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Basler Str.61, 79100 Freiburg Jahresbericht 2014

Jahresbericht 2014 - pro familia · Laut aktueller Zahlen aus dem neuen Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes für das Jahr 2014 sind diese Ängste keinesfalls irrational,

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Basler Str.61, 79100 Freiburg

Jahresbericht 2014

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1 Das Jahr 2014 im B l ick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

2 Wi e w ir arbe i ten – pro fam i lia im Pro f i l . . . . . . . . . . . . . 4

3 D ie Bera tungss te l le n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3.1 Standorte.............................................................................................................................6 3.2 Öffnungszeiten ...................................................................................................................6 3.3 Pädagogisches Fachpersonal .........................................................................................7

3.3.1 Qualifizierung/Qualitätssicherung ................................................................................ 8

3.4 Verwaltungsmitarbeiter_innen .........................................................................................9 3.5 Honorarkräfte und ehrenamtliche Berater_innen ....................................................... 10

4 S ta t is t ik : Das Jahr 2014 i n Za hle n . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 4.1 Einzelberatung ................................................................................................................ 11

4.1.1 Überblick..................................................................................................................... 11 4.1.2 Beratungsthemen § 2 ................................................................................................. 11 4.1.3 Beratungsthemen §§ 5, 6........................................................................................... 12 4.1.4 Die beratenen Personen ............................................................................................ 12

4.1.4.1 Altersstruktur .............................................................................................................. 12 4.1.4.2 Zur beruflichen Situation der beratenen Personen......................................................... 13

4.1.4.3 Zur Familiensituation der beratenen Personen.............................................................. 13

4.2 Gruppen ................................................................................................................... 14 4.3 Sexualpädagogik ................................................................................................... 14

4.3.1 Sexualpädagogische Gruppen Freiburg und Lörrach ............................................... 14 4.3.2 Fortbildungen Multiplikator_innen .............................................................................. 15 4.3.3 Elternbildungsarbeit / -abende ................................................................................... 15 4.3.4 Jugend- / Mitmach-Aktionen / Öffentlichkeitsarbeit ................................................... 16

5 Ö f fen t l ichke i tsarbe i t . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 7 5.1 Veranstaltungen / Aktionen ........................................................................................... 17

5.1.1 Freiburg ...................................................................................................................... 17 5.1.2 Lörrach ....................................................................................................................... 17

5.2 Presse .............................................................................................................................. 17 5.2.1 Standort Freiburg ....................................................................................................... 17 5.2.2 Standort Lörrach......................................................................................................... 18

5.3 Kooperation, Netzwerke und Arbeitsgruppen ............................................................ 19 5.3.1 Kooperation ................................................................................................................ 19 5.3.2 Netzwerke................................................................................................................... 19 5.3.3 Arbeitsgruppen ........................................................................................................... 19

6 Ber ich t über Wohns i tua t ion in Fre iburg . . . . . . . . . . . 2 0

7 G r u nd- u n d We i te r b i l dung z u s e x ual päd agogi schen, g e n der - u n d fa m i l i e nre l evanten T h eme n fü r K indergär ten , Schu len und Un terne hmen . . . . . . . . . . . 2 1 7.1 Gender- und Diversitytraining für Unternehmen........................................................ 21

7.2 Kindgerechte Sexualpädagogik ................................................................................... 22

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1 Das Jahr 2014 im Blick Nach 2013, in dem ein Umzug den äußeren Wandel der Beratungsstelle charakterisierte, möchte ich dem Bericht 2014 ein Zitat frei nach Carl Ludwig Börne (deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, geb. 1786 im jüdischen Ghetto von Frankfurt am Main, gest. 1837 in Paris), vorausstellen. „Auf einem Schiff in hoher See fällt um, wer stillsteht und sich nicht bewegt.“

Das Jahr 2014 war vor allem durch eine starke personelle Umbruchsituation u.a. durch den Generationenwechsel geprägt. Die langjährige Ärztin Gudrun Hopfengärtner ist im April in Pension gegangen. Um neue berufliche Wege zu gehen, haben der Geschäftsführer Frieder Traub sowie seine Assistenz im Mai bzw. Juni die Einrichtung verlassen sowie Ende des Jahres die beiden männlichen Mitarbeiter in der Sexualpädagogik Freiburg und Lörrach gekündigt. Die erste und längste Mitarbeiterin der Beratungsstelle, Elfie Eitenbenz hat ihre Berufstätigkeit nach 40 Jahren in der Beratung, Mediation, Leitung und Geschäftsführung für die pro familia im Dezember beendet. Zeitgleich hat der langjährige, verdiente 1. Vorstand des Ortsverbandes Freiburg e.V., Volker Oesterle das Ruder an seine Nachfolgerin Alice Göttler-Seibold abgegeben. Am 1. November hat die neue Geschäftsführerin Petra Krug begonnen und den fliegenden Stabswechsel, mit großem Sachverstand, Leitungsgeschick und beruflichen Engagement gemeistert. Thematisch und inhaltlich jedoch wurde die persönlich engagierte und fachlich hochkompetente Arbeit der pro familia Freiburg konsequent fortgeführt. Zwar sind die Zahlen der beratenen Klient_innen ganz leicht rückläufig gegenüber dem Jahr 2013. Gleichzeitig wurden aber mehr und längere Beratungen durchgeführt. Dies möchte ich auch als einen der wesentlichen Trends des Jahres 2014 beschreiben. Die Problemlagen der Ratsuchenden werden zunehmend komplexer und erfordern einen höheren Beratungsumfang sowie vielfältige und spezialisierte Kenntnisse der pädagogischen Fachkräfte. Insbesondere in der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung spielen neben verschiedenen individuellen psychosozialen Faktoren wie z.B. der eigenen Biografie, Beziehungssituation und aktuellen Ausbildungs- und Berufslage, zwei Hauptthemen eine zentrale Rolle bei der Entscheidung für oder gegen ein Kind. Viele Frauen und Paare fürchten, dass ihre Einkommenslage (noch) nicht reicht, um der Familie mit einem (weiteren) Kind ein auskömmliches und sicheres Leben zu ermöglichen. Laut aktueller Zahlen aus dem neuen Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes für das Jahr 2014 sind diese Ängste keinesfalls irrational, sondern leider bittere Realität. Insbesondere Familien mit Kindern, hier vor allem Alleinerziehende sowie Rentner_innen, beides überwiegend Frauen, die aufgrund Kindererziehung, wenig erwerbstätig sind bzw. waren, gehören zu den einkommensschwächsten Personengruppen in unserer Gesellschaft. Fast noch gravierender wirkt sich die angespannte Wohnungsmarktlage aus. Selbst bei mittlerer Einkommenslage zeigt sich immer wieder, dass Kinder ein besonderer Hemmschuh bei der Wohnungssuche sind. Hier zeigt sich in Freiburg wie auch anderen attraktiven Großstädten umso mehr, dass angemessener Wohnraum für schwangere Frauen und Familien mit Kindern fehlt. Vgl. Bericht zur Wohnungssituation in Freiburg auf Seite 21

