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BA Mitte – Jugendamt - Seydlitzstraße 12, 10557 Berlin, Tel: 394 66 62, E-Mail: [email protected] Jahresbericht 2015 Träger: Stadtteilgruppe Moabit e.V., Essener Str. 21, 10555 Berlin Tel./Fax: 39 74 99 70 Gefördert durch und in Kooperation mit:

Jahresbericht 2015 - Moabiter Kinder-Hof · Der Moabiter Kinder-Hof wurde durch das Bezirksamt Mitte von Berlin hinsichtlich der ... Haus Leo in der Seydlitzstraße, ... 1 2 3 4 5

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BA Mitte – Jugendamt -

Seydlitzstraße 12, 10557 Berlin, Tel: 394 66 62, E-Mail: [email protected]

Jahresbericht 2015

Träger: Stadtteilgruppe Moabit e.V., Essener Str. 21, 10555 Berlin Tel./Fax: 39 74 99 70

Gefördert durch und in Kooperation mit:

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Angebote und Leistungen des Moabiter Kinder-Hofs Öffnungszeiten: Der Moabiter Kinder-Hof war an 230 Tagen bzw. 22,5 -30 Stunden pro Woche geöffnet: Normale Öffnungszeiten Mo - Fr 13.30 -18 Uhr. Erweiterte Öffnungszeiten in den Schulferien: 12-18 Uhr. Schließungszeit: 23.12.-31.12. (Weihnachtsferien). Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen: 11.06.: Teilnahme am Fest des Naturwissenschaflichen und kulturellen Bildungsverbundes

Moabit mit verblüffenden Experimenten zum Mitmachen und selbst Ausprobieren. 04.09.: Teilnahme am Perlenkiezfest mit Aktionen rund um das Jonglieren 12.09.: Teilnahme am Moabiter Kiezfest mit Trommeln zum Selbstbauen 12.12.: Teilnahme am Moabiter Weihnachtsmarkt mit Waffelbäckerei Projekte: • Schulunterstützende Betreuung

Das Projekt, das Kindern nach der Schule schulunterstützende Hausaufgabenbetreuung, ganzheitliche Lernförderung und darüber hinaus Teilnahme an allen Aktivitäten des Kinderhofs bietet, wurde durch das Quartiersmanagement Moabit Ost aus Mitteln der Sozialen Stadt, Quartiersfonds III gefördert.

• Ferienprojekt: Entdecke Moabit Mit dem Projekt, das durch das Quartiersmanagement Moabit Ost aus Mitteln des Sammelfonds gefördert wurde, wurden Kinder und Jugendliche aus den Wohnblöcken um die Pritzwalker Straße angeregt, die nicht kommerziellen Freizeit- und Sportangebote in Moabit, z.B. in Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen oder Sportvereinen, für sich zu entdecken und zu nutzen.

• Starke Kinder in der Stadt Gefördert durch die Initiative „Ich kann was!“ der Telekom entdeckten Kinder und Jugendliche gemeinsam bisher unbekannte Orte im Kiez und in anderen Stadtteilen. Die Teilnehmer planten und organisierten, welche Bezirke sie erkunden mochten und was sie für sich entdecken wollten. Besucht wurden unter anderem Sportvereine, Museen, Jugendeinrichtungen oder Bibliotheken. Ziel des Projektes war, neue Ressourcen, Perspektiven und Möglichkeiten der Stadt zu entdecken und auch nach Ende des Projekts zu nutzen. Die Kinder lernen strukturiert und im Team zu arbeiten und zu kommunizieren. Sie brachten sich aktiv bei der Gestaltung ihres Umfeldes ein und partizipierten an den Prozessen der Stadt.

Förderung/ Kooperationen/ Unterstützung: Der Moabiter Kinder-Hof wurde durch das Bezirksamt Mitte von Berlin hinsichtlich der Nutzung des Grundstücks, der Betriebsmittel sowie Sach- und Personalmittel für den offenen Betrieb gefördert. Das Edeka-Center in der Birkenstraße setzte die Pfandbon-Spendenaktion zugunsten der Einrichtung fort, was nach wie vor von Eltern und Anwohnern mit Anerkennung registriert wurde.

