinen Lehrveranstaltungen in praktisch allen Studienpro-grammen der FWW vertreten. Im Pflichtprogramm der (deutschsprachigen) Bachelorstudiengänge werden alle Studierenden im Rahmen einer Veranstaltung über „Produktion, Logistik und Operations Research“ in die Grundlagen des Produktions- und Logistikmanage-ments eingeführt. Im Rahmen der Behandlung von Planungsinstrumenten zur Lösung entsprechender Managementaufgaben wird auf wichtige Verfahren des Operations Research eingegangen. Hierbei werden sowohl die Modellierungstechnik als auch grundle-gendes Wissen zu wichtigen Lösungsverfahren des Operations Research wie Methoden der linearen und ganzzahligen Optimierung sowie heuristischer Such-verfahren vermittelt. Im Vertiefungsteil des Bachelor-programms BWL bietet der Lehrstuhl im Profilierungs-schwerpunkt „Logistics & Operations Management“ mehrere weiterführende Veranstaltungen zu Produk-tionswirtschaft und Logistik an. Daneben beteiligt er sich auch an der Bachelorausbildung in „Academic Skills“.

Mit einem Vertiefungsprogramm im oben genannten Profilierungsschwerpunkt ist der Lehrstuhl ebenfalls in dem neuen BWL-Masterstudiengang „Business Econo-mics“ präsent, so dass die Studierenden unserer Fa-kultät eine hervorragende Möglichkeit haben, ihre Kenntnisse in diesem Bereich der BWL zu vertiefen und damit ein für den Arbeitsmarkt sehr attraktives Profil zu gewinnen. Dieses Lehrprogramm in Produktions-wirtschaft und Logistik wird im Übrigen auch von vielen Studierenden aus anderen Fakultäten genutzt, um einschlägige Kenntnisse zu gewinnen. Besonders trifft dies auf die Studierenden des Studiengangs „Wirt-schaftsingenieurwesen Logistik“ zu. Nicht nur das deutschsprachige, sondern auch das internationale Studienangebot der FWW wird von unserem Lehrstuhl durch das Angebot englischsprachiger Veranstaltungen im Bachelor- und Masterbereich unterstützt.

Es bleibt noch zu erwähnen, dass eine Vielzahl von Studierenden im Vertiefungsbereich Produktion und Logistik ihre Abschlussarbeiten schreiben. In 2011/2012

wurden im Rahmen der Abschlussseminare insgesamt 16 Bachelorarbeiten am Lehrstuhl geschrieben, die auch alle erfolgreich verteidigt wurden. Dasselbe gilt für 10 Masterarbeiten, die in diesem Zeitraum am Lehrstuhl betreut wurden. Hinzu kommen aus dem Kreis der Diplomstudenten noch drei Diplomarbeiten. Circa ein Viertel der Abschlussarbeiten aus dem Master- und Diplombereich waren solche, die im Zusammenhang mit einem Praxisprojekt geschrieben wurden und damit einen wichtigen Beitrag zur Praxisorientierung der Lehrstuhlausbildung darstellten.

Der Lehrstuhl ist einer anspruchsvollen betriebswirt-schaftlichen Forschung auf internationalem Niveau verpflichtet. Die Erfüllung dieses Anspruchs zeigt sich in den vielen Vorträgen, die von der Forschergruppe des Lehrstuhls in jedem Jahr auf nationalen und inter-nationalen Fachtagungen gehalten werden, sowie in der Vielzahl der veröffentlichten Forschungsarbeiten, von denen viele auch in angesehenen internationalen Zeitschriften erscheinen. Dies wird unterstützt durch die Einbindung in ein internationales Forschungsnetz-werk, das vielfältige Kontakte mit ausländischen For-schern an angesehenen Universitäten ermöglicht. Die Forschungsarbeiten am Lehrstuhl sind im Einzelnen verschiedenen Arbeitsgebieten aus dem Bereich der Analyse und Unterstützung insbesondere von Manage-mentaufgaben in Produktion, Logistik und Supply Chain Management zuzuordnen. Die Aktivitäten umfassen mehrere Arbeitsschwerpunkte, von denen hier insbe-sondere auf solche mit internationaler Forschungsko-operation hingewiesen werden soll.

Einen traditionellen Schwerpunkt bildet das internati-onal als Reverse Logistics bezeichnete Gebiet. Die hier behandelten Forschungsfragen umfassen vielfältige Aspekte der Gestaltung von Planungs- und Steuerungs-systemen bei der Integration von Produkt- und Mate-rialkreisläufen in betrieblichen Produktionsprozessen. Dieser Forschungsschwerpunkt ist in die Beteiligung an einem europäisch-amerikanischen Forschernetz-werks zu „Business Aspects of Closed-Loop Supply Chains“ eingebettet, welches jedes Jahr eine hochran-gige wissenschaftliche Tagung – wechselweise in Nordamerika und Europa – durchführt.

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 4

Doktoranden 3

Habilitanden 1

Zahl des Lehrstuhls

12 Anzahl der Tassen

Kaffee, die täglich am

Lehrstuhl mit der neuen

Kaffeemaschine

gebrüht werden.

Page 33: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

31Jahrbuch 11 / 12

KATJA GRUNENBERG, KOORDINATORIN AM INTERAKTIONSZENTRUM ENTREPRENEURSHIPorDnunG iST (nur) DAS HAlBe leBen ...

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 34: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

32 Jahrbuch 11 / 12

Produktion und Logistik

Dr. Rainer Kleber

Ein weiteres Schwerpunktthema bildet die Erforschung von Maßnahmen zur Beherrschung von Bedarfs- und Prozessrisiken in Logistiksystemen. Ein wichtiges Arbeits-gebiet besteht dabei in der Analyse der Probleme, die sich für die Aufgaben der Materialplanung und des Bestandsmanagements stellen, wenn zusätzlich zur Bedarfsunsicherheit in einer Supply Chain in einzelnen Produktionsstufen aufgrund mangelnder Prozessbeherr-schung mit unsicherer Produktionsausbeute gerechnet werden muss. Hier gibt es eine internationale For-schungszusammenarbeit mit Prof. Langella von der Shippensburg University in Pennsylvania/USA. Ein zu-sätzliches Forschungsprojekt mit internationaler Betei-ligung befasst sich mit Fragen der Nutzung von unter-schiedlichen Bezugsquellen in Supply Chains unter Berücksichtigung von Preis- und Bedarfsrisiken. Diese Thematik wird gemeinsam mit Prof. Kelle von der Lou-isiana State University in Baton Rouge/USA bearbeitet.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt am Lehrstuhl befasst sich mit der Koordination von Entscheidungen in unter-nehmensübergreifenden Supply Chains. Ein Mittel zur Vermeidung von Effizienzverlusten in diesem Kontext, die durch divergierende unternehmensspezifische Ziele und Informationsasymmetrien entstehen, kann in der Ent-wicklung spezifischer Kontrakte liegen. Im vorliegenden Schwerpunkt soll analysiert werden, wie das Koordina-tionspotenzial von Kontrakten bei asymmetrischer Kosten-information unter unterschiedlichen Aktionsspielräumen und Rahmenbedingungen aussieht. Insbesondere soll mithilfe experimenteller Forschungsmethoden untersucht werden, ob und inwieweit das Koordinationsdefizit in einer Supply Chain durch freiwillige Informationsweiter-gabe zwischen den Akteuren vermindert werden kann. Des Weiteren soll die Rolle strategischer Lagerhaltung sowie das Vorhandensein unsicherer Produktionsaus-beute für die Koordinationsfähigkeit von Kontrakten untersucht werden. Die experimentellen Forschungen in diesem Rahmen werden gemeinsam mit Prof. Sadrieh und Jun.-Prof. Voigt unter Nutzung des MaXLab der FWW durchgeführt. Insbesondere auf diesem Feld bringt sich der Lehrstuhl in den fakultätsübergreifenden Forschungs-schwerpunkt „Decision Design“ ein, wo er mit einer Reihe von Einzelprojekten im Forschungsbereich „Busi-ness Advice“ vertreten ist.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Reverse Logistics Management von Bedarfs-,

Prozess- und Preisrisiken in Supply Chains Koordinationsmanagement in Supply Chains

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Decision Analysis Operations Management

Seminare im Wintersemester 11/12 Bachelorabschlussseminar zum PSP

„Logistics & Operations Management“ Seminar zu Produktion und Logistik:

Risikomanagement in Supply Chains Master-Thesis mit Kolloquium

Vorlesungen im Sommersemester 12 Angewandte Planung in Produktion und Logistik Produktion, Logistik und Operations Research Servicelogistik Supply Chain Management International Supply Chain Management Global Operations Management Academic Skills

Seminare im Sommersemester 12 Seminar zu Produktion und Logistik:

Industrieökonomische Ansätze im Supply Chain Management

Bachelorabschlussseminar zum PSP „Logistics & Operations Management“

Bachelor Thesis Seminar Master-Thesis mit Kolloquium

Sonstige Veranstaltungen Diplomanden- und Doktorandenkolloquium

AKTUELLE FORSCHUNGDual-Sourcing-Strategien bei Preis- und BedarfsrisikenDr. rainer KleberZur Absicherung langfristig auftretender Bedarfe von strategisch wichtigen Materialien werden oft dauerhafte

Page 35: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

33Jahrbuch 11 / 12

KONTAKTProf. Dr. Karl InderfurthTelefon: 0391 67-18798Telefax: 0391 67-11168

www.prolog.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterDr. Rainer KleberDipl.-Wirtsch.-Math. Stephanie VogelgesangDipl.-Kff. Josephine ClemensDipl.-Kfm. Robin Hartwig

Sekretariat | Jana Tuchen / Sabine Wolf

Verträge mit Lieferanten geschlossen, in denen neben festen Preiskonditionen auch eine Reservierung von Produktionskapazitäten der Lieferanten vereinbart wird. Hierdurch lässt sich das Risiko von Lieferengpässen bei unsicheren Nachfragen verringern. Bei gleichzeitigem Vorhandensein von Spotmärkten lassen sich zusätzlich Preisvorteile aus kurzfristigen Marktpreisschwankungen ziehen, wenn die langfristige Beschaffungsoption sinn-voll mit einer kurzfristigen Spotmarktnutzung kombiniert wird. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll vor dem Hintergrund von Unsicherheiten bezüglich der Nachfra-ge- und Marktpreisentwicklung untersucht werden, in welchem Umfang eine Kapazitätsreservierung vorzu-nehmen ist und wie beide Lieferquellen bei laufenden Beschaffungsentscheidungen optimal miteinander zu kombinieren sind. Zugleich werden einfache Heuristiken zur Entscheidungsfindung im beschriebenen Fall entwi-ckelt und bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit getestet.

+ GEBURT VON JANA TUCHENS SOHN OLE

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

Page 36: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

34 Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

MARKETING

Die Forschungstätigkeit des Lehrstuhls ist darauf ausge-richtet, internationale Spitzenforschung zu betreiben und wissenschaftlich fundierte Lösungskonzepte für die Unternehmenspraxis zu entwickeln. Besonderen Wert legen wir hierbei auf die Einbindung des Lehrstuhls in internationale Forschungsnetzwerke, die vielfältige Kontakte und einen regen Austausch mit ausländischen Forschern von angesehenen Universitäten ermöglichen. Die Forschungsexzellenz des Lehrstuhls spiegelt sich u.a. in Publikationen in renommierten internationalen Fach-zeitschriften wie dem Journal of the Academy of Marke-ting Science, MIS Quarterly oder Journal of Business Research, Gastherausgeberschaften von Journalen (z. B. Advances in International Marketing, Long Range Plan-ning), Vorträgen auf internationalen Tagungen sowie dem aktiven Engagement in internationalen Fachver-bänden wie der Academy of Marketing Science (bei-spielsweise im Rahmen von Doktorandenworkshops) wider.

Inhaltlich konzentrieren sich unsere Forschungsarbeiten auf den Bereich der marktorientierten Erfolgsfaktoren-forschung, insbesondere im Kontext von (Unterneh-mens-) Marken. In einem weiteren Forschungsfeld (Consumer Insights) betrachten wir zudem die Generie-rung von Wissen über Kunden, deren Präferenzen, die Wirkungsmechanismen und Treiber gelebten Kaufver-haltens sowie die Erfolgskontrolle eingesetzter Marke-tinginstrumente. Zuletzt umfasst das Forschungsgebiet grundlagentheoretische Fragestellungen. Hierzu gehö-ren methodische Arbeiten, bei denen die Neuentwick-lung bzw. Evaluation und Verbesserung von Auswer-tungsverfahren im Vordergrund stehen, sowie Arbeiten zur Messtheorie, in denen wir die Messung latenter Phänomene wie Konsumenteneinstellungen oder -wahr-nehmungen thematisieren.

Grundlegendes Ziel unserer Lehre ist es, den Studieren-den eine umfassende und wissenschaftlich fundierte Marketingausbildung zu vermitteln. Nach Abschluss der Ausbildung sollen die Studierenden in der Lage sein, komplexe Entscheidungssituationen im Marketing zu handhaben. Sie sollen wissen, wie man Chancen und Risiken erkennt und analysiert, geeignete strategische Pläne entwickelt, detaillierte Marktbearbeitungsmaß-

nahmen plant, umsetzt, deren Erfolg kontrolliert und durch Kommunikationsmaßnahmen unterstützt. Zusätz-lich zur Schulung von theoretischen Grundlagen legen wir großen Wert auf die anwendungsorientierte Ver-mittlung von Konzepten und Methoden der Informati-onsgewinnung über Marktteilnehmer als zentrale Grundlage für Marketingentscheidungen. Hierzu gehört insbesondere eine fundierte Ausbildung im Hinblick auf quantitative Methoden und Modelle der Marktforschung. Darüber hinaus vermitteln wir Ansätze zur Quantifizie-rung des Marketingerfolgs durch den Einsatz geeigneter Metriken im Sinne eines umfassenden Marketing-Con-trollings. Vor dem Hintergrund wesentlicher Gewinn-steigerungspotenziale ist dieses Themenfeld nicht nur für die Unternehmenspraxis relevant, sondern hat auch in der jüngsten Marketingforschung unter dem Stichwort „Return on Marketing“ große Aufmerksamkeit erfahren. Eine ausgeprägte Exzellenz-Verpflichtung, Internationa-lität und die Einbeziehung aktueller Forschungsergeb-nisse gehören hierbei genauso zu unseren Prinzipien der Ausbildung wie ein klarer Praxisbezug.

Aufbauend auf der Grundlagenveranstaltung Marketing bzw. Marketingmanagement setzen sich die Lehrveran-staltungen inhaltlich insbesondere mit der Messung und Analyse immaterieller Ressourcen sowie deren Nutzung und Kontrolle auseinander. Zum Lehrprogramm gehört auch die durchgängige Betreuung von Seminar-, Ba-chelor- und Masterarbeiten, die durch regelmäßige Kolloquien flankiert werden. Hierbei sind Seminare in der Regel einem Überthema zugeordnet (z. B. Return on Marketing, Geomarketing oder Web Analytics) und umfassen sowohl theorie- als auch praxisorientierte Aufgabenstellungen (i. d. R. in Kooperation mit einem Unternehmenspartner wie z. B. Langenscheidt).

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Unternehmensreputation Treiber und Wirkung von Kundenzufriedenheit Single-Item Scaling Konsumentenheterogenität

und Marktsegmentierung Strukturgleichungsmodelle Neuromarketing

Prof. Dr. Marko Sarstedt

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 3

Doktoranden 5

Zahl des Lehrstuhls

36 Monate, die ein Beitrag

des Lehrstuhls mittlerweile

im Begutachtungsprozess

einer Fachzeitschrift ist.

170 Seiten, die unser

aktuelles Lehrbuch

“A Concise Guide to

Market Research” länger

geworden ist als

ursprünglich geplant.

Page 37: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

35Jahrbuch 11 / 12

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Consumer Behavior Multivariate Analysemethoden

Seminare im Wintersemester 11/12 Emotions and Decision Making Bachelorabschlussseminar zum PSP „Marketing“ Master-Thesis mit Kolloquium

Vorlesungen im Sommersemester 12 Marketing Research /

Marketing Models and Analysis Marketing Management Marketing

Seminare im Sommersemester 12 Bachelorabschlussseminar Masterabschlussseminar Advances in Consumer Research Experimentelle Marktforschung

Sonstiges Veranstaltungen Doktorandenkolloquium

AKTUELLE FORSCHUNGEin empirischer Vergleich von Auswahlmechanismen von Single-ItemsProf. Dr. Adamantios Diamantopoulos (universität Wien) /Prof. Dr. Marko Sarstedt (oVGu) / Dr. Petra Wilczynski (McKinsey & company) / Dr. PD Thomas Salzberger (Wu Wien)Die valide Messung theoretischer Konstrukte spielt seit jeher eine bedeutende Rolle in der empirischen Marke-tingforschung. Vor dem Hintergrund der aktuellen Dis-kussion um die Verwendung von Single-Item-Messungen wurde vom Lehrstuhl jüngst untersucht, unter welchen Bedingungen Single-Items zur Konstruktmessung ver-wendet werden können, ohne dass dies zu Einbußen bei der prädiktiven Validität führt. Auch wenn die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Single-Items nur unter extre-men Bedingungen eine vergleichbare prädiktive Validi-tät wie Multi-Items aufweisen, kann deren Verwendung nichtsdestotrotz aus pragmatischen Gründen angebracht sein. Hierbei stellt sich allerdings das Problem der Aus-

wahl eines geeigneten Items. In dieser Studie werden daher verschiedene Mechanismen zur Auswahl eines geeigneten Single-Items empirisch miteinander ver-glichen. Erste Ergebnisse offenbaren, dass Ansätze der Item Response-Theorie besonders geeignet sind, um ein Single-Item aus einem Set von Items auszuwählen.

Die Messung von Unternehmensreputation. Ansätze, theoretische Diskussion und empirischer VergleichProf. Dr. Marko Sarstedt (oVGu) / Dr. Petra Wilczynski (McKinsey & company) / Prof. Dr. T. c. Melewar (Brunel university london)Unter den viel diskutierten immateriellen Vermögens-gegenständen hat die Reputation von Unternehmen einen besonderen Stellenwert. Die Literatur führt eine Vielzahl von positiven Auswirkungen hoher Reputation an, wie zum Beispiel eine stärkere Bindung von Mitar-beitern, eine erhöhte Zahlungsbereitschaft der Kunden oder eine Beeinflussung von Anlegerentscheidungen. Ebenso existiert eine Vielzahl von Ansätzen zur Messung des theoretischen Konstrukts Unternehmensreputation. Vor dem Hintergrund des mangelnden Konsenses hin-sichtlich der adäquaten Messung des Konstrukts werden in der vorliegenden Studie verschiedene Messansätze theoretisch diskutiert und empirisch miteinander ver-glichen. Der Vergleich der Ansätze auf Grundlage von Konvergenzvalidität und prädiktiver Validität hinsichtlich relevanter Zielvariablen wie zum Beispiel Vertrauen, Loyalität oder Word-of-Mouth offenbart deutliche Un-terschiede und bietet die Basis für eine situationsabhän-gige Auswahl des geeigneten Messansatzes.

Neuronale Basis des Time-vs.-Money Effektes bei der ProduktevaluationDipl.-Kfm. Sebastian lehmann / Prof. Dr. Martin reimannZeit und Geld bestimmen große Teile unseres täglichen Lebens, wobei sie oft als äquivalent behandelt werden. Wer kennt nicht den berühmten Satz „Zeit ist Geld“ von Benjamin Franklin (1748). Im rein ökonomischen Sinne scheint diese Aussage durchaus ihre Richtigkeit zu ha-ben. Doch auf psychologischer Ebene unterscheiden sich beide Konstrukte bzw. deren Wirkung deutlich. Im Rahmen dieser Studie wurde die neuronale Wirkung von Zeit und Geld mittels eines bildgebenden, nicht

Dipl.-Kfm. Sebastian Lehmann

Page 38: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

36 Jahrbuch 11 / 12

RUTH DIETZ, SEKRETÄRIN / RAUM- UND STUNDENPLANERIN DER FAKULTÄT ... EXPERTIN IN SACHEN PLAN-WIRTSCHAFT

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 39: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

37Jahrbuch 11 / 12

KONTAKTProf. Dr. Marko SarstedtTelefon: 0391 67-18725Telefax: 0391 67-11163

www.marketing.ovgu.de

MitarbeiterDipl.-Kfm. Sebastian LehmannWilko Feye, M. Sc. Kati Zeller, M. Sc.

Sekretariat | Undine Klebs

invasiven Verfahrens (Magnet-Resonanz-Tomografie) untersucht. Die im Bereich der Insula und im medialen Temporallappen gefundenen Unterschiede in den Akti-vierungsmustern sprechen dafür, dass sich die psycho-logische Verschiedenheit auch neuronal nachweisen lässt. Dabei wird ein Zusammenhang zwischen dem Konstrukt Zeit und einer Art Verlangen vermutet.

Unbewusste Einflüsse auf das KaufverhaltenJun.-Prof. Dr. Holger Müller / Dipl.-Kfm. Sebastian lehmannDie jüngste Forschung im Bereich der Kaufverhaltens-psychologie zeigt, dass subtile Reize einen Einfluss so-wohl auf Produktbeurteilung als auch auf die damit eng verbundene Kaufwahrscheinlichkeit und Zahlungsbe-reitschaft haben können. In einer Replikationsstudie wurden unterschiedliche verkaufsbeeinflussende Stimu-li unter Laborbedingungen getestet. Es konnte gezeigt werden, dass signifikante Unterschiede sowohl bezüglich der jeweiligen Kaufbereitschaft als auch der Zahlungs-bereitschaft bestehen. Untersuchung der Determinanten der Marken-emotionen anhand biophysiologischer MerkmaleWilko Feye, M. Sc. / Kati Zeller, M. Sc.Markenemotionen sind die Grundlage für nachgelager-te Konstrukte wie Kundenloyalität, Kaufabsicht, Zah-lungsbereitschaft und Weiterempfehlungsabsicht. Be-reits vorhandene und auch induzierte Markenemotionen (Voreinstellungen) spiegeln sich in den Messwerten biophysiologischer Merkmale wider, beispielsweise in Pulsmessungen, Hautleitwertmessungen sowie in der elektrischen Muskelaktivität (Elektromyografie EMG). Die Frage ist, ob und inwieweit, bestimmt durch Verände-rungen in den Verhaltensdaten und in den biophysiolo-gischen Messungen, Markenemotionen beeinflussbar oder sogar gezielt steuerbar sind.

+ SPECIAL SESSIONS ZUR PLS-PFADMODELLIERUNG AUF DER 2011 CONFERENCE OF THE AMS, CORAL GABLES,

UND DER 2012 CULTURAL PERSPECTIVES CONFERENCE, ATLANTA+ FERTIGSTELLUNG DES MANUSKRIPTS ZUM BUCH „PLS PATH

MODELING. A PRIMER“, DAS 2013 BEI SAGE ERSCHEINEN WIRD+ NEUBESETZUNG DES MARKETING-LEHRSTUHLS

MIT PROF. DR. MARKO SARSTEDT + NEUE FÄCHER, SEMINARE UND KOLLEGEN AM LEHRSTUHL

+ HOLGER MÜLLER UND MARKO SARSTEDT SIND PAPAS GEWORDEN

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

Page 40: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

38 Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

MANAGEMENT SCIENCE

Gegenstand des Management Science ist die Entwicklung und Anwendung wissenschaftlicher Methoden, insbe-sondere solcher der Mathematik und der Informatik, zur Unterstützung von Managementprozessen. In diesem Zusammenhang sind die auftretenden Problemstel-lungen zu modellieren, geeignete Verfahren zur Herlei-tung von Problemlösungen aus den Modellen auszu-wählen oder zu entwickeln, Modelle und Verfahren zu implementieren und schließlich Problemlösungen aus den Modellen heraus zu ermitteln. Gemäß der Denomi-nation des Lehrstuhls stehen dabei betriebswirtschaft-liche Fragestellungen im Vordergrund. Das Gewinnstei-gerungspotential, das sich in der Unternehmungspla-nung durch den Einsatz von Management Science er-schließen lässt, wird in der Praxis häufig unterschätzt. Der Lehrstuhl hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Verbreitung quantitativer Methoden in der industriellen Praxis zu fördern, und zwar zum einen durch die Imple-mentierung sowohl traditioneller als auch innovativer Lösungsansätze in der Praxis, zum anderen durch die theoretische Weiterentwicklung bestehender Ansätze im Hinblick auf die Integration praxisrelevanter Aspekte. Die Schwerpunkte der Forschungstätigkeit liegen dabei vor allem auf den Gebieten der Produktion und der Logistik.In der Lehre werden die Studierenden – vor allem im Rahmen von Fallstudienübungen – frühzeitig mit der Modellierung realer Problemstellungen und dem Einsatz von Standard-Software zur Lösung dieser Probleme vertraut gemacht. Masterarbeiten beziehen sich häufig auf konkrete Anwendungen in der Praxis, eine Imple-mentierung vor Ort und die Übergabe an den Endnutzer wird – soweit dies innerhalb der Bearbeitungszeit möglich ist – angestrebt. Die Themen für Dissertationen werden üblicherweise ebenfalls vor dem Hintergrund konkreter Anwendungen vergeben. Der Inhaber und die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Lehrstuhls engagie-ren sich darüber hinaus in starkem Maße in wissen-schaftlichen Gesellschaften, die sich der Förderung der Verbreitung des Management Science in Wissenschaft und Praxis widmen. Professor Wäscher war mehrere Jahre als Vorsitzender der wissenschaftlichen Kommis-sion Operations Research (WKOR) im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft tätig. In den

Jahren 2003 bis 2006 nahm er das Amt des Vorsitzenden des Vorstandes der Gesellschaft für Operations Research wahr. Seit 2012 ist er President Elect der EURO (Dach-verband der europäischen Gesellschaften für Manage-ment Science/Operations Research). Die Mitarbeiter nehmen auf nationalen und internationalen Tagungen dieser Gesellschaften Ämter als Mitglieder von Organi-sations- und Programmkomitees wahr. Auch über die Organisation solcher Tagungen – wie etwa der ersten Tagung der „EURO Special Interest Group on Cutting and Packing - ESICUP“ (2004), der Wintertagung 2008 der WKOR, der BuR Conference: Operations Management and Operations Research (2012) – soll die Kenntnis über und Verbreitung von Management Science an den Hoch-schulen sowie in Wirtschaft und Verwaltung gefördert werden.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Warehouse Management and Control Quantitative Methoden für operative

Planungsprobleme in der Kommissionierung On- und Offline Probleme in der

manuellen Kommissionierung Cutting and Packing Das 1D Residual Bin Packing Problem Zweidimensionale Zuschneideprobleme

mit Defekten Tourenplanungsprobleme LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Lineare Optimierung und Erweiterungen Optimierungsprobleme in der Logistik II:

Das Traveling Salesman-Problem Data Envelopment Analysis

Seminare im Wintersemester 11/12 Bachelorabschlussseminar zum

Profilierungsschwerpunkt „Logistics & Operations Management“

Master-Thesis mit Kolloquium Seminar in Operations Research: Maritime Logistics Praxisstudien in Operations Research

Prof. Dr. Gerhard Wäscher

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 3

Doktoranden 6

Page 41: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

39Jahrbuch 11 / 12

KONTAKTProf. Dr. Gerhard WäscherTelefon: 0391 67-18224Telefax: 0391 67-18223

www.mansci.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterDr. Mohsen AfsharianPD Dr. Andreas Bortfeldt (ab 09/12)Tino Henke, M. Sc. Dipl.-Math. oec. Sebastian Henn (bis 08/12)Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sören Koch (bis 04/12)

SekretariatHeike Luka, Ruth Dietz, Anke Schwerdtfeger

Vorlesungen im Sommersemester 12 Fallstudien in Operations Research Optimierungsprobleme in der Logistik I:

Wege, Bäume, Transporte, Zuordnungen Production Management and Operations Research

Seminare im Sommersemester 12 Bachelorabschlussseminar zum

Profilierungsschwerpunkt „Logistics & Operations Management“

Bachelor-Thesis-Seminar Master-Thesis mit Kolloquium

Sonstige Veranstaltungen Diplomanden- und Doktorandenkolloquium

AKTUELLE FORSCHUNGDas Multi-Compartment Vehicle Routing ProblemTino Henke, M. Sc.Die Planung von effizienten Touren bildet seit über 50 Jahren ein großes Forschungsgebiet des Operations Research. Dabei werden insbesondere in den letzten Jahren immer umfangreichere und realitätsnähere Probleme untersucht. Eine bisher kaum untersuchte Problemerweiterung ist die Betrachtung von mehreren heterogenen Gütern, die nur getrennt voneinander transportiert werden dürfen, wie etwa Schüttgüter oder flüssige Güter. Zum Transport dieser Güter stehen Fahr-zeuge zur Verfügung, deren Laderaum sich in voneinan-der getrennte Kammern unterteilen lässt. In der Praxis tritt dieses Problem beispielsweise bei der Entleerung von Altglascontainern, bei der Belieferung von Tankstel-len mit Mineralölen oder beim Seetransport von Gütern auf. Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen verschie-dene Problemausprägungen, wie etwa deterministische oder stochastische Nachfragen oder ein- oder mehrpe-riodische Planungszeiträume, untersucht und Lösungs-verfahren für diese entwickelt werden.

Container Loading – A State-of-the-Art ReviewProf. Dr. Gerhard Wäscher / PD Dr. Andreas BortfeldtZuschneide- und Packprobleme bilden einen zentralen Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls. Zu den Pack-problemen zählt man u. a. Fragestellungen im Zusam-

menhang mit dem Beladen von Containern. Eine opti-mierte Anordnung der Packstücke in Containern reduziert Transport- und Lagerkosten und ermöglicht darüber hinaus ggf. eine verbesserte Nutzung knappen Lager-raumes. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich zunächst mit der Identifizierung von Anforderungen der Praxis an die Containerbeladung. Aufbauend auf der Typologie für Zuschneide- und Packprobleme von Wäscher et al. (2007) soll ein Klassifikationsschema für Problemtypen der Containerbeladung aufgestellt werden, das eine syste-matische Einordnung von Problemen der Praxis ermög-licht. Weiterhin soll für die Problemklassen eine Bezeich-nungsweise entwickelt werden, welche eingeführte und anerkannte Bezeichnungsweisen aufnimmt und in lo-gischer Weise ergänzt. Auf der Grundlage des Klassifi-kationsschemas soll schließlich die seit 1980 publizierte Literatur analysiert und der Stand der Forschung auf dem Gebiet der Containerbeladung dargestellt werden.

Page 42: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

40 Jahrbuch 11 / 12

TINO HENKE, WISSENSCHAFTLICHER MITARBEITER ... GÖNNT SICH NACH GETANER ARBEIT GERN NOCH DEN EIGENEN HÖRSAAL

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 43: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

41Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

UNTERNEHMENSRECHNUNG/ACCOUNTING

Der Lehrstuhl begreift Betriebswirtschaftslehre als an-gewandte Wissenschaft, deren Aufgabe es ist, unterneh-mensrelevante Entscheidungen beratend zu unterstüt-zen. Unternehmensrechnung beschäftigt sich mit der konzeptionellen Gestaltung von Informationssystemen für unternehmensinterne und -externe Entscheidungs-träger. Im Mittelpunkt der Forschung des Lehrstuhls stehen Informations- und Koordinationsprobleme, die mit Daten der Unternehmensrechnung gelöst werden sollen. Die zweckorientierte, ökonomische Ausgestaltung der Unternehmensrechnung wird mit Hilfe quantitativer entscheidungsanalytischer Methoden und informations-ökonomischer Ansätze analysiert.

Im Bereich der externen Unternehmensrechnung steht die ökonomische Wirkungsanalyse nationaler und inter-nationaler Rechnungslegungsnormen im Vordergrund. Dabei wird das externe Rechnungswesen als Informati-onsinstrument verstanden, welches auf vielfältige Weise Entscheidungsprozesse außerhalb der Unternehmung, und über Rückkopplungen auch interne Entscheidungen maßgeblich beeinflusst. Im Bereich der internen Unter-nehmensrechnung geht es um die Gestaltung anreiz-kompatibler Mechanismen zur Steuerung dezentraler Entscheidungen. Schwerpunktthema im Bereich der Corporate Governance bildet die Sicherstellung der Qualität von Wirtschaftsprüferleistungen, insbesondere der Unabhängigkeit und der Prüferhaftung im Rahmen verschiedener wirtschaftlicher Überwachungsmaß-nahmen.

Die Forschungsschwerpunkte des Lehrstuhls spiegeln sich auch im Lehrveranstaltungsangebot wider, welches neben themenspezifischen Seminarveranstaltungen und der Grundlagenveranstaltung „Rechnungslegung und Publizität“ regelmäßig u. a. die folgenden Veranstal-tungen beinhaltet: „Theorie der Rechnungslegung“ (Wie sollten Rechnungslegungssysteme gestaltet sein?), „Theorie der Wirtschaftsprüfung“ (Wie kann die Prüfung zur Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit der Rech-nungslegung beitragen?), „Unternehmensbewertung und Bilanzanalyse“ (Wie können Entscheidungsträger die Daten des Jahresabschlusses nutzen?), „Internatio-nale Rechnungslegung“ (Wie sehen aktuelle Rechnungs-legungsnormen aus?).

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Informations- und Koordinationsaspekte des Rechnungs-wesens, insbes. Fragen der anreizkompatiblen Vertrags-gestaltung und der wertorientierten Unternehmenssteu-erung.

Rolle von Businessplänen im Gründungsprozess Ökonomische Analyse von

Rechnungslegungsnormen Risikomanagement und Risikoberichte Fraud im Rahmen der Jahresabschlussprüfung Risikoorientierte Auftragsannahmeentscheidung

in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Zielkoordination D&O-Versicherungen im Rahmen

der Corporate Governance

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Rechnungslegung und Publizität Academic Skills Internationale Rechnungslegung ABWL I: Koordination (intern)

Seminare im Wintersemester 11/12 Rechnungslegung und Corporate Governance

Sonstige Veranstaltungen Kolloquium zur Rechnungslegung Methodengrundlagen der Wirtschaftsprüfung

Vorlesungen im Sommersemester 12 Unternehmensbewertung und Bilanzanalyse Theorie der Wirtschaftsprüfung Konzernrechnungslegung

Seminare im Sommersemester 12 Bachelorabschlussseminar zum PSP „Accounting“ Seminar zur Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung Master-Thesis mit Kolloquium

Sonstige Veranstaltungen Methodengrundlagen zur Wirtschaftsprüfung Wissenschaftliches Arbeiten

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 2 1/4

Doktoranden 4

Zahl des Lehrstuhls

1245 – Korrekturen

von Klausuren und

Seminararbeiten

Prof. Dr. Anne Chwolka

Page 44: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

42 Jahrbuch 11 / 12

Unternehmensrechnung / Accounting

Dipl.-Kff. Johanna Zwernemann

Dipl.-Kfm. Danny Behrendt

AKTUELLE FORSCHUNGForensic Services – Trend in der WirtschaftsprüfungProf. Dr. Anne chwolka / Dipl.-Kff. Johanna ZwernemannDie zunehmende Bedrohung durch wirtschaftskriminelle Straftaten in Unternehmen haben auch Wirtschaftsprü-fungsgesellschaften erkannt, die seit gut einem Jahrzehnt nun auch in Deutschland Forensic Services, d. h. spezielle Dienstleistungen zur Sachverhaltsaufklärung sowie Prä-vention doloser Handlungen im Unternehmen, anbieten.

Dabei stehen neben der Aufklärung von Verstößen gegen Rechnungslegungsnormen (Forensic Accounting) auch sonstige Gesetzesverstöße, die sich nicht auf die Rech-nungslegung auswirken, im Ermittlungsfokus. Die ange-wandten Methoden sind für sich genommen nicht neu. Innovativ ist aber die Bündelung und das Angebot dieser bereits bekannten Prüfungs- und Beratungsdienstlei-stungen durch den Wirtschaftsprüfer. Dies wirft die Frage auf, inwieweit sich solche Dienstleistungen auf die Qua-lität der Abschlussprüfung sowie die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers auswirken und welche Vor- und auch Nachteile sich für das Unternehmen, den amtierenden Abschlussprüfer und den Abschlussprüfermarkt ergeben.

