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EAWAG
Eine Forschungsanstalt des ETH-Bereichs
Jahresbericht 2003EAWAG – Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung,
Abwasserreinigung und Gewässerschutz
EAWAG
Eine Forschungsanstalt des ETH-Bereichs
Überlandstrasse 133CH- 8600 Dübendorf
Telefon 01 823 55 11Telefax 01 823 50 28
Einleitung 1
Denis Mavrocordatos 1968 – 2003 – eine herausragende Persönlichkeit 3
Elie Eichenberger 1925 – 2003 4
Die EAWAG im Jahr des Süsswassers 6
L E I T A R T I K E L
Fischnetz – Chronologie eines nationalen Projektes 9
K U R Z B E I T R Ä G E A U S D E N T Ä T I G K E I T S B E R E I C H E N D E R E A W A G
Umwelttechnologie 15
Verhalten von Stoffen in der Umwelt 27
Ökosystemforschung 42
Umwelt und Gesellschaft 63
E A W A G - I N T E R N
Organigramm 72
Beratende Kommission 2003 74
Umweltschutz an der EAWAG 75
International Water Management Course IWMC –
Wasserpartnerschaft zwischen EAWAG und Swiss Re 76
Überblick über die Personalvertretung und ihre Aktivitäten 78
EAWAG-Jahresberichte – ein Rückblick 79
Aus dem Personal 82
Ressourcen 84
A N H A N G
Kurse und Fachtagungen der EAWAG 87
Lehrveranstaltungen 89
Wissenschaftliche Publikationen 90
Tätigkeit in Kommissionen, Arbeitsgruppen etc. 104
Abgeschlossene Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationen 108
Impressum
Herausgeberin
Vertrieb und © by EAWAG, CH-8600 Dübendorf
Abdruck mit Quellenangabe und Belegexemplar
erwünscht.
Redaktion
Rudolf Koblet, Martina Bauchrowitz, Yvonne Uhlig,
Gerda Thieme
Grafische Darstellungen
Yvonne Lehnhard
Gestaltung
Dani Schneider, Zürich
Layout
Peter Nadler, Küsnacht
Druck
Meier Waser Druck AG, Feuerthalen
Kontaktadresse
EAWAG
Presse und Information
Überlandstrasse 133
CH-8600 Dübendorf
Tel. 01 823 55 11
Fax 01 823 53 75
WWW-Adresse
http://www.eawag.ch
E-Mail-Adresse
Legende zum Titelbild
Bachforelle (Foto: Michel Roggo, Fribourg)
1
Einleitung
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Die Qualität der Forschung, Lehre und Dienstleistung
einer Forschungsanstalt muss periodisch überprüft
werden. Da sich die EAWAG an den Besten der Welt
misst, muss sie sich auch von internationalen Experten
weltweit führender Institutionen begutachten lassen.
Vom 28. September bis 3. Oktober 2003 hat ein inter-
nationales Gremium von neun Wissenschafterinnen und
Wissenschaftern aus Europa, Kanada und den Vereinig-
ten Staaten die Forschung, die Organisation und die
Lehre der EAWAG evaluiert. Der Schwerpunkt dieser so
genannten «Peer Review» lag auf der Zukunftsstrategie,
der aktuellen Forschung und ihren Produkten. Die Lehre
wurde nur in ihrer Gesamtheit einer Analyse unterzogen,
und Bemerkungen zur Organisation bezogen sich auf
gewisse Abläufe.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EAWAG können
stolz auf die Resultate dieser internationalen Begutach-
tung sein. Es wurde uns attestiert, ein weltweit führendes
Wasserforschungsinstitut zu sein, das seine Ressourcen
ausserordentlich produktiv einsetzt. Die internationale
Flaggschiffposition kann die EAWAG nur halten, wenn ihr
auch in Zukunft mindestens die heutige Selbständigkeit
erhalten bleibt, so die Meinung der Experten. Weitere
Kernaussagen waren: «Die EAWAG hat es in den letzten
Jahren verstanden, sehr wichtige Beiträge zur Ausbildung
der Studierenden an den ETH und zum Teil auch den
Universitäten zu leisten, dies im Gegensatz zu vergleich-
baren amerikanischen Forschungsinstituten», oder:
«Organisatorisch müssen noch einige Strukturen berei-
nigt und die strategische Diskussion soll in Zukunft
formell besser verankert werden.» Diese letzte, etwas
kritische Bemerkung der Gutachter hat uns ermutigt,
gewisse bereits eingeleitete und geplante Anpassungen
noch energischer an die Hand zu nehmen.
Für uns alle war diese Peer Review ein ausgezeichnetes
Instrument für eine differenzierte Standortbestimmung.
Bei den Vorbereitungen und den Gesprächen mit den
Experten sind viele neue Ideen entstanden, von denen
wir sicher in Zukunft einige konkretisieren werden. Wir
wurden von Experten in unseren Bemühungen, die EA-
WAG weiter als Brückenbildnerin zwischen Wissenschaft
und Praxis im Wassersektor zu entwickeln, bestärkt. Ob-
wohl die Rolle als Brückenbildnerin von vielen von uns oft
einen schwierigen Spagat abverlangt, bringt die Würdi-
gung unserer Leistungen eine zusätzliche Stimulierung
mit sich, die eingeschlagene Richtung unserer Arbeiten
noch nachdrücklicher zu verfolgen.
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2
Das Jahr 2003 war aber auch das Jahr des Süsswassers.
Als Wasserforschungsinstitution war die EAWAG auf-
gefordert, die Bevölkerung auf die Bedeutung der Res-
source Wasser aufmerksam zu machen und sie für einen
nachhaltigen Umgang mit dieser zu sensibilisieren.
Schwerpunkte der Aktivitäten waren: die Sommeraktion
«Wasserstadt Zürich», eine internationale Konferenz zur
Zukunft aquatischer Ökosysteme und der erstmals ge-
meinsam mit der Swiss Re durchgeführte International
Water Management Course IWMC (s. Beitrag S. 76).
Am 6. Dezember ist Denis Mavrocordatos bei der Aus-
übung seines geliebten Segelsportes auf dem Genfersee
verunglückt. Denis stand am Anfang einer viel verspre-
chenden wissenschaftlichen Karriere. Mit ihm haben wir
jemanden verloren, der Interdisziplinarität vorgelebt und
sich für die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen
im ETH-Bereich stark eingesetzt hat. Persönliche Ge-
danken an die Zeit von Denis an der EAWAG finden Sie
auf den folgenden Seiten.
Liebe Leserinnen und Leser, dies ist mein letzter EAWAG-
Jahresbericht. Der Bundesrat hat mich zum Präsidenten
des ETH-Rates gewählt mit Amtsantritt am 1. Juli 2004.
Am 1. April 1992 konnte ich von meinem Vorgänger,
Professor Werner Stumm, eine starke wissenschaftliche
Institution übernehmen. Zusammen mit den Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeitern der EAWAG ist es gelungen, die
Sichtbarkeit der EAWAG in zusätzlichen Wissenschafts-
und Praxisgebieten zu erhöhen. Die Peer Review hat
davon auch ein entsprechendes Zeugnis abgelegt. Ich
verlasse die EAWAG mit einem weinenden und einem
lachenden Auge. Meine Aufgabe in dieser Institution hat
mich immer mit Freude erfüllt, und ich durfte die letzten
zwölf Jahre eine aufstrebende Institution begleiten und
führen. Wir bearbeiten sehr interessante Themen, die
Mitarbeitenden sind hoch motiviert und qualifiziert, die
Produktivität ist exzellent und die Stimmung war im
Grossen und Ganzen immer sehr positiv. Ich erachte den
Schritt von der EAWAG weg als einen Verlust. Die Fran-
zosen haben hierfür einen sehr anschaulichen Ausdruck
geprägt: «Partir c’est mourir un peu.» Ich freue mich aber
auch auf die neue Herausforderung, zusammen mit den
Institutionen des ETH-Bereichs national und international
für unser Land positive Zeichen zu setzen. So bleibt
meine Verbundenheit mit der EAWAG weiter bestehen.
In meiner neuen Umgebung werde ich an ihrer Profilie-
rung weiter teilhaben können.
Bei allen unseren Aktivitäten und Unternehmungen konn-
ten wir immer auf die tatkräftige und wohlwollende Unter-
stützung des ETH-Rates und seines Stabes zählen. Ins-
besondere sein Präsident, Professor Francis Waldvogel,
und sein Delegierter und Vizepräsident, Dr. Stephan
Bieri, haben uns in unseren Bestrebungen, eine wissen-
schaftliche Führungsrolle sowohl national wie auch inter-
national einzunehmen, immer wieder bestärkt und ge-
fördert.
Die Beratende Kommission hat sich intensiv, kritisch
und mit viel Engagement mit unserer Arbeit auseinander
gesetzt. Sie ist uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite
gestanden. Auf Ende Jahr demissionieren Ursula Mauch
und Dr. Mathias Hohl. Ursula Mauch hat während vier
Jahren als Präsidentin diese Kommission mit viel Ge-
schick geleitet und uns immer kräftig unterstützt. Wir
verlieren mit ihr eine aufrichtige Freundin der EAWAG.
Für ihre Nachfolge hat sich Dr. André Bachmann zur
Verfügung gestellt. Dr. Mathias Hohl war in allen seinen
12 Jahren Mitgliedschaft bereit, auch ausserhalb der
Sitzungstermine über Fragen unserer zukünftigen Tätig-
keit mitzudenken und mitzuarbeiten. Allen Mitgliedern
sei herzlich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit in
diesem Jahr und in der Vergangenheit gedankt
Meinen Kollegen in der Geschäftsleitung danke ich sehr
für die gute Zusammenarbeit bei der Wahrnehmung der
Direktionsaufgaben. Ihr steter Einsatz half, eine effiziente
Leitung der EAWAG aufrechtzuerhalten. Mein Dank rich-
tet sich auch an die Leiterinnen und Leiter der Prozesse.
Sie haben wiederum viel für das exzellente Funktionieren
der EAWAG geleistet.
Besonders danken möchte ich auch der Personalvertre-
tung für die gute und kritische Zusammenarbeit sowie
dem Vorstand und den Angestellten der Interessenge-
meinschaft Personalrestaurant für die tadellose Führung
der Cafeteria und die freundliche Erledigung so vieler
Spezialwünsche.
Schliesslich möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der EAWAG für ihren überaus effektiven
Einsatz und die für die EAWAG erbrachten Leistungen
im vergangenen Jahr bedanken. Ihre Arbeit, ihre Hingabe
und ihre Begeisterung haben das positive Bild der EAWAG
in der Öffentlichkeit noch verstärkt und dazu beigetragen,
dass die EAWAG ihren international anerkannten Spitzen-
platz zu halten und weiter auszubauen vermochte.
Ich wünsche der EAWAG und ihren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern viel Glück, Genugtuung bei ihrer Arbeit und
Erfolg für die Zukunft.
März 2004 Alexander J.B. Zehnder
3
Denis Mavrocordatos
1968 – 2003 – eine
herausragende Persönlichkeit
Markus Boller
Am 6. Dezember 2003 ist Denis Mavrocordatos, der
Leiter des Partikellabors der EAWAG, im Alter von 35
Jahren bei der Ausübung seines geliebten Segelsports
auf dem Genfersee verunglückt. Die Fluten des Lac
Léman haben Denis bisher nicht freigegeben. Denis
Mavrocordatos war seit Ende 2000 in der Abteilung
Siedlungswasserwirtschaft tätig und hat durch seine
wissenschaftlich hoch stehende Tätigkeit dem Partikel-
labor äusserst wertvolle Impulse verliehen.
Denis Mavrocordatos kam Ende 2000 als junger Wissen-
schafter aus der welschen Schweiz zur EAWAG. 1997
doktorierte er an der Universität Lausanne auf dem Ge-
biet der analytischen Chemie und verbrachte seine Post-
doc-Zeit an der Universität von Ottawa in Kanada. Da-
nach arbeitete er kurze Zeit in der Abteilung Analytische
Chemie der Universität Genf, bevor er seine Arbeit an der
EAWAG aufnahm. Mit seinen hervorragenden Kenntnis-
sen auf dem Gebiet der analytischen Mikroskopie gehör-
te er zu einer sehr raren Gruppe von Wissenschaftern. Es
war ein Glücksfall, dass ein Spezialist wie Denis Mavro-
cordatos Freude und Herausforderung bei den Arbeiten
des Partikellabors empfand und die fälligen Neuerungen
mit frischem Elan in Angriff nahm.
Dank seiner tatkräftigen Initiative gelang es in seiner lei-
der zu kurzen Zeit an der EAWAG, das Partikellabor von
einem beschränkten Dienstleistungslabor in ein wissen-
schaftlich kompetentes Labor für Partikelanalytik umzu-
wandeln. Insbesondere gehörte dazu die Etablierung
eines dem neuesten Stand der Mikro- und Nanotechno-
logie entsprechenden Geräteparks zur analytischen
Mikroskopie. In Zeiten beschränkter Mittel gelang es
ihm dank seiner fachlichen Kompetenz und nicht zuletzt
dank seiner gewinnenden Art, bestehende Geräte auf-
zustocken bzw. neue anzuschaffen und den Zugang zu
allzu kostspieligen Instrumenten an der EMPA und der
ETHZ zu ermöglichen. Die seiner Person innewohnende
Kombination von fachlichem Engagement und positiver
Ausstrahlung ermöglichte ihm den Aufbau eines nationa-
len und internationalen Netzes von Beziehungen zu allen
wichtigen Institutionen und Persönlichkeiten auf dem
Gebiet der Partikelanalytik. Denis hat damit der EAWAG
den Zugang zum analytischen Fenster der aquatischen
Partikelanalytik ermöglicht, das den Mitarbeitenden bis-
her nur beschränkte Sicht auf die faszinierende Welt der
Mikro- und Nanoteilchen freigab.
Denis war ein hervorragender Wissenschafter, der, nach-
dem er eine Basis für instrumentelle Möglichkeiten im
Partikellabor gelegt hatte, die ihm zur Verfügung stehen-
de Infrastruktur brillant zu nutzen wusste. Seine einge-
henden Kenntnisse des komplexen technischen Instru-
mentariums wie des Rasterelektronenmikroskops, des
Transmissionselektronenmikroskops mit Energiefilter, des
Rasterkraftmikroskops, der Workstation zum Focused
Ion Beam usw. und der dazugehörigen Methoden der
Probenpräparation sowie der Bildanalysen ermöglichten
ihm, die bestehenden Techniken und Analysemöglich-
keiten selbst weiterzuentwickeln. Seine eigenen Ideen
zur Nutzung der modernen Nanotechnologie blieben bei
Denis nicht nur akademische Fantasie, sondern waren
vom Ehrgeiz getrieben, den Entwicklungen zum Durch-
bruch zu verhelfen. Sein Enthusiasmus beim Anblick
neuer Einsichten in die Mikrowelt und bei Diskussionen
um neue Messmethoden und Geräteentwicklungen war
zuweilen ansteckend und hat all jene begeistert, die das
Vergnügen hatten, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Denis hatte noch viel vor. Oft haben wir uns über mög-
liche Entwicklungen von Messinstrumenten und Mess-
methoden unterhalten, die viel versprechende Neuerun-
gen im Bereich der analytischen Mikroskopie vorsahen.
Mit Begeisterung zeigte er Aufnahmen über zeitliche
Abfolgen, eigentliche Mikro-Videos, zur Auflösung und
Lyse von Mikroorganismen unter der Einwirkung von
Desinfektionsmitteln oder zur vollständigen Auflösung 3
Elie Eichenberger 1925 – 2003
Ueli Bundi
Grenzüberschreitende Ansätze prägten das wissenschaft-
liche Wirken von Elie Eichenberger. Dem Gewässeröko-
logen waren Interdisziplinarität und auch Praxisrelevanz
schon früh wichtige Anliegen. In seiner Zeit an der
EAWAG von 1962 bis 1989 war er einer ihrer prägenden
Akteure sowohl als Forscher für die Ökologie und den
Schutz der Gewässer wie auch als wissenschaftlicher
Partner unterschiedlichster Kolleginnen und Kollegen.
Elie Eichenberger wurde 1925 geboren. Seine akade-
mische Ausbildung erfolgte an der Abteilung für Natur-
wissenschaften der ETH Zürich. Das Studium biologischer
Richtung schloss er 1951 mit dem Doktorat ab. An-
schliessend verbrachte er vier Jahre als Research Fellow
an der Harvard University in Cambridge, USA, und am
California Institute of Technology in Pasadena, USA. Hier
führte er unter anderem Arbeiten in Wüstenökologie aus.
Von 1955 bis 1962 wirkte er als Lehrer an der Mittel-
schule Dr. Buchmann in Zürich. Neben seiner Lehrertätig-
keit war er weiterhin als Forscher aktiv.
An die EAWAG kam Elie Eichenberger in der Absicht,
sich um Fischereifragen zu kümmern. Aber es kam an-
ders. Die an der EAWAG gebauten Modellfliessgewässer,
die so genannten Rinnen, nahmen ihn voll in Beschlag.
Diese künstlichen Bäche für kontrollierbare ökologische
Experimente erwiesen sich als äusserst anspruchsvolle
Experimentiersysteme. Bei den komplexen Untersuchun-
gen von Elie Eichenberger ging es um Fragen der orga-
nischen Verunreinigung, der Eutrophierung und der
Selbstreinigung der Fliessgewässer, um die Beziehungen
zwischen Pflanzenwachstum und Herbivoren sowie um
die biologischen Wirkungen von Metallen. 4
von Nanopartikeln der Luftverschmutzung im Kontakt mit
Wasser. Andere Ideen zur Visualisierung bisher nicht zu-
gänglicher Mikroprozesse umfassten das Online-Imaging
biotischer und abiotischer Fällungsvorgänge im aquati-
schen Milieu, Wechselwirkungen zwischen Nanoteilchen
und Schwermetallen sowie die Messung interpartikulärer
Kräfte bei der Agglomeration und Abscherung in Koagu-
lationsprozessen. Auf dem Gebiet der Geräteentwicklung
standen die In-situ-Messung von Redoxprozessen und
die Nanomanipulation kleinster Teilchen auf dem Pro-
gramm. Mit dem Weggang von Denis erleiden die Hoff-
nungen auf eine prosperierende Weiterentwicklung des
Partikellabors leider einen empfindlichen Rückschlag.
Noch im Herbst 2003 hatte Denis tatkräftig an der Orga-
nisation der Konferenz der International Water Associa-
tion IWA über «Nano- and Microparticles in Water and
Wastewater Treatment» in Zürich mitgewirkt. Neben
einem informativen Vortrag über die Möglichkeiten der
analytischen Mikroskopie zur Charakterisierung von
Nano- und Mikropartikeln, in dem er eine Vielzahl faszi-
nierender Bilder aus seiner Arbeit an der EAWAG präsen-
tierte, hatte er unter anderem die Konferenz-Proceedings
grafisch gestaltet. Als schöne Erinnerung an Denis ziert
eine Rasterkraftmikroskopaufnahme eines Bakteriums, in
der er die extrazellulären Bestandteile deutlich sichtbar
machen konnte, die Titelseite. Das Bild, auf das Denis
besonders stolz war, sei unten wiedergegeben.
Neben aller Seriosität waren die Diskussionen mit Denis
immer wieder mit lockeren humoristischen Exkursen
gespickt. Denis war ein fröhlicher Mensch und trug mit
seinem welschen Charme die positive Arbeitsatmosphäre
an der Abteilung stark mit. Seine oft sehr arbeitsreichen
Tage im Partikellabor kompensierte er meist an den
Wochenenden mit seinem Hobby. Sein eigenes Segel-
schiff auf dem Genfersee war seine Zufluchtsstätte, an
der er sich in schönster Umgebung mit Freunden und
Bekannten, aber auch oft allein mit Vorliebe aufhielt. Er
schwärmte von rauen Verhältnissen auf dem See und
liebte den zügigen Wind und die Gischt kräftiger Wellen.
24
68
10 µm
AFM-Aufnahme
eines Bakteriums mit
extrazellulären Polymeren.
(Aufnahme: Denis Mavrocordatos)
Am Nachmittag des 6. Dezember 2003 wurde ihm sein
Lieblingssport zum Verhängnis. Sein Boot wurde in den
kalten Wassern des Genfersees ohne Steuermann ge-
sichtet. Seither wird Denis vermisst.
Die EAWAG, die Mitarbeitenden, die Denis gekannt ha-
ben, und besonders jene, die mit ihm zusammengearbei-
tet haben, konnten ihn als professionell hervorragenden
Wissenschafter, aber auch als guten Freund und Kollegen
kennen lernen. Wir haben ihn in unserer Abteilung sehr
geschätzt. Er wird als herausragende Persönlichkeit stets
in unserer Erinnerung bleiben.
5
Viele von uns haben Elie Eichenberger kennen gelernt
als eine äusserst überlegte und differenzierte Forscher-
persönlichkeit. Sein Wissen und seine Interessen reichten
weit über die eigenen Forschungsgebiete hinaus. Elie
war ein leidenschaftlicher Debattierer in wissenschaft-
lichen Fragen und er pflegte dabei Zusammenhänge her-
zustellen, welche die Grenzen herkömmlicher Betrach-
tungsweisen oft weit überschritten. Manchmal führten
die Diskussionen auch in gesellschaftliche, kulturelle und
religiöse Dimensionen. Elie beeindruckte dabei immer
wieder mit einem unerhörten intellektuellen Koordinaten-
system, das es ihm ermöglichte, unterschiedlichste
Phänomene und ihre gegenseitigen Beziehungen einzu-
ordnen, zu verstehen und verstehbar zu machen.
Ich selber habe Elie Eichenberger zum ersten Mal kennen
gelernt, als wir an der ETH Zürich 1975 gemeinsam die
Vorlesungen «Biologische Abwasserreinigung» und «Trink-
wasserhygiene» in Vertretung des beurlaubten Professors
Karl Wuhrmann hielten. Stiess ich dabei als Ingenieur
manchmal an meine Grenzen, bot Elie immer wohlwollen-
de Unterstützung. Unsere Wege kreuzten sich dann
immer wieder, so im 1981 fertig gestellten Grossprojekt
«Gewässerschutz 2000», in Studien zur Abwassersanie-
rung im ländlichen Raum (ab 1979) sowie beim Verfassen
eines Konzeptpapiers zu den ökologischen Aspekten des
mengenmässigen Gewässerschutzes (1984). Ab Mitte
der 1980er Jahre wirkten wir dann gemeinsam in der
erwähnten Restwassergruppe. Vor allem hier eröffneten
sich mir manche Facetten einer faszinierenden Forscher-
persönlichkeit, der ich und meine Kolleginnen und Kolle-
gen viele Einsichten und Anregungen verdanken.
Elie Eichenberger ist am 16. April 2003 verstorben. Er
bleibt in unserer Erinnerung als wissenschaftlich profilier-
ter Gewässerökologe, als Fundgrube naturwissenschaft-
lichen Wissens und als wertvoller Partner in interdiszi-
plinären und praxisunterstützenden Projekten. Und ganz
speziell erinnern wir uns an einen zeitlebens neugierigen,
sensiblen und äusserst anregenden Kollegen und Freund.
Mit seiner Forschung trug Elie Eichenberger wesentlich
dazu bei, die Bedeutung chemischer Faktoren für die
Lebewelt der Fliessgewässer und die ökologischen Aus-
wirkungen von Gewässerverunreinigungen besser ver-
stehen zu lernen. Elie Eichenberger setzte sich immer
auch dafür ein, die wissenschaftlichen Erkenntnisse für
den Gewässerschutz nutzbar zu machen. Den Ingenieu-
ren, Chemikern und Biologen der EAWAG war er viele
Jahre ein hoch geachteter Partner. Seine Partnerschaften
führten beispielsweise zu praxistauglichen Konzepten für
die Festlegung von Einleitbedingungen für Abwasser in
die Fliessgewässer.
In seinen letzten Jahren an der EAWAG war Elie Eichen-
berger aktives Mitglied einer Gruppe von Biologen,
Chemikern, Ingenieuren und Geomorphologen, die sich
mit den ökologischen Auswirkungen von Wasserent-
nahmen aus Fliessgewässern befasste. Zusammen mit
dieser Gruppe zeigte er grundlegende Beziehungen auf
zwischen Abflussmengen bzw. Abflussdynamik und Bio-
zönose-Entwicklung. Damit konnte die Festlegung von
ökologisch begründeten Restwassermengen massgeblich
unterstützt werden. Der «Restwassergruppe» blieb er
noch einige Zeit nach seiner Pensionierung treu.
6
Die EAWAG im Jahr des
Süsswassers
Yvonne Uhlig
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen rief das Jahr
2003 zum Internationalen Jahr des Süsswassers aus.
Ziel war es, die Bevölkerung auf die Bedeutung der Res-
source Wasser aufmerksam zu machen und sie für einen
nachhaltigen Umgang mit dieser zu sensibilisieren. Als
Schweizer Wasserforschungsinstitution war die EAWAG
besonders gefordert. Mit ihren Aktivitäten sprach sie so-
wohl die breite Öffentlichkeit als auch Fachleute aus dem
In- und Ausland an. Schwerpunkte waren: die Sommer-
aktion Wasserstadt Zürich, zwei Veranstaltungen zur
Zukunft aquatischer Ökosysteme sowie Weiterbildungs-
angebote im Bereich Wassermanagement und
Siedlungsentwässerung.
Wasserstadt Zürich
Vom 21. Juni bis zum 20. Juli 2003 wurde Zürich zur
Wasserstadt. Schwerpunkt der Aktion war eine Freiluft-
ausstellung entlang der Limmat. Der aus sieben Sta-
tionen bestehende Wasserpfad zeigte unter anderem auf,
wohin der Regen in der Stadt verschwindet, woher das
Zürcher Trinkwasser kommt und was in See und Fluss
alles lebt (Abbildungen 1– 3). Führungen, Veranstaltungen
sowie Angebote für Schulen ergänzten das Programm.
Der historische Wasserstadtbummel, die Lesung von
Wassertexten in der Wasserkirche, die Grundwasseraus-
stellung und die Podiumsdiskussion zum Thema Wasser-
management stiessen bei der Zürcher Bevölkerung auf
reges Interesse. Mit mehr als 250 Einsendungen war
auch der vom «Tages-Anzeiger» durchgeführte Wasser-
geschichten-Wettbewerb ein grosser Erfolg. Getragen
wurde das Gemeinschaftsprojekt von den lokalen Akteu-
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Abbildung 1: Wasserstadt Zürich. Anlässlich der Eröffnung des Was-
serpfades suchen Elmar Ledergerber und Richard Lehner die Quell-
gebiete des Zürcher Trinkwassers. (Foto: Tom Kawara, Zürich)
7
ren im Bereich Wasser (Amt für Abfall, Wasser, Energie
und Luft AWEL, EAWAG, Entsorgung+Recycling Zürich
ERZ, Elektrizitätswerk der Stadt Zürich ewz, World Wide
Fund for Nature WWF), die sich im Jahr des Süsswassers
nicht gegenseitig das Wasser abgraben wollten. Der Zu-
sammenschluss verhalf dem feuchten Element zu einer
starken Präsenz in der Region Zürich. Hauptsponsoren
waren die Allgemeine Plakatgesellschaft APG, der «Tages-
Anzeiger» und die Vontobel-Stiftung.
Gewässerökosysteme weltweit unter Druck
Rund 160 ExpertInnen aus aller Welt diskutierten anläss-
lich der im März mit der «Foundation for Environmental
Conservation» durchgeführten «International Conference
on Environmental Future ICEF» über Trends und mögliche
Massnahmen (Abbildung 4). Es bestand Konsens, dass
heute praktisch alle aquatischen Ökosysteme unter
Druck stehen und sich dieser künftig noch verstärken
wird. Beispiele sind die Erhöhung der Nährstofffrachten,
der durch Bewässerung bedingte Rückgang des Frisch-
wassereintrags in Feuchtgebiete sowie die Zerstörung
der Habitate und deren Versalzung. Wie ein Blick in die
jüngere Vergangenheit Europas zeigt, sind aber durchaus
griffige Konzepte vorhanden, die die negativen Trends
aufhalten können. So ist beispielsweise der Eintrag nicht-
abbaubarer Chemikalien in Fliessgewässer seit der
Stockholmer Konferenz von 1972 verboten. Ausserdem
steht bereits eine Fülle wissenschaftlicher Erkenntnisse
zur Verfügung, die es ermöglichen sollte, positiven Ein-
fluss auf die Systeme zu nehmen. Es mangelt somit nicht
am Wissen, sondern vielmehr am Mut zur politischen
Umsetzung.
Auen der Schweiz
Wie kaum ein anderes Gewässerökosystem wurden die
Flussauen durch den Menschen verändert. Heute lebt
rund die Hälfte der europäischen Bevölkerung in ehemali-
gen Auengebieten, und in der Schweiz sind die Auen auf
nur 10% ihrer ursprünglichen Ausdehnung zusammen-
geschrumpft. Ein Umdenken ist hier dringend notwendig,
denn inzwischen weiss man nicht nur, dass Auen Zentren
biologischer Vielfalt sind, sondern auch, dass sie Hoch-
wasser wirksam zurückhalten können, das Grundwasser
Abbildung 2: Wasserstadt Zürich. Die Regeninstallation am Parade-
platz bot im heissen Sommer willkommene Abkühlung. (Foto: Franco
Bottini, Zürich)
Abbildung 3: Wasserstadt Zürich. Ungewöhnliche Einsichten in
Zürichs Unterwelt an der Station «Wasser im Untergrund» am
Limmatquai. (Foto: TBS identity, Zürich)
Abbildung 4: Venugopalan Ittekkot vom Zentrum für Marine Tropen-
ökologie in Bremen an der Medieninformation des ICEF. (Foto: Tom
Kawara, Zürich)
8
speisen und als Nährstoff- und Schadstofffilter das natür-
liche Selbstreinigungspotenzial von Bächen und Flüssen
erhöhen. Massnahmen zum Schutz bestehender Auen
und zur Revitalisierung ehemaliger Auengebiete standen
daher im Mittelpunkt der von der Schweizerischen Ge-
sellschaft für Hydrologie und Limnologie SGHL, vom
Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL,
vom Bundesamt für Wasser und Geologie BWG sowie der
EAWAG gemeinsam organisierten nationalen Tagung «Die
Auen der Schweiz – Raumbedarf und Perspektiven», die
im Dezember an der ETH Zürich stattfand (Abbildung 5).
Wassermanagement-Kurs
Wasser ist die Lebensgrundlage schlechthin. Die gegen-
wärtige Entwicklung des weltweiten Wasserverbrauchs
ist jedoch alles andere als nachhaltig. Falls die heutigen
Nutzungspraktiken nicht verändert werden, wird im Jahr
2025 für rund die Hälfte der Weltbevölkerung das Wasser
knapp. Um die «Millennium Development Goals» der
Weltbank im Bereich Wasser zu erreichen, sind bis zum
Jahr 2015 Investitionen von jährlich 27 Milliarden USD
nötig. Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Herausforde-
rungen zur Lösung der Probleme wollte die EAWAG ihr
Wissen und ihre Erfahrungen für Entscheidungsträger
nutzbar machen. Deshalb lancierte sie im Juli 2003 ge-
meinsam mit der Swiss Re den ersten «International
Water Management Course IWMC». Der fünftägige Kurs
vermittelte Managern und Wasserexperten aus staat-
lichen und öffentlichen Bereichen Grundlagen für die Um-
setzung nachhaltiger Strategien im Wassermanagement.
Die Kombination von Grundlagen und anwendungsorien-
tierten Fallstudien sowie die Möglichkeit, mit internatio-
nalen Experten aus Forschung und Praxis zu diskutieren,
wurden von den Teilnehmenden als sehr positiv bewertet.
Der nächste Kurs findet im September 2004 statt.
Weiterbildung Siedlungswasserwirtschaft
Entsorgung auf Knopfdruck: Die WC-Spülung und der
Lavabostöpsel machen es möglich. Die in Bad und
Küche anfallenden Abfälle werden schnell und hygienisch
mit Hilfe des Wassers abtransportiert. 97% der Schwei-
zer Bevölkerung sind an das Entwässerungssystem
angeschlossen. Es ist mit einem Gesamtwert von etwa
60 Milliarden Franken ein grosses, aber zumeist unsicht-
bares gesellschaftliches Gemeinschaftswerk. Nach 100
Jahren wird das System nun teilweise baufällig und muss
gepflegt und erneuert werden: eine Chance für Innovatio-
nen. Am Infotag der EAWAG vom 17. September 2003
zum Thema «Siedlungsentwässerung im Wandel» zeigten
VertreterInnen der EAWAG den rund 270 Besuchern
aktuelle Probleme und Schwachstellen des bestehenden
Systems auf und diskutierten mögliche Zukunftsszena-
rien (Abbildung 6).
Weitere Informationen:
www.wasserstadt.ch, www.icef.eawag.ch, www.iwmc.ch
Abbildung 5: Probenahme in der Auenlandschaft des Tagliamento.
(Foto: EAWAG)
Abbildung 6: Markus Boller am Infotag 2004 zum Thema «Siedlungs-
entwässerung im Wandel». (Foto: Tom Kawara, Zürich)
9
L E I T A R T I K E L
Fischnetz – Chronologie eines
nationalen ProjektesHerbert Güttinger, Patricia Holm, Armin Peter, Marc Suter
Am 29. Januar 2004 wurden die Resultate des Projektes
Nationales Netzwerk Fischrückgang Schweiz der interes-
sierten Öffentlichkeit vorgestellt und der Schlussbericht
abgegeben. Das Projekt Fischnetz ist zu Ende. Wir lassen
es im Folgenden nochmals Revue passieren.
Das Problem und die Initiierung eines
Querprojektes
Am 15. Januar 1998 wurden die Fischereiverwaltungen
der Kantone, das BUWAL, die EAWAG, das Zentrum
für Fisch- und Wildtiermedizin FIWI und die Interfakultäre
Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie IKAÖ zu
einem Informationsaustausch zum Thema «Rückgang von
Bachforellen in Fliessgewässern» nach Bern eingeladen.
Unisono war man sich einig: Die Forellenfänge sind rück-
läufig (Abbildung 1), vielerorts treten Gesundheitsschäden
bei den Fischen auf, die Ursachen sind unklar. Es besteht
dringender Klärungs- und Handlungsbedarf und der
Wunsch nach einer übergeordneten Zusammenarbeit. Ein
entsprechender Appell wird an die Bundesinstitutionen
gerichtet. An der Folgesitzung am 3. März 1998 erklären
sich die EAWAG-Vertreter bereit, das Projektmanagement
zu übernehmen, die Zustimmung der Direktion voraus-
gesetzt. An dieser Sitzung werden erstmals die in der
Runde vertretenen Hypothesen, die später die Grund-
lagen der Fischnetz-Arbeitshypothesen bilden, einer per-
sönlichen Gewichtung der Teilnehmenden unterzogen.
Am 28. Juli 1998 verschickte Ueli Bundi von der EAWAG-
Direktion folgendes E-Mail an einige EAWAG-Mitarbei-
tende:
Subject: Fischrückgang in schweizerischen Fliess-
gewässern. Informations- und Ausspracheveranstaltung.
Liebe KollegInnen
Problem (den meisten von Euch bekannt): In den ver-
gangenen 10 Jahren ist der Forellen-Fangertrag in den
Fliessgewässern um 50% zurückgegangen. Viele Fische
weisen Organschädigungen auf, speziell unterhalb von
ARA-Einläufen. Wenige Kantone, speziell BE und SG,
haben schon Untersuchungen durchgeführt. Es herrscht
aber grosse Ratlosigkeit über die Ursachen der Fisch-
probleme. Eine Gruppe von Vertretern des Bundes und
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der Kantone hat sich der Sache angenommen. Die
EAWAG ist vertreten durch Armin Peter. Ziel ist eine breit
abgestützte Untersuchung Bund/Kantone, die Feder-
führung soll bei EAWAG/BUWAL liegen. Die Direktion
der EAWAG hat zugesichert, dass die EAWAG die Unter-
suchung leitet und selber Untersuchungen durchführt.
Das BUWAL will Mittel zur Anstellung eines hoch qualifi-
zierten Projektleiters/einer Leiterin zur Verfügung stellen,
evtl. mit Beteiligung der EAWAG.
Am 4. November 1998 traf sich die «Nationale Taskforce
– Fischschädigungen und Fischrückgang» zu einer 1. Sit-
zung. Mit dabei waren Armin Peter (EAWAG), Ueli Och-
senbein (Gewässer- und Bodenschutzlabor Kt. Bern),
Erich Staub (BUWAL), Herbert Güttinger, Stephan Müller
und Ueli Bundi (EAWAG). Die Gruppe beschloss, eine
interimistische Projektleitung einzusetzen und das Pro-
jekt mit einer zweitägigen Klausur zu starten. Die Orga-
nisation des Projektes mit einer Projektleitung, einem
Lenkungsausschuss und einer technischen Begleitgruppe
(später TeilprojektleiterInnen) wurde festgelegt. Die
EAWAG stellte 30 000 bis 50 000 CHF als Startkapital
zur Verfügung und das BUWAL offerierte eine finanzielle
Beteiligung auf Antrag. An der Klausurtagung vom
14. und 15. Dezember 1998 in Olten beschloss die in-
zwischen eingesetzte interimistische Projektleitung
(Armin Peter, Ueli Ochsenbein, Erich Staub und Herbert
Güttinger) Folgendes: Das Projekt soll 4 – 5 statt nur
3 Jahre dauern, aber bereits nach 3 Jahren sollen Resul-
tate vorliegen. Es wird davon ausgegangen, dass die
Hypothese «Es existiert ein Fischrückgang» zutrifft, und
entschieden, zur Ursachenfindung für diesen Rückgang
Arbeitshypothesen zu formulieren. Das EU-Projekt COM-
PREHEND zur Untersuchung hormonaktiver Substanzen
sowie andere bereits angelaufene oder geplante Projekte,
die mit den Fragen von Fischnetz zu tun haben, sollen
mit berücksichtigt und später als Teilprojekte bezeichnet
werden. Allen Interessierten wird regelmässig ein Info-
blatt abgegeben, in welchem sie über den Stand der
Arbeiten in Kenntnis gesetzt werden. Es wird vereinbart,
im Mai ein Statusseminar zu organisieren. Bei einem
kreativen Mittagessen wird der Projektname «Netzwerk
Fischrückgang Schweiz» Fischnetz kreiert und damit das
Projekt, ein Querprojekt, geboren.
Das Projekt Fischnetz
Bereits am 20. Januar 1999 erscheint die Publikation
fischnetz-info zum ersten Mal. Sie enthält die Projekt-
fragen und -ziele, ein Organigramm und die Projekt-
organisation mit den bereits bestimmten Mitgliedern der
Projektleitung (dazugekommen sind noch Karl Fent,
EAWAG, Walter Giger, EAWAG, und Patricia Holm, Uni-
versität Bern). Vakant waren zu diesem Zeitpunkt noch
die Vertretung der chemischen Industrie und die Leitung
des Teams. Das Inserat zur Suche einer Vollzeit-Projekt-
leiterIn wurde deshalb nicht nur im ALPHA veröffentlicht,
sondern auch gleich in diese erste Nummer von fisch-
netz-info aufgenommen.
Zur Leitung dieses praxisrelevanten und faszinierenden
Projektes suchen wir Sie, eine Persönlichkeit:
• mit Fachkompetenz in Chemie, Ökotoxikologie,
Hydrobiologie,
• mit Erfahrung im Projektmanagement,
• mit der Fähigkeit zur Integration von Teilprojekten
und -resultaten,
• welche die interne und externe Kommunikation
gewährleistet und
• welche die Projektadministration sicherstellt.
Ein Profil des ersten gemeldeten Teilprojektes wurde als
Beispiel in fischnetz-info Nr. 1 publiziert. Es handelte
sich um die Studie des Amtes für Gewässerschutz und
Abfallwirtschaft des Kantons Bern «Biomonitoring in
Fliessgewässern des Kantons Bern».
Am 8. April 1999 fand im Bahnhof Olten die erste Teilpro-
jektleiterkonferenz statt und kurz darauf, am 6. Mai 1999,
Abbildung 1: Entwicklung der Forellenfänge in den Fliessgewässern
der Schweiz. Berücksichtigt sind alle Fänge von Bach-, Fluss-,
See- und Regenbogenforellen. Je nach Länge der Zeitreihen sind
die Daten von 9 bis 25 Kantonen erfasst. Da die bei den Kantonen
verfügbaren Datenreihen unterschiedlich weit in die Vergangenheit
zurückgehen, entstehen bei deren Einbezug jeweils neue Gesamt-
kurven. Die rekonstruierte Kurve orientiert sich am Verlauf der
Kantone mit bekanntem Fang. Die logarithmische Darstellung der
Zeitreihen ergibt, unabhängig vom Fangniveau, für gleiche prozen-
tuale Veränderungen eine gleiche Steilheit (Quelle: BUWAL, Sektion
Fischerei).
Forellenfang in Schweizer Fliessgewässern
Fore
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Taus
end
]
Jahr
25 Kantone(rekonstr.)
23 Kantone18 Kantone
9 Kantone
25 Kantone21 Kantone12 Kantone
1000
1500
800900
700
500
600
300
400
200
10090801970 1975 1980 1985 1990 1995 2000
11
das 1. Fischnetz-Fachseminar zum Thema «Projekt ‹Netz-
werk Fischrückgang Schweiz› – Ziele, Organisation, Teil-
projekte». Den 115 Teilnehmenden, die den Weg an die
HWV Winterthur gefunden hatten, konnten neben den
Zielen und Strukturen von Fischnetz auch bereits einige
Resultate von Teilprojekten (Alpenrhein, Alte Aare, Suhre,
Vitellogenin) vorgestellt werden. Im fischnetz-info Nr. 2
wurde die erste vorläufige Version der 12 Arbeitshypo-
thesen von Fischnetz publiziert (Abbildung 2):
1. Der Fischrückgang ist das Resultat von vielen kleinen
Effekten.
2. Die Fischbestände leiden an einer Fortpflanzungs-
schwäche.
3. Den Fischbeständen fehlen genügend nachwachsen-
de Fische.
4. Organschäden führen zum Tod der Fische.
5. Eine allgemeine Immunschwäche führt zum Tod der
Fische.
6. Schlechter Lebensraum ist die Ursache für den
Fischrückgang.
7. Kolmation der Kiessohle beeinträchtigt die Fort-
pflanzung der Forelle.
8. Weniger Fischnährtiere führen zu einer geringeren
Fischbiomasse.
9. Der Fischrückgang zeigt eine zu wenig angepasste
fischereiliche Bewirtschaftung.
10. Der Fischrückgang entsteht aufgrund von Angler-
verhalten und Fisch fressenden Vögeln.
11. Höhere maximale Wassertemperaturen reduzieren
den Lebensraum der Forelle.
12. Winterhochwasser reduzieren das Überleben von
Eiern und Brut der Forelle.
Am 1. August 1999 tritt Frau Dr. Patricia Holm ihre Stelle
als Projektleiterin von Fischnetz an. In der Projektleitung
arbeiten schliesslich mit: Herbert Güttinger, Armin Peter,
Walter Giger, Marc Suter, Karl Fent (1999), Roman Bucher
(2000 – 2002), Karin Scheurer (2002 – 2003), alle EAWAG;
Ueli Ochsenbein (Amt für Gewässerschutz und Abfall-
wirtschaft, Kanton Bern); Helmut Segner (Zentrum für
Fisch- und Wildtiermedizin, Universität Bern; ab 6/2000),
Peter Dollenmeier (Schweizerische Gesellschaft für Che-
mische Industrie SGCI, Basel), Heinz Renz (Schweize-
rischer Fischereiverband SFV [2001– 2003]), Erich Staub
(BUWAL).
Immer wieder erhält die Projektleitung Vorschläge für
Teilprojekte, die beurteilt und z.T. auch finanziert werden
sollten. Die Mitglieder teilen sich die Aufgaben des
Coachings der Projekte entsprechend den individuellen
Fachkenntnissen und Möglichkeiten. Die Feinplanung
der Hypothesen wird im Frühsommer 1999 in Angriff
genommen und dabei werden die Wissenslücken identi-
fiziert, für die es zusätzliche Teilprojekte braucht. Die
Homepage www.fischnetz.ch wird aufgestartet mit einem
öffentlichen und zwei internen Teilen für die Teilprojekt-
leiterInnen und die Projektleitung. Mittlerweile hat es sich
eingebürgert, dass die Projektleitungssitzungen im Bahn-
hofbuffet Olten stattfinden.
Am 20. Januar 2000 verabschiedet der Lenkungsaus-
schuss (Alexander J.B. Zehnder, Präsident, EAWAG;
Philippe Roch, BUWAL; Kaspar Eigenmann, SGCI; Kurt
Meyer, später Werner Widmer, SFV; Peter Schönen-
berger, SG; Elisabeth Zölch, BE) den Businessplan der
Abbildung 2: Verknüpfungen der aktu-
ellen Arbeitshypothesen im Fischnetz.
Die Befischungsintensität und die
Fisch fressenden Vögel sind hier in
Fischentnahme zusammengefasst. Die
Hypothese «verschiedene Faktoren»
ist hier aus Gründen der Übersichtlich-
keit nicht dargestellt. Die Ursachen
(helle Rechtecke) wirken direkt oder
über Intermediäreffekte (dunkle Recht-
ecke) auf die Abnahme des Fangs.
veränderteHydrologie
Fischentnahme
zu wenig nach-wachsende Fische
Reproduktions-schwäche
beeinträchtigteGesundheit
weniger Nahrung Populationreduziert
chemischeVerschmutzung
Lebensraumbeeinträchtigt
veränderteTemperatur
unangepassteBewirtschaftung
mehrFeinsedimente
Fang ab-genommen
12
Fischnetz-Projektleitung. Er unterstützt die Projektleitung
bei der Suche nach zusätzlichen Finanzen bei den Kanto-
nen und bei Sponsoren.
Die Projektleitung trifft sich am 24. und 25. Januar 2000
zu einer Klausur, an welcher die Hypothesen und die Fein-
planung zu deren Klärung intensiv diskutiert und hinter-
fragt werden. Sie entwirft ein Finanzierungsmodell, nach
dem alle Kantone eingeladen werden, sich an Fischnetz
zu beteiligen. Der Beitrag der Kantone setzt sich gemäss
Vorschlag von Fischnetz zusammen aus einem Sockel-
beitrag von 10 000 CHF und je 50% des Restbetrags von
total 400 000 CHF, aufgeteilt nach Finanzkraft und Fläche
der Kantone. Im Herbst 2001 haben sämtliche Kantone
und das Fürstentum Liechtenstein ihre Mitwirkung und
finanzielle Unterstützung zugesagt. Ausserdem trägt die
chemische Industrie zur Finanzierung bei. Rund 3,1 Mio.
CHF wurden im 5-jährigen Projekt investiert.
Die Zusammenarbeit mit Experten aus Wissenschaft und
Praxis und die breite ideelle und finanzielle Unterstüt-
zung widerspiegelt die gesellschaftliche Relevanz des
Projektes und die hohen Erwartungen bezüglich Problem-
lösungsstrategien. Sie bietet zudem Gewähr für praxis-
taugliche Resultate und Massnahmen, Merkmale, die
charakteristisch für transdisziplinäre Forschung sind und
welche die von der EAWAG gepflegte Brückenfunktion
zwischen Wissenschaft und Praxis stärken.
Am 2. und 3. Juli 2001 findet in Kastanienbaum ein
Workshop zum Thema PKD (proliferative kidney disease)
statt. Die Fachbeiträge werden in einem Sonderheft des
Tabelle: Ziele und Produkte von Fischnetz (aus Businessplan).
Ziele
1a) Übersicht zur gesamtschweizeri-schen und regionalen Enwicklungder Anglerfänge und Fischbe-stände sowie der Fischgesund-heit in den letzten 20 – 30 Jahren
1b) Grundlagen für standardisiertesÜberwachungssystem schaffen
1c) Erfolgskontrolle: künftige Er-hebungen zu Fischbeständenund Fischgesundheit in Fliess-gewässern vorbereiten
2) Wichtigste Einflussfaktoren be-schreiben und verstehen, Hand-lungsspielraum erfassen
3) Korrekturmassnahmen vor-schlagen
4) Laufende und neutrale Informa-tion über Projektverlauf
5) Synthese und Vernetzung
Produkte
• Berichte zur zeitlich-räumlichenEntwicklung und zur aktuellenLage der Fischfänge, der Bestan-desdichte, des Anglerverhaltensund des Gesundheitszustandessowie Synthesedokument zudiesen Bereichen
• Methodendokument
• Ausgebildete Fachleute
• Konzept für Erfolgskontrolle
• Dokument zur Bedeutung der ein-zelnen Einflussfaktoren (Ursache-Wirkungs-Ketten und Anteil)
• Methodenzusammenstellung
• Massnahmenkatalog (inkl. Mass-nahmen zur Erfolgskontrolle)
• fischnetz-info
• Homepage, Networking
• TP-Konferenzen
• Workshops, Fachseminarien
• Internationale Vernetzungen
• Publikationen, Vorträge
• Synthesedokumente
mögliche Wege
• Auswertung Anglerstatistiken
• Erhebung Anglerverhalten
• Auswertung und Datenerhebungenzum Fischbestand
• Erhebung des Gesundheitsstatusund Ermittlung der wichtigstenParameter
• Bestehende Methoden evaluierenund eventuell adaptieren, in Praxiseinführen
• Felduntersuchungen mit standardi-sierten Methoden
• Anwendung von Modellen zurbiologischen Integrität der Fisch-bestände
• Modellierung und Quantifizierungvon Stoffflüssen (soweit möglichund sinnvoll)
• Vernetzung punktueller Ergebnisse,Prioritätensetzung, Ressourcen-zuteilung, Zeitplanung
• Hypothesenworkshops
• Experimentelle Studien
• Massnahmenworkshop mit Betrof-fenen
• Publikationen und Vorträge
• Kommunikationsplan
• PL- und LA-Sitzungen
• Multivariate Analysen, Meta-Analyse
• Qualitative Synthesearbeit
Erfolgskriterien
• Zusammenhang zwischen Angler-fangstatistik und Fischbeständenerfasst
• Zeitliche Veränderungen bezüglichFischbestand und Fischgesundheitmit geografischem Bezug erhoben
• Fischbestand und -gesundheit inrepräsentativen Gewässern miteiner Genauigkeit erfasst, die für grosse Effekte statistisch ge-sicherte Aussagen erlaubt
• System zur quantitativen Erfassungvon Fischbeständen und Fisch-gesundheit ist wissenschaftlichfundiert und praktikabel
• Sollzustand und Defizite bekannt
• Ursachen, die Hauptteil der Ver-änderungen bewirken, identifiziert
• Begründung der Wichtigkeit ein-zelner Faktoren bei Wissenschaft,Öffentlichkeit und Verursachernakzeptiert
• Anthropogene Faktoren unter-schieden in flächenhafte unddiffuse Effekte
• Massnahmen identifiziert undadressatengerecht kommuniziert
• Massnahmen in internationaleGremien eingebracht
• Bekanntheit von Fischnetz so,dass Koordination und gegen-seitige Information bei Fischerei-kreisen und Entscheidungsträgernfunktioniert
• Erkenntnisse generiert, die überdie Ergebnisse der Teilprojektehinausgehen
13
«Journal of Fish Diseases» publiziert. Der Beizug interna-
tionaler und nationaler Experten zur raschen und fachlich
fundierten Abklärung spezifischer offener Fragen bewährt
sich als zusätzliche Methode zur Wissensvertiefung und
als Beitrag zur Meinungsbildung in der Projektleitung.
Gesamthaft sind es schliesslich 6 nationale und 4 inter-
nationale Expertenhearings, an denen insgesamt knapp
130 Experten begrüsst werden.
270 Personen lassen sich am Abschluss-Symposium
vom 29. Januar 2004 durch die Projektleitung über die
«Ursachen des Fischfangrückgangs in der Schweiz»
informieren. Sie können dabei den Schlussbericht, eine
CD-ROM mit allen veröffentlichten Teilprojektberichten
sowie eine Kurzfassung in Empfang nehmen. An einer
Medienkonferenz informieren dann einen Tag später
die Projektleiterin und die Mitglieder des Lenkungsaus-
schusses über die wichtigsten Resultate und die zu er-
greifenden Massnahmen.
Die wichtigsten Resultate und Folgerungen
In insgesamt 77 Teilprojekten wurden die oben genann-
ten Hypothesen zu den möglichen Ursachen des Fisch-
fangrückgangs untersucht. Aus der Fangstatistik wurde
deutlich, dass immer weniger Anglerinnen und Angler
Patente gelöst haben und dadurch die Fangintensität
nachgelassen hat. Damit lässt sich aber nicht der ge-
samte Rückgang des Fangertrags erklären. Die Detail-
auswertung der Fangdaten zeigt, dass auch die Fisch-
bestände zurückgegangen sind. Die Projektleitung von
Fischnetz kommt zum Schluss, dass der Bestandesrück-
gang vor allem auf die generell schlechte Situation bei
den Lebensräumen und auf die Krankheit PKD zurück-
zuführen ist. Schlechte Lebensraumqualität kann sowohl
die Morphologie als auch die Wasserqualität betreffen.
Schlechte Lebensräume Die Verbauung der Flüsse und
die Zerstörung der Ufervegetation liegen teilweise Jahr-
zehnte zurück. Deren Folgen, wie zum Beispiel monotone
Lebensräume und tausende von Wanderungshindernis-
sen für Fische, sind aber heute noch wirksam. Sie behin-
dern Fische bei der Flucht vor widrigen Umständen und
versperren den Zugang zu Laichplätzen an den Fluss-
oberläufen und Seitengewässern. Durch die Isolation der
Lebensräume ist der genetische Austausch zwischen den
Subpopulationen eingeschränkt.
Ungenügende Wasserqualität Die Belastung der Fliess-
gewässer durch Chemikalien ist in den letzten 30 Jahren
zurückgegangen. Nach wie vor können jedoch die Stick-
stoffverbindungen Nitrit und Ammoniak nach starken
Regenfällen gefährlich hohe Konzentrationsspitzen errei-
chen. Die Pestizidbelastung ist in den landwirtschaftlich
intensiv genutzten Gegenden des Mittellandes lokal
immer noch zu hoch und in den stark besiedelten Regio-
nen des Mittellandes erreichen natürliche und künstliche
Hormone die Wirkschwelle für Fische. Es wird vermutet,
dass vor allem das Zusammenwirken dieser Substanzen
(«Chemikalien-Cocktail») langfristig die Gesundheit der
Fische beeinträchtigt.
Infektionskrankheit PKD Im Rahmen der Untersuchun-
gen der Fischgesundheit wurde auch die erstmals 1979
in der Schweiz nachgewiesene PKD (proliferative kidney
disease) intensiver untersucht. Diese Nierenkrankheit
konnte in den Jahren 2000 und 2001 an knapp 200 Stel-
len in der Schweiz festgestellt werden – vor allem in
Gewässern des Mittellands. PKD führt zu aufgeschwolle-
nen Nieren und häufig zum Tod der Fische. Ein Vergleich
zeigt, dass an PKD-positiven Standorten die Fangzahlen
tiefer sind als in Gewässern ohne PKD. Die PKD dürfte
demnach einer der Hauptfaktoren sein, die zum Fang-
rückgang beigetragen haben.
Zusammenwirken mehrerer Einflüsse Wichtig für den
Bestandesrückgang ist aber auch die kombinierte Wir-
kung der Einflussfaktoren. So bricht PKD dann aus, wenn
die Wassertemperatur länger als etwa 2 Wochen über
15 °C liegt. Zwischen 1978 und 2002 haben die mittleren
Temperaturen der schweizerischen Fliessgewässer um
rund 1 °C zugenommen. Ausserdem führt die Temperatur-
erhöhung dazu, dass der für Forellen geeignete Lebens-
raum sich verkleinert: Den Kälte liebenden Forellen wird
es in den zunehmend wärmeren Gewässern des Mittel-
landes zu warm.
Situationsgerechte Massnahmen sind nötig Zentral ist,
dass sich die Gewichtung der Ursachen von Gewässer
zu Gewässer unterscheidet. Massnahmen müssen somit
unbedingt den lokalen Gegebenheiten angepasst wer-
den. In erster Linie sind die Lebensräume zu verbessern.
Die Gewässer müssen über den Längsverlauf besser ver-
netzt werden, die Ufervegetation ist zu fördern und es ist
dafür zu sorgen, dass immer genügend Wasser in den
Gewässern verbleibt. Für alle relevanten Stoffe sind Qua-
litätsstandards festzulegen und einzuhalten. Das Gewäs-
serschutzgesetz ist konsequenter zu vollziehen und die
Bewirtschaftung der Gewässer muss optimiert werden.
Fische aus PKD-Gewässern dürfen nicht in PKD-freie oder
nicht auf PKD untersuchte Gewässer eingesetzt werden.
Der Besatz soll gründlich geplant und nur im Rahmen
von Besatzkonzepten durchgeführt werden. Um die lang-
fristige Entwicklung und die Wirkung von Massnahmen
verfolgen zu können, ist eine systematische Überwachung
der Fischbestände nötig.
Folgeprojekt und Beratungsstelle Die bereits eingeleite-
ten sowie auch die empfohlenen Massnahmen erfordern
14
weitergehende Informationen, Schulung und Unterstüt-
zung bei der Erfolgskontrolle. Fischnetz wird deshalb mit
dem Folgeprojekt «Optimierung der Fangerträge und
Gewässerqualität» vor allem die Kantone bei der Umset-
zung der Massnahmen unterstützen. Ab Frühjahr 2004
steht der Fischerei-Praxis auch die Fischereiberatung
FIBER zur Verfügung, die von EAWAG, BUWAL und dem
SFV getragen wird.
