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Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 2 - Inhaltsverzeichnis Impressum Seite 1 Inhaltsverzeichnis Seite 2 1 Die Stadt Remscheid Seite 3 1.1 Struktur des Stadtgebietes Seite 3 1.2 Fläche und Nutzung Seite 4 1.2.1 Geografie/Topografie Seite 5 1.3 Verkehrsinfrastruktur Seite 5 2 Beschreibung der Feuerwehr Seite 6 2.1 Feuerwehr Remscheid - Organisation Seite 6 2.1.1 Feuer- und Rettungswachen Seite 7 2.2 Service und Verwaltung Seite 7 2.3 Einsatz und Organisation Seite 8 2.3.1 Einsatzführungsdienst Seite 8 2.3.2 Löschzugkonzept Seite 9 2.3.3 Leitstelle Seite 10 2.3.4 Personal Seite 11 2.3.5 Aus- und Fortbildung Seite 13 2.3.6 Freiwillige Feuerwehr Seite 18 2.4 Rettungsdienst Seite 21 2.4.1 Struktur des Rettungsdienstes Seite 21 2.5 Gefahrenvorbeugung Seite 23 2.5.1 Stellungnahmen Seite 23 2.5.2 Brandschauen Seite 23 2.5.3 Brandsicherheitswachen Seite 23 2.5.4 Brandschutzerziehung und –aufklärung Seite 23 2.6 Serviceleistung Technik Seite 24 2.6.1 Fahrzeugbestand der Feuerwehr Remscheid Seite 24 2.6.2 Neuanschaffungen 2011 Seite 26 3 Aktuelles im Jahr 2011 Seite 28 Einweihung Feuerwehrgerätehaus Hasten Seite 28 4. Fußballturnier der Feuerwehr Remscheid Seite 30 125-jähriges Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Lüdorf Seite 31 Gemeinsame Großübung der Feuerwehren Remscheid, Solingen und Wuppertal Seite 32 Aufbauübungen BHP 50 NRW und V-Dekon 50 NRW Seite 33 Inbetriebnahme der neuen Desinfektion Seite 34 Übung Behandlungsplatz Remscheid (Amoklauf an Schule) Seite 35 Ratsbeschluss über Brandschutzbedarfsplan und Rettungsdienstbedarfsplan 2011 Seite 36 4 Einsatzstatistik 2011 Seite 37 4.1 Gesamteinsatzstatistik Seite 38 4.2 Brandschutz Seite 39 4.3 Technische Hilfeleistung Seite 40 4.4 Rettungsdienst Seite 41 4.5 Freiwillige Feuerwehr Seite 42 5 Herausragende Einsätze 2011 Seite 43

Jahresbericht 2011 überarbeitet10 - Remscheid · weitgehend baugleiche Fahrzeuge geschafft worden. Mit der Auslieferung der Fahrzeuge im Juni 2011 konnte das Konzept im Herbst 2011

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Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 2 -

Inhaltsverzeichnis

Impressum Seite 1

Inhaltsverzeichnis Seite 2

1 Die Stadt Remscheid Seite 3

1.1 Struktur des Stadtgebietes Seite 3 1.2 Fläche und Nutzung Seite 4

1.2.1 Geografie/Topografie Seite 5

1.3 Verkehrsinfrastruktur Seite 5

2 Beschreibung der Feuerwehr Seite 6

2.1 Feuerwehr Remscheid - Organisation Seite 6

2.1.1 Feuer- und Rettungswachen Seite 7

2.2 Service und Verwaltung Seite 7

2.3 Einsatz und Organisation Seite 8 2.3.1 Einsatzführungsdienst Seite 8

2.3.2 Löschzugkonzept Seite 9

2.3.3 Leitstelle Seite 10

2.3.4 Personal Seite 11

2.3.5 Aus- und Fortbildung Seite 13

2.3.6 Freiwillige Feuerwehr Seite 18

2.4 Rettungsdienst Seite 21

2.4.1 Struktur des Rettungsdienstes Seite 21

2.5 Gefahrenvorbeugung Seite 23

2.5.1 Stellungnahmen Seite 23 2.5.2 Brandschauen Seite 23

2.5.3 Brandsicherheitswachen Seite 23

2.5.4 Brandschutzerziehung und –aufklärung Seite 23

2.6 Serviceleistung Technik Seite 24

2.6.1 Fahrzeugbestand der Feuerwehr Remscheid Seite 24

2.6.2 Neuanschaffungen 2011 Seite 26

3 Aktuelles im Jahr 2011 Seite 28

Einweihung Feuerwehrgerätehaus Hasten Seite 28

4. Fußballturnier der Feuerwehr Remscheid Seite 30 125-jähriges Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Lüdorf Seite 31

Gemeinsame Großübung der Feuerwehren Remscheid, Solingen und Wuppertal Seite 32

Aufbauübungen BHP 50 NRW und V-Dekon 50 NRW Seite 33

Inbetriebnahme der neuen Desinfektion Seite 34

Übung Behandlungsplatz Remscheid (Amoklauf an Schule) Seite 35

Ratsbeschluss über Brandschutzbedarfsplan und Rettungsdienstbedarfsplan 2011 Seite 36 4 Einsatzstatistik 2011 Seite 37

4.1 Gesamteinsatzstatistik Seite 38

4.2 Brandschutz Seite 39

4.3 Technische Hilfeleistung Seite 40

4.4 Rettungsdienst Seite 41 4.5 Freiwillige Feuerwehr Seite 42 5 Herausragende Einsätze 2011 Seite 43

- 3 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

1 Die Stadt Remscheid

1.1 Struktur des Stadtgebietes Die Stadt Remscheid zählt zu den kleineren Großstädten Deutschlands, gehört dem Regierungsbezirk Düsseldorf an und erstreckt sich über eine Fläche von 74,61m². Die maximale Ausdehnung in Nord/Süd-Richtung beträgt 9,4 km, während sich ihre maximale Ausdehnung in West/Ost-Richtung über 12,4 km erstreckt. In Remscheid leben zur Zeit 113.527 Menschen, somit ergibt sich eine durchschnittliche Einwohnerdichte von 1.521 Personen pro km², welche lokal zwischen 900 Personen pro km² (Stadtbezirk Lennep) und 2.700 Personen pro km² (Stadtbezirk Alt-Remscheid) schwankt.

Einwohnerzahl 113.527

Einwohner pro km² 21,52

Gesamtfläche in km² 74,61

Max. Ausdehnung Nord-Süd in km 9,4

Max. Ausdehnung West-Ost in km 12,4

Max. Höhenunterschied in m 282,86

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 4 -

1.2 Fläche und Nutzung Flächennutzung Prozentualer Flächenanteil Quadratkilomer

Gebäude / Freifläche 28,4 % 21,2

Betriebsfläche 0,6 % 0,4

Erholungsfläche 4,5 % 3,4

Verkehrsfläche 9,4 % 7

Landwirtschaftsfläche 23,7 % 17,7

Waldfläche 30,8 % 23

Wasserfläche 1,6 % 1,2

Andere Nutzung 0,9 % 0,7

28,4

4,5

9,4

23,7

30,8

1,60,9

0,60

5

10

15

20

25

30

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Nutzu

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Auf Grund des hohen Waldanteils und der nicht geringen Größe landwirtschaftlich genutzter Flächen und insgesamt 23 Naturschutzgebieten wird Remscheid auch landläufig als „Großstadt im Grünen“ genannt.

- 5 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

1.2.1 Geografie/Topografie Zusammen mit den Städten Solingen und Wuppertal bildet Remscheid das „Bergische Städtedreieck“. Sie gehört als drittgrößte Stadt des Bergischen Landes nach den Städten Wuppertal und Solingen zur Metropol-region „Rhein-Ruhr“ und wird als Mittelpunkt von Nordrhein Westfalen angesehen. Remscheid liegt südlich des Ruhrgebietes und wird von den Städten Wuppertal (nördlich), Solingen (westlich), sowie dem Rheinisch-Bergischen-Kreis (südlich) und dem Oberbergischen Kreis (östlich) umschlossen. Die höchste Erhebung im Stadtgebiet Remscheid liegt 378,86 m über dem Meeresspiegel die tiefste Stelle hingegen nur 96,00 m, was einen maximalen Höhenunterschied von knapp 283 m ausmacht.

1.3 Verkehrsinfrastruktur

Die Hauptverkehrsstraßen in Remscheid sind neben der Bundesautobahn BAB 1 mit 8,5 km Länge, die Bundesstraßen (B 51, B 229 und B 237) mit einer Länge von 27,9 km sowie Landesstraßen. Die Gesamtlänge aller in Remscheid befindlichen Verkehrsstraßen beträgt 472,4 km. Für den Personennahverkehr und den Güterverkehr befinden sich im Stadtgebiet 19,5 km Schienenwege, welche an zwei Stellen durch straßen-gleiche, mit Schranken gesicherte Übergänge gekreuzt werden. Weiterhin führt die Bahnstrecke an der Stadtgrenze Remscheid über die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, die „Müngstener Brücke“. Verkehrsstraßen in Remscheid insgesamt in km 472,4

BAB Abschnitt A1 in km 8,5

Bundesstraßen in km 27,9

Schienenwege in km 19,5

Hauptbahnhof 1

Bahnhöfe 3

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 6 -

2 Beschreibung der Feuerwehr

Die Remscheider Berufsfeuerwehr übernimmt mit 128 feuerwehrtechnischen Beamten den überwiegenden Teil des Einsatzaufkommens in Remscheid. Wie jedoch auch bei größeren Berufsfeuerwehren der Brand-schutz, im Besonderen in ländlichen Bezirken, nicht ohne die Freiwillige Feuerwehr abzudecken ist, so unter-stützen auch in Remscheid acht Löscheinheiten mit 214 aktiven, ehrenamtlich tätigen Angehörigen an sieben Standorten die Berufsfeuerwehr.

2.1 Feuerwehr Remscheid - Organisation Die Feuerwehr der Stadt Remscheid ist als kommunale Einrichtung ein Teil des „Dienstleistungsunterneh-mens Stadtverwaltung“. Sie erbringt auf das zuvor dargestellte Gefährdungspotential ausgerichtete und abge-stimmte Produkte, welche sich in die nachfolgenden Leistungen untergliedern.

Alle Beamten der Berufsfeuerwehr verfügen neben der brandschutztechnischen Ausbildung ebenfalls eine rettungsdienstliche Qualifikation, i. d. R. als Rettungs-assistent, mindestens jedoch als Rettungssanitäter. Die Beamten der Berufsfeuerwehr sind damit multi-funktional in allen Aufgabenbereichen der Feuerwehr Remscheid einsetzbar. Einsatzspitzen im Rettungs-dienst können durch den Einsatz des Löschzug-personals zur Besetzung zusätzlicher Rettungsmittel aufgefangen werden. Bei einem Massenanfall von Verletzten steht im Bedarfsfall das gesamte Löschzug-personal zur medizinischen Erstversorgung der Opfer zur Verfügung.

Organisationsaufbau der Berufsfeuerwehr Remscheid

- 7 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

2.1.1 Feuer- und Rettungswachen Die Feuer- und Rettungswache der Stadt Remscheid liegt geographisch betrachtet mittig im Stadtgebiet, in unmittelbarer Nähe zur Autobahnanschlussstelle „Remscheid“ der Bundesautobahn 1. Somit können die meisten Stadtbezirke, insbesondere die, in denen die größte Wohndichten bestehen, innerhalb der Hilfsfrist von 8 Minuten erreicht werden.

2.2 Service und Verwaltung Der Aufgabenbereich der Verwaltung umfasst die finanzielle Bearbeitung des Feuerwehr- und Rettungs-dienstbereiches aber auch die Bearbeitung der verwaltungsmäßigen Aufgaben. Die Verwaltungsabteilung gliedert sich im Wesentlichen in die Sachgebiete Krankentransportabrechnung und Rechnungswesen. Die Beschäftigten des Bereichs Krankentransportabrechnung erledigen alle anfallenden Arbeiten, die mit der Geltendmachung der Gebühren für den Krankentransport und Rettungsdienst zusammen hängen. Im Jahr 2010 wurden rd. 20.000 Gebührenbescheide erstellt, die ein Einnahmevolumen von rd. 3,6 Mio. EUR umfassen. Im Bereich Rechnungswesen werden alle im Fachdienst anfallenden haushaltsrechtlichen Fragen geklärt und alle eingehenden Rechnungen nach Prüfung zur Anweisung an die Stadtkasse gegeben. Außerdem werden die Kosten- und Leistungsbescheide für kostenpflichtige Einsätze der Feuerwehr abschließend bearbeitet und haushaltsrechtlich erfasst und überwacht.