Mit Hilfe einer modelltheoretischen Analyse kann gezeigt werden, dass Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die neben der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung auch Forensic Services anbieten, im Vergleich zu „normalen“ Prüfungsgesellschaften größere Anreize haben, den Mandanten umfangreicher zu prüfen und somit Manipu-lationen der Rechnungslegung vermehrt aufzuspüren. Ein erhöhter Prüfungsumfang vermindert wiederum die Wahrscheinlichkeit des Prüfungsversagens und kann dann im Gleichgewicht zu einer geringeren Verzerrungswahr-scheinlichkeit des Bilanzierenden führen. Unter bestimm-ten Bedingungen kann die Qualität der publizierten Rechnungslegung durch das zusätzliche Angebot von Forensic Services im Dienstleistungsportefeuille des Prü-fers erhöht und die Glaubwürdigkeit geprüfter Jahresab-schlüsse gestärkt werden. Kritisch ist hierbei u. a., dass der Aufsichtsrat die Kompetenz hat, den Prüfer mit Foren-sic Services zu beauftragen.

Inwieweit Forensic Services durch Prüfungsgesellschaften angeboten werden und welche Akzeptanz diese Dienst-

leistungen bei Aufsichtsräten finden, wird mittels Frage-bogen erhoben. Diesbezüglich wurden im September 2011 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und im Mai/Juni 2012 Aufsichtsratsvorsitzende befragt.

Die Rolle von Versicherungen für die Corporate Governance von UnternehmenDipl.-Kfm. Danny Behrendt / Prof. Dr. Anne chwolkaVermögensschadenhaftpflichtversicherungen für Unter-nehmensorgane (D&O-Versicherungen) haben, ausge-hend von den USA, in Deutschland in den letzten Jahren eine zunehmende Verbreitung gefunden. Sie werden von Unternehmen zugunsten ihrer Vorstände und Aufsichtsräte für Schäden abgeschlossen, die aufgrund unwissentlicher Pflichtverletzungen entstehen. Grundlegende Bestandteile des Versicherungsvertrages sind die Deckungssumme, Haftungsausschlüsse, die Versicherungsprämie und ein eventueller Selbstbehalt.

Solche von Unternehmen abgeschlossene Versicherungen entfalten verschiedene ökonomische Anreize für Entschei-dungsträger, die im Rahmen der Corporate Governance beachtet werden sollten. So kann eine Haftungsbegren-zung der Unternehmensorgane etwa zu einer höheren Risikobereitschaft bei betrieblichen Entscheidungen und damit zu potentiell höheren Schäden führen. Der deutsche Gesetzgeber sah sich in diesem Zusammenhang zu einer stärkeren Reglementierung von D&O-Versicherung ver-anlasst. Er führte, einer Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex folgend, im Jahr 2009 mit dem Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandvergütung (VorstAG) einen verpflichtenden Selbstbehalt bei D&O-Policen ein. Länder wie Kanada oder Großbritannien setzen bei der Regulierung diese Versicherungen dagegen auf mögliche Informations- und Disziplinierungseffekte gesetzlicher Publizitätsvorgaben, welche in Deutschland bisher kaum diskutiert wurden.

Vor diesem Hintergrund werden in dem Projekt die von D&O-Versicherungen ausgehenden Anreize und Wir-kungen eingehend analysiert. Zu den dabei untersuchten Fragestellungen gehört ebenfalls, ob eine D&O-Police eher dem Unternehmen oder seinen Organen nutzt. Darüber hinaus sollen modelltheoretische Überlegungen zeigen, welche Vorgaben der Staat für solche Versicherungsver-

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43Jahrbuch 11 / 12

Unternehmensrechnung / Accounting

KONTAKTProf. Dr. Anne ChwolkaTelefon: 0391 67-18494Telefax: 0391 67-11722

www.accounting.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterDipl.-Kfm. Danny BehrendtDipl.-Kff. Nicole KusemitschDr. Rafael Weber (Mitarbeiter bis April 2010)Dipl.-Kff. Johanna Zwernemann

Externe Doktoranden | Julita M. BockLehrbeauftragter | WP/RA Wolfgang OtteSekretariat | Jennefer Steglitz

träge überhaupt machen sollte und ob die jüngsten Ge-setzesänderungen zum Selbstbehalt diesbezüglich ange-messen sind. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass D&O-Versicherungen das Eingehen unternehmerischer Risiken durch Unternehmensorgane fördert, was aus Sicht risikoneutraler Eigentümer einen positiven Effekt darstel-len kann. Die Einführung eines gesetzlichen Selbstbehalts führt, ungeachtet der möglichen Vorteilhaftigkeit eines freiwilligen Selbstbehalts, zu keinerlei Verbesserungen bei betrieblichen Entscheidungssituationen und ist in diesem Zusammenhang als kritisch zu betrachten.

+ EIN VOM LEHRSTUHL ENTSENDETES STUDENTISCHES TEAM KONNTE BEI DER „INTERNATIONAL CASE COMPETITION“

VON KPMG IN DER REGIONALEN QUALIFIKATIONSRUNDE IN BERLIN DEN 2. PLATZ BELEGEN

+ VORTRäGE/TAGUNGEN

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

Der Selbstbehalt in der D&O-Versicherung – eine agencytheoretische Analyse,

Workshop zur Ökonomischen Analyse in der Externen Rechnungslegung(Paderborn) Februar 2011, Danny Behrendt

Auswirkungen einer zunehmenden Regulierung auf die Qualität der Risikoberichterstattung, Pfingsttagung des VHB (Kaiserslautern) Juni 2011, Nicole Kusemitsch

The deductible on the D&O insurance – an agency theoretic approach,

OR-International Conference on Operations Research (Zürich) September 2011, Danny Behrendt

Incentives for Risk Reporting with Potential Market Entrants,OR-International Conference on Operations Research (Zürich) September 2011, Nicole Kusemitsch

The Impact of Forensic Services Supplied by Audit Firms on Audit Quality,International Accounting Conference “Accounting Renaissance” IAAER (Venedig)

November 2011, Johanna Zwernemann

The Impact of Forensic Services Supplied by Audit Firms on Audit Quality,Workshop zur ökonomischen Analyse in der externen Rechnunglegung (Konstanz)

Februar 2012, Johanna Zwernemann

Page 46: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

44 Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

E-BUSINESS

Der Lehrstuhl E-Business setzt theoretische, empirische und experimentelle Forschung ein, um den Einfluss der elektronischen Medien auf die wirtschaftliche Interaktion zu untersuchen. Sowohl in der Forschung als auch in der Lehre bildet der Lehrstuhl eine Brücke zwischen der mikroökonomischen Grundlagenforschung und der be-triebswirtschaftlichen Anwendung. Unsere Mission ist es, hohe Maßstäbe in der Forschung und der Lehre zu er-reichen, wobei unsere Schwerpunkte insbesondere auf den Gebieten der mikroökonomischen Verhaltensanaly-se, des Marktdesigns und des interaktiven Marketings liegen. Unsere Methode verbindet normative Ergebnisse der Rationaltheorie mit empirischen und experimentellen Beobachtungen, um ein besseres Verständnis des öko-nomischen Verhaltens in komplexen Interaktionen zu erzielen. Hohe Maßstäbe in der Forschung bedeuten, einen offenen Gedankenaustausch mit anderen Wissen-schaftlern zu betreiben, an gemeinsamen Forschungs-projekten teilzunehmen und Ergebnisse in international anerkannten wissenschaftlichen Zeitschriften zu publi-zieren. Hohe Maßstäbe in der Lehre bedeuten, durch ein hohes Engagement für die Studierenden und durch theoretische und praxisbezogene Aktualität der Lehrin-halte einen effizienten und nachhaltigen Wissenstransfer zu erreichen. Hohe Maßstäbe in der Unterstützung der Praxis bedeutet, überzeugende Lösungsansätze für ak-tuelle Fragestellungen zu bieten und qualifizierte Leis-tungsträger für die Herausforderung der Zukunft bereit-zustellen. Unsere hohen Maßstäbe sind dynamisch. Sie passen sich im Laufe der Zeit an die Erweiterung unserer Wissensbasis an, denn Lernen ist für uns genauso wich-tig wie das Teilen unseres Wissens mit anderen.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Marktdesign und strategische Wettbewerbsanalyse E-Commerce und E-Marketing Eyetracking und autostereoskopische

Marktforschung Konsumentenfeedback und Empfehlungssysteme Solidarität und Nachhaltigkeit in

Online- und Offline-Communities Multi-Unit Auctions-Theory,

Experiments and Applications

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Einführung in E-Business Unternehmensinteraktion Academic Skills Business Statistics

Seminare im Wintersemester 11/12 Bachelor Abschlussseminar Master Abschlussseminar Führen und Verführen – Gender

basierende Phänomene in der Betriebswirtschaft Praxis medialer Marktkommunikation

Vorlesungen im Sommersemester 12 Marktkommunikation /

Mediale Marktkommunikation Struktur und Design elektronischer Märkte Academic Skills

Seminare im Sommersemester 12 Bachelor Abschlussseminar Entwicklung eines unternehmensweiten

Enterprise 2.0-Programms Master Abschlusseminar

AKTUELLE FORSCHUNGÖkonomische Ansätze zum Verständnis und zur Bekämpfung von KorruptionDipl.-Kfm. Daniel cracau / Benjamin Franz, university of oxfordIn der Industrieökonomik wird ganz allgemein das strategisch-interaktive Verhalten von Firmen untersucht. Die grundlegenden theoretischen Modelle gehen dabei von einem reinen Mengenwettbewerb bzw. einem reinen Preiswettbewerb aus. Im spieltheoretischen Gleichge-wicht unterscheiden sich die beiden Modelle dahinge-hend, dass ein Preiswettbewerb zu niedrigeren Preisen und höherer sozialer Wohlfahrt führt. Dieses Forschungs-projekt beschäftigt sich mit der realitätsnäheren Situati-on, in der Firmen simultan Verkaufspreise und Produk-tionskapazitäten festlegen. In diesem Modell existiert ein spieltheoretisches Gleichgewicht nur unter der Voraus-setzung, dass die Firmen sequentiell am Markt agieren.

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 2 1/2

Doktoranden 10

Page 47: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

45Jahrbuch 11 / 12

Dieses Gleichgewicht bleibt auch bestehen, wenn die Produkte differenziert werden oder die Anzahl der Firmen im Markt zunimmt. Das Ergebnis der Untersuchung kann genutzt werden, um eine optimale Strategie für kleine Firmen zu formulieren, die in Märkte mit wenigen, dafür aber starken etablierten Firmen eintreten wollen. Um die theoretischen Benchmarks zu überprüfen, werden im Magdeburger Labor für experimentelle Wirtschaftsfor-schung (MaXLab) verschiedene Experimente durchge-führt. Dabei geht es unter anderem darum zu überprüfen, ob die formulierte Strategie implementiert werden kann, d. h. ob eine limitierte Produktionskapazität, welche als charakteristisch für eine kleine Firma angenommen wird, dazu führt, einen ruinösen Preiswettbewerb zu vermei-den.

In einem nächsten Schritt wird der Strategieraum der Firmen erweitert. Zusätzlich zu der klassischen Preis- oder Mengenentscheidung erhalten die Konkurrenten die Möglichkeit durch Werbung die Konsumenten über die Vorzüge ihres Produktes zu informieren, sich in einem vorgegebenen Umfeld zu positionieren oder die Ge-schäftsführung an eigennützige Manager zu delegieren. Die Einzeleffekte dieser Maßnahmen sind weitgehend untersucht. Aus der Analyse ihres Zusammenspiels sollen neue Erkenntnisse hinsichtlich der Dominanz einzelner Instrumente abgeleitet werden.

KONTAKTProf. Dr. Abdolkarim SadriehTelefon: 0391 67-18492Telefax: 0391 67-11355

www.e-business.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterDipl.-Kff. Marina SchröderDipl.-Kfm. Daniel Cracau Dipl.-Kff. Karina Gose (Drittmittel / Haushalt)

Sekretariat | Kristina John

Page 48: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

46 Jahrbuch 11 / 12

PROF. DR. MATTHIAS RAITH – ENTREPRENEURSHIP ... AUF DEM WEG ZUM STRATEGIE-MEETING IM INTERAKTIONSZENTRUM – Tool-TiMe!

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 49: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

47Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

ENTREPRENEURSHIP

Der Lehrstuhl fokussiert in der Forschung die Entwicklung eines entscheidungsanalytisch fundierten Entrepreneur-ship-Ansatzes. Das Ausbildungsprogramm des Lehrstuhls ist ganzheitlich ausgerichtet auf die Sensibilisierung für Selbstständigkeit und unternehmerisches Denken, die Profilierung für eine proaktive, entscheidungsanalytisch fundierte Unternehmensgestaltung und die Qualifizie-rung zur leistungsfähigen, wachstumsorientierten Un-ternehmensgründung. Das Mitarbeiterteam des Lehr-stuhls und des damit verbundenen Interaktionszentrums Entrepreneurship orientiert sich in seinen Aktivitäten an dem Leitbild einer interaktiven Gesellschaft, in der die Menschen durch Umsetzung ihrer Visionen proaktiv ökonomische Wertschöpfung realisieren. Ziel ist die Sensibilisierung, Motivierung und Qualifizierung für unternehmerisches Handeln in allen Bereichen des ge-sellschaftlichen Lebens. Durch eine quantitativ ausgerich-tete Entrepreneurship-Forschung, die interaktive und interdisziplinäre Ausbildung von Potenzialgruppen und die moderative Unterstützung proaktiver Gestaltungspro-zesse sollen Wertschöpfungspotenziale frühzeitig iden-tifiziert, kompetent realisiert und nachhaltig etabliert werden. Der Lehrstuhl vermittelt Studierenden grün-dungsorientierte Fachkompetenzen und Schlüsselquali-fikationen. Die einheitlich konzipierten, aufeinander abgestimmten Ausbildungskonzepte dienen der Sensi-bilisierung, der Profilierung und der Qualifizierung für unternehmerisches Denken und Handeln. Mit dem Inter-aktionszentrum Entrepreneurship bietet der Lehrstuhl fachübergreifende Weiterbildungsangebote, und durch die gebündelten Kompetenzen werden Gründungsinte-ressierte aller Fachdisziplinen angezogen. Das Interakti-onszentrum unterstützt deren Projekte durch eine pro-zessorientierte Begleitung von der ersten Idee bis hin zur realisierten Gründung. Mit seinen Forschungsprojekten ist der Lehrstuhl bemüht, eine neue Perspektive für Ge-legenheiten zur Wertschöpfung zu vermitteln, Methoden zu entwickeln und Maßnahmen aufzuzeigen, diese Ge-legenheiten nachhaltig umzusetzen. Mit der Förderung und regionalen Platzierung von Gründungen aus der Hochschule verfolgt der Lehrstuhl für Entrepreneurship auch eine neue und vor allem wirksamere Form des Wissens- und Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Gestaltung, Unterstützung und Begleitung

von Unternehmensprozessen Geschäftsmodellanalyse und strategisches Marketing Social Entrepreneurship Analyse und Gestaltung von Entscheidungsprozessen Entrepreneurischer Wissens-

und Technologietransfer

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Entrepreneurship Business Decision Making Academic Skills

Seminare im Wintersemester 11/12 Businessplangestaltung Entrepreneurship Forschungsseminar

Vorlesungen im Sommersemester 12 Unternehmensgestaltung Business Planning

Seminare im Sommersemester 12 Verhandlungsanalyse Gründungsbegleitung Entrepreneurship Forschungsseminar Bachelorabschlussseminar Masterabschlussseminar

AKTUELLE FORSCHUNGUntersuchung von Messinstrumenten zur Erhebung von Zahlungsbereitschaften für innovative ProdukteDipl.-Kff. Jana Bork / Dipl.-Kff. Antje BurchhardtDie Einführung innovativer Produkte trägt maßgeblich zur nachhaltigen Erfolgs- und Existenzsicherung eines Unternehmens und der Erneuerung der Wirtschaft bei. Zwar werden jährlich zahlreiche neue Produkte entwickelt und in den Markt eingeführt, jedoch sind aufgrund hoher Flopraten nur wenige erfolgreich. Zwischen 40 und 90 Prozent aller neuen Produkte scheitern (Vgl. Crawford, C. Merle (1977): Marketing Research and the New Product Failure Rate. Journal of Marketing, 41. Ausgabe, Seiten 51 - 61).

Dipl.-Kff. Jana Bork

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen

(Haushalt) 2

Mitarbeiterstellen

(Drittmittel) 6

Doktoranden 10

Zahl des Lehrstuhls

9 mal Platz 1 beim

Businessplanwettbewerb

Sachsen-Anhalt in den

Kategorien Technik,

Kreatives, Service und

Soziales mit Gründungs-

vorhaben, die vom

Interaktionszentrum

Entrepreneurship begleitet

wurden.

Page 50: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

48 Jahrbuch 11 / 12

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg oder Misserfolg einer Produkteinführung ist der Preis. Bei der Preisge-staltung von Produkten gilt es, die Kosten für die Lei-stungserstellung und deren Vertrieb, die Preise der Wettbewerber und die Zahlungsbereitschaften der (po-tenziellen) Kunden zu analysieren. Hierbei erweist sich insbesondere die Erhebung und Analyse von Zahlungs-bereitschaften als schwierig, was einerseits auf einen erheblichen Aufwand sowie fehlende Expertise im Un-ternehmen zurückgeführt werden kann. Andererseits konnten bestehende Studien keine Methode identifizie-ren, die die individuellen Zahlungsbereitschaften der Käufer unabhängig von der Erhebungssituation und dem Produkt stets adäquat messen kann. Ergänzend kommt hinzu, dass sich bisherige Arbeiten fast ausschließlich auf bestehende oder Me-too-Produkte beziehen.

Gegenstand der aktuellen Forschungsarbeit ist es, beste-hende Methoden zur Erhebung von individuellen Zah-lungsbereitschaften hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und Güte für innovative Produkte näher zu untersuchen. Im Rahmen der Studie werden Befragungen in einer realen Kaufumgebung durchgeführt. Hierzu werden die Metho-den BDM-Lotterie, Buy-Response-Curve, Price-Sensitivi-ty-Meter und modifizierte Varianten dieser Instrumente sowohl auf ein bereits etabliertes als auch auf ein neues, innovatives Konsumgut angewandt. Ziel ist es dabei, ein Messinstrument zu identifizieren, das bei innovativen Produkten möglichst valide Messergebnisse liefert. Die unternehmerische Gestaltung des Wissens- und Technologietransfers innerhalb und im Umfeld von HochschulenDipl.-Kfm. Jörg Bühnemann / olaf Gaus, M. A. / Anja Jennerjahn, M. Sc.Mit der Dynamisierung der Produktionsgeschwindigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse, die wesentlich durch neue Informationstechnologien ausgelöst wurden, stellt der Wissens- und Technologietransfer eine qualitativ neue Herausforderung dar.

Im Fokus dieser Betrachtung stehen vor allem wissens-produzierende Institutionen und Unternehmen, die zwei elementare Leistungen erzeugen: das Hervorbringen neuen Wissens sowie die damit einhergehende Trans-

Entrepreneurship

formation wissenschaftlicher Erkenntnisse in innovative Produkte, Dienstleistungen und Prozesse. Der damit in-itiierte und sich weiter beschleunigende Fortschritt der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Modernisierung verlangt eine sich steigernde Qualität der dafür grund-legenden Forschungs- und Entwicklungsprozesse (FuE). Dabei kommt den forschenden Hochschulen, neben der Industrieforschung, eine zentrale Rolle zu. Um diesen Wandel im Transferprozess von der Erzeugung bis zur Verwertung wissenschaftlichen Wissens besser zu ver-stehen, hat der Lehrstuhl für Entrepreneurship zwei Forschungsprojekte eingeworben, die dieses weltweit aktuelle Thema in der Wissenschaftsökonomie aus zwei sich ergänzenden Foci in den Blick nehmen. Das BMBF-Verbundprojekt „Universities as Enterprises“ (Uni:prise, 2011-2014, Forschungskonsortium bestehend aus den Universitäten Dortmund, Magdeburg, Frankfurt/Main) untersucht die Frage, ob Hochschulen im Transferprozess mit Wirtschaft und Gesellschaft als Institution in geeig-neter Weise verfasst sind, oder ob es eines unternehme-rischen Geschäftsmodells bedarf, um einerseits ressour-cenerneuernd und investiv, andererseits leistungsbezo-gen und motivierend agieren zu können. Die damit eng zusammenhängende Frage, wie Forschungs- und Er-kenntnisressourcen in einen transferrelevanten Prozess überführt werden können, wird im Forschungsprojekt „Pro-Active Science Transfer“ (ProST 2012-2014) am Bei-spiel der Otto-von-Guericke-Universität als Fallstudie diskutiert. ProST ist entwickelt worden, um die Prozess-analyse und -steuerung vom wissenschaftlichen Erkennt-nisinteresse bis zur Verwertungsoption beschreiben und im Modell umsetzen zu können, das sich als ein zentrales Modul in die Geschäftsmodellforschung des Uni:prise-Projektes einfügen soll. ProST wird finanziert aus Förder-mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie des Landes Sachsen-Anhalt.

Dipl.-Kff. Antje Burchhardt

Olaf Gaus, M. A.

Dipl.-Kfm. Jörg Bühnemann

Anja Jennerjahn, M. Sc.

Page 51: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

49Jahrbuch 11 / 12

+ OLAF GAUS ERHÄLT STIPENDIUM DER DEUTSCH-AMERIKANISCHEN FULBRIGHT-KOMMISSION ZUR TEILNAHME AM EXPERTEN-SEMINAR

„UNIVERSITIES AS DRIVERS OF INNOVATION AND ENTREPRENEURSHIP“ IN AUSTIN, TEXAS (USA)+ DISPUTATION VON THORSTEN STAAK AN DER

FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT+ DISPUTATION VON FRANZISKA GÜNZEL

AN DER FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT+ VERLEIHUNG DES PREISES FÜR CHANCENGLEICHHEIT 2011 AN

DAS PROJEKT „MOBILISIERUNG FÜR ENTREPRENEURINNEN (MOVE)“

+ VORTRäGE/TAGUNGEN

KONTAKTProf. Dr. Matthias RaithTelefon: 0391 67-18436Telefax: 0391 67-11254

www.interaktionszentrum.de

Wissenschaftliche MitarbeiterDipl.-Kff. Jana BorkDipl.-Kfm. Jörg BühnemannDipl.-Kff. Antje BurchhardtDipl.-Vw. Steffen BurchhardtOlaf Gaus, M. A.Anja Jennerjahn, M. Sc.Dr. Thorsten StaakDr. Christoph Starke

Sekretariat | Katja Grunenberg

Entrepreneurship

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

Vortrag von Matthias Raith auf der ICSB World Conference 2012 in Wellington (Neuseeland)

Vortrag von Christoph Starke auf der 74. Wissenschaftlichen Jahrestagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft in Bozen (Italien)

Vorträge von Olaf Gaus und Matthias Raith auf der 4th International FINPIN Conference in Münster

Vortrag von Christoph Starke auf der 8th Annual NYU-Stern Conference on Social Entrepreneurship in New York (USA)

Vorträge von Jana Bork, Jörg Bühnemann, Matthias Raith und Thorsten Staak auf der 15. Interdisziplinären Jahreskonferenz

zur Gründungsforschung (G-Forum) in Zürich (Schweiz)

Page 52: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

50 Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

EMPIRISCHE WIRTSCHAFTSFORSCHUNG

Empirische und experimentelle Analysen sowie Theo-rieüberprüfung sind wesentliche Schwerpunkte. Das Verständnis von Entscheidungsverhalten und das Zu-sammenspiel dieser Entscheidungen, z. B. auf Märkten, ist Gegenstand der Untersuchungen in diesem Bereich. Dabei werden Laborexperimente und Feldstudien durch-geführt, um Modellansätze zu überprüfen oder zu finden. Strategisches Verhalten steht ebenso im Zentrum der Forschung wie die Analyse von Finanzmärkten und gesundheitsökonomische Fragen. Ein wesentliches Ziel ist die empirische und experimentelle Fundierung von Denkansätzen.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Empirische Wirtschaftsforschung Experimentelle Wirtschaftsforschung Behavioral Finance Analyse von Hochfrequenz-Börsendaten Empirische Analyse des Immobilienmarktes Experimentelle Risikoforschung Neuroökonomie Experimentelle Spieltheorie Gesundheitsökonomie Empirische Untersuchung des Verhaltens von

Händlern an Wertpapierbörsen Experimentelle Untersuchung von Korruption Modellgestützte Preisfindung Untersuchungen in Vertriebsnetzwerken

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Behavioral Finance Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko Gesundheitsökonomie

Seminare im Wintersemester 11/12 Bachelorabschlussseminar zum PSP „Finance“ Bachelor-Thesis Seminar Master-Thesis mit Kolloquium Master Thesis with research seminar Gesundheitsökonomie

Vorlesungen im Sommersemester 12 Financial Econometrics

Seminare im Sommersemester 12 Bachelorabschlussseminar zum PSP „Finance“ Bachelor-Thesis Seminar Master-Thesis mit Kolloquium Master Thesis with research seminar

Sonstige Veranstaltungen Diplomanden- und Doktorandenkolloquium

AKTUELLE FORSCHUNGKooperation und VerlusteDr.-ing. Stephan SchosserViele Untersuchungen in der Verhaltensökonomie be-schäftigen sich mit Entscheidungen über „Geldge-schenke“, d. h. über Spielgeld, das den Teilnehmern zu Beginn oder im Laufe des Experiments gegeben wird. Eine Kernerkenntnis in diesem Kontext ist, dass sich Menschen – aus verschiedenen Kulturkreisen und mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen – kooperativ verhalten. Sie geben also bereitwillig einen Teil ihres Geldgeschenks ab, auch wenn es für sie lohnender wäre, alles für sich zu behalten. In der Praxis wird jedoch selten über die Aufteilung von Geldgeschenken entschie-den. Hier entscheiden die Beteiligten über die Aufteilung von Geld, für das sie in der Vergangenheit gearbeitet haben. Aufteilungsentscheidungen sind daher oft mit einem Verlust für den Gebenden verbunden.

Im Rahmen dieses Forschungsprojekts führten wir ein „Öffentliches-Gut-Spiel“ durch, d. h. ein Spiel, bei dem die Teilnehmer einer Gruppe in ein gemeinsames Projekt investieren konnten. Während der einzelne Investor durch die Investition verliert, gewinnt die gesamte Gruppe. Im Gegensatz zur existierenden Literatur erfuhr jedes Gruppenmitglied vor dem Experiment einen mo-netären Verlust, sodass alle Teilnehmer am Ende des Experiments keine positive Auszahlung erreichen konn-ten. Im Gegensatz zu entsprechenden Experimenten zu Gewinnen konnten wir zeigen, dass die Teilnehmer sich im Kontext von Verlusten stark an der Intention der Mitspieler orientieren. Gehen sie davon aus, dass die Teilnehmer freiwillig zum Gruppenprojekt beitragen, so tragen sie selbst viel zum Projekt bei. Glauben sie jedoch, dass dies nur unter Zwang geschieht, halten sie sich mit Beiträgen zurück.

Prof. Dr. Dr. Bodo Vogt

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 2

Doktoranden 11

Zahl des Lehrstuhls

0,2 weil die

richtige Varianz in

Klausuren immer 0,2 ist

Page 53: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

51Jahrbuch 11 / 12

KONTAKTProf. Dr. Dr. Bodo VogtTelefon: 0391 67-18426Telefax: 0391 67-11222

www.emwifo.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterDipl.-Wirt.-Inf. Ralf MorgensternDipl.-Kfm. Thomas NeumannLora Todorova, M. Sc.Dr. Stephan SchosserDipl.-Psych. Judith Trarbach (Drittmittel)

Dr. Eike B. Kroll (Drittmittel)

Sekretariat | Heidemarie Baldauf

Page 54: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

52 Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

ECONOMICS OF BUSINESS AND LAW

Das Lehrangebot in „Economics of Business and Law“ trägt zu den englischsprachigen Programmen der FWW bei. Die Studenten sollen mit quantitativen Analysetech-niken vertraut gemacht werden, die aus dem Werkzeug-kasten der Mikroökonomik und der Neuen Institutionen-ökonomik stammen. Die spieltheoretische Fundierung der Veranstaltungen erhöht die „strategischen Skills“ der Absolventen in der Management-Praxis.

Die Hauptforschungsgebiete sind zum einen Anreize und kollektive Entscheidungen in Unternehmen, zum ande-ren die ökonomische Analyse des Rechts. Die Forschung in „Business Economics“ widmet sich der Anwendung mikroökonomischer Theorien auf Managementprobleme (Anreize in Organisationen, Verhalten in Märkten, Ver-handlungen und Abstimmungen). „Law and Economics“ untersucht, wie Rechtsregeln (interaktives) menschliches Verhalten beeinflussen und welche Effizienz- oder Ver-teilungswirkungen damit erzielt werden. Zu den Zielen eines jeden Forschungsprojekts aus diesen beiden Be-reichen gehören Präsentationen auf nationalen und internationalen Kongressen sowie Publikationen in in-ternationalen, referierten Journals.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Ökonomische Analyse des Rechts Bankenregulierung Verhandlungstheorie Kollektive Entscheidungen Financial Management Teamtheorie

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Introduction to Management Management V: Financial Management Law and Economics

Seminare im Wintersemester 11/12 Law and Economics Corporate Governance Master Thesis

Vorlesungen im Sommersemester 12 Collective Decision-Making in Organizations Bargaining, Arbitration, Mediation

Seminare im Sommersemester 12 Business Economics Banking Regulation Master-Thesis Bachelor-Thesis

AKTUELLE FORSCHUNGTicket-Underpricing im ProfifußballDipl.-Kfm. Matthias Peiß / Prof. Dr. roland KirsteinAnhaltend hohe Zuschauerzahlen und meistens ausver-kaufte Stadien sind zum Markenzeichen des deutschen Profifußballs geworden. Dem Ticketverkauf auf dem Primärmarkt folgen allerdings häufig Wiederverkäufe mit teilweise beträchtlichen Preisaufschlägen. Volle Stadien, ein reger Sekundärhandel sowie die Existenz von Zahlungsbereitschaften, die den Originalpreis der Tickets weit überschreiten, legen die Vermutung nahe, dass Vereine ihre Tickets unterhalb des profitmaximie-renden Preises veräußern. Ein möglicher Erklärungsan-satz für dieses scheinbar irrationale Preissetzungsver-halten könnte im Konzept der sozialen Identität liegen. Nach diesem psychologisch basierten Verhaltensansatz erhöhen wiederholte Stadionbesuche die Identifikation des Individuums mit dem Verein und die Zahlungsbe-reitschaft für weitere Besuche. Der Verein kann diesen Identifikationsprozess durch eine moderate Preisgestal-tung fördern, um auf diesem Wege seine langfristigen Einnahmen aus Ticketverkäufen zu maximieren. Das Interesse der Vereine, diesen Effekt auszunutzen, würde erklären, warum die Vereine z. T. juristisch gegen Wie-derverkauf zu höheren Preisen vorzugehen versuchen.

Bayesianische DopingkontrolleureProf. Dr. roland KirsteinEin “Bayesianischer” Dopingkontrolleur steht vor dem Problem, dass Dopingtests imperfekt sind, das erzeugte Signal also Fehler 1. und 2. Art aufweisen kann. Selbst unter der Annahme, dass der Kontrolleur „benevolent“ ist (also korrekte Entscheidungen treffen und Doping

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen

(Haushalt) 1 1/2

Mitarbeiterstellen

(Drittmittel) 1/2

Doktoranden 4

Zahl des Lehrstuhls

1

Dipl.-Kfm. Matthias Peiß

Page 55: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

53Jahrbuch 11 / 12

PROF. DR. ROLAND KIRSTEIN – ECONOMICS OF BUSINESS AND LAW, PD DR. ANNETTE KIRSTEIN... MIT IHREN ZWEI LIEBSTEN STuDienSuBJeKTen

»Die FWW – genau unser Ding!«

Page 56: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

54 Jahrbuch 11 / 12

KRISTINA JOHN, SEKRETÄRIN ... UND TEAMKOORDINATORIN – icH VerBinDe!

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 57: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

55Jahrbuch 11 / 12

verhindern will), zeigt der Beitrag, dass Doping nicht völlig ausgerottet werden kann. Spieltheoretisch ausge-drückt: Es existiert kein „perfekt Bayesianisches Gleich-gewicht“ zwischen dem imperfekten, benevolenten Kontrolleur und einem Athleten, der zwischen Doping und Nichtdoping wählt, in dem der Athlet mit Sicherheit nicht dopt. Drei Arten von Gleichgewichten existieren: tyrannische (in denen der Athlet immer gestraft wird

und immer dopt), drakonische (in denen der Kontrolleur immer straft,

wenn das Signal Doping anzeigt, und selten, wenn es kein Doping anzeigt),

rechtsstaatliche (in denen der Kontrolleur selten straft, wenn das Signal Doping anzeigt, und nie, wenn es kein Doping anzeigt).

Die überraschende Erkenntnis der Gleichgewichtsana-lyse: Am seltensten wird in rechtsstaatlichen Gleichge-wichten gedopt. In drakonischen Gleichgewichten wird häufiger Doping gewählt (in tyrannischen immer). Der Rechtsrahmen für Dopingverfolgung sollte idealerweise also die Selektion der tyrannischen oder drakonischen Gleichgewichtstypen verhindern. In allen Gleichge-wichtstypen gilt, dass die Höhe der angedrohten Strafe nicht die Dopinghäufigkeit (sondern allenfalls die Kon-trollhäufigkeit) beeinflussen kann.

KONTAKTProf. Dr. Roland KirsteinTelefon: 0391 67-18724Telefax: 0391 67-11764

www.ww.uni-magdeburg.de/bizecon

Wissenschaftliche MitarbeiterDipl.-Kfm. Matthias Peiß Eva Schliephake, M. Sc., B. A.

Sekretariat | Sabine Wolf

Economics of Business and Law

+ DAS FORSCHUNGSSEMESTER ZUM THEMA „CORPORATEGOVERNANCE UND POWER INDEX“ IM SOMMER 2011

+ DIE ANNAHME DES ERSTEN PAPERS (SCHLIEPHAKE/KIRSTEIN) AUS DEM DFG-PROJEKT ÜBER BANKENREGULIERUNG BEIM

RENOMMIERTEN JOURNAL OF MONEY, CREDIT, AND BANKING

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

Page 58: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

56 Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

INNOVATIONS- UND FINANZMANAGEMENT

Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls bilden finanz-wirtschaftliche Entscheidungsprobleme national und/oder international agierender Technologiekonzerne. Das wesentliche Ziel der Forschung am Lehrstuhl besteht darin, inkrementelle bzw. radikale Transformationspro-zesse auf Unternehmensebene, bspw. ausgelöst durch Investitionen in Forschung & Entwicklung, den Marktein-tritt neuer Wettbewerber oder durch grenzüberschrei-tende Unternehmensübernahmen, in finanzmathema-tische Zusammenhänge zu bringen, zu modellieren und betriebswirtschaftliche Handlungsempfehlungen abzu-leiten. Die mathematische Modellierung von Investitions- und Finanzierungsentscheidungen bildet dabei den Nukleus der primär quantitativ-methodisch ausgerich-teten Forschung am Lehrstuhl, welche durch empirische Analysen ergänzt wird. Als Ausgangspunkt dienen moderne Theorien der Unternehmensfinanzierung (corporate finance), welche zugleich als Schnittstelle zwischen klassischem Finanzmanagement und einem wertorientierten Technologie- und Innovationsmanage-ment fungieren. Aktuelle Forschungsfragen richten sich u. a. auf die Bewertung von Handlungsflexibilität in unternehmerischen Verhandlungssituationen, das Mo-dellieren optimaler Markteintritts- bzw. Marktaustritts-zeitpunkte sowie die Analyse von Kapitalmarktreaktionen auf Unternehmensübernahmen und Neuproduktankün-digungen.