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Auch im Jahr 2015 werden wir die dauerhaften Kernthemen Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung; Ehe-, Familien- und Lebensberatung; Beratung in Trennungs- und Scheidungssituationen; Mediation sowie Sexualpädagogik und -beratung beibehalten. Gleichzeitig wollen wir unsere diesbezügliche Fachkompetenz auch für Nutzer_innengruppen (z.B. Migrant_innen und Flüchtlinge) zugänglich machen, die unsere Angebote bisher noch nicht so stark in Anspruch genommen haben. Außerdem werden wir neue Facetten in den Blick nehmen, z.B. die Bekanntmachung der vertraulichen Geburt (SchKG, § 25 ff), Sexualität in der Lebensmitte und im Alter oder die Vermittlung von Medienkompetenzen an Jugendliche im Umgang mit Sex im Netz. Den kritischen personellen Wechsel haben wir zu Beginn des Jahres 2015 erfolgreich gemeistert. Alle neuen Mitarbeiter_innen bringen von ihrer Qualifikation und Berufserfahrung hervorragende Voraussetzungen für die Arbeit bei pro familia Freiburg mit. Sie sind gut angekommen und werden aktuell von den direkten Kolleg_innen umfassend und sorgfältig in die fachlichen, rechtlichen und methodischen Grundlagen eingearbeitet. Der gesamten Belegschaft in Freiburg und Lörrach an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für meine gute Aufnahme als neue Geschäftsführerin in dieser Umbruchphase. Von außend kommend, sehe ich die großen Verdienste der Mitarbeitenden, der bisherigen Geschäftsführung sowie dem Vorstand für die Sache und die Organisation. Und als neue „Steuerfrau an Bord“ bin ich sicher, dass wir gemeinsam das „Schiff fix wieder flott“ machen. Auch allen Leistungsträger-, Kooperationspartner_innen und sonstigen Förder_innen des pro familia - Ortsverbandes Freiburg e.V. danke ich vielmals für ihre Unterstützung und gute bisherige Zusammenarbeit! Ich freue mich sehr darauf, diese im Jahr 2015 fortzuführen und zu erweitern. Freiburg, 20.03.2015

Geschäftsführung

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2 Wie wir arbeiten – pro familia im Profil Der pro familia Ortsverband Freiburg e.V. unterhält zwei Beratungsstellen. Die Hauptstelle in Freiburg betreibt ein zusätzliches Beratungsbüro in einem Brennpunktstadtteil sowie eine Zweigstelle in Lörrach. Weder zwischen dem Kreisverband als Träger noch den einzelnen Beratungsstellen in Freiburg und Lörrach besteht keine Verbindung mit einer Einrichtung, die Schwangerschaftsabbrüche vornimmt. Pro familia berät auf Grundlage des Gesetzes zur Vermeidung und Bewältigung von Schwangerschaftskonflikten (Schwangerschaftskonfliktgesetz –SchKG) in der derzeit geltenden Fassung vom 28.8.2013. Die Beratung hat den gesetzlichen Auftrag, Schwangere zur Fortsetzung der Schwangerschaft zu ermutigen und dient somit vornehmlich dem Schutz des ungeborenen Kindes. Dabei soll das Beratungsgespräch ein Angebot sein, über die Gründe sprechen zu können, die die Ratsuchende einen Schwangerschaftsabbruch erwägen lassen. Die Ratsuchende hat den Anspruch, bei der Lösung der Probleme beraterisch unterstützt zu werden. Sie erhält auf Wunsch Informationen über alle Hilfen und Rechtsansprüche, die die Fortsetzung der Schwangerschaft ermöglichen oder erleichtern könnten bzw. Perspektiven für ein Leben mit Kind eröffnen helfen. Dazu gehört das Angebot der Unterstützung bei:

Wahrnehmung familienfördernder Leistungen Inanspruchnahme von sozialen und wirtschaftlichen Hilfen für Schwangere und

junge Eltern der Wohnungssuche der Suche nach Kinderbetreuungsmöglichkeiten der Fortsetzung der Ausbildung/des Studiums bzw. der beruflichen Qualifizierung der Umsetzung besonderer Rechte im Arbeitsleben der Suche und Inanspruchnahme von Hilfsmöglichkeiten für behinderte Menschen der Suche nach Lösungsansätzen für psychosoziale Konflikte im Zusammenhang

mit Schwangerschaft / Elternschaft Fragen zur Adoption / vertraulicher Geburt Geltendmachung von Ansprüchen gegenüber Behörden oder Arbeitgebern Methoden zur Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs, die physischen und

psychischen Folgen eines Abbruchs und die damit verbundenen Risiken Das Beratungsgespräch ist absolut vertraulich. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen unter Schweigepflicht. Ohne das Einverständnis und die persönliche Entbindung von der Schweigepflicht erhält niemand Auskunft über die beratende/n Person/en oder über Inhalte von Gesprächen. Schwangerschaftskonfliktberatung ist kostenfrei. Auf Wunsch kann die Beratung anonym erfolgen. Die Beratung versteht sich als Hilfsangebot. Die Entscheidung, ob die Ratsuchende die Schwangerschaft fortsetzt oder nicht, liegt allein bei ihr. Der Beratungsprozess ist damit ergebnisoffen. Die Ratsuchende erhält nach Abschluss der Beratung eine Beratungsbescheinigung, die Verantwortung über die Fortführung oder den Abbruch der Schwangerschaft trifft sie selbstständig. Ratsuchende werden immer auf das Angebot der Fortsetzung der Beratung / Begleitung

nach einem Schwangerschaftsabbruch nach der Entscheidung für das Kind nach Geburt des Kindes

hingewiesen.

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Gemäß § 2 SchKG hat Beratung ebenfalls den gesetzlichen Auftrag zu Fragen der Sexualaufklärung, der Verhütung und Familienplanung sowie in allen eine Schwangerschaft mittelbar oder unmittelbar betreffenden Fragen zu informieren und zu beraten. Dieser Anspruch umfasst Informationen und Beratung zu

Sexualaufklärung, Verhütung Familienplanung und Familiengründung Partnerschaft und Sexualität Trennung/Scheidung für Schwangere und Paare nach der Geburt Hilfen für Kinder und Familien, einschließlich der besonderen Rechte im

Arbeitsleben Vorsorgeuntersuchungen bei Schwangerschaft und die Kosten der Entbindung soziale und wirtschaftliche Hilfen für Schwangere Hilfsmöglichkeiten für behinderte Menschen und ihre Familien, die vor und nach der

Geburt eines in seiner körperlichen, geistigen oder seelischen Gesundheit geschädigten Kindes zur Verfügung stehen

Sprechen nach Ergebnissen von pränataldiagnostischen Untersuchungen Gründe für die Annahme, dass die körperliche oder geistige Gesundheit des Kindes geschädigt sein könnte oder ist aufgrund von Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft eine weiterführende Diagnostik erforderlich, so beraten die Schwangerenberatungsstellen gemäß § 2a SchKG vor, während und nach pränataler Diagnostik. Die Beratungsstellen halten Angebote zur gesundheitlichen Vorsorge und zur Sexualaufklärung für verschiedene Alters- und Personengruppen vor. (gemäß §1 SchKG).

