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1 Jahresbericht 2019 Tumorzentrum Rheinland-Pfalz e.V.

Jahresbericht 2019 Tumorzentrum Rheinland-Pfalz e.V....Höfinghoff, C. Cleffmann, B. Höfinghoff, D. Remenyi 5 Tumorzentrums im Februar 2019 angenommen. Auch die Mitglieder der Krebsgesellschaft

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Jahresbericht 2019 Tumorzentrum Rheinland-Pfalz e.V.

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Inhalt Grußwort 3

Das Tumorzentrum Rheinland-Pfalz im Jahr 2019: Den Wandel aktiv gestalten 4

Personelle Neuausrichtung ................................................................................................................. 4

Fusion .................................................................................................................................................. 4

Radiointerview .................................................................................................................................... 4

Im Blickpunkt der Politik...................................................................................................................... 5

Tag der offenen Tür ............................................................................................................................. 6

Bilderausstellung im Gesundheitsministerium ................................................................................... 6

Das Tumorzentrum Rheinland-Pfalz in Zahlen 2019 6

Persönliche Beratung von Tumorkranken ........................................................................................... 6

Telefonische Beratung von Tumorkranken ......................................................................................... 8

Schriftliche Beratung von Tumorkranken ........................................................................................... 9

Außenberatungsstellen ....................................................................................................................... 9

Patientenkurse 9

Yoga ..................................................................................................................................................... 9

QiGong ............................................................................................................................................... 10

Wandern ............................................................................................................................................ 10

Gelassenheit in schwierigen Momenten ........................................................................................... 10

Schlaf gut ........................................................................................................................................... 10

Angehörigengruppe ........................................................................................................................... 10

Seminare/Workshops/Vorträge 11

Heilsames Singen ............................................................................................................................... 11

Bogenschießen .................................................................................................................................. 11

Umgang mit Angst ............................................................................................................................. 11

Patiententag 2019 ............................................................................................................................. 11

Prostata-Selbsthilfegruppe ................................................................................................................ 12

Fortbildung 12

Interdisziplinärer Austausch .............................................................................................................. 12

Zweitägige Fortbildung ...................................................................................................................... 12

Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen 12

Übersicht ........................................................................................................................................... 13

Junge Erwachsene mit Krebs ............................................................................................................. 13

Öffentlichkeitsarbeit 14

Newsletter ......................................................................................................................................... 14

PR-Aktionen ....................................................................................................................................... 14

In eigener Sache ................................................................................................................................ 14

Ausblick 2020 15

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Grußwort

Mit der Diagnose Krebs geht jeder Betroffene individuell um. Es gibt keine Patentlösung im Umgang

mit der Krankheit. Jeder muss seinen eigenen Weg finden bzw. gehen. Seit mehr als vier Jahrzehnten

nehmen wir unsere Verantwortung wahr, unterstützen Krebskranke und leisten unentgeltliche

Hilfestellungen beim Umgang mit der Krankheit. Unser Fokus richtet sich sowohl auf die Betroffenen

als auch auf ihre Angehörigen. Wir helfen, ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden zu verbessern,

ihre physische und psychische Stabilität auf- und auszubauen.

Die Nachfrage nach unseren Angeboten ist dementsprechend groß. Folgerichtig blicken wir auf ein

spannendes, ereignisreiches und arbeitsintensives Jahr 2019 zurück, das in den letzten Dezembertagen

beunruhigende Nachrichten von einer mysteriösen Lungenerkrankung in China brachte. Zu diesem

Zeitpunkt konnte sich noch niemand vorstellen, welche Ausmaße dieses Thema in den Folgemonaten

annehmen würde.

Mit dem Jahresbericht 2019 geben wir Ihnen einen Einblick in unsere vielfältigen Aktivitäten. Auf den

folgenden Seiten können sich Mitglieder und Förderer über unser Angebot informieren. Gleichzeitig

legen wir Rechenschaft über den Einsatz erhaltener Fördermittel ab. Sie finden Zahlen, Daten und

Fakten rund um unser Beratungsangebot.

Das alles wäre nicht möglich, ohne unsere engagierten haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, unsere

Förderer - die Gesetzliche Krankenversicherung, die Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz und

das Land Rheinland-Pfalz – sowie alle Freunde, von deren finanzieller und ideeller Unterstützung die

Arbeit des Tumorzentrums Rheinland-Pfalz auch im vergangenen Jahr getragen wurde. Wir danken

allen, die durch ihr finanzielles und persönliches Engagement seit vielen Jahren zum Gelingen der

Arbeit beitragen.

Auch im Jahr 2019 haben wir weiterhin mit ganzer Kraft alles möglich gemacht, damit wir betroffenen

Menschen und ihren Familien helfen konnten. Mit unseren umfassenden Hilfsangeboten vermitteln

Krebskranken und ihren Angehörigen trotz aller physischen und psychischen/emotionalen

Belastungen eine aktive und positive Lebensperspektive. Dieser Aufgabe werden wir uns jetzt und in

der Zukunft stellen.

