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JAHRESBERICHT 2015/16 Industriellenvereinigung Niederösterreich www.iv-niederösterreich.at

JAHRESBERICHT 2015/16 · 2017-02-23 · JAHRESBERICHT 2015/16 Industriellenvereinigung Niederösterreich österreich.at. Daten & Fakten Industrieland Niederösterreich NIEDERÖSTERREICHS

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JAHRESBERICHT

2015/16Industriellenvereinigung Niederösterreich

www.iv-niederösterreich.at

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Daten & Fakten Industrieland Niederösterreich

NIEDERÖSTERREICHS INDUSTRIE IST DIE TREIBENDE KRAFT IM LAND

30%

WIRTSCHAFTSmotor Die Industrie ist der stärkste Wirtschaftsfaktor Niederösterreichs. Rund ein Drittel der gesamten niederösterreichischen Wirtschaftsleistung wird von ihr bestritten.

67%

FORSCHUNGSmotor Die blau-gelben Unternehmen investieren 488,6 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung. 67 Prozent der gesamten F&E-Investitionen in Niederösterreich werden von den Betrieben aufgebracht.

216,5Mio €

UMWELTSCHUTZmotor Alleine in den Umweltschutz investiert Niederösterreichs Industrie jährlich mehr als 216,5 Mio. Euro. Dieser Wert ist um mehr als zwei Drittel höher als in allen anderen Bundes-ländern.

54%

WOHLSTANDSmotor 35.000 Unternehmen mit ihren Beschäftigten im servoindustriellen Sektor* erwirtschaften mehr als die Hälfte des Wohlstandes in Niederösterreich.

40,8%

EXPORTmotor Die innovativen und qualitativ hochwertigen Produkte der NÖ. Industrie sind weltweit gefragt. Mehr als 12,4 Milliarden Euro werden im Ausland erwirtschaftet. Die Exportquote beträgt 40,8 Prozent.

BESCHÄFTIGUNGSmotor Der produzierende Bereich Niederösterreichs steht für 158.000 Arbeitsplätze. Mit den industrienahen und produkti-onsorientierten Dienstleistungen gemeinsam sichert die Industrie Jobs für 299.000 Menschen.

141.000industrienahe

Arbeitsplätze

158.000Produktionssektor

Arbeitsplätze

29

9.0

00

Arb

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KAUFKRAFTmotor Der Produktionssektor und die mit ihm verbundenen Branchen kommen für rund die Hälfte der gesamten Löhne im Bundesland auf.

903,–

Lehrlinge Arbeiter Angestellte

2.703,–

4.099,–

Ø Monatsverdienst brutto in der NÖ. Industriein Euro:

AUSBILDUNGSmotor Jeder siebente Industrie-Lehrling Österreichs wird in Niederösterreich ausgebildet.

Die stärksten BranchenNiederösterreichs Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung in %

Glas, Stein& Keramik

6 %

Holz &Papier

7 %

Nahrung

11 %

Chemie &Kunststoff

11 %

Maschinen& Metall

39 %Weitere

Branchen

26 %

* Der servoindustrielle Sektor umfasst neben dem produzierenden Sektor (Herstellung von Waren, Bergbau, Energie- und Bauwirtschaft) auch die industrienahen

Dienstleistungen und die produktionsorientierten Teile des Dienstleistungssektors.

Quellen: Statistik Austria 2014, WKNÖ, IWI auf Basis der Statistik Austria (2014)

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Inhaltsverzeichnis

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INHALT

Vorwort

Industriestandort

Erfolge der IV NÖ

Schwerpunkte der IV NÖ 2015/2016

Interview mit IV NÖ-Präsident Salzer

neues Präsidium

Industrie 4.0

neue Märkte erschließen

Europa

Österreich

Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Neuerungen auf noeindustrie.at

Kommunikatorennetzwerk

Bildung und Jugend

Mentoring-Programm & Junior-Wettbewerb

Wikipedia-Wettbewerb, Girls‘ Day, FIT

Arbeitskreis Human Resources

Arbeitskreis Wettbewerbsfähigkeit

Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft

Konjunkturmonitor

Mitglieder am Wort

Veranstaltungen

Industrieforum

industry meets

Dankes-Essen für IV NÖ-Präsidenten Johann Marihart

Industriestammtische

Sommerfest

Junge Industrie

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Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifische Ein-bindungen verzichtet. Die verwendeten Bezeichnungen beziehen sich auf beide Geschlechter gleichermaßen.

Die IV-Niederösterreich

PRÄSIDIUM

Thomas SalzerSalzer Papier GmbH, Präsident

Dr. Andreas LudwigUmdasch AG, Vizepräsident

Dr. Peter PichlerBerndorf AG, Vizepräsident

DI Helmut SchwarzlGeberit Produktions GmbH & Co KG,Vizepräsident, Themensprecher „Human Resources“

KR Veit Schmid-SchmidsfeldenRupert Fertinger GmbH,Themensprecher „Wettbewerbsfähigkeit“

KR Dieter LutzBenda Lutz Werke GmbH, WKNÖ-Vizepräsident

Mag. (FH) Matthias UngerUnger Stahlbau Ges.m.b.H.,Vorsitzender der Jungen Industrie NÖ/Bgld.

IHR DIREKTER DRAHT

ZUR IV-NIEDERÖSTERREICH

Mag. Michaela RoitherGeschäftsfü[email protected]+43 (01) 711 35 2443

Karin [email protected]+43 (01) 711 35 2442

Gerti Süss, MAÖffentlichkeitsarbeitAK Wettbewerbsfä[email protected]+43 (01) 711 35 2445

DI Lenz SimonGeschäftsführer JI NÖ/Bgld.AK Human [email protected]+43 (01) 711 35 2444

Präsidium der IV-NÖ,

im Bild v. l.: DI Helmut

Schwarzl, Dr. Andreas

Ludwig, Thomas Salzer,

Dr. Peter Pichler

VORSTAND

Ing. Leander Ahorner, Böhler-Uddeholm Precision Strip GmbH & Co KG ♩ Ing. Mag. Robert Angel, SMC Pneumatik GmbH ♩ Dr. Barbara Ascher, Feller GmbH ♩ Ing. Manfred Bene, Bene AG ♩ Mag. Alfred Berger, NÖM AG ♩ DI Bernhard Dichtl, Georg Fischer Fittings GmbH ♩ DI Roman Eberstaller, Sunpor Kunststoff GmbH ♩ DI Stefan Graf, Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H. ♩ KR Ing. Johann Haas, Haas Food Equipment GmbH ♩ Ing. Wolfgang Haider, Polyolefine GmbH ♩ GD Mag. Erwin Hameseder, Raiffeisen-Holding NÖ-Wien reg.Gen.m.b.H. ♩ Mag. Dr. Peter Harold, HYPO NOE Gruppe Bank AG ♩ DI Raimund Hengl, Hengl Mineral GmbH ♩ Dr. Gerald Hummer, Constantia Teich GmbH ♩ DI Günter Idinger, Eaton Industries (Austria) GmbH ♩ Mag. Manfred Mahrle, MBA, B. Braun Austria GmbH ♩ Dr. Günther Ofner, Flughafen Wien AG ♩ Ing. Franz Proksch, Siemens AG Österreich ♩ Mag. Philipp Rath, Rath AG ♩ DI Dr. Christian Rossegger, Flowserve (Austria) GmbH ♩ DI (FH) Oliver Schubert, Zizala Lichtsysteme GmbH ♩ GD Dr. Hubert Schultes, Niederösterreichische Versicherung AG ♩ Mag. Andreas Stefenelli, Stauss-Perlite GmbH ♩ Ing. Eduard Steininger, Vetropack Austria GmbH ♩ KR DI Rudolf Svoboda, Möbelwerk Svoboda GmbH & Co KG ♩ Mag. Stefan Szyszkowitz, EVN AG ♩ Ing. Mag. Andreas Welser, Welser Profile AG ♩ Dkfm. Dr. Peter Wüster, E-Werk Wüster KG ♩

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Vorwort

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Industriestandort

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IV-N

Ö

Im vergangenen Geschäftsjahr hat sich viel ge-tan: Neben der erfolgreichen Amtsübergabe im Präsidium der IV NÖ sorgten wirtschafts-politische Debatten rund um TTIP und CETA oder Arbeitsmodernisierung zu einer ver-stärkten medialen Aufmerksamkeit. Europa-weite Themen wie die zunehmenden Flücht-lingsbewegungen oder der Brexit wirkten sich ebenso auf standortpolitische Diskussionen aus. Dazu kam die immer mehr um sich grei-fende Digitalisierung, die neue Chancen für Unternehmen liefert, aber ebenso für Verunsi-cherung sorgt. Und einmal mehr war auch der Bürokratieabbau eines der Hauptthemen der vergangenen Monate.

Unterm Strich gab es also an mehreren Fron-ten zu kämpfen. Umso schöner sind daher die Erfolge, die die IV NÖ verzeichnen konnte. So wurde unter anderem auf Initiative der IV NÖ der NÖ-Bonus zur Forschungsförderung auf Großbetriebe ausgeweitet, es wurden neue K1-Zentren genehmigt, das Projekt „Teach For Austria“ wurde nach Niederösterreich geholt und der Dialog mit den Behörden wurde inten-siviert, um Genehmigungsverfahren zu verein-fachen.

All diese Maßnahmen sind ein wichtiger Wachstumsdünger, der es den Unternehmen erleichtern soll, international wettbewerbsfä-hig zu bleiben. Denn nur wenn die Bedingun-gen vor Ort stimmen, können Arbeitsplätze und Wohlstand in der Region abgesichert wer-den. Aus diesem Grund kämpfen wir seit jeher für eine zukunftsorientierte Standortpolitik im Sinne der Industrie.

Allen Mitgliedern, die uns auf diesem Weg be-gleiten, ein herzliches Dankeschön – für das entgegengebrachte Vertrauen und die aktive Mitarbeit.

Ihre

Michaela RoitherGeschäftsführerin der IV-Niederösterreich

INDUSTRIELLENVEREINIGUNG –INTERESSENVERTRETUNG AUF ALLEN EBENEN

STANDORT

MITGLIEDER

Interessenvertretung der

österreichischen Industrie

in EU-Institutionen

„Themen-Radar“ für

die österreichische Industrie

in Brüssel

Zentrale Anlaufstelle für Anliegen an EU-Institutionen,

Mitglied in BUSINESSEUROPE

Bundesregierung, Ministerien,

Nationalrat, Institutionen und

Behörden

Ausschüsse, anlassbezogene

Arbeitskreise, Veranstaltungen,

Tag der Industrie

Einbeziehen von Experten, Kontaktvermittlung zu

Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern

INTERESSENVERTRETUNG NETZWERK SERVICE

Landesregierung, Landtag,

Regional-/Kommunalebene,

Institutionen und Behörden

Positionspapiere,

Maßnahmenprogramm,

Arbeitskreise, Industrieforum,

Netzwerkveranstaltungen,

regionale Industriestammtische

Hilfe bei zentralen Anliegen der Mitglieder in Zusammenhang mit

Förderungen, AMS, Verwaltungsor-ganen, Sozialpartnern und

Meinungsbildnern

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Human Resources & BildungDrei Bereiche: Kooperation Schule & Industrie, Aus- & Weiterbildung von Pädagogen, Stärkung von Leistung & EigenverantwortungEin Ziel: Durch praxisnahen Unterricht, Besuche in den Unternehmen und direkten Kontakt mit Mitarbeitern sollen junge Menschen und deren Eltern Eindrücke von den Berufs-bildern und den Anforderungen der Industrie bekommen.

Wettbewerbsfähigkeit, Forschung, Technologie & Innovation (FTI)Drei Bereiche: Kooperation Forschung & Industrie, Kommunikation Technologie & Wirtschaft, Nachhaltige Verankerung von FTIEin Ziel: Durch qualitative, strategische und technische Weiterentwicklung des Wirtschafts- und Wissenszentrums soll Niederösterreich vom „Innovation Follower“ zum „Innovation Leader“ aufsteigen.

Image der Industrie, Standort & Gesellschaft Drei Bereiche: Leistungsspektrum der NÖ. Industrie, Industrielle Rahmenbedingungen & Bürokratieabbau, Internationalisierung & Ver-netzung. Ein Ziel: Das Bewusstsein zur Arbeit des produzierenden Bereichs als Forschungsmotor, als Steuerzahler, als nachhaltiger Arbeitsplatz-faktor und als verlässlicher Partner in der Region gemeinsam stärken. Denn Kenntnis über die Industrie schafft Verständnis für die gemein-samen Herausforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft.B

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FÜR DIE MITGLIEDSBETRIEBE ERREICHT

NÖ-Bonus zur Forschungsförderung nun auch für GroßbetriebeAuf Initiative der IV NÖ wurde die Landes-An-schlussförderung, die bislang nur für Klein- und Mittelbetriebe galt, mit Ende 2015 auf Groß-betriebe ausgedehnt. Konkret wurde dabei die Forschungsförderung des Bundes (FFG) durch eine Anschlussförderung des Landes im Bereich Basisprogramme erweitert – und zwar in Form eines 20-prozentigen Darlehens für Großunterneh-men. Auch die Abwicklung wird einfacher, da kein gesonderter Antrag beim Land mehr erforderlich ist, sondern alles zentral über die FFG eingereicht und abgewickelt wird.

Sieben neue K1-Zentren genehmigt – vier davon unter der Beteiligung Niederösterreichs Um den Forschungs- und Innovationsstandort Österreich zu stärken, werden sieben K1-Kompe-tenzzentren mit 60 Millionen Euro durch die öf-fentliche Hand gefördert. Die Schwerpunkte der neu bewilligten Zentren umfassen die Bereiche Pro-duktionstechnologien (Industrie 4.0), Werkstofftech-niken, Informations- und Kommunikationstechno-logien sowie Life Sciences und Medizintechnik. Von den vier Forschungsprojekten mit niederöster-reichischer Beteiligung, die künftig als K1-Zent-ren geführt werden, sind zwei auch direkt in Nie-derösterreich angesiedelt: ACMIT, das „Austrian Center for Medical Innovation and Technology” am ecoplus-Technopol Wiener Neustadt und das „Austrian Competence Centre for Feed and Food Quality, Safety & Innovation” – kurz FFoQSI – am ecoplus-Technopol Tulln. Die beiden Projek-te PCCL (K1-Center in Polymer Engineering and Science) und CDP (Austrian Center for Digital Production) sind in der Steiermark und in Wien verortet. Hier sind jeweils niederösterreichische Unternehmen maßgeblich beteiligt.Informationen unter www.ffg.at/comet

IV NÖ holt Bildungsprojekt „Teach For Austria“ nach NÖDie 2011 ins Leben gerufene Bildungsinitiative „Teach For Austria“ (TFA) soll bessere Zukunfts- chancen für sozial benachteiligte Kinder und Ju-gendliche schaffen. Ausgezeichnete Hochschul-absolventen, die sich durch ihr fachliches und gesellschaftliches Engagement hervorheben, un-terstützen dabei im Rahmen des zweijährigen Fellow-Programms Schulklassen als vollwerti-ge Lehrkräfte. Nach intensiven Gesprächen ist es uns nun gelungen, das bereits in Salzburg und Wien etablierte Bildungsprojekt nach Niederös-terreich zu holen. Mit Unterstützung der IV-Mit-gliedsbetriebe und des Landes NÖ unterrichten seit September fünf Fellows an niederösterreichi-schen Schulen.Informationen unter www.teachforaustria.at 

Und außerdem hat die IV NÖ... ... im Schulterschluss mit dem Land NÖ und der Wirtschaftskammer NÖ viele Projekte rund um das Thema Industrie 4.0 umgesetzt. Dazu zählt unter anderem eine Studie über die „Einfluss- und Erfolgsfaktoren von Industrie 4.0 auf den Standort NÖ“ (siehe auch Seite 11). Die Studie-nergebnisse und daraus abgeleiteten Handlungs-empfehlungen wurden im Juli gegenüber Me-dienvertretern präsentiert. Basierend auf den Studienerkenntnissen wurde auch ein Veranstal-tungszyklus in den Regionen eingeführt.

… einen Automatisierungs-Schwerpunkt in der FTI-Strategie des Landes NÖ einbringen können. Seit mehreren Jahren ist die IV NÖ im Steering Committee der FTI-Strategie vertreten und hat dort die industrierelevanten Themen maßgeblich mitgestaltet.

… gemeinsam der RIZ-Gründeragentur ein Men-toring-Programm für Jungunternehmen ins Leben gerufen. Mehr Infos dazu auf Seite 24.

… gemeinsam mit der Sparte Industrie der WKNÖ eine Diplomarbeitsbörse gestartet, in der die Be-triebe industrierelevante Themengesuche selbst eintragen können. Die Börse ist unter www.noeindustrie.at sowie auch unter www.diplomarbeitsboerse.at abrufbar. Mehr Infos dazu auf den Seite 20 und 21.