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3 Die Beratungsstellen Der pro familia Ortverband Freiburg ist der einzige freie Träger für Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung im südbadischen Raum, der konfessionell nicht gebunden ist. Das Einzugsgebiet erstreckt sich neben der Stadt Freiburg über die Landkreise Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald, die südliche Ortenau, Lörrach, in einzelnen Fällen auch Waldshut-Tiengen. Es bestehen zwei Beratungsstellen und ein Stadtteilbüro in Freiburg-Haslach.

3.1 Standorte Beratungsstelle Freiburg

Stadtteilbüro Haslach Beratungsstelle Lörrach

Basler Str.61 79100 Freiburg

Melanchthonweg 9b 79115 Freiburg

Rainstr. 20 79539 Lörrach

T 0761 - 29625-6 T 0761 - 4538524 T 07621 - 1692388

F 0761 - 29625-88 F 0761 - 4538524 F 07621-1619289

M [email protected] M freiburg-haslach@ profamilia.de

M [email protected]

www.profamilia-freiburg.de www.profamilia-freiburg.de www.profamilia-loerrach.de

3.2 Öffnungszeiten Beratungsstelle Freiburg

Stadtteilbüro Haslach Beratungsstelle Lörrach

Mo - Fr 09:00 - 12:00 Uhr Di & Mi 08:15 - 13:00 Uhr Mo - Fr 09:00 - 12:00 Uhr

Mo - Do 14:00 - 18:00 Uhr Do 14:00 - 18:00 Uhr

Fr 14:00 - 16:00 Uhr Fr 08:00 – 12:00 Uhr

Zu den Öffnungszeiten ist der Erstkontakt/Empfang besetzt. Weitere Beratungstermine sind nach Vereinbarung möglich, werktags bis 22:00 Uhr, in besonderen Fällen auch an Wochenenden. Räumliche Ausstattung der Beratungsstellen: FR: fünf Beratungsräume, ein Raum für Sexualpädagogik, zwei Büroräume, Anmeldung, Gruppenraum, Wartezimmer und Sozialraum, zzgl. ein Beratungs- und Büroraum in Freiburg-Haslach. LÖ: 2 Beratungsräume und ein Gruppenraum.

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3.3 Pädagogisches Fachpersonal

Name, Vorname Ausbildung/ Berufsabschluss

Tätigkeit Beschäftigt von bis

Deputat

Beratungsstelle Freiburg

Bader, Peter Dipl. Sozialarbeiter Berater, Verf. pflege Ganzjährig 67,53%

Baur, Holger Dipl. Soz.päd. (FH) Berater Ganzjährig 60,76%

Böhmer-Kastens Dipl. Sozialpädagogin Beraterin, SexPäd. Ganzjährig 65%

Drinkuth, Karin Dipl. Rel.päd. Beraterin Ganzjährig 85,72%

Eitenbenz, Elfie Dipl. Sozialarbeiterin,

Mediatorin

Leitung/Beraterin

Ab Juli Vertretung Geschäftsführung

Ganzjährig 95%

Hopfengärtner, Gudrun

Ärztin, Paar- und Sexualtherapeutin

Sexual-/Paarberaterin, Ärztin

bis 30.04. 75,32%

Hahn, Anna Diplom-Psychologin/ systemische Therapeutin

Sexual-/Paarberaterin

ab 07.05. 35%

Mazouzi Najat Sozialwirtin (BA) Beratung, Projekt IKÖ

bis 31.03. Elternzeit-

vertretung

50%

Meyer, Bernhard Dipl. Sozialpädagoge Sexual-/Paarberater ganzjährig 59,74%

Michels, Annette Ärztin Sexual-/Paarberaterin, Ärztin

ab 01.05. 50%

Schmitteckert Lisa

Sozialpädagogin (Master)

Netzwerk für Gleichbehandlung, Sexualpädagogik

ganzjährig 35%

Seger, Patrick Dipl. Soz. Päd. (FH) Berater ganzjährig Elternzeit

01.08 -30.09.

75%

Siebler, Claudia Dipl. Sozialpädagogin Beraterin ganzjährig 48,10%

Steiert, Gudrun Dipl. Sozialarbeiterin Beraterin ganzjährig 50%

Tschöpe, Gerhard Dipl. Pädagoge Berater, Sex.päd.,

Projektleiter

ganzjährig 80%

Zippel, Erika Dipl. Sozialpädagogin Beraterin ganzjährig 50%

Stadtteil-Beratungsbüro Haslach

Joggerst, Annette Dipl. Soz.päd. (FH) Beraterin Ganzjährig 50%

Zweigstelle Lörrach

Horn, Markus Dipl. Sozialpädagoge Sexualpädagoge/ Berater

ab 01.02. 60%

Kukla, Katrin Dipl. Sozialpädagogin Beraterin Bis 31.03. Elternzeit, 1.4.-31.12.

65%

Romer, Paula Dipl. Soz.päd. (FH) Beraterin, Sex.päd. ganzjährig 65 %

Selich, Heidi Dipl. Sozialarbeiterin Beraterin Altersteilzeit

bis 30.04.2014

64,94%

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3.3.1 Qualifizierung/Qualitätssicherung

Fortbildungen:

Die Stimme des Kindes – Das themenzentrierte Kinder-Interview in Scheidungsberatung und Scheidungsmediation

Grundlagen sexualpädagogischer Arbeit, Abschluss: Sexualpädagogin bei der pro familia, Landesverband

Save the Date - Familienplanung: Ja! Aber?

Schwangerschaftskonfliktberatung und psychische Erkrankung Früher Abschied – Beratung von Einzelnen und Paaren in der Situation des

Schwangerschaftsabbruchs oder Verlust einer Schwangerschaft

Herausforderung (in) der Liebe

Jahrestagung und DAJEB - Familienbande und Patchwork

Grundausbildung in Cooperativer Praxis

Paartherapie I & II

Sexualtherapie Behandlungskonzept des „Behandlungsmanuals für die Arbeit mit jugendlichen

Sexualtätern BMJS 12/21“

Informationsveranstaltung zur Mittelvergabe der Bundesstiftung „Mutter und Kind“

Grundkurs für neue Mitarbeiter_innen

Kinderwunsch

Kultursensible Beratung, interkulturelle Öffnung der Einrichtung und Entwickeln interkultureller Kompetenzen des Teams und der Mitarbeiter_innen

Medizinisch wissenschaftliche Fortbildung für Ärzte/Innen

Systemische Weiterbildung

Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Kinderschutz in der Medizin

Grundkurs „Paar- und Familientherapie / Systemische Kompetenz 2014“

Systemische Beratung

Umgang mit „schwierigen“ Gesprächssituationen

Fachvortrag an der EH, Freiburg: begleitete Elternschaft Psychische Belastungen

Fachtagung Jungen, Freiburg

Konzeptionstag im FB Sexualpädagogik

Regelmäßige Teamsupervision

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3.4 Verwaltungsmitarbeiter_innen

