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JAHRESBERICHT 2014 / 2015
F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F R W E R K Z E U G M A S C H I N E N U N D U M F O R M T E C H N I K I W U
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Die Fraunhofer-Gesellschaft
Forschen fr die Praxis ist die zentrale Aufgabe der Fraunhofer-
Gesellschaft. Die 1949 gegrndete Forschungsorganisation
betreibt anwendungsorientierte Forschung zum Nutzen der
Wirtschaft und zum Vorteil der Gesellschaft. Vertragspartner
und Auftraggeber sind Industrie- und Dienstleistungsunter-
nehmen sowie die ffentliche Hand.
Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt in Deutschland derzeit
66 Institute und Forschungseinrichtungen. Knapp 24 000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, berwiegend mit natur-
oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, erarbeiten das
jhrliche Forschungsvolumen von mehr als 2 Milliarden Euro.
Davon fallen rund 1,7 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich
Vertragsforschung. ber 70 Prozent dieses Leistungsbereichs
erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft mit Auftrgen aus
der Industrie und mit ffentlich finanzierten Forschungspro-
jekten. Knapp 30 Prozent werden von Bund und Lndern als
Grundfinanzierung beigesteuert, damit die Institute Problem-
lsungen entwickeln knnen, die erst in fnf oder zehn Jahren
fr Wirtschaft und Gesellschaft aktuell werden.
Internationale Kooperationen mit exzellenten Forschungs-
partnern und innovativen Unternehmen weltweit sorgen fr
einen direkten Zugang zu den wichtigsten gegenwrtigen und
zuknftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsrumen.
Mit ihrer klaren Ausrichtung auf die angewandte Forschung
und ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlsseltech-
nologien spielt die Fraunhofer-Gesellschaft eine zentrale
Rolle im Innovationsprozess Deutschlands und Europas. Die
Wirkung der angewandten Forschung geht ber den direkten
Nutzen fr die Kunden hinaus: Mit ihrer Forschungs- und
Entwicklungsarbeit tragen die Fraunhofer-Institute zur
Wettbewerbsfhigkeit der Region, Deutschlands und Europas
bei. Sie frdern Innovationen, strken die technologische
Leistungsfhigkeit, verbessern die Akzeptanz moderner
Technik und sorgen fr Aus- und Weiterbildung des dringend
bentigten wissenschaftlich-technischen Nachwuchses.
Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet die Fraunhofer-
Gesellschaft die Mglichkeit zur fachlichen und persnlichen
Entwicklung fr anspruchsvolle Positionen in ihren Instituten,
an Hochschulen, in Wirtschaft und Gesellschaft. Studierenden
erffnen sich aufgrund der praxisnahen Ausbildung und Er-
fahrung an Fraunhofer-Instituten hervorragende Einstiegs- und
Entwicklungschancen in Unternehmen.
Namensgeber der als gemeinntzig anerkannten Fraunhofer-
Gesellschaft ist der Mnchner Gelehrte Joseph von Fraunhofer
(17871826). Er war als Forscher, Erfinder und Unternehmer
gleichermaen erfolgreich.
www.fraunhofer.de
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VORWORT
Mit der Digitalisierung der Produktion, dem zunehmenden
Wunsch nach Individualisierung, dem Wandel in der Mobilitt
oder der Frage nach der Rolle des Menschen in der Fertigung
stehen wir vor gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen,
die nur im engen Schulterschluss zwischen Industrie und
Forschung bewltigt werden knnen. An dieser Schnittstelle
arbeitet das Fraunhofer-Institut fr Werkzeugmaschinen und
Umformtechnik IWU bereits heute gemeinsam mit Partnern an
Lsungen fr die Produktionstechnik von morgen.
In den vierundzwanzig Jahren unseres Bestehens haben wir
uns zu einer der fhrenden Forschungseinrichtungen auf
dem Gebiet der Produktionstechnik entwickelt. ber die For-
schungsschwerpunkte Werkzeugmaschinen, Umformtechnik
sowie Werkzeug- und Formenbau hinaus wurden angrenzende
Themenbereiche wie Mechatronik, Funktionsleichtbau, Fge-
und Montagetechnik, Produktionsmanagement, generative
Fertigung und Medizintechnik erschlossen und ausgebaut.
Herausforderungen in der Produktionstechnik, insbesondere
unter dem Gesichtspunkt der Energie- und Ressourceneffizienz,
knnen so ber die gesamte Prozesskette ganzheitlich ana-
lysiert und Lsungen praxisnah erarbeitet werden.