Michaela Heider-Peschel und Roland Buhl

Leiterin der Geschäftsstelle und Vorsitzender Tumorzentrum Rheinland-Pfalz

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Das Tumorzentrum Rheinland-Pfalz im Jahr 2019: Den Wandel aktiv

gestalten

Das Jahr 2019 war für das Tumorzentrum von einer Reihe von Ereignissen geprägt, die weit über das

Jahr hinausreichen. Als Stichworte zu nennen sind zum einen die Veränderungen in personeller und

damit struktureller Hinsicht sowie zum anderen die geplante Fusion mit der Krebsgesellschaft

Rheinland-Pfalz, die sich weiter konkretisierte. Außerdem hatten wir die Gelegenheit, unsere

vielfältigen Aufgaben der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin, Sabine Bätzing-Lichtenthäler,

und der Bundestagsabgeordneten des Kreises Mainz-Bingen, Ursula Groden-Kranich, vorzustellen. Ein

Radiointerview, ein Tag der offenen Tür und eine Bilderausstellung unseres langjährigen

Patientenmalkurses rundeten unsere Aktivitäten ab.

Personelle Neuausrichtung

Das Psychoonkologenteam rund um den Leiter der Beratungsstelle, Michael Specht, ergänzt seit

November Anja Bayer, die auf eine langjährige Erfahrung als systemische Paar- und

Familientherapeutin zurückblickt. Mit ihr können wir die Bereiche Paar- und Sexualberatung weiter

ausbauen bzw. erstmals anbieten.

Anja Bayer ersetzt Bärbel

Höfinghoff, die nach 33jähriger

Beratungstätigkeit Ende Oktober

in den Ruhestand gegangen ist.

Seine Altersteilzeit hat Michael

Specht im Oktober begonnen. Im

September 2019 verließ außerdem

die Geschäftsführerin, Heidrun

Göhl, das Tumorzentrum. Ihren

Aufgabenbereich nimmt seit

August als Leiterin der

Geschäftsstelle, Michaela Heider-

Peschel, bis zur endgültigen Fusion

mit der Krebsgesellschaft wahr. Trotz dieser weitreichenden internen Neuausrichtungen konnte der

laufende Betrieb nahezu vollständig aufrechterhalten werden. Einen maßgeblichen Anteil daran

trugen die Beraterin, Dorothee Remenyi, und Christine Cleffmann, die im Sekretariat alle Fäden

zusammenhält sowie alle Kurse und Veranstaltungen organisiert.

Neben der Hauptanlaufstelle in Mainz finden weitere psychoonkologische Beratungen regelmäßig in

ganz Rheinhessen statt. Dorothee Remenyi ist zweimal im Monat im Rathaus in Worms erreichbar, wo

aufgrund der großen Nachfrage im vierten Quartal 2018 das Angebot auf zwei Vormittage aufgestockt

wurde. Diese Ausweitung hat sich im Jahr 2019 mehr als bewährt. Die weiteren Sprechstunden jeweils

einmal im Monat in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen in Ingelheim und im ‚Treff im Stift‘ in Bingen

sind übergangsweise von Bärbel Höfinghoff auf Michael Specht übergegangen, der darüber hinaus in

der evangelischen Sozialstation in Alzey erreichbar ist.

Fusion

Die seit mehreren Jahren geplante Fusion mit der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz hat sich 2019

weiter konkretisiert. Die Gründung eines Fördervereins zur Mittelakquise nahm Gestalt an. Sie erfolgte

schließlich gleich Anfang Januar 2020. Eine vorformulierte Absichtserklärung über die künftige

Zusammenarbeit der beiden Vereine wurde von der außerordentlichen Mitgliederversammlung des

v.l.: A. Höfinghoff, C. Cleffmann, B. Höfinghoff, D. Remenyi

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Tumorzentrums im Februar 2019 angenommen. Auch die Mitglieder der Krebsgesellschaft haben dem

Zusammenschluss zugestimmt.

Radiointerview

Im September machte die Brustkrebserkrankung der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-

Vorpommern, Manuela Schwesig, die Runde. Das nahm der SWR zum Anlass, den Leiter der

Beratungsstelle, Michael Specht, zu interviewen. Im Gespräch ging es zum einen grundsätzlich um die

Auswirkungen der Erkrankung auf die Psyche der Betroffenen, zum anderen im konkreten Fall um die

Absicht, sich nicht aus ihrem stressigen Politikerleben zurückzuziehen, sondern Ministerpräsidentin zu

bleiben. Michael Specht stellte dar, dass trotz der anstrengenden Therapie nichts dagegenspricht,

berufstätig zu bleiben. Das sei aber keine allgemeingültige Aussage, da sich jede Erkrankung und die

daraus folgende Behandlung bei jedem Menschen anders auswirkt.

Im Blickpunkt der Politik

Hohen Besuch konnte das Tumorzentrum gleich zweimal im letzten Jahr verzeichnen. Anfang des

Jahres informierte sich die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler

bei Mitarbeitern und Vorstand über die psychoonkologische und psychosoziale Arbeit der

psychosozialen Krebsberatungsstelle für Rheinhessen. Sie zeigte sich beeindruckt von der hohen

Professionalität der Arbeit, die tagtäglich für Erkrankte und ihre Angehörigen geleistet wird. Ihr Fazit

lautete: „Die Arbeit… ist wichtig und bedarf der breiten Unterstützung von Bund und Land, aber auch

v.l.: M. Specht (Leiter der Beratungsstelle), J. Bartmann (AOK), Prof.M. Blettner (2. Vorsitzende TUZ), Prof. R. Buhl (1. Vorsitzender

TUZ), Ministerin S. Bätzing-Lichtenthäler, H. Göhl (Geschäftsführerin TUZ), C. Cleffmann (TUZ), Dr. J. Körber (Vorstand KG RLP), Dr.