Es sind die einzelnen Projekte, die den Standort Niederösterreich weiterbringen. Auch im vergangenen Jahr kann die Industriellenvereinigung NÖ auf einige Erfolge zurückblicken.

Freuen sich über die

Ausweitung der

Anschlussförderung für

Großbetriebe in NÖ:

Wirtschaftslandesrätin

Petra Bohuslav und

IV NÖ-Präsident Thomas

Salzer.

Industriestandort Niederösterreich

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Industriestandort Niederösterreich

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Vor einem knappen Jahr haben Sie das Amt des IV NÖ-Präsidenten übernommen – wie lautet Ihr erstes Fazit? Es waren bisher sehr spannende Monate. Span-nend, weil es immer interessant ist, in einem gut bestellten Haus das Ruder zu übernehmen und sich dann gemeinsam mit dem Team zu überle-gen, welche neuen Akzente man noch setzen kann. Spannend aber auch, weil in Österreich die Innenpolitik stark im Umbruch ist. Niederöster-reich ist zwar so etwas wie der Fels in der Bran-dung, aber auch hier zeichnen sich Veränderun-gen ab, und daher ist es aufregend, in dieser Zeit die industriepolitischen Rahmenbedingungen mitzugestalten.

Gibt es schon Erfolge, auf die Sie besonders stolz sind? Gut ist, dass die hervorragende Gesprächsbasis mit dem Land NÖ nahtlos fortgesetzt werden konnte. Ein Erfolg, der sehr langfristige Auswir-kungen haben wird, ist, dass wir „Teach For Aus-tria“ in Niederösterreich bekommen haben. Das ist ein wichtiges Element dafür, dass man jenen Jugendlichen, die unter schwierigen Verhältnis-sen aufwachsen, die Möglichkeit gibt, zu einer gu-ten Bildung zu kommen. Es gibt auch noch andere Errungenschaften wie die Ausweitung der An-schluss-Forschungsförderung auf größere Unter-nehmen. Das sind jetzt nur zwei Punkte, die ich herausgegriffen habe – es gäbe noch viel mehr.

Bei welchen Themen bemerken Sie noch Aufhol-bedarf? Wir müssen für die nächsten Jahre eine Strate-gie für Niederösterreich entwickeln, und da sind wir ja mitten im Prozess. Wir müssen uns über-legen, wie wir in der immer schneller und immer digitaler werdenden Welt erfolgreich mitspielen können – damit Niederösterreich auch in diesem Wirtschaftsszenario ein interessanter Standort ist, weil hier die besten Leute dafür vorhanden sind und weil wir die besten unternehmerischen Rahmenbedingungen haben.

Wie sehen hier die konkreten Pläne aus? Wesentliche Themen sind, dass es in Österreich möglich sein muss, die Produktivität weiter zu steigern. Produktivität ist die Wettbewerbsvor-aussetzung am Weltmarkt. Wir werden stärker in Forschung und Technologie investieren müs-sen. Da hinkt Niederösterreich immer noch ein bisschen den anderen Bundesländern, aber auch ähnlichen Regionen in Europa, hinterher. Und wir müssen schauen, dass wir hier auch Unterneh-men haben, die im Hightech-Bereich tätig sind und interessante Produkte entwickeln, die in den Zukunftsmärkten Erfolg haben können. Das er-fordert ein Bündel an Maßnahmen – von Effizienz in der Verwaltung, Bürokratieabbau bis hin zu ei-ner guten und zielgerichteten Ausbildung.

Seit November 2015 ist Thomas Salzer Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich.Im Gespräch blickt er zurück auf die ersten Monate in dieser Funktion und erklärt, was er noch vor hat und wie er das Ehrenamt und seine Aufgaben als Unternehmenschef unter einen Hut bringt.

Stichwort Hightech – die IV NÖ hat gemeinsam mit Land und WKNÖ im Sommer eine umfang-reiche Studie zum Thema Industrie 4.0 veröf-fentlicht. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Ergebnisse? Die interessanteste Erkenntnis ist, dass die Un-ternehmen mit Industrie 4.0 noch generell wenig anfangen. Das heißt, man hat zwar eine Ahnung, worum es ungefähr geht, aber was das Ganze fürs Unternehmen bedeutet, weiß man eigent-lich noch nicht so genau. Da stellt sich wieder die Frage, was man tun kann, um das zu verbessern. Wir müssen Erfahrungsaustausch in diesen Be-reichen ermöglichen. Für Industrieunternehmen ist Automatisierung kein neuer Bereich. Neu ist, dass mittlerweile Nebenprozesse, aber auch Pro-zesse, bei denen bislang eine Automatisierung zu teuer gewesen wäre, zunehmend für diese The-men interessant werden. Da braucht man sicher Knowhow-Transfer. Und auch die richtige Ausbil-dung an den Schulen, damit Absolventen wissen, welche Möglichkeiten es gibt und die Unterneh-men lernen können, wie man Prozesse effizienter gestaltet.

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern in NÖ? Das funktioniert sehr gut. Wir haben natürlich eine enge Kooperation mit der Wirtschaftskam-mer in den industriepolitisch relevanten Themen-stellungen. Es gibt da und dort auch eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer. Hier ist es wichtig, dass wir uns regelmäßig auch zu Themen der Arbeitsmarktsituation abstimmen und gemeinsam an einem Strang ziehen, um der steigenden Arbeitslosigkeit entgegenwirken zu können. Dass natürlich jeder ein bisschen andere Standpunkte vertritt, liegt in der Natur der Sache. Aber ich glaube, es ist wichtig, dass wir dezidiert gegen Themen wie eine sechste Urlaubswoche für alle auftreten und hier einen Kontrapunkt zur Arbeitnehmerseite setzen, obwohl man bei ande-ren Dingen wieder gut zusammenarbeiten kann.

Wie schaffen Sie es, die Führung Ihres Unterneh-mens und Ihr Engagement in der IV und in der Kammer unter einen Hut zu bringen? Die erste Voraussetzung dafür ist – sowohl in der IV als auch in der Kammer –, dass es ein gut funktionierendes Büro gibt, mit professionellen

Mitarbeitern, denen ich auch den Freiraum hof-fentlich so lasse, dass sie ihren Job gut machen können und man sich nicht in jede Kleinigkeit ein-bringen muss. Ähnlich handhabe ich das auch im Unternehmen. Es ist mir wichtig, dass meine Mit-arbeiter mit viel Eigenverantwortung ihre Berei-che führen und ihre Tätigkeiten ausüben. Das gibt mir den zeitlichen Spielraum, beides irgendwie unter einen Hut zu bringen, auch wenn das nicht immer ganz einfach ist.

Welche Bedeutung haben die Landesgruppen Ihrer Meinung nach innerhalb der Industriellen-vereinigung? Die Landesgruppen sind die, die eigentlich nahe am Mitglied sind. Es sind zwar auch in der Bun-des-IV viele Unternehmen mit eingebunden – in den Ausschüssen und im Bundesvorstand –, aber wir sind der Außenposten, der am Pulsschlag der Unternehmen ist. Dieser direkte Kontakt wird durch zahlreiche regionale Veranstaltungen ge-stärkt. Außerdem geht es darum, die industrie-relevanten Themen auch in der Landespolitik zu verankern. Es ist ja nicht so, dass in Österreich nur auf der Bundesebene oder nur auf der Lan-desebene Reformen notwendig sind. Wenn die neun Länderorganisationen da zusammenarbei-ten, haben wir einen stärkeren Hebel. Das bringt zwar eine gewisse Vielfalt an Ideen und Meinun-gen in die Organisation, ist aber wichtig, um ge-nau herauszuhören, was die Mitglieder brauchen.

Sie haben den Großteil Ihrer Amtszeit noch vor sich. Was werden die nächsten großen Heraus-forderungen sein, die auf den Standort Niederös-terreich zukommen? Das wichtigste Ziel als IV NÖ muss es sein, dass Niederösterreich ein attraktives Land für Indus-trieunternehmen bleibt. Dass es hier nach wie vor Ansiedlungen und Neugründungen von Un-ternehmen gibt, die hier produzieren. Durch die intensive Kommunikation mit der Politik müssen wir die Notwendigkeiten aufzeigen und glaubhaft für jene Dinge einzutreten, die die Betriebe be-nötigen, um hier Menschen beschäftigen zu kön-nen und von hier aus Produkte am europäischen und globalen Markt zu verkaufen. Nur so können Wertschöpfung und Wohlstand entstehen und langfristig gesichert werden.

„OHNE PRODUKTIVITÄT KEIN ERFOLG AM WELTMARKT“

Zur Person: Thomas Salzergeboren 1968, ist seit 2006 Geschäftsfüh-render Gesellschaf-ter der Salzer Gruppe (Salzer Papier, Salzer Formtech und Salzer Industrie Service) in St. Pölten, die vorwie-gend in der Papier- und Kunststoffindustrie tätig ist und insgesamt 120 Mitarbeiter be-schäftigt. Salzer stieg Mitte 1995 in den Fami-lienbetrieb ein und engagierte sich in den Jahren 1995 bis 1997 als Vorsitzender der Jungen Industrie NÖ sowie von 1997 bis 2003 als Bundesvor-sitzender der Jungen Industrie. Aktuell ist er auch Mitglied im Bundesvorstand der IV und zudem seit 2010 Spartenobmann der Industrie in der Wirt-schaftskammer NÖ. Thomas Salzer lebt in St. Pölten, ist verheira-tet und hat drei Kinder.

Industriestandort Niederösterreich

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„Knapp drei Viertel der befragten Unternehmen beschäftigten sich mit dem Thema Industrie 4.0 – ebenso viele sind der Ansicht, dass Industrie 4.0 eine hohe oder sehr hohe Bedeutung für die Zukunft der produzierenden Wirtschaft haben wird“, sagt Studienautor Johann Lefenda von der Pöchhacker Innovation Consulting GmbH. Und die Studie bestätige einmal mehr, so Lefenda, dass die Aus- und Weiterbildung mit dem zuneh-menden Einsatz von Industrie 4.0 an Bedeutung gewinnen wird.

Chancen im Bereich Logistik und zur Steigerung der Produktivität„Dank dieser Studie wissen wir, dass viele Unter-nehmen die Digitalisierung zwar als wesentlichen Zukunftstrend sehen, aber noch nicht wissen, wie sie konkret damit umgehen sollen“, erklärt Tho-mas Salzer, Präsident der Industriellenvereini-gung Niederösterreich (IV NÖ). Umso wichtiger sei es daher, den Betrieben ihre Chancen durch Industrie 4.0 aufzuzeigen. „Große Vorteile erge-ben sich insbesondere in der besseren Zusam-menarbeit mit Partnerbetrieben – etwa im Be-reich der Logistik – sowie in der Steigerung der Produktivität und Flexibilität“, meint Salzer.

Digitalisierung verlangt moderneres ArbeitszeitgesetzIm Bereich der industriellen Fertigung ermögli-che die Digitalisierung, noch besser auf Kunden-wünsche einzugehen, so Salzer. Die Chancen zur flexibleren Produktion, die die neuen Technolo-gien mit sich bringen, müssten aber auch durch die rechtlichen Rahmenbedingungen ermöglicht werden, wie der IV NÖ-Präsident erklärt: „Wir brauchen dringend eine Modernisierung des Ar-beitszeitgesetzes. Nur so können wir auch pro-duktionstechnisch auf kurzfristige Aufträge re-agieren, dadurch wettbewerbsfähiger werden – und in weiterer Folge Standort und Arbeitsplät-ze absichern.“

Schulterschluss in NÖ ist wichtiger UmsetzungshebelStudienautor Lefenda bekräftigt, dass es kein Ge-heimrezept für sämtliche Herausforderungen durch die Digitalisierung gebe. „Umso wichtiger ist es, Unternehmen zur Entwicklung individuel-ler Strategien für Industrie 4.0 zu motivieren und entsprechende Unterstützungsmaßnahmen an-zubieten. Der Schulterschluss von Land, WKNÖ und IV ist jedenfalls ein starker Umsetzungshe-bel – diese enge und strategische Kooperation ist österreichweit einzigartig“, so Lefenda. Basierend auf den Studienergebnissen wurden vier The-menfelder identifiziert: Information & Vernetzung, Bildung, Forschung und Standortrahmenbedingun-gen. Für jedes dieser Felder wurden in weiterer Folge konkrete Handlungslinien und Maßnah-menvorschläge zur Unterstützung der Betriebe formuliert, die in die Pläne der NÖ. Landesregie-rung eingebracht werden.

Im ersten Halbjahr 2016 hat die Pöchhacker Innovation Consulting GmbH eine Studie unter dem Titel „Einfluss- und Erfolgsfaktoren von Industrie 4.0 für den Standort NÖ“ erstellt. Auftraggeber waren das Land NÖ, die Wirt-schaftskammer NÖ sowie die Industriellen-vereinigung NÖ.

WIRTSCHAFT 4.0: CHANCEN DER VERNETZUNG NUTZEN

Im Bild v. l.: Studienmit-

autor Johann Lefenda,

Wirtschaftslandesrätin

Petra Bohuslav,

WKNÖ-Präsidentin

Sonja Zwazl und Präsident

Thomas Salzer (IV NÖ)

AMTSÜBERGABE IN DER IV NIEDERÖSTERREICH

Johann Mariharts Amtszeit als IV NÖ-Präsident war vor allem von hoher ökonomischer Volatili-tät geprägt gewesen. „Nichtsdestotrotz war es eine sehr schöne Zeit, in der wir gemeinsam viel erreicht haben“, so Marihart in seiner Abschieds-rede. Als größte Erfolge bezeichnete er unter

anderem die intensivierte Kooperation mit den Sozialpartnern – sei es mit der Wirtschaftskam-mer oder der Arbeiterkammer, aber vor allem mit dem Land NÖ – und nannte dabei das gemeinsa-me Bildungspapier „Alle Kraft der Bildung“ oder die Mitarbeit bei der FTI-Strategie des Landes als Beispiele. „Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam mehr erreichen konnten“, sagte Marihart, und be-dankte sich für die gute Zusammenarbeit bei den Kooperationspartnern.

Der neu gewählte IV NÖ-Präsident Thomas Sal-zer bedankte sich bei der Übergabe für das in ihn gesetzte Vertrauen. „Ich möchte den erfolg-reichen Weg meines Vorgängers, gerade auch in Hinblick auf die gute Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern und dem Land NÖ, weitergehend.“, so Salzer. Sein Dank galt zudem seinem Vorgän-ger Marihart, denn: „Seine bisherigen Errungen-schaften werden mir den Einstieg erleichtern, auch wenn der Wind nach wie vor ein rauer sein wird.“

Zudem stellte Salzer sein Team, nämlich das eben-falls neu gewählte IVNÖ-Präsidium, vor: Erst-mals im Präsidium sind Helmut Schwarzl (Gebe-rit Produktions GmbH & Co KG) sowie Andreas Ludwig (Umdasch AG). Weiterhin im Präsidium sind Peter Pichler (Berndorf AG), Matthias Un-ger (Vorsitzender der Jungen Industrie NÖ/Bur-genland) sowie als kooptierte Mitglieder Veit Schmid-Schmidsfelden (Rupert Fertinger GmbH) und KR Dieter Lutz (Benda-Lutz Werke GmbH). Josef Kolarz Lakenbacher (Siemens NÖ) ist auf-grund seiner Pensionierung aus dem Präsidium ausgeschieden.

DIALOG WIRTSCHAFT UND POLITIK

Bereits Ende Jänner kam es zum ersten Treffen zwischen IV NÖ-Präsident Thomas Salzer und Landeshauptmann Erwin Pröll, wo vor allem die Themen Bürokratieabbau und Verwaltungsver-

einfachung sowie die Flüchtlingssituation in Nie-derösterreich auf der Agenda standen. Im Ge-spräch mit Landesrätin Barbara Schwarz, bei dem auch IV NÖ-Vizepräsident Helmut Schwarzl an-wesend war, ging es in erster Linie um Bildungs-themen, darunter auch das Projekt „Teach For Austria“. Weiters erfolgten erste Arbeitsgespräche mit den Landeshauptmann-Stellvertretern Wolfgang Sobotka und Karin Renner, Wirtschaftslandes-rätin Petra Bohuslav, Umwelt- und Energielan-desrat Stephan Pernkopf und Verkehrslandesrat Karl Wilfing.

Präsident Thomas Salzer

im Gespräch mit Landes-

hauptmann Erwin Pröll

Präsidium der IV NÖ, im

Bild v. l.: Helmut Schwarzl,

Andreas Ludwig, Thomas

Salzer, Peter Pichler

Amtsübergabe: Johann

Marihart übergibt das Amt

des IV NÖ-Präsidenten an

Thomas Salzer

Thomas Salzer wurde im November 2015 zum Präsidenten der Industriellenvereinigung Nieder-österreich gewählt. Er folgt damit auf Johann Ma-rihart, der dieses Amt acht Jahre lang ausübte.