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Das im Oktober 2013 im Rahmen von „Kultur macht stark“ gestartete Kooperationsprojekt KidsFilm – Kinder ins Kino mit der Kulturfabrik/ Filmrauschpalast als Kooperationspartner wurde in den Herbstferien 2015 mit dem Projekt „Ich hab’ einen Traum“ fortgesetzt. Das Ergebnis ist hier zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=r5DPrL111B4 Auch 2015 konnte wieder ein Kinderbeteiligungsprojekt in Kooperation mit der Koordinierungsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung Mitte durchgeführt werden: Das Projekt „Bau eines Lehmofens“ wurde in den Kinderversammlungen ausgewählt und vor der Kinderjury der Koordinierungsstelle für Kinder- und Jugendbeteiligung vorgetragen und beworben. Am Ende konnten sie einen „Scheck“ über 315,- EUR für den Bau des Lehmofens mitnehmen. Die Tagesspiegel-Aktion „Menschen helfen“ ermöglichte auch 2015 nochmals in den Schulferien Ausflüge und Besuche von Einrichtungen, wie das Gruselkabinett, das Film- und Fernsehmuseum, den Waldhochseilgarten Jungfernheide, eine Wanderung im Tegeler Forst, eine Bootstour auf der Spree, sowie Nutzung einer Bowling-Bahn.

Gemeinsame Ferienaktion der Kinder- und Vanille und Schoko beim Buddeln Jugendeinrichtungen in Moabit Netzwerkarbeit in Gremien Gremium (Bezeichnung) Themen Erreichte Ergebnisse AG JA/ JSA in Moabit Koordinierte

Ferienöffnungszeiten Lebendiger Ferienkalender

Aufrechterhaltung eines durch-gehenden Angebots in den Bezirksregionen. Abstimmung und Publikation der Sommerferienangebote

AG JA/JSA Mitte aktuelle Kinder- und Jugendpolitische Themen

Informations- und Meinungsaustausch Vertretung im JHA und anderen Gremien

Regional-AG Moabit Regionaler Austausch zu fachlichen und jugendpolitischen Themen

Informations- und Meinungsaustausch Vertretung im JHA und anderen Gremien

Moabiter Fußballliga Fußballgestützte Sozialarbeit Durchführung des Abschlussturniers

Quartiersrat Moabit Ost Nachbarschaft, Bildung, Arbeit, Kultur

Förderung der Quartiersstruktur

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Was noch geschah:

Am 10. Januar Im Sommer stürzte ein Parkbaum auf das Gelände gediehen an dieser Stelle Kürbisse und Kartoffeln

Das bicyclope wurde aufgebaut.

Der Kinder-Hof wurde 18 und es gab ein großes Fest

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Entwicklung der Besucherstruktur: Wie viele andere Bereiche stand auch die Besucherschaft auf dem Moabiter Kinder-Hof 2015 unter dem Eindruck der Vielzahl der geflüchteten Menschen, die nach Berlin gekommenen waren. Nachdem die Mitarbeiter die Traglufthalle in der Kruppstraße und das Haus Leo in der Seydlitzstraße, eine Gemeinschaftsunterkunft für besonders schutzbedürftige Geflüchtete, besucht und die Angebote des Kinder-Hofes bekannt gemacht hatten, kamen regelmäßig Gruppen geflüchteter Menschen in die Einrichtung. Es entwickelte sich ein Willkommens-Café. Auch der Trommel-Workshop und das Fußballtraining waren sehr beliebt bei den Besuchern aus den Flüchtlingseinrichtungen, zu denen auch bald die Notunterkünfte in Alt-Moabit und in der Levetzowstraße zählten. Die folgende Grafik zeigt die durchschnittliche Zahl aller Besucher pro Tag in den Monaten des Jahres 2015. Auch wenn der Anteil der Jungen leicht zugenommen hat, sind Mädchen und Jungen noch fast gleich stark vertreten.

Durchschnittliche Besucherzahlen 2015

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Da die Anzahl der Besucher täglich sehr stark schwanken kann, gibt weniger die durchschnittliche monatliche Besucherzahl sondern vielmehr ein Blick auf die höchsten Besucherzahlen pro Monat einen Eindruck davon, was „auf dem Platz manchmal los ist“. In der folgenden Grafik sind die durchschnittlichen Besucherzahlen zusammen mit der monatlichen maximalen Anzahl an Besuchern dargestellt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde eine logarithmische Darstellung gewählt.