Das Forschungsprofil spiegelt sich auch in den Lehrver-anstaltungen in den Bachelor- und Masterprogrammen wider. Neben einer Beteiligung in der wirtschaftswissen-schaftlichen Grundlagenausbildung der Wirtschaftsin-genieur-Studiengänge bietet der Lehrstuhl diverse Veranstaltungen im Profilierungsschwerpunkt Finance des Masterstudiengangs der FWW an. In den klassischen Lehrveranstaltungen des Bachelorprogramms kommt es uns zunächst darauf an, dass neben der Vermittlung von wirtschaftswissenschaftlichem Grundlagenwissen und spezifischen Theoriezusammenhängen die Inhalte zeit-gemäße Methodenkenntnisse vermitteln und auf das Berufsleben vorbereiten. In den Master-Veranstaltungen werden die Teilnehmer mit umfassenden Schlüsselkom-petenzen im Bereich des Finanzmanagements und des wertorientierten Innovationsmanagements vertraut

gemacht und erhalten zugleich einen Einblick in den aktuellen Stand finanzwirtschaftlicher Forschung. Be-sonderen Wert legen wir dabei auf das Vermitteln einer tiefergreifenden quantitativen Methodenkompetenz und das Verknüpfen von Wissenschaft und Praxis durch den verstärkten Einsatz moderner Fallstudien. Seminare und Laborteilnahmen sollen darüber hinaus helfen, sich aktiv mit der praktischen Anwendung finanzmathema-tischer und empirischer Methoden vertraut zu machen und den Grundstein für aufbauende wissenschaftliche Abschlussarbeiten am Lehrstuhl legen.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Investitions- und Finanzierungsentscheidungen

unter Unsicherheit Unternehmensfinanzierung,

Technologie und Investment Optionspreistheorie und Finanzmathematik Realoptionen und Spieltheorie Empirische Analyse von

Unternehmenszusammenschlüssen

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Einführung in die Betriebswirtschaftslehre

für nicht-FWW

Seminare im Wintersemester 11/12 Bachelorabschlussseminar zum

Profilierungsschwerpunkt „Finance“ Seminar zum Finanzmanagement

Vorlesungen im Sommersemester 12 Investition und Finanzierung für nicht-FWW Engineering Economics

(Investition und Finanzierung 2) Wertorientiertes Technologie- und

Innovationsmanagement

Seminare im Sommersemester 12 Bachelorabschlussseminar zum

Profilierungsschwerpunkt „Finance“ Seminar zur Innovationsfinanzierung Master-Thesis mit Kolloquium

Prof. Dr. Elmar Lukas

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 3

Doktoranden 2

Zahl des Lehrstuhls

42.949.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 ist der

Gegenwartswert eines

€-Cents, angelegt im Jahre

0 unserer Zeitrechnung bei

5 prozentiger Verzinsung

per annum.

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57Jahrbuch 11 / 12

AKTUELLE FORSCHUNGCapital Market Performance of Earn-outschristian Heimann, M. Sc.Many mergers & acquisitions (M&A) fail and cause en-ormous welfare losses (e. g. plant closings, lay-offs, tax losses). Reasons can be an inappropriate purchase price, a failed target integration, volatile economic en-vironments and times. To cope with these problems risk reducing techniques like earn-outs or partial acquisitions become increasingly popular. The success of these M&A transactions and their relevant parameters can be ana-lyzed by different and complementary approaches. All these have in common that they are based on corporates’ stock market reactions caused by these transaction events. The most appropriate method to investigate the short-term success of M&A is to conduct an event study. In this case the stock market returns for companies that announce an earn-out are adjusted by the normal reac-tion of a stock market index. The long-term success of earn-outs can be investigated with the help of the Fama-French Model, buy-and-hold returns or stochastic do-minance. The simplest method is the latter one to show long-term success by comparing the cumulative density function between event companies and non-event com-panies. The primary goal is the identification of relevant success factors to gain a better understanding for risk reducing techniques in acquiring companies. The secon-dary goal is to find theoretical support of economic theories (transaction costs, agency and real options theory) for earn-outs.

Die Kombination spieltheoretischer und realoptions-theoretischer Methoden bei der Analyse von Investi-tionsentscheidungen.Dipl.-Math. Andreas WellingViele Investitionsentscheidungen müssen von mehreren Parteien getroffen werden, die über unterschiedliche und oft auch konkurrierende Interessen verfügen. Diese Investitionsentscheidungen können ohne spieltheore-tische Methoden nicht vollständig erfasst und modelliert werden. Beispiele sind die Durchführung einer Unter-nehmensakquisition, die Gründung und Terminierung eines Joint-Ventures oder die Kapazitätserweiterung in einer Supply-Chain. Gleichzeitig sind Investitionsent-scheidungen immer auch Entscheidungen unter Unsi-

cherheit, da die Höhe der in der Zukunft durch ein In-vestitionsprojekt generierten Cashflows zum Investiti-onszeitpunkt noch nicht bekannt ist. Zentrale Aussage der Realoptionentheorie ist, dass die Möglichkeit mit der Investition warten zu können in einer solchen unsicheren Situation einen Wert hat, falls die Investitionsmöglichkeit auch später noch besteht und in der Zwischenzeit mehr Informationen über die durch die Investition generierten Cashflows verfügbar werden. Der Flexibilitätswert dieser Wartemöglichkeit muss jedoch zum Investitionszeitpunkt aufgegeben werden. Bei der Bestimmung des Investiti-onszeitpunktes und des Wertes einer Investitionsmög-lichkeit sollte daher auch auf realoptionstheoretische Methoden zurückgegriffen werden. Ziel des Forschungs-projektes ist es, Spieltheorie und Realoptionentheorie bei der Modellierung von Investitionsentscheidungen zu kombinieren und so neue Erkenntnisse über das Invest-ment-Timing und die Aufteilung des generierten Mehr-wertes zwischen den einzelnen Entscheidungsträgern zu generieren. Von Interesse sind insbesondere auch der Einfluss der Unsicherheit und der Wahl des spieltheo-retischen Modells.

Unternehmensstrategien in globalisierten MärktenDipl.-Kff. Pia christin TaureckEs ist die Strategie eines Unternehmens, die es kompe-titiv am Markt agieren lässt. Besonders in Zeiten der Globalisierung und des technischen Fortschritts verän-dert sich das Marktumfeld der Unternehmen kontinu-ierlich. Hinzu kommt eine starke Asymmetrie zwischen lokalen Kleinunternehmen und globalen Akteuren. Die neuen Aspekte machen ein aktualisiertes Strategiekon-zept erforderlich, das sowohl Unternehmensstrategien für die lokalen als auch für die globalen Akteure bereit-stellt. Ziel des Forschungsprojektes ist es, Unterneh-mensstrategien für lokale wie auch globale Unterneh-men zu ermitteln, die ein nachhaltiges Bestehen der Unternehmen auf den globalisierten Märkten ermögli-chen. Diese Unternehmensstrategien sollen sowohl in der Theorie einsetzbar als auch in der Praxis anwendbar sein und in ihrer Formulierung so zugänglich sein, dass Managern und anderen Entscheidungsträgern einfach zu handhabende Handlungsanweisungen geboten werden können. Darüber hinaus ist die Zugänglichkeit der zu formulierenden Unternehmensstrategien auch

Dipl.-Math. Andreas Welling

Dipl.-Kff. Pia Christin Taureck

Christian Heimann, M. Sc.

Page 60: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

58 Jahrbuch 11 / 12

wichtig, um es der Unternehmensleitung zu ermögli-chen, den Mitarbeitern einheitliche Leitlinien einer Mission beziehungsweise einer Corporate Strategy näherzubringen.

KONTAKTProf. Dr. Elmar LukasTelefon: 0391 67-18934Telefax: 0391 67-18007

www.ifm.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterChristian Heimann, M. Sc. Dipl.-Math. Andreas WellingDipl.-Kff. Pia Christin Taureck

Sekretariat | Kathrin Paal

Page 61: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

59Jahrbuch 11 / 12

JUN.-PROF. DR. CHRISTOPHER SCHLÄGEL – INTERNATIONAL BUSINESS ... AUF MEHREREN FELDERN ERFOLGREICH

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 62: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

60 Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

INTERNATIONAL BUSINESS

Die Juniorprofessur widmet sich in Forschung und Leh-re insbesondere der internationalen Unternehmenstä-tigkeit. Die Forschungsprojekte sind quantitativ-empi-risch fundiert. Für die Datenerhebung werden unter-schiedliche Methoden genutzt, wie z. B. Fragebögen, Felddaten und Experimente. Die verschiedenen Studien sind gekennzeichnet durch ein länderübergreifendes bzw. internationales Forschungsdesign. Im Fokus stehen dabei aktuelle und problemorientierte internationale Fragestellungen aus den Bereichen International Busi-ness, International Strategy und International Entrepre-neurship. Die Juniorprofessur kooperiert in einer Vielzahl von Projekten mit nationalen und internationalen Wissenschaftlern, wie z. B.: Robert L. Engle, Quinnipiac University, Hamden, CT,

USA; Tatiana Iakovleva, University of Stavanger, Stavanger,

Norway; Rudolf Sinkovics, The University of Manchester, Man-

chester, UK; Nils König, American University of Central Asia,

Bishkek, Kyrgyz Republic; Nicole Richter, Technische Universität Hamburg-

Harburg.Die internationale Ausrichtung der Juniorprofessur spiegelt sich auch in den englischsprachigen Vorle-sungen und Seminaren wider. Ein wichtiger Bestandteil aller Vorlesungen ist die selbstständige Arbeit der Stu-dierenden mit Fallstudien, die entweder individuell oder in Gruppen gelöst werden. Dies ermöglicht die Verknüp-fung der Theorie mit Problemen und aktuellen Heraus-forderungen der Unternehmenspraxis. Des Weiteren finden in jeder Vorlesung Gastvorträge von Praktikern aus international tätigen Unternehmen statt. Bei den zumeist quantitativ empirischen Bachelor- und Master-Abschlussarbeiten stehen der Wissenstransfer und die Methodenkompetenz im Vordergrund, um einen Beitrag sowohl für die Forschung als auch die Unternehmens-praxis zu gewährleisten.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Internationalisierung von Mikro- und

Kleinunternehmen mittels elektronischer Märkte Evidenzbasierte (internationale)

Unternehmensgründung und -tätigkeit

Komplementarität von Internationalisierungs- und Innovationsstrategien

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 International corporate strategy

Seminare im Wintersemester 11/12 Strategies for corporate growth:

Innovation and internationalization Bachelorabschlussseminar in

IM/Bachelor Thesis Seminar Master-Thesis mit Kolloquium/Master

thesis with research seminar

Seminare im Sommersemester 12 Internationalization and strategic

orientation in emerging markets Electronic commerce-based internationalization

of micro, small, and medium-sized businesses Bachelorabschlussseminar in

IM/Bachelor Thesis Seminar Master-Thesis mit Kolloquium/Master

thesis with research seminar

AKTUELLE FORSCHUNGUnderstanding Participation in Consumer-to-Consumer Markets: A Meta-AnalysisJun.-Prof. Dr. christopher SchlägelOnline consumer-to-consumer markets have become an increasingly popular alternative to traditional market forms in the past two decades. Accordingly, in recent years, an increasing number of empirical studies exa-mined the determinants of consumers’ intention and behavior to participate in markets. The current literature is fragmented, as various studies either are not theory-driven or have used parts of different theories, with little theoretical and empirical integration. A theory-driven model that integrates the insights of the different studies is still missing. The first main purpose of this study is to bring these streams of research into sharper focus through the lens of a meta-analytic review of the empirical literature. The literature has investigated the determinants of consumers’ intention and behavior to use Internet markets in a variety of contexts, including

Zahl der Juniorprofessur

3 fantastische Tutoren bzw.

Hiwis: Sarah Germer,

Eva Wietzke und Alexander

Fabritius

Page 63: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

61Jahrbuch 11 / 12

KONTAKTJun.-Prof. Dr. Christopher SchlägelTelefon: 0391 67-11643Telefax: 0391 67-11162

www.ib.ovgu.de

+ DER START DER JUNIORPROFESSURINTERNATIONAL BUSINESS AM 01.09.2011

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

different study participants, different countries, and different time periods. The findings and insights from these studies vary substantially. The second main pur-pose of this study is hence to examine the boundary conditions that might moderate the relationships bet-ween consumers’ perceived risk, trust, and behavioral intention. In this study, meta-analytic structural equati-on modeling is employed to address the above described gaps in the literature and to integrate the fragmented literature using data obtained from 51 studies conducted in nine countries. An extended framework is proposed and tested, which suggests that consumers’ perceived risk and trust in sellers indirectly affect a consumer’s intention and behavior through a consumer’s perceived usefulness and attitude towards the use. Two contextu-al factors, the year of data collection and culture (Western vs. non-Western) that moderate these relationships are identified, indicating that the inconsistent findings in prior studies can be attributed to the differences in re-search context.

Strategic orientations, internationalization, and the performance of micro and small-sizedfirms in electronic marketsJun.-Prof. Dr. christopher SchlägelVarious studies suggest that from a theoretical perspec-tive traditional theories of internationalization are able to explain the internationalization process of firms that use the Internet to go international. The number of empirical studies that analyze the determinants and outcomes of internationalization in international online markets is small and the results are heterogeneous. The main purpose of this study is to test the influence of those strategic orientations that have been identified to be specific in the internationalization of new ventures, namely entrepreneurial orientation, market orientation, and learning orientation. More specifically, the study examines micro- and small-sized German firms that use international online market platforms such as eBay to sell their products internationally. Based on a sample of more than 180 firms, the results indicate that strategic orientations positively influence the internationalization and firm performance. The findings help to understand how these firms discover, evaluate, and exploit oppor-tunities in international electronic markets.

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62 Jahrbuch 11 / 12

Betriebswirtschaftslehre

CONSUMER BEHAVIOR

Die Juniorprofessur Consumer Behavior versteht sich als Professur, die sich der Untersuchung des Verhaltens pri-vater Konsumenten beim Kauf von Wirtschaftsgütern (Sachgüter oder Dienstleistungen) widmet. Von entschei-dender Bedeutung sind dabei nicht nur die eigentlichen Kaufentscheidungen (z. B. Kauf eines bestimmten Auto-modells) sowie die sie auslösenden physischen Reize (etwa die gebotene Ausstattung, Farbe, Preis des betref-fenden Modells), sondern auch die vor, während und nach den Kaufentscheidungen ablaufenden psychischen Pro-zesse. Hierzu zählen zum einen die kognitiven Prozesse der Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Infor-mationen über das betreffende Wirtschaftsgut, wie z. B. die Wahrnehmung, das Denken sowie vielfältige Lernpro-zesse. Zum anderen sind hierzu kaufentscheidungsrele-vante und den Konsumenten aktivierende Motive, Einstel-lungen und Emotionen zu berücksichtigen. Das Ziel der Konsumentenverhaltensforschung besteht letztlich darin, das Verhalten von Konsumenten bei Kaufentscheidungen mittels robuster und dabei möglichst einfacher Modelle abzubilden und erklärende Theorien zu entwickeln. Hierzu kommen sowohl empirische als auch experimen-telle Forschungsmethoden zum Einsatz.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Untersuchung von Entscheidungsanomalien

im Kaufverhalten mittels experimenteller Marktforschung

Empirische Ermittlung von Preisresponse- funktionen: Ein Vergleich anreizkompatibler Erhebungsmethoden

Experimentelle Untersuchungen der Wirkung des Konstrukts Vertrauen auf das Verhalten ökonomischer Entscheidungsträger

LEHRVERANSTALTUNGENVorlesungen im Wintersemester 11/12 Marketingkonzepte und -strategien Introduction to management (Section Marketing)

Seminare im Wintersemester 11/12 Master seminar: Current trends in

marketing strategy and management Master-Thesis mit Kolloquium

Vorlesungen im Sommersemester 12 Marketing

Seminare im Sommersemester 12 Bachelor-Thesis Abschlussseminar Master-Thesis mit Kolloquium Masterseminar: Experimentelle Marktforschung Masterseminar: Advances in consumer research

KONTAKTJun.-Prof. Dr. Holger MüllerTelefon: 0391 67-18817Telefax: 0391 67-11163

www.cb.ovgu.de

Zahlen der Juniorprofessur

689 Anzahl der im ersten

Jahr der Juniorprofessur

korrigierten Klausuren

44 Anzahl betreuter Ab-

schluss-/Diplom- und

Seminararbeiten (Master &

Bachelor)

1906 Anzahl Teilnehmer in

Labor und Feldexperimenten

innerhalb der Seminare

experimentelle Marktforschung

sowie Master-Thesis mit

Kolloquium

Page 65: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

63Jahrbuch 11 / 12

Unter dem Begriff des „Operations Management“ werden die betriebswirtschaftlichen Ansätze zur Planung und Steuerung von Produktions- und Dienstleistungsprozes-sen zusammengefasst. Interessante Fragestellungen in diesem Zusammenhang sind unter anderem: Die kon-krete Entscheidungsunterstützung („Decision Support“) von Entscheidungsträgern („Manager“) im Rahmen von operativen, taktischen und strategischen Fragestellungen; Analyse von Zielkonflikten und Entscheidungsinterde-pendenzen innerhalb der Organisation (z. B. Marketing, Sales oder Finanzierung) sowie organisationsübergrei-fend („Supply Chain Management“). Zur Beantwortung dieser Fragestellungen werden oftmals quantitative Methoden (mathematische Modellierung und Lösung mit Hilfe der Methoden des Operations Research) ver-wendet. Da ein Modell jedoch zwangsläufig abstrahieren muss („was bringt eine Landkarte im Maßstab 1:1“), ist eine Modellvalidierung notwendig. Eine solche Validie-rung kann einerseits durch Feldexperimente mittels Daten aus der Unternehmenspraxis erfolgen und ander-seits durch Laborexperimente (siehe MaXLab). Der Vorteil von Laborexperimenten liegt dabei insbesonde-re darin, dass Störfaktoren – die von dem abstrahierten Modell nicht abgebildet werden – weitestgehend kon-trolliert werden können. Die Juniorprofessur beschäftigt sich in diesem Rahmen insbesondere mit den Fragestel-lungen des Supply Chain Managements (SCM). Eine zentrale Fragestellung im SCM ist dabei, wie die Entschei-dungen von rechtlich unabhängigen Organisationen ko-ordiniert werden können, wobei eine unternehmensin-dividuelle Gewinnmaximierung im Idealfall zur Maximie-rung der gesamten SC Gewinne führt. In diesem Kontext kann gezeigt werden, dass insbesondere Informations-asymmetrien (beispielsweise besitzt ein Einzelhändler genauere Informationen über die Nachfrage eines Produktes als der Hersteller), Strategische Interaktionen sowie Nachfrage- und Lieferrisiken, einen erheblichen Einfluss auf die Supply-Chain-Gewinne haben. Die Ju-niorprofessur untersucht diese Fragestellungen unter Zuhilfenahme modelltheoretischer Ansätze und über-prüft diese Theorien durch Laborexperimente. Werden im Rahmen der Laborexperimente kritische Annahmen der Modelltheorie identifiziert, werden Theoriemodifi-kationen entwickelt, um das Entscheidungsverhalten innerhalb der SC besser abbilden zu können.

Betriebswirtschaftslehre

OPERATIONS MANAGEMENT

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Einfluss von Lieferrisiken in Supply Chains Strategische Lagerhaltung Kommunikation zur Reduzierung

von Informationsasymmetrien Effektivität komplexer und einfacher Vertragstypen Vertragsdesign

LEHRESommersemester 12 Angewandte Planung in Produktion und Logistik Seminar „Industrieökonomische Ansätze

im Supply Chain Management“

AKTUELLE FORSCHUNGInformationsasymmetrien stellen für das Supply Chain (SC) Management eine besondere Herausforderung dar, wenn entscheidungsrelevante Informationen nicht auf jeder Stufe der SC verfügbar sind. In diesem Zusammen-hang werden spezielle Vertragsformen in modelltheo-retischen Ansätzen diskutiert („Screening Kontrakte“), welche die SC zumindest teilweise koordinieren. Diese Anreizschemen basieren auf der Annahme, dass jedes Unternehmen innerhalb der SC immer strikt seine Ge-winne maximiert. Im Rahmen von Laborexperimenten wurde jedoch gezeigt, dass marginale Anreize oftmals nicht zur Koordination der Entscheidungen reichen (d. h., nicht gewinnmaximierende Entscheidungen werden getroffen, wenn die Gewinnwirkung zu klein ist) und dies zu erheblichen Koordinationsdefiziten inner-halb der SC führt. Im Rahmen des Forschungsprojektes wird ein Vertragsdesign präsentiert, welches das ver-tragsanbietende Unternehmen nutzen kann, um die eigenen (erwarteten) Gewinne zu maximieren. Es wird gezeigt, dass das vorgestellte Vertragsdesign oftmals zu einer erheblichen Reduzierung der Koordinationsver-luste führt.

KONTAKTJun.-Prof. Dr. Guido VoigtTelefon: 0391 67-18830Telefax: 0391 67-11168

www.prolog.ovgu.de

Jun.-Prof. Dr. Guido Voigt

Zahl der Juniorprofessur

Dienstreisekilometer 2012:

17.900 km

Page 66: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

64 Jahrbuch 11 / 12

Volkswirtschaftslehre

FINANZWISSENSCHAFT

Die Finanzwissenschaft befasst sich mit den Aufgaben des Staats in der Marktwirtschaft, insbesondere so sie mit staatlichen Einnahmen und Ausgaben verbunden sind. Aufgrund des starken Ausmaßes staatlicher Ein-griffe in das Wirtschaftsgeschehen durch das Steuer-Transfer-System nimmt die Finanzwissenschaft bei der Analyse moderner Volkswirtschaften eine wichtige Stellung ein. Die strukturellen Veränderungen, die die meisten entwickelten Volkswirtschaften durch den demografischen Wandel und die Globalisierung erle-ben, stellen die Wirtschafts- und Sozialpolitik vor große Herausforderungen, denen nur durch ein gekonntes Abwägen zwischen den Potentialen freier Märkte und notwendiger staatlicher Regulierungen begegnet wer-den kann. Im Zentrum der Forschung am Lehrstuhl für Finanzwissenschaft steht daher die Analyse des opti-malen Designs finanz- und sozialpolitischer Instituti-onen im wirtschaftlichen Wandel. Es wird untersucht, welche staatlichen Eingriffe in das Marktgeschehen dazu beitragen können, strukturelle volkswirtschaft-liche Veränderungen nachhaltig zu gestalten und mit ihnen effizient und sozialverträglich umzugehen. Im Bereich der normativen Analyse sollen dabei vor allem Fragen der optimalen Ausgestaltung des Steuer-Transfer-Systems in dynamischen Volkswirtschaften untersucht werden. Auch verhaltensökonomische Ansätze, die sich auf Ergebnisse der experimentellen und empirischen Wirtschaftsforschung stützen, werden mit der finanz-wissenschaftlichen Theorie optimaler staatlicher Ein-nahmen- und Ausgabenpolitik und der effizienzorien-tierten Sozialpolitik verknüpft. Die positive Analyse staatlicher Eingriffe in den Arbeitsmarkt und der sozi-alen Sicherungssysteme bildet den zweiten Schwer-punkt der Forschungstätigkeit des Lehrstuhls. Hierbei werden konkrete, aktuell umgesetzte oder öffentlich diskutierte Politikmaßnahmen auf ihre ökonomischen Wirkungen hin untersucht und Handlungsalternativen aufgezeigt. Dem integrativen Ansatz der Magdeburger Wirtschaftswissenschaft folgend, werden dabei die Ergebnisse normativer und positiver Forschungsansät-ze miteinander verknüpft und sollen über ein konstruk-tives „Policy Consulting“ praktische Anwendung finden.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Einfluss wirtschaftlicher Ereignisse auf

das subjektive Wohlbefinden (Economics of Happiness)

Ökonomische Effekte sozialer Normen Beschäftigung im Niedriglohnsektor Wirkung von Eingriffen in die Lohnfindung

(z. B. Lohnsubventionen, Mindestlöhne) Modellierung gewerkschaftlicher

Lohnverhandlungen Statistische Modellierung von Erwerbsverläufen Erschöpfung natürlicher Ressourcen unter unsi-

cheren Eigentumsrechten

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Makroökonomik

Seminar im Wintersemester 11/12 Ausgewählte Themen der

finanzwissenschaftlichen Steuerlehre

Vorlesungen im Sommersemester 12 Advanced Labor Economics Finanzwissenschaft

Seminare im Sommersemester 12 Ressourcenökonomik Bachelorabschlussseminar VWL:

Seminar zu aktuellen finanzwissenschaftlichen Fragestellungen (dt. / engl.)

Master-Thesis mit Kolloquium (dt. / engl.)

AKTUELLE FORSCHUNGNeubewertung des Grünen ParadoxonsDipl.-Vw. Hendrik ritterIn diesem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Mark Schopf (Universität Paderborn, Master-Absolvent der FWW) werden Aspekte des sogenannten „Grünen Para-doxons“ näher beleuchtet. Das Grüne Paradoxon be-schreibt einen Effekt in der Umwelt- und Ressourcenöko-nomik, der von Hans-Werner Sinn (2009) so benannt und von ihm folgendermaßen beschrieben wird: „Wenn die Ressourceneigentümer erwarten, dass die grüne Politik

Prof. Dr. Andreas Knabe

Dipl.-Vw. Hendrik Ritter

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 2 1/4

Doktoranden 4

Page 67: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

65Jahrbuch 11 / 12

im Laufe der Zeit immer grüner wird, wie es bislang der Fall war, dann wird die Rendite der im Boden belassenen Ressourcen verringert, und es entsteht ein Anreiz, diese Ressourcen möglichst schnell zu versilbern. Es kommt heute mehr CO2 in die Atmosphäre, die Erderwärmung beschleunigt sich. Das ist das grüne Paradoxon.“

Das Argument basiert auf dem fundamentalen Ergebnis der Ressourcenökonomik (Hotelling 1931), dass die opti-male zeitliche Aufteilung der Extraktion dadurch gekenn-zeichnet ist, dass der Eigner der Ressource indifferent bezüglich der Extraktion der letzten Einheit innerhalb einer bestimmten Periode und der Verschiebung der Extraktion dieser Einheit in eine spätere Periode ist. Es findet also ein Ausgleich der (diskontierten) Nettoerträge statt. Wenn nun die Ankündigung einer zukünftigen Verschärfung der Klimapolitik die zu erwartenden Netto-erträge der Zukunft mindert, führt dies zu einer Auswei-tung der Extraktion in der Gegenwart.

Das Forschungsprojekt soll insbesondere beantworten, unter welchen Bedingungen nicht nur das oben beschrie-bene „einfache“ oder „schwache“ Grüne Paradoxon (Beschleunigung der Treibhausgasemission als Reaktion auf eine „grüne“ Politik) auftreten, sondern es sogar zum Auftreten des sogenannten „starken“ Grünen Paradoxons kommen kann. Mit dem starken Grünen Paradoxon wird der Effekt umschrieben, dass eine vermeintlich Grüne Politik möglicherweise nicht nur zu einer Beschleunigung des Klimawandels führen kann, sondern dass durch Verschiebungen relativer Preise der Abbau vormals un-rentabler Reserven lukrativ wird und damit die Menge der insgesamt über die Zeit ausgestoßenen Treibhausgase ansteigt. Um diese Analysen zu ermöglichen, wird ein allgemeines Gleichgewichtsmodell von Eichner & Pethig (2011), das die Bedingungen für ein Auftreten des ein-fachen Grünen Paradoxons bestimmt, um jene Eigenschaf-ten erweitert, die zur Beantwortung dieser Fragen not-wendig sind. Die zentrale Abwandlung ist hierbei die Endogenisierung der Abbaukosten der Ressource.

+ NEUSTART AM LEHRSTUHL MIT NEUEM TEAM IN NEUEN RÄUMEN

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

KONTAKTProf. Dr. Andreas KnabeTelefon: 0391 67-18546Telefax: 0391 67-11218

www.vwl1.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterChristine Laabsch, M. Sc. (seit 01.04.2012)Dipl.-Vw. Caterina Liesegang (in Elternzeit)Dipl.-Vw. Alexander Plum (seit 01.04.2012)Dipl.-Vw. Hendrik Ritter

Sekretariat | Sabine Wolf

Page 68: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

66 Jahrbuch 11 / 12

Volkswirtschaftslehre

WIRTSCHAFTSTHEORIE

Die Wirtschaftstheorie ist Grundlage der anwendungs-bezogenen Forschung in Wirtschaftspolitik, Finanzwis-senschaft und Betriebswirtschaftslehre. Forschung und Lehre an der Fakultät sind der methodischen Einheit der Wirtschaftswissenschaft verpflichtet. Dies impliziert, dass die mikroökonomische Theorie mit ihrem entscheidungs- und spieltheoretischen Ansatz an allen Lehrstühlen gepflegt wird. Der Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie legt seinen Schwerpunkt auf die Analyse gesamtwirtschaft-licher Systeme (Theorie des allgemeinen Gleichgewichts) und die makroökonomische Theorie (Geld und Konjunk-tur, Wachstum und Verteilung). Die moderne makroö-konomische Theorie ist insofern mikroökonomisch fundiert, als sie die Entscheidungen der ökonomischen Akteure sowie die informationellen und institutionellen Beschränkungen, denen sie unterworfen sind, möglichst explizit modelliert. Makroökonomische Modelle bilden die Interdependenz von Güter-, Arbeits- und Finanzmärk-ten im Zeitverlauf ab; sie sollen uns helfen, die von in-dividuellen, auf Erwartungen beruhenden Spar- und Investitionsentscheidungen getriebene Dynamik ganzer Volkswirtschaften besser zu verstehen und die Wir-kungen staatlicher geld- und fiskalpolitischer Entschei-dungen zu beurteilen.

Der Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls ist das De-sign makroökonomischer Politikregeln, insbesondere geldpolitischer Entscheidungsregeln für Zentralbanken. Wesentliche Problemstellungen, die auch im Rahmen von drei gegenwärtig laufenden Dissertationsprojekten aufgegriffen werden, sind: Welche Konsequenzen bezogen auf die Optimalität

geldpolitischer Entscheidungsregeln hat eine expli-zite Modellierung von Kreditmärkten und Banken in dynamischen stochastischen Gleichgewichtsmodellen (DSGE-Modellen)?

Sollen die geldpolitischen Entscheidungsregeln für kleine offene Volkswirtschaften auf ein explizites Inflationsziel oder auf ein Wechselkursziel abstellen? Was lehrt die Erfahrung insbesondere der mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften?

In welchem Maße sind, vor allem auch für Transfor-mationswirtschaften, „gute“ Notenbankverfassungen, d. h. eine institutionelle Absicherung von operationeller

Unabhängigkeit, Rechenschaftspflicht und Transparenz, Voraussetzung erfolgreicher Inflationssteuerung?

Der Entwurf geld- und fiskalpolitischer Stabilisie-rungsstrategien für Russland bzw. die Ukraine ist Gegenstand der Zusammenarbeit mit russischen Forschern (im Rahmen des Deutsch-Russischen Zentrums für Wirtschaftswissenschaft Moskau) bzw. ukrainischen Ökonomen (BEST-Institut in Kiev und Ukrainische Nationalbank).

Der Schwerpunkt der Lehre liegt beim englischsprachigen Bachelor- und Masterprogramm. „Principles of Econo-mics“ und „Macroeconomics“ richten sich nicht nur an Studenten, die professionelle Volkswirte werden wollen. Gerade im Zeitalter der Globalisierung ist es für unter-nehmerische Führungskräfte wichtig, auch gesamtwirt-schaftliche Zusammenhänge und wirtschaftspolitische Programme beurteilen zu können. Die Betonung in diesen Lehrveranstaltungen liegt daher nicht so sehr auf tech-nischen Details als vielmehr auf der Vermittlung eines ökonomischen Grundverständnisses. Der Vertiefung des ökonomischen Grundverständnisses dienen auch Vorle-sungen und Seminare zur Geschichte der Wirtschaftsthe-orie. Quantitative Makroökonomik für Fortgeschrittene wird in den Vorlesungen „Macroeconomic Analysis“ und im PhD-Seminar „Advanced Macroeconomics“ geboten.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Theoretische und quantitative Makroökonomik Geschichte der Wirtschaftstheorie Auswirkungen von Geldpolitik in Dynamischen

Allgemeinen Gleichgewichtsmodellen Analyse des systemischen Risikos im Finanzsystem Ökonometrische Identifikation der Ursachen der

großen Kontraktion in Deutschland 2008/09

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Economics of Growth Methods for Economists Microeconomic Analysis

Seminar im Wintersemester 11/12 Crisis Economics

Zahl des Lehrstuhls

1 Umzug mit

498 Büchern

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67Jahrbuch 11 / 12

Vorlesungen im Sommersemester 12 Geschichte der Wirtschaftstheorie Konjunkturanalye, Konjunkturprognose

und Wirtschaftspolitik Macroeconomics

AKTUELLE FORSCHUNGÖkonometrische Identifikation der Ursachen der großen Kontraktion in Deutschland 2008/09PD Dr. Manfred Jäger-Ambrozewicz Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, die sogenannten fundamentalen Ursachen der großen Kontraktion der wirtschaftlichen Aktivität in Deutschland in den Jahren 2008/09 zu identifizieren und zu quantifizieren. Das wirtschaftsempirische Problem besteht darin, dass un-terschiedliche fundamentale Ursachen nicht isoliert, sondern gleichzeitig auftreten. Die Herausforderung für den Ökonometriker ist also, diese Mischung zu entmi-schen, d. h. die quantitative Bedeutung bestimmter Ursachen zu ermitteln (man spricht vom sogenannten Identifikationsproblem). In diesem Forschungsvorhaben wird die Identifikation mittels eines DSGE-Makroökono-metrie-Modells vorgenommen. Ziel ist es nicht, beson-ders überraschende Ergebnisse zu ermitteln, sondern die weitverbreitete Einschätzung, dass insbesondere zurückgehende Exporte und weniger inländische Aspekte für die Wirtschaftskrise verantwortlich waren, zu quan-tifizieren.

Systemisches RisikoPD Dr. Manfred Jäger-AmbrozewiczDie Finanzkrise hat offengelegt, dass es unzureichend ist, die Risiken aller Banken jeweils isoliert zu analysie-ren. Vielmehr eskaliert das Risiko unter bestimmten Umständen durch die Interaktion – beispielsweise in einer Panik – der Banken zu einem systemischen Risiko. Dieses Forschungsvorhaben zielt darauf ab, erstens Mechanismen des systemischen Risikos zu identifizieren (insbesondere Herdenverhalten) und zweitens Grundla-gen für eine quantitative Erfassung des systemischen Risikos zu legen.

KONTAKTPD Dr. Manfred Jäger-Ambrozewicz (Lehrstuhlvertreter)Telefon: 0391 67-18739Telefax: 0391 67-11136

www.vwl2.ovgu.de

Sekretariat | Ruth Dietz

Page 70: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

68 Jahrbuch 11 / 12

PROF. DR. JOACHIM WEIMANN, LEHRSTUHLINHABER WIRTSCHAFTSPOLITIK ... UND LEIDENSCHAFTLICHER EISHOCKEY-FAN: AlleS KoPFSAcHe!