Methodik:

Metaanalyse von rund 40 internationalen Studien zu Industrie 4.0 Onlinebefragung unter 63 niederösterreichischen Industriebetrieben Unternehmensinterviews mit 17 ausgewählten Industrievertretern Erhebungszeitraum: Jänner – Juni 2016

Die gesamte Studie und mehr Informationen dazu finden Sie unter www.noeindustrie.at/industrie40 oder scannen Sie den QR-Code, um direkt zur Studie zu gelangen.

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Über 40 Prozent des NÖ. Bruttoregionalpro-dukts werden durch Warenexport generiert. Da-her zählt Internationalisierung zu den wesent-lichen Säulen für das Wirtschaftswachstum in Niederösterreich. Studien zufolge sichert jede Milliarde Exportumsatz über 11.000 Arbeitsplät-ze und eine regionale Wertschöpfung von 260 Millionen Euro.

Mit einem Volumen von rund 840 Millionen Euro pro Jahr gilt die USA als der bedeutendste außer-europäische Exportmarkt für Niederösterreich. Grund genug für eine Wirtschaftsdelegation aus Niederösterreich, sich die Marktchancen vor Ort anzusehen. Der Fokus des Besuchsprogramms richtete sich dabei auf Digitalisierung, Robotik, additive Fertigungstechnologien sowie 3D-Druck und Industrie 4.0. In diesen, für viele Branchen re-levanten Technologiefeldern, sind die USA Welts-pitze – sowohl in der Forschung und Entwicklung als auch in der kommerziellen Umsetzung.

USA: Chancen im Bereich Bildung und Industrie 4.0 Auch ein Besuch des MIT (Massachusetts Ins-titute of Technology) stand auf dem Programm. „Wir sehen aufgrund der Reise viele Chancen für unsere Unternehmen in den Bereichen Industrie 4.0 und Bildung. Seit Herbst gibt es an der FH St. Pölten mit dem Studiengang Smart Engineering eine neue Ausbildungsschiene für die Industrie, die von mehreren Betrieben mitentwickelt wur-de. Ich bin überzeugt, dass Europa und die USA im Bereich Bildung viel voneinander lernen kön-nen“, so Prof. Mag. Josef Kolarz-Lakenbacher, der für die Industriellenvereinigung NÖ an der Dele-gationsreise teilnahm.

Ban Ki-moon setzt auf Möbel aus NiederösterreichEin weiteres Highlight war der Besuch im New Yorker Büro des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon, das von den niederösterreichischen Fir-

Gleich zwei große Wirtschaftsdelegationen wurden in den vergangenen Monaten von der IV NÖ mitorganisiert. Im November 2015 ging es in die USA, wo vor allem Industrie 4.0 das vorherr-schende Thema war. Und im April reiste eine NÖ-Delegation in ein Land, das aufgrund langjähriger Sanktionen hohen Investitionsbedarf hat – den Iran.

men Svoboda Büromöbel und Wittmann Möbel-werkstätten ausgestattet wurde. Dabei konnten Rudolf Svoboda und Heinz Hofer-Wittmann ge-meinsam mit Wirtschaftslandesrätin Petra Bo-huslav die Möbel offiziell an Ban Ki-moon über-geben.

Iran: Spannender Zukunftsmarkt nach Aufhebung der Sanktionen Nach der Rückkehr von der Delegationsreise in den Iran im April waren sich alle Teilnehmer einig: Seitdem die schrittweise Aufhebung der Sank-tionen beschlossen wurde, ist der Iran zu einem spannenden Zukunftsmarkt für die heimischen Exporteure geworden. Die Marktsondierungsrei-se hatte dazu beigetragen, bei vielen der teilneh-menden Unternehmen das Interesse an einem Markteintritt zu wecken. Erklärtes Ziel seitens Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav war es, in den kommenden fünf Jahren das Exportvolumen in den Iran von derzeit rund 43 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro zu steigern.

Hohes Potenzial im Bereich Umwelt- und Bautechnik Im Rahmen der Delegationsreise nutzten Unter-nehmen wie die Forster Metallbau GmbH, Voith Turbo oder Welser Profile die Möglichkeit, beste-hende Kontakte zu intensivieren beziehungswei-se neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Auch der Besuch der regionalen Leitmesse „Project Iran“ zeigte die großen Potenziale in wichtigen Berei-chen wie Umwelt- oder Bautechnik auf.

Ludwig: „Der richtige Zeitpunkt, um im Iran Geschäfte zu machen“ „Der Iran umfasst knapp 80 Millionen Einwohner und zeichnet sich durch ein hohes Wirtschafts-wachstum aus. Das Land verfügt über reiche Öl- und Gasvorkommen, die ursprünglich starke in-dustrielle Basis ist aufgrund der jahrelangen

Sanktionen aber überaltert. Wichtige Sparten wie die Stahl- oder Zementproduktion verzeichnen bereits herausragende Entwicklungen. Für Bran-chen wie die österreichische Bau- und Maschi-nenindustrie also genau der richtige Zeitpunkt, um im Iran zu investieren und Geschäfte zu ma-chen“, erklärte Umdasch-Chef und IV NÖ-Vize-präsident Andreas Ludwig, der für die Industriel-lenvereinigung NÖ an der Reise teilnahm.

Möbel aus NÖ für die

UNO: Rudolf Svoboda,

Wirtschaftslandesrätin

Petra Bohuslav, UN-Gene-

ralsekretär Ban Ki-moon

und Heinz Hofer-Witt-

mann (v.l.)

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NEUE CHANCEN IN FERNEN LÄNDERN

IV-NÖ-Vizepräsident

Dr. Andreas Ludwig

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nen des Memorandums

zur wirtschaftlichen Zu-

sammenarbeit zwischen

Niederösterreich und dem

Iran.

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TOP 20 NÖ ExportmärkteAnteil am Exportvolumen

Mio. € Anteil1. Deutschland 5.771,1 28,2%2. Tschechische Republik 1.187,6 5,8%3. Italien 1.161,2 5,7%4. Schweiz 1.052,4 5,1%5. Ungarn 980,1 4,8%6. Vereinigte Staaten 956,8 4,7%7. Polen 848,3 4,1%8. Frankreich 799,9 3,9%9. Slowakei 718,3 3,5%10. Slowenien 580,1 2,8%11. Vereinigtes Königreich 482,0 2,4%12. Rumänien 455,4 2,2%13. Spanien 379,6 1,9%14. China 377,6 1,8%15. Niederlande 371,0 1,8%16. Belgien 366,2 1,8%17. Russische Föderation 283,2 1,4%18. Schweden 275,0 1,3%19. Türkei 237,2 1,2%20. Japan 188,6 0,9% restliche Länder 3.025,4 14,8% Exporte 2015 insgesamt 20.496,9 100,0%Quelle: Statistik Austria

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INDUSTRIE ZU CETA: SCHLUSS MIT PANIKMACHE

„Das Handelsabkommen zwischen der Europäi-schen Union und Kanada ist ein Gewinn für beide Seiten. Der populistische Zugang einzelner Mei-nungsmacher und Entscheidungsträger in Ös-terreich wird von der Industrie mit großer Sorge beobachtet“, so Christoph Neumayer, Generalse-kretär der Industriellenvereinigung.

„Freien Handel wird es ohne Freihandelsabkom-men nicht geben. Jede Österreicherin und je-der Österreicher profitiert enorm von dem Wa-rensaustauch österreichischer Unternehmen mit anderen Ländern. Denn jeder zweite Arbeitsplatz in Österreich ist direkt oder indirekt vom Export

abhängig“, betonte Neumayer. „Die heimische Exportquote von immerhin 54 Prozent – in der Industrie liegt diese in vielen Branchen bei über 90 Prozent – macht das auch in Zahlen deutlich. Umso mehr müssen wir sich bietende Chancen, die Hindernisse für Österreichs Exportunterneh-men beseitigen, auch ergreifen. Gut ausverhan-delte Freihandelsabkommen abzulehnen, können wir uns als kleine, exportorientierte Volkswirt-schaft einfach nicht leisten. Denn das hieße lang-fristig, ganz bewusst Arbeitsplätze zu opfern.“

IV NÖ-Präsident Thomas Salzer betont zudem die Haltung der Landwirtschaft: „Auch Landwirt-schaftskammer-Präsident Hermann Schultes spricht sich deutlich für CETA aus und bekräf-tigte in einer Aussendung, dass der fertige Ver-tragstext die österreichischen Exportinteressen berücksichtige und unsere Lebensmittelstan-dards eingehalten werden.“ Salzer fordert bei dem längst ausverhandelten Freihandelsabkom-men mit Kanada auf Fakten statt auf Panikmache zu setzen: „Im Jahr 2014 gingen Warenexporte im Wert von 94,7 Millionen Euro von Niederös-terreich nach Kanada. Daher können wir unmög-lich auf die Chancen verzichten, die CETA bietet. Damit verbauen wir uns die Chancen, die ein fai-rer transatlantischer Freihandel bietet – nämlich Wohlstand, Wachstum und vor allem Arbeits-plätze.“

Die Industriellenvereinigung fordert eine sachliche Diskussion rund um das bereits ausverhandel-te Freihandelsabkommen mit Kanada. Auch die Landwirtschaftskammer spricht sich für CETA aus. Im Jahr 2014 gingen Warenexporte im Wert von 94,7 Millionen Euro von Niederösterreich nach Kanada. IV NÖ-Präsident Thomas Salzer fordert, in der Debatte rund um CETA auf Fakten und nicht auf Panikmache zu setzen. Bezüglich Sozial- und Umweltstandards seien Kanada und Europa einander sehr ähnlich.

„Jeder zweite Arbeitsplatz in Österreich ist direkt oder indirekt

vom Export abhängig.“

IV-Generalsekretär Christoph Neumayer

„Im Jahr 2014 gingen Warenexporte im Wert von 94,7 Millionen Euro von

Niederösterreich nach Kanada.“

IV NÖ-Präsident Thomas Salzer

FÜR SIE IM BUND ERREICHT

Zustimmung Österreichs zu CETA: Der IV ist es als einzige Organisation, die sich von Anfang an konsequent für die Umsetzung von CETA einge-setzt hat, gelungen, eine Blockadehaltung Ös-terreichs gegen das Abkommen zu verhindern. Österreich wird damit das Abkommen unter-zeichnen. Die Kampagne pro Ceta der IV hat rund eine Million Menschen in Österreich erreicht.

Faktor Arbeit entlastet: Die Lohnnebenkosten wurden seit 2014 um rund 300 Mio. Euro ge-senkt. In Summe wird der Faktor Arbeit bis 2018 insgesamt um rund eine Milliarde Euro entlas-tet. Dann spart ein Industriebetrieb mit 500 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern etwa 200.000 Euro, ein Industrieunternehmen mit 5.000 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern rund zwei Mio. Euro pro Jahr: Dem stehen einzelne Belastun-gen gegenüber, aber unterm Strich bleibt für alle Unternehmer eine Entlastung. Vor allem die Senkung beim FLAF mit 01.01.2017 um 0,4 Prozentpunkte sollte spürbar sein. Der Nacht-schwerarbeits-Beitrag wurde von 3,7 Prozent auf 3,4 Prozent reduziert.

Forschungsstandort gestärkt: Die Anhebung der Forschungsprämie auf 12 Prozent bringt for-schungsintensiven Unternehmen ein zusätzliches Fördervolumen von 80 Mio. Euro pro Jahr.

Zuzugsbegünstigung: Im Rahmen der Steuer-reform 2016 wurde auch eine Zuzugsbegünsti-gung für Wissenschaftler und Forscher, Sportler und Künstler geschaffen. Zuziehende Wissenschaftler und Forscher können befristet einen Pauschalbe-trag von 30 Prozent des Einkommens als Werbungs-kosten geltend machen. Bei der Umsetzung der diesbezüglichen Verordnung wurden durch die Industriellenvereinigung wesentliche Verbesse-rungen erzielt, u.a.

einschränkende Rahmenbedingungen für Un-ternehmen abzubauen (z.B. Beantragungsfrist, niedrigere formelle Anknüpfungskriterien für ökonomischeren Vollzug) und

den allgemeinen Zugang für Unternehmen ab-zusichern (Verankerung von Klarstellungen und Definitionen).

Ingenieurgesetz: Der Ministerrat hat die Novellierung des Inge-

nieurgesetzes beschlossen – vom Standestitel hin zu einer Qualifikation, die dem Nationalen Qualifi-kationsrahmen (NQR) zuordenbar ist. Dadurch wird die Grundlage geschaffen, die neue Qualifi-kation dem Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf Niveau 6 zuzuordnen und damit Gleichwertigkeit mit dem Hochschulabschluss „Ba-chelor“ herzustellen.

Durch diese Aufwertung entsteht nicht nur ein deutlicher Mehrwert für die Graduierten selbst, sondern auch für ihre Arbeitgeber. Denn die Quali-fikation „Ingenieur/in“ ist damit erstmals auch auf internationaler Ebene via Europäischem Qualifi-kationsrahmen vergleichbar und kann etwa im Rahmen internationaler Ausschreibungen einfa-cher formale Anerkennung finden.

Bildungsreform angestoßen: Die IV hat eine um-fassende Bildungsdebatte in Politik und Medien ausgelöst:

2015 Beschluss über sechs Pakete der Schulor-ganisationsreform inkl. zweitem verpflichtenden Kindergartenjahr.

2016 Schulrechtspaket mit Reformen der Schu-leingangsphase altersverschränkten Klassen und mehr Berufsorientierung; Ausbildung bis 18 am 1.8. in Kraft getreten; Einigung über 750 Mrd. € für den Ausbau der Ganztagsschule bis 2025; Ein-leitung des Strategieprozesses „Zukunft Hoch-schule“ (Gesamtstrategie Hochschulraum, bm-wfw).

Am 18.10. haben BM Sonja Hammerschmid und StS Harald Mahrer ihre weiteren Pläne zur Schulreform skizziert. Auch wenn diese noch in konkrete Gesetze gegossen werden müssen, um-fassen sie viele von der IV geforderten Punkte, wie vor allem mehr Schulautonomie, Personalho-heit für die Schulleitung, etc.

Vor dem Hintergrund einer tendenziell wirtschaftsfeindlichen Stimmung (in Teilen) der Politik und Öffentlichkeit konnte die Industriellenvereinigung auf Bundesebene viele substanzielle Verbesse-rungen erreichen und teilweise desaströse Vorschläge für den Standort und weitere Belastungen für Unternehmen abwehren.

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Was hat die IV verhindert?

Verhinderung der Wertschöpfungsabgabe: Die Einführung hätte vor allem kapitalintensi-ve und im Wettbewerb stehende Unternehmen getroffen.

Neue Vermögen-steuern konnten im Rahmen der Steuer-reform verhindert werden. Insbesondere Unternehmen hätten damit eine zusätzliche Belastung von zumin-dest zwei Milliarden Euro pro Jahr zu stem-men gehabt.

Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnaus-gleich: Unter anderem hätten Unternehmen durch die Ausweitung der Urlaubsansprüche für alle Beschäftigten eine Mehrbelastung von bis zu 890 Millionen Euro zu bewältigen.

Die Einführung einer „Arbeitsmarktabgabe“ von einem Euro pro Überstunde hätte für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zusätzliche Kosten zwischen 250 und 300 Millionen Euro verursacht.

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Technologieaffinität statt Technologieaversion: Das ist aus Sicht der Industrie die mentale Er-folgsformel, damit der Standort Österreich auch im Zeitalter der Digitalisierung mit Wertschöp-fung und Beschäftigung punkten kann. Schon bis-her stammen zwei Drittel unseres Wohlstandes aus technologischer Veränderung. Forschung und Innovation werden unsere Zukunft noch viel stär-ker bestimmen. Die digitale Transformation der Industrie („Industrie 4.0“) bietet Europa und Ös-

terreich nicht nur die Chance auf neue Produk-te und Geschäftsmodelle, sondern auch auf das Zurückholen der Produktion aus Niedriglohnlän-dern. „Wir müssen die vorherrschende Techno-logieaversion in Technologieaffinität umdrehen“, gab deshalb IV-Präsident Georg Kapsch heuer bei den Alpbacher Technologiegesprächen die Devi-se aus.

MINT-Kompetenz gefragtFür die Industrie ist Offenheit für neue Techno-logien ein Schlüsselfaktor – und gelebter Alltag. So arbeiten etwa 85 Prozent der Leitbetriebe in Österreich regelmäßig mit Hochschulen in For-schungsprojekten zusammen. Der MINT-Be-reich hat für den Standort und seine innovativen Industriebetriebe herausragende Bedeutung. Was jedoch fehlt, sind entsprechend qualifizierte Fachkräfte. Acht von zehn größeren Industrieun-ternehmen berichten nach wie vor von Schwie-rigkeiten, qualifiziertes Personal in den Zukunfts-bereichen Technik, Produktion sowie Forschung

& Entwicklung zu finden – und dies trotz schwä-chelnder Konjunktur und bereits vorhandener Förder-Initiativen im MINT-Bereich. Mitarbeiter, welche die Bereitschaft zum lebenslangen Ler-nen, IT-Kompetenz sowie die Fähigkeit zum inter-disziplinären Denken und Handeln mitbringen, machen gerade in der Industrie den Unterschied.

