19
Jahresbericht 2019 BAUGENOSSENSCHAFT MEHR ALS WOHNEN

Jahresbericht 2019 BAUGENOSSENSCHAFT MEHR ALS WOHNEN · Foto: Lucas Ziegler. 4 5 DAS GENOSSENSCHAFTSJAHR 2018 JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Jahresbericht 2019BAUGENOSSENSCHAFT MEHR ALS WOHNEN

3

Baugenossenschaft mehr als wohnen Hagenholzstr. 104b 8050 Zürich Telefon 044 325 4040

[email protected] www.mehralswohnen.ch

Impressum

Texte Roseli Ferreira, Peter Schmid, Nina Trüb-Meier, Andrea Wieland

Redaktion Roseli Ferreira

Korrektorat weiss traductions

Layout Sujet GmbH, Genossenschaftsstrasse 18, 8050 Zürich

Druck Künzle Druck AG, Thurgauerstrasse 68, 8050 Zürich

Papier Umschlag: Refutura, 100% Altpapier FSC Recycled Paper 250 g/m² Innenteil: Refutura, 100% Altpapier FSC Recycled Paper 120 g/m²

Titelbild Matthias Bader

Auflage 1’100 Exemplare

Datum 11. Mai 2020

VORWORT

Ende 2018 fällte die Generalversammlung den Entscheid für das Arealprojekt Hobelwerk in Oberwinterthur. Damit entschied sich unsere Baugenossenschaft auch dazu, sich von einer Ein- zu einer Mehrareal-Genossenschaft zu entwickeln. Andere Genossenschaften haben diesen Schritt schon vor langer Zeit getan. Für uns ist er jedoch besonders, ist der Name mehr als wohnen doch stark mit dem national und international ausgezeichneten Hunziker Areal verbunden. Entspre-chend hoch sind auch die Erwartungen an das neue Projekt.

Für unsere Genossenschaft ist damit die Herausforderung verbunden, sich auch kulturell und organisatorisch auf eine Mehrareal-Genossenschaft einzustellen. Bisher lag der Fokus auf dem Hunziker Areal. Nun gibt es auch noch das Hobelwerk. Wie sind die einzelnen Areale organisiert? Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Aus diesen Fragen leitete der Vorstand die Chance ab, mehr als wohnen partizipativ weiterzuentwickeln, in Form einer Organisationsentwicklung (OE). Im Vordergrund des Prozesses steht die Idee, die Eigenständigkeit und die Mitwirkungsmöglich- keiten der Areale zu stärken, d. h. mehr Entscheidungen in den Arealen zu fällen; insbesondere da, wo es um das Wohnumfeld und das Zusammenwohnen also um den sozialen Körper des Areals geht.

Während der Entstehung dieses Geschäftsberichts wurde die ganze Welt von der Corona-Pandemie eingeholt. Die Genossenschafter*innen machen sich nicht nur Sorgen um die eigene Gesundheit und die ihrer Lieben, auch Sorgen um Ein- und Auskommen sind verbreitet. Es trifft Angestellte, Selbstständige und KMU. Schmerzlich ist auch die Zeit mit weniger sozialen Kontakten, lebt doch eine Nach-barschaft und auch die Demokratie davon. Die Situation stellt für alle eine grosse Herausforderung dar. Die Auswirkungen dieser Krise sind noch nicht abzusehen.

Was trägt, sind die bestehenden sozialen Netze – so auch im Hunziker Areal. In den Häusern kam es zu spontanen Solidaritätsaktionen, und auch die Genossenschaft hilft mit Darlehen und dem Solidaritätsfonds. «Gemeinsam sind wir stark» lautete das ursprüngliche Motto der Genossenschaftsbewegung. Heute müsste es heissen «Gemeinsam bewältigen wir die Krise». Die Geschichte der Genossenschaften zeigt, dass solidarische Selbsthilfe besonders in Krisenzeiten wirksam ist. Es ist gut, sich heute darauf zu besinnen.

Dank gebührt allen, die sich für die gegenseitige Hilfe, für das gute Zusammen- leben und die Zielsetzungen unserer Genossenschaft – in welcher Form auch immer – einsetzen und mithelfen, auch in Krisenzeiten unsere Genossenschaft zu stärken und die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.

Peter Schmid, Präsident

Foto

: Luc

as Z

iegl

er

4 5

DAS GENOSSENSCHAFTSJAHR

2018

JAN

UA

R

FEB

RU

AR

RZ

AP

RIL

MA

I

JUN

I

JULI

AU

GU

ST

SEP

TEM

BE

R

OK

TOB

ER

NO

VE

MB

ER

DE

ZEM

BE

R 2019

Auftakt Partizipation Hobelwerk im Hunziker ArealIm Januar fand der 1. Echoraum für das Projekt Hobelwerk statt – im Hunziker Areal. Welche Empfehlungen gibt das Hunziker Areal dem Hobelwerk mit? Antworten lieferten an einem Samstag-mittag über 20 Teilnehmende mit einer warmen Suppe im Bauch.

mehr als wohnen stellt sich vormehr als wohnen lernt über 80 interes-sierte Personen am 1. Hobelwerk-Echo-raum kennen. Wir wollen hören, welchen Beitrag das Hobelwerk in Oberwinterthur leisten kann.

AG Vermietung schliesst ihre Arbeit abDas Vermietungsreglement soll neu der GV unterstehen. Auch neu vorgesehen: Eine Vermietungskom mission.

Neue Köpfe fürs HobelwerkDie Baukommission nimmt ihre Arbeit auf. Weitere Projekt-Verstärkung: Asha De (Forschung und Innovation) sowie Bigi Obrist (Partizipation und Vernetzung).

Veränderung und VerstärkungBeni Rohrbach startet als Leiter Forschung & Innova-tion. Karin Joss übernimmt als Leiterin des Hunziker Areals eine neue Funktion und Ramona Virijević leitet neu die Réception.

Hobelwerk: Ergebniskonferenz der 1. Mitwirkungs etappe Bis Juli haben 5 Echoräume stattgefun-den – u. a. zu den Themen Klima sowie gemeinschaftlichem und kostengünsti-gem Wohnen. Was ist dabei herausge-kommen? Etwa 70 Personen besuchen die Ergebniskonferenz.

Gestartet: AG WillkommenskulturDie AG aus Bewohner* innen, Vorstand und Geschäftsstelle hat den Auftrag, ein Konzept zum Thema «Willkommenskul-tur» zu erarbeiten.

Dankeschön-Fest für FreiwilligeMit dem Jahresfest be-dankte sich die Allmend-kommission bei allen Freiwilligen für ihr grosses Engagement.

Die Genossenschaft wächst – wie wollen wir uns organisieren? In einem Mitwirkungspro-zess entwickeln Bewoh-ner*innen, Allmendkom-mission, Geschäftsstelle und Vorstand die Organisation.

Von der Parkplatz-brache zum ParkDie AG Parkplatzbrache stellt den Nachbar*innen im Areal ihr Projekt für einen neuen grünen Park vor.

Blick in die Zukunft: Das Haus 14Bewohner*innen ergriffen im Sommer die Initiative und sammelten Ideen für das Haus 14. Diese und weitere wurden in einer Zukunftswerkstatt der Geschäfts- stelle zur Umsetzung übergeben.

Generalver-sammlung 2019 und HunzikerfestZum 1. Mal an einem Platz und einem Tag: Generalversammlung auf Landsgemeinde-Art und Hunzikerfest.

Foto

: Eva

Lin

der

Foto

: Eva

Lin

der

Foto

: Eva

Lin

der

Foto

: Luc

as Z

iegl

er

Foto

s: L

ucas

Zie

gler

Foto

: Eva

Lin

der

Foto

: meh

r al

s w

ohne

n

Foto

: Eva

Lin

der

6 7

AUS DEM VORSTAND

2019 war auch für den Vorstand ein herausforderndes Jahr. Es galt, das Projekt Hobelwerk weiter zu bringen und die Weiterent-wicklung des Hunziker Areals ohne Verzögerungen umzusetzen. Dazu traf sich der Vorstand zu acht Sitzungen, vier Workshops und einer Tagung. Er nahm zum Teil in leitender Funktion an sieben Parti zipationsanlässen im Hobelwerk und an acht Anlässen im Hunziker Areal teil und repräsentierte die Genossenschaft an Anlässen der Stadt und des Verbands. Hinzu kamen Referate im In- und Ausland, in denen wir unsere Erkenntnisse und Botschaf-ten weitertrugen.

Workshop zur Aussenraum-Gestaltung

Neben den ordentlichen Themen wie Budget, Abschluss, Geschäftsbericht und Organisation der GV gab es 2019 eine Vielfalt anderer Themen, z. B. das Partizipa-tionskonzept und die Arbeitsgruppe (AG) «Willkommenskultur». Ausserdem wurde der partizipative Prozess zur Organisationsentwicklung (OE) aufgegleist, von der Ein- zur Mehrareal-Genossenschaft. Ebenso erfolgten regelmässige Informationen zum Thema Jugendliche.

Des Weiteren beriet der Vorstand über die Einführung einer Ombudsstelle und arbeitete zusammen mit der Geschäftsstelle an der Verbesserung der betrieblichen Abläufe. Die Resultate der AG Vermietung wurden diskutiert und es wurde der Be-schluss gefasst, der Generalversammlung (GV) die Einführung einer Vermietungs-kommission vorzuschlagen. Im Bereich Forschung & Innovation wurde die Stelle neu ausgerichtet und besetzt sowie eine neue Strategie verabschiedet. Es gab aus-serdem einen Austausch mit den Bewohner*innen zur Entwicklung des 14. Hauses auf dem Hunziker Areal in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle. Der Vorstand setzte sich auch mit der Instandhaltung und der Vermietung der Siewerdtstrasse 95 auseinander. Die Geschäftsstelle erarbeitete dazu ein Konzept. Mit der Allmend-kommission wurde weiterhin ein fruchtbarer Austausch gepflegt.