Persönliche Eindrücke
Patricia Holm Fischnetz – mein Leben! Zumindest
während der knapp 5 Jahre, die ich – an der EAWAG
beheimatet – dieses faszinierende Projekt leitete. Ein
manchmal atemberaubender Cocktail aus tief gehenden
Fachdiskussionen, Streit über den «wahren» Forschungs-
ansatz und Auftrag der EAWAG (!) in solchen Querpro-
jekten, dann wieder Eingehen auf – oft sehr besorgte –
Beobachtungen von Fischern, Sonntagvormittage in
verrauchten Turnhallen, das Projekt präsentierend …
Natürlich gab es die rote Linie (Businessplan!), der wir
auch mehr oder minder strikt gefolgt sind, so gut es be-
kanntlich in einem Forschungsprojekt dieser Dimension
möglich ist. Doch darüber hinaus: In diesem Projekt, in
Zusammenarbeit mit den damit verbundenen Personen
in Projektleitung, Lenkungsausschuss und Teilprojekten
habe ich zahlreiche wertvolle Erfahrungen gesammelt,
viel gelernt und prägende Erlebnisse gehabt.
Armin Peter Am Anfang ging es darum, für die schwie-
rige Aufgabe ein kreatives und erfahrenes Team zu-
sammenzustellen. Nach intensiver Planung ging es los
mit Koordinationen, Initiierung von Projekten und auf-
wändigen Felduntersuchungen. Dass es gelang, all die
vorgesehenen Arbeiten durchzuführen, war auch dem
Enthusiasmus im Team der Projektleitung zu verdanken.
Wie anfänglich oft vermutet, gelang es nicht, den Fang-
rückgang nur auf eine einzige Ursache zurückzuführen.
Dennoch war Fischnetz erfolgreich, gelang es doch,
Hypothesen auszuschliessen und wichtige Massnahmen
zu formulieren. Der Aufwand für Fischnetz ist eine Inves-
tition in die Zukunft. Werden die vorgeschlagenen For-
schungs- und Datendefizite jetzt angegangen, wird es in
10 Jahren möglich sein, Analysen mit umfangreicheren
Daten durchzuführen. Vielleicht werden wir bis dann auch
wieder zufriedene Fischer an unseren Gewässern finden.
Marc Suter Wie schon im EU-Projekt COMPREHEND
hat mich auch im Fischnetz die Zusammenarbeit mit
WissenschafterInnen aus völlig andersartigen Disziplinen
und mit Fachleuten aus der Praxis fasziniert. Dabei über-
rascht eigentlich, wie schwierig es ist, eine gemeinsame
Sprache zu finden, ein Umstand, der das Bearbeiten
eines sehr komplexen Gebiets nicht eben vereinfacht.
Dennoch oder gerade deshalb war dieses Projekt für
mich eine Bereicherung.
Herbert Güttinger Das Projekt Fischnetz war für mich
wie ein spannender Kriminalfall, den ich mit tollen Kolle-
ginnen und Kollegen bearbeiten durfte. Die Fische als
Opfer und die Menschen als mutmassliche Täter. Viele
Vermutungen und Vorurteile standen im Raum und die
Untersuchungen ergaben fast nur Indizien und kaum
Beweise. Die Analyse der vielen Detailinformationen und
schliesslich ihre Synthese waren spannend bis zum
Schluss und das Resultat nicht vorhersehbar. Glück-
licherweise haben sich aber die Indizien im Laufe der
Arbeiten, Expertengespräche und Diskussionen so ver-
dichtet, dass die vorgeschlagenen Massnahmen gute
Erfolgsaussichten haben, wenn sie umgesetzt werden.
Nachwort von Alexander J.B. Zehnder
Fischnetz ist in seinem Ansatz sicher einmalig. Alle, die
in irgendeiner Weise betroffen sind, haben nicht nur finan-
ziell, sondern auch konzeptionell sowie in der Datenbe-
schaffung aktiv zum Gelingen der Projekte beigetragen.
Mitgemacht haben die Fischer und ihre Organisationen,
alle (!) Kantone und das Fürstentum Liechtenstein, die
chemische Industrie, der Bund und die Wissenschaft.
Alle Beteiligten trugen dieses Projekt mit viel Einsatz bis
zum letzten Tag. Meine Kolleginnen und Kollegen des
Lenkungsausschusses haben Fischnetz immer tatkräftig
unterstützt und in ihren jeweiligen Umfeldern für eine
fortwährende positive, ja sogar enthusiastische Akzep-
tanz des Projektes gesorgt. Es liegt in der Natur der
Sache, dass der Fischrückgang auf komplexe Zusam-
menhänge von verschiedensten Faktoren zurückzuführen
ist. Die Fische haben sich im Verlauf der Evolution opti-
mal an alle Gegebenheiten und Einflüsse ihrer komplexen
Umwelt angepasst. Längerfristige Störungen der qualita-
tiven und quantitativen Aspekte ihres Lebensraumes
müssen zwangsweise Effekte für die Fische zeigen. Die
offensichtlichsten negativen Einflüsse auf die Fische sind
in den letzten 50 Jahren mit verschiedenen Massnahmen
beseitigt worden. Fischnetz hat gezeigt, dass unsere
Arbeit noch nicht abgeschlossen ist. Vom politischen
Willen aller Beteiligten hängt es nun ab, ob wir die nöti-
gen Lehren aus gewissen Fehlentwicklungen ziehen
und den Fischen ihren Platz in der Natur wieder zurück-
geben werden.
15
K U R Z B E I T R Ä G E A U S D E N T Ä T I G K E I T S -
B E R E I C H E N D E R E A W A G
Umwelttechnologie
Forschung unterstützt SODIS-Anwendung
Martin Wegelin
Die solare Wasserdesinfektion (SODIS) wurde an der
EAWAG entwickelt und wird nun weltweit in Entwicklungs-
ländern eingeführt. Dass diese genial einfache Methode,
bei der mit Hilfe von Sonnenlicht und Plastikflaschen
Trinkwasser entkeimt wird, auch immer wieder umfang-
reiche und teilweise hoch spezialisierte Forschung be-
nötigt, wird im Folgenden dargestellt.
Diffusion von kanzerogenen Stoffen in Wasser: In einer
in den USA durchgeführten Diplomarbeit wurden Krebs
erregende Substanzen (DEHA und DEHP) beim mehr-
maligen Gebrauch von Plastikflaschen scheinbar nach-
gewiesen. Durch diese Arbeit alarmiert, veranlasste
die EAWAG die Durchführung von Experimenten an der
EMPA. Neue und gebrauchte PET-Flaschen aus Hondu-
ras, Nepal und der Schweiz wurden für Tests im besonn-
ten Wasserbad (60 °C ) und für die Exposition am vollen
Sonnenlicht und im Schatten verwendet. Für die analy-
tisch sehr heiklen Versuche setzte Dr. Peter Schmid,
Chemiker und Toxikologe, die Gaschromatographie und
Massenspektometrie ein [1]. Die Abbildung zeigt, dass
die maximalen gemessenen Konzentrationen für DEHA
etwa 1000-mal kleiner sind als der von der WHO angege-
bene Richtwert, jene für DEHP waren etwa 8-mal kleiner
als die entsprechende WHO-Richtlinie, und daher können
PET-Flaschen für SODIS unbedenklich verwendet werden.
Abtötungsmechanismen: Anfänglich war für die Entwick-
lung von SODIS nur das Resultat wichtig: Werden unter-
suchte Bakterien und Viren abgetötet oder nicht? Wie
dies geschieht, war nicht von Bedeutung. Jetzt erforscht
Michael Berney, ein Doktorand von Dr. Thomas Egli in
der Mikrobiologie an der EAWAG, die mutmasslichen
Inaktivierungsmechanismen (Schädigung der DNA oder
der Zellmembran?) sowie die Regenerierungsmechanis-
men von Bakterien unter Einsatz von moderner Labor-
technik (Durchfluss-Zytometrie) und Verwendung der
molekularen Mikrobiologie. Weitere Informationen dazu
finden sich im Kurzbeitrag «SODIS – Neuigkeiten aus der
Forschung», S. 16.
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16
Gesundheitsstudie: In Zusammenarbeit mit dem Schwei-
zerischen Tropeninstitut (STI) in Basel und lokalen Part-
nern in Bolivien wurde eine Feldstudie durchgeführt, um
den Einfluss von SODIS auf die Reduktion der Durchfall-
rate bei deren Benutzern, vor allem bei den Kindern unter
5 Jahren, zu ermitteln. Die Resultate zeigen, dass diese
Rate um etwa 20% reduziert werden kann [2], was sich
mit den in der Literatur beschriebenen und vergleich-
bareren Studien über den Einfluss der Wasserqualität
auf die Gesundheit deckt. Um die Gesundheitssituation
markant zu verbessern, muss daher SODIS im Verbund
mit anderen Interventionen (Kampagnen zur Förderung
der allgemeinen Hygiene, insbesondere des Hände-
waschens mit Seife und einer geordneten Entsorgung der
Fäkalien) eingesetzt werden. Diese Strategie wird von
unseren Partnern in Entwicklungsländern auch befolgt.
Soziale Akzeptanz: In einer Feldstudie werden in Nicara-
gua Akzeptanz und Anwendung von SODIS in mehreren
Projekten evaluiert. Diese Studie, von Anne-Marie Altherr,
Psychologiestudentin aus Genf, und von PD Dr. Hans-
Joachim Mosler der EAWAG betreut, hat die Effizienz der
von den lokalen Partnern eingesetzten Informations-
strategie aufgezeigt und hilft, diese weiterzuentwickeln.
Die Resultate zeigen, dass SODIS in gut erreichbaren
Projektgebieten zu 80% akzeptiert wird, in stark ver-
streuten Siedlungen die Akzeptanz aber auf 20% sinkt.
Neben der Betreuung und Beratung der Zielbevölkerung
spielt auch der von den Leuten empfundene Bedarf einer
Trinkwasseraufbereitung eine zentrale Rolle [3].
Diese Beispiele zeigen, dass Forschung für SODIS weiter-
hin nötig ist. Der einfachen Methode wird immer wieder
mit Skepsis begegnet – die Idee ist so einfach, das kann
doch nicht funktionieren! Die EAWAG wird sich weiterhin
der gestellten Fragen annehmen und diese aufgrund
wissenschaftlicher Abklärungen durch Fachexperten be-
antworten lassen.
Literatur[1] Migration of Organic Components from Polyethylene Terephthalate
(PET) Bottles into Water, EMPA Report 429670, 20.6.2003.
[2] Hobbins M.: The SODIS Health Impact Study, Report STI, 23.12.2003.
[3] Altherr A.-M.: Personal, Situational and Social Factors Influencing the
Current and Future Use of SODIS in Nicaragua: A Quantitative Pilot
Study, Universities of Geneva and Zurich, January 2004.
SODIS – Neuigkeiten aus der Forschung
Michael Berney, Hans-Ulrich Weilenmann, Thomas Egli
Die SODIS-Forschung geht in eine neue Runde. Nicht
mehr die Effektivität, sondern die Mechanismen der Ab-
tötung sind das zentrale Thema. Moderne Geräte wie
z.B. Durchfluss-Zytometer ermöglichen neue Einblicke in
die letzten Stunden der Durchfallbakterien.
In den vergangenen zehn Jahren konnte sich die solare
Wasserdesinfektion (SODIS) einer stetig steigenden
Beachtung erfreuen. Sowohl in den Zielländern in den
Tropen als auch in unseren Breitengraden konnten das
Abbildung 1: Toxikologisches Risiko für die maximalen gemessenen
Konzentrationen von Di(2-ethylhexyl)adipat (DEHA) und Di(2-ethyl-
hexyl)phthalat (DEHP).
Sonne 60 °CSonneSchattennicht exponiert
DEHA
Kre
bsr
isik
o
100%
10%
1%
0,1%
0,01%
Aus
schö
pfu
ng d
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HO
-Ric
htw
erte
sDEHP
SonneSchatten
nicht exponiert
DEHPSonne 60 °C
nicht exponiert
10–6
10–7
10–8
10–9
10–10
Richtwerte WHO
DEHA: 08 µg/l,DEHP: 80 µg/l
Krebsrisiko
akzeptiertesRisiko 10–6
DEHA
nich
tak
zep
tiert
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isik
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SonneSchatten Sonne 60 °C
Sonne 60 °CSonneSchattennicht exponiert
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Ris
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Abbildung 2: Gesundheitsbefragung der Zielbevölkerung.
(Foto: Martin Wegelin)
17
Verständnis und die Akzeptanz gesteigert werden. Wäh-
rend die Effektivität der Methode im Labor und in zahl-
reichen Feldtests unter natürlichen Bedingungen nach-
gewiesen wurde, könnte eine genauere Untersuchung
der Inaktivierungsmechanismen die wissenschaftliche
Akzeptanz erhöhen und einen Beitrag zur Verbesserung
der Effizienz leisten. SODIS inaktiviert Durchfallbakterien
(z.B. Salmonellen) im Wasser durch ein Zusammenspiel
von Sonnenstrahlung und Hitze. Werden diese beiden
Effekte separat betrachtet, stellt man fest, dass sie nicht
annährend so effektiv sind wie in Kombination.
Maximale Temperaturen, die in den PET-Flaschen erreicht
werden können, liegen zwischen 45 und 50 °C. Im Labor
stellten wir fest, dass Testorganismen wie Escherichia
coli in diesem Temperaturbereich extrem sensitiv sind.
Diese Empfindlichkeit war jedoch stark abhängig von der
Wachstumsphase, in der sich die Testorganismen be-
fanden. Hungernde Bakterien, welche kaum wuchsen,
waren resistenter als jene, die sich in nährstoffreichen
Bedingungen stark vermehrten. Die Kultivierung der Test-
organismen ist deshalb ein wichtiger Faktor und kann
das Testresultat merklich beeinflussen. Wir stellten fest,
dass bei verschiedenen publizierten Kultivierungsmetho-
den für Desinfektionsexperimente die Reproduzierbarkeit
der Ergebnisse mangelhaft ist. Teilweise wurden sogar
Bakterien aus Wachstumsphasen verwendet, in welchen
die Organismen sehr stresssensitiv sind. Damit erreicht
man zwar eine hohe Desinfektionseffizienz, simuliert die
natürliche Situation aber unzureichend. Es ist anzuneh-
men, dass in natürlichen Gewässern die Nährstoffverfüg-
barkeit im Vergleich zum Labor stark eingeschränkt ist
und Bakterien deshalb widerstandsfähiger sind. Dieses
Resultat, so unspektakulär es scheinen mag, ist essenziell
und verlangt nach einem einheitlichen Vorgehen bei der
Kultivierung von Testorganismen für Desinfektionsexperi-
mente. Wir haben ein Vorgehen entwickelt, welches die
Reproduzierbarkeit verbessert und widerstandsfähige
Bakterien produziert.
Bei der Ermittlung von Zellveränderungen aufgrund von
Bestrahlung oder Erhitzen eröffnet uns die Durchfluss-
Zytometrie neue Möglichkeiten. Ursprünglich als Zähl-
gerät für Blutzellen entwickelt, erlauben die heutigen
Instrumente auch eine quantitative und qualitative Ana-
lyse von Mikroorganismen. Bakterien strömen mit hoher
Geschwindigkeit an einem Laser vorbei. Dabei gibt das
gestreute Licht Hinweise auf den Zustand der Bakterien.
Mit dieser Methode konnten wir zeigen, dass die Bestrah-
lung mit Sonnenlicht wahrscheinlich keine Membran-
schädigungen hervorruft. Erstaunlich ist, dass diese
Zellen mit den traditionellen Messmethoden (Plattieren)
als tot gelten, die Zellhülle aber über längere Zeit intakt
bleibt. Dasselbe Verhalten zeigten hungernde Zellen, die
auf bis zu 60 °C erhitzt wurden. Schnell wachsende
Zellen lösten sich bei Erhitzen schnell auf. Wir vermuten
deshalb, dass Membranschädigungen keine entschei-
dende Rolle bei der Inaktivierung durch Sonnenlicht spie-
len. Die erwähnten Resultate werfen aber neue Fragen
auf: Sind diese Zellen wirklich tot oder können sie sich
einfach nicht mehr teilen? Welche Schädigungen treten
in der Zelle auf? Mit Farbstoffen und fluoreszierenden
Antikörpern können wir Schädigungen in der Zelle nach-
weisen und mit dem Durchfluss-Zytometer bald auch
sortieren. Sortierte Zellen können dann weiter analysiert
werden, um Rückschlüsse auf das Geheimnis von SODIS
zu gewinnen.
Dynamische Simulation als Werkzeug für die
Optimierung von Kläranlagen
Leiv Rieger, Willi Gujer, Hansruedi Siegrist
Momentan werden Kläranlagen statisch auf eine Spitzen-
belastung ausgelegt, obwohl es sich um stark dynami-
sche Systeme handelt. Mit der dynamischen Modellierung
steht ein Werkzeug zur Verfügung, welches ein umfang-
reiches Variantenstudium erlaubt, ohne teure und zeit-
intensive Pilotversuche zu fahren. Hierdurch können freie
Kapazitäten erkannt, quantifiziert und optimale Lösungen
für die spezifische Kläranlage ermittelt werden.
Die dynamische Simulation von Abwasserreinigungs-
anlagen ist international ein etabliertes Werkzeug in der
Forschung und wird zunehmend auch in der Praxis ein-
gesetzt. Sie wird erfolgreich angewandt zur Optimierung
von Kläranlagen, für Leistungsnachweise, konzeptuelle
Verfahrensvergleiche oder zum Entwurf von Mess-,
Steuer- und Regelungsstrategien (MSR). Durch das kom-
primierte Prozesswissen eignet sie sich hervorragend
zur Ausbildung von Klärwerkpersonal oder angehenden
Verfahrenstechnikern. In letzter Zeit wird verstärkt der
Einsatz von Modellen für weiter gehende Steuerungs-
strategien (Model-Based Control) diskutiert, die ausge-
hend von einem Zulaufsignal Prognosen der Reinigungs-
leistungen berechnen und so optimale Einstellungen
der Stellglieder bestimmen sollen.
Die vorhandenen Modelle sind zwar stark überparamet-
riert (d.h. identische Resultate können mit unterschied-
lichen Parametereinstellungen erreicht werden), doch hat
die breite Anwendung zu verlässlichen Parametersätzen
zumindest für kommunales Abwasser geführt. Die grösste
Unsicherheit geht nicht mehr von den Modellen aus,
sondern von der genutzten Datenbasis. Weiterhin bedingt
die Anwendung der Modelle ein detailliertes und damit
teures Fachwissen. Demgegenüber treten die Kosten für
die benötigte Software (zwischen 1000 und 30 000 CHF)
18
in den Hintergrund. Die Abbildung zeigt schematisch den
Ablauf einer Simulationsstudie, wie er von der «Hoch-
schulgruppe: Dynamische Simulation von Abwasserreini-
gungsanlagen» vorgeschlagen wird.
Welche Vorteile bringt uns nun die dynamische Simula-
tion? Zunächst wird das benötigte Wissen über die kom-
plexen Abläufe und Zusammenhänge des biologischen
Klärprozesses in komprimierter und nutzbarer Form ver-
fügbar gemacht. Die Dynamik des Systems geht in die
Berechnungen ein, so dass selbst zeitlich begrenzte freie
Kapazitäten erkannt und quantifiziert werden können.
Weiterhin erlaubt dieses Werkzeug umfangreiche Varian-
tenstudien, ohne dass teure und zeitintensive Pilotver-
suche durchgeführt werden müssen. Letztendlich können
so optimale Lösungen für die spezifische Kläranlage er-
mittelt werden.
Fallbeispiele
An der EAWAG wurden im Zuge des Projekts «Umsetzung
innovativer MSR-Konzepte in der Nährstoffelimination»
Simulationsstudien für drei verschiedene Kläranlagen
(30 000/130 000/600 000 Einwohnerwerte) durchgeführt,
um verschiedene Belüftungsstrategien zu vergleichen
und anlagenspezifisch zu optimieren. Ziel war eine mög-
lichst hohe Stickstoffelimination bei reduziertem Energie-
verbrauch. Als Resultat konnten durch die dynamische
Simulation freie Kapazitäten ermittelt werden, die durch
Einsatz von MSR-Technik nutzbar gemacht werden
können. So ergab sich bei allen Anlagen eine deutliche
Reduktion des Energieverbrauchs von 25 – 30% und eine
Steigerung der Stickstoff-Eliminationsleistung zwischen
30 und 50% gegenüber dem momentanen Betrieb. In
ausgedehnten Versuchsphasen wurden die besten Vari-
anten auf zwei Anlagen grosstechnisch umgesetzt. Die
Ergebnisse bestätigten die Simulationsresultate. Mittler-
weile laufen die Regelungen im Normalbetrieb. Auf der
dritten Anlage sind die Vorabklärungen für eine gross-
technische Umsetzung im Gange.
Literatur[1] Langergraber G., Rieger L., Winkler S., Alex J., Wiese J., Owerdieck
C., Ahnert M., Simon J. and Maurer M.: A Guideline for Simulation
Studies of Wastewater Treatment Plants. (Akzeptiert zur Veröffent-
lichung in Water Sci. Tech.)
Développement d’un système de mesure vidéo
pour les bassins de rétention et les déversoirs
d’orage
Luca Rossi, Min Hahn, Markus Boller
Les mesures de débits dans les systèmes d’assainisse-
ment sont particulièrement difficiles à réaliser, ceci dû
aux caractéristiques du milieu (variations importantes de
débits, nombreux débris flottants, présence de gaz
corrosifs, humidité permanente …). Or, c’est justement
par le biais de ce monitoring que l’on peut répondre aux
problèmes qui se posent en assainissement urbain, à
savoir notamment les risques d’inondations et de pollu-
tions. Dans notre étude, nous proposons d’utiliser un
système de mesure vidéo pour le contrôle des bassins
de rétention et des déversoirs d’orage.
Des montants importants ont été investis en Suisse
dans la construction de systèmes de rétention des eaux
pluviales (plus de 2 milliards de CHF). Cependant, le
comportement par temps de pluie de ces systèmes est
souvent mal connu. En effet, les sondes de mesures
habituellement mises en place donnent une indication
sur la hauteur d’eau et éventuellement sur la vitesse en
un seul point de l’écoulement. En cas de dérive de la
sonde, de mesures douteuses ou de comportement
hydraulique particulier (comme c’est souvent le cas pour
les déversoirs d’orage), il est impossible, sans une ob-
servation sur place, d’interpréter correctement les résul-
tats obtenus.
Pour faire face à ces problèmes, une solution novatrice
consiste à utiliser les technologies de vidéo surveillance.
Les avantages sont les suivants:
• les mesures se font en dehors de l’écoulement (pas
de risque de colmatage);
• le système est résistant à l’humidité et à la corrosion,
moyennant l’utilisation de boîtier de protection pour
les caméras;
Abbildung: Aufbau einer Simulationsstudie (angelehnt an die
«HSG Guideline» [1]).
Simulation / Erfolgskontrolle / Dokumentation
Kalibrierung und Validierung der Modelle
Beschaffung der spezifischen Datenfür die Simulation, Experimente
Erarbeiten des hydraulischen Modells undEntwurf von Experimenten mit Hilfe der Simulation
Sicherung der Qualität der Daten
Wahl der Modelle, Systemabgrenzung,Beschaffung von Grundlagen und Daten
Formulierung der Ziele
19
• l’autonomie de stockage de l’information est impor-
tante: les images sont stockées sur un support numé-
rique permettant p. ex. un mois de mesures en continu
pour trois caméras;
• le système permet d’avoir une vue d’ensemble de
l’écoulement, et pas seulement en un seul point;
• un accès en temps réel et à distance sur ce qui se
passe dans le réseau est possible, via une connexion
Internet;
• le système d’archivage des informations est convivial:
les fonctionnalités de détection de mouvement per-
mettent d’enregistrer les séquences vidéo uniquement
lorsque le niveau d’eau atteint une certaine hauteur.
Cela est particulièrement important pour les bassins
de rétention qui peuvent rester vide plus de 95% du
temps.
Un système de vidéosurveillance a été testé par l’EAWAG
sur un bassin de rétention de 1200 m3 situé à Uster
(images 1 et 2). Le système comprend trois caméras à
haute résolution connectées à un système de gestion.
Ces caméras ont été placées dans le bassin de rétention,
au niveau de la conduite d’amenée à la station d’épura-
tion et à la sortie de celle-ci. Le système d’acquisition
reste en dehors du bassin, protégé par un caisson clima-
tisé facilement transportable.
Actuellement, notre étude se poursuit pour développer
un logiciel d’analyse d’image automatique permettant
d’estimer les hauteurs d’eau sur la base des images en-
registrées. Différents travaux montrent également qu’il
est possible, sur la base d’images vidéo, d’estimer les
vitesses d’écoulement en se basant sur les vitesses des
débris flottants.
A terme, le but de cette recherche est de fournir un
système compact complet (matériel et logiciels) pour la
surveillance de bassins de rétention ou de structures
hydrauliques particulières (déversoirs d’orage). Un tel
système permettra d’optimiser le fonctionnement des
installations déjà construite et ainsi de limiter les déver-
sements d’eaux polluées lors d’événements de pluie.
Verbesserte Abwasserreinigung durch
Membranen: wegweisender Technologie-
durchbruch oder Luxuslösung?
Adriano Joss, Alfredo C. Alder, Anke Göbel,
Patrice Goosse, Elvira Keller, Christa S. McArdell,
Hansruedi Siegrist
Wo eine Hygienisierung des behandelten Abwassers er-
forderlich oder die Gesamtmenge an ungelösten Stoffen
für das Gewässer von Bedeutung ist, lohnt sich der Mehr-
aufwand einer Membranbelebungsanlage. Für die nahe
Zukunft könnte sich diese Technologie auch für dezent-
rale Kleinstkläranlagen bewähren.
Elimination von Mikroorganismen und Viren: Ein deut-
licher Vorteil der Membranverfahren mit Porengrössen im
Bereich von 0,01–1 µm, d.h. kleiner als Bakterien (siehe
Abbildung einer Membran), liegt in der Abtrennung par-
tikulärer Stoffe und damit der pathogenen Mikroorganis-
men um mindestens 99,999% [1]. Die Elimination von
Viren (typische Grösse zwischen 0,02 und 0,2 µm) um
90 – 99% lässt sich anhand von Wechselwirkungen mit
dem Belebtschlamm erklären (Inkorporation in Belebt-
schlammflocke [2]). Sofern Antibiotikaresistenzen an
Mikroorganismen gebunden sind, ist hier eine vergleich-
Image 1: Sortie du
bassin de rétention
par temps de pluie.
A ce moment, le
bassin de rétention
est rempli, la capa-
cité de traitement
de la station d’épura-
tion n’est pas suffi-
sante et une partie
des eaux est rejetée dans le milieu naturel, après passage dans un
ouvrage de dégrillage afin de retenir les déchets grossiers.
Arrivée d’eau parle bassin rempli
Ouvrage dedégrillage
Rejet milieunaturel
Image 2: Sortie du
bassin de rétention
lors d’une pluie plus
importante. Une
partie des eaux
passe par dessus
l’installation de dé-
grillage et n’est pas
traitée avant rejet.
Abbildung: Elektronenmikroskopische Aufsicht auf eine Mikro-
filtrationsmembran (Kubota). (Foto: Denis Mavrocordatos)
10 µm
20
bar gute Elimination zu erwarten. Resistenzen werden
aber auch unabhängig von Mikroorganismen übertragen
(z.B. via Viren oder Plasmide). Die Bedeutung dieses
Transportwegs ist gegenwärtig noch nicht quantifizierbar,
weshalb zurzeit bezüglich der gesamten Rückhalterate
für Resistenzen keine definitive Aussage möglich ist.
Elimination von Mikroverunreinigungen: (Mikroverunreini-
gungen: Sammelbegriff für chemische Stoffe, die trotz
geringen Konzentrationen oft hohe biologische Aktivität
und somit [öko-]toxikologische Relevanz aufweisen, z.B.
Hormone, Arzneimittel oder Pestizide.) Eines der Haupt-
ziele der Membranbelebungsanlage im Pilotmassstab auf
dem Gelände der Kläranlage Kloten/Opfikon ist es zu
untersuchen, was die Membrane hinsichtlich der Elimi-
nation von Mikroverunreinigungen zu leisten im Stande
sind. Obwohl gegenwärtig nur Ergebnisse für knapp
20 von tausenden potenziellen Mikroverunreinigungen
vorliegen, zeichnet sich ab, dass das Schlammalter
(SA; mittlere Verweilzeit der Klärschlammmikroorganis-
men) massgebenden Einfluss auf den Abbau dieser Stoffe
hat: Die Abbaubarkeit der untersuchten Mikroverunreini-
gung nimmt signifikant zu, wenn man eine Hochlast- (SA
< 4 Tage) mit einer Nährstoff eliminierenden Belebungs-
anlage (SA 10 –15 Tage) vergleicht. Zwischen einer Nähr-
stoff eliminierenden und einer Schlamm stabilisierenden
Anlage (SA 25 – 30 Tage) setzt sich dieser Trend fort, aber
der Unterschied ist deutlich kleiner. Die Methode des
Schlammrückhalts (konventionelle Sedimentation gegen-
über Mikro- oder Ultrafiltration) hat hingegen keine
direkte Auswirkung auf die Eliminationsleistung: Wegen
der geringen Grösse (kleiner 5 nm, Molekulargewicht
100 –1000 g/Mol) werden gelöste Mikroverunreinigungen
durch die 1000fach grösseren Membranporen nicht
anhand direkter Siebung zurückgehalten, sondern eine
eventuelle Elimination ist nur durch Wechselwirkungen
mit dem Schlamm zu erklären. Durch das Wegfallen der
Problematik des Schlammtreibens sowie der höheren
Schlammkonzentrationen (kleinere Reaktorvolumina) wer-
den Membranbelebungsanlagen jedoch meist mit einem
relativ hohen Schlammalter von 20 – 30 Tagen gefahren.
Dementsprechend kann von einer (für ein Belebungsver-
fahren) guten Eliminationsleistung ausgegangen werden.
Diese geht aber im Fall der Membrantechnik mit einem
ökonomischen und energetischen Mehraufwand einher
(moderne Membrananlagen verbrauchen 0,5 –1 kWh/m3
gegenüber konventionell 0,15 –0,45 kWh/m3).
Dezentrale Klein- und Kleinstkläranlagen: Als sehr inte-
ressant könnte sich die Anwendung der Membrantechnik
für kleine Anlagen erweisen: Die Firma Busse in Leipzig
betreibt gegenwärtig über 100 Kompaktanlagen < 20 Ein-
wohnergleichwerte (EW). Die Anschaffungskosten der
Anlagen betragen etwa 3000 CHF pro EW – was einen
günstigen Preis darstellt, verglichen mit den möglichen
Einsparungen durch den Wiederbeschaffungswert von
Kanalisation und zentraler Kläranlage (> 3000.– resp.
>1000 CHF/EW; [3]). Bedingung für die Machbarkeit der
dezentralen Abwasserreinigung ist es, die Nährstoff-
elimination mit einem deutlich reduzierten Unterhalts-
aufwand zu gewährleisten. Gemäss bisherigen Erfahrun-
gen sind Wartung und Schlammabzug 1– 2-mal jährlich
ausreichend. Vor allem wegen ihrer Kompaktheit und
durch den Wegfall der Problematik des Schlammtreibens
ist die Membranbelebung dazu deutlich besser geeignet
als konventionelle Belebungsverfahren. Zusätzlich er-
möglicht die Hauskläranlage eine Wiederverwendung des
gereinigten Abwassers für Garten und Toilettenspülung
und dementsprechend eine deutliche Reduktion des
Wasserverbrauches sowie eine Verbesserung der Klär-
schlammqualität. Auch bei Schiffskläranlagen setzen
sich Kompaktmembranbelebungsanlagen immer mehr
durch, nachdem die Einleitbedingungen auf nationalen
Hoheitsgebieten verschärft wurden (Wasserrahmenricht-
linie 2000/60/EG).
Literatur[1] Jefferson B., Laine A.L., et al (2000): Water Sci. Tech. 41 (1),
197– 204.
[2] Ghayeni S.B.S., Madaeni S.S., et al. (1996): Desalination 106 (1– 3),
25 – 29.
[3] Carrard M., Chaix O., Meyer J., Bukowiecki A., Ryfer G. (2003):
Mitt. zum Gewässerschutz Nr. 42, BUWAL.
Membrantechnologie zur Aufbereitung von Urin
zu einem Düngerprodukt
Wouter Pronk, Martin Biebow, Judit Lienert,
Markus Boller
Im Querprojekt NOVAQUATIS wird die separate Samm-
lung und Behandlung von Urin untersucht mit dem Ziel,
die darin enthaltenen Nährstoffe einer späteren Nutzung
zuzuführen. Im Teilprojekt 4.2 wurden die Membranver-
fahren Elektrodialyse und Nanofiltration zur Urinaufberei-
tung getestet. Für das Jahr 2005 ist ein Pilotprojekt im
Kanton Basel-Landschaft geplant.
Urin ist bezüglich seiner Nährstoffzusammensetzung gut
als landwirtschaftlicher Dünger geeignet. In der heutigen
Praxis wird das Abwasser aus Siedlungen in Kläranlagen
behandelt, wobei die Schmutzstoffe biologisch abgebaut
oder im Klärschlamm angereichert werden. Allerdings
werden unerwünschte Mikroverunreinigungen (Pharma-
zeutika, hormonaktive Stoffe) in den Kläranlagen nur
zum Teil entfernt. Solche Stoffe können in aquatischen
Ökosystemen nachgewiesen werden, und es besteht
der Verdacht, dass sie negative Auswirkungen auf Was-
serorganismen haben könnten. Im EAWAG-Querprojekt
NOVAQUATIS werden deshalb unter anderem Trennungs-
methoden untersucht, die es ermöglichen, die wertvollen
Nährstoffe aus dem Urin zurückzugewinnen und gleich-
zeitig organische Mikroverunreinigungen weitgehend ab-
zutrennen.
Eines der untersuchten Verfahren zur Aufbereitung von
Urin ist die Membrantechnologie der Elektrodialyse. Bei
der Elektrodialyse werden in einem elektrischen Feld die
Salze durch eine Membran transportiert und aufkonzent-
riert. Organische Stoffe, die einen grösseren Durchmes-
ser als die Membranporen haben, werden zurückgehal-
ten. Die Versuche wurden mit synthetisch hergestelltem
Urin und mit gelagertem Urin aus den NoMix-WCs der
EAWAG-Gebäude in Dübendorf durchgeführt. Es wurde
nachgewiesen, dass die Mikroverunreinigungen nicht ins
Produktkompartiment gelangen, aber zum grössten Teil
an der Membran adsorbiert werden.
Als zweites Verfahren wurde die Technologie der Nano-
filtration erforscht. Bei der Nanofiltration werden Memb-
ranen mit Poren in der Grössenordnung der gelösten
Moleküle eingesetzt. Unter Anwendung hoher Drücke
können gelöste Stoffe abgetrennt werden. Verschiedene
Membranen wurden getestet und die Betriebsbedingun-
gen optimiert. Bei optimalen Bedingungen konnten
70 – 95% der Mikroverunreinigungen abgetrennt werden.
Gleichzeitig wurde ca. 100% Harnstoff und ca. 60% Am-
monium im Produkt wieder gefunden. Der grösste Teil
des Phosphats wurde zurückgehalten. Deshalb wäre
eventuell die Kombination mit einem weiteren Aufberei-
tungsprozess vorteilhaft.
Ein Folgeprojekt wurde definiert mit dem Ziel, einen Auf-
bereitungsprozess in der Praxis zu testen und zu pilotie-
ren. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Amt
für Industrielle Betriebe, Basel-Landschaft AIB und der
Fachhochschule Beider Basel FHBB ausgeführt und wird
von NOVATLANTIS (Nachhaltigkeit im ETH-Bereich) unter-
stützt. Im Jahr 2004 werden Versuche im Labormassstab
durchgeführt und evaluiert und 2005 im halbtechnischen
Massstab mit Urin aus der Kantonsbibliothek Liestal ge-
prüft.
Gewässerschutzmassnahmen an der Quelle
in Kunming, China
Edi Medilanski, Hans-Joachim Mosler, Roland Scherten-
leib, Tove Larsen
Die Belastung mit Abwasser aus der Stadt Kunming ist
die Hauptursache für die katastrophale Wasserqualität
des Dianchi-Sees. Trotz der Einführung eines Phosphat-
verbots in Waschmitteln und dem Bau von Abwasser-
reinigungsanlagen verschlechtert sich der Zustand des
Sees weiter. Im Rahmen des Teilprojektes NOVA 8-2 von
NOVAQUATIS wird nun die Bereitschaft von chinesischen
Stakeholders untersucht, Massnahmen an der Quelle
im Bereich der sanitären Anlagen vorzunehmen. Dabei
werden Urin separierende Trockentoiletten wie auch Urin
separierende Spültoiletten NoMix in Betracht gezogen.
Kunming ist eine der 34 so genannten sehr grossen
Städte in China (2,4 Millionen Einwohner) und die Haupt-
stadt der Provinz Yunnan im Südwesten des Landes mit
gemeinsamen Grenzen mit Myanmar, Laos und Vietnam.
Die Stadt liegt nördlich des Dianchi-Sees, eines der
meistverschmutzten Seen Chinas mit Phosphorkonzent-
rationen um zehn- bis vierzigmal höher als in Schweizer
Seen. Der grösste Anteil des Phosphors stammt aus
dem Abwasser der Stadt Kunming. Mit der geplanten
städtischen Entwicklung und Verdoppelung der urbanen
Bevölkerung um den See dürfte die Menge des urbanen
Abwassers in den nächsten zwanzig Jahren noch stark
zunehmen (Budget: 25 Milliarden USD).
Im Vergleich mit anderen Entwicklungsländern sowie
vielen industrialisierten Ländern hat China früh erkannt,
dass sein ökonomisches Wachstum mit gesellschaftlichen
Einschränkungen und Umweltproblemen verbunden ist.
Deshalb wurde seit den 1980er Jahren eine Reihe von
Massnahmen implementiert. In Kunming wurden zwischen
1988 und 2001 sechs Abwasserreinigungsanlagen ge-
baut. Massnahmen an der Quelle wie die dezentralisierte
Kontrolle und Behandlung von industriellem Abwasser
wurden seit 1980 vermehrt vorgenommen. Leider ver-
dreifachten sich trotz dieser Massnahmen die Nährstoff-
konzentrationen (Phosphor und Stickstoff) im See. Daher
führte Kunming im Jahre 2000 ein totales Phosphat-
verbot in Waschmitteln ein. Für die Schweiz schätzt man,
dass nach Einführung des Phosphatverbots bis 75% der
Phosphor- und über 90% der Stickstoffmenge im städti-
schen Abwasser von menschlichen Ausscheidungen
stammen (50% resp. 80% nur aus dem Urin) und diese
somit die nächstgrösste Nährstoffquelle auch in Kunming
darstellen könnten.
Das Projekt NOVA 8-2 untersucht nun die Bereitschaft
der betroffenen Personen und Institutionen (Stakehol-
ders), Massnahmen an der Quelle im Bereich der sanitä-
ren Einrichtungen einzuführen, und zwar solche, die eine
gesundheitlich sichere Wiederverwendung von mensch-
lichen Ausscheidungen als Dünger in der Landwirtschaft
ermöglichen. Es kommen zwei Toilettenmodelle in Be-
tracht. Die Urin separierende Trockentoilette (Abbildung
A) braucht kein Wasser und lagert Fäkalien während
sechs Monaten, um potenzielle pathogene Erreger zu
eliminieren. Der getrennte Urin kann verdünnt direkt als 21
22
Dünger verwendet werden. Das zweite Modell ist die Urin
separierende Spültoilette NoMix (Abbildung B). Das Pro-
jekt NOVA 8-2 hat zwei Anliegen: Einerseits wird die Ein-
führung von Trockentoiletten in einem Dorf 30 km von
Kunming in der Nähe des Dianchi-Sees koordiniert. An-
dererseits wird mittels Experteninterviews evaluiert, wie
gross das Potenzial und die Einschränkungen für eine
Einführung der Toilettenmodelle in einer chinesischen
Stadt sein könnten. Die Experten sind chinesische Ent-
scheidungsträger, technische Spezialisten und Forscher.
Die wichtigsten Projektpartner in Kunming sind das
Kunming Institute of Environmental Science (Implemen-
tierung von Trockentoiletten) und die Yunnan Academy
of Social Science (Charakterisierung der Bevölkerungs-
präferenzen und -bedürfnisse für sanitäre Anlagen und
Düngerverbrauch, Unterstützung bei den Experten-
interviews). NOVA 8-2 ist ein Teilprojekt von NOVAQUA-
TIS, finanziert im Rahmen vom NCCR-«North South»-
Programm via SANDEC.
Modifizierte Faulgruben für die dezentrale
Behandlung häuslicher Abwässer in tropischen
Ländern
Antoine Morel (EAWAG); Thammarat Koottatep (AIT
Bangkok); Roland Schertenleib (EAWAG)
Die Faulgrube (septic tank) ist in urbanen Gebieten Süd-
ostasiens als Behandlungssystem für häusliches Ab-
wasser sehr stark verbreitet, weist aber meist schwache
Reinigungsleistungen auf. Der Prozess SANDEC versucht
mit lokalen Partnern in Südostasien preisgünstige, ver-
besserte Faulgrubensysteme zu entwickeln. Laborver-
suche zeigen, dass sich die Reinigungsleistung durch
den Einbau von Trennwänden stark verbessern lässt.
Die letzte Dekade hat deutlich gezeigt, dass zentrale
Entsorgungsansätze nicht in der Lage sind, die katastro-
phale Abwassersituation in Asien, Afrika und Latein-
amerika in den Griff zu bekommen. Konventionelle zent-
rale Lösungen sind meist sehr kostenintensiv und für
viele Länder dieser Welt schlicht nicht erschwinglich. Ein
dezentraler Ansatz, bei dem Behandlungssysteme den
lokalen Bedürfnissen angepasst und ökonomisch opti-
miert werden, könnte eine markante und dauerhafte Ent-
lastung der urbanen Umwelt ermöglichen.
Der Prozess SANDEC ist gemeinsam mit seinen Partnern
in Thailand (Asian Institute of Technology AIT) und Viet-
nam (Centre for Environmental Engineering of Towns and
Industrial Areas CEETIA) seit 3 Jahren bemüht, die Situa-
tion in Südostasien im Bereich der Siedlungsentwässe-
rung zu analysieren und Abwasserbehandlungssysteme
zu entwickeln, welche den lokalen Gegebenheiten an-
gepasst sind.
Dezentrale Abwasserbehandlungstechnologien, insbe-
sondere Faulgruben, sind für einen überwiegenden Anteil
der städtischen Bevölkerung in Asien, Afrika und Süd-
amerika Realität. In einer von CEETIA durchgeführten
Studie wurde festgestellt, dass in urbanen Gebieten Süd-
ostasiens 50 bis 80% der Haushalte mit konventionellen
Faulgruben ausgestattet sind. Diese weisen jedoch so-
wohl vom Konzept her wie auch aufgrund fehlerhafter
Dimensionierung, Konstruktion und mangelnden Unter-
halts Reinigungsleistungen auf, die zum Teil unter 30%
liegen. Klärgruben werden in Südostasien meist als ein-
zige Reinigungsstufe für häusliches Abwasser eingesetzt
– das gereinigte Abwasser wird direkt in Oberflächen-
gewässer abgeleitet. Dieser Zustand macht deutlich,
dass diese Technologie in Südostasien zwar nicht mehr
wegzudenken ist, aber dass sie unbedingt verbessert
werden muss, will man die Umweltbelastung durch Ab-
wasser in einem vernünftigen Rahmen halten.
Verschiedene Laborversuche wurden sowohl am AIT als
auch bei CEETIA durchgeführt, bei welchen der Einfluss
von so genannten hängenden und stehenden Trennwän-
den in Faulgruben untersucht wurde (Abbildung 1). Diese
Abbildung: Alternative sanitäre
Anlagen.
A: Urin separierende Trockentoilet-
ten werden in einer periurbanen
Zone ohne Abwasserbehandlungs-
system gebaut. (Foto: Lin Jiang,
Guangxi)
B: Eine NoMix-Toilette. Das Konzept
der NoMix-Toiletten und die Wieder-
verwendung von städtischem Urin
werden von chinesischen Stake-
holders evaluiert. (Foto: Firma Roe-
diger, Deutschland)
A B
23
Trennwände erhöhen den Kontakt zwischen dem akku-
mulierten Schlamm und dem Abwasser und erzeugen
dadurch eine beachtliche Zunahme der anaeroben Reini-
gungsleistung. Die ersten Resultate aus Thailand haben
deutlich gezeigt, dass diese Abwasserfaulräume mit ver-
bessertem Kontakt von Abwasser und Schlamm gegen-
über konventionellen Faulräumen wesentlich höhere
Reinigungsleistungen aufweisen.
Bei der Behandlung von Toilettenabwasser (biochemi-
scher Sauerstoffbedarf BSB ~600 mg/l) in Faulgruben
mit 2 resp. 3 Trennwänden wurden für den chemischen
Sauerstoffbedarf CSB und den BSB Reinigungsleistungen
von über 85% sowie für die Trockensubstanz TS von
über 65% beobachtet. Weiter zeigte sich, dass Qualitäts-
schwankungen im Zufluss viel besser ausgeglichen
werden können, wenn die Faulgrube mit Trennwänden
ausgestattet ist.
Das Potenzial der verbesserten Faulgrube konnte in die-
sem Forschungsprojekt klar aufgezeigt werden. In einer
nächsten Phase soll versucht werden, die optimale Di-
mensionierung von Faulgruben mit Trennwänden für ver-
schiedenartige Abwässer zu definieren. Hierfür werden
Pilotversuche durchgeführt, bei welchen häusliches Ab-
wasser unterschiedlicher Zusammensetzung verwendet
wird (Abbildung 2). Die Resultate dieses Forschungs-
projektes, welches massgeblich durch das NCCR Nord-
Süd finanziert wird, sollen in Richtlinien zusammenge-
stellt und Fachleuten zur Verfügung gestellt werden.
Kombinierte Verwertung von Fäkalschlamm und
organischen Haushaltsabfällen in Kumasi
(Ghana)
Doulaye Koné (EAWAG); Olufunke Cofie (IWMI);
Martin Strauss, Christian Zurbrügg, Dionys Forster,
Silke Drescher (EAWAG)
Die gemeinsame Kompostierung von festen und flüssigen
Siedlungsabfällen ist eine Erfolg versprechende Methode
zur sicheren Entsorgung von städtischen Abfällen in
Entwicklungsländern. Darüber hinaus werden Pflanzen-
nährstoffe im Kreislauf geführt, indem sie als Kompost
in die städtische und stadtnahe Landwirtschaft zurück-
geführt werden. Nach zwei Jahren Forschungsarbeit
an einer Ko-Kompostierungsanlage im Pilotmassstab in
Kumasi, Ghana, liegen nun grundlegende Ergebnisse zur
Prozessführung der Schlammentwässerung und Kom-
postierung vor.
Zuden grössten Herausforderungen für Städte in Ent-
wicklungsländern zählen die hygienische und umweltge-
rechte Abfallentsorgung und die hygienische Entsorgung
von Fäkalschlämmen aus Abortgruben und Faulkammern.
Nach WHO-Angaben waren im Jahr 2000 gerade 13%
Abbildung 1: Schematische Darstel-
lung eines Faulraumes mit hängenden
und stehenden Trennwänden.
Roh-abwasser
Mehrkammerfaulgrube
FaulschlammAbfluss
Abbildung 2: Bau einer Faulraum-Pilotanlage mit Trennwänden in
Hanoi (Vietnam). (Foto: Antoine Morel)
Abbildung: Bei der Ko-Kompostierung wird Fäkalschlamm in Trockenbeeten entwässert und gemeinsam mit vorsortierten Siedlungsabfällen
kompostiert.
24
der städtischen Haushalte in Afrika an eine Schwemm-
kanalisation angeschlossen. In Kumasi, Ghana, beispiels-
weise sind es nur 4% der Haushalte. Die unzureichende
Infrastruktur und die damit einhergehende Umweltver-
schmutzung belasten vor allem ärmere Bevölkerungs-
schichten, die direkt den unhygienischen Lebensbedin-
gungen ausgesetzt sind. Die kaum finanzierbaren Inves-
titions- und Unterhaltskosten für eine flächendeckende
Schwemmkanalisation machen die Entwicklung von alter-
nativen Konzepten und Technologien für die Behandlung
von Fäkalschlämmen notwendig, die den technischen
und sozioökonomischen Rahmenbedingungen eines Ent-
wicklungslandes entsprechen.
Ein solches Verfahren ist die so genannte Ko-Kompostie-
rung, bei der sortierter organischer Abfall mit entwässer-
tem Fäkalschlamm gemischt und gemeinsam kompostiert
wird (Abbildung).
Seit Juli 2001 arbeitet SANDEC gemeinsam mit dem
International Water Management Institute IWMI, der
University of Science and Technology UST, Kumasi, und
der Entsorgungsbehörde der Stadt Kumasi an einem in-
tegralen Ansatz zur kombinierten Verwertung von Fäkal-
schlämmen und organischen Abfällen. Mit finanzieller
Unterstützung der Agence Française de Développement
wurde in Kumasi eine Pilotanlage für die praxisorientierte
Forschung an der Ko-Kompostierung aufgebaut. Die
Anlage hat bei der heutigen Betriebsweise eine Kapazität
zur Verarbeitung von 1,4 Tonnen Schlamm und 390 kg
organischen Abfällen pro Tag. Dies entspricht für beide
Materialien dem Abfall von ca. 2000 Personen.
Im ersten Schritt werden die angelieferten Fäkalschlämme
auf Trockenbeeten, die aus verschiedenen Kies- und
Sandschichten bestehen, von einem Feststoffanteil von
3 – 5% auf 20% entwässert. Die Entwässerungsdauer
beträgt je nach Alter und Zusammensetzung der Fäkal-
schlämme zwischen 7 und 16 Tage. Die Art des verwen-
deten Sandes für die Filterschicht spielt eine wichtige
Rolle und muss genau spezifiziert werden.
Der stichfeste Schlamm kann anschliessend mit den
vorsortierten organischen Siedlungsabfällen in einem
Mischungsverhältnis von 1 Volumenteil Schlamm zu
2 Volumenteilen Abfall gemischt werden. Dieses Mi-
schungsverhältnis berücksichtigt einerseits das Abfall-
aufkommen und andererseits die Anforderungen an
Wassergehalt und Strukturbeschaffenheit bei der Kom-
postierung. Die Prozessabläufe bei der Kompostierung
von festen organischen Siedlungsabfällen sind allgemein
bekannt und mussten nur geringfügig angepasst werden.
Dabei ist besonders auf die Abtötung von Krankheits-
erregern wie Wurmeier und Bakterien zu achten, die vor
allem über den Fäkalschlammanteil in die Kompostierung
eingebracht werden. Für die Hygienisierung des Kompos-
tes ist die thermophile Phase zu Beginn der Kompostie-
rung von grosser Bedeutung, d.h., es muss sichergestellt
werden, dass die Temperatur in der Kompostmiete für
einen Zeitraum von mindestens 5 Tagen höher als 55 °C
gehalten wird, um vor allem die resistenten Wurmeier
abzutöten. In der Mehrzahl der Versuche wurde auf diese
Weise innerhalb der üblichen Kompostierungsdauer von
80 Tagen eine Elimination der Wurmeier von bis zu 90%
erreicht. Die am Ende der Reifephase noch vorhandene
Ko-Kompostierung
wertvoller Bodenverbesserer
Schwimmschichtvorgeklärtes Wasser
Absetzschlamm
Fäkal-schlamm
entwässerterFäkalschlamm
vorgeklärtesWasser
entwässerterFäkalschlamm
Fäkal-schlamm
Filter-schichten
Absetzbecken Trockenbeet
sortierteAbfälle
1. Woche60–65 °C
~6. Woche~40 °C
~12. Woche25–30 °C
Organische Abfallsortierung
Haus- und Marktabfälle
Fäkalschlammentwässerung
oder
25
Konzentration an lebensfähigen Wurmeiern im Kompost
kann als hygienisch unbedenklich betrachtet werden.
Der Landwirtschaft steht mit dem Kompost aus der Ko-
Kompostierung ein Wertstoff zu Verfügung, der für die
oft ausgelaugten Böden in subtropischen Gebieten be-
sonders geeignet ist. Neben der Rückführung von Nähr-
stoffen führt vor allem der hohe Anteil an organischer
Substanz zu einer Verbesserung der Bodenstruktur und
Speicherung von Nährstoffen und trägt somit zu einer
Steigerung von Ernteerträgen bei.
Es wird eine Herausforderung sein, das Konzept der Ko-
Kompostierung in die bisherige Praxis der Fäkalschlamm-
und Abfallaufbereitung zu integrieren. Insgesamt fallen
in Kumasi täglich mehr als 430 Tonnen an organischen
Abfällen und 500 Tonnen Fäkalschlämme an. Neben
weiteren technischen Fragestellungen, werden daher in
Zukunft verstärkt ökonomische, agronomische und orga-
nisatorische Fragestellungen berücksichtigt werden.
Weiterhin arbeiteten an diesem Projekt die folgenden
Praktikantinnen und Praktikanten von SANDEC mit:
Jacques Maradan, Katharina Gallizzi und Martin Tanner.
Effektive Mikroorganismen in der Kompostierung
Silke Drescher, Philipp Mattle, Christian Zurbrügg
In der Kompostierung organischer Abfälle kommen oft
«effektive Mikroorganismen» (EM) zum Einsatz, die ihre
Verbreitung von Japan aus gefunden haben. Die positi-
ven Effekte von EM auf die Kompostierung werden meist
qualitativ beschrieben und sind selten mit Vergleichs-
messungen wissenschaftlich untersucht und daher in
der Fachwelt stark umstritten. SANDEC führte in einem
Forschungsprojekt gemeinsam mit «Waste Concern» in
Bangladesch vergleichende Kompostierungsversuche
mit lokalen EM-Kulturen auf einer dezentralen Kompost-
anlage in Dhaka durch. Sowohl physikalisch-chemische
und sensorische als auch mikrobiologische Untersuchun-
gen zeigen in Kompostierversuchen mit und ohne EM
keine signifikanten Unterschiede.
Laut Angaben verschiedener Hersteller handelt es sich
bei EM um eine Mischung von Mikroorganismen wie
Milchsäurebakterien, die aus der anaeroben Silierung von
Futtermitteln bekannt sind, sowie Hefen, Actinomyceten
und phototrophen Bakterien. Anwender berichten, dass
der Zusatz von EM in verdünnter Form den Kompostie-
rungsprozess «positiv beeinflusst». Berichtet werden ge-
ringere Geruchsbelästigungen, weniger Fliegen, ein be-
schleunigter Kompostierungsprozess und eine bessere
Qualität des Endproduktes. Skeptiker gehen jedoch da-
von aus, dass diese zugesetzte EM-Population durch die
natürlich vorhandenen und adaptierten Mikroorganismen
im organischen Abfall und die vorherrschenden Prozess-
bedingungen im Komposthaufen (hohe Temperaturen)
unterdrückt wird und daher kaum einen Einfluss auf den
Kompostierungsprozess hat. In drei parallel verlaufenden
Feldversuchen auf einer Kompostieranlage in Dhaka,
Bangladesch, wurde die Wirkung von EM auf den Kom-
postierungsprozess untersucht. Dabei wurden zwei un-
terschiedliche Verfahren der thermophilen Kompostierung
berücksichtigt: die Mieten- oder Haufenkompostierung
(ca. 5 m3) und die Kompostierung in gemauerten Boxen
(ca. 2 m3). Die erste Versuchreihe wurde konventionell
betrieben, eine zweite mit einer üblichen EM-Mischung
Abbildung: Der Wassergehalt spielt eine wichtige Rolle während der Kompostierung und sollte ca. 60% betragen. Bei einem zu hohen Gehalt
kommt es verstärkt zu Faulprozessen im Komposthaufen, die zu Geruchsbelästigungen führen. Die Grafik zeigt, dass auch mit EM behandelte
Proben zu Faulgerüchen tendieren, wenn sie zu feucht gehalten werden. Geruchsmessungen nach 0, 2, 6, 9, 20, 27 und 41 Tagen (Säulen).
Durchgezogene Linie: Wassergehalt.
Versuch BoxVersuch Miete
Zahlen = Tag der MessungWassergehalt Geruchsmessung
–3,00
–2,00
–1,00
0,00
1,00
2,00
3,00
Ger
uchs
bew
ertu
ng
–3 =
una
ngen
ehm
0 =
to
lera
bel3
= a
kzep
tab
el
Zusammenhang Geruch, Feuchte und Behandlungsart
0%
10%
20%
30%
40%
60%
70%
80%
90%
100%
50%
Was
serg
ehal
t [%
]
Wasser Wasser EMEM EM Autocl.EM Autocl.
0
2
6
9
41 0 2 2
9
6
2 64120 0 2 20
0
9
6
41209
6 0 29
6
279 27
412027
2027 27
4141 0
27
20
26
behandelt, während eine dritte Reihe mit sterilisierter
EM-Lösung behandelt wurde. Ziel dieses Ansatzes war
es zu prüfen, ob mögliche Unterschiede tatsächlich auf
die vorhandenen Mikroorganismen oder auf chemische
Einflüsse wie pH-Wert und Pufferfähigkeit der sauer rea-
gierenden EM-Lösungen zurückzuführen sind.