T.Schopperth (Geschäftsführer KG RLP)

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der Sozialversicherungsträger, damit sie auch zukünftig Betroffenen und Angehörigen nach einer so

schwerwiegenden Diagnose zugutekommt.“

Ende des Jahres 2019 hatten die beiden Vorsitzenden des Tumorzentrums, Prof. Roland Buhl und Prof.

Maria Blettner, wiederum die Gelegenheit, der CDU-Bundestagsabgeordneten des Landkreises Mainz-

Bingen, Ursula Groden-Kranich, das Hilfsangebot des Tumorzentrums Rheinland-Pfalz vorzustellen. Die

Abgeordnete nahm sich die Zeit und hat die Geschäftsstelle in Mainz persönlich besucht. Unter

anderem wurden Strategien ausgelotet, wie das Spendenaufkommen im Rahmen der Fusionierung mit

der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfallz gesteigert werden kann.

Tag der offenen Tür

Ende November feierten wir in den Räumlichkeiten des Tumorzentruns einen Tag der offenen Tür. Zum

einen haben wir die Gelegenheit genutzt, die Mitarbeiterin der ersten Stunde, Bärbel Höfinghoff, zu

verabschieden. Zum anderen konnten sich Weggefährten, Kooperationspartner, Ärzte, Patienten und

ihre Familienangehörigen einen Eindruck des vielfältigen Programms verschaffen. Alle

Psychoonkologen standen in kleiner und großer Runde für Gespräche zur Verfügung. Zahlreihe

Klienten und Freunde des Hauses haben das Angebot wahrgenommen.

Bilderausstellung im Gesundheitsministerium

Malen zeigt neue Wege auf. Das ist die Idee des Psychoonkologischen Patientenmalkurses. Das

Angebot macht deutlich, wie vielfältig die Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung für

Krebsbetroffene sein kann. Unter therapeutischer Begleitung kann sich die Seele öffnen und helfen,

Unausgesprochenes zum Ausdruck bringen zu können. Die Patientinnen und Patienten setzen sich

dabei intensiv mit sich selbst auseinander und lernen auf der Suche nach dem inneren Gleichgewicht,

neue Wege im Umgang mit der Erkrankung kennen.

Einige der Bilder wurden gegen Ende des Jahres für vier Wochen in den Räumlichkeiten des

Gesundheitsministeriums in Mainz ausgestellt. Die Ministerin persönlich ließ es sich nicht nehmen,

gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Tumorzentrums, Prof. Roland Buhl, sowie der Maltherapeutin

und langjährigen Leiterin der Kurse, Britta Wöhler-Langerbein, die Ausstellung zu eröffnen. Dabei

brachte sie noch einmal ihre Wertschätzung für die Arbeit des Vereins zum Ausdruck.

Das Tumorzentrum Rheinland-Pfalz in Zahlen 2019

Das Tumorzentrum Rheinland-Pfalz bietet eine ambulante, unentgeltliche psychoonkologische und

psychosoziale Beratung von Tumorpatienten für die Stadt Mainz und Rheinhessen an. Die anderen

Regionen des Landes werden durch die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz betreut. Neben Menschen,

die an Krebs erkrankt sind, und ihren Angehörigen können auch niedergelassene Ärzte, Sozialarbeiter,

Psychologen oder Selbsthilfegruppen das Angebot in Anspruch nehmen.

Das psychoonkologische und psychosoziale Beratungsangebot beinhaltet zum einen Informationen

und Hilfestellung zur Klärung sozialrechtlicher Ansprüche und bei Problemen der Rehabilitation.

Zum anderen wird geholfen, mit psychischen Belastungen, Ängsten vor Folgen der Tumorerkrankung

und mit deren Behandlung umzugehen. Die psychoonkologische Begleitung und Unterstützung erfolgt

vorwiegend im klientenzentrierten Gespräch oder als Paar- oder Familienberatung. Wir nutzen eine

Vielfalt unterstützender Methoden, vorrangig systemisch- und gestalttherapeutische Methoden. In

unseren Gruppenangeboten arbeiten wir meistens themenzentriert.

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Persönliche Beratung von Tumorkranken

Die Nachfrage nach psychoonkologischen und psychosozialen Beratungsangeboten für

Krebspatientinnen und Krebspatienten sowie ihrer Angehörigen hat in den letzten zehn Jahren

kontinuierlich zugenommen. Ob ein telefonisches oder ein persönliches Gespräch, eine schriftliche

Anfrage: die Zahlen der dokumentierten Beratungsfälle sind trotz der personellen Umstrukturierungen

nach wie vor hoch. Lagen sie im Jahr 2010 bei 433 Klienten, sind sie im Jahr 2019 auf 629 (2018: 668,

2017: 601; 2016: 503) gestiegen – unter Einschluss von Familienangehörigen und Beratungen in

Außenstellen. Hiervon waren 471 (74,88 %) Ratsuchende Frauen und 154 Männer (24,48 %). Die

Differenz ergibt sich aus den anonymen Kontakten. Das Verhältnis der Frauen zu Männern, die unsere

Beratung suchen, bleibt im Vergleich zu den letzten Jahren nahezu unverändert. Der leichte Rückgang

an Beratungskontakten ist dem personellen Umbruch im 4. Quartal sowie einer längeren

Rehabilitationsmaßnahme eines Mitarbeiters im Sommer geschuldet.

Die Gesamtzahl der Beratungskontakte beläuft sich insgesamt auf 3.049.