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Durchschnittliche Besucherzahlen und monatliche Max ima 2015(logarithmische Darstellung)

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Maxima

Offene Angebote Die offene Arbeit ist das Kernstück der Aktivitäten auf dem Moabiter Kinder-Hof. In diesem Bereich wurden die Kinder motiviert an vielfältigen, wechselnden Aktivitäten der offenen Projektarbeit teilzunehmen. Unter anderem wurden Ausflüge, Backen, Basteln, Batiken, Beete anlegen und pflegen, Fahrradausleihe, Fahrradwerkstatt, Feder-ball, Fußballtraining, Garten, Holzwerkstatt, Hüttenbau, Inliner fahren, Jonglieren, Kaninchen versorgen, Kicker, Kinderver-sammlung, Klettern, Kochen, Malen, Musik-instrumente bauen, Lagerfeuer, Slackline, Spielen, Stelzen laufen, Tanzen, Tischtennis, und Werken angeboten. Die Kinder, die die Einrichtung besuchen und befragt werden konnten, beurteilen die Angebote als “gut“. Sie schätzen insbesondere die Möglichkeit, sich ihre Zeit und die Aktivitäten selbst einzuteilen und auszusuchen. Hervorgehoben bei der Bewertung durch die Kinder wurden auch die diversen Spielmöglichkeiten. Die Besucherinnen und Besucher wurden auch im vorliegenden Berichtzeitraum systematisch befragt, wie im Vorjahr mit der Methode „Zeugnis für den Moabiter Kinder-Hof“, bei der die Kinder aufgefordert wurden, Schulnoten für bestimmte Bewertungs-Items zu vergeben. Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres schien die „Zeugnis-Methode“ für diese Altersgruppe besser geeignet als ein Fragebogen, weil sie unmittelbar an einen Teil ihrer Erfahrungswelt anknüpft. Die Kinder bewerteten die in einfacher Sprache abgefassten Aussagen „Ich finde die Angebote hier gut.“, „Ich kann hier mitbestimmen.“, „Ich kann sagen, was ich denke.“, „Ich kann den Erwachsenen hier vertrauen.“, „Ich finde die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier nett.“, „Ich finde die Ausstattung hier gut.“ und „Ich fühle mich hier sicher.“ überwiegend mit guten und sehr guten Noten.