Während der Versuche wurden die wichtigsten chemisch-
physikalischen Parameter wie Temperatur, pH-Wert und
Stickstoffverbindungen (NH4/NO3) in Sammelproben aus
den Mieten und Boxen gemessen. Gleichzeitig wurde
das Wachstum relevanter Enzyme und Mikroorganismen
während des Prozesses verfolgt. Das Augenmerk richtet
sich vor allem auf die Wirkung und Entwicklung der
Milchsäurebakterien, deren bevorzugtes Milieu im an-
aeroben Bereich liegt. Da die Geruchsminimierung einer
der am häufigsten genannten Vorteile der EM-Anwen-
dung ist, wurden zusätzlich sensorische Geruchstests an
den Proben aus verschiedenen Kompostierungsstadien
durchgeführt.
Sowohl Temperatur als auch pH-Wert verhalten sich in
allen Mieten vergleichbar und liegen im – für Kompost-
proben – üblichen Schwankungsbereich. Die Umwand-
lung der Stickstoffverbindungen vom Ammonium über
Nitrit zu Nitrat findet in allen Versuchsreihen zum glei-
chen Zeitpunkt statt und die Werte liegen in ähnlichen
Grössenordnungen. Es lässt sich daraus schliessen,
dass die Dauer bis zur Kompostreifung durch den Zusatz
von EM oder sterilisiertem EM nicht beschleunigt wird.
Die Population der Milchsäurebakterien war bereits zu
Beginn der Messung in allen Versuchsgruppen mit einer
Keimzahl von 109 Keimen pro g Kompost kompost-
ähnlich hoch, d.h., dass Milchsäurebakterien bereits
natürlich vorkommende Organismen im Abfall darstellen.
Während der Kompostierung blieb die Population in
der mit EM behandelten Miete zwar etwas höher; in der
eher anaeroben Boxenkompostierung hingegen konnten
keinerlei Unterschiede zwischen den verschiedenen Be-
handlungen festgestellt werden.
Die sensorischen Geruchstests zeigen recht deutlich,
dass die individuelle Wahrnehmung von Gerüchen eine
grosse Rolle spielt. Dennoch war deutlich nachzuweisen,
dass die negative Geruchsempfindung eher mit dem
Wassergehalt als mit der EM-Behandlung des Komposts
korreliert. Auch in den EM-behandelten Versuchsreihen
führte zu feuchter Kompost zu den typischen Faul-
gerüchen. So wurde auch durch EM-Experten eingeräumt,
dass EM nicht ausgleichend auf eine fehlerhafte Prozess-
führung wirken kann.
Abschliessend bleibt festzuhalten, dass bei den in Dhaka
durchgeführten Versuchen kein eindeutiger Effekt durch
die Anwendung von EM festgestellt werden konnte. Viel-
mehr können die zu Anfang genannten Probleme durch
eine verbesserte Prozessführung vermieden werden.
27
Verhalten von Stoffen
in der Umwelt
Rolle von bakteriellen Substanzen und
Sonnenlicht für die biologische Verfügbarkeit
des Spurenelements Eisen
Paul Borer, Barbara Sulzberger (EAWAG);
Stephan M. Kraemer (Institut für terrestrische Ökologie,
ETHZ, Schlieren)
Die Ausscheidung von bakteriellen Substanzen (sog.
Siderophoren) ist ein wichtiger Prozess für die Aufnahme
von Eisen durch Bakterien. In natürlichen Oberflächen-
gewässern liegt Eisen hauptsächlich in Form von schwer
löslichen Festphasen vor. Für aquatische Mikroorganis-
men ist Eisen, ein essenzielles Spurenelement, aber nur
in gelöster Form biologisch verfügbar. Das Zusammen-
spiel von Sonnenlicht und Siderophoren bewirkt die
Umwandlung von partikularem Eisen in biologisch ver-
fügbares Eisen.
Im Unterschied zu echten Algen (Eukaryonten) scheiden
Bakterien und Blaualgen (Prokaryonten) Siderophore aus
(Abbildung 1), die mit Eisen äusserst stabile Verbindun-
gen eingehen. Solche Eisen-Siderophor-Verbindungen
können durch die Zellmembran in das Zellinnere von Pro-
karyonten aufgenommen werden. Nach neueren Unter-
suchungen können auch einige Eukaryonten Eisen-Side-
Mes
sun
g d
es E
intr
ags
von
Ag
roch
emik
alie
n in
Ob
erflä
chen
gew
ässe
r im
Ein
zug
sgeb
iet
des
Gre
ifen
sees
. (F
oto
: E
AW
AG
)
Abbildung 1: Chemische Struktur verschiedener Siderophore: DFOB
(von terrestrischen Bakterien ausgeschieden), Aerobactin (von
marinen und terrestrischen Bakterien ausgeschieden), Petrobactin
(von einem marinen, Öl abbauenden Bakterium ausgeschieden).
HO
HO
HO
COOH
Petrobactin Aerobactin
Desferrioxamine B [DFOB]
HOOC
HOOC
OH
COOH
OH
OO
OO
O
O
HO
HO OHO OHO O
HO
O
O
HO
H2NOO
[H2C]5 [H2C]2 [CH2]5 [H2C]2 [CH2]5
NN
N
NN
N
N
N
N
N
28
rophor-Verbindungen als Eisenquelle verwenden, auch
wenn sie in der Regel selbst keine Siderophore ausschei-
den. Dabei wird an der Zelloberfläche das Eisen enzy-
matisch vom Siderophor gelöst und danach ins Zellinnere
transportiert.
In sauerstoffhaltigen Oberflächengewässern liegt Eisen
hauptsächlich als dreiwertiges Eisen vor, dessen Löslich-
keit viel geringer als jene von zweiwertigem Eisen ist.
Daher spielt die durch Sonnenlicht induzierte Auflösung
von suspendierten Eisenpartikeln wie z.B. Lepidokrokit
(γ-FeOOH) eine wichtige Rolle. Dabei wird Fe(III) an der
Oberfläche der Partikel reduziert und ein adsorbierter
Ligand (z.B. Oxalat) oxidiert. Ausser bei sauren pH-
Werten wird Fe(II) an der Oberfläche des Eisenhydroxids
durch Sauerstoff wieder oxidiert, bevor es in Lösung
gelangt [1]. Dies ist der Grund, weshalb die Geschwin-
digkeit der Auflösung von γ-FeOOH in Gegenwart von
Oxalat unter Ausschluss von Luftsauerstoff viel grösser
ist als in sauerstoffhaltigen Suspensionen (Abbildung 2).
Enthält die γ-FeOOH/Oxalat-Suspension zusätzlich DFOB
(ein Siderophor, vgl. Abbildung 1), so wird die licht-
induzierte Auflösung von γ-FeOOH stark beschleunigt,
und Sauerstoff hat keinen Einfluss auf die Auflösungs-
geschwindigkeit (Abbildung 2) [2]. Wir erklären uns die-
sen Effekt damit, dass DFOB als effizienter «shuttle» für
den Transfer von reduziertem Eisen von der Oberfläche
in die Lösung wirkt. Interessanterweise findet die licht-
induzierte Auflösung in γ-FeOOH/DFOB-Suspensionen
auch in Abwesenheit von Oxalat statt, obwohl DFOB
nicht photoreduktiv wirkt. Diese experimentellen Resul-
tate bestätigen die Annahme, dass der Transfer von
Eisen von der Oberfläche in die umgebende Lösung der
geschwindigkeitsbestimmende Schritt bei der Auflösung
von Eisenhydroxiden ist.
Besonders in marinen Systemen, wo oft Eisen limitierende
Bedingungen das Wachstum von Algen und Bakterien
einschränken, dürfte das Zusammenspiel von Licht und
Siderophoren zu einer Erhöhung des bioverfügbaren
Eisens führen.
Literatur[1] Sulzberger B., Laubscher H.U. (1995): Reactivity of Various Types of
Iron(III)(hydr)oxides Towards Light-induced Dissolution. Mar. Chem.
50, 103 –115.
[2] Borer P. (2003): Effect of Siderophores on Light-induced Dissolution of
Colloidal Iron(III)(hydr)oxides. Diploma Thesis, ETHZ.
Influence de la spéciation des métaux en eaux
naturelles sur la bioaccumulation du cuivre et du
zinc dans le périphyton
Sébastien Meylan, Renata Behra, Laura Sigg
La toxicité et plus généralement la biodisponibilité des
métaux traces dissous en milieu aquatique sont régulées
par la spéciation de ces métaux dans l’eau, c’est-à-dire
par la façon dont ces métaux sont complexés. En milieu
naturel, les relations métaux-microorganismes sont
encore mal connues alors qu’en milieu synthétique l’ion
métallique libre contrôle habituellement la biodisponi-
bilité. Cette étude effectuée en eaux naturelles démontre
l’importance de la prise en compte des ligands naturels
lors de l’étude des relations entre spéciation des métaux
et biodisponibilité pour les microorganismes.
Le cuivre et le zinc sont des métaux traces essentiels
pour les microorganismes, cependant, ils sont toxiques à
concentrations élevées. Au laboratoire, la biodisponibilité
des métaux est généralement contrôlée par la concen-
tration en ion métallique libre et suit un modèle appelé
modèle de l’activité de l’ion libre (free ion activity model
– FIAM). Néanmoins, un manque de données comparant
la spéciation et la bioaccumulation des métaux sous
conditions naturelles subsiste. En effet, la présence de
grandes quantités de ligands organiques tels que des
acides humiques ou fulviques dans les eaux naturelles
complique la détermination de la spéciation des métaux
car ils complexent fortement le zinc et particulièrement le
cuivre. Cette étude s’intéresse à savoir comment la spé-
ciation du cuivre et du zinc en eaux naturelles influence
la bioaccumulation de ces métaux dans le périphyton
et à établir si le FIAM est applicable en conditions de
terrain. Le périphyton, un biofilm naturel d’algues qui
pousse sur les supports solides submergés et qui joue
un rôle écologique prépondérant en eau naturelle de
surface, a été utilisé comme communauté d’organismes
modèle dans cette étude.
Dans une étude effectuée en microcosme (bacs remplis
d’eau de rivière installés en milieu naturel), les relations
entre l’accumulation du cuivre et du zinc dans le péri-
Abbildung 2: Bildung von gelöstem Eisen in belichteten γ-FeOOH-
Suspensionen (0,02 g/l) in Gegenwart von 200 µmol/l Oxalat (�, � ),
in Gegenwart von 80 µmol/l DFOB (�, �� ) und in Gegenwart von
Oxalat und DFOB (�, �). T = 25 °C, pH = 6, Strahlungsleistung (simu-
liertes Sonnenlicht): 1200 W/m2.
Minuten
[Fe]
gel
öst
[µm
ol/
l]
00
4
8
12
16
20
24
40 80 120 160 200 240
volle Symbole:in Anwesenheit von Sauerstoff
leere Symbole:frei von Sauerstoff
DFOB + OxalatOxalatDFOB
29
phyton et la spéciation de ces métaux ont été examinées.
Des communautés périphytiques identiques ont été
exposées à différentes concentrations en cuivre et zinc
sous conditions partiellement contrôlées et, dans une
partie des bacs, la spéciation des métaux a été modifiée
par l’addition d’un ligand organique (NTA). Les concen-
trations en ion métallique libre, en métal faiblement com-
plexé (labile) et en métal total dissous dans l’eau ont été
mesurées.
Sur les figures, les relations linéaires obtenues regrou-
pant les conditions en présence et en absence de ligand
organique ajouté signifient que la concentration en métal
concernée contrôle l’accumulation du métal dans le péri-
phyton. La bioaccumulation du zinc apparaît par consé-
quent être déterminée par l’ion métallique libre (figure 1),
corroborant les prédictions du FIAM alors que la fraction
de cuivre faiblement complexée aux ligands organiques
et inorganiques (labile) détermine le cuivre contenu intra-
cellulairement dans le périphyton (figure 2). Le fait que
l’accumulation du cuivre soit contrôlée par le cuivre labile
et non le cuivre libre est expliqué par le fort degré de
complexation du cuivre (>99,99% complexé). En effet,
pour le périphyton, une quantité insuffisante de cuivre
est sous forme ionique libre (Cu2+) dans l’eau et le cuivre
faiblement complexé contribue donc à fournir ce métal.
Cela est dû au fait que la diffusion dans l’eau du cuivre
sous forme libre est largement limitante aux concentra-
tions en cuivre rencontrées dans l’environnement. Sous
ces conditions, le cuivre faiblement complexé contrôle
l’assimilation de ce métal trace essentiel et est donc bio-
disponible.
Les résultats obtenus en eaux naturelles dans cette étude
confirment l’importance de la spéciation des métaux
pour l’estimation de l’impact des métaux sur les orga-
nismes aquatiques. Ils contribuent également à la com-
préhension du concept de la biodisponibilité des métaux
en eaux naturelles et mettent en évidence les limitations
de l’application du modèle de l’ion libre (FIAM). La spé-
ciation des métaux devrait donc être considérée lors de
la définition des critères de qualité pour les eaux dans
le futur.
Empfindlichkeit der Grünalge Scenedesmus
vacuolatus gegenüber Antimon und Arsen
Renata Behra, Bettina Wagner, Laura Canonica,
Laura Sigg, Annette Johnson
Die Bedeutung der Einträge von Antimon in die Umwelt
ist weitgehend unbekannt. Ökotoxikologische Unter-
suchungen an Grünalgen weisen auf ein geringes toxi-
sches Potenzial von Antimon und auf eine unbedeutende
Akkumulation entlang von Nahrungsketten hin.
Die geschätzte Weltjahresproduktion an Antimon (Sb)
und seinen Verbindungen beträgt etwa 140 000 Tonnen,
wovon der grösste Teil als Flammschutzmittel und als
Bestandteil von Legierungen eingesetzt wird. Antimon-
verbindungen können direkt oder indirekt über Abfälle in
die Umwelt gelangen und somit ein potenzielles Umwelt-
risiko darstellen. Dieses ist jedoch schwer zu beurteilen,
da über das Umweltverhalten von Sb sehr wenig bekannt
ist.
In der Schweiz sind die Konzentrationen von Sb in un-
belasteten Oberflächengewässern sehr niedrig (etwa
0,1 nM) und einzelne Messungen zeigen, dass auch im
Grundwasser ähnliche Konzentrationen auftreten. In der
Nähe von anthropogenen Sb-Quellen werden in belas-
teten Gewässern Konzentrationen bis zu 0,7 µM Sb
gemessen. Damit verbundene Gefahren für exponierte
aquatische Organismen sind bisher weitgehend un-
erforscht. Ziel dieser Studie ist es, das toxische Potenzial
von Sb für die Grünalge Scenedesmus vacuolatus zu
beurteilen.
Antimon zeigt chemische Ähnlichkeiten mit Arsen (As).
Beide Metalloide kommen in aquatischen Systemen in
zwei verschiedenen Oxidationsstufen vor, als dreiwertige
[Antimonit, Sb(III); Arsenit, As(III)] und fünfwertige Spe-
Figure 1: Zinc accumulé dans le périphyton.
0,0 5,0
Zn2+ libre[nM]
sans NTA avec 0,01 mM NTA
Zn labile[nM]
Zn total dissous[nM]
10,0 0 200 400 0 200 400 600
r2=0,81
Zn
accu
mul
é[µ
mo
l/g
mat
. sè
che]
0
1,0
1,5
0,5
2,0
2,5
3,0
Figure 2: Cuivre accumulé dans le périphyton.
sans NTA avec 1,8 mM NTA
–16
log [Cu2+] Cu faiblementcomplexé [nM]
Cu dissous[nM]
–15 0 20 6040 0 100 200 300
r2=0,92
Cu
accu
mul
é[µ
mo
l/g
mat
. sè
che]
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
Tabelle 1: Empfindlichkeit des Wachstums von S. vacuolatus
gegenüber Sb und As bei verschiedenen Phosphatkonzentrationen.
EC50 entspricht der Konzentration, die im Experiment 50% der
Wachstumsrate hemmt.
EC50, µM
50 µM Phosphat
>100
>100
> 50
20
30
zies [Antimonat, Sb(V); Arsenat, As(V)]. Da verschiedene
Metallspezies unterschiedlich bioverfügbar sein können
und weil Arsenverbindungen bekanntlich toxisch sind, ist
es von Interesse, die Toxizität der verschiedenen Spezies
zu untersuchen und zu vergleichen.
Zur Untersuchung der Auswirkungen auf das Wachstum
von S. vacuolatus wurden die Algen in chemisch kontrol-
lierten Medien verschiedenen Konzentrationen von Sb(III),
Sb(V), As(III) und As(V) ausgesetzt. Das Algenwachstum
war unempfindlich gegenüber den höchsten getesteten
Konzentrationen beider dreiwertigen Sb(III)- und As(III)-
Spezies und auch gegenüber Sb(V). Wie erwartet, wurde
die Wachstumsrate durch das fünfwertige As(V) gehemmt
mit einer effektiven Konzentration EC50 von etwa 20 µM
(Tabelle 1). Die Toxizität von As(V) für Pflanzen und Algen
wird auf seine Ähnlichkeit mit Phosphat zurückgeführt,
für das Zellen spezielle Transportsysteme besitzen. Dass
Phosphat die Toxizität von As(V) beeinflusst, zeigte sich
an den Untersuchungen des Wachstums unter phosphat-
limitierten Bedingungen, in denen eine zehnfach kleinere
EC50 bestimmt wurde. Auch unter Phosphatlimitierung
konnte keine Toxizität von Sb(V) nachgewiesen werden.
Untersuchungen zur Akkumulation von Sb(V) und As(V) in
S. subspicatus zeigen, dass Sb(V) etwa zehnmal weniger
akkumuliert wird als As(V) (Tabelle 2). Die geringe Anrei-
cherung von Sb(V) ist besonders ersichtlich im Vergleich
zu Akkumulationsdaten von Kupfer (Cu(II)), das von Algen
bei viel tieferen verfügbaren Expositionskonzentrationen
akkumuliert wird.
Diese Studie zeigt ein kleines toxisches Potenzial für
Sb(III), Sb(V) und As(III) und die phosphatabhängige Toxi-
zität von As(V) für die Grünalge S. vacuolatus. Die nied-
rige Akkumulation von Sb(V) in den Algen weist auf eine
unbedeutende Anreicherung von Sb entlang von Nah-
rungsketten hin. Zur Beurteilung der Umweltrisiken durch
Sb bedarf es noch Untersuchungen an anderen aquati-
schen Organismen. Anders als für Algen zeigen toxi-
kologische Daten an Säugetieren, dass Sb(III) und As(III)
etwa zehnmal giftiger sind als die entsprechenden fünf-
wertigen Verbindungen. An der EAWAG werden hierzu
gegenwärtig ökotoxikologische Untersuchungen an bei-
den Metalloiden durchgeführt.
Bildung und Reaktivität von Fe(II)-Fe(III)-
Hydroxiden (Grünem Rost) im Untergrund
Marianne Erbs, Stefan Haderlein, René Schwarzenbach
Grüner Rost [Fe(II)-Fe(III)-Hydroxide] ist eine reaktive
Zwischenphase im Eisenkreislauf in sauerstoffarmen
Böden und Sedimenten. In dieser Arbeit konnte gezeigt
werden, unter welchen Bedingungen Grüner Rost mikro-
biell gebildet werden kann, und dass dieses Mineral eine
bedeutende Rolle bei der reduktiven Transformation von
Umweltchemikalien im Untergrund spielen kann.
Grüner Rost (GR) ist eine intermediäre Festphase, die
durch unvollständige Oxidation von Fe(II) oder unvoll-
ständige Reduktion von Fe(III) gebildet werden kann. Sie
tritt unter sauerstoffarmen, basischen Bedingungen in
technischen Systemen (z.B. Kühlwasserkreisläufen)
sowie in Böden und Sedimenten auf. Aufgrund seiner
Schichtstruktur (Abbildung), der anionischen Zwischen-
schichten und der hohen spezifischen Oberflächen ist
GR ein reaktiver Ionentauscher und ein guter Sorbent
für Anionen. Zudem ist bekannt, dass GR eine Reihe
anorganischer und organischer Schadstoffe reduzieren
kann. Durch Immobilisierung und Transformation kann
GR somit eine wichtige Rolle für das Abbauverhalten und
den Transport von Schadstoffen im Untergrund spielen.
Über die Bedingungen und Prozesse, die zur Bildung von
Grünem Rost in Böden und Grundwasser führen, ist noch
Sb(III)
Sb(V)
As(III)
As(V)
5 µM Phosphat
>200
>200
>100
2
Tabelle 2: Akkumulation von Antimonat, Arsenat und Kupfer in
Grünalgen nach 2 Stunden Exposition.
Element in AlgenMol/Zelle
3 x 10–17
2 x 10–16
1 x 10–17
5 x 10–16
Element und Exposi-tionskonzentration, M
Sb(V), 2 x 10– 5
As(V), 1 x 10– 5
Cu2+, 4 x 10–13
Cu2+, 2 x 10–11
Algenart
Scenedesmus vacuolatus
Scenedesmus vacuolatus
Oocystis nephrocytioides
Oocystis nephrocytioides
Abbildung: Schichtstruktur von Grünem Rost.
+ Fe(II)-Fe(III)-OH +
+ Fe(II)-Fe(III)-OH +
Fe(II)-Fe(III)-Hydroxidschicht
Fe(II)-Fe(III)-Hydroxidschicht
ZwischenschichtAn- An- An- An-H2O
An- An-H2O H2O
31
Eisen-Isotopenfraktionierung in reduziertem
Grundwasser
Nadya Teutsch, Urs von Gunten
Zu hohe Eisenkonzentrationen im Trinkwasser können zu
geschmacklichen und/oder ästhetischen Problemen füh-
ren. Um das Eisen aus dem Wasser zu entfernen, können
In-situ-Technologien verwendet werden, bei denen das
Eisen schon im Untergrund abgeschieden wird. Um die
Prozesse während der unterirdischen Eisenentfernung zu
untersuchen, wurde eine neue Methode eingesetzt, die
es erlaubt, die verschiedenen stabilen Isotope des Eisens
zu messen, die in Abhängigkeit vom chemischen Milieu
unterschiedlich häufig vorkommen.
Die Messung der Veränderung der Isotopenzusammen-
setzung von Elementen kann zur Untersuchung der
Mechanismen von Umwandlungsprozessen in natürlichen
Systemen eingesetzt werden. Mit konventionellen Metho-
den können leichte Elemente wie Wasserstoff, Kohlen-
stoff, Stickstoff etc. gemessen werden. Die Entwicklung
von hochauflösenden Massenspektrometern erlaubt es
nun auch, Veränderungen in der Isotopenzusammen-
setzung von schwereren Elementen wie Eisen zu messen,
das vier stabile Isotope besitzt: 54Fe (5,8%), 56Fe (91,8%),57Fe (2,1%) und 58Fe (0,28%). In der vorliegenden Studie
wurde die isotopische Zusammensetzung von Eisen
während der In-situ-Enteisenung in einem kleinskaligen
Feldexperiment untersucht.
Die Experimente wurden in einem Bohrloch durchgeführt,
das abwechslungsweise mit sauerstoffhaltigem Wasser
versetzt wurde, gefolgt von einer Extraktion von eisen-
freiem Wasser. Während der Injektion wird Eisen(II) durch
Sauerstoff oxidiert und als Eisen(III)hydroxid ausgefällt.
Die hydraulischen Verhältnisse während des Experiments
wurden mittels eines konservativen Tracers verfolgt und
blieben während der Dauer der durchgeführten Experi-
mente konstant. Eine wiederholte Injektion von sauerstoff-
haltigem Wasser, gefolgt von einer Extraktion von eisen-
freiem Wasser führt zu einer signifikanten Verbesserung
des Rückhalts von Eisen im Untergrund. Eisen wird auch
dann noch zurückgehalten, wenn schon lange kein Sauer-
stoff mehr im Wasser vorhanden ist. Dies kann mit einer
Adsorption von löslichem Eisen(II) an reaktiven Eisen(III)-
hydroxiden erklärt werden. Als Folge des Aufbaus von
Eisen(III)hydroxid-Oberflächen wird der Durchbruch von
Eisen als Funktion des Zyklus verzögert und erreicht
nach etwa 6 –7 Zyklen einen quasistationären Zustand.
Um die Prozesse der Rückhaltung von Eisen(II) im Unter-
grund besser zu untersuchen, wurde nebst der Konzent-
ration auch die Isotopenzusammensetzung des Eisens
gemessen. Das Verhältnis von 57Fe und 54Fe in der Delta-
wenig bekannt. Um die Rolle von Bakterien bei der Bil-
dung von GR in natürlichen Böden und Sedimenten auf-
zuklären, wurde die Reduktion natürlicher Fe(III)-Oxide
durch anaerobe, Fe(III)-reduzierende Mikroorganismen,
Shewanella algae BrY, untersucht. Naturnahe Bedingun-
gen wurden simuliert, indem Fe(III)-Oxide als Beschich-
tung auf Silikatpartikel (Modellsystem für Sandböden)
oder Calcitpartikel (CaCO3; Modellsystem für kalkhaltige
Böden) aufgetragen wurden und auf künstliche Zusätze,
wie sie für mikrobiologische Arbeiten im Labor oft ver-
wendet werden, weitgehend verzichtet wurde. Untersucht
wurden Goethit/Calcit-, Lepidokrokit/Calcit- und Ferri-
hydrit/Sand-Suspensionen. S. algae BrY reduzierte be-
achtliche Mengen des eingesetzten Fe(III) und bildete
grüne und schwarze Niederschläge innert 1– 2 Wochen
nach der Animpfung. Mit Mössbauer-Spektroskopie
konnte gezeigt werden, dass die Niederschläge aus GR
und einem Fe(II)-Phosphatmineral [Vivianit, Fe3(PO4)2 ·
8 H2O] bestehen.
Die Reaktivität von synthetischem GR gegenüber redu-
zierbaren organischen Schadstoffen wurde mit Nitro-
aromaten und Chloressigsäuren als Modellverbindungen
untersucht. Als ausgewählte Schadstoffe kamen Nitro-
aromaten sowie Trichloressigsäure und Dichloressigsäure
zum Einsatz. Unsere Ergebnisse zeigen, dass GR alle
untersuchten Nitroaromaten (Nitrobenzen, 2-Nitrophenol,
4-Nitrotoluen, 4-Chlornitrobenzen, 4-Nitrophenylessig-
säure) vollständig zu den entsprechenden Anilinen redu-
zierte. Trichloressigsäure wurde von GR zu Dichloressig-
säure abgebaut, die jedoch nicht oder nur sehr langsam
weiter zu Monochloressigsäure oder Essigsäure reduziert
wurde.
Die Rolle von mikrobiologischen Prozessen im Redox-
kreislauf von Eisen im Untergrund und wie diese Pro-
zesse mit dem Schadstoffabbau gekoppelt sind, wird
derzeit weltweit aktiv erforscht. Für den reduktiven Ab-
bau von Schadstoffen an kontaminierten Standorten wird
verbreitet metallisches Eisengranulat [Fe(0)] in durch-
lässigen reaktiven Wänden (DRW) eingesetzt. Ein tief
greifendes Verständnis, insbesondere einer Beteiligung
mikrobiologischer Prozesse, für die Reduktion der
Schadstoffe mit Fe(0) fehlt jedoch. Die Bildung von Fe(II)-
haltigen Korrosionsprodukten wie GR könnte die be-
obachtete Effektivität im Langzeitbetrieb von Fe(0)-DRW
erklären. Dadurch könnte der Schadstoffabbau gefördert
werden, indem die Aktivität von anaeroben Fe(III)-redu-
zierenden Bakterien und die nachfolgende Bildung von
GR stimuliert werden.
LiteraturErbs M. (2004): Formation and Redox Reactions of Green Rusts Under
Geochemical Conditions Found in Natural Soils and Sediments. Diss.
ETHZ No. 15 492, Zürich.
32
Notation ist in der Abbildung als Funktion der Eisen(II)-
Konzentration für die Zyklen 2, 3, 4, 5 und 7 aufgetra-
gen. Die Proben, welche vor dem Experiment genommen
wurden, haben ein δ 57Fe/54Fe von –0,57 ± 0,17‰. Es
konnte gezeigt werden, dass das leichtere Isotop 54Fe
gegenüber der Festphase (δ 57Fe/54Fe = –0,24 ± 0,08‰)
angereichert ist. Dies ist zu erwarten, da Eisen(II) durch
eine mikrobiell kontrollierte reduktive Auflösung von
Eisen(III)hydroxiden in Lösung gelangt. Der Verlauf des
δ 57Fe/54Fe als Funktion der Extraktion in der Abbildung
zeigt, dass das schwerere Isotop in der Lösung zu
Beginn, d.h. bei tiefen Konzentrationen, stark vermindert
ist. Die beobachteten Isotopeneffekte sind mit bis zu
~–4‰ für ein schweres Element wie Eisen überraschend
hoch. Sie können mit der Rückhaltung von Fe(II), z.B.
durch Adsorption an Eisen(III)hydroxide, erklärt werden.
Die Bindungsstärke des schwereren Isotops an der Ober-
fläche ist aufgrund der kleineren Vibrationsenergie stär-
ker, weshalb dieses im Gleichgewicht stärker absorbiert
wird. Im Laufe der Extraktion werden allmählich alle ver-
fügbaren Adsorptionsstellen mit Eisen(II) besetzt, so dass
schliesslich wieder das Isotopenverhältnis des Umge-
bungswassers gemessen wird. Bei der erneuten Injektion
von sauerstoffhaltigem Wasser wird das adsorbierte Fe(II)
rasch zu Fe(III) oxidiert, wobei neue Adsorptionsstellen
für Fe(II) entstehen. Diese werden bei der nächsten Ex-
traktion wieder mit Fe(II) belegt. Hierbei wird die gleiche
Abhängigkeit der Eisen-Isotopenfraktionierung von der
Eisenkonzentration beobachtet wie im Zyklus davor. Aus
der Abbildung ist ersichtlich, dass die Beziehung zwi-
schen Eisenkonzentration und Eisen-Isotopenfraktionie-
rung über alle Zyklen konstant bleibt. Daraus lässt sich
ableiten, dass sich die zugrunde liegenden Prozesse
während der In-situ-Enteisenung nicht verändern.
Wir stellen die Hypothese auf, dass die Adsorption von
Eisen(II) an reaktiven Eisen(III)hydroxiden zu einer grossen
Eisen-Isotopenfraktionierung führt. Die anschliessende
Oxidation durch Sauerstoff während der Injektionsphase
resultiert in der Bildung neuer Eisen(III)hydroxide, welche
im nächsten Extraktionszyklus zur Adsorption von Fe(II)
zur Verfügung stehen. In laufenden Studien wird die Iso-
topenfraktionierung von Eisen(II) unter kontrollierten Be-
dingungen in goethithaltigen Laborkolonnen untersucht,
um den vorgeschlagenen Mechanismus zu erhärten.
Wirkmechanismen von Pharmazeutika in
aquatischen Organismen und ihr
Zusammenwirken in Mischungen
Beate Escher, Nadine Bramaz, Manuela Richter
Mit wenigen Ausnahmen zeigen Pharmazeutika keine spe-
zifischen toxischen Effekte auf aquatische Organismen.
Allerdings müssen die Belastungen durch verschiedene
Pharmazeutika aufsummiert werden wie Mischungsver-
suche zeigen.
Abgesehen von hormonaktiven Substanzen ist für die
meisten pharmazeutischen Wirkstoffe wenig über ihre
Nichtzieleffekte auf aquatische Organismen bekannt, ob-
wohl bereits viele Pharmazeutika und einige ihrer Meta-
boliten in Oberflächengewässern nachgewiesen wurden.
Zwar sind die Konzentrationen der einzelnen Stoffe ge-
ring, aber es gibt eine Vielfalt an therapeutisch ähnlich
wirkenden Stoffen, was vermuten lässt, dass sich solche
Stoffe in Mischungen in ihrer Auswirkung addieren. In
dieser Studie wurden daher die Effekte einer Auswahl
von repräsentativen Pharmazeutika mit einer Batterie von
ökotoxikologischen Testsystemen (Abbildung) untersucht,
die neben der Quantifizierung der toxischen Effekte auch
Information über die Wirkmechanismen geben. Informa-
tionen über die Wirkmechanismen sind einerseits wichtig
für die Abschätzung des Gefährdungspotenzials des
Einzelstoffes, andererseits aber auch, um Vorhersagen
über das Verhalten in Mischungen zu machen.
Die Stoffauswahl umfasste den basischen β-Blocker
Propranolol, das saure Schmerzmittel Ibuprofen, neut-
rale hydrophobe Wirkstoffe wie das östrogene Ethinyl-
östradiol oder das Antiepileptikum Carbamazepine und
das zwitterionische Antibiotikum Sulfomethoxazol (Ab-
bildung).
Die Testbatterie beinhaltete neben klassischen ökotoxi-
kologischen Screeningtests wie z.B. dem Leuchtbakte-
rientest auch In-vitro- und In-vivo-Testsysteme, welche
selektiv gewisse Wirkmechanismen identifizieren können
(Abbildung) [1]. Daneben reagieren alle Testsysteme auch
auf nichtspezifische Effekte.
Abbildung: Korrelation zwischen δ57Fe/54Fe (– 3,86 bis –0,75‰) und
der Fe-Konzentration (0,12 bis 1,38 mg/l) für die Extraktion von
Wasser während den Zyklen 2 – 5 und 7. δ57Fe/54Fe sind relativ zum
internationalen IRMM-014 Isotopenstandard gemessen.
δ57Fe
/54Fe
[‰
]
Fe [mg/l]
R2=0,95
Zyklus 2Zyklus 3
Zyklus 4Zyklus 5
Zyklus 7
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6–4
–3
–2
–1
0
33
Störungen in der Energieübertragung und ATP-Synthese
wurden mit zeitaufgelöster Spektroskopie an isolierten
photosynthetischen Membranen identifiziert. Dabei übte
keines der untersuchten Pharmazeutika spezifische
Effekte auf die Energieübertragung aus, aber alle zeigten
unspezifische Basistoxizität [2]. Die Basistoxizität ist die
minimale Toxizität, die jeder Stoff ausübt, und kann als
narkotische Wirkung umschrieben werden. Auch auf
Algen wirkten fast alle untersuchten Stoffe basistoxisch,
mit Ausnahme von Propranolol, das im Chlorophyllfluo-
reszenztest eine deutlich höhere Toxizität zeigte, ohne
aber die typischen Effektmuster von Herbiziden, die
selektiv die Photosynthese inhibieren, aufzuweisen [1].
Der Hefezell-Östrogentest nach Routledge und Sumpter
sprach erwartungsgemäss selektiv auf das Hormon
Ethinylöstradiol im Testset an. Nur Carbamazepine hatte
bei Konzentrationen nahe seiner Löslichkeit leichte östro-
genartige Effekte. Keine der Substanzen zeigte reaktive
Toxizität, weder mit den Biosensoren für Reaktivität
gegenüber Proteinen noch mit Biosensoren für Geno-
toxizität [1, 3]. Diese Testsysteme sowie der Leucht-
bakterientest zeigten reine Basistoxizität für alle unter-
suchten Pharmazeutika.
Da die meisten pharmazeutischen Wirkstoffe in ver-
gleichsweise geringen Konzentrationen in der Umwelt
vorkommen, sind keine direkten Effekte der Einzel-
substanzen zu erwarten. Allerdings sind nichtspezifische
Effekte in der Regel konzentrationsadditiv. Diese Hypo-
these wurde in drei der untersuchten Testsysteme über-
prüft und konnte weitgehend bestätigt werden [4].
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass mit Aus-
nahme der Steroide und Antibiotika keine spezifischen
Effekte von Pharmazeutika auf aquatische Organismen
zu erwarten sind. Allerdings tragen diese Stoffe zur
kumulativen Basistoxizität von Umweltproben bei und
verhalten sich untereinander und in Mischungen mit
weiteren basistoxischen Umweltschadstoffen konzentra-
tionsadditiv.
Literatur[1] Escher B.I., Bramaz N., Eggen R.I.L., Richter M., Schweigert N., von
Känel C.: Submitted to Environ. Tox. Chem. 2004.
[2] Escher B.I., Eggen R., Vye E., Schreiber U., Wisner B., Schwarzen-
bach R.P. (2002). Environ. Sci. Technol. 36, 1971–1979.
[3] Harder A., Escher B.I., Landini P., Tobler N.B., Schwarzenbach R.P.
(2003). Environ. Sci. Technol. 37, 4962 – 4970.
[4] Escher B.I., Bramaz N., Maurer M., Richter M., Sutter D., Zschokke
M.: Submitted to Environ. Tox. Chem. 2004.
Chemikalien für Rostschutz und Silberschutz als
Verunreinigungen in Abwasser und Gewässern:
Benzotriazol und Methylbenzotriazole
Christian Schaffner, Walter Giger
Metalloberflächen sind häufig starken Oxidationen aus-
gesetzt (Rostbildung, Korrosion). Um diese sich in man-
nigfaltiger Art störend auswirkenden Korrosionen zu
verhindern oder zumindest einzuschränken, werden sehr
unterschiedliche Chemikalien als Korrosionsschutz-Addi-
Abbildung: Wirkmechanismus-basierte Testbatterie (links) und die untersuchten Pharmazeutika und ihre Strukturformeln (rechts). Wichtigste
Forschungsfragen sind das Erkennen von Wirkmechanismen und das Verständnis der Effekte von Mischungen.
reaktive Toxizität
endokrine Effekte(östrogenartig)
Inhibition derPhotosynthese
Störung desEnergiemetabolismus
Basistoxiziät
Gentoxizität
Kinspek
Leucht-bakterientest
Chlorophyll-fluoreszenz
Hefezelltest
Biosensoren
Testsystem PharmazeutikaWirkmechanismus
Toxizität?Wirkmechanismen?
Effekte?Mischungen?
O NH2
N Carba-mazepine
OHO
Ibuprofen
CI
O
OHCI
NH Diclofenac
HO
H
OH
H H
Ethinyl-östradiol
OH
O NH
Propranolol
O
O
SH2N
ON
HN Sulfo-methoxazol
34
tive eingesetzt, wobei dieselben Substanzen oft für sehr
verschiedenartige Zwecke verwendet werden. Diese che-
mischen Substanzen gelangen auch in gewerbliche und
kommunale Abwasser, werden in den Kläranlagen teil-
weise nur sehr schlecht entfernt und finden sich folglich
auch in den Vorflutern. Benzotriazol und Methylbenzo-
triazole sind weit verbreitete Korrosionsschutzmittel, die
sowohl in Flugzeugenteisern, Kühl- und Schmierstoffen
von Motoren als auch als so genannter Silberschutz in
Geschirrspülmitteln enthalten sind. Insbesondere die
letztere Anwendung bewirkt das sehr weit verbreitete Auf-
treten der Benzotriazole im Gemeindeabwasser.
Um das Umweltgefährdungspotenzial bzw. die Umwelt-
exposition der biologisch kaum abbaubaren Benzotriazol
(BT) und Methylbenzotriazole (MBT) zu beurteilen (Abbil-
dung 1), wurde eine routinemässig einsetzbare Methode
für die quantitative Bestimmung von BT und MBT im Ab-
wasser und Wasser optimiert und auf ihre Zuverlässigkeit
überprüft. Die Messungen erfolgten mittels Festphasen-
anreicherung aus der Wasserphase, gefolgt von Flüssig-
keitschromatographie mit direkt gekoppelter Tandem-
massenspektrometrie.
substanziellen Beitrages aus industriell/gewerblichen
Einträgen hin.
In sämtlichen untersuchten Abwässern von 23 Gemein-
den wurden die beiden Analyten gefunden, wobei die
Medianwerte für BT und MBT im Kläranlagenablauf
12 beziehungsweise 1,5 µg/l betragen. Im Abwasser
von zwei Gemeinden traten wesentlich höhere Konzent-
rationen auf (bis zu 100 µg BT/l), ohne dass bis jetzt die
Ursache für diese höheren Belastungen ermittelt werden
konnte. Vermutlich könnte eine erhöhte Verwendung in
einem Gewerbebetrieb dafür verantwortlich sein. In einer
Gemeinde, auf deren Gebiet sich viele Garagenbetriebe
befinden, wurden ebenfalls grosse Konzentrationen im
mechanisch gereinigten Abwasser, aber auch eine relativ
hohe Elimination von ca. 40% in der biologischen Ab-
wasserreinigung festgestellt.
Auch in Oberflächengewässern liessen sich BT und MBT
nachweisen. Die höchsten Konzentrationen wurden in
der Glatt im Kanton Zürich gefunden (bis zu 5 Mikro-
gramm BT pro Liter). Dabei wurden auch gewisse jahres-
zeitliche Unterschiede festgestellt, die möglicherweise
auf einen Eintrag aus dem Flughafen Zürich Unique hin-
weisen. Ausführliche Studien im Winter 2003/04 sollen
diese Frage abklären. In der NADUF-Messstation am
Rhein bei Weil am Rhein wurden Konzentrationen von
0,05 bis 0,5 Mikrogramm pro Liter gefunden. Daraus er-
gaben sich die in Abbildung 3 eingezeichneten Wochen-
frachten für BT und MBT.
Die wenigen bis jetzt vorliegenden Analysen ergaben,
dass BT auch in Grund- und Trinkwasser in Nanogramm-
Konzentrationen nachweisbar ist, wobei die Trinkwasser-
aufbereitung zu einer drastischen Reduktion führt. Die
weit verbreitete Belastung der aquatischen Umwelt durch
die persistenten, gut wasserlöslichen und damit hoch-
mobilen Benzotriazole gleicht sehr der Gewässerverun-
reinigung durch den Komplexbildner Ethylendiamintetra-
acetat (EDTA). In beiden Fällen wird das ökotoxikologi-
sche und toxikologische Risiko jedoch als relativ gering
eingestuft (vorläufig geschätzter niedrigster Effektwert
PNEC = 30 Mikrogramm pro Liter).
Abbildung 1: Strukturformeln von Benzotriazol (BT) und
Methylbenzotriazole (MBT).
H3C
Benzotriazol [BT] Methylbenzotriazole [MBT]
HN
N
N
HN
N
N
Abbildung 2: Wochengang der Benzotriazolkonzentrationen im
Abwasser der Kläranlage Kloten-Opfikon.
µg/l
0
3
6
9
12
15
18
November 200218. 19. 20. 21. 22. 23. 24.
VKB NKB vor Sandfilter nach Sandfilter
Abbildung 3: Benzotriazol- und Methylbenzotriazol-Frachten im
Rhein bei Weil am Rhein.
kg/W
och
e
0
50
100
150
200
250
300
Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni2002 2003
MBT
BT
Abbildung 2 zeigt die BT-Konzentrationen während einer
Woche in der Kläranlage Kloten-Opfikon. In der biologi-
schen Stufe wird BT um weniger als 20% eliminiert und
im Sandfilter gibt es keine zusätzliche Elimination, wie
dies etwa für Nonylphenol-Verbindungen festgestellt
worden ist. Die gleich hohen Konzentrationen an Werk-
tagen und am Wochenende weisen auf das Fehlen eines
35
Mikrobieller Abbau von Nonylphenol
Frédéric Gabriel, Walter Giger, Hans-Peter Kohler
Nonylphenol, Nonylphenolmono- und -diethoxylat, be-
kannte Fremdstoffe mit endokriner Wirkung, gelangen in
die Umwelt als Stoffwechselprodukte von Nonylphenol-
polyethoxylat, ein in Industrie und Landwirtschaft im
grossen Massstab verwendetes anionisches Tensid. Der
Umstand, dass technisches Nonylphenol ein Gemisch
von mindestens 22 Isomeren darstellt, die sich im Ver-
zweigungsmuster der Nonylkette unterscheiden, hat die
Aufklärung des weiteren Abbaus von Nonylphenol-Deri-
vaten sehr erschwert. Die Zusammenarbeit mit Klaus
Günther (Institut für Chemie und Dynamik der Geosphäre,
Forschungszentrum Jülich) hat es uns nun erstmals er-
möglicht, reine Nonylphenol-Isomere zum Studium des
Abbaus zu verwenden.
Entgegen der allgemeinen Auffassung, Nonylphenol-Iso-
mere seien aufgrund des starken Verzweigungsgrades
ihrer Nonylketten schwer abbaubar, konnten wir feststel-
len, dass 4-(3’,6’-Dimethylhept-3’-yl)phenol, als Kohlen-
stoffquelle einem Kulturgefäss mit Belebtschlamm zuge-
setzt, innerhalb einer Woche fast vollständig abgebaut
wurde. Nach aufwändiger Suche konnte denn auch vom
Klärschlamm ein Bakterium isoliert werden, das auf be-
stimmten Nonylphenol-Isomeren als einziger Kohlenstoff-
und Energiequelle zu wachsen vermag.
Aufgrund seines Fettsäureprofils, der Analyse einer
Teilsequenz seiner 16S ribosomalen DNA und seiner
Stoffwechseleigenschaften wurde das Isolat durch die
Deutsche Stammsammlung von Mikroorganismen als
Sphingomonas xenophaga (Stamm Bayram) identifiziert.
In der Literatur sind bis anhin nur zwei Mikroorganismen
beschrieben worden, die technisches Nonylphenol effi-
zient abzubauen vermögen. Diese gehören ebenfalls zu
den Sphingomonaden, welche erst etwa vor 15 Jahren
als eigenständige Gruppe erkannt wurden und die auf-
grund ihrer ausserordentlichen metabolischen Fähig-
keiten, eine breite Palette von sonst schwer abbaubaren
Xenobiotika zu metabolisieren, immer mehr ins Rampen-
licht der Umweltmikrobiologie rücken. Alle drei Stämme
scheinen nur den aromatischen Teil des Nonylphenols zu
verwenden und scheiden die verzweigten Nonylketten in
Form von C9-Alkoholen mit unverändertem Kohlenstoff-
gerüst in das Medium aus. Dabei wird durch einen unbe-
kannten Mechanismus die Alkylkette vom Aromaten ge-
trennt und an ein Sauerstoffatom gekoppelt (Abbildung 1).
Um den Einfluss des Verzweigungsmusters der Nonyl-
kette auf die Abbaubarkeit der einzelnen Isomere zu
untersuchen, wurde Stamm Bayram eine Mischung aus
fünf verschiedenen Isomeren als einzige Kohlenstoff-
quelle angeboten (da Nonylphenol sehr wenig wasser-
löslich ist, bildete es ein Tröpfchen auf der Flüssigkeits-
oberfläche und die gelöste Konzentration entsprach der
maximal löslichen). Unter den Isomeren besassen NP9
und NP19 eine stark verzweigte Alkylkette, NP21 und
NP1 eine sehr wenig verzweigte und nNP eine lineare
(Abbildung 2). Es zeigte sich, dass alle Isomere zu einem
gewissen Grade abgebaut werden konnten, wobei die
Umwandlung umso schneller vor sich ging, je stärker
verzweigt die Alkylkette war (Abbildung 2). In fünf Parallel-
experimenten, in denen die Isomere einzeln vorlagen,
wurden die zwei stark verzweigten Isomere NP9 und
NP19 beide deutlich schneller abgebaut als alle Isomere
in der Mischung zusammengenommen. Da im Falle der
Mischung die Gesamtkonzentration an gelöstem Stoff
grösser sein sollte als im Falle der einzeln vorliegenden
Isomere, könnte dies auf eine gewisse toxische Wirkung
von Nonylphenol auf das untersuchte Bakterium hin-
weisen. Erklären liesse sich der verlangsamte Abbau der
Mischung auch durch die Vorstellung, dass die reaktiven
mit den wenig reaktiven Isomeren um die Wirkstelle ge-
wisser Abbauenzyme konkurrenzieren. Im Kontrast zum
Versuch mit der Isomerenmischung beobachtete man bei
den Versuchen mit den einzelnen Isomeren nur einen
Abbau der stark verzweigten Isomere NP9 und NP19 und
des Isomers NP1. Auf den zwei am wenigsten verzweig-
ten Isomeren NP21 und nNP vermochte das Bakterium
nicht zu wachsen und sie wurden dementsprechend
nicht metabolisiert. Mit Hilfe eines mit einem Gaschroma-
Abbildung 1: Abspaltung der aliphatischen Kette von Nonylphenol
(NP19) in Form eines Nonylalkohols (N9).
HO
HOunbekannter
Mechanismus
Stamm Bayram
Abbildung 2: Differenzieller Abbau eines Gemisches aus fünf Nonyl-
phenol-Isomeren durch Sphingomonas xenophaga, Stamm Bayram.
Inkubationszeit [Tage]
unbeimpfteKontrollen
nNP
NP21
NP1
NP19
NP9
NP
[%
]
0 5 10 15 20 250
20
40
60
80
100
HO
HO
HO
HO
HO
36
gen erwartet, östrogene Aktivität. Die entsprechenden
Carbonsäuren jedoch, Nonylphenoxyessigsäure (NP1EC)
und Octylphenoxyessigsäure (OP1EC), waren im Hefe-
test anti-östrogen. Da mechanistische Aspekte bei der
Erforschung endokrin aktiver Substanzen zunehmend an
Bedeutung gewinnen und für eine Abschätzung des Ge-
fährdungspotenzials wichtig sind, haben wir die Ursachen
für dieses unterschiedliche Verhalten der APnEO-Abbau-
produkte näher untersucht. Als Repräsentanten wurden
dabei NP und NP1EC verwendet.
NP1EC kann wie NP an den menschlichen Östrogen-
rezeptor binden. Das unterschiedliche Verhalten der bei-
den Substanzen bezüglich Östrogenizität muss daher auf
Ereignisse zurückzuführen sein, welche auf die Bindung
an den Östrogenrezeptor folgen. Wenn verschiedene
Substanzen an den Östrogenrezeptor binden, können sie
in diesem verschiedene Strukturänderungen, so genannte
Konformationsänderungen, auslösen. Wir haben solche
tographen gekoppelten Massenspektrometers gelang der
Nachweis der drei Nonylalkohole N9, N19 und N1, die
Umwandlungsprodukte der Wachstumssubstrate NP9,
NP19 und NP1 darstellen. Ausserdem wurden mit der
Hochleistungsflüssigchromatographie-UV-Spektroskopie
neue Umwandlungsprodukte detektiert, die möglicher-
weise zur Erklärung des oben erwähnten Mechanismus
der Bildung der Nonylalkohole beitragen werden.
Östrogen oder Anti-Östrogen – die Rolle der
Östrogenrezeptor-Struktur
Barbara V. Rutishauser, Rik I.L. Eggen
Verschiedene Abbauprodukte von Nonylphenolpoly-
ethoxylaten zeigen unterschiedliche Wirkung in einem
Hefetest für östrogene Aktivität. Nonylphenol, das eine
Abbauprodukt, wirkt östrogen, das andere, Nonyl-
phenoxyessigsäure, wirkt anti-östrogen. Verantwortlich
für diese unterschiedliche Wirkungsweise ist höchst-
wahrscheinlich die Östrogenrezeptor-Struktur, welche
mit der an den Rezeptor gebundenen Substanz variiert.
Alkylphenolpolyethoxylate (APnEO) werden als aktive
Substanzen in Reinigungsmitteln verwendet. Auch bei
der Herstellung von Plastik und als Zusätze in Farben
und Pestiziden finden sie Anwendung. Seit in der Schweiz
der Einsatz dieser Substanzen in Textilwaschmitteln ver-
boten ist, sind die Gehalte ihrer Abbauprodukte hierzu-
lande im Abwasser etwa zehnmal niedriger als vorher.
In Reinigungsmitteln und anderen Produkten finden sie
aber nach wie vor Anwendung. APnEO werden mikrobiell
abgebaut und es entstehen lipophile Produkte, welche
persistent sind in der Umwelt. Dies sind einerseits die
kurzkettigen APnEO und die Alkylphenole, welche durch
Abbau der Polyethoxylatkette entstehen. Wohl bekannte
Vertreter dieser Abbauprodukte sind Nonylphenol und
Octylphenol. Beide Substanzen verdanken ihren hohen
Bekanntheitsgrad der Tatsache, dass sie Umweltschad-
stoffe mit östrogener Wirkung sind. Wird andererseits
während des Abbaus die terminale Ethoxygruppe der
APnEO oxidiert, entstehen die entsprechenden Carbon-
säuren. Die Carbonsäuren wurden in zwei Studien als die
in Kläranlagenabläufen und Flusswasser am reichlichsten
vorhandenen alkylphenolischen Verbindungen identifiziert
[1, 2].
Mit einer Hefe, die dank molekularbiologischer Methoden
den menschlichen Östrogenrezeptor produziert und die
östrogene Aktivität von Chemikalien anzeigt, haben wir
Vertreter der APnEO-Abbauprodukte auf ihre östrogene
Aktivität untersucht. Nonylphenol (NP) und Octylphenol
(OP) zeigten dabei, wie aufgrund früherer Untersuchun-
Abbildung: Beim Abbau der Alkylphenolpolyethoxylate (APnEO) wird
primär die Ethoxylatkette verkürzt und es entstehen kurzkettige
APnEO wie Alkylphenolmonoethoxylate. Durch weiteren Abbau der
Ethoxylatkette entstehen Alkylphenole (z.B. Nonylphenol [NP]). Wird
die terminale Ethoxygruppe oxidiert, entstehen Alkylphenoxyessig-
säuren (z.B. Nonylphenoxyessigsäure [NP1EC]). NP und NP1EC
können beide an den Östrogenrezeptor (ER) binden, induzieren aber
unterschiedliche Rezeptorkonformationen. Wenn der Rezeptor NP
gebunden hat, kann er mit dem Östrogen-Antwortelement (ERE) auf
der DNA interagieren, wenn NP1EC gebunden ist, findet keine Inter-
aktion statt.
DNA
Alkylphenoxyessigsäuren(APEC)
R
z.B.
O
Alkylphenolpolyethoxylate (APnEO)
Alkylphenole(AP)
Alkylphenolmonoethoxylate (AP1EO)
z.B. NP1EC z.B. NP
ERE
ERE
XDNA
[CH2 CH2
COOH
O
R O CH2
R O R OHCH2
CH2 OH
]n H
ER ER
ER ER
37
Konformationsänderungen mit NP, NP1EC und der östro-
genen Standardsubstanz, dem Steroidhormon β-Estra-
diol (E2), untersucht. Dabei zeigte sich, dass alle drei
Substanzen, wenn sie an den Rezeptor binden, eine an-
dere Rezeptorkonformation induzieren. Um in der Hefe
eine positive östrogene Antwort hervorrufen zu können,
muss der Rezeptor mit einem so genannten Östrogen-
Antwortelement (ERE) auf der DNA interagieren können.
Wir haben daher untersucht, ob der Östrogenrezeptor,
wenn er sich in der durch die jeweilige Substanz indu-
zierten Konformation befindet, mit einem ERE interagie-
ren kann. Mit NP oder E2 an den Rezeptor gebunden,
interagierte dieser mit dem ERE, jedoch schien die Inter-
aktion im Detail unterschiedlich zu sein. Wenn der Re-
zeptor jedoch NP1EC gebunden hatte, wurde überhaupt
keine Interaktion mit dem ERE beobachtet. Diese Inter-
aktion ist aber Voraussetzung für eine positive östrogene
Antwort im Hefetest. Zusammenfassend entsteht die
anti-östrogene Wirkung von NP1EC höchstwahrscheinlich
folgendermassen: NP1EC konkurriert mit E2 um die
Bindung an den Östrogenrezeptor und verhindert dann
durch die nach der Bindung induzierte, NP1EC-spezifi-
sche Rezeptorkonformation eine Interaktion mit dem ERE
und wirkt damit anti-östrogen (Abbildung).
Literatur[1] Ahel M., Giger W., Schaffner C. (1994): Behaviour of alkylphenol
polyethoxylate surfactants in the aquatic environment – II. Occurrence
and transformation in rivers. Wat. Res. 28, 1143 –1152.
[2] Barber L.B., Brown G.K., Zaugg S.D. (2000): Potential endocrine
disrupting organic chemicals in treated municipal wastewater and river
water. In: Analysis of Environmental Endocrine Disruptors (L.H. Keith,
T.L. Jones-Lepp, and L.L. Needham, Eds.), ACS Symposium Series
747, pp. 97–123. Oxford University Press.
17α-Ethinylestradiol: Elimination der östro-
genen Aktivität und Bildung von Abbauprodukten
während der Ozonung
Marc M. Huber, Thomas A. Ternes, Urs von Gunten
Hormone und hormonell wirksame Chemikalien stehen in
Verdacht, für den Rückgang der Fischpopulationen in
vielen Gewässern mitverantwortlich zu sein. Eine weiter-
gehende Abwasserreinigung mittels Ozonung könnte die
Freisetzung vieler dieser Stoffe vermindern. In der vor-
liegenden Studie konnte am Beispiel des synthetischen
Steroidhormons 17α-Ethinylestradiol (EE2) bestätigt
werden, dass im Wasser die durch dieses Hormon ver-
ursachte östrogene Aktivität mit Ozon effizient reduziert
werden kann.
Unter den Hormonen spielen in der Umwelt die natür-
lichen Hormone Estradiol und Estron sowie das synthe-
tische Hormon EE2, das Bestandteil der Antibabypille ist,
wegen ihrer hohen Wirksamkeit eine zentrale Rolle. Diese
Verbindungen gelangen mit dem Abwasser in die Klär-
anlage, wo sie nur teilweise abgebaut werden und somit
mit dem gereinigten Abwasser in die Gewässer einge-
leitet werden. Zur Verminderung des Eintrags von Hormo-
nen ist daher zu überprüfen, ob die Reinigungsleistung
der Kläranlagen verbessert werden muss. Eine Möglich-
keit dazu wäre die Behandlung des gereinigten Abwas-
sers mit Ozon.