Bei der Aufschlüsselung der Beratungskontakte in die unterschiedlichen Kontaktarten ergibt sich

folgende Verteilung:

Unter die Rubrik „schriftliche Interventionen“ fallen auch die Mailkontakte. Die Zahlen belegen den

Trend zur Kommunikation per Mail.

Bei der überwiegenden Mehrzahl der Kontakte – 94,15 % (2.871) - handelt es sich um Einzelkontakte.

Als Paar kamen 4,69 % (143) der Ratsuchenden. Bei lediglich 1,15 % (35) suchten drei und mehr

Personen das Gespräch.

Persönliche Beratungskontakte 32,57 %

Telefonische Beratungskontakte 36,50 %

Schriftliche Interventionen 30,01 %

Sonstige 0,92 %

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Telefonische Beratung von Tumorkranken

Bei den telefonisch um Rat Suchenden handelt es sich um Tumorkranke bzw. deren Angehörige, die

entweder wegen der großen Entfernung ihres Wohnortes oder aus anderen Hinderungsgründen den

psychoonkologischen und psychosozialen Beratungsdienst nicht persönlich aufsuchen können. Einige

wollen auch bewusst anonym bleiben. Sie werden in den telefonischen Kontakten ermutigt, eine

persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Je nach Wohnort wird auch auf die

Außensprechstunden und weitere regionale Beratungsstellen der psychosozialen Krebsnachsorge –

zum Beispiel die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz – hingewiesen. Ebenso ist die Vermittlung anderer

weiterführender Hilfen – zum Beispiel die Schuldnerberatung – möglich.

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Schriftliche Beratung von Tumorkranken

Die Möglichkeit, per Mail Kontakt zur Beratungsstelle oder direkt zu den Beratern aufzunehmen, wird

weiter rege genutzt. Auch über die Homepage des Tumorzentrums kann schnell und problemlos

Kontakt aufgenommen werden. Inwieweit die Ereignisse des Jahres 2020 dazu führen werden, dass

die Nachfrage nach Online-Video-Beratungen steigt, wird sich zeigen. Es ist dann wünschenswert, das

Angebot entsprechend auszubauen.

Außenberatungsstellen

Zweimal im Monat findet eine halbtägige Außensprechstunde in der Stadtverwaltung Worms statt.

Dazu kommen monatliche Beratungen in Alzey, in Bingen und in Ingelheim. Unnötige unter Umständen

belastende Fahrten nach Mainz entfallen so. Die Angebote werden von den an Krebs erkrankten

Menschen und ihren Angehörigen als wichtige Anlaufstelle vor Ort genutzt. Darüber hinaus findet im

Rahmen einer Kooperation alle zwei Wochen eine Beratung in einer hämatologisch/onkologischen

Praxis in Mainz statt. Dieses niedrigschwellige Angebot ermöglicht durch die erfolgreiche

Zusammenarbeit zwischen den behandelnden Ärzten und der psychosozialen Beratungsstelle eine

sehr gute psychoonkologische Basisversorgung. Darüber hinaus ist das Tumorzentrum Rheinland-Pfalz

in die ambulante psychoonkologische Versorgung der Patienten des Universitären Centrums für

Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz; https://www.unimedizin-mainz.de/uct/das-uct-

mainz/willkommen.html) eingebunden.

Die Aufteilung der Beratungen an den einzelnen Standorten stellt sich wie folgt dar:

Worms 72

Alzey 28

Bingen 22

Ingelheim 19

In der Praxis in Mainz fanden im letzten Jahr insgesamt 92 Beratungen statt.

Patientenkurse

Unser Kursangebot hat sich in den letzten Jahren ständig an die Bedürfnisse unserer Klienten

angepasst. Neben Yoga, Wandern und QiGong rücken verstärkt die Themen Gelassenheit und die

vielfältigen Fragestellungen auch der Angehörigen von Patienten mit einer Krebserkrankung in den

Vordergrund. In allen Kursen haben neben den Erkrankten Partner, Kinder oder Geschwister die

Möglichkeit, ihre Sorgen und Ängste zu formulieren. Ebenfalls ins Programm wurden die Kurse

Bogenschießen und Singen als Workshop aufgenommen. Und erstmals haben wir uns darüber hinaus

der Schlafförderung gewidmet.

Dagegen fand der Malkurs 2019 mangels Nachfrage nach vielen Jahren erstmals nicht mehr statt.

Lediglich im Zuge der Gemäldeausstellung hat sich die bewährte Gruppe noch einmal in den

Räumlichkeiten des Tumorzentrums getroffen, um die gemeinsame Zeit Revue passieren zu lassen und

Bilder für die Malausstellung auszusuchen.

Yoga

2019 wurden insgesamt drei Yoga-Sanft-Kurse angeboten. Insgesamt 20 Teilnehmende trafen sich

unter Anleitung einer zertifizierten Yoga-Lehrerin, um, differenziert nach dem individuellen

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Leistungsvermögen, mit sanften Yogaübungen zu entspannen bzw. an einer Verbesserung der

Beweglichkeit und Steigerung der Kondition zu arbeiten. Ein Yoga-Kurs umfasste vier bis acht Abende.

QiGong

Die seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Klinikum Mainz (KKM) durchgeführten

Qi-Gong-Kurse wurden auch 2019 wieder angeboten. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – verteilt

auf sechs Kurse – erlernten Übungen, welche die Selbstheilungskräfte fördern, das Immunsystem

stärken sowie das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden verbessern.