Name, Vorname Ausbildung/ Berufsabschluss

Tätigkeit Beschäftigt von bis

Deputat

Beratungsstelle Freiburg

Held, Annika BA Gesundheitspädagogin

Verwaltung ab 01.11.2014 5 Stunden/Woche

Hug, Regina Buchhalterin Buchhaltung ganzjährig 20,25%

Edling, Susi kfm. Zusatzausbildung Verwaltung ganzjährig 67,53%

Hummel, Gerlinde Reinigungskraft ganzjährig 2,53%

Hummel, Herbert Facharbeiter a.D. Reinigungskraft ganzjährig 22,78%

Kopp, Dunja Studentin Praktikantin in Haslach

Verwaltung

01.06.-31.10.2014

75,00% ab September

12,66% ab Oktober 6,33%

Krug, Petra Dipl. Sozialarbeiterin/ Fachbetriebswirtin für Sozialwesen

Geschäftsführung/ Leitung

ab 01.11. 80%

Scherrers-Buffler, Edeltraud

Fremdsprachen-korrespondentin

Verwaltung ganzjährig 37,97%

Schmid, Michaela Soziologin Verwaltung ganzjährig 15,19%

Traub, Friedrich Dipl. Betriebswirt (BA), Dipl. Soz.päd.

Geschäftsführung bis 31.05. 100%

Weingärtner, Michaela

Dipl. Betriebswirt (FH) Verwaltung bis 30.06. 50%

Zweigstelle Lörrach

Adam, Barbara Übersetzerin Verwaltung ganzjährig 23,20%

Gammerdinger, Christina

Reinigungskraft ganzjährig 4%

Graf, Barbara Diplom Volkswirtin (Uni) Verwaltung ganzjährig 18%

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3.5 Honorarkräfte und ehrenamtliche Berater_innen Name, Vorname

Ausbildung/Berufsabschluss Tätigkeit

Alhossiny Dolmetscherin Dolmetscherin

Amin Rehane Referent IKÖ

Aric Referent IKÖ

Arnold, Felix Sexualpädagogik

Atamanova, Inna Studentin Projekt LOG IN

Bea, Torgit Studentin Sexualpädagogik

Beisswenger, Martin Mediator, Rechtsanwalt Mediationen/Rechtsberatung

Belousova, Elza Studentin Projekt LOG IN

Bender Harrer Krevet Rechtsanwalt Rechtsberatung

Braun, Judith Beratung Lörrach

Brüninghaus Dolmetscherin

Deutscher; Marcis Psychologe (Bachelor) Sexualpädagogik

Digital Video Service Projekt LOG IN

Djeldjel Dolmetscherin

Dolmetscherdienst MA Dolmetscherin

Dürhager, Meike Sexualpädagogik

El Mouaaouy, Melanie Studentin Projekt LOG IN

Friese Studentin Sexualpädagogik

Gekht, Darya Studentin Projekt LOG IN

Glückler Dolmetscher

Hasenjäger; Gerd Dipl. Pädagoge Pro Phila

Hinterberger, Barbara systemische Paar- und Familientherapeutin, Psychotherapie (HPG) Beratungen Lö

Honrath, Andreas Dipl. Sozialarbeiter, Mediator Berater

Hülya Sarikaya Dolmetscherin Dolmetscherin

Kastens, Enno Dipl-Musik-Pädagoge, Supervisor GWG, personenzentrierter Berater Paarberatungen Lö

Khan, Kamp, Marjolein Sozialpädagogin (Master) Projektmitarbeiterin „Interkulturelle Öffnung“

Kiebler, Saskia Rechtsanwalt Rechtsberatung

Knittel, Anna Studentin Projekt LOG IN

König, Patricia Mediatorin Beratungen Lö

Kordzaia, Irene Pro Phila

Loh, Andreas Dipl.Psychologe Berater

Mazouzi, Najat Pro Phila

memo Moderation MA Netzwerk f. Gleichbehandlung

Mohnke, Maike BA Erziehung und Bildung Sexualpädagogik

Onagaclar Studentin Sexualpädagogik

Pfeffer, Anne Dipl. Sozpäd. (FH) Sexualpädagogik

Pietschke, Tobias Student pro phila

Rebholz, Stephanie pro phila

Schildecker Studentin Sexualpädagogik

Schmitt, Maike Soziologin Pro Phila

Seho Dolmetscherin

Smetanina, Alexandra Projekt LOG IN

Stoniek Projekt LOG IN

Dr. Staubach, Reiner Netzwerk f. Gleichbehandlung

Tammik, Katja Hebamme Lörrach

Weber, Elena Bachelor Soz. Arbeit Projekt LOG IN

Weyreter, Steffen Sexualpädagogik

Wietschorke, Delia

Wildwasser e.V. MA Haslach

zweisicht, Freiburg MA Mediation

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4 Statistik: Das Jahr 2014 in Zahlen

4.1 Einzelberatung

4.1.1 Überblick

Beratungen

Freiburg Lörrach Gesamt

Fälle Beratungen Fälle Beratungen Fälle Beratungen

§2 2.790 3.606 178 290 2.967 3.896

§5/6 646 712 139 201 785 913

sonstiges 625 1.541 337 404 1.192 1.945

Gesamt

4.061

5.859

654

895

4.944

6.754

Anteil E-Mail Beratungen

13 58 2 13 60

4.1.2 Beratungsthemen § 2

Themen Beratungsstelle Freiburg/Haslach

Beratungsstelle Lörrach

Gesamt

Schwangerschaft 1.908 278 2.186

Familienplanung 201 89 290

Gesundheit 19 13 32

Partnerschaft & Sexualität 298 64 362

Elternschaft & Familie 565 36 601

Sexualpädagogische Themen 23 2 25

Andere 24 2 26

Gesamt 3.038 484 3.522

Stiftungsanträge Freiburg Lörrach Gesamt

Anträge Bundesstiftung „Mutter und Kind“ 152 53 205

Anträge Landesstiftung „Familie in Not“ 15 2 17

Andere Stiftungen 2 - 2

Gesamt

169

55

224

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4.1.3 Beratungsthemen §§ 5, 6

In der Schwangerschaftskonfliktberatung wurde in 541 Fällen von insgesamt 646 Fällen ein Beratungsschein ausgestellt. In 105 Fällen haben die Klientinnen darauf verzichtet. Die meist genannten Gründe für einen Schwangerschaftskonflikt waren:

Gründe für Schwangerschaftskonflikt Nennungen

Finanzielle Probleme 163

ungesicherte Existenz/Zukunftsängste 159

Partner- und Familienproblematik 176

Gesundheitliche Risiken 38

Psychische (Über-)Belastung 133

Probleme mit Arbeitsplatz, Beruf oder Ausbildung 103

Wohnungssituation 97

Lebensalter 84

Interkulturelle Probleme 16

abgeschlossene Familienplanung 98

aktuell kein Kinderwunsch 208

Gesamt (Mehrfachnennungen waren möglich): 1.275

4.1.4 Die beratenen Personen 4.1.4.1 Altersstruktur

Das Alter wurde bei 3.087 Personen von gesamt 4.399 Personen erfasst. 71% der Beratenen waren Frauen, 29% Männer.

28

450

962

664

131

30 55

261

386

120

0

200

400

600

800

1.000

1.200

<17 18-25 26-35 36-50 > 50

An

zah

l

Alter

Altersstruktur der beratenden Personen

Alter w

Alter m

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4.1.4.2 Zur beruflichen Situation der beratenen Personen Die berufliche Situation wurde bei 3.827 Personen von gesamt 4.399 Personen erfasst.

4.1.4.3 Zur Familiensituation der beratenen Personen

Der Familienstand wurde bei 3.712 Personen von gesamt 4.399 Personen erfasst.

3% 7%

4%

23%

5%

15%

43%

Beschäftigung der beratenen Personen

Ausbildung/Lehre

SchülerIn/StudentIn

Hausfrau/-mann

Vollzeitbeschäftigt

Arbeitssuchend

Teilzeitbeschäftigt

ohne Angaben

34%

34%

3%

3%

0%

26%

Familienstand der beratenen Personen

ledig

verheiratet

geschieden

unverh.zus.lebend

verwitwet

ohne Angaben

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4.2 Gruppen

4.3 Sexualpädagogik

4.3.1 Sexualpädagogische Gruppen Freiburg und Lörrach Bitte beachten:

Folgeveranstaltungen bei gleichbleibenden Gruppen werden als eine Gruppe gezählt.

Auch die Teilnehmerzahl wird dann nur einmalig berechnet.

Parallel durchgeführte Veranstaltungen für Jungen und Mädchen erscheinen als eine Gruppenveranstaltung.

Schulklassen/ Jugendgruppen

Freiburg/BH/EM/OG Lörrach Gesamt

Teil-

nehmende

Gruppen Teil-

nehmende

Gruppen Teil-

nehmende

Gruppen

Behinderteneinrichtungen/ Förderschulen

343 24 - - 343 24

Berufliche Schule 192 7 - - 192 7

Jugendhilfeeinrichtungen/

offene/verbandliche Jugendarbeit

14 2 - - 14 2

Grundschulen 783 41 50 3 833 44

Hauptschulen 228 14 181 10 409 24

Real- bzw. Waldorfschulen 698 31 106 6 804 37

Gymnasien 586 21 201 8 787 29

Gesamt

2.844

140

538

27

3.382

167

Themen Veranstaltungen Teilnehmende

"9 Monate und viele Fragen..." 6 49

Anti-Gewaltgruppe Vorschlag 3 3

Chaos im Bauch 9 21

Elternzeit, Elterngeld 13 242

Elterncafé Haslach 10 96

Elterncafé Violett 9 45

Finanzielle Hilfen bei Schwangerschaft und Geburt 13 244

Kinder in Trennung 1 10

Stärkekurs „AMIRA“ 4 12

Stärkekurs „Erziehen ohne zu strafen“ 2 6

Stärkekurse „Mutter und Kind“ für muslimische Frauen 6 9

Stärkekurs „Vater sein, Vater bleiben“ 10 20

Väter und Söhne 9 37

Zwiegespräche 3 39

Gesamt

98

833

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4.3.2 Fortbildungen Multiplikator_innen Freiburg

Thema / Inhalte

Name der Einrichtung Teilnehmende

Sexualpädagogische Arbeit in der Schule /

päd. / soz. / pflegerischen Einrichtungen

2 h Lahrer Werkstätten

6 h sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, FR

2 x 3 h Sozialstation Ehrenkirchen

3 x 6 h Fachschule Heilerziehungspflege, FR

2,5 h sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, FR

6 h sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, FR

1,5 h Jugendtreff Tennenbacher Str., FR

6 h Caritasverband

1 h AK Prävention, Stadt Freiburg

2,5 h Fachschule HEP, Dozent_innenschulung

9

9

30

15

7

9

6

15

30

15

Frühkindliche Sexualerziehung

(Orientierungsplan) Tagesseminare

2 x 3 h AWO Kindertagesstätte, FR

3 x 6 h Waldshut – T., städt. Einrichtungen

2,5 h Kinderhaus am Hirzberg, FR

2 h Taka – Tuka – Land, FR

6 h Großer Tiger, FR

3 h Angell Kindergarten, FR

20

48

10

30

20

20

Lörrach: Sexualpädagogik für Heimerzieher_innen

2 x 4 h pro juve – Heimerziehungsschule Bad Säckingen

2 x 4 h pro juve – Bad Säckingen

15

12

Gesamt

320

4.3.3 Elternbildungsarbeit / -abende Freiburg

Thema / Inhalte

Name der Einrichtung Teilnehmende

Frühkindliche Sexualität im Elementarbereich und Grundschule (je 2 h)

Kindergarten Biederbach

Grundschule Merdingen

Tageselternverein Gundelfingen

Schule Günterstal

Tageselternverein Schallstadt

Grundschule Bottenau

Kinderhaus am Bürgle, March

TEV Südlicher Breisgau

Kindergarten an der Wiese, EM

Kindergarten Vielfalt, FR

Kindergarten Wilde Mathilde, FR

Integr. Montessori – Schule, Sasbach

30

50

23

12

21

20

54

12

45

20

20

25

Gesamt

332

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4.3.4 Jugend- / Mitmach-Aktionen / Öffentlichkeitsarbeit

Freiburg

Thema

Ort Teilnehmende

Lovemobil-Aktionen

und Methoden-Parcours

Lovemobil-Aktion Jugendtreff FR-Haslach

Lovemobil-Aktion HdB

FR-Landwasser

Otto-Hahn-Realschule Lahr

Kiosk, Rieselfeld

15

75

90

20

Filmgespräch „Vierzehn“ Kommunalen Kino, FR 80

2 Tage Science Days Kids Europa Park, Rust 300

2 Tage Kleine Forscher Bürgerzentrum, Krozingen 240

2 Tage Kleine Forscher Bürgerhaus Seepark FR 240

2 Tage Komm auf Tour Messe, Offenburg 500

3 Tage Science Days Teenager Europa Park, Rust 1.300

Trau – Dich - Kampagne Theater FR 200

2 x Babysitterkurs, Ferienpass Pro familia, FR 30

Gesamt

3.090

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5 Öffentlichkeitsarbeit

5.1 Veranstaltungen / Aktionen

5.1.1 Freiburg

Zeitraum

Thema/Inhalt

Januar – Dezember 12x Elternzeit/Elterngeld

Januar – Dezember 9x Chaos im Bauch

Januar – Dezember 9x Elterncafé Kita Violett

Januar – Juli 5x Neun Monate und viele Fragen

Januar – März

6x Stärkekurs „ Mutter und Kind“

Für muslimische Frauen

Januar 2x Erziehen ohne zu strafen (Stärkekurs)

Februar - Dezember 12x Finanzielle Hilfen bei Schwangerschaft und Geburt

Februar - Dezember 9x Väter und Söhn („Ringen in der Kita Violett“)

Februar – Dezember 10x Vater sein, Vater bleiben (Stärkekurs)

Februar – Dezember 10x Haslacher Elterncafé

Februar Zeitmanagement Kita Violett

März – Oktober 3x Zwiegespräche

März Vorstellen von pro familia, Mütterzentrum Thema

Elternschaft

April 3x Anti Gewalt Gruppe „Vor-Schlag“

Mai Zielgruppengerecht und effektiv arbeiten, Stadt Freiburg

Juli Gesetzliche Bestimmungen in Deutschland für Familien

September – Dezember 5x Alleinerziehende im regelmäßigen Austausch („AMIRA“ Stärkekurs)

November Vortrag „Kinder in Trennung“, Rieselfeld

November Chancengleichheit – Auf dem Weg zu Chancengleichheit

1x wöchentlich Elternsprechstunde Haslach

1x wöchentlich Medizinische Telefonsprechstunde

2x wöchentlich Schwangerschaft/Geburt Telefonsprechstunde

1x wöchentlich Kreativangebot Mädchengruppe Vigeliusschule

5.1.2 Lörrach Zeitraum Thema/Inhalt

Mai – Juli 5x Schwangere im Austausch unter 25 Jahren

Oktober Konflikte in der Paarbeziehung

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5.2 Presse

5.2.1 Standort Freiburg Berichte Wann/Wo

"Ein Bonus für Daheimgebliebene" 03.05.2014 BZ – Online

Stellenanzeige Leitung/Geschäftsführung 28.06.2014 BZ

Keine Wohnung für Schwangere in Not 04.07.2014 BZ

Demonstration der Piusbrüder 18.09.2014 BZ

Verbotene Bilder (Sexualpädagogik profa) 07.09.2014 BZ

Nackt im Netz (Sexualpädagogik profa) 01.10.2014 BZ

Väterkurs 04.10.2014 Der Sonntag

Stellenanzeige Leitung/Geschäftsführung 11.10.2014 BZ

Familienalltag/Zeit für den Partner 30.10.2014 BZ

Abtreibungsgegner gegen Klinik Stapf 11.11.2014 BZ

Ausschreibung Finanz+Verw.Kraft + Sex.Päd. 29.11.2014 BZ

Interviews Wann/Wo

61 Minuten Sex, Patrick Seger 30.01.2014 BZ

Arbeit mit Gewalttätern, Bernhard Meyer 09.02.2014 Der Sonntag

Sagen Sie mal…, Petra Krug 20.11.2014, BZ

Leute in der Stadt, Elfie Eitenbenz 31.12.2014, BZ

Veranstaltungshinweise Wann/Wo

Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt Pro Phila 02.04.2014 BZ

Elterngeld/ Elternzeit 07.05., 04.06., 10.06., 26.06.,

03.09., 09.09., 01.10., 12.11.2014 BZ & Dreisamtäler

Erziehen ohne zu strafen 20.01.2014 BZ

Finanzielle Hilfen bei Schwangerschaft und Geburt

Veranstaltung

03.02., 04.03., 07.05., 01.09.,

03.09., 29.10., 03.11., 02.12.2014 BZ & Dreisamtäler

Neun Monate und viele Fragen 07.05., 08.05., 25.06., 10.09., 17.09.2014 BZ & Dreisamtäler

Väterabend 05.02.2014 BZ

Zwiegespräche 26.06.2014 Dreisamtäler 04.12.2014 BZ

5.2.2 Standort Lörrach Berichte Wann/Wo

10 Jahre Profa Lörrach 05.11.2014 BZ

Geile Sache?! Streitobjekt Pornofilme 01.12.2014 f79 – Das Schülermagazin Freiburg und Region No.22

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5.3 Kooperation, Netzwerke und Arbeitsgruppen

5.3.1 Kooperation Kita Violett Weingarten, Stadtteilarbeit, Eltern Café Nachbarschaftswerk Haslach, Stadtteilarbeit Jugendhilfswerk Freiburg , Projekt Chaos im Bauch Kindergarten St. Michael, Haslach Kita Fidibus AWO Freiburg, Haslach Kooperation im Bereich Sexualpädagogik mit Wildwasser, Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung der Frau e.V. (ÄGGF), Wendepunkt IKOM- Institut für Kompetenzentwicklung in Organisationen

5.3.2 Netzwerke

Netzwerk Frühe Hilfen, Freiburg Netzwerk Freiburg-Haslach Bündnis für Familie, Geschäftsführendes Gremium Bündnis für Familie, AG Netzwerk für Alleinerziehende Bündnis für Familie, AG familienbewusste Unternehmenspolitik AG Freiburger Beratungsstellen Forum §§ 218/219 (Freiburg) Forum Trennung, Scheidung/Erziehungsberatungsstelle Kooperationsgruppe „Cochemer Modell“, Vorbereitung der Umsetzung der Cochemer Praxis in Freiburg (Plenum, Berufsgruppe, Steuerungsgruppe) Runder Tisch, Freiburger Interventionsprojekt gegen Gewalt HARFE, Hilfen für Alleinerziehende Freiburg, Fachforum HARFE, Hilfen für Alleinerziehende Freiburg, AG Wohnen Netzwerk für Gleichbehandlung in Freiburg, Steuerungsgruppe und Netzwerktreffen Netzwerk Frühe Hilfen, Lörrach

5.3.3 Arbeitsgruppen

AG Frühe Hilfen Freiburg AK Berufsgruppe gegen sex. Missbrauch FR AK Sexualpädagogik in Freiburg, Lörrach AK Mädchen in der Jugendhilfe Freiburg AK Sexualpädagogik Landesverband pro familia Stuttgart AK Leitung – Geschäftsführung Landesverband Stuttgart AK Schwangerschaft und Geburt in Lörrach AK psychologische Beratung in Lörrach AG BAFM-Regionalgruppe Mediation AK Gewalt AK Frauengesundheit AK Mobbing-Netzwerk AK Fachbeirat pro familia im Landesverband, Stuttgart AK Ärztinnen Landesverband pro familia Stuttgart AK Mediation Landesverband pro familia Stuttgart Fachaustausch mit Hebammen

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6. Bericht über Wohnsituation in Freiburg Mangelnder Wohnraum, die große Belastung für Schwangere und Familien

Der Mangel an bezahlbaren Wohnraum für Familien und alleinerziehende Frauen hat gravierende Auswirkungen auf die Lebenssituation der Familien. Insbesondere in attraktiven Ballungsräumen wie Freiburg spitzt sich die Lage drastisch zu. Auf dem freien Wohnungsmarkt ist es nahezu aussichtslos eine Wohnung zu finden. Gleichzeitig stehen Tausende von Wohnungen leer. Derzeit warten 326 Familien in der Notfallkartei beim Amt für Wohnraumversorgung in Freiburg auf Vermittlung eines Wohnungsangebotes. Es kommt zu Wartezeiten von teilweise 6 Monaten bis überhaupt ein Wohnungsangebot gemacht werden kann. In der Vergangenheit konnten oftmals aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen dem Amt für Wohnraumversorgung und der profamilia-Beratungsstelle individuelle Lösungen für schwangere und alleinerziehende Frauen gefunden werden. Das ist heute aufgrund des mangelnden Wohnraumes so gut wie gar nicht mehr möglich. Selbst wenn Familien bei der Wohnungsgröße und Ausstattung immer mehr Zugeständnisse machen, gibt es kaum Angebote. Wenn schwangere Frauen keine Wohnung finden, obwohl sie höchste Priorität bei der Wohnungsvermittlung haben, müssen sie in Übergangswohnheimen untergebracht werden. Dies ist keine adäquate Wohn- und Lebensform für werdende Familien. Das enge Zusammenlegen mit fremden Menschen schafft viel Konfliktpotential. In dieser Wohnenge kommt es häufig zu massiven Paarkonflikten, die wiederum Auswirkungen auf den Kinderschutz haben. So treten Folgeprobleme auf, deren Ursache in der Struktur begründet liegt und nicht primär im familiären Unvermögen. Dieser „Kreislauf der Wohnungsnot“ erzeugt unnötig weitere Kosten und bringt für die Betroffenen viel Leid. Die Erkenntnis, Familien möglichst früh durch den Ausbau der „Frühen Hilfen“ zu unterstützen, ist ein wichtiger, begrüßenswerter Ansatz. Ist die Familie jedoch nicht mit angemessenem Wohnraum versorgt, laufen diese Unterstützungsmaßnahmen oftmals ins Leere und nachfolgend werden Hilfen zur Erziehung gebraucht, die ebenfalls zusätzliche Kosten für die Kommune bedeuten. Daher ist es wichtig, jetzt zu handeln und dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken. Natürlich ist der Ausbau des Sozialen Wohnungsbaues eine der Lösungen, aber eben eine langfristige. Unsere Klient_innen brauchen zeitnahe Lösungen sowie kurzfristige Übergangslösungen, die mit Hilfe der Politik und der Stadtverwaltung zu schaffen sind. In anderen Großstädten waren z.B. folgende Maßnahmen erfolgreich: Anreize für Vermieter-_innen, leerstehende Wohnungen zu vermieten, Ausbau von Garantiemietverträgen, Änderung der Vergaberichtlinien bei der Wohnungsvermittlung, Verbesserung der Zustände in den Übergangswohnheimen. Die Versorgung mit adäquatem Wohnraum ist ein existentielles Grundbedürfnis und eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Die Politik muss ihren Gestaltungauftrag wahrnehmen, nicht nur wirtschaftliche Interessen im Blick haben und sich auch der Familien annehmen, die sich keine teuren Mieten leisten können.

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7. Grund- und Weiterbildung zu sexualpädagogischen,

gender- und familienrelevanten Themen

für Kindergärten, Schulen und Unternehmen

7.1 Gender- und Diversity-Training für Unternehmen Pro familia Freiburg e.V. ist nicht nur im primären Bildungssektor für Kindergärten, Schulen und Jugendeinrichtungen tätig. Darüber hinaus bieten wir unsere fachlich-methodischen Bildungskompetenzen auch Unternehmen zur Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden an. Fit für die Umsetzung von Gleichstellung in der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie

Das Bildungsinstitut der pro familia Freiburg, pro phila, hat zusammen mit dem Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V., tifs, in 10 zweitägigen Seminaren das gesamte Management und sämtliche Führungskräfte der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie geschult. Die Seminare, die bundesweit von Hamburg über Leipzig bis Weinheim angeboten und durchgeführt wurden, hatten zum Ziel für eine gender- und diversitätsbewusste Personal- und Organisationsentwicklung zu sensibilisieren. Auf der Grundlage des 2013 fertiggestellten Gleichstellungsplanes der BGRCI sollten die Führungskräftetrainings zur Förderung der Gleichstellungskompetenz stattfinden, um sie für die Umsetzung der Ziele und Maßnahmen des Gleichstellungsplans zu qualifizieren. Ziel der Trainings war die Präzisierung der Bedarfe von Zielgruppen unter den Gesichtspunkten der Realitäten von Frauen und Männern, aber auch in Verbindung mit unterschiedlichem Alter, Ethnizitäten und Kulturen, körperlichen Handicaps etc. (Gender- und Diversitykompetenz) Dabei ging es im Handeln von Führungskräften sowohl um die Berücksichtigung der Belange der Mitarbeitenden als auch um die Interessen der BG RCI unter Geschlechteraspekten. Dass die Workshops erfolgreich verlaufen sind, beweist u.a. die schriftliche Evaluation aller Seminare. 91% aller Teilnehmenden waren zufrieden bzw. sehr zufrieden. Als meist genannter Erfolg wurde die höhere Sensibilisierung für das Thema und die Stärkung des Problembewusstseins genannt. Verfasser: Gerhard Tschöpe, Institutsleitung pro phila Freiburg

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7.2 Kindgerechte Sexualpädagogik

Ach du dickes Ei!“ Ein Workshop für Kinder (4-6 Jahre) über Schwangerschaft und Geburt

Zusammenfassung Kinder fragen: „Wie entstehen Babys? Wie kommt das Baby in den Bauch und wie kommt es wieder heraus? Eltern und auch Fachleute können auf diese Fragen manchmal mit Befangenheit und Verunsicherung reagieren. Was kann und darf ich einem Kind darüber erzählen? Welche Wörter verwende ich bei der Beschreibung von Zeugung, Schwangerschaft und Geburt? Was gehört in den familiären Rahmen, was kann/darf institutionell bearbeitet werden? In unserem halbstündigen Workshop zeigen wir Kindern mit unterschiedlichen Materialien (Babybauch zum Anschnallen, Fetus – und Plazenta-/Fruchtblasenmodell aus Stoff, Bilder von L. Nilsson und verschiedenen Größenvergleichen) wie ein Kind entsteht, wie es sich im Mutterleib entwickelt und in einem kurzen Spiel, wie es schließlich wieder herauskommt. Seit ca. 10 Jahren sind wir mit diesem Workshop auf den Sciencedays für kids im Europapark Rust (Deutschland) präsent und seit ca. 5 Jahren zweimal jährlich auf einer Bildungsmesse der „Kleinen Forscher“ in Freiburg und Bad Krozingen (Deutschland). Die Kinder zeigen sich mit regem Interesse und großer Neugierde diesem spannenden Thema gegenüber und staunen über das „dicke Ei“, das in echt nur so winzig klein ist, wie ein Nadelstich.

PRO FAMILIA Freiburg Fachbereich Sexualpädagogik

Katharina Böhmer-Kastens und Patrick Seger [email protected]

www.profamilia-freiburg.de Warum ein Workshop zu diesem Thema?

Kinder stellen Fragen. Sie löchern uns mit ihrem „Warum?“, „Wieso?“, „Weshalb?“ und suchen nach Antworten, die sie auf das Leben vorbereiten. Sie sparen kein Gebiet aus – auch nicht das sexuelle. Deshalb gehören Antworten dazu in die Familie und in den Kindergartenbereich. Die Berichterstattungen der modernen Medien mit Schreckensmeldungen über sexuellen Missbrauch an Kindern, Pädophilie und Vergewaltigungen führen teilweise dazu, dass es Erzieher_innen und Eltern manchmal schwer fällt unbefangen über Sexualität, Körperlichkeit und Lust zu sprechen. Häufig werden die Zugänge über die Gefahrenaufklärung und Gefahrenabwehr gesucht – seltener über die positiven Aspekte der Sexualität und Sinnlichkeit.1 Bildung jedoch verstanden als „lustvoller Prozess der Aneignung von Welt“2 lässt Mädchen und Jungen fühlen, staunen, begreifen und sie entdecken allmählich wichtige Zusammenhänge – auch in Sachen Liebe und der Entstehung neuen Lebens. Genauer Ablauf unserer Workshops Unser Ablauf richtet sich immer nach Alter, Reifegrad und kulturellem Hintergrund der Kinder und kann deshalb variieren.

1. Wir bitten die Kinder sich in einen Kreis zu setzen

2. Der Teamer oder die Teamerin stellt sich mit einem Schwangerenbauch vor und fragt, was

da wohl drin ist (auch: Wer kann Kinder bekommen – Mann oder Frau?)

3. Wir fragen, wer bei der Geburt hilft

4. Ein Kind/zwei Kinder darf/dürfen Hebamme spielen

1 Vergleiche dazu: Kursbuch Sexualerziehung, Wanzeck-Sielert, 2004, S. 12

2 Handbuch Sexualpädagogik und sexuelle Bildung, 2008, S. 535

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5. Wir besprechen die Funktion der Plazenta, Nabelschnur und der Fruchtblase (bei sehr

kleinen Kindern lassen wir das weg)

6. Ein Kind darf das Baby abnabeln

7. Was braucht das Kind jetzt?

8. Wir geben das Baby rum – jede/r darf es halten

9. Dann legen wir das Baby schlafen

10. Wir legen Bildaufnahmen von Embryonen und Föten in die Mitte und lassen die Kinder die

Bilder sortieren

11. Wir zeigen verschiedene Gegenstände, um Größe und Gewicht der einzelnen

Entwicklungsstufen des Kindes zu veranschaulichen

12. Wir spielen die Geburt (Alle Kinder bilden einen Kreis, ein Kind darf in die Mitte und macht sich ganz klein, jetzt sucht es einen Ausgang und kriecht durch)

Verwendete Materialien

Wir benutzen in unserer Arbeit vor allem weiche Materialien, Materialien die an das Gefühl von Geborgenheit und Schutz anknüpfen. Dazu gibt es in der „Hebammenszene“ mittlerweile sehr viel Gutes und „Sinnlich-Begreifbares“. So haben wir uns mit folgenden Materialien ausgestattet:

Ein Schwangerenbauch zum Umschnallen

Ein Fötus mit Plazenta, Nabelschnur und Fruchtblase

Ein Stoff-Beckenmodell

Bilder von Lennard Nilsson (Wissenschaftsphotograph der70ziger Jahre)

Gegenstände aus der Alltagswelt der Kinder (Apfelkern, Bohne, Zuckerpaket, Milchpakete,…)

Setting (Mann- Frau-Team)

Die pro familia arbeitet schon seit Jahrzehnten im gemischtgeschlechtlichen Setting. Als Mann-Frau - Team zum Thema Schwangerschaft und Geburt im Einsatz zu sein, bedeutet:

1. Wir signalisieren, dass dieses Thema Frauen und Männer angeht 2. Wir können mit Geschlechterzuschreibungen „spielen“ (muss die Frau immer das Baby

versorgen?) 3. Wir können auf biologische Aspekte aufmerksam machen (können Männer auch Kinder

bekommen?)

4. Wir besprechen die Wichtigkeit von Müttern und Vätern als gleichberechtigte Partner und können auch auf Alleinerziehende eingehen (Manchmal sind Papas und Mama auch alleine mit dem Kind…)

Reaktionen der Kinder auf den Workshop Einmal sagte ein Kind zu mir „ Das war jetzt echt interessant!“. Kinder begegnen unserem Thema mit großer Neugierde, Offenheit und mit vielen Fragen, aber auch Antworten. Es gibt Kinder, die zu diesem Thema schon sehr viel wissen und es gibt Kinder, die zum ersten Mal etwas von Samen und Ei hören. Viele berichten ausgesprochen gerne von Ihren Erfahrungen, wenn kleinere Geschwister auf die Welt gekommen sind oder die Mütter ein Kind erwarten. Wir haben es bisher noch nicht erlebt, dass Kinder verunsichert oder beschämt (eher mal erwachsene Begleitpersonen) reagiert haben. In unserer pädagogischen Arbeit legen wir großen Wert auf eine kultursensible Vermittlung, die die Schamgrenzen der Teilnehmenden immer im Blick hat. Wenn Kinder noch kein Vorwissen zum Zeugungsvorgang haben, muss das auch nicht zu Sprache kommen. Dann genügt es zu sagen, „Wenn sich eine Frau und ein Mann sehr lieb haben, können sie ein Kind machen.“

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Bei manchen Kindern rührt das Thema aber auch an schwere Erlebnisse („Die Mama hat schon mal ein Baby verloren und hat dann geweint.“). Diese Aussagen gilt es kurz aufzugreifen und in das Programm zu integrieren („Manche Babys verabschieden sich wieder. Das war sicher ganz schwer für Deine Mama und für Dich vielleicht auch. Dann sind alle ganz traurig. Als Du dann gesund auf die Welt gekommen bist, war Deine Mutter sicher ganz glücklich…“) Reaktionen der Erzieher_innen/Eltern Sehr interessant sind die Reaktionen von Erzieher_innen oder Eltern auf unseren Workshop. In der Mehrzahl sind diese sehr positiv, manchmal sogar mit einem Hauch von Erleichterung gepaart, „dass man das so einfach und schön vermitteln kann“. Viele bringen sich mit persönlichen Geschichten ein „Als ich damals schwanger war…“ bis hin zu Erstaunen über manche Wissenslücken „Ach so ist das …“. Ganz selten gibt es ablehnende Reaktionen, die aber dann sehr heftig ausfallen können („Sie sexualisieren unsere Kinder!“) und die Kinder sehr verunsichern können. Deshalb ist sehr wichtig, dass solche Angebote auf die Befürwortung der Erwachsenen fußen. Erzieher_innen sollten die Eltern vorab über den Besuch eines solchen Workshops informieren und eine Einverständniserklärung abrufen. Bibliographie Schmidt, Sielert: Sexualpädagogik, Bildungsverlag, 2012 Schmidt, Sielert: Handbuch Sexualpädagogik und sexuelle Bildung, Juventa Verlag, 2008 Blattmann, Mebes: Nur die Liebe fehlt…?, Jugend zwischen Blümchensex und Hardcore, Verlag mebes & noack, 2010 Wanzeck-Sielert: Kursbuch Sexualerziehung, Verlag Don Bosco, 2004 Kleinschmidt, Martin, Seibel: lieben, kuscheln, schmusen, Sexualpädagogische Reihe der pro

familia NRW, 1994 BZgA Forum: Sexualerziehung im Kindergarten, Heft 4-2003

Bildmaterial aus den vergangenen Jahren

So entwickelt sich das Baby im Mutterleib

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So klein ist das Ei der Mutter

Aufklärungsbücher für Kinder

Und so kommt das Baby auf die Welt…