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 71: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

69Jahrbuch 11 / 12

Volkswirtschaftslehre

WIRTSCHAFTSPOLITIK

Der Lehrstuhl beschäftigt sich einerseits mit allgemeinen wirtschaftspolitischen Fragestellungen und setzt ande-rerseits Methoden der experimentellen Wirtschaftsfor-schung im Bereich der Grundlagenforschung ein. Das Leitbild des Lehrstuhls orientiert sich am wissenschaft-lichen Selbstverständnis der Fakultät. Es steht gewisser-maßen auf zwei Säulen. Einerseits wird der Versuch unternommen, durch Theorie fundierte Politikberatung zu betreiben. Auf der Grundlage vor allem grundle-gender allokationstheoretischer Einsichten geht es dabei darum, konkrete wirtschaftspolitische Fragestellungen zu untersuchen und politische Handlungsempfehlungen abzuleiten. Dabei gilt es, die theoretischen Fundamente mit den institutionellen Gegebenheiten der realen Wirt-schaftspolitik zu verbinden, denn nur so kann eine Po-litikberatung gelingen, die nicht sofort mit dem Hinweis auf „unrealistische Voraussetzungen“ vom Tisch gewischt werden kann. Die zweite Säule ist eine Grundlagenfor-schung, die sich einerseits der experimentellen Metho-de bedient und die andererseits an den Stellen ansetzt, an denen das klassische ökonomische Modell des rati-onalen Akteurs an seine Grenzen stößt. Situationen, in denen sich Akteure nicht strikt rational verhalten, sind für die Weiterentwicklung der ökonomischen Theorie von besonderem Interesse. Die experimentelle Methode bietet sich für die Untersuchung solcher Fragen deshalb an, weil sie es erlaubt, im Labor die Bedingungen, unter denen es zu „nicht rationalen“ Entscheidungen kommt, genau zu bestimmen und zu analysieren. Beide Säulen ergänzen sich im Idealfall. Experimentelle Methoden können auch eingesetzt werden, um institutionelle Ar-rangements abzubilden und auf ihre Eigenschaften unter Laborbedingungen zu untersuchen. Grundlagen-forschung zur entscheidungstheoretischen Basis der Wirtschaftswissenschaften kann dazu führen, wirt-schaftspolitische Fragen besser zu verstehen und neue Forschungsfragen zu entwerfen.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Allgemeine Fragen der Wirtschaftspolitik Arbeitsmarktpolitik Umweltpolitik Experimentelle Wirtschaftsforschung

Neuroökonomik Happiness Economics Sportökonomie

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Einführung in die Wirtschaftswissenschaft Einführung in die Wirtschaftspolitik Einführung in die Volkswirtschaftslehre Wirtschaftspolitik Microeconomics Umweltökonomik II

Vorlesungen im Sommersemester 12 Angewandte Spieltheorie Economic Policy Experimentelle Wirtschaftsforschung Umweltökonomik Einführung in die VWL für Nicht-WW‘ler

Seminare im Sommersemester 12 Seminar: Allgemeine Fragen der Wirtschaftspolitik Seminar: Sportökonomie

AKTUELLE FORSCHUNGMacht Geld glücklich?Prof. Dr. Joachim WeimannWas Menschen glücklich macht, ist eine uralte Frage, und die Tatsache, dass darauf immer noch keine ver-bindliche Antwort gefunden wurde, kann man getrost so deuten, dass es eben sehr schwierig ist darauf allge-meinverbindliche Antworten zu finden. Das fängt schon damit an, dass man nicht genau weiß, was das „Glück“ eigentlich ist. Meint man damit das emotionale Hoch-gefühl, das Eltern bei der Geburt eines Kindes erleben oder Paare bei ihrer Trauung? Oder ist es eher die all-gemeine Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, die einzuschätzen eher eine bewusste Abwägung der guten und der schlechten Seiten erfordert? Beides ist offen-sichtlich wichtig und für beides ist es schwer zu sagen, was uns auf jeden Fall glücklich macht.

Die ökonomische Glücksforschung geht deshalb so vor, dass sie die Menschen ganz einfach fragt, wie zufrieden sie mit ihrem Leben sind. In großen Panel-Datensätzen

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen

(Haushalt) 4

Mitarbeiterstellen

(Drittmittel) 5

Doktoranden 4

Habilitanden 2

Zahl des Lehrstuhls

6.004 Teilnehmer werden

benötigt, um das 2010 geneh-

migte und 2012 verlängerte

DFG-Projekt zu realisieren.

Page 72: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

70 Jahrbuch 11 / 12

Wirtschaftspolitik

KONTAKTProf. Dr. Joachim WeimannTelefon: 0391 67-18547Telefax: 0391 67-12971

www.ovgu.de/vwl3

Wissenschaftliche MitarbeiterDr. Martin FochmannDr. Sönke HoffmannDipl.-Kff. Jennifer MarkwortBenedikt Mihm, M. Sc. Dipl.-Vw. Markus SassDipl.-Kfm. Christian StahrDipl.-Kfm. Harald WypiorFlorian Timme, B. Sc.

Sekretariat | Renate Bauske

ist für viele Tausend Menschen festgehalten, wie sie ihr Leben auf einer Skala von 0 bis 10 einschätzen. Zusam-men mit anderen Angaben zu den betreffenden Per-sonen (Alter, Einkommen, Beschäftigung, Ausbildung usw.) kann man dann systematische Zusammenhänge untersuchen. Beispielsweise weiß man, dass die Le-benszufriedenheit stark zurückgeht, wenn Menschen arbeitslos werden oder einen nahen Angehörigen verlieren. Vor allem aber glaubt die Glücksforschung nachweisen zu können, dass mehr Geld Menschen nicht wirklich glücklich macht. Jedenfalls behauptet das das sogenannte Easterlin-Paradoxon. Das sagt, dass die Lebenszufriedenheit über die Zeit konstant bleibt, auch wenn das Einkommen (BIP) ständig steigt. Wenn mehr Geld nicht glücklicher macht, dann braucht man weder ökonomisches Wachstum noch technischen Fortschritt, und dann sollten wir alle weniger arbeiten. Da wir das vermutlich nicht freiwillig tun, müsste die Regierung uns dazu zwingen, indem sie Arbeit hoch besteuert. Alles das sind Konsequenzen, die von durchaus pro-

minenten Ökonomen aus dem Easterlin-Paradoxon gezogen wurden. Aber stimmt das Paradoxon wirklich? Dieser Frage sind wir – Joachim Weimann, Andreas Knabe und Ronnie Schöb – in einem Buch nachgegan-gen, das im Juli 2012 erschienen ist. Sein Titel gibt die Antwort auf die Frage: „Geld macht doch glücklich“. Wir zeigen in diesem Buch, dass die Glücksforschung unter erheblichen methodischen Problemen leidet, dass Glück nicht eindimensional gemessen werden kann und die Glücksforschung als normative Instanz, zur Beurteilung gesellschaftlicher Zustände nicht taugt. Gleichwohl liefert die Glücksforschung durchaus wich-tige Hinweise, die wir nicht ignorieren dürfen und die uns dabei helfen können, unsere Gesellschaft noch ein bisschen besser zu machen. Wir können von ihr lernen, dass Selbstbestimmung und Freiheit wichtig sind und welchen Wert eine intakte Umwelt hat. Aber wir lernen eben auch, dass wirtschaftliches Wachstum die Men-schen nicht nur reicher, sondern auch zufriedener macht.

+ DIE WELTTAGUNGEN DER EXPERIMENTELLEN ÖKONOMEN IN CHICAGO (2011) UND NEW YORK (2012), AUF DENEN DER LEHRSTUHL MIT SECHS BZW. VIER ERFOLGREICHEN VORTRÄGEN VERTRETEN WAR

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

Page 73: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

71Jahrbuch 11 / 12

Wirtschaftspolitik

MARKUS SASS, WISSENSCHAFTLICHER MITARBEITER... UND EXZELLENTER TEAM-PLAYER

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 74: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

72 Jahrbuch 11 / 12

Volkswirtschaftslehre

INTERNATIONALE WIRTSCHAFT

Zentrales Thema ist die Globalisierung. Mehr interna-tionaler Handel mit Gütern und Dienstleistungen, mehr weltweiter Kapitalverkehr und mehr Standortwettbe-werb um Arbeitsplätze und Arbeitskräfte - das sind zentrale Herausforderungen für die Wirtschaft, für die Politik und besonders auch für die Wissenschaft. Und es sind die Gegenstände von Forschung und Lehre am Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft. Es geht dabei zunächst um die Ursachen dieser Trends: sinkende Transportkosten, lange Zeit niedrige Energiepreise, eine geradezu explosionsartige Verbesserung der weiträu-migen Kommunikation durch Digitalisierung und In-ternet und schließlich die Liberalisierung von Märkten, wie sie seit den 1980er Jahren zu beobachten ist. Werden diese Entwicklungen so weitergehen? Oder werden sie sich verstärken, abschwächen oder zum Teil gar umkehren, etwa durch eine zunehmende Knappheit von Energie und Ressourcen oder eine Rückkehr zum Protektionismus? Es geht aber auch und vor allem um die Folgen der Globalisierung. Führt die zunehmende Handelsverflechtung zu mehr oder zu weniger Wohl-stand? Hilft sie mehr den armen oder den reichen Ländern der Welt? Erleichtert oder erschwert sie das Aufholen strukturschwächerer Regionen in Industriel-ändern wie z. B. im Deutschland des Ostens und von Teilen des Nordens? Sorgt sie für mehr oder für weni-ger Ungleichheit der Einkommen und Arbeitslosigkeit innerhalb der Industrieländer? Bringt das Zusammen-wachsen der Kapitalmärkte niedrigere Zinsen? Führt es zu mehr und zu stärkeren weltweiten Finanzkrisen? Kommt es zu erratischen Schwankungen der Wechsel-kurse? Schließlich geht es um die Reaktion der Wirt-schaftspolitik. Soll die Globalisierung passiv hingenom-men oder aktiv gestaltet werden? Soll man sie gar in Einzelbereichen offensiv befördern oder defensiv be-kämpfen? Braucht es eine nationale Regulierung der Marktkräfte? Wo liegen die neuen Aufgaben der großen internationalen Organisationen - vom Interna-tionalen Währungsfonds über die Weltbank bis zur Welthandelsorganisation? Welche Rolle spielen Bil-dungs- und Gesellschaftspolitik bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen? Dies sind einige Beispiele für Fragen, wie sie am Lehrstuhl für Interna-tionale Wirtschaft gestellt werden. In der Lehre und in der Forschung wollen wir Fragen wie diese auch be-

antworten - mit Hilfe theoretischer Modelle, empi-rischer Analyse und historischer Interpretation, je nachdem, was der Sache im Einzelfall angemessen ist.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Globalisierung und weltwirtschaftlicher

Strukturwandel Ostdeutsche Wirtschaft Wachstumsökonomik Economics and Finance

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Wirtschaftsgeschichte Introduction to International Economics International Finance and

Open Economy Macroeconomics Einführung in die Ökonometrie

Seminare im Wintersemester 11/12 Perspectives of International Financial Markets Bachelorabschlussseminar Masterabschlussseminar

Vorlesungen im Sommersemester 12 International Trade

Seminare im Sommersemester 12 Planspiel “Globale Aspekte der Handelspolitik” Bachelorabschlussseminar Masterabschlussseminar

AKTUELLE FORSCHUNGDer Einfluss von Staatsbankrotten auf MigrationFabian Horn, M. Sc.Der Staatsbankrott Argentiniens im Jahr 2001 und der teilweise Zahlungsausfall Griechenlands im Jahr 2012 haben zu dramatischen Migrationsbewegungen aus diesen Ländern geführt. Argentinien erlebte seinerzeit eine Verzehnfachung der Emigration in die OECD-Länder. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Quanti-fizierung des durch die Bankrott-Entscheidung ausge-lösten Migrationsstroms unter Verwendung von Panel-daten. So versagen durch einen Staatsbankrott die sonst antizyklisch wirkenden automatischen Stabilisatoren,

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 4

Doktoranden 5

Habilitanden 1

Zahl des Lehrstuhls

1,0 Der Traum vom Glück!

Prof. Dr. Dr. h. c.

Karl-Heinz Paqué

Page 75: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

73Jahrbuch 11 / 12

Prof. Dr. Horst Gischer

antizyklische fiskalpolitische Maßnahmen bleiben aus, eine Bankenkrise kann ausgelöst werden und die In-vestitionen aus dem In- und Ausland sinken. Dadurch erwarten Individuen im Heimatland durch sinkenden privaten Konsum und durch nichtbereitgestellte öffent-liche Güter dramatische Nutzeneinbußen, denen sie durch Emigration zu entgehen versuchen. Da Staats-bankrotte in der Regel in Wirtschaftskrisen stattfinden, ist eine klare Selektierung des durch die Entscheidung zur Erklärung des Staatsbankrottes hervorgerufenen Effekts auf die Migration notwendig. Anschließend soll auf die Kosten/Nutzen-Verteilung der Migration aus bankrotten Staaten eingegangen werden, um politische Entscheider in den Aus- und Einwanderungsländern auf plötzliche Migrationsströme im wirtschaftlichen Umfeld eines Staatsbankrottes vorzubereiten und ihnen Handlungsempfehlungen aufzuzeigen.

KONTAKTProf. Dr. Dr. h. c. Karl-Heinz PaquéTelefon: 0391 67-18804Telefax: 0391 67-11177

www.ww.uni-magdeburg.de/vwl-iw

Wissenschaftliche MitarbeiterDr. Bettina BüttnerJochen Güntner, M. Sc.Fabian Horn, M. Sc.Kateryna Khorkhordina, M. Sc.Dipl.-Vw. Elisabeth KutschkaJessica Mohr, M. Sc.

Sekretariat | Kristina John

Page 76: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

74 Jahrbuch 11 / 12

Finanzmarktregulierung, insbesondere systemisches Risiko

Industrieökonomik, insbesondere Probleme auf unvollkommenen Märkten und Strukturfragen internationaler Bankensysteme

Angewandte Wirtschaftspolitik Geldpolitik und Finanzsysteme Europäische Integration

LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Monetäre Ökonomie Monetary Economics Industrieökonomik II

Seminare im Wintersemester 11/12 Aktuelle wirtschaftspolitische Fragestellungen

Vorlesungen im Sommersemester 12 Mikroökonomik Industrieökonomik I Academic Skills

Seminare im Sommersemester 12 Das Jahresgutachten des Sachverständigenrates Master-Thesis mit Kolloquium Master Thesis with research seminar Bachelorabschlussseminar VWL

zu aktuellen monetären Fragestellungen

AKTUELLE FORSCHUNGPromotionsvorhaben - Bankenperformance im innereuropäischen VergleichDipl.-Vw. Toni richterSeit nunmehr zwei Dekaden kennzeichnen die Ban-kenlandschaft Europas im Wesentlichen zwei simultane Entwicklungen. Zum einen ist ein Prozess der Markt-konsolidierung - zunehmend in der Form nationaler wie supranationaler Megafusionen - unübersehbar und zum anderen haben umfangreiche Deregulierungs- bzw. Liberalisierungsbestrebungen der EU-Kommissi-on, allen voran durch den 1999 verabschiedeten Finan-cial Service Action Plan, die Harmonisierung des eu-ropäischen Wirtschafts- und Währungsraumes erheb-lich forciert.

Volkswirtschaftslehre

MONETÄRE ÖKONOMIE UND ÖFFENTLICH-RECHTLICHE FINANZWIRTSCHAFT

Forschungs- und Lehrinhalt der Professur ist die mo-netäre Sphäre einer Ökonomie. Analysiert werden sowohl mikroökonomische Fragestellungen (Determi-nanten der Kreditvergabe, Wettbewerbsprobleme u. ä.) als auch gesamtwirtschaftliche Aspekte (Zentral-banksysteme und -modelle, preisniveauorientierte Geldpolitik etc.). Basis der Untersuchungen ist die in-stitutionelle Ausgestaltung von Finanzmarktordnungen (z. B. bank- vs. kapitalmarktorientiert), Ziele sind u. a. die Gestaltung und Performance von Banksystemen sowie die Ergänzung der realwirtschaftlichen Analyse einer Volkswirtschaft. Die Professur positioniert sich an der Nahtstelle zwischen „traditionellen“ Finance- und „reinen“ Economics-Themen. Ein wesentliches Grundpostulat besteht in der regelmäßigen Existenz asymmetrischer Informationsverteilungen auf Finanz-märkten sowie der daraus folgenden Skepsis hinsicht-lich der Verwirklichung preisgeräumter Marktgleich-gewichte. Stattdessen werden Spillover-Effekte men-genrationierter Kreditmärkte auf realwirtschaftliche Allokationen als empirisch relevant akzeptiert. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass Geld nicht neu-tral ist. Ein prominenter Forschungsgegenstand ist die konkrete Wirkungsweise von Finanzmärkten unter besonderer Berücksichtigung von Effizienzaspekten. Ausgangspunkt ist die Drei-Säulen-Struktur des deut-schen Bankenmarktes. Der umfassende und uneinge-schränkte Zugang zu Finanzdienstleistungen auch abseits von ökonomischen Zentren wird als eigenstän-diges wirtschaftspolitisches Ziel aufgefasst, ein mit öffentlichem Auftrag agierender Teilsektor des Kredit-gewerbes (z. B. Sparkassen) wird daher akzeptiert.

Seit dem 01. Januar 2012 wird der Lehrstuhl zur Unter-stützung seiner Forschungsaktivitäten im Bereich der öffentlich-rechtlichen Finanzwirtschaft über den Stif-terverband für die Deutsche Wissenschaft vom Deut-schen Sparkassen- und Giroverband sowie vom Ost-deutschen Sparkassenverband finanziell gefördert.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Monetäre Makroökonomik, insbesondere

Informationsgehalt und Indikatoreigenschaften von Zinsstrukturen

Dipl.-Vw. Toni Richter

Prof. Dr. Horst Gischer

Page 77: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

75Jahrbuch 11 / 12

KONTAKTProf. Dr. Horst GischerTelefon: 0391 67-18393Telefax: 0391 67-11199

www.vwlgeld.ovgu.de

Wissenschaftliche MitarbeiterDipl.-Kfm. Patrick BrämerDipl.-Vw. Toni Richter

Sekretariat | Claudia Zieprich

Während sich im Zuge der Finanzkrise die Marktkon-zentration nochmals deutlich erhöht hat, leiteten die Verwerfungen hinsichtlich der Systemstabilität einen Trend zur ‚Re-Regulation‘ ein. Jene Entwicklungen haben die politische und öffentliche Debatte über die anzustrebende Struktur des europäischen Finanzplatzes im Allgemeinen und der einzelnen Bankensysteme im Speziellen wieder (bedeutend) an Fahrt gewinnen lassen. Exemplarisch für diese Diskussion steht der deutsche Bankenmarkt. Regelmäßig als ‚overbanked‘ und ‚overcrowded‘ deklariert, wird der Drei-Säulen-Struktur häufig die Leistungsfähigkeit einerseits und die Risikotragfähigkeit andererseits abgesprochen. Entsprechend formuliert die ‚Financial Times‘ (2008): „… German retail banking is oversupplied and margins are slim. Costs need to be cut“.

Die Offenlegung bestehender Performanceunterschiede innerhalb des europäischen Bankenwesens sowie die Analyse ihrer theoretischen als auch faktischen Ursa-chen sind zentrale Gegenstände des Promotionsvorha-bens. Im Detail zielt die Arbeit auf die Fragen ab: Münden die ausgedehnten Fusionen und/oder Über-nahmen in den europäischen Nachbarländern tatsäch-lich in umfangreichen Produktivitätssteigerungen? Welche Konsequenzen für die Wettbewerbsqualität sind bereits eingetreten bzw. zukünftig zu erwarten? Und nicht zuletzt: Welcher Art ist die Dependenz zwischen der Entwicklung von Produktivität und Wettbewerbsin-tensität?

Um die (partiellen) Wohlfahrtseffekte präzise beurtei-len zu können, bildet die kritische Auseinandersetzung mit regelmäßig Anwendung findenden Methodiken der Performancemessung einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit. Sämtlichen Untersuchungsschritten liegt daher die Prämisse zugrunde, die abzuleitenden ordnungs-politischen Handlungsempfehlungen auf ein möglichst stabiles - tiefes wie breites - theoretisches und empi-risches Fundament zu stellen.

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 2

Doktoranden 7

Zahl des Lehrstuhls

zu viel

+ UNSER EM-STUDIO

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

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76 Jahrbuch 11 / 12

Volkswirtschaftslehre

JUNIORPROFESSUR MAKROÖKONOMIK

Im Mittelpunkt steht das Thema Humankapital, also das an Personen gebundene Wissen in einer Marktwirtschaft. In der Wirtschaftswissenschaft wird allgemein aner-kannt, dass diese Form von Kapital die Bedeutung des in Form von Maschinen und anderen fest installierten Produktionsmitteln vorliegenden Sachkapitals sogar noch übertrifft. In der ökonomischen Theorie hat Hu-mankapital hingegen noch keinen gebührenden Platz eingenommen bzw. einnehmen können. Die Ursachen für diese Diskrepanz sind vielschichtig. Zum einen ist das Konzept Humankapital wesentlich jünger als das des Sachkapitals, zum anderen unterscheiden sich die Märk-te, auf denen Human- und Sachkapital gehandelt wer-den, erheblich. Die Märkte für Humankapital sind durch die Inhomogenität des gehandelten Gutes und durch Intransparenz gekennzeichnet.

Aus den geschilderten Besonderheiten des Faktors Humankapital ergeben sich Arbeitsfelder für die wirt-schaftswissenschaftliche Forschung und genau hier setzt die Juniorprofessur Makroökonomik mit zwei inhalt-lichen Schwerpunkten an. In den Modellen der Wachs-tumstheorie erschwert der „Einbau“ des Humankapitals die mathematische Analyse, so dass nach effizienteren Lösungswegen gesucht werden muss. In einem zweiten Schwerpunkt sollen Investitionsentscheidungen in Hu-mankapital (d. h. Bildung) genauer untersucht werden. Hierbei steht die Familie im Zentrum der Betrachtungen, da Bildungsentscheidungen im überwiegenden Maße im Kontext der Familie gefällt werden. Wirtschaftswis-senschaftler betrachten die Familie traditionellerweise als einen einzigen (generischen) Entscheidungsträger. Aus anderen Disziplinen (z. B. Anthropologie und Bio-logie) wissen wir jedoch, dass verschiedene Generati-onen, aber auch die beiden Geschlechter unterschied-liche Interessen verfolgen. Somit können Entscheidungen ein und derselben Familie sehr unterschiedlich ausfallen, wenn sich der Kontext ändert.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Makroökonomische Theorie Bevölkerungsökonomik Haushaltsökonomik

LEHREVorlesung im Wintersemester 11/12 Macroeconomic Analysis

Vorlesung im Sommersemester 12 Population and Family Economics AKTUELLE FORSCHUNGTheorie der Adoption von KindernJun.-Prof. Dr. Dirk BethmannIn einem theoretischen Forschungsprojekt beschäftigt sich die Juniorprofessur mit Adoptionen von Kindern. Bekanntermaßen können Frauen eigene Kinder zur Welt bringen oder die Kinder von anderen Frauen adoptieren. Basierend auf bereits bestehenden ökonomischen The-orien zu Fertilitätsentscheidungen, wird in dem For-schungsprojekt die Nachfrage nach Adoptivkindern erstmals im Rahmen eines theoretischen Modells be-handelt. Es wird gezeigt, dass sich die Neigung ein Kind zu adoptieren erhöht, je höher der Grad des eigenen Altruismus, der Unfruchtbarkeit, der Verwandtschafts-grad zum Kind, die Kosten der Geburt eines eigenen Kindes und einer mit der Adoption verbundenen mone-tären Rendite. Das Modell macht mehrere überprüfbare Vorhersagen, die empirische Unterstützung erfahren. Dazu gehört eine höhere Adoptionsneigung bei: Un-fruchtbarkeit, unter Verwandten, sowie bei Frauen mit hohem Ertragspotenzial und bei Prominenten.

KONTAKTJun.-Prof. Dr. Dirk BethmannTelefon: 0391 67-18733Telefax: 0391 67-11136

www.vwl2.ovgu.de

Jun.-Prof. Dr. Dirk Bethmann

Zahl der Juniorprofessur

1,6 Millionen – in den USA

waren zum Census 2000

1,6 Millionen Kinder

(2,5 %) unter 18 Jahren

adoptiert

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77Jahrbuch 11 / 12

PROF. DR. DR. H. C. GERHARD SCHWÖDIAUER EMERITIERTER ORDINARIUS Der AlTen ScHule

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 80: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

78 Jahrbuch 11 / 12

Recht

BÜRGERLICHES RECHT, HANDELS- UND WIRTSCHAFTSRECHT, LAW AND ECONOMICS

Der Lehrstuhl betreibt Forschung insb. auf den Gebieten des Handels- und Gesellschaftsrechts, einschließlich des Stiftungsrechts, sowie des Bank- und Kapitalmarktrechts. In der Lehre behandelt er überdies das Bürgerliche Recht sowie grundlegende Materien des Wirtschaftsrechts. Durch Hon.-Prof. Dr. Gundlach wird ferner das Insolvenz-recht abgedeckt. Der Lehrstuhl rundet damit das wirt-schaftsbezogene Lehr- und Forschungsspektrum der Fakultät auch durch eine interdisziplinäre Zusammen-arbeit ab.

Rechtswissenschaftliche Forschung beschäftigt sich insb. mit der Auslegung von Gesetzen, ihrer Anwendung auf neuartige Sachverhalte, der Kommentierung von Ge-richtsentscheidungen und der Systematisierung des Rechts. Ziel ist es nicht nur, zur Herstellung von Einzel-fallgerechtigkeit interessengerechte Lösungen, sondern auch Struktur- und Wertungsprinzipien zu finden, die zur Förderung von Rechtssicherheit gleichmäßige und vorhersehbare Entscheidungen erlauben.

Im Handelsrecht ist der Lehrstuhl vor allem mit dem Firmenrecht befasst. Im Übrigen liegt der Fokus auf dem Gebiet des Gesellschafts- und Konzernrechts. In beiden Rechtsgebieten geht es um Fragen der Organisation-, Finanz- und Haftungsverfassung. Im Konzernrecht stel-len sich diese Fragen jedoch auf andere Weise, da ein Konzern aus mehreren rechtlich selbstständigen Unter-nehmen unter einheitlicher Leitung besteht. Ferner begreift der Lehrstuhl auch das Stiftungsrecht als Teil des Gesellschaftsrechts im weiteren Sinne. Diese Sichtweise ist Ausdruck der Bemühungen des Lehrstuhls um eine Fortentwicklung des Stiftungsrechts. Das Kapitalmarkt-recht ist ein schnell wachsendes und stark von europä-ischen Vorgaben geprägtes Rechtsgebiet, dessen Ent-wicklung der Lehrstuhlinhaber seit Ende der 80er Jahre wissenschaftlich begleitet. Derzeit liegt sein Fokus auf dem Börsenrecht. Zudem betreibt er im Rahmen des interdisziplinären Forschungszentrums für Sparkassen-entwicklung, das er zusammen mit Kollegen der Fakul-tät gegründet hat, bankenrechtliche Forschung.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE Handels- und Gesellschaftsrecht,

einschließlich Stiftungsrecht Bank- und Kapitalmarktrecht LEHREVorlesungen im Wintersemester 11/12 Deutsches und internationales Wirtschaftsrecht Handels- und Gesellschaftsrecht Corporate Governance, Compliance

und Konzernrecht

Seminar im Wintersemester 11/12 Insolvenzsteuerrecht

Vorlesungen im Sommersemester 12 Bürgerliches Recht Introduction to Law Das Recht der Unternehmensfinanzierung

und das Kapitalmarktrecht

Seminar im Sommersemester 11 Managerhaftung

AKTUELLE FORSCHUNGDie börsenrechtliche Zulässigkeit des Zusammen-schlusses der Deutsche Börse AG mit NYSE Euronext Prof. Dr. ulrich BurgardIm Februar 2011 kündigte die Deutsche Börse AG (DB AG) und die NYSE Euronext an, dass sie sich zum welt-größten Börsenbetreiber zusammenschließen wollen. Dieses Vorhaben wurde in Deutschland zunächst weithin begrüßt, weil der Anschein erweckt wurde, dass die NYSE Euronext von der DB AG übernommen würde. Im Juni 2011 wurde der Lehrstuhlinhaber beauftragt, die börsenrechtliche Zulässigkeit des Vorhabens zu prüfen. Das 80-seitige Gutachten wurde am 06. September im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt und so- dann – etwas gekürzt – in WM 2011, S. 1973 – 1982 (Teil 1) und S. 2021 – 2034 (Teil 2) veröffentlicht.

Das Gutachten zeigt auf, dass die Hessische Börsenauf-sichtsbehörde den Zusammenschluss gemäß § 6 Abs. 2 BörsG hätte untersagen müssen. Die DB AG ist (u. a.) Trägerin der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB). Die

Die Zahlen

Mitarbeiterstellen 2

Doktoranden 4

Zahl des Lehrstuhls

100 Mio. Euro, die allein

die Deutsche Börse AG für

den dilettantischen

Zusammenschlussversuch

verbrannt hat.

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79Jahrbuch 11 / 12

PROF. DR. ULRICH BURGARD – BÜRGERLICHES RECHT, HANDELS- UND WIRTSCHAFTSRECHT, LAW AND ECONOMICSAlleS recHT So?!

»Die FWW – genau mein Ding!«

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80 Jahrbuch 11 / 12

FWB ist eine nicht rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Als solche kann die FWB zwar hoheitlich, nicht aber zivilrechtlich handeln. Alle Personal- und Sachmit-tel müssen der FWB daher von ihrer Trägerin, der DB AG, zur Verfügung gestellt werden, weswegen die DB AG entsprechende Betriebspflichten trifft. Grund für diese eigentümliche Konstruktion ist, dass der Börsen-betrieb nach Auffassung des Gesetzgebers eine derart bedeutende infrastrukturelle Aufgabe ist, dass es sich um eine Staatsaufgabe handelt, mit deren Wahrneh-mung Private zwar beliehen werden können, die aber zu bedeutsam ist, um sie vollständig deren wirtschaft-lichen Interessen zu überlassen. Dementsprechend kann nach § 6 Abs. 2 BörsG ein Anteilserwerb untersagt werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Erfüllung der Betriebspflichten des Börsenträ-gers beeinträchtigt wird.

Vorliegend war vereinbart, dass die DB AG und die NYSE Euronext unter dem Dach einer niederländischen Hol-dinggesellschaft (im Folgenden „Holdco“) zusammenge-führt werden, wobei die DB AG einem möglichst weit-gehenden beherrschenden Einfluss der Holdco unter-worfen werden sollte. Zu diesem Zweck war der Ab-schluss eines kombinierten Beherrschungs- und Ge-winnabführungsvertrags geplant, was zu einer vollstän-digen finanziellen und organisatorischen Abhängigkeit der DB AG geführt hätte. Die DB AG hätte nicht nur ihren gesamten Gewinn an die Holdco abführen, sondern darüber hinaus selbst nachteiligen Weisungen der Holdco Folge leisten müssen. Aus eigener Kraft hätte die DB AG daher künftig ihren Betriebspflichten als Trägerin der FWB nicht mehr nachkommen können. Gegen den Willen der Holdco hätte die DB AG bspw. keine Möglich-keiten mehr gehabt, die Wettbewerbsfähigkeit der FWB

entsprechend ihrem gesetzlichen Auftrag zu fördern. Diese Gefahr wog umso schwerer, als es sich um einen Zusammenschluss bisher miteinander konkurrierender Börsenbetreiber handelte, so dass zu befürchten stand, dass Wettbewerbschancen zu Lasten der FWB innerhalb des Konzerns verschoben werden, zumal es hierfür bereits konkrete Anhaltspunkte gab.

Die Vorstellung des Gutachtens setzte erstmals eine breite öffentliche Diskussion in Gang. Zahlreiche Vorträ-ge – u. a. vor den Landtagsfraktionen von CDU und FDP – folgten. Daraufhin begann sich die öffentliche Meinung zu wandeln. Zuletzt schloss sich auch der für die Unter-sagung des Zusammenschlusses zuständige hessische Wirtschaftsminister Posch den börsenrechtlichen Beden-ken an. Diesem Stimmungsumschwung versuchte die DB AG erfolglos zunächst mit Gegengutachten und schließlich sogar mit einer aufwendigen Werbekampa-gne zu begegnen.

Ebenso erfolglos wie in der hessischen „Provinz“ agier-ten die Fusionspartner in Brüssel. Tatsächlich war es die Europäische Kommission, die am 01. Februar 2012 den Zusammenschluss aus kartellrechtlichen Gründen un-tersagte, so dass die hessische Börsenaufsichtsbehörde nicht mehr entscheiden musste. Auch die Brüsseler Entscheidung kam allerdings keineswegs überraschend; denn in Europa wäre durch den Zusammenschluss ein Quasi-Monopol im börslichen Derivatehandel entstan-den.

Weitere Informationen und Kommentare zu dem Zusam-menschluss und seinem Scheitern finden sich auf der Homepage des Lehrstuhls unter dem Link „Presse“.

Page 83: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

81Jahrbuch 11 / 12

KONTAKTProf. Dr. Ulrich BurgardTelefon: 0391 67-18453Telefax: 0391 67-11198

www.ww.uni-magdeburg.de/hwr

Wissenschaftliche MitarbeiterAss. iur. Carsten HeimannDr. Christine Konnertz-Häußler, LL.M. (in Elternzeit)Ass. iur. Christian Däumer, LL.M. (Auckland)

SekretariatAnke Schwerdtfeger (in Elternzeit)Heike Luka

+ GUTACHTEN ZUR BÖRSENRECHTLICHEN ZULÄSSIGKEIT DES ZUSAMMENSCHLUSSES VON DB AG UND NYSE EURONEXT

UNSERE HIGHLIGHTS 11/12

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Page 85: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

STUDIUM

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84 Jahrbuch 11 / 12

AskAr, GintAre, tAtiAnA, MAx und MAtthiAsstudierende der FAkultät

»die FWW – genau unser ding!«

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85Jahrbuch 11 / 12

Magdeburg überrascht. Weithin bekannt dürfte sein, dass die in idyllischen Auen gebettete elbestadt bereits im Mittelalter, als sitz der kaiserpfalz Ottos des Großen, als Baugrund der ersten gotischen kathedrale auf deutschem Boden etc. große Bedeutung erlangte. dass die alte hanse- und preußische Garnisonsstadt nach der Wende neu erblühte, ihre Bürger und Besucher heute mit lie-bevoll restaurierten klosteranlagen, romantischen Parks oder architektonisch reizvollen Wohn- und Funktions-bauten zu erfreuen vermag, ist ebenfalls kein Geheimnis mehr. Weit weniger tief ins Bewusstsein der Öffentlichkeit ist demgegenüber die tatsache gedrungen, dass Magde-burg sich auch als ein klug aufgestellter Wissenschafts-standort zu etablieren vermochte. Fast 20.000 an uni oder hochschule eingeschriebene studentinnen und studenten verleihen der stadt ihr besonderes Flair, wir-ken erfrischend, vitalisierend, halten sie in Bewegung.

Aus der technischen universität, einer Pädagogischen hochschule und der medizinischen Akademie Magde-burgs ging 1993 die Otto-von-Guericke-universität hervor. Jenem stellenwert entsprechend, der den ökonomischen Aspekten in der modernen lebenswelt wie in der aka-demischen Fächerkultur heute zukommt, wurde jedoch nicht versäumt, eine Fakultät für Wirtschaftswissenschaft zu integrieren. Auf ihre ganz eigene, durch Merkmale der kollegialität, innovationsfreudigkeit, Weltoffenheit etc. gekennzeichnete Art hat die FWW somit Anteil an der vergleichsweise jungen, aber schon wirklich beeindru-ckenden erfolgsgeschichte der OVGu.

studieren in MAGdeBurG

exzellente ergebnisse, wie sie in zahlreichen rankings und namhaften studien zur Forschung und lehre an deutschen universitäten erzielt werden konnten, be-scheinigen uns regelmäßig: sucht man nach wirklich erfolgreichen neugründungen wirtschaftswissenschaft-licher Fakultäten, wird man in Magdeburg fündig. schon das markante Fakultätsgebäude – ende der 90er Jahre als luftiger, hochtransparenter, mit Architekturpreisen bedachter konzeptbau entstanden – ist ein echter hin-gucker. Was innerhalb dieser denkfabrik vor sich geht, kann sich erst recht sehen lassen. Bei vielen Gästen und Gutachtern punkten wir dabei vor allem bzgl. der Band-breite und konsequenten Verzahnung unserer studien-programme, der internationalen Orientierung, der For-schungsleistung der Fakultät, gemessen bspw. an der Quantität und Qualität wissenschaftlicher Publikationen oder auch an den brillanten karrieren unseres akade-mischen nachwuchses.

Weitaus wichtiger noch als die Wertschätzung vieler experten ist letztendlich aber der äußerst erfreuliche Zuspruch, den wir bei unseren studienbewerbern erfah-ren. einen studienplatz zu bekommen, gelingt darum längst nicht mehr jedem Bewerber. Wer eine Zusage in den händen hält, den erwarten dann aber: engagierte kommilitonen, ein hoch motiviertes dozenten-team, modernste it- und sonstige infrastruktur auf dem Campus und in der region, die kulturelle Vielfalt, toleranz und Vitalität einer selbstbewussten landeshauptstadt mit über 1200-jähriger Geschichte.