Auf das stetige Wachstum des Instituts sowie die sich
wandelnden Anforderungen der Zielmrkte haben wir mit
einer strategischen Neuausrichtung reagiert, die sich in der
Einrichtung von drei Wissenschaftsbereichen wiederfindet:
Mechatronik und Funktionsleichtbau, Werkzeugmaschinen,
Produktionssysteme und Zerspanungstechnik sowie Umform-
technik und Fgen. Diese bndeln die Kernkompetenzen des
Instituts und richten sie noch gezielter auf unsere Forschungs-
partner und Kundenwnsche aus. Die enge Kooperation mit
der Technischen Universitt Chemnitz schlgt sich strukturell
in dieser Dreigliederung nieder: Jeder Institutsleiter hat neben
seinem Wissenschaftsbereich ebenso eine Professur an der
Universitt inne. Die inhaltliche Ausgestaltung und Vernetzung
der Wissenschaftsbereiche haben wir im Rahmen eines
Kolloquiums am 6. Mai 2015 unseren Kunden und Partnern
vorgestellt und gemeinsam mit hochrangigen Referenten aus
der Industrie die zentralen Zukunftstrends in der Produktions-
technik aufgezeigt.
Forschung fr die Produktionstechnik ist ein komplexes und
zunehmend disziplinbergreifendes Themenfeld und kann
nur im Zusammenschluss mehrerer effizienter Einheiten
gelingen. Der Wettbewerb findet dabei weniger zwischen
einzelnen Instituten statt, sondern zwischen Regionen,
die in sich abgestimmt und hervorragend vernetzt als
Einheit agieren. Unsere Vision ist es, die universitren und
aueruniversitren Partner in der Region noch intensiver als
bisher zusammenzufhren und den Auf- und Ausbau eines
Leistungszentrums Produktionsforschung fr Energie- und
Ressourceneffizienz als Motor fr Innovationen in Sachsen
und auch ber die regionalen Grenzen hinaus federfhrend
mitzugestalten. Wir gehen hier mit der Bearbeitung von
bereichsbergreifenden, innovativen Leitthemen voran, die
wir Ihnen im Abschnitt Produktion im System denken
nher vorstellen. Neben der Fokussierung auf technologische
Einzelaspekte soll vor allem die Interaktion verschiedener
Teilprozesse in zusammenhngenden Prozessketten bis hin
zu bergeordneten Supply Chains betrachtet, analysiert und
optimiert werden.
Ein weiterer wichtiger Faktor fr das Setzen von zentralen
Zukunftsthemen in der ffentlichkeit und die lsungsorientierte
Zusammenarbeit mit der Industrie ist der aktive Wissenstransfer
in die Praxis. Die erfolgreiche Durchfhrung von wissenschaft-
lichen Tagungen und Workshops zu unseren Themen- und For-
schungsbereichen ist fr unseren damit verbundenen Anspruch
exemplarisch. Wir verbinden den Wissenstransfer dabei mit
einem offenen Diskurs zu Lsungen zentraler Herausforde-
rungen mit der gezielten Vernetzung von Fachexperten und
strken damit nachhaltig die Innovationskraft der deutschen
Industrie. Mehr als 700 Teilnehmer aus ber zwanzig Lndern
nahmen im vergangenen Jahr an unseren Kongressen teil.
Das 7. Chemnitzer Karosseriekolloquium CBC 2014 im
Oktober adressierte aktuelle Herausforderungen in der
Automobilproduktion und Lsungskonzepte fr eine flexible
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Flugzeugen mittels Formgedchtnisdraht ist eine Alternative
zur konventionellen Entriegelung mit Elektromotor, die 80 bis
90 Prozent Gewicht, Bauraum und Energiebedarf einspart.
Eine besondere Wrdigung erfuhr zudem unser Forschungs-
projekt HyBlade, bei dem es gelungen ist, Rotorbltter von
Windkraftanlagen wirtschaftlich aus Metall zu fertigen. Diese
herausragende wissenschaftliche Leistung wurde erst krzlich
mit dem Stahl-Innovationspreis 2015 ausgezeichnet.
Dank der Mitarbeit in europischen Technologieplattformen
und der Kooperation mit europischen Forschungsorganisati-
onen konnten wir im vergangenen Jahr auch die Sichtbarkeit
und Attraktivitt des Instituts fr internationale Projektpartner
noch einmal deutlich steigern. Als Beispiel sei hier der vom
Fraunhofer IWU mitinitiierte Beitritt Sachsens zur Vanguard-
Initiative, einem Zusammenschluss besonders innovativer
europischer Regionen, im Februar 2015 genannt.
Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen Projektpart-
nern, Zuwendungsgebern und Projekttrgern fr die vertrau-
ensvolle Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und nicht
zuletzt natrlich unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
ohne deren Engagement unsere sehr gute Jahresbilanz nicht
mglich gewesen wre.
Im vorliegenden Jahresbericht finden Sie einen Querschnitt
ausgewhlter Forschungsergebnisse und Aktivitten unseres
Instituts. Wir wnschen Ihnen eine interessante Lektre!
Prof. D. Landgrebe Prof. W.-G. Drossel Prof. M. Putz
Fertigung in den Themenbereichen Umformtechnologie,
Werkzeugbau, Presswerk und Karosseriebau. Mglichkeiten
und Ansatzpunkte einer energie- und materialeffizienten
Produktion beleuchtete eine Woche spter die