Forschungsmotor IndustrieSeine hohe Forschungsquote verdankt Öster-reich seinen heimischen Unternehmen und Töchtern multinationaler Konzerne, die rund 64 Prozent der gesamten österreichischen For-schungsausgaben leisten. Eine wesentliche Rol-le spielt dabei die Industrie: 265 Leitbetriebe investieren jährlich rund drei Milliarden Euro F&E-Ausgaben – das ist ein Drittel der gesamten Forschungsausgaben Österreichs. Diese Investi-tionen stützen und nützen wiederum KMU und bringen Arbeitsplätze.

Falsche WegeWar die Erhöhung der Forschungsprämie von zehn auf zwölf Prozent ein dringend nötiges Si-gnal für Forschungsaktivitäten in Österreich, so wäre die Einführung einer Maschinensteuer der Weg in die Sackgasse. Sie darf keine Antwort auf die Herausforderungen der Digitalisierung sein. Diese mehr als dreißig Jahre alte Steueridee be-lastet vor allem exportorientierte Unternehmen und verhindert dringend notwendige Investiti-onen am Standort Österreich, kritisiert die In-dustriellenvereinigung. Ebenso falsch wäre die Arbeitszeitverkürzung als Antwort auf die Digita-lisierung. Sie würde nur Arbeitsplätze vernichten, wie das Beispiel Frankreich zeigt. Kapsch: „Heute stehen wir vor der Entscheidung, wollen wir den Wohlstand bewahren – oder wollen wir am Ende ‚happy people on a sinking boat‘ sein?“ Offenheit für neue Technologien ist zweifellos der bessere Weg für Wohlstand und Zukunft.

Technologiefeindlichkeit darf in Österreich keine Zukunft haben, wenn wir die Chancen der Digitalisierung für Wachstum und Wohlstand nutzen wollen. Statt Innovationen steuerlich zu be- lasten, muss die Politik das Interesse an neuen Technologien schon früh im Bildungssystem fördern.

TECHNOLOGIE MACHT DEN UNTERSCHIED

„Wir müssen die vorherrschende Technologieaversion in

Technologieaffinität umdrehen.“

IV-Präsident Georg Kapsch

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CHANCEN DER DIGITALISIERUNG NUTZEN

„Die Erfahrungen zeigen, dass wir uns vor der Digitalisierung nicht fürchten müssen – ganz im Gegenteil, der technische Fortschritt hat gerade in der Industrie in Österreich zu neuen, höher-qualifizierten Jobs geführt – ohne dass gleich-zeitig Massenarbeitslosigkeit entstanden wäre. Andere Länder mit überdurchschnittlicher Ro-botisierung haben die gleichen Erfahrungen ge-macht, wie etwa Deutschland, Korea oder Japan“, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. Dennoch sei in Österreich eine zunehmende Aversion gegenüber dem technischen Fortschritt wahrzunehmen. „Daher wollen wir verstärkt die Chancen der Digitalisierung aufzeigen und Ängs-ten mit Fakten begegnen“, so Neumayer in Bezug auf die neue IV-Initiative digiTALENTE. In einer Fokusgruppe unter Vorsitz von F. Peter Mitter-bauer, die aus führenden Industriellen bestanden hat sowie aus Vertreterinnen und Vertretern der Jungen Industrie und IV-internen sowie externen Expertinnen und Experten, seien die Grundlagen für diese Initiative diskutiert und entwickelt wor-den.

Vom „Fräulen vom Amt“ zur boomenden IKT-BrancheLaut der Fokusgruppe waren im Jahr 1950 im Fernmeldewesen in Österreich insgesamt 10.500 Menschen beschäftigt; ein Viertel von ih-nen als „Fräulein vom Amt“ – wie es damals hieß – in der Vermittlung. Zehn Jahre später gab es nur noch halb so viele Vermittlerinnen. „Heute gibt es das ‚Fräulein vom Amt‘ nicht mehr – dafür waren 2014 im IKT-Sektor 128.000 Menschen beschäftigt. Insgesamt ist die Branche sogar für 290.000 Beschäftigungsverhältnisse verant-wortlich“, so Mitterbauer. Bei allen historischen Technologieschüben habe es Befürchtungen ge-geben, „die sich aber nie bewahrheitet haben – im Gegenteil. Langfristig wurden über die ge-

samte Volkswirtschaft hinweg immer mehr Ar-beitsplätze geschaffen. So hat sich zum Beispiel die Anzahl an Arbeitsplätzen in Österreich seit 1950 von circa zwei Millionen auf fast 3,5 Milli-onen (2015) nahezu verdoppelt. Und laut Wifo könnten allein bis 2020 durch die Digitalisie-rung in Österreich 40.000 neue Arbeitsplätze im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Natur-wissenschaft und Technik) entstehen – wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen setzen“, sagt Mitterbauer.

Neue Herausforderungen für Qualifizierung „Knapp neun von zehn Unternehmen sowie jeder Betrieb mit mehr als 250 Beschäftigten in Ös-terreich finanzieren Aus- und Weiterbildungs-maßnahmen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter. Durchschnittlich werden pro Person rund 2.000 Euro dafür ausgegeben. Die heimischen Unternehmen zählen damit zu den europäischen Spitzenreitern“, so Kurt Schmid vom Österreichi-schen Institut für Bildungsforschung der Wirt-schaft. Laut IV-Qualifikationsbedarfserhebung 2016 würden dennoch 50 bis 70 Prozent der Unternehmen die Qualifizierung der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter hinsichtlich der Anforde-rungen für Industrie 4.0 als noch nicht adäquat bezeichnen. „Daraus leitet sich für Bildung und Qualifizierung ab, dass die Anpassung an den technologischen Wandel über Re-Qualifizierung/Weiterbildung erfolgen muss und dass diese An-passung in allen (Aus-)Bildungs-Segmenten und auf allen Qualifikationsniveaus notwendig ist“, so Schmid.

Weitere Informationen unter: www.digi-TALENTE.at

Mit der neuen Initiative digiTALENTE will die IV die Vorteile des technischen Fortschritts aufzei-gen. Zudem hat die IV-Qualifikationsbedarfserhebung 2016 unter rund 100 Unternehmen Auf-schluss darüber gegeben, was die Betriebe bereits heute in betriebliche Weiterbildung investieren und in welchen Bereichen sie den größten Aufholbedarf sehen.

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Eines der größten medialen Ereignisse für die IV NÖ war die Wahl des neuen Präsidiums. Bald da-rauf folgten mehrere Antrittsinterviews des neu gewählten Präsidenten Thomas Salzer. Auch die Themen Ausbildung und Digitalisierung waren – in Verbindung mit den Projekten der IV NÖ – immer wieder Gegenstand der journalistischen Bericht-erstattung. So sorgte zum Beispiel im Frühjahr der Girls‘ Day für hohe mediale Aufmerksamkeit. Im Juli wurde eine Studie über Industrie 4.0 in Nie-derösterreich gegenüber Medienvertretern prä-sentiert. Immer wieder gerne von den Medien aufgegriffen wurde auch die vierteljährliche Kon-junkturumfrage der IV NÖ – gleich mehrmals kam IV NÖ-Präsident Thomas Salzer dazu auch in der TV-Sendung „Niederösterreich heute“ zu Wort.

Neben den organisierten Pressekonferenzen, Aus-sendungen und Interviewterminen läuft die Öf-fentlichkeitsarbeit auch hinter den Kulissen ab – und zwar in der Vermittlung von Hintergrund-

informationen, Best-Practice-Beispielen aus der Unternehmerwelt oder Zahlen, Daten und Fak-ten rund um die niederösterreichische Industrie. Oberstes Ziel dabei ist es, die Journalistinnen und Journalisten stets zeitgerecht mit den richtigen In-formationen zu versorgen.

Insgesamt zog sich Berichterstattung über die IV NÖ und ihre Mitgliedsbetriebe quer durch alle Mediengattungen – von Online-Portalen, regio-nalen Printmedien bis zum Radio und Fernsehen. Auch die sozialen Medien spielen mittlerweile eine nicht unwesentliche Rolle: Sämtliche Pres-seaussendungen, aber auch alle Medienberichte über die IV NÖ, werden auch auf der eigenen Fa-cebook-Seite veröffentlicht oder geteilt. Ergänzt werden diese Kommunikationskanäle durch die hauseigenen Medien. Dazu zählen die laufend ak-tualisierte Webseite, der Newsletter sowie das monatlich erscheinende Mitgliedermagazin „iv-po-sitionen“.

Dank zahlreicher Pressekonferenzen, Aussendungen und Interviews war die Industriellenvereini-gung NÖ auch im Jahr 2015/2016 stark in den regionalen Medien vertreten. Die Vertreter der IV NÖ kamen immer wieder bei aktuellen wirtschaftspolitischen Themen zu Wort – sei es bei Debat-ten um Arbeitszeitregelungen oder bei aktuellen Ereignissen wie dem BREXIT.

IV NÖ-Präsident Thomas

Salzer beim Interview

mit NÖN-Chefredakteur

Martin Gebhart (r.) und

NÖN-Redakteurin Anita

Kiefer

DIE STIMME DER BLAU-GELBEN INDUSTRIE

Öffentlichkeitsarbeit

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Kommunikationskonzept

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Kontakt: Gerti Süss, MAÖffentlichkeitsarbeit +43 1 71135 2445 [email protected]

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Es war die größte Umgestaltung seit Jahren: Nicht nur optisch, sondern auch vom Aufbau her wur-de die Webseite der Industriellenvereinigung völ-lig neu aufgestellt. Das Logo wurde leicht verän-dert und das neue, frische Farbleitsystem sowie die moderne und angenehm lesba-re Schrift „Lato“ kommen nun bei allen Drucksorten und Webauftrit-ten zum Einsatz. Von der völlig neu aufgestellten Webseite der Bundes-IV aus lassen sich die Web-Auftritte aller neun Landesorganisationen ansteuern, wobei das Grunddesign sowie die inhaltlichen Schwerpunkte über alle Seiten hinweg bestehen blei-ben. Neu ist zudem, dass alle Web-seiten völlig „responsive“ sind. Das bedeutet, dass sich die Darstellung an das jeweilige Endgerät – ob PC, Tablet oder Smartphone – anpasst. Im Lo-gin-Bereich der Webseite finden IV-Mitarbeiter,

-Mitglieder und –Funktionäre auf ihre Bedürfnisse abgestimmte, topaktuelle Inhalte. Eine besondere Neuerung ist die „IV-TopApp“, die eigens für Smartphones programmiert wurde. Sie bietet einen Überblick über IV-News, Positionie-

rungen zu aktuellen Themen, einen Eventkalender, die tägliche Presse-zusammenfassung und Kontaktda-ten zu allen IV-Mitarbeitern. Auch das Mitgliedermagazin „iv-po-sitionen“ wurde im Herbst einem kompletten Relaunch unterzogen und erscheint nun in einem mo-dernen, magazinartig gestalteten Großformat. Zu einer modernen Kommunikati-on gehört natürlich auch ein pro-

fessioneller Auftritt in den sozialen Medien: Die Bundes-IV sowie die IV-Niederösterreich sind bei-de mit eigenen Seiten auf Facebook vertreten und freuen sich über zahlreiche „Likes“.

„Alles neu macht der Mai“ – dieses Motto galt im Jahr 2016 auch für die gesamte Kommunikation der Industriellenvereinigung. Sämtliche Logos, Webseiten und Drucksorten wurden einem kompletten Relaunch unter-zogen.

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2010 wurde von der Industriellenvereinigung NÖ und der WKNÖ die Dachmarke „Industrie Nie-derösterreich“ gegründet. Eine zentrale Maß-nahme war dabei ein gemeinsamer Webauftritt unter www.noeindustrie.at, mit dem Ziel, den Ar-beitsalltag in der Industrie so darzustellen, wie er heute ist: abwechslungsreich, vielfältig und gut be-zahlt.

Als größte Neuerung seit dem Relaunch 2015 gilt die Diplomarbeitsbörse, die Unternehmen die Chance bietet, ihre Fragestellungen und Themen-gesuche für (vor-)wissenschaftliche Arbeiten kos-tenlos selbst einzutragen. In erster Linie ist die Diplomarbeitsbörse Anlauf-stelle für HTL-Schülerinnen und -Schüler sowie für Studierende von technischen FH oder Uni-versitäten, die auf der Suche nach einem praxiso-rientierten Thema für ihre Abschluss-, Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit sind. Eine Suchfunk-tion ermöglicht es, nach Schlagworten oder Um-fang der Arbeit zu filtern. Danach können die Un-ternehmen direkt kontaktiert werden.

Nach dem Relaunch im Herbst 2015 wurde der Online-Auftritt von noeindustrie.at laufend aus- gebaut. Neu sind etwa eine Diplomarbeitsbörse, Whatchado-Videos und der Facebook-Auftritt.

VIEL NEUES AUF NOEINDUSTRIE.AT

Seit dem Sommer 2016 ist die Diplomarbeitsbör-se auch auf www.diplomarbeitsboerse.at abruf-bar. Unter dieser Adresse wurde eine gemeinsame Webseite mit der NÖ.Regional.GmbH eingerich-tet, auf der einerseits auf eine Diplomarbeitsbörse für Regionalentwicklungsthemen, andererseits auf die Börse von „Industrie Niederösterreich“ wei-terverlinkt wird. Ziel der gemeinsamen Landing Page ist es, ein breiteres Publikum unter Schü-lern und Studenten sowie eine leichtere Auffind-barkeit bei der Online-Recherche zu erreichen. Um die Diplomarbeitsbörse für junge Menschen so attraktiv wie möglich zu machen, werden lau-fend neue Themen gesucht. Unternehmen sind da-her herzlich eingeladen, ihre Fragestellungen jederzeit selbst einzutragen und zu bearbeiten. Die Login-Da-ten dazu wurden bereits an über 500 Betriebe aus Niederösterreich versandt, können aber auch je-derzeit unter [email protected] ange-fragt werden.

„Industrie Niederösterreich“ in den sozialen Medien Insbesondere die Kommunikation mit jungen Men-schen kann heutzutage nicht mehr ohne Social Media funktionieren – und deswegen ist die Mar-ke „Industrie Niederösterreich“ natürlich auch auf Facebook vertreten und freut sich über zahlreiche Likes!

Neben dem Facebook-Auftritt verfügt „Indus- trie Niederösterreich“ zudem über einen eige-nen Channel auf „whatchado“. Diese Videoplatt-form, die eine große Zahl an Jugendlichen erreicht, vermittelt Berufsorientierung durch kurze Vi-deo-Interviews. In dem whatchado-Channel von „Industrie Niederösterreich“ wurden bereits be-stehende whatchado-Videos aus niederösterrei-chischen Industriebetrieben gebündelt. Derzeit sind das über 80 Interviews, in denen Industrie-beschäftigte – vom Lehrling bis zur Führungskraft – erzählen, was ihren Job besonders spannend macht, und authentische Tipps für den beruflichen Werdegang geben. Diese Videos werden regel-mäßig via Facebook beworben und sind auch auf www.noeindustrie.at abrufbar. Unternehmen, de-ren whatchado-Videos noch über Industrie Nie-derösterreich beworben werden können bzw. Un-ternehmen, die noch keine Videos auf whatchado haben, aber an Drehtagen interessiert sind, kön-nen sich jederzeit bei Gerti Süss melden: [email protected]

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Die Veranstaltungsreihe und exklusive Platt-form „Industrie.Kommunikation.Niederöster-reich“ wurde von der IV NÖ 2014 ins Leben ge-rufen und richtet sich an die Geschäftsführung sowie Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunikationsabteilungen der Mitgliedsbetriebe. Expertise und Erfahrungen aus den Mitgliedsunterneh-men sind für die IV-NÖ eine wertvolle Basis für die tägliche (Öffentlichkeits-)Arbeit. Von-einander zu lernen, sich eng zu vernetzen, um mit starker Stimme die Inhalte und Inter-essen der Industrie zu kommu-nizieren, ist daher nach wie vor das Ziel der Ver-anstaltungsreihe, zu der auch Betriebsbesuche gehören.

Backstage beim ORF Wie nimmt man am besten Kontakt zu Medien-vertretern auf? Was unterscheidet den Redakti-onsalltag beim Regionalfernsehen vom Zeitungs-geschäft? Und ab wann sprechen Journalisten von einer guten „Geschichte“? Fragen wie diese standen im Mittelpunkt der letzten Veranstaltung im Mai, bei der erstmals kein Industriebetrieb, sondern das ORF-Landesstudio NÖ für den Be-triebsbesuch gewählt wurde.