Am Beispiel von EE2 wurde untersucht, ob Ozon in der
Lage ist, die östrogene Aktivität, die durch die Anwesen-
heit von östrogenen Verbindungen im Wasser verursacht
wird, zu vermindern. In einer früheren Untersuchung
wurde bereits gezeigt, dass Ozon sehr schnell mit den
oben genannten Hormonen reagiert [1]. Die Reaktion mit
Ozon führt allerdings nicht zur vollständigen Mineralisie-
rung dieser Verbindungen, sondern bewirkt nur eine Ver-
änderung ihrer chemischen Struktur. Die entstehenden
Produkte könnten daher immer noch hormonell wirksam
sein. Ziel dieser Studie war es abzuklären, welche Ozo-
nungsprodukte bei der Reaktion von EE2 und Ozon ent-
stehen und vor allem, ob diese Produkte noch östrogen
aktiv sind.
In einem ersten Schritt wurden mittels moderner analyti-
scher Methoden (Gas- und Flüssigchromatographie ge-
koppelt mit Massenspektrometrie) die Ozonungsprodukte
von EE2 identifiziert. Abbildung 1 zeigt die chemische
Struktur einiger Produkte. Da sich die chemische Struk-
Abbildung 1: Chemische Struktur einiger Produkte, die bei der
Reaktion von Ozon mit EE2 entstehen.
HO
OH
EE2
O
O
HOHO
HO
O
HO
OHOH
O
OHO
O
HO
O
OOH
O
O
O
OHO
O
O
HOHO
Ozon
38
tur der Reaktionsprodukte deutlich von der Struktur von
EE2 unterscheidet, kann bereits aus diesen Ergebnissen
geschlossen werden, dass diese Moleküle wahrschein-
lich eine viel geringere östrogene Aktivität aufweisen als
EE2. Zur Bestätigung dieser Annahme wurden wässrige
Lösungen mit EE2 nach einer Ozonbehandlung auf die
östrogene Aktivität hin untersucht. Dieser Test wurde
mittels gentechnisch veränderter Hefezellen, die einen
menschlichen Östrogenrezeptor enthalten, durchgeführt.
Abbildung 2 zeigt die Abnahme der EE2-Konzentration
und der östrogenen Aktivität als Funktion der Ozon-
zugabe. Die Tatsache, dass die EE2-Konzentration und
die östrogene Aktivität parallel abnehmen, zeigt, dass
die östrogene Aktivität der Ozonungsprodukte viel ge-
ringer sein muss als diejenige von EE2. Die östrogene
Aktivität würde im Falle der Bildung von östrogenaktiven
Ozonungsprodukten weniger stark zurückgehen als die
EE2-Konzentration. Aufgrund dieser Ergebnisse kann der
Schluss gezogen werden, dass die Ozonung eine geeig-
nete Methode zur Verminderung der östrogenen Aktivität
in Wasser ist und zu diesem Zweck für die Trink- und
Abwasserreinigung eingesetzt werden kann.
Literatur[1] Huber M.M., Canonica S., Park G.-J., von Gunten U. (2003): Oxida-
tion of Pharmaceuticals During Ozonation and Advanced Oxidation
Processes. Environ. Sci. Technol. 37, 1016 –1024.
[2] Routledge E.J., Sumpter J.P. (1996): Estrogenic Activity of Surfactants
and Some of their Degradation Products Assessed Using a Recombi-
nant Yeast Screen. Environ. Tox. Chem. 15, 241– 248.
Veterinär-Antibiotika in der Umwelt – eine neue
Analysenmethode ebnet den Weg zu Feldstudien
Heinz Singer, Krispin Stoob, Michael Burkhardt,
Christian Stamm, Maren Kahle, Stephan Müller
Feldstudien stellen hohe Anforderungen an die Analytik,
da eine grosse Anzahl von Proben, die zumeist geringe
Substanzkonzentrationen enthalten, mit hoher Präzision
gemessen werden müssen. Eine im Prozess Wasser und
Landwirtschaft neu entwickelte Online-SPE-LC-MS/MS-
Methode bietet nun die Möglichkeit, Sulfonamid-Anti-
biotika schnell und zuverlässig in Wasserproben zu quan-
tifizieren. Diese Methode wurde inzwischen erfolgreich
bei mehreren Feldstudien eingesetzt.
Die Untersuchung des Vorkommens und Verhaltens land-
wirtschaftlicher Hilfsstoffe in der Umwelt ist der Haupt-
tätigkeitsbereich des Prozesses Wasser und Landwirt-
schaft (W+L). Neben den Pestiziden liegt seit einigen
Jahren der Fokus auch auf Veterinär-Antibiotika. Berichte
über Antibiotikarückstände in der Umwelt und über die
Ausbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien haben
zu einem wachsenden Interesse in der Öffentlichkeit und
zu der Einsetzung des nationalen Forschungsprogramms
NFP 49 «Antibiotikaresistenz» geführt.
Im Rahmen des NFP 49 wird derzeit im Einzugsgebiet des
Greifensees eine Reihe von Studien mit dem Ziel durch-
geführt, die Rückhalte-, Transport- und Abbauprozesse
von Veterinär-Antibiotika in der Umwelt zu beschreiben.
Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf den Sulfonamiden,
die aufgrund ihrer Einsatzmengen und physikochemi-
schen Eigenschaften als potenzielle Problemsubstanzen
für aquatische Ökosysteme gelten.
In zwei Studien auf geneigtem Grünland wurde auf Plot-
sowie Feldmassstab (2 m2 und 0,5 ha) nach Ausbringung
von antibiotikahaltiger Gülle aus Schweinemastbetrieben
der Austrag von Sulfonamiden untersucht. Um diese Ver-
suche zu ermöglichen, bedurfte es allerdings einer leis-
tungsfähigen Analytik, da sehr viele Proben anfielen und
Werte bis in den unteren ng/l-Bereich präzise quantifi-
ziert werden mussten. Aus diesem Grund wurde eine
neue Analysemethode entwickelt, die eine einfache,
schnelle, kosteneffiziente und zuverlässige Bestimmung
von Sulfonamiden sowie deren Abbauprodukten in Um-
weltproben auch im Spurenbereich erlaubt. Dies wurde
durch die Online-Verbindung einer automatischen Fest-
phasenextraktion (SPE) mit einem Flüssigchromatograph-
Tandem-Massenspektrometer (LC-MS/MS) erreicht.
Durch die Kopplung eines Autosamplers mit zwei ge-
trennt schaltbaren Sechs-Wege-Ventilen kann eine an-
gereicherte Probe eluiert und am LC-MS/MS gemessen
werden, während gleichzeitig das System die nächste
Probe auf der SPE-Kartusche anreichert. Insgesamt ist
nur noch eine Probemenge von 20 ml erforderlich. Durch
die automatisierte Probenanreicherung und Messung
können 100 Wasserproben innerhalb von 3 Tagen analy-
siert werden.
Die Methode wurde für zahlreiche Wirkstoffe (u.a. Sulfa-
methazin, Sulfathiazol, Sulfadiazin, Sulfomethoxazol, Sul-
fadimethoxin) und deren Metaboliten validiert. Durch die
Abbildung 2: Abnahme der EE2-Konzentration und der östrogenen
Aktivität als Funktion der Ozonzugabe. Die EE2-Konzentration
und die östrogene Aktivität sind relativ zu den entsprechenden
Werten der Ausgangslösung (10 µM EE2) gegeben.
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0
Ozon/EE2
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
c/c 0
EE2-Konzentrationöstrogene Aktivität
39
Verwendung von isotopenmarkierten Sulfonamiden als
interne Standards ist die Quantifizierung ausserordentlich
zuverlässig. Da sich die jeweilige Substanz und der zu-
gehörige interne Standard bei der Anreicherung und der
Messung identisch verhalten, fallen Probleme bezüglich
variierender Extraktionsausbeute bei der SPE-Anreiche-
rung und matrixbedingte Störungen bei der Ionenbildung
im Massenspektrometer weg. Die Quantifizierungs-
grenzen liegen je nach Substanz zwischen 2 und 15 ng/l.
Inzwischen hat sich die neue Analysenmethode bei der
Untersuchung der Proben aus den Plot- bzw. Feldstudien
bewährt. So wurden sowohl im oberflächlichen Abfluss
der künstlich beregneten Plotversuche als auch in dem
zum Feldversuch angrenzenden Fliessgewässer Sulfon-
amidkonzentrationen im Bereich von einigen Mikrogramm
pro Liter gemessen (Abbildung). Diese Studien werden
zurzeit noch im Detail ausgewertet.
Grosses Potenzial zur Reduktion des Eintrages
von Herbiziden in Oberflächengewässer durch
Berücksichtigung von Standortfaktoren
Christian Leu, Heinz Singer, Christian Stamm,
Stephan Mülller, René Schwarzenbach
In einem kleinen Untersuchungsgebiet (2,1 km2) wurde
einerseits untersucht, wie sich der Eintrag von drei weit
verbreiteten Maisherbiziden in Oberflächengewässer
unterscheidet, und andererseits, wie ausgeprägt die Ein-
träge der Herbizide zwischen verschiedenen Maisfeldern
variieren. Im Gegensatz zu den Herbiziden, die sich
relativ ähnlich verhielten, wurden enorme Unterschiede
zwischen den Feldern beobachtet. Deshalb lässt sich
postulieren, dass die Herbizidbelastung von Oberfächen-
gewässern sehr effizient reduziert werden könnte durch
Gebrauchseinschränkungen auf Risikoflächen.
Im Jahr 1992 wurde in der Schweiz eine neue Landwirt-
schaftspolitik eingeführt, unter anderem mit dem Ziel, bis
zum Jahr 2005 die Herbizideinträge in die Oberflächen-
gewässer um 50% zu reduzieren. Schon heute kann
jedoch aufgrund von aktuellen Studien, die den Herbizid-
eintrag in verschiedenen Schweizer Seen quantifizieren,
gesagt werden, dass dieses Ziel wahrscheinlich nicht
erreicht werden kann. Will man an den Zielen festhalten,
müssen deshalb neue Massnahmen eingeführt werden.
Solche Massnahmen zur Minimierung der Einträge von
landwirtschaftlichen Nutzflächen sind allerdings schwierig
zu definieren, da das Ausmass der Gewässerbelastung
bei gegebener Applikationsmenge von einer Vielzahl sich
gegenseitig beeinflussender Faktoren abhängt, wie Hang-
neigung, Bodentyp und Gewässernähe von behandelten
Feldern, Witterungsbedingung oder den Eigenschaften
der applizierten Herbizide.
Um ein umfassendes Bild über den Herbizidtransport in
landwirtschaftlichen Nutzgebieten zu erhalten, haben wir
im Jahr 2000 Gewässereinträge von drei weit verbreite-
ten Maisherbiziden von 13 Feldern eines 2,1 km2 grossen
Gebietes im Zürcher Oberland untersucht. Die drei Her-
bizide wurden in einer identischen Mischung (Atrazin
Abbildung: Verlauf der Sulfamethoxazolkonzentration in einem
kleinen Fliessgewässer während eines Regenereignisses nach
Applikation von antibiotikahaltiger Gülle auf angrenzenden Gras-
flächen.
Ko
nzen
trat
ion
[ng
/l]
0
200
400
600
800
1000
1200
10. Mai 20039. Mai 2003
KonzentrationWasserabfluss
0
0,01
0,02
0,03
0,04
0,05
0,06
Was
sera
bflu
ss [
m3/s
]
Abbildung: Abfluss (A) und Konzentrationsverlauf der drei Herbi-
zide (B) am Ausfluss des Untersuchungsgebietes während dem
wichtigsten Regenereignis, welches 23 Tage nach der Applikation
stattfand. Der Pfeil kennzeichnet einen Konzentrationspeak, der
durch die Abschwemmung einer kleinen Atrazinmenge von einem
Hof verursacht wurde.
[µg
/l]
[m3/s
]
0,0
0,5
0,0
2,0
4,0
6,0
8,0
A
23 24
Tag nach Applikation
25 26
Atrazin (zeitproportionale Proben)Atrazin (abflussproportionale Proben)Dimethenamid (zeitproportionale Proben)Dimethenamid (abflussproportionale Proben)Metolachlor (zeitproportionale Proben)Metolachlor (abflussproportionale Proben)
B
40
0,84 kg/ha, Dimethenamid 0,75 kg/ha und Metolachlor
0,42 kg/ha) auf allen Maisfeldern innerhalb von 12 Stun-
den ausgebracht und waren somit nach ihrer Applikation
identischen Wetterbedingungen ausgesetzt. Die Herbizid-
konzentrationen in den Böden wurden bis 50 Tage nach
der Applikation bestimmt und die Ausflüsse von drei Teil-
gebieten (0,7 km2) wurden bis 70 Tage nach der Applika-
tion intensiv beprobt.
Während der ersten zwei Regenereignisse nach der Appli-
kation, welche ergiebig genug waren, um die Oberböden
zu sättigen, fand mehr als 80% des Gesamteintrages der
Substanzen in die Bäche statt. Dabei wurden die Sub-
stanzen via oberflächliche Abschwemmung und via grobe
Poren in Drainagen transportiert und somit sehr schnell
in die Bäche eingetragen, praktisch ohne Interaktion mit
der Bodenmatrix. Als Folge wurden am Ausfluss des
Gebietes sehr ähnliche Konzentrationsverläufe der drei
Herbizide gemessen mit maximalen Konzentrationen
zwischen 0,9 µg/l (Metolachlor) und 3,6 µg/l (Atrazin)
(Abbildung). Unterschiedlich schneller Rückgang der Her-
bizidkonzentrationen auf den Feldern sowie verschieden
effektive Mobilisierung der Substanzen in das abflies-
sende Wasser führten dazu, dass die Gewässereinträge
der drei Herbizide jedoch im Maximum nur um einen
Faktor 3 variierten. Relative Einträge von Atrazin, Dime-
thenamid und Metolachlor machten 0,82%, 0,27% bezie-
hungsweise 0,41% der applizierten Mengen aus. Dem-
gegenüber variierten die Einträge aus zwei verschiedenen
Untersuchungsgebieten während den zwei relevantesten
Regenereignissen bis zu einem Faktor 58! Diese enorme
Variabilität kann auf Feldeigenschaften zurückgeführt
werden, welche vor allem denjenigen Anteil an Regen-
wasser beeinflussen, der die Bäche via schnelle Trans-
portwege, das heisst ohne langsames Perkulieren durch
die Bodenmatrix, erreicht. Folglich sind die Bodendurch-
lässigkeit, Topographie und die Drainagen entscheidende
Standortfaktoren. Im Gegensatz dazu wurden Feldeigen-
schaften, welche die Verfügbarkeit der Herbizide für den
schnellen Transport in die Gewässer beeinflussen (z.B.
organische Bodenmatrix) als weniger wichtig identifiziert.
Durch Einschränkungen von Applikationen auf Feldern
mit einer ausgeprägten Tendenz, Herbizide via schnelle
Transportwege in Oberflächengewässer abzugeben,
könnte der Herbizideintrag in Gewässer effektiv reduziert
werden. Details zu dieser Studie sind in [1, 2] aufgeführt.
Literatur[1] Leu C., Singer H., Stamm C., Müller S.R., Schwarzenbach R.P. (2004):
Simultaneous Assessment of Sources, Processes and Factors Influ-
encing Herbicide Losses to Surface Waters in a Small Agricultural
Catchment. Submitted to Environ. Sci. Technol.
[2] Leu C., Singer H., Stamm C., Müller S.R., Schwarzenbach R.P. (2004):
Variability of Herbicide Losses from 13 Fields to Surface Water within
a Small Catchment after a Controlled Herbicide Application. Submit-
ted to Environ. Sci. Technol.
Evaluation du risque des pesticides pour les
eaux de surface en Suisse
Nathalie Chèvre, Heinz Singer, Stephan Müller (EAWAG);
Edwin Müller (OFEFP, Berne)
Certains pesticides sont régulièrement mesurés dans
les eaux de surface en Suisse. Le risque que représente
cette contamination pour le milieu aquatique peut être
mis en évidence au travers d’une évaluation du risque
consistant à comparer les concentrations mesurées dans
l’environnement avec des valeurs d’écotoxicité sur des
organismes aquatiques. Notre étude porte sur l’évalua-
tion du risque des pesticides dans les eaux de surface
en Suisse et sur la définition de critères de qualité pour
ces substances.
En Suisse, la Confédération, les cantons et les instituts
de recherche ont mené ces dernières années des cam-
pagnes de mesure qui ont révélé la présence de pesti-
cides dans les eaux de surface. De manière générale, la
contamination par les pesticides agricoles est saisonnière,
les concentrations les plus élevées (jusqu’à quelques
µg/l dans les ruisseaux et moyennes rivières) étant mesu-
rées pendant et après l’application, lors d’événements
pluvieux (Figure). Cependant, tous les pesticides n’ont
pas la même probabilité d’être mesurés dans les eaux.
Les caractéristiques physico-chimiques de ces subs-
tances, de même que les caractéristiques locales du
sol où ils sont appliqués (topographie, drainage, etc.)
jouent un rôle prépondérant dans la contamination du
milieu aquatique. Ainsi, des quelques 450 substances
actives autorisées en Suisse, une vingtaine, principale-
ment des herbicides, sont régulièrement mesurées dans
les eaux de surface. L’évaluation directe des effets néga-
tifs d’un pesticide sur le terrain est difficile dû au fait que
d’autres paramètres environnementaux (température,
nourriture, présence d’autres polluants, etc.) ont égale-
ment une influence sur les communautés aquatiques.
Pour cette raison, une approche théorique «d’évaluation
du risque» est généralement appliquée pour estimer
Figure: Concentrations en isoproturon dans la rivière Aa Mönch-
altorf (débit temps sec 0,5 m3/s) mesurées pendant l’année 1999
comparées avec la valeur de non-effet estimée à 0,3 µg/l.
Jan. Mars AvrilFév. Mai Juill. AoûtJuin Sept. Oct.0,0
Co
ncen
trat
ion
[µg
/l]
Isoproturon
Ris
que
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
0,6risquepour l’environnement
pas de risquepour l’environnement
0,3
Période d’application
41
le risque des pesticides pour le milieu aquatique. Cette
approche compare les concentrations en pesticide
mesurées avec des concentrations de non-effet à long
terme pour le milieu aquatique. Ces concentrations de
non-effet sont extrapolées sur la base de données d’éco-
toxicité pour différents organismes aquatiques, données
qui ont généralement été déterminées en laboratoire
dans des conditions standardisées. Une telle comparai-
son entre concentrations mesurées et concentration de
non-effet peut être effectuée pour chaque pesticide et
permet ainsi une estimation du risque de ce pesticide
pour le milieu aquatique. La Figure montre l’exemple de
l’évaluation du risque de l’isoproturon, un herbicide
appliqué au printemps et en automne dans les cultures
de céréales. Les concentrations maximums sont mesu-
rées pendant et après la période d’application lors
d’événements pluvieux. Sur la base des tests d’écotoxi-
cité, la concentration de non-effet a été calculée égale
à 0,3 µg/l ce qui correspond également au critère de
qualité pour les eaux de surface fixé en Allemagne. La
comparaison des concentrations mesurées pendant
l’année 1999 dans la rivière Aa Mönchaltorf (ZH) avec
cette valeur limite montre un dépassement uniquement
pendant de courtes périodes au printemps (risque supé-
rieur à 1, Figure). Pour cette rivière, le risque pour le
milieu aquatique lié à cet herbicide est donc faible. Les
concentrations de non-effet calculées lors de l’évaluation
du risque peuvent être utilisées comme critère de qualité
pour les eaux de surface représentant alors des concen-
trations qui ne doivent pas être dépassées pendant
l’année. Nous travaillons actuellement, conjointement
avec l’OFEFP, sur la détermination de critères de qualité
pour les pesticides dans les eaux de surface en Suisse.
LittératureChèvre N., Singer H., Müller S., Müller E. (2003): Risikobeurteilung von
Pestiziden in Schweizer Oberflächengewässern. gwa Gas, Wasser, Abwas-
ser H. 12, 906 – 917.
42
Ökosystemforschung
Hitzesommer 2003: Erhöhte Gletscherschmelze
beeinflusst Schwebstoffdynamik im pro-glazialen
Lej da Silvaplauna, 1800 m ü.M.
Michael Sturm, Alex Blass, Thomas Kulbe, Brian Sinnet,
Alois Zwyssig (EAWAG); Christian Bigler (VITA Universität
Bern); Martin Grosjean (NCCR-climate Universität Bern);
Adrian Jakob, Ursula Leuenberger (BWG Bern); Christian
Ohlendorf (GEOPOLAR Universität Bremen)
Der Hitzesommer 2003 zeichnete sich durch lang anhal-
tende Wärmeperioden aus, die zu ungewöhnlich starkem
Abschmelzen der Gletscher führten. Die Schwebstoff-
dynamik im pro-glazialen Lej da Silvaplauna reagierte
sofort auf diese aussergewöhnliche Situation.
Seit Juni 2001 sind die Hochgebirgsseen des Oberenga-
dins Gegenstand interdisziplinärer Projekte, an denen
die EAWAG beteiligt ist und in Zusammenarbeit mit ver-
schiedenen in- und ausländischen Forschungsinstituten
und unterstützt durch NCCR-climate die Entstehung
und Interpretation von Klima- und Umweltsignalen unter-
sucht. So soll unter anderem festgestellt werden, wie
sich niederschlagsreiche Perioden von Zeiten unterschei-
den lassen, welche vor allem durch Schmelzwässer von
Gletschern dominiert werden.
Eine Reihe von Messgeräten steht im Einsatz zur konti-
nuierlichen Aufzeichnung verschiedener Umweltparameter
auf dem Land und im Wasser. Es sind dies automatische,
zeitlich hochauflösende Sedimentfallen und Minithermis-
toren im 75 m tiefen Lej da Silvaplauna, Pegel-, Tempe-
ratur- und Trübungs-Messgeräte im Fexbach (dem von
Gletschern beeinflussten und wichtigsten Zufluss des
Sees) und die von MeteoSchweiz betriebenen Stationen
für Lufttemperatur und Niederschlag in Sils-Maria und
für Windgeschwindigkeit und Windrichtung in Maloja
(2003). Die Auswertung dieser Datenreihen ist im Gange
und lässt erste Aussagen zu im Zusammenhang mit dem
Hitzesommer des Jahres 2003.
Der Temperaturverlauf 2003 der Messstation Sils-Maria
war nicht durch kurze, hohe Spitzenwerte charakterisiert,
sondern durch lang anhaltende Wärmeperioden zwischen
Juni und September. In diesem Zeitraum lagen die Tem-
peratur-Tagesmittel in der Regel >15 °C (Abbildung, dünne
Kurve). Wie in anderen Gebirgsregionen der Schweiz
führte das zu aussergewöhnlich hohen Abschmelzraten
der Gletscher, auch im Einzugsgebiet des Lej da Silva-
plauna. Dadurch erhöhte sich die Trübung des die Glet-
scher entwässernden Fexbachs deutlich.
Als Folge der lang andauernden Zufuhr schwebstoff-
reicher «Gletschermilch» kam es auch im See zu stark
erhöhten Sedimentationsraten. Zunächst erhöhten sie
sich Ende Mai im Hypolimnion auf ca. 5 g pro m2 und
Jahr (Abbildung, dicke durchgezogene Kurve). Ab Ende
Vo
rber
eitu
ng
vo
n S
edim
enta
tio
ns-
Fal
len
fü
r d
en E
insa
tz im
75
m t
iefe
n L
ej d
a S
ilvap
lau
na.
(F
oto
EA
WA
G)
43
Juli bis Mitte September traten hohe Sedimentations-
raten im gesamten Wasserkörper auf, wobei Spitzenwerte
bis 56 g pro m2 und Jahr im Epilimnion und bis 71 g pro
m2 und Jahr im Hypolimnion erreicht wurden (Abbildung).
Das «Hitzejahr 2003» unterscheidet sich damit deutlich
vom vorangegangenen Jahr 2002, in dem Temperaturen
über 15 °C nur an wenigen Tagen im Juli auftraten. Die
Sedimentationsraten im Lej da Silvaplauna zeigen diese
Unterschiede noch offensichtlicher. Während es im Som-
mer 2002 nur in der ersten Julihälfte ein Kurzereignis mit
maximal 22 g pro m2 und Jahr gab, beeinflussten die
andauernd hohen, ca. 7fach grösseren Sedimentations-
raten des Sommers 2003 den gesamten Wasserkörper
des Sees. Erhöhte Gletscherablation, ausgelöst durch
aussergewöhnlich lange Perioden hoher Temperatur,
verursacht eine starke Zunahme von Schwebstoffen in
Zuflüssen pro-glazialer Seen und beeinflusst nachhaltig
deren Schwebstoffdynamik.
Auswirkungen des globalen Klimawandels
auf den Abbau organischer Substanz in
Schilfröhrichten
Mark Gessner, Maria Joy Daigo, Sheku Kamara,
Daniel Steiner, Manuela Filippini
Alle aktuellen Klimaprognosen sagen für dieses Jahrhun-
dert übereinstimmend einen globalen Temperaturanstieg
voraus. Welche Auswirkungen er auf Prozesse in Gewäs-
sern und Feuchtgebieten hat und welche Rückkopplungs-
effekte auf das Klima zu erwarten sind, ist weitgehend
unerforscht. Unsere Freilandversuche in einem Schilf-
röhricht zeigen, dass die von uns festgestellte beacht-
liche Beschleunigung des Abbaus pflanzlicher Biomasse
nicht aufgrund einfacher, im Labor bestimmter Tempera-
turbeziehungen vorhergesagt werden kann. Langfristig
können die hohen Abbauraten eine markante Verschie-
bung anaerober und aerober Abbauprozesse mit sich
bringen – mit potenziell weit reichenden Folgen für das
Klima.
In Feuchtgebieten und Flachwasserzonen von Gewässern
bilden Röhrichtpflanzen während der Vegetationsperiode
oft mehr Biomasse, als in einem Jahr abgebaut werden
kann. Dieses Ungleichgewicht führt langfristig zur Anrei-
cherung organischer Substanz im Sediment; der Atmo-
sphäre wird Kohlendioxid (CO2) entzogen und der durch
die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursachte Treib-
hauseffekt abgeschwächt. Neben der Produktion von
Biomasse ist folglich die Rate des Streuabbaus von ent-
scheidender Bedeutung für den Netto-Kohlenstofffluss
zwischen Atmosphäre und Feuchtgebieten [1, 4].
Als biologischer Vorgang wird der Abbau von Pflanzen-
streu massgeblich von der Umgebungstemperatur ge-
steuert. Es ist deshalb zu erwarten, dass die vom IPCC
Abbildung: Lej da Silvaplauna. Schwebstoffdynamik der Jahre 2002 und 2003, gemessen in automatisch aufzeichnenden Sedimentfallen in
25 m Wassertiefe (dicke gestrichelte Kurve, EPI-Falle) und in 72 m Wassertiefe (dicke durchgezogene Kurve, HYPO-Falle). Der Lufttempera-
turverlauf (dünne Kurve) stellt den Tagesmittelwert dar, der an der Meteostation Sils-Maria gemessen wurde; die Messwerte der Station
Sils-Maria wurden uns von MeteoSchweiz zur Verfügung gestellt.
2002 2003
50/71 g/m2 und Tag
Sed
imen
tatio
nsra
te[g
/m2 u
nd T
ag]
Tem
per
atur
[°C
]
–20
–10
0
10
20
0
5
10
15
20
25
Jahr 2002/03Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov.
Abbildung 1: Versuchseinheiten (Mesokosmen) im Uferröhricht
des Hallwilersees zur Ermittlung des Effekts globaler Temperatur-
erhöhungen auf den Abbau organischer Substanz unter Freiland-
bedingungen.
BeheizterMesokosmosBeheizterMesokosmos
Kontrolle imSeeKontrolle imSee
Kontroll-mesokosmosKontroll-mesokosmos
Heizungs- undPumpensteuerungHeizungs- undPumpensteuerung
44
[3] für dieses Jahrhundert prognostizierte globale Tem-
peraturerhöhung der bodennahen Atmosphäre von
1,4 – 5,8 °C zu einer merklichen Beschleunigung des
Streuabbaus führt. Um diesen Temperatureffekt unter
realistischen Bedingungen experimentell abzuschätzen,
installierten wir elektrisch beheizbare Versuchseinheiten
(Mesokosmen) in einem natürlichen Schilfröhricht des
Hallwilersees (Abbildung 1).
Zeitgleich mit dem natürlichen herbstlichen Eintrag von
Schilfstreu in das Gewässer verteilten wir standardisierte,
mit Schilfstreu gefüllte Netzbeutel [2] zufällig auf 4 be-
heizte Mesokosmen, 4 unbeheizte Kontrollmesokosmen
und 4 offene Kontrollflächen. Die Temperatur in den be-
heizten Mesokosmen lag im Mittel 1,8 °C über der See-
temperatur. Wir verwendeten Netzbeutel mit zwei ver-
schiedenen Maschenweiten: grobmaschige Beutel (7 mm
Maschenweite) erlaubten Streu fressenden Wassertieren
den Zugang zur Streu, während der Abbau in feinmaschi-
gen Beuteln (0,5 mm Maschenweite) in erster Näherung
mikrobielle Prozesse widerspiegelte. An fünf Probe-
nahmetagen wurde von jeder Stelle ein grob- und ein
feinmaschiger Netzbeutel entnommen und analysiert.
In den grobmaschigen Beuteln führte die experimentelle
Wassererwärmung zu einem deutlich schnelleren Abbau
der Schilfstreu (Abbildung 2A). Wahrscheinlich ist dies
primär auf Streu fressende Tiere zurückzuführen, die in
den beheizten Mesokosmen gegen Ende des Winters
früher aktiv wurden. Als Akteure kommen insbesondere
die Wasserassel, Asellus aquaticus, und verschiedene
Köcherfliegenlarven in Betracht.
Der Abbau in feinmaschigen Netzbeuteln war bei er-
höhter Temperatur ebenfalls beschleunigt (Abbildung 2B).
Der Effekt fiel jedoch geringer aus, als wir theoretisch
und aufgrund unserer Labormessungen der mikrobiellen
Atmungsaktivität bei verschiedenen Temperaturen erwar-
tet hatten. Diese Ergebnisse unterstreichen die grund-
legende Bedeutung von Feldexperimenten unter natür-
lichen Bedingungen, um die Auswirkungen der aktuellen
Klimaveränderungen auf Ökosysteme verlässlich abzu-
schätzen.
Die Folgen des von uns beobachteten beschleunigten
Streuabbaus sind potenziell weit reichend. Der Netto-
effekt auf die Kohlenstoffflüsse zwischen Feuchtgebieten
und Atmosphäre ist allerdings schwer vorhersagbar: Die
verstärkte, den Treibhauseffekt unmittelbar anheizende
CO2-Emission führt nämlich auch dazu, dass weniger
organische Substanz im Sediment anfällt. Damit steht
den Abbauprozessen – insbesondere der Methanbildung
– im anaeroben Sedimentkörper langfristig weniger
Kohlenstoff zur Verfügung. Da die Treibhauswirkung von
CO2 rund 20-mal schwächer ist als die von Methan,
könnte die verringerte Methanemission die erhöhte CO2-
Freisetzung nicht nur mildern, sondern sogar überkom-
pensieren. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die kritische
Balance zwischen aeroben und anaeroben Abbauprozes-
sen offenbar selbst bei geringen Temperaturveränderun-
gen markant verschoben werden könnte.
Literatur[1] Brix H., Sorrell B.K., Lorenzen B. (2001): Are Phragmites-dominated
Wetlands a Net Source or Net Sink of Greenhouse Gases? Aquatic
Botany 69, 313 – 324.
[2] Gessner M.O. (2000): Breakdown and Nutrient Dynamics of Sub-
merged Phragmites Shoots in the Littoral Zone of a Hardwater Lake.
Aquatic Botany 66, 9 – 20.
[3] IPCC (2001): Climate Change 2001: The Scientific Basis. Contribution
of Working Group I to the Third Assessment Report of the Intergovern-
mental Panel on Climate. Summary for Policymakers. Cambridge
University Press, Cambridge, England.
[4] Kuehn K.A., Steiner D., Gessner M.O. (2004): Diel Mineralization
Patterns of Standing-dead Plant Litter: Implications for CO2 Flux from
Temperate Wetlands. Ecological Monographs (im Druck).
Spurensuche in den Sedimenten des Tovelsees,
Italien
Thomas Kulbe, Michael Sturm, Brian Sinnet (EAWAG);
Flavio Anselmetti (Geologisches Institut ETH Zürich);
Peter Appleby (Dept. Mathematical Sciences University
of Liverpool); Marco Cantonati (Museo Tridentino di
Scienze Naturali Trento)
Der kleine Tovelsee liegt auf 1178 m ü.M. im Adamello-
Brenta-Nationalpark, umgeben von den Brenta-Dolomiten
der italienischen Alpen. Der See war über 200 Jahre lang
bekannt für eine starke sommerliche Rotfärbung des
Wassers, verursacht durch die unizellulare Algenspezies
Glenodinium sanguineum Marchesoni. Seit 1964 tritt
diese Rotfärbung nicht mehr auf. Was ist passiert?
Abbildung 2: Effekt einer experimentellen Temperaturerhöhung auf
den Abbau von Schilfstreu in grobmaschigen (A) und feinmaschigen
(B) Netzbeuteln. Letztere spiegeln vor allem mikrobielle Prozesse
wider. Die Kreissymbole stellen Daten aus den beheizten Mesokos-
men dar, die quadratischen Symbole zeigen Daten der unbeheizten
Kontrollmesokosmen. Es sind jeweils Mittelwerte und Standard-
abweichungen dargestellt.
Verb
leib
end
e S
treu
[% a
schf
reie
Tro
cken
sub
stan
z]
0
20
40
60
80
100
Expositionszeit [Monat] Expositionszeit [Monat]0 2 4 6 0 42 6
A B
45
Es gibt einige Hypothesen über die Ursachen des Auf-
tretens bzw. des Verschwindens der Rotfärbung. Sie
reichen von Änderungen des Nährstoffhaushaltes durch
veränderte Landnutzung über den Wechsel des lokalen
Klimas und der Hydrologie des Sees bis hin zum Einfluss
der auf den nahen Apfelplantagen teilweise massiv ver-
wendeten Herbizide. Nicht zuletzt weil der See mit seiner
roten Färbung eine der Hauptattraktionen des National-
parks war, wurde 2001 von der autonomen Provinz
Trento ein internationales Forschungsprojekt finanziert,
welches aus sechs Teilprojekten besteht; die Sedimen-
tologie-Gruppe der EAWAG ist für die Bearbeitung des
Sedimentarchivs verantwortlich.
Als Basis der im See zu entnehmenden Sedimentkerne
diente eine detaillierte seismische Kartierung der Sedi-
mente (3,5 kHz Pinger), durchgeführt von Flavio Ansel-
metti. Wie in anderen Gebirgsseen ist die Gesamt-
mächtigkeit der Sedimente trotz des steilen Reliefs von
Einzugsgebiet und Seebecken gering. Allerdings wurde
mit der Seismik eine mehr als 113 000 m3 grosse und 2 m
mächtige Rutschmasse festgestellt, welche die gesamte
nördliche Hälfte des 40 m tiefen Seebeckens bedeckt.
Auf der Rutschung, deren Alter noch bestimmt werden
muss, wurden ca. 1 m mächtige Sedimente abgelagert.
Diese weisen in ihrem oberen Bereich eine deutliche
Feinschichtung (Lamination) auf, welche entsteht, wenn
keine Bioturbation stattfindet. Das ist der Fall, wenn das
Tiefenwasser des Sees anoxisch ist und benthisches
Leben ausschliesst. Der untere Teil der Sedimentabfolge
weist dagegen ungeschichtete, bioturbierte Ablagerun-
gen auf, welche auf das Vorhandensein von benthischen
Organismen und damit auf Sauerstoff im Tiefenwasser
hinweisen. Das bedeutet, dass im See eine Änderung
im Nährstoffhaushalt und im Mischungsverhalten des
Tiefenwassers stattgefunden hat. Dadurch kam es in den
jüngeren, 30 cm mächtigen und laminierten Ablagerun-
gen zu einer Erhöhung der Konzentration von organi-
schem Kohlenstoff. Ausserdem treten in diesem Bereich
immer wieder hohe Kohlenstoffmaxima auf (Abbildung).
Wann diese Veränderung im See stattgefunden hat, lässt
sich noch nicht genau datieren. Bisherige Altersbestim-
mungen der Sedimente deuten auf kleine durchschnitt-
liche Sedimentationsraten von ca. 0,12 cm/Jahr hin,
womit diese Änderung vor ca. 500 Jahren stattgefunden
hätte. Überraschenderweise sind aber die Mächtigkeiten
der jüngsten Ablagerungen des Tovelsees lateral sehr
variabel. Sie erschweren eine eindeutige Datierung, da
Referenzlagen (marker beds) in den Sedimentkernen ver-
schiedener Kernstationen bis zu 20 cm in ihrer Sediment-
tiefe variieren können. Ein solches Phänomen ist in einem
so kleinen See bisher noch nicht beschrieben worden,
wobei eine sekundäre Störung bei der Kernentnahme
ausgeschlossen werden kann. Zurzeit lassen sich nun
die folgenden Schlussfolgerungen ziehen:
• Zu einer noch nicht bestimmten Zeit gab es im Tovel-
see ein Rutschungsereignis, das eine Rutschungs-
masse von ca. 113 000 m3 generierte.
• Wie andere Gebirgsseen weist auch der Tovelsee eine
kleine Sedimentationsrate von ca. 0,12 cm pro Jahr
auf.
• Vor etwa 300 – 500 Jahren erfolgte im See eine Ände-
rung des Nährstoffregimes, das Tiefenwasser wurde
sauerstofffrei und benthische Organismen verschwan-
den.
• Hinweise auf die Ursachen, den Beginn bzw. das Ende
der Carotinoid-Produktion durch Glenodinium san-
guineum MARCHESONI und die Rotfärbung des See-
wassers sind in den Sedimenten des Tovelsees noch
nicht gefunden worden.
Edelgase in Seesedimenten zur Rekonstruktion
vergangener Umweltbedingungen in einem See
Matthias Brennwald, Markus Hofer, David Livingstone,
Stephan Klump, Kuno Strassmann, Rolf Kipfer
Die gelösten atmosphärischen Edelgase im Porenwasser
von Seesedimenten stellen ein Archiv für die physika-
lischen Bedingungen des überstehenden Wassers dar.
Eine neu entwickelte Methode ermöglicht zum ersten
Mal, Edelgase im Porenwasser zu messen. Damit kann
gezeigt werden, dass der Seespiegel des Issyk-Kul vor
ca. 5000 Jahren um 250 m tiefer als heute gelegen hat.
Die Konzentrationen atmosphärischer Edelgase in Seen
entsprechen den atmosphärischen Gleichgewichtskon-
zentrationen, die durch die Wassertemperatur, die Salz-
konzentration des Wassers und den Luftdruck während
Abbildung: Konzentration von organischem Kohlenstoff im Sedi-
mentkern TOV01-6/V. Erkennbar sind im laminierten Bereich (0 – 30
cm) eine Zunahme der durchschnittlichen Kohlenstoffkonzentration
und das Auftreten von mehreren Kohlenstoffmaxima.
Organischer Kohlenstoff [%]
laminiert
homogen
Tie
fe [
cm]
0
10
20
30
400 2 6 104 8 12
46
des Gasaustauschs an der Wasseroberfläche gegeben
sind. Bei der Sedimentation werden die Edelgaskonzent-
rationen durch den Einschluss von Porenwasser im
Sediment archiviert. Somit erwartet man, dass die Edel-
gaskonzentrationen im Porenwasser die physikalischen
Bedingungen des Sees in der Vergangenheit widerspie-
geln (siehe Abbildung 1).
Um das Porenwasser als palaeoklimatisches Edelgas-
archiv zu nutzen, wurde ein Verfahren entwickelt, womit
die Edelgaskonzentrationen im Porenwasser bestimmt
werden können. Die Sedimentproben werden im Feld in
Kupferrohre abgefüllt, die dann gasdicht verschlossen
werden. Dabei muss jeglicher Kontakt des Sediments
mit der Atmosphäre ausgeschlossen werden, um Konta-
minationen oder Verluste der sehr flüchtigen Edelgase
zu verhindern. Im Labor werden die Kupferrohre unter
Vakuumbedingungen geöffnet und erhitzt, um die Edel-
gase aus dem Porenwasser zu extrahieren. Diese Gas-
probe wird dann massenspektrometrisch analysiert [1].
Im Issyk-Kul, einem grossen und abflusslosen Gebirgs-
see in Kirgisien, zeigen die Edelgasprofile im Sediment
ausgeprägte Minima bei ca. 90 cm Sedimenttiefe (Abbil-
dung 2). Diese Minima können nur dadurch erklärt wer-
den, dass in der Vergangenheit der Salzgehalt des Was-
sers deutlich höher gewesen sein muss als heute. Im
Issyk-Kul war die Gesamtmasse der im Wasser gelösten
Salze während den letzten 30 000 Jahren konstant. Die
Salzkonzentration des Wassers ist auf den hier relevan-
ten Zeitskalen (< 5000 Jahre) deshalb ein direktes Mass
für das Volumen des Wasserkörpers und somit auch
für den Seespiegel. Somit ist der Seespiegel direkt mit
den Edelgaskonzentrationen im Porenwasser verknüpft,
wobei die Edelgasminima konsistent auf einen um ca.
250 m tieferen Seespiegel hinweisen [2].
Die Edelgasprofile im Issyk-Kul korrelieren gut mit der
Lithologie und der mineralogischen Zusammensetzung:
Im selben Bereich, wo die Konzentrationsminima der
Edelgaskonzentrationen auftreten, zeigt die mineralogi-
sche Zusammensetzung des Sediments einen erhöhten
Gehalt an Magnesiumcalcit, was auf einen deutlich höhe-
ren Salzgehalt des Wassers hinweist. Zudem ist das
Sediment in diesem Bereich grobkörniger, was mit einer
ufernäheren Lage zusammenhängen könnte.
Der untersuchte Sedimentkern wurde in den obersten
Zentimetern mittels 210Pb und 137Cs datiert. In einem
anderen Kern wurde ein 14C-Alter der Magnesiumcalcit-
schicht von ca. 5000 Jahren bestimmt. Mit Hilfe dieser
Datierungen lässt sich aus den Edelgasdaten folgern,
dass der Seespiegel während des mittleren Holozäns um
ca. 250 m tiefer war als heute [2]. Dies zeigt, dass die
damaligen hydrologischen und klimatischen Verhältnisse
im Einzugsgebiet des Issyk-Kul deutlich von den heutigen
Bedingungen abwichen.
Literatur[1] Brennwald M.S., Hofer M., Peeters F., Aeschbach-Hertig W., Strass-
mann K., Kipfer R., Imboden D.M. (2003): Analysis of Dissolved Noble
Gases in the Pore Water of Lacustrine Sediments. Limnol. Oceanogr.:
Methods 1, 51– 62, 2003.
http://aslo.org/lomethods/free/2003/0051.pdf.
[2] Brennwald M.S., Peeters F., Imboden D.M., Giralt S., Hofer M., Living-
stone D.M., Klump S., Strassmann K., Kipfer R. (2004): Atmospheric
Noble Gases in Lake Sediment Pore Water as Proxies for Environmen-
tal Change. Geophys. Res. Lett. (in press).
Wie reagiert der Greifensee auf reduzierten
Phosphoreintrag?
Lorenz Moosmann, Beat Müller, Michael Sturm, Alfred
Wüest
Der Greifensee weist auch heute noch eine hohe Algen-
produktion auf, da weiterhin bedeutende Phosphor-
mengen in den See gelangen. Um zu bestimmen, wie
Abbildung 1: Funktionsweise des Edelgasarchivs im Sediment.
Sedimentkern(flaches Wasser)
Atmosphäre
See
Sedimentkern(tiefes Wasser)
1.
2.
3.
GasaustauschDie Gleichgewichtskonzentratio-nen der gelösten Edelgase sinddurch die Wassertemperatur (T),die Salinität (S) und den Luftdruck(p) gegeben.
Transport im WasserkörperDie vertikalen Edelgasprofile imWasser widerspiegeln dieIn-situ-T und -S der Wassersäule.
PorenwassereinschlussDie Edelgaskonzentrationenwerden im Porenwasserarchiviert.
Abbildung 2: Mineralogische Zusammensetzung des Sediments
(Cc: Calcit, Cc-H2O: Monohydrocalcit, Mg-Cc: Magnesiumcalcit) und
die Konzentrationen atmosphärischer Edelgase im Porenwasser
(Ci), die zur besseren Übersicht mit den heutigen Gleichgewichts-
konzentrationen (Ci,eq) normalisiert wurden.
0
40
80
120
90 100 90 100 90 100 90 1000 40 80
M [%]
Sed
imen
ttie
fe [
cm] Ne Ar Kr Xe
Mg-CcCc-H2O
Ci/Ci,eq [%]
Cc
47
der See auf Veränderungen im Eintrag reagiert, wurde
eine interne Bilanz erstellt, und es wurde die Entwicklung
des Phosphorinhalts bei verschiedenen Einträgen ermit-
telt. Diese Einträge müssen stark reduziert werden, um
den Seezustand dauerhaft zu verbessern.
Durch Optimierung der Abwasserreinigung hat sich der
Zustand des Greifensees in den vergangenen 30 Jahren
deutlich verbessert: Die Konzentration des Nährstoffs
Phosphor ging von einem Maximum von über 500 mg/m3
auf Werte im Bereich von 70 bis 90 mg/m3 zurück. Aller-
dings führen diese Konzentrationen immer noch zu einer
zu hohen Algenproduktion; und absinkende Algen, die
im Tiefenwasser abgebaut werden, zehren im Lauf des
Sommers den gesamten Sauerstoff im Hypolimnion.
Zur Reduktion des Phosphoreintrags sind im Einzugs-
gebiet des Greifensees Massnahmen in den Bereichen
Siedlungsentwässerung, Abwasserreinigung und Land-
wirtschaft geplant. Um zu bestimmen, wie sich der
Phosphorinhalt im Greifensee bei verringertem Eintrag
entwickelt, wurde eine interne Bilanz erstellt. Dabei
gingen wir wie folgt vor:
An der tiefsten Stelle des Greifensees wurden vier Sedi-
mentkerne entnommen. Aus der Konzentration von Phos-
phor in den obersten Sedimentschichten und aus der
jährlichen Sedimentationsrate konnte die Nettosedimen-
tation bestimmt werden, d.h. jene Menge Phosphor,
welche pro Jahr definitiv im Sediment abgelagert wird.
Für die interne Bilanz wurde die Nettosedimentation zu-
sammen mit dem Anteil, welcher den See durch den Ab-
fluss verlässt, dem Phosphoreintrag aus den Zuflüssen,
den Abwasserreinigungsanlagen und der atmosphäri-
schen Deposition gegenübergestellt. Diese Phosphor-
flüsse sind in der Abbildung schematisch dargestellt. Die
über mehrere Jahre bestimmte Änderung des Phosphor-
inhalts im See ergänzte die Bilanz. Üblicherweise ist eine
der in der Abbildung gezeigten Grössen unbekannt und
wird aus der Bilanz abgeschätzt. Da für den Greifensee
jedoch alle Grössen bekannt waren, diente die Bilanz als
Kontrolle der ermittelten Grössen. So stimmte der Phos-
phorinput aus der Bilanz erstaunlich gut mit dem aus
Messungen in den Zuflüssen bestimmten Input überein.
Zur weiteren Aufschlüsselung der Phosphorflüsse wur-
den Sedimentfallen in der Wassersäule verankert. Durch
regelmässige Auswertung des in den Sedimentfallen ab-
gelagerten Materials wurde bestimmt, wie viel Phosphor
im Lauf des Jahres in Form von Partikeln (hauptsächlich
Algen) absinkt. Diese so genannte Bruttosedimentation
führt zu einer Reduktion des Phosphorgehalts im Epi-
limnion und einer Anreicherung im Hypolimnion bzw. im
Sediment. Die Bruttosedimentation ist jedoch grösser
als die Nettosedimentation, da ein Teil des absinkenden
Phosphors aus dem Sediment zurück in die Wassersäule
gelangt.
Aus der Kenntnis der internen Bilanz konnte bestimmt
werden, wie sich die Konzentration im See ändert, wenn
der Input an Phosphor reduziert wird. Unter bestimmten
Rahmenbedingungen, die im Greifensee gut erfüllt sind,
ändert sich der Phosphorinhalt linear mit dem Input. Da
das Wasser im Greifensee relativ schnell ausgetauscht
wird (die mittlere Aufenthaltszeit beträgt 1,2 Jahre),
macht sich eine Reduktion des Inputs rasch im Seeinhalt
bemerkbar. Um den Seezustand dauerhaft zu verbes-
sern, sind noch sehr grosse Anstrengungen im Einzugs-
gebiet nötig.
Abbildung: Schematische Darstellung
der Phosphorflüsse für die Bilanz im
Greifensee. Die Muster der Pfeile
geben die Herkunft der Daten an. Die
aktuelle Bilanz (Mittelwert 1998 – 2002)
von bioverfügbarem Phosphor lautet:
Eintrag = 11,6 t/Jahr; Bruttosedimen-
tation = 6,9 t/Jahr; Nettosedimenta-
tion = 4,5 t/Jahr; Abfluss = 7,2 t/Jahr.
AbflussZuflüsse, ARA
Epilimnion
Hypolimnion
Sediment
Bruttosedimentation
Nettosedimentation
Deposition
Messungen SedimentfallenSchätzungen Sedimentkern
48
Grundwasser in Botswana oder: Never disturb a
theory by data
Stephan Klump, Monica Sanesi, Markus Hofer, Rolf Kipfer
Multi-Tracer-Studien liefern wichtige Informationen über
Dynamik und Aufenthaltszeiten von Grundwassersys-
temen. Im hier untersuchten Aquifer widersprechen die
gemessenen Tracerdaten den Berechnungen eines
bereits existierenden Grundwassermodells, auf dessen
Grundlagen Brunnen für die Wasserversorgung geplant
und gebohrt wurden. Im Sinne einer nachhaltigen Res-
sourcennutzung muss dieser Widerspruch aufgelöst und
das Grundwassermodell der neuen Datenlage angepasst
werden.
Der untersuchte Grundwasserleiter (Aquifer) liegt nahe
der Stadt Kanye im Süden von Botswana (Abbildung 1).
Er wird von wasserdurchlässigen Dolomiten gebildet, die
von schlecht durchlässigen Magmatiten und klastischen
Sedimentiten (vorwiegend Sandsteinen) umgeben sind.
Zahlreiche Brunnen, die mit Pumpen ausgerüstet sind,
dienen der lokalen Trink- und Brauchwasserversorgung
(Abbildung 2). Einige dieser Brunnen liefern jedoch viel
weniger Wasser, als dies aufgrund der Berechnungen mit
einem Grundwassermodell erwartet wurde. Aus diesem
Grund führten wir Traceruntersuchungen durch, um die
bestehende Modellvorstellung des Grundwassersystems
zu überprüfen.
Atmosphärische Edelgase, Tritium, Fluorchlorkohlen-
wasserstoffe (FCKW) und Schwefelhexafluorid (SF6) kön-
nen als Markierungsstoffe oder Tracer zur Bestimmung
der Herkunft und der Fliessdynamik eines Grundwassers
verwendet werden. Aus den gemessenen Tracerkonzent-
rationen können das Wasseralter sowie die klimatischen
Bedingungen während der Grundwasserneubildung be-
stimmt werden.
Zur Charakterisierung des Aquifers wurden im Frühjahr
2003 Grundwasserproben in dem Gebiet südlich von
Kanye entnommen. Das bereits existierende Modell so-
wie die Messungen des Grundwasserspiegels deuten auf
eine generelle Grundwasserströmung von Westen nach
Osten in einem zusammenhängenden Aquifer hin. Die
Tracerdaten widersprechen jedoch diesem vereinfachten
Modell des Aquifers. Auf den ersten Blick erscheinen
aber auch die Resultate der verschiedenen Tracer unter-
einander widersprüchlich. Die Wasseralter, die mit Hilfe
der FCKW-Methode bestimmt wurden, zeigen eine Abnah-
me des Alters von Westen nach Osten, die SF6-Methode
hingegen zeigt die jüngsten Wasseralter im Westen. Dies
kann damit erklärt werden, dass der dolomitische Aquifer
im Westen von magmatischen Gesteinen begrenzt wird.
Alle Wasserproben, die SF6 enthalten, wurden nahe die-
ser lithologischen Grenze entnommen. Zudem enthalten
diese Proben grosse Heliumüberschüsse, die beim
radioaktiven Uran- und Thoriumzerfall in der Erdkruste
entstehen. Die Analyse der Edelgase zeigt, dass ein Teil
des Grundwassers unter anderen als den heutigen kli-
matischen Bedingungen infiltriert ist. All das spricht für
einen Zufluss von wahrscheinlich altem Grundwasser aus
den magmatischen Gesteinen im Westen des Aquifers
und die Beimischung einer jungen Wasserkomponente,
die modernes SF6 enthält.
Es ist im vorliegenden Fall nicht möglich, alle Tracerdaten
durch ein konsistentes Grundwassermodell zu erklären,
das von einem einheitlichen, zusammenhängenden Aqui-Abbildung 1: Lage und vereinfachte geologische Karte des Unter-
suchungsgebietes nahe der Stadt Kanye im Süden von Botswana.
Dolomite (Aquifer)
Magmatite
klastischeSedimentite
magmatische Gänge
Verwerfungen
Probenahmestellen
Kanye
Botswana
25° 15' E
25° 00' SKanye
4 km
Abbildung 2: Probenahme an einem Grundwasserbrunnen im Unter-
suchungsgebiet. (Foto: Peter Preuschoff, Zürich)
49
fer ausgeht. Vielmehr deuten die neu gewonnenen Infor-
mationen darauf hin, dass der Aquifer in mehrere Blöcke
unterteilt ist, die nur teilweise hydraulisch miteinander
verbunden sind und separat modelliert werden müssen.
Als hydraulische Barriere zwischen den unterschiedlichen
Aquiferblöcken dienen sehr wahrscheinlich schlecht
durchlässige magmatische Gänge, die vielerorts den
Dolomitkörper durchziehen.
Wird nun Trinkwasser aus einem solchen abgetrennten
Block des Aquifers gepumpt, kann nur wenig Wasser
aus den benachbarten Bereichen nachströmen und der
Grundwasserspiegel sinkt stark ab. Wahrscheinlich ist
das der Grund dafür, dass einige Brunnen weniger Was-
ser liefern, als ursprünglich prognostiziert wurde, oder im
Extremfall gar zeitweise versiegen.
Der Nyos-See – entschärfte Zeitbombe und
einmaliges natürliches Labor
Martin Schmid, Christian Dinkel, Andreas Lorke,
Alfred Wüest EAWAG); Greg Tanyileke (IRGM Cameroon);
Michel Halbwachs (Université de Savoie)
Der Nyos-See ist ein ausserordentlicher Kratersee. Einer-
seits ist er aufgrund hoher Kohlendioxidkonzentrationen
eine grosse Gefahr für die lokale Bevölkerung, anderer-
seits ist er ein einmaliges natürliches Labor, um das Phä-
nomen der Doppeldiffusion zu studieren.
Der Nyos-See, ein Kratersee im Nordwesten Kameruns,
erlangte im August 1986 traurige Berühmtheit, als eine
grosse Menge Kohlendioxid (CO2) aus dem See ausbrach.
Das CO2 überflutete die benachbarten Täler und führte
zum Erstickungstod von mehr als 1700 Menschen. Die
Fachwelt rätselte über die Ursache des CO2-Ausbruchs
und kam schliesslich zu folgendem Schluss: Das CO2
stammte aus einer Quelle, die warmes, salzhaltiges und
CO2-reiches Wasser ins Tiefenwasser des Sees einspeist.
Die saisonale Mischung, die alljährlich während der
Trockenzeit stattfindet, erreicht nur eine Tiefe von etwa
50 Metern. Darunter ist der See ausserordentlich ruhig
und sehr stabil geschichtet. Das CO2 konnte sich des-
halb im Tiefenwasser über Jahrzehnte hinweg anreichern,
bis es Konzentrationen im Bereich der Sättigung er-
reichte. In diesem Zustand ermöglichte schon eine ge-
ringe Anhebung eines Wasserpakets die Entstehung
von Blasen, was dann eine Kettenreaktion auslöste, die
schliesslich zum Ausbruch eines grossen Teils des im
See gespeicherten CO2 führte.
Der See füllt sich seit dem Ausbruch langsam wieder
mit CO2 auf. Ein erneuter Ausbruch wäre nach einigen
Jahrzehnten möglich, wenn keine Gegenmassnahmen
ergriffen würden. Die Regierung Kameruns hat deshalb
beschlossen, gemeinsam mit einer internationalen For-
schungsgruppe eine Anlage zur Entgasung des Sees ein-
zurichten, um diese Zeitbombe zu entschärfen. Nach
einigen experimentellen Versuchen wurde im Jahr 2001
durch ein Team unter der Leitung von Michel Halbwachs
von der Université de Savoie mit der Entgasung begon-
nen. Die Anlage besteht im Wesentlichen aus einer Röhre,
die Wasser aus dem Tiefenwasser an die Oberfläche ab-
leitet. Der Auftrieb durch die Entgasung genügt, um das
Wasser-Gas-Gemisch ohne Pumpe in einer bis zu 50 m
hohen Fontäne aus dem Rohr schiessen zu lassen (Abbil-
dung 1).
An der EAWAG wird nun in einem Forschungsprojekt
untersucht, wie durch diese Entgasung die Stabilität der
Schichtung und der CO2-Gehalt im See verändert wer-
den. Zu diesem Zweck wurde mit der an der EAWAG ent-
wickelten Software AQUASIM ein Simulationsmodell des
Sees erstellt, mit welchem die Auswirkungen verschiede-
ner Entgasungsszenarien ausgerechnet werden können.