Mit dem Hobelwerk kamen zusätzliche Aufgaben dazu: Die Zielsetzungen für das Hobelwerk wurden überprüft und konkretisiert, das Budget beschlossen. Der Vor-stand rekrutierte die Baukommission, setzte diese ein und regelte die Aufgaben und Kompetenzen in einem Projekthandbuch. Er genehmigte das Vorprojekt und Projekt sowie die Ausführung der ersten Etappe. Es gab zudem einen Beschluss über die Schaffung der Stellen «Vernetzung & Partizipation» und «Innovation & Forschung» für das Hobelwerk.

Der Vorstand wirkte an sieben Partizipationsanlässen für die Entwicklung des Hobelwerks mit, z. B. an den Fachveranstaltungen «Klima-Architektur» und «Kostengünstiges Bauen», und leitete diese teilweise. Das Finanzierungskonzept Hobelwerk wurde beschlossen und Verhandlungen mit Banken mit dem Ziel einer günstigen Projektfinanzierung geführt.

Der Vorstand setzte sich 2019 an einer ganztägigen Retraite auch mit der eigenen Organisation auseinander. Auch die Organisation der Geschäftsstelle wurde mit der Unterstützung einer externen Organisationsberaterin weiterentwickelt. Ergebnis war das Konzept mit Arealleitungen und einer übergeordneten Geschäftsführung. Die Arealleitung des Hunziker Areals wurde mit Karin Joss besetzt. Nachfolgend wurde auch das Geschäftsreglement angepasst. Nicht zuletzt galt es, die gültige Strategie mit dem Hobelwerk anzupassen und sich mit den Jahreszielen 2020 aus-einanderzusetzen. Mit all diesen Themen waren Vorstand und Geschäftsstelle stark gefordert. Es konnten jedoch wichtige Richtungsentscheide für die Weiterentwick-lung der Genossenschaft gefällt und bereits erste Massnahmen umgesetzt werden.

Der Vorstand

Foto

: Eva

Lin

der

8 9

HUNZIKER AREAL

2019 war ein bewegtes Jahr in der Schweiz: Im Grossen mit der Klimabewegung und dem feministischen Streik, aber auch im Mikrokosmos Hunziker Areal der Baugenossenschaft mehr als wohnen ging es dynamisch zu.

Einige Themen prägten das Jahr besonders. Das Ja zum Hobelwerk, gegeben im Vorjahr, war einer der Auslöser für eine Organisationsentwicklung – und zwar von der Einareal-Genossenschaft zur Mehrareal-Genossenschaft. Dies zog auch Folgen für die Organisation der Geschäftsstelle nach sich. So ist auf den Arealen je eine Arealleitung mit einem lokalen Team geplant. Aufgaben wie z. B. die Geschäftsfüh-rung, Finanzen und Forschung & Innovation werden gesamtgenossenschaftlich organisiert. Damit wurde auch die bisherige Geschäftsleitung aufgelöst, die aus dem Präsidenten Peter Schmid, der Geschäftsführerin Andrea Wieland und Andre-as Hofer bestand, dem 2018 ausgeschiedenen Leiter Forschung & Innovation. Per Juli wurde die erste Arealleitung auf dem Hunziker Areal beschlossen. Karin Joss, bisher Leiterin Gästehaus und Réception, übernahm diese Position.

Im Herbst startete dann die Organisationsentwicklung für die Gesamtgenossen-schaft. Darin werden Fragen rund um die Mitwirkungsstrukturen von mehr als wohnen behandelt. Was soll auf der Genossenschaftsebene entschieden werden, was lokal? Wie werden die Areale zusammenarbeiten? Schwierige Fragen, die zu-sammen mit den Bewohner*innen, aber auch mit der Allmendkommission (AK), dem Vorstand (VS) und der Geschäftsstelle (GS) angegangen wurden. Eine Begleit-gruppe, bestehend aus Jens Schmidt (AK), Peter Schmid (VS) und Roseli Ferreira (GS) koordiniert den Mitwirkungsprozess. Er geht 2020 weiter und soll 2021 abge-schlossen werden.

BEDÜRFNISSE KOLLIDIEREN: JUGENDLICHE VS. ERWACHSENENicht nur Organisatorisches bewegte die Gemüter, auch das Thema «Jugendli-che und Erwachsene» kochte in den Frühlingsmonaten hoch. Das Bedürfnis der Jugendlichen, sich abends zu treffen, kollidierte mit dem Bedürfnis der Bewoh-ner*innen nach Ruhe. Auch Müll an den Treffpunkten war ein Problem. Die Ge-schäftsstelle nahm Kontakt zur Offenen Jugendarbeit (OJA) und der aufsuchenden

Jugendarbeit (AJA) auf, aber auch mit der Sicherheit Intervention Prävention (sip züri). Während des ganzen Jahres besuchten die AJA und die sip züri regelmässig das Hunziker Areal. Ausserdem stand die Geschäftsstelle mit den Bewohner*innen und den Jugendlichen im Austausch. Leider brachte dies nicht die gewünschte Be-ruhigung der Situation.

Über allem stand die Frage, wo sich die verschiedenen Gruppen von Jugendlichen treffen können, ohne ihre erwachsenen Nachbar*innen zu stören. Gleichzeitig war es Ziel der Geschäftsstelle, im akuten Konflikt zu vermitteln. Dazu wurde am 23. Mai der erste von insgesamt vier geplanten Runden Tischen durchgeführt. Ziel war es, einen Dialog zwischen den Gruppen zu starten. Viele Bewohner*innen – darunter auch ein Teil der Jugendlichen – beteiligten sich konstruktiv an diesem Austausch. Im Austausch mit der AJA starteten wir nach den Sommerferien damit, den Jugend-lichen beim Pavillon einen gedeckten Platz im Aussenraum anzubieten. Nun klagten jedoch die Anwohnenden auf der anderen Arealseite über Lärm… Das Thema wird die Genossenschaft also auch 2020 und darüber hinaus noch beschäftigen.

Fakten und Zahlen102 Führungen mit 2483 Teilneh-menden, u. a. aus Belgien, Singapur und der Ukraine

Generalversammlung auf dem Hunzikerplatz

Dankeschön-Fest der Allmendkommission

Foto

: Eva

Lin

der

Foto

: Eva

Lin

der

Fakten und Zahlen78 Medienanfragen, u. a. aus Brasilien, Dänemark, Grossbritannien und China

10 11

DAS HUNZIKER AREAL IM JAHR 2033Ein weiteres Thema, das räumlich auch in der Nähe der Hagenholzstr. 108 liegt, ist das «Haus 14». In der Planung des Hunziker Areals wurde bewusst eine Fläche freigehalten, um spätere Bedürfnisse integrieren zu können. Im Sommer formierte sich dann eine Gruppe von Bewohner*innen in einem Chat und sammelte Ideen für das 14. Haus. Bald schon trafen sie sich dann auch mit der Geschäftsstelle und dem Vorstand, um zu überlegen, wie es im Prozess weitergehen könnte.

Am 12. Jahrestag der Gründung von mehr als wohnen, dem 5. Dezember 2019, ver-anstaltete die Geschäftsstelle eine Zukunftswerkstatt, in der weitere Ideen für das Haus gesammelt wurden. Aufgabe war es, sich das Hunziker Areal im Jahr 2033 vorzustellen. Dann gäbe es das Haus 14 schon eine Weile. Wie sähe es dann aus? Welche Rolle würde es im Gesamtbild spielen? Welche Bedürfnisse abdecken? In einem kreativen Workshop kamen Ideen auf wie eine Solar Aquaponic Anlage auf dem Dach oder ein Food-Lager für die verschiedenen Nahrungsmittel-Initiativen, aber auch Pflegewohnungen und ein grosser Multifunktionskeller für Bands, Kunst und Jugendliche. Für die Geschäftsstelle gab es symbolische Geschenke von den Haus-14-Initiant*innen, die ihr damit auch das Thema übergaben, mit der Auflage, 2020 über den Prozess zu informieren. Geplant ist, auch das Haus 14 mit den Be-wohner*innen zusammen zu entwickeln.

WAS SONST NOCH LOS WAR AUF DEM HUNZIKER AREAL NEU: DER ALPOMATDer Alpomat ist ein Selbstbedienungsautomat mit regionalen Hof- und Alpprodukten. Er wurde im Januar als Teil einer Pilotphase an der Genossenschaftsstr. 13 aufgestellt. Der Alpomat auf dem Hunziker Areal war 2019 der zweiterfolgreichste in Zürich und wird nach Abschluss der Testphase beibehalten.

SPITEX-GESUNDHEITSSPRECHSTUNDE Auf Initiative von älteren Bewohner*innen organisier-ten die Geschäftsstelle und die Spitex Zürich-Limmat AG ein neues Pilotprojekt: Eine kostenlose Gesund-heitssprechstunde im Areal. Ende des Jahres erfolgte dann die Auswertung: Leider wurde das Angebot zu wenig genutzt. Dennoch entstand etwas Neues aus dem Projekt: Die Spitex unterzeichnete noch 2019 den Vertrag mit mehr als wohnen, im Hunziker Areal 2020 einen Spitex-Stützpunkt aufzubauen.

EIN NEUER QUARTIERPARK Zu Beginn gab es zwischen der Genossenschaftsstras-se 18 und dem Schulgelände noch Parkplätze. Das Ne-beneinander von Parkplätzen und Spielbereichen war jedoch konfliktgeladen. An Runden Tischen wurde der Konflikt gelöst: Die Gästeparkplätze wurden in die Tief-garage verlagert. Für den Übergang wurden Hügelbee-te angelegt und Ideen für die Gestaltung des Bereichs gesammelt. Anfang 2019 fasste dann eine Arbeitsgrup-pe (AG) den Auftrag, konkrete Projektvorschläge aus-zuarbeiten. Die AG, bestehend aus der Geschäftsstelle und Bewohner*innen, präsentierte im November 2019 ihr Projekt – einen neuen Quartierpark. Grundsätzlich gaben die Teilnehmenden grünes Licht für die Umset-zung, es wurden jedoch noch einige Änderungen ge-wünscht. Mehr Informationen dazu sind auch auf der Website (/Hunziker Areal/Aussenraum) zu finden.