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86 Jahrbuch 11 / 12

erFOlGreiCher AuFBAu der BAChelOrPrOGrAMMedie seit dem Wintersemester 2005/06 angebotenen Bachelorstudiengänge Betriebswirtschaftslehre (BWl), Volkswirtschaftslehre (VWl) und internationales Ma-nagement (iM) sind mittlerweile fest etabliert und „am Markt“ ganz hervorragend positioniert. rund 2.500 Bewerber konkurrieren im herbst 2012 um insgesamt 410 im genannten segment angebotene studienplätze. die drei angeführten Programme sind durch das ein-heitliche studium der wirtschaftswissenschaftlichen und methodischen Grundlagen auf den Gebieten Be-triebswirtschaftlehre, Volkswirtschaftslehre, rechts-wissenschaft, Mathematik und statistik charakterisiert, das in Pflichtkursen der ersten vier semester zu absol-vieren ist. im fünften und sechsten semester erfolgt durch Belegung von Wahlpflicht- und Wahlkursen eine spezialisierung auf BWl, VWl oder iM. in besonderen lehrveranstaltungen werden darüber hinaus Manage-rial und Academic skills, d. h. fachübergreifende schlüsselkompetenzen erworben.

die FWW-MAsterPrOGrAMMeBereits seit dem Wintersemester 2007/08 kann man in Magdeburg einen VWl-Master („Volkswirtschaftslehre/international economics and Policy Consulting“), seit 2009/10 auch den BWl-Master („Betriebswirtschafts-lehre/Business economics“) studieren. die internatio-nale Orientierung der FWW kommt hier insbesondere dadurch zum Ausdruck, dass ein beträchtlicher Anteil der lehrveranstaltungen in englischer sprache durch-

studienGänGe und studienPrOGrAMMe

geführt wird. inhaltlich und methodisch führen die studiengänge auf Master-niveau an der Fakultät fort, was vorher in unseren Bachelorprogrammen erarbei-tet wurde. Quereinsteiger mit Bachelor-Abschlüssen anderer hochschulen sind selbstverständlich herzlich willkommen!

dAs internAtiOnAl studY PrOGrAM (isP)Mit der schon vor ca. 15 Jahren getroffenen entschei-dung, parallel zum deutsch- bzw. deutsch/englisch-sprachigen lehrprogramm komplett englischsprachige Bachelor- und Masterstudiengänge auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaft anzubieten, zählte die FWW zu den Pionieren in der deutschen hochschullandschaft. nach der inzwischen abgeschlossenen Überarbeitung des gesamten studienpaketes stehen heute drei attrak-tive Optionen im Vollzeit-studium zur Auswahl: der Bachelorstudiengang „international Business and economics“ (früher: „Management and economics“) sowie die Masterstudiengänge „Management“ und „international economics and Finance“. die vergebenen akademischen Grade sind jene des „Bachelor/Master of science“.

BeruFsBeGleitende studienGänGeAuch Berufstätigen eröffnen wir weitere Bildungs- und Ausbildungschancen. in Zusammenarbeit mit der Business school Magdeburg Gmbh stellt die Fakultät studienprogramme zur Auswahl, in denen der Ab-schluss des „Bachelor of Arts“ bzw. eines „Master of Business Administration“ erlangt werden kann.

Bachelorprogramme Betriebswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre internationales Management international Business and economics

(bis sose 12: Management and economics)

PhD Program in Management in economics

Masterprogramme Betriebswirtschaftslehre/Business economics Volkswirtschaftslehre/international

economics and Policy Consulting Management international economics and Finance

Berufsbegleitend Bachelor of Business Administration (B. A.) Master of Business Administration (MBA)

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87Jahrbuch 11 / 12

Abbildung: Studierendenzahlen nach Studiengängen (stand Wintersemester 2011/12)

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Abbildung: Entwicklung der Studierendenzahlen

Abbildung: Entwicklung der Promotionszahlen

1088weiblich

1182männlich

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Abbildung: Entwicklung der Absolventenzahlen

1088weiblich

1182männlich

224weiblich

267männlich

20112 weiblich

4 männlich

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90 Jahrbuch 11 / 12

FrederiC VOiGt, FinAnZreFerent und eVent-MAnAGer iM FAChsChAFtsrAt der FAkultät... »Geht nicht« Gibt‘s nicht!

»die FWW – genau mein ding!«

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91Jahrbuch 11 / 12

FAChsChAFtsrAt der FWW (FArAWiWi)der Fachschaftrat wird als die gewählte studentische Vertretung in vielen Belangen der Fakultät geachtet und besteht ausschließlich aus ehrenamtlich tätigen stu-denten. Wir stehen für die interessen aller studierenden der FWW nach innen und außen ein. Bei eventuellen Fragen und Problemen helfen wir mit kompetenz, die wir durch erfahrung und den intensiven Wissensaus-tausch mit anderen Gremien der universität erlangt haben. in erster linie versuchen wir, den studierenden der FWW in unseren sprechstunden in möglichst vielen studienangelegenheiten mit rat und tat zur seite zu stehen. dieser service beginnt sogar schon vor studien-antritt. so konnten sich interessierte am tag der offenen hochschultür an unserem Fakultätsstand über das stu-dium an der FWW informieren und den Fachschaftsrat kennenlernen. darüber hinaus haben wir uns zur Auf-gabe gemacht, verschiedenste Projekte im laufe eines semesters umzusetzen. eine unserer wichtigsten Auf-gaben ist hierbei das dozentenranking. diesen service bieten wir an, um unseren studenten die Möglichkeit zu bieten, sich bereits im Vorfeld über angebotene lehr-veranstaltungen zu informieren. Ferner hilft das Ausfül-len unserer Fragebögen den studierenden, konstruktive kritik und Anregungen an den dozenten weiterzugeben. dies hilft, die Qualität der lehrveranstaltungen kontinu-ierlich zu steigern. ein weiteres Angebot ist die Bereit-stellung der klausuren der vergangenen semester, die man sich sowohl bei uns im Büro abholen als auch auf unserer Website www.farawiwi. de herunterladen kann.

das Wintersemester beginnt traditionell mit den einfüh-rungstagen, die vom Fachschaftsrat für die erstsemestlerorganisiert werden. dabei lernen sich die studienanfän-ger in kleinen Gruppen kennen und werden von erfah-renen FWW-studierenden mit den wichtigsten informa-tionen rund um den studienstart versorgt. neben der erstsemesterparty und der alljährlichen Glühweinparty, plant der FaraWiwi auch die legendäre Wiwi-Party. Bei dieser besonderen Veranstaltung helfen die dozenten am

Zapfhahn aus und sorgen daher für eine einzigartige stimmung. durch die Organisation des Wiwi-Cups, einem Fußballturnier, wird wiederum versucht, die distanz zwischen den Professoren und den studenten zu schlie-ßen. den hiesigen FWW-studierdenden der höheren Fachsemester bieten wir in jedem Jahr eine Fahrt zum Absolventenkongress nach köln an. dort können sie sich über mögliche Perspektiven für ihre berufliche Zukunft informieren. nach einer erfolgreichen Bewerbung sieht der Fachschaftsrat nun einer neuen herausforderung entgegen: so arbeiten wir momentan an der Ausrichtung der Bundesfachschaftenkonferenz der Wirtschafts- und sozialwissenschaftler im sommersemester 2013. diese bundesweite konferenz mit voraussichtlich 300 teilneh-mern dient dem informationsaustausch der Fachschaften und somit der Verbesserung unserer Arbeit.

das Wohl der FWW und ihrer studenten steht bei allen taten immer im Vordergrund. Von ihnen werden wir gewählt und ihnen gegenüber fühlen wir uns auch verpflichtet. Wichtig ist vor allem: Wir sind keine poli-tische Gruppe, die ein bestimmtes (partei-) politisches Programm verfolgt. Obwohl der Fara von studierenden gewählt wird, arbeiten auch viele leute freiwillig und ohne Mandat mit. die stetige unterstützung engagierter Freiwilliger zahlt sich in einer Vielzahl von Angelegen-heiten für unsere Fakultät und somit für alle unsere studierenden aus. die studierenden im Fachschaftsrat können neue kompetenzen erwerben und in der Praxis anwenden. so gehören Projektmanagement, Organisa-tion von Veranstaltungen und Büroarbeit zum täglichen Aufgabenbereich. solltet ihr lust haben, uns bei unserer Arbeit zu unterstützen, dann schaut doch einfach in einer sprechstunde vorbei, oder kommt gleich zu einer sitzung, um euch ein besseres Bild zu machen. informationen findet ihr im detail auf unserer homepage.

Mehr Informationen unter: www.farawiwi.de

studentisChe VertretunGen und OrGAnisAtiOnen

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92 Jahrbuch 11 / 12

studentische Vertretungen und Organisationen

studiCOAChWir, Janine daniel und sarah nagler, sind die studi-Coaches der FWW und möchten die studenten bei ihrem studium tatkräftig unterstützen. Wir sind die richtigen Ansprechpartner, wenn Fragen und Probleme rund um das studium an der FWW auftauchen. sollten wir Fragen nicht direkt beantworten können, helfen wir natürlich die richtigen Ansprechpartner zu finden und somit alle unklarheiten auszuräumen. Außerdem stehen wir den studenten gern beratend und unterstützend beiseite, um ihnen ein möglichst erfolgreiches studium zu ermögli-chen.

da wir bereits das Bachelorstudium hier absolviert haben und uns derzeit im Masterstudium befinden, sind wir mit den besonderen herausforderungen und eigen-heiten an unserer Fakultät bestens vertraut. daher können wir den studenten mit rat und tat zur seite stehen, um mit ihnen gemeinsam individuelle lösungen für ihre Probleme zu erarbeiten. Bereits der reine erfah-rungsaustausch ist oft ausreichend, um die schwierig-keiten der studenten lösen zu können. um die Anfragen der studenten zu beantworten, arbeiten wir sowohl mit dem Prüfungsamt und dem dekanat der FWW als auch mit der studienberatung der universität eng zusammen.

Zu unserer Arbeit gehört die Beantwortung regelmäßig wiederkehrender Fragen, wie z. B. „Wie kann ich mich zu den Prüfungen anmelden?“, „Muss man während des Bachelorstudiums an der FWW ein Pflichtpraktikum ablegen?“ oder „können sprachkurse anerkannt wer-den?“, wie auch ganz persönlicher und individueller Fragen, beispielsweise nach der schwerpunktbelegung. um schon im Vorfeld mögliche Fragen klären zu können, lohnt sich ein Blick auf die homepage der studiCoaches. dort findet man eine Zusammenstellung der häufigsten Fragen zu verschiedensten themenbereichen für das erfolgreiche studium an der FWW. Auch weisen wir auf unserer homepage in einer extra-rubrik die studenten

auf anstehende, wichtige termine hin, so dass in Zukunft z. B. keine Prüfungsanmeldung mehr vergessen werden kann.

die studiCoaches gibt es bereits seit dem Wintersemester 2009/2010 und wurden auf Anregungen von Prof. Ab-dolkarim sadrieh vom lehrstuhl für e-Business ins leben gerufen. seitdem bieten wir regelmäßige sprechstunden für die studenten an und sind auch über die sozialen netzwerke studiVZ und Facebook, sowie natürlich je-derzeit per e-Mail zu erreichen.

Mehr Informationen unter: www.ovgu.de/studicoach

ikus – interkulturelle studenten in MAGdeBurGikus – interkulturelle studenten in Magdeburgdie Otto-von-Guericke-universität Magdeburg hat jedes Jahr eine wachsende Anzahl an internationalen studie-renden, derzeit liegt die Quote bei etwa 11 % der studie-rendenschaft – wie viele kennst du von ihnen eigentlich schon? Wenige? dann komm zu unseren Veranstaltungen oder werde ehrenamtlich aktiv in der studenteninitiati-ve ikus, und du wirst viele kontakte knüpfen können. du weißt noch gar nicht, was ikus ist? dann lies einfach weiter!

unser internationales, engagiertes team besteht zurzeit aus 25 aktiven Mitgliedern – studenten verschiedener Fachrichtungen und herkunft, die sich ehrenamtlich in Zusammenarbeit mit dem studentenwerk und dem Akademischen Auslandsamt um die ausländischen studierenden der Otto-von-Guericke-universität küm-mern. Wir unterstützen die integration und deswegen ist nicht nur jeder ausländische student, sondern auch jeder deutsche student bei ikus willkommen.

eine unserer hauptaufgaben ist die Organisation der einführungswoche für die neuen internationalen stu-

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JAnine dAniel und sArAh nAGler, studiCOAChes der FAkultätstudienBerAtunG Mit niVeAu: AuF AuGenhÖhe

»die FWW – genau unser ding!«

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studentische Vertretungen und Organisationen

dierenden. dazu gehört auch, dass wir sie vom Bahnhof abholen und mit ihnen bürokratische Wege (z. B. Bür-gerbüro, Bank) erledigen. die einführungswoche bein-haltet außerdem ein Begrüßungsfrühstück, wo die uni vorgestellt wird, einen Campus-rundgang, eine stadt-führung, ein Orgelkonzert oder auch eine kneipentour. Während des semesters veranstalten wir stammtische, Ausflüge und exkursionen, deutschkurse, länderabende, englischsprachige Filmabende, sportveranstaltungen, verschiedene Partys oder kulturveranstaltungen. Bei Fragen und Problemen helfen wir gern den auslän-dischen studierenden in unseren sprechstunden, die wir zweimal in der Woche anbieten.

ihr seht, es gibt jederzeit Möglichkeiten, mit unseren ausländischen studenten in kontakt zu treten. Wenn ihr euch für das aktuelle ausführliche Programm interessiert, dann schaut doch einfach auf unserer homepage nach. interesse geweckt? dann kommt doch einfach mal zu unseren Veranstaltungen. habt ihr neue ideen? dann kommt zu unseren treffen (im semester jeden zweiten donnerstag um 19.00 uhr im interkultitreff – Wohnheim 11, stirnseite).

Mehr Informationen unter: www.ikus.ovgu.de

MArket teAM e. V.MArket teAM e. V. ist Bindeglied zwischen universität und Beruf. Mit seinen rund 1000 Mitgliedern an 21 standorten ist die interdisziplinäre studentenorganisa-tion die größte deutschlands. in Magdeburg engagieren sich über 15 studenten parallel zu ihrem studium bei MArket teAM.

den Bezug zur Praxis stellt MArket teAM – Verein zur Förderung der Berufsausbildung e. V. durch zahlreiche Veranstaltungen her. Workshops, Vorträge, exkursionen und andere Veranstaltungsformen mit unterschiedlichen

unternehmen zu diversen themen – 2010 waren es deutschlandweit rund 300 – werden von den Mitgliedern der studentenorganisation eigenverantwortlich organi-siert. thematisch breit gefächert findet sich unter den Veranstaltungen beispielsweise ein zweitägiger Work-shop mit einer kommunikationsagentur, in welchem die teilnehmer eine kommunikationsstrategie für ein un-ternehmen entwickeln. Oder der Vortrag einer unter-nehmensberatung zum Gegenstand einer due diligence (unternehmensbewertung). und ein großer deutscher transport- und logistikdienstleister erklärt, wieso man beim kauf dieselbetriebener Züge nicht an eine tank-anzeige gedacht hat und was in der unternehmensge-schichte sonst noch hinter den kulissen schief gelaufen ist.

MArket teAM ist eine fakultätsübergreifend agierende studentenorganisation. naturgemäß kommen jedoch die meisten Mitglieder aus der Ökonomie, entsprechend liegt der Großteil der Veranstaltungen im wirtschaftli-chen Bereich. die Aktivität von MArket teAM ermögli-cht nicht nur Mitgliedern, sondern allen interessierten studenten immer wieder, Verknüpfungen zwischen theorie und Praxis zu erkennen, interessante einblicke in die freie Wirtschaft zu erhalten und in direkten kontakt mit unternehmen zu kommen. diese Brücke zwischen universität und Beruf schlägt MArket teAM seit seiner Gründung vor 25 Jahren.

studenten, die sich bei MArket teAM engagieren, können darüber hinaus noch viel mehr erreichen. durch ihre regelmäßige Arbeit in Projektteams bauen sie ihre soft skills kontinuierlich aus. rhetorik, (selbst-)Organi-sation, Mitarbeiterführung und sicheres Auftreten sind nur einige der schlüsselqualifikationen, die studenten bei MArket teAM schon vor dem start in ihr Berufsle-ben ausbauen. dabei kann jeder selber entscheiden, wieviel Zeit und Arbeit er bei MArket teAM investieren möchte, die gesamte Bandbreite ist möglich.

MArket teAM in seiner Gesamtheit ist nicht bloß eine studentenorganisation, sondern vielmehr eine wertvolle Zusatzausbildung zum studium.

Mehr Informationen unter:www.market-team.org/magdeburg

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sBM e. V. - studentisCher BÖrsenVerein MAGdeBurGim Frühjahr 1994 wurde der studentische Börsenverein Magdeburg e. V. (sBM) durch 11 studenten ins leben gerufen und gehört seit 1995 dem Bundesverband der Börsenvereine an deutschen hochschulen e. V. (BVh) an.der gemeinnützige Verein wurde mit dem Ziel gegründet, eine Aufklärungs- und informationsfunktion über Wert-papier- und Börsenwesen gegenüber einer breiten Öf-fentlichkeit auszuüben und somit einen Beitrag zur ent-wicklung einer Aktienkultur in deutschland zu leisten.dabei ist der sBM einer der erfolgreichsten Börsenvereine deutschlands, was bei mehreren Börsenspielen – auch wieder in diesem Jahr – unter Beweis gestellt wurde.

der Börsenverein sieht sich als eine der aktivsten und innovationsfreudigsten studentenorganisationen der universität Magdeburg mit über 100 Mitgliedern. Von hochkarätigen Fachvorträgen dax- und Mdax-notierter unternehmen, über den Besuch der BAFin in Frankfurt sowie Börsentagen in verschiedenen großen städten, bis zu Bestseller-Börsenbuchautoren als dozenten ist all das vertreten, was das herz begehrt. so organisieren wir regelmäßige Werksbesichtigungen in unterschied-lichen Bereichen und Branchen, welche besonders bei den Wirtschaftsingenieuren auf regen Andrang stoßen. Auch das Vereinsleben kommt bei uns nicht zu kurz, so treffen wir uns regelmäßig zu gemütlichen Grillabenden und diskussionsrunden oder sind auch mal auf dem Golf-oder Gokartplatz anzutreffen. desweiteren bieten wir unseren Mitgliedern die professionelle Börsenana-lysesoftware taipan eod sowie Fachzeitschriften, tages-zeitungen, deutsch- und englischsprachige Fachbücher und weitere Publikationen an. Weiterhin ist es dem einen oder anderen schon gelungen, über den sBM einen heißbegehrten Praktikumsplatz zu ergattern.

Für das kommende Wintersemester ist auch wieder eine Menge geplant, so besuchen uns meist mittwochs um 19.00 uhr referenten aus der Wirtschaft, um einen pra-

xisorientierten einblick in ihr unternehmen zu gewähren und aktuelle themen zu diskutieren. Mitglieder und auch (noch-) nicht-mitglieder sind wie immer herzlich zu unseren Veranstaltungen eingeladen! natürlich gehören auch wieder exkursionen wie z. B. eine reise nach london und der Besuch verschiedener Börsentage zu unserem Angebot. Weiter bieten wir im kommenden semester wieder einen Börsenstammtisch und ein Börsenplanspiel mit ordentlichen Preisen an. Wir freuen uns über euer zahlreiches erscheinen zu unseren Veranstaltungen und wünschen euch wie immer ein erfolgreiches semester und ein glückliches händchen am Aktienmarkt.

Mehr Informationen unter: www.sbm-ev.de

stOrM e. V. – studentisChe OrGAnisAtiOn FÜr MArketinGdie studentische Organisation für Marketing – stOrM e. V. – ist ein Zusammenschluss engagierter studenten, die das Ziel verfolgen, theoretisches Wissen praktisch umzusetzen. hierbei ist die erstellung individueller konzepte zur lösung der unterschiedlichsten Aufgaben-stellungen ein besonderer schwerpunkt unserer stu-denteninitiative. Als selbständiges Beraterteam erarbei-ten wir in kleinen Projektteams individuelle Marketinglö-sungen für unsere Projektpartner. stOrM will interes-sierten studenten eine Plattform bieten, ihr Wissen und ihre kreativität in praktischer Arbeit anzuwenden.

die storm bietet ihren Projektpartnern von der daten-erhebung, über die Analyse und extraktion entschei-dungsrelevanter informationen über Märkte und kun-den, bis hin zur konzeptionellen erstellung von kreativen lösungsvorschlägen, alles zum thema Marketing. Wir setzen die hervorragenden Fachkenntnisse unserer Mitglieder und unsere erfahrungen aus zahlreichen Projekten dazu ein, unsere Projektpartner bei der er-

studentische Vertretungen und Organisationen

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stOrM e. V.... BeiM BrAinstOrMinG

»die FWW – genau unser ding!«

studentische Vertretungen und Organisationen

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studentische Vertretungen und Organisationen

folgreichen Gestaltung ihres Marktauftrittes zu unter-stützen, ihr Marketing zu verbessern und so eine nach-haltige erhöhung ihres unternehmenserfolges zu er-möglichen. dabei stehen die Zufriedenheit unserer Partner und ihrer kunden im Mittelpunkt all unseres handelns.

Vorteile für Studenten theoretisches Wissen in praktischer Arbeit anwen-

den kenntnisse und Fähigkeiten erweitern, erfahrungs-

austausch soft skills

Mehr Informationen unter: www.storm-marketing.de

siFe – students in Free enterPriseA heAd FOr Business. A heArt FOr the WOrld!die non-Profit-Organisation siFe steht für students in Free enterprise. seit 35 Jahren engagieren sich studie-rende in 47 ländern unter dem Motto:“A head for busi-ness. A heart for the world.“ Auch in deutschland ist siFe in mehr als 40 städten aktiv, so auch in Magdeburg, und engagiert sich in sozialen, wirtschaftlichen und ökolo-gischen Projekten mit dem Anspruch: „Creating econo-mic opportunities for others“.

siFe-Projekte werden unterstützt von Vertretern aus Wirtschaft, universität und Politik und zeichnen sich durch nachhaltigkeit und verantwortungsvolles handeln aus. hier können studierende aller Fachrichtungen ihr erworbenes Wissen in die Praxis umsetzen und mit je-dem einzelnen Projekt unsere Welt ein stück zum Bes-seren hin verändern. im rahmen eines national Cups präsentieren siFe-Mitglieder jedes Jahr ihre Projektar-beiten vor Vertretern namhafter unternehmen. das Gewinnerteam dieses Wettbewerbs darf deutschland als national Champion beim World Cup vertreten und

sich mit anderen siFe-teams aus aller Welt messen. die jährlichen Wettbewerbe sind bekannt für ihre einzigar-tige, mitreißende Atmosphäre.

das Magdeburger siFe-team hat sich 2003 vom siFe-spirit anstecken lassen und ist seitdem eine feste Größe im landesweiten Vergleich. unterstützt wird das team von Prof. dr. Matthias raith am lehrstuhl für entrepreneurship und insbesondere durch dipl.-Volksw. steffen Burchhardt als Faculty Advisor. unter der leitung von Charlotte Brand und Janine Zöllner hat sich das Magdeburger siFe-team vergrößert und die teamstruktur und Aufgaben erweitert. das kam natürlich der erfolgreichen Bewältigung der anstehenden Projekte zugute. Aktuell arbeitet das team an zwei Projekten: Cultural life, unter der leitung von tina sauer, und schulgarten, geleitet von silke Fritsch. es warten neue herausforderungen auf die rund 30 siFe-Aktiven! es werden bald neue Projekte an den start gehen, sowohl national als auch international.

Mit hilfe des Faculty Advisors, der sponsoren und des Business Advisory Board werden sich die Magdeburger siFe-studierenden mit engagement und herzblut - und natürlich mit dem unvergleichlichen siFe-spirit - den kommenden Aufgaben stellen und ihr Bestes geben!

Mehr Informationen unter: www.sife.ovgu.de

siduM e. V. – studentisChe unternehMensBerAtunG MAGdeBurGWer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. Fernando Magellandie studentische unternehmensberatung siduM e. V. wurde 2002 ins leben gerufen, um für studenten und unternehmer eine Win/Win-kooperation zu schaffen. Während studenten ihr Wissen und ihre erfahrungen

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in praktischen Projekten anwenden können, bieten wir unternehmen aktuelle wissenschaftliche Methoden und erkenntnisse. interne schulungen, unser dachverband JCnetwork und der enge kontakt zu unternehmern be-reiten auf das spätere Berufsleben vor. Über gemeinsame Projektarbeiten und unsere netzwerkarbeit haben sich schon einige glückliche Arbeitgeber und studenten gefunden.

siduM ist die Abkürzung für studentisches ingenieur- und dienstleistungsbüro an der universität Magdeburg. Als fakultätsübergreifende studentische unternehmens-beratung bieten wir studenten aller studienrichtungen die Möglichkeit, über den rand der küste in den Ozean der Möglichkeiten hinaus zu schauen.

Voraussetzung für die Mitarbeit bei siduM e.V. ist eine immatrikulation an einer deutschen hochschule. dadurch ergibt sich eine interdisziplinäre Gruppe, die über einen unterschiedlichen erfahrungs- und Wissensschatz verfügt. die bunte Mischung aus studenten mit unterschiedlich weit fortgeschrittenem studium bietet viel Potential.

Jedes Projekt beginnt grundsätzlich mit einer Anfrage eines unternehmens. Anschließend werden in persön-lichen Gesprächen die Aufgaben und rahmenbedin-gungen des Vertrages detailliert besprochen, dann wird ein Angebot erstellt. Aus allen interessierten Mitglie-dern, die sich auf eine Projektausschreibung hin be-werben, wird ein Projektteam zusammengestellt, dem immer mindestens ein versierter Berater sowie ein „neuling“ angehören. die Projektarbeit wird durchge-führt und dem kunden in einer Abschlusspräsentation vorgestellt. durch schulungen sowohl im Verein als auch außerhalb bereiten sich unsere Mitglieder optimal auf Projekte vor.

natürlich nimmt die Mitgliedschaft in einer studentischen unternehmensberatung auch eine gewisse Zeit in An-spruch. Jedoch steht das studium im Vordergrund. intern anfallende Arbeiten werden von allen Mitgliedern über-nommen und teilen sich so gut auf. externe Projekte mit unternehmen können zwar zeitintensiv sein, so dass sich die Arbeit über mehrere Monate erstreckt, aber durch die gute unterstützung innerhalb des Projektteams bleibt

der Zeitrahmen meist überschaubar. letztendlich ent-scheiden die studenten selbst, wie viel Zeit sie für den Verein und die Arbeit investieren wollen.

Mehr Informationen unter: www.sidum.de

x-PlOr e. V. Verein FÜr PrOduktiOn, lOGistik und OPerAtiOns reseArChx-PlOr e. V. ist der Verein für Produktion, logistik und Operations research an der FWW der Otto-von-Guericke-universität Magdeburg. seit 2010 kann jeder, der an den themenbereichen Produktion, logistik und Operations research interessiert ist, unsere Plattform nutzen. un-sere bisher 80 Mitglieder setzen sich zusammen aus studenten, lehrenden und Absolventen. in unserem Verein ist jeder, nicht nur aus dem Bereich der Wirt-schaftswissenschaft, herzlich willkommen. Zwischen studierenden, lehrenden und Absolventen existiert ein lebhafter Wissensdialog, um die Qualifikation unserer Mitglieder und die relevanz unseres schwerpunktes zu stärken. Wir wollen so jedem die Möglichkeit geben, von unserer starken interessensgruppe zu profitieren. ist dies geschehen, so freuen wir uns, wenn wir neue studie-rende für unser Fachgebiet interessieren können.

Wer sich schon immer gefragt hat, wie die graue theo-rie aus dem hörsaal in der Praxis aussieht, der soll bei uns endlich die Antwort finden! denn regelmäßig geht’s auf exkursion raus zum staunen, wie man bei BMW oder VW „hochzeit“ feiert, das richtige Paket bei dhl im richtigen Flugzeug landet, der Absinth bei Abtshof noch die richtige Geschmacksnote findet etc. hier werden takt- und umrüstzeiten nicht nur für eine Prüfung opti-miert. Zudem trifft sich der Verein alle zwei Wochen zum stammtisch, der Gelegenheit zum kennenlernen und erfahrungsaustausch bietet. Über unseren aktuellen

studentische Vertretungen und Organisationen

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newsletter werden alle Mitglieder stets über kommen-de Vorträge und Aktivitäten informiert. da unsere Vor-tragspartner sowohl aus der Wissenschaft als auch aus der Praxis kommen, bleiben unsere Mitglieder im rahmen von Fachvorträgen immer up to date, da ihnen aktuelle Forschungsfragen und Praxisprobleme vermit-telt werden. ein weiteres highlight bieten die kaminge-spräche, welche mindestens einmal im semester statt-finden. in gemütlicher Atmosphäre berichten Personen aus lehre, Forschung oder Wirtschaft über ihre beruf-lichen erfahrungen.

Mehr Informationen unter: www.ovgu.de/x-plor

Fux e. V.Fux e. V. ist ein junger, studentischer und gemeinnüt-ziger Verein, der sich mit innovativen ideen zur Problem-lösung beschäftigt. Wir handeln nach einem Problem-lösungsprinzip namens design thinking. dieses Prinzip wurde von Professoren der kalifornischen stanford university entwickelt und vereinfacht die Bewältigung von komplexen Fragestellungen. unsere Mitglieder stammen von Wirtschafts-, Geistes- und sozialwissen-schafts- sowie technischen Fakultäten. somit ist es uns möglich, vielseitig und kreativ zu denken.

das Ziel des Fux e. V. ist es, studenten die Möglichkeit zu eröffnen, den gesamten Prozess von der ideenfindung bis hin zur unternehmensgründung kennenzulernen und dabei ihre theoretischen Grundlagen aus den lehr-veranstaltungen in der Praxis zu nutzen. Wobei die „FÜxe“ vor allem lernen und begreifen, dass jeder Mensch kreativ sein kann. die entwicklung eines Pro-jektes durchläuft zwei Phasen. Zunächst findet sich eine Arbeitsgruppe, das kreativteam, zur ideenfindung mit hilfe des design thinking konzeptes und detaillierten

Ausarbeitung der eigenschaften des Produkts zusam-men. in der zweiten Phase arbeiten im Produktivteam vorrangig angehende Wirtschaftswissenschaftler an der erstellung eines Businessplans. das Ziel jedes Projektes ist die Generierung einer marktreifen Produktidee z. B. zur Ausgründung. Während des gesamten Prozesses werden die Mitglieder durch den Verein mit hilfe von Workshops, kontakten und intensivem erfahrungsaus-tausch unterstützt. ein Problempool wird vom Verein ständig gepflegt und erweitert. darin werden situati-onen, Produkte und Prozesse festgehalten, die eine mögliche Grundlage für die entwicklung von vermarkt-baren Businessideen bilden.

der name Fux hat so viele Bedeutungen wie Möglich-keiten für die Mitglieder, ihr Potential zu entwickeln. so vielfältig, wie Fähigkeiten für Fux eingesetzt und durch Fux entwickelt werden können, sind auch die erklä-rungen für unser Akronym. dennoch beinhalten alle Begründungen das Zusammenwirken der beiden oben genannten Arbeitsprozesse.

Mehr Informationen unter: www.fux-md.de

AieseC MAGdeBurGAieseC ist die größte internationale studentenorganisa-tion. An mehr als 17.000 standorten in 110 ländern en-gagieren sich über 60.000 studierende. AieseC deutsch-land feiert in diesem Jahr sogar das 60-jährige Bestehen.seit 1991 bietet AieseC Magdeburg studierenden die Möglichkeit, verschiedene softskills in einem internatio-nalen team zu entwickeln. Ob im Bereich Finanzen, human resource, Marketing oder Partnerschaftsma-nagement – es findet sich für jeden die passende Auf-gabe. darüber hinaus ermöglichen wir unseren Mitglie-dern, ihre kompetenzen als Führungskräfte zu fördern und die im studium erlernten theorien in Projekten praktisch anzuwenden. Außerdem ermöglicht AieseC Magdeburg interessierten studenten die teilnahme am

studentische Vertretungen und Organisationen

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ChristiAn kÜhn, BAristA der esPressO-BAr iM FAkultätsGeBäude... kAFFee VOM Feinsten

»die FWW – genau mein ding!«

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internationalen Praktikantenprogramm. derzeit haben wir 37 aktive Mitglieder, die sich ehrenamtlich neben dem studium engagieren. Wir sind studenten und stu-dentinnen verschiedener studienrichtungen der Otto-von-Guericke-universität Magdeburg und der hochschu-le Magdeburg-stendal. im sommersemester 2012 konnten wir verschiedene Projekte sowohl für unsere Mitglieder als auch für studierende der universität Magdeburg und der hochschule Magdeburg-stendal abschließen. unter anderem haben wir ein seminar für angehende trainer von AieseC und unsere jährliche regionale sommerkonferenz ausgerichtet. An der kon-ferenz in Arendsee (Altmark) haben 200 Mitglieder von AieseC teilgenommen. Für Magdeburger studierende haben wir ein kamingespräch mit MlP angeboten. das Gespräch fand im Mai in den räumlichkeiten von MlP Magdeburg statt. die studierenden aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften, haben sich mit dem Ge-schäftsführer von MlP zum thema „Perspektive Finanz-dienstleistung“ in einer lockeren runde ausgetauscht.

im Juni haben wir einen softskill-Workshop zu „team-management“ angeboten. An diesem Workshop haben neben Mitgliedern unseres lokalkomitees auch weitere studierende teilgenommen. darüber hinaus konnten wir bisher sieben studierenden ein Auslandspraktikum vermitteln. die Praktikanten waren und sind in estland, den usA, Mexiko und anderen ländern. in Zusammen-arbeit mit Magdeburger Firmen ist es uns gelungen, fünf Praktikumsstellen für ausländische studenten zu akqui-rieren und eine Praktikumsstelle für deutsche studie-rende.

Auch im Wintersemester 2012/13 suchen wir wieder interessierte und motivierte studierende, die sich bei AieseC engagieren möchten. Außerdem freuen wir uns über Anfragen zu Auslandspraktika.

Mehr Informationen unter: www.aiesec.de/md

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FORSCHUNG

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Verhalten inOrganisationen

Personalstrukturplanungund Entlohnung

Risikoberücksichtigung bei Prüfungund Bewertung von/in Unternehmen

Wirtschaftsprüfung undFinanzmarktregulierung

Entscheidung beiBesteuerung

Verhalten inVerhandlungen

Regulierungenund Humankapital

Unternehmensrechtund Steuern

Forschung an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft

ForschungsschWerpunkt: Decision Design – Quantitative unD experimentelle WirtschaFtsWissenschaFt

in vielen Wissenschaftsdisziplinen ist Design selbstver-ständlich. Die Forschung konzipiert gezielt neue ver-fahren und apparaturen, um eine verbesserung der in der praxis erzielten ergebnisse zu erreichen. solche gestaltenden Wissenschaften wie die ingenieurwissen-schaften und die medizin werden in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen und darüber hinaus häufig großzügig finanziert. leider hat sich die Designper-spektive in der Wirtschaftswissenschaft historisch nicht sehr stark etabliert. Die zentrale Zielsetzung des vor-liegenden Forschungsschwerpunktes ist es, dazu bei-

zutragen, dass der aspekt der praxisgestaltung und wissenschaftlich fundierten Beratung in der ökono-mischen Forschung verstärkt einzug erhält. Dazu sollen möglichkeiten der praxisrelevanten gestaltung von wirtschaftlichen institutionen auf individueller, betrieb-licher und politischer ebene erforscht werden. tradi-tionell ist die wissenschaftliche perspektive der Öko-nomik eine andere. im allgemeinen wird die wirt-schaftswissenschaftliche Forschung entweder der theoretischen oder der empirischen ausrichtung zu-geordnet.

abbildung: Überblick über den Zusammenhang von Forschungsbereichen und Projektclustern

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an der magdeburger Fakultät für Wirtschaftswissenschaft wird ein integrierter ansatz verfolgt, der normative und positive Forschung fruchtbringend miteinander verknüpft. Dabei stehen die anwendung quantitativer methoden und der einsatz experimenteller Forschungsmethodik im mittelpunkt. auf dieser Basis soll eine wissenschaftlich untermauerte Beratung im betriebs- und volkswirtschaft-lichen Bereich entwickelt werden. im lichte dieses For-schungskonzepts ist der gesamte Forschungsschwerpunkt in drei einzelne Fachbereiche aufgegliedert. im Bereich „Decision making“ werden grundlegende Fragen der entscheidungsfindung im ökonomischen kontext unter-sucht, während die Bereiche „Business advice“ und „policy advice“ den schwerpunkt auf die anwendung normativer und positiver ansätze mit dem Ziel der unter-nehmens- und politikberatung legen.