Momentan wird das Modell mit Messdaten vom See ge-
eicht, welche im November 2002 und im Dezember 2003
erhoben wurden. Bei diesen Expeditionen wurden unter
anderem vertikale Profile von Temperatur, Leitfähigkeit,
pH und Sauerstoffgehalt gemessen und in verschiedenen
Tiefen über zwei Jahre hinweg Temperaturmessgeräte
und Sedimentfallen eingesetzt.
Der Nyos-See ist aber nicht nur eine gefährliche Zeit-
bombe. Die gemessenen Temperatur- und Leitfähigkeits-
profile enthüllten auch seinen Wert als einmaliges natür-
liches Labor. In den Profilen konnten in 55 bis 70 Metern
Tiefe über 20 durchmischte Schichten von 20 bis 210 cm
Dicke beobachtet werden, die durch starke Gradienten
voneinander getrennt sind (Abbildung 2). Eine solche
Abbildung 1: Fontäne der Entgasungsanlage im Nyos-See.
(Foto: Andreas Lorke)
50
Struktur ist typisch für das Phänomen der Doppeldiffu-
sion. Dieses beruht darauf, dass die molekulare Diffusion
von Wärme im Wasser etwa 100-mal schneller abläuft
als diejenige von gelösten Stoffen. Dies kann lokal zu
unstabilen Schichten führen, wenn eine durch gelöste
Stoffe stabilisierte Schichtung von unten geheizt oder
von oben gekühlt wird. Die Bildung solcher Stufen wurde
im Labor schon verschiedentlich nachgewiesen, konnte
aber bisher nur in sehr wenigen Seen beobachtet wer-
den. Neben den genannten Schichtungsverhältnissen
braucht es dafür auch einen sehr ruhigen See, damit die
Doppeldiffusion nicht von stärkeren Mischungsprozessen
überdeckt wird. Der Nyos-See bietet deshalb die ein-
malige Gelegenheit, die zeitliche Entwicklung und die
räumlichen Strukturen dieser Stufen in einem natürlichen
System zu untersuchen.
Eisen- und Mangankrusten im Baikalsee als
Klimaindikatoren?
Beat Müller, Liba Granina, Michael Sturm, Martin Märki,
Bernhard Wehrli
Spektakuläre Krusten von Eisen- und Manganoxiden bil-
den sich in den Sedimenten des Baikalsees an Stellen
mit besonders geringer Sedimentation. Ihre Anwesenheit
ist ein charakteristischer Indikator für geringen Nährstoff-
eintrag und gute Sauerstoffversorgung des Seebodens.
Relikte solcher Krusten im älteren Sediment deuten auf
abrupte Änderungen im Sedimentationsregime und damit
auf mögliche Klimaveränderungen in der Vergangenheit
hin.
Im mittleren und nördlichen Becken des Baikalsees fin-
det man an einigen Stellen überraschend dunkelbraune
bis schwarze Schichten von bis zu 2 cm Mächtigkeit im
Sediment. Eine ungewohnte Farbenpracht erscheint
in diesen Sedimenten, die im oberen Bereich in vielen
gelb-, crème-, orange- und ockerfarbigen Sedimentlagen
leuchten, in 10 – 20 cm Tiefe abrupt von einer zuerst
schwarzen, dann hellbraunen Schicht unterbrochen wer-
den und darunter in einheitlichem Grünblau verbleiben
(Abbildung 1). Es ist die besondere Redoxchemie des
Eisens und des Mangans, welche diese spektakulären
Strukturen hervorbringt. Wie entstehen sie?
Die Oxide von Eisen und Mangan sind schwer löslich.
Verschwindet der Sauerstoff, was bei jedem Sediment in
einer gewissen Tiefe der Fall ist, werden diese Oxide
reduziert und sind in dieser Form sehr gut löslich. Die
Eisen- und Manganionen diffundieren im Porenwasser
des Sediments nach oben, wo sie wieder oxidiert werden
und ausfallen, sobald sie mit Sauerstoff in Berührung
kommen. Die beobachteten Krusten können sich bilden,
wenn nur sehr wenig organisches Material zur Verfügung
steht, welches diese reduzieren und auflösen kann. Die-
ser Prozess ist nur bei äusserst geringen Sedimentations-
raten und sehr kleinen Konzentrationen von organischem
Kohlenstoff möglich und in Seen ausserordentlich selten.
Die Krusten werden gespeist vom im tieferen Sediment
gelösten Eisen und Mangan, welches nach oben diffun-
diert. Gleichzeitig werden mit wachsender Mächtigkeit
des Sediments die Krusten immer tiefer begraben. Der
Abbildung 2: Doppeldiffusive Stufen in der Temperatur und im
Salzgehalt, beobachtet im Dezember 2002.
TemperaturSalzgehalt
Tie
fe [
m]
Salzgehalt [g/kg]
Temperatur [°C]
70
66
62
58
54
5021,8 22,0 22,2 22,4 22,6
0,45 0,50 0,55 0,60 0,65 0,70
Abbildung 1: Sedimentkern aus 367 m Tiefe vom «Academician
Ridge», einem unterseeischen Rücken zwischen Mittel- und Nord-
becken mit sehr geringen Sedimentationsraten. (Foto: Michael
Sturm)
51
dritte, langsamste Prozess ist ihre Auflösung am unteren
und Ausfällung am oberen Ende. Dadurch wandert die
gesamte Akkumulationszone hinter der Sedimentober-
fläche her und «akkumuliert» das Eisen und Mangan zu-
sätzlich auf. Mit Messungen von Eisen und Mangan in
diesen Sedimentlagen sowie der Beprobung von Poren-
wasser konnten diese Prozesse bestätigt werden. Die
Messungen geben Auskunft über die Zeitdauer der Bil-
dung der Krusten, und ihre Tiefe unter der Oberfläche
zeigt ihr Alter. Die Übereinstimmung von beiden Daten
bestätigt, dass die Krusten in einem dynamischen Gleich-
gewicht mit den abbauenden (diagenetischen) Prozessen
des Sediments sind.
Womit werden aber im sauerstofflosen Bereich die Oxide
reduziert und aufgelöst? Es ist aus Laborexperimenten
bekannt, dass Eisenoxide von freiem Sulfid wieder redu-
ziert werden können. Vergleicht man anhand der Kon-
zentrationsprofile die Anzahl der bei der Reduktion von
Sulfat umgesetzten Elektronen mit dem entsprechenden
Umsatz von Eisen und Mangan via Porenwasser, so
erhält man ein Elektronenverhältnis von etwa 1. Dies legt
nahe, dass Schwefelwasserstoff die Eisen- und Mangan-
oxide reduziert (Abbildung 2).
Die Bildung und Auflösung dieser Krusten ist sehr sen-
sibel für Veränderungen der Sedimentationsrate, des
Anteils an organischem Kohlenstoff und der Sauerstoff-
versorgung des Tiefenwassers. Diese werden beeinflusst
von der gesamten Seeökologie und diese wiederum vom
regionalen Klima. Überreste solcher Krusten findet man
in alten Sedimentschichten des Sees. Ihre Existenz deu-
tet darauf hin, dass zur Zeit, als sie «begraben» wurden,
Änderungen im Sedimentregime, also im gesamten See-
ökosystem und damit im Klima stattgefunden haben. Die
Relikte früherer Krusten im älteren Sediment könnten
daher als Klimaindikatoren verwendet werden, wenn man
die steuernden Faktoren ihrer «Lebensgeschichte» ver-
steht.
LiteraturGranina L., Müller B., Wehrli B. (2004): Origin and Dynamics of Fe- and
Mn-sedimentary Layers in Lake Baikal. J. Chem. Geol. (in print).
Änderungen der magnetischen Suszeptibilität
und der Sedimentationsbedingungen im
Baikalsee
Ira Baster, Michael Sturm (EAWAG); Ramon Egli (Institut
für Geodäsie und Photogrammetrie, ETH Zürich); Fried-
rich Heller (Institut für Geophysik, ETH Zürich); Elena
G.Vologina (RAS-SB Institute of Earth Crust, Irkutsk)
Die Bestimmung ferromagnetischer Mineralien in Sedi-
menten erlaubt die Korrelation von Sedimentprofilen
sowie die Unterscheidung von detritischen und authigen
(d.h. im Sediment) gebildeten Mineralien. Unterschiede
im Vorkommen dieser Mineralien können auf klimatische
und umweltbedingte Änderungen zurückgeführt werden.
Ferromagnetische Mineralien, die in lakustrinen und mari-
nen Sedimenten vorkommen, enthalten Informationen
über die Umweltbedingungen, unter denen sie entstan-
den sind. Sie können durch Messung der magnetischen
Anfangssuszeptibilität (MS) in Sedimentkernen einfach
und zerstörungsfrei bestimmt werden. MS-Messungen
erlauben einerseits die weiträumige Korrelation von Sedi-
mentkernen in einem See, andererseits die Bestimmung
der Entstehung von magnetischen Mineralien.
Im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes CON-
TINENT, dessen Schweizer Teil an der EAWAG durchge-
führt wurde, erfolgten ausgedehnte Untersuchungen der
Oberflächensedimente des Baikalsees. Zwischen 2001
und 2003 wurden für eine detaillierte sedimentologische
Analyse über fünfzig Kurzkerne in verschiedenen Berei-
chen des Sees entnommen. Diese Analysen dienten ins-
besondere der Charakterisierung der Sedimentverteilung
von ungestört abgelagerten Sedimentabfolgen auf sub-
aquatischen Höhenrücken (ridges) sowie der Bestimmung
von Umweltbedingungen am Übergang von spätglazialen
(pleistozänen) zu holozänen Sedimenten vor ca. 10 000
Jahren.
Die Lithologie der Sedimente zeigt einen Übergang von
feinkörnigen Sedimenten im Pleistozän zu diatomeen-
Abbildung 2: Mediation der Redoxprozesse in eisen- und mangan-
reichen Sedimentschichten des Baikalsees. Dabei sind Fe(II) und
Mn(II) gelöstes Eisen bzw. Mangan, FeOOH und MnO2 Eisen- und
Manganoxid, SO42– (Sulfat) und HS– (Sulfid).
Corg
Fe(II)
MnO2
SO42–
HS– FeOOH
Fe(II)
Manganoxid-Schicht
oxidiertes Sediment
reduziertes Sediment
Eisenoxid-Schicht
Mn(II)
FeOOH
Sed
imen
ttie
fe
52
reichen Sedimenten im Holozän und ist in den gemesse-
nen MS-Profilen dokumentiert. So betragen die MS-Werte
in den pleistozänen Sedimenten ca. 60�10– 6 SI-Units,
während sie im Holozän unter 25�10– 6 SI-Units liegen.
Im Bereich des Übergangs Pleistozän/Holozän lassen
sich immer wieder MS-Maxima mit sehr hohen Intensitä-
ten (bis zu 3000�10– 6 SI-Units) feststellen (Abbildung).
Um Auswirkungen der nach der Probenahme erfolgten
Oxidation auf die magnetischen Mineralien festzustellen,
wurden jeweils zwei MS-Messungen durchgeführt. Eine
erste Messung erfolgte unmittelbar bei der Entnahme der
Sedimentkerne, die zweite Messung erfolgte nach zwei
Jahren. Das Verschwinden einzelner MS-Maxima bzw.
das Auftreten «inverser» MS-Peaks bei der Wiederholung
der Messung weist auf eine Veränderung (Instabilität)
der magnetischen Mineralien unter Sauerstoffzufuhr hin
(Abbildung). Die Messung weiterer magnetischer Eigen-
schaften wie der Erwärmungskurven der isothermalen
remanenten Magnetisierung (IRM) und der Curie-Tempe-
ratur erlaubte die Unterscheidung von authigen, diageni-
tisch gebildeten Mineralien (Eisensulphide, z.B. Greigit)
und stabilen, detritischen Mineralien (Eisenoxide, z.B.
Magnetit). Greigit (Fe3S4), belegt durch MS-Maxima (G in
der Abbildung), wird durch magnetotaktische Bakterien
in Form sehr feiner Teilchen (60 nm) unter Sauerstoff-
abschluss gebildet. Er weist gut erkennbare magnetische
Eigenschaften auf, ist aber unter oxidierenden Bedingun-
gen instabil. Im Gegensatz dazu bleibt Magnetit (M in
der Abbildung) auch in den oxidierten Kernen erhalten.
Die identifizierten magnetischen Mineralien in den Sedi-
menten des Baikalsees können drei Kategorien zugeord-
net werden:
• Detritischer Magnetit (Fe3O4), der über äolischen und
fluviatilen Transport in den See gelangt. Der Anteil an
detritischem Magnetit nimmt im Holozän wegen des
reduzierten Windeintrags und der Verdünnung durch
Zunahme der Produktivität im See deutlich ab.
• Diagenetischer Magnetit, der von magnetotaktischen
Bakterien produziert wird.
• Bakterieller Greigit, der sich in Sedimentbereichen
mit starker bakterieller Aktivität unter anoxischen Be-
dingungen bildet. Die erhöhte bakterielle Aktivität wird
vermutlich von einer erhöhten Konzentration organi-
schen Materials ausgelöst, wie sie oft am Übergang
Spätglazial/Holozän auftritt.
Die Hungerkur der Brienzerseefelchen
Rudolf Müller, Mampasi Mbwenemo Bia,
Christian Rellstab
Der massive Ertragseinbruch bei den Felchenfängen der
Berufsfischer am Brienzersee in den Jahren 1999 und
2000 konnte auf Nahrungsmangel zurückgeführt werden:
Weil die Hauptnahrung der Felchen, die Wasserflöhe, von
Anfang 1999 bis Mai 2000 im See praktisch vollständig
fehlte, verlangsamte sich das Wachstum der Felchen
stark. Ausserdem magerten sie ab und konnten nicht
mehr gefangen werden, da sie durch die Netzmaschen
schlüpften.
In den Jahren 1999 und 2000 brach der Felchenertrag
der Berufsfischer am Brienzersee auf ca. 10% der Vor-
jahre ein. Dies hatte ein verstärktes öffentliches Interesse
an den Vorgängen im Brienzersee zur Folge. Dabei stand
die Frage im Raum, ob der Einbruch bei den Fischerträgen
auf seeinternen Vorgängen beruhte, oder ob allenfalls
verstärkte Trübstoffeinträge infolge veränderter Betriebs-
weise der oberliegenden Kraftwerke zum Fangrückgang
geführt haben könnten. Im Auftrag des Kantons Bern
wertete die EAWAG deshalb das umfangreiche Material
aus dem fischereilichen Überwachungsprogramm des
Fischereiinspektorats aus, um den Ursachen für den Er-
tragsrückgang auf die Spur zu kommen. Im Vordergrund
standen dabei mögliche Veränderungen des Wachstums
als Folge des verringerten Nahrungsangebots: Gemäss
Abbildung: Magnetische Suszeptibilitätsprofile, gemessen im Juli
2001 und Mai 2003. Die beiden Messungen stimmen gut überein,
ausser an den Stellen, die durch stark reduzierendes Milieu ge-
kennzeichnet sind: z.B. in 17 cm Tiefe, in 54 cm Tiefe oder am
Spätglazial/Holozän-Übergang in 74 cm Tiefe.
0
20
40
60
80
100
120
140
Tie
fe
[cm
]
M.S. [10–6 SI-units]102 103101
30 cm
54 cm
86 cm
104 cm
G
MH
olo
zän
Ple
isto
zän
Juli 2001Mai 2003
53
Aufnahmen des Gewässer- und Bodenschutzlabors (GBL)
des Kantons Bern fehlten die wichtigsten Futterorganis-
men der Felchen, die Wasserflöhe (Daphnia, Bythotre-
phes), von Januar 1999 bis Mai 2000 fast vollständig im
See. Als weitere Gründe für die schlechten Felchenfänge
kamen ein verringerter Befischungsdruck, ein reduzierter
Felchenbestand wegen geringen Jahrgangsstärken oder
genetische Effekte in Frage.
Ein Vergleich zwischen Fangaufwand und Fangertrag
zeigte, dass der Ertragseinbruch 1999/2000 bei den
Felchen nicht durch einen geringeren Fangaufwand zu-
stande kam, sondern durch die schlechte Fängigkeit der
sehr mageren Fische. Auch die Vermutung, wonach sich
Degenerationserscheinungen bei den Brienzerseefelchen
bemerkbar machen könnten, liess sich nicht bestätigen.
Wachstumsanalysen an Schuppen von 1460 Fischen er-
möglichten es, die bekannten zwei Wachstumsformen
der Brienzerseefelchen zu identifizieren: Langsamwüchser
(«Brienzlig» bzw. «Kleinfelchen») und Schnellwüchser
(«Grossfelchen»). Der Felchenfang der Berufsfischer setzt
sich zu wechselnden Teilen aus Klein- und Grossfelchen
zusammen, wobei im Winter in den Grundnetzen meist
die Kleinfelchen dominieren, im Sommer in den Schweb-
netzen eher die Grossfelchen.
Das Wachstum beider Felchentypen war in den Jahren
1999 und 2000 stark verlangsamt, offensichtlich wegen
Futtermangels (Abbildung). Dadurch blieben die Fische
klein und konnten mit den regulären Netzen nicht ge-
fangen werden. Ausserdem war die Korpulenz beider
Felchentypen 1999 und 2000 sehr tief, d.h., die Fische
waren mager, ebenfalls als Folge der fehlenden Futter-
basis. Die geringe Korpulenz hat ebenfalls zur schlechten
Fängigkeit mit Kiemennetzen beigetragen. Felchen be-
vorzugen Wasserflöhe vor allen anderen Organismen und
hungern lieber, als dass sie das andere Zooplankton fres-
sen. Mit dem Erscheinen der Wasserflöhe ab Juni 2000
nahm die Korpulenz der Felchen wieder zu, das Längen-
wachstum setzte ein und der Fangertrag stieg allmählich
wieder an.
Das Auftreten neuerer Felchenjahrgänge, also 1997
bis 2000, im untersuchten Material zeigt, dass diese
Jahrgänge zwar möglicherweise reduziert vorkommen,
aber nicht völlig fehlen. Dies lässt wieder auf bessere
Fischerträge hoffen. Im Rahmen eines zweijährigen
Forschungsprojekts am Brienzersee soll ab 2004 unter
anderem der zentralen Frage nachgegangen werden,
warum die Wasserflöhe von Januar 1999 bis Mai 2000
im See fehlten.
LiteraturMüller R. (2003): Populationsdynamische Untersuchungen an den Felchen
des Brienzersees. Auswertung und Interpretation des vorhandenen Daten-
materials, im Auftrag des Fischereiinspektorats des Kantons Bern, Unter-
suchungsbericht. EAWAG, 81 S., Februar 2003.
http://www.gsa.bve.be.ch/upload/pdf/gbl044d.pdf
Die Konsequenz verschiedener
Verpaarungsszenarien für das langfristige
Überleben natürlicher Fischpopulationen
Claus Wedekind, Rudolf Müller
Ein gängiges Konzept des Artenschutz- und Populations-
managements von Fischen ist, einige Tiere in geschützter
Umgebung zu züchten (z.B. in Fischzuchtanstalten) und
die Nachkommen für zumindest einige Zeit in geschützter
Umgebung aufzuziehen. Dabei wird fast immer die na-
türliche Partnerwahl umgangen, d.h., es werden Fische
aufgezogen, deren Eltern sich wahrscheinlich nicht ge-
wählt hätten oder die teilweise von Vätern stammen, die
sich nicht am Laichplatz hätten behaupten können. Wir
untersuchen die genetische Konsequenz verschiedener
Management-Optionen am Beispiel des Klein- und Gross-
felchens und der Bachforelle.
Wir benutzen Wildfänge für kontrollierte Kreuzungsexpe-
rimente und testen die Lebensfähigkeit der Nachkommen
unter experimentellen Bedingungen im Labor und im
Freiland. Dazu werden eine Anzahl Männchen und Weib-
chen so miteinander verpaart, dass alle möglichen Ge-
schwisterschaften produziert werden (z.B. 10 Männchen
�10 Weibchen = 100 Geschwisterschaften). Jede Ge-
Abbildung : Oben: Biomasse der Wasserflöhe (Daphniiden) und der
anderen Zooplankter im Brienzersee 1995 – 2001 (Daten GBL Kt. BE).
Unten: Längenwachstum der Grossfelchen im Brienzersee, Jahr-
gänge 1994 – 2000 (feine Linien) und nach Altersklasse. Der Wachs-
tumsrückgang fällt mit dem Ausbleiben der Wasserflöhe zusammen.
0
50
100
150
200
250
300
350
0
5
10
15
20
25
30
g/m
2 [
0–1
00
m]
Tota
lläng
e [m
m]
andere ZooplankterDaphniiden
Jahr
4. Jahr3. Jahr
2. Jahr
1. Jahr
1 99 4 1 99 5 1 99 6 1 99 7 1 99 8 1 99 9 2 00 0 2 00 1
54
schwisterschaft wird auf verschiedene Behälter verteilt
und unter experimentellen Bedingungen aufgezogen.
Wenn wir die Jungensterblichkeit aller möglichen Ver-
paarungen kennen, können wir die Konsequenz verschie-
dener Verpaarungsszenarien abschätzen. Abbildung 1
zeigt die Überlebensraten der Eier während einer bakte-
riellen Infektion. Der graue Balken zeigt die mittlere Über-
lebensrate der Nachkommen, die sich aus einer Zufalls-
verpaarung ergeben würde. Der dunkle Balken zeigt die
mittlere Überlebensrate der Nachkommen aus einer opti-
malen Partnerselektion, d.h., wenn jedes Weibchen sich
nur mit dem Männchen verpaaren würde, das die besten
Gene für seine Nachkommen hat. Verglichen mit Zufalls-
verpaarung (was in etwa in Brutanstalten stattfindet)
führte also optimale Partnerselektion in unserer ersten
Studie zu einer etwa 66%igen Reduktion der infektions-
bedingten Sterblichkeit der Nachkommen. Noch ist
unklar, wieweit durch tatsächliche Partnerwahl dieses
theoretische Optimum erreicht werden kann.
Viele Fischarten bilden zur Laichzeit sekundäre Ge-
schlechtsmerkmale aus, z.B. den so genannten Laich-
ausschlag (Abbildung 2). Er besteht aus vielen, relativ
kleinen keratinhaltigen Tuberkeln, die meistens bei
Männchen stärker ausgeprägt sind als bei Weibchen.
In unserer ersten Studie mit Felchen fanden wir, dass die
Nachkommen von Männchen mit starkem Laichausschlag
resistenter gegen die bakterielle Infektion waren als die
Nachkommen von Männchen mit keinem oder nur schwa-
chem Laichausschlag. Wenn also unter natürlichen Be-
dingungen die Weibchen stark ornamentierte Männchen
bevorzugen, so führt Zufallsverpaarung, d.h. der Wegfall
von sexueller Selektion, zu einer Reduktion der mittleren
genetischen Qualität in den nächsten Generationen. Die-
ser mögliche Nachteil muss mit den Vorteilen von unter-
stützender Fischzucht verrechnet werden (Wedekind
2002). Unsere Studien zeigen ausserdem, dass Fische
mit ihren vielen Nachkommen ein gutes experimentelles
Modell für grundsätzliche Fragen des Artenschutz- und
Populationsmanagement von Vertebraten sind.
Literatur Wedekind C. (2002): Sexual Selection and Life History Decisions: Implica-
tions for Supportive Breeding and the Management of Captive Populations.
Conservation Biology 16, 1204 –1211.
Die Reaktion der Fische auf Flussaufweitungen
in der Thur
Corinne Hörger, Yvonne Keiser, Armin Peter
Aufgeweitete Fliessstrecken in der Thur weisen im Ver-
gleich zu kanalisierten Abschnitten eine höhere Habitats-
vielfalt auf. Die Fischdichte ist in den aufgeweiteten
Strecken höher. Bezüglich der Artenvielfalt gibt es keine
klaren Unterschiede. Grosse Flussaufweitungen haben
ein grösseres ökologisches Potenzial als kleinere Auf-
weitungen, da sich komplexere Habitate ausbilden. Mit
Ausnahme des Schneiders weisen die sensiblen Fisch-
arten in der Thur keine hohen Dichten auf. Um die Frage
zu beantworten, ob es mit Aufweitungen gelingt, die
sensiblen Fischarten zu fördern, braucht es ein besseres
Verständnis, wie Aufweitungen auf Fische wirken.
Die Thur ist seit 1890 korrigiert und ab Schwarzenbach
(Kanton St. Gallen) fast lückenlos begradigt. In den
1970er Jahren brachen einige Hochwasserschutzdämme
und es kam zu grossen Überschwemmungen. Darauf
wurden die Sicherung und die Sanierung der Hoch-
wasserbauten vorangetrieben. Da dem korrigierten Fluss
die einstige Dynamik fehlte, sollte mit den naturnahen
Eingriffen ab 1990 dem Fluss wieder mehr Raum zur Ver-
fügung gestellt werden. So entstanden zwischen 1991
und 2002 an den Fliessstrecken entlang der Kantone
Zürich und Thurgau mehrere Flussaufweitungen (Abbil-
dung). Das sind aktive Revitalisierungseingriffe auf Stre-
cken von mehreren hundert Metern Länge. Eines oder
beide der verbauten Ufer werden gänzlich von den Ver-
Abbildung 1: Konsequenz
verschiedener Verpaarungs-
szenarien. Die Abbildung zeigt
die mittleren Überlebensraten
der Eier während einer bakte-
riellen Infektion im Labor.
Üb
erle
ben
srat
ed
er E
ier
[%]
0
20
40
60
80
100
PartnerselektionZufall Optimal
Abbildung 2: Einige Fischarten entwickeln zur Laichzeit den so
genannten Laichausschlag, der aus vielen kleinen Tuberkeln
besteht. Detailansicht einiger Tuberkel am Kopf eines Rotaugen-
männchens (Rutilus rutilus). (Foto: C. Wedekind)
55
bauungsstrukturen (z.B. Blockwurf) befreit und es wird
entweder auf eine Ufersicherung verzichtet oder sie wird
weiter hinten neu, möglichst naturnah, hergestellt. Auf
diese Weise erhält der Fluss Raum zurück und kann die-
sen bei Hochwasser überfluten. Es entstehen dynami-
sche Gewässerstrukturen mit Kiesbänken, bei grosser
Breite sogar ein verzweigtes Flussgerinne.
Um die Auswirkungen dieser Flussaufweitungen auf die
Fische zu beurteilen, wurden im Frühling/Sommer 2003
sieben verschiedene Flussaufweitungen in den Kantonen
Zürich und Thurgau elektrisch befischt. Insgesamt wur-
den 4738 m aufgeweitete Flussstrecken untersucht.
Zusätzlich befischten wir 2148 m der kanalisierten Thur,
450 m der Binnenkanäle entlang der Thur sowie 795 m
der naturnahen Thur im Kanton St. Gallen.
Bei den elektrischen Befischungen wurden gezielt die
vorhandenen Uferstrukturen und eine zirka 3 m breite
Fläche entlang der Ufer befischt. Die gefangenen Fische
wurden bestimmt, gemessen und wieder in den Fluss
zurückgesetzt. Zur Charakterisierung der befischten
Strecken wurden die Fliessgeschwindigkeiten und die
Wassertiefen entlang der befischten Uferstrukturen ab-
geschätzt.
Die Untersuchungen zeigten, dass sich die Thur durch
eine hohe Artenvielfalt bei den Fischen auszeichnet. Die
kanalisierten Strecken (254 Fische pro 100 m Uferlänge)
weisen im Vergleich mit den Aufweitungen (325 Fische
pro 100 m Uferlänge) weniger Fische auf. Bei der Arten-
vielfalt konnten zwischen den Aufweitungen und den
kanalisierten Strecken keine wesentlichen Unterschiede
festgestellt werden. Schmerle, Alet und Aal dominieren
in den Kanalstrecken. Der Schneider, eine in der Schweiz
gefährdete Fischart, ist hingegen in den Aufweitungen
häufiger. Allerdings wurden einige Fischarten nur als
Einzelexemplare gefangen, stets in den aufgeweiteten
Strecken.
Die naturnahe Thur im Oberlauf unterscheidet sich be-
züglich der untersuchten Strecken im Unterlauf deutlich.
Wenig anspruchsvolle Fischarten wie Alet und Schmerle
sind in den untersuchten Strecken in der Nähe der
Neckermündung nicht mehr zahlreich, hingegen sind
dort sensible Fische, die als Indikatorarten dienen, häu-
figer vorhanden (Bachforelle, Barbe, Groppe).
Die Binnenkanäle beherbergten zur Zeit der Abfischungen
Arten mit Präferenzen für kühles Wasser (Bachforelle).
Die Thur wurde im Sommer 2003 bis 26 °C warm, zu
warm für die Kälte liebende Bachforelle. Die Binnenkanäle
sind an einem heissen Sommertag rund 5 – 6° kälter als
die Thur. Dank der funktionierenden freien Fischwande-
rung zwischen Thur und Binnenkanälen ist es den Kälte
liebenden Fischarten möglich, die hohen Sommertempe-
raturen im Hauptfluss zu vermeiden und auf die Kanäle
auszuweichen.
Die durchgeführten Untersuchungen zeigten, dass die
Habitate in den Aufweitungsstrecken eine höhere Variabi-
lität (Wassertiefe, Fliessgeschwindigkeit) aufweisen und
es den Fischen tendenziell besser geht. Wie weit sich
kanalisierte und aufgeweitete Strecken allerdings gegen-
seitig beeinflussen, ist noch unklar und wird in den
nächsten Monaten untersucht.
Als Fazit ergibt sich:
• Die Fischartenzahl in der Thur ist mit 17 gefangenen
Fischarten hoch.
• Sensible Fischarten weisen nur geringe Dichten auf
(Nase, Strömer), oder ihre geringe Dichte im Mittel-
und Unterlauf ist als ökologisches Defizit (Barbe) zu
werten.
• Bachforellen und Äschen kommen in der Thur selten
vor. Für diese eher Kälte liebenden Fischarten sind die
Sommertemperaturen zu hoch. Bachforellen konnten
in den kälteren Binnenkänalen in grosser Anzahl nach-
gewiesen werden.
• Der sensible Schneider scheint von den Aufweitungen
zu profitieren.
• Die kanalisierte Thur weist grosse strukturelle Defizite
auf.
• Grosse Flussaufweitungen weisen ein grosses öko-
logisches Potenzial auf, da ihre Habitatsvielfalt hoch
ist (Aufweitung bei Altikon-Neunforn).
• Um die ökologischen Verbesserungen durch Fluss-
aufweitungen besser zu beurteilen, sind weitere
Erfolgskontrollen an unterschiedlichen Aufweitungen
nötig.
Abbildung: Thur in der aufgeweiteten Strecke bei Altikon-Neunforn
mit hoher Habitatsvielfalt. (Foto: Armin Peter)
56
Erwärmung der Fliessgewässer und
Forellenfangrückgang, ein Zusammenhang?
Renata E. Hari, David M. Livingstone, Rosi Siber,
Patricia Burkhardt-Holm, Herbert Güttinger
Die verschiedenen Altersstadien von Forellen stellen
unterschiedliche Ansprüche an die Wassertemperatur.
Durch die Klimaerwärmung sind diese in warmen Flüssen
des Mittellandes und der Voralpen nicht mehr erfüllt. Die
Ausbreitung der Nierenkrankheit PKD wird begünstigt. In
höheren Lagen sind die Bedingungen für die Forellen
freundlicher geworden.
Die Diskussion um die Klimaerwärmung legt nahe, Ver-
änderungen der Wassertemperatur als mögliche Ursache
für den Fischfangrückgang zu prüfen. So lautet denn die
diesbezügliche Hypothese des Projektes «Fischnetz»:
Veränderungen der Wassertemperatur haben zu einem
Rückgang der Fischpopulation und des Fischfangertrages
geführt.
Bachforellen bevorzugen kühle Fliessgewässer und
wachsen am besten bei etwa 13 °C. Wassertemperatu-
ren über 25 °C ertragen erwachsene Forellen nur einige
Stunden. Die Nahrungsaufnahme und das Wachstum
werden bei Temperaturen oberhalb 19 °C bzw. unter
4 °C praktisch eingestellt. Jungfische bevorzugen einen
engeren Temperaturbereich von 6 bis 14 °C. Eier benö-
tigen für ihre Entwicklung in der Schweiz eine Wärme-
menge von ca. 420 Gradtagen, was bei einer Wasser-
temperatur von knapp 5 °C etwa 90 Tagen entspricht.
Eine Erwärmung um 1 °C verkürzt diese Entwicklungszeit
um einen Fünftel. Die Wassertemperatur wirkt sich auch
indirekt über das Nahrungsangebot, die Krankheitserreger
und chemische Vorgänge auf Fische aus. Kritisch können
bereits Temperaturen über 15 °C sein, da sie zum Aus-
bruch der häufig tödlich verlaufenden Nierenkrankheit
PKD führen.
Die starke Klimaerwärmung in der Schweiz betrifft nebst
der Luft und den Seen auch die Fliessgewässer. Fluss-
temperaturdaten des Bundesamtes für Wasser und Geo-
logie wurden auf das Ausmass der Erwärmung hin über-
prüft. In den 25 Flüssen mit Langzeitreihen von 1978
bis 2002 stiegen die Wassertemperaturen um 0,4 °C bis
1,6 °C; im Mittelland mehr, in höheren Lagen weniger
(Abbildung) [1, 2, 3]. Der Anstieg erfolgte sprunghaft in
den Jahren 1987 und 1988 gleichzeitig mit einer Ände-
rung der Grosswetterlage über dem Atlantik (Nordatlan-
tische Oszillation). Bei den Abflussmengen der Flüsse
konnten keine analogen Veränderungen festgestellt
werden. Da die verschiedenen Entwicklungs- und Alters-
stadien der Fische innerhalb des Jahreslaufes unter-
schiedliche Temperaturansprüche stellen, galt die be-
sondere Aufmerksamkeit der jahreszeitlichen Struktur
der gefundenen Erwärmung: Der Temperaturanstieg
erfolgte nicht gleichmässig über das ganze Jahr verteilt,
sondern hauptsächlich in den Monaten Februar bis
August; im Herbst fand praktisch keine Veränderung
statt [3]. Für die Klimaerwärmung als Hauptursache
der Erwärmung sprechen die schweizweit kohärenten
Schwankungsmuster der Temperaturverläufe des Was-
sers und der Luft. Mit dem Temperaturanstieg fallen neu
verschiedene voralpine Gewässer in den kritischen Be-
reich für PKD. Die Lebensräume der Forellen verschoben
sich während der betrachteten 25 Jahre um 100 – 200
Höhenmeter flussaufwärts.
Abbildung: Verlauf der 12-Monate-
Mittelwerte (gleitend in 2-Monate-
Schritten) einiger Schweizer Fliess-
gewässer. Die Temperaturen weisen
kohärente Schwankungsmuster auf
und sind um 1987/1988 sprunghaft
angestiegen.Jahr
Was
sert
emp
erat
ur [
°C]
Limmat, Baden
Aare, Brugg
Rhone, Chancy
Broye, Payerne
Aare, Bern
Thur, Andelfingen
Ticino, Riazzino
Emme, Emmenmatt
Rhein, vor Bodensee
Linth, Mollis
Rhone, Sion
Reuss, Seedorf
Aare, Brienzwiler
Lonza, Blatten
69 73 77 81 85 89 93 97 013
4
5
6
7
9
8
10
11
12
13
57
Die Hypothese, dass Veränderungen der Wassertempe-
ratur zu einem Rückgang der Fischpopulationen und
Fangerträge beigetragen haben, hat sich bei warmen
Mittellandflüssen mit mehrwöchigen Perioden über 15 °C
bestätigt. Bei kühleren, höher gelegenen Fliessgewässern
muss diese Hypothese hingegen verworfen werden, da
die positiven Effekte einer Erwärmung zu überwiegen
scheinen. Wichtigste, aber erst langfristig wirksame
Massnahme zum Erhalt der Fischpopulationen ist die
Bekämpfung der globalen Klimaerwärmung. Voranzu-
treiben ist die Beseitigung von Wanderhindernissen in
den Gewässern, damit die Tiere in kühlere Regionen aus-
weichen können. Das Erhalten und Schaffen kühlerer
Bachabschnitte kann die Symptome bereits kurzfristig
lindern [1].
Literatur[1] Güttinger H., Hari R.E. (2004): Hypothese Wassertemperatur,
Kap. 5.11, in: Dem Fischrückgang auf der Spur, Schlussbericht des
Projektes Netzwerk Fischrückgang Schweiz, EAWAG Dübendorf,
BUWAL Bern.
[2] Hari R.E., Zobrist J. (2003): Trendanalyse der NADUF-Messresultate
1974 bis 1998. Schriftenreihe der EAWAG Nr. 17. Dübendorf.
[3] Hari R.E., Güttinger H. (2004): Temperaturverlauf in Schweizer Flüssen
1978 – 2002, Auswertungen und grafische Darstellungen fischrelevan-
ter Parameter, in: Dem Fischrückgang auf der Spur, Schlussbericht
des Projektes Netzwerk Fischrückgang Schweiz, EAWAG Dübendorf,
BUWAL Bern.
Möglichkeiten naturnaher Gestaltung der
Temperatur in der Rhone
Werner Meier, Martin Frey, Lorenz Moosmann,
Michael Schurter, Seraina Steinlin, Alfred Wüest
Im Rahmen der geplanten 3. Rhonekorrektion soll neben
dem Hochwasserschutz auch der ökologische Zustand
der Rhone verbessert werden. Unter anderem sind die
Wassertemperaturen der Rhone zwischen Oberwallis und
Genfersee durch Kanalisierung und Wasserkraftnutzung
in den letzten beiden Jahrhunderten deutlich verändert
worden. Für eine Verbesserung der Temperaturverhält-
nisse für die Fliessgewässerlebewesen werden die
Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten wie z.B. Totarme,
grossflächige Aufweitungen mit Stillwasserzonen sowie
Ausgleichsbecken zur Dämpfung von Schwall und Sunk
vorgeschlagen.
Vor der Kanalisierung gab es in der Rhone deutlich grös-
sere Temperaturvariationen als heute. Die Wassertempe-
ratur im Hauptstrombereich war durch den Einfluss der
Gletscher und der Schneeschmelze zwar auch im Som-
mer natürlicherweise relativ tief. Über den Talquerschnitt
gab es jedoch in den unterschiedlichen Lebensräumen
grosse Unterschiede von mehr als 10 °C, wie sie heute
noch beim unbeeinflussten Tagliamento in den Südost-
alpen vorkommen. Durch die Kanalisierung wurden die
Wasseroberfläche und die Aufenthaltszeit des Wassers
sowie der Austausch mit dem Grundwasser verkleinert
und damit auch der Energieaustausch mit Atmosphäre
und Sediment.
In der kanalisierten Rhone ist die Wassertemperatur über
den gesamten Querschnitt praktisch gleich. Rückzugs-
möglichkeiten wie Totarme und Stillwasserzonen mit
unterschiedlichen Wassertemperaturen sind für die Fliess-
gewässerlebewesen kaum mehr vorhanden oder nur
schwer zugänglich.
Der Betrieb der im letzten Jahrhundert gebauten Wasser-
kraftwerke glättet die jährlichen Temperaturschwankun-
gen: Im Mittel werden sie im Winter um ca. 2 °C erhöht
und im Sommerhalbjahr um ca. 1 °C erniedrigt. Rund
ein Zehntel des jährlichen Wärmeinhalts der Rhone wird
durch die Stauseen vom Sommer in den Winter über-
tragen. Die Produktion von elektrischem Strom in den
Wasserkraftwerken entzieht dem Wasser rund ein Sechs-
tel vom Wärmeinhalt, welchen die Rhone in den Genfer-
see einträgt. Durch die Produktion von Spitzenstrom
treten vor allem im März/April und September/Oktober
unterhalb der Wasserrückgaben in der Rhone kurzfristige
Temperatursprünge (Schwall/Sunk) von bis zu 2,4 °C
innerhalb einer Stunde auf. Bei besonders stark beein-
flussten Zuflüssen wie z.B. der Lonza (Frey 2002) werden
die täglichen Temperaturschwankungen total verändert
(Abbildung). Die Erhöhung der Wassertemperatur um
0,8 °C durch die Klimaänderung in den letzten 20 Jahren
kompensiert den kühlenden Effekt der Wasserkraftwerke.
Abbildung: Wassertemperaturen der Lonza vor der Mündung in
die Rhone im Sommer 2002. Mit Modellrechnungen wurde die
hypothetische natürliche Wassertemperatur (gestrichelte Linie)
ohne Kraftwerkseinfluss berechnet. Beim Vergleich mit der ge-
messenen Wassertemperatur (ausgezogene Linie) mit Kraftwerks-
einfluss wird deutlich, dass das tägliche Temperaturmaximum
durch die Turbinierung und Rückleitung von kaltem Wasser aus
dem Kraftwerk Gampel vom Tag in die Nacht verschoben wird.
Die Temperaturdifferenz (gepunktete Linie) beträgt bis zu 3 °C.
Tem
per
atur
[°C
]
– 4
– 2
0
2
4
6
8
10
12
Datum10. Sept. 12 Uhr 11. Sept. 12 Uhr 12. Sept.
58
Die grössten ökologischen Defizite bei der Wassertempe-
ratur der Rhone sind
• die fehlende Temperaturvariabilität aufgrund der Kana-
lisierung,
• der abgesenkte und geglättete Jahresgang sowie
• die kurzfristigen Temperatursprünge durch die Wasser-
kraftwerke.
Weitere menschliche Einflüsse auf den Temperaturhaus-
halt der Rhone wie Kühlwasserzuflüsse und Wasser-
entnahmen spielen für den Wärmehaushalt eine unter-
geordnete Rolle.
Für eine Verminderung der negativen Effekte des verän-
derten Temperaturhaushalts der Rhone werden folgende
Massnahmen empfohlen:
• Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten für die Fliess-
gewässerorganismen bei intolerablen Temperaturbe-
dingungen in der Rhone durch Totarme und bessere
Anbindung von Seitenbächen.
• Grossflächige Aufweitungen, bei welchen auch Still-
wasserzonen entstehen.
• Ausgleichsbecken unterhalb der Wasserkraftwerke,
welche die Abflussänderungen durch Schwall und
Sunk dämpfen und somit die Temperatursprünge ver-
kleinern.
Literatur
Frey, M. (2003): Temperaturmodellierung – Auswirkungen von Kraftwerken
auf das Temperaturregime in Zuflüssen der Rhone. Diplomarbeit ETHZ/
EAWAG. http://www.rhone-thur.eawag.ch/DA_Frey.pdf
Austrockungsdynamik in einer Flusslandschaft
Andreas Rotach, Daniel Schläpfer, Urs Uehlinger,
Klement Tockner
Natürliche Flusslandschaften sind expandierende und
kontraktierende Ökosysteme. Bereits geringe Abfluss-
schwankungen können zu markanten Änderungen der
benetzten Flächen führen. In extremen Fällen versickert
das gesamte Oberflächenwasser im Schotterbett. Ein
trockenes Flussbett bleibt zurück – ein charakteristisches
Merkmal von Karstbächen, mediterranen Gewässern und
Restwasserstrecken. Welche Auswirkungen ergeben sich
dadurch für die Lebensbedingungen der aquatischen und
terrestrischen Organismen, und wie werden ökologische
Prozesse beeinflusst? Diesen Fragen wird im Rahmen
des Tagliamento-Projektes nachgegangen.
Von April bis Juli 2003 wurden entlang eines 40 km lan-
gen und bis zu 1,5 km breiten Flussabschnittes des
Tagliamento (Friaul, Italien) regelmässig Durchfluss, Aus-
dehnung des trockenen Abschnittes, Infiltrations- und
Exfiltrationsraten von Oberflächen- und Grundwasser
und Habitatverteilung bestimmt. Erste Auswirkungen auf
Biofilmentwicklung und Sedimentrespiration wurden
untersucht.
Bis zu 22 km Flusslauf fallen oberflächig trocken und
unterbrechen somit natürlicherweise das longitudinale
Kontinuum (Abbildung 1). Nur während weniger Tage
im Jahr entsteht eine durchgehende Fliessstrecke. Pro
Sekunde und Flusskilometer versickern im Durchschnitt
drei Kubikmeter Wasser in den aus Schotter bestehen-
den Grundwasserleiter; insgesamt verschwinden so bis
zu 70 Kubikmeter pro Sekunde. Ab etwa Flusskilometer
115 führt der Tagliamento wieder permanent Wasser, da
wasserundurchlässige marine Feinsedimente das Wasser
wieder an die Oberfläche leiten. Aber nur etwa 10% des
versickerten Wassers kehren in das ursprüngliche Fluss-
bett des Tagliamento zurück. Ein Grossteil speist Bäche
und Flüsse angrenzender Einzugsgebiete oder es wird
zur Bewässerung entnommen.
Häufiger Wechsel zwischen Austrocknung und Überflu-
tung charakterisiert den mittleren Teil der Untersuchungs-
strecke. Der Flusslauf änderte im Mittel seine Länge um
täglich mehr als 1000 m (Abbildung 2). Die Geschwindig-
keit, mit der das System sich ausdehnte (expandierte)
und zusammenzog betrug maximal 3 km/h beziehungs-
weise 0,5 km/h. Dabei stranden grosse Mengen an wir-
bellosen Tieren und Jungfischen. Die gestrandeten Tiere
Abbildung 1: Häufigkeit der Expansions-Kontraktions-Zyklen
(Frequenz; dünne Linie) und relative Dauer der oberflächigen
Wasserführung (Benetzungsdauer; dicke Linie). Der trockene
Abschnitt erstreckt sich maximal zwischen Kilometer 91 und 113
(Erklärung s. Text).
Freq
uenz
[#
]
0
2
4
6
8
10
0
20
40
60
80
100
80 90 100
Flusskilometer
110 120 130
Ben
etzu
ngsd
auer
[%
]
Abbildung 2: Längenentwicklung des trockenen Flussabschnittes
(Mai bis Juni 2003).
Tro
cken
stre
cke
[km
]
5
10
15
20
25
1. April 1. Mai 1. Juni 1. Juli 1. Aug.
59
sind eine wichtige Nahrungsressource für Vögel, Lauf-
käfer und Spinnen. Erfolgt das Trockenfallen sehr rasch,
verenden auch viele grosse Fische. Im heissen Sommer
2003 wurde die Austrocknungsdynamik wegen der Was-
serentnahme für die Landwirtschaft zusätzlich verstärkt.
Der häufige Wechsel zwischen Überflutung und Trocken-
fallen beeinträchtigte zeitweise den Algenaufwuchs
(= autotropher Biofilm) und die Respiration (Sauerstoff-
zehrung) in den oberflächennahen Sedimenten. Im per-
manent Wasser führenden Abschnitt am Ende der Unter-
suchungsstrecke (km 115 –130) waren der Algenaufwuchs
und die Respiration höher und räumlich auch wesentlich
heterogener wegen einer vergleichsweise grossen Habi-
tatvielfalt. Man findet dort alluviale Quellen, Tümpel und
Gerinne unterschiedlicher Grösse. Im Vergleich dazu ist
der Bereich, wo der Fluss trockenfällt, relativ monoton,
d.h., es dominiert vor allem das im Sommer wenig ver-
zweigte Hauptgerinne.
Die Studie zeigt den unteren Tagliamento als äusserst
dynamisches Ökosystem, das geprägt ist durch rasche
und räumlich ausgedehnte Expansions- und Kontrak-
tionszyklen. Diese Arbeit und weitere Vorstudien deuten
darauf hin, dass in diesem System Organismen und Pro-
zesse von der Verfügbarkeit, Heterogenität und Fragmen-
tierung von Habitaten kontrolliert werden.
Der Hydraulik-Gerinnemorphologie-Modul des
Integrativen Flussrevitalisierungsmodells
Steffen Schweizer, Peter Reichert, Mark Borsuk
Entscheide für Hochwasserschutz- und Lebensraum-
verbesserungsmassnahmen sollten auf einer möglichst
guten Abschätzung der Konsequenzen der verschiede-
nen vorgeschlagenen Massnahmen beruhen. Dafür wird
ein Integratives Wahrscheinlichkeitsnetzwerkmodell
entwickelt, das die Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwi-
schen Revitalisierungsmassnahmen und Flusshydraulik,
Abbildung 1: Struktur und Teilmodelle
des Integrativen Flussrevitalisierungs-
modells.
Revitalisierungs-massnahmen
Fluss-Hydraulikund
-Morphologie
LokaleWirtschaft
TerrestrischeFauna
Auen-vegetation Benthos Fische
Gewässermorphologie, Flora (Wasserpflanzen, Auenwald)
und Fauna (Wirbellose und Fische) im und am Gewässer
sowie Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft darstellt.
2003 konnte eine erste Version des Hydraulik-Gewässer-
morphologie-Moduls entwickelt werden.
Revitalisierungsmassnahmen wirken sich primär auf
Flusshydraulik und Gewässermorphologie eines Fluss-
abschnitts aus, die ihrerseits die relevanten biologischen
Systeme im (Benthos, Fische) und am Fluss (Ufervegeta-
tion, terrestrische Fauna) beeinflussen (Abbildung 1).
Die Entwicklung eines Integrativen Modells (IM) erfordert
die Aufarbeitung wissenschaftlicher Information (Literatur,
wissenschaftliche Daten, bestehende Modelle, ExpertIn-
nenbefragungen) und deren Darstellung in einem ein-
heitlichen Rahmen. Die wesentlichen Argumente für die
Implementierung des IM als Wahrscheinlichkeitsnetz sind
die sehr einfache Kombination verschiedener Informa-
tionsquellen, das unkomplizierte Abbilden von Ursache-
Wirkungs-Beziehungen, das simultane Betrachten ver-
schiedener Raum- und Zeitskalen sowie der Einbezug
von Unsicherheiten bezüglich Modell-Eingabegrössen,
Modellstruktur und Modellresultaten.
Der Hydraulik-Gerinnemorphologie-Modul (vereinfacht in
Abbildung 2 dargestellt) gliedert sich in vier weitere
Teilmodelle:
• Gerinnemorphologie,
• Geschiebehaushalt,
• Fliessgeschwindigkeit und Sohlenschubspannung,
• Kolmation.
Gerinnemorphologie: Die Regressionsformeln von Bled-
soe und Watson [1] und die Unterscheidungskriterien von
Da Silva [2] erlauben anhand des jährlichen oder bord-
vollen Abflusses, des Medians des Sedimentkorndurch-
messers, des Gefälles und der maximalen Gerinnebreite
eine Prognose der Zugehörigkeit der Gerinnemorphologie
eines Flusses in eine der folgenden vier Klassen:
• geradlinige Flussführung,
• alternierende Kiesbänke,
60
• Mäander,
• verzweigtes Flusssystem.
Geschiebehaushalt: Damit sich morphologische Struk-
turen wie Kiesbänke ausbilden können, muss zudem (bei
bordvollem Abfluss) der Geschiebeeintrag in den interes-
sierenden Flussabschnitt grösser sein als seine Geschie-
betransportkapazität. Dabei geht der Geschiebeeintrag
in dem betrachteten Flussabschnitt als Modell-Eingabe-
grösse in den Hydraulikmodul ein, und die Geschiebe-
transportkapazität wird mit der Formel von Meyer-Peter
[3] abgeschätzt.
Fliessgeschwindigkeit und Sohlenschubspannung: Die
Kenntnis der Gerinnemorphologie und eine Schätzung
der Reibung aus der Korngrösse machen es möglich, für
interessierende Abflusssituationen (z.B. Q347, MQ, ...)
Sohlenschubspannungs- und Fliessgeschwindigkeits-
verteilungen zu schätzen.
Kolmation: Die Konzentration suspendierter Stoffe, der
Abfluss (Sohlenschubspannung) und die Korngrössenver-
teilungen der suspendierten Stoffe und des Bettmaterials
bestimmen die Geschwindigkeit, mit welcher Sediment-
poren durch Feinpartikel verstopft werden (Kolmation).
Sind die Bedingungen für Kolmation gegeben, kann deren
zeitliche Entwicklung mit der Formel von Schälchli [5]
berechnet werden. Unter Verwendung der Häufigkeit
dekolmatierender Hochwasser kann damit ein mittlerer
Grad der Kolmation berechnet und als Anteil Fein- zu
Grobmaterial angegeben werden. Die Wiederkehrzeit für
ein bettaufreissendes Hochwasser (mit einer vollständi-
gen Dekolmation der Sohle) lässt sich mit dem Ansatz
von Günter [4] (Bestimmung des Grenzabflusses) und der
Kenntnis des Hydrographen ermitteln.
Diese Arbeit ist Teil des multidisziplinären «Rhone-Thur-
Projekts», das sich mit der wissenschaftlichen Unterstüt-
zung von Flussrevitalisierungen beschäftigt.
Literatur[1] Bledsoe B.P., Watson C.C. (2001): Logistic Analysis of Channel Pattern
Thresholds: Meandering, Braiding, and Incising. Geomorphology 38,
281– 300.
[2] Da Silva A. (1991): Alternate Bars and Related Alluvial Processes.
Thesis of Master of Science, Queen’s University, Kingston, Ontario,
Canada, 225 Seiten.
[3] Meyer-Peter E., Müller R. (1948): Formulas for Bedload Transport.
Proc. IAHR 3rd Congress, Stockholm.
[4] Günter A. (1971): Die kritische mittlere Sohlenschubspannung bei
Geschiebemischungen unter Berücksichtigung der Deckschichtbildung
und der turbulenzbedingten Sohlenschubspannungsschwankungen.
Mitt. VAW Nr. 3, Zürich.
[5] Schälchli U. (1993): Die Kolmation von Fliessgewässersohlen: Pro-
zesse und Berechnungsgrundlagen. Mitt. VAW Nr. 124, Zürich.
Einbezug von Interessengruppen in den
Entscheidungsprozess bei Flussrevitalisierungs-
projekten
Markus Hostmann, Bernhard Truffer, Peter Reichert
Der Einbezug von betroffenen Interessengruppen (Stake-
holders) ist ein wichtiges Element für den Erfolg eines
Flussrevitalisierungsprojektes. Entscheidungsfindungs-
methoden sind geeignete Instrumente, um die Werthal-
Abbildung 2: Vereinfachte Darstellung
des Fluss-Hydraulik- und -Morphologie-
moduls (dunkel hinterlegte Rechtecke
mit fetter Schrift stellen Modellresultate
dar).
Morphologie/Geometrie
Fliessgeschwin-digkeit/Sohlen-schubspannung
Kolmation
Depositions-/Eintiefungsrate
Gefälle
1-jährigerHochwasser-
abfluss
Hydrograph
FlussbreiteKorngrössen-
verteilung
Grenz-abfluss
TypischeAbflüsse
Transport-kapazität
WiederkehrzeitDekolmation
Geschiebe-eintrag
Konzentrationsuspendierter
Stoffe
61
tungen der Stakeholders zu erheben und Revitalisierungs-
varianten miteinander zu vergleichen. Mit dem entwickel-
ten Entscheidungsmodell können die Konfliktpotenziale
der Varianten ermittelt und denkbare Verhandlungsansätze
ausgearbeitet werden.
In der Schweiz sind nur noch ca. 10% der Fliessgewässer
in einem natürlichen oder naturnahen Zustand [1]. Durch
die Erkenntnis der Wichtigkeit natürlicher Flussläufe und
neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen wurden in den
letzten Jahren vermehrt Revitalisierungsmassnahmen
durchgeführt. Unter Revitalisierung versteht man die Wie-
derherstellung einer naturnahen Flusslandschaft. Der
Entscheidungsprozess bei Revitalisierungsprojekten wird
jedoch durch mehrere Faktoren beeinflusst. Zum einen
beruhen Konflikte bei Hochwasserschutz- und Revitali-
sierungsvorhaben meist auf unterschiedlichen Nutzungs-
interessen im Planungsgebiet [2]. Zum anderen erstrecken
sich die Planungs- und Bauphasen der Revitalisierungs-
massnahmen über längere Zeiträume und sind mit einer
grossen Komplexität und Unsicherheit verbunden.
Für eine erfolgreiche Planung von Revitalisierungsmass-
nahmen ist es wichtig, dass die Komplexität des Prozes-
ses berücksichtigt und die betroffenen Interessengruppen
einbezogen werden. Als Fallbeispiel dieser Studie wurde
ein geplantes Hochwasserschutzprojekt (inkl. Flussraum-
aufwertung) bei Weinfelden TG an der Thur ausgewählt.
Für dieses Fallbeispiel wurden vier Varianten ausgearbei-
tet. Es stellt sich nun die Frage, welche Revitalisierungs-
variante den betroffenen Stakeholders einen möglichst
grossen Nutzen bringt. Dazu werden in einem ersten
Schritt die Ziele definiert, welche zu einer nachhaltig ge-
nutzten Thur beitragen (Abbildung).
Für unser Fallbeispiel haben wir acht grössere Stake-
holdergruppen identifiziert. Von jeder Stakeholdergruppe
haben wir jeweils 3 – 4 Vertreter interviewt und haben sie
gefragt, wie wichtig ihnen die verschiedenen Ziele sind.
Basierend auf diesen Bewertungen und einer Abschät-
zung der Konsequenzen der verschiedenen Varianten
konnten wir berechnen, welcher Projektvorschlag den
einzelnen Interessengruppen den grössten Nutzen bringt
und gesamthaft gesehen das geringste Konfliktpotenzial
aufweist.