MEHR FARBE AUF DEM SPIELPLATZDie Quartiergruppe Mehr als Beton machte sich für mehr Farbe auf dem Spielplatz am Andreaspark stark. Zusammen mit der Werchschüür und Kindern aus dem Hunziker Areal strichen die Initiant*innen die Röhren auf dem Spielplatz farbig an. Die Absprache der Ge-schäftsstelle mit Grün Stadt Zürich, die für den Spiel-platz verantwortlich ist und die Aktion begrüsste, ging ziemlich zügig. Danke an alle Beteiligten!

HUNZIKERFESTZum ersten Mal fanden das Hunzikerfest und die Generalversammlung an gleichen Ort und am gleichen Tag statt. Der anfängliche Regen schreckte die aus ganz Zürich-Nord strömenden interessierten Besu-cher*innen nicht ab. Auch 2019 gab es wieder zahl-reiche Attraktionen wie z. B. eine Aussichtsplattform, einen Tischfussball in Menschengrösse, Konzerte und natürlich ein vielfältiges Essens- und Getränke-Ange-bot! Ein herzliches Dankeschön an die QG Hunziker-fest für die tolle Organisation!

ENTRÜMPELTAm 15. September fand wieder ein grosser Entrüm-pelungs- und Tauschtag statt, organisiert von den QG Tauschhalle und Sonntagscafé sowie der Geschäfts-stelle. Auch 2019 war der Tag ein grosser Erfolg! Lei-der fand er zum letzten Mal statt, da die ERZ Entsor-gung + Recycling Zürich das Angebot der Abholung einstellt. Die QG will in Zukunft auf andere Formate wie z. B. Kleidertausch oder Flohmarkt setzen.

GROSSES BOULE-TURNIER Am Samstag, den 21. September 2019 führt die Quar-tiergruppe 60PlusMinus bei spätsommerlichen Tem-peraturen und Pastis erstmals ein Boule-Turnier durch. Zahlreiche Personen aus allen Altersgruppen nahmen teil. Schnell stellte sich heraus, dass im Hunziker Areal ein paar richtige Boule-Profis wohnen. Der Pokal ging ans Team «Golden Delicious». Die Geschäftsstelle war ebenfalls vertreten, muss aber noch trainieren, um mithalten zu können.

AG WILLKOMMENSKULTURSeit September trifft sich die AG Willkommenskultur monatlich, um ein Konzept für Neuzuzüger*innen aus-zuarbeiten. Die AG wurde vom Vorstand initiiert und im Sommer ausgeschrieben. Eine Gruppe aus neun Per-sonen (Bewohner*innen, Vorstand und Geschäftsstel-le) werden im Frühling 2020 dem Vorstand das Konzept übergeben.

ÜBERGANGSWOHNUNG IM HUNZIKER AREALWährend 1,5 Jahren stellte mehr als wohnen für un-vorhersehbare Situationen von Bewohner*innen und Mitgliedern anderer Genossenschaften eine Über-gangswohnung zur Verfügung. Per Ende Jahr wurde die Wohnung zurück in die Vermietung gegeben. Das umgebaute Studio im Gästehaus Hunziker soll als Er-satz dazu dienen.

Fakten und ZahlenVelo-Entrümpelung: 126 Velos wurden eingesammelt, 5 davon wieder abgeholt

Foto

: Eva

Lin

der

Workshop zum 14. Haus

HUNZIKER AREAL

12 13

AUS DER ALLMENDKOMMISSION

2019 war das erste Amtsjahr der neu gewählten Allmendkommis-sion (AK). Es fanden monatliche Sitzungen statt, mit Sommer-pause im Juli, sowie eine ganztägige Retraite im November. Nach einem ersten Rückblick im Sommer war man sich einig, gut ge-startet und dank der Übergabe 2018 gut eingearbeitet zu sein.

In Zusammenarbeit mit dem Vorstand fand im Frühling ein Workshop statt. Darin ging es um die Rollenwahrnehmung und -identität von Allmendkommissions- und Vorstandsmitgliedern, die im Hunziker Areal wohnen. Im Mai betrieb die Allmendkommission einmal das Sonntagscafé als offene Anlaufstelle für die Bewohner*innen. Im September führte die Allmendkommission wie schon in den Jahren zuvor einen Dankeschön-Anlass für alle Quartiergruppen-Mitglieder und Aktiven im Hunziker Areal durch. Zudem tauschte sich die Allmendkommission regelmässig mit dem Vorstand und der Geschäftsstelle bzw. der Geschäftsführung im Rahmen der AK-Sitzungen aus.

Neben der Budget-Verantwortung und den Anträgen der Quartiergruppen erfüllte die Allmendkommission auch andere Aufgaben. Zum Beispiel begannen im Som-mer die Vorbereitungen für eine Bewohner*innenversammlung zum Thema kom-merzielle Allmendraum-Nutzungen. Das Thema beschäftigt die Allmendkommission schon länger. Die Vorbereitungen wurden mit einem internen Workshop vertieft, geleitet von einer externen Fachperson. Ziel ist eine Versammlung 2020.

Der Raumabtausch des Allmendraums (ehemaliger Coworking-Space) an der Hagenholzsstr. 106 gegen 2 Gewerberäume wurde durch die Allmendkommission sorgfältig begleitet und unterstützt. Die Allmendkommission prüfte mögliche Räume und entschied sich dann für die Kombination von 2 kleineren Räumen am Dialogweg 2 und an der Genossenschaftsstr. 13. Mit diesem Tausch wurde eine gleichwertige Fläche erreicht. Durch die Aufteilung in zwei Räume ergeben sich zudem neue Möglichkeiten von Allmend-Nutzungen. Ende Jahr 2019 wurden zudem die Allmendräume und Kellerräume inventarisiert.

Auch der Prozess der Organisationsentwicklung von mehr als wohnen beschäftigte die Allmendkommission. Jens Schmidt vertritt die AK in der Begleitgruppe und führt zusammen mit dem Vorstand und der Geschäftsstelle den Prozess. In der AG Willkommenskultur vertritt Constanze Nandy die AK und arbeitet aktiv mit.

2019 waren rund 45 Quartiergruppen aktiv. Davon sind einige neu dazugekommen, wie zum Beispiel die QGs Bibertrail und Schallbeton.

Die Allmendkommission bedankt sich ganz herzlich für die aktive Gestaltung des Hunziker Areals durch die Quartiergruppen und ihre unzähligen Stunden von frei-willigem Engagement. Dadurch wird unser Quartier so lebendig wie es ist. Herzlichen Dank!

Die Allmendkommission

Foto

: Eva

Lin

der

14 15

DAS HOBELWERK

RF: Was ist denn aus eurer Sicht das Besondere am Hobelwerk?CT: Als Leiterin der Baukommission finde ich es be-sonders, ein weiteres Areal entwickeln zu können und als Genossenschaft die Möglichkeit zu haben, von den Erfahrungen mit dem Hunziker Areal zu profitieren. Beim Hobelwerk fangen wir aber nicht bei null an. Der Gestaltungsplan war ja beim Kauf bereits gesetzt. Die Frage ist also, wie wir mit dem entwickelten Stand umgehen, so dass es ein echtes mehr als wohnen-Projekt wird. BO: Aus meiner Sicht besitzen die Hobelwerkhalle und die Z-Halle viel Potential. Mit unserer Vernetzungs-arbeit könnte das Hobelwerk bereits in der Zwischen-nutzung ein wichtiger Ort fürs Quartier werden. Letz-te Woche hatte ich zum Beispiel einen Termin mit der Jugendbeauftragten von Winterthur, die uns sagte, dass die Klimajugend etwas suche.

RF: Wie viel bleibt von der historischen Identität er-halten?BO: Durch den Abbruch ist zurzeit ein Verlust an Iden-tität zu spüren. Die Leute bedauern gerade auch im Kontext der kulturellen Zwischennutzung, dass der Industrie-Charme verloren geht. Mit dem Areal ent-steht jetzt etwas Neues. Sowohl die Z-Halle als auch die Hobelwerkhalle tragen etwas von der Geschichte in die Zukunft.

RF: Beim Hunziker Areal fingen wir in der Planung bei null an. Das Hobelwerk haben wir als entwickeltes Projekt übernommen. Inwiefern sind die Erfahrungen übertragbar?PS: Unsere Nachhaltigkeitsziele, aber auch die Quar-tiergruppen oder die Allmendräume kann man über-tragen. Da fangen wir als Genossenschaft nicht bei null an. Die Herausforderung ist aber, diese in ein be-reits entwickeltes Projekt zu integrieren und weiterzu-entwickeln.CT: Im Hobelwerk wollen wir auch die neuen Wohn-formen weiterentwickeln. Dazu haben wir auch die Bewohner*innen im Hunziker Areal befragt. Diese Er-fahrungen haben wir in die Planung integriert. Auch im Angebot und beim demographischen Mix können wir bei der Erstvermietung stärker steuern, um nachher eine bessere Durchmischung zu erhalten, also mehr ältere Bewohner*innen zum Beispiel.

Wo in Oberwinterthur bis vor kurzem noch Holz verarbeitet wurde, realisiert mehr als wohnen von 2020 bis 2023 ein nach-haltiges Areal-Projekt, das Hobelwerk. In zwei Etappen entsteht Wohn- und Gewerberaum für über 400 Personen.

Über das Projekt sprach die Redaktion (RF) mit Bigi Obrist (Vernetzung & Partizipation Hobelwerk, BO), Peter Schmid (Präsident mehr als wohnen, PS) und Claudia Thiesen (Leiterin Baukommission, CT).

RF: Ich sitze hier mit drei Mitgliedern des Steuerungs-ausschusses. Was ist das für ein Gremium?CT: Der Vorstand setzt die Rahmenbedingungen für das Projekt. Dann gibt es die Baukommission, wel-che die Entscheidungen für den Planungs- und Bau-prozess fällt, die Geschäftsstelle sowie Partizipation & Vernetzung. Um die Zielsetzungen zu erreichen, braucht es daher ein Gremium, in dem alle Bereiche zusammenkommen. Der Steuerungsausschuss ist ein koordinierender Ausschuss, der im vorgegebenen Rahmen die Richtungsentscheide fällt.

PS: Gegründet wurde der Steuerungsausschuss auch, um die reguläre Organisation der Genossenschaft zu entlasten. Der Steuerungsausschuss hat den Auftrag, das Projekt bis zur Inbetriebnahme zu steuern.