Highlight des Events war die Führung durch das Fernseh- und Radiostudio, wo ORF NÖ-Chefre-dakteur Robert Ziegler exklusive Einblicke in die Rundfunkwelt gab. Im Anschluss folgte ein Über-blick über die aktuellen Kommunikationsprojekte der IV NÖ sowie eine Diskussion über den rich-tigen Umgang mit Journalisten, in der auch kurz auf die Zusammenarbeit mit Zeitungsredakteu-ren eingegangen wurde. Mit großem Interesse nutzten die gut 30 Teil-nehmer die Möglichkeit, den Journalisten einmal selbst ihre Fragen stellen zu dürfen. Besonderes

Augenmaß wurde dabei auf die Rolle der Wirt-schaftsberichterstattung und ihre Abgrenzung zur Werbung gelegt.

Aus Datenmengen Nutzen ziehen Die zweite Veranstaltung des Kommunikato-ren-Netzwerks fand im Dezember im Video-La-

bor der FH St. Pölten statt und stand unter dem Motto „Big Data“. Je eher große Da-tenmengen rund um Kunden-verhalten, Produktivität oder Fe r t i g u n g s p r o z e s s e i n e i -nem Kontext zueinander ste-hen, desto wertvoller sind sie

für das Unternehmen – so eine der Hauptaussa-gen von Dan Meisner, Head of Open Data beim US-Medienkonzern Thomson Reuters. Die große Herausforderung bestehe darin, die immer mehr werdenden Datenmengen zu struk-turieren, um daraus profitieren zu können. „Die Menge an unnützen Daten wächst schließlich noch schneller als die Menge an brauchbaren Daten“, so Meisner. Zudem dürfe man Daten-schutzaspekte nicht außer Acht lassen, wobei es für Unternehmen auch möglich sei, aus anonymi-sierten Daten Nutzen zu ziehen. „General Elec-trics sammelt anonymisierte Daten, um besser auf Kundenwünsche eingehen zu können und die Produktion zu optimieren“, nannte Meisner ein Beispiel aus den USA. Ewald Volk, Studiengangs-leiter des Bachelorstudiums Medienmanagement an der FH St. Pölten, warnte jedoch davor, dass sich Unternehmen zu sehr auf Big Data-Algorith-men verlassen, denn: „Für Innovationen ist der Blick über den Tellerrand wichtig – und zwar auch abseits von vorhandenen Datenmengen.“ Aus die-sem Grund würden Unternehmen wie Tesla ihre Daten auch veröffentlichen, ergänzte Meisner und verwies dabei auf den Begriff „Open Data“. Dieses Preisgeben von Informationen verhelfe in vielen Fällen zu weiteren Innovationen.

Unter dem Motto „Industrie.Kommunikation.Niederösterreich“ fanden im vergangenen Jahr zwei hochkarätige Veranstaltungen statt – der letzte Termin führte sogar ins ORF NÖ Landesstudio.

NETZWERK FÜR KOMMUNIKATIONS-PROFIS

Kommunikationskonzept

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Bildung und Jugend

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Im Studio von

„Niederösterreich heute“

(v. l.): Chefredakteur

Robert Ziegler,

IV NÖ-Vizepräsident

Helmut Schwarzl und

IV NÖ-Präsident

Thomas Salzer

NÄCHSTER TERMIN: 21. November, 18 Uhr iv.lounge im HDI

Thema: „Employer Branding & Image-Building“

Referenten: Ali Mahlodjiwhatchado-Gründer

Ralf TometschekKommunikations-experte

Anmeldung unter: [email protected]

Die 2011 ins Leben gerufene Bildungsinitiative „Teach For Austria“ (TFA) soll bessere Zukunfts- chancen für sozial benachteiligte Kinder und Ju-gendliche schaffen. Ausgezeichnete Hochschul-absolventen, die sich durch ihr fachliches und gesellschaftliches Engagement hervorheben, unterstützen dabei im Rahmen des zweijähri-gen Fellowprogramms Schulklassen in sozialen Brennpunktschulen als vollwertige Lehrkräfte.

Nach intensiven Gesprächen ist es der IV NÖ gelungen, das bereits in Salzburg und Wien eta-blierte Bildungsprojekt nach Niederösterreich zu holen. Mit Unterstützung der IV-Mitglieds-

betriebe und des Landes NÖ konnten ab Sep-tember 2016 fünf Fellows an der Neuen Mittel-schule (NMS) Schwechat-Frauenfeld, der NMS Schwechat-Schmidgasse, der NMS Bad Vöslau und der NMS Strasshof unterrichten.

Diese Schulen werden zum Teil von Kindern aus Familien besucht, deren Einkommen im unteren Bereich liegen und bei denen die Eltern nur nied-rige oder keine Bildungsabschlüsse haben. Die besondere Herausforderung besteht darin, bis zu zweieinhalb Jahre Bildungsrückstand aufzuholen und dadurch den sozialen Aufstieg dieser Kinder möglich zu machen.

IV NÖ HOLT BILDUNGSPROJEKT „TEACH FOR AUSTRIA“ NACH NÖ

Die fünf Fellows, die ab

dem Schuljahr 2016/2017

in NÖ im Einsatz sind

(v. l.): Felix Stadler,

Dominik Bramberger,

Daniel Kropacek,

Jana Fälbl und

Andreas Tometten

Bei der Pressekon-

ferenz in der NMS

Schwechat-Frauenfeld

(v.l.) : LH-Stv. Johanna

Mikl-Leitner, die TFA-

Fellows Felix Stadler und

Jana Fälbl und IV NÖ-

Präsident Thomas Salzer

Weitere Informationen unter: www.teachforaustria.at

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Bildung und Jugend

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Die Zusammenarbeit mit Start-ups ist für etab-lierte Unternehmen eine einzigartige Chance zur Innovationsgenerierung. Während neu gegründe-te Betriebe für frischen unternehmerischen Wind sorgen, liefern alteingesessene Unternehmen langjährige Erfahrungen und fundiertes Know-how – eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Aus diesem Grund hat die Industriellenvereini-gung NÖ gemeinsam mit der Gründeragentur RIZ ein Mentoringprogramm ins Leben gerufen. Nachdem sie ihre Geschäftsideen vor dem Vor-stand der IV NÖ erfolgreich präsentiert hatten, erhielten fünf Start-ups in den vergangenen Mo-naten professionelle Ratschläge von Top-Mana-

gern aus der Industrie. Die ersten Treffen verlie-fen laut dem Zwischenbericht des RIZ äußerst positiv. Die Gründerinnen und Gründer erhiel-ten dabei etwa Unterstützung bei der Erstellung ihres Businessplans oder Tipps für die Finanzie-rung. Demnächst startet der zweite Durchgang des Mentoring-Programms.

Neben der Kooperation mit dem RIZ unterstützt die IV NÖ auch Maßnahmen wie die Patent- und Gründerfabrik. Das alles erfolgt natürlich nicht ganz uneigennützig: Aus Jungunternehmen wer-den schließlich irgendwann größere Firmen und daraus entstehen Ideen, die dann in der Industrie gefertigt werden.

Die IV NÖ unterstützt durch eine Kooperation mit der Gründeragentur RIZ fünf ausgewählte Start-ups. Das Mentoring-Programm sorgte für viel positives Feedback und soll nun ausgebaut werden.

STARTHILFE VON PROFIS

Mit einem durchdachten Businesskonzept und professioneller Präsentation konnte die reBQ Ju-nior Company aus der HTL Mödling den Wettbe-werb auf Landesebene sowie auch auf Bundese-bene für sich entscheiden. Die Schüler fertigten Griller und Feuerkörbe aus Ölfässern und boten

dazu eine Palette an hochwertigen Begleitpro-dukten an. Im Juli durfte reBQ Österreich beim europaweiten Wettbewerb in Luzern vertreten. Dort mussten sie sich gegenüber einem Team aus Dänemark geschlagen geben, aber wie heißt es so schön? Dabei sein ist alles!

Auch heuer hat die IV NÖ den Junior-Wettbewerb für schulische Übungsfirmen unterstützt. Eine „Junior Company“ aus der HTL Mödling hat dabei nicht nur auf Landes- und Bundesebene gesiegt, sondern durfte Österreich auch beim europaweiten Wettbewerb in der Schweiz vertreten.

REBQ AUS MÖDLING SIEGT BEIM JUNIOR-BUNDESWETTBEWERB

Das Team der Junior

Company reBQ aus der

HTL Mödling überzeug-

te mit hochwertigen

Upcycling-Produkten aus

Metall und Holz und ver-

trat Österreich Ende Juli

beim Europawettbewerb

in Luzern.

MEHR WISSEN DANK WIKI-WETTBEWERB

Bereits zum fünften Mal haben sich Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen AHS und NMS am NÖ-WIKI-Wettbewerb von „Industrie Nie-derösterreich“, der gemeinsamen Dachmarke der Industriellenvereinigung NÖ und der Sparte In-dustrie in der Wirtschaftskammer NÖ, beteiligt. Dabei erstellten sie in Teams Informationsseiten über heimische Industrieunternehmen, welche unter www.noe-wiki.at veröffentlicht wurden.

13- bis 14-Jährigen die vielfältigen Karrieremög-lichkeiten in den heimischen Industriebetrieben aufzuzeigen – das war das Ziel des landesweiten Schulwettbewerbs, der von der IV NÖ, der Spar-te Industrie der Wirtschaftskammer NÖ und der HYPO NOE-Landesbank durchgeführt wurde.

Basierend auf dem Prinzip von Wikipedia berich-teten die Schülerinnen und Schüler umfangreich über niederösterreichische Unternehmen und teilten ihr Wissen im Internet. Dabei nahmen sie

die Unternehmen in Bezug auf Geschichte, Pro-dukte und Unternehmenskultur genauer unter die Lupe. Auch in Sachen Kreativität und Funkti-onalität waren die Beiträge beeindruckend – so bauten die Jugendlichen unter anderem Videos, Online-Spiele, Quizze und vieles mehr in ihre Bei-träge ein.

Das Gesamtsiegerteam

des NÖ-WIKI-Wettbe-

werbs 2016 aus der NMS

Schwechat-Frauenfeld mit

Thomas Salzer, Präsident

der IV NÖ

GIRLS’ DAY: TECHNIKERINNEN GESUCHT

Bereits zum 15. Mal öffneten Unternehmen mit der Unterstützung durch die IV NÖ ihre Türen für interessierte Schulklassen, um Mädchen techni-sche Berufe näherzubringen. Dieses Mal nahmen rund 1.800 Schülerinnen aus 92 Schulen sowie

85 Unternehmen am „Girls Day“ teil. Die Auf-taktspressekonferenz fand heuer bei der Firma Blaha in Korneuburg statt. Zusätzlich unterstützt die IV NÖ auch die AMS-Initiative „Frauen in die Technik“.

Bildungs-Landesrätin

Barbara Schwarz (3. v. l.),

Marion Carmann, stv.

Landesgeschäftsführerin

des AMS NÖ (6. v. l.),

Lenz Simon, Geschäfts-

führer der Jungen Indus-

trie NÖ (6. v. r.), Sonja

Zwazl, Präsidentin der

Wirtschaftskammer NÖ

(5. v. r.), Magdalena und

Friedrich Blaha (beide

rechts).

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Arbeitskreis Human Resources

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Helmut Schwarzl ist Geschäftsführer der Geberit Produktions GmbH & Co KG und seit November Vizepräsident und Bildungssprecher der IV NÖ. Im Interview mit den „IV-Positionen“ spricht er über seine Schwerpunkte, Aufnahmetests für Lehrausbildungen und die Initiative „Teach For Austria“.

Sie sind seit Ende letzten Jahres Bildungsspre-cher der IV NÖ. Warum ist Ihnen dieses Thema so ein wichtiges Anliegen?  Ich bin der Überzeugung, dass die „richtigen“ Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter einer der wesent-lichsten Erfolgsfaktoren für ein Unternehmen sind. Wir brauchen in unserem Land die geeigne-ten Voraussetzungen, um diesen Anspruch erfül-len zu können.

Und welche inhaltlichen Schwerpunkte wollen Sie in dieser Funktion setzen? Mein Bestreben ist es, dass wir die Vertreter der Bildungspraxis und der Wirtschaft zusammen-bringen und jene Punkte aus den zahlreichen Re-formkonzepten bearbeiten, die auf Landesebene absehbar umsetzbar sind. Wichtig ist mir dabei die Flughöhe, die die gelebte Praxis nicht aus den Augen verlieren darf, denn theoretische Konzep-te gibt es ohnehin genug.

Als Geschäftsführer der Geberit GmbH Co & KG ist Ihnen auch das Thema Ausbildung ein wich-tiges Anliegen, zumal Sie am Standort in Potten-brunn auch viele  Lehrlinge ausbilden. Was müs-sen junge Menschen mitbringen, damit sie einen Ausbildungsplatz bei Geberit bekommen?Wir bilden aktuell 21 Lehrlinge in den Beru-fen Kunststofftechniker und -formgeber, Werk-zeugbautechniker, Maschinenbautechniker, Betriebselektriker, Industriekaufmann und Ein-käufer aus. In einem intensiven Auswahlverfah-ren beleuchten wir einerseits die Persönlichkeit und Einstellung der Jugendlichen und anderer-

seits die Basisqualifikationen wie Deutsch, Ma-thematik aber auch das logische Denken und den gesunden Hausverstand.

Wo sehen Sie bei den jungen Bewerberinnen und Bewerbern derzeit die größten Mankos? Und wo müsste man dazu im Schulsystem ansetzen? Seit vielen Jahren stellen wir in den Basisqualifi-kationen einen negativen Trend fest. Beim Auf-nahmetest nimmt die Dropout-Rate stetig zu, wobei der Großteil an den  Basisqualifikationen und dem logischen Denken scheitert. Beispiel-weise haben den letzten Test gerade einmal 25 Prozent der Teilnehmer geschafft. Lernen und Wissen muss bei den jungen Menschen wieder sexy werden. Das Schulsystem sollte weg vom Frontalunterricht und Lernformen bieten, die Wissen nachhaltig vermitteln. Daneben braucht es Ganztagsschulen, die die Wissensvertiefung fördern, da sie in manchen Elternhäusern zu kurz kommt.

Die IV NÖ und mehrere Mitgliedsbetriebe un-terstützen die Initiative „Teach For Austria“. Wie stehen Sie zu diesem Projekt? Ich halte das Projekt für einen guten Ansatz. Jun-ge, akademisch ausgebildete und motivierte Men-schen entscheiden sich, nach der Ausbildung als Lehrer tätig sein zu wollen, und bringen neben ei-nem großen Engagement auch neue Impulse in den Schulalltag. Gerade in Schulen, wo viele Schü-lerinnen und Schüler aus einem schwierigen so-zialen Umfeld kommen, kann dieses System eine wichtige Unterstützung bieten.

„LERNEN UND WISSEN MUSS BEI DEN JUNGEN WIEDER SEXY WERDEN“

Helmut Schwarzl ist

Geschäftsführer der

Geberit Produktions

GmbH & Co KG und seit

November 2015 Vizeprä-

sident und Bildungsspre-

cher der IV NÖ.

Im ersten Arbeitskreis unter dem neuen Vorsit-zenden Schwarzl wurde als zukünftiges Schwer-punktthema die gezielte Stärkung des Images von Pädagogen definiert. Im Beisein des amts-führenden Präsidenten des Landeschulrates Jo-hann Heuras wurde das Projekt „Teach For Aust-ria“ (kurz TFA – siehe auch Seite 23) vorgestellt. Teach For Austria-Geschäftsführer Walter Em-berger, Doris Pfingsterer, die Direktorin der NMS Aspern, sowie TFA-Fellow Marie Langer präsen-tierten das Bildungsprojekt und diskutierten mit den Teilnehmern über den notwendigen Wandel in den Schulen. Die täglichen Herausforderungen

im Lehrerberuf und die Arbeitsbedingungen für Pädagogen in Österreich waren das Thema des zweiten Arbeitskreises. Nach der Vorstellung des Konzepts „Die PädagogInnen der Zukunft“ – ei-ner der Bausteine im „Beste Bildung“-Konzept der IV – berichtete der Rektor der Pädagogischen Hochschule Baden Erwin Rauscher, vom aktuel-len Stand bei der Pädagogenbildung-Neu. Einen Praxiseinblick gab anschließend die Direktorin der NMS Schwechat-Frauenfeld, Gudrun Thaller, wobei sie insbesondere die fehlenden Ressour-cen für Unterstützungspersonal an den Schulen ansprach.

Der Arbeitskreis „Human Resources“ kommt in regelmäßigen Abständen zusammen, um aktuelle bildungspoltische Themen zu erörtern. Nach dem pensionsbedingten Ausscheiden des langjähri-gen Themensprechers Josef Kolarz-Lakenbacher hat IV NÖ-Vizepräsident Helmut Schwarzl (siehe Interview rechts) den Vorsitz übernommen. Thematisch lag der Schwerpunkt im vergangenen Jahr auf der Erhöhung der Wertschätzung gegenüber Pädagogen.