Die Resultate aus dieser Studie zeigen, dass für die
Mehrheit der Stakeholdergruppen die ökologische Auf-
wertung und der Hochwasserschutz sehr wichtige Ziele
sind, gefolgt von den geringen Projektkosten [3]. Für
einen Teil der Interessengruppen sind jedoch auch die
Erhaltung des Landwirtschaftslandes und die Erholungs-
möglichkeiten von grosser Bedeutung. Beim Vergleich
der beschriebenen Varianten zeigte sich, dass jede der
vier Alternativen ein signifikantes Konfliktpotenzial auf-
weist. Mit dem entwickelten Entscheidungsmodell können
nun aktiv neue Lösungen ausgearbeitet werden, welche
ein geringeres Konfliktpotenzial darstellen. In unserem
Fallbeispiel beinhaltet die ausgearbeitete Verhandlungs-
option eine ökologische Aufweitung des Flusses und ein
Hochwasserrückhaltebecken, welches gleichzeitig land-
wirtschaftlich genutzt werden kann. Da diese Alternative
allen Interessengruppen Nutzen bringt und gleichzeitig
das geringste Konfliktpotenzial aufweist, kann sie eine
mögliche Konsenslösung für die involvierten Stakeholders
darstellen.
Literatur[1] BUWAL, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (1997): Umwelt
in der Schweiz. Bern.
[2] BWG, Bundesamt für Wasser und Geologie (2001): Hochwasserschutz
an Fliessgewässern, Wegleitung. Biel.
[3] Hostmann M., Truffer B., Reichert P., Borsuk M. (2004): Stakeholder
values in decision support for river rehabilitation (in Begutachtung).
Nachweis extrem kleiner Konzentrationen
an kosmogenen Radionukliden im Eis
Maura Vonmoos, Jürg Beer, Silvia Bollhalder Lück,
Irene Brunner
Kosmogene Radionuklide erweisen sich als immer nütz-
lichere Werkzeuge, um vergangene Umweltbedingungen
(Klima, Sonnenvariabilität, Erdmagnetfeld) zu rekonst-
ruieren resp. zu datieren. Ihre Häufigkeit auf der Erde ist
jedoch so extrem klein, dass ihre Messung in einer Eis-
probe dem Nachweis eines Tropfen Farbstoffs im Zürich-
Abbildung: Für das Oberziel einer nachhaltigen Thur müssen ver-
schiedene Teilziele berücksichtigt werden.
NachhaltigeThur
GeringeProjektkosten
KurzeRealisierungszeit
Guter ökologischerZustand
GuterHochwasserschutz
GuterErholungsnutzen
Erhaltung derLandwirtschaft
Schaffung vonArbeitsplätzen
62
see gleichkommt. Solche extrem niedrigen Konzentratio-
nen stellen höchste Anforderungen an die Probenaufbe-
reitung und die Analytik.
Die Konzentration der Radionuklide 10Be, 36Cl und 26Al
im Eis ist verschwindend klein. Diese zu erfassen, er-
fordert deshalb extrem empfindliche Messinstrumente,
fallen doch z.B. auf ein 10Be-Atom im Eis 1018 H2O-Mo-
leküle, im Falle von 36Cl resp. 26Al sind es gar eine resp.
zwei Grössenordnungen mehr. Um nur einige Millionen
Atome quantitativ aufbereiten zu können, muss eine be-
kannte Menge des stabilen Isotopes (9Be, 35Cl resp. 27Al),
genannt Carrier, beigegeben werden. Durch diese Fixie-
rung der Verhältnisse der radioaktiven zu deren stabilen
Isotopen können die Konzentrationen unabhängig von
den absoluten Mengen bestimmt werden. Um die extrem
kleinen Verhältnisse (ca. 10–12 –10–14) zu messen, braucht
es so genannte Beschleunigermassenspektrometer (BMS)
[1]. Ihre extreme Empfindlichkeit erreichen sie dadurch,
dass sie im Gegensatz zu herkömmlichen Massenspekt-
rometern die Teilchen auf sehr hohe Energien beschleuni-
gen. Dadurch lassen sich Moleküle und andere Isotope
gleicher Masse unterdrücken.
An der EAWAG werden im Rahmen internationaler Pro-
jekte Eisproben aus Kernbohrungen von Grönland und
aus der Antarktis aufbereitet und mittels der BMS-Anlage
der ETH Zürich und des PSI gemessen [2, 3]. Im Folgen-
den wird als Beispiel die aktuelle Be-Aufbereitung (EPICA-
Projekt, Antarktis) beschrieben.
An die Probenaufbereitung werden sehr hohe Anforde-
rungen gestellt: Aus einigen 100 g Eis müssen einige
Millionen Be-Atome extrahiert und eine Kontamination
mit dem Isobar 10B verhindert werden. Gleichzeitig sollte
der Gesamtaufwand möglichst klein bleiben. Für eine
optimale Analyse mit der BMS-Anlage müssen das Isoto-
penverhältnis und der Strom in der Ionenquelle möglichst
gross sein. Zudem ist man gezwungen, mit einer mög-
lichst kleinen Probenmenge auszukommen, denn Eisbohr-
kerne sind teuer und sehr begehrt. Über Jahre wurde
die Probenaufbereitungsmethode weiterentwickelt, um
all den z.T. widersprüchlichen Anforderungen gerecht zu
werden.
Mit Ionentauscher kann Be vom Wasser getrennt werden.
Durch die gemeinsame Ausfällung von Be mit Silber wird
die Probe gut handhabbar und liefert in der BMS-Anlage
gute Ströme (Abbildung). Zudem kann so die Carrier-
menge und damit auch die Probengrösse reduziert wer-
den, ohne dass das Isotopenverhältnis zu klein wird.
Untergrundsignale, welche die Messungen beeinträch-
tigen, werden durch spezielle Reinigungsstufen oder
Massnahmen minimiert. So verhindert ein Quarzrohr,
dass das Be/Ag-Gemisch beim Oxidieren im Muffelofen
durch Ausgasen von 10B aus dem Schamottstein des
heissen Ofens kontaminiert wird.
Seit den Anfängen der Be-Aufbereitung an der EAWAG
konnte die Qualität der BMS-Proben erheblich verbes-
sert, die Aufbereitungszeit verkürzt und die erforderliche
Probenmenge bedeutend reduziert werden.
Dank diesen Optimierungen liessen sich die zeitliche
Auflösung der Messpunkte und unsere Chancen im inter-
nationalen Wettbewerb um die interessantesten Proben
erheblich verbessern.
Literatur[1] Kutschera W. (1993): Accelerator Mass Spectrometry: Counting Atoms
Rather than Decays. Nuclear Physics News 3, 15 – 21.
[2] Suter M. (1990): Accelerator Mass Spectrometry: State of the Art in
1990. Nuclear Instruments and Methods in Physics Research. B52,
211– 223.
[3] Beer J. (1997): Accelerator Mass Spectrometry: a New Tool in Envi-
ronmental Sciences. Nuclear Physics News 7, 15 – 22.
Abbildung: Das Be/Ag-Oxid wird für die BMS-Messung in ein Target
gepresst. (Foto: Susi Lindig)
63
Umwelt und Gesellschaft
Globaler virtueller Wasserhandel – wie effizient
wird gebundenes Wassers genutzt?
Hong Yang, Lei Wang, Karim C. Abbaspour,
Alexander J.B. Zehnder
Diese Studie untersucht den Effizienzgewinn durch den
weltweiten virtuellen Wasserhandel (d.h. von Wasser, das
in Nahrungsmitteln enthalten ist) unter Berücksichtigung
von Wassereinsparung, Zusatzkosten und Einfluss auf die
Umwelt.
Die Food and Agricultural Organization der Vereinten
Nationen FAO hat das so genannte CROPWATER-Modell
entwickelt. Mit dessen Hilfe kann für verschiedene
Getreidearten und Länder der virtuelle Wassergehalt in
Getreide errechnet werden, z.B. der Wasserbedarf für
bestimmte Produktionseinheiten. Anhand dieser Schät-
zung wird der virtuelle Wassergehalt beim Export und
Import von Getreideprodukten für einzelne Länder er-
mittelt, in einem zweiten Schritt dann das Volumen des
virtuellen Wasserexports und Wasserimports für alle
Länder gegengerechnet. Die Differenz zwischen den
beiden Grössen gibt Auskunft über die Höhe der globa-
len Wassereinsparung. Diese kommt durch die höhere
Produktivität des Wassers im Getreide der Exportländer
zustande, wenn man sie mit den entsprechenden Grössen
für Importländer vergleicht. Grob zusammengefasst zeigt
diese Differenz, wie viel Wasser zusätzlich für die Pro-
duktion des Getreides notwendig wäre, würde es im Im-
portland selbst angebaut (Tabelle). Die Ergebnisse legen
den Schluss nahe, dass durch den Handel mit Nahrungs-
mitteln jährlich weltweit ca. 337 km3 Wasser eingespart
werden. Der Beitrag des Weizen- und Maishandels ist
dabei besonders gross.
Aus hydrologischer Sicht können «blaue» und «grüne»
Wasserressourcen unterschieden werden. Wasser in
Flüssen, Seen, Speichern, Teichen und Aquiferen wird
blau genannt. Zur künstlichen Bewässerung in der Land-
wirtschaft wird in der Regel blaues Wasser verwendet.
So genanntes grünes Wasser entsteht beim Rückfluss
in die Atmosphäre über die Evapotranspiration (ET). Alles
in allem sind die Zusatzkosten und die Auswirkungen auf
Bew
ässe
run
g im
Tu
la V
alle
y, M
exik
o.
(Fo
to:
EA
WA
G)
64
Betrachtet man eine definierte Nahrungsmittelmenge, so
führt die im Vergleich zu Importländern höhere Wasser-
produktivität in Exportländern zu einem höheren virtuellen
«Wasserwert» in Importländern. Wir berechneten das
Nettovolumen des virtuellen Wasserexports für die ex-
portierende bzw. importierende Seite. Die Berechnung
ermittelt den virtuellen Wasserwert einer vorgegebenen
Nahrungsmittelmenge am Ausgangsort und Zielort des
Handels. Die Ergebnisse zeigen wesentliche Unterschiede
im virtuellen Wasservolumen auf den beiden Seiten (Ab-
bildung 2). So etwa wiegt das Volumen von 73 km3 virtu-
ellen Wassers, das aus Nordamerika exportiert wird,
149 km3 virtuelles Wasser in Ostasien auf. Im Mittleren
Osten sind die entsprechenden Volumina 17 km3 bzw.
55 km3.
Diese Studie zeigt, dass virtuelles Wasser in erster Linie
von Ländern mit hoher Wasserproduktivität in Länder
mit niedriger Wasserproduktivität fliesst, wodurch eine
globale Wassereinsparung zustande kommt. Da grünes
virtuelles Wasser gegenüber blauem im gesamten vir-
tuellen Wasserhandel überwiegt, entstehen vergleichs-
weise geringe Zusatzkosten und Auswirkungen auf die
Umwelt. Das Ergebnis legt nahe, dass der weltweite
die Umwelt bei der Verwendung von grünem statt blauem
Wasser niedriger. Daher ist auch der virtuelle Handel mit
grünem Wasser insgesamt effizienter.
Der Anteil von grünem bzw. blauem Wasser am globalen
virtuellen Wasserhandel bei Nahrungsmitteln ist in der
Abbildung 1 dargestellt. Es wird ersichtlich, dass auf der
Exportseite lediglich die USA und Thailand einen be-
trächtlichen Anteil an blauem virtuellem Wasser verwen-
den. Daher ist der globale virtuelle Wasserexport beein-
druckend «grün».
Tabelle: Globaler virtueller Wasserimport und -export und daraus resultierende Wassereinsparung (Mittelwert 1997– 2001).
Getreideart
Weizen
Reis
Mais
Gerste
Soja
Gesamt
Globaler virtueller Brutto-wasserimport (km3/Jahr)
318,8
53,5
97,3
55,1
104,9
980,7
Verhältnis zwischen virtuellerWassereinsparung und -import in %
40,9
–18,8
59,0
36,4
35,3
34,3
Volumen (km3/Jahr)
130,3
–10,1
57,4
20,1
37,1
336,8
Globale WassereinsparungGlobaler virtueller Brutto-wasserexport (km3/Jahr)
188,4
63,2
39,5
31,7
67,3
644,0
Abbildung 2: Virtuelle Wasserströme nach Regionen, Mittelwerte 1997– 2001.
Exportland VWExport
km3
Importland VWImport
km3
N-Amerika 7330221727
OstasienZentralamerikaNord- + WestafrikaMittlerer OstenAndere
14964585571
S-Amerika 3021181215
WesteuropaOstasienMittlerer OstenNord- + WestafrikaAndere
2625352138
Ozeanien 15111013
OstasienSüdostasienMittlerer OstenAndere
20241424
Abbildung 1: Blauer und grüner virtueller Wasserexport in den
wichtigsten Exportländern, Mittelwerte 1997– 2001.
0
20
40
60
80
100
Virt
uelle
r W
asse
rexp
ort
[km
3/J
ahr]
USAKanada
AustralienFrankreich
ArgentinienThailand
Brasilien
Blauer virtueller WasserexportGrüner virtueller Wasserexport
65
Nahrungsmittelhandel im Hinblick auf den Einsatz von
Wasserressourcen ein hohes Effizienzpotenzial besitzt.
LiteraturAllan J.A. (2003): Virtual Water – the Water, Food, and Trade Nexus Useful
Concept or Misleading Metaphor, Water International 28 (1), 106 –113.
Yang H., Zehnder A.J.B. (2002): Water Scarcity and Food Import – a Case
Study for Southern Mediterranean Countries, World Development 30,
1413 –1430.
Yang H., Reichert P., Abbaspour K., Zehnder A.J.B. (2003): A Water Re-
sources Threshold and its Implications for Food Security. Environ. Sci.
Technol. 37 (14), 3048 – 3054.
Die Versorgungssektoren im Jahre 2025
Kornelia Konrad, Bernhard Truffer, Dieter Rothenberger
Wie werden die Bereitstellung, der Konsum und die poli-
tische Regulierung von Versorgungsleistungen im Jahre
2025 in Deutschland erfolgen? Im Rahmen des Verbund-
projektes «Integrierte Mikrosysteme der Versorgung»
wurden mögliche Zukunftsentwicklungen in den Sektoren
Wasser, Strom, Gas und Telekommunikation aufgezeigt.
In einer Reihe von Workshops mit Vertretern der Ver-
sorgungswirtschaft, der Politik, der Konsumenten- und
der Umweltverbände wurden vier mögliche Szenarien
abgeleitet.
Das Projekt wird von der EAWAG-Arbeitsgruppe CIRUS
gemeinsam mit deutschen Forschungspartnern bearbei-
tet (www.mikrosysteme.org). Im Anschluss an sektor-
spezifische Studien und Expertenworkshops wurde eine
Folge von drei jeweils 2-tägigen Szenarioworkshops
durchgeführt, an der ca. 20 Experten aus den vier Sek-
toren teilnahmen, welche jeweils unterschiedliche gesell-
schaftliche Perspektiven auf die Versorgungsleistungen
repräsentierten.
In einem ersten Schritt bestimmten die Teilnehmer die
wichtigsten Einflussfaktoren für die zukünftige Entwick-
lung der vier Sektoren. Die Faktoren umfassten Ent-
wicklungen in den Bereichen Technologie und Anlagen,
Politik, Ökonomie, Gesellschaft, Kundenbedürfnisse und
Nutzungsverhalten innerhalb der Sektoren und in ihrem
Umfeld. Die Teilnehmer legten für die Einflussfaktoren
mögliche alternative Ausprägungen im Jahre 2025 fest
und bestimmten Wechselwirkungsbeziehungen zwischen
den Faktoren. Mit Hilfe eines Softwaretools wurde eine
Schar konsistenter Szenariogerüste erzeugt, von denen
vier ausgewählt wurden, welche sich bezüglich Kriterien
wie Plausibilität und Bandbreite auszeichneten. Die Teil-
nehmer konkretisierten und interpretierten diese Szena-
rien (Abbildung).
Szenario A beschreibt eine weitgehende Entwicklung hin
zu sog. «integrierten Mikrosystemen der Versorgung».
Es zeichnet sich durch einen hohen Anteil dezentraler
Erzeugungs- und Aufbereitungsanlagen – 50% Energie,
30% (Ab)wasser – und ein hohes Mass an Wechsel-
wirkungen zwischen den Sektoren aus. Diese ergeben
sich im Zuge der Verbreitung der dezentralen, integrier-
ten Erzeugungseinheiten (Strom, Gas, Abwasser) und
von Konzepten des Demand-Side Management, welche
auch Leistungen aus dem Telekommunikationssektor
voraussetzen. Weiter umfasst dies eine Zunahme der
durch Versorgungsunternehmen angebotenen Dienst-
leistungen, z.B. Contracting-Angebote und Bündelpro-
dukte. Dies ist Bestandteil aller vier Szenarien.
Szenario B geht hingegen von einer Entwicklung aus,
die stärker im Rahmen bekannter Versorgungsstrukturen
verläuft. Die Erzeugung und Aufbereitung von Energie
und (Ab)wasser findet nach wie vor ganz überwiegend
in zentralen Anlagen statt. Dabei werden die möglichen
Effizienzgewinne zentraler Kraftwerkstechnologien maxi-
mal ausgenutzt und ein Anteil von 30% regenerativer
Energien in der Stromerzeugung erreicht.
Szenario C weist im Energiebereich einen relativ hohen
Anteil dezentraler Anlagen aus (35%), im (Ab)wasser-
bereich verläuft die Entwicklung wie in Szenario B. Im
Unterschied zu Szenario A, in welchem Dekonzentrations-
tendenzen bei den Versorgungsunternehmen stattfinden,
ist hier die Unternehmensstruktur durch international
operierende Oligopole dominiert. Diese betreiben neue
Geschäftsmodelle wie Demand-Side Management oder
den Betrieb dezentraler Anlagen. Im Stromsektor wird
der Atomausstieg gestoppt und der Anteil erneuerbarer
Energien liegt bei vergleichsweise niedrigen 10%.
In Szenario D dominieren wie in Szenario C internatio-
nale Oligopole die Versorgungsunternehmen, auch der
Energiemix unterscheidet sich nicht. Die dezentraleAbbildung: Workshopteilnehmer bei der Detailausarbeitung der
Szenarien.
Stromerzeugung stagniert jedoch, während – getrieben
durch Versorgungsengpässe in diesem Szenario in
stark wachsenden Grossstädten – Wasserrecycling bei
20 – 25% der Haushalte eingesetzt wird.
In den folgenden Projektphasen werden die Szenarien
im Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien bewertet, für
besonders relevante Innovationsfelder vertiefte Analysen
durchgeführt und abschliessend mit Vertretern unter-
schiedlicher Akteursgruppen Optionen für Handlungs-
strategien entworfen.
Privatsektorbeteiligung in der Siedlungs-
wasserwirtschaft
Dieter Rothenberger
Im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit (GTZ) hat die Forschungsgruppe CIRUS
die Beteiligung von privaten Unternehmen (PSP) in der
Siedlungswasserwirtschaft untersucht. Dabei wurde
deutlich, dass zusätzlich zu eventuellen Effizienzgewinnen
auch Effizienzverluste aufgrund von Transaktionskosten
im Zuge der Ausschreibung, Vertragsverhandlung etc.
berücksichtigt werden müssen.
Insbesondere in Entwicklungsländern wurden in den
letzten zehn Jahren verstärkt private Unternehmen in die
Wasserversorgung eingebunden. Mit Hilfe dieser PSP-
Modelle soll einerseits privates Investitionskapital zur
Tabelle: Vergleich von PSP-Optionen.66
Erneuerung und Erweiterung der oftmals maroden Versor-
gungsanlagen gewonnen werden. Andererseits geht man
davon aus, dass private Betreiber effizient arbeiten und
damit die Kosten insgesamt sinken. Im Gegensatz zu
dieser klassischen ökonomischen Überlegung, die sich
auf die Effizienz in der Leistungserbringung beschränkt,
geht die Neue Institutionelle Ökonomie (NIÖ) einen Schritt
weiter. Sie betrachtet auch die Transaktionskosten, die
sich z.B. bei der Suche nach dem geeigneten Betreiber,
den Vertragsverhandlungen, dem Vertragsmonitoring
sowie den Nachverhandlungen nach Vertragsabschluss
ergeben.
Grundsätzlich ist zu erwarten, dass die Transaktions-
kosten umso höher sind, je länger die Vertragsdauer, je
komplexer die Aufgabenstellung und je geringer der
Wettbewerb ist. In diesen Situationen gewinnen auch die
ungleiche Verteilung von Wissen (asymmetrische Infor-
mation) sowie die Möglichkeit, opportunistisch zu han-
deln, also Vereinbarungen nach Vertragsabschluss nicht
einzuhalten, an Bedeutung (Tabelle).
In einer Untersuchung von sechs PSP-Projekten der GTZ
konnte die Relevanz von Transaktionskosten bestätigt
werden. Es zeigte sich, dass der Entscheidungsprozess
für PSP und die Vorbereitung der Verträge sehr zeitauf-
wändig waren (Abbildung). Die Vorbereitung der Aus-
schreibung und der Vertragsunterlagen kostete im Durch-
schnitt 1 Mio. USD und machte damit 10 – 20% des
gesamten Auftragsvolumens aus. Trotz der langen Vor-
bereitungszeit war in drei der sechs Projekte die Daten-
basis in den Unterlagen unzureichend. Hierdurch wurden
Vertragsart undKurzbeschreibung
ServicevertragKlar definierte Aufgabenwerden in kurzfristigenVerträgen vergeben; meistpauschale Vergütungen
ManagementvertragDirekte Unterstützung beiKernaufgaben im Bereich der Betriebsführung;Vertragsdauer: 3 – 8 Jahre
Lease-VertragBetriebsführung, Instand-haltung des gesamtenSystems werden vergeben;Vertragsdauer: 8 – 20 Jahre
KonzessionsvertragBetriebsführung, Instand-haltung, Investitionen desgesamten Systems werdenvergeben; Vertragsdauer:10 – 30 Jahre
Unsicherheit/Komplexität
geringkurze Laufzeit, einfacherVertrag
mitteloftmals leistungsabhängigeEntgelte, mittlere Vertrags-komplexität
hochlangfristiger, komplexerVertrag; Refinanzierung überGebühren
sehr hochsehr langfristig und hoheInvestitionen; sehr komplexeVertragswerke, Refinanzie-rung über Gebühren
Wettbewerb
sehr hochgrosse Anzahl von Unter-nehmen mit ausreichenderExpertise, da geringe Anfor-derungen
mittel bis hochAnforderungsprofil moderat;keine Investitionen
niedriggeringe Anzahl von Unter-nehmen mit ausreichenderExpertise
sehr niedrigkaum Unternehmen mitausreichender Expertise und Investitionsbereitschaft
Bedeutung vonInformationsasymmetrieund opportunistischemVerhalten
geringgeringer Anreiz für oppor-tunistisches Verhalten, dakurze Laufzeit und keineInvestitionen
mittelmittlerer Anreiz für oppor-tunistisches Verhalten, darelativ kurze Laufzeit undkeine Investitionen
hochhoher Anreiz für opportunis-tisches Verhalten: privaterBetreiber profitiert von Inves-titionen, ohne diese tätigenzu müssen
sehr hochhoher Anreiz für opportunis-tisches Verhalten, da Nach-verhandlungen über Preise,Kosten, Investitionen zentralsind
Höhe derTransaktionskosten
geringrelativ einfache Handhabung;sehr geringe Gebundenheit
gering bis mittelNachverhandlungen möglich;geringe Gebundenheit
hochhäufig Nachverhandlungenwegen Tarifen, hohe Gebun-denheit
sehr hochhäufig Nachverhandlungenwegen Tarifen und Investitio-nen; sehr hohe Gebunden-heit
67
Nachverhandlungen nach Unterzeichnung der Verträge
erforderlich, was zu einer weiteren Zunahme der Trans-
aktionskosten führte. In späteren Verhandlungsrunden
über Preiserhöhungen und die Leistungen der privaten
Betreiber zeigte sich ausserdem, dass die Privaten über
deutlich bessere Informationen als die Regulierungs-
behörden verfügten, wodurch die öffentliche Kontrolle
schwierig war. Gleichzeitig wurde, auch wegen der
ungleichen Verhandlungsbasis, ein Mangel an Koopera-
tionsbereitschaft von Seiten des öffentlichen Partners
festgestellt, was die Leistungen der privaten Betreiber
negativ beeinflusste.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Trans-
aktionskosten und das Problem der asymmetrischen
Information eine grosse Rolle bei PSP-Projekten spielen
und in Zukunft stärker zu berücksichtigen sind. Eine
Möglichkeit, um Transaktionskosten zu verringern und
Fehlentwicklungen zu vermeiden, ist der «Micro-Scale-
PSP»-Ansatz. Dieser Ansatz ist ein Stufenmodell und
umfasst die Gründung einer privaten Gesellschaft in
öffentlicher Hand. Diese Gesellschaft vergibt bestimmte
Aufgaben wie z.B. das Inkassomanagement oder die
Zählerablesung in kurzfristigen Verträgen an (lokale) Un-
ternehmen.
Auch wenn zur detaillierten Beurteilung dieses Ansatzes
noch weitere Arbeiten erforderlich sind, so lässt sich
doch bereits abschätzen, dass er einige Vorteile mit sich
bringt. Neben einer Effizienzsteigerung kann die Infor-
mationsbasis verbessert werden und man sammelt Erfah-
rungen mit der Kontrolle privater Unternehmen. Darauf
aufbauend können dann Service- oder Management-
verträge vergeben werden, die langfristig in Konzessions-
verträge mit privaten Investitionen münden. So liesse
sich die Wahrscheinlichkeit von Nachverhandlungen und
Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit zwischen öffent-
lichen und privaten Partnern deutlich vermindern.
LiteraturRothenberger D. (2004): Private Sector Participation – Experiences of GTZ
MEN-REM. Studie im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit (GTZ).
Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes
und ökologische Innovationen
Jochen Markard
Eine Dissertation in der Forschungsgruppe CIRUS hat
untersucht, welche Auswirkungen die Marktliberalisierung
auf das Innovationsgeschehen im Elektrizitätsmarkt hat.
Im Fall von zwei ökologischen Innovationen wurden die
Innovationsstrategien von mehr als 30 Elektrizitätsversor-
gungsunternehmen analysiert. Die Studie kommt zu dem
Ergebnis, dass in liberalisierten Märkten eine Zunahme der
Innovationsaktivität, eine grössere Vielfalt an Innovationen
und Strategien, mehr Produktinnovationen sowie eine Ver-
änderung der Innovationsnetzwerke zu beobachten sind.
Die Versorgungssektoren (Strom, Gas, Wasser) durch-
laufen derzeit tief greifende Veränderungen. Ein zentraler
Einflussfaktor ist dabei die Liberalisierung, d.h. die Ein-
führung von Wettbewerb und die weitgehende Abschaf-
fung der Versorgungsmonopole. Im Elektrizitätsmarkt
ist der wirtschaftliche und strukturelle Wandel heute am
weitesten fortgeschritten und so bietet sich dieser Sektor
für eine Analyse der Konsequenzen an. Es kommt hinzu,
dass viele der heute eingesetzten Technologien zur Strom-
erzeugung mit negativen Umwelteffekten verbunden sind:
Luftschadstoffe, radioaktive Abfälle oder Eingriffe in
Gewässersysteme. Im Sinne einer langfristig tragfähigen
Entwicklung ist es erforderlich, die negativen Umwelt-
folgen zu verringern. Ökologische Innovationen wie etwa
neue Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energie-
quellen können hier einen wichtigen Beitrag leisten.
Im liberalisierten Markt stehen Elektrizitätswerke vor
grundlegend neuen Herausforderungen. Eine strategische
Reaktionsmöglichkeit für die Unternehmen ist eine ver-
stärkte Innovationstätigkeit, d.h. die gezielte Entwicklung
und Verbreitung von neuen Produkten, Dienstleistungen
oder Technologien am Markt. Es stellt sich die Frage,
inwiefern die Liberalisierung die Innovationsaktivitäten
der Elektrizitätsunternehmen verändert und ob in der
Folge insbesondere ökologische Innovationen bevorzugt
entwickelt werden bzw. sich besser verbreiten.
Die hier vorgestellte Dissertation basiert auf einer quali-
tativen Erhebung der Innovationsstrategien von Strom-
versorgern in den zwei Innovationsfeldern Ökostrom und
Brennstoffzelle. Ökostrom ist ein neues Produkt, das sich
von herkömmlichen Versorgungsangeboten durch eine
hohe Umweltqualität der Stromerzeugung auszeichnet.
Die Brennstoffzelle ist eine neue, hocheffiziente Techno-
logie zur Erzeugung von Strom und Wärme aus Wasser-
stoff bzw. Erdgas. Schwerpunkt der Erhebung waren
44 Interviews mit Angestellten von Elektrizitätswerken.
Insgesamt wurden dabei mehr als 30 Unternehmen in
Abbildung: Zeitbedarf in PSP-Prozessen.
0
Dau
er [
Mo
nate
]
Ägypten Yemen Jordanien(Amman)
BurkinaFaso
Zambia Jordanien(Region Nord)
Entscheidungsprozess pro/contra PSPErstellung der Ausschreibungsunterlagen
10
20
30
40
Tabelle: Komponenten des entwickelten Modells.68
Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden einbe-
zogen.
Die Untersuchung hat gezeigt, dass sich die Innovations-
aktivitäten der Elektrizitätsversorger infolge der Liberali-
sierung zunehmend an Kostensenkungspotenzialen,
Kundeninteressen und Profitmöglichkeiten orientieren,
während früher vor allem die Qualität und Sicherheit der
Versorgung wichtig war. Gleichzeitig setzt der Wettbe-
werb Anreize, sich mit Hilfe neuer Produkte und Techno-
logien von der Konkurrenz zu differenzieren und durch
die Innovationsaktivitäten neue Kompetenzen aufzubauen.
Diese Faktoren bewirken eine generelle Zunahme von
Innovationen.
Die befragten Unternehmen verfolgen z.T. sehr unter-
schiedliche Innovationsstrategien, wobei jedoch in beiden
untersuchten Innovationsfeldern ähnliche Strategie-
Grundtypen identifiziert werden können. Es gibt jeweils
offensive Strategien mit dem Ziel, eine Führungsposition
im betreffenden Marktsegment anzustreben, und eher
passive Strategien, die etwa darauf ausgerichtet sind,
bei einer Innovation dabei zu sein oder Erfahrungen zu
sammeln. Darüber hinaus war festzustellen, dass die
traditionellen Innovationsnetzwerke und Arbeitskreise auf
der Branchenebene an Bedeutung verloren haben, weil
die Interessen und Strategien der Firmen heterogener
geworden sind. In der Folge findet z.T. ein Rückzug der
Innovationsaktivität in die Unternehmen sowie eine Neu-
bildung von sehr spezifischen, kleineren Netzwerken
statt. Gleichzeitig entstehen grössere Freiräume im Um-
gang mit neuen Produkten und Technologien. Es kommt
zu einer Ausweitung des Suchraums für Innovationen
und zu einer Zunahme der Innovationsvielfalt.
Aufgrund der neuen Freiräume, der Aktivitäten von
Konkurrenten und des Bedarfs, sich am Markt zu diffe-
renzieren, wächst bei vielen Elektrizitätswerken die
Bereitschaft, ökologische Innovationen voranzutreiben.
Gleichzeitig hat die Liberalisierung aber auch dazu ge-
führt, dass z.B. Energiesparkampagnen oder ökologie-
orientierte Beratungsangebote aus Kostengründen
eingestellt wurden. Die Entwicklung von ökologischen
Innovationen muss daher im Einzelfall betrachtet werden
und hängt auch im liberalisierten Markt stark von ent-
sprechenden staatlichen Rahmenbedingungen ab.
Literatur Markard J. (2003): Liberalisierung des Elektrizitätsmarkets und ökologische
Innovationen. Diss ETHZ Nr. 15 295.
Markard J., Truffer B., Imboden D. (in press): The Impacts of Market Libe-
ralization on Innovation Processes in the Electricity Sector. Energy &
Environment.
Markard J., Truffer B. (in press): The Promotional Impacts of Green Power
Products on Renewable Energy sources: Direct and Indirect Eco-
effects. Energy Policy.
Effiziente Nachführung grosser Datenmengen
Stefano Gianella, Willi Gujer
Im Rahmen des Vollzuges der Gewässerschutzgesetz-
gebung fallen sowohl auf kommunaler als auch auf kan-
tonaler Ebene viele Daten an, für welche eine laufende
Nachführung organisiert werden muss. Die Datenmenge,
die unterschiedlichen Qualitätsanforderungen, die zahl-
reichen beteiligten Stellen, die vielfältigen Vollzugs-
aufgaben sowie häufig informelle Kommunikationspfade
erschweren diese Aufgabe. Die bessere Nutzung des vor-
handenen Wissens über einzelne Datensysteme erlaubt
eine effizientere Nachführung grosser Datenmengen.
Ziel der Datennachführung ist es, das gesamte Daten-
system einer Verwaltung aktuell zu halten, und zwar so,
dass die Informationsversorgung aller Aufgabenträger
innerhalb und ausserhalb der Verwaltung jederzeit ge-
währleistet werden kann. Nicht alle Daten sind aber
ständig nachzuführen. Eine laufende Nachführung ist für
Daten einzurichten, welche eine hohe Bedeutung haben,
sich häufig verändern und von denen erwartet wird, dass
sie jederzeit verwendet werden können.
Das Zusammenspiel verschiedener Faktoren verhindert
häufig eine effiziente laufende Datennachführung:
• Öffentliche Verwaltungen sind verantwortlich für sehr
viele Daten, für welche ganz unterschiedliche Quali-
tätsanforderungen zu berücksichtigen sind.
• Daten werden an unterschiedlichen Orten aufbewahrt
und durch mehrere Personen und unterschiedliche
Informatikmittel verwaltet.
• Zwischen den Arbeitsabläufen der Verwaltung und
den Datensystemen existieren vielfältige Zusammen-
hänge: Ein Arbeitsablauf kann Änderungen in ver-
schiedenen Datensystemen auslösen. Häufig laufen
Zweck
Identifizieren und Beschreiben der Informa-tionsressourcen, deren Beziehungen und derzugrunde liegenden Datenschemas
Identifizieren und Beschreiben der organisato-rischen Einheiten und deren Kompetenzen
Identifizieren und Beschreiben der Arbeits-abläufe, der beteiligten Stellen sowie derverwendeten Informationsressourcen
Identifizieren und Beschreiben der internenund externen Datenflüsse
Identifizieren und Beschreiben der Anforderun-gen an die Datenqualität
Abbildung von Ereignissen, welche bei derDurchführung einzelner Arbeitsabläufe aus-gelöst werden und die zu Veränderungen inden Informationsressourcen führen
Modellkomponente
Informationsmodell
Organisationsmodell
Prozessmodell
Kommunikationsmodell
Qualitätsmodell
Ereignismodell
69
mehrere Arbeitsabläufe gleichzeitig, wobei diese nicht
dokumentiert sind, aber viele Stellen involvieren. Dabei
ist nicht systematisch festgelegt, wann welche Daten
nachgeführt werden müssen.
• Sehr oft werden Datenflüsse nur mangelhaft dokumen-
tiert. Das Fehlen wichtiger Informationen oder sogar
das «Nicht-informiert-Werden» verhindert die Daten-
nachführung.
Die aus diesen Faktoren resultierende Komplexität gilt als
Hauptgrund für nicht systematisch nachgeführte Daten-
systeme. Wir suchen nach Lösungen, welche diese Kom-
plexität beeinflussen. Eine erste Möglichkeit reduziert
sie z.B. durch Standardisierung von Datenformaten oder
die Integration von Insellösungen in ein System. Ein zwei-
ter Weg besteht darin, die Komplexität formal mit Hilfe
der Modellierung begreifbar zu machen. Der Vorteil dieser
Lösung ist, dass die vielfältigen Zusammenhänge ver-
schiedener Einflussfaktoren detailliert beschrieben wer-
den.
Basierend auf der Erfahrung mit kommunalen und kan-
tonalen Verwaltungen ist im Rahmen einer Dissertation
ein Modell entwickelt worden, welches die komplexen
Zusammenhänge im Umgang mit verschiedenen Daten-
systemen strukturiert beschreibt. Durch die Modellierung
sind die wichtigsten Systemelemente identifiziert und
deren Beziehungen dargestellt worden. Die Komponen-
ten des entwickelten Modells sind in der Tabelle darge-
stellt.
Basierend auf dem Modell wurde eine Software für die
Organisation der Datennachführung für Verwaltungen
entwickelt (Abbildung). Diese regelt die notwendigen
Arbeitsabläufe und erhöht die Effizienz der Nachführung
durch die weitgehende Automatisierung einzelner Arbeits-
schritte. Die Software konnte bereits in mehreren Pro-
jekten eingesetzt werden. Dabei zeigt sich, dass das
entwickelte Modell zu einem rationelleren Umgang mit
dem Wissen führt, das bisher vor allem «in den Köpfen»
einzelner Mitarbeiter vorhanden war.
Verhindert eine grosse Prognoseunsicherheit
das Unterstützen von Entscheiden?
Peter Reichert, Mark Borsuk
Die Prognoseunsicherheit von Modellen zur Beschreibung
des Verhaltens von Umweltsystemen ist oft sehr gross.
Dies kann dazu führen, dass bei Prognosen für das
Systemverhalten verschiedener zur Diskussion stehender
Massnahmen die Unsicherheit über die Zielgrösse we-
sentlich grösser ist, als es die erwarteten Unterschiede
für alternative Massnahmen sind. Es wurde ein Verfahren
entwickelt, das es erlaubt, die Unsicherheit der Differenz
der Zielgrösse für zwei Alternativen zu berechnen. Da
die Unsicherheit dieser Differenz oft wesentlich kleiner ist
als die Unsicherheit der absoluten Werte der Zielgrösse,
kann die Differenz der Zielgrössen in solchen Fällen zur
Entscheidungsunterstützung herangezogen werden.
Die Prognose der Konsequenzen von Umweltmassnah-
men ist sehr schwierig. Sie erfordert einerseits ein quan-
titatives Verstehen der wesentlichen Wirkungsmechanis-
men in einem System. Andererseits wird Wissen über
die auf das System einwirkenden Einflussfaktoren und
deren Änderung aufgrund der Massnahmen benötigt.
Für Umweltsysteme sind Kenntnisse über diese Grössen
oft mit einer grossen Unsicherheit verbunden, was zu
einer grossen Prognoseunsicherheit führt. Es ist dann
nicht untypisch, dass die Prognoseunsicherheit einer
Zielgrösse wesentlich grösser ist als der erwartete Unter-
schied zwischen den Konsequenzen der verschiedenen
Handlungsalternativen.
In vielen Fällen bestehen Umweltmassnahmen darin,
anthropogene Stoffflüsse, z.B. Emissionen von Schad-
stoffen, zu reduzieren. In diesen Fällen kann man in der
Regel den Effekt im Sinn der Verringerung der Belastung
relativ einfach quantifizieren. Dies trifft auch dann zu,
wenn es andere Quellen gibt, deren Flüsse nur sehr
ungenau bekannt sind. In solchen Fällen kann die Prog-
nose einer Schadstoffkonzentration in der Umwelt sehr
ungenau sein, deren Reduktion bei der Realisierung
einer Massnahme kann aber trotzdem recht genau abge-
schätzt werden. Es ist dann also eine Beurteilung der
Effektivität der Massnahme möglich, auch wenn die Prog-
nose der zu erwartenden Konzentration sehr unsicher ist.
In diesem Beispiel ist die Prognose der Differenz einer
Zielgrösse zwischen verschiedenen Alternativen sehr viel
genauer als die Prognose der Zielgrössen für beide Alter-
Abbildung: Beispiel aus der Nachführungssoftware.
70
nativen an sich. Um zu untersuchen, ob dies ein typischer
Fall ist, müssen die Einflussgrössen auf die Berechnung
der Zielgrösse auf ihre Abhängigkeit zwischen den bei-
den Handlungsalternativen untersucht werden. Die Ein-
flussgrössen können in drei Kategorien eingeteilt werden:
(I) Einflussgrössen, die durch die Alternative nicht be-
einflusst werden; (II) Einflussgrössen, die durch die Alter-
native teilweise beeinflusst werden; und (III) Einfluss-
grössen, die durch die Alternative vollständig verändert
werden, wegfallen oder neu dazukommen. Sind die die
Unsicherheit dominierenden Ursachen Einflussgrössen
der Kategorie (I), so ist zu erwarten, dass die Unsicher-
heit der Prognose der Differenzen von Zielgrössen viel
kleiner ist als die Unsicherheit der Prognose der Werte
der Zielgrössen. Ist dagegen die Unsicherheit der Prog-
nose durch Einflussgrössen der Kategorie (III) dominiert,
so ist kein grosser Unterschied in der Unsicherheit zu
erwarten. Bei Einflussgrössen der Kategorie (II) hängt
das Resultat vom Grad der Abhängigkeit ab.
Im vorliegenden Projekt wurden ein Formalismus und
Berechnungsroutinen erarbeitet, die diese Zusammen-
hänge mathematisch darstellen und in die Prognose-
rechnungen einfliessen lassen können. Damit können
Entscheide auch bei grosser Prognoseunsicherheit unter-
stützt werden.
Die Abbildungen 1 und 2 zeigen die Resultate eines
didaktischen Beispiels, das mit diesen Berechnungs-
routinen bearbeitet wurde. Abbildung 1 zeigt die Wahr-
scheinlichkeitsverteilung für die Phosphor-Jahresfracht
in einen See ohne bzw. mit Phosphor reduzierenden
Massnahmen. Es ist offensichtlich, dass die Unsicherheit
der Prognose sehr viel grösser ist als der Effekt. Dabei
wurde angenommen, dass die Phosphor reduzierenden
Massnahmen die Auswaschung von Phosphor während
Starkregenereignissen aus landwirtschaftlich genutzten
Flächen verringern. Die Unsicherheit ist in erster Linie so
gross, weil die Anzahl der Starkregenereignisse nicht
bekannt ist. Abbildung 2 zeigt die Wahrscheinlichkeits-
verteilung der Differenz in der Phosphorfracht unter ver-
schiedenen Abhängigkeitsannahmen: Unabhängigkeit der
Frachten (punktiert); Unabhängigkeit der Frachten pro
Regenereignis, aber perfekte Abhängigkeit der Regen-
ereignisse (ausgezogen); partielle Abhängigkeit der
Frachten pro Regenereignis und perfekte Abhängigkeit
der Regenereignisse. Da die Abhängigkeit der Prognosen
für verschiedene Massnahmen selten untersucht wird,
wird oft argumentiert, dass der Effekt insignifikant ist,
wenn er kleiner als die prognostische Unsicherheit ist.
Dabei wird implizit angenommen, dass die Frachten für
die verschiedenen Alternativen unabhängig voneinander
sind (punktierte Linie). Da die Anzahl Regenereignisse in
einem gegebenen Jahr aber für alle Massnahmen die-
selbe ist, ist die Annahme der perfekten Abhängigkeit
dieser dominierenden Unsicherheitsursache realistisch.
Damit ist die Unsicherheit der Prognose der Reduktion
sehr viel genauer als diejenige der Fracht. Unterschiede
ergeben sich dann noch aus Abhängigkeitsannahmen
für andere Unsicherheitsbeiträge (ausgezogene und ge-
strichelte Linien). Dieses einfache Beispiel zeigt, dass
die Berechnung der Wahrscheinlichkeitsverteilung von
Differenzen von Zielgrössen zwischen verschiedenen
Handlungsalternativen zusätzliche Information liefern
kann, die für den Entscheidungsprozess wesentlich sein
kann. Dies ist von speziell grosser Bedeutung, wenn die
Prognoseunsicherheit gross ist.
LiteraturReichert P., Borsuk, M. (im Druck): Does High Forecast Uncertainty Pre-
clude Effective Decision Support?, Environmental Modelling and Software.
Berücksichtigung von Unsicherheiten für
die Bewertung und Planung siedlungswasser-
wirtschaftlicher Infrastruktur
Helge Daebel, Marc Neumann, Christoph Ort, Willi Gujer
An Fallbeispielen aus dem Bereich der Planung und
Bemessung siedlungswassertechnischer Systemelemente
wird die explizite Berücksichtigung von Unsicherheiten
untersucht. Das dafür nötige Vorgehen wird erarbeitet,
Potenziale und Schwierigkeiten werden aufgezeigt. Der
Ansatz unterstützt fallspezifische Problemanalysen,
Abbildung 1: Wahrscheinlichkeitsverteilung der Phosphorfracht
in einen (hypothetischen) See mit (gestrichelt) und ohne Phosphor
reduzierende Massnahmen (ausgezogen).
Wah
rsch
einl
ichk
eits
-d
icht
e [1
/t]
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
Phosphorfracht [t]
0 10 20 30 40
Abbildung 2: Wahrscheinlich-
keitsverteilung der Differenz
der beiden in Abbildung 1
dargestellten Phosphorfrach-
ten für drei verschiedene
Abhängigkeitsannahmen
(siehe Text für mehr Details).
Wah
rsch
einl
ichk
eits
-d
icht
e [1
/t]
0,00
0,10
0,20
0,30
0,50
0,40
0,60
Differenz derPhosphorfracht [t]
–10 –5 0 5 10
71
darauf aufbauende Entscheidungsprozesse und Über-
wachungsstrategien, bedingt aber gleichzeitig die Über-
tragung von zusätzlicher Verantwortung auf Ingenieure,
Systemeigentümer und Aufsichtsbehörden.
Die Arbeit der Umweltingenieure und -ingenieurinnen
umfasst Aufgaben, die häufig von mangelhaften Grund-
lagen und grosser Unsicherheit geprägt sind. Die pro-
fessionelle Arbeit berücksichtigt diese Randbedingungen
heute noch wenig systematisch. Dies kann entweder zu
einem unverhältnismässig hohen Verbrauch an Ressour-
cen oder aber zu einer Unterschätzung von Risiken
führen.
Die Forschungsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, das
Potenzial der expliziten Berücksichtigung von Unsicher-
heiten innerhalb des Aufgabengebietes der Siedlungs-
wasserwirtschaft zu untersuchen. Explizit bedeutet in
diesem Zusammenhang, dass unsichere Daten und
Modellparameter als Zufallsvariablen angesehen und
durch eine Wahrscheinlichkeitsverteilung beschrieben
werden. Unsicherheiten werden somit direkt ihren Quel-
len zugewiesen. Die Berechnung der Modellresultate
erfolgt unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeiten
(stochastische Modellierung). Dieses Vorgehen steht im
Gegensatz zu traditionellen Planungs- und Bemessungs-
methoden, bei denen Unsicherheiten meist pauschal
über Sicherheitsfaktoren berücksichtigt werden.
Die wesentlichen Herausforderungen bestehen in der
Beschreibung der mehrdimensionalen Wahrscheinlich-
keitsverteilungen der variierenden Eingangsgrössen
und der unsicheren Parameter, des Weiteren in der Wahl
der stochastischen Modellierungsmethode, der Inter-
pretation wahrscheinlichkeitsbasierter Resultate sowie
der Entwicklung von Strategien zur Weiterverarbeitung
und Nutzung der gewonnenen Information.
Die explizite Berücksichtigung von Unsicherheiten wird
derzeit an Fallbeispielen untersucht:
• Bemessung eines Ozonreaktors zur Desinfektion von
Trinkwasser (siehe Abbildung);
• Planung und Bemessung eines Regenüberlaufbeckens;
• stochastische Vorhersage von Verschmutzungskon-
zentrationen im Kanalnetz.
Unsere bisherigen Analysen zeigen, dass für Planung
und Bemessung nach stochastischen Methoden deutlich
mehr Verantwortung vom gesetzlichen Rahmen auf die
Ingenieure, die Systemeigentümer und die Aufsichts-
behörden übertragen wird. Ingenieure müssen sich zu-
sätzliche Kompetenzen in den Bereichen Systemanalyse
und Statistik aneignen. Auf Seiten der Systemeigentümer
bedarf es der Erstellung eines Risikoprofils. Den Auf-
sichtsbehörden obliegt es, Kriterien vorzugeben und
geeignete Überwachungskonzepte zu entwickeln. Dabei
ist die Unterscheidung der natürlichen Variabilität (z.B.
stündliche Regenmenge) und der Unsicherheit aufgrund
mangelnden Wissens (z.B. durch Messunsicherheit) zwin-
gend, um korrekte Schlussfolgerungen ziehen zu können.
Der identifizierte Nutzen des stochastischen Ansatzes
liegt hauptsächlich in der Problemanalyse, der Unter-
stützung von Entscheidungsprozessen und der Entwick-
lung von Überwachungsstrategien. Im Gegensatz zu
normierten Bemessungsansätzen führt das Vorgehen mit
expliziter Zuordnung von Unsicherheiten zu fallspezifi-
schen Analysen und Problemlösungen. Entscheidungs-
prozesse werden transparenter und erfordern gleichzeitig
eine fundierte Begründung, was z.B. für den Vergleich
von Design-Alternativen gilt. Die gewonnenen Erkennt-
nisse ermöglichen einerseits die Entwicklung von Mess-
kampagnen, um «Unwissen» in der aktuellen Bewertung
zu reduzieren, und andererseits die Schaffung von Moni-
toring-Konzepten, um zukünftige Planungsprozesse zu
unterstützen.
Anhand der momentanen und späteren Fallstudien sollen
weitere Potenziale und Probleme (z.B. nötige Daten-
qualität, Metadaten und Rechenaufwand) der wahrschein-
lichkeitsbasierten Planung und Bemessung herausgear-
beitet werden. Abschliessendes Ziel ist es, Möglichkeiten
und Grenzen für eine Einführung des Vorgehens in die
Ingenieurpraxis zu diskutieren.
Abbildung: Beispiel einer frequentistisch-probabilistischen Dimen-
sionierung für die Desinfektion von Trinkwasser: Mit einer Wahr-
scheinlichkeit von 80% wird in 90% der Zeit eine Keimkonzentration
von 0,005 Keime/l im Ablauf eingehalten.
Parameterunsicherheit0,40,6
0,81,0
0,00,2
Variabilität 0,00,2
0,40,6
0,81,0
Kei
mko
nzen
trat
ion
[Lo
g]
–8
–7
–6
–5
–4
–3
–2
–1
–0
Keimkonzentration:Logarithmus der Keimkonzentration im Ablauf des Reaktors
Variabilität:Kumulative relative Häufigkeit aufgrund natürlicher Variabilität
Parameterunsicherheit:Konfidenzniveau aufgrund von Parameterunsicherheit
ArianneManigliaKinder-pavillon
MaxReutlingerLehrlings-wesen
MaxMauzTD/BaFA
PamelaGravesPD und FEKD
UeliBundiL+M
PeterBacciniS+E
StephanMüllerW+L
ChristianZurbrügg(ad interim)SANDEC
MarkusBollerSWW
AlfredWüestAPEC
Mark Gessner(ad interim)LIM
RikEggenMIX
MarcSuterAQU
HerbertGüttingerWeiter-bildung,Umwelt-management
IsabelWiedmerWissens-transfer
RenéSchwarzenbach
RolandSchertenleib
Ursvon GuntenW+T
UeliBundiStv. Direktor
Direktion Prozesse
Logistik + Marketing (L+M)
IGW
Alexander J.B.ZehnderDirektor
WilliGujer
BernhardWehrliSURF
Stab
PeterHäniLeitung
YvonneUhligPublicRelations
RenéSchwarzenbachInstitut fürGewässerschutzund Wasser-technologie
MonikaZempBibliothek
GabrielPiepkeINF
E A W A G - I N T E R N Organigramm
7372
Abkürzungen
APEC Angewandte Gewässerökologie
AQU Aquatische Umweltanalytik
BaFA Bauten Forschungsanstalten
CHEMPRO Chemische Problemstoffe
FEKD Finanz-, Einkaufs- und Kaufmännische
Dienste
INF Informatik
ING Ingenieurwissenschaften
LIM Limnologie
L+M Logistik und Marketing
MIX Umwelt-Mikrobiologie und Molekulare
Ökotoxikologie
PD Personaldienst
SANDEC Wasser und Siedlungshygiene in
Entwicklungsländern
S+E Stoffhaushalt und Entsorgungstechnik
SIAM Systemanalyse, Integrated Assessment
und Modellierung
SURF Oberflächengewässer
SWW Siedlungswasserwirtschaft
TD Technischer Dienst
W+L Wasser und Landwirtschaft
W+T Wasserressourcen und Trinkwasser
Stand: 1. Januar 2004
HansruediSiegristING
PeterReichertSIAM
WalterGigerCHEMPRO
74
Beratende Kommission 2003
Ursula MauchMauch Consulting, Oberlunkhofen(Präsidentin)
Dr. André BachmannDirektor BMG Engineering AG, Schlieren
Dr. Ursula BrunnerRechtsanwälte Ettler Brunner Suter Bächtold,Zürich
Dr. Peter DonathEnvironment, Health & Safety,Ciba Speciality Chemicals Inc., Basel
Dr. Mathias HohlVizedirektor, DirektorEMS-Dottikon AG, Dottikon
Dipl. Ing. Bernhard JostAmt für Gewässerschutz und Wasserbau des Kantons Zürich, Zürich
Dr. Claude MartinDirecteur GénéralWWF – World Wide Fund for Nature, Gland
Dr. Philippe RochDirektor, Bundesamt für Umwelt, Wald undLandschaft, BUWAL, Bern
75
Umweltschutz an der EAWAG
Herbert Güttinger, in Zusammenarbeit mit dem Umwelt-
Team
Am 15. April 2003 hat die EAWAG die Einführung des
Ressourcen- und Umweltmanagementsystems der Bun-
desverwaltung RUMBA mit dem Schlussaudit erfolgreich
abgeschlossen. Die Umweltvorgaben für den Neubau
sind nach der Genehmigung des Bauvorhabens durch
das eidgenössische Parlament und der Erteilung der
Baubewilligung auf dem besten Weg zur Realisierung.
Bei den Dienstfahrten konnten 2003 nochmals zwei
wichtige Vorhaben realisiert werden: die Kompensations-
abgabe auf Flugreisen für klimawirksame Emissionen
und die Förderung der Nutzung von Velos.
RUMBA
In einem Voraudit hat der externe Berater am 6. März
2003 geprüft, welche Elemente von RUMBA an der
EAWAG bereits funktionsfähig sind und was noch fehlte.
Mit einer Informationskampagne und der Bereinigung der
Relevanzanalyse konnte das Umwelt-Team bis zum
Schlussaudit aber die Anforderungen so weit erfüllen,
dass RUMBA am 15. April 2003 offiziell eingeführt war.
Das Umwelt-Team hat nach der öffentlichen Vorstellung
der Resultate der Prüfung durch den Auditor und den
Direktor den Anlass mit einem «Umwelt-Dessert» aus
Bioprodukten gebührend gefeiert.
Thomas Schindler, der während sechs Monaten als
Praktikant an der EAWAG arbeitete, half uns bei der Ein-
führung von RUMBA. Sein Praktikumsbericht enthält die
Bewertung der Einführung eines Umweltmanagement-
systems an einer Forschungsanstalt und betrachtet auch
andere Hochschulinstitutionen.
Bauten
Die allgemeinen ökologischen Anforderungen für den
Neubau wurden im Verlaufe von 2003 zunehmend fass-
barer. Im Folgenden sind einige Beispiele aus dem
umfangreichen Forderungskatalog in den Submissions-
unterlagen aufgeführt.
Der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser im
neuen «Forum Chriesbach» beträgt ca. 20 MJ/m2 · Jahr,
ein Wert welcher ca. 50% unter dem Minergie-P-Standard
liegt. Die Energieversorgung soll durch Vakuum-Sonnen-
kollektoren, Computer-Server-Abwärme und Erdregister
sowie Wärmerückgewinnung erfolgen. Eine Photovoltaik-
anlage soll mindestens ein Drittel des Stromverbrauchs,
nämlich ca. 60 MWh/Jahr, liefern und eine Pilotanlage
mit Brennstoffzelle wird zu Forschungszwecken in das
Energieversorgungssystem integriert.
Regenwasser wird auf dem Dach des Gebäudes und in
einem Wassergarten gesammelt und als Brauchwasser
für die WC-Spülung verwendet. Dabei kommt eine inno-
vative Technik mit schwimmender Pflanzendecke zur
Anwendung. Die WC-Anlagen werden mit NoMix-Toiletten
zur Separatsammlung von Urin ausgestattet.
Die verwendeten Materialien sollen nach dem neusten
Stand des Wissens umweltfreundlich sein. Soweit mög-
lich wird Recyclingbeton verwendet, Mörtel und Putze
dürfen keine Biozide enthalten, Holzwerkstoffe sollen
nach Möglichkeit FSC-zertifiziert sein, Lösemittel dürfen
in Anstrichstoffen, Fugendichtungsmassen und Kleb-
stoffen nicht verwendet werden.
Die ökologischen Anliegen mussten in der Bau-Kern-
gruppe gegen andere Anforderungen wie Zweckmässig-
keit, Finanzierbarkeit, Ästhetik, gesetzliche Vorgaben
etc. abgewogen werden. Dabei waren insbesondere die
feuerpolizeilichen Anforderungen manchmal nur schwer
mit den übrigen Anforderungen in Einklang zu bringen.
Mit der Genehmigung der Baubotschaft durch die Eid-
genössischen Räte und der Erteilung der Baubewilligung
durch die lokalen Behörden ist nun der Weg frei für einen
nachhaltigen Neubau. Viele umweltrelevante Fragen
werden noch zu beantworten sein, so zum Beispiel die-
jenige der Umgebungsgestaltung, der Ausrüstung und
Materialwahl und schliesslich der Betriebskonzepte.