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Arbeit mit Mädchen – und Jungen Grundlage war eine auf Gleichberechtigung abzielende geschlechterbewusste Pädagogik im Alltag. Die Angebote wurden einerseits nach den Bedürfnissen und Interessen der Mädchen bzw. Jungen ausgerichtet andererseits wurden Aktivitäten angeboten, die zur Identifikation mit unterschiedlichen Rollenbildern aufforderten und Mädchen und Jungen motivierten, sich in diesen auszuprobieren. Die Bauwagen wurden von den Nutzer*innen als Räume für Mädchen/ Jungen gestaltet. Sowohl Mädchen als auch Jungen beurteilten die Mädchen- bzw. Jungentage positiv, weil sie an diesen Tagen spezielle Angebote, die besonders auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingingen, nutzen konnten. Schulbezogene Jugendarbeit Die Hausaufgabenhilfe verzeichnet nach wie vor eine hohe Nachfrage, was zeigt, dass das Angebot positiv bewertet wird. Besonders zu schätzen scheinen die Kinder, die das Angebot nutzen, insbesondere die Möglichkeit sich mit dem Schulstoff aus einem anderen Blickwinkel, quasi mit Abstand von der Schule, auseinandersetzen zu können und dabei kompetente Lernpartner an der Seite zu haben. Einige nehmen die Unterstützung auch gezielt in Anspruch, wenn es gilt sich auf Klassenarbeiten vorzubereiten oder Präsentationen auszuarbeiten. Die Schulbezogene Jugendarbeit wurde durch das Quartiersmanagement Moabit Ost aus Mitteln der Sozialen Stadt, Quartiersfonds III gefördert. Partizipation als Baustein der Politischen Bildung Politische Bildung findet auf dem Kinderhof häufig in spontanen Gesprächen zu aktuellen Ereignissen, die die Kinder von sich aus ansprechen, statt. Kinderversammlungen wurden mindestens einmal monatlich durchgeführt. Themen waren einerseits Vorbereitung und Planung von Vorhaben und andererseits die Festlegung von Regeln, z.B. Ordnung und Sauberkeit in der Küche. Auch 2015 hat sich der Moabiter Kinder-Hof mit einem Vorhaben (Lehmofenbau) bei der Kinder- und Jugendjury beteiligt. Das Verhältnis von Mädchen und Jungen, die an Entscheidungen teilhaben bzw. teilnehmen, ist ausgeglichen. In der Befragung „Zeugnis für den Moabiter Kinder-Hof“ zielten zwei Items auf das Gelingen von Partizipation ab: „Ich kann hier mitbestimmen.“ erhielt im Durchschnitt die Bewertung 1,6. „Ich kann sagen, was ich denke.“, was im weiteren Sinne eine Voraussetzung für Partizipation ist, erhielt im Durchschnitt die Bewertung 1,4. Dieses Ergebnis spricht eindeutig dafür, das die Kinder um ihre Möglichkeiten zur Mitbestimmung wissen und diese schätzen. Sportorientierte Jugendarbeit: Die Sportorientierte Ausrichtung wird als Basis der offenen Arbeit in der Einrichtung angesehen. Regelmäßige Sport-Angebote, wie das Fußball-training, die Tanz-AG und die Klettergruppe sind für die Kinder attraktiv und motivieren sie zu einer aktiven Freizeitgestaltung. Es wurden täglich 2-3 Stunden Bewegungsspiele, Sportangebote (z.B. Fußballtraining Mo. und Fr.), neue Sportarten, z.B. Stelzen laufen und eigenverantwortliche und betreute Nutzung der Kletterwand angeboten. Mit dem DAV-Kletterzentrum wurde das Kooperationsangebot Kiezklettern regelmäßig einmal pro Woche durchgeführt. Die Fußballgruppe nahm am Lynarcup (4 Spieltage) und an den Turnieren der Moabiter Fußballliga teil.

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Interkulturelle Arbeit 2015 wurde die Interkulturelle Arbeit zum großen Teil durch die Ankunft der vielen geflüchteten Menschen geprägt. Mitarbeitende und Kinder besuchten die benachbarten Flüchtlingsunterkünfte Haus Leo und die Traglufthalle und ab September kamen regelmäßig Gruppen aus den Einrichtungen zum Trommeln und zu einem spontan entstandenen Willkommenscafé. Hieraus ergaben sich vielfältige Möglichkeiten sich mit Tatsachen und Vorurteilen zum Thema Geflüchtete auseinander zu setzen. Interkulturelle Arbeit knüpft an die Lebenswelt der Kinder an. Häufig ist Musik der Anknüpfungspunkt für interessante Diskussionen. Auch das gemeinsame Kochen wird auch als Medium genutzt, um mit den Kindern ins Gespräch über die Kulturen zu kommen. Regelmäßig, ca. einmal pro Monat, wurden Filme als Medium für die Auseinandersetzung mit interkulturellen Themen herangezogen. Entwicklungsbedarf Veränderungs- bzw. Entwicklungsbedarf besteht nach wie vor bezüglich der räumlichen Situation. Für die in den vergangenen Jahren immer weiter ausdifferenzierten Angebote (geschlechterbewusste Arbeit mit Mädchen und Jungen, sportorientierte Arbeit, Schulunterstützende Betreuung, Kinderbeteiligung, vielfältige Projektarbeit) stehen keine ausreichenden Räume zur Verfügung, so dass die Raumsituation nach wie vor beengt ist und Einschränkungen und Kompromisse in zeitlicher und räumlicher Hinsicht für die Angebote mit sich bringt. Um die Angebote in der fachlich gebotenen Qualität durchführen zu können, müsste das bestehende Haus erweitert werden. In einem aufgesetzten oberen Stockwerk könnten z.B. ein Bewegungsraum für Tanz- und Theaterprojekte, ein Hausaufgabenraum und ein Kreativraum untergebracht werden. Weitere Informationen im Internet unter: www.moabiterkinderhof.de