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 8 -

2.3 Einsatz und Organisation

2.3.1 Einsatzführungsdienst Die Feuerwehr hat bei ihren Einsätzen die Aufgabe, auf der Basis meist lückenhafter Informationen, eine oder gleichzeitig mehrere Gefahren zu bekämpfen. Ein Schadenereignis oder eine Gefahrenlage kann dabei im Umfang und im Gefährdungsgrad auch während des Einsatzes weiter anwachsen (zum Beispiel Großbrand, Hochwasser) oder es kann ursächlich abgeschlossen sein (zum Beispiel Zugunfall, Erdbeben). Die Schaden- oder Gefahrenabwehr -auch bei ursächlich abgeschlossenen Ereignissen- kann erhebliche technische und organisatorische Einsatzmaßnahmen erforderlich machen. Die Einsatzleitung hat die Aufgabe, alle Maßnahmen zur Abwehr der Gefahren und zur Begrenzung der Schäden zu veranlassen. Insbesondere gilt es, die Einsatzkräfte möglichst wirkungsvoll an meist unbekannten Orten und bei nicht vollständig bekanntem oder erkundetem Schadenumfang einzusetzen. Die Einsatzleitung muss daher die Lage schnell erfassen und sie beurteilen. Der Einsatzerfolg hängt wesentlich vom reibungslosen Funktionieren der Einsatzleitung ab. Als Grundlage dient hierzu ein Führungssystem. Der Einsatzführungsdienst der Feuerwehr Remscheid gliedert sich in Anlehnung an die Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 100 in drei Führungsstufen:

A-Dienst B-Dienst C-Dienst Der A-Dienst ist gemäß dem Gesetz über dem Feuerschutz und die Hilfeleistung (FSHG) bestellter Einsatzleiter der Stadt Remscheid bis zur Übernahme durch den Krisenstab. Der Dienst wird durch die Fachdienstleitung in Form einer freiwilligen Rufbereitschaft erbracht. Der B-Dienst wird im Schichtdienst durch Führungsdienstbeamte des höheren und gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst erbracht. Ihm obliegen folgende Aufgaben: - Bestellter Einsatzleiter gem. FSHG bis zur Einsatzübernahme des A-Dienstes, damit ständiger Vertreter der Fachdienstleitung

- Rückwärtiger Dienst, entspricht dem so genannten Lagedienstführer der Leitstelle

- Einsatzleiter bei größeren Einsätzen, insbesondere bei der Gefährdung von Menschenleben

- Gesamteinsatzleiter bei Unwetter- und Flächenlagen (z. B. Schnee, Sturm, Hochwasser, etc.)

- Einsatzleiter für Paralleleinsätze - Presse- und Medienarbeit - Kontakt zu anderen Ämtern Seit dem 01.07.2011 ist dem B-Dienst die Rufbereitschaft für den FD 1.32 – Bürger, Sicherheit und Ordnung übertragen. Außerhalb der regulären Dienstzeiten werden unaufschiebbare Maßnahmen z.B. nach dem Psychisch-Kranken-Gesetz (PsychKG) oder bei Leichen- oder Bombenfunden veranlasst. Der C-Dienst führt den Löschzug der Berufsfeuerwehr und ist damit erster Einsatzleiter vor Ort. Zudem führt er die Einsatzkräfte bei überörtlichen Einsätzen der Feuerwehr Remscheid und übernimmt bei größeren Rettungsdienstlagen die Funktion des „Organisatorischen Leiters Rettungsdienst“ (OrgL). Bei größeren Einsätzen unter Einbeziehung der nächst höheren Führungsstufe übernimmt er die Funktion des Einsatzabschnittsleiters. Die Führungskräfte im Einsatz sind entsprechend dem Erlass des Innenministeriums durch farbige Westen (Einsatzleiter: gelb, Einsatzabschnittsleiter: weiß, Presseverantwortlicher: grün, Gruppenführer: rot) gekennzeichnet.

- 9 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

2.3.2 Löschzugkonzept Bis zum Bezug der Feuer- und Rettungswache im Indusriegebiet Überfeld im Jahr 1989 deckte die Berufsfeuerwehr Remscheid von den Feuer- und Rettungswachen Lennep und Rathaus Remscheid das Stadtgebiet ab. Mit der neuen Wache im geographischen Mittelpunkt wurden die Einheiten zusammengeführt. Seit 1991 bestand der Löschzug der Berufsfeuerwehr Remscheid aus einem ELW 1, der Gruppe 1 mit LF 24 und DLK 23/12, und der Gruppe 2 mit TLF 24/50 und der zweiten DLK 23/12. Auf dem LF 24 wurde umfangreiche technische Beladung und mit dem TLF 24/20 größere Mengen an Löschwasser und Schaummittel mitgeführt. Der Einsatzschwerpunkt der Gruppe 1 lag in den Bereichen Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung. Die Gruppe 2 verfügte nach diesem Konzept über nur wenig Ausrüstung für die technische Hilfeleistung und erforderte die Zuführung eines weiteren LF 24 als Rüstwagenersatz durch einen Trupp der Gruppe 3. Die Gruppe 2 besetzt zusätzlich zusätzliche Rettungswagen zur Spitzenlastabdeckung im Rettungsdienst.

Die immer umfangreicher werdende Beladung, gerade im Bereich der technischen Hilfeleistung führte zu immer größer werdende Baugrößen bei dem LF 24. Gleichzeitig führte die Größe des Fahrzeugs zunehmend zu Problemen im Verkehrsraum. Wenn das LF 24 aufgrund eines Paralleleinsatz nicht für den Löschzug verfügbar war, führte dieses zu einer erheblichen Schwächung. Durch die Truppkabinen bei den Fahrzeugen der Gruppe 2 war der Angriffstrupp getrennt und konnte sich nicht bereits auf der Anfahrt mit Atemschutz ausrüsten. Somit stand der geforderte Sicherungstrupp erst zeitverzögert zur Verfügung. Die immer umfangreichere Technik führte zu Problemen und Ausfällen bei dem LF 24. Fehlende Raum- und Gewichtsreserven erschwerten schlüssige Beladungskonzeptionen. So musste die Rettungsplatzform aus Raumgründen auf dem TLF 24/50 verladen werden. Aus diesen Gründen wurde eine Veränderung des bisherigen Löschzugkonzepts beschlossen. Anstelle des LF 24 und des TLF 24/50 sollen künftig ein Hilfeleistungslöschfahrzeuge HLF 20 und das LF 24 im Löschzug der Berufsfeuerwehr Remscheid eingesetzt werden. Für die Freiwillige Feuerwehr sind zwei weitgehend baugleiche Fahrzeuge geschafft worden. Mit der Auslieferung der Fahrzeuge im Juni 2011 konnte das Konzept im Herbst 2011 umgesetzt werden. Künftig besteht der Löschzug der Berufsfeuerwehr Remscheid aus dem ELW 1, der Gruppe 1 mit einem HLF 20 und einer DLK 23/12 und der Gruppe 2 mit LF 24 und der zweiten DLK 23/12.

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 10 -

2.3.3 Leitstelle (Erneuerung der Kommunikationstechnik) Feuerwehreinsätze erfordern leistungsfähige Kommunikationstechnik. Die Informationen müssen schnellst-möglich auf sicheren Wegen übertragen werden. Ob bei medizinischen Notfällen wie Herzinfarkt, bei Bränden schweren Verkehrsunfällen oder bei der Freisetzung gefährlicher Stoffe und Güter - von der richtigen Informationsübertragung hängen Menschen-leben, hohe Sachwerte oder der Schutz der Umwelt ab. Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) wie Polizei oder Feuerwehr arbeiten seit Jahren mit einem analogen Funknetz im UKW-Bereich. Der hier angewendete technische Standart gilt mittlerweile als überholt. Aus diesem Grund wird seit mehreren Jahren die Einführung eines zeitgemäßen digitalen Funknetzes für den BOS-Bereich in Deutschland geplant. Während bisher im Bereich des Feuer- und Katastrophenschutz jede kreisfreie Stadt und jeder Landkreis ein eigenes Funkverkehrsnetz betrieben hat, werden künftig die Bundesländer ein digitales Funknetz für Behör-den und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben aufbauen und betreiben.

Dieses bundesweit einheitliche Bündelfunknetz TETRA ermöglicht eine abhörsichere, bundesweit flächen-deckende Kommunikation von Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst. Die Feuerwehr der Stadt Remscheid wird diese Infrastrukturen nutzen können. Die Kosten für die Beschaffung der erforderlichen Endgeräte müssen jedoch von den Endnutzern getragen werden. Das betrifft sowohl die Funkgeräte als auch die kom-munikationstechnischen und EDV-technischen Systeme der Feuerwehrleitstelle. Die vorhandenen Systeme wurden in den Jahren 1991 und 2001 beschafft. Die Abschreibungszeiten sind sowohl im technischen wie auch im bilanziellen Sinn weit überschritten. Die zeitlich erforderliche Erneuerung der Kommunikationstechnik bietet sich damit für einen Umstieg auf die zeitgemäße digitale Technologie an. Neben der Beschaffung von digitalen Funkgeräten und der Erneu-erung der Leitstellentechnik wird künftig die Alarmierung z.B. bei der Freiwilligen Feuerwehr auf Digitalfunk umgestellt. Bei der Gerätebeschaffung ergeben sich durch interkommunale Kooperationen mit den Städten Solingen und Wuppertal Kostenvorteile. Durch die Nutzung eines gemeinsamen Alarmierungsnetzes des bergischen Städtedreiecks wird zudem ein einsatztaktischer Vorteil generiert, da sich die Fläche, in der Angehörige der Feuerwehren alarmiert werden können, enorm vergrößert und nicht mehr an den Stadtgrenzen halt macht. Der politischen Entscheidungsgremien der Stadt Remscheid haben am 08.06.2011 mit dem Beschluss über die Ersatzbeschaffung der kommunikationstechnischen und EDV-technischen Einrichtungen eine wichtige Entscheidung für die Zukunft getroffen. Die technischen Einrichtungen (Einsatzleitsystem, Kommunika-tionstechnik, digitale Alarmierung, und digitale Funkgeräte) werden über ein Leasingmodell beschafft.

- 11 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

2.3.4 Personal

Stellenplan der Berufsfeuerwehr Remscheid

Stand 31.12.2011

Soll Ist Differenz

Mitarbeiter FD 1.37 Mitarbeiter FD 1.37 137 136 -1

Feuerwehrtech. Beamte 129 128 -1

Verwaltungsbeamte 3 3 -

Angestellte 5 5 -

Feuerwehrtechnische Beamte

Höherer Dienst A16 1 - -1

A15 1 1

A14 1 - -1

A13 1 1

Gehobener Dienst A13 1 1 -

A12 3 3 -

A11 9 7 -2

A10 - 1 1

A9 - 1 1

Mittlerer Dienst A9Z 14 9 -5

A9 31 27 -4

A8 30 22 -8

A7 39 55 16

Verwaltungsbeamte

Gehobener Dienst A13 -

A12 1 1 -

A11 - - -

A10 - - -

Mittlerer Dienst A9 - - -

A8 2 2 -

A7 - - -

Angestellte

BAT 05B 2 2 -

BAT 05C 2 2 -

BAT 06B 1 1 -

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 12 -

Altersstruktur der Berufsfeuerwehr Remscheid

1

2

28

17

9

24

23

11 1

2

0

5

10

15

20

25

30

bis 25

J.

25-30

J.

31-35

J.

36-40

J.

41-45

J.

46-50

J.

51-55

J.

56-60

J.

Stand 02.03.2012

Funktionsstellenplan

Leitstelle SchiFü SB 1 SB 2 SB 3

ELW 1 B-Dienst

Führung

ELW 1 C-Dienst FüAss

HLF GF 1 MA A-TF A-TM W-TF W-TM Gruppe 1

DLK S-TF S-TM

LF 24 GF 2 MA A-TF A-TM Gruppe 2

DLK W-TF W-TM

WLF GF 3 MA Gruppe 3

KK/GW-L

NEF 1 RA NA KTW 2 RS (TD) ZDL (TD)

NEF 2 NA* KTW 4 RS (TD) ZDL (TD)

RTW 1 RA RS KTW 6 RS (TD) ZDL (TD)

Rettungsdienst

RTW 3 RA RS KTW 8 RS (TD) ZDL (TD)

RTW 5

RTW 7

RTW 9

Spitzenabdeckung

RTW 11

Legende: SchiFü – Schichtführer Leitstelle SB – Sachbearbeiter Leitstelle

FüAss – Führungsassistent GF – Gruppenführer

MA – Maschinist A-TF/-TM – Angriffstruppführer /-mann RA – Rettungsassistent W-TF/-TM – Wassertruppführer /-mann RS – Rettungssanitäter S-TF/-TM – Schlauchtruppführer /-mann

NA – Notarzt NA* - Reserve-Notarzt TD – Funktion im Tagesdienst ZDL - Zivildienstleistender

- 13 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

2.3.5 Aus- und Fortbildung Ausbildungslehrgänge Intern BF FF Gesamt

B I - Grundausbildung FW RS 8 - 8

TM II - Truppmannausbildung FW RS - 20 20

Atemschutzgeräteträger FW RS - 9 9

ABC - Einsatz FW RS - 11 11

Feuerwehr-Motorsäge Seminar I FW RS - 12 12

Ausbilder Feuerwehr-Motorsäge UK NRW 1 - 1

Führerschein – Klasse C Fahrschule RS - 2 2

Seminar Atemschutztechnik Krefeld 1 - 1

Lehrgang Desinfektor Köln / Essen 3 - 3

Fortbildung Lehrrettungsassistent DRK Münster 4 - 4

Lehrgänge und Seminare am Institut der Feuerwehr NRW BF FF Gesamt

Seminare

Praktisches Führungstraining der Führungsstufe A - 1 1

Verhalten im Straßenverkehr 1 2 3

Patientengerechte technische Rettung - 1 1

Ölschadensbeseitigung auf Straßenflächen - 3 3

Vorbeugender Brandschutz / Anlagentechnik 18 6 24

IuK – Planung beim Einsatz Digitalfunk 1 1 2

Lehrgänge

B III - Gruppenführer 3 - 3

F III - Gruppenführer - 2 2

F Ausbilder in der Feuerwehr - 2 2

F/B ABC II – Führen im ABC-Einsatz - 2 2

B LtS – Lehrgang Leitstellenpersonal 1 - 1

F/B AGW – Lehrgang Atemschutzgerätewart 1 - 1

Wachinterne Ausbildungen Ausbildung Stunden

Bereich Rettungsdienst 3690

Bereich Brandschutz 8681

Besondere Ausbildungsthemen

Katastrophenschutzkonzepte NRW

Ausbildung an Feuerwehrfahrzeugen

Brandbekämpfung an Photovoltaik-Anlagen

Standardeinsatzregel Brandbekämpfung LZ-Einsatz

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 14 -

Ausbildung Berufsfeuerwehr

Am 30. September 2011 schlossen 18 Brandmeisteranwärter aus den Städten Wermelskirchen und Remscheid ihre Ausbildung für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst erfolgreich ab. Remscheid erhält 8 und Wermelskirchen 10 neue Feuerwehrbeamte. In den vergangenen 18 Monaten haben sie eine umfangreiche und anspruchsvolle Ausbildung absolviert. Zunächst wurden feuerwehrtechnische und naturwissenschaftliche Grundlagen vermittelt. Das Arbeiten in der Gruppe sowie die Bedienung der unterschiedlichsten Arbeits- und Rettungsgeräte waren weitere Inhalte des Lehrplans. In der Ausbildung haben alle das Deutsche Sportabzeichen und das Rettungsschwimmer-abzeichen erworben. Die rettungsdienstliche Ausbildung erfolgte an der Akademie für Gesundheitsberufe in Velbert (AfG). Die erforderliche Praxis konnte in den Krankenhäusern Remscheid und Wermelskirchen, sowie auf den Rettungs-wachen gesammelt werden. Auch die Ausbildung für die Fahrerlaubnisklasse CE (LKW) stand auf dem Programm. Die neuen Berufsfeuerwehrmänner werden im Dienstbetrieb dringend benötigt. Die unbesetzten Stellen im Einsatzdienst wurden bisher durch Überstunden aufgefangen. Erstmalig hat die Feuerwehr Remscheid für die Feuerwehr Wermelskirchen die Ausbildung der neuen Ein-satzkräfte mit übernommen. Durch die Kooperation konnten bei beiden Städten Kosten eingespart werden. Die Leiter der beiden Feuerwehren, Herr Thiel (Wermelskirchen) und Herr Eul-Jordan (Remscheid) waren mit den Ergebnissen der Prüfungen sehr zufrieden. Eine Neuauflage dieser erfolgreichen Kooperation wird für die Zukunft wieder angestrebt.

Feuerwehr Remscheid: René Glause, Henning Roose, Christoph Laddach, Patrick Niederwipper, Tim

Reitemeier, Olaf Scheel, Simon Schächinger, Christian Siebert

Feuerwehr Wermelskirchen: Ole Clouth, Sebastian Gerke, Marc Kamlage, Arthur Kleinert, Stefan Lütz,

Murat Manaroglu, Oliver Schneider, Christian Stein, Dominik Teuwen, Marc Adams

- 15 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

Ausbildung Freiwillige Feuerwehr Mit dem erfolgreichen Abschluss der Truppmann-Ausbildung Teil 2 haben 20 Feuerwehrangehörige am 09. April 2011 erfolgreich ihre Grundausbildung abgeschlossen. Über 88 Stunden hatten 19 Männer und eine Frau an Abendstunden und an Wochenenden seit dem 05. März 2011 die einzelnen praktischen und theoretischen Unterrichtseinheiten absolviert. Wenn die Feuerwehr zur Hilfe gerufen wird, ist zumeist durch einen Unfall, durch Ausbruch eines Brandes, infolge einer Explosion oder durch Naturereignis ein Schaden oder eine Gefährdung eingetreten. Die Feuer-wehr muss sich dann unter Zeitdruck mit vielfältigen Risiken auseinander setzen und Gefahren für Men-schen, Tiere, Umwelt und Sachwerte abwenden. Das Handeln erfordert eine umfassende Ausbildung, eine klar gegliederte Aufgabenstruktur, sicheren Umgang mit dem Gerät, hohes körperliches Leistungsvermögen und handwerkliches Geschick. Vor dem ersten Einsatz steht somit für die Feuerwehrangehörigen ein umfangreiches Ausbildungspro-gramm. Für die Freiwillige Feuerwehr steht zu Beginn der Truppmann-Lehrgang Teil 1 mit einem Umfang von 93 Stunden. Dem schließen sich dann der Sprechfunker- und der Atemschutz-Geräteträger-Lehrgang mit einem Umfang von 52 Stunden an. Der am Samstag beendete Lehrgang Truppmann-Ausbildung Teil 2 bildet den Abschluss dieser 233 Stunden umfassenden Grundausbildung. Darauf aufbauend schließen sich weitere Ausbildungen und Lehrgänge an.

Die Ausbildungsinhalte behandeln Gefahren an der Einsatzstelle und das Verhalten bei Gefahrstoffen. Die Beladung der einzelnen Fahrzeuge und der richtige Umgang mit dem Gerät sind zu lernen. Schlauchleit-ungen müssen verlegt und mit Pumpen und Armaturen verbunden werden. Das Aufstellen von Leitern und das sichere Besteigen, aber auch Arbeiten in Höhen und Absturzsicherung müssen trainiert werden. Kraft-fahrzeuge werden zerlegt und Lasten sicher angehoben. Stromleitungen sind zu verlegen, damit elektrische Betriebsmittel wir Flutlichtstrahler, Trennschleifer Tauchpumpen oder Hydraulikaggregate betrieben werden können. Die Zusammenarbeit in einer Gruppe funktioniert nur durch klar gegliederte Arbeitsteilung. Jeder muss sich auf den anderen verlassen können. Das reale Erleben von Feuer und Wärme und die Training wirksamer Löschmethoden bildete einen weiteren Teil der Ausbildung. In der Brandsimulationsanlage der Berufsfeuerwehr Düsseldorf trainierten die Remscheider Feuerwehrangehörigen das Löschen von Bränden. Vor dem Prüfungsausschuss erfolgte dann am vergangen Samstag die Abschlussprüfung. In einem schrift-lichen Teil wurde das Fachwissen abgefragt. In verschiedenen Einsatzszenarien mussten die 19 Feuerwehr-männer und die Feuerwehrfrau ihre praktischen Kenntnisse und den sicheren Umgang mit dem Gerät sowie die Fähigkeit zur Zusammenarbeit in der Gruppe unter Beweiß stellen.

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 16 -

Insgesamt zeigte sich der Prüfungsausschuss, bestehen aus Hauptbrandmeister Detlev Rothe und Brandamt-mann Josef Köster von der Berufsfeuerwehr sowie Brandinspektor Jochen Holst von der Freiwilligen Feuer-wehr mit den gezeigten Leistungen vollauf zufrieden. Die Ausbildungsziele wurden im vollen Umfang erreicht. In den Löscheinheiten der Freiwilligen Feuerwehr Remscheid freut man sich nun auf die tatkräftige Verstärk-ung durch die gut ausgebildeten Einsatzkräfte.

Lennep: Carolin Melis - Lüttringhausen: Nils Frink, Mark Henrichs, Nicolai Kleinschmidt, Oliver Thöne

Nord: Jan Benedikt Holz, Mirko Kalbitz, Tobias Schäfer, Oliver Sommavilla - Hasten: Philipp-Marvin

Debus, Julien Fehler, Kai Haller, Pascal Korhammer, Jerome Robert Zuch - Morsbach: Karsten Neumann

Bergisch-Born: Matthias Hausmann, Christoph Kind - Lüdorf: Carsten Fackiner, Marcel Hausmann,

Christian Gies.

- 17 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

Ausbildung für den Krisenstab der Stadtverwaltung Der Krisenstab der Stadtverwaltung Remscheid wurde vom 21.-24.11.2011 am Institut der Feuerwehr Nord-rhein-Westfalen (IdF) in Münster geschult. Dabei wurde im Rahmen einer Stabsübung die Einsatzbearbeitung bei einem Großschadensereignis simuliert. Konkret beschäftigten sich 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichen Fachdiensten der Stadtverwaltung Remscheid und der Polizei mit den Folgen eines Flugzeugabsturz im Stadtgebiet Remscheid. Nach dem Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistung (FSHG) leiten und koordinieren die Kreise und die kreisfreien Städte den Einsatz bei einem Großschadensereignis. Die Krisenbewältigung in Nordrhein-Westfalen liegt somit im Kern bei den Kreisen und kreisfreien Städten. Neben der Einsatzleitung als operativ-taktische Komponente wird der Krisenstab als administrativ-organisatorische Komponente unter der der ge-meinsamen Leitung durch den politisch verantworlichen Landrat bzw. Oberbürgermeister tätig. Bei dieser besonderen Organisationsform soll die zur Bewältigung des Schadensereignis erforderliche Kom-petenz der Verwaltung abgebildet werden. Ein Krisenstab wird ereignisabhängig und immer nur zeitlich be-grenzt tätig. Bei Großschadensereignissen ist die Einrichtung des Krisenstab rechtlich verpflichtend vorgeschrieben. Ein-satzanlässe für die Einrichtung des Krisenstab können aber auch Großveranstaltungen, Pandemien, Tierseu-chen, Umweltbelastungen oder sonstige Ereignisse mit erheblichen Koordinierungsbedarf der Gesamtver-waltung sein.

An dem Seminar haben teilgenommen: Frau Stadtkämmerin Schütte, Herr Wiertz, Herr Beckmann, Herr Neveling, Herr Putz, Herr Dietl, Herr von Tegelen, Herr Wagner, Herr Schnell, Frau Reinhardt, Herr Linek, Frau Becker, Frau Meyer, Frau Rogawski, Herr Krauße, Frau May, Herr Folle, Frau Schmidt, Herr Kistner, Herr Sturm, Herr Jakob, Herr Koch, Herr Eul-Jordan und Herr Köster.

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 18 -

2.3.6 Freiwillige Feuerwehr Die zweite Säule des Brandschutzes bildet neben der Berufsfeuerwehr die Freiwillige Feuerwehr mit sieben im Stadtgebiet verteilten Feuerwachen. Im Jahr 2011 leisten 214 Frauen und Männer neben ihren Verpflicht-ungen im Beruf und Familie, aktiv Dienst an den Bürgern Remscheids. Nach Funkalarmierung stehen sie in-nerhalb weniger Minuten zur Hilfe am Mitmenschen in den sieben Feuerwehrgerätehäusern bereit. Diese Leistung wird rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr von allen Einheiten erbracht. Die Freiwillige Feuerwehr Remscheid gliedert sich in acht Löscheinheiten mit insgesamt sieben Standorten, die flächenmäßig über das Stadtgebiet verteilt sind:

Löscheinheit 11, Lennep

Löscheinheit 12, Lüttringhausen

Löscheinheit 10, Nord A, Nord B

Löscheinheit 16, Hasten

Löscheinheit 17, Morsbach

Löscheinheit 18, Bergisch-Born

Löscheinheit 19, Lüdorf

Gliederung der Freiwilligen Feuerwehr Grundsätzlich erfolgt der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr im jeweils abgegrenzten Zuständigkeitsbereich. Die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr erfolgt nach folgenden Grundsätzen: - Sicherstellung der Schutzziele gemäß Brand- schutzbedarfsplan - Die Größe des Schadensereignisses erfordert den Einsatz von mehr als 2 Gruppen gemäß Feuerwehr-Dienstvorschrift 3 (FwDV 3) - Die Hilfsfrist von 8 Minuten kann aufgrund langer Anmarschzeiten durch die Berufsfeuerwehr nicht sichergestellt werden - Infolge parallel ablaufender Einsätze im Bereich

Rettungsdienst, Brandschutz oder Technische Hilfeleistung oder infolge personeller Unterbe- setzung aus anderen Gründen ist ein Kräfte- ausgleich erforderlich - Aufgrund des Umfangs der Einsatzmaßnahmen ist eine Unterstützung durch weitere Kräfte er- forderlich (Anforderung durch den Einsatzleiter) - Mitwirkung und Unterstützung im Rahmen der überörtlichen Hilfeleistung gem. § 25 FSHG

- 19 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

Sonderaufgaben Freiwillige Feuerwehr Teile der Freiwilligen Feuerwehr sind spezialisiert und ergänzen bei besonderen Lagen die Berufsfeuerwehr: - Bei größeren Einsatzlagen unterstützt die Sondereinsatzgruppe Einsatzleitung (SEGEL) die Einsatzleitung - Bei Einsätzen mit chemischen, biologischen, radioaktiven oder nuklearen Gefahrstoffen unterstützen speziell ausgebildete Kräfte bei der Gefahrenabwehr - Mit speziellen Gerätewagen und Löschfahrzeugen kann eine Wasserversorgung auch über lange Wegstrecken (mehrere km Länge) aufgebaut werden - Mit dem Mehrzweckboot werden Rettungseinsätze und Hilfeleistungen im Gewässerbereich, wie z. B. auf der Wupper oder der Eschbachtalsperre, durchgeführt - Mit Tanklöschfahrzeugen werden Einsatzstellen mit Löschwasser versorgt - Durchführung von angeordneten Brandsicherheitswachdiensten Neben dieser Aufgabenwahrnehmung zur Gefahrenabwehr nach dem Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistung (FSHG) unterstützen die Freiwilligen Feuerwehren in vielfältiger Hinsicht das gesellschaftliche Leben: - Unterstützung von Sportveranstaltungen (z. B. Röntgenlauf) - Bereitstellung von Ordnungsdiensten und Sicherheitsdiensten bei Veranstaltungen - Unterstützung bei der Brauchtumspflege (Volkstrauertag, Martinsumzüge) - Beteiligung bei Heimat- und Stadtteilfesten - Pflege von Gemeinschaft / Vereinsleben - Wartung des städtischen Hydrantennetzes - Durchführung von Arbeiten im Bereich Natur- und Umweltschutz - Aufklärung der Bevölkerung über Gefahren und Gefahrenvorbeugung

Personalstärke und Qualifikation der Freiwilligen Feuerwehr

1. F

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2. F

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LE Lennep HLF 20/16 TLF 16/24 ABC-ErkKW LF 8/6 31 23 10 2 3 7 19

LE Lüttringhausen LF 8/6 LF 8/6 21 17 13 2 3 4 12

HLF 20/16 TLF 16/24 Dekon P LF 8 51 29 17 3 9 13 23 LE Nord

LF 8/6 LF 16 TS

LE Hasten HLF 16/12 LF 16 TS SW 2000 MTF 36 29 16 1 7 8 20

LE Morsbach LF 10/6 TLF 16/24 RW 1 22 15 11 2 2 6 12

LE Bergisch Born HLF 10/6 TLF 16/24 SW 1000 26 15 11 1 5 10 10

LE Lüdorf LF 8/6 LF 16 TS Anh. Boot 26 16 11 0 4 9 12

FF Gesamt 213 144 89 11 33 57 108

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 20 -

Jugendfeuerwehr Die Jugendfeuerwehr Remscheid wurde bereits 1979 gegründet. Die Mitglieder sind Jungen und Mädchen ab dem 10. Lebensjahr. Mit dem 18. Lebensjahr können sie auf Antrag in die Löscheinheiten der Freiwilligen Feuerwehren übernommen werden. In den vergangenen Jahren rekrutiert sich die Mehrzahl des Nachwuchses für die Freiwillige Feuerwehr aus der Jugendfeuerwehr. Zum Ausbildungsdienst in der Jugendfeuerwehr gehört sowohl die feuerwehrtechnische Ausbildung als auch die jugendpflegerische Betreuung. Die Jugendfeuerwehr ist Bestandteil der Feuerwehr Remscheid. Sie unter-steht der fachlichen Aufsicht und Betreuung des Leiters der Feuerwehr, der sich dazu des Stadtjugendfeuer-wehrwartes bedient.

Die Jugendfeuerwehr Remscheid gliedert sich in vier Jugendfeuerwehrgruppen: Jugendgruppe Lennep

Jugendgruppe Lüttringhausen

Jugendgruppe Nord

Jugendgruppe Hasten Jede Jugendgruppe hat 25 Mitglieder und wird von einem Jugendfeuerwehrwart geleitet. Diese werden dabei von Jugendbetreuern unterstützt. Aktuell kann die Feuerwehr Remscheid auf 107 Mitglieder, davon 90 Jungen und 17 Mädchen bei der Jugendfeuerwehr zurückgreifen.

- 21 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

2.4 Rettungsdienst Der Rettungsdienst umfasst die medizinische Versorgung von Notfallpatienten am Notfallort, den fach-gerechten Transport von Kranken und Verletzten sowie zeitkritisch benötigten Personals und Materials innerhalb einer festgelegten Hilfefrist bzw. Eintreffzeit. Dazu gehören auch die sanitäts- und rettungs-dienstlichen Vorsorgemaßnahmen für Veranstaltungen. Der Rettungsdienst der Stadt Remscheid macht den mit Abstand größten Anteil der Einsatzzahlen der Feuerwehr aus und lässt eine über die Jahre steigende Tendenz erkennen.

2.4.1 Struktur des Rettungsdienstes Organisation im Rettungsdienst

Abteilungsleiter Rettungsdienst

BAR Dipl.-Ing. Ulrich Schnell

Ärztlicher Leiter Rettungsdienst

Dr. med. Christoph Rose

Beamter vom Rettungsdienst

Wachabteilung A, B und C

Personal und Fahrzeuge im Rettungsdienst

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 22 -

Um Einsatzspitzen während des Wochenendes besser bewältigen zu können, steht Samstags von 8.30 Uhr bis 17 Uhr ein weiterer Rettungswagen, besetzt im Wechsel durch die Hilfsorganisationen, zur Verfügung. Neben der Berufsfeuerwehr und des Rettungswagen der Hilfsorganisation gibt es einen privaten Unternehmer, der sich im zugewiesenen Einsatzgebiet an der Notfallrettung und dem Krankentransporte beteiligt.

Um eine gleichmäßige Abdeckung der Hilfsfristen zu gewährleisten, verfügt die Feuerwehr Remscheid neben der Feuer- und Rettungswache auf dem Knapp 23 über einen weiteren Standort mit einem 24-Stunden-RTW an der Alleestraße 124. Dieser ist bei zugleich Standort des Deutschen Roten Kreuz (DRK). Die Johanniter-Unfall-Hilfe verfügt über einen Standort an der Steinberger Str. 36.

- 23 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

2.5 Gefahrenvorbeugung Die Abteilung 1.37.3 Gefahrenvorbeugung hat unterschiedliche Aufgabenbereiche worunter, neben Stellungnahmen im bauaufsichtlichen Verfahren, Brandschauen, Brandsicherheitswachen und der Brandschutzerziehung beispielsweise auch folgende Bereiche fallen: - Beratungstätigkeiten, Planbesprechungen - Brandschutz- und Räumungsübungen, Unterweisungen, Schulungen - Überprüfung Löschwasserentnahmestellen - Wartung und Pflege von Hydranten - Überprüfung von Flächen für die Feuerwehr - Aufschaltung von Brandmeldeanlagen - Abnahme und Funktionskontrolle von Brandmeldeanlagen - Erstellung von Einsatz und Objektplänen für besondere Objekte im Auftrag des Betreibers Bei der Feuerwehr Remscheid ist dies mit drei Beamten aus dem gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst und einem Beamten des mittleren feuerwehrtechnischen Dienstes versehen.

2.5.1 Stellungnahmen Im Jahr 2011 hat der Bereich Gefahrenvorbeugung „Vorbeugender Brandschutz“ der Feuerwehr Remscheid 217 bauaufsichtliche Verfahren betreut.

2.5.2 Brandschauen Die Anzahl der Brandschauen beläuft sich im Jahr 2011 auf 42 Stück, wobei der Schwerpunkt in Altenpflege-heimen und Kindertageseinrichtungen der Stadt Remscheid liegt.

2.5.3 Brandsicherheitswachen Die Berufsfeuerwehr stellte im Jahr 2011 insgesamt 85 Brandsicherheitswachen, die vorwiegend im Stadttheater Remscheid stattfanden. Zudem wurden 1130 Brandsicherheitswachen durch Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr abgeleistet. Maßnahmen der Gefahrenvorbeugung Anzahl

Stellungnahmen im bauaufsichtlichen Verfahren 217

Brandschauen 42

Brandsicherheitswachen 198 (113 FF + 85 BF)

2.5.4 Brandschutzerziehung und -aufklärung Auch im Jahr 2010 fanden zahlreiche Termine zur Brandschutzerziehung und -aufklärung statt, bei denen sowohl die Kinder, als auch die Erzieher/-innen und Lehrer/-innen aus Kindertageseinrichtungen und Schulen Remscheids über Grundsätze des Brandschutzes und das richtige Verhalten im Ernstfall aufgeklärt wurden. Brandschutzerziehung / -aufklärung Kinder Erzieher/-innen

Anzahl 918 152

Brandschutzschulung Senioren Einrichtungen

Anzahl 45 12

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 24 -

2.6 Serviceleistung Technik 2.6.1 Fahrzeugbestand der Feuerwehr Remscheid

Städtische Fahrzeuge Abkürzung Fahrzeugkategorie BF FF Gesamt

ELW 1 2 2

ELW 2 1 1

KdoW

Einsatzleitwagen

2 2

LF 8 JF 2 2

LF 8/6 H 2 2

LF 8/6 L 3 3

LF 10/6 H 1 1

LF 10/6 L 1 1

LF 16/12 1 1

LF 24 2 2

HLF 20/16 1 2 3

TLF 8/18 2 2

TLF 16/24 Tr

Löschfahrzeuge

4 4

DLK 23/12 CC 1 1

DLK 23/12 CS Hubrettungsfahrzeuge

1 1

RW 1 1 1

GW-L 1 1 2

GW-Rett

Rüst- und Gerätewagen

1 1

ÖSWSF (Kleinkehrm.) 1 1

Schwenklader 1 1

Werkstattwagen 1 1

WLF 2 2

WAB-GSG 1 1

WAB-AS 1 1

WAB-SLM 1 1

WAB-Mulde

Sonderfahrzeuge

1 1

MTF Mannschaftstransportfahrzeuge 3 1 4

PKW Sonstige Fahrzeuge 2 2

Geräte 1 1

Trailer/MZB 1 1

Zelte 1 1

JF

Feuerwehr-Anhänger

1 1

KTW 5 6

RTW 7 7

NEF 1

Rettungsfahrzeuge

2 2

66

- 25 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

Bundes- bzw. Landesfahrzeuge bei der Feuerwehr (Verwaltung Feuerwehr)

Abkürzung Fahrzeugkategorie BF FF Gesamt

LF 16 TS (1x Bund, 2x Land) Löschfahrzeuge 3 3

SW 2000 (Bund) 1 1

Dekon-P (1x Bund, 1x Land) 1 1 2

GW-Mess (Kommunal)

Rüst- und Gerätewagen

1 1

ABC-ErkKW (Bund) 1 1

WAB MANV (Land) 1

WAB V-Dekon (Land)

Sonderfahrzeuge

1 1

9

Zurückgelegte Fahrleistung 2011

Fahrzeuge Berufsfeuerwehr 85.713 km

Fahrzeuge Freiwillige Feuerwehr 23.976 km

Fahrzeuge Rettungsdienst 320.654 km

Gesamt 430.343 km

20%

74%

6%

Fahrzeuge

Berufsfeuerwehr

Fahrzeuge Freiwill ige

Feuerwehr

Fahrzeuge Rettungsdienst

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 26 -

2.6.2 Neuanschaffungen von drei HLF 20

Nach der Definition handelt es sich bei Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeugen um Löschfahrzeuge mit einer vom Fahrzeugmotor angetriebenen Feuerlöschkreiselpumpe und feuerwehrtechnischen Beladung. Sie dienen zur Brandbekämpfung und zur technischen Hilfeleistung größeren Umfangs. Die Besatzung besteht aus einer Gruppe, also bis zu 9 Personen. Diese Fahrzeuge bilden aufgrund ihrer Unfangreichen Beladung die Arbeitsbasis der Feuerwehr. Die Änderung der bisherigen Löschzugkonzeption bei der Berufsfeuerwehr Remscheid erforderte eine Anpassung des Fahrzeugkonzeptes. Für den Bereich der Freiwilligen Feuerwehr stand die Ersatzbeschaffung von zwei 18 Jahre alten Fahrzeugen vom Typ LF 8/6 an. In der Vergangenheit waren unterschiedliche Löschgruppenfahrzeugtypen für die Berufs- und die Freiwillige Feuerwehr beschafft worden. Bei der Berufsfeuerwehr kam der Typ 24 mit sehr umfänglichen Beladungsum-fang und großen Fahrgestellen zum Einsatz. Für die Freiwillige Feuerwehr wurden LF 10 / HLF 10 beschafft.

Während sich das LF 24 in vielen Fällen allein von den äußeren Abmaßen als zu groß erwies, ergaben sich beim Einsatz der LF 8/6 Defizite hinsichtlich Gewichtsreserven und dem Beladungsumfang. Aufgrund der Änderungen bei der Fahrzeugnorm (Vereinheitlichung der Typen) und der Fahrzeugkonzep-tion der Feuerwehr bot sich die Beschaffung von 3 weitgehend baugleichen Fahrzeugen vom Typ HLF 20 für Berufs- und Freiwillige Feuerwehr an. Das bietet den Vorteil, dass für den Löschzug der Berufsfeuerwehr immer eine Redundanz für Ausbildungszwecke, Reparaturausfälle oder sonstige Ausfälle besteht. Zudem werden der Beschaffungsvorgang sowie der Ausbildungsaufwand am neuen Gerät vereinfacht. In einem Arbeitskreis unter Beteiligung der Praktiker aus den Wachabteilungen und der Freiwilligen Feuerwehr wurde die technische Ausgestaltung der Fahrzeuge erarbeitet. In einem offenen Verfahren nach VOL/A erfolgte dann die Ausschreibung über die Lieferung von drei Hilfeleistungslöschfahrzeugen vom Typ HLF 20/10. Einreichungstermin für die Angebote war der 07.06.2010. Die Fahrgestelle, der Aufbau und die Feuerwehrtechnische Beladung wurden in zwei Losen ausgeschrieben. Der Gesamtumfang der Beschaffungs-maßnahme belief sich auf eine Summe von 975.000 Euro. Nach Auswertung der Angebote ging der Auftrag für zwei Fahrgestelle vom Typ TGM 18.290 4x2 BL und ein Fahrgestell vom Typ TGM 18.340 an die Firma MAN. Der Auftrag für den Aufbau und die Feuerwehr-technische Ausrüstung wurde an die Firma Rosenbauer vergeben. Die Abnahme der Fahrzeuge und die Abholung vom Werk in Luckenwalde erfolgte Ende Juni 2011. In den anschließenden Sommerwochen erfolgte die Schulung und Einweisung an den neuen Fahrzeugen. Am 30.08.2011 konnte das erste der neuen HLF 20 in Dienst gestellt werden.

- 27 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

Technische Daten:

Länge 9,00 m

Höhe 3,30 m

Gewicht 18.000 kg

Motor 6 Zyl. Diesel Euro

5250 kW (340 PS)

bei 2300 U/min

Pumpe FPN 10-2000

2000l / 10 bar

Löschmitteltank 2000 l

Schaummitteltank 200 l

Zugeinrichtung TreibmaticTR030 Fire

60 kN / 60 m Seil

Stromerzeuger Eisemann BSKA 13 13 kVA, entnehmbar

Lichtmast 4 x 35 W, Xenon

Mitteleinbau, 24 V

Schläuche 7 x B 20 Aufbau

8 x B 20 Haspel

15 x C 15

Atemschutzgeräte 4 x Manschaftsraum

2 x Aufbau

Tragbare Leitern Steckleiter 4 Tlg.

Schiebleiter 3 Tlg.

Fahrbare Heckhaspeln Verkehrsabsicherung

Schlauch und Standrohr

Hydraulische Rettungsgeräte Fabrikat LUKAS

Spreizer SP 510 EN

Schneidgerät S 311

2 Rettungszylinder

Weitere Beladung Absturzsicherungssatz Tragbarer Monitor

Wärmebildkamera

Motorkettensäge

Türöffnungsgerätesätze

Mobiler Rauchverschluss

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 28 -

3 Aktuelles im Jahr 2011

Einweihung Feuerwehrgerätehaus Hasten

27. Mai 2011 Im Jahr 2009 konnte die Löscheinheit Hasten der Freiwilligen Feuerwehr Remscheid ihr 125-jähriges Jubiläum feiern. Schon damals stand fest, dass das bestehende Feuerwehrgerätehaus an der Taubenstraße aufgegeben werden musste. In den 1970er Jahren hatten Stadtwerke und Feuerwehrwehr gemeinsam das Grundstück genutzt. Die EWR GmbH als Nachfolgeunternehmen der Stadtwerke verkaufte das für sie nicht mehr notwendige Grundstück. Mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II errichtete die Stadt Remscheid für 750.000 Euro an der Oberhützer Straße eine neue Unterkunft für die Freiwillige Feuerwehr Hasten. Planung und Bauausführung erfolgten in enger Abstimmung mit der Feuerwehr und dem Gebäudemanage-ment der Stadt Remscheid durch das Architekturbüro Hennrich & Partner. Der Baubeginn erfolgte im Juli 2010 mit dem Abriss der alten Gebäude. Im Mai 2011 konnte das neue Feuerwehrgerätehaus eingeweiht werden.

Der neue Gebäudekomplex der Freiwilligen Feuerwehr Hasten besteht aus einem zweigeschossigen Haupt-gebäude und der angebauten Fahrzeughalle mit Stellplätzen für 4 Einsatzfahrzeuge. Im Hauptgebäude befin-den sich die Sozial-, Schulungs- und Aufenthalträume sowie Lager- und Technikräume. In den hell und modern gestalteten Räumlichkeiten finden bis zu 45 Erwachsene Männer und Frauen der Einsatzabteilung sowie 25 Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr Hasten die Möglichkeit, den ehrenamt-lichen Dienst für unsere Stadt in einer ansprechenden Umgebung leisten zu können. Neueste Technik im Gebäude und in der Fahrzeughalle, eine Balkonanlage mit Aufenthaltsqualität und die großzügig gestalteten Außenanlagen, mit hinreichenden Rangiermöglichkeiten für Einsatzfahrzeuge sowie ausreichend Parkflächen für die Feuerwehrangehörigen runden das Gesamtbild des neuen Gerätehauses ab. Die überbaute Fläche der Fahrzeughalle beträgt 248 qm, die von dem Hauptgebäude 160 qm. Somit stehen als Nettogeschossfläche in der Fahrzeughalle 240 qm und im Hauptgebäude 304 qm zur Verfügung. Die vier Stellplätze sind für mittelschwere Lastkraftwagen ausgelegt. Die Dieselmotor-Emissionen der Einsatzfahr-zeuge werden als Quellabsaugung über eine Absauganlage aus der Halle geführt. In Bezug auf die Ausgestaltung eines Feuerwehrgerätehauses werden vielfältige Sicherheitstechnische Anfor-derungen gestellt. Das geht über die Raum- und Alarmweggestaltung über Anforderung an die Beleuchtung oder die Rutschfestigkeit der gewählten Bodenbeläge.

- 29 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

In einem modernen Feuerwehrfahrzeug finden sich eine Vielzahl elektrischer Betriebsmittel, die z.B. mit einem Akku betrieben werden. Beispielsweise Handleuchten, Handsprechfunkgeräte, Akku-Schrauber oder Messgeräte. Um im Einsatzfall die Betriebssicherheit zu gewährleisten, werden diese ständig geladen und überwacht. Auch die Starterbatterie eines Feuerwehrfahrzeugs muss im Sommer wie im Winter zuverlässig funktionieren. Dazu finden sich in jedem Remscheider Feuerwehrfahrzeug Ladegeräte, die den Ladezustand der Batterie überwachen. Die eingestellten Feuerwehrfahrzeuge werden über spezielle Einspeisepunkte ständig mit elektrischem Strom versorgt. Feuerwehreinsatzstellen führen häufig zu einer starken Verschmutzung der Einsatzkräfte. Die Verunreinigun-gen sind oft gesundheitsschädlich und dürfen nicht verschleppt werden. Demzufolge sind auch die Hygiene und der Gesundheitsschutz von großer Bedeutung.

Die bauliche Aufteilung des neuen Gerätehauses ermöglicht eine klare Trennung von Schwarz- und Weiß-bereichen. Bereits in der Fahrzeughalle kann an einem großen Waschbecken und der Stiefelwäsche eine Grobreinigung erfolgen. Mit geschlechtsspezifisch getrennten Wasch- und Duschmöglichkeiten, Toiletten und Umkleideräumen werden weitere Anforderungen an die Hygiene und den Gesundheitsschutz erfüllt. Die Aufenthaltsräume im Obergeschoss, wie Küche, Büro oder Schulungsraum sind von den Bereichen, in denen Einsatzkleidung getragen und gelagert wird, abgegrenzt. Feuerwehrdienst erfordert ständige Lern- und Fortbildungsbereitschaft. Neue Technologien bedeuten für die Feuerwehr auch immer neue Risiken. Daher hat auch der Schulungsumfang bei der Feuerwehr erheblich zu-genommen. Der Schulungsraum soll hierbei den zeitgemäß multimedialem Geräteeinsatz ermöglichen. Moti-vation für das Ehrenamt bedeutet auch Identifikation. Die Schaffung einer Aufenthaltsqualität schafft lang-fristige Bindungen. Und dass sichert in auch in Zukunft das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger für unsere Stadt.

Erdgeschoss Obergeschoss

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 30 -

4. Fußballturnier der Feuerwehr Remscheid

09. Juni 2011 Am Samstag, den 09.07.2011 fand das 4. Fußball-turnier der Feuerwehr auf der Sportanlage am Stadtpark statt. 12 Mannschaften aus der Jugend-feuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr traten gegeneinander im fairen Wettstreit an. Der Turniersieg für die Jugendfeuerwehr ging an die Mannschaft Lennep. Den zweiten Platz belegte das Team aus Nord. Die Jugendfeuerwehr Lüttringhau-sen errang Platz 3 und Hasten Platz 4. Bei den Einsatzabteilungen gewann die Wachabteil-ung C der Berufsfeuerwehr gegen die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Nord das Endspiel und wurde so Turniersieger. Bei dem Spiel um Platz 3 konnte sich die Mann-schaft der Freiwilligen Feuerwehr Lennep gegen die Auswahl der Freiwilligen Feuerwehren Bergisch-Born und Morsbach durchsetzen. Auf den weiteren Plätzen folgten die Freiwillige Feuerwehr Lüttringhausen, die Wachabteilung B der Berufsfeuerwehr, der Tagesdienst und die Freiwillige Feuerwehr Hasten. Über 110 Spieler hatten im Vorfeld für dieses Tur-nier trainiert. Der Weg war das Ziel. Die Vorbereit-ungen bedeuteten für alle Teilnehmer eine Steiger-ung der körperlichen Leistungsfähigkeit.

- 31 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

125-jähriges Jubiläum der FF Lüdorf

Juli 2011 Unter dem Motto „Löschen aus Leidenschaft“ feierte die die Freiwillige Feuerwehr Lüdorf ihr 125-jähriges Jubiläum. Dazu wurde auf einer Wiese im Ortsteil ein großes Festzelt aufgebaut. Am Freitag, den 15.07.2011 begannen die Jubiläums-feierlichkeiten mit „DJ Marc“. Am Samstag, den 16.07.2011 fand um 11:00 Uhr der Festakt statt. Die Oberbürgermeisterin der Stadt Remscheid, Frau Beate Wilding erinnerte daran, dass Lüdorf bei der Gründung der Feuerwehr noch zur Hückeswagen ge-hörte. Erst mit der Kommunalreform kam der Ortsteil und die Feuerwehr Lüdorf zur Stadt Remscheid. Der stellv. Bezirksbrandmeister Klaus-Thomas Riedel überbrachte die Glückwünsche im Namen der Landes-regierung. Er zeichnete anschließend Brandinspektor Harald Heuser für seine Leistungen im Feuerwehrwesen mit dem Deutschen Feuerwehr – Ehrenkreuz in Silber aus.

Der Leiter der Feuerwehr Remscheid, Herr Eul-Jordan führte Beförderungen und Ehrungen bei den Kam-eraden der Löscheinheit durch. Auf dem Festakt verabschiedete er Harald Heuser wegen Erreichen der Altersgrenze aus dem Einsatzdienst und überführte ihn in die Ehrenabteilung. Als neuen Löscheinheitsführer Lüdorf ernannte er anschließend den Hauptbrandmeister Frank Langeneckhardt. Stellvertreter wird Markus Labenz. Damit vollzieht die Löscheinheit einen Generationswechsel. Am Samstagabend fand dann mit dem Jubiläumsabend der Höhepunkt der Feierlichkeiten statt. Zunächst sorgten Comedy, Showprogramm und einem Feuerwerk für Unterhaltung. Im voll besetztem Festzelt wurde dann bei Livemusik bis in den frühen Morgen gefeiert. Mit einem Zeltgottesdienst und anschließenden Familienprogramm klangen am Sonntag, den 17.07.2012 die Feierlichkeiten aus.

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 32 -

Gemeinsame Großübung der Feuerwehren

Remscheid, Solingen und Wuppertal

10. September 2011 Ausgedehnte Wald- und Heidebrände breiten sich weiter aus und drohen, auf angrenzende Siedlungsgebiete überzugreifen. So lautete das Übungsszenario, vor dass die 156 Einsatzkräfte von den Berufs- und Freiwil-ligen Feuerwehren des bergischen Städtedreiecks gestellt wurden. Eine gemeinsame Übungsleitung aus Führungsbeamten der Feuerwehren Solingen, Wuppertal und Rem-scheid hatte die Übung geheim ausgearbeitet. Als Übungsziel sollten die Alarmpläne und Handlungsabläufe im Rahmen einer Alarmübung überprüft und optimiert werden. Am Samstagmorgen, den 10. September 2011, erfolgte um 07:40 Uhr der Alarmierungsbefehl von der Ab-teilungsführung der Bezirksregierung Düsseldorf. Nach dem Sammeln der Einsatzkräfte aus Remscheid, Solingen und Wuppertal auf der Hauptfeuer- und Rettungswache Remscheid rückten die 27 Feuerwehrfahr-zeuge in geschlossener Marschformation nach Köln aus.

Sammeln der Einsatzfahrzeuge aus den drei bergischen Großstädten auf der Feuer- und Rettungswache Remscheid

Im Übungsgebiet Wahner Heide wurden die Feuerwehrkräfte vor Einsatzherausforderungen gestellt. Die auf dem Truppenübungsplatz vorhandenen Gebäude sollten durch Riegelstellungen geschützt werden. Dazu musste das erforderliche Löschwasser über mehrere Kilometer zu der Einsatzstelle transportiert werden. Für die Lösung dieser Aufgabe war ein erheblicher Koordinierungsbedarf erforderlich. Die Einsatzkräfte der drei bergischen Städte mussten exakt zusammenarbeiten. Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte Übungsbe-obachter entsandt. Diese waren, ebenso wie die Übungsleitung am Samstagnachmittag mit den Ergebnissen zufrieden. Um 18:00 Uhr waren alle Einsatzkräfte wieder an ihren Standorten.

- 33 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

Von der Feuerwehr Remscheid wurden neben Kräf-ten der Berufsfeuerwehr die Freiwilligen Feuerwehr-en Hasten, Lüdorf, Bergisch-Born und Morsbach eingesetzt. Die Übung erfolgte im Rahmen der Vorgeplanten überörtlichen Hilfe größeren Umfangs im Bereich Feuerschutz des Regierungsbezirks Düsseldorf. Die Feuerwehren benachbarter Städte sind dabei in Bereitschaften zusammengefasst und werden unter einheitlicher Führung bei größeren Schadenslagen eingesetzt. In der Vergangenheit hat sich dieses Konzept bei mehreren Einsatzlagen bewährt. Bei der Schneelage im Februar 2010 unterstützten Kräfte aus Düssel-dorf, dem Kreis Mettmann und dem Rheinkreis Neuss die Feuerwehr Remscheid. Im Juli 2010 waren die Einsatzkräfte der Bereitschaft 5

Remscheid-Solingen-Wuppertal bei dem Großbrand im Neusser Hafen eingesetzt.

Lagebesprechung im Einsatzgebiet unter den kritischen

Augen der Übungsleitung und der Bezirksregierung Düssel-

dorf als Übungsbeobachter

Aufbauübung Behandlungsplatz BHP 50 NRW

Aufbauübung Verletzten – Dekontaminationsplatz V-Dekon 50 NRW

10.06.2011 / 08.07.2011 Zur Gefahrenabwehr bei Großschadensereignissen wurden im Land Nordrhein-Westfalen Katastrophen-schutz-Konzepte entwickelt. Neben überörtlicher Hilfe der Feuerwehren spielt das reibungslose Zusammenwirken unterschiedlicher Organisationen bei der Bewältigung eines Großschadensereignisses eine zentrale Rolle. Regelmäßige Übungen der erforderlichen Abläufe sind daher wichtig. Im Sommer 2011 wurden auf der Hauptfeuer- und Rettungswache Remscheid zwei Aufbauübungen durch-geführt. An diesen waren neben der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehr das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und das Technische Hilfswerk (THW) Remscheid beteiligt. Am 10.06.2011 wurde der Behandlungsplatz – BHP 50 NRW und am 08.07.2011 der Verletzten-Dekontaminationsplatz – V-Dekon 50 NRW aufgebaut.

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 34 -

Inbetriebnahme der neuen Desinfektion

Oktober 2011 Im Oktober 2011 war es endlich soweit, die neue Desinfektionshalle konnte in Betrieb genommen werden. Die alte Anlage hatte mittlerweile 20 Jahre ihre Dienste verrichtet und konnte jetzt zurück gebaut werden. Nötig geworden war der Neubau, zum einen durch immer anspruchsvoller werdende Forderungen des Gesetzgebers, insbesondere sei hier das Arbeitsschutzgesetz, die Biostoffverordnung und die Technischen Regeln für Rahmenhygiene für Rettungs- und Krankentransport genannt, zum anderen durch die aktuelle Gefährdungslage. Schweinepest und Vogelgrippe sind hier die bekanntesten Infektionen. Ein größeres Pro-blem für den Rettungsdienst sind aber die multiresisten Keime, wie MRSA. Deren Ausbreitung ist nur durch eine entsprechende Hygiene einzugrenzen.

Außerdem ist die so genannte „Schwarz-Weiß-Trennung“ auch in diesem sensiblen Bereich durch den Neu-bau möglich gemacht worden. Eine optimierte Raumfolge und eine spezielle Lüftungsanlage ermöglichen diese wichtige hygienische Trennung. Bei dieser Trennung wird der schmutzige, kontaminierte Bereich als Schwarzbereich und der saubere Bereich als Weißbereich bezeichnet. Baulich ist die Desinfektionshalle so aufgebaut, dass kontaminierte Personen nur über Duschräume in den Weißbereich gelangen können. Für die Wäsche ist eine besondere Waschmaschine integriert worden. Diese Waschmaschine verfügt über zwei Öffnungen. So kann die Maschine im Schwarzbereich mit verschmutzter Wäsche beladen werden und entnommen wird die Wäsche im Weißbereich. So kann eine Verschleppung von Krankheitserregern, Mikro-organismen wie Viren, Bakterien und Pilzen effektiv vermieden werden. Die Desinfektionshalle ermöglicht neben der Desinfektion von Personen und Wäsche auch die Desinfektion von Fahrzeugen und Geräten. Die Kosten für den Neubau wurden fast komplett vom Bund im Rahmen des Konjunkturpakets 2 übernom-men.

- 35 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

Übung Behandlungsplatz Remscheid (Amoklauf in Schule)

15. Oktober 2011 Am 15.10.2011 ging gegen 09:30 Uhr die Meldung bei der Leitstelle der Feuerwehr Remscheid ein, dass sich in Solingen ein Großschadensereignis ereignet hat. Über 100 verletzte Personen müssen medi-zinisch versorgt und in Krankenhäuser der Umgebung transportiert werden. „Achtung Übungsalarm, Einsatz für die Behandlungsplatz-Bereitschaft Remscheid“, so lautete die Alar-mierung zur gemeinsamen Übung der Städte Solingen und Remscheid, bei der Solingen in Remscheid überörtliche Hilfe anforderte. Die Feuerwehr Remscheid entsendete eine Behandlungsplatz-Bereitschaft BHP-B 50.

Hierbei handelt es sich um einen sanitätsdienstlichen Verband. Seine Aufgabe ist, im Rahmen der überört-lichen Hilfe am Schadensort eine geordnete Versorgung von 50 Patienten vorzunehmen und den Transport der Patienten in geeignete Behandlungseinrichtungen zu organisieren. Für den Behandlungsplatz Remscheid arbeitet die Feuerwehr mit dem Deutschen Roten Kreuz und der Johanniter-Unfall-Hilfe sowie dem Tech-nischen Hilfswerk eng zusammen. Über 110 Einsatzkräfte der Feuerwehr Remscheid und der Hilfsorganisationen setzten sich mit 27 Fahrzeu-gen in Marsch. Vor Ort warteten die Kollegen der Feuerwehr Solingen bereits händeringend auf die Unter-stützung aus der Nachbarstadt. Es wurden Behandlungsplätze aufgebaut und der Transport der Verletzten organisiert. Bis 12:45 Uhr wurden 96 verletzte Personen behandelt und Krankenhäusern zugeführt. Die Verletzten-darsteller kamen von der Jugendfeuerwehr. Von den Jugendgruppen wurden diese ausgewählt, für die Übung unterwiesen und entsprechend geschminkt. Erstes Fazit der Einsatzleiter an der Einsatzstelle: Die umfangreichen Vorbereitungen und Planungen der Rettungsdienste beider Städte tragen Früchte. Wir sind auf Großschadenslagen mit vielen verletzten Personen gut vorbereitet. Eine genaue Analyse der Übung wird das Konzept weiter optimieren.

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 36 -

Ratsbeschluss über Brandschutzbedarfsplan und Rettungsdienstbedarfsplan 2011

15.12.2011 Der Rat der Stadt Remscheid hat in seiner Sitzung am 15. Dezember 2011 den Brandschutzbedarfsplan 2011 und den Rettungsdienstbedarfsplan 2011 beschlossen. Damit hat er eine wichtige Zukunftsentscheidung für die Menschen in unserer Stadt getroffen.

Im Brandschutzbedarfsplan erfolgte im wesentlichen eine redaktionelle Fortschreibung. Bei dem Rettungsdienstbedarfsplan dagegen waren Veränderungen gegenüber der Fassung aus 2001 erforderlich geworden. So wurden in den vergangenen 20 Jahren Zivildienstleistende im Krankentransport eingesetzt. Durch den Wegfall der Wehrpflicht stehen auch keine Zivildienstleistende mehr zur Verfügung. Zumal sind die Einsatzzahlen im Rettungsdienst trotz rückläufiger Einwohnerzahlen angestiegen. Dieser Effekt ist u.a. auf dem demographischen Wandel zurückzuführen. Mit zunehmenden Lebensalter steigt das Risiko und die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung, die notfallmedizinische Hilfe erfordert. Die Einsatzauslastung der Rettungsmittel erforderten eine Anpassung. Nach gutachterlicher Stellungnahme sieht der Rettungsdienstbedarfsplan einen weiteren Rettungswagen und einen zusätzlichen Notarzt vor. Im Vorfeld der Ratsentscheidung erfolgte die Abstimmung mit den beteiligten Stellen. Brandschutzbedarfsplan und Rettungsdienstbedarfsplan können im Internet eingesehen werden. Besuchen Sie die Feuerwehr unter: www.remscheid.de

- 37 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

4 Einsatzstatistik 2011

Übersicht Gesamteinsätze 2011

Brandeinsätze (Alarmierungen)

Brandeinsätze 199

Davon in Zusammenarbeit mit der Freiw. Feuerwehr 63

Davon Freiwillige Feuerwehr alleine 1

Kleinbrand a 81

Kleinbrand b 103

Mittelbrände 11

Großbrände

AA 3

Überörtliche Hilfe 1

Anzahl Menschen gerettet 19

Anzahl Menschen verstorben 0

Technische Hilfeleistung (Alarmierung)

Technische Hilfeleistung 886

Davon in Zusammenarbeit mit der Freiw. Feuerwehr 23

Davon Freiwillige Feuerwehr alleine 13

Einsätze im zuständigen Einsatzgebiet 880

Einsätze mit Menschen in Notlage 174

Einsätze mit Tier in Notlage 45

Betriebsunfälle 1

Einstürze baulicher Analagen 3

Verkehrsunfälle und –störungen

71

Wasser- und Sturmschäden 50

ABC-Einsätze 225

Einsätze bei Gefahr durch Tier (z. B. Insekten) -

Sonstige technische Hilfeleistung 309

Überörtliche Einsätze 6

Anzahl Menschen gerettet 84

Anzahl Menschen verstorben 19

Fehlalarme Feuerwehr 339

Davon Fehlalarmierung Freiw. Feuerwehr 0

Davon Alarmierungen in gutem Glauben 255

Davon böswillige Alarmierungen

3

Davon Falschalarmierung einer BMA 81

Rettungsdienst (Alarmierungen)

Notfallrettung gesamt 9398

Davon Notfallrettung mit Notarzt 3520

Davon Notfallrettung ohne Notarzt 5878

First-Responder-Einsätze 5

Krankentransporte 5965

Überörtliche Einsätze 224

Fehlalarme Rettungsdienst 275

Davon Alarmierungen in gutem Glauben 254

Davon böswillige Alarmierungen 21

Gesamteinsatzzahl 17.286

Fehlalarme gesamt 614

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 38 -

4.1 Gesamteinsatzstatistik Gesamteinsatzzahlen der letzten 10 Jahre

13.968 13.977

13.201 12.93312.456 12.515

13.011

14.775

12.604

14.251

15.592

335 337

363291

278 286

308

293

350

374

199

834 1.078

824941

1.1351.462

1.536

987

874

1.296

884

9.000

10.000

11.000

12.000

13.000

14.000

15.000

16.000

17.000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

Rettungsdienst Brandschutz Technische Hilfeleistung

Verteilung der Einsätze 2011 in die Fachbereiche

5%

94%

1% Technische Hilfeleistung

(Alarmierungen)

Brandeinsätze

(Alarmierungen)

Rettungsdienst gesamt

(Alarmierungen)

- 39 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

4.2 Brandschutz

Einsatzzahlen und Art der Brände der letzten 10 Jahre

138 149 136118 114

145112

138 152

202

3397481

7773 67

80

7973

93

67

81

9995 122

7878

77

6958

87

92

103

189

20

2115

14

1315

9

10

11

3

4

8

33

6 3

8

23

5

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

550

600

20012002

20032004

20052006

20072008

20092010

2011

Fehla larme Kleinbrand a Kleinbrand b Mittelbrand Großbrand

Anzahl und Art der Brandobjekte im Jahr 2011

59

2 1 16 13 220

12

73

0

10

20

30

40

50

60

70

80

Woh

ngebä

ude

Verwal

tungs

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bäude

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Indust

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Wal

d, Hei

de, Moor

Sonst

ige

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 40 -

4.3 Technische Hilfe Einsatzzahlen und Art der Technischen Hilfeleistung im Jahr 2011

174

10082

226

489

46631

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

Mens

chen

in N

otlage

Tiere

in N

otlage

Betriebsu

nfälle

Einst

ürze

Verkehrs

unfälle

und -s

töru

ngen

Was

ser-

und

Stur

msc

häden

ABC - Ein

sätz

e

Sonst

ige

Überört

liche E

insä

tze

Einsatzzahlen und Art der ABC-Einsätze im Jahr 2011

0300 3 10 3

207

0

50

100

150

200

250

Stra

hlensc

hutze

insä

tze

Biolo

gisc

he G

efahr

en

Gasau

sstr

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Gasfre

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zunge

n

Gefahrg

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sätz

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Gefahrs

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insä

tze

Ölu

nfälle

Ölsp

urei

nsätz

e

- 41 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

4.4 Rettungsdienst

Anzahl der Krankentransporte der letzten 10 Jahre

7

.83

2

7.3

19

6.3

75

6.5

54

4.6

99 6.1

52

5.2

20

6.3

04

4.7

50

7.2

06

5.9

65

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

8.000

9.000

20012002

20032004

20052006

20072008

20092010

2011

Anzahl der Notfalleinsätze der letzten 10 Jahre

2.6

37

3.0

97

2.7

71

2.4

75

3.0

69

3.3

12

3.3

52

4.0

67

3.6

65

3.8

23

3.5

20

3.4

99

3.5

61

4.0

55

3.9

04

4.6

88

3.0

51 4

.43

9 4.4

04

4.1

89

3.2

22

5.8

78

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

8.000

9.000

10.000

20012002

20032004

20052006

20072008

20092010

2011

Notfalleinsatz mit Notarzt Notfalleinsatz ohne Notarzt

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 42 -

Einsatzzahlen des Tagesdienst-RTW bzw. der Springer-RTW der letzten 8 Jahre

1.997 2.0542.170

2.641 2.719

2.3222.420 2.376

1.352 1.2701.198

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

4.000

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Springer-RTW Tagesdienst-RTW

4.5 Einsatzzahlen der Freiwilligen Feuerwehren

Einsatzzahlen der Löscheinheiten in den letzten 8 Jahre

Lennep Lüttringhausen Nord Hasten Morsbach Bergisch Born Lüdorf

2004 32 31 53 38 26 2 6

2005 33 35 70 60 40 14 19

2006 47 34 44 34 28 10 7

2007 84 60 112 89 60 32 23

2008 50 36 39 47 38 14 16

2009 49 26 66 51 48 19 17

2010 100 48 82 107 58 22 26

2011 65 46 63 53 39 21 12

0

20

40

60

80

100

120

Lennep

Lüttr

ingh

ause

nNord

Hasten

Mors

bach

Bergisc

h-Born

Lüdorf

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

- 43 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

5 Herausragende Einsätze 2011

Pferd in Notlage 03. August 2011 Um 20:22 Uhr wurde die Leitstelle der Feuerwehr Remscheid alarmiert. Ein Pferd war komplett in einen Traktorreifen gefallen und konnte sich nicht mit eigener Kraft befreien.

Der Traktorreifen wurde mit einem hydraulischen Schneidgerät aufgeschnitten. Der Tierarzt gab dem Pferd eine Beruhigungsspritze. Um 21.02 Uhr war das Pferd befreit.

LKW auf der A1 verunglückt

22. August 2011

Zwei Fahrzeuge hatten sich ca. 800 m vor der Aus-fahrt Remscheid, aus Fahrtrichtung Dortmund kom-mend, berührt. Ein Fahrzeug (Mercedes Sprinter) kam nach rechts von der Fahrbahn ab, überschlug sich und kollidierte mit einem Hinweisschild. Der 38-jährige Fahrer war auf der Stelle tot.

Die beiden Insassen des anderen Fahrzeugs wurden durch den Rettungsdienst in das Sana-Krankenhaus verbracht. Der Notfallseelsorger wurde eingesetzt. Die Feuerwehr sicherte die Einsatzstelle. Auslauf-ende Betriebsstoffe wurden aufgefangen. Weiterhin wurde ein Grünstreifen neben der Autobahn nach weiteren Personen durchsucht, da nicht feststand, wie viele Personen in dem verunfallten PKW waren. Es wurden keine weiteren Personen gefunden. Da Betriebsstoffe bereits ins Erdreich eingedrungen waren, wurde das Umweltamt der Stadt Remscheid eingesetzt. Die Polizei führte umfangreiche Maßnah-men zur Ermittlung des Unfallhergangs durch. Hierzu wurde auch ein Polizeihubschrauber einge-setzt.

Schwerer Verkehrsunfall auf der A1

10. September 2011 Aus bislang ungeklärter Ursache verunfallten am heutigen Vormittag insgesamt 6 Fahrzeuge auf der BAB A1 in Fahrtrichtung Dortmund, kurz vor der Anschlussstelle Ronsdorf. Dabei wurden laut Meldung mehrere Personen in ihren Fahrzeugen eingeklemmt.

Die Feuerwehr Remscheid entsendete daraufhin ein umfangreiches Kontingent an Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen. Vor Ort erwartete die Rettungs-kräfte ein Bild der Verwüstung. Mehrere Fahrzeuge waren ineinander gefahren. In einem der Unfallfahr-zeuge wurden 2 Menschen schwer verletzt. Diese waren zudem noch durch die starken Defor-mationen im Fahrzeug eingeschlossen. Die Feuerwehr setzte hydraulische Schneid- und Spreizgeräte zur Rettung ein. Zeitgleich wurde der Brandschutz durch Vornahme von 2 C-Strahlrohren

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 44 -

und Feuerlöschern an der umfangreichen Einsatz-stelle sichergestellt. Durch den Leitenden Notarzt wurde eine erste Sichtung der verletzten Personen durchgeführt und ein Rettungshubschrauber (Christoph 9) nachgefor-dert. Alle Verletzten wurden nach der notfallmedizi-nischen Behandlung durch die insgesamt 3 Notärzte und 10 Rettungsassistenten in umliegende Kranken-häuser transportiert. Die Polizei führte umfangreiche Maßnahmen zur Ermittlung des Unfallhergangs durch. Hierzu wurde auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt.

Verkehrsunfall zwischen PKW und

Eisenbahn in Greul

03. Oktober 2011 Am frühen Morgen des 03.10.2011 rückte um 00:30 Uhr die Feuerwehr Remscheid zu einem gemeldeten Verkehrsunfall in Höhe Greuel aus. Ein PKW ist von der Eisenbahn erfasst worden. Ein roter Polo lag stark deformiert neben dem Gleisbett. Die Fahrerin war einige Meter vom Fahr-zeug entfernt schwerstverletzt aufgefunden worden. Ein Personenzug, vom Remscheider Hauptbahnhof kommend, hatte das Auto aus bisher ungeklärter Ursache erfasst. Die Einsatzstelle wurde ausgeleuchtet und die schwerverletzte Person aus dem PKW notfallme-dizinisch versorgt.

Die Bahnstrecke wurde in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Ein Notfallmanager der Bahn unterstützte vor Ort Polizei und Feuerwehr. Die Fahrgäste des Zuges wurden von Einsatz-kräften und zwei Notfallseelsorgern betreut. Mit einem nachgeforderten Bus der Stadtwerke Rem-scheid konnten diese die Einsatzstelle verlassen. Auslaufende Betriebsstoffe wurden aufgefangen. Ein Baum musste gefällt werden, um den PKW zu bergen. Gegen 03:30 Uhr konnte die Einsatzstelle dem Bahnmanager übergeben werden. Die Unfall-ursache wird durch die Polizei ermittelt.

Dachstuhlbrand in Bergisch Born

22. Oktober 2011 Es ist kurz vor 19:00 Uhr als die Eigentümerin eines Wohnhauses in Bergisch-Born Qualm aus ihrem Dachstuhl aufsteigen sieht. Sofort wird die Feuerwehr alarmiert und von ihrem Mann erste Löschmaßnahmen mit einem Gartenschlauch eingeleitet. Neben den Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr wird auch die Freiwillige Feuerwehr Bergisch- Born alarmiert und eingesetzt. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte ist bereits eine massive Flammenerscheinung im Bereich der Giebelseite am Dachstuhl auszumachen. Von den Einsatzkräften wird eine Drehleiter in Stellung gebracht und der Angriffstrupp unter um-luftunabhängigem Atemschutz mit1. C-Rohr im Innenangriff eingesetzt.

- 45 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

Die ersten Löschmaßnahmen durch die eingesetz-ten Rohre, insbesondere der Drehleiter, zeigten alsbald Wirkung und die Flammen konnten rasch niedergeschlagen werden.

Zur weiteren Suche nach Brandnestern kam eine Wärmebildkamera zum Einsatz. Die Nachlöscharbeiten, bei denen die Zimmer-decke unterhalb des Dachstuhles geöffnet werden musste, dauerten ca. 1 Stunde. Dabei mussten teil-weise die Dachziegel entfernt werden, um besser an die schwer auszumachenden Brandnester heran-zukommen. Durch die frühzeitige Brandentdeckung und das rasche Eingreifen der Feuerwehr konnte der Scha-den verhältnismäßig klein gehalten werden. Glücklicherweise wurden Personen nicht verletzt. Die Polizei ermittelt nun die genaue Brandursache.

Großbrand an der Freiheitstraße

25. Oktober 2011 Gegen 15:00 Uhr kam es in dem Ausstellungs- und Verkaufsräumen der Firma Teppich-Partner in Rem-scheid zu einem Großbrand. Dieses erforderte einen umfassenden Einsatz der Feuerwehr Remscheid, der Polizei, der Hilfsorgani-sationen DRK und JUH sowie des THW. Das Gebäude stand in kurzer Zeit im Vollbrand. Alle Personen konnten das Gebäude unverletzt verlassen. Eine dichte Rauchwolke stand über der Einsatzstelle und breitete sich in westlicher Richtung aus.

Die Eisenbahnverbindung von Remscheid nach Solingen musste für die Löscharbeiten ebenso wie die Freiheitsstraße gesperrt werden. Trotz des umfassenden Einsatzes der Feuerwehr konnte das Gebäude nicht gerettet werden. Um 15:01 Uhr wurde der Leitstelle der Feuerwehr Remscheid Brandrauch im Bereich Freiheitsstraße, Ecke Papenberger Straße gemeldet. Der Löschzug der Berufsfeuerwehr rückte um 15:02 Uhr aus. Viele weitere Notrufe bei der Leitstelle deuteten auf ein größeres Schadensereignis. Bereits vor Ankunft des Löschzugs um 15:07 Uhr wurden weitere Einsatz-kräfte alarmiert. Der Brand hatte sich sehr schnell in dem 30x40 m großem Gebäude ausgebreitet. Auf zwei Geschossen werden in den Verkaufs- und Ausstellungsräumen der Firma Teppich-Partner Teppichböden, Parkett-böden, Bodebeläge au Kunststoff, Linoleum und Kork, Tapeten, Farben und Heimtextilien gelagert. Über zwei Drehleitern sowie mit B- und C-Strahl-rohren wurde von der Zufahrt Papenberger Straße ein erster Löschangriff aufgebaut. Zunächst musste die Löschwasserversorgung sichergestellt werden. Dazu wurde die Eisenbahnstrecke gesperrt und die Wasserversorgung vom Bereich des Werks der Fa. Sona (ehem. Thyssen) aufgebaut. Die Betriebsfeuer-wehr unterstützte dabei.

Parallel dazu gingen im Bereich Freiheitsstraße weitere Feuerwehreinheiten zur Brandbekämpfung vor. Mit mehreren Rohren wurde auch hier ein Außenangriff vorgetragen. Durch die große Wärme-strahlung war zeitweise der Einsatz eines Hydro-schildes zum Gebäudeschutz erforderlich. Die starke Wärmestrahlung führte zu Beschädigung-en an angrenzenden Gebäuden und an Feuerwehr-fahrzeugen. Bei dem Brand wurden erhebliche Mengen Brand-rauch freigesetzt. Die inhaltliche Zusammensetzung entsprach dem bei Zimmer- und Wohnungsbränden entstehenden Gemisch. Durch die gelagerten Men-

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 46 -

gen stand zeitweise eine deutliche Rauchsäule über der Stadt. Durch den vorherrschenden Wind aus Süd-Ost breitete sich Brandrauch in westlicher Richtung am südlichen Rand des Remscheider Stadtkegels entlang der Freiheitsstraße aus.

Die Feuerwehr führte in diesem Bereich laufend Messungen durch. Die Bewohner wurden aufge-fordert, Türen und Fenster zu schließen und den Aufenthalt im Freien zu vermeiden. Die Freiheitsstraße wurde ab der Kreuzung Amtsge-richt gesperrt. Die Polizei führte Warnungen mittels Lautsprecherdurchsagen durch und sperrte den be-troffenen Bereich großräumig ab. Es kam zu erheb-lichen Beeinträchtigungen im Feierabendverkehr. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauch-erschutz Nordrhein - Westfalen (LANUV) aus Essen wurde angefordert. Gemeinsam mit Beamten des Umweltamtes der Stadt Remscheid, der Feuerwehr und dem Landesamt wurden die Maßnahmen abge-stimmt.

Brandrauchablagerungen wie Rußpartikel an Schei-ben und Balkonen in der Umgebung können gefahr-los mit einer Seifenlösung und Einmalwischtüchern

beseitigt werden. Dabei wird das Tragen von Haus-haltshandschuhe empfohlen. Unverpackte Lebens-mittel, die im Freien gelagert wurden, sollten aus hygienischen Gründen entsorgt werden. Die Abfälle können dem normalen Haushaltsmüll zugeführt werden. Ein Teil der Anwohner konnte aufgrund der Brand-rauchbeaufschlagung im Straßenbereich nicht zu ihren Wohnungen. Sie wurden vor Ort betreut. Der Großbrand erforderte den Einsatz der gesamten Feuerwehr Remscheid. Neben der Berufsfeuerwehr waren die Löscheinheiten Nord, Hasten, Morsbach, Lennep, Lüttringhausen und Bergisch-Born mit vor Ort eingesetzt. Die Löscheinheit Lüdorf sicherte auf der Feuer- und Rettungswache den Brandschutz. Von der Berufsfeuerwehr wurden dienstfreie Kräfte alarmiert.

Gegen 16:30 Uhr konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Im Rettungsdienst unterstützte das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter-Unfall-Hilfe. Das Deutsche Rote Kreuz stelle die Versorgung mit Essen und Trinken sicher und betreute betroffen Personen. Das Technische Hilfswerk wurde zum Ausleuchten der Einsatzstelle eingesetzt. Ein Bagger zum Abriss der einsturzgefährdeten Gebäudeteile wurde aus Gründen der Spurensicherung nur kurz-zeitig eingesetzt. Die Brandursachenermittlung wird durch die Kriminalpolizei durchgeführt. Gegen 20:00 Uhr konnte der Eisenbahnverkehr nach Solingen wieder freigegeben werden.

- 47 - Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011

In der Nacht stellte die Feuerwehr eine Brandwache auf. Am frühen Morgen wurden Nachlöscharbeiten an der Brandruine durchgeführt. Die Kriminalpolizei nahm die Brandursachenermittlung auf. Nach Frei-gabe durch die Polizei wurde mit Unterstützung eines Baggers vom Technischen Hilfswerk Gebäude- teile abgerissen. Dadurch konnten die letzten Brand- und Glutnester gelöscht werden. Am Abend des 26.10.2011 konnte der Einsatz für die Feuerwehr beendet werden. Bei dem Grossbrand wurden rund 2.500 m Wasser-versorgungsleitungen (B-Leitungen) und 900 Meter Leitungen zu handgeführten Rohren (C-Leitungen) verlegt. Die Einsatz-kräfte haben über 60 Schutz-masken mit mehr als 40 Atemschutzgeräten und 35 Filtereinsätzen gebraucht. Insgesamt wurden über 40 Fahrzeuge von Feuerwehr, DRK, JUH und THW eingesetzt. Inzwischen ist aus dem Brandeinsatz ein Umwelt-einsatz geworden. Große Mengen Löschwasser sind in den Rückhaltebecken an der Lohbach aufgefangen worden. Nach entsprechenden Analysen durch das Umwelt-amt wurde das Einleiten des Lösch-wassers in die Kanalisation freigegeben. Am 26.10.2011 pumpen drei Löschfahrzeuge ca. 1.500 Kubikmeter Wasser in Amtshilfe für des Umweltamt um. Auch dieser Einsatz zog sich bis in die späten Nachtstunden hin.

Schwerer Verkehrsunfall mit vier

LKW auf der A1

14. November 2011 Um 12:54 Uhr wird der Leitsstelle der Feuerwehr Remscheid ein Verkehrsunfall mit mehreren beteilig-ten LKW auf der Bundesautobahn A1 in Fahrtricht-ung Dortmund gemeldet. Dieser hat sich sich kurz hinter der Anschlussstelle Lennep ereignet. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte fest, dass vier Lastkraftwagen aufeinander aufgefahren sind. Drei der LKW-Fahrer sind verletzt, einer davon lebens-bedrohlich. In zwei der teilweise stark deformierten Fahrerhäuser war durch die Wucht des Aufpralls jeweils ein Fahrer eingeklemmt. Für die Durchführung der Rettungsmaßnah-men mußte die Autobahn in Fahrtrichtung Dortmund

gesperrt werden. Es bildeten sich ein kilometer-langer Rückstau. Mit schweren technischen Rettungsgeräten (hydrau-lischem Schneid- und Spreizgerät, Trennschleifer) müssen die Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr die Eingeklemmten befreien. Hierbei kommt auch eine so genannte Rettungsplattform zum Einsatz, die den Einsatz der schweren Geräte an den hoch gele-genen Fahrerhäusern ermöglicht. Während der Rett-ungsmaßnahmen werden die Unfallopfer durch die Feuerwehrbeamten, die alle über eine rettungs-dienstliche Ausbildung verfügen, bereits notfallme-dizinisch versorgt.

Trotz der schwere des Unfalls und den starken Deformierungen der Fahrgastzellen gelingt es den Einsatzkräften, die Unfallopfer bereits nach rund 30 Minuten aus ihren Fahrzeugen zu befreien. Nach der Befreiung aus den Frahzeugwracks er-folgte die weitere notfallmedizinische Versorgung vor Ort. Dabei wurden drei Rettungswagen, ein Rettungshubschrauber, drei Notärzte sowie der leitende Notarzt der Städte Remscheid-Solingen-Wuppertal eingesetzt. Mit dem bereits frühzeitig angeforderte Rettungs-hubschrauber "Christoph 3" wird der lebensbedroh-lich verletzte Fahrer in das in eine Spezialklinik nach Köln-Merheim ausgeflogen. Während der Rettungsmaßnahmen wird die Ein-satzstelle abgesichert. Ein großes Polizeiaufgebot übernimmt die Verkehsabsicherung und Verkehrs-lenkung sowie die Unfalldokumentation. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr stellen Löschmittel bereit und klemmen die Fahrzeugbatterien ab, um einer Brandentstehung an den verunfallten Fahr-

Feuerwehr Remscheid - Jahresbericht 2011 - 48 -

zeugen vorzubeugen. Auslaufendes Öl und Kraft-stoffe aus den Lastkraftwagen werden mit Ölbinde-mittel abgestreut und aufgenommen. Da geringe Mengen der Betriebsstoffe dennoch in das Erdreich des Seitenstreifens eingesickert sind, wird die ver-unreinigte Erde auf einer Länge von 20 Metern auf Veranlassung des Umweltamtes abgetragen. Die Bergung der verunfallten Lastkraftwagen wird von Spezialfirmen übernommen. Um 14.00 Uhr konnte die linke Fahrspur der Autobahn in Ab-sprache mit der Polizei wieder für den Verkehr frei-gegeben werden Die Einsatzkräfte der Feuerwehr befanden sich bis 16:00 Uhr vor Ort im Einsatz.

Brand in einer Pizzeria an der

Borner Straße

24. Dezember 2011 Am 24.12.2011 wurde um 00:06 Uhr die Leitstelle der Feuerwehr Remscheid zu einer unklaren Brand-lage in der Borner Straße alarmiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass in einem Wohn- und Geschäftshaus, in dem eine Pizzeria und eine Shishabar gerade ihre Neueröffnung gefeiert hatten, ein Brand ausgebrochen war.

Zum Glück befanden sich in dem Gebäudekomplex keine Personen mehr. Zeitgleich wurden von 3 Seiten Löschmaßnahmen eingeleitet. Über zwei Drehleitern wurde der Brand im Dachgeschoss mit Wenderohren gelöscht, ein anliegender Gebäudeteil konnte so gehalten werden. An der Einsatzstelle wurde neben der Berufsfeuer-

wehr die Löscheinheiten Lennep und Lüdorf der Freiwilligen Feuerwehr eingesetzt. Durch die EWR wurde Gas und Strom abgesperrt. Eine Brandwache wurde gestellt. Die Bundesstraße B 51 wurde in beide Fahrtrichtungen für den Fahr-zeugverkehr gesperrt.