Anlässlich des europäischen Naturschutzjahres 1995 hat
die EAWAG beschlossen, ihr Areal naturnah zu bewirt-
schaften. Im Jahr 2003 hat der beauftragte Gärtner einen
Plan zur längerfristigen Betreuung entworfen, der nun mit
kleinen Anpassungen schrittweise realisiert wird. Ein
wichtiges Element dieser Entwicklung ist die Förderung
einer vielfältigen Flora und Fauna, inkl. Fledermäusen,
Schmetterlingen und Hornissen. Füchse, Elstern, Wespen
und Bienen sind bereits auf dem Areal.
Verkehr
2003 wurden 96 Generalabonnements (GA) bezogen,
28 mehr als vor der zusätzlichen Vergünstigung durch
die EAWAG im Jahr 2001. Auf Antrag des Umwelt-Teams
wird der Kauf von GA seit 2002 durch die EAWAG durch
eine pauschale Preisermässigung gefördert (inklusive
des Bundesrabatts von 15% beträgt diese Ermässigung
1000 CHF für GA 1. Klasse, 800 CHF für GA 2. Klasse).
Die Idee, verwaiste Fahrräder auf dem Areal zu requirie-
ren, zu reparieren und als Geschäftsvelos den EAWAG-
Mitarbeitenden zur Verfügung zu stellen, war genial und
ein grosser Erfolg. Nach einem Aufruf wurden alle Fahr-
76
räder ohne gültige Versicherungsmarke für 2003 gekenn-
zeichnet und nach einer Frist von einer Woche einge-
sammelt und in der Werkstatt deponiert. Meldete sich
nach einem weiteren Monat immer noch kein Eigentümer
und keine Besitzerin, so wurden die noch einigermassen
guten Velos repariert und in den Pool der EAWAG aufge-
nommen. Es konnten ca. 100 Velos gesammelt werden,
über 20 davon werden bereits genutzt, weitere müssen
noch instand gestellt werden, um die Nachfrage vollstän-
dig abdecken zu können (Abbildung).
Das Umwelt-Team hat der Geschäftsleitung einen Antrag
für eine Kompensationsabgabe bei Flugreisen vorgelegt.
Es sollen auf sämtlichen Flugreisen 10 Franken pro
Flugstunde erhoben und zur Finanzierung von Projekten
verwendet werden, welche die Emission von klimawirk-
samen Schadstoffen verringern (die Geschäftsleitung hat
den Antrag am 28. Januar 2004 genehmigt).
Mehr Informationen: http://www.eawag.ch/about/
umweltschutz/d_betrumwltsch.html
Mitglieder des Umwelt-Teams:
Martin Elsner, Kai-Uwe Goss, Herbert Güttinger, Claude
Jaques, Yvonne Lehnhard, Thomas Lichtensteiger, Max
Mauz, Bouziane Outiti, Christiane Rapin, Christine Roth,
Michael Schurter, Nina Schweigert, Alexander Zehnder
Abbildung: Blick in den Veloraum der EAWAG im Chriesbach-
Gebäude. (Foto: Herbert Güttinger)
International Water
Management Course IWMC –
Wasserpartnerschaft zwischen
EAWAG und Swiss Re
Peter Reichert
Wasser ist unsere Lebensgrundlage schlechthin. Die
gegenwärtige Entwicklung des weltweiten Wasser-
verbrauchs ist jedoch alles andere als nachhaltig: Falls
heutige Nutzungspraktiken nicht grundlegend verändert
werden, wird im Jahr 2025 rund die Hälfte der Welt-
bevölkerung in Wasserknappheit leben. Die Wasser-
qualität und damit auch der Zugang zu sauberem Trink-
wasser spielen eine weitere kritische Rolle in dieser
Problematik. Um die Millennium Development Goals der
Uno für Wasser zu erreichen (Goal 7, Target 10: halve,
by 2015, the proportion of people without sustainable
access to safe drinking water and basic sanitation), sind
bis 2015 Investitionen von jährlich 26,7 Milliarden USD
nötig.
Um einen Beitrag zur Lösung dieser Probleme zu leisten,
haben die EAWAG und die Swiss Re den International
Water Management Course IWMC initiiert. Die EAWAG
möchte dabei ihre Erfahrung zur Lösung wasserbezoge-
ner Probleme vermitteln, die Swiss Re bringt Erfahrung
in Risikomanagement ein und unterstützt den Kurs als
Teil ihres Sharing-Solutions-Programms für eine nach-
haltige Zukunft («A Sharing Solutions initiative by Swiss
Re – towards a sustainable future»). Zusätzlich zu den
Experten von EAWAG und Swiss Re werden internatio-
nale Experten als Instruktoren beigezogen.
Das Ziel des Kurses ist die Vermittlung von Methoden zur
Entscheidungsfindung und zum Einbezug von Betroffe-
nen und Beteiligten im Bereich des nachhaltigen Wasser-
managements. Kursschwerpunkte sind die Aufbereitung
des naturwissenschaftlichen und technischen Wissens
über die Wasserprobleme, die Quantifizierung und for-
male Darstellung der Bewertungen von Betroffenen und
Beteiligten und die Kombination dieser Information zur
Entscheidungsunterstützung. Der Kurs richtet sich an
Manager und Berater aus Verwaltung, Umweltverbänden,
Entwicklungsorganisationen, Beratungsunternehmen,
Wasserversorgungs- und -entsorgungsunternehmen und
anderen Unternehmen, die sich mit Entscheidungen im
Wasser- und Umweltbereich befassen.
Zu Beginn des Kurses werden Methoden zur Entschei-
dungsfindung und Einbindung von Anspruchsgruppen
77
vorgestellt. Anschliessend werden diese Methoden in Fall-
studien auf wasserbezogene Probleme angewandt und
vertieft. Vorträge zu relevanten Wasserthemen, die nicht
mit demselben Detaillierungsgrad behandelt werden
können, runden den Kurs ab. Der Kurs wird jährlich mit
einem wechselnden inhaltlichen Schwerpunktthema
durchgeführt. Da die Teilnehmerzahl rund 20 Personen
nicht übersteigt, ist ein interaktives Arbeiten möglich.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben dabei die
Gelegenheit, Lösungsstrategien selbst zu erarbeiten und
diese den von anderen Gruppen erarbeiteten Lösungs-
strategien und der in Wirklichkeit gewählten Lösung
gegenüberzustellen.
Im Juli 2003 wurde das IWMC-Konzept in einem Pilot-
kurs im Forschungszentrum für Limnologie der EAWAG
in Kastanienbaum bei Luzern getestet. Die insgesamt
16 Teilnehmenden und die Instruktoren haben den ersten
Kurs sehr positiv bewertet. Die Kombination der Grund-
lagenvermittlung mit anwendungsorientierten Fallstudien
und die Möglichkeit der Diskussion mit internationalen
Experten aus Forschung und Praxis wurden als äusserst
wertvoll beurteilt und als wichtiger Weg zur Entwicklung
nachhaltiger Wassermanagementstrategien angesehen.
Aufgrund der gemachten Erfahrungen und der Empfeh-
lungen der Teilnehmenden wird der IWMC künftig drei bis
vier Tage dauern und inhaltlich auf ein von Jahr zu Jahr
wechselndes Schwerpunktthema fokussiert sein. Dies
erleichtert sowohl in zeitlicher als auch in finanzieller Hin-
sicht vielen Interessierten die Teilnahme am Kurs.
Der nächste Internationale Wassermanagementkurs
(International Water Management Course IWMC) wird
vom 28. September bis zum 1. Oktober 2004 im Swiss
Re Centre for Global Dialogue in Rüschlikon (nahe Zürich)
stattfinden. Das Schwerpunktthema für das Jahr 2004
ist «Flussmanagement», wobei die Anwendung von Multi-
kriterienmethoden und ökonomischen Bewertungsmetho-
den zur Unterstützung von Entscheidungsfindungspro-
zessen anhand aktueller Fallstudien (u.a. zu Fliessgewäs-
serrevitalisierungsprojekten, zu Hochwasserschutz- und
Staudammprojekten) vermittelt wird. Neben den Experten
der EAWAG, ETH und Swiss Re werden wieder interna-
tional anerkannte Experten den Kurs mitgestalten.
Mehr Information über den IWMC kann man unter
http://www.iwmc.ch finden oder kontaktieren Sie uns
direkt via [email protected] oder IWMC, c/o EAWAG,
8600 Dübendorf, Schweiz.
Fallstudien des Pilot-IWMC 2003
• Water quality management at the catchment scale:
the US TMDL experience
• Application of economic and ecological valuation
techniques to water management
• Private sector participation – the case of Cartagena
(Columbia)
• Nitrogen management at the catchment, aquifer and
household scale
• Ecolabelling of hydropower plants and products
• Ilisu Dam Review
• River restoration and flood protection
• Causal attribution of aquatic ecosystem degradation:
a case study in assessment of fish catch decline in
Switzerland
Externe Experten am Pilot-IWMC 2003
Prof. Malin Falkenmark, Chair Scientific Program
Committee, Stockholm International Water Institute
(SIWI), Schweden
Dr. Peter Gleick, President Pacific Institute, Oakland,
CA, USA
Prof. Kenneth H. Reckhow, Duke University, Durham,
NC, USA
Dr. Joel D. Scheraga, National Program Director, Glo-
bal Change Research Program, US EPA, Washing-
ton, DC, USA
Prof. Henry J. Vaux Jr., Associate Vice President, Uni-
versity of California System, CA, USA
Dr. Wouter van de Bund, Joint European Research
Centre, Ispra, Italien
Exkursion. Wir waren um mehr Sicherheit auf dem
Arbeitsweg zum Bahnhof Stettbach bemüht, besuchten
MitarbeiterInnen bei längeren Spitalaufenthalten und
waren auch bei Pensionierungen präsent. Auch die Ge-
sundheit der Mitarbeitenden ist uns ein Anliegen, deshalb
unterstützen wir die Sportangebote an der EAWAG, vor
allem administrativ und finanziell.
Ausserhalb der EAWAG repräsentieren wir das Personal
und tauschen Erfahrungen aus durch unsere Mitwirkung
in Kommissionen, unter anderem: Kommission aller PV-
Vertretungen im ETH-Bereich (David Kistler), Arbeits-
gruppe der Gleichstellungsbeauftragten im ETH-Bereich
(Gabriella Meier Bürgisser), PVB-Kommission des ETH-
Bereichs (David Kistler). Die Konstitution dieser letzten
Kommission wurde vorgängig von den Sozialpartnern
beim In-Kraft-Treten des neuen ETH-Gesetzes einge-
fordert, was auch genehmigt wurde. Danach wurde im
Herbst 2002 eine achtköpfige Kommission gebildet (ein/e
VertreterIn pro Institution). Diese Kommission tagt drei-
bis viermal jährlich und bearbeitet die Geschäfte, welche
das Personal im ganzen ETH-Bereich oder nur in Teilen
desselben betreffen.
Über unsere Tätigkeit an der EAWAG berichten wir lau-
fend durch Sitzungsprotokolle, auf der Webseite und die
Herausgabe unserer Hauszeitung PV InForm (Claudia
Bänninger-Werffeli, Gabriella Meier Bürgisser).
Die PV engagierte sich auch beim Thema Chancengleich-
heit an der EAWAG, da die Stelle für Chancengleichheit
immer noch vakant und keine Gleichstellungskommis-
sion mehr tätig ist. Gabriella Meier Bürgisser nahm als
delegiertes PV-Mitglied Einsitz in der schon erwähnten
Arbeitsgruppe im ETH-Bereich. Diese Kommission ver-
steht sich als Plattform für den Erfahrungsaustausch und
hat letztes Jahr verschiedene Projekte lanciert, darunter
die Erstellung eines Pflichtenheftes für die Stelle für
Chancengleichheit in den einzelnen Institutionen und die
Erarbeitung einer Indikatorenliste für das Controlling der
Chancengleichheit im ETH-Bereich.
An der EAWAG sind in den Jahren 2001 und 2002 eine
«Gender-Analyse» und ein daraus folgender Workshop
durch ein externes Unternehmensberatungsbüro durch-
geführt worden. Der in der Folge erstellte Handlungs-
bedarfskatalog soll nun die weiteren notwendigen Schritte
aufzeigen. Verschiedene von der Direktion eingesetzte
Arbeitsgruppen sollen Schwerpunkte weiterbearbeiten,
z.B. die Kommunikationskultur an der EAWAG, die
Wertschätzung der Arbeit verschiedener Berufsstände,
Karrieremöglichkeiten oder die Förderung der Sichtbar-
keit und Transparenz aller Abläufe. Des Weiteren hat die
PV zusammen mit dem Personalausschuss der EMPA
eine Schulung des Personals in den Themenbereichen78
Überblick über die Personal-
vertretung und ihre Aktivitäten
David Kistler, Gabriella Meier Bürgisser,
Claudia Bänninger-Werffeli
Die Aufgabe der Personalvertretung PV besteht in der
Vertretung des Personals in allen personellen Belangen.
Als Ansprechpartner von beiden Seiten sind die PV-Mit-
glieder auch Bindeglied zwischen dem Personal und der
Direktion. Mit dieser findet alljährlich eine gemeinsame
Aussprache statt. Sonst treffen wir uns mindestens alle
zwei Monate zu einer Sitzung. Eine Sitzung pro Jahr
findet gemeinsam mit dem Personalausschuss der EMPA
statt. Die Personalvertretung PV wird alle vier Jahre
vom Personal neu gewählt oder bestätigt. Sie setzt sich
zusammen aus VertreterInnen aus fast allen Stufen und
Bereichen des EAWAG-Personals.
In den letzten zwei Jahren wurden wir entscheidend mit
einbezogen bei Vernehmlassungen, insbesondere bei
den neuen Verordnungen für den ETH-Bereich, beim
Leistungsauftrag 2004 – 2007 des Bundesrates an den
ETH-Rat und bei der Zielvereinbarung 2004 – 2007
zwischen dem ETH-Rat und der EAWAG. Auch bei der
EAWAG-Klausur sowie an den GL/PL-Sitzungen war die
PV vertreten.
Zu den allgemeinen Aufgaben gehört die Mithilfe bei
der Organisation vom Skitag und der jährlichen EAWAG-
Die aktuellen PV-Mitglieder (von links): Claudia Bänninger-Werffeli,
Peter Gäumann, Gabriella Meier Bürgisser, Stefanie Töpperwien
und David Kistler. Christian Dinkel fehlt auf dem Bild. (Foto: René
Schönenberger)
79
Mobbing, Diskriminierung und sexuelle Belästigung am
Arbeitsplatz organisiert (Gabriella Meier Bürgisser und
David Kistler). Ein umfassendes, neu überarbeitetes
Dossier ist als Präventionsinstrument geschaffen worden
und bietet Betroffenen Lösungswege an.
Obwohl die EAWAG in den Leistungsaufträgen und Ziel-
vereinbarungen immer wieder das Ziel anstrebt, den
Anteil der Frauen, speziell in Führungsfunktionen, zu
erhöhen, ist in den obersten Kaderstufen noch keine
Besserung in Sicht, vor allem nicht bei den Stellen mit
wissenschaftlicher Funktion. Es soll nicht unerwähnt
bleiben, dass hier gewisse Anstrengungen unternommen
wurden, wie z.B. bei Neubesetzungen von Professuren
oder Geschäftsleiterstellen, doch blieb der Erfolg leider
aus. Solange nicht gezielt an der Nachwuchsförderung
gearbeitet wird und ein familienfreundliches Betriebs-
klima entsteht, wird sich an der unbefriedigenden Situa-
tion nichts ändern. Für die in der Gender-Analyse iden-
tifizierten Probleme sollen in Zukunft Arbeitsgruppen
geeignete Massnahmen suchen und vorschlagen.
Die PV wünscht sich für die Zukunft generell noch effi-
zientere und fristgerechte Abläufe.
Zum Schluss möchten wir der Direktion und dem Per-
sonaldienst für das entgegengebrachte Vertrauen ganz
herzlich danken. Dem abtretenden Direktor Alexander
J.B. Zehnder wünschen wir alles Gute in seiner neuen
Tätigkeit.
EAWAG-Jahresberichte –
ein Rückblick
Rudolf Koblet
Dies ist mein 25. und letzter Jahresbericht, den ich als
Redaktor betreue. Im Herbst 2004 werde ich in den
Ruhestand treten. Ich möchte hier nochmals auf frühere
Jahresberichtszeiten zurückblicken, vor allem in die Ära
von Prof. Werner Stumm.
EAWAG-Jahresberichte gab es seit 1947. Diese um-
fassten zunächst nur wenige Seiten und wurden auf der
Schreibmaschine mit Durchschlägen getippt. In der Ära
von Prof. Otto Jaag waren sie ausschliesslich für die
Leitung der ETH und für das Archiv bestimmt. Den ge-
wöhnlichen Mitarbeitern war der Einblick verwehrt, es
waren richtige Geheimdokumente. Dies änderte sich
schlagartig, als Prof. Werner Stumm 1970 Direktor wurde.
Von jetzt an wurden die Jahresberichte in grosser Zahl
gedruckt und sie waren vor allem für die Öffentlichkeit
bestimmt.
Nachdem Dietegen Stickelberger 1971 Redaktor des
Jahresberichtes geworden war, bekam dieser ein unver-
kennbares Gesicht mit jährlich wechselnden Umschlag-
farben und mit einer als Vexierbild gehaltenen Titelfoto-
grafie, deren Auflösung auf der Umschlaginnenseite zu
finden war. Ich erinnere mich noch gut an jene Zeit: an
die chaotischen Papierbeigen in Herrn Stickelbergers
Büro und an viele nervöse, laute Gespräche – denn er
schrieb im Interesse eines einheitlichen, verständlichen
Stils sämtliche Beiträge um, gar nicht zur Freude der
selbstbewussten Autorinnen und Autoren. Der Höhe-
punkt war jeweils die «Audienz» bei Prof. Stumm zur
Genehmigung der Texte. Nachher entspannte sich die
Situation: Brigitte Hauser, die Sekretärin, nahm die ganze
Papierflut und die Schreibmaschine mit nach Hause,
um die Reinschrift zu erschaffen. Für die nächsten zwei
Wochen war sie im Büro nicht mehr zu sehen.
Im Jahre 1979 trat Dietegen Stickelberger in den Ruhe-
stand und ich wurde nun Redaktor des Jahresberichtes.
Gott sei Dank wusste Brigitte Hauser, «wie es ging»!
Zunächst gab es aber eine ganz neue Klippe: Im Herbst
1979 hatte an der ETH Zürich eine «Forschungs- und
Innovationsausstellung» stattgefunden, und von daher
besass die EAWAG vier grossformatige Farbposter über
«Experimentelle Forschung für den Gewässerschutz».
Dieses Thema nun wollte Professor Stumm als Schwer-
punkt im Jahresbericht abgehandelt wissen, illustriert mit
farbigen Reproduktionen dieser Poster. Dabei lernte ich
Ab 1980 gestaltete ich das Titelblatt neu mit einer ganz-
seitigen Fotografie. Die Bilder blieben oft Vexierbilder.
Die Fotos für die Titelbilder wählte der Direktor aus, zu-
mindest liess ich es ihn glauben, wenn er sich zwischen
mehreren völlig ungeeigneten und dem von mir favori-
sierten Bild entscheiden durfte!
Werner Stumm verstand Spass. Das Titelbild von 1985
zeugt davon (Abbildung 1). Hier unterschob er mir ein
Bild, das er in wissenschaftlicher Sprache auf der Um-
schlaginnenseite als Oberflächenmodell an der Mineral-
Wasser-Grenzfläche beschrieb. Ein Auszug:
... Die Oberflächen sind viel weniger homogen, als man
sich das gemeinhin vorstellt. Es gibt verschiedene Stufen,
Schraubenversetzungen und andere Defekte, die Reak-
tionsabläufe massgeblich beeinflussen. Bei diesem Bild
sind die spiralig angeordneten Oberflächenversetzungen
im Grossen und im Kleinen besonders gut ausgebildet.
... Um welche Grenzfläche handelt es sich?
Nur wer sich durch die lange Liste der Kurse und Fach-
tagungen im Anhang durchgelesen hatte, erfuhr auf Seite
90 in einer Fussnote die Wahrheit:
Auf dem TITELBLATT ist übrigens ein spanischer Speise-
blumenkohl abgebildet, der sich als anschauliches,
makroskopisches Modell für die Feinstruktur einer mikro-
skopischen Oberfläche besonders gut eignet!
Alle Jahre wieder fand – EDMZ-verordnet – die Evaluation
der so genannten «günstigsten» Druckerei statt. Erst
später konnten wir dann für längere Zeit mit der gleichen
Firma zusammenarbeiten. Als Gegenleistung für dieses
Entgegenkommen der EDMZ kreierte unser Fotograf, Paul
Schlup, die benötigten Offsetfilme selber – eine mehr-
tägige Präzisionsarbeit in der Dunkelkammer im Keller!
Ein ewiger Kampf blieb der Abgabetermin der gedruckten
Berichte, meist Ende April. Der ewig letzte Text, der ein-
traf war – schon zu Werner Stumms Zeit! – der allererste
im Bericht, nämlich die Einleitung des Direktors. Irgend-
wann, nach langem Warten und zahlreichen Ermahnun-
gen, lag dann die in schwungvoller Handschrift mit
hellblauer Tinte auf weisse Halbkartons geschriebenen
Manuskriptblätter vor. Sie wurden schnellstens von einer
der Direktionssekretärinnen abgetippt. Zum Redigieren
blieb kaum Zeit, denn ich musste sie raschmöglichst
zur Übersetzerin nach Schwamendingen bringen. Als
«Zückerchen» für die Romands wurde in den Jahren
1981–1987 die Einleitung auch französisch abgedruckt!
Die Redaktionsarbeit in den 1980er Jahren glich der
meines Vorgängers. Ich schrieb zwar die Texte nicht neu,
aber auch meine weniger weit gehenden Änderungs-
wünsche führten zu Wutanfällen und Rückzugsdrohun-
gen. Mit der Zeit lernte ich, damit zu leben. Irgendwann80
schnell die Rolle der Eidg. Drucksachen- und Material-
zentrale EDMZ kennen. Sie bestimmte bundesweit das
Aussehen der Jahresberichte, wählte die Druckerei aus,
lieferte das Papier usw. Der Standard für Bundes-Jahres-
berichte war damals: «oben links geheftet, ohne Titel-
blatt»! Da passte der Wunsch von Prof. Stumm gar nicht
hinein. Ein Briefwechsel auf höchster Ebene löste jedoch
den Konflikt – natürlich setzte sich Werner Stumm durch:
die Poster wurden reproduziert. Per VW-Bus, gesteuert
von der Bibliothekarin Elisabeth Stüssi, transportierten
wir die unförmigen Poster in ein Fotostudio nach Winter-
thur. Nach vielen weiteren Stationen lagen diese farbig
im A3-Format vor und wurden je einmal gefaltet in jeden
Bericht eingelegt.
Die von Dietegen Stickelberger stammende Idee, die
Texte durch «Auflockerungsbilder» zu bereichern, behielt
ich bei und stellte sie unter einheitliche Themen, z.B.:
1979: Die EAWAG im Feldeinsatz,
1981: Dienstleistungen der Versuchsstation Tüffenwies,
1984: Die Veränderung der Landschaft am Standort der
EAWAG seit 1916,
1985: Strukturen der Grenzfläche zwischen Wasser bzw.
Eis und der Luft.
Abbildung 1: Jahresbericht-Titelblatt von 1985. Unten links eine
schematische Darstellung der Grünalge Pediastrum duplex, die von
1980 –1991 alle Titelblätter zierte. Weitere Erklärungen im Text.
(Foto: Bernhard Wehrli, Vorbereitung der Probe: Gerhard Furrer)
81
zog die Neuzeit auch beim EAWAG-Jahresbericht ein.
Brigitte Hauser erzählt:
In die 1980er Jahre fiel die Einführung des Textverarbei-
tungssystems, das mir – und wohl auch anderen Sekre-
tärinnen – einiges Kopfzerbrechen verursachte und mich
bis in den Traum verfolgte. Roland Schertenleib begleite-
te diese Neuerung und milderte jeweils mit dem In-Gang-
Setzen des streikenden Druckers und gutem Zuspruch
meine Verzweiflung. Dieser Technologiesprung war wohl
der grösste in meiner Laufbahn, noch tiefgreifender als
die Umstellung auf den PC, die auch kein Kinderspiel
war.
1988 schrieb Therese Hänni den Jahresbericht auf die-
sem Schreibsystem. Nachher besorgte dies Lilo Schwarz
auf dem Computer.
Nicht vergessen darf ich die Leistungen der Zeichnerin-
nen. Bis 1997 zeichnete Heidi Bolliger die Strichzeich-
nungen für den Jahresbericht. Anfangs sass sie an ihrem
riesengrossen Zeichentisch und gestaltete selbstsicher
und erfolgreich mit Feder, Zirkel und Lineal die schwie-
rigsten Darstellungen. Abbildung 2 zeigt ein solches
Meisterwerk. Dass diese an Luftballone gemahnende
Darstellung für die meisten Leser unverständlich blieb,
lag nicht an Heidi. Auch am Computer arbeitete sie bald
ebenso virtuos wie am Zeichenbrett. Ihre Nachfolgerin-
nen seither waren Lydia Zweifel und Yvonne Lehnhard.
Nicht immer ging alles gut beim Jahresbericht. Einige
Male musste er wieder in die Druckerei zurück: 1978 war
eine wichtige Fotografie missraten und die Farbe des
Umschlags wirkte zu grell. Auch 1982 war er nicht gut
Abbildung 2: Hohe Schule für die Zeichnerin Heidi Bolliger: Abbildung 3.5 aus dem Beitrag «Kleine Kreisläufe im Epilimnion von Seen» von Hans-
ruedi Bürgi, Peter Bossard und Heinz Ambühl von 1980. Dazu gehörte eine Legende von eineinhalb Seiten Umfang in Kleinschrift. Ich bin wohl
nicht der Einzige, der den Sinn dieses Kunstwerks nicht ganz verstanden hat!
82
genug, wie ich bei einem dummerweise getätigten Kon-
trollanruf aus den Ferien in Griechenland erfahren musste.
1992 hatte es so viele Tippfehler, dass sogar die Rein-
schrift weitgehend neu erstellt werden musste. Von da an
wurden alle Berichte von Gerda Thieme und von profes-
sionellen Korrektoren überprüft. Gerda Thieme gehört
auch nach ihrer Pensionierung im Jahre 1995 bis heute
zum Redaktionsteam. Kritisch war die Situation auch, als
der Computer, auf dem alle fertigen Zeichnungsfiles des
Berichtes lagen, seinen Dienst einstellte. Da kamen wir
mit einigen Tagen Verzögerung und einem blauen Auge
davon. Beim letztjährigen Bericht schliesslich wurde ver-
sehentlich eine Abbildung zweimal abgedruckt und eine
andere vergessen – auch das Korrekturbüro hatte den
Schönheitsfehler übersehen. Hier half ein Erratumblatt.
Unter Theresa Büsser als PR-Spezialistin erhielt der
EAWAG-Jahresbericht 1993 mit Hilfe von Dani Schneider,
Zürich, ein völlig neues Aussehen. Der ganze Herstel-
lungsgang wurde professioneller und komplizierter, die
Freiheiten des Redaktors dagegen umso kleiner; das
Layout wurde Peter Nadler in Küsnacht übertragen. An
der EAWAG wurden keine Reinschriften mehr erstellt,
sondern die als Files geschriebenen Texte der Autoren
wurden vom Redaktor direkt überarbeitet und dienten
als Vorlage für den Layouter. Alle Zeichnungen wurden
nach bestimmten Vorgaben von den Zeichnerinnen über-
arbeitet. Auch der tabellarische Anhang wurde zur reinen
Computerarbeit. Neu zierte ein Titelbild den Beginn jedes
Kapitels und das Foto auf dem Umschlag wurde farbig
gedruckt.
Theresa Büssers Nachfolgerin, Yvonne Uhlig, legte ihr
Augenmerk verstärkt auf aussagekräftigere Kapiteltitel-
bilder. Ihre Handschrift wird auch der Jahresbericht der
Zukunft tragen, denn es ist jetzt hohe Zeit, dass der
EAWAG-Jahresbericht ein anderes Gesicht bekommt.
Eine neue Redaktorin oder ein neuer Redaktor wird sich
dieser Aufgabe annehmen. Ich wünsche dem EAWAG-
Jahresbericht und seinen Macherinnen und Machern
alles Gute für die Zukunft.
Aus dem Personal
Rudolf Koblet unter Mitarbeit von Georg Henseler, Ingrid
Holderegger, Max Reutlinger, Erika Vieli, Margrit Weber
Im Laufe des Jahres 2003 wurden folgende Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter pensioniert:
Ende März ging Frau Ingrid Holderegger in Pension.
Ingrid Holderegger kam im Mai 1990 als technische Mit-
arbeiterin an die EAWAG zu Peter Huggenberger. Sie
machte mit ihm zusammen Radarmessungen im Feld
(Rafzerfeld, Linsental) zum Thema Grundwasser und
Bodenbeschaffenheit und analysierte Sedimentproben
aus Bohrkernen. In der Folge baute sie das Dünnschliff-
labor auf, in dem sie Gesteine und Sedimente präparierte
und untersuchte. Nach dem Weggang von Peter Hug-
genberger nach Basel wechselte sie im Prozess Ober-
flächengewässer in die Gruppe von Mike Sturm, wo sie
sich vor allem auf die Analyse von Sedimentkernen, z.B.
auch aus dem Baikalsee, spezialisierte. Als Abschluss
ihrer Tätigkeit an der EAWAG gestaltete sie mit den Stei-
nen, die sie für den Tag der offenen Tür geschliffen hatte,
einen Schaukasten zum Thema Gletscherablagerungen
im Glatttal.
Ende Juli trat Frau Margrit Weber in den vorzeitigen
Ruhestand. Sie trat am 1. Juni 1989 in die EAWAG ein
und arbeitete fortan im Personaldienst und führte das
Sekretariat. Das Tätigkeitsgebiet von Margrit Weber war
sehr vielseitig: Sie war zuständig für die Terminüber-
wachung von Personalgeschäften, insbesondere auch
bei befristeten Anstellungen. Sie bearbeitete die Gesuche
an die Fremdenpolizei und an das Arbeitsamt. Sie er-
teilte Auskünfte an sich Bewerbende, Behörden und
Mitarbeitende und betreute jeweils die Lehrtochter oder
den Lehrling. Die organisatorischen Belange betreffend
Kinderzulage, Vorsorgeuntersuchungen der SUVA und
Zivildienst gehörten ebenfalls zu ihrem Tätigkeitsgebiet.
Ende September ging auch Georg Henseler in den Ruhe-
stand. Nach seinem Kulturingenieurstudium an der ETH
trat er 1967 in die damalige Abteilung für Müllforschung
der EAWAG ein. Die Aufgaben von Georg Henseler wäh-
rend seiner 36-jährigen Tätigkeit an der EAWAG waren
geprägt durch den ständigen Wandel der schweizeri-
schen Abfallwirtschaft im Umgang mit Abfällen, was den
jeweiligen Zeitgeist resp. die Strategie widerspiegelt:
Gewässerschutz – Umweltschutz – Umweltökologie –
Ressourcenhaushalt. Dieser Wandel führte zu einem brei-
ten Spektrum von Beratungs- und Forschungstätigkeiten,
mit denen Georg Henseler vertraut wurde (wie Abnahme-
versuche, Konzeptstudien, Transferfunktionen von Ent-
83
sorgungsprozessen, regionale und betriebliche Stoffhaus-
haltsstudien). Diese Entwicklung spiegelte sich auch in
der Bezeichnung der Abteilung, die noch unter der Lei-
tung von Prof. Rudolf Braun zur «Abteilung feste Abfall-
stoffe» wechselte und später unter Führung von Prof.
Peter Baccini zum «Forschungsbereich Stoffhaushalt und
Entsorgungstechnik» wurde. Ein wichtiges Anliegen in
den frühen Jahren von Georg Henselers Tätigkeit war die
Dokumentation. Da damals Fachbücher im Gebiet der
festen Abfälle noch weitgehend fehlten, war der Aufbau
einer Separatasammlung wichtig.
Wir wünschen den Pensionierten alles Gute für den
nächsten wichtigen Lebensabschnitt, vor allem aber
Glück, Gesundheit und viel Musse, um sich dem zu wid-
men, was ihnen am Herzen liegt.
Am 16. April ist Elie Eichenberger, früherer Mitarbeiter
der Abteilung Biologie gestorben. Am 6. Dezember ist
Denis Mavrocordatos, Mitarbeiter des Prozesses Sied-
lungswasserwirtschaft, von einer Segelfahrt auf dem
Genfersee nicht mehr zurückgekommen. Ausführliche
Würdigungen von Elie Eichenberger und Denis Mavrocor-
datos finden sich ab Seite 3.
Am 6. Januar 2003 ist Frau Elisabeth Kriemler gestorben.
Sie nahm am 1. April 1986 ihre Tätigkeit in der Cafeteria
auf. Rasch gewöhnte sie sich ein und führte das Per-
sonal schon bald auf ihre Weise. Ilse, wie sie genannt
wurde, liebte geregelte Abläufe und ging äusserst flink
an die Arbeit. Ihr Engangement für unsere Cafeteria war
gross. Sie war stolz darauf, dass sie nach entsprechen-
der Ausbildung die Prüfung für das Kantonale Wirte-
patent bestand. 1988 brannte unsere Cafeteria ab, für
ein Jahr bezog man das «Panoramastübli» im H-Stock
des Laborgebäudes. Mit viel Elan und Flexibilität nahm
Ilse auch diese Hürde. Die EAWAG wuchs in dieser Zeit
und das Bedürfnis nach Verpflegung nahm zu. Auch
mit dem Bezug des «Chriesbach-Gebäudes» wuchs der
Arbeitsumfang, wurde doch dort eine Kaffeemaschine
aufgestellt und ein zunehmend grösseres Angebot brach-
te Mehrarbeit mit sich.
Am 26. März 2003 ist Dipl. Ing. Hans Weber gestorben.
Seit 1955 gehörte er der Abteilung für Ingenieurwissen-
schaften an. Schon früh engagierte er sich für das Re-
cycling von Kieswaschwasser in Kiesgruben und Fertig-
betonwerken, eine Technik, die heute überall eingeführt
ist. Gegen den Schluss seiner Tätigkeit sah er die Um-
weltprobleme und deren Lösung in einem immer grösser
werdenden Rahmen, wobei ihm das Studium der sanften
Wassertechniken vergangener Zeiten zu neuen Einsich-
ten und Ideen verhalf. Seit Ende Januar 1988 war Hans
Weber im Ruhestand.
Wir werden die Verstorbenen in ehrender Erinnerung be-
halten.
Am 1. November, am Dies Academicus, ehrte die Uni-
versität Neuenburg Prof. Peter Baccini, den Leiter der
Abteilung Stoffhaushalt und Entsorgungstechnik an der
EAWAG und Professor für Stoffhaushalt und Entsorgungs-
technik am Departement Bau und Umwelt der ETH Zü-
rich, mit dem Ehrendoktortitel. Die Ehrendoktorwürde
wurde ihm verliehen als visionärer Wissenschafter und
treibende Kraft in der Förderung interdisziplinärer und
transdisziplinärer Forschung in den Bereichen Umwelt
und Nachhaltigkeit. Prof. Peter Baccini hatte 17 Jahre in
Neuenburg analytische Chemie und Umweltchemie ge-
lehrt und einen prägenden multidisziplinären Zugang ver-
mittelt.
Frau Edith Kaiser wurde für ihre Dissertation mit dem
Titel «Sources, Transformations, and Fates of Riverine
Organic Matter» mit der silbernen Medaille der ETH aus-
gezeichnet.
Im Berichtsjahr wirkten folgende Gastwissenschafterin-
nen und Gastwissenschafter an der EAWAG:
• Acero Juan L., Prof., Universidad de Extremadura,
Badajoz, Spanien (Juli – August 2003, im Prozess W+T)
• Blazina Maria, M.Sc., Institut Rudjer Boskovich, Rovinj,
Kroatien (22. September – 3. Oktober 2003, im Prozess
MIX)
• Duong Hong Anh, Ph.D., Vietnam National University,
Hanoi, Vietnam (August – September 2003, im Prozess
W+T)
• Garcia Ana Isabel Leal, Dipl.-Ing., University of Extre-
madura, Badajoz, Spain (Juli – Septemper 2003, im
Prozess SWW)
• Grimberg Stefan, Prof. Dr., Clarkson University, Pots-
dam, NY, USA (1. August 2002 – 31. Juli 2003, im Pro-
zess MIX)
• Hess Tom, Prof. Dr., University of Idaho, Moscow,
Idaho, USA (17. Februar – 10. Juli 2003, im Prozess MIX)
• Ingendahl Detlef, Dr., Carl-Philipps-Universität, Mar-
burg, Deutschland (9.–12. April 2003, im Prozess SIAM)
• Johnson Bill, Prof. Dr., Univ. of Utah, Salt Lake City,
USA (5. Juni – 5. September 2003, im Prozess MIX)
• Kevbrina Marina, Institute of Microbiology of the
Russian Academy of Sciences Moscow, Russland
(1. Oktober – 30. November 2003, im Prozess SURF)
• Lee Daniel C., Dr., Redwood Sciences Laboratory,
U.S. Forest Service, Arcata, California USA (1.– 6. Ok-
tober 2003, im Prozess SIAM)
• Lee Woo Young, Mr., Seoul National University, Seoul,
Korea (4.– 29. August 2003, im Prozess MIX)
84
• Linden Karl, Prof., Duke University, Durham, NC, USA
(September – Dezember 2003, im Prozess W+T)
• Masson André, Dr., Kantonsschule Zug (Februar –
August 2003, im Prozess APEC)
• Nakamura Keigo, Dr., Japanese Research Institute of
Infrastructure, Tsukuba, Japan (Oktober 2003 – Sep-
tember 2004, im Prozess LIM)
• Nozhevnikova Alla, Prof. Dr., Institute of Microbiology,
Russian Academy of Sciences, Moscow, Moskau,
Russland (Februar, April, Mai, August, September
2003, im Prozess SURF)
• Odzak Niksa, Institute of Oceanography and Fisheries,
Split, Kroatia (Januar – Dezember 2003, im Prozess
AQU)
• Palmquist Helena, Dipl-Ing., Lulea University of Tech-
nology, Lulea, Sweden (Mai – August 2003, im Prozess
SWW)
• Pandey Gunjan, IMTECH, Chandigarh, Indien (15. Sep-
tember –15. Dezember 2003, im Prozess MIX)
• Pham Thi Kim Trang, Vietnam National University,
Hanoi, Vietnam (Juni – August 2003, in den Prozessen
MIX und W+T)
• Prigiobbe Valentina, Dipl.-Ing., Università degli Studi
di Roma, Italia. (Juni 2003 – Januar 2004, im Prozess
ING)
• Roberts Elen, Institut für Geographie, Universität Hei-
delberg, Deutschland (2.–11. April 2003, im Prozess
SURF)
• Santschi Peter, Prof., Texas A&M University, Galveston,
USA (3. März – 25. April 2003, im Prozess SURF)
• Schröder Hartwig, Institut für Umwelt-Geochemie,
Universität Heidelberg, Deutschland (2.–17. April 2003,
im Prozess SURF)
• Srinivasan Raghavan, Dr., Spacial Sciences Laboratory
Texas, College Station, Texas (10.–12. Juli 2003, im
Prozess SIAM)
• Suberkropp Keller, Prof., University of Alabama,
Tuscalloosa, Alabama, USA (Februar – Juli 2003, im
Prozess LIM)
• Suar Mrutyunjay, Universität Delhi, Indien (1. Dezem-
ber 2002 – 31. Mai 2003, im Prozess MIX)
• Suntornvongsagul Kallaya, New Jersey Institute of
Technology, Federated Department of Biology, Newark,
USA (1. August – 30. September 2003, im Prozess
SURF)
• Wang Yingying, Universität Hongkong (1. Juni 2003 –
31. Januar 2004, im Prozess MIX)
• Wedekind Claus, PD Dr., University of Edinburgh, U.K.
(Dezember 2002 – Dezember 2003, mit Unterbrechun-
gen, im Prozess LIM)
• Yoshimura Chihiro, Dr., University of Tokyo, Japan
(Januar 2003 – Januar 2004, im Prozess LIM)
• Zentner Matthews, Oregon State University, USA
(18. Juni –10. September 2003, im Prozess MIX)
Ressourcen
Ueli Bundi, Pamela Graves, Herbert Güttinger,
Peter Häni, Ueli Joss, Max Mauz
Personal
Im Jahr 2003 wurden total 313,8 Personenjahre finanziert
(2002: 289,6). Die Zahl der aus Budgetmitteln finanzier-
ten Stellen erhöhte sich von 220,3 im 2002 auf 225,6 im
2003, was einer Zunahme von 2,4% entspricht. Aus
Drittmitteln sind 2003 88,2 Personenjahre (2002: 69,3)
oder gut 27% mehr finanziert worden.
Die EAWAG hat entsprechend ihrem personalpolitischen
Leitbild die Förderung der Mitarbeitenden durch Weiter-
bildung systematisch und wo immer möglich gemeinsam
mit EMPA und WSL an die Hand genommen. Der Kurs
«Writing English for Science» war aber auch 2003 der
Favorit. Er wird zwei- bis dreimal pro Jahr für 14 Perso-
nen durchgeführt.
Auch im 2003 haben sich Forscherinnen und Forscher
der EAWAG als begehrte Personen für leitende Aufgaben
an Universitäten erwiesen. Nicht weniger als sechs Per-
sonen der EAWAG sind auf Professuren an in- und aus-
ländischen Universitäten berufen worden und haben des-
halb die EAWAG verlassen. Auch wenn dieser Austausch
in der Forschungsgemeinschaft erwünscht ist, bedeuten
die Abgänge für die EAWAG einen erheblichen Substanz-
verlust, der oft nur nach längerer Zeit wieder ausgegli-
chen werden kann. Um im Gegenzug auch hoch qualifi-
zierte Personen an die EAWAG holen zu können, sind wir
darauf angewiesen, dass für Forschende in leitenden
Positionen sowohl bezüglich des Status als auch bezüg-
lich der Entlöhnung Lösungen gefunden werden, die im
Vergleich zu Universitäten konkurrenzfähige Angebote
ermöglichen.
Bauten und Räume
Der Neubau Zentrale Bereiche EAWAG/EMPA, das Forum
Chriesbach, das einerseits als Ersatz für bisher in einer
Mietliegenschaft genutzte Büroflächen dient und anderer-
seits zusätzliche Flächen für Aus- und Weiterbildungs-
aktivitäten und für zentrale Einrichtungen von EAWAG
und EMPA bietet, konnte 2003 wichtige Hürden nehmen:
Im Januar entschied sich die Jury für das Projekt «Vision»
aus dem Studienwettbewerb und am 6. Oktober reichte
das BaFA (Bauten Forschungsanstalten) das Baugesuch
ein. Parallel dazu hat das Parlament das «Bauprogramm
85
sind in erster Linie Rückstellungen im Umfang von 6,47
Mio. Fr., die für die in den kommenden Jahren geplanten
Bauvorhaben (Baubotschaft 2003) von 75 Mio. Fr. ge-
bildet werden; der Bestand der Rückstellungen für Bau-
ten beläuft sich jetzt auf 18,8 Mio. Fr. Zudem haben sich
die zweckgebundenen Drittmittel um 1,35 Mio. Fr. auf
10,75 Mio. Fr. erhöht, der restliche Anstieg ist auf die
übrigen aktivierten Aufwendungen (Immobilien-Auslagen)
zurückzuführen.
Der Gesamtertrag erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr
um 2,26 Mio. Fr. auf 55,68 Mio. Fr. wie folgt:
• Der Finanzierungsbeitrag des Bundes reduzierte sich
unter anderem durch die Kreditsperre um rund 1 Mio.
Fr.
BILANZ EAWAG 2002 2003
Flüssige Mittel und Wertschriften 306 701 270 838Forderungen 826 183 1 595 759Finanzmittel und Drittmittel 9 857 356 10 752 969Rechnungsabgrenzung 11 562 380 18 556 861Total Umlaufvermögen 22 552 620 31 176 427
Sachanlagen (Investitionsgüter) 3 516 948 3 777 598Finanzanlagen (Darlehen netto) 0 0Finanzanlagen (Beteiligungen netto) 0 0Übrige aktivierte Aufwendungen 1 475 865 2 396 895Vorschüsse aus Spezialfinanzierungen 0 0Total Anlagevermögen 4 992 813 6 174 493
AKTIVEN 27 545 433 37 350 920
Laufende Finanzverbindlichkeiten 619 570 957 868Verbindlichkeiten gegenüber staatlichen Stellen 42 681 257 284Verpflichtungen für Sonderrechnungen 0 0Rechnungsabgrenzung 765 244 787 290Total Fremdkapital kurzfristig 1 427 495 2 002 442
Finanzverbindlichkeiten 0 0Sonstige Verbindlichkeiten 0 0Rückstellungen 14 796 245 22 186 288Total Fremdkapital langfristig 14 796 245 22 186 288
Total Fremdkapital 16 223 740 24 188 730
Forschungsförderung 1 613 555 1 559 472Ressortforschung 1 562 681 2 425 431Wirtschaftsorientierte Forschung 5 535 654 4 488 153Europäische Forschungsprogramme 492 621 1 099 218Total zweckgebundenes Fondskapital 9 204 511 9 572 274
Ertragsüberschuss 563 613 616 349Reserven aus Finanzierungsbeitrag des Bundes 449 497 328 534Freie Reserven 203 348 1 180 695Kapital 900 724 1 464 338Total Eigenkapital 2 117 182 3 589 916
PASSIVEN 27 545 433 37 350 920
2004 der Sparte ETH-Bereich» behandelt und bewilligt.
Anfang 2004 ist die Baubewilligung erteilt worden. Bau-
beginn für das Forum Chriesbach, ein Vorzeigeprojekt für
nachhaltiges Bauen, ist im Frühjahr 2004; der Bezug ist
im Spätherbst 2005 geplant.
In Kastanienbaum ist die Planung für den Neubau des
Bootshauses weit vorangeschritten, die Ausführung ver-
zögert sich aber wegen Einsprachen.
Finanzen
Die Bilanzsumme ist von 27,55 Mio. Fr. im Jahr 2002 auf
37,35 um 9,81 Mio. Fr angestiegen. Dafür verantwortlich
86
Erfolgsrechnung EAWAG 2002 2003
Finanzierungsbeitrag des Bundes (inkl. zusätzliche Budgetabtretungen) 44 151 600 44 204 627Entgelte aus Drittmitteln 8 833 085 10 481 330Diverse Erlöse 440 714 877 754Auflösung Drittmittel-Rückstellung 0 0Ausserordentlicher Ertrag 0 0Betriebsfremder Ertrag 0 0Auflösung übrige Rückstellungen 0 120 962Finanzertrag 0 0
Gesamtertrag 53 425 399 55 684 673
Material 1 728 830 1 607 556Personal 32 293 164 33 353 622Übriger Sachaufwand 3 883 706 5 013 302Infrastrukturaufwand 3 574 251 2 393 172Abschreibungen 1 624 797 2 253 097Bildung Drittmittel-Rückstellung 0 1 345 109Ausserordentlicher Aufwand 0 0Beiträge Transferausgaben 54 797 40 431Betriebsfremder Aufwand 0 0Bildung übrige Rückstellungen 8 226 375 6 665 140Rückstellung akt. Bauinvestitionen 1 475 865 2 396 895Zinsaufwand 0 0
Gesamtaufwand 52 861 785 55 068 324
Gesamtergebnis 563 613 616 349
• Höhere Budgetabtretungen vom ETH-Rat, und den
Forschungsanstalten für spezifische Projekte (u.a. für
das von der EAWAG betreute Projekt «Novatlantis,
Strategie Nachhaltigkeit» des ETH-Bereichs) von 1,17
Mio. Fr.
• Es wurden 2,09 Mio. Fr. mehr Forschungs-Drittmittel
und Entgelte (Total 11,36 Mio. Fr.) eingeworben.
Der Gesamtaufwand erhöhte sich um 2,21 Mio. Fr. auf
55,07 Mio. Fr.:
• Die Personalausgaben trugen wegen zusätzlich finan-
zierten Personenjahren 1,06 Mio. Fr. bei.
• Die Honorare für wissenschaftliche Dienstleistungen
und Beratungen stiegen u.a. wegen den vertraglichen
Vereinbarungen des Projektes «Novatlantis» und Zu-
sammenarbeitsverträgen mit lokalen Institutionen in
Entwicklungsländern zwecks Umsetzung des Projektes
SODIS gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Mio. Fr.
• Der Infrastrukturaufwand reduzierte sich u.a. wegen
Auflösung von im Vorjahr getätigten Aufwand-Rück-
stellungen für die Telefonie und für einen Bootsschaden
um 1,1 Mio. Fr.
Die Investitionsausgaben reduzierten sich bei Mobilien
und Informatik um 0,37 Mio. Fr. Die Investitionen im Bau-
wesen waren um 0,9 Mio. Fr. höher als im Vorjahr. Im
Vergleich zum Budget 2003 sind sie wegen terminlichen
Verschiebungen um 4,02 Mio. Fr. tiefer, was höhere als
geplante Bau-Rückstellungen zur Folge hat.
Während des Jahres wurde die seit 1989 in Gebrauch
stehende Finanzverwaltungssoftware AKANEX durch
VSoft ersetzt. Damit steht nun ein modernes, kosten-
günstiges, relativ einfach zu unterhaltendes, bediener-
freundliches und voll integriertes Softwarepaket zur Ver-
fügung. Es deckt neben den reinen Finanzanwendungen
(Finanz- und Betriebsbuchhaltung inkl. Kostenstellen-
und Kostenträgerrechnung) auch den dezentralen Einkauf
sowie die Möglichkeit von Salärverpflichtungen auf ein-
zelnen Krediten ab. Der dezentrale Zugriff von allen com-
putergestützten Arbeitsplätzen der EAWAG ist mit ent-
sprechender Berechtigung gewährleistet und wird von
über 100 Mitarbeitenden genutzt. Damit können früher
zeitaufwändig geführte «Schattenbuchhaltungen» sowie
die auf FileMaker basierende Einkaufssoftware in den
einzelnen Organisationseinheiten abgelöst werden.
87
A N H A N G
Zusammengestellt von Rudolf Koblet
Kurse und Fachtagungen der
EAWAG
20.– 22. Januar
Neue Methoden der Restwasserbemessung.
PEAK-Anwendungskurs A21/03
Leitung: Lorenz Moosmann, Armin Peter, Alfred Wüest
5.–7. Februar
Evaluation Ökostrom, Kastanienbaum
Leitung: Bernhard Truffer, Peter Häni
10.–12. März
Neue Methoden der Restwasserbemessung.
PEAK-Anwendungskurs A21/03-2
Leitung: Lorenz Moosmann, Armin Peter, Alfred Wüest
11.–13. März
Ökotoxikologie-Kurs: Hauptmodul R: Risiko-Abschätzung /
Cours d’Ecotoxicologie Module Principal R: Evaluation des
Risques (coetox R/03)
Leitung: Kristin Becker (EPFL); Renata Behra, Herbert Güttinger
(EAWAG); Joseph Tarradellas (EPFL)
14. März
Ökotoxikologie-Kurs: Präsentationstagung / Cours d’Eco-
toxicologie: Workshop de présentation (coetox P/03)
Leitung: Kristin Becker (EPFL); Renata Behra, Herbert Güttinger
(EAWAG); Joseph Tarradellas (EPFL)
20. März
Workshop Gerinneaufweitungen – Eine geeignete Massnahme
zur Entwicklung naturnaher Flusssysteme? Workshop im
Rahmen des Rhone-Thur-Projektes
Leitung: Armin Peter, Klaus-Dieter Schulz
23.– 27. März
Environmental Future of Aquatic Ecosystems. 5th International
Conference on Environmental Future (ICEF), ETH Zurich
Leitung: Nicolas Polunin (President Foundation of Environmental
Conservation, Le Grand-Saconnex GE); Alexander J.B. Zehnder
(EAWAG);
Organisation: Peter Häni, Christiane Rapin (EAWAG)
23.– 25. April
Workshop Linking Limnology with Hydrology in the Framework
of IAD, Bratislava, Slovakia
Chair: Jürg Bloesch (President IAD)
9. Mai
Projekt «Netzwerk Fischrückgang Schweiz»: Von der Analyse
zur Synthese. 5. Fachseminar Fischnetz, EAWAG, Dübendorf
Leitung: Herbert Güttinger; Moderation: Patricia Holm, Karin Scheurer
Info
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88
15. Mai
Crash Course for Conflict Transformation, Kastanienbaum
Leitung: Andreas Matzinger (EAWAG); Simon Mason (ETHZ)
2. Juni
Ökotoxikologie-Kurs: Präsentationstagung / Cours d’Eco-
toxicologie: Workshop de présentation (coetox P/03)
Leitung: Kristin Becker (EPFL); Renata Behra, Herbert Güttinger
(EAWAG); Joseph Tarradellas (EPFL)
25.– 26. Juni
Cours d’Ecotoxicologie Module de Base (coetox Bf/03)
Leitung: Kristin Becker (EPFL); Renata Behra, Herbert Güttinger
(EAWAG); Joseph Tarradellas (EPFL)
5.–10. Juli
International Water Management Course (IWMC) 03
Leitung: Peter Reichert, Alexander J.B. Zehnder
15. August
Center for Innovation Research for the Utility Sector CIRUS
Day, Kastanienbaum
Leitung: Bernhard Truffer, Sylvia Harms, Kornelia Konrad, Jochen
Markard, Dieter Rothenberger
16.– 22. August
Mantra East 3rd Project Meeting & 7th International DIPCON
Conference, Dublin, Ireland
Member Internat. Advisory Committee: Jürg Bloesch
20.– 22. August
Activated Sludge Simulation Program ASIM-Seminar
(in Zusammenarbeit mit der Holinger AG)
Leitung: Willi Gujer, Hansruedi Siegrist, Leiv Rieger, Christian Abegg-
len, Rolf Fankhauser (EAWAG); Jan Suter Fred Tschui (Holinger AG)
27.– 28. August
Chemische Problemstoffe, PEAK-Vertiefungskurs V24/03
Leitung: Walter Giger, Urs von Gunten, Hans-Peter E. Kohler
29. August
Workshop Flammschutzmittel, Workshop FSM, im Rahmen des
Vertiefungskurses V24/03
Leitung: Walter Giger, Hans-Peter E. Kohler (EAWAG); Martin Kohler
(EMPA)
3.– 5. September
Conference on Analytical Chemistry: Analytical Chemistry of
Organic Contaminants in the Environment. From Determining
Trace Contaminants to Advocating Sustainability, Uto Kulm,
Zurich
Steering committee: Prof. Walter Giger (EAWAG); Dr. Marijan Ahel
(Rudjer Boskovic Institute, Zagreb); Dr. Hans-Rudolf Buser (Agricul-
tural Research Station, Wädenswil); Prof. Jennifer Field (Oregon State
University); Prof. Martin Reinhard (Stanford University); Dr. Peter
Schmid (EMPA, Dübendorf)
5. September
Retentionsweiher, praxisorientierte Tagung der Fachstelle für
Ökologie Sursee in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für
angewandte Ökologie Schattweid, Wolhusen und der EAWAG,
in Rothenburg
Leitung: Josef Blum (Sursee); Rolf Heinisch (Wolhusen); Beat Müller
(EAWAG)
9.–10. September
Biofilme in aquatischen Systemen, PEAK-Basiskurs B11/03
Leitung: Renata Behra, Paolo Landini
17. September
Siedlungsentwässerung im Wandel (Infotag 2003)
Leitung: Hansruedi Siegrist, Yvonne Uhlig
22.– 24. September
IWA International Conference on Nano and Microparticles in
Water and Wastewater Treatment, Zurich
Organizing Committee: Markus Boller, Denis Mavrocordatos, Wouter
Pronk, Brigitte Pfister (EAWAG); Hanspeter Klein (Swiss IWA); Urs
Kamm (SVGW); Jürg Meier (VSA); Bernard Birou (VATECH-Wabag)
23.– 24. September
Introduction to Simulation and Data Analysis with AQUASIM,
PEAK Basic Course B7/03
Leitung: Mark Borsuk, Johanna Mieleitner, Peter Reichert
24.– 26. September
2nd International Seminar on Environmental Engineering
Education E3, Dubendorf
Leitung: Willi Gujer (EAWAG); Eberhard Morgenroth, Paul Bishop
(USA); Mohamed F. Hamoda (Kuwait); Anna Ledin, Mogens Henze
(Dänemark); Peter Krebs, Ralf Otterpohl (Deutschland); Zaini Ujang
(Malaysia)
25.– 26. September
Environmental Systems Analysis, PEAK Advanced Course
V25/03
Leitung: Karim Abbaspour, Mark Borsuk, Peter Reichert, Steffen
Schweizer, Jing Yang
20.– 22. Oktober
Workshop Updating IAD River Quality Map of the Danube and
Major Tributaries
Organisation: Rüdiger Schmid (Wasserwirtschaftsamt Regensburg);
Jürg Bloesch (EAWAG)
30./31. Oktober
Swiss Group for Mass Spectrometry, Annual Meeting Beaten-
berg
Organisation: Andreas Stämpfli (F. Hoffmann-La Roche AG); Raffaele
Tabacchi (Universität Neuenburg); Jean-Luc Wolfender (Universität
Lausanne); Marc Suter (EAWAG); Hansjörg Walther (Solvias AG)
6. Dezember
Die Auen der Schweiz – Raumbedarf und Perspektiven –
Quelle place pour les zones alluviales en Suisse?