Forschungsbereich 1Decision makinggegenstand dieses Forschungsbereiches ist die kern-frage, wie die entscheidungsfindung von individuen oder gruppen aus sicht des entscheidungsträgers verbessert werden kann. Der Fokus liegt auf ökono-mischen entscheidungen, d. h. solche, die den umgang mit knappen ressourcen betreffen. Zur wissenschaftlich fundierten Beantwortung der kernfrage müssen die vorliegenden entscheidungssituationen einerseits mithilfe der normativen entscheidungstheorie analy-siert werden. andererseits muss untersucht werden, welches entscheidungsverhalten tatsächlich in solchen situationen zu beobachten ist. Dieses ist eine notwen-dige voraussetzung für gestaltungsempfehlungen, die aus der normativen entscheidungsanalyse – dem zentralen anliegen des Forschungsschwerpunkts – ab-geleitet werden. Der integrierte positive Forschungs-ansatz berücksichtigt nicht nur den reinen entschei-dungsvorgang, sondern auch die Wirkung und Wech-selwirkung der rahmenbedingungen auf die entschei-dung. so koexistieren grundlagenprojekte, in denen sozialpsychologisch, kognitive oder neurologische grundlagen der entscheidungsfindung untersucht werden, mit anwendungsbezogenen projekten, in denen die entscheidungsfindung in speziellen kultur- oder interaktionszusammenhängen betrachtet wird.

Die studien dieses Forschungsbereichs sind zwar insge-samt eher grundlagenorientiert, aber ihre ergebnisse können einen wichtigen Beitrag zur verbesserung der entscheidungsberatung leisten. einerseits können die ergebnisse dazu dienen, den Beratenden über die schwächen und stärken der eigenen entscheidungsfin-dung in kenntnis zu setzen. andererseits können die ergebnisse der studien dieses Forschungsbereichs aufzeigen, wie entscheidungsträger optimal auf die empirisch zu erwartenden entscheidungen anderer reagieren können.

Entscheidungsverhalten bei Risiko und Unsicherheit grundregeln ordnungsgemäßer

entscheidungsfindung entrepreneurial Decision-making nutzenkonzepte in der Ökonomie Überkonfidenz und unterdelegation Fuzzy-rule-based scenario management neurologische grundlagen des entscheidungs-

verhaltens bei risiko und unsicherheit unsicherheit am arbeitsmarkt: subjektive

Wahrnehmung und verhaltenswirkungen kapitalmarktorientierte Bewertung

unternehmerischer handlungsoptionen

Verhalten in Verhandlungen und Organisationen Delegation in nash-verhandlungen social entrepreneurship reziprozität in unternehmen Dynamik individuellen verhaltens

in strategischen spielen verhalten in experimentellen großgruppen experimentelle modellierungen

von lohnverhandlungen Dynamik individuellen verhaltens

in strategischen spielen reale optionen in strategischen spielen

Interkulturelle Verhaltensvergleiche Business students‘ career Decisiveness international comparison of stress at the Workplace Der einfluss von kultur und persönlichkeit auf die

entstehung von kundenzufriedenheit

Forschungsbereich 1

Sprecher

prof. Dr. sadrieh

Mitglieder

prof. Dr. Burgard

prof. Dr. chwolka

prof. Dr. gischer

Jun.-prof. Dr. gunkel

pD Dr. kirstein

prof. Dr. knabe

prof. Dr. lukas

Jun.-prof. Dr. müller

prof. Dr. raith

prof. Dr. reimann

prof. Dr. sadrieh

Jun.-prof. Dr. schlägel

prof. Dr. spengler

prof. Dr. Dr. vogt

prof. Dr. Weimann

abbildung: Überblick über den Zusammenhang von Forschungsbereichen und Projektclustern

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106 Jahrbuch 11 / 12

interkulturelle verhaltensvergleiche culture, personality, innovation,

and entrepreneurial intent international entrepreneurship: country-specific

Determinants of entrepreneurial intent and Behavior

Konsumentenverhalten Zeit versus geld emotionale Basis von produktdesign markenbeziehungen Brain activity and consumer search consumer choice with irrelevant alternatives experimentelle untersuchung

von kaufverhaltensanomalien validierung von methoden zur

ermittlung von Zahlungsbereitschaften

Forschungsbereich 2Business aDvicein diesem Forschungsbereich finden sich projekte, die auf wissenschaftlich fundierte entscheidungsunterstüt-zung im betrieblichen kontext ausgerichtet sind. hierbei steht die anwendung von konzepten der quantitativen und experimentellen Betriebswirtschaftslehre im vor-dergrund. Diese spezialisierung soll zeigen, dass an der magdeburger Fakultät eine moderne, an die weltweite betriebswirtschaftliche Forschung anschlussfähige und gegenüber mathematischen und statistischen methoden aufgeschlossene Betriebswirtschaftslehre zu hause ist.

mit der einbeziehung der experimentellen methode wird die magdeburger spezialität deutlich, die in der verbin-dung von mathematisch-theoretischer und experimen-teller Forschung zur normativen entscheidungsanalyse besteht. Die betriebswirtschaftlichen Forscher in mag-deburg sind sich der tatsache bewusst, dass es für eine präskriptiv erfolgreiche betriebswirtschaftliche For-schung der empirischen Überprüfung allgemeiner verhaltenshypothesen und der Fundierung durch de-skriptiv erfolgreiche verhaltensmodelle bedarf. erst durch den einbau solchermaßen geprüfter verhaltens-theorien in betriebswirtschaftliche entscheidungsmo-delle kann das Ziel eines Designs von institutionen und

prozessen auf betrieblicher ebene sachgerecht gelingen. erst damit können im sinne eines Business advice für unternehmungen handlungsempfehlungen abgegeben werden, die sich fundiert an realen verhaltensphäno-menen orientieren. Die hier zum einsatz kommende kombination von quantitativen und experimentellen Forschungsmethoden ist in ihrer breiten anwendung auf verschiedenste betriebswirtschaftliche teilbereiche ein alleinstellungsmerkmal für die Fakultät in magdeburg.

verhaltenswissenschaftliche ansätze allein können ohne normative unterstützung ebenso wenig erreichen wie eine ausschließlich normative theorie, die vergisst, dass reale akteure eine entscheidende voraussetzung der modelle – die strikte rationalität – nicht mitbringen. Die unterstützung von entscheidungen kann nur mit einem integrierten ansatz erfolgreich sein. Das gilt für ein breites spektrum von managementaufgaben wie es in einer vielzahl von einzelprojekten dieses Fachbereichs zum ausdruck kommt.

Strategisches Entscheidungsverhalten in komplexen Unternehmensstrukturen koordinationsverhalten in supply chains corporate governance und machtindizes unternehmensgestaltung als

strategischer Wertschöpfungsprozess marktorientierte Bewertung

unternehmerischer handlungsalternativen anreizgestaltung zur mitarbeiterpartizipation strategisches verhalten in komplexen strukturen kontraktdesign unter Berücksichtigung

von verhaltensanomalien evidence-Based international Business strategic orientation and internationalization

in electronic markets vor- und nachteile von dezentraler steuerung in

dynamischen prinzipal-agenten-modellen universities as enterprises

Entscheidungsunterstützung in Produktion und Logistik Beherrschung von Bedarfs- und prozessrisiken

in produktions- und logistiksystemen

Forschungsschwerpunkt Decision Design

Forschungsbereich 2

Sprecher

prof. Dr. inderfurth

Mitglieder

prof. Dr. Burgard

prof. Dr. chwolka

Jun.-prof. Dr. gunkel

prof. Dr. inderfurth

prof. Dr. gischer

prof. Dr. kirstein

prof. Dr. lukas

prof. Dr. raith

prof. Dr. reichling

prof. Dr. sadrieh

prof. Dr. schanz

Jun.-prof. Dr. schlägel

prof. Dr. schöndube-pirchegger

prof. Dr. spengler

Jun.-prof. Dr. voigt

prof. Dr. Dr. vogt

prof. Dr. Wäscher

prof. Dr. Wolff

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107Jahrbuch 11 / 12

Beschaffungsmanagement bei multiplen versorgungsquellen

entscheidungsunterstützung für Zuschneideprobleme

Quantitative planungsmethoden für manuelle kommissioniersysteme

einfluss individueller Bestellheuristiken in supply chains mit ausbeuterrisiken

einfluss von kommunikation bei asymmetrischer informationsverteilung

Risikoberücksichtigung bei Prüfung und Bewertung von/in Unternehmen Die deutsche Business Judgement rule entscheidungen unter rechtsunsicherheit risikomanagement, Jahresabschluss

und unternehmenswert risikoorientierte auftragsannahme

in Wp-gesellschaften gestaltung von preisanpassungsklauseln

bei unternehmensverkäufen risikoneutrale Bewertung von Finanzkontrakten Data mining bei personalstrukturen

Personalstrukturplanung und Entlohnung implizite perfomancemessung zur entlohnung von

managern shareholder value maximierung und hold-up bei

managerentlohnung anreizwirkungen von entlohnungsverträgen mit

mehrjähriger Bemessungsgrundlage personalstrukturanalyse und -planung untersuchung des einflusses der institutionellen

rahmenbedingungen auf die karriereförderung von Frauen im vergleich zu männern

Entscheidungen unter Berücksichtigung der Besteuerung entscheidungswirkungen

ausgewählter steuerlicher normen entscheidungswirkungen von subventionen

Forschungsschwerpunkt Decision Design

Forschungsbereich 3policy aDvicepolitik soll menschliches verhalten beeinflussen. Die wichtigsten mittel, mit denen die politik dieses Ziel beeinflussen kann, sind regulierungen, transfers und abgaben sowie makroökonomische instrumente (wie etwa geldmengensteuerung). Die politik kann diese mittel aber nur dann rational einsetzen, wenn sie in der lage ist, die induzierten Folgen auf menschliches ver-halten zu prognostizieren und zu evaluieren.

Die ökonomische theorie sowie die empirische ökono-mische Forschung stellen hierfür einen hervorragenden analyserahmen dar. Die mikroökonomik beschäftigt sich mit menschlichen entscheidungen unter nebenbedin-gungen; sie fasst den einsatz der genannten politikin-strumente als Änderungen der nebenbedingungen auf, unter denen menschen entscheiden. Daher ermöglicht sie eine theoretische prognose, welche verhaltensände-rungen aufgrund möglicher politikalternativen zu er-warten sind. Die prognostizierten Folgen können dann im hinblick auf die von der politik selbst gewählten maßstäbe evaluiert werden. Die „Ökonomische analyse des rechts“ ist, in enger verzahnung von Ökonomie und rechtwissenschaft, wegen ihrer streng konsequentiona-listischen Betrachtung von rechtsregeln in der lage, deren verhaltenswirkungen aufzudecken (und zu be-werten). Dies ist im rahmen anderer rechtstheoretischer ansätze nicht möglich. sie stellt damit einen unverzicht-baren Bestandteil rationaler politikberatung dar. Darüber hinaus analysiert die moderne politische Ökonomie die anreizsituation von politikern, verwaltung und richtern.

Ökonometrische Forschung ermöglicht es, die tatsächlich eingetretenen auswirkungen politischer maßnahmen im nachhinein zu identifizieren, um daraufhin die maß-nahmen evaluieren zu können. Zudem ist die empirische Forschung unverzichtbar zur Überprüfung theorieba-sierter verhaltensmodelle. Die individualistische per-spektive der mikroökonomischen verhaltenstheorie wird durch makroökonomische methoden zur Bewertung der gesamtgesellschaftlichen konsequenzen politischer maßnahmen erweitert.

Forschungsbereich 3

Sprecher

prof. Dr. kirstein

Mitglieder

Jun.-prof. Dr. Bethmann

prof. Dr. Burgard

prof. Dr. chwolka

prof. Dr. gischer

pD Dr. kirstein

prof. Dr. kirstein

prof. Dr. Dr. h. c. paqué

prof. Dr. raith

prof. Dr. reichling

prof. Dr. runkel

prof. Dr. sadrieh

prof. Dr. schanz

prof. Dr. Dr. h. c. schwödiauer

prof. Dr. spengler

Jun.-prof. Dr. thomsen

prof. Dr. Weimann

Page 110: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

108 Jahrbuch 11 / 12

Regulierungen und Humankapital Fertilität, humankapitalinvestitionen

und demografischer Wandel kündigungsschutz und arbeitgebermobbing Wirkungen des sgB ii auf personen

mit migrationshintergrund turboabitur und humankapital lebenszufriedenheitsforschung

Unternehmensrecht und Steuern corporate governance als

problemlösungsstrategie bei der gmbh powerindex-analyse des vW-gesetzes integrierte konzernsteuerplanung Besteuerung und inflation empirische analyse latenter steuern

auf verlustvorträge steuerwahrnehmung und arbeitsangebot optimale steuerpolitik bei positionalen präferenzen

Wirtschaftsprüfung und Finanzmarktregulierung marktpreismanipulation und

marktpreisstabilisierung bei der emission von Wertpapieren

probleme der Börsenregulierung Forensic accounting Basel 2/strategische kapazitätswahl von Banken in

Bertrandwettbewerb Die rolle von versicherungen

für die corporate governance von unternehmen

Makroökonomische Politikanalyse effizienz der geldpolitik auswirkung des internationalen handels auf die

arbeitsnachfrage nach geringqualifizierten produktivitätsgefälle in Deutschland und europa Wachstum der deutschen

Wirtschaft in der globalisierung internationaler handel und arbeitsnachfrage Bank competition and monetary policy efficiency mindestlöhne: Beschäftigungswirkungen und fis-

kalpolitische implikationen

Industrie- und Innovationspolitik strukturanalyse internationaler Finanzmärkte analyse der Drei-säulen-struktur

des deutschen Bankenmarktes Ziel- und instrumentenanalyse der Förderpolitik oligopolistischer Wettbewerb in

globalisierten märkten

Forschungsschwerpunkt Decision Design

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109Jahrbuch 11 / 12

Forschungsschwerpunkt Decision Design

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110 Jahrbuch 11 / 12

Experimente zum Thema StaatsverschuldungDr. Fochmann / Prof. Dr. Sadrieh / Prof. Dr. Weimannviele staaten in der ganzen Welt weisen eine enorme staatsverschuldung auf und leiden – wie in der jüngs-ten vergangenheit in europa zu erleben ist – unter dieser Belastung. allerdings gibt es bis heute noch keine experimentellen studien, die sich mit diesem wichtigen thema auseinandersetzen. Ziel dieses pro-jektes ist es daher, mit hilfe von verschiedenen labo-rexperimenten die treibenden kräfte einer staatsver-schuldung zu entlarven und mechanismen zu finden, die zu einer nachhaltigen schuldenpolitik führen. Die ersten ergebnisse zeigen, dass das thema staatsver-schuldung nur dann ein problem ist, wenn es einer generation erlaubt wird, auf pump von nachfolgenden generationen zu leben. Wird dies nicht gestattet, kommt es zu keiner nennenswerten verschuldung. Besteht neben der schuldenübertragung auch noch die möglichkeit, die offenbarung von neuverschuldungen zu verzögern, dann wird ein massives ausbeuten zu-künftiger generationen beobachtet.

Mehr Informationen unter: maxlab.ovgu.de

im maxlab, dem magdeburger experimentallabor für Wirtschaftsforschung, werden experimente durchge-führt, bei denen die versuchsteilnehmer unter kontrol-lierten Bedingungen einfache entscheidungsprobleme lösen müssen. aus den so gewonnenen ergebnissen versuchen die experimentellen Forscher zu lernen, wie menschen entscheidungen treffen und wie man dieses entscheidungsverhalten mit formalen theorien be-schreiben kann. es arbeiten im maxlab Forscher der universität magdeburg und anderer universitäten und Forschungseinrichtungen. Das labor besteht seit 1998 und aus ihm sind bereits eine große Zahl international hochrangig publizierter Beiträge hervorgegangen. Forscher des maxlab sind für ihre arbeiten mit preisen ausgezeichnet worden (u. a. dem leibniz-preis der DFg und dem Forschungspreis der universität magdeburg), und viele nachwuchswissenschaftler, die inzwischen international renommiert sind und lehrstühle an an-deren universitäten bekleiden, haben ihre karriere am maxlab begonnen oder haben wichtige arbeiten dort geleistet. im Wintersemester 2011/2012 wurden im maxlab insgesamt 32 experimente mit einer vielzahl unterschiedlicher treatments durchgeführt. Derzeit stehen den experimentatoren dafür 2.535 aktive teil-nehmer zur verfügung. eines der aktuellen projekte im maxlab:

Das magDeBurger experimentallaBor FÜr WirtschaFtsForschung (maxlaB)

Wissenschaftlicher Direktorprof. Dr. Joachim Weimann

Wissenschaftlicher Beiratprof. Dr. abdolkarim sadriehprof. Dr. Dr. Bodo vogtprof. Dr. Joachim Weimann

Laborleiter und technischer LeiterDipl.-kfm. harald Wypior

Mitglieder des ForschungsteamsDipl.-kfm. hagen ackermann, Dipl.-kff. Josephine clemens, Dipl.-kfm. Daniel cracau, Dr. astrid Danneberg, Dr. martin Fochmann, Dr. sascha Füllbrunn, Dipl.-kff. karina gose, Dipl.-kfm. robin hartwig, Dr. sönke hoffmann, Dr. tim hoppe, pD Dr. annette kirstein, prof. Dr. andreas knabe, Dr. eike B. kroll, Dipl.-kff. Jennifer markwort, m. sc. Benedikt mihm, Dipl.-Wirt. inf. ralf morgenstern, Dipl.-kfm. thomas neumann, Dr. J. philipp reiss, Dr. Franziska rumpel, Dipl.-vw. markus sass, Jun.-prof. Dr. christopher schlägel, Dr. stephan schosser, Dipl.-kff. marina schröder, Dipl.-kfm. christian stahr, prof. Dr. Bodo sturm, m. sc. lora todorova, Dr. Fan Wu,Dipl.-psych. Judith trarbach, Jun.-prof. Dr. guido voigt

Magdeburger Experimentallabor für Wirtschaftsforschung

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111Jahrbuch 11 / 12

marina schrÖDer, WissenschaFtliche mitarBeiterin... mit echtem spielgelD FÜr Das maxlaB

»Die FWW – genau mein Ding!«

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112 Jahrbuch 11 / 12

Forschung an Der FakultÄt

ForschungskolloQuium im Forschungskolloquium der FWW, das regelmäßig mittwochs stattfindet, kommen Wissenschaftler zu Wort, die als auswärtige gäste zu uns gelangen – eingeladen für diesen vortrag oder auch zu längeren Forschungs-aufenthalten. Ziel dieses kolloquiums ist es, den akade-mischen horizont der teilnehmer zu erweitern und vorträgen aus allen Bereichen der ökonomischen For-schung eine plattform zu geben.

abstract eines gastvortrags vom 30. mai 2012 Monetary Exit Strategy and Fiscal SpilloversDr. Jan Libich, La Trobe University Melbourne/Australienthe aftermath of the global financial crisis has seen two types of concerns in regards to monetary policy outco-mes. some (eg paul krugman) worry primarily about the short-term possibility of deflation caused by a pro-longed slump. in contrast, others (eg John taylor) worry more about excessively high inflation in the longer-term caused by recent bailouts/quantitative easing and poli-tical pressures to monetize intertemporal fiscal shortfalls. to assess these concerns the paper makes three contri-butions to the literature. 1) our macroeconomic contri-

Sprecher

prof. Dr. Joachim Weimann

Koordination

renate Bauske

bution is to model monetary-fiscal interactions jointly over both horizons, and in a sense endogenize leeper‘s (1991) active/passive policy regimes. the focus is on the strategic aspect of the policy interactions under uncer-tainty about the recovery prospects as observed around the globe in 2010-2011. 2) our methodological contribu-tion is to incorporate institutional features such as fiscal rigidity through a novel game theoretic framework. it allows for stochastic revisions of moves and generalizes the stackelberg leadership concept from static to dyna-mic. the analysis shows, perhaps surprisingly, that (i) the probabilities of short-term deflation and of long-term high inflation in a given country are positively related, and that (ii) a legislated long-term monetary commit-ment may reduce both. this is because such commitment (eg a numerical target for average inflation) makes a costly tug-of-war between monetary and fiscal policy less likely. We extend the analysis to a monetary union and show that monetary commitment is less effective due to fiscal free-riding. 3) our empirical contribution is to quantify fiscal rigidity and monetary commitment in developed countries, and use them to predict future monetary and fiscal outcomes.

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113Jahrbuch 11 / 12

Jessica naundorf, Employer Awards: Fuzzy Rating und Ranking

Johanna Zwernemann, The impact of forensic services supplied by audit firms on audit quality

Jochen güntner, A model of aggregate excess reserves and the federal funds market

markus sass, The Dynamics of Individual Preferences in Repeated Public Good Experiments

+ WInTERSEMESTER 11 /12

+ ORGAnISATIOn: PROF. DR. ABDOLKARIM SADRIEH

+ KOORDInATIOn: KARInA GOSE

VORTRÄGE IM FORSCHUNGSSEMINAR

Jochen güntner, Do oil-shocks move stock markets? new evidence from oil-exporting and oil-importing OECD members

nicole kuschemitsch, Incentives of Risk Reporting with Potential Market Entrants

sören koch, A Grouping Genetic Algorithm for the Order Batching Problem in Distribution Warehouses

Jennifer markwort, The Dynamics of Altruism in Repeated Dictator Games

karina gose, Fair Wages Survive Different Sources of Income Inequality

+ SOMMERSEMESTER 12

+ ORGAnISATIOn: PROF. DR. JOACHIM WEIMAnn

+ KOORDInATIOn: MARKUS SASS

eva schliephake, Capital Regulation, Strategic Behaviour of Banks and Stability

marc adam, Measuring Emotions in Auctions: A Physioeconomic Approach

eike kroll, Tax Compliance and Income Origination in the Laboratory: Do Windfall Gains Corrupt Pro-Social Behavior?

sebastian henn, Algorithms for the Order Batching and Batch Sequencing Problem in Picker-to-Parts Warehouses

Josephine clemens / karl inderfurth, Supply chain coordination with contracts under random production yield

hagen ackermann / martin Fochmann / Benedikt mihm, Biased Effects of Taxes and Subsidies on Portfolio Choices

hendrik ritter / Benedikt mihm, Asymmetric Information on the Sovereign Debt Market

Forschungsseminar Decision Designim Forschungs(schwerpunkt)seminar, das regelmäßig dienstags, 12.00 uhr, stattfindet, steht der interne aus-tausch im vordergrund. hier existiert ein Forum, auf dem Fakultätsmitglieder und projektmitarbeiter zu aktuellen Forschungsprojekten referieren. erwünschter effekt ist zumal, die Zusammenarbeit im Forschungsschwerpunkt „Decision Design“ zu intensivieren.

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INTERNATIONALES

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Internationales

DIe LeItIDee

Internationalität ist eine der Säulen des Leitbildes der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Sie beschreibt nicht nur die internationale Verdrahtung in der Forschung, sondern auch Ausbildungsziele. Mit speziellen interna-tional orientierten Studienprogrammen bildet die Fa-kultät „High Potentials“ für Unternehmen und andere Organisationen in einer zunehmend globalisierten Welt aus. Besonderer Wert wird dabei auf Osteuropa-, China- und Lateinamerika-Kompetenz gelegt. Diese Qualifika-tionen sind auf dem Arbeitsmarkt gesucht. Insbesonde-re was die Osteuropa-Verbindungen angeht, profitiert die Fakultät von den traditionellen Bindungen der Mag-deburger Universität auch aus der Zeit vor der soge-nannten „Wende“. Zahlreiche Kollegen an der Univer-sität besitzen eigene Studien- und Lebenserfahrungen aus den Staaten des ehemaligen Ostblocks. Auch beka-men überdurchschnittlich viele Studierende in der Schule ausbaufähige Russisch-Kenntnisse vermittelt. Davon profitieren sie heute, und deshalb pflegen wir diese tradition gern.

Die speziell international ausgerichteten Studienpro-gramme der Magdeburger Fakultät zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur durch ihren Inhalt, sondern auch durch ihre Form internationale Kompetenzen ausbilden. es gibt einen Programmzweig mit Bachelor-, Master- und PhD-Programmen komplett in englischer Sprache. In diesen Programmen liegt der Anteil nichtdeutscher Stu-dierender bei über 50 Prozent, so dass von vornherein in einer Art Laborsituation in den Kursen bewusst und mo-deriert interkulturelle teamkompetenzen erworben und trainiert werden können. ein deutschsprachig startendes

Bachelorprogramm „Internationales Management“ führt auch Studierende, die zunächst noch nicht fließend eng-lisch sprechen, in zwei Jahren auf ein englischsprachiges Kursprogramm zu, so dass sie im dritten Jahr gemeinsam mit den nichtdeutschsprachigen Kommilitonen studieren und arbeiten können. Außerdem zählt zu diesem Pro-gramm ein Auslandssemester. All diese Programme be-inhalten eine intensive englisch-Ausbildung sowie auf Wunsch Kurse in weiteren Sprachen. Praktika – auch während der Vorlesungszeit – können bei entsprechender Studienorganisation ebenfalls innerhalb der Regelstudien-zeit absolviert werden.

Übrigens: Alle Studienprogramme der Magdeburger Wirtschaftsfakultät sind so flexibel organisiert, dass Auslandssemester ohne Zeitverlust eCtS-wirksam, d. h. für den Studiengang anrechenbar, integriert werden können. Die über 100 Auslandskooperationen der Uni-versität und der exzellente Support durch das Akade-mische Auslandsamt bieten dabei viele nicht ausge-schöpfte Möglichkeiten – auch über die mehr als 20 lebendigen Auslandskooperationen der Fakultät hinaus. Wer erstmal einen Schnupperkurs möchte, kann auch an Summerschools teilnehmen. Stehende Angebote dazu gibt es unter anderem mit Partnern in den USA, Japan und China. Und so attraktiv die Magdeburger Uni für Studierende mit Auslandsambitionen ist, so attraktiv ist sie auch für ausländische Vollzeit- und Gaststudie-rende. Der hohe Internationalisierungsgrad und Auslän-deranteil erstaunt viele – ein echtes Asset der Magde-burger Wirtschaftsfakultät.

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117Jahrbuch 11 / 12

GRIt VOIGt, KOORDInAtORIn DeS InteRnAtIOnAL StUDy PROGRAM... multikulti – Aber mit system!

»Die FWW – genau mein Ding!«

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118 Jahrbuch 11 / 12

InteRnAtIOnAL StUDy PROGRAM

Seit Gründung der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft (FWW) verfolgt man konsequent das Ziel einer interna-tionalen Ausrichtung. Im Jahr 1997 war die Otto-von-Guericke-Universität deutschlandweit eine der ersten Universitäten, die mit dem Studienprogramm „Bachelor of Science in Management and economics“ ein eng-lischsprachiges Bachelorstudium in ihr Studienangebot integrierte. Mittlerweile komplettieren dieses Studien-programm jeweils zwei konsekutive Master- und PhD-Studiengänge.

Als vom „Bologna-Prozess“ noch niemand in Deutsch-land sprach, beschritt die Fakultät für Wirtschaftswis-senschaft bereits einen Weg, der sich in Zeiten stetig fortschreitender Globalisierung als richtungsweisend erwies. Die große nachfrage nach einem englischspra-chigen und international orientierten Studienangebot belegt auch die hohe Zahl der Bewerber und der im-matrikulierten Studierenden. Dies lässt darauf schließen, dass das international ausgerichtete Studienangebot der FWW nach wie vor ‚up to date’ ist.

Internationalität ist ein wesentliches Merkmal der ISP Studiengänge. Weit über 60 % der Studierenden des ISP sind aus dem Ausland. Besonderen Wert legt die Fakul-tät auch auf die Internationalität ihrer Dozenten. Der bunte Mix des Lehrpersonals, das aus Brasilien, China, Russland, Spanien, den USA, Indien, Singapur, Austra-lien, Kanada, der Ukraine, dem Iran anreiste, kommt auch bei den Studenten und Studentinnen gut an. Auf diese Art erhalten sie eine hochqualifizierte Ausbildung von Muttersprachlern, interkulturelle tipps aus erster Hand, und profitieren gleichzeitig vom fundierten Fach-wissen international renommierter Wirtschaftsexperten.

Der Ausbau des eRASMUS-Austauschprogrammes er-höhte gleichzeitig die Anzahl der eRASMUS-Gaststu-denten an unserer Universität. Die eRSAMUS-Studenten nutzen den Vorteil des englischsprachigen FWW-Lehr-angebots gerne und belegen eine überaus hohe Anzahl von englischsprachigen Modulen an unserer Fakultät. Der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) wiederum hat den Masterstudiengang „International economics and Finance“ in seine Liste ausgewählter

Studiengänge aufgenommen. Jährlich schreiben sich zahlreiche DAAD-Stipendiaten zum Masterstudium des ISP ein. All diese Punkte untermauern das hohe Ausbil-dungsniveau und die vorbildliche Internationalität der ISP-Studiengänge.

Seit kurzem ergänzt ein Double-Degree-Programm (DDP) den Bachelorstudiengang „Management und econo-mics“. Im Oktober 2011 sind die ersten 20 ukrainischen Studenten und Studentinnen in Magdeburg begrüßt worden. Sie und zwei weitere deutsche Kommilitonen sind aktiver Bestandteil des DDP mit der wirtschaftswis-senschaftlichen Fakultät der technischen Universität Donezk und der national technischen Universität Khar-kov (beide Ukraine).

Diese Studierenden haben die Möglichkeit, interkultu-relle erfahrungen und Kenntnisse nicht nur an ihrer Heimatuniversität, sondern auch im Ausland zu erwer-ben und zu vertiefen. nach dem erfolgreichen Studien-abschluss erhalten alle Double-Degree-teilnehmer gleich zwei Studienabschlüsse, den der Fakultät der Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Univer-sität Magdeburg und den der wirtschaftswissenschaft-lichen Fakultät der technischen Universität Donezk bzw. der national technischen Universität Kharkov. ein Gastdozentenaustausch der teilnehmenden Universi-täten ergänzt dieses Programm. Das Double-Degree-Programm des ISP-Bachelorstudienganges „Manage-ment and economics“ wurde im Studienjahr 2011/12 durch den DAAD gefördert.

eine durchaus positive Bilanz kann das Internationale Studienprogramm auch in Bezug auf seine Absolventen ziehen. Die Alumni sind in vielfältigen Bereichen des öffentlichen Lebens und in renommierten Firmen welt-weit zu Hause. Viele unserer Masterstudenten setzten ihre Ausbildung mit einem PhD-Studium in Deutschland, Großbritannien, aber auch in den USA fort. Besonders stolz sind wir auch auf die vielen berufenen Professoren, die durch unser internationales Studienprogramm auf ihre heutige tätigkeit vorbereitet wurden und den Geist des ISP weiter leben lassen. einige von ihnen unterrich-ten heute als Gastdozenten an unserer Fakultät.

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119Jahrbuch 11 / 12

KOntAKtDipl.-Phil. Grit Voigt / ISP-KoordinatorinUniversitätsplatz 2 | Gebäude 22, C-10139106 Magdeburg

telefon: 0391 [email protected]

Das ISP freut sich auf viele spannende und aktive Studi-ensemester mit neuen Studenten aus dem In- und Ausland, die ihr Studienprogramm gemeinsam mit dem Lehrpersonal auch zukünftig mit Leben füllen und wei-ter entwickeln.

StUDentS InteRnAtIOnAL MentORInG PROGRAM – SOCIAL ORGAnIZAtIOnAL netWORKAn der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft gründete sich im Juni 2011 das Projekt SIMP-SOn, um den neuan-kömmlingen im International Study Program (ISP) der Fakultät die ersten Schritte in einer neuen Umgebung zu erleichtern.

Wie finde ich eine Wohnung? Welche Dokumente benö-tige ich bei der Ausländerbehörde? Wo erhalte ich eine Krankenversicherung? Dies sind einige der unzähligen Fragen, mit denen sich internationale Studenten bei ihrer Ankunft in Magdeburg konfrontiert sehen. Die Beantwortung fällt nicht immer leicht, erst recht nicht, wenn Deutschkenntnisse für das aufgenommene Studi-um offiziell nicht vorausgesetzt werden. Im Juni 2011 wurde daher das Projekt SIMP-SOn ins Leben gerufen, was als Abkürzung für „Students International Mentoring Program – Social Organizational network“ steht.

Ganz nach dem Motto „Von Studenten – Für Studenten“ soll mittels eines Mentoren-Programms die schwierige Anfangszeit der ISP-Studenten erleichtert werden. So genannte Buddys betreuen jeweils ein bis zwei Stu-denten während der ersten Wochen des Semesters. Sie helfen aktiv bei der Wohnungssuche, bei Behördengän-gen und in verschiedenen Studienangelegenheiten. Die Umsetzung des Konzepts erzeugt eine Win/Win-Situati-on, wie Askar Abdullaev, einer der ersten SIMP-SOn Koordinatoren, zusammenfasst: „nicht nur die Studien-anfänger profitieren, sondern auch die Buddys. Sie haben die Gelegenheit, ihre interkulturellen Kompe-tenzen zu erweitern und ihre Organisationsfähigkeiten auszubauen. Gerade das Knüpfen internationaler Kon-takte bietet langfristig viele Chancen.“ Für den Aufbau von Freundschaften gab es im vergangenen Winterse-mester dann auch reichlich Gelegenheiten. Während einer Bootstour auf der elbe konnten sich alle Betreuer

und Betreuten erstmalig gemeinsam kennenlernen. Die faszinierende Sicht auf das Stadtpanorama war dabei ein besonderer Willkommensgruß Magdeburgs. eine Halloweenparty und gemeinsame Weihnachtsmarktbe-suche waren weitere Highlights der SIMP-SOn-events.

Der erfolg des Projekts drückt sich insbesondere durch die große Zufriedenheit der an der Fakultät für Wirtschafts-wissenschaft betreuten Studenten aus. Viele der dama-ligen Studienanfänger möchten sich selbst als Buddys engagieren und damit einen Beitrag zur Weiterführung des noch jungen Betreuungsnetzwerks leisten. Interes-sierte an einem engagement im SIMP-SOn-team sind herzlich willkommen.

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120 Jahrbuch 11 / 12

Abbildung: Studienaustauschprogramme weltweit

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121Jahrbuch 11 / 12

Seit 2001 gibt es die Möglichkeit, an der FWW in Mag-deburg zu studieren wie im Ausland – allerdings nach den wohldurchdachten Regeln Magdeburger Studien- und Prüfungsordnungen. Der Lehrstuhl BWL, insbes. Internationales Management, zählt es zu seinen Mis-sionen, nicht nur Magdeburger Studierende exzessiv zum Auslandsstudium zu ermutigen, sondern holt auch „ein Stück Auslandsstudium“ nach Magdeburg. Die Übersicht unten rechts zeigt die internationalen Gast-profs, ihre jeweiligen Heimatuniversitäten und Kurs-angebote.