RF: Wie kam es zum Projekt Hobelwerk?PS: Die OPHAG1 plante auf dem Kälin Areal in Ober-winterthur verschiedene Einheiten, insbesondere Eigentumswohnungen. Für eines der fünf Häuser suchten sie über den Zürcher Verband eine Genos-senschaft. Als wir davon erfuhren, konnten wir sie überzeugen, uns das gesamte Areal zu verkaufen. Einerseits ging ihr Nachhaltigkeitskonzept in eine ähn-liche Richtung, andererseits hatte es für sie Vorteile, statt der einzelnen Einheiten alles zusammen zu ver-kaufen.

DAS HOBELWERK

Fakten und ZahlenHobelwerk 15 000 m2 Fläche170 Wohnungen für etwa 440 Bewohnende

Foto

: Mila

d A

hmad

vand

Foto

: Mat

thia

s B

ader

2 Odinga Picenoni Hagen AG, eine Immobilien-Entwicklerin.

16 17

DAS HOBELWERK

RF: Im Hobelwerk soll ja auch geforscht werden. Was ist geplant? CT: Bei mehr als wohnen gibt es immer zwei Ebenen: auf der einen geht es darum, Dinge umzusetzen, weil wir denken, dass sie wichtig und sinnvoll sind, und auf der anderen fragen wir uns, ob es Forschungsfra-gen dazu gibt. So gleisen wir gerade ein Forschungs-projekt zum Thema «Netto-Null» auf. «Netto-Null» bedeutet, die Gebäude emissionsarm bzw. in der Be-rechnung emissionsfrei zu erstellen und zu betreiben. Weitere Themen sind Schwammstadt, Mikroklima und die partizipative Aussenraum-Gestaltung. Hier arbeiten wir mit der ZHAW zusammen, die wir in Leut-schenbach auch als Partnerin haben – aber wir stehen überall noch am Anfang.PS: Es geht aus meiner Sicht weniger um Forschung als um Lernprozesse. Unsere Aufgabe ist es, relevante Themen zu finden und dieses Wissen dann weiterzuge-ben bzw. auch mit neuen Projekten weiterzuentwickeln. Wenn wir dann wie im Hunziker Areal als Leuchtturm-Projekt mit dem Bundesamt für Energie zusammenar-beiten, hat das eine ganz andere Reichweite. RF: Partizipation ist ja auch ein Grundprinzip von mehr als wohnen. Wie schlägt sich das konkret im Hobel-werk nieder?BO: Streng genommen heisst Partizipation Beteili-gung an politischen Prozessen. Historisch kommt das aus der Raumplanung. Wir haben den Begriff über-nommen, nutzen ihn aber eher im Sinne von Mitwir-kung, Mitbestimmung, Mitgestaltung. Meine Aufgabe ist es, die Gefässe zugänglich und fassbar zu machen, aber auch, den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zu engagieren, z. B. für die Zwischennutzung oder in der Gestaltung von Aussenräumen.PS: Für mich bietet Partizipation auch ein Überprü-fungsmoment, ob wir grundlegend auf Kurs sind. Ge-rade beim Bauen gibt es aber einen ökonomischen und rechtlichen Rahmen, der Grenzen setzt. Man darf Par-tizipation weder verklären noch instrumentalisieren.CT: Oft macht nur ein kleiner Teil der Bevölkerung mit. Auch aus Gründen der Repräsentanz ist es jedoch wichtig, jene zu erreichen, deren Zugang erschwert ist. So ergibt sich dann auch ein breiteres Bild an Bedürfnissen.BO: Genau damit wird sich das Projekt «Citoyenneté – barrierefreie Partizipation» im Hobelwerk auseinan-dersetzen.2

RF: Letzte Frage: Mit dem Hobelwerk wird mehr als wohnen zur Mehrareal-Genossenschaft. Was bedeutet das konkret?PS: Es bedeutet, dass wir damit unsere DNA und un-sere Vision einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit an ver-schiedenen Orten unter verschiedenen Bedingungen weiterentwickeln und so gemäss unserem statutari-schen Auftrag weiter wachsen können.CT: Es heisst sicher aber auch, dass man das Verhält-nis der Areale zueinander und ihrer Autonomie, wie sich die Bewohnenden organisieren, anschaut. Bis-her waren mehr als wohnen und das Hunziker Areal deckungsgleich. Dass jetzt ein weiteres Areal dazu kommt, hat Auswirkungen auf allen Ebenen. Deswe-gen ist es wichtig, diese Entwicklung zu steuern, wie jetzt im Organisationsentwicklungsprozess.

BO: Im Hunziker Areal haben verschiedene Faktoren dazu geführt, dass weniger ältere Leute einzogen. Ein Thema war vermutlich das Tempo des Vermietungspro-zesses. Für ältere Menschen, die überlegen, das letzte Mal in ihrem Leben zu zügeln, ist das ein Prozess, der Zeit braucht. Und dann auch die Frage digital/ana-log: was geht für die jetzige ältere Generation? Es sind eben noch nicht alle computer- oder internetaffin.

RF: Welches Wohnangebot bieten wir Senior*innen im Hobelwerk?PS: Neue Wohnformen werden älteren Personen noch wenig sagen. Das Interesse kann sich aber aus dem Bestand heraus entwickeln, wie im Hunziker Areal. Hier wird es in zehn Jahren auch mehr ältere Perso-nen und mehr davon in gemeinschaftlichen Wohnfor-men geben.CT: Was sicher hilft, ist, dass das Clusterwohnen bekannter ist als noch vor 10 Jahren. Es wird im Ho-belwerk aber auch einen höheren Anteil an kleineren Wohnungen geben, sowie Micro-Living, wo die private Wohnfläche sehr reduziert ist. Das kann für Personen mit kleinem Budget interessant sein, die dann trotz-dem Zugang zu den Gemeinschaftsangeboten haben.BO: Momentan werden auch Pflegewohnungen dis-kutiert. Die Frage ist, ob diese ökonomisch betrieben werden können. Das hängt sicher von der Grösse und der Anzahl der Wohnungen ab. Umgekehrt stellt sich die Frage, wie viel Platz wir im Hobelwerk einer Pflege-wohngruppe zur Verfügung stellen. Der Bewohner*in-nen-Mix im Areal soll ja in einer Balance bleiben.

RF: Welche Angebote gibt es sozialräumlich?CT: Auch im Hobelwerk soll es im Erdgeschoss haupt-sächlich gemeinschaftliche bzw. öffentliche Nutzun-gen geben. Wir haben bereits die Schule von gegen-über mit einem Betreuungsraum an Bord und planen ausserdem Gästezimmer, eine Kita, einen Treffpunkt und eine Sauna. Auch die Aussenräume sollen ge-meinschaftlich genutzt werden.

RF: Und was ist der ökologische Rahmen?CT: Es ist wichtig, sich mit den Themen der Zukunft auseinanderzusetzen. Eines davon ist der Klimawan-del. Das bedeutet, dass Aussenräume und Gebäude anders aussehen müssen als heute, einerseits, was den Ressourcen-Verbrauch angeht, aber auch betref-fend dem Betrieb. Es braucht ein Umdenken.

PS: Das Hunziker Areal war schweizweit eines der ersten 2000-Watt-Areale. Jetzt müssen wir uns noch steigern. Die neuen Themen sind Klima-Architektur und Mikroklima, aber auch «Netto-Null» sowie die sogenannte Schwammstadt. Das Hobelwerk ist klimatisch nicht das einfachste Areal, auch wegen dem Gleisfeld, das sich stark erhitzt. Das ist aber auch typisch für Genossenschaften, denn diese setzen häufig auch Projekte an schwierigeren Lagen um.

RF: Was bedeutet «Schwammstadt»?CT: In erster Linie einen anderen Umgang mit Wasser. Es wird zurückgehalten und verdunstet vor Ort. Dies trägt zu einer Abkühlung des Areals bei. Bis jetzt ging es eigentlich eher darum, wie man das Wasser schnell und elegant zum Verschwinden bringt.

RF: Was wird im Aussenraum zu einem besseren Mikroklima beitragen? Mehr Grün?PS (lachend): So wenig Grün wie möglich, das kostet nur Unterhalt!CT (lachend zurück): So viel Grün wie möglich, weil es auch wichtig für die Biodiversität ist! Es gibt also Zielkonflikte, auch mit den Bedürfnissen der Bewoh-ner*innen. Sie wünschen sich zum Beispiel Flächen zum Grillieren, Gärtnern oder um Feste zu feiern, auf der anderen Seite braucht es jedoch auch Flächen für die Biodiversität und die Stromproduktion. Das ist eine Herausforderung – auch von den Kosten her.

Echoraum Gemeinschaftliches Wohnen

Ergebniskonferenz Hobelwerk

Foto

: Mila

d A

hmad

vand

Foto

: Eva

Lin

der

2 Die Eidgenössische Migrationskommission (EKM) fördert mit dem Citoyenneté-Programm ausgewählte Projekte, ab 2020 auch ein Projekt von mehr als wohnen fürs Hobelwerk.

18 19

INNOVATIONS- UND LERNPLATTFORM

mehr als wohnen gewinnt Erkenntnisse aus der Evaluation von innovativen Projekten. Beispielsweise wurden auf dem Hunziker Areal verschiedene Lüftungssysteme eingesetzt, um sie mit- ei nander zu vergleichen. Damit konnte gezeigt werden, dass Lüftungen mit Aussendurchlässen weniger Energie benötigen als solche mit Wärmerückgewinnung (vgl. Bericht 2000-Watt-Leucht-turmareal). Diese Erkenntnis ist ein Impuls von mehr als wohnen für systemisch nachhaltigen Wohnungsbau. Für solche Impulse sind robuste Aussagen notwendig. Und genau dort liegt die Stär-ke unserer Innovations- und Lernplattform.