Wandern

Die Seele baumeln lassen, die Natur erleben, sich austauschen: das sind die Ziele der vom

Tumorzentrum organisierten Wanderungen, die auch 2019 durchgeführt wurden. Angesprochen

werden Betroffene und ihre Angehörigen. Insgesamt 31 Teilnehmer bzw. Teilnehmerinnen folgten der

kostenfreien Einladung und entdeckten in psychoonkologischer Begleitung an drei Samstagen kleine

feine Wege rund um Mainz.

Gelassenheit in schwierigen Momenten

Der Kurs richtet sich an Menschen mit Krebserkrankungen und deren Angehörige, die

mit schwierigen Alltagssituationen besser zurechtkommen möchten. Im Fokus steht

die Stärkung der psychischen Flexibilität. Unangenehme Gefühle und schmerzliche

Gedanken können nicht vermieden werden. Dennoch ist es möglich, so damit

umzugehen, dass sie keinen großen Einfluss mehr haben. Das gelingt auf der Grundlage

des Konzeptes der Mindfulness-Based-Stress-Reduction mit Hilfe von Meditationen

und Körperwahrnehmungsübungen, die unter Anleitung einer zertifizierten MBSR-

Trainerin eingeübt werden. Die Resonanz der Teilnehmer war außerordentlich gut. Der Kurs fand

sechsmal statt.

Schlaf gut

Erholsamer Schlaf und eine entspannte Nachtruhe: Das ist der Wunsch vieler Menschen, die an Krebs

erkrankt sind. Unter Anleitung einer erfahrenen Psychoonkologin fand an vier Abenden der Kurs statt,

der Impulse zur Förderung einer entspannten Nachtruhe setzte. Neben Informationen zu den

Grundlagen des Schlafs, Tipps und Ratschlägen für guten Schlaf stand die Auseinandersetzung mit den

eigenen Schlafgewohnheiten und schlafbezogenen Denkmustern. Es wurden verschiedene

Entspannungstechniken vorgestellt und ausprobiert. Sieben Teilnehmer haben das Angebot

wahrgenommen.

Angehörigengruppe

Aushalten, abgrenzen und trotzdem helfen: diese Quadratur des Kreises gilt es zu bewältigen, wenn

der Partner/die Partnerin an Krebs erkrankt. Woraus Kraft geschöpft werden kann, und welche

Unterstützung im Umfeld zur Verfügung steht, sind zentrale Fragestellungen, die sich die Teilnehmer

in wechselnder Anzahl in sehr intensiven Gesprächsrunden an fünf Abenden stellten. Oftmals ging es

auch einfach nur darum, Sorgen und Ängste mit Menschen zu teilen, die in einer ähnlichen Situation

stecken.

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Seminare/Workshops/Vorträge

Heilsames Singen

Sich tragen lassen von Stimme, Klang und Rhythmus, war das Ziel dieser Einheit, die an einem Samstag

mit insgesamt sieben Teilnehmern stattfand. Singen ist ein echtes Lebenselixier. Lieder und Mantren

stärken und bringen Körper und Seele in heilende Schwingungen. Eine Musik- und Gestalttherapeutin

sowie Psychoonkologin in Personalunion gestaltete den Workshop für Menschen, die Kraft und

Lebensfreude tanken wollten.

Bogenschießen

Speziell für junge Erwachsene mit Krebs fand im Herbst im Sportinstitut der Universität Mainz ein

Workshop zum Thema Bogenschießen statt. Bogenschießen verbessert die Wahrnehmungsfähigkeit

und die Konzentration und fördert die Entspannung. Es dient damit zum nachhaltigen Stressabbau.

Unter Anleitung eines erfahrenen Bogenschießtrainers konnten fünf Teilnehmer eine kleine Auszeit

von ihrem belastenden Alltags nehmen. Die Resonanz auf den Kurs war so groß, dass geplant ist, ihn

wieder anzubieten.

Umgang mit Angst

Die Psychoonkologin des Tumorzentrums Rheinland-Pfalz e.V., Dorothee Remenyi, hielt im September

letzten Jahres bei der Frauenselbsthilfe nach Krebs in Worms einen Vortrag zum Thema ‚Umgang mit

Angst‘.

Die Diagnose Krebs löst Angst aus. Deshalb gilt es für alle Betroffenen individuelle Strategien zu

entwickeln, um sie zu beherrschen. Zunächst zeigte Dorothee Remenyi die positive Funktion von Angst

auf. Sie schützt den Menschen vor Gefahren. Nimmt die Angst allerdings überhand und schränkt die

Lebensqualität ein, wird sie bedrohlich und führt unter anderem

zu Blockaden. Als zentrale Kraft dagegen kann das Gefühl zur

Lebensbewältigung und Selbstfürsorge genutzt werden. Angst

verliert an Bedrohlichkeit, wenn man sich ihr stellt, sie analysiert

und somit lernt, sie auszuhalten.

Im letzten Teil des Vortrags stellte die Psychoonkologin

verschiedene Modelle bzw. Strategien zur individuellen

Angstbewältigung vor. Das können beispielweise Sport,

Entspannung aber auch Ablenkung oder Verdrängung sein. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie die

Angst abmildern, beruhigen und damit den Umgang mit Angst erleichtern.