Was ist der Vorteil eines solchen Programms? Warum sollten Studierende in Magdeburg an solchen Kursen teilnehmen? neben der offensichtlichen fachlichen Horizonterweiterung bestehen so auch die Möglich-keiten, erstens die englischsprachige Kommunikations-kompetenz zu schulen und zweitens interkulturelle Kompetenz aufzubauen – und das unter relativ kon-trollierten Bedingungen. Um beispielsweise einen Hauch von Studienatmosphäre in China, Indien, den USA oder dem Mittleren Osten zu erleben, muss sich niemand den Kosten und Unsicherheiten eines vollen Auslandssemesters dort aussetzen. Vielmehr können die länderspezifischen Besonderheiten in Inhalt und Form an der Heimatuni erfahren werden. Das hört sich harmlos an, kann aber – wie auch die interkulturelle Interaktion im beruflichen ernstfall – mit kognitiven und emotionalen Grenzerfahrungen einhergehen. Mitunter ist es schon schwer, das englisch von bei-spielsweise Chinesen oder Indern zu verstehen – wie im wirklichen Leben. Schließlich ist die Lingua Franca der Wirtschaft nicht englisch, sondern das, was nicht-native Speakers mit den wunderbarsten Akzenten daraus machen. Auch das Lesen zwischen den Zeilen und manch eine Überraschung bei der Bewertung von Leistungen zählen zu den üblichen erfahrungen. Diese

Auslandsstudium zu Hause

DAS InteRnAtIOnALe GAStDOZentenPROGRAMM

im kontrollierten Umfeld – unter der Regie der Mag-deburger Fakultät – zu erleben, hilft wertvolle inter-kulturelle Handlungskompetenzen aufzubauen und so eventuelle spätere Fehler zu vermeiden. Außerdem sieht es doch cool aus, im Abschlusszeugnis auch den einen oder anderen „exotischen“ Kurs stehen zu haben. Gerade für Studierende des Internationalen Manage-ments trägt das zur deutlichen Profilbildung bei – auch in Abgrenzung zu Absolventen anderer Hochschulen. Aber es geht letztlich nicht nur darum, das Fremde nach Magdeburg zu holen, sondern für manch einen ist es auch das Vertraute. Denn wir haben viele inter-national erfahrene und international orientierte Fakul-tätsmitglieder und Studierende. Und für diese ist die ständige nähe zur internationalen Community auch wieder ein Stück Heimat. ein solches Programm „aus-gerechnet“ in Magdeburg zu finden, ist für manch einen eine schöne Überraschung.

GAStDOZenten AM LeHRStUHL “InteRnAtIOnALeS MAnAGeMent”Wintersemester 11/12

Prof. Dr. Silvia Gómez-Ansón | University of Oviedo/Spain: Corporate Governance

Dr. evgenia Levina | Moscow/Russia: Deutsch-Russische Geschäftskommunikation

Sommersemester 12

Prof. Dr. Silvia Gómez-Ansón | University of Oviedo/Spain: Mergers & Acquisitions

Prof. Dr. Peter Kelle | Louisiana State University, Baton Rouge/USA:

International Supply Chain Management

Prof. Dr. Ian Langella | Shippensburg University/USA: Global Operations Management

Prof. Dr. ed Lusk | Plattsburgh University/USA: Business Forecasting

Prof. Dr. Paulo Motta | Rio de Janeiro/Brasil: Cultural Challenges of Global Management

Dr. elena Reshetnyak | Kharkov University/Ukraine:

Doing Business in eastern europe: Ukraine, Russia, Belarus

Prof. Dr. Lifang Zhan | University of Xiamen/China: Doing Business with China

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122 Jahrbuch 11 / 12

Un SeMeStRe à LA MOntRéALAISe von eva Wietzke, BetriebswirtschaftslehreAugust 2011 - Januar 2012: Ganze vier Monate musste ich nach meiner Bewerbung im Dezember 2010 warten, bis endlich der Bescheid der Université du Québec à Mon-tréal (kurz: UQAM) kam. Aber die Warterei hatte sich gelohnt: Ich war eine von drei glücklichen Kandidaten, die im Wintersemester 11/12 nach Montréal, Kanada, an unsere Partneruniversität gehen durften. Am 25. August 2011 begann die Reise über Paris nach Montréal. Ich konnte es kaum erwarten, auf kanadischem Boden aus dem Flugzeug zu steigen, mein problemlos angekom-menes Gepäck aufzusammeln und endlich die größte Stadt der Provinz Québec zu erkunden. Die Begrüßung an der Rezeption meines Wohnheimes fiel etwas hol-perig aus, nachdem ich zunächst doch etwas überfordert war von dem Schulfranzösisch so fern klingenden Québécois. Dank Dollarama, dem 1€-Laden Kanadas, konnte ich mein kleines, aber gemütliches Zimmer schnell und günstig mit allen notwendigen Utensilien sowie Dekoration ausstatten, sodass ich mich schon sehr wohl in Montréal fühlte.

nach zahlreichen Stadterkundungen, dem erklimmen des Mont Royals sowie den ersten einführungsveran-staltungen der UQAM, fühlte ich mich sehr schnell wie zu Hause. Verschiedene Festivals, weitere kulturelle events und dazu der wunderschön sonnige Spätsommer machten mir die eingewöhnung und das treffen von neuen Freunden sehr leicht. Im Wohnheim trafen wir uns abends zu gemeinsamen Koch-, Spiele- und Bil-lardabenden oder nutzten die zentrale Lage der „Rési-dences de l’Ouest“ für spontane Ausgänge zum Hassel-bachplatz Montréals: die Rue Saint-Dénis.

Mit Beginn der französischsprachigen Vorlesungen, die aufgrund ihres Charakters für Magdeburger Studierende wohl eher als Seminar bezeichnet werden könnten, verbesserte sich mein Französisch sehr schnell und die anfänglichen Schwierigkeiten, die québécois Mundart zu verstehen, verflogen schnell. Der Campus der UQAM kam mir zu Anfang ein wenig wie ein Labyrinth vor. Um den Studierenden und Mitarbeitern die Wege durch die fröstelnde Kälte im Winter zu ersparen, sind fast alle Gebäude der Uni durch unterirdische Gänge verbunden.

Zahlreiche treppen, Fahrstühle und Flure führen durch die Gebäude, welche durch eine Métro Station an „le Montréal Souterrain“, die größte unterirdische Stadt der Welt, angeschlossen sind.

Da ich in Deutschland bereits drei Veranstaltungen meines Masterstudiums in BWL vorgezogen hatte, musste ich an der UQAM nur noch zwei belegen. Durch den enormen Arbeitsaufwand sowohl in meiner Marketing- als auch meiner Managementvorlesung war ich tagsüber meist mit dem Lesen von texten und dem Schreiben von Papern in team- und einzelarbeit beschäftigt. Dennoch blieb aber Zeit für zahlreiche Reisen in andere wunderschöne Ge-genden Kanadas, wie Québec Stadt, Ottawa oder die niagarafälle und für Roadtrips an die Ostküste der USA. Im Dezember, genau rechtzeitig zur Weihnachtszeit, kam der große Wintereinbruch. Wie so oft gehört und bis dahin dennoch unvorstellbar geblieben, fiel die gefühlte temperatur auf bis zu minus 30°C und es kam jede Men-ge Schnee vom Himmel. Mit Schals über dem Gesicht und Kleidung in Zwiebelschichten ging der letzte tagesausflug, gemeinsam mit Besuch von Freunden aus San Diego, in die wunderschön eingefrorene Ville de Québec: der per-fekte Abschluss für ein unvergessliches und eigentlich viel zu kurzes Semester in Montréal. Am 7. Januar ging es dann wieder zurück nach Deutschland. Rückblickend kann ich sagen, dass mir die kanadische Freundlichkeit und die wunderschöne natur Kanadas am meisten fehlen.

HáSKóLInn í ReyKJAVíK, ISLAnD von Carmen Heinrich, Betriebswirtschaftslehre August-Dezember 2011: Als ich angefangen habe zu stu-dieren, stand für mich fest, dass ich während meines Studiums ein Auslandssemester absolvieren möchte. nach erfolgreicher Bewerbung wurde ich glücklicher-weise von der Universität Magdeburg nominiert, um an der isländischen Universität in Reykjavik für ein Semes-ter zu studieren. So zog ich im August los, um die islän-dischen Lehrmethoden und natürlich Land und Leute kennenzulernen. Ich freute mich besonders darauf, in ein Land zu reisen, wo Feuer und eis so nahe beieinan-derliegen.

In Island angekommen, wurde ich herzlichst willkom-men geheißen von der Universität Reykjavik. Für uns

Studieren bei Freunden

KOMMILItOnen BeRICHten VOn IHReM AUSLAnDSSeMeSteR

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123Jahrbuch 11 / 12

mich allerdings nicht anfreunden. Gammeliger Hai oder Schafskopf standen definitiv nicht auf meiner Speise-karte.

Rückblickend kann ich nur jedem empfehlen, ein Aus-landssemester zu absolvieren. Ich habe viele Menschen mit unterschiedlichsten nationalitäten kennengelernt. Dadurch bekommt man einen einblick in die zahl-reichen Lebensmentalitäten und kann dabei viel lernen. Ich habe viele Freundschaften geschlossen und erst kürzlich war ich in den niederlanden, um dort eine Freundin zu besuchen.

GeORGIA COLLeGe & StAte UnIVeRSIty (GCSU), USA von Gordon Schulze, Betriebswirtschaftslehre Mein Auslandssemester habe ich im schönen Bundes-staat Georgia, genauer im Städtchen Milledgeville, verbracht. Die Anreise erfolgte natürlich per Flugzeug, wobei der nächste Flughafen in Atlanta zu finden ist. Da die einreise in die USA streng kontrolliert wird, musste ich schon vorab an wichtige Unterlagen denken, z. B. die Mitnahme aller erforderlichen Dokumente (Reise-pass/Visa/DS-2019/nachweis der Finanzen). Schön war es, dass ich von der Zusage bis zum Start der Vorlesun-gen mit Updates von Mrs. Libby Davis und Mr. Dwight Call auf dem Laufenden gehalten wurde. nach der An-kunft am Flughafen habe ich die Möglichkeit des uniin-ternen Shuttle transportes von Atlanta nach Milledge-ville genutzt.

Austauschstudenten gab es zum eingewöhnen an die fremde Umgebung eine einführungswoche, in der uns bei Fragen mit Rat und tat zur Seite gestanden wurde. Da die Háskólinn í Reykjavík eine private Universität ist, war die Betreuung für die Studenten während des gesamten Semesters hervorragend. Bei Unklarheiten konnte man sich immer an die Professoren oder Mit-arbeiter der Universität wenden. In Island gab es eine Studentenvereinigung, die zahlreiche Ausflüge und Veranstaltungen für Austauschstudenten organisierte. trotzdem sind fast alle Austauschstudenten zusätzlich auf eigene Faust losgezogen, um die Insel zu erkunden. In Island ist es möglich, Wasser in allen Formen und Farben zu bewundern. Zum Beispiel kann man von Reykjavik aus eine tagestour starten und den „Golden Circle“ abfahren. Dabei kann man einen Wasserfall in nächster nähe zu einem Geysir beobachten. ein abso-lutes Muss während des Aufenthalts in Island ist einmal in einen Hotpot zu baden. Der beste, den wir gefunden haben, war ein natürlicher Hotpot mit Meerblick. Freunde von mir hatten noch ein bisschen mehr Glück und haben beim abendlichen Relaxen nordlichter gesehen. natürlich kann man nicht jede Woche einen Ausflug unternehmen. Deswegen kann man auch den Hotpot direkt hinter der Universität benutzen. Um das Immunsystem zu stärken, gehen Isländer nach einer kurzen erwärmung im Hotpot im Meer baden; auch bei Minusgraden. Das ist eine tolle und unvergessliche erfahrung. Mit der isländischen esskultur konnte ich

Carmen Heinrich

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Der empfang an der Gasthochschule war südstaatlich freundlich und ausgediegen. In der einwöchigen Ver-anstaltungsreihe habe ich die GCSU und das Leben in Milledgeville kennengelernt, sowie erste Kontakte zu internationalen Studenten geknüpft. Im Laufe des Se-mesters war ich ein aktives Mitglied des International Clubs, welcher neben wöchentlichen Get-togethers sehr günstige Freizeitmöglichkeiten anbietet.

Zum Städtchen selbst: Milledgeville ist eine sehr sichere und saubere Stadt. einkaufsmöglichkeiten, wie Walmart und Kroger, sowie Fast Food Restaurants gibt es jedoch nur außerhalb. Der Campus befindet sich zentral im be-schaulichen Milledgeville. Die Gebäude entstammen griechischer Architektur und viel Grünfläche lädt in den Sonnenstunden zum Lernen oder Relaxen ein. etwa fünf Gehminuten vom Campus befindet sich Down-town. Dort gibt es zwei Buchläden, ein theater, diverse Cafés und Bars. Auf dem Campusgelände befindet sich Starbucks, Chick File A sowie eine Art Mensa, das MAX. Letzteres bietet den Studenten drei All-inclusive-Mahlzeiten pro tag je nach gebuchtem essenplan. Während des Studiums an dieser Universität habe ich sehr lehrreiche Kurse belegen können, z. B.: Principles of taxation, Operations Manage-ment, International trade und International Finance. Besonders ansprechend waren diese Kurse, da die Do-zenten grundsätzlich Bezug auf aktuelle wirtschaftliche Geschehnisse genommen haben. Der Vorteil für mich war dabei, dass ich gute Vorkenntnisse in Mathe und Makro-ökonomie an der OVGU erworben hatte. Dadurch fielen mir die einstiege und das Verständnis komplexer Model-le leichter. Anders als an der OVGU laufen Prüfungen während und am ende des Semesters ab. Durchgängig habe ich, je nach Professor, einzelne Prüfungen geschrie-ben, Arbeiten verfasst oder anhand Mitarbeit oder Grup-penprojekten einzelnoten erhalten. Am ende schrieb ich in den meisten Fächern eine endprüfung. Zum Kennen-lernen des „American College Lifestyles“ war Milledgevil-le, als kleiner sicherer Ort in den USA perfekt. Gerade im Süden trifft man auf freundliche und nette Leute. Das Wetter ist atemberaubend. Bis in den frühen Dezember 24 Grad Celsius und kurze Hosen. negativ fand ich die etwas abgelegene Lage meiner Unterkunft (Village Apart-ment), vor allem am Wochenende, wenn die Shuttle-Busse unregelmäßig fuhren.

to sum up: ein Auslandssemester ist eine einzigartige Gelegenheit, neue Kulturen, fernab vom tourismus kennenzulernen. Gerade im Umgang mit Studenten fällt die Sprachbarriere nach wenigen Wochen und man kann amerikanisches Alltags- und Studentenleben hautnah erfahren. nutzt diese Chance, ich werde wieder in die Staaten reisen.

nAtIOnAL teCHnICAL UnIVeRSIty KHARKIV, UKRAInevon Stanislaw Werner, Betriebswirtschaftslehre / Busi-ness economicsIm Rahmen meines Studiums hatte ich im dritten Se-mester die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu absol-vieren, um meine internationalen akademischen erfah-rungen auszubauen. Ich traf die entscheidung, in die Ukraine zu gehen, um dort ein Semester lang an unserer Partneruniversität, der national technical University in Kharkiv, zu studieren. Bei der Wahl meines zukünftigen Studienortes spielten vor allem die Anzahl und Qualität der angebotenen englischsprachigen Lehrveranstal-tungen, das Angebot einen fachspezifischen Russisch-Kurs zu besuchen und auch die Möglichkeit, die Kultur und die Menschen eines osteuropäischen Landes ken-nenlernen zu dürfen, eine Rolle. Außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass Osteuropa als Wirtschaftsstandort in Zukunft immer mehr an Relevanz gewinnen wird. Dies hat meinen Wunsch, in die Ukraine zu gehen noch ver-stärkt. Kharkiv, als ehemalige Hauptstadt des Landes, ist das Industrie- und Bildungszentrum der Ukraine und beherbergt mehr als 100.000 Studenten. Die Millionen-stadt, in der sich der größte Platz europas befindet, war in diesem Jahr sogar eine der Austragungsstätten für die UeFA-europameisterschaft. Im Metalist Stadion holte die deutsche nationalmannschaft den so wichtigen Sieg gegen die Holländer.

Bei meiner Ankunft in Kharkiv wurde ich von einer sympathischen jungen Dame empfangen und zu meinem Wohnheim gebracht. Ich wohnte in einem speziell für internationale Studenten eingerichteten Wohnheim und hatte ein einzelzimmer mit eigenem Waschbecken. es gab außerdem eine Gemeinschaftsküche und einen Dusch- bzw. Waschraum auf dem Flur. Als nachbarn hatte ich eine kleine Gruppe von sehr freundlichen

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Slawistik-Studentinnen aus Österreich mit denen man sich schnell anfreunden konnte. Am tag nach der Ankunft wurde mir die Universität gezeigt und ich wurde dem Dekan vorgestellt. Die Lehrveranstaltungen, die ich be-suchte, waren mit meinen Studienschwerpunkten ver-einbar und waren alle englischsprachig. Die Kurse fanden in kleinen Gruppen von ca. 25 Personen statt, wodurch es stets zu interessanten Diskussionen zwischen den Professoren und Studenten kam, was den Unterricht sehr bereicherte. Zusätzlich waren die Kommilitonen und auch die meisten Professoren sehr zuvorkommend, boten ihre Hilfe an und beantworteten mir sämtliche Fragen. Mit meinen neu gewonnenen Freunden gingen wir gemeinsam zum Sport, erkundeten die Sehenswür-digkeiten genauso wie das ausgezeichnete nachtleben in Kharkiv. Dadurch wurde es nie langweilig, obwohl ich der einzige Deutsche an der ganzen Universität war. Bei einem Aufenthalt in der Ukraine empfiehlt es sich sehr, die wunderschöne Halbinsel Krim zu besuchen. Bei 30 Grad konnten wir im Schwarzen Meer baden gehen und diverse Sehenswürdigkeiten besichtigen. Unter anderem

besuchten wir das weltbekannte russische Ballett, das Schwalbennest und den Liwadija Palast, in welchem Stalin, Churchill und Roosevelt nach dem zweiten Welt-krieg über die Zukunft Deutschlands entschieden. Un-umgänglich war auch ein Besuch der Hauptstadt Kiev mit ihren prunkvollen Domen und Kirchen, die als Wahrzeichen des Landes bekannt sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich mit meinem Auslandsaufenthalt in der Ukraine eine großartige erfah-rung gemacht habe, die mich mein ganzes Leben lang begleiten wird. Ich habe sehr viel Fachwissen in den Lehrveranstaltungen dazugewonnen und meine Sprach-fähigkeiten in Russisch und englisch verbessern können. Ich hatte die Möglichkeit, meinen interkulturellen Horizont zu erweitern und mit vielen interessanten Menschen in-teragieren zu können, was meine Persönlichkeit sehr zum Positiven beeinflusst hat. Bis heute halte ich Kontakt zu den neu gewonnenen Freunden und hoffe, das Land bald wieder besuchen zu können.

Stanislaw Werner

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EXTERNE BEZIEHUNGEN

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Das im Mai 2007 an der Fakultät für Wirtschaftswissen-schaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg gegründete Forschungszentrum für Sparkassenentwick-lung e. V. (FZSE) versteht sich als Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Instituten des öffentlich-rechtli-chen Finanzsektors und der akademischen Wissenschaft. Es wurde auf Initiative der FWW-Professoren Ulrich Burgard, Horst Gischer, Peter Reichling und Thomas Spengler ins Leben gerufen. Zu den derzeitigen institu-tionellen Mitgliedern zählen die Stadtsparkasse Magde-burg, die Norddeutsche Landesbank Girozentrale, der Ostdeutsche Sparkassenverband, der Sparkassenverband Niedersachsen sowie die Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e. V. Das FZSE bietet die äu-ßerst attraktive und erfolgversprechende Möglichkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit an unterschiedlichen Forschungsprojekten zum deutschen bzw. internationa-len Bankenmarkt. Die Themen reichen von Eigentums-fragen über strategische Personalplanung bei demogra-phischem Wandel bis zu Problemen der Wettbewerbs-gestaltung in alternativen Finanzmarktsystemen. Gesucht wird jeweils die konkrete Zusammenarbeit mit einem oder mehreren Partnern auf der Praxisseite. Diese wie-derum kann auf differenzierte Weise gestaltet werden, z. B. über einen konkreten Forschungsauftrag, die Be-treuung einer externen Promotion oder über ein eine Diplomarbeit begleitendes Praktikum. Das FZSE beteili-gt sich darüber hinaus aktiv an der wissenschaftlichen und wirtschaftspolitischen Diskussion über die beson-dere Ausgestaltung des deutschen Kreditsektors und befürwortet nachhaltig die Beibehaltung des sog. „Drei-Säulen-Systems“.

Das Aktivitätsspektrum des FZSE beinhaltet zudem die Durchführung von Tagungen und Symposien. Im Rah-men des inzwischen 5. Magdeburger Finanzmarktdia-logs trafen sich am 07. Juni 2012 im MARITIM-Hotel Magdeburg mehr als 50 Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Praxis, um sich über das Thema „BASEL III – Ende der regionalen Kreditwirtschaft?“ auszutau-schen. In Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen wurden insbesondere die Konsequenzen aus der inter-nationalen Finanzkrise erörtert. Das Symposium richtet sich vornehmlich an Repräsentanten des Kreditgewer-bes, der Politik und der Wirtschaft.

FORScHUNGSZENTRUM FüR SPARKASSENENTWIcKLUNG E. V.

Die wissenschaftliche Leitung des FZSE liegt in den Händen des Direktoriums, dem gegenwärtig Prof. Dr. Horst Gischer als Geschäftsführender Direktor, Prof. Dr. Thomas Spengler als Stellvertretender Geschäftsführen-der Direktor sowie Prof. Dr. Ulrich Burgard und Prof. Dr. Peter Reichling angehören. Die institutionellen Mitglie-der entsenden je einen Vertreter in das Kuratorium, das die Geschäftsführung unterstützt und Kontrollaufgaben übernimmt. Den Vorsitz im Kuratorium hat zurzeit Dr. Hinrich Holm, Mitglied des Vorstandes der Norddeut-schen Landesbank Girozentrale, inne. Mit Wirkung zum 01. Januar 2012 sind die Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt (ÖSA) weiteres institutionelles Mitglied des FZSE. Als Vertreter der ÖSA im Kuratorium fungiert der Vorsitzende des Vorstandes, Herr Peter Ahlgrim. Die Gründung des FZSE wurde von der Sparkassen-Finanz-gruppe mit großem Interesse aufgenommen, die „Spar-kassenzeitung“ gab dem Direktorium im September 2007 sogar die Möglichkeit, das Forschungszentrum in einem Leitartikel ausführlich vorzustellen. Inzwischen ist das FZSE in das Netzwerk des öffentlich-rechtlichen Finanz-sektors integriert, seine Direktoriumsmitglieder werden regelmäßig zu regionalen und überregionalen Veran-staltungen eingeladen bzw. um Vorträge oder wissen-schaftliche Beiträge gebeten. Unter www.fzse.de findet sich der Internet-Auftritt des Forschungszentrums. Das FZSE kann für das vergangene Jahr auf eine beachtliche Zahl und Vielfalt von Aktivitäten zurückblicken. Die Di-rektoren haben vor unterschiedlichen Auditorien zu aktuellen Fragestellungen in Fachvorträgen referiert, u. a. zur Altersvorsorge, zum demographischen Wandel, zur Bankenperformance, zu Wirtschaftskrise und Zinsent-wicklung oder zur Personalbedarfsplanung. Daneben konnten Kooperationen und gemeinsame Projekte mit den Mitgliederorganisationen initiiert werden, die so-wohl für Studierende der Fakultät für Wirtschaftswissen-schaft als auch für die Initiatoren des FZSE von großem fachlichen Interesse sind. über die aktuellen Ergebnisse der Zusammenarbeit ist in Publikationen in den Organen der Sparkassen-Finanzgruppe und einschlägigen Fach-zeitschriften bzw. Fachbüchern berichtet worden.

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ANDREAS KUNZE UND cHRISTIAN WEIHE, IT-ADMINISTRATOREN DER FAKULTäT... OP am Offenen rechner

»Die FWW – genau unser Ding!«

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130 Jahrbuch 11 / 12

cHRISTIAN STAHR, KOORDINATOR DER BUSINESS ScHOOL MAGDEBURG... Wir backen karrieren!

»Die FWW – genau mein Ding!«

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131Jahrbuch 11 / 12

Alle reden davon, wie wichtig Weiterbildung ist. Wir leben in einer Wissensgesellschaft und wir verdienen unser Geld damit, gut ausgebildet zu sein. Lebenslanges Lernen ist ein immer wiederkehrendes Stichwort. Die Universitäten wären eigentlich am ehesten für diesen Ausbildungsweg geeignet. Schließlich sind sie als aller-erste für die hoch qualifizierenden Ausbildungen zu-ständig. Die Otto-von-Guericke-Universität bietet in Zusammenarbeit mit der Business School Magdeburg seit 2003 einen berufsbegleitenden betriebswirtschaft-lichen Studiengang mit dem Abschluss eines Bachelor of Arts oder eines Master of Business Administration an. Damit können Berufstätige neben ihrer beruflichen Tätigkeit an einer Universität studieren und erhalten nach erfolgreichem Studienabschluss einen akade-mischen Titel, der sie dann für höhere Aufgaben quali-fiziert.

31 Teilnehmer studieren aktuell im MBA-Programm in den ehrwürdigen Räumen der Alten Universität Helmstedt, in denen bereits Otto von Guericke oder carl Friedrich Gauß lehrten. Im Bachelorstudiengang sind aktuell 78 berufs-tätige Studenten immatrikuliert und studieren in den Räumen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Einige davon stehen kurz vor dem erfolgreichen Abschluss. Viele Studierende haben sich bereits während des Studiums beruflich positiv verändern können.

Der Studiengang ist auf Berufstätige ausgerichtet. Um diesen das Studium zu ermöglichen, finden die Lehrver-anstaltungen freitags abends und samstags statt. Eine

besondere Rolle im Bachelorstudiengang spielen die Praxisseminare. Dabei handelt es sich um Veranstal-tungen, die den Brückenschlag zwischen der akade-mischen Ausbildung und der beruflichen Praxis leisten sollen. Jeder Teilnehmer eines Praxisseminars bearbei-tet einen Fall, den er aus der eigenen beruflichen Praxis mitbringen kann. Dieser Fall wird dann unter Anleitung mit Hilfe der Instrumente bearbeitet, deren Gebrauch im Studium erlernt wurde.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass berufsbe-gleitendes Studieren auf universitärem Niveau machbar ist. Die Studierenden profitieren von den aktuellen Forschungsergebnissen der Dozenten und dem hohen Niveau der Lehre. Auf der anderen Seite profitieren die Dozenten von dem intensiven Dialog mit der Praxis, den sie durch die Kommunikation mit den berufstätigen Studenten haben. Dabei kommt ihnen zugute, dass sich die Studierenden aus zahlreichen Branchen und vielen namhaften Firmen rekrutieren.

„Die Vorlesung im rahmen der mba-ausbildung im Jule-um in helmstedt hat meine erwartungen übertroffen. ich habe die Grundlagen der Spieltheorie und die ergebnisse wichtiger experimente so kennengelernt, dass ich Teile daraus unmittelbar für meine Praxis nutzen kann. es wur-de von den Dozenten gleichzeitig so spannend und an-schaulich präsentiert, dass sich der Wunsch nach mehr automatisch ergibt.“

Dr. Hans-Rudolf ThiemeGeschäftsführender Gesellschafter Sport-Thieme Gmbh

BUSINESS ScHOOL MAGDEBURG

Absolventen

im Berichtszeitraum

BBA

Stefanie Böhle

Sabrina Franzke

Natalie Frey

Stefanie Wollgast

Kerstin Köllner

Maika Krüger

Anne Fiedler

Katharina Geißler

Eric Hoffmann

cornelia Hoscher

Gerd Pongratz

caroline Schulz

Michél Wedekind

MBA

christian Gärtner

Melanie Göckus

Daniel Göckus

Julia Huste

christopher Koennecke

Tancred Lasch

Florian Nagel

Marco Rosner

Katrin Schmidt

Patrick Pohlmann

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In Verbindung mit der Einrichtung des KfW-Stiftungs-lehrstuhls für Entrepreneurship an der Universität Magdeburg von 2000 - 2005 sah das mit der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft vereinbarte Lehrstuhlkonzept die Errichtung eines „Interaktionszentrums Entrepre-neurship“ als entscheidenden Beitrag zur Etablierung einer Gründungskultur im Umfeld der Universität vor. Das Interaktionszentrum hat sich seitdem mit einer Vielfalt von Projekten als Forschungs-, Ausbildungs- und Gestaltungszentrum innerhalb der Universität, regional und bundesweit etabliert. Bereits Ende 2007 gehörte die Universität Magdeburg zu den fünf Besten unter bun-desweit 65 evaluierten Universitäten auf dem Gebiet der Gründungsförderung. Bei den bundesweiten Rankings 2009 und 2011 konnte sich die Uni Magdeburg auch weiterhin unter den führenden Entrepreneurship-Unis behaupten.

Mit Ausbildungsprojekten wie der „Nachwuchsgruppe Entrepreneurship“ (2001 – 2005), dem „Impuls-Netzwerk Sachsen-Anhalt“ (2005 - 2009) und „MovE – Mobilisie-rung von Entrepreneurinnen“ (2009 - 2011) begleitete das Interaktionszentrum bislang fast 500 gründungsin-teressierte Studenten, Absolventen und wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität Magdeburg, wie auch der Hochschule Magdeburg-Stendal, der Hochschule Harz und der Theologischen Hochschule Friedensau. Insge-samt sind bis heute von über 200 begleiteten Grün-dungsprojekten ca. ein Drittel erfolgreich am Markt etabliert worden. Viele dieser Gründungsvorhaben wurden in den vergangenen Jahren beim Businessplan-Wettbewerb des Landes wie auch bei bundesweiten Wettbewerben ausgezeichnet.

Mit dem Projekt „High-Expectation Entrepreneurship“ konnte das Interaktionszentrum von 2007 - 2010 über Sachsen-Anhalt hinaus erfolgreich neue Ansätze eta-blieren, um wachstumsstarke Gründungen systematisch zu generieren. In einem weiteren Schritt wurde die Gründungsförderung direkt bei der aktuellen Forschung angesetzt, um neue Gründungsvorhaben direkt aus der universitären Forschung heraus zu entwickeln. Die ver-wertungsrelevanten Forschungsansätze des Projekts High-Expectation Entrepreneurship wurden z. B. in das 2009 – 2011 vom BMBF finanzierte Projekt TASc (Tele-

medical Acute Stroke care) einbezogen, bei dem Wis-senschaftler der Medizintechnik, Neurologie und Neu-roradiologie an der Universität Magdeburg innovative Vermarktungsansätze in der akuten Schlaganfallversor-gung entwickelten.

Dieser Ansatz des proaktiven Wissenstransfers wurde in den vergangenen Jahren zu einem umfassenden For-schungsschwerpunkt des Interaktionszentrums ausge-baut und wird in den gegenwärtigen Forschungs- und Entwicklungsprojekten fortgesetzt. Hierzu zählen das seit Anfang 2011 in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Maschinenbauinformatik (Prof. Vajna) durchgeführte Projekt „SeJu – Senior & Junior Entrepreneurship“ (Fi-nanzierung: EU und Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt), das im Sommer 2011 gestartete Projekt „Uni:prise – Universities as Enter-prises“ (Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung) sowie das im Frühjahr 2012 gestartete Projekt „ProST – Proactive Science Transfer“ (Finanzie-rung: EU und Ministerium für Wissenschaft und Wirt-schaft des Landes Sachsen-Anhalt).

Weitere Informationwww.interaktionszentrum.de

MOBILISIERUNG VON ENTREPRENEURINNEN (MOVE)Gründungsförderung ausgerichtet auf die fachlichen Schwerpunkte von AkademikerinnenIm September 2009 wurde am Interaktionszentrum Entrepreneurship das Projekt „Mobilisierung von Entre-preneurinnen“ (MovE) initiiert. MovE begleitete bis Ende 2011 über 50 junge Akademikerinnen auf dem Weg in die berufliche Selbstständigkeit. Gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Gesundheit und Soziales sowie des Ministeriums für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt und der Europäischen Union (ESF), verfolgte das Projekt dabei einen neuartigen Ansatz, um die Zielgruppe zu erreichen. Bei der Gründungssensi-bilisierung wurden systematischer als bisher jene Fächer in den Blick genommen, in denen Frauen besonders stark vertreten sind. Insbesondere die sozial orientierten Fachbereiche der Geistes-, Kultur- und Sozialwissen-schaften weisen einen vergleichbar hohen Frauenanteil auf. Durch die gezielte Ausrichtung der Betreuungs- und

Interaktionszentrum Entrepreneurship

FORScHUNG, AUSBILDUNG UND GESTALTUNG

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133Jahrbuch 11 / 12

Beratungsangebote auf den Bereich „Social Entrepre-neurship“ wurden die Gründungsaktivitäten von Frauen im Umfeld der Hochschulen gestärkt mit dem Ziel, dem akademischen Abwanderungstrend der Frauen entge-genzuwirken.

Das erfolgreiche Begleitungskonzept wird ab Juli 2012 in dem Nachfolgeprojekt „MovE ii – Mobilisierung von Entrepreneurinnen – interaktiv und interdisziplinär“ fortgesetzt und deutlich erweitert. Als Einstieg in die Betreuung und zur Sensibilisierung von Gründungsin-teressierten bietet MovE eigens konzipierte Projektse-minare zum Thema Unternehmensgründung und Businessplanung in sozialwissenschaftlich ausgerichte-ten Studiengängen der Universität Magdeburg an.

Der meist soziale charakter der Gründungsvorhaben in den avisierten Fachbereichen ist erfahrungsgemäß im Hinblick auf die Geschäftsmodelle mit spezifischen Anforderungen verbunden. Die Entwicklung von Ge-schäftsmodellen, welche die besondere Struktur der fundamentalen Ziele der Akteure berücksichtigt, bildet damit ein wesentliches Element der Begleitung. Das Verständnis von Wertschöpfung, die Rolle und Art be-teiligter Stakeholder, die angewandten Marketingstra-tegien sowie die Finanzierungsmöglichkeiten erfordern neue Ansätze und andere Schwerpunkte in der Förde-rung von Social Entrepreneurship. Diesen Spezifika wird in aufeinander aufbauenden Ausbildungs- und Beglei-tungseinheiten zur Erstellung eines Businessplanes Rechnung getragen. Dabei stehen grundlegende Kennt-nisse zur Analyse der Geschäftsidee, die Gestaltung eines Geschäftsmodells und die Erarbeitung einer Unterneh-mensstrategie im Vordergrund. Ergänzt werden diese durch die Diskussion spezifischer Rechtsformen und der Erarbeitung von Finanzierungsmodellen für Non-Profit-Unternehmen. Neue Erkenntnisse und Methoden aus der Forschungsarbeit des Lehrstuhls für Entrepreneur-ship fließen ebenfalls in das Begleitungsprogramm ein. Abgerundet wird das Angebot durch eine rege genutzte Teilnehmerinnen-community mit Diskussionsforen und die enge Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern.

Mehr Informationen unter:www.move-lsa.de

MovE – Mobilisierung von Entrepreneurinnen wird 2012- 2014 gefördert durch die EU und das Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt.

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ALUMNI

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136 Jahrbuch 11 / 12

JessiCa NauNdorf, WisseNsChaftliChe MitarbeiteriN uNd PräsideNtiN des aluMNivereiNs... Willkommen im Club!

»die fWW – genau mein ding!«

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137Jahrbuch 11 / 12

unter einem alumnus versteht man „einen absolventen einer hochschule oder ähnlicher bildungseinrich-tungen.“ in diesem sinne ist unser alumniverein ein Zusammenschluss der absolventen unserer fakultät und bietet die Chance, teil eines großen Netzwerks zu sein. Willkommen sind jedoch nicht nur absolventen, sondern alle, die sich mit der fWW verbunden fühlen. unser Ziel ist es, die unterschiedlichen erfahrungen jedes Mitglieds zu nutzen, um durch einen wechselseitigen Wissens-transfer für den einzelnen und die universität als Ganzes einen Mehrwert zu generieren. dabei sollen u. a. im-pulse hinsichtlich der verbesserung von lehre, for-schung und studienbedingungen für die studierenden entstehen. für die absolventen kann es eine hilfe sein, schneller und zielsicherer einen Weg in die berufswelt zu finden. egal ob student, absolvent oder hochschul-mitarbeiter: Jeder kann etwas beitragen, denn jeder macht erfahrungen und kann damit anderen in verschie-densten situationen weiterhelfen. dies kann alles sein, von der einfachen empfehlung einer unterkunft in der neuen stadt bis hin zur Jobvermittlung.