Damit die Projekte einen hohen Nutzen haben, müssen sie eng begleitet werden. In der Jubiläumsbroschüre «Eine Vision wird real – 10 Jahre gesammelte Erfahr-ungen» hielt Andreas Hofer fest, dass Projekte besonders gewinnbringend waren, wenn mehr als wohnen bei der Forschungsfrage und der Methodik mitwirkte. Das erfordert Kompetenzen und Ressourcen seitens der Geschäftsstelle, es braucht Schnittstellen zu Hochschulen, zu Planer*innen und zur Branche sowie Kenntnis der Fördergefässe. Um den Bereich «Forschung & Innovation» zu stärken, wurden 2019 deshalb zwei neue Stellen geschaffen. Im Juli übernahm Beni Rohrbach neu die Leitung Forschung & Innovation bei mehr als wohnen. Beni Rohrbach hat schon Photovoltaik-Anlagen in Graubünden installiert, für die Innovationsförderung beim Bundesamt für Energie sowie bei CooperativeSuisse gearbeitet und zu partizipa-tiven Methoden in der Geoinformatik geforscht. Zudem startete Asha De im Mai 2019 als neue Projektleiterin Forschung & Innovation für das Hobelwerk. Asha De war am Institut für Gebäudetechnik und Energie der Hochschule Luzern tätig und hat das Startup Smart Layers SL in Kooperation mit der Gebert Rüf Stiftung, der Empa und dem Fraunhofer Institut für Bauphysik lanciert.

Im Folgenden sind zwei ausgewählte Projekte beschrieben, die 2019 stattfanden. Zudem werden das neue Konzept und die Ausrichtung der Innovations- und Lern-plattform kurz umrissen.

WOHNEN, LEBEN UND ARBEITEN IM HUNZIKER AREAL2019 wurde die Studie zur Wohn- und Lebensqualität auf dem Hunziker Areal abge-schlossen. Auftraggeberin war neben mehr als wohnen auch die Age Stiftung, die Projekte im Bereich «Wohnen und Betreuung im Alter» fördert. Seit 2015 hatte der ETH-Ableger ImmoQ diverse Erhebungen durchgeführt. Zunächst interviewte Marco Hoffmann (immoQ) Bewohner*innen, Gewerbetreibende und Personen aus der Geschäftsstelle. Dann führte die Firma Raumdaten in den Jahren 2016 und 2018 zwei Online-Umfragen durch. Zum Abschluss nahm die Kommunikations-agentur richtblick Videos zum Fokus Alter auf. Ausführliche Dokumentationen sind auf www.immoq.ch/hunzikerareal/einsehbar. Im Folgenden ein paar ausgewählte Erkenntnisse:

Die Gesamtzufriedenheit mit der jetzigen Wohnsituation ist hoch (vgl. Grafik). Knapp 90 % (von 262 Personen) sind sehr oder eher zufrieden mit ihrer Wohnsituation. Auch beim klassischen Zankapfel, der Waschmaschinen-Regelung gibt es kaum Probleme: Über 80 % der 282 befragten Bewohner*innen empfinden die Regelung als gut bis sehr gut. Die Sauberkeit der Waschküchen wurde hingegen von etwa einem Drittel bemängelt.

Der hohe Grad an Partizipation ist anspruchsvoll aber lohnenswert. So führt der damit verbundene Aneignungsprozess auch zu höheren Ansprüchen an die Gestaltungs- und Entscheidungsmöglichkeiten. Dies erfordert eine hohe Kompetenz der Geschäftsstelle. Gleichzei-tig wirkt sich die aktive Teilnahme in den Quartiergruppen positiv auf die Wahrnehmung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens aus, selbst wenn die Bewohner*innen in den meisten Fällen weniger als 1 Stunde pro Woche dafür aufwenden (vgl. Grafik rechts).

Beim Fokus Alter wurde dem Hunziker Areal noch Potential zugeschrieben. Aktuell sind die älteren Bewohner*innen untervertreten. Während auf dem Areal nur 3 % der Bevölkerung über 65 Jahre alt ist, sind es in der Stadt Zürich im Durchschnitt 14 %. Die Studie bescheinigt mehr als wohnen aber beste Voraussetzungen, um älteren Menschen ein gutes Wohnumfeld zu bieten. Einerseits durch die Möglich-keit zu neuen Wohnformen, andererseits durch die Organisationsstruktur und die gelebte Mitwirkung.

Fakten und Zahlen98 % der Bewoh-ner*innen sind zufrieden mit der individuellen Wohnfläche

Fakten und ZahlenFast ein Drittel aller Bewohner*innen ist jünger als 20 Jahre

Teils, teils: 18

> 5 h/Woche: 5

3–5 h/Woche: 12

1–2 h/Woche: 48

Eher zufrieden: 113

< 1 h/Woche: 64

Sehr zufrieden: 131

Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrer jetzigen Wohnsituation?

Zeitaufwand pro Woche für Quartiergruppen?

Beni Rohrbach an der Innovationsversammlung

Foto

: Eva

Lin

der

20 21

FORSCHEN MIT TRANSDISZIPLINÄREN INTERVENTIONEN ZUR FÖRDERUNG VON SUFFIZIENZ AUF DEM HUNZIKER AREALSuffizienz ist einer der drei Pfeiler, um die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen. Suffizienz bedeutet, weniger Ressourcen und Energie zu konsumieren, d. h. die Konsumierenden betreiben öfter freiwilligen Verzicht. Dazu werden keine neuen Technologien oder Investitionen benötigt. Dies macht Suffizienz als Nach-haltigkeitsstrategie attraktiv. Gleichzeitig sind Suffizienz-Massnahmen schwierig umzusetzen, da sie Verhaltensveränderungen erfordern.

Seit 2017 läuft auf dem Hunziker Areal ein Projekt mit der ETH Zürich, um suffizi-entes Verhalten zu fördern und zu erforschen. Dazu fanden schon verschiedenste Aktivitäten statt. So kamen die Impulse für die QG Speichär (das Konsumdepot für Haltbares und den Haushalt im Hunziker Areal) aus dem Projekt.

Im Rahmen des Projekts finden auch studentische Projekte statt, von der Master-arbeit bis zu Lehrveranstaltungen, zuletzt zum Beispiel zwischen Februar und Juli 2019 als sogenannte transdisziplinäre Fallstudie. Thematischer Schwerpunkt der studentischen Fallstudie war die Mobilität – ein anspruchsvolles Thema in einem autoarmen Areal. Folgende vier Interventionen wurden getestet:

Aktive Mobilität – zu Fuss unterwegs: Zusammen mit Bewohner*innen wurden nach dem Vorbild der Foxtrails zwei so genannte Bibertrails installiert, welche nach Abschluss des studentischen Projekts der neuen Quartiergruppe «Bibertrail» übergeben wurden.

Sinneswahrnehmungen als Schlüssel zu erholsamen Sommerferien: Mit einer Installation und einem Fotowettbewerb wurden positive Emotionen zu Ferien in der Schweiz geweckt.

Positive und erholsame Familienferien: Es konnte gezeigt werden, dass Ferien in der Region klimafreundlich und wegen der kurzen Reisezeit gleichzeitig familienfreundlich sind.

Verbesserung der Fahrradmobilität: Die Mobilitätsstation wurde evaluiert und die Ergebnisse an die Geschäftsstelle weitergegeben.

KONZEPT UND AUSRICHTUNG DER INNOVATIONS- UND LERNPLATTFORM MEHR ALS WOHNENDas neue Konzept hilft der Innovations- und Lernplattform, sich aktiv zu entwi-ckeln. Grundlage dafür waren das Leitbild von mehr als wohnen sowie die aktuelle Strategie der Genossenschaft. Insbesondere der folgende Satz aus dem Leitbild ist zentral: «Wir nutzen Ressourcen haushälterisch und mit Blick auf die kommenden Generationen. Wir wollen selbstbestimmt und gemeinschaftsorientiert zusammen-leben und mehr gemeinsam nutzen statt individuell besitzen». Das Konzept wird von den Mitarbeitenden im Bereich Forschung & Innovation umgesetzt. Zentral sind die folgenden fünf Arbeitsgrundsätze und drei strategischen Ziele:

ARBEITSGRUNDSÄTZE Über den eigenen Tellerrand hinaus-schauen: Wir hinterfragen und koordi-nieren über die Branchen hinaus

Mehrwert schaffen für die Genossen-schafter*innen und den gemeinnützi-gen Wohnungsbau: Nutzenzentriert arbeiten

Nicht alles selbst machen: Offen sein für Zusammenarbeit und partnerschaftlich auftreten

Eine aktive Partnerin sein: An Projekten, an welchen wir beteiligt sind, eine aktive Rolle wahrnehmen

Unsere Ressourcen multiplizieren: Mit wenig Mittel viel bewegen (z. B. via Fundraising)

STRATEGISCHE ZIELE Impulse: Wichtige Fragestellungen werden aufgenommen und hinsicht-lich ihrer Relevanz für uns und den gemeinnützigen Wohnungsbau sowie der Realisierbarkeit geprüft.

Umsetzung: Wir erarbeiten Grundla-gen und suchen im Rahmen unserer Kernaufgaben Gelegenheiten, um Innovationen alleine oder mit Part-ner*innen umzusetzen und zu evalu-ieren.

Wissenstransfer: Erkenntnisse wer-den aktiv vermittelt, die Mieter*innen sowie die Genossenschaftsbranche wird beratend unterstützt, das Kon-taktnetz gepflegt und der Wissens-transfer auch für neue Projekte ver-stärkt.

Fakten und Zahlen78 % der Bewoh-ner*innen infor-mieren sich über die Liftaushänge

FORSCHUNG & INNOVATION HOBELWERK2019 galt es auch für das Hobelwerk, die Schwerpunkte im Bereich Forsch ung & Innovation zu bestimmen. Sie sollten folgenden Leitmotiven folgen:

Möglichst hohe Wohn- und Lebensqualität

Möglichst kleiner ökologischer Fussabdruck

Setzen nationaler aber auch internationaler Impulse

Mit den Erfahrungen des Hunziker Areals und aufgrund der lokalen Bedingun-gen des Hobelwerks ergab sich ein Fokus auf die Verbesserung des Aussen-raum-Klimas durch eine Begrünung von Fassaden und Dächern sowie das sogenannte «Schwammstadt-Prinzip». Dabei handelt es sich um einen inno-vativen Ansatz, bei dem Regenwasser lokal gespeichert wird, anstatt es abzuleiten. Dies in die Planung des Hobelwerks zu integrieren, erfordert eine Zusammenarbeit in den Gebieten klimaregulierende Vegetationssysteme, Regenwassermanagement sowie Bauphysik.