Patiententag 2019

Der UCT-Patiententag am 19. Oktober 2019 stand unter dem Motto ‚Mit Krebs leben‘. Ausrichter

waren das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen Mainz (UCT) der Universitätsmedizin Mainz,

die onkologischen Selbsthilfegruppen und das Tumorzentrum Rheinland-Pfalz e.V. An dem Tag standen

in den Vorträgen nicht nur moderne therapeutische Ansätze in der Krebstherapie im Fokus, sondern

beispielsweise auch Aspekte, die den Alltag und das aktive Leben mit einer Krebserkrankung betreffen.

In diesem Kontext konnte der Leiter der Beratungsstelle, Michael Specht, in seinem gut besuchten

Vortrag ‚Beratung ja – aber wo?‘ die psychoonkologischen und psychosozialen Unter-

stützungsmöglichkeiten vorstellen, die das Tumorzentrum allen Betroffenen und ihren Angehörigen

anbietet. An einem Beratungsstand, der gemeinsam mit der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.

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betreut wurde, informierten sich die Besucher darüber hinaus über das umfassende Beratungs- und

Hilfsangebot in Rheinhessen und ganz Rheinland-Pfalz.

Prostata-Selbsthilfegruppe

Mitte November fuhr Michael Specht nach Idar-Oberstein, um bei der Selbsthilfegruppe Idar-Oberstein

– Kirn e.V. seinen bewährten Vortrag über Behandlungsmöglichkeiten und Therapien bei Prostatakrebs

zu halten. Auch das Thema psychoonkologische Begleitung kam nicht zu kurz.

Fortbildung

Interdisziplinärer Austausch

Die Arbeit mit Menschen in existenziellen Krisen ist herausfordernd. Sie braucht ein gutes inneres

Gleichgewicht. Nur ein Berater, der um seine fachlichen Kompetenzen, menschlichen Fähigkeiten,

eigenen Stärken und Grenzen weiß, kann helfen. Aus diesem Grund steht sowohl der stetige kollegiale

Austausch im Mittelpunkt des Beratungsalltags als auch die regelmäßige Unterstützung durch externe

Supervisionen. Dazu kommen Fort- und Weiterbildungen. Die Maßnahmen in Summe gewährleisten

eine qualitativ hochwertige Arbeit.

Zweitägige Fortbildung

Auf Einladung der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. konnten die Mitarbeiter und

Mitarbeiterinnen des Tumorzentrums am 28. und 29. November 2019 zusammen mit den Kollegen

und Kolleginnen aus allen Beratungszentren der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. und ihren

Geschäftsstellen wieder an einer zweitägigen Fortbildung auf der Ebernburg in Bad Münster am Stein

teilnehmen.

Der Ablauf- und Themenplan gliederte sich in drei Teile: Psychoonkologie, Verwaltung und

Öffentlichkeitsarbeit. Im Themenblock Psychoonkologie ging es unter anderem um Fragestellungen

rund ums Sozialrecht und um die psychoonkologische Krisenintervention sowie um die altersgerechte

Kommunikation mit Kindern krebskranker Eltern. Die Bereiche Verwaltung besuchten eine Outlook-

Schulung, während es bei der Öffentlichkeitsarbeit um die Gestaltung der Homepage ging. Beide

Arbeitsgruppen setzten sich darüber hinaus mit dem Thema ‚Vor der Krebsberatung:

Herausforderungen bei Annahme und Basiszuordnung‘ auseinander. Hier ging es darum, hilfreiche

Werkzeuge beim telefonischen Erstkontakt zu vermitteln. Über die Aufgabe und zur Rolle des

niedergelassenen Onkologen im Gesundheitssystem informierte ein niedergelassener Hämatologe alle

Mitarbeiter der beiden Organisationen.

In den zwei Tagen wurden wie in den vergangenen Jahren auch sehr viele gemeinsame Fragestellungen

aus der alltäglichen Beratungspraxis intensiv besprochen und diskutiert. Die gemeinsame Fortbildung

fördert die Vernetzung des landesweiten Beratungs- und psychoonkologischen

Unterstützungsangebots für an Krebs Erkrankte und ihre Angehörigen.

Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen

Für viele Patienten mit malignen Erkrankungen, speziell solchen mit bleibenden therapiebedingten

körperlichen Schäden, hat – ergänzend zur professionellen psychoonkologischen und -sozialen

Betreuung – menschlicher Beistand unter Gleichbetroffenen einen sehr hohen Stellenwert. Aus diesem

Grund ist es den Mitarbeitern des Tumorzentrums wichtig, einen interdisziplinären Austausch mit

Selbsthilfegruppen zu pflegen, um passgenaue Beratungsangebote zu vermitteln. Hier sind im

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Besonderen die Selbsthilfegruppe ‚Junge Erwachsene mit Krebs‘ sowie das BRCA Netzwerk (BReast

Cancer engl. Brustkrebs) zu benennen. Die Selbsthilfegruppe trifft sich seit einer Reihe von Jahren

regelmäßig in den Räumlichkeiten des Tumorzentrums.

Übersicht

Zwischen dem psychoonkologischen und psychosozialen Beratungsdienst und den regionalen

Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern der nachfolgenden Selbsthilfeorganisationen und Initiativen

besteht eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit:

Frauenselbsthilfe nach Krebs

BRCA-Netzwerk - Hilfe bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs e. V.

Stiftung Junge Erwachsene mit Krebs, Treffpunkt Mainz/Wiesbaden

Prostata Selbsthilfe

Deutsche ILCO – Selbsthilfegruppe Darm/Stoma

Stoma-Welt e. V.

Selbsthilfegruppe der Kehlkopfoperierten

Leukämiehilfe Rhein-Main e.V. - Selbsthilfe für Erwachsene Patienten mit Erkrankungen des

Blut- und Lymphsystems (Lymphknoten) und Multipler Myelome

Selbsthilfegruppe Hirntumoren und Schädelerkrankungen

Selbsthilfegruppe für Speiseröhre-, Magen- und Bauchspeicheldrüsenerkrankte

Selbsthilfegruppe Blasenkrebs

Selbsthilfegruppe für Krebsbetroffene in Mainz und Umgebung

Neben der wechselseitigen Zuweisung stehen die Mitarbeiter der Beratungsstelle den

Selbsthilfegruppen mit professionellen Anregungen und organisatorischen Ratschlägen zum

Gruppenaufbau und Gruppenprozess zur Verfügung.

Sollte eine Selbsthilfegruppe nicht über einen eigenen Internetauftritt verfügen, besteht darüber

hinaus die Möglichkeit, über die Internetseite des Tumorzentrums Kontaktdaten und

Veranstaltungshinweise zu veröffentlichen.

Junge Erwachsene mit Krebs

Das Tumorzentrum Rheinland-Pfalz e.V. ist im Jahr 2019 eine Kooperation mit der Selbsthilfegruppe

‚Junge Erwachsene mit Krebs‘ eingegangen. Erkranken junge Erwachsene an Krebs, müssen sie sich

nicht nur mit den Auswirkungen der Krankheit auseinandersetzen, sondern fallen oft in ein finanzielles

Loch, da sie in der Regel kaum Ansprüche geltend machen können. Hier ist der Gesetzgeber gefordert,

geeignete Lösungen zur Verfügung zu stellen, um die größte Not zu lindern. Was es bedeuten kann, in

jungen Jahren zu erkranken, zeigt die folgende Patientengeschichte.

Am 27. Geburtstag kam die Diagnose Krebs

„Meinen 27. Geburtstag vor gut zwei Jahren wollte ich mit einer großen Party feiern“,

erzählt eine junge Mainzerin. „Stattdessen lag ich an diesem Tag im Krankenhaus und

musste eine schwere Operation mit anschließender Diagnose Eierstockkrebs

verkraften.“ Es folgten eine Chemotherapie und nach einem Rückfall eine zweite

Chemotherapie. „Im Sommer letzten Jahres hatte ich das Gefühl, jetzt ist wieder alles

gut. Dann wurde ein dritter Tumor entdeckt, der in einer Spezialklinik mit Bestrahlungen

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behandelt wurde.“ Der nächste gesundheitliche Rückschlag hatte wieder eine

Chemotherapie zur Folge. In allen Fällen waren die Nebenwirkungen erheblich.

Heute lebt die junge Frau von einer nicht üppig zu nennenden Rente in einer kleinen

Wohnung. Ob sie jemals wieder einen Beruf ausüben kann, ist ungewiss. Das Studium,

auf das sie nach ihrer Ausbildung als Erzieherin mehrere Jahre hingearbeitet hatte,

musste sie schweren Herzens an den Nagel hängen, das fest geplante

Auslandssemester streichen, aus ihrer Wohngemeinschaft ausziehen. Aufgrund ihrer

chronischen Erkrankung braucht sie viel Ruhe.

Obwohl die Krebserkrankung sie mitten aus ihrem aktiven Leben gerissen hat, das

gerade erst an Fahrt aufnahm, kommt Aufgeben für sie nicht in Frage. Ihre

Lebensfreude, ihren Optimismus hat sie nicht verloren. „Ich bin dankbar und glücklich

und genieße den Augenblick“, so die junge Frau. „Meine Familie und meine Freunde

sind immer für mich da und helfen mir im Alltag beim Umgang mit der Krankheit.“

Geholfen haben ihr auch die Psychoonkologen des Tumorzentrums Rheinland-Pfalz e.V. sowie der

TREFFPUNKT Mainz/Wiesbaden der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs, der sich in

Mainz trifft. „Dieser regelmäßige Erfahrungsaustausch tut einfach nur gut. Es ist so wichtig zu erleben,

dass ich mit meiner Krankheit nicht allein bin“, verdeutlicht die junge Frau. „Ich habe jedenfalls die

Hoffnung nicht aufgegeben, dass ich eines Tages mein Studium abschließen und arbeiten kann.“

Öffentlichkeitsarbeit

Newsletter

Wer von den Ratsuchenden sein Einverständnis gegeben hat, bekommt in regelmäßigen Abständen

einen Newsletter. Er zeigt Details aus der täglichen Arbeit des Tumorzentrums auf und berichtet über

aktuelle Ereignisse wie beispielsweise die Ausstellungseröffnung im Gesundheitsministerium. Auch das

ständig aktualisierte Kursprogramm kann über den Newsletter abgerufen werden.

PR-Aktionen

Die Tageszeitung sowie das Wochenblatt und weitere Anzeigenblätter sind regelmäßig über

Aktivitäten des Hauses informiert worden. Leider ist es uns bisher nicht gelungen, längere Texte zu

platzieren. Daran werden wir im Jahr 2020 verstärkt arbeiten.

In eigener Sache

An dieser Stelle möchten wir einmal unseren Dank an unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter

aussprechen. Er gilt zum einen Prof. Dr. Roland Buhl, der seit über 20 Jahren erster Vorsitzender des

Vorstandes des Tumorzentrums Rheinland-Pfalz e.V. ist, sowie der zweiten Vorsitzenden, Prof. Dr.