Leitung: Klement Tockner (EAWAG) unter Mitarbeit von Schweiz.
Gesellschaft für Hydrologie und Limnologie SGHL, Bundesamt für
Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL und Bundesamt für Wasser
und Geologie BWG
10.–12. Dezember
Short Course on Image Analysis/SCIA, Kastanienbaum
by Pierre Francus, Quebec/Canada, organized by EAWAG-NCCR in
the EAWAG Centre Kastanienbaum/CH
89
Lehrveranstaltungen
Sommersemester 2003 und Wintersemester 2003/2004
* gemeinsam mit Dozenten, die nicht zur EAWAG gehören
Lehrveranstaltungen ETH Lausanne
• Evaluation du risque des substances. Cours postgrade. ENAC-
EPFL Lausanne, Dr. Nathalie Chèvre
Lehrveranstaltungen ETH Zürich
Allgemeine Toxikologie und Ökotoxikologie Dr. Rik Eggen*
• Analytische Chemie V, Strategische Übung Dr. Marc Suter
• Angewandte Limnologie Dr. Hans Rudolf Bürgi, Dr. Armin Peter,
PD Dr. Christopher T. Robinson
• Anthropogene Schadstoffe: Eigenschaften und Dynamik
Prof. Walter Giger, Dr. H.P.-E. Kohler*
• Aquatische Lebensgemeinschaften Dr. Hans Rudolf Bürgi,
PD Dr. Mark O. Gessner, PD Dr. Christopher T. Robinson
• Aquatische Mikroinvertebraten und Kryptogamen (Algen) Dr. Hans
Rudolf Bürgi
• Aquatische Physik I: Einführung in die Physik aquatischer Systeme
Dr. Rolf Kipfer*
• Aquatische Physik II (Vorlesung mit Übungen) Prof. Alfred Wüest*
• Biogeochemische Kreisläufe Prof. Bernhard Wehrli, Dr. Maria
Dittrich
• Biologie III: Ökologie Dr. Hans Rudolf Bürgi*
• Biologische Abwasserreinigung Prof. Willi Gujer
• Biotechnologie I: Allgemeine Biotechnologie Prof. Thomas Egli*
• Chemie aquatischer Systeme Prof. Laura Sigg
• Chemie I Dr. Werner Angst, Dr. Johanna Buschmann, Dr. Dieter
Diem*
• Chemie II Dr. Dieter Diem
• Chemie II Dr. Werner Angst , Dr. Johanna Buschmann,
Dr. Dieter Diem*
• Chemische Hydrogeologie Dr. Eduard Hoehn
• Einführung in die Entscheidungsanalyse Prof. Peter Reichert,
Dr. Mark Borsuk
• Einführung in die Umweltchemie und Umweltmikrobiologie
Prof. René P. Schwarzenbach, Prof. Bernhard Wehrli*
• Einführung in die Umweltgeologie Dr. Eduard Hoehn*
• Einführung in die Umweltpsychologie und Umweltsoziologie
PD. Dr. Hans-Joachim Mosler*
• Entsorgungstechnik I: Einführung in Entsorgungssysteme
Dr. Stefan Rubli, Dr. Thomas Lichtensteiger, Prof. Peter
Baccini
• Entsorgungstechnik II + III: Geotechnik und Geochemie von
Deponien I + II Dr. C. Annette Johnson*
• Entsorgungstechnik IV: Sekundärressourcen Dr. Thomas Lichten-
steiger
• Exkursionen in Ökologie Dr. Hans Rudolf Bürgi*
• Fachexkursionen Prof. Willi Gujer*
• Fachexkursionen Dr. Thomas Lichtensteiger, Prof. Peter Bac-
cini*
• Fallstudien in Umweltchemie und -mikrobiologie Dr. Thomas B.
Hofstetter, Prof. René P. Schwarzenbach*
• Fische: Biologie, Ökologie, Ökonomie Dr. Rudolf Müller, Dr. Armin
Peter
• Grundlagen der Biochemie Dr. Werner Angst, Dr. H.P.-E. Kohler,
Prof. Alexander J.B. Zehnder
• Grundwasserökologie (Vorlesung und Praktikum) Dr. Tom Gonser
• Integriertes Grundpraktikum II (in 3 Gruppen) Aquatische Ökologie
Dr. Hans Rudolf Bürgi , PD Dr. Christopher T. Robinson
• Integriertes Grundpraktikum II, Synthese Dr. Dieter Diem,
Dr. Hans Rudolf Bürgi, Dr. Rolf Kipfer
• Labor für Umweltingenieurwissenschaften Dr. Stefan Rubli*
• Limnogeologie Dr. Michael Sturm*
• Limnologie: Fliessgewässer und Seen Dr. Hans Rudolf Bürgi,
PD Dr. Christopher T. Robinson, Dr. Urs Uehlinger
• Mikrobielle Ökologie Prof. Thomas Egli*
• Mikrobiologie Dr. Jan-Roelof van der Meer, Prof. Alexander J.B.
Zehnder
• Mikrobiologie Prof. Thomas Egli, Dr. Jan-Roelof van der Meer,
Prof. Alexander J.B. Zehnder
• Modellierung von Bodenprozessen Dr. Karim Abbaspour*
• Natürliche Isotope in der Umwelt Prof. Jürg Beer
• Ökologie I: Grundlagen der Ökologie Dr. Hans Rudolf Bürgi*
• Ökologie natürlicher Gewässer Dr. Hans Rudolf Bürgi
• Ökologie von Feuchtgebieten PD Dr. Mark O. Gessner,
Dr. Klement Tockner
• Ökologische Genetik aquatischer Organismen PD Dr. Piet Spaak
• Physikalisch-chemische Verfahren Prof. Hansruedi Siegrist
• Praktikum Aquatische Systeme (für Fortgeschrittene) Dr. Hans
Rudolf Bürgi, Dr. Tom Gonser, Dr. Rolf Kipfer, Dr. Klement
Tockner, Prof. Bernhard Wehrli, Dr. Kornelia Zepp Falz*
• Praktikum Systematische und ökologische Biologie II Dr. Hans
Rudolf Bürgi*
• Seminar in Siedlungswasserwirtschaft Dr. Max Maurer
• Seminar in Umweltchemie und Umweltmikrobiologie Prof. René P.
Schwarzenbach, Dr. C. Schubert*
• Siedlungsentwässerung (Vorlesung mit Übungen) Prof. Willi Gujer
• Siedlungswasserwirtschaft Grundzüge Prof. Willi Gujer
• Siedlungswasserwirtschaft II Prof. Willi Gujer
• Stoffhaushalt der Anthroposphäre Prof. Peter Baccini
• Stoffhaushalt I: Regionaler Ressourcenhaushalt Prof. Peter Bac-
cini, Dr. Helmut Rechberger
• Stoffhaushalt II: Math. Modellierung Dr. Hans-Peter Bader
• Synthese-Woche Abteilung XB, Dr. Christian Stamm
• Systematik aquatischer Makroinvertebraten Dr. Klement Tockner
• Systematische und ökologische Biologie I Dr. Rudolf Müller,
Dr. Armin Peter, PD Dr. Christopher T. Robinson*
• The Science and Politics of International River Management
Prof. Bernhard Wehrli, Andreas Matzinger*
• Trinkwasser und Abwasser Dr. Mario Snozzi, PD Dr. Urs von
Gunten
• Umweltchemie I Prof. René P. Schwarzenbach, PD Dr. Kai-Uwe
Goss, Dr. Beat Müller*
• Umweltchemie I: Einführung in die Umweltchemie und Ökotoxikolo-
gie Dr. Rik Eggen, PD Dr. Beate Escher, Prof. René P. Schwar-
zenbach
• Umweltchemie II: PD Dr. Beate Escher
• Umweltchemie II Dr. Kai-Uwe Goss, Prof. René P. Schwarzen-
bach, Prof. Bernhard Wehrli
• Umweltchemie III PD Dr. Beate Escher, Prof. René P. Schwar-
zenbach*
• Umweltmikrobiologie I Dr. Rik Eggen, Dr. Paolo Landini,
Prof. Alexander J.B. Zehnder
• Umweltorientierte Bewertung chemischer Produkte PD Dr. Beate
Escher*
• Umweltsystemanalyse Prof. Peter Reichert
• Vertiefungsblock Siedlungswasserwirtschaft Prof. Willi Gujer,
Prof. Hansruedi Siegrist
• Vertiefungsblock Stoffhaushalt und Entsorgungstechnik
Dr. Thomas Lichtensteiger, Dr. Stefan Rubli, Dominic Wittmer,
90
Christian Holzner, Ruth Scheidegger, Dr. Helmut Rechberger,
Prof. Peter Baccini*
• Vertiefungsblock Stoffhaushalt und Entsorgungstechnik Prof. Peter
Baccini, Dr. C. Annette Johnson*
• Wassertechnologie Prof. Markus Boller, PD Dr. Urs von Gunten
• Wasserversorgung Prof. Markus Boller
Andere Hochschulen
Ecole Supérieure de Biotechnologie Strasbourg, Biozentrum
Basel
Mikrobielle Physiologie und Wachstumskinetik l Prof. Thomas Egli,
Dr. Mario Snozzi
Hochschule für Technik Zürich (HSZ-T)
Siedlungswasserwirtschaft Dipl. Ing. Hans Balmer
Hochschule Wädenswil
Probleme und Lösungsansätze der Siedlungswasserwirtschaft in
Entwicklungsländern Dionys Forster, Antoine Morel, Dipl. Ing.
Roland Schertenleib
International Institute for Infrastructural, Hydraulic and Envi-
ronmental Engineering (IHE), Delft NL
International Masters Programme in Sanitary Engineering Agnes
Montangero*
NCCR North-South, Bishkek, Kyrgyzstan
Integrated Training Course for Doctoral Students of the Inter- and
Transdisciplinary Research in the NCCR N-S Antoine Morel*
Network for Water and Sanitation (NETWAS International),
Dar es Salaam, Tanzania
Solid Waste Management Course Chris Zurbrügg
SWISSMEM – Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-
industrie, Zürich
Basiskurs für Umweltbeauftragte: Wasser/Abwasser Dr. Eduard
Hoehn
Technische Universität Wien
Praktikum Wasseranalytik Dr. Stephan Müller*
UNESCO-IHE Water Management Institute, Delft NL
Watershed Management Dr. Hong Yang
Universität Basel
Der Fisch und seine Umwelt Prof. Patricia Holm
Seminar Revitalisierung von Kleinwasserkraftwerken (KWKW); Chance
zur nachhaltigen Wasserkraftnutzung? Prof. Patricia Holm*
Umweltnaturwissenschaften II – Naturwissenschaftliche Grundlagen
Prof. Patricia Holm*
Mikrobielle Züchtungstechnik, Environmental Biotechnology
Prof. Thomas Egli
Universität Bern
Wirtschaftsgeografie der Versorgung Dr. Bernhard Truffer
Einführung in die Photochemie und Umweltphotochemie
PD Dr. Barbara Sulzberger*
Universität Zürich
Angewandte Projekte umweltpsychologischer Simulation
PD Dr. Hans-Joachim Mosler
Simulation PD Dr. Hans-Joachim Mosler
Projektgruppe Sozialpsychologie I: Handeln im Alltag PD Dr. Hans-
Joachim Mosler
Université de Neuchâtel
Water and Sanitation in Emergency Engineering; Environmental
Sanitation Antoine Morel, Chris Zurbrügg*
Universität Wien
International Postgraduate Course in Limnology, Floodplain Ecology
Dr. Klement Tockner
Wissenschaftliche
Publikationen
Beiträge in referierten Zeitschriften
Aeschbach-Hertig W., Hofer M., Schmid M., Kipfer R., Imboden
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Aeschbach-Hertig W., Stute M., Clark J.F., Reuter R.F., Schlos-
ser P. (2002): A Paleotemperature Record Derived From Dissolved
Noble Gases in Groundwater of the Aquia Aquifer (Maryland, USA).
Geochim. Cosmochim. Acta 66 (5), 797– 817. [03409]
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Models Using Nuclear Reactor-derived Radiocobalt. J. Environ.
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Sensor Technology – Progress in Process Control? Part II: Results
From a Simulation Benchmark Study. Water Sci. Technol. 47 (2),
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Experimental Study and Steady-state Simulation of Biogeochemical
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6 – 8 / Genomic Islands and Horizontal Gene Transfer Among Bacte-
ria. EAWAG news 56e, 6 – 8 / Ilots génomiques et transfert horizontal
de gènes entre bactéries. EAWAG news 56f, 6 – 8.
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Langzeitverhalten und Mechanismen der In-situ -Enteisung und
Entmanganung am Beispiel von La Neuveville. gwa Gas, Wasser,
Abwasser 83 (11), 821– 828. [03610]
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nis. Editorial: Die Alpen im Fluss. (Chinesisch: EAWAG news 55c, 2) /
Editorial: Behind the Alpine Scenery. EAWAG news 55e, 2 / Editorial:
Les Alpes en mouvement. EAWAG news 55f, 2.
Wiesmann J., Binggeli S. (2002): Unternehmensführung in den
Abwasserbetrieben. gwa Gas, Wasser, Abwasser 82 (7), 451– 455.
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Winder M., Spaak P. (2003): Genetische Diversität von Daphnien
in alpinen Seen. EAWAG news 56d, 22 – 23 / Genetic Diversity of
Daphnia in Alpine Lakes. EAWAG news 56e, 22 – 23 / La diversité
génétique des daphnies dans les lacs alpins. EAWAG news 56f,
22 – 23.
Wüest A., Jonas T., Lorke A., Schurter M. (2002): Mikrostrukturen
der Temperatur als Tracer für Turbulenz und Mischung. (Chinesisch:
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kraftwerke und ihre «Fernwirkung» auf talwärts liegende Gewässer.
(Chinesisch: EAWAG news 55c, 18 – 20) / Alpine Hydroelectric Power
Plants and their «Long-range» Effects on Downstream Waters.
EAWAG news 55e, 18 – 20 / Effets à distance des centrales hydro-
électriques alpines sur les lacs et cours d’eau situés en aval. EAWAG
news 55f, 18 – 20.
Wüest A., Moosmann L., Friedl G. (2003): Alpine Wasserkraftwerke
und Ihre «Fernwirkung» auf talwärts liegende Gewässer. Bull. SEV 94,
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Zaugg B. (2003): Der neue Verbreitungsatlas der Fische und Rund-
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distribution des poissons de Suisse. fischnetz-info no. 11, 23 – 24.
Zehnder A.J.B. (2003): Editorial: Wasserfragen – was kann die
Schweiz beitragen? / Quelle pourrait être la contribution de la Suisse
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Zehnder A.J.B. (2003): Editorial: Alpine Fliessgewässer. EAWAG
news 54d, 2 / Editorial: Cours d’eau alpins. EAWAG news 54f, 2 /
(Chinesisch: EAWAG news 54c, 2).
Zehnder A.J.B. (2003): Molekulare Strategien in der Umwelt – 135
Jahre spannende Forschung. EAWAG news 56d, 3 – 5 / Molecular
Strategies in the Environment – 135 Years of Spell-binding Research.
EAWAG news 56e, 3 – 5 / Les stratégies biomoléculaires dans le
domaine de l’environnement – 135 ans d’une recherche captivante.
EAWAG news 56f, 3 – 5.
Zepp K. (2002): RNA – ein Tracer zum Nachweis von Mikroorganis-
men. (Chinesisch: EAWAG news 52c, 12 –13).
Zwank L. (2002): Bestimmung der Isotopenzusammensetzung von
Umweltchemikalien. Neue Perspektiven in der Schadstoffhydrologie.
(Chinesisch: EAWAG news 52c, 6 –7).
Tätigkeit in Kommissionen,
Arbeitsgruppen etc.
• 7th International Conference on the Biogeochemistry of Trace
Elements, International Committee, Member Laura Sigg
• Ad-hoc-Arbeitsgruppe «DDT im Lago Maggiore», Mitglied Stephan
Müller
• Aguasan, Schweiz. Koordinationsgruppe im Bereich Wasserversor-
gung und Siedlungshygiene in Entwicklungsländern, Mitglieder
Roland Schertenleib, Martin Strauss, Martin Wegelin, Chris-
tian Zurbrügg
• Alliance for Global Sustainability (AGS), Scientific Council, Member
Roland Schertenleib
• American Water Works Asscociation Resarch Foundation (AW-
WARF), Emerging Technology Group, Member Markus Boller
• Annales Zoologici Fennici, Guest Editor Rudolf Müller
• Aquatic Ecosystem Health and Management Society (AEHMS)
Member Renata Behra
• Aquatic Geochemistry, Editorial Board, Member Laura Sigg
• Aquatic Sciences – Research across Boundaries, Editorial Board,
Editor-in-Chief Barbara Sulzberger; Editorial Assistant Silvia
Jost; Members Klement Tockner, Alfred Wüest
• Arbeitsgemeinschaft «Material- und Energieflussrechnung»
(Deutschland), Mitglied Susanne Kytzia
• Arbeitsgemeinschaft «Renaturierung des Hochrheins», Mitglied Jürg
Bloesch
• Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Aare, Mitglied Jürg Bloesch
• Arbeitsgruppe «Nullabwasserhaus Aquamin», Mitglied Hansruedi
Siegrist
105
• Arbeitsgruppe «Projektbegleitung der Kläranlage Luzern», Mitglied
Hansruedi Siegrist
• Arbeitsgruppe «Veterinärpharmaka in der Umwelt», Vorsitzender
Stephan Müller; Mitglieder Alfredo Alder, Christa McArdell
• Archives of Microbiology, Editor, Jan Roelof van der Meer
• ATV-DVWK – Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser
und Abfall e.V., Arbeitsgruppe 2.1.2 «Nachhaltige Siedlungswasser-
wirtschaft», Mitglieder Tove A. Larsen, Irene Peters
• ATV-DVWK, Arbeitsgruppe GB 5.1: «Nachhaltige Siedlungswasser-
wirtschaft», Mitglied Tove A. Larsen
• ATV-DVWK, Arbeitsgruppe «Wassersparen», Mitglied Irene Peters
• Auenberatungsstelle, Yverdon, Komitee-Mitglied Armin Peter
• AWEL – Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons
Zürich, Koordinationsstelle für Störfallvorsorge, Task Force für
Biologische Sicherheit, Biologie-Fachberater Thomas Egli, Paolo
Landini
• AWEL, Wissenschaftlicher Beirat für Abfallkonzept 2002 – 2006,
Mitglieder Hans Peter Bader, Thomas Lichtensteiger
• BAG – Bundesamt für Gesundheit, Arbeitsgruppe «Übernahme
internationaler normierter Methoden», Mitglied Jürg Zobrist
• BAG, Expertengruppe «Umweltradioaktivität», Experte Jürg Beer
• Biodegradation, Editorial Board, Managing Editor Thomas Egli
• BirsVital, Begleitkommission, Mitglied Armin Peter
• bmb+f, Shaping Sustainable Transformation – Forschungsnetzwerk
finanziert durch das Deutsche Bundesministerium für Bildung und
Forschung, Bernhard Truffer
• Bundesamt für Energiewirtschaft, Kommission für die nukleare
Entsorgung (KNE), Mitglieder C. Annette Johnson, Rolf Kipfer
• Bundesamt für Landwirtschaft, Konferenz der Vorsteher der Um-
weltschutzämter der Schweiz (KVU), Arbeitsgruppe «Phosphor-
überschüsse», Mitglied Beat Müller
• Bundesministerium für Bildung und Forschung (Deutschland),
Mitglied Gutachtergremium Laura Sigg
• Bundesamt für Landwirtschaft, Projektgruppe «Evaluation der
Ökomassnahmen», Mitglieder Stephan Müller, Heinz Singer
• BUWAL – Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Arbeits-
gruppe «Abfallentsorgung in Zementwerken», Revisionskommission,
Mitglied Thomas Lichtensteiger
• BUWAL, Arbeitsgruppe «Abschätzung der konkreten Gefahr gemäss
Altlasten-Verordnung mittels TRANSSIM», Mitglied Stefan Hader-
lein
• BUWAL, Arbeitsgruppe «Endokrine Effekte», Mitglieder Walter
Giger, Patricia Holm, Marc Suter
• BUWAL, Arbeitsgruppe «Kormoran und Fische», Mitglied Rudolf
Müller
• BUWAL, Arbeitsgruppe «Ökologische Kriterien mineralischer Bau-
stoffe», Mitglied Thomas Lichtensteiger
• BUWAL, Fachkommission für Ökotoxikologie, Mitglied Beate
Escher
• BUWAL/EAWAG/BWG/Kantonale Gewässerschutzfachstellen,
Modul-Stufen-Konzept Beurteilung der Fliessgewässer, Lenkungs-
ausschuss, Mitglied Ueli Bundi; Projektausschuss, Mitglieder
Armin Peter, Klaus Dieter Schulz, Werner Göggel; Arbeits-
gruppe Ökomorphologie Stufe S, Mitglieder Ueli Bundi, Klaus
Dieter Schulz, Werner Göggel
• BUWAL/EAWAG/Gewässerschutzamt des Kantons Bern/Wasserver-
sorgung Zürich, Arbeitsgruppe Modulkonzept Seen, Mitglieder Beat
Müller, Rudolf Müller, Stephan Müller; Vorsitzender Fachgruppe
«Litoral» Hans Rudolf Bürgi
• BUWAL/EAWAG/Gewässerschutzamt des Kantons Bern/Wasser-
versorgung Zürich, Task Force Modul-Stufen-Konzept Zustands-
beurteilung der Fliessgewässer, Mitglieder Armin Peter, Klaus
Dieter Schulz
• BUWAL/Schweiz. Gesellschaft für Hydrogeologie, Arbeitsgruppe
«Wegleitung zur Ausscheidung von Grundwasserschutzzonen und
Zuströmbereichen», Mitglieder Eduard Hoehn, Jürg Zobrist
• BWG – Bundesamt für Wasser und Geologie, Gruppe «Isotope und
Umwelt», Experte Jürg Beer
• BWG, Gruppe für operationelle Hydrologie, Mitglied Eduard
Hoehn; Arbeitsgruppe «Feststoffbeobachtung», Mitglied Michael
Sturm
• Canada Research Chairs Program; Reviewer Laura Sigg
• Centre Européen de Recherche et d’enseignement de Géosciences
de l’Environnement (CEREGE), Aix-en-Provence, France, Comité
d’Evaluation, Membre Laura Sigg
• Chemosphere, Editorial Board, Member Marc Suter
• Collaborative Council for Water Supply and Sanitation (CCWSS),
Working Group «Environmental Sanitation», Chairman Roland
Schertenleib
• Collaborative Working Group for the Promotion of Municipal Solid
Waste Management in Lower and Middle Income Countries, Mem-
ber Christian Zurbrügg, Silke Drescher
• Commissione internazionale per la protezione delle acque italo-
svizzere (CIPAIS), Esperta Renata Behra
• Conference on Trophic Dynamics in Freshwater Ecosystems,
Institute of Biology of Inland Waters, Russian Academy of Science,
Scientific Committee, Member Christopher T. Robinson
• Deutsche Forschungsgemeinschaft, Expertengruppe «Schwerpunkt-
programm Grundwasser», Mitglied Bernhard Wehrli
• Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Stuttgart,
Expertenhearing zur Umweltbewertung der Wasserkraft, Bernhard
Truffer
• DVGW – Deutscher Verband des Gas- und Wasserfachs, Arbeits-
kreis «Partikelentfernung», Gast Markus Boller
• EAWAG/BUWAL, Projekt «Fischnetz», Projektleiterin Patricia Holm;
Mitglieder der Projektleitung Peter Dollenmeier, Walter Giger,
Herbert Güttinger, Ueli Ochsenbein, Armin Peter, Heinz Renz †,
Karin Scheurer, Helmut Segner, Erich Staub, Marc Suter
• Eidg. Departement des Innern (EDI), Informations- und Koordinati-
onsorgan «Umweltbeobachtung» (IKUB), Mitglied Jürg Zobrist
• Eidg. Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau, Zürich-
Reckenholz, Begleitende Expertengruppe, Mitglied Ueli Bundi
• Eidg. Kommission für AC-Schutz (KOMAC), Arbeitsgruppe Mess-
organisation, Mitglied Jürg Beer
• EMBO Journal, Reviewer Paolo Landini
• EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt),
Forschungskommission, Mitglied Walter Giger
• Entsorgung und Recycling Zürich, Arbeitsgruppe «Optimierung
Kläranlagenbetrieb Werdhölzli», Mitglied Hansruedi Siegrist
• Environmental Science and Technology, European Office, Editorial
Board, Senior Associate Editor Alexander J.B. Zehnder; Asso-
ciate Editors Walter Giger, Laura Sigg; Advisory Board René P.
Schwarzenbach
• ETH Zürich, Forschungskommission, Mitglied Bernhard Wehrli
• ETH Zürich, Interdepartementale Unterrichtskommission «Umwelt
und natürliche Ressourcen», Vorsitz René P. Schwarzenbach
• ETH Zürich, Kompetenzzentrum Analytische Chemie (CEAC),
Mitglieder des Leitenden Ausschusses Marc Suter, Bernhard
Wehrli; Wilhelm Simon Scholarship, Award Comittee, Member
Marc Suter
• ETH Zürich, Studiendelegierter für den Studiengang Umweltinge-
nieurwissenschaften am Departement Bau, Umwelt und Geomatik
(D-BAUG) Willi Gujer
• ETH Zürich, Studiendelegierter für den Studiengang Umweltnatur-
wissenschaften René P. Schwarzenbach
106
• ETH Zürich, Unterrichtskommission Departement Umweltnaturwis-
senschaften, Mitglied Bernhard Wehrli (WS 2003/2004 Vertretung
für Bernhard Wehrli: Mark Gessner)
• ETH-Bereich, ECOINVENT 2000. Centre for Life Cycle Inventories,
Representative of EAWAG, Member Susanne Kytzia
• ETH-Bereich, Erfahrungsaustausch-Gruppe «Verwertung von
Wissen», Mitglied Isabel Wiedmer
• ETH-Bereich, Erfahrungsaustausch-Gruppe Informatik, Mitglied
Gabriel Piepke
• ETH-Bereich, Implementierung Strategische Planung (ISP), Vertreter
der EAWAG Peter Häni
• ETH-Bereich, Informatikkommission (IK-EB), Mitglied Gabriel
Piepke
• ETH-Bereich, Neues Lohnsystem im ETH-Bereich, Teilprojekt
Leistung, Vertreter der EAWAG Peter Häni; Teilprojekt Funktion,
Vertreter der EAWAG Mario Snozzi
• ETH-Bereich, Neues Organisationsrecht der Forschungsanstalten,
Vertreter der EAWAG Herbert Güttinger
• ETH-Bereich, Ressourcen- und Umweltmanagement in der Bundes-
verwaltung RUMBA, Gesamtprojektleitung Einführung von RUMBA
im ETH-Bereich Herbert Güttinger
• ETH-Bereich, Sounding Board «Neues Lohnsystem», Mitglied
Gabriel Piepke
• ETH-Rat, Lenkungsausschuss Strategie Nachhaltigkeit, Vorsitzen-
der Alexander J.B. Zehnder
• EU-COST – European Cooperation in the Field of Scientific and
Technical Research, Action 520 «Biofouling and Materials», Member
Oskar Wanner
• EU-COST, Action 629 «Impact and Indicators of Water Pollution in
Natural Porous Media», Swiss Representatives Jürg Zobrist, Nina
Schweigert
• EU-COST, Program 624 «Optimal Management of Wastewater
Systems», Working group 1, «Plant Operation», Member Leiv
Rieger
• EU-COST, Program 624 «Optimal Management of Wastewater
Systems», Management committee and Working Group 4 «Biologi-
cal processes», Member Hansruedi Siegrist
• European Chemical Industry Council (CEFIC), External Science
Advisory Panel, «The Long-range Research Initiative», Member
Alexander J.B. Zehnder
• European Commission, Scientific Committee on Toxicity, Ecotoxicity
and the Environment (CSTEE), Working Group on Phosphate
Substitutes, Member Alfredo Alder
• European Federation for Biotechnology, Section Microbial Physiolo-
gy, Member, (Delegierter Schweiz. Gesellschaft für Mikrobiologie)
Thomas Egli
• European Federation for Biotechnology, Section Environmental
Biotechnology, Chairman Thomas Egli
• European Federation of the Chemical Societies (FECS), Division of
Chemistry and the Environment, Member Walter Giger
• European Green Electricity Network (EUGENE), Head of the Wor-
king Group «Hydropower» Bernhard Truffer; Fachlicher Reviewer
Jochen Markard
• European Mountain Lake Ecosystems: Regionalization, Diagnostics
and Social Economic Evaluation (EMERGE), EU Project, Steering
Group, Convenor and Member David M. Livingstone
• European Network of Fresh Water Research Organizations (EurA-
qua), Member Peter Häni
• European Photochemistry Association (EPA), Executive Committee,
Member Silvio Canonica
• European Science Foundation (ESF), European Lake Drilling Project
(ELDP), Steering Committee, Member Michael Sturm
• European Society for Quantum Solar Energy Conversion (ESQSEC),
Scientific Board, Member Barbara Sulzberger
• European Society of Limnology and Oceanography (ESLO), Organi-
zing Committee, Member Gabriela Friedl
• Expertenhearing zur Definition eines Deutschen Ökolabelstandards
für Wasserkraftanlagen (WWF Deutschland), Bernhard Truffer
• Fachgruppe RUMBA der Bundesverwaltung, Mitglied als Vertreter
des ETH-Bereichs Herbert Güttinger
• FAO Food and Agriculture Organization, European Inland Fisheries
Advisory Commission (EIFAC), Chairman Rudolf Müller; Working
Group «Habitat – Fish», Member Armin Peter
• FEMS Microbiology Letters, Editor Hans-Peter E. Kohler; Re-
viewer Paolo Landini
• Flughafen Zürich-Kloten, Expertengruppe «Enteisung», Mitglieder
Markus Boller, Hans Peter E. Kohler
• Fonds national de la recherche Luxembourg, Comité de pilotage du
programme «EAU», Laura Sigg
• Freshwater Biological Association, UK, Council, Member Mark O.
Gessner
• Freshwater Biology, Special Issues Editor Mark O. Gessner
• GDCh – Gesellschaft Deutscher Chemiker, Arbeitsgruppe «Chemi-
kalienbewertung, Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie»,
Mitglied Beate Escher
• GDCh, Arbeitskreis Chemie und Biologie der Altlasten, Mitglied
Stefan Haderlein
• GDCh, Expertengremium «Wirkungsbezogene Verfahren zur Gewäs-
serbewertung» im Hauptausschuss II der Fachgruppe Wasserche-
mie, Mitglied Rik I.L. Eggen
• GDCh, Kommission «Biochemische Arbeitsmethoden» der Fach-
gruppe Wasserchemie, Mitglied Hans-Peter E. Kohler
• GDCh, Koordinierungsgremium des Hauptausschusses II «Stoffe
und Gewässergüte» der Fachgruppe Wasserchemie, Mitglied Rik
I.L. Eggen
• Geochemical Society, Member Bernhard Wehrli
• Geochemical Society, V.M. Goldschmidt Award Comittee, Member
Laura Sigg
• Gewässer- und Bodenschutzlabor (GBL) des Amts für Gewässer-
schutz und Abfallwirtschaft des Kantons Bern (GSA), Projekt
«Ökosystemveränderungen Brienzersee», Experten Rudolf Müller,
Hans Rudolf Bürgi; Leiter der begleitenden Expertengruppe
Alfred Wüest
• Global Applied Research Network (GARNET), Advisory Committee,
Member Roland Schertenleib
• Global Water Partnership, Member Roland Schertenleib
• Gothenburg Symposium, Scientific Committee, Member Markus
Boller
• Greifensee-Projekt, Mitglied der Steuergruppe Stephan Müller
• Gruppierung Gewässer- und Umweltschutzlaboratorien der Kan-
tone, Mitglieder Michael Berg, David Kistler
• gtz Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, Arbeits-
gruppe «Profitable Environmental Management» des Pilotprojektes
P3U Dieter Rothenberger
• gtz, «Middle East and Northern Africa Network on Environment,
Water and Solid Waste «, Vorsitzender einer Arbeitsgruppe über
Alternativen zur Beteiligung Privater an der Wasserversorgung
Dieter Rothenberger
• Hermann-von-Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungs-
zentren, Senatsmitglied Alexander J.B. Zehnder
• Hochschulgruppe «Erfahrungsaustausch Simulation», Mitglieder
Leiv Rieger, Marc Böhler, Helge Daebel
• Holocene Climate Variability (HOLIVAR), Steering Committee,
Member Jürg Beer
• Hydrobiologia, Guest Editor Piet Spaak
• Hydrologischer Atlas der Schweiz, Atlaskommission, Mitglied Jürg
Bloesch
107
• Institut National de la Recherche Agronomique, Commission d’Eva-
luation collective du champ thématique «Fonctionnement et Gestion
des Ecosystèmes Aquatiques (FEA)», Membre Rudolf Müller
• Institut National des Sciences Appliquées (INSA), Département des
Etudes Doctorales et Relations Internationales Scientifiques Villeur-
banne, France, Jury de soutenance de l’habilitation à diriger des
recherches en science, Membre Paolo Landini
• Interessengemeinschaft Ökologische Beschaffung (IGÖB), Vertreter
der EAWAG Herbert Güttinger
• Internat. Arbeitsgemeinschaft Donauforschung (IAD), Präsident
Jürg Bloesch
• Internat. Association for Sediment Water Science (IAWS), Board of
Directors, Member Jürg Bloesch
• Internat. Association of Hydraulic Research/Internat. Water Asso-
ciation (IAHR/IWA), Joint committee «Urban drainage», Member
Wolfgang Rauch
• Internat. Committee on Microbial Ecology (ICOME), Executive
Committee, Member Alexander J.B. Zehnder
• Internat. Geosphere-Biosphere Programme, Landeskomitee
Schweiz, Mitglied Jürg Beer
• Internat. Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB),
Arbeitsgruppe «See», Sachverständige Hans Rudolf Bürgi,
Heinrich Bührer; Arbeitsgruppe «Umland», Sachverständiger
Heinrich Bührer
• Internat. Kommission für die Hydrologie des Rheingebietes (KHR),
Mitglied Ueli Bundi
• Internat. Scientific Coordinating Committee for the Nyiragongo-N
Kivu Crisis (OCHA Support) Alfred Wüest
• Internat. Society for Industrial Ecology, Members Susanne Kytzia,
Helmut Rechberger
• Internat. Solid Waste Association – Delegate of Switzerland,
Working Group Developing Countries Christian Zurbrügg
• Internat. Solid Waste Association Switzerland – Advisory Board
Christian Zurbrügg
• Internat. Vereinigung für Limnologie (IVL-SIL), Landesvertreter der
Schweiz Jürg Bloesch, David M. Livingstone
• International Water Management Course (IWMC), Organizing
Committee Markus Boller
• Italian Ministry for Education, University and Research, Grant
Reviewer Marc Suter
• IWA – Internat. Water Association, Governing Board, Member,
Representative of VSA Willi Gujer
• IWA International Conference on «Nano- and Microparticles in
Water and Wastewater Treatment, Zurich, September 2003, Organi-
zing Committee Markus Boller, Wouter Pronk, Denis Mavro-
cordatos
• IWA, Research Committee, Member Markus Boller
• IWA, Specialist Group «Biofilm Processes», Chairman Oskar
Wanner
• IWA, Specialist Group «Particle Separation», Organizing Committee,
Member Markus Boller
• IWA, Specialist Group «Sustainable Sanitation», Member Roland
Schertenleib
• IWA, Specialist Group «Wastewater Reclamation», Recycling and
Reuse, Member Martin Strauss
• IWA, Specialist Group on Water and Waste Technology for Develo-
ping Countries, Member Roland Schertenleib
• IWA, Task Force «Biofilm Modelling», Initiator Oskar Wanner
• IWA, Task Group «Anaerobic Modelling», Member Hansruedi
Siegrist
• IWA, Task Group «Mathematical Modelling for Design and Operation
of Biological Wastewater Treatment», Member Willi Gujer
• IWA, Task Group «River Water Quality Modelling», Member Peter
Reichert
• Journal of Bacteriology, Reviewer Paolo Landini
• Journal of the North American Benthological Society, Associate
Editor Christopher T. Robinson
• Journal of Water Supply: Research and Technology – Aqua, Edito-
rial Board, Member Urs von Gunten
• Kantonale Einführungskurskommission für Chemielaboranten-
Lehrlinge, Mitglied Max Reutlinger
• Kantonale Prüfungskommission der Lehrlinge des Laborantenberu-
fes, Präsident Max Reutlinger; Experte René Schönenberger
• Kommission für die Nukleare Entsorgung, Mitglieder C. Annette
Johnson, Rolf Kipfer
• Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie UREK des
Ständerates, Hearing zur parlamentarischen Initiative Epiney zur
Abänderung der Restwasserbestimmungen im Gewässeschutz-
gesetz, Bernhard Truffer
• Limnology Editorial Board, Advisor Alfred Wüest
• Mantra East «Integrated Strategies for the Management of Trans-
boundary Waters on the European Fringe – the Pilot Study of Lake
Peipsi and its Drainage Basin», Member Internat. Advisory Commit-
tee Jürg Bloesch
• Microbiology Reviews, Federation of European Microbiology
Societies (FEMS), Editorial Board, Member Thomas Egli
• Nationale Arbeitsgruppe «Dokumentation Wasserversorgung»,
Mitglied Hans Balmer
• Nationale Arbeitsgruppe «Gewässerschutzkonzeption 21», Mitglie-
der Hans Balmer, Ueli Bundi, Patricia Holm
• Nationales Programm zur Dauerüberwachung der Fliessgewässer
(NADUF), Arbeitsgruppe, Mitglieder Max Reutlinger, Bernard
Wehrli, Jürg Zobrist
• Natural Environment Research Council of the UK, Grant Reviewer
Marc Suter
• North American Benthological Society (NABS), USA, Executive
Committee, Member Klement Tockner
• Nucleic Acid Research, Reviewer Paolo Landini
• OECD, Working group «Molecular technologies for safe drinking
water», Member Thomas Egli
• OECD-Experte für aquatische Ökotoxikologie (BUWAL), Mitglieder
Rik I.L. Eggen, Beate Escher
• Oikos, Guest Editor Mark O. Gessner
• Organisationskomitee zur Durchführung einer Spring School zum
Thema «New sites of knowledge production» durch das Science
and Technology Studies Netzwerk Schweiz, Bernhard Truffer
• ÖWAV – Österreichischer Wasserwirtschaftsverband, Arbeitsgruppe
«Entwässerungsverfahren», Mitglied Wolfgang Rauch
• ÖWAV, Fachgruppe Abfallwirtschaft, Ausschuss «Deponien im
Festgestein», Eduard Hoehn
• Ozone Science and Engineering, Editorial Board, Member Urs von
Gunten
• Pellston Conference, Organizing Committee Walter Giger
• Prüfungskommission für höhere Fachprüfung für Laboranten und
Laborantinnen (HFP), Experte David Kistler
• Rheinaubund, Co-Präsident Jürg Bloesch
• Russian Academy of Science – Siberian Branch (RAS-SB) and
National Science Foundation of Switzerland (SNF), Baikal Internat.
Center of Ecological Research (BICER), Delegate Michael Sturm
• SANW – Schweiz. Akademie der Naturwissenschaften, Präsident
Peter Baccini
• SANW, Ausschuss des GeoForums CH, Mitglied Michael Sturm
• SANW, Kommission für Ozeanographie und Limnologie (KOL),
Vizepräsident Michael Sturm; Mitglied David M. Livingstone
• SANW, Permafrost-Koordinationsgruppe, Mitglied Eduard Hoehn
• SANW, Schweiz. Hydrologische Kommission (Chy), Mitglied Alfred
Wüest
108
• Schweiz. Chemische Gesellschaft, Division Analytische Chemie,
Präsident Walter Giger
• Schweiz. Feuerwehrverband (SFV), Arbeitsgruppe Löschwasser-
versorgung, Mitglied Hans Balmer
• Schweiz. Gesellschaft für Hydrologie und Limnologie (SGHL),
Vorstandsmitglied Klement Tockner; Präsident Armin Peter
• Schweiz. Gesellschaft für Mikrobiologie, Kommission für Angewand-
te Mikrobiologie, Mitglied Thomas Egli
• Schweiz. Gruppe für Massenspektrometrie, Vorstandsmitglied Marc
Suter
• Schweiz. Kommission für Forschungspartnerschaft mit Entwick-
lungsländern, Mitglied ad personam Roland Schertenleib
• Schweiz. Nationalfonds, Forschungsrat, Abteilung Mathematik,
Natur- und Ingenieurwissenschaften, René P. Schwarzenbach
• Schweiz. Nationalfonds, Internationale Programme, SCOPES-
Projekt Rumänien, Leiter der Expertengruppe Walter Giger
• Schweiz. Nationalpark, Forschungskommission, Mitglied Chris-
topher T. Robinson
• Schweiz. Normenvereinigung, IBN/TK Nr. 107 «Wasserbeschaffen-
heit», Vorsitz Jürg Zobrist
• Schweiz. Studiengesellschaft für mineralische Rohstoffe, Fachstelle
für Sekundärrohstoffe, Mitglied Thomas Lichtensteiger
• Schweiz. Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW), Kommission
für Wasserfragen, Mitglieder Markus Boller, Urs von Gunten
• Science et Cité, «Runder Tisch», Mitglieder Michael Berg, Chris-
tine Bratrich, Rolf Kipfer, Gabriella Meier Bürgisser, Karin
Rüfenacht, Martin Strauss, Alexander J.B. Zehnder
• Scientific Board of «Environmental Biotechnology Research Centre»,
Silesian Technical University, Gliwice, Polen, Member Hansruedi
Siegrist
• Scientific Committee on Oceanic Research (SCOR), Working Group
117, Associate member Jürg Beer
• Senatskommission Nachdiplomstudium Umweltwissenschaften /
Nebenfach Umweltwissenschaften; Mitglied Hans-Joachim Mosler
• SIA, Schweiz. Ingenieur- und Architekten-Verein, Kommission für
Grundsatzfragen, Mitglied Thomas Lichtensteiger
• SIA, Unterarbeitsgruppe 162-4.4 «Umweltverträglichkeit von
Beton», Mitglied C. Annette Johnson
• Societas Internat. Limnologiae (SIL-INTECOL), Internat. GAP Com-
mittee, Working Group for Aquatic Primary Productivity, Member
Peter Bossard
• Sondermülldeponie Kölliken, Begleitkommission, Internat. Jury für
einen «Ideenwettbewerb» Gesamtsanierung, Expertin C. Annette
Johnson
• Stadt Dübendorf, Kommission für Gesundheitswesen und Umwelt-
schutz, Mitglied Michael Berg
• Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz (PUSCH), Präsident
des Stiftungsrates Ueli Bundi; Mitglieder Stiftungsrat und Fach-
ausschuss Patricia Holm, Thomas Lichtensteiger
• Stiftung SOLAQUA, Mitglied Stiftungsrat Roland Schertenleib;
Geschäftsführer Martin Wegelin
• Sustainable Performance Group (SPG), Member Board of Directors
Alexander J.B. Zehnder
• Swiss Group for Mass Spectrometry; Board Member Marc Suter
• Technical University of Copenhagen, Assessment committee for the
selection of a professor in environmental geochemistry, Member
C. Annette Johnson
• Technisch-wissenschaftliche Arbeitsgruppe zur Sanierung der
Mittellandseen TWA (Baldeggersee, Sempachersee, Hallwilersee),
Mitglieder Bernhard Wehrli, Alfred Wüest, Beat Müller
• The ScientificWorld, Editorial Board, Associated Editor Jürg Beer
• UFZ, Umweltforschungszentrum Leipzig, Evaluationskomitee der
Sektion Gewässerforschung Magdeburg, Mitglied Bernhard Wehrli
• UFZ, Wissenschaftlicher Beirat, Mitglied René P. Schwarzenbach
• Université de Genève. Faculté des Sciences. Membre du jury de
thèse Renata Behra
• Universität Zürich/ETH Zürich/EAWAG, «Zentrum für Fremdstoff-
und Umweltrisikoforschung Zürich (XERR)», Mitglied des Leitungs-
ausschusses Rik I.L. Eggen
• Verein für umweltgerechte Elektrizität (VUE), Koordinationsstelle der
Fachauditorinnen und Fachauditoren, Mitglied Christine Bratrich
• Vereinigung Schweiz. Strassenfachleute (VSS), Subkommission
«Strassenentwässerung», Experte Markus Boller
• VSA – Verband Schweiz. Abwasser- und Gewässerschutzfachleute,
Vorstandsmitglieder Willi Gujer, Max Maurer
• VSA, Kommission «Abfall und Wasserressourcen», Mitglied
C. Annette Johnson
• VSA, Kommission «Abwasserentsorgung im ländlichen Raum»,
Mitglied Markus Boller
• VSA, Kommission «Chemie und Ökologie», Mitglied Urs Uehlinger
• VSA, Kommission «Ganzheitlicher Gewässerschutz», Vorsitzende
Tove A. Larsen
• VSA, Kommission «Messtechnik in der Siedlungsentwässerung»,
Mitglieder Hansruedi Siegrist, Michael Thomann
• VSA, Kommission «Optimierung Siedlungsentwässerung», Mitglied
Stefan Binggeli
• VSA, Kommission «Regenwasserentsorgung», Mitglied Markus
Boller
• VSA, Kommission «Weiterbildungskurse», Mitglied Max Maurer
• WasteNet, Swiss Forum for Resource Management, Members
Christian Zurbrügg, Silke Drescher
• WWW Biofilm Scientific Discussion Group, Initiator Oskar Wanner
• Zeitschrift Umweltpsychologie, Mitglied des Beirates Hans-Joa-
chim Mosler
• Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW), Prüfungsexperte Markus
Boller
Diplomarbeiten und
Dissertationen
Diplomarbeiten
Aeberhard, Anna13C-Isotopenfraktionierung beim abiotischen Abbau von CCl4 durch
eisen(II)haltige Mineralien (ETHZ)
Bassin, Claudio
Charakterisierung von Escherichia coli – Isolaten aus der Umwelt:
Fähigkeit zur Anpassung an niedrige Konzentrationen von Kohlen-
stoff- und Energiequellen (Hochschule Wädenswil)
Baumann, Nathalie
Wirkungen von Flussgerinneaufweitungen auf Vögel der Uferpionier-
standorte – insbesondere Flussuferläufer und Flussregenpfeifer
(Universität Basel)
Bill, Christoph und Wüthrich, Raimund
Abbau von Östrogen in Urin – Auswertung und Erkenntnisse (ETHZ)
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Bluszcz, Philipp
Prozessstudien zur Kalibration sedimentärer Tracer. Partikeldynamik
im Silvaplaner See (Südost-Schweiz) (Universität Bremen)
Borer, Paul
Effects of Siderophores on Light-induced Dissolution of Colloidal
Iron(III) (Hydr)oxides (ETHZ)
Dominguez, Damian
Exfiltration aus undichten Kanalnetzen – Angewandte Systemanalyse
in Siedlungswasserwirtschaft (ETHZ)
Düring, Andreas
Die Berechnung des Zementlagers im Bauwerk Schweiz im 20. Jahr-
hundert – Teil Tiefbau (ETHZ)
Dürrenmatt, Peter
Betonrecycling – Bewirtschaftung von Recyclingbeton in der Schweiz
anhand von Szenarien (ETHZ)
Erhart, Thomas
Untersuchung der Isotopenfraktionierung beim mikrobiellen Abbau
von MTBE: Methodenentwicklung und erste Messungen (ETHZ)
Fischer, Sarah
Hochwasserschutz- und Revitalisierungskonzept für die Bäche am
Chestenberg in Möriken-Wildegg (AG) (Hochschule für Technik Zürich
HSZ-T)
Frey, Martin
Temperaturmodellierungen – Auswirkungen von Kraftwerken auf das
Temperaturregime in Zuflüssen der Rhone (ETHZ)
Geerdinck, Ferdinand
Bepaling van endo- en exogene steroidhormonen in humaan vet-
weefsel (Katholieke Univ. Nijmegen, NL)
Gresch, Markus
Fremdwasser in der Kanalisation: Nutzung der Isotopenzusammen-
setzung des Wassers zur Fremdbestimmung (ETHZ)
Gwaze, Stewart
Structure, Dynamics and Energetics of Internal Waves in Lake Hallwil
(IHE Delft NL)
Hafner, Tina
Benzene Degradation by Ralstonia pickettii PK01: Growth and
Regulation in the Presence of the Alternative Substrate Succinate
(ESCB Strasbourg, France)
Hörger, Corinne und Keiser, Yvonne
Verbreitung und Habitatsansprüche der Fische in der Thur (ETHZ)
Jimenez, Joaquin
Following the Degradation of Chitin in Natural and Chitin-enriched
Freshwater Sediments from Lake Zug, Switzerland (IHE Delft NL)
Joos, Niklas
Spatial-temporal Distribution of Periphyton in the Lower Parts of the
River Thur: The Influence of Morphology, Hydraulics and Hydrology
(ETHZ)
Kadelbach, Philipp
Degradation of Phenoxyalkanoic Acid Herbicides by Sphingomonas
herbicidovorans MH in Soil (ETHZ)
Kamara, Sheku
Effect of Increased Temperature on Decomposition of Phragmites
australis and Associated Macroinvertebrate Assemblage in Lake
Hallwil, Switzerland (IHE Delft NL)
Katulic, Slavica
Kleinsäuger in unterschiedlichen Habitattypen von Flussauen (Thur/
Tagliamento) Diplomarbeit (ETHZ)
Logue, Brendan Jürg
Relationship Between Bacteria Genetic Diversity and the Ecosystem
Metabolism of Alpine Streams (ETHZ)
Luchsinger, Barbara
Functional Characterisation of Gpxh from Chlamydomonas reinhardtii
(ETHZ)
Matthaei, Sebastian
Expansion Contraction Cycle of a Stream/Lake Network in a High
Alpine Floodplain (ETHZ)
Niesel, Katharina
Applicability of Sodium Chloride for the Quantification of Exfiltration
from Urban Sewer Systems. Diplomarbeit (Universität Rostock, D)
Pham, Thi Ngoc Anh
Determination and Occurrence of Fluoroquinolone Antibacterial
Agents in Hospital Wastewater (EPFL)
Richter, Manuela
Ökotoxikologische Risikobewertung von Pharmaka in Urin nach
Behandlung im Bioreaktor und durch Membranfiltration (Hochschule
für angewandte Wissenschaften Bernburg – Dessau – Köthen, D)
Rohrbacher, Angelika
Untersuchung mikrobieller Gemeinschaften im Sediment der Rhone
und einiger Zuflüsse, Kanton Wallis, Schweiz, mit molekularökologi-
schen Methoden (Fachhochschule Weihenstephan, Umweltsicherung,
Weidenbach-Triesdorf, D)
Rüegg, Jannine
A) Macun Monitoring Manual, B) A Comparison of Macroinvertebrate
Assemblages in Temporary and Permanent Streams of the Macun
Lakes Region (ETHZ)
Rytz, Isabelle und Sydler, Pascal
Trinkwasserverbund Unteres Reusstal (ETHZ)
Santschi, Delia
Zeitliche Veränderung der winterlichen Abflusscharakteristik schweiz-
erischer Fliessgewässer. Eine Untersuchung im Rahmen des Projek-
tes «Netzwerk Fischrückgang Schweiz» (Universität Bern)
Scherrer, Andreas Marc
The Global Response to Singlet Oxygen in the Yeast Saccharomyces
cerevisiae (ETHZ)
Schlaepfer, Daniel und Rotach, Andres
Rapid Expansion-contraction Dynamics and Ecosystem Processes in
a Large Intermittent Floodplain River (Tagliamento, NE-Italy) (ETHZ)
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Schulze, Franziska
Versauerungsverhalten des Reststoffkompartiments Elbisgraben
(Schweiz) (Universität Rostock, D)
Steiner, Roland
Untersuchungen im Pfynwald (Wallis): Wechselwirkungen zwischen
Rhone und Grundwasser mittels Tracern und Modellrechnungen
(ETHZ)
Suter, Luc und Tinner, Beat
Stadtentwässerung Uster: Studie zur Effizienz von Massnahmen zur
Reduktion des Phosphoreintrags in den Greifensee (ETHZ)
Sutter, Daniel und Zschokke, Mischa
Abbau von Östrogenen und Pharmaka in Urinbioreaktoren (ETHZ)
Üschner, Michael
Entwicklung einer Eich- und Messmethode zur Messung von Methan
mit Gasdiffusionssonden und Untersuchung der räumlichen Vertei-
lung von methanogenen Archaen und sulfat-reduzierenden Bakterien
im anaeroben Sediment des Rotsees (Schweiz) (Fachhochschule
Weihenstephan, Umweltsicherung, Weidenbach-Triesdorf, D)
Wanasen, Sri-Anant
Upgrading Conventional Septic Tanks by Integrating In-tank Baffles
(Asian Institute of Technology AIT, Bangkok, Thailand)
Werlen, Christoph
Interactions Between Hatchery and Wild Steelhead Trout
(Oncorhynchus mykiss) in the Keogh River (B.C., Canada) (ETHZ)
Dissertationen
Andrade, Austin Pedro
Towards New Biocompatible Materials: From Biological Polyesters to
Synthetic Copoly (Ester-urethanes) for Biomedical Applications. Diss.
ETHZ No. 15 143, Zurich 2003. [3699]
Binggeli, Stefan
Leistungsprozesse der Abwasserentsorgung – Methoden und Instru-
mente der Bewertung und Optimierung. Diss. ETHZ. Nr. 14 993,
Schrr. Institut für Hydromechanik und Wasserwirtschaft der ETHZ
(IHW), Bd.17. Zürich 2003. ISBN 3-906445-17-8 [03565]
Bouille, Rachel
La truite commune (Salmo trutta L.) dans la région du lac de Neuchâ-
tel; biologie et perspectives de gestion. Thèse de doctorat, Université
de Lausanne 2003.
Brucks, Wernher
Kollektive Nutzung natürlicher Ressourcen: Soziale und ökologische
Kontexteffekte. Diss. Universität Zürich 2003.
Ciani, Andrea
Photolysis processes in soils and other porous media. Diss. ETHZ
No. 15 306, Zurich 2003
Egli, Konrad Rüdiger
On the Use of Anammox in Treating Ammonium-rich Wastewater.
Diss. ETHZ No. 14 886, Zurich 2003. [03412]
Egli, Ramon
Environmental Influences on the Magnetic Properties of Lake Sedi-
ments. Diss. ETHZ No. 15 090, Zurich 2003.
Elsner, Martin
Reductive Dehalogenation of Chlorinated Hydrocarbons by Surface-
bound Fe(II) – Kinetic and Mechanistic Aspects. Diss. ETH No.
14 955, Zurich 2002. [03486]
Fux, Christian
Biological Nitrogen Elimination of Ammonium-rich Sludge Digester
Liquids. Diss ETHZ No. 15 018, Schrr. Institut für Hydromechanik
und Wasserwirtschaft der ETHZ (IHW), Bd. 18, Zürich 2003, ISBN
3-906445-18-6 [03556]
Krömker, Dörthe
Naturbilder und die Akzeptanz von Klimaschutzmassnahmen in
internationaler Perspektive. Diss. Gesamthochschule Kassel 2003.
Lacour, Stephan
Mechanism of Promoter Recognition and Transcription Regulation
by the σs Subunit of E. coli RNA Polymerase. Diss. ETHZ No.15 358,
Zurich 2003.
Leu, Christian
Sources, Processes and Factors Determining the Losses of Atrazine,
Dimethenamid and Metolachlor to Surface Waters: A Simultaneous
Assessment in Six Agricultural Catchments. Diss. ETHZ No. 15 156,
Zurich 2003.
Markard, Jochen
Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes und ökologische Innovatio-
nen. Diss ETHZ Nr. 15295, 2003.
McGinnis, Daniel
Two-dimensional Lake and Reservoir Modeling: Natural and Plume-
induced Mixing Mechanisms. Diss. Virginia Polytechnic Institute and
State University (Virginia Tech) in Blacksburg, Virginia USA, 2003.
Meylan, Sébastien
Influence of Metal Speciation in Natural Freshwater on Bioaccumula-
tion of Copper and Zinc in Periphyton. Diss. ETHZ No. 15 297, Zurich
2003.
Peduzzi, Sandro
Interactions Among Sulfate-reducing and Purple Sulfur Bacteria in the
Chemocline of Meromictic Lake Cadagno, Switzerland. Diss. ETHZ,
No. 15 015, Zurich 2003. [03527]
Pfister, Franziska-Rita
Resource Potentials and Limitations of a Nicaraguan Agricultural
Region. Diss. ETHZ No. 15 169, Zurich 2003.
Rutishauser, Barbara Verena
Comparative Application of a Recombinant Yeast Estrogen Screen
and Mechanisms of Suppressed Activity. Diss. ETHZ No. 15 355,
Zurich 2003.
Sahan, Emel
Interrelations of Methanogens and Sulfate-reducing Bacteria in
Sediments of Through-flow and Stratified Lakes: Diss. ETHZ, Zurich
2003.
111
Schneeberger, Katrin
Remote Soil Measurements. Estimation of Hydraulic Properties of
Structured Soils Based on Microwave Radiometry. Diss. ETHZ No.
15 246, Zurich 2003.
Sentchilo, Vladimir
Molecular Aspects of Catabolic Gene Evolution in Pseudomonas.
Diss. ETHZ No. 15 178, Zurich 2003. [03514]
Steiner, Michele
Adsorption von Kupfer aus Niederschlagsabflüssen an granuliertes
Eisenhydroxid. Diss. ETH Nr. 14878, Zürich 2003.
Eine Forschungsanstalt des ETH-Bereichs
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