INNOVATIONS- UND LERNPLATTFORM

23

JAHRESRECHNUNG 2019

Mit der Jahresrechnung 2019 wurde die Darstellung geändert. Nachdem 2015 das gesamte Projekt Hunziker Areal in Betrieb genommen werden konnte und 2017 die Liegenschaft Siewerdtstrasse 95 dazukam, wurden Bilanz und Erfolgsrechnung unübersichtlich. Als 2019 auch noch das Projekt Hobelwerk hinzukam, entschieden wir uns für eine Vereinfachung und Konsolidierung der Jahresrechnung. So ist ein rascher Überblick möglich.

BILANZ Die grösste Veränderung in der Darstellung hat die Bilanz erfahren. Neu wird unter den Sachanlagen unterschieden, ob die Gebäude auf eigenem Land oder auf Bau-rechtsland stehen. Gebäude auf Land im Baurecht gibt es im Hunziker Areal, Ge-bäude auf eigenem Land umfassen die Siewerdtstrasse sowie die zwei Hallen auf dem Hobelwerk, die nicht zurückgebaut werden.

Die tieferen Projektkosten gegenüber dem Vorjahr sind zum einen der Darstellung in der Bilanz (siehe auch Anhang) und zum anderen einer ausserordentlichen Ab-schreibung im 2019 geschuldet. Es wurden CHF 1,2 Mio. direkt abgeschrieben. Dies betrifft frühere Planungskosten für das Hobelwerk, die wir mit dem Kauf über-nehmen mussten. Es gab aber notwendige Umplanungen – die erste Etappe mit zum Teil geplanten Eigentumswohnungen musste an unsere Vorgaben (Wohnungs-grössen, Kosten, Energie, etc.) angepasst werden – was dazu führte, dass ein Teil der ursprünglichen Planungskosten nicht mehr werthaltig war.

Diese Abschreibung konnten wir aus der Betriebsrechnung tätigen, indem wir auf eine Einlage in den Heimfallfonds für das Hunziker Areal verzichtet haben. Der Ver-zicht auf eine Einlage in den Heimfallfonds ist gemäss Baurechtsvertrag in den ers-ten Jahren möglich und hat weder negative Auswirkungen auf die Mieten im Hunzi-ker Areal noch auf den Unterhalt der Liegenschaften oder die Genossenschaft. In den ersten Jahren nach dem Bezug gab es zudem höhere Einlagen in den Heimfall-fonds. Auch 2020 wird es noch eine weitere, jedoch geringere Direktabschreibung für die nicht mehr werthaltigen Planungskosten der zweiten Etappe des Hobel-werks geben. Die Einlage in den Erneuerungsfonds für das Hunziker Areal wurde natürlich vollständig getätigt, da dies für zukünftige Sanierung der Liegenschaften gedacht ist.

Das kurzfristige Fremdkapital hat sich aufgrund eines festen Vorschusses für den Kauf des Landes Hobelwerk erhöht. Dieser wird 2020 zurückbezahlt und durch einen neuen Konsortialkredit ersetzt.

Foto

: Mila

d A

hmad

vand

Die Genossenschaft steht auch 2019 finanziell auf gesunden Beinen und verfügt über genügend Rückstellungen und Abschreibungen. Auch das Fremdkapital für das Hunziker Areal konnte reduziert wer-den. Mit den Abschreibungen auf Liegenschaften auf eigenem Land konnte die Genossenschaft zudem ihre Substanz stärken.

24 25

GENOSSENSCHAFTS- UND SOLIDARITÄTSFONDSIm Anhang der Jahresrechnung werden keine Details zur Verwendung der Mittel aus dem Genossenschafts- und Solidaritätsfonds aufgeführt. Daher nachfolgend die Details zur Verwendung.

Die Allmendkommission beantragt bei der Generalversammlung jährlich ein Budget. Sie finanziert damit gemäss Reglement Quartieraktivitäten, insbesondere die von Quartiergruppen. Auch der Vorstand kann Gelder aus dem Solidaritätsfonds spre-chen, um Aktivitäten ausserhalb des Quartiers zu unterstützen und Solidaritätsbei-träge an Institutionen, Partner*innen und Mitgliederbeiträge auszulösen.

EINNAHMEN 2019 2018Anfangsbestand per 01.01. 104’569.21 63’003.09 Genossenschaftsbeiträge 176’625.00 176’817.25 Spenden 260.00 0.00Beitrag Kunstkommission 0.00 20’000.00 Einnahmen QG Sonntagscafé 2’900.00 0.00Korrekturen 0.00 5’486.15 Rückzahlungen Überschuss QG (nicht genutzte Mittel) 4’160.22 1’869.22 TOTAL EINNAHMEN 288’514.43 267’175.71

AUSGABEN ALLMENDKOMMISSION Quartiergruppen: Kultur -27’550.69 -26’657.20 Gemeinschaft -9’139.31 -2’815.99 Kunst -17’700.20 -18’847.65 Ökologie -13’964.55 -4’000.00 Gesundheitsförderung -1’878.33 -3’698.89 Ausstattung Allmend -7’289.45 -4’712.57 Wertschätzung Freiwilligenarbeit -3’361.60 -4’652.10 Kinder und Jugend -6’122.55 -5’352.10 TOTAL DURCH ALLMENDKOMMISSION GESPROCHEN -87’006.68 -70’736.50

WEITERE AUSGABEN Solidaritätsanteil Mitgliederbeiträge -16’437.86 -7’770.00 Solidaritätsprojekte im Hunziker Areal -5’830.00 -10’000.00 Solidaritätsprojekte Genossenschaften schweizweit -10’000.00 -4’000.00 Quartierprojekte Zürich Nord 0 -2’500.00 Anteil Lohn Quartierpartizipation -70’000.00 -67’600.00 TOTAL WEITERE AUSGABEN -102’267.86 -91’870.00

SCHLUSSBESTAND PER 31.12. 99’239.89 104’569.21

Die Erhöhung des Anteilkapitals sowie der Einlagen in die Depositenkasse ist vor allem der Solidarität unserer juristischen Mitglieder zu verdanken. Diese haben ihr Anteilkapital für das Hobelwerk freiwillig erhöht, um mehr als wohnen und damit den gemeinnützigen Wohnungsbau zu unterstützen. Dies betrifft auch Genossen-schaften aus Winterthur, die neu Mitglied bei mehr als wohnen wurden. Herzlich willkommen!

ERFOLGSRECHNUNG Das Bruttoergebnis ist 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 5 % gestiegen. Das hängt vor allem mit gesunkenen Unterhaltskosten sowie der Verringerung der Leerstände zusammen. Jedoch haben sich die Mietzinsverluste erhöht. Dies hat vor allem mit der Abschreibung von langjährigen Mietzinsrückständen und den damit verbunde-nen Verlustscheinen zu tun. Die indirekten Subventionen werden jedes Jahr separat ausgewiesen. Das sind die 20 % der Wohnungen, die durch Darlehen der öffentli-chen Hand indirekt vergünstigt werden.

Der Personalaufwand ist aufgrund von neuen Mitarbeitenden leicht gestiegen. Auch die Organkosten sind leicht gestiegen. Sie beinhalten die Entschädigungen, Weiterbildungen und Spesen der Gremien sowie die Kosten für die Generalver-sammlung und die Revision. Dieser Anstieg ist vor allem auf einen erhöhten Auf-wand des Vorstands für die vielen laufenden Projekte sowie eine Zwischenrevision zurückzuführen.

Die Abschreibungen auf dem Anlagevermögen sind um die Einlage in den Heim-fallfonds geringer. Die Direktabschreibung für das Projekt Hobelwerk ist unter dem ausserordentlichen Aufwand ausgewiesen.

Der Finanzaufwand ist aufgrund der Amortisationen der bestehenden Hypotheken und Darlehen leicht gesunken. Er beinhaltet aber nun auch die Zinszahlungen für die Darlehen des Hobelwerks.

Neu sind in der Erfolgsrechnung alle betriebsfremden Erträge und Aufwände zu-sammengefasst. Das beinhaltet alles, was nicht zum Kerngeschäft der Baugenos-senschaft gehört, wie die Verwaltung der Allmendräume, das Gästehaus, die Mo-bilitätsstation sowie Forschung & Innovation. Das leichte Defizit ist vor allem auf weniger Einnahmen im Gästehaus und der Mobilitätsstation zurückzuführen.