Maria Blettner, die uns ebenfalls seit vielen Jahren begleitet. Beide bringen ihre Erfahrung und

Expertise in unsere Alltagsarbeit ein und stehen uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Das gilt auch

für die beiden Beisitzer im Vorstand, Prof. Dr. Susanne Singer und Jutta Bartmann, die sich jederzeit

für die Belange des Tumorzentrums einsetzen. Auch bei unseren seit vielen Jahren tätigen

Rechnungsprüfern, Dr. Heinold Gamm und Dr. Gerhard Zeile, möchten wir uns bedanken. Es ist uns

bewusst, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, sich über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg für eine

gute Sache zu engagieren.

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Ausblick 2020

Das Jahr 2019 war für das Tumorzentrum Rheinland-Pfalz e.V. turbulent. Auf der einen Seite standen

die erwähnten personellen und strukturellen Veränderungen, auf der anderen Seite nahm gegen Ende

des Jahres der Zusammenschluss mit der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. die erhoffte Fahrt auf.

Gegen Ende des Jahres kam die Nachricht, dass gleich in der ersten Januarwoche des Jahres 2020 die

Gründung des den Zusammenschluss begleitenden und unterstützenden Fördervereins ‚Krebs – Wir

helfen e.V.‘ stattfinden kann. Der Förderverein soll unter anderem helfen, Türen bei Sponsoren zu

öffnen, damit finanzielle Mittel für den reibungslosen Zusammenschluss der beiden

Beratungsorganisationen gesammelt werden können.

Und dann kam mit voller Wucht das Coronavirus. Die Infektionskrankheit überrollte, aus China

kommend, die ganze Welt und stellte unser aller Leben auf den Kopf. Die Pandemie hat uns seitdem

fest im Griff. Eines ist nach wenigen Wochen schon klar: die Welt, wie wir sie kennen, gibt es auf

absehbare Zeit nicht mehr. Die einschneidenden Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus‘

werden auf lange Sicht Spuren bei den Menschen hinterlassen; der gesamtgesellschaftliche

Zusammenhalt wird nicht nur kurz-, sondern langfristig auf die Probe gestellt.

Die Folgen der Pandemie treffen Krebskranke und ihre Angehörigen oft in besonderer Weise. Welche

Auswirkungen die Pandemie auf die Beratungszahlen des Tumorzentrums haben wird, das wie nahezu

alle Beratungsstellen als Reaktion auf die Krise nur noch telefonische Beratungen durchführt, wird sich

erst im Laufe des Jahres 2020 zeigen. Wir vermuten, dass der Beratungsbedarf nicht zurückgeht, da

die an Krebs erkrankten Menschen in diesen unsicheren Zeiten einen verstärkten Redebedarf haben,

um die vielfältigsten Fragestellungen rund um die Auswirkungen der Pandemie auf ihre Erkrankung

anzusprechen. Außerdem wird sich das Tumorzentrum neuen Beratungsformen wie beispielsweise der

Videosprechstunde öffnen.

Im Fokus für das Jahr 2020 steht für uns natürlich auch die Fusion mit der Krebsgesellschaft Rheinland-

Pfalz, die immer mehr Gestalt annimmt. Für das Tumorzentrum können wir nur sagen, dass wir trotz

der vielen Unwägbarkeiten aufgrund der Pandemie und ihren Auswirkungen auf alle Bereiche des

öffentlichen und privaten Lebens die richtungsweisenden Veränderungen weiter vorantreiben. Für uns

gilt auch in Zeiten von SARS-COV-2 und COVID-19, dass wir in Zeiten einschneidender Veränderungen

nicht nur eine klare Haltung brauchen, sondern Menschen, die mit Offenheit und Mut vorausgehen.

Gemeinsam sorgen wir dafür, dass an Krebs erkrankte Menschen weiter die Hilfe bekommen, die sie

in der schwierigen persönlichen Lebenssituation brauchen.

Prof. Dr. Roland Buhl Prof. Dr. Maria Blettner Michaela Heider-Peschel

1. Vorsitzender 2. Vorsitzende Leiterin der Geschäftsstelle

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Impressum

Tumorzentrum Rheinland-Pfalz e.V.

Gärtnergasse 6

55116 Mainz

96131-9201609

[email protected]

www.tuz-rlp.de

Organe des Tumorzentrums

Vorstand Verein

1. Vorsitzender: Prof. Dr. Roland Buhl

2. Vorsitzende: Prof. Dr. Maria Blettner

Beisitzender:

Geschäftsstelle

Leiterin: Michaela Heider-Peschel

Beratungsstelle

Leiter: Michael Specht

Beratung: Anja Bayer, Dorothee Remenyi Michael Specht

Anmeldung und Sekretariat: Christine Cleffmann

Spendenkonto

Commerzbank Mainz

IBAN: DE92 5508 0065 0235 3131 00

BIC: DRESDEFF550

Hinweis Bildmaterial

Alle verwendeten Bilder sind entweder Eigentum des Tumorzentrums oder wurden für die Verwendung in diesem Jahresbericht zur Verfügung gestellt

Rechtsform

Eingetragener Verein

Eintrag im Vereinsregister

Amtsgericht Mainz VR 1806

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Alle textlichen Angaben sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne ausdrückliche Zustimmung des Tumorzentrums nicht verwendet werden.

Hinweis genderneutrale Sprache

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen

Hauptwörtern auf dieser Website die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im

Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur

redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

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