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Die Themenfelder des Arbeitskreises, der seit 2006 unter der Leitung von Veit Schmid-Schmids-felden steht, sind breit gefächert: Technologie, Digitalisierung, Intrastruktur, Energie und Um-welt, Supply-Chain-Management, Gründungskul-tur, Internationalisierung gehören genauso dazu wie Standortfaktoren im Bereich Verwaltung, Förderungen und die Verfügbarkeit von Fach-kräften. Dementsprechend abwechslungsreich war auch das Programm der vergangenen Mo-nate: So lud der Arbeitskreis etwa im Dezember 2015 TU-Rektorin Sabine Seidler zu einem Gast-vortrag anlässlich des 200-jährigen Bestehens

der TU Wien. Sie stellte unter anderem die Akti-vitäten der TU Wien in Niederösterreich vor, die etwa eine Kooperation mit dem IFA Tulln und ein Joint Venture mit der Karl-Landsteiner-Universi-tät in Krems umfassen. Im Anschluss gab Cluster-manager Harald Bleier einen Überblick über den Kunststoff-Cluster und den Mechatronik-Cluster der ecoplus.

Stärken und Schwächen des Standorts im FokusIm März lag der Schwerpunkt auf Digitalisierung und Innovationen: Roland Sommer stellte den

Im Arbeitskreis „Wettbewerbsfähigkeit“ werden mit Mitgliedern und ausgewählten Experten Schwerpunkte und Handlungsempfehlungen für die Arbeit der Industriellenvereinigung Niederösterreich erörtert.

Verein „Industrie 4.0 – die Plattform für intelli-gente Produktion“ vor, der das Ziel hat, Innova-tionen für die industrielle Produktion bestmög-lich nutzbar zu machen. Im zweiten Teil referierte Michael Ploder vom Joanneum in Graz zum The-ma „Forschungs- und Innovationsförderung in Anbetracht von Risiken im Innovationsprozess“. In Niederösterreich belief sich im Jahr 2012 der Anteil der Umsätze, der unmittelbar auf innovati-ve, also neue oder merklich verbesserte Produkte zurückzuführen war, auf 7,6 Prozent, österreich-weit hingegen auf 10,3 Prozent. Zudem lag die In-novationsbeteiligung der niederösterreichischen Unternehmen zwischen 2010 und 2012 mit 50,7 Prozent unter dem Bundesschnitt von 54,4 Pro-zent. „Es ist ein wichtiges Ziel, auch die Schwä-chen unseres Standorts aufzuspüren und an de-ren Behebung zu arbeiten“, so Themensprecher Schmid-Schmidsfelden.

Forschung für industrielle Fertigung & Zugang zu Venture CapitalDie biobasierte Industrie und deren Potenzial für Niederösterreich stand im Juni im Fokus des Ar-beitskreises. Ziel der Bioökonomie sei laut Edgar Schiebel vom Austrian Institute of Technology (AIT) die Weiterentwicklung weg vom Erdöl hin zur biobasierten Industrie. In Niederösterreich gibt es mit dem Technopol in Tulln ein Kompe-tenzzentrum für biobasierte Technologien in Zu-sammenarbeit mit der Universität für Bodenkul-tur (BOKU) und Unternehmen wie Agrana und Erber. Derzeit passiere die Forschung dort in Li-ter-Mengen – eine große Herausforderung sei die Ausweitung auf industrielle Größen, so Schiebel. Im Anschluss referierte Edeltraud Stiftinger, Ge-schäftsführerin der Austria Wirtschaftsservice GmbH (AWS), zum Thema „Mit Innovation und Markt-Know-How die Wettbewerbsfähigkeit si-chern“. Seitens der AWS seien 300 Millionen Euro im Venture Capital-Bereich verfügbar, jedoch gebe es zu wenig schnell wachsende Technologi-eunternehmen, die diese Gelder in Anspruch neh-men könnten. Gleichzeitig könnten vier von zehn Unternehmen ihre Investitionen nicht durchfüh-ren, da sie diese nicht finanzieren können. Insbe-

sondere staatliche Rahmenbedingungen und Ba-sel III würden hier große Hindernisse darstellen.

Energieversorgung und Stromkosten als WettbewerbsfaktorDie Energiewirtschaft stand im Fokus des Ar-beitskreis-Termins vom September 2016. Wolf-gang Urbantschitsch, Vorstand der e-Control, diskutierte mit den Teilnehmern über die Heraus-forderungen für den künftigen Strommarkt und ging dabei näher auf den gemeinsamen Strom-markt mit Deutschland, das Thema Versorgungs-sicherheit und die Energiewende ein. IV-Experte Dieter Drexel präsentierte die energiepolitischen Positionen der IV, die in weiterer Folge im Ok-tober gegenüber Medienvertretern vorgestellt wurden.

Schwerpunkt Digitalisierung & Studie zur Wettbewerbsfähigkeit Künftig soll der Fokus des Arbeitskreises ver-stärkt auf dem Thema Digitalisierung liegen. Auch dem Image des Industriestandorts soll mehr Auf-merksamkeit gewidmet werden. Hauptschwer-punkt bleibt nach wie vor das Thema Wettbe-werbsfähigkeit mit all seinen Einflussfaktoren. Demnächst soll daher eine Studie über die Wett-bewerbsfähigkeit Niederösterreichs von IV-Chef- ökonom Christian Helmenstein präsentiert wer-den. Die konkreten Themenschwerpunkte für 2017 sollen zudem gemeinsam mit den Mitglie-dern des Arbeitskreises erarbeitet werden.

ARBEITSKREISTREFFEN 2016/17

15. Dezember 2016 16. März 2017 8. Juni 2017 7. September 2017 6. Dezember 2017 (Mittwoch!)

Die Sitzungen des Arbeitskreises finden jeweils von 16.00-18.00 Uhr im Haus der Industrie in Wien statt.

EIN THINK TANK FÜR DIE NIEDERÖSTERREICHISCHE INDUSTRIE

Arbeitskreis Wettbewerbsfähigkeit

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„Der Arbeitskreis soll ein Think Tank für Niederösterreich sein. Ziel ist es, die Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit Niederösterreichs zu analysieren,

die Stärken des Standortes weiterzuentwickeln, die Schwächen aufzuspüren und deren Behebung zu unterstützen – das in laufender Abstimmung mit der

strategischen Ausrichtung der IV NÖ.“

KR Veit Schmid-Schmidsfelden,

IV-NÖ-Themensprecher Wettbewerbsfähigkeit

Kontakt: Gerti Süss, Projektleitung+43 1 71135 2445 [email protected]

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Unser Gesundheitssystem hat eine hohe Quali-tät, wir lassen uns diese aber auch sehr viel kos-ten – so der Tenor der Diskussion unter dem Motto „Zukunftsstrategien für die Medizinpro-dukte- und Pharmaindustrie“. Debattiert wurde vor allem auf Basis eines neuen Positionspapiers, das in einem Arbeitskreis der IV und Austromed sowie mit über 20 Unternehmensvertretern er-stellt wurde.

Bestbieter- statt Billigstbieterprinzip „Um das System nachhaltig zu verbessern, müs-sen wir weg vom Billigstbieterprinzip und hin zum Bestbieterprinzip“, sagte dazu Wolfgang Köppl, Leiter der Siemens Healthcare CEE. Gleichzeitig waren sich alle Diskutanten einig, dass es nicht immer trivial ist, den Bestbieter zu ermitteln. „Hier ist insbesondere Transparenz wichtig, um die richtigen Entscheidungen zu treffen“, so Sonja Wehsely, amtsführende Stadträtin für Gesund-heit, Soziales und Generationen. Zudem müsse das System immer ganzheitlich betrachtet wer-den, wie Ulrike Rabmer-Koller, Vorstandsvorsit-zende im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, erklärte: „Neue, oft hochpreisige Medikamente führen häufig zu nied-rigeren Behandlungskosten etwa in den Kranken-häusern. Hier muss es einen Ausgleich geben.“ Philipp von Lattorff, Generaldirektor der Boehrin-ger Ingelheim RCV GmbH & Co KG, betonte, dass die heimischen Medikamentenpreise im inter-nationalen Vergleich niedrig seien: „Viele Händ-ler erwerben die Produkte daher in Österreich und verkaufen sie teurer im Ausland. Außer den Händlern hat da aber niemand etwas davon.“

Mehr Anerkennung für InnovationenEine weitere dringliche Fragestellung in der Dis-

kussion war, wie Innovationen in der Gesund-heitswirtschaft gefördert werden können. „In der Vergabe werden Innovationen jedenfalls nicht entsprechend berücksichtigt. Dieser Mehr-wert sollte höher anerkannt werden“, so Gerald Gschlössl, Vertriebsleiter der Lohmann & Rau-scher GmbH und Präsident der AUSTROMED. Einig waren sich alle Diskutanten darüber, dass Innovationen schneller bei den Patienten ankom-men müssen, hier hat Österreich noch Aufholbe-darf.

Am 23. Februar 2016 diskutierten Vertreter aus Industrie und Politik über die Zukunft der Medizin-produkte- und Pharmaindustrie. Dabei wurde in Kooperation mit Austromed auch ein Positionspapier der IV-NÖ, IV-Wien und IV-Burgenland präsentiert, für das die IV NÖ den Anstoß gegeben hatte.

GESUNDHEITSWIRTSCHAFT IM FOKUS

Am Podium (v. l.): Philipp

von Lattorff, General-

direktor Boehringer

Ingelheim RCV GmbH &

Co KG,

Ulrike Rabmer-Koller,

Vorstandsvorsitzende im

Hauptverband der öster-

reichischen Sozialversi-

cherungsträger,

Sonja Wehsely,

amtsführende Stadträtin

für Gesundheit, Soziales

und Generationen,

Moderatorin Corinna

Milborn,

Wolfgang Köppl,

Leiter der Siemens

Healthcare CEE, und

Gerald Gschlössl,

Vertriebsleiter Lohmann

& Rauscher GmbH und

Präsident der Austromed

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Konjunkturmonitor

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Factbox:

Die Gesundheitswirtschaft im Sinne von Medizinprodukte- und Pharma-Branche be-steht österreichweit aus 800 Unternehmen mit insgesamt rund 52.000 Beschäftigten und knapp 20 Milliarden Euro Jahresum-satz.

Jeder Euro an Wertschöpfung generiert rund einen weiteren Euro an Wertschöp-fung in Österreichs Wirtschaft.

Jedem Beschäftigten steht mindestens ein weiterer Arbeitsplatz gegenüber, der durch diese Branchen gesichert wird (Beschäfti-gungsmultiplikator: Medizinprodukte: 1,92, Pharma: 2,65)

Österreich gab 2013 10,8 Prozent seines BIP für das Gesundheitswesen aus und be-wegt sich damit im oberen Rahmen der ent-wickelten Industrienationen.

GESCHÄFTSKLIMA AUF TALFAHRT

Im dritten Quartal 2016 schlug sich das standortpolitische Gestaltungsmanko in einem Stimmungs-dämpfer nieder – zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Befragung unter 28 Mitgliedsbetrieben mit insgesamt 12.183 Beschäftigten.

Zur Befragungsmethode:

Den Unternehmen werden für die Berechnung des Konjunkturbarometers zwei Antwortmög-lichkeiten für die derzeitige und künftige Ge-schäftslage vorgelegt: steigend/gut und fallend/schlecht. Aus diesen (beschäftigungsgewichte-ten) Antwortkategorien werden Saldi gebildet. Der Mittelwert dieser beiden Saldi, also aus der Beurteilung der gegenwärtigen und zukünftigen Geschäftsentwicklung, ergibt wiederum den Wert für das allgemeine Geschäftsklima. Diese

Werte werden auch für die grafische Darstel-lung des Konjunkturbarometers herangezogen. Bei den Detailergebnissen (Geschäftslage, Ver-kaufspreise etc.) wird der konjunktursensible Saldo aus den Prozentanteilen positiver und ne-gativer Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. Diese Saldi werden ebenso als Werte für die grafische Darstellung der Um-frageergebnisse herangezogen. Weitere Infor-mationen unter: www.iv-niederoesterreich.at

IV-Niederösterreich Konjunkturumfrage 3. Quartal 2016

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IV-Niederösterreich Konjunkturumfrage 3. Quartal 2016

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IV-Niederösterreich Konjunkturumfrage 3. Quartal 2016

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KonjunkturbarometerDas IV NÖ-Konjunkturbarometer zeigt das Geschäftslima als Mittelwert aus der Beurtei-lung der gegenwärtigen Geschäftslage und der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten. Im dritten Quartal 2016 ist dieser Wert von 25,2 auf 6,8 Prozentpunkte deutlich gesunken.

Geschäftslage derzeitEinen massiven Einbruch gab es bei der aktu-ellen Geschäftslage: Laut Umfrage sank die-ser Saldo im dritten Quartal 2016 von 51 auf 9 Prozentpunkte. Während 28 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mit „gut“ beurteilten, war fast jedes fünfte Unter-nehmen (18 Prozent) unzufrieden.

Geschäftslage in sechs Monaten Die Prognosen haben sich hingegen leicht ge-bessert – wenn auch von einem niedrigen Aus-gangsniveau: Hier stieg der Saldo von -1 auf 4 Prozentpunkte. Allerdings gehen 96 Prozent aller Unternehmen von einer gleichbleibenden Geschäftslage im nächsten halben Jahr aus, mit einer Verbesserung rechnen nur vier Pro-zent.

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DR. ANDREAS LUDWIG Vorstandsvorsitzender der Umdasch-Gruppe

HEINZ HOFER-WITTMANN Eigentümer der Wittmann Möbelwerkstätten

MAG. THOMAS WELSER Co-Geschäftsführer der Welser Profile GmbH

MAG. FRIEDRICH BLAHA Geschäftsführer der Blaha Sitz- und Büromöbel Industriegesellschaft m.b.H.

DR. PETER PICHLER Vorstandschef der Berndorf AG

WENN SIE DIE MÖGLICHKEIT HÄTTEN, DREI DINGE AM STANDORT NIEDERÖSTERREICH ZU VERÄNDERN,

WAS WÜRDEN SIE TUN?

Das wesentlichste Kriterium wäre, die Ar-beitszeitenregelung zu liberalisieren. Die ge-setzliche Grundlage zur maximalen Wochen-arbeitszeit konterkariert jegliche Ambitionen eines „atmenden Unternehmens“. Es geht doch im 21. Jahrhundert in einer zivilisierten Ge-sellschaft nicht mehr darum, Menschen aus-zubeuten. Im Gegenteil, viele Mitarbeiter wür-den flexiblere Arbeitszeiten begrüßen. Zudem geht es auch nicht darum, viel mehr zu arbei-ten, sondern dann zu arbeiten, wenn der Markt mehr abfragt. Und auch darum, einmal zuhau-se zu bleiben, wenn die Nachfrage schwächer

wird. Ein zweiter Punkt wäre für mich, die Ent-bürokratisierung und Vereinfachung der Ver-waltung voranzutreiben. Unternehmen sollen sich wieder auf das Wirtschaften konzentrie-ren können und mehr Zeit für ihr eigentliches Business haben.

Das Dritte ist unser Bildungssystem. Ich hoffe, dass die Initiativen, die jetzt auch politisch ge-startet werden, auch zur Umsetzung kommen. Im Vergleich zu den Kosten unseres Bildungs-systems ist der Output stark optimierungsbe-dürftig.

Durch die konsequente Haltung unserer Pro-duktionsstandorte und unseres Familiensitzes im niederösterreichischen Etsdorf am Kamp sind wir seit jeher in der Lage, hochwertige und begabte Mitarbeiter selbst auszubilden und die hohe Qualität der Handarbeit und so-

mit der Produkte generationsüberschreitend zu halten. Was wir uns als Traditionsfirma für NÖ wünschen würden, sind flexiblere Arbeits-zeitenmodelle sowie eine generelle Senkung der Lohnnebenkosten.

ING. JOHANN REITER Geschäftsführer der Vetropack Austria GmbH

Wir produzieren lokal, agieren aber internati-onal. Das heißt, wir stehen in Konkurrenz mit international agierenden Unternehmungen, deshalb braucht es entsprechende Rahmen-bedingungen, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

Rahmenbedingungen wie flexible Arbeitszeit, spürbare Lohnnebenkostenreduktion sowie echte Deregulierung sind zwingend notwen-dig, um die Investitionsbereitschaft nicht zu gefährden.

Erstens: Einführung einer intensiven Frühför-derung für Naturwissenschaft, Technik und Sprachen. Zweitens: Installation eines leis-tungsfähigen und wirtschaftlichen Glasfa- seranschlusses in der Region, und zwar nicht

nur für einzelne Unternehmen. Drittens: Eine nachhaltige Unterstützung regionaler Netz-werke aus Unternehmen, Gemeinden, Schulen und diverser Interessensvertretungen.