AUSBLICKBei grösseren Bauprojekten ist die Festlegung der Mietzinse ein längerer Prozess, so auch im Hunziker Areal. Die Mieten wurden zum Erstbezug hin provisorisch ge-rechnet, unter dem Vorbehalt der definitiven Bauabrechnung. Der Vorstand ist überzeugt, dass 2020 die Bauabrechnung sowie weitere Grundlagen der Mietzins-berechnung geklärt werden können. Zudem wird sich im 4. Quartal 2020 der Bau-rechtszins leicht reduzieren. Der Vorstand geht deshalb davon aus, dass die Mieten für das Hunziker Areal im Durchschnitt gesenkt werden können.

in CHF

26 27

BILANZ

AKTIVENUMLAUFVERMÖGEN

31.12.2019 31.12.2018

Flüssige Mittel 1’880’389.81 2’433’995.54Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegenüber Genossenschaftern 184’421.71 92’044.59 Diverse Forderungen und Wertberichtigung -68’432.30 -21’850.25Übrige kurzfristige Forderungen a) 67’887.35 74’228.70Aktive Rechnungsabgrenzungen b) 545’034.43 207’921.24Heiz- und Nebenkosten 37’603.70 37’305.91

TOTAL UMLAUFVERMÖGEN 2’646’904.70 2’823’645.73

ANLAGEVERMÖGENFinanzanlagen c) 26’000.00 20’000.00EWZ-Wärmecontracting 2’160’000.00 2’160’000.00./. Wertberichtigung EWZ-Wärmecontracting -360’000.01 -285’517.25

Sachanlagen Immobilien Land im Eigentum d) 34’783’528.21 3’880’714.61 Gebäude auf Land im Eigentum e) 17’855’677.64 12’678’948.84 ./. Wertberichtigung Gebäude auf Land in Eigentum -725’968.91 -427’020.09 Gebäude auf Land im Baurecht f) 193’282’407.67 193’268’288.22 ./. Heimfallfonds -2’921’725.26 -2’921’725.26 ./. Wertberichtigung Ausbauten & Erweiterungen -1’730’326.55 -1’301’309.82 Projektkosten Hobelwerk Winterthur g) 4’522’355.33 10’797’556.75

Total Immobilien 245’065’948.13 215’975’453.25

Sachanlagen Mobilien Mobilien Hunziker Areal h) 1’202’633.53 1’149’080.40 ./. Wertberichtigung Mobilien -680’356.10 -518’245.13

Noch nicht einbezahltes Anteilscheinkapital 199’805.20 175’272.56

TOTAL ANLAGEVERMÖGEN 247’614’030.75 218’676’043.83

TOTAL AKTIVEN 250’260’935.45 221’499’689.56

in CHF in CHF

PASSIVENKURZFRISTIGES FREMDKAPITAL

31.12.2019 31.12.2018

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 325’979.75 327’525.11Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten (Amortisationen) i) 2’580’000.00 2’580’000.00Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten (Bankkredit) j) 19’000’000.00 0.00Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Solidaritätsfonds 99’239.89 104’569.21 Diverse kurzfristige Verbindlichkeiten k) 61’291.35 38’786.23 Noch nicht ausbezahltes Anteilscheinkapital 135’575.00 0.00Passive Rechnungsabgrenzungen Vorausbezahlte Mietzinse 502’462.69 459’670.87 Akontozahlungen Heiz- und Nebenkosten 18’649.00 14’700.00 Diverse Passive Rechnungsabgrenzungen 151’699.41 223’810.70

TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 22’874’897.09 3’749’062.12

LANGFRISTIGES FREMDKAPITALLangfristige verzinsliche Verbindlichkeiten Depositenkasse 4’953’669.84 2’353’335.19 Darlehen 33’580’000.00 34’360’000.00 Hypotheken /Anleihen 143’350’000.00 145’150’000.00Übrige langfristige Verbindlichkeiten l) 20’357’020.00 14’530’000.00Rückstellungen Erneuerungsfonds m) 7’795’868.00 6’122’020.00 Rückstellungen n) 9’900.00 9’900.00

TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 210’046’457.84 202’525’255.19

EIGENKAPITALAnteilscheinkapital 17’106’204.41 15’022’890.00Gesetzliche Gewinnreserve 25’053.60 16’073.32Gewinnvortrag / - Verlust 25’617.30 6’803.34Jahresergebnis 182’705.21 179’605.59

TOTAL EIGENKAPITAL 17’339’580.52 15’225’372.25

TOTAL PASSIVEN 250’260’935.45 221’499’689.56

28 29

ERFOLGSRECHNUNG

2019 2018Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen Mietzinserträge 11’632’404.40 11’547’907.85 ./. Leerstände -221’375.25 -322’709.50 ./. Mietzinsverluste -156’912.61 -32’499.70 ./. Indirekte Subventionen -469’468.00 -468’030.00Übrige Erträge 240’780.89 185’517.55TOTAL ERLÖSE AUS LIEFERUNG UND LEISTUNG 11’025’429.43 10’910’186.20

Liegenschaftenaufwand Unterhalt / Reparaturen 368’869.58 452’123.92 Baurechtszins 800’065.00 800’065.00 Versicherungen 86’821.05 85’816.70 Abgaben / Gebühren 5’699.65 28’749.20 Nebenkosten zu Lasten Genossenschaft 287’949.51 294’675.30 Vermietungsaufwand 14’049.93 15’515.81 Aufwand Liegenschaftenverwaltung 117’782.47 127’205.72 Einlage Erneuerungsfonds 1’673’848.00 1’773’896.00TOTAL LIEGENSCHAFTENAUFWAND 3’355’085.19 3’578’047.65

BRUTTOERGEBNIS 7’670’344.24 7’332’138.55

Personalaufwand Betrieb 91’244.79 85’161.90 Verwaltung 721’322.04 671’862.95 Gästehaus & Reception 276’610.00 253’061.20TOTAL PERSONALAUFWAND 1’089’176.83 1’010’086.05

Übriger betrieblicher Aufwand Büro- und Beratungsaufwand 301’125.34 308’629.47 Organkosten 182’366.74 169’483.53TOTAL ÜBRIGER BETRIEBLICHER AUFWAND 483’492.08 478’113.00

BETRIEBSERGEBNIS VOR ZINSEN, STEUERN, ABSCHREIBUNGEN UND FONDSEINLAGEN 6’097’675.33 5’843’939.50

Abschreibungen auf Positionen des Anlagevermögens Abschreibungen Wärmecontracting 74’482.76 74’482.76 Abschreibungen Immobilien o) 727’965.55 1’661’599.84 Abschreibungen Mobilien 102’606.72 96’904.87TOTAL ABSCHREIBUNGEN AUF POSITIONEN DES ANLAGEVERMÖGENS 905’055.03 1’832’987.47

BETRIEBSERGEBNIS VOR ZINSEN UND STEUERN 5’192’620.30 4’010’952.03

2019 2018Finanzaufwand Finanzierungskosten und Zinsaufwand Hypotheken 3’473’065.27 3’519’239.53 Zinsaufwand Darlehen 240’450.00 261’166.67 Zinsaufwand Darlehens-/Depositenkasse 28’208.75 20’503.85 Übriger Finanzaufwand 12’620.88 12’211.96TOTAL FINANZAUFWAND 3’754’344.90 3’813’122.01

TOTAL FINANZERTRAG 1’840.22 4’300.00

BETRIEBSERGEBNIS VOR STEUERN 1’440’115.62 202’130.02

Betriebsfremder Ertrag p) 563’412.86 610’196.16Betriebsfremder Aufwand q) 573’800.73 590’611.06

BETRIEBSFREMDES ERGEBNIS -10’387.87 19’585.10

Ausserordentlicher Aufwand/Ertrag Ausserordentlicher Aufwand r) 1’200’696.30 50’359.53 Ausserordentlicher Ertrag s) 32’832.46 81’807.00

JAHRESERGEBNIS VOR STEUERN 261’863.91 253’162.59

Direkte Steuern 79’158.70 73’557.00

JAHRESERGEBNIS 182’705.21 179’605.59

in CHF in CHF

GEWINNVERWENDUNG

2019 2018BILANZGEWINNGewinn / Verlustvortrag vom Vorjahr 25’617.30 6’803.34Jahresgewinn 182’705.21 179’605.59Zur Verfügung der Generalversammlung 208’322.51 186’408.93

ANTRAG ZUR VERWENDUNG Zuweisung gesetzliche Reserven 5% 9’135.26 8’980.28Verzinsung des einbezahlten Anteilkapitals zu 1% 161’624.45 151’811.35Vortrag auf neue Rechnung 37’562.80 25’617.30

30 31

ANHANG

1

2 Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zu Positionen der Bilanz und Erfolgsrechnung

2019 2018a) Übrige kurzfristige Forderungen

Vorauszahlungen Versicherungsfälle 44’628.25 48’146.70 Darlehen an Mietende 20’000.00 25’000.00 Diverse kurzfristige Forderungen 3’259.10 1’082.00

67’887.35 74’228.70

b) Aktive RechnungsabgrenzungenVorauszahlung Baurechtzins 2020 396’661.00 0.00Übrige transitorische Aktiven 148’373.43 207’921.24

545’034.43 207’921.24

c) FinanzanlagenAK Genossenschaft meh als Gmües 10’000.00 10’000.00AK Genossenschaft Kalkbreite 5’000.00 5’000.00AK Genossenschaft EGW 5’000.00 5’000.00AK Hauptstadt-Genossenschaft 1’000.00 0.00AK Genossenschaft für selbstverwaltetes Wohnen GESEWO 5’000.00 0.00

26’000.00 20’000.00

d) Land im EigentumLand Hobelwerk, Oberwinterthur 30’902’813.60 0.00Land Siewerdtstrasse, Zürich 3’880’714.61 3’880’714.61

34’783’528.21 3’880’714.61

e) Gebäude auf Land im EigentumZ-Halle und Hobelwerkhalle, Oberwinterthur 5’121’384.20 0.00Siewerdtstrasse 95, Zürich 11’857’454.04 11’802’109.44Fahrnisbauten Siewerdtstrasse 97b, Zürich 876’839.40 876’839.40

17’855’677.64 12’678’948.84

f) Gebäude auf Land in BaurechtImmobilien Hunziker Areal 183’561’281.01 183’561’281.01Ausbauten und Erweiterungen Hunziker Areal 9’721’126.66 9’707’007.21

193’282’407.67 193’268’288.22

g) Die Anzahlung für das Land und die Gebäude Hobelwerk von CHF 7’200’000 war im Jahresbericht 2018 unter «Vorkosten Hobelwerk Winterthur». Ab 2019 wird Land im Eigentum separat ausgewiesen (d).

h) Sachanlagen MobilienMobilien Geschäftsstelle HA 257’501.99 244’591.74Mobilien Hunziker Areal 593’298.60 554’016.95Mobilien Siewerdtstrasse 4’110.25 4’110.25Mobilien Gästehaus HA 222’676.19 221’314.96Mobilien Allmendräume HA 125’046.50 125’046.50

1’202’633.53 1’149’080.40

i) Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten (Amortisationen)Hypotheken 1’800’000.00 1’800’000.00Darlehen FdR 780’000.00 780’000.00

2’580’000.00 2’580’000.00

j) Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten (Bankkredit)Vorschuss Bankkredit Hobelwerk 19’000’000.00 0.00

19’000’000.00 0.00

k) Diverse kurzfristige VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten Sozialversicherungen 18’138.80 12’335.65ESTV, Mehrwertsteuer 22’952.55 10’450.58Diverses 20’200.00 16’000.00

61’291.35 38’786.23

l) Übrige langfristige VerbindlichkeitenDarlehen WBF Stadt Zürich 8’178’510.00 7’990’000.00Darlehen WBF Kanton Zürich 8’178’510.00 6’540’000.00Förderfonds Stadt Winterthur 4’000’000.00 0.00

20’357’020.00 14’530’000.00

m) Einlage ErneuerungsfondsEinlage Erneuerungsfonds SW 156’048.00 256’096.00Einlage Erneuerungsfonds HA 1’517’800.00 1’517’800.00Bestand Erneuerungsfonds 7’795’868.00 6’122’020.00

n) Rückstellungen Ferien- und Überstunden Personal 9’900.00 9’900.00

9’900.00 9’900.00

o) Abschreibungen ImmobilienAbschreibung HA (Zuweisung Heimfallfonds) 0.00 922’284.18Abschreibung Ausbauten und Erweiterungen HA 429’016.73 434’979.51Abschreibung SW und Fahrnisbaute SW 298’948.82 304’336.15

727’965.55 1’661’599.84

Angaben über die in der Jahresrechnung angewandten Grundsätze Die vorliegende Jahresrechnung wurde nach den Bestimmungen des Schweizerischen Rechnungs-legungsrechts (Art. 957 bis 960 OR) erstellt.Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen kurzfristigen Forderungen wer-den zu Nominalwerten ausgewiesen. Sachanlagen Die Sachanlagen werden zum Anschaffungswert abzüglich notwendiger Abschreibungen bewer-tet. Die Abschreibungen auf den Sachanlagen des Hunziker Areals erfolgen linear und nach den ge-setzlichen Vorgaben. Die Abschreibungen auf den Sachanlagen der Siewerdtstrasse erfolgen linear und nach den gesetzlichen Vorgaben.

Liegenschaften Die Bewertung der Liegenschaften erfolgt als Gruppe auf der Stufe Arealüberbauung, da die einzelnen Gebäude der Arealüberbauung auf-grund ihrer Gleichartigkeit als Bewertungseinheit zusammengefasst werden.Finanzanlagen Die Finanzanlagen werden zum Anschaffungswert bewertet.Erneuerungsfonds Die Einlagen in den Erneuerungsfonds erfol-gen nach den Vorgaben des Rechnungsregle-ments der Stadt Zürich und den aktuell geltenden steuerlichen Vorschriften.Genossenschaftskapital Die Rückzahlung erfolgt zum Bilanzwert des Aus-trittsjahres unter Ausschluss der Reserven und Fonds einlagen, höchstens aber zum Nennwert (Statuten Art 19.3).

32 33

p) Betriebsfremder Ertrag Einnahmen Gästehaus & Reception 371’207.89 406’014.39 Einnahmen Mobilität 31’756.85 37’233.15 Einnahmen Innovation & Forschung 28’583.92 31’290.97 Einnahmen Gemeinschaftsflächen 52’058.35 51’689.80 Einnahmen Photovoltaik 79’805.85 83’967.85TOTAL BETRIEBSFREMDER ERTRAG 563’412.86 610’196.16

q) Betriebsfremder Aufwand Aufwand Gästehaus & Reception 406’391.41 406’678.68 Aufwand Mobilität 35’574.81 44’862.96 Aufwand Innovation & Forschung 87’049.85 95’521.70 Aufwand Gemeinschaftsflächen 37’850.21 39’509.62 Aufwand Photovoltaik 6’934.45 4’038.10

TOTAL BETRIEBSFREMDER AUFWAND 573’800.73 590’611.06

r) Ausserordentlicher AufwandDirektabschreibung Projekt Hobelwerk 1’200’392.25 - Mehrwertsteuer Korrektur 2017 - 8’982.78 Nachzahlungen Allmendkommission 2016/2017 - 18’291.40 Nebenkosten Siewerdtstrasse 2017 - 10’312.75 Mängelbehebung Genossenschaftsstr. 11 - 9’966.85 Diverse 303.95 2’805.75

1’200’696.20 50’359.53

s) Ausserordentlicher ErtragKorrektur Baurechtzinsen 2015 – 2019 33’481.90 Periodenfremde Einnahmen 2016/2017 (korr.) -649.44 4’000.00 Mehrwertsteuerguthaben 2012 – 2016 71’975.00 Steuerguthaben 2016/2017 5’374.95Diversen 457.05

32’832.46 81’807.00

3 Brandversicherungswert der SachanlagenGebäudeversicherungswert Hunziker Areal 151’780’000.00 151’780’000.00 Gebäudeversicherungswert Siewerdtstrasse 95 10’004’800.00 10’004’800.00 Gebäudeversicherungswert Fahrnisbauten Siewerdtstrasse 87b 560’000.00 560’000.00 Gebäudeversicherungswert Pavillon + Nebengebäude 1’820’000.00 1’820’000.00

164’164’800.00 164’164’800.00

4 Langfristige VerträgeEWZ-WärmecontractingUnter der Bilanzposition EWZ-Wärmecontracting wird der Investitionsbeitrag von CHF 2’160’000 ausgewiesen, welcher über die Vertragslaufzeit abgeschrieben wird. Der Vertrag ist über eine feste Dauer bis am 30. September 2044 abgeschlossen und beinhaltet zusätzlich jährlich wiederkehrende Verpflich tungen von aktuell CHF 209’234.40 (Grundgebühr).

Land im BaurechtFür das Hunziker Areal besteht ein Baurecht mit einer Laufzeit bis 22. September 2072. Der Baurechtszins für 2019 beträgt CHF 800’065.00.

5 Derivate FinanzinstrumenteZur Absicherung von Zinssatzrisiken auf Libor Hypotheken werden Zinssatz-Swaps eingesetzt. Diese dienen der Absicherung künftiger Cashflows und werden daher nicht bilanziert sondern im Anhang offengelegt.

Kontraktwert 100’000’000.00 100’000’000.00 Wiederbeschaffungswert -11’980’128.03 -10’908’720.00

6 Entschädigung an VorstandVorstandsentschädigung 91’600.00 77’130.00

7 RisikobeurteilungDer Vorstand hat eine Bestandesaufnahme der wesenlichen Risiken der Genossenschaft vorgenommen. Diese sind in einem Risikokatalog festgehalten und werden periodisch überprüft.

8 Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendeten AktivenImmobilien 245’921’613.52 209’827’951.67

9 Erklärung der Anzahl Vollzeitstellen im JahresdurchschnittNicht über 50 zutreffend zutreffend

10 EventualverbindlichkeitenPer Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen Eventualverbindlichkeiten.

11 Im Anhang verwendete AbkürzungenAK AnteilscheinkapitalEGW Emissionszentrale für gemeinnützige Wohnbauträger ESTV Eidgenössische Steuerverwaltung

FdR Fonds de Roulement WBF Wohnbauförderung HA Hunziker Areal SW Siewerdtstrasse 95 SW Fahrnisbauten Siewerdtstrasse 97b

ANHANG

34 35

REVISIONSBERICHT

Tel. Fax

044 444 35 55 044 444 37 66

BDO AG Schiffbaustrasse 2 8031 Zürich

www.bdo.ch

BDO AG, mit Hauptsitz in Zürich, ist die unabhängige, rechtlich selbstständige Schweizer Mitgliedsfirma des internationalen BDO Netzwerkes.

Bericht der Revisionsstelle zur Eingeschränkten Revision an die Generalversammlung der

Baugenossenschaft mehr als wohnen, Zürich

Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) der Baugenossen-schaft mehr als wohnen für das am 31. Dezember 2019 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.

Für die Jahresrechnung ist die Verwaltung verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unabhän-gigkeit erfüllen.

Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur Eingeschränkten Revision. Danach ist diese Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine Eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische Prüfungshand-lungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der beim geprüften Unternehmen vorhande-nen Unterlagen. Dagegen sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer Handlungen oder ande-rer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision.

Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung sowie der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes nicht Gesetz und Statuten entsprechen.

Zürich, 24. März 2020

BDO AG

Monica González del Campo

Leitende Revisorin Zugelassene Revisionsexpertin

ppa. Remo Inderbitzin

Zugelassener Revisionsexperte

Beilagen Jahresrechnung

Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes

MITGLIEDER UND ORGANE

VorstandWerner Brühwiler, Nathanea Elte, Rahel Erny, Ueli Keller, Alex Martinovits Wiesendanger (städtische Vertretung), Rita Prevot, Matthias Probst, Peter Schmid (Präsident), Claudia Thiesen (Vizepräsidentin)

AllmendkommissionCarmen Berchtold (seit 2019), Eduard Fuchs, Anna Haller (Vertretung Geschäftsstelle), Constanze Nandy (seit 2019), Jens Schmidt, Nina Trüb-Meier (seit 2019)

GeschäftsstelleIrina Dallo (Januar bis Juni), Asha De (seit 2019), Roseli Ferreira, Anna Haller, Karin Joss, Sabine Kupferschmid, Dominik Lässer, Kiruththika Nagalingam, Bigi Obrist (seit 2019), Michael Regtien, Marcel Ritter, Beni Rohrbach (seit 2019), Petra Roth, Yvonne Tiberi, Ramona Virijevic

Steuerungsausschuss HobelwerkBigi Obrist, Peter Schmid, Claudia Thiesen, Andrea Wieland

Begleitgruppe Kulturelle Zwischennutzung HobelwerkMilad Ahmadvand, Giancarlo Corti, Rahel Erny, Katti Flieger, Willi Frauenfelder, Bigi Obrist, Isabel Rohner

Baukommission HobelwerkNathanea Elte, Ueli Keller, Ursa Moser, Simona Mühlebach, Claudia Thiesen, Marc Zürcher

Geschäftsleitung Bis 31.7.2019: Andrea Wieland, Peter Schmid Ab 1.8.2019: Andrea Wieland (Geschäftsführerin)

Mitgliederbestand (per 31.12.2019)

Jahr Juristische Mitglieder davon BG Einzelmitglieder

2019 118 56 885

2018 108 51 845

2017 108 51 813

2016 108 51 806

2015 105 53 788

2014 81 54 358

2013 68 54 63

2012 68 54 22

2011 66 54 14

2010 66 54 14

2009 63 52 13

2008 51 46 1