Das Netzwerk wächst!Nach der Gründung unseres vereins 2009 entwickelt sich das Netzwerk inzwischen stetig weiter. unser alumni-verein hat mittlerweile fast 500 Mitglieder und organi-siert wiederkehrende events, bei denen ehemalige und studenten zusammenkommen.

beim „alumni-Praxis-report“ kehren in jedem semester alumni noch einmal für 90 Minuten zurück in ihren hörsaal. dabei geben sie einblicke in ihren Werdegang nach studienabschluss, ihre tätigkeiten im berufsleben und stehen den studierenden rede und antwort. in diesem Zusammenhang konnten bereits mehrere Prak-tika an unsere studenten vermittelt werden. im rahmen der veranstaltungsserie „inside-story“ berichten Mitar-beiter namhafter unternehmen über ihren arbeitgeber und arbeitsalltag sowie einstiegsmöglichkeiten oder auch Praktika. bisher haben wir mit unternehmen wie der allianz, Casamundo oder der GfK zusammengear-beitet. in Zukunft sollen weitere attraktive arbeitgeber wie McKinsey und vW folgen. Weiterhin erkannte der alumniverein den informationsbedarf der bachelorstu-denten, welche Möglichkeiten (direkteinstieg? Prakti-

kum? Master? in- oder ausland?) ihnen nach dem na-henden abschluss offenstehen. die dafür initiierte ver-anstaltung „bachelor – endlich eine Perspektive?!“ wurde von anfang an so gut angenommen, dass sie auch in den kommenden Jahren ein fester bestandteil unserer arbeit sein wird.

Natürlich darf in unserem verein auch die süße seite des studentenlebens nicht zu kurz kommen! das „alumni-Cocktail-trinken“ zur langen Nacht der Wis-senschaft anfang Juni ist jedes Jahr wieder ein voller erfolg. Wenn du es dieses Mal verpasst hast, schau’ einfach beim nächsten Mal vorbei und freue dich auf unsere spezialitäten wie „ottos sombrero“ oder „alum-ni lagoon“.

Werde Teil des Netzwerkes!Mitglied kann jeder werden, der die Ziele des vereins unterstützt. dabei sprechen wir natürlich vor allem studierende, absolvent(inn)en, Mitarbeiter(innen), Professor(inn)en sowie ehemalige doktorand(inn)en und habilitand(inn)en der fWW an.

Deine Vorteile Kontakt zu anderen alumni (Wissensaustausch, Job-

vermittlung, Kontaktpflege etc.) Kontakt zu wissenschaftlichen Mitarbeitern und Pro-

fessoren Kontakt zu studierenden (vermittlung von Prakti-

kanten) Nutzung des universitären alumni-Portals regionale alumni-stammtische in vielen städten regelmäßige informationen zu veranstaltungen an

der fWW und ovGu

Wie du siehst, bietet dir der alumniverein der fWW vielfältige inhalte. die spanne reicht dabei vom ge-planten Mentorenprogramm, über die idee, einen „single-Point of Contact“ für Praktika- und Jobsuche zu etablieren, bis hin zur vision, 1.000 Mitglieder zu ge-winnen. und das beste ist, die Mitgliedschaft im alum-niverein ist kostenfrei! schau doch vorbei, du wirst überrascht sein!

Mehr Informationen unter: www.ovgu.de/fww-alumni

aluMNivereiN der fWW

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MEILENSTEINE

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Meilensteine 11 / 12

Absolventenfeier 2011nahezu 500 Absolventinnen und Absolventen des ab-gelaufenen studienjahres waren am 15. oktober 2011 eingeladen, den erfolgreichen Abschluss ihres studiums mit familie und freunden, Dozenten und Kommilitonen gebührend zu feiern. nach einer ca. zweistündigen, von der in Combo-besetzung aufspielenden ovGU-bigband schwungvoll begleiteten feierstunde im Hörsaal 5, mit Ansprachen, Zeugnisübergabe, ehrung der besten etc., fand der Abend seine fortsetzung und schließlich auch seinen gemütlichen Ausklang im historischen Ambien-te der alten festung Mark. ein besonderer Dank für die redebeiträge zum festakt ging an Herrn Prof. strackel-jan (Prorektor für studium und lehre, ab 10/2012 neuer rektor der ovGU) sowie an Dipl.-Kff. nicole siebold (Project Manager im Marketing der Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf) für eine wirklich gelungene Alumni-Ansprache. in der alten festung Mark, sagenumwobener schauplatz zahlreicher Party-events ihrer studienzeit, gab es für die frisch gebackenen Absolventinnen und Absolventen sowie alle übrigen Gäste des Abends u. a. noch eine feuershow zu bestaunen, bevor es an die

verteilung der wenige stunden zuvor aufgenommenen, express eingeflogenen Gruppenfotos ging.

erfolGreiCHe ClUster-AKKreDitierUnGAller fWW-stUDienGänGe im frühjahr 2012 war es dann endlich soweit: nach strenger Prüfung der bereits im Herbst 2010 eingereich-ten selbstdokumentation der fakultät, einer vor-ort-begehung durch fachgutachter im oktober 2011, nach zahllosen telefonaten, e-Mails, Meetings etc. bekamen sämtliche fWW-studiengänge das Gütesiegel der Ak-kreditierungsagentur ACQUin verliehen. Mit der ge-wohnten sachlichkeit und souveränität, aber auch einer gewissen erleichterung konnte der in besagter Angele-genheit federführende studiendekan der fWW, Prof. Wäscher, die freudige nachricht im fakultätsrat zur Kenntnis bringen. beauty contest bestanden, Klimmzug geschafft – war es das jetzt? Weit gefehlt! nach dem spiel ist vor dem spiel ... nicht nur, dass die Akkreditierung mit einigen Auflagen versehen worden war, die es nun noch im laufenden Jahr umzusetzen gilt; spätestens 2017 steht außerdem eine reakkreditierung und somit auch

Absolventenjahrgang 10/11 (bachelor) foto: foto fuchs, Magdeburg

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Meilensteine 11 / 12

wieder viel Arbeit ins Haus. Aber wie hatte Albert Camus noch geschrieben? „Wir müssen uns sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen ...“

WeCHsel iM AMt Des stUDienDeKAnsMit der soeben erfolgten Akkreditierung, so studiende-kan Prof. Wäscher im Juni 2012, sehe er jetzt den richtigen Zeitpunkt gekommen, den staffelstab im studiendekanat der fWW an einen nachfolger weiterzureichen. Mit höchstem lob und Dank für die erfolgreiche Arbeit sowie einer kleinen, von Herrn Paqué im rahmen einer sitzung des fakultätsrats überreichten Aufmerksamkeit wurde Prof. Wäscher aus dem Amte des studiendekans verab-schiedet. einstimmig sprachen sich die ratsmitglieder dafür aus, das studiendekanat seinem bisherigen stell-vertreter und inhaber des bWl-lehrstuhls für Unterneh-mensführung und organisation, Herrn Prof. spengler anzuvertrauen. Als neuer stellvertreter ließ sich Prof. schanz (lehrstuhl betriebswirtschaftliche steuerlehre) bereitwillig in die Pflicht nehmen.

CHe-stUDierenDenbefrAGUnG iM MAsterstUDienGAnG bWl /bUsiness eConoMiCsbei aller Kritik an hier und da arg überfüllten Hörsälen, am schon mal unzureichenden Praxisbezug ihrer lehr-veranstaltungen usw. – auf die konkrete frage danach, ob sie den gewählten studiengang noch einmal wählen würden, antworteten 87 % der befragten unseres Ma-sterstudiengangs bWl/business economics mit einem klaren „Ja“. Das ergab eine im Dezember 2011 veröffent-lichte studie des renommierten Centrums für Hochschul-entwicklung (CHe).

HAnDelsblAtt–rAnKinG bWl: Prof. inDerfUrtH AUCH 2012 WieDer GlänZenD PlAtZiertGleich drei fWW-Professoren ist es in diesem Jahr ge-lungen, sich in die toP 250 des vom Handelsblatt im september 2012 veröffentlichten, auf die Publikations-leistung abstellenden bWl-forscherrankings zu schrei-ben. Prof. Karl inderfurth darf man im feld der deutsch-sprachigen bWler zu einem hervorragenden Platz 20 gratulieren; im rein nationalen forschervergleich wird er sogar auf rang 13 geführt.

Absolventenjahrgang 10/11 (Master, Diplom)foto: foto fuchs, Magdeburg

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Meilensteine 11 / 12

Mit Prof. Gerhard Wäscher und Prof. Abdolkarim sadrieh haben es zwei weitere Wissenschaftler nach Auswertung der Anzahl und Qualität ihrer kumulierten veröffentli-chungen („lebenswerk“) im bereich bWl auf einen der begehrten listenplätze geschafft. ihre Platzierung liegt – konzentriert man sich wiederum auf die nationale Hochschullandschaft – in der nähe von 100. Das ergeb-nis für Prof. sadrieh fällt dabei noch einige Plätze besser aus, schaut man speziell auf die Publikationsleistungen der jüngeren vergangenheit.

Was die künftigen Aussichten anbelangt, sei darüber hi-naus erwähnt, dass sich Prof. Marko sarstedt – im aktu-ellen ranking noch für die lMU München geführt, seit diesem sommer aber in Magdeburg für das fach Marke-ting verantwortlich – unter die besten 50, an deutschen Hochschulen und forschungseinrichtungen tätigen nach-wuchsökonomen („unter 40 Jahren“) reihen konnte. in-nerhalb seines spezialisierungsgebietes gibt es in Deutsch-land derzeit nur vier Ökonomen, die hinsichtlich ihrer Publikationsleistung noch stärker eingeschätzt werden.

MAGDebUrGer bWl forsCHt in Der 1. liGAZählt und bewertet man – wie es das renommierte Handelsblatt-ranking seit vielen Jahren regelmäßig tut – Anzahl und Qualität der wissenschaftlichen veröf-fentlichungen im bereich betriebswirtschaftslehre an den entsprechenden fakultäten im deutschsprachigen in- und Ausland, erhält man einen aussagekräftigen indikator für die am jeweiligen standort erbrachten forschungsleistungen. Wer vergleichsweise viel und dazu auch noch hochwertig publiziert, wird sich in der rangliste weiter oben wiederfinden, und umgekehrt. Dass die betriebswirte der otto-von-Guericke-Universi-tät es in diesem Jahr auf Platz 25 geschafft haben, im nationalen vergleich gar auf rang 18, mag für den Kenner der szene keine Überraschung sein. bedenkt man auf der anderen seite, dass die Gründung der Magdeburger fakultät für Wirtschaftswissenschaft (fWW) nicht einmal zwanzig Jahre zurückliegt, sie aber eben auch gegen altehrwürdige und bestens vernetzte riesen aus Köln, bonn, Mannheim, Münster, München, berlin, Wien, Zürich etc. anzutreten hatte, wird der erfolg rich-

Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué wird die ehrendoktorwürde der Universität Miskolc (Ungarn) verliehen

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tig deutlich. Was bspw. den Pro-Kopf-output bei den Publikationen anbelangt, liegt die fWW mit den fakul-täten in Kiel, der fU berlin, in Hamburg oder st. Gallen gleichauf, die bWler aus Münster, Wien oder auch der frankfurt school of finance and Management rangieren dahinter. in den neuen bundesländern ist es allein die Uni Jena, deren veröffentlichter forschungsoutput im bereich bWl noch etwas höher bewertet wird.

eHrenDoKtorWÜrDe fÜr Professor PAQUé Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, inhaber des lehrstuhls für volkswirtschaftslehre, insbes. internationale Wirtschaft, und Dekan der fakultät für Wirtschaftswissenschaft der ovGU hat die ehrendoktorwürde der Universität Miskolc (Ungarn) erhalten. im rahmen eines festakts des senats der Universität Miskolc wurde ihm am 05. Juli 2012 die Auszeichnung vom rektor der Universität Miskolc, Prof. Dr. Gyula Patkó, verliehen. Die laudatio hielt der Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen fakultät und Mitglied des rats der Ungarischen nationalbank, Prof. Dr. Györ-gy Kocziszky. er würdigte dabei zum einen die heraus-

ragende tätigkeit von Prof. Paqué bei der Analyse der Weltwirtschaft mit besonderem schwerpunkt auf die ökonomische entwicklung Mitteleuropas und ost-deutschlands seit dem fall des eisernen vorhangs. Zum anderen hob er dessen verdienste bei der förderung der internationalen wirtschaftswissenschaftlichen Zu-sammenarbeit hervor, mit blick auch auf die Koopera-tion zwischen Deutschland und Ungarn sowie insbeson-dere der beiden Universitäten in Miskolc und Magde-burg.

stAAtsseKretär Dr. Ulf GUnDlACH ZUM ersten HonorArProfessor Der fWW ernAnntDie fakultät für Wirtschaftswissenschaft hat ihren ersten Honorarprofessor. im november 2011 erfolgte – nach mehrstufigem, über externe Gutachten und einige Gre-mienbeschlüsse führendem verfahren – die ernennung von Dr. Ulf Gundlach, staatssekretär im innenministeri-um sachen-Anhalts und langjähriger lehrbeauftragter, zum ersten Honorarprofessor der fWW. Prof. Ulrich burgard, inhaber des lehrstuhls für bürgerliches recht,

v. l. Prof. Dr. Klaus erich Pollmann, Dr. Ulf Grundlach, Prof. Dr. barbara schöndube-Pirchegger und Prof. Dr. Ulrich burgard

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Meilensteine 11 / 12

Handels- und Wirtschaftsrecht, zeigte sich bei der in Anwesenheit des rektors der ovGU, Prof. Klaus erich Pollmann, durchgeführten feierstunde hoch erfreut, das vor ca. einem Jahr von ihm initiierte bestellungsverfah-ren nunmehr zum Abschluss bringen zu können. Der wertvolle lehr- und forschungsinput Herrn Dr. Gund-lachs sei nun auf Jahre gesichert.

Zur Person: Dr. Ulf Gundlach, 1957 in nienburg/Weser geboren, ist Diplom-Kaufmann und promovierter Jurist. Zwischen 1989 und 1991 war er als referent im nieder-sächsischen landtag in den bereichen Wirtschaft, verkehr und finanzen tätig. 1991 erfolgte eine Abordnung an die staatskanzlei sachsen-Anhalts, wo er zunächst als leiter des referates für Wirtschaft und Grundsatzfragen fungier-te. Weitere stationen seines beruflichen Werdegangs führten ihn über das finanz- in das innenministerium, wo ihm mit bildung des Kabinetts Haseloff und ernennung von Holger stahlknecht zum innenminister im frühjahr 2011 das Amt eines staatssekretärs übertragen wurde. sein wissenschaftliches engagement ist in zahlreichen

Publikationen zu themen belegt, die – wie im falle der Arbeiten zum insolvenzrecht – an verschiedenen nahtstel-len der rechts- zur Wirtschaftswissenschaft liegen. lehr-veranstaltungen an der fakultät für Wirtschaftswissen-schaft der otto-von-Guericke-Universität Magdeburg werden von Herrn Dr. Gundlach bereits seit dem som-mersemester 2003 angeboten.

rWi-CHef UnD „WirtsCHAftsWeiser“ ZU ÖffentliCHeM vortrAG An Der fAKUltätProf. Dr. Christoph M. Schmidt, Mitglied des Sachverstän-digenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) und Präsident des Rheinisch-Westfä-lischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), stellt das SVR-Jahresgutachten vor. Die entsprechende Ankündi-gung für den 12. Dezember 2011 hatte ihre Wirkung nicht verfehlt – ein prall gefüllter Hörsaal 1 dokumentierte das rege interesse von fachwissenschaftlern, studierenden und einer breiteren Öffentlichkeit an den Ausführungen des illustren Gastes. Prof. schmidt war einer einladung der fakultät gefolgt, das der bundeskanzlerin im no-

Prof. Dr. Christoph M. schmidt

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Meilensteine 11 / 12

2002 ist Prof. schmidt Präsident des rWi und Professor für Wirtschaftspolitik und angewandte Ökonometrie an der ruhr-Universität bochum. Hauptarbeitsgebiete: Konjunktur- und Arbeitsmarktforschung, Wohlfahrts-messung, angewandte Ökonometrie. Zu diesen und weiteren themen sind zahlreiche bücher und interna-tional platzierte Artikel von ihm erschienen.

KooPerAtion ZWisCHen DeM institUt fÜr WirtsCHAftsforsCHUnG HAlle UnD Der fWWnach einer eher kritischen evaluation des instituts für Wirtschaftsforschung Halle (iWH) durch die zuständigen instanzen der leibniz-Gemeinschaft drohte ein ende seiner förderung durch bund und länder. Die Zukunft des institutes, insbesondere aber die Weiterbeschäfti-gung von rd. 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schien massiv gefährdet. ließ sich das blatt noch wenden? Der rücktritt des bisherigen institutsleiters ebnete im Herbst 2011 den Weg für eine grundlegende Überarbeitung des iWH-“Geschäftsmodells“. Als auch von politischer seite im februar 2012 die signale ka-

vember übergebene svr-Jahresgutachten in Magdeburg vorzustellen. im Anschluss an eine souveräne, mit mancherlei insider-informationen aus dem „rat der fünf Weisen“ gespickte Präsentation wurde ausgiebig von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, mit dem renom-mierten Wirtschaftsfachmann ins Gespräch zu kommen. Auch der Dekan der fWW, Prof. Paqué, mit dem er u. a. in der zum thema „Wachstum, Wohlstand, lebensqua-lität“ gebildeten enquete-Kommission des Deutschen bundestages zusammenarbeitet, ließ die Gelegenheit nicht ungenutzt. so entwickelte sich ein lebendiger, für die in großer Zahl anwesenden studentinnen und stu-denten wohl ebenso unterhaltsamer wie lehrreicher Diskurs.

Zur Person: Prof. schmidt, geb. 1962, studierte volkswirt-schaftslehre an der Universität Mannheim und wurde 1991 an der berühmten Princeton University in new Jersey/UsA promoviert. 1995 habilitierte er sich an der Universität München. Danach war er zunächst ordina-rius für Ökonometrie an der Universität Heidelberg, seit

institut für Wirtschaftsforschung Halle

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Meilensteine 11 / 12

men, dem einzigen Großinstitut für Wirtschaftsfor-schung im bereich der neuen länder die finanzielle Unterstützung bei der angestrebten neuausrichtung nicht verweigern zu wollen, war die erleichterung spürbar. Der rückenwind beflügelte, die Aussicht auf weitere förderung motivierte; der angemahnten not-wendigkeit, das institut neu aufzustellen, war nun die Möglichkeit an die seite gestellt, mit den fälligen Umbaumaßnahmen auch wirklich beginnen zu können.

erste, wichtige Weichenstellungen waren in der Zwi-schenzeit von vorständen des iWH, namentlich von Prof. oliver Holtemöller und Dr. Jutta Günther eingeleitet worden. im Weiteren war nun vor allem die frage zu klären, wem man die neue führung der Hauses mittel- und langfristig anvertrauen wollte. Dass die mit der iWH-Präsidentschaft verbundene, bis dato der Martin-luther-Universität Halle zugehörige Professur künftig der fWW angegliedert sein sollte, wurde hier mit gro-ßer freude zur Kenntnis genommen. nach kurzem Ab-wägen sprach sich der fakultätsrat ohne jeden vorbehalt für eine enge Zusammenarbeit aus. Auch von seiten des

rektorates gab es volle rückendeckung. ein im sommer 2012 zwischen dem iWH und der otto-von-Guericke-Universität Magdeburg geschlossener Kooperationsver-trag bildet inzwischen die solide basis für kommende Jahre gemeinsamer forschungsanstrengungen.

Was die institutsleitung anbelangt, arbeiten momentan zwei parallel operierende berufungskommissionen des iWH und der fWW (vorsitz: Prof. Weimann) mit Hoch-druck daran, die ausgeschriebene Präsidentschaft möglichst hochkarätig zu besetzen. für die von beiden Kommissionen übereinstimmend, nach brillantem vor-trag und überzeugender Darlegung ihrer ideen zur Aufwertung des institutes gekürte Wunschkandidatin, frau Prof. Dr. Claudia buch (derzeit Uni tübingen), wurden jetzt externe Gutachten angefragt. Alle beteilig-ten zeigen sich momentan zuversichtlich, den beset-zungsvorschlag, sofern alles weiter nach Plan läuft, noch im Herbst dieses Jahres durch die Gremien zu bringen. in den berufungsverhandlungen wären dann insbeson-dere fragen der Ausstattung zu klären ...

Prof. Dr. elmar lukas

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Meilensteine 11 / 12

berUfUnGsGesCHeHenProf. Dr. Elmar Lukas (vormals Universität Cottbus) hat den an ihn ergangenen ruf auf die neu eingerichtete W3-Professur „innovations- und finanzmanagement“ angenommen und seinen Dienst in Magdeburg pünktlich zum start des Wintersemesters 2011/12 angetreten. Die fachliche Ausrichtung der stelle wird einen brücken-schlag zwischen den ingenieurwissenschaften und der Wirtschaftswissenschaft verwirklichen. ein absolut wünschenswertes szenario, schaut man allein auf den Personalbedarf, den die Wirtschaft in diesen bereichen mit wachsendem nachdruck reklamiert.

Zum 1. februar 2012 konnte der lehrstuhl für „volkswirt-schaftslehre, insbes. finanzwissenschaft“ neu besetzt werden. Prof. Dr. Andreas Knabe, dem neuen lehrstuhl-leiter, dürfte das ganze Umfeld aber noch hinlänglich gut in erinnerung sein, hatte er hier doch vier Jahre zuvor promoviert. nach einer Juniorprofessur für „Ar-beitsmarkt- und sozialpolitik“ an der freien Universität berlin zog es ihn nun an die alte Wirkungsstätte zurück. Welcome back!

Prof. Dr. Andreas Knabe

Prof. Dr. Martin Reimann, inhaber des lehrstuhls für bWl/Marketing, wechselte zum sommersemester 2012 an die University of southern California/UsA.

nach zügig erfolgtem berufungsverfahren konnte mit Wirkung zum 1. August 2012 der vakante Marketing-lehrstuhl exzellent nachbesetzt werden. Die fakultät freut sich über die verstärkung durch Prof. Dr. Marko Sarstedt (bis dato Juniorprofessor der lMU München), der die Magdeburger Alternative einem konkurrierenden ruf nach Passau vorzog. Mit der berufung von Prof. sarstedt findet die strategie ihre fortsetzung, das Pro-fessoren-team mit jungen, an vorderster front jeweiliger themen- und Methodentrends arbeitenden Highpoten-tials anzureichern.

Jun.-Prof. Dr. Marjaana Gunkel, an der fWW zuletzt als lehrstuhlvertreterin für den bereich „internationales Management“ zuständig, ist im sommer 2012 einem ruf an die leuphana-Universität lüneburg gefolgt, wo ihr eine W3-Professur für „organization and Management“ angeboten worden war. für ihr erfolgreiches Wirken als

Prof. Dr. elmar lukas Prof. Dr. Marko sarstedt

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Meilensteine 11 / 12

lehrstuhlmitarbeiterin, Junior- und vertretungsprofes-sorin, als studienfachberaterin, Koordinatorin zahl-reicher Austauschprogramme, summer schools etc. an dieser stelle noch einmal ganz herzlichen Dank!

Dr. Dirk Bethmann, Juniorprofessor für Makroökonomik, wird die fakultät – seinen derzeitigen Planungen nach – zum sommersemester 2013 verlassen und eine Pro-fessur an der Korea University in seoul antreten. Zu diesem nächsten großen schritt auf der akademischen Karriereleiter schon einmal ganz herzlichen Glück-wunsch! Über den Abschluss der ein oder anderen Ko-operationsvereinbarung sollte sich der Kontakt zu ihm aber sicher auch weiterhin halten.

Anfang August 2012 wurde Prof. Dr. Daniel Schunk (Jo-hannes-Gutenberg-Universität Mainz) der ruf auf den fWW-lehrstuhl für volkswirtschaftslehre (nachfolge Prof. Dr. Dr. h. c. schwödiauer) erteilt. Mit dem Abschluss der berufungsverhandlungen ist allerdings erst nach redak-tionsschluss des Jahrbuchs zu rechnen.

forsCHUnGsberiCHtWas den forschungsoutput des Jahres 2011 anbelangt, liefert der im März 2012 erschienene, unter federführung des forschungsdekans editierte und mit viel sorgfalt, fleiß und beharrlichkeit seines sekretariates (sabine Wolf) zusammengestellte forschungsbericht alle wich-tigen informationen. ohne an dieser stelle in die Details gehen zu können, lässt sich in aller bescheidenheit sagen: Die bilanz kann sich sehen lassen. im vorwort des forschungsberichtes resümiert Prof. inderfurth denn auch entsprechend: „insgesamt gesehen lässt sich fest-stellen, dass die fWW weiter auf einem sehr guten Weg der entwicklung zu einer der forschungsstärksten Wirt-schaftsfakultäten im osten Deutschlands ist. ein blick in den vorliegenden bericht wird den leser davon über-zeugen, dass die fWW ihrem universitären Auftrag zu anspruchsvoller forschung auf internationalem niveau einen hohen stellenwert beimisst und dies auch im Jahr 2011 durch eine vielzahl von beeindruckenden for-schungsleistungen belegen kann. eine besonders wich-tige rolle spielt auch im vorliegenden forschungsbericht wieder die berichterstattung über die Publikationstä-tigkeit an der fWW. es ist sehr erfreulich, dass gerade

in der Kategorie der Aufsätze in begutachteten wissen-schaftlichen Zeitschriften wiederum eine hohe Zahl an Publikationen zu verzeichnen ist. bemerkenswert ist auch, dass 90% dieser beiträge in internationalen Jour-nalen veröffentlicht wurden.“

Die online-Ausgabe des kompletten forschungsberich-tes steht auf den forschungsseiten des internetauftritts der fakultät zum Herunterladen bereit.

Mehr Informationen unter:www.fww.ovgu.de/forschungsberichte

tAG Der forsCHUnG / tAG Der leHreZum inzwischen bereits 4. tag der forschung fanden sich die Professorinnen und Professoren der fakultät am 13./14. Juli 2012 im tagungszentrum der Wasserburg zu Gommern ein. Unter der leitung des forschungsdekans, Prof. inderfurth, konnte wieder eine lange liste über das Jahr aufgelaufener themen bearbeitet und ein offener Meinungsaustausch in strategischen fragen angeregt werden. Hier ging es dann etwa um die anstehende novellierung unserer Promotionsordnung, um poten-zielle ehrenpromotionen anlässlich des im kommenden Jahr zu feiernden 20-jährigen bestehens der fakultät u. a. m.

schon einige Wochen zuvor, am 12. April 2012, hatte sich das fWW-Professorium zu einer ganztägigen, im fakul-tätszentrum angesetzten Konferenz über Probleme-Potenziale-Perspektiven im bereich studium und lehre zurückgezogen. Auf initiative und unter der leitung Prof. spenglers (seinerzeit stellv. studiendekan), von Dipl.-Kff. naundorf (wiss. Mitarbeiterin seines lehrstuhls) bestens vorbereitet, wurde ein strammes Pensum absolviert. Auf der tagesordnung dieses 1. tags der lehre fand man z. b. die folgenden toPs angekündigt: restrukturierung der studiengänge, Kapazitätsplanung, studienqualitäts-management, neugestaltung der lehrevaluation. Ge-genstand der erörterung waren außerdem interessante ergebnisse einer am lehrstuhl von Prof. spengler 2011 mit immensem Arbeitsaufwand (30.000 Dateneinträge ...) und größter methodischer Akribie durchgeführten studierendenbefragung.

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Meilensteine 11 / 12

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VERÖFFENTLICHUNGEN

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152 Jahrbuch 11 / 12

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155Jahrbuch 11 / 12

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156 Jahrbuch 11 / 12

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157Jahrbuch 11 / 12

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Nr. 20/2011

Fochmann, M.; Weimann, J.:

The effects of tax salience and tax ex-

perience on individual work efforts in a

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Nr. 21/2011

Fochmann, M.; Jacob, M.:

Behavioral explanation of tax asym-

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Nr. 22/2011

Kutschka, E.:

Quality upgrading, skill demand and

international trade: The case of Ger-

man manufacturing

Nr. 23/2011

Bethmann, D.; Kvasnicka, M.:

War marriage markets and the sex

ratio at birth

Nr. 24/2011

Berninghaus, S.; Schosser, S.; Vogt, B.:

Complexity of networking – An expe-

rimental study of the network Hawk

Dove Game

Nr. 25/2011

Inderfurth, K.; Clemens, J.:

Supply chain coordination by risk sha-

ring contracts under random produc-

tion yield and deterministic demand

Nr. 26/2011

Koch, S.; Wäscher, G.:

A grouping genetic algorithm for the

order batching problem in distribution

warehouses

Nr. 12/2011

Gischer, H.: Richter, T.:

‚Global Player‘ im Bankenwesen –

ökonomisch sinnvoll oder

problembehaftet?

Nr. 13/2011

Sadrieh, A.; Klooß, M.;

Mezger, M.; Schulz, L.:

Kangaroo Seminars for Knowledge

Transfer in Fast-Growing Research

Fields

Nr. 14/2011

Inderfurth, K.; Kelle, P.; Kleber, R.:

Dual Sourcing Using Capacity

Reservation and Spot Market:

Optimal Procurement Policy and

Heuristic Parameter Determination

Nr. 15/2011

Heinicke, K.;Thomsen, S. L.:

Das zusätzliche Bildungsangebot in

Sachsen-Anhalt: Eine Bestandsauf-

nahme

Nr. 16/2011

Heinicke, K.; Thomsen, S. L.:

Qualifikation und Fähigkeiten: Ein

empirischer Vergleich von Sachsen-

Anhalt mit ausgewählten

Bundesländern

Nr. 17/2011

Hetschko, C.; Knabe, A.; Schöb, R.:

Changing Identity: Retiring from Un-

employment

Nr. 18/2011

Afsharian, M.; Kryvko, A.; Reichling, P.:

Efficiency and Its Impact on the Perfor-

mance of European Commercial Banks

Nr. 4/2011

Henn, S.; Koch, S.; Gerking, H.;

Wäscher, G.: A U-Shaped Layout for a

Manual Order Picking System

Nr. 5/2011

Rieger, J.; Rüchardt, K.; Vogt, B.:

Arbitrage opportunities between NYSE

and XETRA? A comparison of simulati-

on and high frequency data

Nr. 6/2011

Kroll, E.; Trarbach, J.; Vogt, B.:

Determining risk preferences for pain

Nr. 7/2011

Schulz, T.:

Optimal and predefined policies for the

static lot sizing problem in a two stage

recovery system

Nr. 8/2011

Lukas, E.; Welling, A.:

The Impact of Managerial Flexibility on

Negotiation Strategy and Bargaining

Power

Nr. 9/2011

Gose, K.; Sadrieh, A.:

Fair Wages When Employers Face the

Risk of Losing Money

Nr. 10/2011

Puttkammer, K.; Kleber, R.;

Schulz, T.; Inderfurth, K.:

Simultane Maschinenbelegungs-

und Personaleinsatzplanung in KMUs

anhand eines Fallbeispiels aus der

Druckereibranche

Nr. 11/2011

Henn, S.; Schmid, V.:

Metaheuristics for Order Batching and

Sequencing in Manual Order Picking

Systems

Monographien 2012

Gischer, H.; Herz, B.; Menkhoff, L.:

Geld, Kredit und Banken – Eine Einfüh-

rung, 3. Aufl., Berlin u. a.

Hair, J. F.; Hult, T.; Ringle, C. M.; Sar-

stedt, M.: (Im Erscheinen) A Primer on

Partial Least Squares Path Modeling,

Thousand Oaks.

Paqué, K.-H.: Vollbeschäftigt. Das neue

deutsche Jobwunder, München.

Herausgeberschaften 2011

Stock-Homburg, R.; Wolff, B., Hrsg.,

Handbuch Strategisches Personalma-

nagement, Wiesbaden.

Burgard, U.; Hadding, W.; Mülbert,

P.; Nietsch, M.; Welter, R., Hrsg., Fest-

schrift für Uwe H. Schneider zum 70.

Geburtstag, Köln.

Frick, R.; Gantenbein, P.; Reichling, P.,

Hrsg., Asset Management, Bern.

FEMM-Workingpaper 2011

Nr. 1/2011

Henn, S.; Koch, S.; Wäscher, G.:

Order Batching in Order Picking

Warehouses: A Survey of Solution

Approaches

Nr. 2/2011

Müller, H.: To be or not to be

Price-conscious - A Segment-based

Analysis of Compromise Effects in

Market-like Framings

Nr. 3/2011

Inderfurth, K.; Vogelgesang, S.:

Concepts for Safety Stock Determination

under Stochastic Demand and Different

Types of Random Production Yield

Page 161: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

159Jahrbuch 11 / 12

VeröffentlichungenJanuar 2011 – Juni 2012

Nr. 14/2012

Kroll, E. B.; Morgenstern, R.; Neumann,

T.; Schosser, S.; Vogt, B.:

Bargaining power does not matter

when sharing losses – Experimental

evidence of inequality aversion in the

Nash bargaining game

Nr. 15/2012

Bethmann, D.; Kvasnicka, M.:

A Theory of Child Adoption

Nr. 6/2012

Haack, L.-U.; Reimann, M. C.:

Compliance Framing - Framing Com-

pliance

Nr. 7/2012

Bortfeldt, A.; Wäscher, G.:

Container Loading Problems - A State-

of-the-Art Review

Nr. 8/2012

Bühnemann, J.:

Lissabon 2010 – Eine F&E-orientierte

Konzeption neuer Förderregionen

Nr. 9/2012

Weimann, J.; Brosig-Koch, J.; Hennig-

Schmidt, H.; Keser, C.; Stahr, C.:

Public-good experiments with large

groups

Nr. 10/2012

Brämer, P.; Gischer, H.; Richter, T.¸Weiß,

M.: Diverse Degrees of Competition

within the EMU and their Implications

for Monetary Policy

Nr. 11/2012

Lehmann, S.; Reimann, M.:

The influence of time and money on

product evaluations – a neurophysiolo-

gical analysis

Nr. 12/2012

Kroll, E. B.; Trarbach, J. N.; Vogt, B.:

Do people have a preference for incre-

asing or decreasing pain? An experi-

mental comparison of psychological

and economic measures in health

related decision making

Nr. 13/2012

Schopf, M.; Ritter, H.:

Reassessing the Green Paradox

Nr. 27/2011

Krüger, F.:

Disconfirmation and satisfaction in the

light of culture – An Analysis for Chine-

se and U.S. American consumers

Nr. 28/2011

Güntner, J. H. F.:

How do international stock markets

respond to oil demand and supply

shocks?

Nr. 29/2011

Bethmann, D.:

Marriage Regimes

FEMM-Workingpaper 2012

Nr. 1/2012

Schmidtchen, D.; Kirstein, R.:

Ordnung

Nr. 2/2012

Sass, M.; Weimann, J.:

The Dynamics of Individual Preferences

in Repeated Public Good Experiments

Nr. 3/2012

Brämer, P.; Gischer, H.:

Domestic Systemically Important

Banks: An Indicator-Based Measure-

ment Approach for the Australian Ban-

king System

Nr. 4/2012

Henn, S.:

Variable Neighborhood Search for the

Order Batching and Sequencing Pro-

blem with Multiple Pickers

Nr. 5/2012

Sass, M.:

Long-term Competitive Balance under

UEFA Financial Fair Play Regulations

Page 162: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

160 Jahrbuch 11 / 12

VeröffentlichungenJanuar 2011 – Juni 2012

Page 163: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

161Jahrbuch 11 / 12

VeröffentlichungenJanuar 2011 – Juni 2012

Page 164: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

162 Jahrbuch 11 / 12

IMPRESSUMHerausgeberOtto-von-Guericke-Universität MagdeburgFakultät für WirtschaftswissenschaftUniversitätsplatz 2 | Postfach 41 20Vilfredo-Pareto-Gebäude (G22)39106 Magdeburg

RedaktionFrances Kinsel, Ruth Dietz

Layout / SatzAudiovisuelles Medienzentrum der OVGUTalisa Homann, Anneke Richter, Astrid Sauer

FotosAnja Sinang, Ulrich Arendt, Karin LangeAudiovisuelles Medienzentrum der OVGU Fotoarchiv der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft

Druck Druckerei Mahnert, Aschersleben

Magdeburg, Oktober 2012

FRANCES KINSELREDAKTEURIN DES JAHRBUCHS 11/12

»Die FWW – genau mein Ding!«

Page 165: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Page 166: Jahrbuch 11/12 der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg