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Jahresbericht 2012 ENTWURF - innsalzach24.de · sowie Betrug (50 %) und den sonstige Straftaten (70 %) zu verzeichnen. Die durchschnittliche Häufigkeitszahl im Zuständigkeitsbereich

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Polizeiinspektion Mühldorf a. Inn Jahresbericht 2012

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Inhaltsverzeichnis

1. Kriminalitätslage 1.1 Auffälligkeiten zum Vorjahr 1.2 Überblick über die Kriminalitätsentwicklung 1.3 Ausgewählte Deliktsbereiche 1.4 Politischer Extremismus 1.5 Ermittlungstätigkeit - Fallbeispiele 2. Ordnungs- und Schutzaufgaben 3. Verkehrsaufgaben 3.1 Verkehrsunfallstatistik der PI Mühldorf 2012 3.2 Verkehrsüberwachung / -prävention 4. Ausblick

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1. Kriminalitätslage 1.1 Auffälligkeiten im Vergleich zum Vorjahr Im Vergleich zum Vorjahr (Vorjahreszahlen jeweils in Klammer) ergeben sich aus der aktuellen Kriminalitätsstatistik 2012 folgende Auffälligkeiten:

• Gesamtzahl der Straftaten nur unwesentlich erhöht

• Häufigkeitszahl deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt

• Hervorragende Aufklärungsquote

• 1333 tatverdächtige Personen ermittelt

• Anzahl der ermittelten Täter „unter 21 Jahren“ angestiegen, insgesamt über ein Fünftel aller Tatverdächtiger aus dieser Altersgruppe

• Sachbeschädigungsdelikte an Kfz um 20 % zurückgegangen

• Diebstahlsdelikte weiter rückläufig, stellen aber weiterhin fast ein Drittel aller Delikte

1.2 Gesamtüberblick über die Kriminalitätsentwicklung 1.2.1 Straftatenentwicklung

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Die Gesamtzahl der Straftaten stieg somit im Jahr 2012 leicht um 32 Delikte auf 2.360 Fälle an; somit eine Erhöhung von1,4 % gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieser geringen Steigerung ist dieser Wert, im Vergleich der vergangenen zehn Jahre, erneut im Mittelfeld. 1.2.2 Aufklärung und Tatverdächtige Die Aufklärungsquote von 69,1 % ist im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent stark angestiegen. Dies bedeutet, dass das bereits hohe Niveau nochmals deutlich gesteigert werden konnte; somit wurden 1.630 Fälle geklärt. Die bayernweite Aufklärungsquote liegt bei 63,2 % (Quelle: Bayer. StMI), im Bereich des PP Oberbayern Süd bei 66,8 %. Die bundesweiten Zahlen liegen leider noch nicht vor. Zu den 2.360 Straftaten konnten 1.333 (1221) Tatverdächtige ermittelt werden. Durch die Ermittlung dieser hohen Anzahl an Tatverdächtigen zu den begangenen Straftaten, ist die gute Aufklärungsquote zu erklären. Die 1.333 Tatverdächtigen gliedern sich in 1.027 männliche und 306 weibliche Per-sonen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies, dass sich der Anteil der männlichen Tatver-dächtigen um 14,6 % erhöht hat und bei den Frauen ein Rückgang von 5,8 Prozent zu verzeichnen ist. 175 Nichtdeutsche Staatsangehörige wurden im Jahr 2012 als Tatverdächtige ermit-telt. Dies entspricht exakt dem gleichen Anteil wie im Vorjahr (13,1 %). Der Anteil von Ausländern an der Wohnbevölkerung beträgt immer noch ca. 6,5 Prozent, so dass in der Gesamtschau, nichtdeutsche Staatsangehörige eindeutig überrepräsentiert sind. Im Bereich der Stadt Mühldorf wurden 1.369 Straftaten erfasst und dabei 750 Tat-verdächtige ermittelt. Davon wohnen 355 (47,3 %) in Mühldorf. Der Anteil der am Tatort wohnenden Tatverdächtigen erhöhte sich um 45 Personen bzw. 5 Prozent. Auf den gesamten Dienstbereich der Polizeiinspektion Mühldorf a. Inn bezogen sind 639 Tatverdächtige (47,9 %) in den jeweiligen Tatortgemeinden auch wohnhaft. Das bedeutet, dass sich auch 2012 nichts daran geändert hat, dass über die Hälfte aller Tatverdächtiger außerhalb der Tatorte in benachbarten Gemeinden und Landkreisen wohnt.

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1.2.3 Verteilung auf die Gemeinden Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Mühldorf wohnten zum 31.12.2012 59.322 Einwohner, davon 18.235 in der Kreisstadt. 58,0 % (1369) aller Straftaten wurden in Mühldorf gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr (1358) ist hier eine geringe Steigerung von 11 Fällen zu verzeichnen. Der Markt Ampfing mit 252 (270), die Stadt Neumarkt-Sankt Veit mit 198 (153), Schwindegg mit 105 (100), Polling mit 66 (54), Mettenheim mit 56 (100), Heldenstein mit 58 (61), folgen. Die übrigen Gemeinden liegen im Bereich von unter 35 Strafta-ten.

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Rückgang oder Steigerung hängen oftmals nur von einem größeren Ermittlungsver-fahren ab. Deswegen Rückschlüsse auf eine besondere Gefährdungslage zu ziehen, ohne nähere Beleuchtung der Situation, wäre nicht zielführend. 1.2.4 Häufigkeitszahl Die Häufigkeitszahl (HZ) ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt oder innerhalb einzelner Deliktsarten, bezogen auf 100.000 Einwohner. Die Berechnung erfolgt nach der Formel HZ = (erfasste Fälle x 100.000) geteilt durch die Einwohner-zahl. Die HZ ist bundesweit vergleichbar. Ihre Aussagekraft wird dadurch beeinträchtigt, dass nur die amtlich gemeldeten Ein-wohner zur Berechnung herangezogen werden können, also nicht z. B. Touristen oder Personen mit ausländischem Wohnsitz.

Die höchste Häufigkeitszahl ist wiederum in der Kreisstadt Mühldorf mit 7508 festzu-stellen. Im langjährigen Vergleich ist die HZ in Mühldorf im Jahr 2011 (7618) zwar leicht angestiegen; 2012 ging sie wieder deutlich zurück. Im Bereich des Marktes Ampfing mit 4147 (4445), der Gemeinden Heldenstein mit 2375 (2540), Mettenheim mit 1620 (2903), Oberbergkirchen mit 1446 (2638), Ober-neukirchen mit 608 (1198), Obertaufkirchen mit 1270 (2143), Schönberg mit 951

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(2162) und Zangberg mit 1190 (1201) ist ein zum Teil erheblicher Rückgang der HZ festzustellen. In Mettenheim resultierte der Rückgang daraus, dass hier gegenüber dem Vorjahr die Straftaten im Bereich Diebstähle/Einbrüche um 50 % zurückgingen. Auch in Oberbergkirchen wurde bei Diebstählen und Körperverletzungsdelikten ein Rückgang von 100 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. In der Gemeinde Schönberg gingen die Diebstähle/Einbrüche von 7 auf 1 zurück und es gab kein Körperverletzungsdelikt. Die Gemeinden Buchbach mit 1410 (1061), Polling mit 1963 (1611), Lohkirchen mit 852 (569), Rattenkirchen mit 1455 (1122), Schwindegg mit 3084 (2922) müssen eine leichte Steigerung verzeichnen. In Niedertaufkirchen mit 2430 (532), Egglkofen mit 2405 (655), Niederbergkirchen mit 2034 (1146), Erharting mit 2762 (1852) sowie der Stadt Neumarkt-Sankt Veit mit 3296 (2530) sind deutliche Erhöhungen der HZ festzustellen. Die Steigerung in Niedertaufkirchen ist darauf zurückzuführen, dass eine Diebstahls-serie hier den Deliktsbereich Diebstähle um 800 % ansteigen ließ. Zudem stieg hier auch die Anzahl von gemeldeten Körperverletzungen um 200 % und bei Betrug um 500 % an. In der Gemeinde Egglkofen nahmen die Körperverletzungsdelikte um 500 %, die Diebstähle/Einbrüche um 300 % und die sonstige Straftaten um das 10-fache zu. In Erharting verzeichnete die Statistik eine Zunahme um 300 % bei den Körperverlet-zungen und 600 % bei den sonstigen Delikten, sowie ein Abnahme um 300 % bei den Diebstählen/Einbrüchen. In Niederbergkirchen stiegen die Betrugsstraftaten um 200 % an. In der Stadt Neu-markt-St. Veit ist eine Steigerung in den Deliktsbereichen Körperverletzung (150 %) sowie Betrug (50 %) und den sonstige Straftaten (70 %) zu verzeichnen. Die durchschnittliche Häufigkeitszahl im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspek-tion Mühldorf a. Inn ist mit 3978 zu beziffern und liegt damit deutlich unter dem bay-erischen Niveau (4977). 1.2.5 Täterstruktur Bei 22,8 %, aller Tatverdächtigen handelt es sich um Kinder, Jugendliche und He-ranwachsende. Das bedeutet, dass jeder Fünfte der ermittelnden Tatverdächtigen dieser Personengruppe angehört. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der Tatverdächtigen in dieser Al-tersgruppe um 39 Personen bzw. 12,8 %.

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Die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen unter 14 Jahren erhöhte sich nur Gering-fügig auf 35 (29). Bei den unter 18 Jahren Tatverdächtigen ist ein erheblicher Anstieg festzustellen. Gegenüber dem Vorjahr (123) stieg hier die Zahl auf 146 Personen bzw. 18,7 %. Auch bei den ermittelten Heranwachsenden (unter 21 Jahre) stieg die Zahl um 10 Personen auf 124 (114). Bei den Erwachsenen Tatverdächtigen erfolgte ebenso eine Steigerung von 73 Personen bzw. 7,6 Prozent.

1.2.6 Schadenshöhe Die Schadenshöhe aller registrierter Straftaten beläuft sich auf 2,82 Millionen Euro, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um ca. ½ Million Euro. Bei Diebstahlsdelikten war ein Schaden ihn Höhe von 755.000 Euro, bei Betrugsfäl-len von 958.000 Euro und bei Sachbeschädigungen von 117.000 Euro festzustellen. Die Verdoppelung der Schadenshöhe im Bereich der Betrugsfälle ist eindeutig auf die vermehrte Anzahl von Betrügereien im Internet zurückzuführen.

1.3 Ausgewählte Deliktsbereiche Aus den Gesamtstraftaten heraus lassen sich mehrere Deliktsbereich und deren an-teiliges Verhältnis abbilden.

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Gegenüber dem Vorjahr ist kaum eine Veränderung der jeweiligen Anteile der De-liktsbereich festzustellen. Die Reihung der einzelnen Deliktsbereiche blieb jedoch, wie bereits in den vergangenen Jahren, unverändert. Trotz einer Reduzierung der absoluten Fallzahlen „Diebstahl“ bildet der Bereich mit 28 Prozent den größten Deliktsbereich. Jede dritte bekannt gewordene Straftat ist somit der Eigentumskriminalität zuzurechnen. 1.3.1 Diebstähle Im Vergleich zum Vorjahr (744) haben sich die Fallzahlen für Diebstahlsdelikte er-neut auf 684 Delikte reduziert. Die Zahl ging um 60 Fälle bzw. ca. 8 Prozent zurück. Etwas zugenommen hat die Anzahl der Wohnungseinbrüche. Mit 47 Fällen liegt sie um 9 Einzelfälle höher als im Vergleichszeitraum 2011. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 29,8 %. Der Bereich „Ladendiebstähle“ hängt hauptsächlich davon ab, welche Überwa-chungsmaßnahmen eingesetzt werden. Im letzten Jahr sank die Anzahl der erwisch-ten Ladendiebe um 14 Personen auf 121. Auch die Anzahl der entwendeten Pkw sank auf 12 (13).

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Im gesamten Deliktfeld Diebstahl konnten 244 tatverdächtige Personen ermittelt werden. Wie in fast allen Deliktsbereichen dominieren auch hier die männlichen Tat-verdächtigen mit 77 %. Die Aufklärungsquote liegt bei 41,2 % und sank somit gegen-über dem Vorjahr leider um 1,9 Prozent.

119 Fahrraddiebstähle wurden im Jahr 2012 angezeigt. Davon konnten 39 Fälle ge-klärt werden, was einer für diese Deliktsfeld sehr guten Aufklärungsquote von 32,8 % entspricht.

1.3.2 Körperverletzungen Im Betrachtungszeitraum wurden 286 Körperverletzungsdelikte bearbeitet. Dies be-deutet gegenüber dem Vorjahr eine geringe Steigerung von 16 Fällen bzw. 6 Pro-zent. Die hohe Aufklärungsquote von 89,9 % liegt exakt beim Wert des Vorjahres. Somit konnten 257 Delikte geklärt werden. Insgesamt wurden dazu 253 tatverdächtige Per-sonen ermittelt. Insbesondere bei Körperverletzungsdelikten zeigt sich, dass die männlichen Tatver-dächtigen (85 %) überproportional vertreten sind. 27 Personen davon waren nichtdeutsche Tatverdächtige. Dies entspricht einem An-teil von 10,7 Prozent. Bei fast der Hälfte (45,8 %) aller Körperverletzungsdelikte war Alkohol im Spiel, 56,9 % der Tatverdächtigen sind bereits in Erscheinung getreten.

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Für den Bereich der vorsätzlich leichten Körperverletzungsdelikte wurden 204 Fälle angezeigt. Dies entspricht einer geringen Steigerung um 4 Prozent (196). 188 Fälle konnten geklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 92,2 % entspricht. 59 Fälle wegen gefährlicher und schwerer Körperverletzung wurden angezeigt. Zum Vergleichzeitraum (55), bedeutet dies einen Anstieg um 4 Delikte. Die Aufklärungs-quote liegt bei 84,7 %. Bei den bearbeiteten Körperverletzungsdelikten sind auch Delikte aus dem Bereich der häuslichen Gewalt enthalten. Im Jahr 2012 wurden 46 Körperverletzungsdelikte mit familiären Hintergründen angezeigt. Leider stieg hier die Anzahl gegenüber dem Vorjahr wieder um 11 Fälle an. 1.3.3 Vermögens- und Fälschungsdelikte Nachdem die Vermögens- und Fälschungsdelikte im letzten Jahr stark rückläufig wa-ren, erfolgte 2012 eine Steigerung um 53 Delikte bzw. 13,5 %. Die Ermittlungen führten jedoch in 87,2 % (77,7 %) dieser Fälle zum Erfolg. Es konnten 350 tatverdächtige Personen ermittelt werden. Auffällig ist hier, dass der Anteil der weiblichen Tatverdächtigen hier 30 % beträgt.

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Im Deliktsbereich Betrug wurden im vergangenen Jahr insgesamt 371 Straftaten festgestellt. Die Fallzahlen erhöhten sich hier um 73 Delikte. Es konnten 88,4 % die-ser Straftaten geklärt werden, 298 Tatverdächtige ermittelt. 35 Unterschlagungen (57) wurden bearbeitet, was einem Rückgang von 62,8 % ent-spricht. Es konnten 21 Fälle geklärt und 23 Tatverdächtige ermittelt werden. 1.3.4 Ausländerrechtliche Delikte Im Zusammenhang mit ausländerrechtlichen Delikten mussten 11 Verstöße bearbei-tet werden. Im Vergleichszeitraum 2011 waren es 6 Delikte. Die Aufklärungsquote liegt hier bei fast 100 %. Die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Mühldorf bringt der Polizei hier nicht diese „Mehrarbeit“. Vielmehr handelt es sich hier um Verstöße wegen illegalem Aufenthalt. Eine überproportionale bzw. auffällige allgemeine Deliktsbeteiligung der Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft ist nicht zu registrieren.

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1.3.5 Sachbeschädigungen Der rückläufige Trend im Bereich der Sachbeschädigungsdelikte setzte sich auch 2012 fort. Insgesamt 252 (296) Fälle wurden erfasst und somit um 14,9 % weniger als im Vorjahr. Nach wie vor nimmt in diesem Deliktsfeld der Bereich Sachbeschädigung an Kfz eine führende „Rolle“ ein. 87 Fälle wurden bearbeitet, gegenüber dem Vorjahr ein Rück-gang von 22 bzw. 20,5 %. Leider gelang es nur 11 Tatverdächtige zu ermitteln, was einer Aufklärungsquote von 12,6 % entspricht. Die Aufklärungsquote im allgemeinen Deliktsbereich „Sachbeschädigung“ hat sich um 0,8 Prozent auf 17,9 % reduziert. 1.4 Politischer Extremismus Am 14.01.2012 fand in Mühldorf eine große Demonstration der rechten Szene zur Thematik „Kriminelle Ausländer raus - auch aus Mühldorf!“ statt. Dagegen wurden Gegendemonstrationen durchgeführt. Im Zuge dieser Versammlungen kam es durch Gegendemonstranten zu Verstößen gegen das Bayerische Versammlungsgesetz und zu Blockadeaktionen des Aufzugweges. Dieser Einsatz wurde großteils von der PI Mühldorf vorbereitet und zusammen mit dem PP Oberbayern Süd geleitet. 1.5 Ermittlungstätigkeit - Fallbeispiele Auch in anderen Bereichen waren Beamte der Polizeiinspektion Mühldorf aufgrund ihrer Ermittlungen erfolgreich. Hier ein Auszug einiger besonderer Fälle. „Falsche“ Polizisten unterwegs Mitte Mai 2012 meldete ein aufmerksamer Verkehrsteilnehmer, dass ihn ein ziviles Fahrzeug mit Blaulicht überholte und sehr schnell unterwegs war. Aufgrund dieser Angaben begannen die Ermittlungen. Nachdem diese falschen Polizisten etwas spä-ter auch noch bei einem Feuerwehrfest aufgefallen sind, schloss sich der Kreis. In-tensive Ermittlungen brachten dann Licht ins Dunkel und es konnten zwei junge Män-ner aus einem Nachbarlandkreis festgestellt werden. Diese hatten sich echte Polizei-uniformen aus einem anderen Bundesland besorgt und wollten so, insbesondere bei den Mädchen, Eindruck schinden. Sie staunten nicht schlecht, als sie dann von „ech-ten“ Polizisten festgenommen wurden.

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Einbruch nach langer Zeit erklärt Ende Juni 2012 wurde in einen Verkaufsraum in Ampfing eingebrochen. Die Täter hatten es offensichtlich nur auf Bargeld und Zigaretten abgesehen und nahmen auch einen vorhandenen kleinen Tresor mit. Die aufnehmenden Beamten sicherten alle vorhandenen Spuren sehr genau, so dass die Täter nach über einem halben Jahr mittels der verbesserten Möglichkeiten der Kriminaltechnik doch noch ermittelt wer-den konnten.

Umweltdelikt Anfang November 2012 wurde durch eine Malerfirma, bei einer Doppelhaushälfte im Gemeindebereich Schwindegg, die Farbe an einer alten Eternitplattenfassade mittels Hochdruckreiniger abgewaschen. Nachdem Materialen mit der Herkunftsbezeich-nung Eternit mit Asbest belastet sind, wurde durch Zeugen das Landratsamtes Mühl-dorf verständigt. Zusammen mit den ermittelten Beamten der PI Mühldorf wurde festgestellt, dass nicht nur die Fassade abgewaschen wurde, sondern auch die ab-gewaschene Farbe durch die Eigentümer des Hauses in die Kanalisation gespült worden war. In einem Gutachten eines Sachverständigen wurde teilweise eine er-hebliche Kontamination mit Asbestpartikel des Außen- und Innenbereiches des Ge-bäudes festgestellt.

2. Ordnungs- und Schutzaufgaben 2.1 Veranstaltungen Die Polizeiinspektion Mühldorf a. Inn war auch 2012 wieder bei vielen Veranstaltun-gen eingesetzt. Polizeilich betreut wurde am 19.02.2012 der Mühldorfer Faschingszug, das Mühldor-fer Altstadtfest am 30.06.2012 mit ca. 30.000 Besucher, das Mühldorfer Volksfest vom 25.08.2012 - 03.09.2012 mit ca. 300.000 Besuchern. Während der Volksfestzeit befand sich die so genannte Wiesenwache mit mehreren Beamten direkt am Festge-lände. Sie sorgten für Ordnung und waren Ansprechpartner für die Bürger. Nachdem die Mannschaft des TSV Buchbach den Aufstieg in die Regionalliga Bay-ern schaffte und sich somit in der 4. höchsten Liga befindet, wurden auch hier die Anforderungen an die PI Mühldorf größer. Als Gäste kamen jetzt auch die zweiten Mannschaften der großen Vereine (FC Bay-ern München, 1860 München, FC Nürnberg usw.) nach Buchbach. Die Betreuung dieser Fußballspiele bedurfte teilweise einer größeren polizeilichen Präsenz. Unser örtlicher Landtagsabgeordneter Dr. Marcel Huber wurde im November 2011 zum Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Gesundheit ernannt. Örtlich stattfin-dende Veranstaltungen wurden deshalb polizeilich betreut.

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Die PI Mühldorf war auch im Auftrag des Polizeipräsidiums Oberbayern überörtlich tätig. So wurden Einsätze anlässlich von Veranstaltungen oder Demonstrationen der rechten Szene in Halsbach (Landkreis Altötting), einige Fußballspiele des SV Wacker Burghausen durch die Dienststelle teilweise vorbereitet und auch geleitet. Im April 2012 trat die rechte Szene anlässlich einer Demonstrationen in Burgkirchen (Landkreis Altötting) auf. Auch hier unterstützte die PI Mühldorf ebenfalls bei der Vorbereitung und Durchführung des Einsatzes.

3. Verkehrsaufgaben

3.1 Verkehrsunfallstatistik der PI Mühldorf 2012 (Vorjahreszahlen jeweils in Klammern)

Die Unfallentwicklung aus dem Jahr 2011 setzte sich 2012 nicht fort. In wesentlichen Bereichen gingen die negativen Zahlen zurück, bzw. stiegen nicht mehr gravierend an. Insgesamt ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der PI Mühldorf (ohne BAB A 94) 1533 (1510) Unfälle. Sie gliederten sich in 237 (229) Unfälle mit Personen-schaden, 353 (357) Unfälle mit schwerwiegendem Sachschaden und 943 (924) Kleinunfälle, allein davon 568 (574) Wildunfälle. Der gravierende, sprunghafte Anstieg bei den Verletzten im Jahr 2011 auf 345, dürfte nach vorsichtiger Einschätzung, ein einmaliger Ausreißer gewesen sein. Mit 314 Ver-letzten näherten sich die Zahlen wieder dem Niveau der Vorjahre an. Bemerkenswert war insbesondere der Rückgang bei den Schwerverletzten um ca. 16 % auf 65 (78). Bei 6 (8) Unfällen kamen 8 (9) Verkehrsteilnehmer ums Leben.

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Die zwei schwersten und wohl auch tragischsten Unfälle, mit jeweils 2 Toten, ereig-neten sich im Stadtbereich Mühldorf und auf der Kreisstraße MÜ 25 bei Haigerloh. Am 12.11.2012 wurde ein älteres Ehepaar beim Überqueren der Äußeren Neumark-ter Straße bei Dunkelheit und Regen von einem stadteinwärts fahrenden Pkw erfasst und verstarb noch an der Unfallstelle. Im zweiten Fall wollte ein 54jähriger rumäni-scher Staatsbürger am 05.12.2012 bei Haigerloh vermutlich in eine Nebenstraße ab-biegen und übersah dabei eine entgegenkommende 60jährige Pkw-Fahrerin. Der Rumäne und sein 29jähriger Sohn erlitten dabei tödliche Verletzungen. Die entge-genkommende Pkw-Fahrerin wurde ebenfalls schwer verletzt. Als unfallträchtige Stellen kristallisierten sich u.a. heraus:

1. die St 2550 innerorts (vormals B 12) zw. dem sog. Giggenbach-Stachus und

der Einmündung Rheinstraße mit 33 Unfällen, davon 8 mit Personenschaden, 14 mit schwerwiegendem Sachschaden und 11 Kleinunfällen. Bei diesen Un-fällen wurden 15 Personen verletzt, davon 5 schwer. In diesem Bereich befin-den sich insgesamt 3 stark befahrene Kreuzungen, wobei die negative Ent-wicklung an der Kreuzung Altöttinger Straße/ Mainstraße mit 8 Unfällen be-sonders auffällt. Hier würde sich der Einbau einer eigenen Linksabbiegersig-nalisierung anbieten.

2. die Gemeindeverbindungsstraße Holzheim - Neuhaus, Abzweigung Schickin-

ger Straße, Gemeindebereich Ampfing. Hier ereigneten sich 5 Unfälle bei de-nen 7 Menschen verletzt wurden. Die Autobahndirektion Südbayern prüft be-reits welche weiteren Verbesserungsmaßnahmen hier noch in Frage kommen,

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nachdem die Strecke bereits auf 70 km/h beschränkt und Schutzplanken zu-rückversetzt wurden.

Weiterhin bleibt abzuwarten, wie sich in den nächsten Jahren die Unfallentwicklung auf der B 12 darstellt, nachdem im Dezember ein 4,7 km langes Teilstück der A 94 zwischen Ampfing und Heldenstein dem Verkehr übergeben wurde. Zumindest im vergangenen Jahr zeichnete sich gegenüber dem Vorjahr 2011 eine äußerst positive Entwicklung im außerörtlichen Bereich, bezogen auf die Gesamtstrecke im Lkrs. Mühldorf, ab. Nachfolgend genannt die wichtigsten Eckdaten: Unfälle gesamt 176 (178), Unfälle mit Personenschaden 38 (50), Unfälle mit schwerwiegendem Sachschaden 23 (28), Getötete 1 (6), Verletzte 72 (86). Unfallträchtigster Wochentag war dieses Jahr überraschender Weise der Dienstag mit 249 Unfällen, 54 Verletzten und einem Toten, gefolgt vom Donnerstag mit 240 Unfällen, 43 Verletzten und zwei Toten. Wie aus nochfolgendem Diagramm ersicht-lich ist ereigneten sich die meisten Unfälle während des abendlichen Berufsverkehrs zw. 17.00 und 18.00 Uhr. Allein in diesem Zeitraum waren 5 Tote zu verzeichnen.

Anzahl der Verkehrsunfälle nach

Tagesstunden

27 26 2518

24

57

8678

5551

83

6874 75

68

79

92

10496

87

65

75

65

55

0

20

40

60

80

100

120

140

00.0

0 -

00.5

9 U

hr

02.0

0 -

02.5

9 U

hr

04.0

0 -

04.5

9 U

hr

06.0

0 -

06.5

9 U

hr

08.0

0 -

08.5

9 U

hr

10.0

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10.5

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12.0

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12.5

9 U

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14.0

0 -

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16.0

0 -

16.5

9 U

hr

18.0

0 -

18.5

9 U

hr

20.0

0 -

20.5

9 U

hr

22.0

0 -

22.5

9 U

hr

01.01.2012 bis 31.12.2012 Vergleichszeitraum

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3.2 Verkehrsüberwachung / -prävention Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrsüberwachung war 2012 die Bekämpfung der Unfallursachen Alkohol und Geschwindigkeit, sowie Kontrollaktionen im Fahrradver-kehr. Bereits während des Jahres zeichneten sich in diesen Bereichen steigende Unfallzahlen ab. Trotz der intensiven Alkoholkontrollen, bei denen 50 Alkoholfahrten verhindert und 102 zur Anzeige gebracht wurden, mussten die Beamten 29 (28) Al-koholunfälle mit einem Toten (4) und 19 (14) Verletzten aufnehmen. Noch drasti-scher fiel die Bilanz bei den Geschwindigkeitsunfällen aus. Die Unfallzahlen stiegen hier um 25 %, auf 80 (64) Unfälle. Bei diesen Unfällen waren 2 (3) Tote und 52 (52) Verletzte zu beklagen. Um dieser Raserei entgegenzuwirken führte die Polizei Mühldorf mit Unterstützung der Radarbeamten der Verkehrpolizeiinspektion Traun-stein insgesamt 150 Geschwindigkeitskontrollen durch. Bei diesen Kontrollen wurden 411 Fahrzeugführer angezeigt, 1489 kamen mit einer Verwarnung von bis zu 35.- Euro davon. Ein weiteres Problemfeld ist die Zunahme der Verkehrsunfallfluchten. Insgesamt wurden 243 (235) Unfälle zur Anzeige gebracht. Erfreulich ist, dass fast jede zweite Flucht (45 %) geklärt werden konnte, in vielen Fällen durch Hinweise aus der Bevöl-kerung. Die „Wegschaumentalität“ hat deutlich abgenommen, denn es melden sich viele Zeugen auch ohne Presseaufruf, wenn sie einen Unfall gesehen haben. Dass der Landkreis Mühldorf einer der sichersten Landkreise für Kinder von 0 - 14 Jahre sowohl in Bayern, wie auch in Deutschland ist, wurde bereits mehrmals in der Presse mit Verweis auf den Kinderunfallatlas der Bundesanstalt für Straßenwesen dargestellt. Einen wesentlichen Beitrag dazu liefern auch die niedrigen Unfallzahlen auf dem Schulweg im Bereich der PI Mühldorf. In den letzten drei Jahren war ledig-lich jeweils ein Unfall zu verzeichnen.

4. Ausblick Die Aufgabenfelder der PI Mühldorf werden vielfältiger und immer umfangreicher. Die steigende Anzahl an zu betreuenden Veranstaltungen, die Zunahme von polizeili-chen Einsätzen aber auch die teilweise steigende Gewaltbereitschaft unseres polizei-lichen Gegenübers stellen die Beamten vor immer größer werdenden Herausforde-rungen. Nur in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Verantwortlichen und Behörden können wir diesen Anforderungen gerecht werden und so die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in unserem Schutzbereich weiterhin auf einem hohen Niveau halten. Die Polizeiinspektion Mühldorf a. Inn wird auch 2013 bestrebt sein, festgestellten ne-gativen Entwicklungen weiterhin entgegenzuwirken und die positive Tendenzen aus-zubauen bzw. fortzuführen. Robert Anderl Roland Kauer Polizeioberrat Polizeihauptkommissar