Wir fühlen uns von der Landespolitik und den Landesbehörden bestens unterstützt. Die Pro-bleme kommen von den Bundesbehörden, wie zum Beispiel BBG, FMA, KK, AI, die anschei-nend die Vernichtung von Industriearbeits-

plätzen und das Vertreiben der Betriebe über die nahe Grenze als wichtigstes Ziel ansehen. Das Fehlen jedweder Wirtschaftspolitik durch die Bundesregierung verschärft zusätzlich die Situation.

Neben den üblichen Bundesthemen Bildung, Verwaltungs- und Ausgabenreform wären zu nennen: Betriebliche Verwaltungsvereinfa-chung, Genehmigungsverfahren erleichtern,

mehr Technikausbildung mit Fokus techni-scher Verkauf sowie die Unterstützung der „Teach For Austria“-Initiative.

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Veranstaltungen

38

Veranstaltungen

39

Industriestammtisch NÖ-Süd Securikett Ulrich & Horn GmbH | Wiener Neudorf

1401

JI-Kamingesprächmit Claudio Fedalto, Mondi AG, und Daniel Keiper-Knorr, Speedinvest GmbHHaus der Industrie | Wien

2501

JI-Betriebsbesichtigung Lukoil | Wien

2101

JI-Kamingesprächmit Georg Pölzl, Post AGHaus der Industrie | Wien

1702

Abschlussveranstaltung Arbeitskreis Gesund-heitswirtschaft„Zukunftsstrategien für die Medizinprodukte- und Pharmaindustrie“Haus der Industrie | Wien

2302

JI-Veranstaltung:Pitch im PaternosterHaus der Industrie | Wien

2502

JI-Veranstaltung: Tag des Scheiterns Haus der Industrie | Wien

1111

Industriestammtisch Mostviertel Thema: TTIP Forster Verkehrs- und Werbetechnik GmbH Waidhofen an der Ybbs

0112

Arbeitskreis Wettbewerbsfähigkeit Haus der Industrie | Wien

0312

Junge Industrie (JI)Weihnachtsfeier Haus der Industrie | Wien

1012

Industrie.Kommunikation.Niederösterreich „Data strategy for better decision making“mit Daniel Meisner, Director, Head of Open Data at Thomson Reuters, New York | FH St. Pölten

1512

Arbeitskreis WettbewerbsfähigkeitHaus der Industrie | Wien

0303

Industriestammtisch WeinviertelHaas Food Equipment | Leobendorf

1503

JI-BetriebsbesichtigungOttakringer Brauerei | Wien

1603

JI-Skiwochenende in VorarlbergMontafon

1-3 04

JI-Veranstaltung:„Machen Startups gesund?“in Kooperation mit Club Alpbach Haus der Industrie | Wien

0404

Industrieforum NÖ: „(Nieder-)Österreich gestalten statt verwalten“NV-Forum | St. Pölten

0704

JI-Kamingesprächmit Dr. Erhard F. Gross-nigg (Austro Holding)Haus der Industrie | Wien

1104

Arbeitskreis Human Resources„Teach For Austria“Geberit Produktions GmbH | Pottenbrunn

1804

Industriestammtisch MostviertelMüller-Guttenbrunn GmbH | Amstetten

1904

Industriestammtisch ZentralraumVoith Hydro GmbH & CO KG | St. Pölten

1105

Industrie.Kommunikation.Niederösterreich Thema: richtiger Umgang mit Journalisten (Image der Industrie)ORF NÖ-Landesstudio | St. Pölten

1805

JI-BetriebsbesichtigungWelser Profile| Gresten

1905

industry meets … ?„den Sehenden die Augen öffnen“ – mit Blind Climber Andy HolzerLandesmuseum NÖ | St. Pölten

2405

Arbeitskreis WettbewerbsfähigkeitHaus der Industrie | Wien

0206

JI-SommerfestStadtflucht Bergmühle | Kronberg

0406

JI-BetriebsbesichtigungSeal Maker | Pöttelsdorf

0906

Sommerfest der IV NÖGrafenegg

1006

JI-Studienreise Bratislavamit Besichtigung VW-Werk und Vorstellung der Industrie- u. Startup- Landschaft Slowakei

2608

Industriestammtisch WaldviertelThema: Infrastruktur / Franz-Josefs-BahnEisenbahnmuseum | Sigmundsherberg

0509

JI-BetriebsbesichtigungAugarten Porzellan Manufaktur | Wien

1309

Arbeitskreis WettbewerbsfähigkeitHaus der Industrie | Wien

1509

JI-Veranstaltung: Industry.talkmit Mathematiker Rudolf TaschnerHaus der Industrie | Wien

2009

Tag der Industrie und IndustriekonferenzWien

2209

Arbeitskreis Human ResourcesThema: Image von PädagogenHaus der Industrie | Wien

2609

Industriestammtisch Industrieviertel Knorr-Bremse | Mödling

0811

Industriestammtisch Mostviertel Bramac | Pöchlarn

0211

JI-Bundestagung Oberösterreich Linz

6-810

JI-Betriebsbesichtigung Heliovis AG | Wr. Neudorf

2010

Industriestammtisch Zentralraum Erber Group Campus | Getzersdorf

1910

Industrieforum NÖ: „Cyber-Security“ Haus der Industrie | Wien

0311

JI-Event: „inside politics“ Besichtigung des Wiener Rathauses

1411

1. Wirtschaft 4.0 –Regionalveranstaltung„Lernen aus Daten“ LineMetrics, Haag

1411

Industrie.Kommunikation.Niederösterreich. Thema: „Employer Bran-ding“, mit Ali Mahlodji und Ralf Tometschek Haus der Industrie | Wien

2111

Industriestammtisch Weinviertel Gebauer & Griller | Poysdorf

2211

Welt.Wirtschaft.Österreichin Kooperation mit dem BMEIA Novomatic Forum | Wien

2311

NOV DEZ JÄN FEB MÄR APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT NOV DEZ

VERANSTALTUNGSFORMATE AM PULS DER ZEIT

Als aktives Netzwerk lädt die IV-Niederösterreich ihre Mitglieder, Partner und Entscheidungsträger zum regelmäßigen Austausch und Netzwerken. Das Ver-anstaltungsportfolio mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten wird laufend adaptiert und erweitert – Stichwort: passgenaues Angebot für Ihre Anliegen.

2016

Arbeitskreis Human Resources

Arbeitskreis Wettbewerbsfähigkeit

Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft

Industriestammtisch

Betriebsbesichtigung

Kamingespräch

VERANSTALTUNGSKALENDER reinklicken & anmelden www.iv-niederoesterreich.at/events

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„Eine Verwaltungs- und Aufgabenreform be-deutet nicht automatisch, dass der Föderalis-mus abgeschafft werden soll“, so Thomas Salzer, Präsident der IV-NÖ, gleich zu Beginn der Ver-anstaltung am 7. April im NV Forum in St. Pölten. Vielmehr, so Salzer, müsse man sich die Frage stellen, welche Ebene welche Aufgabe am besten erfüllen könne: „Der Zentralstaat allein ist nicht die Lösung des Problems. Trotzdem brauchen wir umfassende Reformen in der Verwaltung, damit wir im Standortwettbewerb nicht noch weiter zu-rückfallen“, so Salzer.

Heinz Mayer, Verfassungsjurist und erster Gastreferent beim Industrieforum, ging mit der derzeitigen Situation scharf ins Gericht: „Not-wendige Reformen unterbleiben seit Jahren; da-ran wird sich leider in absehbarer Zeit nichts än-dern. Der Grund für die Reformverweigerung sind Kleingeistigkeit und Klientelpolitik. Damit wird der Wohlstand zukünftiger Generationen vernichtet.“

Landesamtsdirektor Werner Seif sagte in seinem Referat, dass schlanke Strukturen und optimierte Prozesse auch in der Verwaltung oberste Priori-tät haben müssen. „Das Top-Management muss das Big Picture, also das Zukunftsbild, immer wie-der anpassen“, erklärte Seif und räumte auch ein, dass die großen Würfe eher nur selten stattfin-den würden – vielmehr seien schrittweise Verän-derungen wichtig.

Abschließend betonte IV-Generalsekretär Chris-toph Neumayer den Zusammenhang zwischen einer Strukturreform und der Entwicklung des Wirtschaftsstandorts: „Der Handlungsbedarf ist seit vielen Jahren evident, Österreich verliert schleichend, aber stetig in allen internationalen Wirtschaftsvergleichen und Rankings an Boden.“

Um im Standortwettbewerb nicht weiter zurückzufallen, setzt sich die Industriellenvereinigung NÖ für eine umfassende Verwaltungsreform ein – welche Maßnahmen dafür notwendig sind, wurde am 7. April mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik beim Industrieforum in St. Pölten diskutiert.

Im Bild v. l.: IV-General-

sekretär Christoph

Neumayer, NÖ Landes-

amtsdirektor Werner Seif,

IV NÖ-Präsident Thomas

Salzer, IV NÖ-

Geschäftsführerin

Michaela Roither und

Verfassungsjurist

Heinz Mayer

GESTALTEN STATT VERWALTEN

Neumayer, Seif und

Mayer hatten je

15 Minuten Zeit für ihre

Vorträge und konnten

danach je 15 Minuten mit

dem Publikum diskutieren.

Industrieforum

40

Industrieforum

41

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er:

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erVon den Gästen kamen

zahlreiche Fragen,

darunter auch von AMS

NÖ-Direktor Karl Fakler.

IV NÖ-Geschäftsführerin

Michaela Roither bei der

Moderation des Industrie-

forums am 7. April 2016

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Etwa die Hälfte der Amtszeit Johann Mariharts war geprägt von der Wirtschaftskrise – nichts-destrotz hat der ehemalige IV NÖ-Präsident es geschafft, neben seinem Brotberuf als Vorstands-vorsitzender der AGRANA Beteiligungs-AG, den Industriestandort Niederösterreich weiterzuent-wickeln. In den vergangenen acht Jahren, ist es ihm gelungen, insbesondere die Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern und der Landesregierung zu intensivieren.

Für die jahrelange gute Zusammenarbeit bedank-ten sich unter anderem Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav in Vertretung von Landeshaupt-mann Dr. Erwin Pröll, IV-Präsident Georg Kapsch sowie Mariharts Nachfolger, IV NÖ-Präsident Tho-mas Salzer. Abschließend überraschte IVNÖ-Vize-präsident und Berndorf AG-Vorstandschef Peter Pichler mit einer musikalischen Einlage – unter an-derem mit dem Lied „Candyman“.

Nach acht Jahren wurde der langjährige IV NÖ-Präsident Johann Marihart bei einem Abendessen mit hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft und Politik verabschiedet.

Als Dankeschön im Namen

der IV NÖ überreichte

Präsident Thomas Salzer

(l.) seinem Vorgänger

einen Gutschein für zwei

Maronibäume.

EIN DANKES-ESSEN FÜR IV NÖ-PRÄSIDENTEN MARIHART

Raus aus dem Alltag des Führungslebens, hinein in die Beschäftigung mit etwas ganz Anderem – so das Motto von „industry meets nature“, einem ge-meinsamen Veranstaltungsformat der Sparte In-dustrie in der Wirtschaftskammer (WK) NÖ und der Industriellenvereinigung (IV) NÖ. Dieses Mal trug das Event, das am am Abend des 24. Mai im Landesmuseum Niederösterreich stattfand, den Titel „den Sehenden die Augen öffnen“.

Im Mittelpunkt stand der Vortrag des blinden Pro-fi-Kletterers Andy Holzer. Der 49-jährige Osttiro-ler ist von Geburt an ohne Sehvermögen – was ihn aber nicht daran hinderte, auf den Kilimandscharo zu klettern oder die Antarktis zu durchqueren. In seinem Vortrag betonte er, dass sich jeder Mensch

seine eigenen Grenzen setzen sollte, ohne auf jene zu hören, die schon vorab meinen, dass ein Ziel unerreichbar sei. Die Anforderungen, die man für eine Aufgabe mitbringen müsse, so Holzer, sollte man stets selbst definieren.

Holzers Vergleiche zwischen dem Klettern mit Handicap und dem Führen von Unternehmen und Mitarbeitern eröffneten dabei unerwartete, neue Blickwinkel für die Industrie-Bosse. Die knapp hundert Teilnehmer der Veranstaltung – darunter natürlich Thomas Salzer, Präsident der IV NÖ und Spartenobmann in der WKNÖ – zeigten sich sicht-lich beeindruckt von diesen neuen Perspektiven.Durch den Abend führte ORF-Moderatorin An-ne-Maria Neubauer.

Unter dem Motto „den Sehenden die Augen öffnen“ stand die Veranstaltung „Industry meets nature“ mit dem blinden Profi-Kletterer Andy Holzer.

Im Bild v. l.: IV NÖ-Präsi-

dent und NÖ-Sparten-

obmann Thomas Salzer,

Profi-Kletterer Andy

Holzer, IV NÖ-Geschäfts-

führerin Michaela Roither

und Spartengeschäftsfüh-

rer Johannes Schedlbauer.

NEUE BLICKWINKEL FÜR INDUSTRIE-KAPITÄNE

industry meets

42

Verabschiedung Marihart

43

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IV NÖ-Vizepräsident

und Berndorf AG-Vor-

standschef Peter Pichler

überraschte mit einer

musikalischen Einlage

– unter anderem mit

„Candyman“.

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IHRE ANSPRECHPARTNER VOR ORT

IndustrieviertelDr. Günther OfnerFlughafen Wien AG

WeinviertelIng. Mag. Robert AngelSMC Pneumatik GmbH

MostviertelIng. Leander AhornerBöhler Uddeholm Precision Strip GmbH & Co KG

ZentralraumMag. Andreas StefenelliEuroperl Österreich GmbH

WaldviertelDI (FH) Raimund HenglHengl Mineral GmbH

Industriestammtische

44

Industriestammtische

45

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REGIONALE WIRTSCHAFT GEMEINSAM STÄRKEN

MOSTVIERTEL

TTIP-Vortrag beim Schilder-Profi Der Industriestammtisch im Dezember 2015 stand ganz im Zeichen des geplanten Freihandels-abkommens. Weiterer Programmpunkt der Veran-staltung war eine Betriebsbesichtigung der Firma Forster, die Verkehrsschilder, Lärmschutzwände, aber auch Werbemittel produziert.

Ein Experte in Sachen Kreislaufwirtschaft Der zweite Mostviertler Stammtisch fand im April bei der Müller-Guttenbrunn Gruppe in Amstetten statt, wo jährlich rund 850.000 Ton-nen Abfall mit neuesten Technologien aufberei-tet und wiederverwertet werden. Seit über 60 Jahren ist der Familienbetrieb im Recycling-Ge-schäft tätig. Am Standort Amstetten werden Alt- autos, Elektro- und Elektronikschrott, Metalle und Metallverbunde, gemischte Hart-Kunststof-fe sowie diverse andere Abfallströme aufberei-tet. „Die CO

2 -Ersparnis, die dabei entsteht, be-

trägt mehr als eine Million Tonnen im Jahr – das entspricht dem Verbrauch einer 130.000-Ein-wohner Stadt“, so Christian Müller-Guttenbrunn. Insgesamt beschäftigt die Müller-Guttenbrunn Gruppe 940 Mitarbeiter. Zu den großen Heraus-forderungen der Branche zählt, wie E-Waste & Public Affairs-Manager Chris Slijkhuis erklärt, die Kreislaufwirtschaft unbürokratisch weiterzuent-wickeln. Derzeit leide man vor allem beim gren-züberschreitenden Import und Export von Mate-rialien unter vielen bürokratischen Hürden.

WALDVIERTEL

Schwerpunkt InfrastrukturausbauBeim Industriestammtisch im Dezember in Horn stellten Landtagsabgeordneter Jürgen Maier sowie Josef Strummer, Büroleiter NÖ.Regional.Gmbh. Waldviertel, die Kernziele der Hauptregi-onsstrategie 2024 vor. Wichtige Bereiche dabei waren der Ausbau der Franz-Josefs-Bahn sowie eine Erweiterung des Straßennetzes.

Die Franz-Josefs-Bahn im FokusAuch beim zweiten Waldviertel-Stammtisch im September ging es um den Infrastrukturausbau – mit konkretem Fokus auf die Franz-Josefs-Bahn. Neben der  Präsentation einer aktuellen Stu-die über die Ausbaumöglichkeiten der Bahnstre-cke zwischen Gmünd und Wien stand auch eine kurze Führung durch das Eisenbahnmuseum Sig-mundsherberg auf dem Programm. Auch Ver-kehrslandesrat Karl Wilfing,  Landesrat Mau-rice Androsch und IV NÖ-Präsident Thomas Salzer ließen sich die exklusive Studienpräsenta-tion nicht entgehen.

INDUSTRIEVIERTEL

Etiketten gegen Produktfälschungen Der Stammtisch der Region Industrieviertel fand im Jänner bei der Securikett Ulrich & Horn GmbH statt – einem Vorreiter in der Erzeugung von Sicherheits-Etiketten. Das Familienunter-nehmen mit Sitz im IZ NÖ-Süd in Wiener Neudorf ist weltweiter Technologieführer im Bereich der fälschungssicheren Etiketten, wie Geschäftsfüh-rer Werner Horn vor gut 20 Besuchern erklär-te: „Unsere manipulationssicheren Etiketten sind mit Codes bedruckt – dadurch wird jede unau-torisierte Öffnung sichtbar.“ Die Sicherheits-Eti-ketten werden beispielsweise für Medikamen-tenschachteln verwendet und mittlerweile in 35 Länder auf der ganzen Welt geliefert. „Die Di-gitalisierung bietet ständig neue Wege für Pro-duktmanipulationen – vor allem in Asien und in Schwellenländern sind Fälschungen leider ein großes Thema“, so Horn. Unter der Marke Co-dikett bietet das Unternehmen zudem System-lösungen, die die gesamte Distributionskette transparent machen und damit unautorisierte Lieferungen aufdecken können. „Fälschungen und Vertriebsketten sind oft eng miteinander ver-knüpft“, so der Firmenchef. Die Software-Lösun-gen von Codikett würden zudem zu den ersten Projekten österreichweit zählen, die von der In-dustrie 4.0-Förderschiene profitiert hätten.

WEINVIERTEL

Beim Weltmarktführer für Waffelmaschinen Der Stammtisch im März führte die Indus- triegruppe Weinviertel dieses Mal zum Süßwa-ren-Maschinenbauer Haas Food Equipment. Das traditionelle Familienunternehmen, das im Waf-felsegment Weltmarktführer ist, wird in der vier-ten Generation geführt und blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Nach einer Be-sichtigung der Produktion diskutierten die Teil-nehmer mit IV NÖ-Präsident Thomas Salzer über den ausufernden Bürokratieaufwand und unver-hältnismäßige Strafen im Rahmen des Lohn- und Sozialdumpinggesetzes.

ZENTRALRAUM

Turbinen aus St. Pölten für die ganze Welt Der Industriestammtisch der Region NÖ-Mitte fand im Mai bei der Voith Hydro GmbH & Co KG statt. 480 Mitarbeiter beschäftigt der Voith-Kon-zern in St. Pölten – und zählt damit zu den größ-

ten Arbeitgebern in der Landeshauptstadt. Die Turbinen und Pumpspeicheranlagen, die die Voith Hydro GmbH & Co KG erzeugt, kommen in Kraftwerken zum Einsatz und sind wahre Ex-portschlager. „Derzeit ist China ein boomender Markt für uns“, erklärte Leopold Heninger bei der Firmenvorstellung. Nach der Werksbesichtigung wurden die aktuellen Anliegen der Region disku-tiert. Zu den dominierenden Themen zählte ein-mal mehr der Bürokratieaufwand, dem die pro-duzierenden Unternehmen in Niederösterreich ausgesetzt sind. Ausschreibungsrichtlinien, ein schwer durchschaubares Mehrwertsteuer-Sys-tem oder auch das Energieeffizienzgesetz brem-sen die Unternehmen bei ihren eigentlichen Auf-gaben, so der allgemeine Tenor. Zudem wurde die langjährige IV-Forderung nach einer Flexibilisie-rung der Arbeitszeitgestaltung bekräftigt: „Die Kunden drängen auf eine schnelle Lieferung, an-sonsten gibt es Pönalen. Außerdem wirken sich Maschinen-Standzeiten auf unseren Stundensatz aus. Das alles schwächt die internationale Wett-bewerbsfähigkeit“, so Voith Hydro-Geschäftsfüh-rer Heninger.

Im Bild v. l. Leander

Ahorner, IV NÖ-Indus-

triegruppensprecher

Mostviertel, Christian

Müller-Guttenbrunn, IV

NÖ-GF Michaela Roither

und E-Waste & Public

Affairs-Manager Chris

Slijkhuis.

Im Bild v. l.: Wirtschafts-

forum Waldviertel-Vor-

stand Josef Wallenberger,

IV NÖ-GF Michaela

Roither, Industriegruppen-

sprecher Raimund Hengl,

Wirtschaftsforum Wald-

viertel-GF Martina Noé

und Bgm. Jürgen Maier

Im Bild v. l.: Günther

Ofner, Industriegruppen-

sprecher für NÖ-Süd und

IV NÖ-Geschäftsführerin

Michaela Roither

Im Bild v. l.: Industrieg-

ruppensprecher Robert

Angel, IV NÖ Präsident

Salzer, IV NÖ-GF Roither

und Haas-Eigentümer

Johann Haas

Die in St. Pölten erzeugten

Turbinen kommen in

Kraftwerken auf der

ganzen Welt zum Einsatz.

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„Da heute die Fußball-EM eröffnet wird, erlau-ben Sie mir bitte einen sportlichen Vergleich“, so IV NÖ-Präsident Thomas Salzer in seiner Eröff-nungsrede beim Sommerfest der Industriellen-vereinigung Niederösterreich: „Unsere Natio-nalmannschaft hat mit der Qualifikation zur EM viel erreicht. Wenn sie jetzt ihr Bestes gibt, wird sie den Platz in der Weltrangliste halten und hof-fentlich noch weiterkommen – das gleiche gilt für unseren Industriestandort. Österreich muss sich schließlich auch als Unternehmensstandort ver-bessern, um im internationalen Wettbewerb am Ball bleiben zu können.“

Salzer: „Unternehmer müssen auf Österreich vertrauen können“Die Ursachen dieses Abwärtstrends sieht Salzer in erster Linie im Vertrauensverlust in den Stand-ort: „Wir brauchen stabile rechtliche und steuer-liche Rahmenbedingungen, sodass Unternehmer darauf vertrauen können, dass es sich lohnt, in

Österreich zu investieren.“ In den vergangenen Jahren seien jedoch konsequent Maßnahmen ergriffen worden, die dieses Vertrauen erschüt-tert hätten. So würden etwa Unternehmer und Spitzenverdiener durch die Steuerreform noch mehr zur Kasse gebeten als noch vor einem Jahr – dabei hatte Österreich ohnehin bereits eine der höchsten Steuerquoten Europas.

Mikl-Leitner: „Industrie und Land Niederösterreich sind starke Partner“Landeshauptmann-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner, die die Grußadresse in Vertretung von Landeshauptmann Erwin Pröll überbrach-te, betonte die gute Gesprächsbasis zwischen Landesregierung und IV NÖ – etwa, wenn es um wichtige Maßnahmen für den Arbeitsmarkt sowie auch für den Unternehmens- und For-schungsstandort Niederösterreich gehe. „Auch beim Thema Export ziehen wir mit der IV und der Wirtschaftskammer in Niederösterreich an ei-

Rund 400 Mitglieder und Ehrengäste trafen einander am Abend des 10. Juni zum traditionellen Sommerfest der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ) im Schlosspark Grafenegg.

IV NÖ-Geschäftsführerin

Michaela Roither,

Wirtschaftslandesrätin

Petra Bohuslav,

IV NÖ-Präsident Thomas

Salzer und Landeshaupt-

mann-Stellvertreterin

Johanna Mikl-Leitner

Sommerfest

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FEUERWERK, FUSSBALL UND MAHNENDE WORTE

nem Strang. Mittlerweile haben wir die 20-Milli-arden-Marke beim Exportvolumen überschritten – um auf diesem Erfolgskurs zu bleiben, ist es je-doch wichtig, laufend neue, wachsende Export-märkte zu erschließen“, so Mikl-Leitner.

Rahmenprogramm mit „Swinging Leaders“ und Public ViewingFür den musikalischen Rahmen des Abends sorg-ten heuer wieder die „Swinging Leaders“ unter Leitung des ehemaligen IV NÖ-Präsidenten Nor-bert Zimmermann und dem jetzigen IV NÖ-Vi-zepräsidenten Peter Pichler von der Berndorf AG. Die Gage ging als Spende an das Hilfswerk Austria. Viel Applaus erntete nicht nur die Band, sondern auch das traditionelle Feuerwerk. Und die rund 400 Festgäste nutzten den Abend nicht nur zum Netzwerken, sondern auch, um sich das EM-Eröffnungsspiel vor der eigens dafür in- stallierten Leinwand im Schlosspark anzusehen. Vor dem Schirm tummelten sich unter ande-rem IV-Generalsekretär Christoph Neumayer, AMS-Vorstand Johannes Kopf, die IV NÖ-Vize-präsidenten Andreas Ludwig (Umdasch AG) und Helmut Schwarzl (Geberit) sowie Matthias Un-ger, Vorsitzender der Jungen Industrie NÖ/Bgld. und Geschäftsführer der Unger Steel Group. Nur Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav konnte nicht lange im Schlosspark bleiben, weil sie selbst ein Public Viewing-Event in Baden eröffnen musste. Deutlich länger unterhielt sich Landes-hauptmann-Stv. Johanna Mikl-Leitner, die in ihrer Rede auf ihre Zeit als IV-Trainee hinwies: „Mich verbindet sehr viel mit der IV. Die Industriellen-vereinigung ist sogar daran schuld, dass ich in der Politik gelandet bin.“

Die Gage der „Swinging

Leaders“ wurde als

Spende übergeben (v. l.):

Berndorf AG-Aufsichts-

ratschef Norbert Zimmer-

mann, Christian Domany,

Präsident des Hilfswerk

Austria und IV NÖ-Präsi-

dent Thomas Salzer.

Thomas Salzer bei seiner

Eröffnungsrede des

Sommerfests 2016

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Bei der Vorstandswahl im Frühjahr 2016 wurde Matthias Unger (Unger Steel Group) als Vorsitzen-der der JI NÖ/Bgld. bestätigt und Jakob Erber (Er-ber AG) zu seinem neuen Stellvertreter bestellt. Das aktuell achtköpfige Vorstandsteam wird vom zweiten Neuzugang Veronika Wüster (Austrian Airlines AG) komplettiert. Großen Dank für sein Engagement im Vorstand erntete das langjährige Mitglied Christian Bruckner (Worthington Cylin-ders), der altersbedingt aus dem Vorstand aus-schied.

v.l.: Marie-Christine

Mantler, Christoph Kurtz,

Isabella Hengl, Geschäfts-

führer Lenz Simon,

Vorsitzender Matthias

Unger, Vorsitzender-Stv.

Jakob Erber, Veronika

Wüster, Georg Fuchs;

nicht im Bild:

Marie-Luise Toms

NEUAUSRICHTUNG IM VORSTANDDER JUNGEN INDUSTRIE NÖ/BGLD.

Junge Industrie

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Junge Industrie

49

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Mit dem „Tag des Scheiterns“ setzte die JI NÖ/Bgld. den Höhepunkt zum Schwerpunktthema „Genera-tion Risiko !– Wer traut sich?“ Zahlreiche namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft kamen ins Haus der Industrie, um über das Tabuthema zu diskutieren. Initiator und JI-Vorsitzender Matthias Unger stellte fest: „Wir haben in Österreich eine Kultur, die Erfolg nei-det und Misserfolg nicht als Chance sieht. Dabei können Unternehmen, die gut mit Fehlern um-gehen, auch gut mit Innovation umgehen. Genau diesen Impuls benötigt der Wirtschaftsstandort Österreich, der zuletzt stark unter Druck geraten ist. Deshalb kämpfen wir für einen Paradigmen-wechsel in der österreichischen Unternehmens-kultur.“ Dass ein Kulturwandel hin zu mehr unter-nehmerischem Denken nötig sei, unterstrich auch der Staatssekretär im BMWFW, Harald Mahrer: „Wir müssen weg von der ‚Vollkasko-Mentalität‘ und hin zu einer ‚Mentalität der zweiten Chance‘.“

Unternehmertum stärkenWer Scheitern und Wiederauferstehen am eige-nen Leib in den letzten zwei Jahren durchgemacht hat, ist der IT-Unternehmer Damian Izdebski. Er setzt sich gegen die Stigmatisierung „gescheiter-ter“ Unternehmer ein und sieht im angloamerika-

nischen Raum einen viel verständnisvolleren Um-gang mit Misserfolgen als in Österreich. Berndorf AG-Hauptaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Zimmermann sieht gerade in seiner Rolle als Business Angel definitiv Verbesserungspoten-tial am Wirtschaftsstandort: „Österreich ist zur-zeit nicht der Anziehungspunkt für die innovativs-ten und produktivsten (Nachwuchs-)Kräfte, der es sein könnte. Das könnte man zum Beispiel mit vermehrten Partnerschaften zwischen etablierten Unternehmen und innovativen Startups ändern.“ Vom mentalen Umgang mit Misserfolgen berich-tete Ex-Skirennläufer Thomas Sykora, für den das Scheitern zur Routine geworden ist: „Als Spitzen-sportler sind wir tagtäglich mit Siegen und Nieder-lagen konfrontiert und entwickeln die mentale Fä-higkeit, damit umgehen zu können.“

Scheitern aus verschiedenen SichtweisenDie Teilnehmer des „Tag des Scheiterns“ hatten die Möglichkeit, mit verschiedenen Persönlichkei-ten aus unterschiedlichsten Bereichen über de-ren Erfolg und Misserfolg zu diskutieren. Weitere Diskutanten waren Michaela Fritz (Vizerektorin für Forschung, MedUni Wien), Michael Altrichter (Gründer paysafecard, Business Angel), Gerhard Zeiner (COO SAP Österreich GmbH) u.a.

Im Bild v. l.: DiTech-

Gründer Damian Izdebski,

Ex-Skirennläufer Thomas

Sykora, JI NÖ/Bgld-Vor-

sitzender Matthias Unger,

Staatssekretär Harald

Mahrer und

Berndorf AG-Aufsichts-

ratsvorsitzender Norbert

Zimmermann.

JUNGE INDUSTRIE FORDERT MEHR „MUT ZUM SCHEITERN“ IN ÖSTERREICH

Die Junge Industrie NÖ/Bgld. freut sich über die Teilnahme interessierter, junger Führungs-kräfte, die an einem lebendigen Netzwerk unter Gleichgesinnten teilhaben möchten. Zu den Mitgliedern zählen offene und dynami-sche High-Potentials im Alter zwischen 18 und 40 Jahren.

www.jungeindustrie.at

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Junge Industrie

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MACHEN STARTUPS GESUND?

Rund 25 Mitglieder der Jungen Industrie Wien, Niederösterreich und Burgenland waren in Bratis-lava, um Politik, Wirtschaft und Automobil-Industrie der Slowakei näher kennen zu lernen. Botschafter Helfried Carl empfing die JI-Gruppe auf dem Dach des Botschaftsgebäudes, um über die politische so-wie wirtschaftliche Situation der Slowakei zu spre-chen. Im Industriebereich ist der Automotive Sektor tonangebend in der Slowakei. Fünf Prozent der slo-wakischen Beschäftigten sind direkt im Automotive Bereich angestellt und zehn Prozent aller Dienst-nehmerinnen und Dienstnehmer sind indirekt über den starken Autosektor in Beschäftigung. Nach der Diskussion über die Automobilindustrie stand eine Besichtigung des VW-Werks in Bratislava auf dem Programm. Das Werk, in dem rund 11.000 Men-schen beschäftigt sind, gilt als Musterbeispiel für eine hochmoderne Kfz-Produktion.

JI GOES TWIN-CITY-REGION

Seit Jahren besteht eine enge Kooperation zwi-schen der Jungen Industrie und dem Club Alp-bach NÖ. So werden jährlich vier Stipendiaten von der JI unterstützt und eine gemeinsame Veranstaltung durchgeführt. Den thematischen Schwerpunkt setzten dieses Jahr neue Techno-logien und innovative Anbieter aus der Gesund-heitsbranche. Startups machen mit ihren Ansät-zen insbesondere die Gesundheitsvorsorge mehr und mehr zum Lifestyle-Thema und erreichen da-mit neue Zielgruppen mit bewährten Inhalten. Mit Startup-Gründern und Branchenexperten diskutierten die Mitglieder diese Entwicklung.

Im Rahmen einer Betriebsbesichtigung hatten rund 20 JI-Mitglieder die Möglichkeit, den füh-renden Hersteller von Sonderprofilen und Son-derprofilrohren in Europa unter die Lupe zu nehmen. Das bereits seit 1664 bestehende Fami-lienunternehmen aus dem Mostviertel wird seit 2013 von Thomas Welser geführt, der seit Jah-resanfang auch dem IV-Bundesvorstand angehört und vorher in der JI aktiv war. Er führte die Gäste über das Werksgelände und gab einen Überblick über die breitgefächerten Anwendungsbereiche für Profile, von Automotive bis Bautechnik sowie von Haustechnik bis Agrartechnik.

JI ZU GAST BEIM PROFIL-MARKTFÜHRER WELSER

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